KiZ-ePaper Nr. 18/2022

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FOTO: JÖRN BUCHHEIM/ADOBE STOCK

Nr. 18 I 5. Mai 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77

Eine Beziehung wie keine andere

Am Muttertag steht die Beziehung zwischen Mutter und Kind im Zentrum. Seiten 18 und 21

Im Gespräch. Schauspieler Philipp Hilfe für die Ukraine. Lokalaugen­ Hochmair wünscht sich ein Echo schein der KirchenZeitung in Polen. Seite 6 von seinem Publikum. Seite 3

Interview. Was Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb trotz allem Hoffnung gibt. Seite 9


2 Meinung KOMMENTAR

5. Mai 2022

Die Bürger sind am Zug

Schwarze Erde

Österreichs Wahlberechtigte können bis Montag sieben Volksbegehren unterstützen – von Antikorruption über Grundeinkommen, Tierschutz, mentale Gesundheit, Arbeitslosengeld bis Impfpflicht lautet die Themenpalette. Volksbegehren sind an sich nicht Partei-, sondern Gesellschaftspolitik (der auch die KirchenZeitung verpflichtet ist). Das macht die Sache in Österreich schwierig. Denn an der Wiege unserer Republik standen Parteien. Die direkte Demokratie ist schwach entwickelt. Nur eine Volksabstimmung (bisher gab es nur zwei) ist bindend, und ihr liegt ein von den Parteien im Nationalrat formulierter Beschluss zugrunde. Volksbefragungen sind nicht bindend, bei Volksbegehren kann nur die Befassung des Nationalrats mit dem Thema erreicht werden. Natürlich hat dieser „Filter“ auch einen Vorteil: eine gewisse Schranke gegen Po-

Von einer Kornkammer Europas entwickelte sich die Ukraine zu einer Kornkammer der Welt. 2020 wuchsen in der fruchtbaren „schwarzen Erde“ 55 Mio. Tonnen Mais und Weizen. Doch der Treibstoff für Saatmaschinen wird nun für Panzer verwendet, die Saatmaschinenfahrer kämpfen an der Front. Für den Bedarf im Land könnte es dennoch reichen, aber statt Getreide

monika.slouk@koopredaktion.at

wird das Land Hunger exportieren. Etwa 4,5 Mio. Tonnen Korn stecken in Häfen fest. Die Ukraine beschuldigt Russland, hunderttausende Tonnen geraubt zu haben. Berichte über gezielte Attacken auf Getreidesilos, Düngerlager, Landwirtschaft zitiert auch der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Solche Bilder wecken Erinnerungen. Millionen Ukrainer/innen verhungerten Anfang der 1930er-Jahre, weil Stalin eine Hungersnot herbeiführte: Die Ernte wurde konfisziert oder geplündert, Stadel in Brand gesteckt, Menschen erschossen, die anderen zu essen gaben oder sich vom eben enteigneten Feld Ähren holten. Ob man den „Holodomor“ als Völkermord bezeichnet oder nicht – er wurde ein wichtiger Teil der ukrainischen Abgrenzung gegenüber Russland. Für die in Ostafrika verhungernden Familien wird das dennoch zweitrangig sein.

pulismus. Der Nachteil ist, dass Themenbereiche, die die Parteien selbst betreffen und diesen unangenehm sind, eher im toten Winkel bleiben, etwa Korruption. Denn die Parteien haben, auch dank der Parteienförderung, viel mehr Möglichkeiten, ihren Interessen Nachdruck zu verleihen. Gesellschaftspolitisch wäre es sinnvoll, die Möglichkeiten direkter Demokratie schrittweise zu stärken. Das wird aber nur passieren, wenn die Wähler/innen die derzeitigen Möglichkeiten der Mitsprache auch nutzen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: BOTSCHAFTERIN FRANZISKA HONSOWITZ-FRIESSNIGG

Frauen der Kirche Franziska Honsowitz-Friessnigg ist Österreichs Botschafterin beim Heiligen Stuhl. Am Dienstag empfing sie fünf Frauen, die das Miteinander der Geschlechter zum Thema machten. MONIKA SLOUK Ein Fünftel aller Vatikan-Angestellten sind Frauen, in Leitungspositionen sind es noch weniger. Doch Papst Franziskus ist die Beteiligung von Frauen wichtig. „Die jüngste Kurienreform bringt das sehr gut zum Ausdruck“, lobt Botschafterin Franziska Honsowitz-Friessnigg. „Darin hat Papst Franziskus die Leitung von Dikasterien – die man mit MinisteriBMEIA

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Viel Potential für Frauen sieht Österreichs Botschafterin im Vatikan.

en vergleichen könnte – für Laien, für Frauen und Männer, geöffnet.“ Diplomatin. Honsowitz-Friessnigg selbst ist die erste Botschafterin Österreichs beim Heiligen Stuhl. Den Besuch der Frauen im Vatikan begrüßte sie. „Ich freue mich sehr, dass zum ersten Mal während meiner Tätigkeit als Botschafterin beim Heiligen Stuhl eine Frauendelegation zu Gesprächen im Vatikan ist.“ Ein Ziel war der Austausch mit hochrangigen Vatikan-Vertreterinnen. Zur Delegation gehören neben der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung, Angelika Ritter-Grepl, und den Pastoralamtsleiterinnen von Linz und Salzburg – Gabriele Eder-Cakl und Lucia Greiner – auch Ordenskonferenz-Generalsekretärin Christine Rod MC und Doris Schmidauer, die Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Sie dankte Honsowitz-Friessnigg: „Ohne ihre Unterstützung hätten wir diese Reise so gar nicht machen können.“ Potential. „Es gibt insbesondere im Leitungsbereich noch viel Potential für Frauen, um deren großen Beitrag für Gesellschaft und Kirche sichtbarer zu machen“, so die Diplomatin.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

