KiZ-ePaper Nr. 03/2021

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KIKO JIMENEZ / WESTEND61 / PICTUREDESK.COM

Nr. 3 I 21. Jänner 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Frauen zwischen Freiheit und Erwartungen Die Gleichstellung der Frauen in Gesellschaft und Kirche hat noch Luft nach oben. Die traditionellen Rollenbilder sind immer noch dominant und engen Frauen ein. Das gilt sowohl für die Familienplanung als auch für Aufgaben in der Kirche. Siehe Seiten 6 und 8

Corona. Wie die Diözese Linz mit dem Thema „Impfen für Seelsorger“ umgeht. Seite 3

Friedensarbeit. Der UN-Atomwaffenverbotsvertrag tritt am 22. Jänner in Kraft. Seite 10

Kultur. Was sich hinter dem Lied und dem Tanz „Jerusalema“ verbirgt. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR

21. Jänner 2021

Kein gutes Corona-Zeugnis

Stattfinden

Die einschränkenden Corona-Maßnahmen der Regierung seien „menschenverachtend“ – solche und ähnliche Zuschriften hat die KirchenZeitung bekommen. Die Wortwahl ist nicht zu akzeptieren: Ja, die Maßnahmen sind hart, teilweise verfassungsrechtlich fragwürdig (oder schon aufgehoben), aber sie sollen zweifellos dem Schutz der Menschen dienen. Das bedeutet freilich nicht, dass man den Verantwortlichen ein gutes Zeugnis ausstellen könnte. Selbst wenn man die besten Absichten unterstellt, ist offenkundig: Vertraueneinflößend war die Leistung zuletzt nicht. Erst Freitesten, dann Reintesten, dann Absage der Tests wegen des längeren Lockdowns; erst angekündigter Schulstart, dann Ferienverschiebung – und der langsame Impfstart: Während in Israel, das von der Größe her vergleichbar ist, zwei Millionen Menschen geimpft sind, waren es am Sonntag öster-

„Stattfinden“ ist ein langweiliges Wort. Die Messe findet statt, der Vortrag findet statt, der Fasching findet statt. Warum nicht „Die Pfarre feiert Messe“, „Wir laden zum Vortrag ein“ und „Das Faschingsfest bringt Jung und Alt zusammen“? Mittlerweile ist allerdings ein Punkt erreicht, an dem man sich nach dem Wort „stattfinden“ sehnt. Wenn nichts stattfindet,

monika.slouk@koopredaktion.at

merkt man, wie wertvoll das ist, was sonst alles stattfindet! Die notwendige Atempause des gesellschaftlichen Lebens braucht Flexibilität der Einzelnen und der Regierenden. Die Einzelnen sind gefordert, die Zeit konstruktiv zu nützen statt durchzudrehen. Die Regierung sollte noch flexibler re(a)gieren als bisher. Der Lockdown brachte nicht den erwünschten Erfolg gegen die Pandemie? Dann machen wir mehr vom selben! Das ist nicht logisch und nicht einfach zu erklären. Differenzieren würde helfen: Wo sind sensible Bereiche, die noch mehr Schutz brauchen? Wo schlägt die Strenge über die Stränge und schnürt Leben ab, ohne Fallzahlen zu senken? Der angestaute Frust entlädt sich über noch unlogischere Demonstrationen, die noch weniger differenzieren. Jegliche Maßnahmen abzulehnen und Corona für eine Lüge zu halten, erfordert eine besonders dichte Augenbinde.

KOPF DER WOCHE:

reichweit laut Regierung 102.790. Israels Vorsprung hat nicht nur mit einem teuren Impfstoff-Vertrag zu tun, sondern auch mit guter Organisation. In Oberösterreich dagegen war das Impf-Anmeldesystem vergangene Woche gleich mal unbenutzbar – wie peinlich für das „Technologiebundesland“. Auch der Österreich-Vergleich ist interessant: Mit offiziellen Zahlen gerechnet waren in Oberösterreich am Montag 0,87 Prozent der Bevölkerung geimpft. In Vorarlberg waren es 2,75 Prozent – mehr als das Dreifache.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

PATER LEO JEREMIAH O‘DONOVAN SJ

Der Jesuit an Joe Bidens Seite SYLVAIN GABOURY / AP / PICTUREDESK.COM

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Joe Biden ist der erst zweite katholische US-Präsident. Das Gebet samt Ansprache zu seiner Amtseinführung spricht der Jesuit Leo J. O‘Donovan. Wie oft in der Politik treffen zwei Interessen zusammen: O‘Donovan steht Biden einerseits nahe: Als Bidens Sohn Beau 2015 starb, leitete der Priester das Begräbnis und brach selbst in Tränen aus. Andererseits muss Biden bei konservativen US-Katholiken beweisen, dass er „katholisch“ ist. Denn dort wird das wegen seiner Haltung zum

„Alles im Leben ist im Grunde ein Geschenk. Am besten empfängst und lebst du es mit sehr offenen Händen“ LEO J. O‘DONOVAN

Schwangerschaftsabbruch und der gleichgeschlechtlichen Ehe angezweifelt. Ein Priester bei der Amtseinführung ist da eine Chance. Ein Liberaler. Nur wird O‘Donovan die Konservativen nicht umstimmen: Der 86-jährige ist dafür zu liberal. Als Student entschied sich der US-Amerikaner in Frankreich, Jesuit zu werden. Nach der Priesterweihe 1966 studierte er in Münster bei Karl Rahner und war mit sehr guten Deutschkenntnissen dort als Seelsorger tätig. Seine Karriere als Theologe führte ihn an die Spitze der jesuitischen Georgetown University in Washington. Unter seiner Leitung setzte man auf freie Meinungsäußerung am Campus, was auch bedeutete, dass Erotik-Verleger Larry Flynt dort sprechen durfte. Weitere von konservativen Kräften kritisierte Vorgänge führten zu Konflikten, in einem Fall sogar zu einer Klage beim Vatikan. Für die Universität war O‘Donovans Wirken dennoch von großem Nutzen, zum Beispiel durch die Besserung bei den Finanzen. Im Übrigen brachte sich der umtriebige O‘Donovan auch in der Walt Disney Company ein. HEINZ NIEDERLEITNER

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KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

21. Jänner 2021

Auch wenn sie langsam anläuft: Die Impfung ist der wichtigste Baustein im Maßnahmenbündel gegen COVID-19.

©HEDGEHOG94 - STOCK.ADOBE.COM

Impfung für Seelsorger/innen wird laut Land OÖ eventuell im März 2021 möglich

Impfen hilft, Abstand bleibt Die „Seelsorge“ hat im Plan des Nationalen Impfgremiums ihren festen Platz. Die KirchenZeitung hat gefragt, was die Impfung gegen Corona für die Pastoral bedeutet. JOSEF WALLNER

Die Euphorie war groß, als die ersten Impfdosen gegen COVID-19 in Österreich eingetroffen sind. Unausgesprochen wurde mit den Bildern die Botschaft transportiert, dass man die Pandemie nun unter Kontrolle habe. Die Verlängerung des Lockdowns hat alle in die Realität zurückgeholt. Die Impfung gegen Corona bleibt aber dennoch die zentrale Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie. Kein Medium ließ sich die Nachricht entgehen, dass Papst Franziskus und sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. bereits geimpft sind. Damit verbunden war die Botschaft, dass die Impfung für die gesamte Kirche – für die Pastoral bis in die kleinste Pfarre – wichtig ist. Impfen nach Plan. Das Nationale Impfgremium hat für Österreich eine Reihung erarbeitet, nach der einzelne Personengruppen geimpft werden sollen. In der siebenteiligen Skala findet sich die Seelsorge gemeinsam mit Bestattern und Sozialberufen unter Nummer drei. In diese „erhöhte Priorität“ gehören auch Angestellte in Apotheken. Wann die Gruppe drei für die Impfung an der Reihe ist, lässt sich nicht genau vorhersagen. Das Kommunikationsteam für COVID-19 des Landes OÖ erklärt aber: „Jene

Seelsorger, die in den Alten- und Pflegeheimen (auch) ihren Dienst versehen, können sich, wie alle anderen externen Dienstleister dieser Häuser, im Zuge der Impfungen im jeweiligen Haus impfen lassen. Hinsichtlich aller anderen Seelsorger, auch jener in den Krankenhäusern, kann aus jetziger Sicht noch nicht gesagt werden, wann diese dritte Priorität zur Impfung zugelassen wird. Dies hängt auch von der Menge der Impfstofflieferungen durch den Bund ab. Aus jetziger Sicht nicht vor März 2021.“

die Möglichkeit geben, sich über Bedenken auszutauschen. Im Blick auf die Pastoral ist die derzeit größte offene Frage, ob man auch als Geimpfter zum Überträger des CoronaVirus werden kann. „Selbst im ungünstigsten Fall, dass man Überträger bleibt, hat die Impfung Sinn, weil man selbst geschützt ist. Ich kann mich dadurch in der Pastoral anders auf die Menschen einlassen“, betont der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger: „Im Sommer werden wir möglicherweise auf diese Frage eine Antwort haben.“

Akt der Solidarität. Die Seelsorger/innen sind aufgrund dieses Zeithorizonts noch nicht unter Druck, sich sofort für oder gegen die Impfung entscheiden zu müssen. Aber im Blick auf die Gesamtsituation erklärt Christian Penn, Betriebsratsvorsitzender in der Abteilung Pastorale Berufe: „Als Betriebsrat bin ich sehr dafür, dass die Kolleginnen und Kollegen zur Impfung gehen. Es ist ein Akt der Nächstenliebe und der Solidarität, weil man die Pandemie damit in Schach hält.“ Ganz ähnlich sieht das Brigitte Gruber-Aichberger, Direktorin der Abteilung Pastorale Berufe in der Diözese Linz: „Die Impfung wird die Gesamtsituation entspannen. Da können wir uns als Seelsorgerinnen und Seelsorger nicht raushalten. Wir können mithelfen, die Gesamtlage zu ändern, indem wir die Impfung mittragen.“

Hygiene bleibt. Bei allem Nutzen, den die Impfung bringt, wird die Pastoral auch in Zukunft nicht ohne Abstandsregeln, Schutzund Hygienemaßnahmen auskommen, weist Generaldechant Slawomir Dadas – wie die anderen KiZ-Gesprächspartner/innen auch – auf einen Aspekt hin, der nicht unter den Tisch fallen darf: „Wir werden mit dieser Krankheit längere Zeit in der Seelsorge leben lernen müssen – wenn auch nicht in diesem pandemischen Ausmaß wie jetzt.“ Er selbst tritt für die Impfung ein: Da sie aber neu ist und man mittel- sowie langfristige Wirkungen nicht kennen kann, geht er mit „Respekt“ an sie heran. Er blickt auch über den Kreis der pastoral Tätigen hinaus und sieht, dass das Gespräch in der Pfarre über die Impfung notwendig sein wird. In einer Gebetsbox, in die man Zettel mit Anliegen werfen kann, fand er folgende Bitte: „Lieber Gott, ich bitte dich, dass ich nicht gezwungen werde, mich impfen zu lassen. Jesus Christus, Sohn Gottes erbarme Dich unser!“

Gründlich informieren. In den kommenden Wochen will die Diözese Informationen über die Impfung zur Verfügung stellen und

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4 Kirche in Oberösterreich

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Die eine „Diözesanbibliothek Linz“ an zwei Standorten

Direktor Ingo Glückler (links) ist der Gesamtleiter der neu geschaffenen Diözesanbibliothek, Markus Bürscher (rechts) leitet den Standort an der Pädagogischen Hochschule. KU LINZ/EDER

Um die Synergieeffekte des gemeinsamen Auftrags besser nutzen zu können, wurden die bisherige „Diözesan- und Universitätsbibliothek der Katholischen Privat-Universität Linz“ und die „Bibliothek der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz“ zu einer einzigen Bibliothek zusammengeschlosssen. Diese trägt nun die Bezeichnung „Diözesanbibliothek Linz“, abgekürzt „DBL“. Die DBL wurde damit zur drittgrößten Bibliothek in Oberösterreich und beherbergt mehr als 450.000 Medien an ihren beiden Standorten: in der Bethlehemstraße an der KU und in der Kapuzinerstraße an der Pädagogischen Hochschule. Beide Standorte sind nicht nur für die Studierenden und Professor/innen da, sondern auch für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen der Diözese. Die DBL als öffentliche, wissenschaftliche Einrichtung der Diözese ist natürlich für die allgemeine Öffentlichkeit – für alle Nutzer/innen zugänglich – sobald es „Corona“ wieder zulässt.

Ein digitaler Weg durch den Taborfriedhof von Steyr

Die Begrabenen zum Leben erwecken Im Rahmen ihrer Masterarbeit in Theologie hat Maria Bergsmann eine digitale Erkundung durch den Steyrer Taborfriedhof erstellt. Mit dem Handy in der Hand kann man den berühmten Begräbnisort entdecken. JOSEF WALLNER

Der Renaissancefriedhof von Steyr ist allein schon aus kunstgeschichtlichen Gründen einen Besuch wert, mit den Anregungen, die die Studentin Maria Bergsmann erarbeitet hat, wird der Gang über den „Gottesacker“ aber zu einem besonderen Erlebnis: Ihr gelingt es, diesen Ort der Toten zum Leben zu erwecken. 13- bis 14-jährige Schüler/innen hatte sie vor Augen, als sie den digitalen Pfad durch den Friedhof konzipiert hat. Mit dem Smartphone in der Hand geht man von Grabstatt zu Grabstatt. Dass man sich dafür die App „Actionbound“ aus dem Playstore herunterladen muss, ist für Jugendliche nicht einmal eine Erwähnung wert, sondern eine Selbstverständlichkeit. Geschichte und aktuelle Themen. Die Route führt zu Begräbnisstätten interessanter Bewohner/innen von Steyr – wie zum Grab des Fotohändlers und Optikers Franz Joseph Hartlauer oder zur Gruft des Waffenproduzenten Jospeh Werndl. Die App lädt ein, sich Informationen anzuhören, macht auf besondere Symbole von Tod, Vergäng-

Maria Bergsmann studiert Französisch und Katholische Religion auf Lehramt an der Universität Wien. Seit September unterrichtet sie auch Religion an der MS/ Musik-MS Promenade in Steyr. Die Friedhofserkundung mit einer Schulklasse hat sie gemeinsam mit Florian BachofnerMayr, Religionslehrer des BG Werndlpark, durchgeführt. PRIVAT

lichkeit und ewigem Leben sowie Auferstehung aufmerksam, die sich auf den Gräbern finden, und regt an, mit den Mitschüler/innen darüber ins Gespräch zu kommen. Eine berührende Station ist der Grabstein von Magdalena Cäcilia Mayrhofer, der 1805 verstorbenen Postmeisterin von Steyr. An ihrer Grabinschrift wird deutlich, was ein erfülltes Leben ausmacht. Weitere Haltestellen sind der jüdische und evangelische Friedhof, ebenso werden der Kriegerfriedhof , die Grab- und Gedenkstätte der Notschlafstelle des Vereins Wohnen sowie die Gedenkstätte für Fehl- und Totgeburten erkundet – ins-

gesamt dreizehn Stationen. Rätsel oder Lückentexte helfen, selbst an Ort und Stelle zu überprüfen, ob man bei der Sache war. Weg für Erwachsene. Die Studentin Bergsmann hat nicht nur an Jugendliche gedacht, ein zweiter Bound mit dem Titel „Der Steyrer Taborfriedhof – ein Rundgang auf andere Art“ entspricht der Erwachsenenversion. Die gesamte Friedhofserkundung nimmt etwa 1–1,5 Stunden in Anspruch. Unter der Adresse maria.bergsmann18@gmail.com kann man mit Maria Bergsmann Kontakt für weitere Informationen aufnehmen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

21. Jänner 2021

Landwirtschaftskammer-Wahl

„Bauern sind beste Botschafter“ Dietachmair: Auch wenn wir nicht zu den klassischen Lebensmittelexporteuren nach Großbritannien gehören, gibt es doch indirekte Auswirkungen über den europäischen Markt: Großbritannien kann nur rund 60 Prozent der benötigten Lebensmittel selbst erzeugen, der große Rest wird aus dem europäischen Markt importiert. Daher war es sehr wichtig, dass es zu keinem harten Brexit gekommen ist und die Zollfreiheit erhalten blieb.

