KiZ-ePaper Nr. 31/2021

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MICHAELA HESSENBERGER

Nr. 31 I 5. August 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Zurück zur Quelle Zu den Salzachquellen führt die Sommerserie in dieser Ausgabe. Seite 10 Im Gespräch. Vier Cousinen und ihre Beziehung zu einem Fenster des Mariendoms. Seite 3

Soziales. Erholung für Kinder und Eltern nach fordernden Krebstherapien. Seite 5

Bewusst leben. Meditation hilft, das „Karussell im Kopf“ zu beruhigen. Seite 14


2 Meinung KOMMENTAR

5. August 2021

Blindes Vertrauen als Fehler

Ein guter Vorschlag

Ein inzwischen „Ex“-Kardinal der römischen Kurie sitzt auf der vatikanischen Anklagebank. Das gab es noch nie. Giovanni A. Becciu soll bei Immobilienspekulationen an die 350 Millionen Euro in den Sand gesetzt haben. Teilweise stammt das Kapital auch aus dem Peterspfennig, den die Diözesen jährlich als Spende nach Rom überweisen. Mit dem Peterspfennig kann der jeweilige Papst bei Katastrophen helfen und auch den Kurienbetrieb aufrechterhalten. Dass die Diözesen sich an der Finanzierung der Kirchenzentrale beteiligen, ist ohne Wenn und Aber sinnvoll. Doch man fragt sich, warum noch nie eine Jahresbilanz des Peterspfennigs veröffentlicht wurde, die den Kriterien heutiger Finanzverwaltung entspricht. Selbstverständlich liegt die Verantwortung für seine ordnungsgemäße Verwendung beim vatikanischen Staatssekretariat und an einer Veruntreuung tragen

Reue setzt voraus, dass jemand, der eine schreckliche, verwerfliche Tat begangen hat, tief in seinem Inneren zur Erkenntnis und Einsicht gekommen ist, dass dieses Verhalten falsch war. Das ist der erste Schritt zur Umkehr, auch wenn man all das Leid, das man jemandem zugefügt hat, vielleicht nicht wieder gutmachen kann. Natürlich gibt es auch die andere Seite der Me-

susanne.huber@ koopredaktion.at

daille: Menschen, die ihr Vergehen nicht bereuen. Wie sieht das bei Missbrauchstätern aus? Ein Vorschlag des Jesuiten, Psychologen und Missbrauchspräventionsexperten Hans Zollner lässt aufhorchen. Im Wissen, dass viele Verurteilte nach ihren Gefängnisaufenthalten und Therapien trotzdem wieder staffällig werden, könnten kirchliche Einrichtungen zur Nachkontrolle für kirchliche Missbrauchstäter dem eventuell entgegenwirken. Aufgenommen und betreut werden würden dort allerdings nur jene, die dies auch freiwillig tun wollen. Ihnen müsste bewusst sein, dass sie nach wie vor eine Gefahr für andere darstellen. Das wäre ein großer Schritt der Reue. Womöglich werden ihn nur wenige gehen. Doch wenn dadurch weitere Missbrauchsopfer verhindert werden können, sollte dieser Vorschlag nicht in der Schublade verschwinden.

nicht die Spender Schuld. Aber dass offensichtlich bislang keine Bischofskonferenz auf eine professionelle Bilanz gedrängt hat, ist in der Rückschau betrachtet ein schwerer Fehler. Die Frage hätte wahrscheinlich bis vor Kurzem als Majestätsbeleidigung gegolten. Aber der Aufruhr, den dieses Ansinnen in der Kurie erzeugt hätte, wäre ein ungleich kleinerer Schaden gewesen als das weltweite mediale Schlamassel und der Imageschaden, der nun über die Kirche hereingebrochen ist.

Josef Wallner

Redakteur josef.wallner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: KLAUS MERTES, JESUIT

Vertuschung durchbrochen Der deutsche Jesuit Klaus Mertes ist diese Woche mit dem „Theologischen Preis“ der Salzburger Hochschulwochen ausgezeichnet worden.

PRIVAT

SUSANNE HUBER

KirchenZeitung Diözese Linz

Als Direktor des Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg Berlin löste Pater Klaus Mertes im Jänner 2010 eine Aufdeckungswelle von sexuellem und physischem Missbrauch an jungen Leuten in kirchlichen und nichtkirchlichen Bildungseinrichtungen in Deutschland aus. Ins Rollen kam die Angele„Mir ist damals klar geworden, dass Missbrauch in erster Linie keine spontane Handlung von Männern ist, die sich nicht beherrschen können, sondern dass es sich um systematisch geplante Taten handelt.“ P. KLAUS MERTES

genheit damals, als drei ehemalige Schüler dem Jesuiten von ihren sexualisierten Gewalterfahrungen in den 70er- und 80er-Jahren berichteten. Pater Mertes nahm sich der Sache an, um das Schweigen über und die Vertuschung von Missbrauch zu brechen. Für seinen Einsatz zur Öffentlichmachung und Aufklärung von Missbrauch und für seine theologischen Beiträge zu den Ursachen wurde Mertes am Mittwoch mit dem Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen gewürdigt. Seelsorger. Klaus Mertes, geboren am 18. August 1954 als Sohn einer Diplomatenfamilie in Bonn, studierte Slawistik und Klassische Philologie. Mit 23 Jahren trat er in Münster in den Jesuitenorden ein und schloss Studien der Theologie und Philosophie an. Zum Priester geweiht wurde er 1986. Mertes war Direktor des Berliner Canisius-Kollegs (2000 bis 2011) und des Kollegs St. Blasien im Schwarzwald (2011 bis 2020). Der Jesuit und Seelsorger in Berlin ist Autor mehrerer Bücher und schreibt immer wieder Kolumnen in verschiedenen Zeitungen. ­SUSANNE HUBER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

5. August 2021

Ein Stück Familiengeschichte im Mariendom

Wie aus dem Abgeordneten Sebastian Grubauer ein Bartträger wurde Vier Cousinen haben eine besondere Beziehung zu einem Fenster im Linzer Mariendom: Ihr Urgroßvater hat es einst mitgestiftet. In dieser Tradition beteiligen sie sich jetzt auch an der Domlotterie. HEINZ NIEDERLEITNER

Auch im Alter zwischen 81 und 91 Jahren pflegen Karoline Gintenstorfer, Elfriede Dallinger, Maria Mayr und Erni Mathy ihre regelmäßigen Treffen. Die Renovierungsarbeiten an den Glasfenstern des Mariendoms haben in der Familie der vier Cousinen eine besondere Erinnerung wachgerufen: An der Finanzierung eines der Fenster im Hochchor hat ihr Urgroßvater Sebastian Grubauer (manchmal auch Grubbauer geschrieben) mitgewirkt. Das Fenster zeigt in den großen Flächen die Beschneidung Jesu und seine Darstellung im Tempel. Darunter finden sich weitere biblische Szenen, ganz unten ist der Vorstand des Katholischen Volksvereins für Oberösterreich abgebildet: sechs Männer in knieender Haltung. Das Fenster war 1885 das erste, das der Volksverein gestiftet hat. Es gibt auch ein viel später entstandenes Volksvereinsfenster, auf dem aber die damaligen (späteren) Vertreter des Vereins im Zentrum stehen. Landwirt und Politiker. Der 1869/70 gegründete Volksverein bildete das organisatorische Rückgrat der christlichsozialen Partei in Oberösterreich bis 1934. Über den Verein kommt Sebastian Grubauer ins Spiel: Er wurde 1833 in Katsdorf geboren, bewirtschaftete später die Landwirtschaft seiner ersten Frau Barbara in St. Magdalena (heute ein Stadt-

Familientreffen: Die Cousinen Karoline Gintens­ torfer, Elfriede Dallinger, Maria Mayr und Erni Mathy (von links nach rechts); stehend vertreten Martina Signer und Maria Schatzberger die nächste Generation. SIGNER/PRIVAT

Einst und jetzt: Auf dem Entwurf zum Originalfenster oben waren die Volksvereinsvertreter Brandis, Faigl, Platzl, Zehetmair, Grub(b)bauer (roter Pfeil) und Scheibelberger (v. li.) zu sehen. Im nach dem Krieg neu hergestellten Fenster (unten) sind sie leider nicht mehr zu erkennen. DIÖZESANARCHIV (2), NIE/KIZ (2)

teil von Linz) und war dort Bürgermeister. Ab 1871 saß er im Landtag und war zumindest nominell ein halbes Jahr lang auch Mitglied im Abgeordnetenhaus in Wien. Nach dem Tod seiner ersten Frau hatte er mit seiner zweiten Frau Maria fünf Kinder. Nun müsste Grubauer auf dem Glasfenster im Dom aus 1885 zu sehen sein. Laut einer Bildbeschreibung ist er der zweite Mann von rechts. Allerdings handelt es sich nicht mehr um das originale Fenster. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg infolge von Bombenabwürfen zerstört. Eine Skizze und ein Foto aus dem Jahr 1923 zeigen Grubauer auf dem Originalfenster ohne Bart. Bartträger ist da überhaupt nur Volksvereins-​präsident Heinrich Graf Brandis. Auf dem jetzigen Fenster, das 1964 neu hergestellt wurde, hat unter anderem der zweite Mann von rechts jetzt einen

Vollbart. Vermutlich wurde das Fenster eher frei nachempfunden. In die aktuelle Renovierung der Domfenster wird auch das Hochchorfenster miteinbezogen. Auch wenn ihr Vorfahre nicht mehr erkennbar ist, ist es Ehrensache für die vier Cousinen, sich im Rahmen der Domlotterie an der Unterstützung dafür zu beteiligen. Zumal Maria Mayrs Tochter Martina Signer Mitglied im Domchor war und heute immer wieder bei den Morgenmeditationen im Dom singt.

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Sebastian Grubauer auf einer alten Foto­ grafie ARCHIV FAMILIE


4 Lebendige Kirche

5. August 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE Seewalchen. Markus Himmelbauer, leitender Seelsorger der Pfarre Seewalchen, hat den Lockdown dazu genützt, einen Kirchenführer für die Jakobuskirche zu verfassen. Besucher/innen können diesen als Faltblatt aus dem Schriftenstand mitnehmen. „Seit der Renovierung und Neugestaltung der Jakobuskirche zur Jahrtausendwende hat es keinen Kirchenführer mehr gegeben“, erzählt Himmelbauer. Dabei sei die gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit ihrer zeitgenössischen Umgestaltung durch Architekt Hans Puchhammer ein bauliches Glanzstück, das weitum Beachtung findet. Blindenfreizeit. Georg Mathis aus Micheldorf war einer von sieben Oberösterreicher/innen, die an der heurigen Kulturund Wanderwoche im Raum Villach teilnahmen, die von der Gruppe „Blindenfreizeiten Pater Lutz“ organisiert wurde. Er hatte es übernommen, bei einer Wanderung durch das Bleistätter Moos bei Ossiach als Meditation den „Sonnengesang“ des hl. Franziskus vorzutragen. Da Georg Mathis blind ist, benutzte er dazu eine PunktschriftVorlage. Höhepunkt der Woche war eine Schifffahrt nach Maria Wörth, wo der St. Pöltener Blindenseelsorger Gottfried Auer die Abschlussmesse zelebrierte.

n Waxenberg. Ilse und Josef Hirnschrodt (2. und 3. von links) machten dem Ortsentwicklungsverein „Waxenberg Aktiv“ einen Bildstock zum Geschenk. Dieser wurde am Vorplatz der Pfarrkirche Waxenberg aufgestellt. Der Bildstock wird der „Heiligen Corona“ gewidmet werden und soll eine Erinnerung an die Jahre der Pandemie sein – so wie im 17. Jahrhundert viele Bildstöcke oder Säulen im Gedenken an die schreckliche Zeit der Pest aufgestellt wurden. PRIVAT

Jahresbilanz des Katholischen Bildungswerks OÖ

2020 lässt sich nicht in Zahlen fassen Nachdem ab Mitte März 2020 beinahe das gesamte Jahr kein Bildungsprogramm möglich war, ist ein Rückgang der Teilnehmerzahl um 69 Prozent gegenüber 2019 nur logisch. „Obwohl wir lockdownbedingt mehr als neun Monate unser Kerngeschäft in den Pfarren und Gemeinden nicht ausüben konnten, waren es immerhin noch 2.398 Veranstaltungen mit 40.541 Teilnehmer/innen,

die wir als Bildungsnahversorger durchführen konnten“, betont Christian Pichler, der Leiter des Katholischen Bildungswerks (KBW) OÖ. 2.589 Veranstaltungen mussten coronabedingt abgesagt werden – quer durch alle Geschäftsfelder des Bildungswerks, zu denen die Eltern-KindGruppen „Spiegel“, das „klassische“ Bildungswerk „Treffpunkt Bildung“, das Theaterabo „Szenario“, die SelbA-Treffpunkte (Selbstständig im Alter) sowie

die spirituellen Wegbegleiter/innen gehören. Auch die Bibliotheken befinden sich unter dem Dach des Bildungswerks. Pichler bedauert, dass die allgemeine Erwachsenenbildung als tragende Säule im Bildungssystem in Coronazeiten von der Politik nicht wahrgenommen wurde. Jetzt gehe es aber darum, dass in den Treffpunkten und Aktivgruppen wieder ein Neustart gelingen kann, erklärt der KBW-Leiter. J.W.