5. Mai 2022

„Ich will ein Echo“ Philipp Hochmair hat erst kürzlich seine zweite Romy als beliebtester Schauspieler bekommen – und das mit dem schweren Film-Thema „Die Wannsee-Konferenz“. Fragen nach dem Wie und Warum des Lebens verhandelt Hochmair auch auf der Bühne. Zum Beispiel als „Jedermann“ – mit Leidenschaft und Kraft. DAS INTERVIEW FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Was kann Kunst, hier der Film „Die WannseeKonferenz“, bewegen, was einer wissenschaftlichen Dokumentation vielleicht nicht gelingt? Philipp Hochmair: Eine Dokumentation be-

sticht immer durch Tatsachen. Aber in unserem Spielfilm „Die Wannsee-Konferenz“ wird ein Gefühl dafür geschaffen, dass sich das jetzt ereignet. Menschen, die wir kennen, könnten das jetzt erfinden: nicht ob, sondern wie sollen 11 Millionen Juden vernichtet werden – und die Zuschauer sind Zeugen dieser Entscheidung. Der Film ist ganz gegen unsere Sehgewohnheiten gestaltet: Er spielt in einem Raum, es gibt keine Musik, keine Ablenkung. Er zeigt einen heutigen Ton zu einem historischen Thema. Was möchten Sie beim Publikum erreichen? Wie wichtig ist das Publikum für Ihre Arbeit? Hochmair: Das Publikum ist natürlich wich-

tig. Ein Film wie „Die Wannsee-Konferenz“ ist sehr zeitaufwendig. Für mich ist das ein Lebensabschnitt, in dem viel Herzblut steckt. Ich möchte, dass ein Dialog mit dem Publikum stattfindet. Ich will ein Echo, einen Austausch. Und umgekehrt geht es mir genauso, wenn ich sozusagen der Konsument bin: wenn ich z. B. ein Restaurant besuche, wenn ich Architektur oder Landschaft betrachte. Ich mag es, wenn man an der Hand genommen und eingeführt wird. Schiller, Goethe oder Hugo von Hofmannsthal: Sie haben erwähnt, dass es Ihnen darum geht, einen Text in die Gegenwart zu bringen. Die Geschichte vom reichen Mann, der sich am Ende fragt, wofür habe ich gelebt? Was sagt uns Jedermann heute? Hochmair: Man hat sicher ein Klischee im

Kopf, wie Jedermann auszusehen hat. Das Spannende ist, einen anderen Blick zuzulassen. Ich wähle Texte aus, die mit mir zu tun haben. Ich frage danach, was sie für mich für einen Wahrheitsgehalt haben, welche Ener-

Philipp Hochmair kommt am Sa., 9. Juli, nach Linz. Leidenschaftlich stellt er in „Jedermann Reloaded Symphonic“ Fragen danach, welche Werte im Leben zählen: Geld, Glaube, Liebe? ERIKA MAYER

gie in ihnen steckt. Da geht es nicht um einen Bildungskanon, sondern um pure Aufladung, Lust, Zündkraft. Meine Großmutter hat immer wieder aus der „Glocke“ von Schiller zitiert. Ich habe mich als Kind gefragt, was redet die da? Diese Zitate sind wie ein Credo. Sie geben Hilfestellung im Alltag, in schwierigen Situationen, dann, wenn die Worte fehlen. Viele dieser Zitate kennen wir nur halb, etwa: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, dass sich das Herz zum Herzen findet“. Der zweite Teil ist vielleicht noch wichtiger, doch er wird eigentlich nicht mitzitiert. Ihr Konzert „Jedermann Reloaded Symphonic“ findet am 9. Juli in Linz statt. Was erwartet die Besucher/innen bei Klassik am Dom? Hochmair: Der Jedermann am Domplatz mit

meiner Band „Die Elektrohand Gottes“, mit Dirigentin Elisabeth Fuchs und ihrem Orchester wird ein Experiment der Superlative. Wir werden gemeinsam eine Reise mit Jedermann machen und alle zur Verfügung stehenden Kräfte bündeln. Großes Kino! Sie haben Ihre Großmutter erwähnt: Zu Oberösterreich haben Sie durch Ihre Großeltern einen besonderen Bezug? Hochmair: Ich habe als Kind viel Zeit bei

meinen Großeltern in Haag am Hausruck verbracht. Meine „Seelenheimat“ ist Oberösterreich! Die Zeit hier hat mich sehr geprägt. Damals habe ich davon geträumt, Bauer zu

werden, zeitlich und physisch geht sich das aber zurzeit leider nicht aus. Wir haben Krieg in Europa. Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für Sie als Künstler und als Mensch? Wie gehen Sie damit um? Hochmair: Es ist so unfassbar traurig und

schrecklich, was da passiert. Es geht jetzt nur um Frieden. Der Krieg muss so schnell wie möglich beendet werden. Wir können nicht müde werden, zu spenden und zu Spenden aufzurufen! Einer, der sich immer stark für Frieden, Menschenrechte und Integration eingesetzt hat, war Willi Resetarits. Der vielseitige Musiker ist am 24. April überraschend verstorben. Was können Künstler bewirken in und für die Gesellschaft? Hochmair: Ich bewundere den Ostbahn Kur-

ti (Willi Resetarits) dafür, dass er so tatkräftig war. – Kunst kann den Blick öffnen, eine neue Sichweise ermöglichen. Ich möchte Lust auf das Leben machen und humanistische Grundwerte verteidigen! Ob ich das als Jedermann tue oder als blinder Kommissar, der trotz seiner Einschränkung versucht, sehr heikle Fälle zu lösen, oder durch die Abbildung des Massenmörders Heydrich. Die Botschaft bleibt dieselbe. X Klassik am Dom, 9. Juli, Jedermann Reloaded Symphonic, 20 Uhr mit Philipp Hochmair & Elisabeth Fuchs. Infos und ermäßigte Karten: www.kirchenzeitung.at/ vorteilskarte. Mehr dazu siehe auch Seite 28.

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4 Kirche in Oberösterreich MOMENTE

5. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Am 4. Sonntag der Osterzeit, dem 8. Mai, ist der Weltgebetstag für geistliche Berufungen

Berufung aus der Taufgnade Aufforstung beim Petrinum

REH

Volksschüler/innen der Weberschule in Linz-Urfahr haben nahe dem Bischöflichen Gymnasium Petrinum Bäume gepflanzt und bekamen eine Einführung in das Waldleben. Ermöglicht wurde dies durch die Diözesane Immobilienstiftung, die der Anfrage des GUUTE-Vereins folgte. Die Bäume wurden mit Namensplaketten versehen, sodass die Kinder sie auch weiterhin besuchen können. „Uns ist die Vermittlung von Naturerlebnis und Wald ein besonderes Anliegen“, sagt Georg Kolodziejczak von der Immobilienstiftung. Bischofsvikar Hans Hintermaier segnete die neu angepflanzten Bäume. Die Schüler/innen wurden von der Ortsbauernschaft verköstigt. Gefördert wurde die Aktion auch von Landwirtschafts- und Wirtschaftskammer.

Das Team der Berufspastoral der Diözese Linz bittet alle Pfarren, bei den Gottesdiensten am Sonntag des Guten Hirten, dem 8. Mai, das Anliegen des Weltgebetstags für geistliche Berufungen aufzugreifen.

gens Michael Münzner und ihrem gesamten Team Angebote setzen, zu denen Menschen kommen können, die in sich einen Ruf nach einem vertieften christlichen Leben spüren. Die Berufungspastoral vernetzt auch geistliche Initiativen.