Knapp 130.000 Personen sind an diesem Sonntag (24. Jänner) zur Landwirtschaftskammer-Wahl berechtigt. Über die Situation der Bäuerinnen und Bauern und manche Herausforderung sprach die KirchenZeitung mit Kammerdirekter Karl Dietachmair. Welche Auswirkungen hat die Coronakrise auf die Landwirtschaftskammerwahl? Karl Dietachmair: Wir haben intensiv auf die

Briefwahlmöglichkeit hingewiesen, nicht zuletzt mit Blick auf den Schutz der älteren Wählergruppe. Dennoch wird ein relevanter Anteil der Wahlberechtigten in den Wahllokalen wählen, die es fast in jeder Gemeinde gibt. Gewählt werden ja nicht nur die 35 Vertreter/innen in der Kammervollversammlung, sondern es werden auch 3.236 Mandate in den 424 Ortsbauernausschüssen vergeben. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft führt zu einer geringeren Zahl von Betrieben, die aber im Durchschnitt größere Flächen bewirtschaften. Wirkt sich das auf die Zahl der Wahlberechtigten aus? Dietachmair: Weniger als man denken wür-

de: Der agrarische Strukturwandel führt in der Regel nicht dazu, dass jemand seinen Hof verkauft und in die Stadt zieht, sondern dazu, dass Flächen verpachtet werden. Die Grundeigentümer sind bei uns wahlberechtigt. Heuer sind 129.178 Personen wahlberechtigt, bei der letzten Wahl waren es rund 137.000. Die österreichische Landwirtschaft gilt im EU-Vergleich als kleinteilig. Wird sich das ändern? Dietachmair: Davon gehe ich nicht aus,

denn der Strukturwandel ist in anderen Ländern viel stärker ausgeprägt als bei uns. Selbst in Oberösterreich ist er sehr unterschiedlich und in Berggebieten weniger zu sehen als in Gunstlagen. Verlässt man die Stadt, sieht man im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägte Landschaft. Ist diese Prägung den Menschen ohne landwirtschaftlichen Hintergrund ausreichend klar? Dietachmair: Eine Umfrage unter unseren

Kammermitgliedern hat im Vorjahr ergeben, dass die Bäuerinnen und Bauern ihr „Image“ in der Bevölkerung als nicht so gut wahrnehmen. Deshalb ist uns das Thema Wertschätzung sehr wichtig. Wobei es nicht allein

Was sind denn 2021 die großen politischen Herausforderungen für die Landwirtschaftskammer? Dietachmair: Es stehen wichtige Entschei-

Karl Dietachmair ist seit April 2019 Direktor der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, für die er seit 1992 arbeitet. PRIVAT

durch eine PR-Kampagne der Landwirtschaftskammer zu einem Wandel kommen kann, sondern durch die Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern selbst: Sie sind die authentischen Botschafter. Wir sehen, dass sich Betriebe, die intensive Kontakte mit den Konsumenten haben – durch Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof – sehr viel positiver wahrgenommen fühlen. Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 war die Lebensmittelsicherheit erstmals seit langer Zeit wieder ein Thema. Hat das zu mehr Wertschätzung geführt? Dietachmair: Ja, hier gab es eine Verände-

rung. Auch das Bewusstsein für die Qualität der Lebensmittel ist gestiegen, wie man am gestiegenen Absatz aus dem Biobereich und anderen Qualitätsprogrammen sieht. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, werden wir sehen. Hatte der Brexit Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Oberösterreich?

dungen an. Auf europäischer Ebene wird die Agrarpolitik neu ausgestaltet. Wichtige Themen sind hier Umwelt- und Klimaschutz sowie Biodiversität. Wir laufen Gefahr, dass die landwirtschaftliche Produktion in Länder außerhalb der EU mit deutlich weniger Klimaschutzvorgaben verlagert wird. Das ist aber kein guter Dienst an Umwelt und Klima. Erhöhte Umweltstandards in der EU müssen daher von entsprechenden handelspolitischen Regelungen ergänzt werden. Auf nationaler Ebene haben wir aufgrund der Coronakrise eine angespannte Situation auf dem Fleischmarkt. Darüber hinaus drängen wir auf eine deutlichere Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln. Und in der Bioenergieproduktion braucht es eine Anschubfinanzierung, zum Beispiel für ein einsatzfähiges Verfahren zur Holz-Dieselproduktion. Wie schätzen Sie das Verhältnis von Landwirtschaft und Kirche ein? Dietachmair: Die Bäuerinnen und Bauern

haben traditionell eine engere Bindung an die Kirche als andere Bevölkerungsgruppen, aber sie ist nicht mehr so eng wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Wir spüren eine große Wertschätzung für die Landwirtschaft bei Bischof Scheuer. Diskussionsbereiche gibt es bei den Themen Umwelt, Ökologie und Lebensmittelkonsum. Betriebe mit Tierhaltung spüren generell einen großen, gesellschaftlichen Druck. Wenn dieser punktuell auch von kirchlichen Vertretern kommt, ist das oft besonders schmerzhaft. Hier ist ein intensiver Dialog wichtig, den wir führen wollen, um mehr Verständnis für die Anforderungen und Notwendigkeiten der modernen Landwirtschaft zu schaffen.

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INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER


Die Frage „Wollt ihr Kinder und wenn ja, wann?“ kommt oft harmlos daher, dringt jedoch tief ins Persönliche ein und stellt vor allem junge Frauen vor viele weitere Fragen. Wie groß der gesellschaftliche Druck tatsächlich ist, Kinder in die Welt zu setzen, warum die Entscheidung oft hinausgeschoben wird und was es braucht, um sie leichter zu machen. LISA-MARIA LANGHOFER

„Bastelt ihr schon?“, „Wann ist es denn so weit?“, „Ihr seid doch schon ein Jahr lang verheiratet, was ist mit dem Nachwuchs?“ – Spätestens mit Ende zwanzig oder Anfang dreißig werden Paaren diese Fragen gestellt, meist jedoch gehen sie in Richtung der Frauen. Es mag keine böse Absicht dahinterstecken, doch dringen sie tief ins Persönliche ein und fragen im Grunde danach, wie frau sich ihr zukünftiges Leben vorstellt. Wie groß

Mutter werden – ist der gesellschaftliche Druck tatsächlich, Kinder in die Welt setzen zu müssen? „Ich fühle mich nicht unter Druck gesetzt, halte es aber für eine gefährliche Frage, die man jemandem stellt“, sagt die 30-jährige Nina Seidel (Name von der Redaktion geändert). Nina lebt und arbeitet als Controllerin in Wien und kommt ursprünglich aus dem Innviertel. „Diese Frage hat etwas sehr Intimes, kann in Wunden hineinbohren und es schwingt dabei auch immer mit, wie es bei einem im Bett läuft. Vielleicht probiert man schon ein Jahr und es klappt einfach nicht. Das will man doch nicht vor jedem aus-

Karin Harrasser ist Vizerektorin für Forschung und Kulturwissenschafterin an der Kunstuniversität Linz. VOG.PHOTO

breiten", sagt Seidel. „Mein Eindruck ist, dass es sich in den letzten Jahren wieder stärker Richtung traditionelle Rollen hinbewegt und der Druck auf Frauen, Kinder zur Welt zu bringen, enorm ist“, sagt Kulturwissenschafterin Karin Harrasser von der Kunstuniversität Linz, die sich unter anderem mit dem Thema Gender und Technologie auseinandersetzt. Frauen, die eine wissenschaftliche oder künstlerische Laufbahn anstreben, begegne die Frage der Familiengründung während oder nach dem Doktorat: „Gerade in dieser wichtigen Zeit muss man sich dezidiert auf die wissenschaftliche Karriere konzentrieren, weil der Bereich enorm konkurrenzbetont ist. Es ist viel Einsatz und Zeit notwendig, um auf eine Professur zu kommen. Ähnlich ist es bei den Künsten: Sobald man die Schule abgeschlossen hat, braucht es seine Zeit, bis man sich etabliert hat.“ Die Frauen scheinen also auch heute noch hinund hergerissen zu sein zwischen Kind und Karriere. Mehr Unsicherheit. Im Jahr 2019 waren Frauen in Oberösterreich bei der Geburt ihres ersten Kindes durchschnittlich 30,8 Jahre alt. Der Trend geht in Richtung späte Elternschaft, was vielfältige Gründe haben kann: „Ich glaube, es hat damit zu tun, dass es in den 90erJahren und den frühen 2000ern eine Gesamtatmosphäre gab, die uns allen vermittelt hat, es gibt soziale Absiche-


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Gesellschaft 7

21. Jänner 2021

Die Frage, ob man ein Kind bekommen möchte oder nicht, ist von vielen Faktoren abhängig. STOCKADOBE/ALENA OZEROVA

oder nicht? rungssysteme und Unterstützung. Ich kann es wagen, auch wenn ich aussteige, der Staat fängt mich auf. Durch die neoliberale Wende in der Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte ist die kollektive Verantwortung zu einer individuellen geworden. Jeder ist für alles selbst verantwortlich, darum gibt es heute viel mehr Unsicherheit“, meint Harrasser. Aktuelle Studien scheinen das zu bestätigen: Unter den häufigsten Gründen für eine verschobene Mutterschaft befindet sich die Angst vor einer unsicheren Zukunft aufgrund von Klima-, Wirtschafts- oder aktuell der Coronakrise. Vorbild Justizministerin. Nina Seidel ist sich nicht sicher, ob es die Ewartungen der Gesellschaft sind, durch die sich manche junge Frauen unter Druck gesetzt fühlen: „Vielleicht kommt da auch der biologische Faktor dazu und löst etwas im Menschen aus. Vor 20, 25 Jahren galt man als alt, wenn man mit 30 sein erstes Kind bekommen hat. Heute ist es so: Bis 25 studiert man, dann arbeitet man ein bisschen, und irgendwann fängt man zu überlegen an, ob noch alles passt oder man etwas ändern will." Ihr selbst würde die Entscheidung nicht sehr schwer fallen, denn: „Sollten wir ein Kind bekommen, ist klar, dass wir uns die Karenz teilen. Mein Mann sagt, er möchte auch Zeit mit dem Kind verbringen, außer-

dem haben wir einen ähnlichen Bildungsgrad und verdienen sehr ähnlich.“ Seidel ist überzeugt, dass sich Beruf und Familie vereinen lassen: „Die Justizministerin Alma Zadic ist für mich ein gutes Beispiel.“ Zadic brachte Anfang Jänner einen Sohn zur Welt, die Sorge-Arbeit wollen sie und ihr Mann (der auch in Väterkarenz gehen will) sich laut Medienberichten gemeinschaftlich teilen. „Schlussendlich gehören zu einem Elternpaar immer zwei“, meint Nina Seidel. Falsche Frage. Was nun antworten, wenn Eltern, Freund/innen, Bekannte die berühmte Frage stellen? „Ich übergehe die Frage meistens mit einem Lächeln oder mit Humor und sage: ‚Gut Ding braucht Weile’“, verrät Nina Seidel ihre Strategie. Für Karin Harrasser ist es schlicht nicht die richtige Frage: „Das Leben ist ein dynamisches Gebilde mit vielen Abzweigungen. Es ist ein Mythos, dass man sich einmal einen Plan zurechtlegt und alles klappt dann genau so. Viel interessanter ist, den Lebensweg als einen Prozess zu sehen, der auch einmal in die Irre geht. Weder Frauen noch Männer wissen, wie ihr Leben verläuft, aber es muss ihnen die Sicherheit vermittelt werden, dass es Instanzen gibt, die ihnen helfen. Sodass sie wirklich die Wahl haben und herausfinden können, welcher Lebensstil zu ihnen passt.“

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8 Thema

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Papst und die Frauenfrage in der Kirche

Ein kleiner Schritt zur Gleichstellung Der Papst verankerte Mitte Jänner die lange bestehende liturgische Praxis, dass Frauen die Kommunion spenden oder Ministrantinnen sein dürfen, im Kirchenrecht. Was bedeutet das für mögliche weitere Reformschritte in der katholischen Kirche? Erlaubt der Papst nun den Frauen gar den Zugang zum Amt des Diakonats? Die KirchenZeitung hat nachgefragt. PAUL STÜTZ

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ektorinnen, Kommunionhelferinnen und Messdienerinnen sind in der katholischen Kirche in Oberösterreich und weltweit schon seit Jahrzehnten üblich. Allein im Kirchenrecht fehlte die Verankerung für die Frauen, die am Altar ihren Dienst versehen. Papst Franziskus hat das vergangene Woche mit einem Erlass (Motu Proprio) nachgeholt (siehe auch Kasten unten). Bisher waren es die Bischöfe, die gegebenenfalls Frauen den Zugang zum Altarraum erlaubten. Für Franz Gruber, Professor für Dogmatik an der KU Linz, ist das päpstliche Schreiben definitiv kein Meilenstein, sondern eine höchst notwendige Anpassung bisheriger Regelungen an die Realität der liturgischen Praxis seit dem Konzil. „Ehrlich gesagt, für mich klingt es peinlich, dass das Motu Proprio erst jetzt eine Korrektur vornimmt, die schon seit über 50 Jahren überfällig ist.“ Die Intention des Papstes bewertet Gruber dennoch als positiv. Es entspreche einfach der Linie von Franziskus, der den Frauen damit mehr Räume in der Kirche wenigstens durch zaghafte kirchenrechtliche Entscheidungen absichere. Einen weiteren Vorteil habe das Papstschreiben jedenfalls, was etwa den Ministrantinnendienst betrifft: „Priester, die Mädchen und Frauen davon ausschließen wollen, können sich nicht auf das Kirchenrecht berufen“, betont Gruber.

Stellenwert der Frauen in der Kirche. „Der Papst kommt damit der lange und breit geforderten Bitte nach, männliche und weibliche Laien bei diesen Diensten gleichzustellen“, begrüßt auch Gabriele Eder-Cakl,

Gabriele Eder-Cakl ist Pastoralamtsdirektorin der Diözese Linz. DIÖZESE LINZ

Pastoralamtsdirektorin der Diözese Linz, das Papstschreiben. Es werde damit der Stellenwert der Frauen in den Gemeinden betont. Durch Gespräche mit vielen Frauen wisse sie, dass der Wunsch nach Gleichberechtigung innerhalb der Kirche enorm sei. „Deshalb sind solche Schritte wichtig.“ Während bei den liturgischen Diensten die Ortskirchen bei einer Reform voranschritten und Rom nun quasi nachzog, glaubt EderCakl nicht, dass diese Vorgangsweise beim Frauendiakonat, für das in der Diözese Linz immer wieder Stimmen laut wurden, möglich wird: „Die Zulassung der Frauen zu Weiheämtern hängt an der weltkirchlichen Leitung der katholischen Kirche.“ Man müsse die Festlegung von Johannes Paul II., dass die Kirche keine Vollmacht hat, Frauen zu Priesterinnen zu weihen, überwinden. Auf Ebene des Lehramts Änderungen in der strittigen Amtsfrage herbeizuführen, sei allerdings besonders schwierig, erklärt Franz Gruber. Kein Alleingang des Papstes. Auf die Frage, ob der Papst einfach in ein paar Monaten ein Schreiben herausbringen und das Frau-

Prof. Franz Gruber lehrt Dogmatik an der KU Linz. KU LINZ

endiakonat erlauben könnte, sagt Gruber: „Ich würde mir eine solche Entscheidung wünschen, aber der Papst kann das nicht im Alleingang machen. Er braucht dazu eine breite Unterstützung der Bischöfe.“ Der Papst hätte somit viel Überzeugungsarbeit vor sich. Grubers Fazit: „Ich denke eher nicht, dass das Frauendiakonat noch unter diesem Pontifikat kommen wird.“ Auf theologisch-wissenschaftlicher Ebene scheint dagegen alles relativ klar zu sein. „Die Theologie sieht mehrheitlich kein Problem, Frauen den Zugang zu Weiheämtern, jedenfalls jetzt schon zum Diakonat, zu eröffnen“, sagt Gruber. Auch für die Pastoralamtsdirektorin EderCakl liegen die theologischen Argumente für die Zulassung der Frauen für die Weiheämter längst auf dem Tisch. Die Theologie könne Entscheidungen aber nur aufbereiten und nicht treffen, meint Gruber: „Das ist die vielleicht größte Herausforderung heute, diese unendliche Geduld, die man mit diesen Veränderungsprozessen in der Kirche haben muss.“ Die Gefahr wächst heute immens, dass sich viele Frauen nicht mehr ernst genommen fühlen. Gruber: „In der


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Thema 9

21. Jänner 2021

Frauenbilder in der Kirche

„Frauen sind vielfältig“ Alle Menschen sind gleich an Würde. Frauen sind systemrelevant. Welche Aufgaben haben Frauen in der Katholischen Kirche heute und was muss sich ändern? – Das fragten wir Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Inwiefernt hängt das Bild, das von Frauen in kirchlichen Lehrdokumenten gezeichnet wird, mit der Frage der Gleichberechtigung zusammen? Angelika Ritter-Grepl: In den kirchlichen