Glocken für Annakirche

Die Teilnehmer/innen an der Blindenfreizeit bei der Besinnung im Wald KELLNER

St. Peter am Wimberg. Die Annakirche, die bekannte Filialkirche der Pfarre St. Peter, erhielt nach über 100 Jahren zur Annaglocke von 1521 zwei neue Glocken. Unter dem Geleit der Musikkapelle St. Peter, der FF Steinbruch und der Goldhaubenfrauen aus St. Peter wurden sie im Festzug zur Annakirche gebracht. Prälat Johannes Holzinger weihte und salbte die beiden Glocken. Die „Freunde der Kirche Steinbruch-St. Anna“ unter der Leitung von Johannes Artmayr und Gustav Auzinger (Orgelvirtuose) spendeten die neuen Glocken, wofür die Pfarre ein herzliches Danke sagt.

Propst Johannes Holzinger weiht die Glocken, die nun das Geläute ergänzen.

PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

5. August 2021

IM LEBENS-SPIEGEL Regelfälle Der Luftballonstart ist der krönende Abschluss des Familienaufenthalts. OÖ. KINDERKREBS-HILFE

Familienaufenthalte der OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe

Den Krebs einmal vergessen Die OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe veranstaltet für Eltern mit krebskranken Kindern jedes Jahr Familienaufenthalte, damit sie sich nach der langen Trennung und der anstrengenden Therapie gemeinsam erholen können. LISA-MARIA LANGHOFER

„Ihr Kind hat Krebs“ – diese Diagnose reiße einem den Boden unter den Füßen weg, sagt Ulla Burghard-Görisch, Obfrau der OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe. „Man ist total geschockt, muss aber trotzdem funktionieren,“ beschreibt sie das Gefühl als betroffene Mutter. Viel Zeit zum Denken bleibe nicht, schnell gehe es los mit Untersuchungen, Vorbereitung auf die Chemotherapie und der Neuorganisation des aus der Bahn geworfenen Familienalltags: „Man muss sich das so vorstellen: Mindestens ein Jahr geht es vom Krankenhaus nach Hause, wieder ins Kran-

Beim Familienerholungaufenthalt bleiben alle Sorgen einmal außen vor. OÖ. KINDER-KREBS-HILFE

kenhaus, wieder nach Hause und so weiter. Meist fällt das Gehalt eines Elternteils weg, weil einer mit dem Kind im Krankenhaus bleiben muss. Die Miete, das Auto und so weiter müssen trotzdem bezahlt werden. Somit ist ein Urlaub für 90 Prozent der Familien illusorisch“, erklärt Burghard-Görisch. Wirklich Urlaub. Aus diesem Grund organisiert die OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe jedes Jahr Familienerholungsaufenthalte, damit Eltern und Kinder „nach der langen Trennung und den Strapazen wieder zusammenfinden, sich zumindest eine Woche lang um nichts kümmern müssen und wirklich Urlaub haben“, sagt die Obfrau. Den Kindern und ihren Familien werden verschiedene Aktivitäten geboten, z.B. Spiele, Basteln, Wanderungen oder die Kinderolympiade, bei der jedes Kind eine Urkunde und einen Preis bekommt. „Krönender Abschluss ist der Luftballonstart. Jedes Kind hängt ein Kärtchen mit seinem Namen und seiner Adresse an einen mit Gas gefüllten Ballon und lässt diesen aufsteigen.“ Für die Familien seien die Aufenthalte mittlerweile zu einem Höhepunkt geworden, sie seien begeistert und sehr dankbar für dieses Angebot der OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe. Der vor mehr als 30 Jahren gegründete gemeinnützige Verein unterstützt betroffene Eltern mit vielfältigen Beratungs- und finanziellen Leistungen. „Für die Familien ist es ganz wichtig zu wissen, da ist jemand, der hilft uns“, sagt Obfrau Ulla Burghard-Görisch.

„Bitte sehr“, sagt er, und mit einem Handzeichen lässt einer dem anderen den Vortritt. Anstand und Höflichkeit reichten, um in früheren Zeiten die Flüssigkeit alltäglicher Abläufe zu gewährleisten. Damit man sich nicht in jedem Einzelfall entscheiden musste, entstanden die Anstandsregeln. Sie waren hilfreich und man stellte sie auch nicht infrage. Schneller wurde das Leben. Mit dem motorisierten Verkehr reichten Höflichkeit und Anstand nicht mehr. Man kann ja nicht an jeder Kreuzung den Vorrang ausverhandeln. Erst im 20. Jahrhundert entstanden nach und nach die Verkehrsregeln. Niemand stellt ernsthaft infrage, dass Verstöße auch geahndet werden. Der Sicherheit dienen sie, und auch wenn man sich über das eine oder andere Strafmandat ärgert, so fiele es doch niemandem ein zu sagen: An der Kreuzung gilt Gleichberechtigung. Warum sollte der Linksabbieger dem Rechtsabbieger gegenüber benachteiligt sein – und warum ein Fußgänger am Zebrasteifen Vorrang haben? Trotzdem sind Regeln in die Krise geraten. Schwer sogar. Religionsgemeinschaften kennen das schon länger. Jetzt ringt auch die Zivilgesellschaft mit dem Phänomen der Regelverweigerung. Neu gilt es zu spüren und zu lernen, dass sich Verantwortung füreinander – man könnte auch sagen: die Liebe – am kräftigsten äußert, wenn sie zum Regelfall wird.

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X  Info: www.kinderkrebshilfe.or.at

MATTHÄUS FELLINGER


6 Thema

5. August 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Zusammenhalt braucht Großzügigkeit Der gebürtige Steyrer Martin Dürnberger leitet die Salzburger Hochschulwochen seit 2015. Wie schon im vergangenen Jahr, so hat er sich mit seinem Team wegen Corona auch heuer dazu entschlossen, ein reduziertes Online-Programm abzuhalten. Allerdings wird es von 4. bis 8. August auch einzelne Veranstaltungen vor Ort geben, wie die Verleihung des Theologischen Preises an P. Klaus Mertes (siehe „Kopf der Woche“). Martin Dürnberger gibt Einblicke in die Themen im 90. Jubiläumsjahr der Hochschulwochen.

Heuer dreht sich das Generalthema der Hochschulwochen um die Frage „Was hält uns (noch) zusammen? Über Verbindlichkeit und Fragmentierung“. Gerade in Zeiten der Pandemie hochaktuell ... Dürnberger: Ein schöner Begriff dazu ist jener

der Herdenimmunität. Sie ist dann gegeben, wenn in der Bevölkerung so viele Menschen wegen einer Impfung oder einer durchgemachten Infektion immun gegen den Erreger einer Infektionskrankheit geworden sind, dass sich die Krankheit kaum noch ausbreiten kann. Es kommt also auf die Herde an, es kommt auf uns alle an. Es geht um das Wir, um das Gemeinsame. Es braucht Kooperation und Solidarität. Zugleich sieht man aber, wie schwer das ist. Wie können coronabedingte Umstellungen umgesetzt werden, ohne dass sie mit Zwang einhergehen? Wie kann der Zusammenhalt in Krisenzeiten gepflegt werden? Diese Umstellungen sind zum einen Belastungs-, zum anderen Zerreißproben, die sowohl jeden Einzelnen von uns fordern als auch generell die Gesellschaft, die Weltgemeinschaft, die Politik und auch die Kirche. Was, denken Sie, hält die Kirche mit ihrer Vielfalt und all der Unterschiedlichkeit ihrer Mitglieder noch zusammen? Dürnberger: Authentische, verbindliche Men-

schen. Sie können aus ganz unterschiedlichen Kontexten, Lagern oder Milieus kommen, aber ihnen ist die frohe Botschaft wirklich ein Anliegen. Authentisch zu sein hat viel zu tun mit Mitleben, mit Mitmachen, dass man tat-

sächlich das lebt, was man selbst fordert. So nehme ich das wahr. Authentischen Menschen hört man zu, von ihnen lässt man sich etwas sagen. Man spürt ihre Ernsthaftigkeit, ihre Glaubwürdigkeit. Entscheidend ist, denke ich, das Hören, das Zuhören, sich etwas sagen lassen, aber natürlich auch dem anderen die eigene Meinung präsentieren können. Dieses „noch“ in der Frage des Themas deutet auf eine angespannte Lage in der Krise hin – Sie haben darauf ja schon hingewiesen. Oft wurde und wird an die Solidarität der Menschen appelliert. Wie viel Verbindlichkeit, Zusammenhalt und Solidarität kann eine Gesellschaft aushalten? Was braucht es, damit das funktioniert? Dürnberger: Das ist die große Schlüsselfra-

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

passiert ist. Ich glaube, die Schlüsselfähigkeit für Zusammenhalt ist, dass ich mich ansprechen lasse von dem, was einen anderen betrifft, und von mir selbst und meinen Eigeninteressen im Moment einmal absehen kann. Dass das geht, hat man jetzt bei der Hochwasserkatastrophe gesehen. Leute wollen helfen, sie wollen spenden, sie wollen kooperieren. Es gab sogar Menschen, die direkt in die betroffenen Gebiete gefahren sind, um bei den Aufräumarbeiten mitanzupacken. In Köln wurden Busse mit Helfern organisiert, die in die Eifel oder nach Erftstadt gefahren sind, um den Schlamm und das Geröll wegzuschaufeln.

ge in soziologischer Hinsicht. Braucht es gemeinsame Erfahrungen? Braucht es gemeinsame Werte? Braucht es einen gemeinsamen Feind, ein Gegenüber, an dem ich mich abarbeite? Braucht es eine gemeinsame Kultur? Reicht eine gemeinsame Verfassung? Es gibt viele unterschiedliche Antworten darauf, was uns zusammenhält oder nicht. Mit Blick auf die aktuelle Flutkatastrophe zeigt sich für mich: Was uns zusammenhält, sind schon gemeinsame Erfahrungen und eine gewisse Empathie. Einfühlungsvermögen und Teilnahme ... Dürnberger: Genau, dass ich mich anrüh-

ren lasse von dem, was bei uns oder im deutschen Nordrhein-Westfalen oder in Bayern

Eine geklebte Tasse auf dem Plakat der Salzburger Hochschulwochen versinnbildlicht das heurige Thema. HOCHSCHULWOCHEN


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Thema 7 sommerfrisch mit

5. August 2021

Martin Dürnberger

Martin Dürnberger hoch über der Kuppel der Kollegienkirche im Herzen der Salzburger Altstadt, wo sich auch die Salzburger Hochschulwochen befinden – eine internationale und interdisziplinäre jährliche Veranstaltungsreihe der Theologischen Fakultät und als solche integriert in die Universität Salzburg. LUIGI CAPUTO

Wenn ich mir die Tasse auf dem Plakat der Hochschulwochen anschaue: Etwas, das zu Bruch gegangen ist und wieder geklebt wurde, hat Narben. Ist etwas zerbrochen, kann ich es schwer wieder zu einem Ganzen zusammenfügen. Was, denken Sie, braucht es sinnbildlich, damit es hält? Dürnberger: Es gibt eine traditionelle japani­

sche Kunst des Goldflickens, sie heißt Kintsu­ gi. Bruchstücke etwa einer zerbrochenen Tas­ se aus Keramik oder Porzellan werden dabei mit einer Kittmasse, die unter anderem aus Gold besteht, repariert. Die Narbe ist sichtbar, aber das Interessante ist, sie wird in gewisser Hinsicht mit Wert versehen. Wenn ich die ge­

flickte Tasse als Sinnbild nehme, würde ich sa­ gen, das „Gold“, das uns dann vielleicht noch zusammenhält, ist eine Tugend, von der man kaum mehr spricht: Großzügigkeit. Das heißt für mich, auch wenn nicht alles so gelaufen ist, wie ich mir das ursprünglich dachte, hal­ te ich es aus. Ich bin großzügig mir selbst und anderen gegenüber, dass die Dinge anders sind. Ich glaube, dabei spielt auch Gottver­ trauen eine wichtige Rolle. Es wird sich schon ein Weg finden, dass ich auch mit dieser Tas­ se, die zerbrochen ist, noch gut leben und da­ raus trinken kann. Heute würde man nicht mehr von Großzügigkeit sprechen, sondern von Solidarität. Wenn mich etwas an und für sich nicht betrifft, muss ich mich nicht soli­ darisieren, aber ich kann. Das Thema beleuchten werden heuer u. a. der Ökonom und designierte WIFO-Präsident Gabriel Felbermayr, die Leuvener Neutestamentlerin Christina M. Kreinecker und die Schlafforscherin Kerstin Hödlmoser. Auch der Schlaf hält unser Leben zusammen ... Dürnberger: Ja, nicht nur Essen und Trinken

Zerbrochene Keramik- oder Porzellangegenstände werden bei der japanischen Kunst des Goldflickens „Kintsugi“ wieder repariert. KENTARO AOYAMA/APA

halten Leib und Seele zusammen, sondern auch der Schlaf ist wichtig. Gesellschaftlich ist das ein großes Thema und gegenwärtig sehr präsent. Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Apps, die unseren Schlaf überwachen und analysieren, sind stark ge­ fragt. Wenn ich zu wenig schlafe, dann ver­ ändert das mein seelisches und mein körper­ liches Wohlbefinden. In Krisenzeiten kann

Geboren wurde Martin ­Dürnberger am 13. ­April 1980 im ­oberösterreichischen Steyr. Die Theologie fand er bereits in der Schule ­spannend. Deshalb ging er nach der Matura am Bundes­ realgymnasium Werndlpark Steyr nach Salzburg und stu­ dierte dort u. a. Katholische Fachtheologie und Germa­ nistik. Seit 2015 ist Dürn­ berger Leiter der Salzburger Hochschulwochen, seit 2019 Assoziierter Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der ­Katholisch-Theologischen Fakultät der Paris-Lodron Universität Salzburg. ­Martin Dürnberger ist verheiratet und hat drei Kinder.

das verstärkt auftreten. Kerstin Hödlmo­ ser, die im Schlaflabor an der Uni Salzburg forscht, was guten Schlaf ausmacht, wird uns erklären, warum die Gesellschaft nicht mehr schlafen kann. Die Salzburger Hochschulwochen gibt es jetzt schon seit 90 Jahren. Es gab viele berühmte Referenten wie Joseph Ratzinger, Karl Rahner und Johann Baptist Metz. Welche Bedeutung hat dieses Jubiläum für Sie persönlich? Martin Dürnberger: Auftrag, Ehre, Freude.