JOSEF WALLNER

Persönliche Begegnung. „Wir wollen helfen, dass Menschen ihrem Glauben auf die Spur kommen können“, erklärt Regens Münzner. Die Website der Berufungspastoral bietet dazu eine Reihe von interessanten Anregungen, ersetzt aber natürlich nicht das persönliche Zeugnis. Das Team der Berufungspastoral ist gerne bereit zu Gespräch und persönlichem Austausch. Den kann man besonders gut beim aktuellen Projekt der Berufungspastoral pflegen: einer BerlinWallfahrt für junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren von 15. bis 19. September 2022. Die Wallfahrt wird zu Stätten der Glaubenszeugen aus der NS-Zeit führen und der spannenden Frage nachgehen, wie man in einer durch und durch säkularen Stadt wie Berlin Christ sein kann. Anmeldungen sind jederzeit über die Website möglich.

„Berufungen können von uns nicht gemacht werden. Sie erwachsen aus einer lebendigen Christusbeziehung, in die wir durch die Taufe hineingenommen sind“, betont Klaus Walchshofer. Der Referent für Berufungspastoral will aber gemeinsam mit Re-

Regens Michael Münzner (rechts) und und Klaus Walchshofer leiten die Berufungspastoral der Diözese Linz. Sie werden von einem Team Ehrenamtlicher auch aus den Ordensgemeinschaften unterstützt. KIZ/JW

Vesper zum Weltgebetstag. Wer sich einem Gebet um geistliche Berufungen anschließen möchte, ist am Freitag, 6. Mai 2022, um 18.15 Uhr zur Vesper in die Priesterseminarkirche (Harrachstraße 7, Linz) eingeladen. X www.dioezese-linz.at/berufungspastoral

So vielfältig ist Seelsorge Treffen der Abteilung Pastorale Berufe. Am 27. April 2022 fand unter dem Motto „Kirche werden – Vergewisserung und Aufbruch“ in der Stadthalle Wels das Mitarbeiter/innen-Treffen der Abteilung Pastorale Berufe statt. Thematisch stand die Mitarbeit der hauptamtlichen Seelsorger/innen an der spirituellen und strukturellen Ausrichtung im neuen pastoralen Handlungsraum Pfarre im Mittelpunkt. Wesentliche Leitideen und Grundhaltungen aus den pastoralen Leitlinien wurden erinnert und von Direktorin Brigitte Gruber-Aichberger mit den diözesanen Schwerpunkten „Spiritualität-Solidarität-Qualität“ verknüpft. Vier Seelsorger/innen erzählten Beispiele,

wie „Kirche werden“ in diesem Sinne in ihrem konkreten Arbeitsalltag aussieht: neue Formen der Zusammenarbeit als Vorbereitung eines Dekanates auf die Pfarrwerdung, ein Angebot für Singleseelsorge, die Rolle von Hauptamtlichen in der Zusammenarbeit mit Seelsorgeteams sowie Zuständigkeit für mehrere Pfarrgemeinden. Dabei wurden die Gestaltungsräume, aber auch die Herausforderungen sichtbar. Generalvikar Severin Lederhilger stellte sich den Fragen im Zusammenhang des bis Jahresende umzusetzenden Ämterprozesses. Ein Festakt mit Ehrungen von Mitarbeiter/ innen mit Dienstjubiläen rundete das Treffen ab.

Pandemiebedingt war zwei Jahre kein persönliches Treffen der 350 Seelsorger/innen aus der Abteilung Pastorale Berufe möglich gewesen. Umso größer war die Freude über den direkten und lebhaften Austausch zwischen alten Bekannten und neuen Kolleg/innen. KLEMENS H.


KirchenZeitung Diözese Linz

Politik 5

5. Mai 2022

Tag der Arbeitslosen. In Traun (links) wurde intensiv über die Lebenssituation arbeitsloser Menschen diskutiert. In Linz (rechts) kamen von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen, Berater/innen aus Unterstützungseinrichtungen und Arbeitsmarktexpert/innen zu Wort. KÄFERBÖCK-STELZER / KIZ/AME

Aktionen zum Tag der Arbeitslosen in Oberösterreich

„Wovon leben diese Menschen?“ „Das Leben ist wahnsinnig teuer geworden, die Mieten und Betriebskosten sind schlichtweg nicht mehr leistbar, es geht sich hinten und vorne nicht mehr aus“, berichtet eine Arbeitslose beim „Tag der Arbeitslosen“ vor der Arbeiterkammer in Traun. Die Aktionen zum Tag der Arbeitslosen in Traun hat Betriebsseelsorger Fritz Käferböck-Stelzer mitorganisiert: „Arbeitslosengeld und Löhne müssen rauf und Mieten und Lebenskosten müssen gesenkt werden.“ Auch in Steyr, Braunau und Wels machte die Betriebsseelsorge arbeitslosen Menschen Mut. Aktion in Linz. „Der Tag der Arbeitslosen ist auch 2022 nötig, weil trotz gesunkener Zahl ar-

beitsloser Menschen und mehr gemeldeter offener Stellen nach wie vor viel zu viele Menschen auf der Suche nach einer für sie passenden Arbeitsstelle sind“, weiß Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung, aus seiner täglichen Erfahrung. Er hat gemeinsam mit anderen sozialen Initiativen Aktionen zum „Tag der Arbeitslosen“ in der Linzer Innenstadt organisiert. Würde. Gemeinsam setzt man sich für Menschenwürde und Respekt für arbeitslose Menschen ein. Dazu gehörten mehr Aktivitäten für Langzeitarbeitlose und für Jugendliche – und eine armutsfeste „Versicherungsleistung Arbeitslosengeld“. Die Hälfte aller Arbeitslosen erhält

monatlich weniger als 992 Euro netto. Rund 90 Prozent aller arbeitslosen Menschen beziehen eine Unterstützung, die unter 1.328 Euro liegt, der Armutsgefährdungsschwelle für Ein-Personen-Haushalte. Politiker/innen-Gespräche. Im Vorfeld der Aktionen auf der Straße hatten in der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung Gespräche mit Landespolitiker/ innen stattgefunden. Diese zeigten sich sehr interessiert an den konkreten Projekten. Über die Möglichkeit der Totalsperre des Arbeitslosengeldes durch das AMS waren einige sehr erstaunt: „Wovon leben diese Menschen dann?“ Eine Änderung sei hier dringend nötig.

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ANDREA MAYER-EDOLOEYI

Volksbegehren Arbeitslosengeld rauf!

Dialog über gute Arbeit

KIENBERGER

Linz. Am 28. April fand ein erstes Treffen von Bischof Manfred Scheuer mit dem neu gewählten Arbeiterkammer-Präsidenten Andreas Stangl (die KiZ berichtete) statt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Themen Arbeitslosigkeit und arbeitsfreier Sonntag.