Geschlechtergerechtigkeit geht es um Standards, die in der Gesellschaft schon selbstverständlich sind.“ Priesterinnen und Bischöfinnen. Die volle Gleichstellung von Mann und Frau, was auch Priesterinnen und Bischöfinnen bedeuten würde, ist auch die Vision von Stefanie Hinterleitner, Pastoralassistentin in der Linzer Dompfarre und stellvertretende Vorsitzende der Frauenkommission. Eine erste Etappe zu diesem Wunschziel könnte das Frauendiakonat sein. „Es könnte aus meiner Sicht schon möglich sein, dass hier einzelne Diözesen vorangehen und Diakoninnen weihen“, meint sie. Sie mag sich zwar keine allzu großen Erwartungen machen, hält aber Reformschritte für vorstellbar. As Vertreterin einer jungen Frauengeneration in der Kirche sagt die 30-Jährige: „Ich habe die Hoffnung, dass ich das Frauendiakonat in meinem Berufsleben erlebe.“

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Frauen als Kommunionsspenderinnen sind längst normal. MKNA/HARAL OPPITZ

Lehrdokumenten kommt ein spezifisches Bild von Frauen vor. Die Frau hat demnach bestimmte Eigenschaften, die grundsätzlich gut sind, aber sie wird damit in eine „Model“, eine Vorlage gezwängt: etwa Frauen sind besonders beziehungsfähig, opferbereit und hingebungsvoll zum Dienen ausgerichtet. Viele dieser Eigenschaften, die der Muttergottes zugeschrieben werden, werden auf Frauen projiziert, Frauen werden auf diese Eigenschaften reduziert. Das Problem dabei ist, Frauen wird damit ein bestimmter Genius zugeschrieben –„So sind Frauen, so haben sie zu sein“. Wir wissen aber vom heutigen Stand der Geschlechterforschung, dass es diesen Genius nicht gibt. Es entstammt einem überholten Frauenbild aus dem 19. Jahrhundert. Welche Folgen hat das für die Rolle und Aufgaben der Frau in der Kirche heute? Ritter-Grepl: Frauen werden damit bis heute

Stefanie Hinterleitner ist Pastoralassistent der Dompfarre und stellvertretende Vorsitzende der Frauenkommission der Diözese Linz. PRIVAT

Das Papst-Schreiben Mit einem „Motu Proprio“, einer rechtlichen Verfügung, hat der Papst am 11. Jänner festgeschrieben, dass Frauen bei der Eucharistiefeier Lesungen vortragen, die Kommunion austeilen und Messdienerinnen sein dürfen. Geändert wird der erste Paragraf von Kanon 230 im Kodex des Kirchenrechts. Das Wort „männlich“ wird gestrichen. Die von der Änderung betroffenen Laiendienste galten vor dem Konzil als Vorstufe zum Amt des Diakons. Das Weiheamt des Diakonats bleibt jedoch weiterhin den Männern vorbehalten. Diakone dürfen u. a. Taufen, Trauungen und Begräbnisse leiten.

bevormundet. Das beschränkt unsere Freiheit, die wir als Abbild Gottes haben. Frauen sind vielfältig. Wenn zudem damit begründet wird, dass Frauen und Männer verschieden seien, dann scheint es in weiterer Folge gerechtfertigt, dass gleiche Würde nicht gleiche Rechte bedeuten. Hier unterscheiden sich Staat und Kirche. Wir leben im 21. Jahrhundert. Was ist zu tun? Ritter-Grepl: Die Kirche muss sich von dieser

Geschlechterkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert verabschieden. Mann- und Frau-Sein wird durch gesellschaftliche und kulturelle Verhältnisse bestimmt. Gleichberechtigung bedeutet Gleichstellung von Männern und Frauen. Die Kirche hat weltweit großen Einfluss. Wenn Frauen trotz gleicher Würde nicht die gleichen Rechte haben, hat das auch Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Diskriminierung der Frau wird fortgeschrieben. Hier muss sich die Kirche ändern.

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Angelika Ritter-Grepl ist Vorsitzende der kfb Österreichs. Als Referentin der Severinakademie sprach sie am 18. Jänner zum Thema: „Alles hängt mit allem zusammen. Die Kirche und die tüchtigen Frauen.“ MICHAEL GRÖSSINGER


10 Thema

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Etappensieg in Richtung atomwaffenfreie Welt Er gilt als historischer Meilenstein – der Atomwaffen-Verbotsvertrag der Vereinten Nationen. Am 22. Jänner tritt er als bindendes Völkerrecht in Kraft. Für den Friedensforscher Thomas Roithner ist der Vertrag ein wichtiger Etappensieg im Kampf gegen Nuklearwaffen.

Wie wichtig ist der Vertrag zum Verbot von Atomwaffen? Thomas Roithner: Er hat eine enorme Bedeu-

Gerede kommen, Atomwaffen in irgendeiner Form zu unterstützen.

tung, weil er ein bindendes völkerrechtliches Instrument ist, das Atomwaffen verbietet. Fragen im Hinblick auf Nuklearwaffen haben ja eine lange Geschichte. Wenn wir zurückschauen, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der ersten Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. Jänner 1946 bereits die Entfernung von Atomwaffen aus den nationalen Beständen verlangt. Im Laufe der Zeit gab es eine Reihe von Fortschritten vor allem im Hinblick auf Verbote anderer Waffengattungen wie etwa Antipersonenminen. Und jetzt haben wir einen Atomwaffen-Verbotsvertrag, der meiner Meinung nach ein historischer Meilenstein ist und ein wesentlicher Etappensieg auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt.

Papst Franziskus fordert immer wieder eine vollkommene Abschaffung der Atomwaffen. Stattdessen sollten die eingesparten Rüstungsausgaben gegen den Hunger in der Welt und für die Förderung der Entwicklung in den ärmsten Ländern eingesetzt werden. Sehen Sie das auch so? Roithner: In diesem Anliegen ist er voll und

Was ist in diesem Verbot alles enthalten? Roithner: Der Vertrag verbietet de facto fast

alles – Atomwaffen zu entwickeln, sie zu produzieren, sie zu erwerben, sie zu besitzen, sie zu stationieren, sie aufzustellen, sie zu lagern und sie zu testen. Die neun Atommächte – USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea – haben diesem Abkommen leider nicht zugestimmt ... Roithner: Ja, aber mit diesem völkerrechtli-

Thomas Roithner ist Friedensforscher und Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählt u. a. die atomare Rüstungspolitik. Der gebürtige Linzer ist außerdem Mitarbeiter beim österreichischen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes. PRIVAT

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

chen Vertrag haben wir nun ein wichtiges Instrument, mit dem stets auf das Verbot von Atomwaffen hingewiesen und entsprechend Druck ausgeübt werden kann. Es eröffnen sich dadurch weitere Handlungsperspektiven und Debatten, die den Blickwinkel auf eine Welt ohne Atomwaffen schärfen. Banken sind jetzt schon zunehmend weniger gewillt, die Finanzierung für derartige Waffen bereitzustellen. Man will nicht ins

ganz zu unterstützen, da spricht er mir aus dem Herzen. Und dieser Atomwaffen-Verbotsvertrag geht genau in diese Richtung. Er ist stark auf den humanitären, menschlichen Charakter ausgerichtet, auf den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt. Es steht nicht die Sicherheit von Staaten, sondern die Sicherheit von Menschen im Vordergrund und wie man sie gewährleisten kann. Wichtig – und das sehen wir jetzt auch in Zeiten von Corona – sind Gesundheit, Ernährung, Verteilungsgerechtigkeit und eine intakte Umwelt. Enthalten sind in dem Vertrag auch Klauseln über die Hilfe und Entschädigung für Opfer der Atombombenabwürfe 1945 in Hiroshima und Nagasaki und was man tun kann in Bezug auf die Atomwaffentests, die stattgefunden haben. Das ist schon ein Quantensprung, den der Vertrag da vorlegt. Denken Sie, dass es in den USA unter dem neuen Präsidenten Joe Biden zu einem Kurswechsel hinsichtlich Atomwaffen kommt? Roithner: Er wird natürlich, wenn es den Ver-

trag ab dem 22. Jänner gibt, immer wieder damit konfrontiert werden. Mit Joe Biden wird es meiner Meinung nach sicher einfacher, über die Rolle von Atomwaffen ins Gespräch zu kommen, als mit Trump. Aber ich glaube nicht, dass er in seiner Amtszeit auch nur annähernd daran denken wird, US-amerikanische Atomwaffen abzuschaffen.


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Thema 11

21. Jänner 2021

ZUR SACHE

Wurde 2017 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet – das Team von ICAN, der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen. FABRICE COFFRINI/AFP/PICTUREDESK.COM

Das sind Prozesse, die einen langen Atem brauchen ... Roithner: Ja. Das sehen wir auch bei anderen

Waffengattungen, für die es Verbotsverträge gibt – für Biowaffen seit 1974, für Chemiewaffen seit 1997, für Antipersonenminen seit 1999, für Streumunition seit 2010; und nun 2021 für Atomwaffen. Dabei ist für mich auch der zivilgesellschaftliche Diskussionsprozess, den wir über diese Waffen seit Jahrzehnten haben, ganz wichtig. Er geht meiner Meinung nach Hand in Hand mit den hochrangigen internationalen diplomatischen Gesprächen, der Zusammenarbeit von Staaten und von Wissenschaftlern über Abrüstung und Rüstungskontrolle. Das heißt, der Einsatz der Zivilgesellschaft ist in dieser Frage nicht zu unterschätzen ... Roithner: Genau. Menschen überall auf der

Welt ächten diese Waffen, sie engagieren sich für deren Abschaffung, sie tragen ihre Anliegen weiter, gehen dafür auf die Straße und schreiben Leserbriefe. Das hat auch dazu geführt, dass die Internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung, ICAN, 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Und davor ging der Preis auch schon 1917 und 1944 an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und 1985 an die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges. Das ist sozusagen ein Stück weit auch eine Auszeichnung der Zivilgesellschaft. Einiges kam und kommt weiter in Gang, aber wir haben noch dicke Bretter zu bohren, das ist ganz klar. Österreich spielte dabei ja eine besondere Rolle ... Roithner: Ja, Österreich war nicht nur einer

der ersten Staaten, die den Vertrag ratifizierten, sondern war als Mitinitiator wesentlich am Vertragsprozess, an den Verhandlungen und an der Erstellung des Vertragstextes 2017 beteiligt. Die österreichische Diplomatie hat

dazu beigetragen, dass auch die humanitäre Initiative im Rahmen der Vereinten Nationen diskutiert worden ist. Argumentiert wurde, wenn es tatsächlich zum Einsatz einer Atomwaffe komme – sei es absichtlich, durch ein Versehen oder durch einen technischen Defekt –, hat niemand die medizinischen, die sozialen, die wirtschaftlichen, die humanitären und die ökologischen Folgen unter Kontrolle. Und aus diesem Grund war die Konsequenz – Atomwaffen abschaffen. Auch jetzt ist Österreich aktiv und hat sich bereit erklärt, die erste Konferenz nach dem Inkrafttreten des Vertrages in Wien auszurichten. Das ist ein großer Erfolg für die Kooperation von Staaten im Hinblick auf die Lösung dieses grenzüberschreitenden Problems insgesamt, aber auch für die österreichische Diplomatie.

«

Atomwaffen-Verbotsvertrag Beim Atomwaffen-Verbotsvertrag handelt es sich um eine internationale Vereinbarung, welche die Entwicklung, die Produktion, den Test, den Erwerb, die Lagerung, den Transport, die Stationierung und den Einsatz von Kernwaffen verbietet und zudem die Drohung damit. Die UN-Generalversammlung nahm im Dezember 2016 eine Resolution mit einem Verhandlungsmandat für einen solchen Vertrag an. Im Sommer 2017 legte sie den Vertrag zur Unterschrift vor. Bis zum 12. Jänner 2021 hatten 86 Staaten unterzeichnet und 51 den Vertrag ratifiziert, darunter der Vatikan und Öster­reich. Somit kann er am 22. Jänner rechtlich in Kraft treten. Voraussetzung dafür war die Ratifizierung von mindestens 50 Vertragsparteien. Nicht an den Verhandlungen teilgenommen haben die neun Atommächte (siehe Interview) und die NATOStaaten mit Ausnahme der Niederlande. Sie lehnen den Vertrag ab.

In Großbritannien forderten die katholischen Bischöfe die Regierung in London auf, das Atomwaffenarsenal des Landes aufzugeben. Großbritannien solle den am 22. Jänner in Kraft tretenden UN-Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) unterstützen. Die Mittel für Herstellung, Instandhaltung und Aufrüstung der Massenvernichtungswaffen sollten stattdessen investiert werden, „um zum Wohle aller Völker das Leid der ärmsten und verletzlichsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu lindern“, heißt es in einer aktuellen gemeinsamen Erklärung der Bischöfe im Vereinigten Königreich. Die Bischöfe zitieren darin aus einer Botschaft von Papst Franziskus an die Vereinten Nationen, in der er 2017 die vollständige Abschaffung von Atomwaffen als „moralische und humanitäre Pflicht“ bezeichnete. Zudem fordern die Bischöfe Großbritannien auf, seine Rüstungskontrollbestimmungen zu verschärfen, um auch gegen die Herstellung und den Verkauf anderer Waffen vorzugehen, „die weiterhin so viele Leben auf der ganzen Welt zerstören“.

Ächtung von Atomwaffen Mit dem Inkrafttreten des TPNWAbkommens gehe die Chance einher, „sich wieder auf eine echte Friedenskonsolidierung zu konzentrieren, die auf Dialog, Gerechtigkeit, Achtung der Menschenwürde und der Sorge um unseren Planeten beruht“, sagen die Bischöfe Der Vatikan setzt sich auf völkerrechtlicher Ebene immer wieder für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen ein und war 2017 unter den ersten drei Staaten, die den Atomwaffenverbotsvertrag ratifizierten. Im selben Jahr bezeichnete Papst Franziskus auf einem Vatikan-Symposium nukleare Abschreckung als ethisch nicht mehr vertretbar.


12 Panorama IN ALLER KÜRZE  Polak bei OSZE. Die Wiener Theologieprofessorin Regina Polak wurde als OSZE-Sonderbeauftragte im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung bestätigt. Das teilte die neue Vorsitzende der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die schwedische Außenministerin Ann Linde, mit. Polak hat bereits eine einjährige Amtsperiode als OSZE-Sondervertreterin hinter sich. Der OSZE mit Sitz in Wien gehören 57 Staaten an.

21. Jänner 2021

Katastrophenland Äthiopien 2021 in besonders brisanter Lage

Außenminister Schallenberg in Äthiopien Die erste Auslandsreise 2021 führte Außenminister Alexander Schallenberg nach Äthiopien, das seit 30 Jahren ein Schwerpunktland der Entwicklungszusammenarbeit ist und durch den Konflikt in Tigray vor enormen Herausforderungen steht. Äthiopien durchlebte in letzter Zeit schlimme Krisen – Heuschrecken, Dürre, Überschwemmung, dazu die jüngsten blutigen Konflikte in der Region Tigray. „Corona ist dort eine verhältnismäßig kleine Sorge“, erzählt Jugend-Eine-Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer, der Außenminister Schallenberg nach Äthiopien begleitete. Ein Bericht der International Crisis Group sieht die

Theologieprofessorin Regina Polak wirkt bei der OSZE. KRPELAN

 Schönborn gegen Trump. Kardinal Christoph Schönborn warnt in der Zeitung „Heute“ vor der „Macht der Lüge“, die zum Sturm auf das Kapitol geführt habe. „Fünf Menschen sind tot, zahlreiche verletzt, Büros verwüstet, die Rechtsstaatlichkeit mit Füßen getreten.“ Die Angreifer seien belogen worden. „Man hat ihnen eingehämmert: Die da oben, Regierung und Parlament, haben euch die Wahl gestohlen.“  Impfung. Die Ordensspitäler haben begonnen, ihre Mitarbeiter/innen gegen Covid-19 zu impfen – zum eigenen Schutz und um als „positives Vorbild“ die Bevölkerung von der Gratis-Impfung zu überzeugen. Die Impfung schaffe nicht nur die Möglichkeit, sich selbst vor einer Erkrankung an Covid-19 zu schützen, sondern verringere auch das Infektionsrisiko jener, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, erklärte der ärztliche Direktor des „Göttlichen Heiland“, Primar Christoph Ausch.