Und Dankbarkeit, dass ich gerade zu diesem Zeitpunkt mitfeiern kann. Natürlich stellt sich auch die Frage, was braucht es für die Zukunft. Religion und Gesellschaft an sich sind in ei­ nem massiven Transformationsprozess ganz unterschiedlicher Art. Ich glaube, vor allem Religionen brauchen Orte der Reflexivität, wo es darum geht, sich einen Moment Auszeit zu nehmen, miteinander ins Gespräch und zum Nachdenken zu kommen. Unsere Idee ist, dass wir uns gemeinsam mit anderen den ak­ tuellen Fragen und Herausforderungen stel­ len, welche die Gesellschaft und auch die Kir­ che umtreiben. Was ist das für eine Zeit, in der wir leben? Was sind die Fragen, die uns beschäftigen? Worauf kommt es wirklich an? Wir wollen nach wie vor ein fragendes Chris­ tentum sein – ich nenne es reflexive Katholi­ zität. Und es braucht Orte, wo solche Dialo­ ge stattfinden können. Diese Plattform bieten die Hochschulwochen jetzt seit 90 Jahren. u Infos: www.salzburger-hochschulwochen.at

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8 Panorama IN ALLER KÜRZE

5. August 2021

Jesuit Zollner: Missbrauchstäter effektiver nachkontrollieren

Schutzmaßnahme gegen Missbrauchstäter

KNA

Um Missbrauchstäter besser nachkontrollieren zu können, spricht sich der Jesuit Hans Zollner, Leiter des römischen Kinderschutzzentrums CCP der Päpstlichen Universität Gregoriana, für Einrichtungen aus, in denen sich Täter freiwillig Regeln unterwerfen.

Nachtführungen. Im steirischen Stift Admont werden in der weltgrößten Klosterbibliothek ab sofort auch Nachtführungen angeboten. Nur mit Handlampen versehen können Besucherinnen und Besucher jeden Donnerstagabend um 21 Uhr den barocken Büchersaal der Benediktinermönche im Schatten der Nacht erleben, teilte das Stift mit. u Voranmeldungen unter:

Der deutsche Jesuit regte im Interview mit religion.ORF.at an, über eine Form von „kirchlichen Gefängnissen“ für Täter nachzudenken. Dort könnten diese nach verbüßter Haftstrafe aufgenommen, betreut und auf freiwilliger Basis weiter streng kontrolliert werden, um weitere Übergriffe zu verhindern. Dies sei laut Zollner eine wichtige „Präventionsmaßnahme“. Der Psychologe und Ordenspriester, einer der führenden MissbrauchspräventionsExperten der katholischen Kirche, verwies auf positive Erfahrungen in den USA.

Stift Admont

museum@stiftadmont.at

Gedenktag. Für eine Welt ohne Atomwaffen wird zum Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki (6. und 9. August 1945) auch in Wien demonstriert. Die jährliche Friedensaktion von Pax Christi, Wiener Friedensbewegung und der Hiroshima-Gruppe Wien startet am 6. August um 18 Uhr auf dem Stephansplatz. Der ab 20 Uhr anschließende Laternenmarsch zur Karlskirche kann nach einer Corona-Pause im Vorjahr wieder stattfinden. Sterbehilfe-Debatte. Eine prägnante und präzise Übersicht der wichtigsten Informationen, Argumente und Hintergründe zum Thema Sterbehilfe und der Aufhebung der Suizidbeihilfe durch den Verfassungsgerichtshof (VfGH) bietet jetzt das österreichische Parlament auf seiner Website. In zwei Fachdossiers werden zusammengefasst und verständlich die Fragen „Warum wurde das Verbot der Beihilfe zum Suizid vom VfGH aufgehoben und wie ist Sterbehilfe in ausgewählten Staaten geregelt?“ sowie „Wie wird in Österreich über Sterbehilfe diskutiert?“ beantwortet. u https://fachinfos.parlament.gv.at

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Jesuit Hans Zollner ist einer der führenden Missbrauchspräventions-Experten der katholischen Kirche. KNA

Viele wieder straffällig. „Wir wissen aus Studien, dass ein hoher Anteil der Missbrauchstäter ein ziemlich hohes Risiko hat, wieder straffällig zu werden, also wieder zu missbrauchen, obwohl sie im Gefängnis waren, sie Therapie gemacht haben und andere Auflagen gemacht wurden“, erklärte Zollner. „Wenn man sagt, wir kümmern uns um Täter, dann kann es leicht so verstanden werden: ‚Schau, der Kirche geht es wiederum mehr um die Täter als um die Opfer.‘ Das ist natürlich nicht intendiert. Es geht darum, dass keine neuen Opfer geschaffen werden“, betonte der Ordensmann. Freie Mitarbeit. Zollner wies auf ein Dilemma beim Umgang mit kirchlichen Missbrauchs­ tätern hin: Er sei davon überzeugt, „dass Täter im Normalfall aus dem Priesteramt entlassen werden und auf jeden Fall nie mehr mit Kindern und Jugendlichen arbeiten sollen“. Allerdings bringe die Rückversetzung in den Laienstand und der Verlust aller mit der Weihe verbundenen Rechte auch mit sich, dass die Kirche „keinen Zugriff mehr“ auf die Täter hat, keine Kontrolle oder Superversion mehr verlangen kann. Kirchliche Einrichtungen, wie der Jesuit sie vorschlägt, könnten ein Ausweg sein. Sie beruhten im Grunde jedoch nur „auf der mehr oder weniger freien Mitarbeit“ von Betroffenen, die einsehen, welche Wunden sie geschlagen haben. Schuldeinsicht könne man freilich nicht erzwingen, so Zollner.

Neue Broschüre über Die Kirche reformiert kirchliche Trauerpastoral die Ehevorbereitung

Astrid Panger, Leiterin für Trauerpastoral der Diözese GurkKlagenfurt DIÖZESE GURKKLAGENFURTEINHARD KASPAR

Eine neue Broschüre zeigt die reiche Palette von Unterstützung auf, welche die Kirche rund um das Sterben für Betroffene und Angehörige bietet. Sie gibt erstmals einen Überblick über Ansprechpersonen, Behelfe und Angebote rund um die Themen Tod und Trauer in den österreichischen Diözesen. Dass Sterbebegleitung, Trauerpastoral, Begräbnisliturgie und Erinnerungskultur zu den „christlichen Kernkompetenzen“ gehören, betont die Leiterin des für das Thema seit Mai österreichweit verantwortlichen Referats für Trauerpastoral der Diözese GurkKlagenfurt, Astrid Panger.

Die Österreichische Bischofskonferenz hat einen neuen Leitfaden für kirchliche Ehevorbereitung veröffentlicht, der heiratswillige Paare noch mehr als bisher in den Blick der Seelsorge in den Gemeinden rücken lässt. Das nun vorliegende Konzept soll schrittweise in den Diözesen umgesetzt werden. Ausgangspunkt dafür war das päpstliche Schreiben „Amoris Laetitia“, in dem Papst Franziskus den großen Stellenwert einer fundierten Ehevorbereitung hervorhebe, betont dazu der Referatsbischof für Ehe, Familie und Lebensschutz, Hermann Glettler.


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Panorama 9

5. August 2021

Waldbrände, Überschwemmungen und Tornados: Naturkatastrophen verdeutlichen die Dringlichkeit, gegen die Klimakrise zu handeln. AP/PICTUREDESK.COM

Handeln gegen die Klimakrise Angesichts der dramatischen Auswirkungen der Klimakrise ist die Staatengemeinschaft gefordert, „aber auch jede und jeder Einzelne von uns“, entschlossen zu handeln. Das hat der Präsident der Caritas Österreich sowie der Caritas Europa, Michael Landau, in einem Facebook-Posting betont. Er verwies darin auf Überschwemmungen in Österreich, Tornados an der Grenze der Republik, verheerende Waldbrände in Italien und Temperaturrekorde in Kanada, um die Dringlichkeit zu unterstreichen. „Wir sind die erste Generation, die die Folgen der Klimakrise so

unmittelbar zu spüren bekommt, und wahrscheinlich die letzte Generation, die diese Entwicklung noch in den Griff bekommen kann“, warnte Landau. Zugleich machte er darauf aufmerksam, dass 690 Millionen Menschen an Hunger leiden, in Afrika sei jedes dritte Kind chronisch unterernährt. Klimawandel und Hunger hängen nach den Worten Landaus ganz eng zusammen, beides sei bekannt. Landaus Appell: „Wir müssen jetzt mutig und entschieden handeln“ – auf der politischen wie auch auf der individuellen Ebene. „Morgen ist es zu spät.“

Wahre Liebe erwartet keine Gegenleistung

Entscheidungshilfe zur deutschen Wahl

Nach Aussage von Papst Franziskus ist wahre Liebe „großzügig und großherzig“. „Man liebt nicht, um von anderen im Gegenzug einen Gefallen zu erhalten“, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Liebe dürfe nicht berechnend sein. Eine solche Liebesbeziehung müsse auch der Glaube zu Gott sein. Es reiche nicht, Jesus zu suchen, entscheidend sei das Motiv für die Suche, betonte der Papst. Denn wenn die Suche nur von eigenen Interessen geleitet sei, bleibe der Glaube oberflächlich und leer. Vielmehr sei die selbstlose Liebe zu Gott der richtige Weg.

Zur bevorstehenden Bundestagswahl am 26. September veröffentlichte die katholische Kirche nun eine „Orientierungshilfe“. Sozialethiker der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle nahmen in der 31-seitigen Studie die Wahlprogramme der im Bundestag in Berlin vertretenen Parteien unter die Lupe. Die Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken kritisiert u. a. die Position der AfD in Migrationsfragen und die Haltung der Linkspartei zur Sozialen Marktwirtschaft.

Vor sich ausweitenden Hungerkrisen in 23 Regionen weltweit warnen auch die UN-Ernährungsorganisationen FAO und WFP. Die Covid-19-Pandemie habe die Lage u. a. in Afghanistan, Äthiopien, dem Tschad, aber auch in Haiti und Nordkorea dramatisch verschärft, erklärten die Welternährungsorganisation (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) kürzlich in Rom. Hauptursachen der prekären Versorgungslage seien Konflikte, klimatische Extrem­ereignisse wie Dürren oder Überschwemmungen und wirtschaftliche Einbrüche durch Covid-19.