Bis 9. Mai kann das Volksbegehren „Arbeitslosengeld rauf!“ auf allen Gemeinde- und Bezirksämtern und online mit Handysignatur unterstützt werden. Gefordert wird die Anhebung der Nettoersatzrate für die Bemessung der Höhe des Arbeitslosengeldes sofort und dauerhaft auf zumindest 70 Prozent des letzten Einkommens und eine Entschärfung der Zumutbarkeitsbestimmungen. Die Initiative wird von über 200 Proponent/innen aus Gewerkschaften, Kirchen und sozialen und gesellschaftspolitischen Ini­ tiativen getragen.

„Zu wenig Einkommen fürs Auskommen“ – Christian Winkler (Bischöfliche Arbeitslosenstiftung) unterstützt das Volksbegehren für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. KIZ/AME

Armut durch Teuerung Energie, Lebensmittel und Wohnen werden immer teurer. Bei mehr als der Hälfte aller Vorsprachen bei den Caritas-Sozialberatungsstellen geht es schon um Wohn- und Energiekosten. „Mittlerweile kommen auch Menschen mit der Bitte um Hilfe zu uns, die bisher für die Caritas gespendet haben“, berichtet Michaela Haunold, die Leiterin der 16 Sozialberatungsstellen der Caritas Oberösterreich. Caritas-Direktor Franz Kehrer verweist auf Zahlen: Die Mieten seien in den vergangenen zehn Jahren um die Hälfte gestiegen. Menschen mit niedrigem Einkommen geben über 40 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen aus – im Durchschnitt der Bevölkerung sind es nur 24 Prozent. Die zehn Prozent mit den niedrigsten Haushaltseinkommen können damit nur 68 Prozent ihres Lebensbedarfs decken – der Rest kommt aus Ersparnissen oder durch Verschuldung. Haussammlung. Die nun startende Haussammlung ermöglicht es der Caritas, in Notfällen unbürokratisch zu helfen. Im Inn­viertel gibt es ein Pilotprojekt, das Menschen, die ihre Wohnung wechseln müssen, durch einen zinslosen Kredit bei den Kautionskosten unterstützt. Dieser, so die Forderung der Caritas, sollte auf ganz Oberösterreich ausgedeht werden. Neben dem Ausbau gemeinnützigen Wohnbaus gelte es auch, die Wohnbeihilfe zu überarbeiten und sie nicht mehr bei der Berechnung der Sozialhilfe als Einkommen anzusehen. Insgesamt sollten, sagt Kehrer, die Sozialleistungen nachhaltig armutsfest gestaltet werden. Besonderes Augenmerk gelte der Zielgenauigkeit. Ein Gießkannenprinzip wie die allgemeine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel sieht Kehrer kritisch. NIE


6 Thema

15. September 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

„Einen friedlichen Himmel über dem Kopf der Kinder“ Oberösterreichs Generaldechant Slawomir Dadas hat bislang zwei Hilfstransporte in seine polnische Heimatstadt Garwolin gebracht, damit dort Pfarre und Gemeinde ukrainische Flüchtlinge unterstützen können. Nun hat er gemeinsam mit der CaritasRegionalkoordinatorin Ulrike Hois Garwolin besucht. Die KirchenZeitung hat sie begleitet. JOSEF WALLNER

Sascha hat Angst. Der 32-jährige Ukrainer ist groß gewachsen und hat muskulöse Arme. Vom Aussehen her könnte man sich eher vor ihm fürchten. Doch die Monate seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine haben ihm psychisch zugesetzt. Er arbeitet als Kraftfahrer, der von der polnischen Grenzpfarre Wola Uhruska regelmäßig Hilfsgüter holt. Er transportiert die wertvolle Fracht 65 Kilometer weit in die Ukraine in ein großes Flüchtlingslager, das in einem ehemaligen Campinggelände untergebracht ist. Viele der Flüchtlinge schlafen auf Matratzen, die mit dem ersten Transport aus Wels, wo Slawomir Dadas Pfarrer ist, in die Ukraine gekommen sind, erzählt Sascha. Und auch Lebensmittel aus Wels bringt er regelmäßig ins Lager. Angst als Begleiter. Der Krieg zehrt an den Nerven, aber noch mehr setzt Sascha das mangelnde Vertrauen unter den Flüchtlingen zu. Durch die hohe Zahl an Flüchtlingen aus unterschiedlichen Regionen des Landes herrscht im Lager eine große Unübersichtlichkeit. Der Verdacht, dass Russland Spione eingeschleust hat, hält sich hartnäckig. Vor ihnen hat Sascha Angst. Denn seine Aufgabe würde ihn zu einem bevorzugten Ziel machen. Darum bittet er, dass er, seine Frau und seine beiden Kinder nur von hinten fotografiert werden. Er hat seine Familie in den Pfarrhof von Wola Uhruska mitgebracht, wo er mit dem örtlichen Kaplan Slawomir Ochnik, der kleinen Delegation aus Oberösterreich und der Bürgermeisterin und dem Pfarrer von Garwolin, Marzena Swieczak und Stanisław Szymus, zusammentrifft. Die beiden sorgen sich nicht nur

um die Flüchtlinge in ihrer eigenen Stadt, sie blicken über den Tellerrand. Sie bringen auch einen Teil ihrer Hilfsgüter, die oftmals aus Wels stammen, in die zweieinhalb Stunden Fahrt entfernte Pfarre Wola Uhruska. Die Pfarre liegt in einem entlegenen, armen Landstrich. Das Dorf kann selbst keine nennenswerte Menge an Hilfsgütern stellen, durch seine Lage unmittelbar an der Grenze ist es aber ein Brückenkopf in die Ukraine. Die Familie glücklich sehen. Sascha freut sich, dass er dank seines Einsatzes als Chauffeur regelmäßig Frau und Kinder sehen kann. Sie leben in Polen als Flüchtlinge. Wegen seines Jobs darf er – obwohl im wehrfähigen Alter – die Ukraine regelmäßig kurzzeitig verlassen. Er führt seinen Dienst mit großer Akribie durch. Für jede Ladung gibt es genaue Listen, jede Übergabe wird penibel bestätigt. Angst machen ihm nicht nur mögliche russische Agenten, sondern auch, dass der Krieg nicht enden will. Mit jedem Kriegstag nimmt die Möglichket zu, dass er zur ukrainischen Armee eingezogen wird. „Ich könnte auf keinen Menschen schießen. Ich glaube, ich kann das nicht“, sagt Sascha, der vor dem Krieg als landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter bei polnischen Bauern sein Auskommen verdient hat. Er hat keine vermessenen Wünsche an das Leben. Er möchte mit seiner Hände Arbeit seiner Familie ein Leben in Würde ermöglichen. Und in Frieden: „Ich wünsche mir einen friedlichen Himmel über dem Kopf der Kinder. Ich möchte, dass sie Kinder sein können.“ Wann sein Wunsch in Erfüllung geht, darüber wagt niemand eine Prognose.