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Außenminister Schallenberg besuchte ein Jugend-EineWelt-Partnerprojekt in Äthiopien. GRUBER/APA

Kultusministerin Susanne Raab vereinbarte mit den Religionsgemeinschaften weiteren Verzicht auf öffentliche Gottesdienste. ANDY WENZEL

Lage in Äthiopien als eine der zehn Krisen, die 2021 besonders brisant sind. 20 Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen. 14 Millionen gelten als chronisch unterernährt, schildert Schallenberg die schwierige Lage. In Gesprächen mit Präsidentin Sahle-Work Zewde und Außenminister Demeke Mekonnen setzte er sich für den Zugang von Hilfsorganisationen nach Tigray, das Eingehen auf Vermittlungsangebote der Afrikanischen Union und die unabhängige Untersuchung aller Menschenrechtsverletzungen ein. Solartechnik-Ausbildung. Auf seiner Reise besuchte Schallenberg ein Partnerprojekt von Jugend Eine Welt. In Addis Abeba absolvieren 20 junge Erwachsene einen Kurs für Solartechnik und erhalten Zukunftsperspektiven. Über 250 Studierende haben die dreijährige Ausbildung abgeschlossen, 900 einen Kurz-Qualifizierungskurs. Außerdem erhalten im Partnerprojekt 400 Kinder und Jugendliche täglich eine warme Mahlzeit. Viele Flüchtlingslager. Weiters besuchte Außenminister Schallenberg ein Flüchtlingslager mit 25.000 Menschen. Rund 60% der Bewohner sind minderjährig. Österreich stellt drei Millionen Euro zur Verfügung, davon geht jeweils ein Drittel an das Welternährungsprogramm, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und an österreichische NGOs.

Keine Gottesdienste bis Lockdown-Ende

„Menschenrechte mit Füßen getreten“

Die Kirchen und Religionsgesellschaften verlängern in Absprache mit Kultusministerin Susanne Raab die geltende Corona-Vereinbarung: Analog zu den Ausgangsbeschränkungen werden die öffentlichen Gottesdienste vorerst bis zum Ende der ersten Februarwoche ausgesetzt. Wie bereits bisher stehen die Kirchen jedoch für persönliche Gebete offen. Kultusministerin Raab: „Die aktuelle Situation erfordert weiteres Durchhalten. Ich danke den Kirchen und Religionsgesellschaften, dass sie mithelfen, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen.“

Zur Aufnahme von Schutzsuchenden aus dem Lager Kara Tepe auf Lesbos ruft die Initiative „Solidarregion Weiz“ auf. Die Kampagne möchte „fünf Familien mit gültigem Asylstatus aus Lesbos im Bezirk Weiz aufnehmen“, so Initiator Fery Berger. „In Europa werden Menschenrechte mit Füßen getreten.“ Es sei wichtig – trotz Corona-Pandemie – nicht auf die Ärmsten zu vergessen. Die Solidarregion schließe sich damit der Forderung von Bischof Hermann Glettler an, die Bundesregierung möge 100 Familien von Kara Tepe nach Österreich holen.


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Panorama 13

21. Jänner 2021

Es brauche laut Papst Franziskus u. a. mehr persönliche Zuwendung zu kranken Menschen.

KNA

Für Gerechtigkeit im Gesundheitswesen Gesundheit sei „ein primäres Gemeingut“. Das schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag der Kranken am 11. Februar, der unter dem Jesuswort „Nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder“ (Matthäus 23,8) steht. Franziskus fordert mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem sowie persönliche Zuwendung zu kranken Menschen. Die aktuelle Pandemie habe „viele Unzulänglichkeiten der Gesundheitssysteme und Mängel bei der Betreuung Kranker ans Licht gebracht.“ Hier seien politische Entscheider und die Ver-

walter von Ressourcen gefragt. Gleichzeitig habe die Corona-Krise laut Franziskus auch „die Einsatzbereitschaft und die Großherzigkeit des Personals im Gesundheitswesen, von Ehrenamtlichen, von Arbeitern und Arbeiterinnen, von Priestern und Ordensleuten deutlich gemacht.“ Mit Professionalität, Opferbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Nächstenliebe hätten sie vielen Kranken und deren Angehörigen geholfen, sie gepflegt, getröstet und versorgt. Der Papst wirbt in seinem Schreiben um „einen Pakt zwischen den Pflegebedürftigen

und Pflegenden“. Dieser gründe auf Vertrauen, gegenseitigem Respekt, Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft. Nur so ließen sich die Würde des Kranken als auch die Professionalität des Pflegepersonals ­schützen. „Eine Gesellschaft ist so menschlich, wie sie sich ihrer schwachen und leidenden Mitglieder anzunehmen vermag“, mahnte der Papst erneut. Es gelte zuzuhören und persönlichen Kontakt zu anderen herzustellen. Gefordert sind dabei Empathie, Betroffenheit und Dienst. Krank, verwundbar und abhängig von anderen könne jeder werden.

USA: Bischöfe fordern Ende der Todesstrafe

Gefahr der sozialen Spaltung durch Corona

WELTKIRCHE

Erneut riefen die US-Bischöfe und andere Kirchenvertreter zur Abschaffung der Todesstrafe in den Vereinigten Staaten auf. Erst kürzlich wurde das 12. Todesurteil durch die Regierung des Ex-US-Präsidenten Donald Trump nach nationalstaatlichem Recht vollstreckt – nach 17 Jahren Pause. Aktuell würden mehrere US-Bundesgefangene in der Todeszelle kurz vor der Hinrichtung stehen, hieß es seitens der US-Bischofskonferenz. Auch Papst Franziskus sprach sich bereits offen für die Heiligkeit des Lebens und gegen die Anwendung der Todesstrafe aus.

Eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft in der Corona-Krise beklagt die deutsche Caritas. Die Mehrheit der Bundesbürger erlebe derzeit einen geschwächten Zusammenhalt, sagte Caritas-Präsident Peter Neher mit Verweis auf eine neue Erhebung seines Verbandes. Hintergründe dafür seien u. a. „gezielte Desinformationen durch CoronaLeugner“, Kampagnen gegen eine europäisch abgestimmte Impfpolitik und das gegeneinander Ausspielen von Menschen. Das Land brauche laut Neher nun mehr Solidarität, tatsächlich aber vertieften sich die Gräben.

Papst Franziskus (84) und seinem Vorgänger Benedikt XVI. (93) ist im Rahmen der im Vatikanstaat begonnenen Impfkampagne nun die erste Dosis gegen das Coronavirus verabreicht worden. Ottmar Edenhofer, deutscher Klima-Ökonom, ist von Papst Franziskus als Berater der vatikanischen Behörde für Entwicklungsfragen berufen worden. Der 59-Jährige gilt als einer der weltweit führenden Experten für wirtschaftliche Aspekte des Klimawandels. Edenhofer wirkte an der Enzyklika „Laudato si’“ (2015) mit, in der Papst Franziskus zu gerechter Ressourcenverteilung und Nachhaltigkeit mahnt.

Ottmar Edenhofer

KNA


14 Spiritualität IM LEBENS-SPIEGEL Fort und heim „Er macht Fortschritte“, sagt man, wenn ein Mensch krank war und es mit der Gesundheit allmählich wieder besser wird. Wie gut solch ein Fortschritt tut. Es kann Menschen oft gar nicht schnell genug gehen. Fortschrittlich wird gleichgesetzt mit modern – und modern bedeutet zeitgemäß. Wer nicht mit der Zeit geht, fällt aus ihr heraus, bleibt zurück. Und plötzlich heißt es: Schluss mit fort! Zuhause bleiben! Es war doch so einfach, Sinn, Unterhaltung und die Lösung von Problemen von auswärts, im „Anderswo“ erwarten zu können. Das Drängen nach vorne, die dazu nötige Eile, ist charakteristisch für heutiges Leben geworden. Da tut ein Zwischenstopp ganz gut. Fortschritt ist nur der halbe Weg. Der Mensch muss dann auch den Weg wieder nach Hause finden – sonst verliert sich der Mensch und weiß nicht mehr um sein Woher und Wohin. Christlicher Glaube sieht den Fortgang des Lebens in enger Verknüpfung mit seinem Heimgang. Sogar Sterben bedeutet dann nicht ein endgültiges Fortgehen, sondern zugleich auch „Heimgang“. Der Himmel: ein endgültiges Zuhause. Und was sich jetzt so gut entdecken lässt: wie wichtig und herausfordernd das Daheim sein kann. Ständig nur weiter, immer nur fort: So würde das Leben zur Flucht – und man fände den Weg nicht mehr – heim.

MATTHÄUS FELLINGER

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Täglich eine Online-Bibelrunde In der diözesanen Bibelwoche lädt das Bibwelwerk Linz von 22. bis 31. Jänner 2021 zu einer täglichen Online-Bibelrunde. Eine Woche lang kann man entlang der Lesungstexte der beiden Sonntage (3. und 4. Sonntag im Jkr.) stets von 19 bis 20 Uhr (außer freitags um 9 Uhr) in einem „Bibeltalk“ über die Heilige Schrift sowie die Fragen und Impulse, die sie auslöst, mit Mitarbeiter/innen des Bibewelwerks ins Gespräch kommen. Auch beim diözesanen Bibeltag zum Thema „Lebendige Begegnung mit der Bibel im Gottesdienst“ am 29. Jänner 2021 kann man online

mitmachen. Die Bibelwoche schließt am 31. Jänner 2021 mit einer biblischen Feierstunde. Die Angebote finden in Kooperation mit der KirchenZeitung und dem Liturgiereferat der Diözese Linz statt. Angst vor der Technik braucht niemand zu haben: Ein Einführungsabend am 21. Jänner 2021 um 19 Uhr hilft, alle „Online-Hürden“ zu beseitigen. Zusätzlich steht das B ­ ibelwerkteam bereits eine halbe Stunde vor Beginn jeder Bibel­runde für technischen Fragen zur Verfügung. X  https://www.dioezeselinz.at/bibelwerk

IM GEDENKEN

Eine große „Kleine Schwester“ Am 9. Jänner 2021 ist Kleine Schwester Janine Marcelle von Jesus im 85. Lebensjahr in Linz verstorben. Sie gehörte den Kleinen Schwestern Jesu an, einer weltweiten, 1939 in Algerien gegründeten Gemeinschaft, die im Geist von Charles de Foucauld lebt. Sr. Janine stammt aus Le Mans (Frankreich) und ist 1958 bei den Kleinen Schwestern eingetreten. Da es ihr großer Wunsch war, nach China zu gehen, hat man sie nach Österreich gesandt, das damals als Tor in kommunistischen Länder galt. Aber das Tor öffnete sich nicht und sie verbrachte ihr weiteres Leben in Österreich. Ende der 1960er-Jahre kam sie in die damals sozial am stärksten benachteiligte Lager-Siedlung am Ende der Semmelweisstraße im Linzer „Frank-Viertel“. „Die Kl. Sr. Janine war eine der Persönlichkeiten aus meinen ersten Jahren in Linz, die am überzeugendsten als Christin gelebt hat“, würdigt sie Rolf Sauer, der spätere Leiter von beziehungleben.at: „Sie war das Herz der kleinen Linzer Kommunität der Kl. Schwestern.“ Wesentlich dank ihrer Initiative wurde in der Siedlung ein leerer Eisenbahnwaggon aufgestellt, der

den vielen Kindern des Lagers als Ort zum Lernen und Spielen diente. Student/innen aus unterschiedlichen Studienrichtungen wie Sozialakademie, Pädak, Theologische Hochschule und Priesterseminar halfen bei der Betreuung mit. Kl. Sr. Janine hat mit ihnen ihre Arbeit regelmäßig reflektiert und auch ins Gebet gebracht. Später hat sie in Donawitz und Wien gelebt, wo sie sich besonders um Gefangene und Strafentlassene annahm. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie auch in einer Schule als Putzfrau. Seit 2008 lebte sie wieder in Linz, wo sie weiterhin in der Betreuung von Gefangenen tätig war. Als es aus Gesundheitsgründen notwendig wurde, ging sie bewusst in das städtische Seniorenzentrum Franckviertel, um bei den Leuten bleiben zu können, die vielfach davor schon ihre Nachbarn waren. Die Sozialarbeiterin des Heimes sagt über Kl. Sr. Janine: „Sie kam 2018 zu uns ins Heim. Sie war lange Zeit nicht nur Bewohnerin, sondern sie war uns und den anderen Bewohnern eine große Stütze. Ihr liebes, helfendes und besonders großes Herz machte sie zu etwas ganz Besonderem.“ J.W.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

21. Jänner 2021

Freiheit gilt allen Menschen. Als Christinnen und Christen sind wir zur Freiheit berufen.

ANDRÉS BENITEZ / WESTEND61 / PICTUREDESK.COM

Kraftquelle Bibel

Du bist befreit!

I

n Zeiten von Corona ist der Protest gegen Freiheitseinschränkungen sehr laut geworden. Freiheit ist uns Menschen wichtig. Dafür wird demonstriert – selbst wenn diese Rechte nur für eine Weile eingeschränkt werden. Auch in biblischen Zeiten wehrten sich Menschen, wenn sie in Abhängigkeiten gerieten. Anleitung zu einem Leben in Freiheit. „Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.“ (Exodus 20,2) So beginnen biblisch die Zehn Gebote. Gott erinnert die Israeliten an seine Befreiungstat. Damit wirbt er um das Vertrauen des Volkes, sich an seine Weisungen zu halten: Der Gott, der sie aus der Knechtschaft herausgeführt hat, will auch weiter-

Biblische Texte als Kraftquellen Teil 3 von 4 INGRID PENNER MITARBEITERIN IM BIBELWERK LINZ PRIVAT

hin für ihre Freiheit sorgen. Dazu müssen bestimmte Maßnahmen im Zusammenleben eingehalten werden. Die Anleitung zur Freiheit ist eine, die ganz dem Menschsein entspricht – keine knechtenden Gesetze, keine uneinlösbaren Forderungen und keine übermenschlichen Leistungen. Nein, es ist eine Weisung, die im Menschen grundgelegt ist: „Das Wort ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten.“ (Deuteronomium 30,14) Gefährdete Freiheit. Im Alten Testament sind es vor allem die Propheten, die mahnend auftreten, wenn die Freiheit der Schwachen mit Füßen getreten wird. Die Herrschenden beuten durch ungerechte Strukturen ihre Untergebenen aus, bringen sie in Schuldknechtschaft und schaffen Abhängigkeiten, die dem ägyptischen Sklavenhaus ähnlich sind. Vor allem der Prophet Amos findet hier harte Worte für die Oberschicht, die nur für das eigene Wohl sorgt. Den Wohlhabenden ist es offensichtlich egal, wenn die Schwachen auf der Strecke bleiben. Freiheit gilt aber allen Menschen. Jesu befreiendes Wirken. Mit Jesus kommt der Befreiungswille Gottes sichtbar zur Welt. Jesus befreit von Blindheit, Kurz- und Fehlsichtigkeit, er befreit aus Lähmungen und

macht Menschen wieder handlungsfähig; er richtet gekrümmte Menschen auf, macht hellhörig und löst die Zungen der sprachlos Gewordenen. Vor allem aber befreit Jesus Menschen vom falsch verstandenen Gesetz. Er spricht Sündern die Vergebung und Liebe Gottes zu, wo andere sie schon abgeschrieben und abgeurteilt haben. Jesus warnt davor, sich hinter dem Gesetz zu verschanzen und sich aus Angst, Fehler zu machen, vor dem Leben zu verschließen. So erzählt er das Gleichnis von den Talenten. Dabei wird jener Diener bestraft, der das ihm anvertraute Talent (mehr als 30 kg Gold, also ein riesiges Vermögen) tatenlos vergräbt, um ja nichts falsch zu machen. Wir dürfen Fehler machen und daraus lernen. Angst ist kein guter Ratgeber – sie steht dem Vertrauen im Weg. Zur Freiheit berufen. In der Nachfolge Jesu ruft Paulus auf: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen!“ Lassen auch wir uns auf diese Zusage ein: Wir sind als Christinnen und Christen zur Freiheit berufen.

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u Anregung: In welchen Bereichen meines Lebens fühle ich mich frei? Wovon möchte ich noch befreit werden?


SONNTAG

3. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 24. Jänner 2021

Umkehr zum Reich Gottes Reich Gottes, Himmelreich, Himmel: Dass Gott nahe ist und doch weit über die Alltagserfahrungen hinausgeht, hat viele Namen. Gottes Nähe zu suchen, lohnt sich. Die Umkehr, die Nachfolge, der Aufbruch sind nicht vergebens.