Der frühere US-Kardinal Theodore McCarrick (91) wird wegen des Vorwurfs des Missbrauchs in den USA strafrechtlich angeklagt. Er bestreitet die Vorwürfe. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Alle Infos zum Thema Pilgern

Das Zentrum für Begegnung und Berufung am Stephansplatz 6, 1010 Wien www.quovadis.or.at


10 Sommerserie

5. August 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Zur Salzachquelle geht‘s über Tirol Mit einem leisen Gurgeln treffen dünne Rinnsale aufeinander. Sie drängen aus dem Almboden nach oben. Vereint klingt ihr Plätschern lauter. Hoch oben, wo Salzburg und Tirol aufeinandertreffen, liegt der Ursprung der Salzach. Eine Wanderung zu den Quellen – zu jenen des Flusses und zu jenen der Seele. VON MICHAELA HESSENBERGER „Je näher wir dem Ursprung des Wassers kommen, desto sprudelnder werden die Ideen“, sagt Hermann Signitzer mit beschwingtem Ton. Er zieht die Bänder seiner Bergschuhe fest, denn auf einer Höhe von etwa 2.300 Metern sollte jeder Schritt sitzen – auch, wenn der federnde Weg nur sanft ansteigt. Doch die Kühe, die ihn benutzen, haben mit der Zeit ein paar durch Gras gut getarnte Löcher in den Almboden getreten. Sicher ist sicher. Auf dem Kopf trägt er seinen hellgrauen Filzhut. Der ist dabei, wenn er zum Pilgern aufbricht. Ein Geschenk seiner Schwester, erzählt er. Gottes Schöpfung. Signitzer ist in der Erzdiözese Salzburg für Freizeit- und Tourismuspastoral zuständig. Gefragt nach einem stillen und außergewöhnlichen Weg, der den Salzburger und den Tiroler Teil der Erzdiözese verbindet, antwortet er: „Auf zum Salzachgeier!“ Genau dorthin führt sein Weg. Unterwegs kann sich das Auge kaum sattsehen. Der Almrausch blüht, und die Insek-

ten stürzen sich gierig brummend in seine pinke Farbenpracht. Der Wind zieht leicht an den Zirben; an der runden Form, in der sie oben an den Spitzen zusammenlaufen, sind sie leicht zu erkennen. Ihr Duft räumt letzte Zweifel aus. Hoch genug für diese besonderen Bäume ist Signitzer längst aufgestiegen. Den Weg hat er über Kelchsau im Tirolerischen genommen. Eine Forststaße führt mehrere Stunden bergauf. Talentiert im Wandern muss für diesen Weg niemand sein, Ausdauer ist allerdings gefragt. Oben hat die Sonne den letzten Schnee des Winters weggeschmolzen. Außer dem Salzburger ist an diesem Freitag nur ein älterer Herr unterwegs. In der Ferne lacht ein Kind. Eine Strecke mit so atemberaubender Aussicht und wenigen Menschen ist eine Wohltat für Ruhesuchende. Das Markkirchl. Der Boden macht unter jedem von Signitzers Schritten schmatzende Geräusche. Das fette Gras leuchtet dunkelgrün. Dann zeigt der Pilger auf ein paar

Felsen in der Ferne. „Dort“, sagt der wanderfreudige Theologe, „ist der Salzachgeier.“ Obwohl im Bundesland Salzburg gelegen, ist er die höchste Erhebung in diesem Teil der Kitzbüheler Alpen. Dann wandert Signitzers Blick nach links und bleibt über einem dunklen Fleck stehen. „Das ist das Markkirchl“, erklärt er und geht so lange auf den Punkt zu, bis sich das Kreuz auf dem mit Lärchenholz gedeckten Turmdächlein abhebt. Viel früher und auch viel besser zu sehen ist allerdings das stattliche Tiroler Wappen, das neben dem Kirchlein am Salzachjoch die Grenze zwischen Tirol und Salzburg markiert. Sterbebildchen. Mit einem langgezogenen und knarzenden Geräusch geht die Holztür des Kirchleins auf. Sonnenlicht fällt hinein. Hunderte Gesichter schauen einem entgegen. Sie gehören zu den Sterbebildchen, die die Angehörigen der Toten aus den Nachbargemeinden auf den Berg getragen haben. Zwischen all den Frauen und Männern lä-


KirchenZeitung Diözese Linz

Sommerserie 11

5. August 2021

Hinhören ist beim Pilgern eine gute Übung. HESSENBERGER/RUPERTUSBLATT

chelt Maria ihrem Erstgeborenen am Altarbild milde zu. Und weil das Kirchlein zu Tirol gehört, darf ein Herz-Jesu-Bild mit züngelnden Flammen an der Wand nicht fehlen.

zach ist mit 225 Kilometern Länge der wasserreichste und längste Nebenfluss des Inn“, ist dort zu lesen. Der Name komme von der Salzschifffahrt, bis 1800 war der Name „Salza“ gebräuchlich.

Unzählige Rinnsale. Signitzer springt flott über einen Weidezaun – es gäbe auch ein Tor, durch das weniger Sportliche schlüpfen können – und folgt dem Weg bergab. Wasserplätschern verschluckt mehr und mehr das Vogelgezwitscher und das Gesumme der Hummeln. Plötzlich scheint es, als ströme Wasser aus jedem Grasbüschel und hinter jedem Felsen hervor. „Die Salzach hat nicht nur eine Quelle. Das Nass tritt wie ein Fächer aus dem Boden, alle paar Meter vereinen sich ein paar Rinnsale – so lange, bis ein Bach entsteht.“

Wasser ist Leben. Wenn es um Quellen und Wasser geht, fallen Hermann Signitzer sofort Bibelstellen ein, und er beginnt von der Schöpfungsgeschichte zu erzählen. „Erst musste das Wasser weichen, damit Land und Berge werden konnten. Gottes Geist schwebte über dem Wasser“, sagt er. Zu pilgern, wo Wasser sprudelt, ist für ihn besonders sinnvoll. Genau der richtige Treibstoff für Gedanken, Gebete, Ideen. Sein Blick schweift über die Hohen Tauern, dann spricht er von Mose, der seinen Stab gegen den Felsen schlägt und den Israeliten so in der Wüste Wasser geben kann. „Wo Wasser ist, ist Leben. Und wo Leben ist, ist Gott“, lautet seine Schlussfolgerung. Rundherum klare Luft, die Wärme der Sonne und das Plätschern der Salzachquellen.

Erste Brücke. „Erste Brücke der Salzach. TVB Wald“ steht in eine Holztafel graviert an einem kleinen Übergang. Mehr Informationen liefert ein blaues Metallschild. „Die Sal-

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Salzburg

Anreise Inntalautobahn, Ausfahrt Wörgl Ost, Richtung Kitzbühel; nach Bruckhäusl rechts ins Brixental Richtung Hopfgarten abzweigen; in Hopfgarten nach der Bahnunterführung geradeaus in die Kelchsau, weiter bis zur Kreuzung Langer und Kurzer Grund (Mautstelle, € 4,–); nun links in den Kurzen Grund bis zum Ende der Fahrmöglichkeit beim Gasthof Wegscheid Über das Markkirchl geht es hinauf zum Salzachursprung. HESSENBERGER/RUPERTUSBLATT


SONNTAG 19. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 8. August 2021

Nachahmung Um zu Gott zu kommen, braucht es zum einen den Ruf Gottes, zum anderen aber muss der Mensch diesen Ruf annehmen. Dann wird Jesus zum Brot des unvergänglichen Lebens.

In der Verzweiflung erfährt der Prophet Elija in der Wüste die Anwesenheit Gottes. Ein Engel bringt ihm Wasser und Brot und erinnert ihn an seinen Auftrag.

Der Glaube hat Auswirkungen auf den Umgang mit unseren Gefühlen und Haltungen. Das Leben soll in Nachahmung Gottes und der Liebe Christi für die Menschen gelebt werden.

1. Lesung

2. Lesung

Erstes Buch der Könige 19,4–8

1. Epheserbrief 4,30–5,2

I

S

n jenen Tagen ging Elíja eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter. Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin. Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich. Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

chwestern und Brüder! Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, den ihr als Siegel empfangen habt für den Tag der Erlösung! Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat. Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder und führt euer Leben in Liebe, wie auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und Opfer, das Gott gefällt!

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

Evangelium Johannes 6,41–51

I

n jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Bei den Propheten steht geschrieben: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt,wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.


WORT ZUR 2. LESUNG

Christliches Leben als Nachahmung Gottes.

In seinem Werk „Also sprach Zarathustra“ hat Friedrich Nietzsche über die zeitgenössischen Christ/innen bemerkt: „Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne: Erlöster müssten mir seine Jünger aussehen!“ Damit hat er einen wichtigen Punkt getroffen. Woran erkennt man Christ/ innen, wenn man ihnen begegnet? Wie gehen sie mit sich selbst, miteinander und mit anderen um? Wenn der Mensch als Abbild Gottes geschaffen worden ist, so ist seine Berufung in der Welt, diesem Vor-Bild gerecht zu werden. Der Epheserbrief baut seine Ethik auf diesem Verhältnis zwischen Gott und dem neugeschaffenen Menschen auf. Christliches Leben ist Nachahmung Gottes. Es besteht darin, die von Gott und von Christus erfahrene Liebe weiterzugeben. Diese Liebe ist die Richtschnur des neuen Lebens als Kinder Gottes. Das hat wahrnehmbare Auswirkungen auf den Umgang mit sich selbst und mit anderen Menschen. Der Lesungsabschnitt zählt einen ganzen Lasterkatalog mit Eigenschaften auf, die sich mit dieser Nachahmung nicht vertragen: Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei. Auf der anderen Seite finden sich Tugenden wie Güte, Barmherzigkeit, Vergebung. Die Listen könnten sich fortsetzen lassen. Der Grundgedanke ist immer derselbe: Gebt das Geschenk, das ihr von Gott erhalten habt, an andere weiter. Ob Nietzsche diese Tugenden gefallen hätten, darf bezweifelt werden. Eines ist klar: Eine Gemeinschaft, die sich nach ihnen richtet, kann schon ein sehr deutliches Bild Gottes unter den Menschen sein.

UNSPLASH.COM /JUAN GOMEZ

I

ch will den Herrn allezeit preisen;

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn;

ZUM WEITERDENKEN

die Armen sollen es hören und sich freuen. Preist mit mir die Größe des Herrn,

Bitterkeit oder Wut gehören zu den Grundgefühlen und damit zum Leben jedes Menschen. Gefühle lassen sich zwar unterdrücken. Dennoch sind sie da. Es geht darum, sie wahrzunehmen und gut mit ihnen umzugehen. Was hilft uns dabei, mit negativen Gefühlen gut umzugehen? Was hilft uns, gute Haltungen zu finden?

lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben! Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, er hat mich all meinen Ängsten entrissen. Die auf ihn blickten, werden strahlen, nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten. Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn und half ihm aus all seinen Nöten. Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten,

DR. HANS RAPP MSC

und er befreit sie.

ist Bibelwissenschafter. Er leitet das

Kostet und seht, wie gut der Herr ist!

für interreligiösen Dialog in der Ka-

AUS PSALM 34

KKV / BEGLE

Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet!

Team Entwicklung und ist Referent tholischen Kirche Vorarlberg. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

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KirchenZeitung Diözese Linz

Es gibt Tage, da kreisen die Gedanken um tausend Dinge gleichzeitig, machen es unmöglich, konzentriert zu arbeiten und halten einen vom Schlaf ab. Meditation kann helfen, das Gedankenkarussell zu beruhigen. LISA-MARIA LANGHOFER

Selbstgemachter Brombeersenf passt gut zu Rind, Wild oder Gegrilltem. MANUELA PICHLER ARGE SEMINARBÄUERINNEN KÄRNTEN

Brombeersenf ZUTATEN 1/2 Schalotte 30 ml Balsamico 400 g Brombeeren 80 g Rohrzucker 2 EL Senfpaste Salz, frisch gemahlener Pfeffer 2/3 gelbe und 1/3 schwarze Senfkörner Apfelessig

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

ZUBEREITUNG Senfpaste: Senfkörner in ein Glas geben und mit Apfelessig bedecken. Der Essig soll 1 cm drüberstehen. Einige Stunden ziehen lassen, bis die Senfkörner weich sind, und danach fein pürieren. Diese Paste ist gekühlt gut haltbar und kann zu verschiedenen Senfen weiterverarbeitet werden. Brombeersenf: Schalotten in Balsamicoessig glasig dünsten, Brombeeren und Rohrzucker beigeben, unter ständigem Rühren 5 Minuten leicht köcheln lassen. Senfpaste, Salz und Pfeffer unterrühren und heiß in kleine Gläser füllen.  Rezeptbroschüre „Selbstgemachte Schätze im Glas“, bestellbar unter www.seminarbaeurinnen.at, Kochbuch & Rezeptbroschüren oder 0463 58501391, Preis: € 7,00

Wenn sich die Gedanken Viele kennen das: Die Gedanken kreisen unaufhörlich um tausend Dinge, machen es unmöglich, sich zu fokussieren und rauben einem im schlimmsten Fall noch den Schlaf. Woher kommt dieses Gedankenkarussell? „Es kann damit zusammenhängen, dass wir heutzutage mit unglaublich vielen Informationen unterschiedlichster Natur geflutet werden. Diese werden vom Gehirn verarbeitet. Prasseln also immer mehr Eindrücke auf das Gehirn ein, kreist es auch um immer mehr Themen“, sagt Wolf-Dieter Nagl, Arzt für Allgemeinmedizin, Psychosomatik und medizinische Hypnose. Ins Innere hineinspüren. In seinem Buch „Denke, was dein Herz fühlt“ beschreibt Wolf-Dieter Nagl einige Meditationstechniken, die unter anderem auch beim Stoppen des Gedankenkarussells helfen: „Es geht dar-

Wolf-Dieter Nagl ist Arzt für Allgemeinmedizin, Psychosomatik und medizinische Hypnose. HARALD EISENBERGER

um, die Aufmerksamkeit von der Außenwelt abzuziehen und nur auf Atmung und Körper zu richten, denn der Körper ist immer im Hier und Jetzt. Den gibt es nicht in Zukunft und Vergangenheit. Dadurch dreht sich das Gedankenkarussell langsamer und im Kopf wird es leiser. In der Folge nimmt man immer mehr Impulse aus dem Inneren wahr.“ Gedankenkarussell stoppen. Vieles von dem, worüber wir uns so viele Gedanken machen, gehe mit einem mangelnden Vertrauen in sich selbst und in die Zukunft einher, sowie mit dem Wunsch nach Kontrolle. „Wir sollten versuchen, wieder mehr Vertrauen zu haben. Dabei kann die ‚positive Ankeratmung‘ helfen. Konzentrieren Sie sich einige Minuten lang nur auf Ihre Atmung. Atmen Sie fünf Sekunden lang ein, und fünf Sekunden aus, bis der Geist ruhiger wird. Dann denken Sie an etwas, das ein schönes, warmes Gefühl hervorruft. Dieses Gefühl atmen Sie ein und aus.“ Die Meditationstechnik des „konvergenten Fokus“, bei dem man den Lichtkegel der eigenen Aufmerksamkeit wie einen Laser bündelt und nur auf EINE Sache richtet, sei für das Beenden des Gedankenkarussells besonders kraftvoll: „Schließen Sie hierfür Ihre Au-