Der Krieg wird dauern. Zwei große Firmen in Garwolin finanzieren bereits Polnischkurse für ukrainische Flüchtlinge, berichtet die Bürgermeisterin Swieczak. Die Unternehmen gehen davon aus, dass der Krieg noch lange dauert. Und dass keineswegs gewiss ist, dass Europa nicht stärker involviert wird. So beurteilt zumindest die NATO die Lage. Die Bürgermeisterin, die trotz der zusätzlichen Arbeitsbelastung durch den Krieg den Humor nicht verloren hat, erklärt, woher sie das weiß. Im Büro eines NATO-Offiziers, zu dem sie Kontakt hat, schaut sie jedesmal, wie weit sein Einsatzrucksack von der Tür entfernt steht. Je näher, desto ernster die Lage. „Er lehnt zurzeit unmittelbar bei der Tür“, meint sie und wird umgehend sehr ernst: „Die Ukrainer haben als erstes stopp zu Putin gesagt. Uns Polen ist bewusst, dass die Ukrainer für Europa kämpfen. Darum können sie auf unsere Solidarität zählen.“

Saschas Familie mit Pfarrer Dadas (Mitte) und Kaplan Ochnik (links) darf nur von hinten zu sehen sein. KIZ/JW


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

15. September 2016

100 Jahre katholische Frauenbewegung Ostermiething

Für die Interessen der Frauen Ostermiething. 1922 war das Gründungsjahr der Katholischen Frauenorganisation Ostermiething (KFO). Damals schlossen sich 81 Frauen zusammen, um frauenrelevanten Themen in Kirche und Gesellschaft mehr Gewicht zu verleihen. Zum 100-Jahr-Jubiläum hielt Paula Wintereder, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung (kfb) Oberösterreich, am 24. April die Festtagspredigt in Ostermiething. Sie erinnerte an die Bedeutung der kfb, die unabhängig von Parteien stets die Politik nützte, um die Vertretung von Fraueninteressen durchzusetzen. Die kfb Ostermiething lud nach dem Festgottesdienst zu einer Agape ins Pfarrheim ein. kfb-Abordnungen der Nachbarpfarren stellten sich als Gratulantinnen ein. Im Gespräch war immer wieder das Anliegen zu hören, dass es engagierte Frauen aller Generationen brauche, um ein breites Spektrum an Projekten und Themenbereichen anbieten zu können.

Gegen den Neid ankämpfen. Je länger der Krieg dauert, desto weniger darf sie auch die eigenen, die polnischen Bedürftigen aus den Augen verlieren. „Wir versuchen, alles parallel zu machen, und ich habe die Beamten angewiesen, die eigenen Armen noch unbürokratischer als bisher zu behandeln.“ Die Bürgermeisterin will von Anfang an keine Stimmung gegen die 500 Flüchtlinge in der 17.550 Einwohner zählenden Stadt aufkommen lassen. Zugehen auf orthodoxe Christen. Zwar nicht politisch, aber pastoral ist auch Garwolins Pfarrer gefordet. Er bemüht sich, für die ukrainischen Christen Ansprechpartner zu ein. Zu Ostern hat die Pfarre für die Ukrainer Osterkörbe zur Speisenweihe vorbereitet. „Da in der Ukraine ohne Speisenweihe nicht richtig Ostern wird, waren die Leute sehr berührt“, erzählt Pfarrer Stanisław Szymus.

Ein starkes Team mit Lebensmitteln aus Österreich: Pfarrer Stanisław Szymus (von rechts), Generaldechant Slawomir Dadas, Bürgermeisterin Marzena Swieczak und Caritas-Regionalkoordinatorin für Wels Ursula Hois. Die Lebensmittel gehen in die Ukraine. Generaldechant Dadas plant im Juni einen weiteren Transport. KIZ/JW

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Kaplan Slawomir Ochnik (rechts) hat seine Gäste vom Pfarrhof in Wola Uhruska in wenigen Gehminuten zum Fluss Bug geführt, der die Grenze zwischen Polen und Ukraine bildet. Als die Flüchtlingswelle am Höhepunkt war, haben Menschen bei Eiseskälte den Fluss durchquert. Die Bug mit ihren Ufern ist naturbelassen. KIZ/JW

Das kfb-Leitungsteam (von links): Margarete Datzel, Theresia Nobis, Maria Traper, Theresia Waltl, Anni Glück und Paula Wintereder, nicht im Bild: Mathilde Schmied, Anni Hebenstreit MARTINA FISCHER

In der Marienkirche Steyr

Gebet für den Frieden in der Ukraine Steyr. Eine herzliche Atmosphäre prägte den Abend am 28. April in und um die Marienkirche in Steyr. Bei Kerzenlicht und Taizé-Musik wurde in großer Wertschätzung füreinander gemeinsam für den Frieden in der Ukraine und in allen Krisengebieten der Welt gebetet – auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch. Kerzen wurden vor den Altar zur Ikone gestellt – „symbolisch für unsere orthodoxen Brüder und Schwestern“, wie Heidi Staltner-Kix von der Citypastoral betonte. Rund 70 Ukrainer/innen, Österreicher/innen – darunter Bürgermeister Markus Vogl – und Menschen anderer Herkunft waren der Einladung der katholischen Kirche in die Marienkirche gefolgt.

Anschließend an die Gebetszeit gab es ein Beisammensein und Kennenlernen bei Brioche und UkraineWeckerl. PETER KAINRATH


8 Lebendige Kirche

5. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

IM LEBENS-SPIEGEL

Modellbahnclub unter dem Dach der Pfarre Spital am Pyhrn

Zeit zu düngen

Bis zu zwölf Züge brausen durch die Mesnerwohnung

Stickstoff, Phosphor, Kalium. Das sind die Hauptnährstoffe für gesundes Pflanzenwachstum. Wer von seinen Äckern nur ernten will, aber nichts einbringt in den Boden, wird bald vor kargen Feldern stehen. Ausgelaugt erscheint bisweilen der Boden, auf dem ein gutes Gedeihen unter den Menschen gelingen soll. Da haben viele nur im Sinn: Was hole ich heraus? Den Genuss, den Ertrag haben sie vor Augen – und vergessen zu sehr darauf, dass es auch Nährstoffe braucht. Mangelerscheinungen sind die Folge. Vertrauen. Das ist einer der Hauptnährstoffe für ein gedeihliches Miteinander – vor allem für Frieden. Es erfordert den Mut, sich auf Menschen einzulassen, ohne die Frage, ob es sich „lohnt“. Einer der Mängel im Zusammenleben betrifft das Ausbleiben von Vergebung. Wo es aber kein Verzeihen gibt, übersäuert der Boden am ständigen Aufrechnen von Schuld. Sie bleibt liegen und vergiftet den Boden. Neben Nährstoffen braucht es auch ein regelmäßiges „Lockern“. Wo allein dem Ernst das Feld überlassen wird und sich nie auch Humor hineinmischt – da wächst es vielleicht, aber lustig ist das nicht. Gelassenheit also! Wo auch Kornblume und Kamille zwischen den Halmen gedeihen dürfen, dort ist es schön. Auf die Sonnenbank sollte man nicht vergessen – das Rasten im Bewusstsein, dass das Gelingen nie nur Frucht eigener Arbeit ist.