1. Lesung

2. Lesung

Jona 3,1–5.10

1 Korinther 7,29–31

Das Wort des HERRN erging an Jona: Mach dich auf den Weg und geh nach Nínive, der großen Stadt, und rufe ihr all das zu, was ich dir sagen werde! Jona machte sich auf den Weg und ging nach Nínive, wie der HERR es ihm befohlen hatte. Nínive war eine große Stadt vor Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage und Nínive ist zerstört! Und die Leute von Nínive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht.

Ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

Evangelium Markus 1,14–20

Nachdem Johannes der Täufer ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihre Netze auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Und sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sogleich rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.


WORT ZUM SONNTAG

Der Himmel ist erreichbar „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Diese Worte Jesu sind keine Bedrohung, sondern eine Einladung zur vollen Freude: „Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.“ (Johannes 15,11) Mit dem Himmelreich ist Gott selbst gemeint, der Zustand der vollen Gemeinschaft des Menschen mit Gott. Mit „es ist nahe“ ist nicht nur eine zeitliche Annäherung, die nahe Zukunft oder eine räumliche Annäherung Gottes gemeint, sondern ein Zugang des Menschen zur Gemeinschaft mit Gott durch die Erlösung des Menschen. Das Himmelreich, das von Jesus Christus durch die Menschwerdung, Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt und Sendung des Heiligen Geistes eröffnet wurde, kann der Mensch also erreichen. Aber wie? Jesus antwortet uns: Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Das ursprüngliche Mandylion, auch Christusbild von Edessa genannt, war der Legende nach keine Malerei, sondern ein Gesichtsabdruck Jesu, ähnlich wie das Turiner Grabtuch. Es gibt viele Ikonen mit diesem Bild. P. RAZVAN FLORIN GASCA

Z

eige mir, Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade!

Führe mich in deiner Treue und lehre mich; denn du bist der Gott meines Heiles. Auf dich hoffe ich den ganzen Tag.

Gedenke deines Erbarmens, Herr, und der Taten deiner Gnade; denn sie bestehen seit Ewigkeit! Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! Nach deiner Huld gedenke meiner, Herr, denn du bist gütig!

Liebe führt zur Umkehr. Umkehr ist das Werk der Menschen, die glauben und die Worte des Evangeliums im Herzen tragen. Wahre Liebe drängt die Menschen, die Sünde aufzugeben, die sie von Gott trennt, und fordert sie auf, das Gute zu tun, das sie dem näherbringt, der die Quelle alles Guten ist. Der heilige Johannes Chrysostomus sagt, dass Buße das Schmelzen der Sünde ist, und der heilige Basilius der Große sagt, dass derjenige, der das Wort des Psalmisten erfüllt, Buße tut: „Ich hasse und verachte Ungerechtigkeit, und ich liebe dein Gesetz.“ Wenn Sie Gutes tun, sind Sie auf dem Weg der Umkehr. Durch das Gute zerstören wir das Böse. Umkehr, Glaube und Liebe sind eng miteinander verbunden: Denn Glaube führt die Seelen zur Liebe, die Liebe zur Umkehr, die Umkehr zum Tun des Guten und zur Achtung der Gebote sowie zur Freude in Christus!

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Ökumene-Schwerpunkt im Jänner Aus Anlass der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.–25. 1.) kommt das Wort zum Sonntag im Jänner aus verschiedenen Konfessionen.

Der Herr ist gut und redlich, darum weist er Sünder auf den rechten Weg.

P. RAZVAN FLORIN GASCA

Die Armen leitet er nach seinem Recht,

ist rumänisch-orthodoxer Seelsor-

die Armen lehrt er seinen Weg.

ger in Niederösterreich und Ikonenmaler. Den Autor erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 25)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Draußen ist es feucht, windig und kalt, drinnen trocken und gut geheizt – diese Bei dieser fruchtigen Tiramisu-Variante

vermeidet man die Verwendung roher Eier. CONSSUELLA/STOCKADOBE.COM

Unterschiede machen der Haut zu schaffen. Daher braucht sie nun besonderen Schutz.

Einfaches ApfelVanille-Tiramisu ZUTATEN 3 Eier 80 g Kristallzucker 80 g glattes Mehl 1 Prise Salz 1 l Apfelsaft 500 ml Apfelmus 100 g Puddingpulver Vanille 150 g Kristallzucker 2 cl Rum 2 Pkg. Biskotten 500 ml Schlagobers

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ZUBEREITUNG Für den Biskuit Eier, Zucker und eine Prise Salz schaumig schlagen, Mehl behutsam unterheben und die Masse auf einem eingefetteten Blech gleichmäßig verteilen. Der Teig ist nach etwa 15 Minuten bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) oben goldbraun und fertig. Für die Creme 500 ml Apfelsaft mit Zucker und Puddingpulver nach Packungsanweisung zubereiten. Dann werden Apfelmus und geschlagenes Obers nach und nach beigemengt. Biskuit am Blech mit einem Rahmen umstellen und dünn mit der Creme bestreichen. Darauf kommt eine Schicht Biskotten, die zuvor jeweils in einem Rum-Apfelsaft-Gemisch getränkt werden. Creme und Biskotten abwechselnd schichten – die oberste Schicht besteht aus Creme. Gut zwei Stunden gekühlt stocken lassen und abschließend mit Zimt und/ oder Kakaopulver bestreuen. X  Tipp: Auch Erdbeeren und Ananas eignen sich für Frucht-Tiramisus.

BRIGITTA HASCH

Die Haut vor Kälte Die Haut ist mit einer durchschnittlichen Größe von 1,5 bis 2 Quadratmetern das größte Körperorgan. Die winterliche Kälte und Temperaturunterschiede entziehen ihr die natürliche Feuchtigkeit. Besonders ausgesetzt sind Gesicht, Lippen und Hände. Hier wird die Haut spröde, rissig und rau. Auch an den Beinen und am Bauch beginnt die Haut trocken zu werden und zu jucken. Peeling. Hautrötungen und Juckreiz treten oft schon bei der ersten Kältewelle im November und Dezember auf. Schon da sollte man der Haut mit speziellen Behandlungen etwas Gutes tun. Zunächst ist es wichtig, die trockenen Hautschuppen – die eben oft diesen Juckreiz auslösen – zu entfernen. Entweder man rubbelt die Hautschuppen nach dem Duschen mit einem Handtuch ab. Oder aber man verwendet dafür spezielle PeelingCremen. Peeling bedeutet wörtlich „schälen“. Durch mechanische Reibung (mit unterschiedlich feinen Schleifkörperchen) befreit Peelen die Haut von abgestorbenen Hautzellen, fördert die Durchblutung und kurbelt den Stoffwechsel der Haut an. Dabei vertragen Beine und Fersen gröbere Schleif-

partikel als die Gesichtshaut. Grundsätzlich gilt aber: Nicht übertreiben! Bei jedem Peeling wird ein kleiner Teil der Hornschicht abgetragen. Peelt man zu oft, schwächt das die natürliche Schutzbarriere. Was derzeit leider nur im privaten Bereich möglich ist, aber für die Haut eine wahre Wohltat darstellt, ist der Besuch in der Sauna. Beim Abfrottieren nach einem Saunagang lösen sich die Hautschuppen fast von selbst. Nach der Entfernung der Hautschüppchen heißt es: unbedingt eincremen. Feuchtigkeit und Fett. Grundsätzlich sollte man die Haut das ganze Jahr über mit


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

21. Jänner 2021

Überprüfen, sortieren, nachkaufen und ausmisten

Ein Blick in die Hausapotheke Manche Hausapotheken führen ein tristes Dasein. Abgelaufene Medikamentenreste, oft ohne Verpackung und Beipacktext sind aber für den Notfall keine wirkliche Hilfe. Eigentlich will man Tabletten und Pflaster ja rasch zur Hand haben. Deshalb sollte man zumindest zweimal jährlich den Bestand der Hausapotheke überprüfen und wenn nötig aufstocken und/oder ausmisten.

schützen

Im Winter

braucht die Haut Cremen, die Feuchtigkeit zuführen und mit Fett schützen. ATLAS/ STOCKADOBE.COM

Feuchtigkeitscremen versorgen. Im Winter braucht sie aber auch einen Kälteschutz, also Fettcremen. Sie bilden eine Art Schutzdeckel und die Feuchtigkeit kann nicht so rasch abdunsten. Allerdings ist das Auftragen von zwei Cremen in der Praxis aufwändig. Um der Haut genug Feuchtigkeit zu geben und sie mit Fett gegen Kälte zu schützen, werden Cremes empfohlen, die beides enthalten. Zwischendurch entspannen auch Öl- oder Cremebäder die Haut. Hautpflege ganz natürlich. Aus unterschiedlichsten Gründen bevorzugen immer mehr Menschen natürlich produzierte Kosmetika und Pflegeartikel. Das gilt auch für die Hautpflege. Seifen, Badezusätze, Cremen und auch Peelings können sogar in der eigenen Küche hergestellt werden. Einschlägige Kenntnisse dazu sollte man sich in (Online-) Workshops und/oder Büchern von Profis aneignen.

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Peeling selbst gemacht: Mischt man

Kaffeesatz, Honig und Olivenöl zu gleichen Teilen, erhält man ein sanftes Hände-Peeling. SVEHLIK/STOCKADOBE.COM

Immer griffbereit. Neben Arzneimitteln, die man aktuell benötigt bzw. die der Arzt verschrieben hat, empfiehlt die Apothekerkammer eine Art „Grundausstattung“ für die Hausapotheke: • Medikamente gegen Schmerzen und Fieber, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen • Augentropfen • Medikamente gegen Verdauungsstörungen, Durchfall und Verstopfung • Medikament gegen Übelkeit/ Erbrechen • Medikamente gegen Allergien • Wund- und Heilsalbe • Salbe gegen leichte Verbrennungen • Desinfektionsmittel • Medikamente gegen Sportverletzungen • Insekten- und Sonnenschutz Pflaster & Co. Auch beim Verbandsmaterial sollte einiges vorrätig sein: Verbandmull, Mullbinden, elastische Binden, Pflaster, Wundauflagen und Kühlkompressen. Ein Fieberthermometer, einige Dreiecktücher (z. B. aus alten Baumwollwindeln), Schere, Pinzette, Zeckenzange und Blasenpflaster sollte man neben Einmalhandschuhen ebenfalls für den Notfall bereithalten.

Speziell für Kinder. Haushalte mit Kindern sollten auch dies in der Hausapotheke haben: • fiebersenkende Medikamente • Elektrolytpräparate bei Durchfall und Erbrechen • Medikamente gegen Verstopfung und Blähungen • Medikamente gegen Zahnungsbeschwerden • Salben gegen entzündete Haut im Windelbereich • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor • kindgerechte Medikamente gegen Erkältungen Richtig lagern. Feuchtigkeit und Wärme können zu Veränderungen der Medikamente führen. Die Hausapotheke sollte sich daher an einem trockenen und kühlen Ort befinden, nicht in einem Schrank in Bad oder Küche. Die Hausapotheke muss für Kinder unerreichbar sein und sollte auch keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Weg damit. Bei Medikamenten ist es wie bei Lebensmitteln: Sie haben ein Ablaufdatum. Durch Luft, Wärme oder Kälte verändern sich die enthaltenen Wirkstoffe. Die Tab­ letten werden dadurch zwar nicht gesundheitsschädlich, aber sie helfen auch nicht mehr. Das ist mit freiem Auge allerdings nicht feststellbar. Abgelaufene Medikamente werden am besten gleich entsorgt. Sirupe, Tropfen, Säfte, Salben und Cremes werden gar nur wenige Wochen ab dem Anbruchdatum zur Verwendung empfohlen. Sie verderben besonders rasch und können bei jedem Öffnen mit Keimen verunreinigt werden. Alte Medikamente gehören aber nicht ins Klo oder in den Mülleimer. Sie können getrennt von der Verpackung in Altstoffsammelzentren abgegeben werden.

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20 Familie & Unterhaltung

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 25 Jahren in der „Kirchenzeitung“

Sehr sportlich den ÖSV-Kader schaffte er es dennoch nicht. Das Österreichische Team kam übrigens von dieser – wegen Schneemangel um ein Jahr verschobenen – WM mit vier Medaillen aus Spanien zurück.

So wie heuer stand man auch vor 25 Jahren, im Jänner 1996, vor einer alpinen Schi-WM. Zu Vorbereitung hatte sich ein Teil des Teams am Hochficht eingefunden, bekanntermaßen der „Hausberg“ des Stiftes Schlägl.

Baustellenbesetzung. Erinnern Sie sich noch an die heftigen Auseinandersetzungen rund um den Bau des Wasserkraftwerkes Lambach? Auch innerhalb der Kirche gingen die Meinungen auseinander, wie die Kirchenzeitung berichtete: „Bischof Dr. Paul Iby von Eisenstadt – er ist Umweltreferent der Österreichischen Bischofskonferenz – tritt für einen Baustopp ein, während dem ein fairer Dialog geführt werden sollte. Der Prior des Stiftes, P. Mag. Anselm Mayerl, wendet sich aber gegen einen Baustopp.“ Im Rückblick wissen wir, dass das Wasserkraftwerk im Mai 2000 in Betrieb genommen wurde und im Laufe der Jahre Teil eines gewachsenen Naherholungsgebietes geworden ist. BRIGITTA HASCH

Gar nicht verwunderlich war demzufolge, dass auch Abt Martin Felhofer auf der Piste zu finden war – und zwar mit angeschnallten Brettln und im Renntempo. Er befand, dass er den Rennläufern so am besten Rückhalt geben könne. „Mit der Zeit hielt der geübte Schifahrer mit Österreichs Sportskanonen tadellos mit. Mehrmals landete er bei Trainingsläufen im Riesentorlauf im Mittelfeld. Ein Abt, der an die Grenzen geht, zeigte sich Cheftrainer Margreiter angetan.“ In „Beeindruckende Zeiten legte Abt Felhofer im Riesentorlauf den Teamläufern vor. Sollte es mit dem WM-Ticket nichts werden, strebt er einen Platz als Vorläufer an.“ KIZ/ARCHIV

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KIZ MIT WITZ

RatMal

„Herr Lehrer“, meldet sich Sabine, „ich kann nicht lesen, was sie unter meinen Aufsatz geschrieben haben!“ – „Da steht, dass du deutlicher schreiben sollst“, antwortet der Lehrer.

Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 3x3-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

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„Sind Sänger eigentlich eingebildet?“ – „Und wie! Ich kenne mindestens zehn, die sich einbilden, besser als ich zu singen!“ Arzt zum Patienten: „Sie müssen nicht alles so ernst nehmen. Neulich war zum Beispiel jemand hier, der wegen seiner Schneiderrechnung gar nicht mehr schlafen konnte. Und heute pfeift er einfach drauf!“ – „Genau deshalb bin ich hier. Ich bin der Schneider!“ „Und wieder habe ich im Lotto keine einzige richtige Zahl“, seufzt der Vater. „Mach dir nichts draus“, antwortet der Sohn, „mir ging es bei der Matheschularbeit letzte Woche genauso!“

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Lösung des Sudoku der letzten Woche

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© Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

21. Jänner 2021

Familie & Unterhaltung 21

Tierische Tricks gegen Kälte

Schau genau und gewinne

Manchen Tieren machen die tiefen Temperaturen im Winter nichts aus. Im Gegenteil: sie fühlen sich wohl, wenn es draußen so richtig kalt ist. Dabei helfen ihnen so einige Tricks, damit sie nicht erfrieren. Gut eingepackt. Der Antarktische Seebär schützt sich mit einem Zwiebellook. Du kennst das: Man zieht mehrere Schichten übereinander an und ist so besser gegen Kälte geschützt als mit einer einzigen dicken Jacke. Der Seebär macht es ähnlich. Sein äußeres Fell besteht aus langem, geradem Haar. Das Fell darunter ist kurz, lockig und wollig. Und unter der Haut wärmt zusätzlich eine dicke Speckschicht. Und so kommt es, dass Seebären bei 10 Grad Celsius anfangen zu schwitzen ... Auch der Polarfuchs hat mehrere Wollschichten, mit denen er sich gegen –50 Grad Kälte und eisige Winde schützt. Sein Fell ist nicht nur ziemlich dicht, sondern besteht auch noch zu 70 Prozent aus super-warmer Unterwolle. Damit er im tiefen Schnee nicht einsinkt, hat er an seinen Pfoten ein besonders dickes Fell, ähnlich wie Schneeschuhe. Das Fell der Eisbären ist sehr dicht, ölig und wasserabweisend. Wenn ein Eisbär aus dem Wasser steigt, kann er mühelos alle Wassertropfen abschütteln, bevor sie auf seinem Fell an der kalten Luft gefrieren. Das dicke Fell bildet ein Luftpolster um den Körper des Eisbären. Die sehr dicht stehenden Haare schließen Luft ein und bilden eine Schicht, die isoliert. Dadurch kann die Körperwärme nicht mehr so leicht entweichen und es bleibt schön warm unter dem Fell. Die einzelnen Eisbärenhaare sind zudem stark gekräuselt, was den Isoliereffekt noch verstärkt.