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Bewusst leben 15

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Weltweit gibt es etwa 6.500 Sprachen

Andere Länder, andere Sprachen Wenn du mit deinen Eltern schon einmal im Ausland Urlaub gemacht hast, ist dir sicher aufgefallen, dass die Menschen dort eine andere Sprache sprechen. Willst du auch wissen, warum das so ist?

drehen gen und konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Richten Sie dann bewusst Ihre ganze Aufmerksamkeit auf Ihre Nase. Stellen Sie sich diese nicht nur visuell vor, sondern spüren Sie wirklich in die Körperwahrnehmung hinein. Stellen Sie den Lichtkegel Ihrer Aufmerksamkeit noch enger und konzentrieren Sie sich nur auf den Bereich der Nasenlöcher, den sanften Atemstrom, der die feinen Härchen im Naseninnenraum bewegt, den feinen Temperaturunterschied zwischen Einund Ausatemluft. Verfolgen Sie jedes Detail Ihres Atemstroms für etwa fünf Minuten.“ Meditieren trainieren. Diese Übungen und viele weitere in Nagls Buch klingen einfach, gerade Meditationsanfänger/innen werden sie aber vielleicht nicht sofort gelingen. Nagl rät, dranzubleiben: „Ich würde vorschlagen, dass man sich einen Monat gönnt, wo man jeden Tag 20 Minuten eine Meditationsübung probiert und schaut, wie es einem dabei geht. Beim Meditieren geht es nicht darum, die Gedanken abzuschalten, sondern sie zu beobachten und zu entscheiden, ob man sie vorbeiziehen lässt oder auf sie einsteigt.“

Wenn sich das Gedankenkarussell wieder einmal unaufhörlich dreht, ist es gut, die Außenwelt auszublenden und auf sein Inneres zu horchen. FIZKES/STOCKADOBE

Die Sprachforschung geht davon aus, dass die Menschen vor langer Zeit eine einheitliche Sprache – die Ursprache – gesprochen haben. Aus ihr entstanden allmählich all die Sprachen dieser Welt. Damit verbunden war natürlich auch die Entwicklung der verschiedenen Kulturen. Sprachfamilien. Bei all den Unterschieden kann man allerdings bei manchen Sprachen gemeinsame Wurzeln entdecken, aus denen sie sich entwickelt haben. Auf der Karte unten findest du die Sprachfamilien in Europa. Vielleicht hast du den Begriff „romanische Sprachen“ oder „slawische Sprachen“ schon einmal gehört. Diese Sprachfamilien klingen tatsächlich ähnlich. So gehören etwa die italienische, die französische, die spanische und die portugiesische Sprache einer gemeinsamen, der romanischen Sprachfamilie an. Wenn du nun zum Beispiel das

Wort für „Sonne“ hernimmst, so heißt es in Italien sole, in Frankreich soleil und in Spanien und Portugal sol. „Eis“ heißt in diesen Ländern gelato, glace, helado und gelado. Eine Verwandtschaft ist schon zu erkennen, die gemeinsame „Ursprache“ ist übrigens Latein. Zur germanischen Sprachfamilie, zu der auch die deutsche Sprache gehört, zählt man außerdem Englisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch und Niederländisch. Weltsprachen. Über 400 Millionen Menschen sprechen Englisch. Trotzdem ist es nicht die Nummer 1 der Weltsprachen. Das ist die Schriftsprache Chinas, die von etwa 1,2 Milliarden Menschen beherrscht wird. Neben diesen Schriftsprachen sprechen die Menschen weltweit unzählbar viele Dialekte. Funde von Archäologen zeigen aber auch, dass früher Sprachen existiert haben, die es heute gar nicht mehr gibt, die also ausgestorben sind. BRIGITTA HASCH

«

Ratespaß. Wer spricht alle Sprachen, ohne eine einzige gelernt zu haben? )ohcE sad(

«

 Wolf-Dieter Nagl: Denke, was dein Herz fühlt. Kneipp Verlag 2021, 224 Seiten, € 24,–.

WIKIPEDIA.ORG


16 Familie & Unterhaltung

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KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 35 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Diözese Linz war Vorreiterin bei Ministrantinnen Vor 35 Jahren gab es in Oberösterreich rund 10.000 Ministranten. Laut KirchenZeitung vom 7. August 1986 waren zehn Prozent davon schon Mädchen – obwohl es nicht offiziell erlaubt war. Erst 1992 entschied Papst Johannes Paul II., dass der Canon 230 im Kirchenrecht von 1983 so zu verstehen ist, dass auch Mädchen ministrieren dürfen. Veröffentlicht wurde das erst 1994. Noch 1980 hatte der polnische Papst den Ministrantendienst von Mädchen für unerlaubt erklärt. Vorher war das unklar gewesen und hatte auch etwas mit den Vorstellungen vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu tun. Da galten die Ministranten als „parvus clerus“, wie die KirchenZeitung 1986 erinnerte – als „kleiner Klerus“, der statt den Gläubigen die lateinischen Antworten auf die Gebete der Priester

aufsagt. Heute wird der Ministrantendienst überwiegend von Mädchen getragen.

Vor 35 Jahren beleuchtete die KirchenZeitung die neue Rolle der Ministrant/innen. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

 „Das ist aber schön, dass du kommst“, begrüßt der kleine Lukas den Onkel an der Tür. „Mama sagte eben erst, du hättest uns gerade noch gefehlt.“

Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen die Wochen im Sommer, die für viele Schüler/innen die schönsten im Jahr sind.

ital. Tonsilbe

1

 „Aber Papa, du hörst mir ja gar nicht richtig zu!“ – „Doch, mein Sohn, ich höre dir zu.“ – „Das kann nicht sein. Wenn du mir wirklich zugehört hättest, wärst du schon längst sehr wütend geworden!“

«

Frau des Sokrates

„Iron Lady“ († 2013)

med.: Atemstillstand

Lösung des Rätsels der letzten Woche fließende Lebenskraft im Taoismus

Q span. Ortsnamensteil (heilig) Antrieb v. Zeitmessgeräten (Mz.)

U beglückt

S Innenausstattung

I

T8 I S C H L E R N

mit Holz arbeiten Whistleblower: ... Snowden

A6 hocken

R Fürwort

L2 lat.: immer

T3

D E N K W E I S4 E

KopfGebedeckung sinnung im Wasser

D W Verdruß, Unmut

Auerochs

A1 E R G E R

U R Behörde Kfz-Z. Mistelbach

M I

B A D E K A P P E

O R D7 I R N E M T5 O E R U R nord. Gott

wichtige Schlafphase

alte Einheit d. Luftdrucks

europ. Statenbund (Abk.)

Opiumpflanze

griech.röm. Gott Raub-, Wortteil: Speiseglobal fische

Banknote Laubbäume

Abk.: Techn. Hochschule

6 Erwiderung

kurze Stichwaffe

Mailänder Kuchen

jetzt

 „Was macht der Storch, wenn er auf einem Bein steht?“ – „Er denkt über den nächsten Schritt nach!“  Ein Ehepaar geht zum Picknicken in den Wald. Auf einer Lichtung sagt der Mann mit energischer Stimme: „So! Hier ist genau der richtige Platz für unser Picknick!“ Seine Frau antwortet: „Du hast recht wie immer, Schatz. Hundertausend Ameisen können nicht irren!

Vernaderer? Einen Text mit Widersprüchen findet man auch in der alten Ausgabe: Kardinal Joseph Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation, nahm in Peru Stellung dazu, wie Rom mit anonymen Denunziationen umgeht: Niemals werde seine Behörde aufgrund bloß privater oder ungeprüfter Nachrichten hin tätig, behauptete er. Bischöfe, Nuntiaturen und theologische Literatur seien ihre Quellen. Aber Ratzinger sagte auch: „Wenn andere Nachrichten der Beachtung wert erscheinen, werden Nuntius und Bischöfe um Auskunft darüber befragt.“ Nach einer „objektiven Verifizierung“ werde die Sache behandelt. Also doch? NIE

Lose ohne Gewinn

5

Musik/Datenträger (Mz.) Fürwort

3

Kurzform von Edward

lat.: ohne

4

2

© Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

Anzeigen & Hinweise 17

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HINWEIS

IMPRESSUM

 Ökumenische Reise in die Schweiz. Die Ökumenische Reise der Sektion Linz von Pro Oriente unter der Leitung von Diözesanbischof Manfred Scheuer, Superintendent Gerold Lehner und Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer führt heuer in die Schweiz. Anhand von Treffen mit Vertreter/innen des Weltkirchenrates, des Lutherischen Weltbundes und der Lei-

tung der Schweizer Bischofskonferenz machen sich die Reiseteilnehmer/innen selbst ein Bild vom aktuellen Stand der Ökumene. Darüber hinaus werden auch kulturelle Highlights der Schweiz besucht.  Termin: Mo., 18., bis Do., 21. Oktober 2021, Anmeldung bei Petra Lindinger unter petra. lindinger@dioezese-linz.at

Der Ökumenische Rat ist eine Plattform für Austausch.

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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18 Termine

5. August 2021

NAMENSTAG

FREITAG, 6. AUGUST X  Aigen-Schlägl. Seminar für Pilgern und spirituelles Wandern, mit den Füßen dem Leben begegnen – die Heilkraft des Pilgerns, Seminarzentrum, 15 Uhr, bis So., 8. 8., Ref.: Christine Dittlbacher. X  Pregarten. Narziss und Goldmund, Sommerkino, Pfarrgarten des Pfarrzentrums St. Anna, bei Schlechtwetter im Pfarrsaal, Einlass: 19.30 Uhr, Filmstart: 21 Uhr.

Klara-Antonia Csiszar ist Univ.Prof.in für Pastoraltheologie an der Kath. Privatuniversität Linz. WALLNER

SAMSTAG, 7. AUGUST X  Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, gemeinsames Gebet um Vertiefung im Glauben, für Familien und um geistliche Berufe an jedem Herz-MariäSamstag, Aufmachen! – Neues Feuer braucht das Land, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr. X  Pollham. Altarweihe in der neu renovierten Pfarrkirche, Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, Pfarrkirche, 19 Uhr. X  Windischgarsten. Gipfelmesse am Warscheneck anlässlich 70 Jahre Gipfelkreuz, 11 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer, bei Schlechtwetter findet die Bergmesse bei der Zellerhütte statt, Information für redaktionelle Rückfragen: Alpenverein Windischgarsten.

Klara (11. August) Meine Mutter heißt Klara, mein Vater Franz. Ich bin auf KlaraAntonia getauft worden, mein Bruder auf Franz-Akos. Auch meine Patin heißt Klara. Ich wuchs also in einer Familie auf, in der sich die Verbindung zwischen Franz und Klara zeigt. Für mich war mein Name lange nichts Besonderes, bis ich die heilige Klara kennenlernte. Seitdem motivieren mich drei Aspekte aus ihrem Leben, die ich von ihr zu erlernen versuche: 1. Klara ließ sich faszinieren. Sie konnte sich für Ideale begeistern, und der Begeisterung folgten Taten. 2. Klara war eine mutige Frau. Was andere sagten, war ihr egal. Sie gehorchte ihrer inneren Stimme. 3. Klara war ein Mensch der Beziehung – nicht nur zu Franziskus. Seine Beziehung zur Natur, zu den Armen, zu Jesus Christus war auch ihr ein Herzensanliegen. Ich denke, an sich habe ich keinen besonderen Namen. Aber die heilige Klara macht für mich aus meinem Namen doch etwas Besonderes.

SONNTAG, 8. AUGUST X  Linz, St. Barbara Friedhof. Memento-Tag: Streetart und Vergänglichkeit – es wird Zeit, über den Tod zu sprechen. X  Linz, Ursulinenkirche. Kirchenmusik, M. Savioni: „Magnificat“ für Sopran und B.c., A. Grandi: „O dulce nomen Jesus“, Motette für Sopran und B.c., Martina Landl, Sopran, Anton Reinthaler, Orgel, 20 Uhr. X  Mondsee. Kirch‘Klang, Bach am Mondsee, Werke von J. S. Bach, Pièce d‘Orgue, WV 572, Motette „Fürchte dich nicht“, BWV 228, Brandenburgisches Konzert Nr. 2, KBV 1047 u. a., Einführungsvortrag, 18.30 Uhr, Marie-Christin & Dr. Andreas de Forestier „.... bey einer andächtig Musique“, Basilika Mondsee, 19.30 Uhr, Kantorei St. Michael,

Collegium Lunaelacense, Gottfried Holzer-Graf, Ltg. und Orgel. X  Pollham. Altarweihe in der neu renovierten Pfarrkirche, Festgottesdienst, 19 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer. X  St. Ulrich bei Steyr. Laurenzifest, Prozession, Pfarrkirche, 8 Uhr, Festgottesdienst, Laurenzikapelle, 9.30 Uhr, mit der Musikkapelle, Fest findet bei jeder Witterung statt. X  Schlierbach. Diözesane Sommerorgelkurse im Stift Schlierbach, bis Fr., 27. 8., Basiskurs für Erwachsene, Einsteigerkurs für Jugendliche ab 16 und Kurs für Organist/innen mit Praxis sowie liturgisches Orgelspiel und „Orgeln im Kremstal“ (Üben in den benachbarten Kirchen). X  Wartberg an der Krems. Orgelkonzert, Werke von J. S. Bach, M. Reger, R. Stolz u. a., Pfarrkirche, 20 Uhr, Marina Schacherl, Orgel und Regina Penner, Sopran. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Ugo Sforza, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

Stift Schlägl, besinnliche Führung im Schöpfungsgarten, 14 Uhr, Führung am Beziehungsweg, 16 Uhr, Vesper in der Stiftskirche, 18 Uhr, mit Abt Lukas Dikany, eine Anmeldung im Stift Schlägl erleichtert die Organisation, Tel. 07281 88 01, unter dieser Telefonnummer gibt es auch Auskunft über Stiftsführungen sowie Führungen für Gruppen auch zu anderen Terminen/Zeiten. DONNERSTAG, 12. AUGUST X  Kremsmünster. Key2life–Festival, Stift Kremsmünster, bis So., 15. 8. X  Linz, Mariendom. Orgelsommer, mit faszinierenden Klängen in ROT von Jeanne Demessieux, Marcel Duprè und Louis Vierne, 20 Uhr, Kristian Schneider. X  Schärding. Cobaria, „weit weg“, Schlosspark Schärding, 19 Uhr. X  Schardenberg. Wallfahrtstage, Rosenkranz und heilige Messe mit anschließender Lichterprozession, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.