MATTHÄUS FELLINGER

Die Anlage, die der Pyhrn-Priel-Modellbahnclub Spital am Pyhrn nebst angeschlossenem Eisenbahnmuseum betreibt, ist nicht nur an sich einmalig. Sie hat auch einen besonderen Standort: die alte Mesnerwohnung. Mehrmals musste der Club mit seiner Modell­anlage bereits umziehen – und das nicht nur bei den erfolgreichen Ausstellungen, an denen er sich beteiligte. Als 2014 wieder ein neuer Standort gesucht werden musste, öffneten die Pfarre Spital am Pyhrn und die Diözese Linz die Pforten, konkret jene der unbenutzten Mesnerwohnung, wie Clubobmann Rudolf Lackner berichtet. Wie manche andere Vereinsmitglieder war er früher bei der Eisenbahn beschäftigt. Am Anfang des Clubs stand zunächst auch die Erhaltung von ausgemusterten Anlagen und Uniformen der ÖBB. Der Modellbau kam dazu. Und die aktuelle Anlage wird ständig erweitert: Lackner berichtet von verschiedenen Talenten im Verein, die an der Modell-

anlage arbeiten, vom Landschaftsbau bis zur Elektronik, die es erlaubt, bis zu zwölf Züge gleichzeitig durch die Anlage fahren zu lassen. „Wenn das so weitergeht, müssen wir noch auf der Empore in der Kirche weiterbauen“, scherzt er. Derzeit wird auch die neue Saison vorbereitet, denn von 14. Mai bis Mitte Oktober können Anlage und Museum wieder gegen ein kleines Entgelt (4 Euro Erwachsene, 2,50 Euro Kinder, mit Pyhrn-Priel-Card kostenlos) jeden Samstag von 14 bis 18 Uhr im Pfarrhof besichtigt werden. Eine kleine, einst für die Bad Haller Dampfmaschinentage entstandene Modellanlage ist zudem im einstigen Kassenraum des Bahnhofs Windischgarsten zu sehen. Was einen beim Betrachten einer Modellanlage besonders anspricht, ist natürlich unterschiedlich: Die einen fasziniert der Landschaftsbau, die anderen mehr die Technik. Kinder haben vor allem Freude am Fahren der Züge und anderen Bewegungen.

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HEINZ NIEDERLEITNER

X www.modellbahnclub-spital-am-pyhrn.at

Bunt fahren die Züge durch die liebevoll gestaltete Landschaft. Ein Highlight im Museum ist der Führerstand einer Lok der Reihe 4030, mit dem man virtuell von Linz nach Selzthal fahren kann (re.). MEC SPITAL/PYHRN

Treffen im neuen Dekanat Ottensheim

NS-Gedenken

Feldkirchen/Donau. Im September 2021 wurde das Dekanat Ottensheim gegründet. Es besteht aus den Pfarren Eidenberg, Feldkirchen, Goldwörth, St. Gotthard, Gramastetten, Ottensheim, Puchenau, Walding und Wilhering, die nach 2024 eine neue Pfarre bilden werden. Ende April trafen sich nun über 60 Pfarrgemeinderäte aus dem

Ansfelden. Zu einem „Gehdenken“ an die Todesmärsche der Jüdinnen und Juden im April 1945 luden am 27. April mehrere Organisationen ein, darunter auch die MS Ansfelden. Die Schüler/ innen gingen mit Eltern und Lehrenden dabei die Strecke von der Schule zur Kremsbrücke in Ansfelden. Mehr zu dem Thema:

Dekanat bei einem Begegnungsabend in Feldkirchen. „Es ging darum, Lust am Miteinander auf dem Weg zu einer künftigen Pfarre zu entwickeln“, betonte dabei Dekanatsassistent Matthäus Fellinger. Wie Kirche für junge Menschen ansprechend bleiben oder werden kann, das ist eine der gemeinsamen Herausforderungen in allen Pfarren.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 9

5. Mai 2022

Interview mit Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb

„Dann hat man sich nichts vorzuwerfen“ Da steht vieles klarer drinnen als in manch politischem Manifest. In meiner Wahrnehmung wird die Umweltenzyklika außerhalb der Kirche fast mehr beachtet als innerhalb.

Helga Kromp-Kolb gilt als eine der renommiertesten Klimaforscher/innen. Ein Gespräch über Werbeverbote, die Kraft der päpstlichen Umweltenzyklika und den Umgang mit schlechten Klimanachrichten.

Sie sprechen im Konjunktiv, das heißt, Sie sehen in der Praxis noch Luft nach oben? Kromp-Kolb: Ja, da sehe ich noch Luft nach

Sie beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit dem Klimawandel. Aber hätten Sie vor zwanzig Jahren damit gerechnet, dass wir den Klimawandel auch in Österreich heute schon so deutlich spüren und sehen können? Helga Kromp-Kolb: Doch, das war vorher-

oben. Wobei – wie in allen Bereichen gibt es ein breites Spektrum. Es gibt Pfarren, die sind vorbildlich und andere sehen noch nicht, dass das Thema Klimaschutz sie betrifft.

sehbar und das kann man auch nachlesen in meinen Publikationen. Was ich nicht erwartet hätte, ist, dass wir es bis jetzt noch nicht geschafft haben, eine wirkliche Klimapolitik zustande zu bringen, weil wir unsere Emissionen nach wie vor nicht reduziert haben. Wie gut können Sie sich als Klimaforscherin Gehör verschaffen bei den Politikerinnen und Politikern? Kromp-Kolb: Das Problem ist, das mir im