Die Meise hat zwar weder dickes Fell noch eine Speckschicht, aber eine warme Daunenjacke. Federn halten oft noch besser warm als Fell. Sie speichern die Wärme und lassen sie nicht entweichen. Kein Wunder, dass wir uns bei eisiger Kälte gerne in Daunenjacken kuscheln. Durch die Nase. Rentiere haben so etwas wie eine Zaubernase. Sie leuchtet zwar nicht rot wie die von Rudolph aus dem bekannten Lied, aber sie kann während eines Atemzugs minus 40 Grad Celsius kalte Luft auf 37 Grad erwärmen. Beim Ausatmen wird der größte Teil dieser Wärme wieder zurückgewonnen. So braucht das Rentier weniger Energie, um seine Körpertemperatur zu halten. Tür zu. Die Weinbergschnecke bereitet sich schon im Herbst auf ihre Winterruhe vor. Dazu verschließt sie ihr Gehäuse mit einem Kalkdeckel und gräbt sich ihr eigenes Winterversteck. Drüsen ihres Mantels sondern für den Kalkdeckel ein kalkhaltiges Sekret ab, das an der Luft zu einem harten Deckel erstarrt. Dieser Verschluss ist nicht ganz luftdicht, da sonst die Schnecke ersticken würde. Während der Kältestarre sind die meisten Lebensfunktionen der Schnecke (z. B. Atmung, Herzfunktion) herabgesetzt.

AÖOIS LITZLBAUER

VERZH/STOCKADOBE.COM

Fünf Vögel haben sich wirklich gut im Geäst versteckt! Kannst du sie finden? X  Sende die richtige Lösung per E-Mail an kiki@kirchenzeitung. at oder per Post an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. X  Einsendeschluss: 1. Februar

Zu gewinnen gibt es ein Kindergebetbuch vom Katholischen Familienverband.

Mit der Vorteilskarte der KirchenZeitung gibt es dieses Gebetbuch statt um 7,90 Euro um 5,– Euro. Einfach Vorteilskarte beim Katholischen Familienverband vorweisen.

BALDUIN BAUM

X  Nähere Infos zur Vorteilskarte auf www.kirchenzeitung.at

KIKI–DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

24. bis 30. Jänner 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

24. JÄNNER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Elsbethen, Salzburg. ServusTV 10.00  Katholischer Gottesdienst aus dem Salzburger Dom. ORF III 10.15  Katholischer Gottesdienst aus St. Aposteln in Köln. BR 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 17.00  Fast vergessen – Handwerkliches Erbe (Magazin). Orgelbau Pirchner. ServusTV 20.15  Nabucco. Verdis Oper aus der Wiener Staatsoper. Plácido Domingo schlüpft in die Rolle des tyrannischen Nabuccodonosor, der als König Babylons die Israeliten besiegt und letztlich selbst vor der Macht Gottes kapitulieren muss. ORF III 23.05  Liebe war es nie (Dokumentarfilm). Der Film handelt von der unglaublichen und tragischen Liebesgeschichte zwischen der jungen Jüdin Helena Citron, Häftling in Auschwitz, und dem österreichischen SS-Offizier Franz Wunsch. Es war eine verbotene Beziehung die das Leben beider täglich in Gefahr brachte. ORF 2 MONTAG

25. JÄNNER

20.15  Corona-Impfung: Chancen und Risiken. Der Medizinjournalist Bernhard Hain analysiert mit unabhängigen Expertinnen und Experten die Vor- und Nachteile der Impfstoffe gegen Corona. ORF III 23.50  37°: Im Traum kann ich wieder laufen (Dokumentation). Niemals aufgeben: Nikolas ist 17, als er sich im Sport-Leistungskurs die Halswirbelsäule bricht. Kann er sich zurück ins Leben kämpfen? 3sat DIENSTAG

26. JÄNNER

20.15  Geschehen, neu gesehen – Wahre Geschichten (Dokumentationsreihe). Papst Johannes Paul II., Freiheit ist teilbar. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Ihr Kampf – Irene Harand gegen Hitler. Die Österreicherin kämpfte schon vor dem „Anschluss“ 1938 gegen Nazi-Ideologie, Antisemitismus und Rassenwahn – vor allem aber gegen den Hass, den die Demagogen für ihre politischen Zwecke instrumentalisierten. ORF 2

Mo 19.40  Bauernhof statt Seniorenheim. Ein Lebensabend mit Huhn und Kuh. Heinz-Dieter Herper beginnt mit 74 Jahren einen neuen Lebensabschnitt. Er zieht wahrscheinlich zum letzten Mal in seinem Leben um: vom Eigenheim auf einen Bauernhof. „Green Care“ heißt der Trend aus Skandinavien, der Altenpflege mit Landwirtschaft verbindet. arte

Di 23.30  kreuz und quer. Vergiss nicht deinen Namen. Die traumatische Erfahrung hat sein Leben geprägt: Als Fünfjähriger wird Robert Perels mit seiner Mutter in einem Eisenbahntransport Richtung KZ Auschwitz gebracht. Bei einem kurzen Halt entschließt sich die Mutter, den Buben aus dem Zug zu werfen. Ihrem Sohn hat sie damit das Leben gerettet. ORF 2

Foto: Kobalt

23.00  Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit (Dokumentarfilm). Der Dokumentarfilm zeigt die Geschichte der Deprivation, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der deutschen und europäischen Juden auf. 3sat MITTWOCH

27. JÄNNER

14.50  Israel – hip und heilig (Dokumentation). Eine Reise zum Miterleben. 3sat 19.00  Stationen (Religionsmagazin). Der Rassist in mir – Über die alltägliche Diskriminierung. BR 20.15  Getrennt durch Stacheldraht (Dokumentation). Jugendjahre im KZ Gusen. Ihre Biografien könnten unterschiedlicher nicht sein: Während der eine deportiert wird, durchläuft der andere die Nazi-Eliteschule Napola und schüttelt sogar dem Führer die Hand. 3sat 20.15  1944 – Bomben auf Auschwitz? (Dokumentation). Im April 1944 entkamen zwei Gefangene wie durch ein Wunder dem KZ Auschwitz und berichteten der Welt erstmals aus erster Hand die schreckliche Wahrheit. ZDFinfo 21.00  Vernichtet (Dokumentation). Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust. 3sat DONNERSTAG

28. JÄNNER

16.00  Eine Pilgerreise durch Peru (Dokumentation). Von den höchsten Bergen der Anden bis zum weiten Ozean, wo der lebenspendende Wasserkreislauf beginnt, begleitet der Film den Meister der andinen Tradition Hipólito Peralta Ccama aus Peru auf einer Pilgerreise durch sein Land. arte

FREITAG

Foto: ORF/D5 Productions

29. JÄNNER

20.15  Heimatleuchten (Volkskultur). Hier lässt sich‘s leben – Zu Hause in Abgeschiedenheit. Im Nationalpark Kalkalpen bewohnen Michael und Ernestine Kirchweger ein einsames Forsthaus. ServusTV 22.35  Universum History (Dokumentation). Gaudiopolis – Republik der Kinder. Gaudiopolis war eine selbst verwaltete Kinder- und Jugendrepublik in Budapest von 1945 bis 1950. Es ist die unglaubliche Geschichte einer „gelebten Utopie“ im zerstörten Nachkriegseuropa, in der mehr als 200 Kinder ihre eigenen Ideen von Demokratie und Frieden spielend lebten. ORF 2 SAMSTAG

30. JÄNNER

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Avila, Spanien – Stadt der Heiligen, Stadt der Steine. ARDalpha 20.15  Aufbruch zum Mond (Biopic, USA, 2018). Eine formal virtuose filmische Nacherzählung der Geschichte des US-Programms der bemannten Raumfahrt in den 1960er-Jahren bis zur Mondlandung 1969. ORF eins 20.15  L‘Orfeo – Oper von Claudio Monteverdi. Favola in musica in einem Prolog und fünf Akten, Gran Teatro La Fenice, Venedig, 2017. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Pfarrer Peter Hausberger und Pastoralassistentin Ingrid Leitner, Salzburg. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Salzburger Dom. Musik: W. A. Mozart: Missa in C-Dur, „Krönungsmesse“; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Neuhold Menschenbilder. „Es gibt eine Seelen-Erinnerung, die man in sich trägt.“ Die Ärztin Eva Umlauf hat das KZ Auschwitz überlebt. Sie ist die jüngste Überlebende, der man noch eine Nummer eintätowiert hat. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Zärtlichkeit und Schmerz.“ Cornelius Hell, Literaturkritiker und Übersetzer, über „die heilige Vergänglichkeit“ menschlichen Lebens, anlässlich des 100. Geburtstages von Kurt Marti. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Schutzschild und Abwehr. Das menschliche Immunsystem. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Potenz der Evidenz. Corona als Bewährungsprobe für die Wissenschaft. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wer steht am Podest? Woran wir bei Denkmälern denken. Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Alles wird anders werden. Vor allem, weil wir alle lernen müssen, anders zu denken!“ Gespräch mit Ille C. Gebeshuber. Do 21.00, Ö1. Logos. Der Papst im Miteinander der christlichen Kirchen. 25 Jahre nach der Enzyklika „Ut unum sint“ von Papst Johannes Paul II. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Ein Brief aus Rom.


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

h c i e r r e t s Ö . ft p m i

Seit Dezember läuft die Corona-Schutzimpfung.

1

Zuerst werden Bewohner und Personal in Alten- und Pflegeheimen sowie Personen im Gesundheitsbereich und erste Hochrisikogruppen geimpft.

2

Zu Beginn der Phase 2 folgen dann vor allem ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen und in kritischer Infrastruktur.

3

Die allgemeine Bevölkerung folgt in Phase 3.

Der Impfstoff ist gratis für alle, er ist sicher und wirksam. Nur durch die Impfung können wir die Corona-Einschränkungen minimieren.

Alle Informationen zu Ihrer Impfung unter Österreich-impft.at oder telefonisch unter 0800 555 621


24 Namenstag & Anzeigen

Franz Gierlinger (64) ist Pfarrer in Aspach. PRIVAT

Franz (24. Jänner) Ich war Schüler im Petrinum und erinnere mich gerne an das besonders gute Essen, das wir am Gedenktag des hl. Franz von Sales bekamen. Unser Bischof hieß damals Franz Salesius Zauner. Ich war stolz auf meinen Namenspatron, ohne viel über ihn zu wissen. Der heilige Franz von Sales wirkte als Bischof am Genfer See und hatte ein großes Herz. Wohl deshalb gewann er viele Calvinisten für den katholischen Glauben. Er war auch ein großer geistlicher Autor, so wurde er der Patron der Schriftsteller und der katholischen Presse. Bemerkenswert war auch seine geistliche Freundschaft zu Johanna Franziska von Chantal, mit der er den Orden der Salesianerinnen gründete. Seit meiner Zeit als Kaplan von Schärding Anfang `90, später als Pfarrer von Taufkirchen/Pram und jetzt Aspach, begehe ich meinen Namenstag jedes Jahr mit einem Namenstagskollegen von Schärding. Es braucht feste Rituale, sonst übersehen wir vieles, was eigentlich wichtig ist.

TERMINE Aufgrund der aktuellen Covid-19-Vorgaben finden Sie in dieser Ausgabe nur Termine, die online oder nach dem 24. Jänner stattfinden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEIS

KLEINANZEIGEN

 Lehrgang für Achtsamkeit. 2021 findet zum ersten Mal der vom KBW-Treffpunkt Bildung neu entwickelte Achtsamkeitslehrgang statt, in dem die Teilnehmer/innen westliche und östliche Zugänge zu Achtsamkeit und Meditation kennenlernen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Achtsamkeit durch Qi Gong. „Besonders in Zeiten der Krise kann die Achtsamkeitspraxis eine gute Hilfe sein, mit Ängsten und Unsicherheiten umzugehen“, sagt Lehrgangsleiterin Michaela Stauder.

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13

 Info-Nachmittag: Fr., 5. Februar, 15–19 Uhr, Pfarre Wels-St. Franziskus, St. Franziskus-Str. 1, Infos unter www.kbw-ooe.at

FINDERLOHN Innenstadt Schwanenstadt, erste Jännerwoche: Perltascherl, Autoschlüssel, Brille. Tel. 0676 789 49 00 Lehrgangsleiterin Michaela Stauder KBW  Lehrgang: 6 Module im Zeitraum 26. März bis 1. Oktober (Wochenendtermine), Kosten 950 €, Anmeldung unter weiterbildung.katholischesbildungswerk@dioezese-linz.at

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Anzeigen: Sigi Hafner, E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller.

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co

KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Reise-Empfehlung der Woche

Urlaub in der toskanischen Maremma

Erleben Sie eine Oase der Stille mitten im ländlichen Gebiet der Toskana Casa Mazzoni ist ein Bauernhof auf den Hügeln von Roccastrada, zwischen Siena und Grosseto, in einer bevorzugten Lage weitab vom Trubel, von der aus man einen herrlichen Rundblick vom Monte Amiata bis zum Tyrrhenischen Meer und bis zur Insel Elba genießen kann. Das Gebäude ist ein aus Stein errichteter, umgebauter Bauernhof. Wegen seiner Eigenschaften ist es ideal für einen entspannenden Urlaub in Kontakt mit der Natur und der ländlichen Gegend der Toskana geeignet.

sind unterschiedlich und mit jedem Komfort ausgestattet, Bad, Dusche, WC, Plasma-TV, Kühlschrank, Tel., Wi-Fi, Klimaanlage und Espressomaschine auf Anfrage. Echte Toskanische Küche

Unsere Küche serviert typisch toskanische Produkte, Öl vom Bauernhof, hausgemachtes Brot und Pasta. Traditionelle toskanische Küche für ein unvergeßliches Erlebnis.

Innenmaß: 134 x 88mm

Natur und Entspannung Der perfekte Ort um zu entspannen und die Toskana zu besuchen. Ein strategischer Ort, um Ihren Urlaub in der Maremma zu planen. In Casa Mazzoni finden Sie Bar, Frühstücksbuffet, Restaurant, Safe, Babysitter auf Anfrage, Wäscherei auf Anfrage, Pkw Verleih, Fahrrad auf Anfrage, Tickets Vorverkauf, Wi-Fi, Klimaanlage, Tennisplätze in der Nähe, Sat-TV, Parkplatz, Freischwimmbad, Bus Service mit Ausflügen, Ballonfahrten, Wanderungen, Malkurse, Kochkurse, geführte Trüffelsuche und Ausflüge in den nahen Kunst- und Kulturortschaften. Jedes der 9 Zimmern mit seiner persönlichen Note Unsere 9 Zimmer sind im rustikalen toskanischen antiken Stil eingerichtet, komfortabel und mit jedem Komfort. Alle Zimmer

Familie Critelli Guzzi Loc. Pod. Mazzoni 58036 Roccastrada (GR) Handy +39 3402 494035 info@casamazzoni.it www. casamazzoni.it FRÜHJAHRSANGEBOT vom 1. April bis 30. Juni 2021 (Ostern und Feiertage ausgeschlossen) 7 Nächte für 2 Personen mit ÜF in Doppelzimmer. Der Zimmertyp wird je nach Verfügbarkeit vergeben. Listenpreis € 588,00

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

NAMENSTAG

21. Jänner 2021


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine & Service 25

21. Jänner 2021

BILDUNG

TERMINE

Die Durchführung von Veranstaltungen hängt von der gesetzlichen Regelung zu diesem Zeitpunkt ab. Wir empfehlen, sich im Bildungshaus zu erkundigen, ob der jeweilige Termin stattfindet.

Ried, St. Franziskus  07752 827 42  In neuem Licht erstrahlen, Feier-Abend zu Maria Lichtmess, Di., 2. 2., 18 bis 21 Uhr, Ltg.: Veronika Santer, Anmeldung erforderlich.