DIENSTAG, 10. AUGUST X  Aigen-Schlägl. Bibelseminar, Wege ins Leben rund um das Stift Schlägl, Seminarzentrum, 9 Uhr, bis Mi., 11. 8., mit Franz Kogler.

FREITAG, 13. AUGUST X  Maria Schmolln. Fatimafeier, Beichte und Anbetung 18.30 Uhr, hl. Messe 19.30 Uhr. X  Pregarten. Kinderkino, Pfarrsaal im Pfarrzentrum St. Anna, 15 Uhr, Eintritt frei. X  Schardenberg. Wallfahrtstage, große Rosenkranzprozession, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, Pilgermesse, Freialtar beim Fatimaheiligtum im Fronwald, 9 Uhr, anschl. Krankenmesse im Inneren der Fatimakapelle, anschl. Rosenkranz mit Schlussandacht, Pfarrkirche St. Laurentius, Maskenpflicht im Inneren der Fatimakapelle und der Pfarrkirche. X  Linz. Fatima-Wallfahrt zum Pöstlingberg, Kreuzweg ab Petrinum 15 und 18 Uhr, hl. Messe in der Basilika Pöstlingberg 16 und 19 Uhr, Prediger KonsR Mag. Heinz Purrer. X  Vestenthal. Fatimafeier, stille Anbetung und Beichtgelegenheit, 18 Uhr, Rosenkranz, 18.30 Uhr, heilige Messe, 19 Uhr, Predigt: Hans Lagler.

MITTWOCH, 11. AUGUST X  Schlägl. Wege ins Leben, Schöpfungsgarten und Beziehungsweg,

SAMSTAG, 14. AUGUST X  Aigen-Schlägl. Konzert im Sommerhaus, Ensemble Perutz: „Garden

MONTAG, 9. AUGUST X  Linz, Ursulinenkirche. Abendmusik, Werke von G. Ph. Teleman, J.J. Quantz, P. Hindemith u.a., Philharmonischer Bläserklang, 20 Uhr, Walter Auer, Soloflötist des Bühnenorchesters der Wiener Staatsoper, Michael Oman, Blockflöte, Martina Oman, Cembalo & Orgel. X  St. Radegund. Jägerstätter-Gedenken, 14 Uhr, Vortrag Dr. Erna Putz vor der Pfarrkirche, 16 Uhr, Andacht beim Jägerstätter-Denkmal, 17 Uhr, spirituelle Wanderung, 19.30 Uhr, Eucharistiefeier mit anschließender Lichtfeier am Jägerstätter-Grab.

AUSSTELLUNGEN – BESONDERE TERMINE – BÜCHERFLOHMARKT X  Eberstalzell. Bücher-Flohmarkt, Verlängerung bis Ende September, Buchtreff, So., 10 bis 11.30 Uhr, Do., 17 bis 18.30 Uhr und Sa., 9 bis 11 Uhr. X  Linz. AA-Meetings in Oberösterreich, „Anonyme Alkoholiker“- Treffen in Linz, Altmünster, Wels, Freistadt, Schärding, St. Georgen i. A., Helfenberg, Ried i. I., Steyr, Kirchdorf, StadlPaura, Rohrbach, Braunau, genaue Termine unter www.anonyme-alkoholiker.at, Auskünfte kostenlos auch über die Telefonseelsorge Tel. 142, rund um die Uhr. X  Hagenberg. Ausstellung Franz Kühtreiber, im Zwinger Schloss Hagenberg, von Sa., 14. 8., bis So., 29. 8., samstags von 19 bis 20 Uhr, sonn-

tags von 14.30 bis 16.30 Uhr. X  Hirschbach. Vom Leben gezeichnet – Karikaturen von Rupert Hörbst, Bauernmöbelmuseum, bis 31. 10., Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, an Sonntagen von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. X  Pramet. Verwehungen – Sporenstaubbilder, Josef Ramaseder, Ausstellung, Kulturhaus Stelzhamermuseum, bis So., 22. 8., sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. X  St. Florian. „IMMER.NOCH. DA.“, Sonderausstellung zum 950-Jahr-Jubiläum der Augustiner Chorherren, bis Ende Oktober jeden Samstag um 14 Uhr F­ ührungen durch die Sonderausstellung, Stiftsführungen finden täglich um 11, 13 und 15 Uhr statt, Tickets sind im Flo-

rianer Stiftsladen erhältlich, bis Ende Oktober wird eine Gedenkvitrine, gewidmet Franz Kurz, zu sehen sein. X  Steyr. Bücherflohmarkt, alter Gemeindesaal, evang. Kirche Steyr, Bahnhofstr. 20, So., 8. 8., 11 bis 12.30 Uhr. X  Tragwein. Gottes Wort auf dem Weg, Pilgern mit der Bibel, Bibelpastorale Studientage 2021, Fr., 3., bis So., 5. 9., Bildungshaus Greisinghof, Anmeldung bis 15. 8. unter http://www. dioezese-linz.at/bibelwerk/studientage2021 oder bibelwerk@dioezese-linz.at, Tel. 0732 76 10 3221. X  Wallern an der Trattnach. Bei uns dahoam, Heimatmuseum, Sa., 31. 7., 17 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

5. August 2021

of Eden“, mit Werken von Johann Christoph Pepusch, Henry Purcell, John Stanley u.a., Sommerhaus Schlägl, 19.30 Uhr. X  Hagenberg. Vernissage Franz Kühtreiber, Zwinger Schloss Hagenberg, 19.30 Uhr. X  Linz. Feier der Professjubiläen bei den Marienschwestern mit Bischof Manfred Scheuer, Karmelitenkirche, 11 Uhr. SONNTAG, 15. AUGUST X  Aigen-Schlägl. Patrozinium, Pontifikalamt mit Musik „Schwäbische Klassik prämonstratensischer Komponisten, Stiftskirche, 10 Uhr, Pontifikalvesper mit Gregorianischem Choral und Musik an zwei Orgeln, Stiftkirche, 17 Uhr. X  Leopoldschlag. Fest Maria Himmelfahrt, Festmesse zum Hohen Frauentag, Wallfahrtskirche Neu Maria Schnee, 11 Uhr. X  Linz, Karmelitenkirche. Ewige Profess Fr. Peter Maria Pendl, Joseph Haydn – Mariazeller Messe Hob. XXII/8, Michael Stenov – Deutsches Tedeum (Uraufführung), Flos Carmeli, Vers, Magnificat, Gotteslobbearbeitungen, mit Julia Nobis, Sopran, Willemijn Spierenburg, Alt, Domen Fajfar, Tenor, Tomaz Kovacic, Bass, Collegium Instrumentale Carmeli, Otmar Pum, Kantor, Andreas Schnee, Orgel, Michael Stenov, Leitung, 10 Uhr. X  Linz, Mariendom. Festgottesdienst, W. A. Mozart, Missa brevis in C, „Spatzenmesse“, KV 220, mit dem Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik Linz, Domorganist Dr. Wolfgang Kreuzhuber, Leitung: Mag. Josef Habringer. X  Maria Schmolln. Hl. Messe in Gebärde, 13 Uhr. X  Nußbach. Orgelkonzert, Werke von J. S. Bach, Durand, Mendelssohn u.a., Andreas Peterl (Orgel).

X  Rainbach im Mühlkreis. Glockenweihe, Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer mit Weihe von zwei neuen Glocken, Pfarrkirche, 8 Uhr. X  Pregarten. Kirchenmusik, Werke von Dubois, Fauré, Gounod, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, Martina Landl, Sopran, Anton Reinthaler, Orgel. X  Ried im Innkreis. Schubert „Messe in G-Dur“, Kantorei und Orchester der Stadtpfarre, Renate Pumberger, Orgel, Bernhard Schneider, Leitung, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr. X  Seewalchen. Wetterkerzen- und Kräuterweihe, Filialkirche Buchberg, 8.30 Uhr, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, gestaltet von der Goldhauben- und Kopftuchgruppe, Musik: Liedermacherin Gerlinde Mairinger. X  Spital am Pyhrn. Patrozinium, Hochamt mit J. Haydns „Nicolaimesse“, Chor- und Orchestergemeinschaft Spital am Pyhrn, Leitung Otto Sulzer, Stiftskirche, 19 Uhr. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45, mit Wolfgang Pumberger, Linz, Vesper mit den Zisterzienstermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr.

AUSSAATTAGE 9. 8.: Frucht 10. 8.: Frucht 11. 8.: Frucht bis 10, ab 11 ­ Wurzel 12. 8.: Wurzel 13. 8.: Wurzel 14. 8.: Wurzel bis 18, ab 19 Blüte 15. 8.: Blüte Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

LITURGIE

BILDUNG Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  Leichter durch´s Leben, befreiende Lösungen durch systemische Aufstellungsarbeit, Fr., 13. 8., 16 bis 20 Uhr und Sa., 14. 8., 10 bis 17 Uhr, Ref.: Günter Kostrhon, Anmeldung erforderlich. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X  Frauentreffen, Sa., 14. 8., 18 Uhr. X  Was mich leben lässt!, Wohlfühltage mit Meditation und Tanz, Gemeinschaft erleben, Verbundenheit spüren, Austausch, miteinander da sein – auch vor und mit Gott … All das nährt unsere Seele, ebenso wie das Bewusstsein unserer Einzigartigkeit und Würde, Do., 19. 8., 18 Uhr, Fr., 20. 8., 9 Uhr und Sa., 21. 8., 9 Uhr, Ref.: Veronika Santer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Sommeryoga, es wird ein sommerlicher Yoga-Mix mit Körperwahrnehmungsübungen, Asanas und Atempraxis angeboten, der für alle Levels geeignet ist. Yoga­ erfahrung ist nicht unbedingt notwendig, aber von Vorteil, Mi., 18. 8., 18.30 bis 19.30 Uhr, mit Ulli Wurpes.

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Buch: Das Duell der Großmütter Ehrgeiz, den Hubert sonst von seiner Oma gar nicht kennt, ist plötzlich wieder da. Und den bekommen zunächst Hubert und Otto bei der Luftmatratzen-Regatta zu spüren, denn jede Oma will, dass ihr eigener Enkel gewinnt. Doch damit nicht genug: Die beiden alten Damen wollen es noch einmal wissen. Der Turmsprung-Wettkampf soll die Entscheidung bringen, wer von ihnen zum alten Eisen gehört …

SONNTAG, 8. AUGUST 19. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 19,4–8 L2: Eph 4,30 – 5,2 Ev: Joh 6,41–51 MONTAG, 9. AUGUST Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz, Jungfrau und Märtyrin, Schutzpatronin Europas. L: Est 4,17k.17l–m.17r–t Ev: Joh 4,19–24 DIENSTAG, 10. AUGUST Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer in Rom. L: 2 Kor 9,6–10 Ev: Joh 12,24–26 MITTWOCH, 11. AUGUST Hl. Klara von Assisi, Jungfrau, Ordensgründerin. L: Dtn 34,1–12 Ev: Mt 18,15–20 L: Phil 3,8–14 Ev: Mt 19,27–29 DONNERSTAG, 12. AUGUST Hl. Johanna Franziska von Chantal, Ordensfrau. L: Spr 31,10–13.19–20.30–31 Ev: Mk 3,31–35 L: Jos 3,7–10a.11.13–17 Ev: Mt 18,21 – 19,1 FREITAG, 13. AUGUST Hl. Pontianus, Papst und hl. Hippolyt, Priester, Märtyrer. L: 1 Petr 4,12–19 Ev: Joh 15,18–21 L: Jos 24,1–13 Ev: Mt 19,3–12

KiZ-Angebot

Hubert freut sich auf einen entspannten Nachmittag mit seiner Oma Cäcilia im Freibad. Doch als sie dort zufällig auf Elfriede und deren Enkel Otto treffen, nimmt der Nachmittag eine Wendung, mit der Hubert nie gerechnet hätte: Zwischen den Omas bricht eine alte Rivalität wieder aus, denn beide waren als junge Frauen erfolgreiche Turmspringerinnen. Jung sind die zwei nun wirklich nicht mehr, aber der sportliche