Zwiegespräch die meisten Politiker ohnehin recht geben. In der politischen Praxis wird es dann aber nicht umgesetzt. Das hat sehr viel damit zu tun, dass es starke Interessenvertretungen gibt, die sich gegen Klimaschutz wehren. Das sind Wirtschaftsvertreter und zum Teil Gewerkschaften, die glauben, dass es für ihre Mitglieder nachteilig sein wird, was, wie ich glaube, eine Fehleinschätzung ist. Das erkennt man am Fall der deutschen Autoindustrie, die ist jahrzehntelang von Bundeskanzlerin Merkel geschützt worden vor allen Versuchen der EU, sie klimafreundlicher zu machen. Da wurden Abgasnormen und vieles mehr immer wieder verhindert. Jetzt sind sie in der Bredouille, weil sie sozusagen am Markt vorbeiproduzieren. Sie müssen das in aller Schnelle aufholen, was andere Firmen in Japan und China schon lange vorher vorbereitet haben. So ähnlich kann es unserer Wirtschaft gehen. Manche Wirtschaftsvertreter versuchen, den Status quo zu schützen, aber der ist auf Dauer nicht haltbar. Wenn Sie eine machtvolle Politikerin wären, welche drei Klimaschutzmaßnahmen würden Sie sofort umsetzen? Kromp-Kolb: Ich glaube nicht, dass man

mit drei Maßnahmen das Problem lösen kann, aber es gibt ein paar Sachen, die wesentlich sind. Es mag überraschen, aber ich würde z.B. die Subventionen für Wer-

Aus heutiger Sicht: Schaffen wir das Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen? Kromp-Kolb: Aus naturwissenschaftlicher

Die Meteorologin und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb leitete viele Jahre lang das Institut für Meteorologie sowie das Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der BOKU Wien. Seit 2017 ist sie in Pension. 2005 wurde Helga Kromp-Kolb „Wissenschafterin der Jahres“. BIO AUSTRIA/OTS

bung streichen. Werbung dient heute nur noch als Anreiz, mehr zu kaufen. Das sollten wir nicht mehr fördern durch Steuerabsetzbarkeit der Werbung für Firmen. Ich würde selbstverständlich sofort alle Subventionen streichen, die fossile Brennstoffe fördern. Das hat sich zwar bereits die letzte österreichische Regierung vorgenommen, aber de facto geht es keinen Schritt weiter. Auch im Verkehrsbereich ist es offenkundig, was zu tun wäre: Verkehrsbeschränkungen, Parkraumbewirtschaftung – das gehört alles zusammen, das ist ein Paket von Maßnahmen, das muss ineinandergreifen mit sozialen Maßnahmen, weil es immer Menschen gibt, die unter einer bestimmten Beschränkung leiden. Für die muss man Vorsorge treffen. Klimapolitik und Sozialpolitik müssen Hand in Hand gehen. Wo finden Sie Verbündete in der Zivilgesellschaft für den Klimaschutz, auch in Religion und Kirche? Kromp-Kolb: Ich sehe in der Kirche großes

Potenzial; wenn die Kirche die Umweltenzyklika des Papstes ernst nehmen würde, wären wir schon einen großen Schritt weiter.

Sicht ja, ob es aus politischer und gesellschaftlicher Sicht auch noch machbar ist, weiß ich nicht, wenn wir uns weiter ablenken mit Kriegen und Ähnlichem, was nicht förderlich ist für Umweltschutz. Wenn Krieg herrscht, können sich Menschen nicht um Nachhaltigkeit kümmern. Aber es ist einfach wichtig, dass jede alles tut, was in ihrer Macht steht. Wenn es dann nicht gelingt, hat man sich zumindest nichts vorzuwerfen. Dann hat man alles getan, was man konnte. In dem Sinn gibt es eine gute Chance, dass wir die Klimaziele schaffen. Wenn aber jeder nur schaut, ob die anderen auch etwas tun, verlieren wir weiterhin Zeit, wie wir sie bisher verloren haben. Die schlechten Nachrichten häufen sich beim Klima. Wie gehen Sie persönlich damit um, wie können Sie sich Mut und Zuversicht bewahren? Kromp-Kolb: Das ist ein Wechselbad. Wenn

man sich anschaut, wie zögerlich Österreich die Chancen wahrnimmt in Richtung Nachhaltigkeit, kann man in Depressionen verfallen. Aber da gibt es andererseits immer wieder Menschen, die zeigen, dass sie persönlich aktiv werden und dann doch was weitergeht.

« DAS INTERVIEW FÜHRTE PAUL STÜTZ

Interviewlangfassung: www.kirchenzeitung.at X Prof. Kromp-Kolb gastiert am 6. und 7. Mai 2022 bei den Zeller Schlossgesprächen u.a. bei einer Podiums- und Publikumsdiskussion. Details: www.schloss-zell.at X zudem wird sie am 10. Mai 2022 um 19 Uhr einen Vortrag in der Pfarre Timelkam halten: https://www.dioezese-linz.at/pfarre/4423


10 Thema

5. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Missio Österreich feiert 100-Jahr-Jubiläum Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio) feiern 100 Jahre. Wie alle Werke in den 150 Ländern weltweit, an dessen Spitze Papst Franziskus steht, hilft auch die österreichische Organisation den Menschen in den ärmsten Ländern durch Gebet und finanzielle Mittel, macht sich stark für die wachsende Weltkirche und die Ausbildung von Priestern. Nationaldirektor P. Karl Wallner spricht über das Jubiläum und eine ganz besondere Frau.

Was die Gründung der Päpstlichen Missions­ werke betrifft, so spielte eine junge Frau eine wesentliche Rolle, nicht wahr? P. Karl Wallner: Ja, Missio ist einzigartig und

nicht um des Organisierens willen für die Weltmission gegründet worden, sondern wir sind entstanden aus einer geistlichen Bewegung, die Pauline Marie Jaricot vor 200 Jahren geschaffen hat. Sie war Tochter eines reichen gläubigen Seidenfabrikanten im französischen Lyon. Mit 17 Jahren hatte sie plötzlich eine radikale Bekehrung erlebt, ihre soziale Ader und Nächstenliebe entdeckt und von da an eine große Hingabe zu Jesus gelebt. Was waren die markantesten Punkte und Ent­ wicklungsschritte von Missio im Laufe der Zeit? Wallner: Zunächst einmal steht zu Beginn

das „Werk der Glaubensverbreitung“ für die Missionen, das Pauline Jaricot 1822 in Lyon ins Leben ruft. Diese Frau ist ja begeistert vom Gebet und der Mission und sie hat die Idee, dass jedes Mitglied dieser geistlichen Bewegung täglich beten und einmal wöchentlich einen Sou für die Mission spenden soll – das ist umgerechnet heute ein EuroCent. Das kann sich jeder leisten. Dadurch entstehen jene Säulen, die bis heute zentral sind: Gebet, Nächstenliebe und finanzielle Mittel, um die Missionen, die damals von Frankreich ausgehen, zu unterstützen. Ich habe diese Kirchen selber gesehen in Haiti, in Myanmar, im Senegal, die im 19. Jahrhundert durch Pauline Jaricot möglich geworden sind. Eine zweite wichtige Sache ist, dass sie 1826 ein System des gegenseitigen Gebetes initiiert, den „lebendigen Rosenkranz“, wo jeder täglich ein Gesätzchen be-

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

tet und sich verpflichtet, weitere zehn Mitglieder dafür zu gewinnen. Sie ist damit sehr erfolgreich, denn 1862 gibt es schon 2,5 Millionen Franzosen, die mitmachen. Es ist die Idee der Verbreitung, des Wachstums, des Betens für andere, die Sorge für Kontinente, die Christus noch nicht kennen.