FREITAG, 22. JÄNNER  Baumgartenberg. Online-Tag der offenen Tür, BBS Baumgartenberg, 9 bis 11 Uhr, Schwerpunkt Schulklasse, Zoom-Meeting beitreten: https://zoom.us/j/98323941567 ?pwd=V3FmbjczKzhzR2FHaCtlZFE5 QmQvQT09; 14 bis 16 Uhr, Schwerpunkt Einzelbesuche, Zoom-Meeting beitreten: https://zoom.us/j/958 19406225?pwd=enFzU2RleEtmT2sw SytheGNYS2padz09  Linz. Bibelgespräch zum kommenden Sonntagsevangelium, Urbi@Orbi, 9 bis 10 Uhr, mit Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649  Linz. Online-Café zum Thema „Trost: ein altmodisches Wort? – Was tröstet mich in dieser Zeit?“, Urbi@Orbi, 11 bis 12 Uhr, Impulsgeberin: Angelika Stummer, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Ihr macht uns die Kirche kaputt ... doch wir lassen das nicht zu!, Herausforderungen und Chancen für die Erneuerung der Kirche, Vortrag und Seminar, Mi., 3. 2., 19 Uhr, Ref.: Univ.-Prof. D. Daniel Bogner.  Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben, online, Vortrag über Teams, der Link wird bei Anmeldung per E-Mail zugesandt, Fr., 5. 2., 19 Uhr, Ref.: Christiane Florin.

DIENSTAG, 26. JÄNNER  Enns, St. Marien. Bibelkurs, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Dr. Franz Kogler, Anmeldung beim KBW EnnsSt. Marien, Fam. Spanner, Tel. 0664 474 94 79, und in der Pfarrkanzlei.  Linz. Fratelli Tutti – Wege zu einer neuen Begegnung (Kapitel zum Thema Frieden) in der Reihe „Frieden im Dialog“, online, PaxChristi-Monatstreff, Urbi@Orbi, 18.30 Uhr, mit Katrin Pointner, Link zum Videoeinstieg: http://zoom. us/j/96044121649

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Erzählcafé, Lustige Hoppalas ... kleine Missgeschicke zum Lachen, Do., 4. 2., 14 bis 15 Uhr, Ltg.: Eva-Maria Kienast M.A. MA.

LITURGIE DONNERSTAG, 28. JÄNNER  Linz. 149. Offener Sozial-Stammtisch, Rückkehr zur Normalität? – Über neue Wege, die Gesellschaft zu gestalten, Cardijn-Haus, 19 Uhr, Ref.: Elias Bierdel. Die Veranstaltung findet nur statt, wenn die aktuellen Corona-Bestimmungen es zulassen. Wir ersuchen Sie, sich im Falle einer Absage vor der Veranstaltung auf unserer Homepage www.mensch-arbeit.at zu informieren.  Linz. Märchenstunde – Schneewittchen. Wir hören uns gemeinsam ein Märchen an und tauschen uns aus über die Bilder, die in der Geschichte verwendet werden. Urbi@Orbi, 17.30 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 FREITAG, 29. JÄNNER  Linz. Online-Café, Urbi@Orbi, 11 bis 12 Uhr, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649  Linz. Bibelgespräch zum kommenden Sonntagsevangelium, Urbi@ Orbi, 9 bis 10 Uhr, mit Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649  Linz, St. Severin. Linzer Kirchenroas, erreichbar mit Bus 12 und 25 bis HSt. Lederergasse, dann kurzer Fußweg, 15 Uhr.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

KiZ-Angebot

Käferbohnen-Kochbuch, Taliman Sluga. Vom klassischen Käferbohnensalat mit Rindfleisch oder einem würzigen Käferbohnen-Speckstrudel über einen pikanten KäferbohnenLammeintopf mit Chili bis zur Käferbohnencreme mit Blütenhonig und vieles mehr. Saftladen, Diana Pyter. Vitalstoffreiche Rezepte für mehr Energie, Anit-Aging und ein gutes Immunsystem.

SONNTAG, 24. JÄNNER 3. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jona 3,1–5.10 L2: 1 Kor 7,29–31 Ev: Mk 1,14–20 MONTAG, 25. JÄNNER Bekehrung des Hl. Apostels Paulus. L: Apg 22,1a.3–16 oder Apg 9,1–22 Ev: Mk 16,15–18 DIENSTAG, 26. JÄNNER Hl. Timotheus und hl. Titus, Bischöfe, Apostelschüler. L: 2 Tim 1,1–8 oder Tit 1,1–5 Ev: Mk 3,31–35 oder Lk 10,1–9 MITTWOCH, 27. JÄNNER Hl. Angela Meríci, Jungfrau, Ordensgründerin. L1: 1 Petr 4,7b–11 Ev: Mk 9,34–37 L: Hebr 10,11–18 Ev: Mk 4,1–20 DONNERSTAG, 28. JÄNNER Hl. Thomas von Aquin, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: Hebr 10,19–25 Ev: Mk 4,21–25 L: Weish 7,7–10.15–16 Ev: Mt 23,8–12 FREITAG, 29. JÄNNER L: Hebr 10,32–39 Ev: Mk 4,26–34

Kochbücher Fünf Kochbücher mit unterschiedlichen Schwerpunkten werden diese Woche verlost.

Lesejahr B Lesereihe I

Kräutertee – Natürlich Trinken und Genießen, Simone J. Taschée und Klaus Postmann. Gegen alles ist das richtige Kraut gewachsen, das besagt schon eine alte Volksweisheit. Kräuter zu trinken macht glücklich, ist gesund, nachhaltig und regional geprägt.

und Weizen aus und lassen dennoch keine Wünsche offen

Vegane Versuchung, Soja- & Weizenfrei, Daniela Friedl, Miriam Emme. Von herzhaften Donuts über knackige Müsliriegel bis hin zu himmlischen Festtagstorten – jedes Schleckermäulchen wird fündig. Die veganen Leckereien kommen ohne Soja

Die KirchenZeitung verlost je ein Kochbuch. Schreiben Sie bis Fr., 29. 1. (KW: „Kochbuch“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Heilkräuter aus dem Klostergarten, Kräuterpfarrer Benedikt. Gesundheit und Wohlbefinden aus der Natur! Über 40 Heilkräuter werden ausführlich vorgestellt und beschrieben.

SAMSTAG, 30. JÄNNER Marien-Samstag. L: Hebr 11,1–2.8–19 Ev: Mk 4,35–41 SONNTAG, 31. JÄNNER 4. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dtn 18,15–20 L2: 1 Kor 7,32–35 Ev: Mk 1,21–28

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie zurzeit auf der Homepage: https://www.dioezeselinz.at/site/beziehungleben/ehevorbereitungheiraten/aktiv/kurse Anmeldung: beziehungleben.at


26 Lebendige Kirche

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein Stern der Hoffnung Auf vielfältige Weise haben die Heiligen Drei Könige heuer ihre hoffnungsvolle Botschaft weitergetragen. Lockdown-bedingt zogen die Sternsinger diesmal nur in manchen Gemeinden von Haus zu Haus – ohne zu singen und Wohnräume zu betreten und mit Mund-Nasen-Schutz. Andere setzten auf Sternsingerecken in den Kirchen oder Online-Videos. Ein Rückblick in Bildern. PAUL STÜTZ

In der Pfarrkirche Kirchdorf/Krems stand ein Tisch zur heurigen Sternsingeraktion bereit. HAIJES

Auch in der Basilika Enns-St. Laurenz gab es in der Kirche Informationen zu den Dreikönigsprojekten. Aus den Lautsprechern erklangen altvertraute Sternsingerlieder. CHRISTOPH HUEMER

Not macht erfinderisch. Das haben die Pfarren bei der heurigen Sternsingeraktion eindrucksvoll bewiesen. Die Pfarren Enns-St. Laurenz und Kronstorf haben beispielsweise ihre jeweilige Pfarrkirche kurzerhand in eine Sternsingerwelt verwandelt. Die Sessel wurden ausgeräumt, auf Schautafeln waren Informationen über die Projekte der Dreikönigsaktion, aber auch über die Geschichte des Sternsingens zu sehen. In der Pfarre St. Marien entschied man, anstatt der traditionellen Sternsingeraktion allen Haushalten einen Brief mit dem Sternsingersegen und Informationsmaterialien zuzustellen. Die bisher eingelangten Spen-

den zeigen eine beachtliche Beteiligung der Bevölkerung. Videoleinwand. Einige Pfarren brachten die Botschaft von Caspar, Melchior und Balthasar dagegen auf dem virtuellen Weg den Menschen nahe. In Marchtrenk geschah dies auf außergewöhnliche Weise. Die Jungschar Marchtrenk hat eigens eine Videoleinwand am Kirchenplatz konstruiert und lud ein, vorbeizukommen, sich verschiedene Sternsingergruppen anzuhören, den Türsegen zu entnehmen und sich über das heurige Beispielland Südindien zu informieren. Auch in der Pfarre Kirchdorf an der Krems gab es ei-

In Marchtrenk lud eine Videoleinwand am Kirchenplatz ein, vorbeizukommen und sich verschiedene Sternsingergruppen anzuhören. PFARRE

nen Videogruß der Sternsinger, dafür haben Familien daheim Gesten zum beliebten Lied „Aus den Morgenlanden“ aufgenommen. In der Kirchdorfer Pfarrkirche stand zudem ein bunt gestalteter Tisch zur heurigen Sternsingeraktion. Auch wenn das Sternsinger-Gesamtergebnis erst Ende März 2021 erwartet wird, gibt es es schon einzelne erfreuliche Ergebnisse aus den Pfarren. So meldet etwa die Pfarre Niederwaldkirchen ein Rekordergebnis von mehr als 9.000 Euro. Die Aktion organisierten Martin Sigl, seine Frau Monika und ihre Tochter Hannah. 35 Kinder und 16 Erwachsene machten mit. Monika und Martin Sigl

Ein Videoclip auf der Website der Pfarre Fischlham wurde eigens für die Dreikönigsaktion gestaltet. SCREENSHOT


KirchenZeitung Diözese Linz

Lebendige Kirche 27

21. Jänner 2021

bildeten mit zwei Brüdern von Martin eine viel beachtete „Familiengruppe“. Auf positive Resonanz stießen auch die Sternsingerinnen und Sternsinger in Regau. „Viele Menschen haben gesagt, dass sie nicht damit gerechnet haben, dass wir kommen. Umso mehr haben sie sich darüber gefreut“, berichtet Regina Pohn, die eine Gruppe rund um ihre Tochter Leonie begleitete (siehe Bild oben). An einem Vormittag haben sie ca. 50 Haushalte besucht und den Segen für das kommende Jahr 2021 ausgesprochen. Nicht zuletzt in der Hoffnung, dass die Pandemie bald unser aller Leben nicht mehr so stark bestimmt.

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Das Pfarrteam in St. Marien führte die Sternsingeraktion postalisch durch. THOMAS MARKOWETZ

Tierische Begleitung. Leonie, Marleen, Christina und Lisa (von links nach rechts) machten sich in Regau als Sternsingerinnen auf den Weg. Hund Schoki war mit von der Partie. ALOIS HUEMER

ZUR SACHE Verlängerung der Sternsingeraktion Um genug Abstand zu den Menschen zu halten, setzten die Sternsinger von Linz-St. Magdalena auf den Klingelbeutel an der Stange. FRANZ LITZLBAUER

„In der langen und erfolgreichen Geschichte der Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar stellt die heurige Kampagne die schwierigste aller Zeiten dar.“ Mit diesen Worten hat Martin Hohl, Vorsitzender der Katholischen Jungschar Österreich, die letzten Wochen zusammengefasst. Daher geht die „außergewöhnliche“ Sternsingeraktion 2020/2021 in die Verlängerung. Mithilfe der Spendengelder kann die DKA über eine Million Menschen in Afrika, Lateinamerika und Asien sowie zahlreiche Projekte unterstützen.

In Niederwaldkirchen bildete die Familie Sigl eine Sternsingergruppe. PFARRE

u Weitere Informationen: www.sternsinger.at


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Gegen Judenhass Sigmund Gottlieb, einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands, kritisiert in seinem Buch mit scharfen Worten die scheinbare Gleichgültigkeit, mit der die Mehrheit der Gesellschaft den Angriffen gegenüber Juden und Jüdinnen in Deutschland begegnet. Er richtet seinen Appell „Stoppt den Judenhass“ nicht nur an Politik, Justiz, Schulen und (soziale) Medien, sondern auch an die breite Bevölkerung. Er fordert, dass dem schon inflationär verwendeten Satz „Nie wieder“ auch endlich Taten folgen. In mehreren Beispielen skizziert er die Bedrohung, der Menschen jüdischen Glaubens täglich begegnen und stellt diesen Erzählungen von Zeitzeugen gegenüber – die Parallelen sind erschreckend. Ein aufrüttelndes Buch, das zum Nachdenken und Handeln anregen möchte. LILA Stoppt den Judenhass!, Sigmund Gottlieb, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2020, 96 Seiten, € 15.

Antisemitismus

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein Tanz geht um Hoffnung, Zusammenhalt und Spaß erleben – und das in Zeiten von Corona: Diesen Eindruck vermitteln die zahlreichen Videos der „Jerusalema Challenge“ von Limpopo bis Haigermoos. Heimatlosigkeit und Sehnsucht nach Gottes Schutz werden besungen. Rhythmus und Melodie versprühen Leichtigkeit und Lebensfreude. ELISABETH LEITNER

„Jerusalem ist meine Heimat. Lass mich nicht zurück. Mein Platz ist nicht hier!“, singt die südafrikanische Sängerin Nomcebo Zikode. Der Text ist auf Zulu und erinnert an einen Klagepsalm. Gottes Schutz und Begleitung werden erbeten, die Heimatlosigkeit und das Gefühl, am falschen Platz zu sein, werden thematisiert. Als Sehnsuchtsort wird „Jerusalem“ auserkoren, schon immer ein Ort der Rettung und Heilung in christlichjüdischer Tradition. Freude und Leichtigkeit. Komponiert hat dieses Lied Kgaogelo Moagi, genannt „Master KG“. Der 28-jährige Musiker stammt aus einem Dorf in der südafrikanischen Provinz Limpopo. Dort fing er an, Musik mit dem Computer zu produzieren. 2018 hatte er bereits einige Erfolge, 2019 komponierte er die Musik zu „Jerusalema“, die ihn selbst gefangen nahm. So traurig die christlich inspirierte Botschaft, die mit vielen Wiederholungen arbeitet, auch ist, so lebensfroh und aufmunternd sind Interpretation, Melodie und Choreographie. Afrikanische Beats tun das Ihre, ein Gefühl von Freude und Leich-

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erusalem ist meine Heimat Schütze mich

Begleite mich Lass mich hier nicht zurück Jerusalem ist meine Heimat Schütze mich Begleite mich Lass mich hier nicht zurück Mein Platz ist nicht hier Mein Königreich ist nicht hier Schütze mich Begleite mich Mein Platz ist nicht hier Mein Königreich ist nicht hier Schütze mich Begleite mich Schütze mich Lass mich hier nicht zurück MASTER KG/KGAOGELO MOAGI, SÜDAFRIKA

Worte haben einen Klang, Worte haben eine Geschichte. Das Wort „Jude“ zum Beispiel. Selbst jüdische Menschen tun sich manchmal schwer, das Wort auszusprechen, schreibt Ronen Steinke in seiner Streitschrift „Antisemitismus in der Sprache“. Steinke, Journalist bei der „Süddeutschen Zeitung“, bringt mit diesem kleinen Band eine erhellende Hintergrundlektüre zur Begriffsgeschichte häufig verwendeter Wörter in diesem Kontext. ELLE Antisemitismus in der Sprache: Warum es auf die Wortwahl ankommt, Ronen Steinke, Duden 2020, € 8.