Lesejahr B Lesereihe I

TULIPAN VERLAG

Die KirchenZeitung verlost vier Bücher „Das Duell der Großmütter“. Schreiben Sie bis Fr., 13. 8. (KW: Großmütter) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 7610-3939, E-Mail: gewinnen@ kirchenzeitung.at

SAMSTAG, 14. AUGUST Hl. Maximilian Maria Kolbe, Ordenspriester, Märtyrer. L: Jos 24,14–29 Ev: Mt 19,13–15 L: Weish 3,1–9 Ev: Joh 15,9–17 von Mariä Aufnahme in den Himmel am Vorabend: L1: 1 Chr 15,3–4.15–16; 16,1–2 L2: 1 Kor 15,54–57 Ev: Lk 11,27–28 SONNTAG, 15. AUGUST Mariä Aufnahme in den Himmel. L1: Offb 11,19a; 12,1–6a.10ab L2: 1 Kor 15,20–27a Ev: Lk 1,39–56


teletipps SONNTAG

8. bis 14. August 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

8. AUGUST

9.30  Evangelischer Open-AirGottesdienst aus Ahlbeck-Zirchow auf Usedom, Mecklenburg-Vorpommern. ZDF 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Wallfahrtsbasilika Maria Dreieichen, Niederösterreich. ORF III 11.00  Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 d-moll (Konzert). Ein besonderes Festkonzert verspricht die Aufführung von Gustav Mahlers monumentaler, sechssätziger 3. Symphonie im Großen Festspielhaus in Salzburg zu werden. Das AltSolo im vierten Satz zu Friedrich Nietzsches Text aus „Also sprach Zarathustra“ gestaltet die mit Salzburg seit langem verbundene litauische Sängerin Violeta Urmana. Andris Nelsons leitet die Wiener Philharmoniker. ORF 2 19.40  Schätze der Welt (Dokumentation). Das Wadi Rum, Jordanien. Ein Stück Ewigkeit. Bizarr und legendär: Das Wadi Rum in Jordanien zählt zu den großartigsten Landschaften der Erde. Das Weltkulturerbe der UNESCO beherbergt seit 12.000 Jahren nomadische Kulturen. 3sat 20.15  Der Hauptmann von Köpenick (Tragikomödie, BRD, 1956). Zweite Verfilmung des Zuckmayerschen Bühnenstücks vom arbeitslosen Schuster Voigt, der im Jahr 1906 als Hauptmann verkleidet die Stadtkasse von Köpenick bei Berlin beschlagnahmt. Eine hervorragend gespielte Tragikomödie, aufgehellt durch komische Momente und warmen Humor, dicht in Milieuzeichnung und Atmosphäre. Eine satirische Lektion über die Allgewalt der Uniform in Preußen, die eine Weltanschauung ad absurdum führt. BR MONTAG

9. AUGUST

Morgengedanken von Pfarrer Roland Werneck, Wels. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Mo 22.10  Taschengeld. Ein in Episoden gestalteter Jugendfilm über die Kinder in einer französischen Kleinstadt, ihre Abenteuer, Streiche und Probleme. Ein autobiografisch eingefärbter, leicht und charmant erzählter Film, mit außergewöhnlichem Verständnis und Einfühlungsvermögen für Jugendliche in ihrer ersten Pubertätsphase. arte

Sa 19.15  Schätze der Welt. Würden sie unachtsam mit dem Feuer spielen, würde der Großteil der Dorfbevölkerung im Inneren ihres Hauses grausam verbrennen. Es gibt nur ein einziges Tor nach draußen – für bis zu achthundert Menschen. Eine gefährliche Falle und gleichzeitig eine schützende Trutzburg – die Tulou-Rundhäuser in Fujian, China. ARD-alpha

DIENSTAG

Foto: Hélène Jeanbreau

10. AUGUST

20.15  Universum (Dokumentation). Hermann Maier unterwegs in Österreich: Das Montafon, Vorarlberg. ORF 2 22.35  kreuz und quer gedacht (Dokumentation). Tapferkeit. Letzter Teil der Sommer-Gesprächsreihe aus der Stiftsbibliothek in Admont. ORF 2 MITTWOCH

11. AUGUST

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Unterwegs im Camperbus – Auf der Reise zu sich selbst. BR 19.40  Re: Reiches Land – Arme Kinder (Reportage). Soziale Not in Großbritannien. Ein Leben in Armut, mitten im reichen Großbritannien. Der sechsjährige Noah und sein Bruder gehören zu den über vier Millionen Kindern, die auf der Insel in Armut leben. arte DONNERSTAG

12. AUGUST

16.05  Die Puppenspieler von Catania (Dokumentation). Siziliens Geschichte ist Drama pur, und keiner kann diese Dramen so gut erzählen wie die Fratelli Napoli, die letzte Puppenspielerfamilie von Catania. arte

20.15  Talent oder Training? (Dokumentation). Maximaler Erfolg im Sport, beim Schach, beim Gesang oder Tanz – ist das richtige Training der Schlüssel zu Spitzenleistungen? Oder braucht man Talent? Und wenn ja: Wie definiert man Talent? 3sat

20.15  Lion – Der lange Weg nach Hause (Drama, AUS/GB/USA, 2016). Ein in Australien aufgewachsener junger Mann erinnert sich an seine verdrängte Kindheit in einer Kleinstadt im Nordwesten Indiens, aus der ihn ein tragisches Schicksal zunächst in ein Waisenhaus in Kalkutta und von dort in die Obhut seiner Adoptiveltern geführt hat. ORF eins

21.05  Am Schauplatz (Reportage). So arm, so reich. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer mehr auseinander. Das zeigt ein Blick in die Sozialmärkte, wo seit der Coronakrise der Andrang enorm gestiegen ist. Das andere Extrem: eine steigende Nachfrage nach Luxusimmobilien. „Am Schauplatz“ portraitiert die Gewinner und Verlierer der Corona-Krise. ORF 2

FREITAG

Foto: BR/SWR

13. AUGUST

19.40  Re: Den Rücken stärken (Reportage). Wege in ein schmerzfreies Leben. Rückenschmerzen kennt fast jeder. In der Coronapandemie ist ein Auslöser hinzugekommen: der improvisierte Arbeitsplatz zu Hause. Was tun, wenn der Rücken zum Problem wird? arte 20.15  Womit haben wir das verdient? (Komödie, A, 2018). Die Tochter einer atheistischen Feministin aus Wien konvertiert zum Islam und stellt den familiären Patchwork-Haushalt durch radikale Speisevorschriften und Alltagsregeln auf den Kopf. Mit Situationskomik und viel schwarzem Humor spießt die satirische Komödie die ambivalenten Reaktionen der Umwelt auf, hält sich aber auch nicht mit bissigen Karikaturen des Islamismus zurück. arte SAMSTAG

14. AUGUST

17.30  Klingendes Österreich (Volkskultur). Wege durch die Zeiten – Hemmaland und Nockalm in Kärnten. ORF III 20.15  Salzburger Festspiele 2021 (Konzert). Auf dem Programm von Teodor Currentzis und dem internationalen Ensemble MusicAeterna stehen die Sinfonien in g-Moll und C-Dur, Mozarts finale Beiträge zur Königsklasse der Orchestermusik. Aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Wallfahrtskirche Maria Dreieichen, Niederösterreich. So 10.00, Ö2. Foto: Bwag Menschenbilder. „Fährnis zwischen zwei Ufern.“ Wolf Harranth zum 80. Geburtstag. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Leben für Leben.“ Der katholische Theologe Rembert Schleicher zeichnet Maximilian Kolbes Lebensweg nach. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Streitkultur. Mo–Do 9.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. Geistliche Werke des Barock. Mo 14.05, Ö1. Volksmusikalische Landschaften Österreichs. Kärnten. Viergesang und Chorstimmen über Grenzen hinweg. Mo 16.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Was gilt als krank, was nicht? Die ICD wird neu aufgelegt. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Donald Duck Downgraded. Comic- und Jugendliteratur im Korrekturmodus. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Was das Gehirn alles kann! Über Empathie, Lernen und Denken. Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Territorium ist überall.“ Gespräch mit Samy Molcho, Pantomime. Do 21.00, Ö1. Logos. Glaube im Widerstand. Zum 80. Todestag von Pater Maximilian Kolbe beleuchtet „Memo“ drei Persönlichkeiten, die sich aus ihrem Glauben heraus dem Nationalsozialismus entgegengestellt haben. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie. „If you believe.“ Glaube, Papst und Vatikan in der Popmusik.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

5. August 2021

KULTURLAND

„Am Ende sind wir ganz andere Menschen geworden.“

HIMMEL ÜBER DEM CAMINO

„Himmel über dem Camino“ kommt am 6. August in die Kinos

Auf dem Weg zu sich selbst Ob zur Trauerbewältigung oder um die Trennung zu verarbeiten: der Auslöser dafür, dass sechs Pilger den Jakobsweg im Film „Himmel über dem Camino“ gehen, ist unterschiedlich. Das Ziel jedoch ist gleich: zu sich selbst finden. Noel Smyth, einer der Regisseure, gibt Einblicke in den Film.

Welche Schicksale stecken im Film? Smyth: Das müssen Sie selber herausfinden.

Aber sagen wir: Es ist eine inspirierende Geschichte über alltägliche Menschen, die Außergewöhnliches tun.

INTERVIEW: NICOLE DIRNBERGER

Was war die Inspiration, den Film zu produzieren? Smyth: Meine Frau ist den Jakobsweg gegan-

Wie kam es zu dem Film? Noel Smyth: Wir wollten intime Geschich-

gen. Sie hat mir immer wieder erzählt, wie besonders es für sie war.

ten erzählen. In so einer schnelllebigen Zeit, in der wir mittlerweile leben, mit anhaltenden körperlichen und emotionalen Kämpfen, wussten wir, dass der Jakobsweg Emotionen weckt und dass die Charaktere den Weg als ganz andere Menschen beenden werden. Was erwartet die Zuschauer? Smyth: Wir wollten keinen Touristenfilm

drehen. Uns war wichtig, dass das ein Film über das menschliche Dasein ist, der zufällig auf dem Camino spielt. Wir wollten dabei den Pilgerweg durch die Linse unserer Charaktere auf ihrer Reise entdecken. Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Film? Smyth: „Himmel über dem Camino“ ist ein

Beobachtungsdokumentarfilm, der die Reise von sechs Pilgern verfolgt, während sie jeweils mit dem jüngsten Verlust fertig werden. Wir folgten einfach ihrer Reise und versuchten, so unauffällig wie möglich zu sein.

Sind Sie selber schon den Jakobsweg gegangen? Smyth: Davor nicht. Während der Drehar-

beiten sind wir aber mit unseren Charakteren die gesamten 800 km gepilgert – inklusive Filmausrüstung. Haben am Ende alle den Sinn des Lebens gefunden? Smyth: Ich kann nicht sagen, dass wir den

Sinn des Lebens entdeckt haben, aber wir sind definitiv alle ganz andere Menschen geworden als zu dem Zeitpunkt, an dem wir angefangen haben.

43. Chorsingwoche in Puchberg. Von 25. bis 30. Juli fand die bereits 43. Chorsingwoche im Bildungshaus Schloss Puchberg statt. Insgesamt 64 Musikbegeisterte studierten Werke der Chorliteratur vom Barock bis zur Gegenwart und eine Auftragskomposition von Gerhard Schacherl ein. Das Ergebnis war bei zwei Veranstaltungen in der Pfarre St. Josef in Wels-Pernau zu hören. Organisiert wurde die Chorsingwoche vom Referat für Kirchenmusik der Diözese Linz. Deren Leiter, Andreas Peterl, erklärt zu der Chorsingwoche: „Wir sind sehr froh und glücklich, dass die Chorsingwoche nach einem Jahr coronabedingter Pause wieder stattfinden kann.“ OrchersterCamp. Rund 100 Jugendliche aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Österreich nahmen am 34. Jeunesse OrchesterCamp teil, welches von 26. Juli bis 5. August 2021 im Stift in St. Florian stattfand. Geleitet wurde das OrchesterCamp vom oö. Dirigenten Tobias Wögerer. Ebenfalls mit dabei: das Bläserensemble Federspiel.Seit mehr als 30 Jahren eröffnet das OrchesterCamp der Jeunesse Österreich Jugendlichen im Alter von 13 bis 20 Jahren die Möglichkeit, erste Erfahrungen in einem Symphonieorchester zu sammeln. In Oberösterreich fand das Camp zum achten Mal statt. In den beiden Konzerten in Linz konnte und kann sich das Publikum bei freiem Eintritt vom begeisternden Jugendorchestersound überzeugen.

Die Leute, die mitspielen: Sind sie den Jakobsweg wirklich gegangen? Smyth: Das war ein echter Dokumentarfilm:

ganz normale Menschen mit unglaublichen Geschichten.

«

X  Ab 6. August in den Kinos.

Rund 100 Jugendliche aus aller Welt nahmen am Orchestercamp teil. FLORIAN VOGGENEDER


22 Personen & Dank GEBURTSTAG n Am 5. August 2021wird Sr. Franziska-Antonia Gattringer OSFS, Missionarin in Südafrika, 70 Jahre alt. Sie stammt aus Herzogsdorf, wurde mit 15 Jahren Aspirantin bei den Schwestern Oblatinnen und absolvierte die Kindergärtnerinnen-Ausbildung. Nach der Ablegung der Gelübde war Sr. Franziska-Antonia sieben Jahre Kindergartenleiterin in Linz-Christkönig. Schließlich erfüllte sich ihr Wunsch, Missionsschwester zu werden. Ab 1982 war sie in Südafrika in der Missionsstation Matjieskloof und im Regionalhaus Koelenhof in verschiedenen Funktionen – als Lehrerin, Erzieherin, Novizenmeisterin, Ökonomin und Hausoberin – tätig. Seit 2014 arbeitet sie in Koelenhof bei den betagten Mitschwestern und wurde auch Pflegemutter für fünf Mädchen.