Die Pfarre Haigermoos tanzt. Die 19 Sternsinger/innen übten zuerst zuhause mit ihren Eltern, dann gab es einen Gemeinschaftstanz auf dem Gemeindeplatz. Auch den Eltern hat es gefallen. KAGER/PFARRE HAIGERMOOS


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

21. Jänner 2021

die Welt

KULTURLAND Zum HolocaustGedenktag: „Etty"

Im Klinikum Wels-Grieskirchen machten 230 Mitarbeiter/innen bei der #JerusalemaDanceChallenge mit.

tigkeit aufkommen zu lassen. Die Füße werden unruhig, gleich möchte man mittanzen. Und genau das gemeinsame Tanzen tut wohl in Zeiten von „Social Distancing“, von Abstandhalten und Maskentragen. Feuerwehr und Ordensfrauen. Ein Blick ins Netz zeigt: Die halbe Welt tanzt und stellt danach das Video ins Internet. Unter dem Stichwort „JerusalemaChallenge“ hat der Song mittlerweile Tausende Menschen erreicht und zum Nachtanzen animiert. Wiewohl das Lied selbst ursprünglich ohne Choreographie ins Netz gestellt wurde, hat sich nun eine fixe Schrittfolge etabliert, die weltweit nachgetanzt wird: von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Krankenhauspersonal, den Ordensfrauen und -männern und kirchlichen Einrichtungen in ganz Europa. Sternsinger tanzen. Auch in der Pfarre Haigermoos hat man das Tanzbein geschwungen. Michaela Kager hat die Sternsinger-Aktion mit der „JerusalemaChallenge“ kombiniert. Die Aktion wurde ein voller Erfolg, erzählt Kager als Sternsinger-Verantwortliche: „Wir hatten heuer so viele Anmeldungen wie noch nie. Es war für mich eine Herzensangelegenheit, die Sternsinger zu organisieren. Die Rückmeldungen waren sehr positiv: von den Kindern, Eltern und den besuchten Familien!“ Die Mütter hätten großteils mit den Kindern zuhause geprobt

und auch schon Videos gemacht. „Am 4. Jänner haben wir uns dann am GemeindePlatz getroffen und gemeinsam getanzt. Die Kinder hatten eine Menge Spaß dabei!“ Alle Videos hat Michaela Kager dann gesichtet und zu einem Youtube-Video zusammengeschnitten. „Eine Herausforderung!“, wie sie sagt. Über die vielen positiven Rückmeldungen, die „Likes“ im Internet hat sich nicht nur sie gefreut. „Im ganzen Ort war zu spüren: Wir sind da, wir haben damit viele ins Boot geholt. Für mich war es mit Abstand eine der besten Aktionen!“, sagt die Buchhalterin und Mutter zweier Kinder lachend. Hoffnung. Als weltweite Aktion für Hoffnung während der Pandemie sieht auch das Klinikum Wels-Grieskirchen diese #JerusalemaDanceChallenge. Unter Einhaltung aller erforderlichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen haben rund 230 Mitarbeiter/ innen des Klinikum Wels-Grieskirchen zu #Jerusalema getanzt. „Mit dem bunten Video möchten wir positive Signale für gute Laune sowie Hoffnung und Zusammenhalt in der Bekämpfung der Pandemie senden“, erklärt dazu die Presseverantwortliche Kerstin Pindeus. Über 160.000 Aufrufe sind in zwei Tagen gelungen. – Ein Tanz geht um die Welt, und die Reise ist noch nicht zu Ende. X  #JerusalemaDanceChallenge X  Haigermoos: https://youtu.be/asizK1V90Fg, Klinikum: https://fb.watch/2Jl_Mg61_D/

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KLINIKUM

Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust ist am 27. Jänner und wurde von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 2005 eingeführt. – Anlässlich des Gedenktags gibt es am Freitag, 29. Jänner, um 19 Uhr kostenlos auf dem Online-Kanal des Bildungshauses Schloss Puchberg einen Theaterabend und ein Studiogespräch mit der Schauspielerin Bettina Buchholz, dem Regisseur Johannes Neuhauser und dem Theologen Helmut Ausserwöger. Thema: „ETTYS ENTSCHEIDUNG – geheime Briefe aus dem KZ Westerbork“ Link: https://schlosspuchberg.at/ seminar/10_23900-online-ettysentscheidung-geheime-briefe-ausdem-kz-westerbork

Zum Inhalt des Stücks: Ettys unbekannte und teilweise geheim aus dem Durchgangslager Westerbork geschmuggelte Briefe sind von atemberaubender Klarheit, spiritueller Dichte und sprühender Lebendigkeit. Sie sind ein einzigartiges literarisches Dokument aus dem Innersten des Holocaust. Die niederländische Jüdin Etty Hillesum ging freiwillig ins überfüllte Lager Westerbork, um ihren Landsleuten als Helferin und Sozialarbeiterin beizustehen. In ihrem Gepäck befanden sich der jüdische Talmud, die Bibel mit dem alten und neuen Testament und der Koran, das heilige Buch des Islam. Etty weigerte sich, zu hassen. Bis zuletzt glaubte sie an das Gute im Menschen. Mit: Bettina Buchholz, Katharina Wawrik, Georg Bonn und Erich Josef Langwiesner, Musik: Günther Gessert, Bühnenfassung: Johannes Neuhauser


30 Personen & Dank

21. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAG n Am 29. Jänner 2021 vollendet KonsR Ing. Mag. Franz Holl sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Schweiggers (NÖ), wo er heute wieder lebt. Nach dem Eintritt in das Stift Zwettl wurde er 1968 zum Priester geweiht. Holl war Seelsorger in mehreren Pfarren der Diözese St. Pölten, ehe er 1993 Kooperator in Gallneukirchen und ab 1996 Pfarradministrator in Hirschbach wurde. 1997 wurde er in die Diözese Linz inkardiniert und übernahm auch die Pfarre Schenkenfelden. 2019 emeritierte er als Pfarrer.

Nach vier Monaten intensiver Arbeit konnten im Dezember 2020 wieder die schriftlichen Prüfungen in der renovierten Schule stattfinden. ICO

Dank der Hilfe aus Oberösterreich haben Kinder in Beirut wieder eine Schule Bei der Explosionskatastrophe im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut am 4. August 2020 war auch das Haus St. Charles der Barmherzigen Schwestern, ein Kinderheim für 40 Mädchen mit angeschlossener Schule für über 650 Kinder, arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Unter Koordination der Initiative Christlicher Orient konnte Dank zahlreicher Spenden, besonders aus Oberösterreich, der Gebäudekomplex wieder vollständig repariert werden. Die aktuell besonders dramatische Corona-Situation im Land ermöglicht noch nicht die Wiederaufnahme des regulären Schulbetriebes, aber bereits im Dezember konnten die Schüler/innen zumindest schon für die schriftlichen Prüfungen in ihre reparierten Klassenzimmer zurückkehren. Die Oberin von St. Charles, Sr. Marie-Madeleine Boustany, ist berührt über

PREIS n Der an der Katholischen Privatuniversität Linz lehrende Liturgiewissenschaftler Ass.Prof. DDr. Predrag Bukovec hat den renommierten deutschen „Alexander-Böhlig-Preis“ 2021 für seine Studie „Mahl und Mähler: Die frühchristliche Eucharistie“ erhalten.

IM GEDENKEN n Am 2. Jänner 2021 ist im 91. Lebensjahr Fritz Mitterhuber in Salzburg verstorben. Er stammt aus Sierning, wurde Aktivist in der KAJ (Katholische Arbeiterjugend) und trat in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Nach der Priesterweihe war Mitterhuber unter anderem in Unterwaltersdorf und im Lehrlingsheim Don Bosco in Linz tätig, ehe er 1971 Nationalkaplan der KAJ Österreichs wurde. 1973 verließ er Orden und Priesteramt und heiratete. Er arbeitete als Erzieher in der „Spattstraße“ in Linz und übersiedelte dann nach Salzburg, wo er Wohngemeinschaften für Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen aufbaute.

die großartige Unterstützung aus Österreich und freut sich darüber, dass die internen Mädchen bald wieder ein sicheres Dach über dem Kopf und Hunderte Kinder Zugang zum Präsenz-Unterricht haben werden. Die ICO dankt besonders der oberösterreichischen Landesregierung, die mit knapp 78.000 Euro einen ganz wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung dieses Projektes geleistet hat. Weitere Spender waren die Diözese Linz mit 35.000 Euro und die Missionsstelle der Diözese Linz mit 10.000 Euro. Dazu kommen noch die Beiträge der Barmherzigen Schwestern aus Paderborn, der Gumpendorfer Schwestern aus Wien und des Stifts St. Peter aus Salzburg. Aber auch ohne die vielen kleineren Beiträge wäre das Projekt nicht umsetzbar gewesen, betont die ICO und dankt allen Spender/innen.

DANK Vor 80 Jahren die erste Messe „georgelt“ Pischelsdorf. Der Organist, Domkapellmeister i. R. und Komponist Prof. Joseph Werndl begeht ein einzigartiges Jubiläum: Im Jahre 1941 – vor 80 Jahren – hat er seine erste Messe in der Heimatpfarrkirche Pischelsdorf an einem Harmonium gespielt. Am 24. Jänner 2021 feiert er seinen 92. Geburtstag. Von 1951–1963 war Werndl als Kirchenmusiker an der Stiftskirche Mattighofen tätig, dann

20 ­Jahre an der Stadtpfarrkirche Ried im Innkreis und von 1983 bis 2000 war er Domkapellmeisters am Dom zu Passau. Seither sitzt er wieder, aber nicht nur, in der Heimatpfarre Pischelsdorf an der Orgel. Während der Corona-Zeit komponierte Werndl zwei lateinische Messen und spielte auch in der Weihnachtszeit 2020 in der Pfarre Pischelsdorf die Gottesdienste – mit Maske natürlich.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

21. Jänner 2021

Leopold Figl selig? Zum Leitartikel „Distanz zur Parteipolitik tut gut“ in Ausgabe Nr. 1:

Zuerst lese ich in der „Bauernzeitung“, dass Leopold Figl selig gesprochen werden soll. Angeblich betreiben dies nicht nur der Bauernbund und die ÖVP, sondern auch Bischof Alois Schwarz. Dann kommt die KirchenZeitung: „Aber wenn es um eine Seligsprechung geht, (...) dann sollte die Kirche Abstand nehmen.“ Ja, sollte sie! Diese Klarheit hätte ich Heinz Niederleitner nicht zugetraut – und das in der KirchenZeitung! Figl in Ehren, seine Leistungen sind anzuerkennen ... aber seligsprechen? PETER FEICHTINGER, SPITAL AM PYHRN

(...) Soweit mir bekannt ist, muss der Selig-zu-Sprechende Märtyrer sein (siehe Schwester Kafka oder der polnische Priester Popiełuszko) oder ein Wunder gewirkt haben. Beides trifft auf den verdienstvollen Politiker nicht zu. In seiner berühmten Rede an uns Österreicher nach dem Zweiten Weltkrieg zum Weihnachtsfest 1945 sagte er im letzten Satz nicht „Glaubt an Gott oder Jesus!“, sondern „Glaubt an dieses Österreich!“. MAG.ª MARIA SCHWARZ, WIEN

Ihr Artikel in der KirchenZeitung bezüglich der Seligsprechung von Leopold Figl hat mich schwer getroffen. Leopold Figl war zur damaligen Zeit mehr als viele katholische Würdenträger bemüht, unseren christlichen Glauben hochzuhalten. Sie nennen als Argument, dass er Führer einer politischen Partei war und daher eine Seligsprechung unvorstellbar sei. Ich möchte von Ihnen wissen, welche politische Gesinnung notwendig gewesen wäre, um diese Ehrung Leopold Figl zuteil werden zu lassen. Ein jeder kritische Staatsbürger hat nämlich eine politische Gesinnung. (...) LEOPOLD GSTÖTTENBAUER, WARTBERG AN DER AIST

Danke Zu „Lassen uns nicht unterkriegen“ in Ausgabe Nr. 2:

Vielen Dank für den guten Beitrag von Frau Lisa-Maria Langhofer. Da wir selbst einen mehrfach beeinträchtigten Sohn haben, ließ uns dieser Artikel aufhorchen. In den verschiedensten Medien warten wir schon lange (seit Herbst) vergebens auf einen Beitrag. Wir wussten bislang auch vom Referat „Seelsorge für Menschen mit Behinderungen“ nichts. CHRISTINA BREUER, STEYREGG

Veränderung in der Kirche Zum Leitartikel „Deutliche Veränderung tut not“ in Ausgabe Nr. 2:

Ich möchte Ihnen, Herr Chefredakteur Heinz Niederleitner, sehr herzlich zu diesem Artikel gratulieren. Sie bringen dies sehr treffend auf den Punkt. In die katholische Kirche muss endlich Bewegung hineinkommen und zwar nicht lax, sondern wirklich konstruktiv und ohne Tabus. Ob bei Priestern, die geheiratet haben, ob bei Frauen, ob bei Missbrauchsfällen usw., usw. Ich bezweifle, dass dies mit dem „Zukunftsweg“ gelöst wird. Ich glaube nicht. Der Papst hat jetzt den Dienst (Lektorinnen usw.) der Frauen in der Kirche rechtlich geregelt. Muss vielleicht sein, aber weit wichtiger wäre doch, Frauen noch viel mehr Ämter in der Kirche machen zu lassen, wie zum Beispiel Diakoninnen usw. (...) PETER INZINGER, MARIA SCHARTEN

Gerade im Stift Heiligenkreuz gibt es viele Berufungen, wo keine „deutlichen Veränderungen“ vorgenommen wurden. Die evangelische Kirche, die diese Forderungen schon lange eingeführt hat, kann kein Erfolgserlebnis verzeichnen. Die vielen

Muttergotteserscheinungen und eucharistischen Wunder (Liegnitz in Polen und Buenos Aires) in letzter Zeit sollen uns Ansporn sein, unser Leben zu ändern. Nach den Muttergotteserscheinungen in Fatima und deren Botschaften, die von vielen angenommen wurden, ist aus dem atheistischen Staat wieder ein katholisches Land geworden. Auch vom Zweiten Weltkrieg wurde Portugal verschont. Papst Johannes Paul II. sagte: „Die Größe von Fatima ist nicht das Sonnenwunder, aber Fatima gibt uns die bestimmte Antwort, um die Menschheit vor der Zerstörung zu bewahren.“ Die Muttergottes empfiehlt uns: Rosenkranz beten mit dem Herzen, Eucharistie, Bibel lesen, fasten und monatliche Beichte. Von solchen Gedanken ist in der KirchenZeitung nichts zu lesen. In allen Gemeinschaften, die diese Botschaften leben, sind Aufbrüche zu beobachten. Konstruktive Diskussionen werden Kirche und Welt nicht retten. ROSA HOFSTADLER, FREISTADT

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Schule im Lockdown

DENKMAL

Der Schneemann Drei Schneekugeln, ein paar Kohlestücke, eine Karotte, ein Kübel und ein Besen: Fertig ist der Schneemann. Doch so herzig war die Figur nicht immer. HEINZ NIEDERLEITNER

Abbildungen vom Schneemann gibt es seit der frühen Neuzeit. Wirklich fassbar wird die Geschichte des Schneemanns aber erst im 18. Jahrhundert. Da war er als personifizierter Winter oft gar nicht nett, sondern eher bedrohlich. Erst als im 19. Jahrhundert die Winter begannen, nicht mehr nur als karge und entbehrungsreiche Zeit wahrgenommen zu werden, wurde der Schneemann zum Freund der Kinder. Eigener Tag. Heute gibt es sogar einen Welttag des Schneemanns (18. Jänner), wobei der 1er für den Stock, der 8er aber für die Form des Schneemanns steht. Und natürlich gibt es heute auch die Schneefrau.

Ein klassischer Schneemann, wie man ihn kennt und wie ihn Kinder (und Erwachsene) gerne bauen. KIZ/NIE

Machen Sie mit! Die Errichtung welcher großen Basilika in Rom wird auf Schneefall am jetzigen Standort zurückgeführt? X  Einsendungen bis 28. Jänner an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 01: St. Paul vor den Mauern bzw. San Paolo fuori le Mura

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Die Person Donald Trump ist politisch weg, aber das „Problem Trump“ wird uns leider erhalten bleiben.

„Glaube sieht in der Dunkelheit am besten.“ JOE BIDEN, NEUER US-PRÄSIDENT

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Mein Sohn muss von zu Hause aus im Distance Learning Deutsch-Schularbeit schreiben. Eine Stunde ist dafür Zeit. Ich muss auf das Zeitmanagement achten und werde etwas nervös, als der Aufsatz 10 Minuten vor Ende noch lange nicht fertig ist. Fast einen Nervenzusammenbruch bekomme ich, als ich bemerke, dass er ja eigentlich Englisch-Schularbeit hat und ich ihm die falschen Aufgaben weitergegeben habe. Plötzlich wache ich aus diesem absurden Traum auf und denke mir nur, dass die gefühlt hundertste Woche, in der meine Frau und ich Homeoffice plus Home Learning in Einklang bringen müssen, eine wirklich sehr, sehr zähe Angelegenheit ist. Es verfolgt mich im Schlaf. Manchmal habe ich das Gefühl, selbst wieder in die Schule zu gehen. Oft ist das lästig, manchmal sogar seltsam reizvoll. So wie neulich, als ich bei einer relativ schwierigen Zeichenaufgabe geholfen habe, von der Lehrerin eine sehr gute Rückmeldung kam und ich mich bei dem Gedanken ertappte, dass ich jetzt endlich den Einser in Zeichnen bekomme, den ich nie hatte. Okay, ich wiederhole mich jetzt wahrscheinlich. Aber habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das Home Learning seine Spuren hinterlässt?


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