5. August 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

IM GEDENKEN Am 27. Juli 2021 ist

KARL BURGSTALLER Pfarrmoderator von Schildorn und Waldzell im 77. Lebensjahr verstorben. Karl Burgstaller wurde 1944 in Weilbach geboren. Nach der Matura am Bischöflichen Gymnasium Petrinum trat er 1963 in das Priesterseminar Linz ein und wurde 1969 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Wolfern, Hartkirchen, Ried im Innkreis und Braunau-St. Stephan war er von 1981 bis 1992 Pfarrer in Altheim. 1992 wurde Karl Burgstaller zum Pfarrer in Waizenkirchen bestellt, dort wirkte er 19 Jahre. Von 2012 bis 2015 war Burgstaller Pfarradministrator in Kopfing, ab 2013 zusätzlich in St. Aegidi. 2015 wurde er Kurat im Dekanat Altheim, von 2016 bis 2017 war er Pfarrprovisor von Eberschwang und Pattigham und ab 2017

Kurat im Dekanat Ried im Innkreis. 2020 wurde Burgstaller erneut in die Pfarrseelsorge gerufen und war bis zuletzt als Pfarrmoderator in Waldzell und Schildorn tätig. Er war mit Leib und Seele Priester. Noch ein Monat vor seinem Sterben machte er sich darüber Gedanken, wo er vielleicht trotz Krankheit noch einmal priesterliche Dienste übernehmen könnte. In großer Aufbruchsstimmung wurde er kurz nach dem Konzil zum Priester geweiht. Er war den Menschen nahe, teilte mit ihnen Freude und Leid und folgte, oft fast mit dem Wunsch nach Perfektion, dem großen Ideal, eine lebendige Gemeinde in seinen Pfarren aufzubauen. Den gesellschaftlichen Wandel und die damit einhergehende Krise des Priestertums erlebte er oft als einen Schmerz, der sich auch auf seine Gesundheit schlug. Der Begräbnisgottesdienst findet am 6. August 2021 um 14 Uhr in der Pfarrkirche Weilbach statt, ab 9 Uhr besteht die Möglichkeit zur persönlichen Verabschiedung.

DANK n Weitersfelden. Die Pfarre gratuliert den Schwestern Elea, Theresa und Chiara Aglas für ihre erfolgreiche Teilnahme am Landeswettbewerb „Prima la musica“. Chiara vertrat als Landessiegerin Oberösterreich beim Bundeswettbewerb, wo sie einen 2. Preis auf ihrer Querflöte erreichte. Die Pfarre dankt, dass die drei Musikerinnen auch in der Kirche spielen. RIEPL

Bürgermeister Staudinger (Mitte) nimmt von einem Schüler die Kreuze entgegen. POLY

mair, Dir. Erika Fehringer und Fachlehrer Franz Baumgartinger mit seiner Schulklasse. Die Kreuze werden die Zimmer der Bewohner/innen und andere Räume schmücken. n Bad Mühllacken. Klänge unterschiedlicher musikalischer Stilrichtungen erfüllten am 18. Juli 2021 den Kräutergarten des Curhauses in Bad Mühllacken: Gesänge des Sängerbundes Feldkirchen, Schlager, darge-

n Schwanenstadt. Im Religionsunterricht fertigten die Schüler der Sportmittelschule Schwanenstadt 108 Holzkreuze für das neue Alten- und Pflegeheim „Bertha-von-SuttnerHaus“ an. Kürzlich wurden die Werkstücke übergeben. Mit dabei waren Bürgermeister Karl Staudinger, Heimleiter Egon Mitter-

boten von Sepp Peherstorfer, traditionelle Lieder, präsentiert von der Wirtshausmusik „wiadawö!“ und klassische Musik mit Sabine Rechberger und Stefan Mastnak. An die 90 Musiker/innen und Besucher/innen feierten mit. Die Veranstaltung ist ein Projekt der Kulturentwicklung „Sunnseitn“ von Gotthard Wagner. FINE_FOTO_FRANZ DURST n Mattighofen. Nachdem die CoronaVorschriften es zuließen, machte sich eine Schar Fuß-, Rad- und Autopilger auf den Weg nach Uttendorf-St. Florian. Die Pfarrwallfahrer/innen danken SR Leonhard Kefer für die Erklärung der Kapelle Furth, Marianne Heller für eine Stärkung und den „Schalchner Weisenbläsern“ für die musikalische Gestaltung des Gottestdienstes, den Stiftspfarrer Leon Sireisky zelebrierte. PFARRE


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Leser/innen am Wort 23

5. August 2021

Technologie

Ungarn und Polen

Klimaschutz braucht Technologie, heißt es in der Ausgabe der Kirchenzeitung 21/2021. Wie wahr! Technologie definiert sich ja als jene Menge an Fähigkeiten und Wissen, die in einer Gesellschaft zur Beherrschung der Umwelt zur Verfügung stehen. Die wichtigste Kompetenz in der aktuellen Situation ist aber die Fähigkeit des Unterlassens. Sie wird hier naturgemäß von Politik, Industrie und Ökonomie verschwiegen oder gar denunziert. (...) [Sie] ist heute so unbekannt, dass es eigentlich wieder als höchst innovativ gelten müsste. Ein Auto, welches nicht gebaut wird, ist jedem E-Fahrzeug überlegen. Eine jede Flugreise, die nicht absolviert wird, eröffnet Zeit für Muße und Staunen – ganz ohne CO2-Ausstoß. (...) Eine so einfache Technologie wie das Unterlassen verbraucht keine Energie und keine Ressourcen. Sie ist gratis zu haben, benötigt keine OnlinePlattform, kein Einkaufszentrum und kommt ohne Kinderarbeit aus. Sie will nur etwas Mut, Eigensinn und Standhaftigkeit. Aber sie hat einen bedeutenden Nachteil: Sie mehrt weder Macht noch Geld und hat daher keine Fürsprecher in Politik und Wirtschaft.

Zu „Es braucht EU-Rauswurfregeln“, Ausgabe Nr. 30

ANDREAS HUNGER, BAD ZELL

Korruption herrschte auch unter den (ungarischen, Anm.) Vorgängerregierungen, nur wurde und wird es halt mit keiner Silbe erwähnt. Das Mediengesetz in Ungarn ist dem Französischen fast gleich – nachzulesen auf der offiziellen Seite der Regierung. Das Gesetz zum Thema LGBT ist keineswegs ein „Vorgehen gegen sexuelle Minderheiten“, sondern vielmehr ein Fördern der Keimzelle eines Staates, nämlich der Familie. (...) Dass Ungarn und Polen von den EU-Geldern profitieren, steht außer Frage. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn Empfänger dieser Förderungen sind direkt (Zuschüsse für z.Bsp. Industrieunternehmen) und indirekt (staatl. Aufträge wie Strabag, Porr etc. ) zu 80 Prozent westeuropäische Unternehmen. (...) Wenn nun die EU droht, die Fördergelder zu streichen, bedroht dies die ganze westliche Investorengemeinschaft. Und die möchte sicher nicht auf ihre europäischen Werte (= Euros) verzichten müssen!

wurfregeln“ – Hr. Niederleitner tut, offenbar Mut zu einem entschlossenen Handeln machen. Demokratie heißt, dass gemeinsame Regeln mit Mehrheitsbeschluss erstellt werden und nicht, dass diese von jedem Mitglied nach eigenem Gutdünken sehr wohl oder nicht eingehalten werden. Schon gar nicht heißt Demokratie, dass man es jedem recht machen muss. Toleranz ist wichtig, aber nicht in Bezug auf gemeinsame Grundwerte. Bei den genannten Ländern steckt der Wurm bereits in den Beitrittsverhandlungen. Hier hatte man offenbar nur die Aussicht auf den gemeinsamen Markt, den Euro als gemeinsame Währung und die besseren Chancen der nationalen wirtschaftlichen Entwicklung im Blick. Dafür gibt es in den alten EU-Ländern eine Wertegrundlage, die sich mit der jüngsten Entwicklung in Ungarn und Polen nicht vereinbaren lässt. Humanitäre Werte sind für ein menschenwürdiges Leben mindestens so wichtig wie materieller Wohlstand. (...)

be Nr. 27, und die folgenden Leserbriefe dazu:

An die Kritiker der außerordentlichen Liturgie und Pater Zimmers möchte ich einige Gedanken richten. Die Teilnahme an dieser außergewöhnlichen Liturgie geschieht freiwillig. Es wird niemand dazu gezwungen. Umgekehrt ist man als „normaler“ Kirchenbesucher nie sicher, welchen Eigenmächtigkeiten, Weglassungen oder Hinzufügungen von der Liturgiereform 1969 man begegnen wird. Für Interessierte zum Weiterlesen: Konzilskompendium des II. Vatikanischen Konzils – I. Konstitution über die heilige Liturgie „SC“ erstes Kapitel Nr. 22, 36, 50. Im Übrigen – wo bleibt die Toleranz, derer wir uns so sehr rühmen? Die wirkliche Tragödie liegt darin, dass man Erstkommunionskinder oder Firmlinge weder vor noch nach dem „Fest“ in der Kirche (wieder) sieht, und nicht, ob wir die alte oder neue Messe feiern. ALOIS FREUDENTHALER, FREISTADT

JOHANN NUSSBAUMER, VÖCKLAMARKT

AGATHE SZÉCHÉNYI, PER E-MAIL

Alte Liturgie

Man muss den Politikern – wie es im Artikel „Es braucht EU-Raus-

Zu „Nicht wir retten die Kirche, sondern die Kirche rettet uns“, Ausga-

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UNTER UNS Die gerade Fünf

DENKMAL

Zweimal neues Weltkulturerbe Von den insgesamt zehn neuen Eintragungen in das nationale Verzeichnis der UNESCO-Liste stammen zwei Traditionen aus Oberösterreich.

Das Flammen der Gmundner Keramik und die „Fuhren“ sind nun immaterielles Weltkulturerbe. MAX MAYERHOFER/LAND OÖ

NICOLE DIRNBERGER

Zum Weltkulturerbe zählen in Oberösterreich unter anderem die Regionen Hallstatt, Dachstein und das Salzkammergut. Viele Bräuche des Landes gehören dabei zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Machen Sie mit! Nennen Sie uns ein anerkanntes Weltkulturerbe aus einem anderen Bundesland. Einsendungen bis 15. August 2021 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 29: z.B. „Hagestolz“ (Junggeselle) oder „Saumsal“ (Nachlässigkeit).

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Der Lehrberuf Bonbon- und Konfektmacher wird aufgelassen. Dafür kann man gelernter Chocolatier werden. Ich fürchte, an meinem Body-Mass-Index ändert das aber nichts.

„Unsere Laien werden ihre Kirche selber machen müssen oder sie wird nicht mehr sein.“ THOMAS STERNBERG, PRÄSIDENT DES ZENTRALKOMITEES DER DEUTSCHEN KATHOLIKEN U.A. ZUM PRIESTERMANGEL

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Die „Fuhren“ – flache Transportboote aus Holz, auch Plätten genannt – am Hallstättersee und das traditionelle Handwerk des Flammen der Gmundner Keramik wurden zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Am 9. Juli überreichte Landeshauptmann Thomas Stelzer die Urkunden. „Das immaterielle Kulturerbe ist für jede Region ein Schatz, der nicht in Gold aufzuwiegen ist. Für Oberösterreich ist das eine besondere Auszeichnung. Unsere Traditionen sind zentrale Bestandteile unserer Heimat, die wir bewahren und schützen müssen“, erklärt Stelzer in einer Stellungnahme.

Ich mache wahnsinnig gerne Pläne und liebe Listen. Egal, ob es ums Einkaufen, die Organisation einer Urlaubsreise oder das gleichzeitige Lesen mehrerer Bücher geht. Listen geben mir das Gefühl von Ordnung und Kontrolle, und einen Plan im Leben zu haben, ist sowieso nie schlecht, oder? Naja, manchmal schrammt es schon knapp an einer Zwangsneurose vorbei. Für meinen heurigen Urlaub „plane“ ich deshalb ein besonderes Experiment, bei dem ich versuchen will, einfach mal in den Tag hineinzuleben. Sehen, was passiert, annehmen, was kommt. Normalerweise bin ich nicht für meine Spontanität bekannt, und wenn etwas Überraschendes passiert, verkrampft sich mein Magen immer ein bisschen. Das möchte ich ändern. Doch einfach nichts vorzuhaben – oder nichts vorhaben zu wollen – ist gar nicht mehr so einfach heutzutage. Man hat irgendwie das Gefühl, dauernd beschäftigt und ständig auf Trab sein zu müssen. Daran hat Corona nicht allzu viel verändert, ist mein Eindruck. Deshalb werden meine Kalender und sämtliche To-do-Listen während des Urlaubs ins hinterste Eck verbannt, und ich lasse einfach mal Fünfe gerade sein.


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