Meine Aufgabe ist zu schauen, dass wir in Österreichs Kirche nicht nur an uns selber denken, sondern solidarisch auch an die gesamte Weltkirche. Wir sind mit unseren 4,9 Millionen Katholiken in Österreich nur 0,37 Prozent der Weltkirche. Und wichtig ist natürlich, dass wir uns im Gebet verbinden.

Wie ging es dann weiter? Wallner: Die private Laieninitiative dieser

Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist die Seligspre­ chung der Laienmissionarin am 22. Mai. Was ist für Sie das Besondere an Pauline Marie Jaricot? Wallner: Wenn man ihre Biografie liest, er-

jungen Frau ist der Ursprung der Päpstlichen Missionswerke. 1922 wandelt Papst Pius XI. das „Werk der Glaubensverbreitung“ um und es entstehen die „Päpstlichen Missionswerke“ mit Sitz in Rom, die derzeit Vertretungen in 150 Ländern weltweit haben. Ich bin einer dieser Nationaldirektoren, die immer vom Papst über Rom ernannt werden.

P. Karl Wallner ist Professor und Priester der Zisterzienser im Stift Heiligenkreuz und wirkte dort u. a. als Jugendseelsorger. Er war Gründer und Rektor der PhilosophischTheologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz. Seit 1. September 2016 ist er Missio-Nationaldirektor für Österreich. MISSIO

fährt man, dass sie körperlich eine schwache Frau war, immer kränklich und belastet. Trotzdem gibt sie alles für die Weltmission. Sie lässt sich nicht beirren und wirft ihre ganze Energie, ihre ganzen Verbindungen, das gesamte Familienvermögen, das sie erbt, hinein, um für Gott, für die Mission etwas zu tun. Das beeindruckt mich am meisten. Dabei denke ich an Paulus, der sagt, wenn ich schwach bin, bin ich stark. Durch Rückschläge hat Pauline Marie Jaricot eine gewisse Zähigkeit entwickelt und in der Schwäche hat sich eine Stärke gezeigt. Sie hat nicht darauf gewartet, dass jemand anderer etwas tut, sie hat selbst getan, was sie konnte. Dadurch ist sie zur Mutter der Weltmission geworden. Sie hat offensichtlich eine tiefe innere Berufung im Herzen gespürt ... Wallner: Ja. Als Jugendliche war sie hübsch

und sehr kokett, tanzte auf vielen Bällen. Und dann trifft sie zufällig auf den Priester Abbé Würtz, der sehr schroff und warnend predigt. Er war kein charmanter Charismatiker, sondern eher ein Haudegen. Aber was er in seiner Predigt über die Illusionen der


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

5. Mai 2022

ZUR SACHE

Die Laienmissionarin Pauline Marie Jaricot (1799–1862) legte den Grundstein für Missio.

Eitelkeit sagt, trifft sie sehr. Vielleicht ist es ein Signal, dass Erschütterungen im Leben manchmal gar nicht schlecht sind, um uns auf die rechte Spur zu bringen. Sie wird dann aus diesem inneren Drang heraus leben, wie kann ich anderen Gutes tun. Aber sie begeistert sich nicht nur für die Weltmission. Sie will auch gegen die Ausbeutung und Not der Arbeiterinnen und Arbeiter in Lyon kämpfen. Deshalb plant sie, eine Fabrik zu bauen, in der es sozial gerecht zugeht. Dabei verliert sie allerdings ihr ganzes Vermögen, weil sie betrogen wird. Sie stirbt schließlich mit 62 Jahren krank und verarmt. Welche Bedeutung hat die Arbeit von Missio für Sie als Nationaldirektor? Wallner: Ich bin seit über fünf Jahren im Amt

und sehe, dass die Weltkirche, die ich jetzt erlebe, anders ist als die Kirche hier in Österreich. Bei uns ist es eher ein bisschen stagnierend, während wir sonst überall den Aufbruch haben. Vielleicht weil in den Ländern des Südens fröhlicher geglaubt wird. Die Probleme sind dort nicht geringer, es gibt wie bei uns zu wenig Priester, aber sie haben 3,2 Millionen Katechetinnen und Katecheten. Es gäbe also vieles, das wir schleunigst von der Weltkirche lernen sollten, auch jetzt im Prozess der Synodalität. Für meine Arbeit ist wichtig: verbinden. Informieren. Das Füreinander-Beten stärken. Seminaristen durch Priesterpatenschaften unterstüzen. Wir bringen den Menschen die Frohe Botschaft, die sich durch Nächstenliebe und Unterstützung ausdrückt. Und wir fördern Personen in ihrer Dynamik der Nächstenliebe. Dafür haben wir einen eigenen Preis geschaffen in Form eines Bronze-Esels, den EMIL. Er wird

CLEMENS MARIA FUCHS

an missionarische Persönlichkeiten verliehen, die wie die Esel arbeiten, aber nicht in den Seitenblicken sind. So sehen wir ihre Arbeit der Nächstenliebe in den Missionen und diese konkrete Heiligkeit, die aus dem christlichen Glauben kommt und die in einer wirklichen Lebenshingabe mündet. Das ist für mich das Faszinierende bei Missio. Wenn Sie in die Zukunft blicken – welche Herausforderungen stehen für Missio noch an? Wallner: Das größte Problem ist das Bekannt-

machen der Weltkirche. Wie groß und wie lebendig sie ist, wusste auch ich vor meiner Zeit als Missio-Nationaldirektor nicht. Wir haben weltweit 414.000 Priester, 680.000 Ordensfrauen, 3,2 Millionen Katechetinnen und Katecheten, 5.100 Krankenhäuser. Und wenige wissen, dass wir jährlich um 16 Millionen Katholiken mehr sind auf dem Planeten. Niemand weiß, wenn man es nicht erlebt hat, wie aufopfernd Ordensschwestern in Afrika oder in Myanmar ihr Leben investieren für alte und kranke Menschen in Pflegeheimen und Spitälern, oder für Kindersoldaten – sieben Tage die Woche, 52 Wochen pro Jahr. Meine Aufgabe ist es, wie schon gesagt, das bekannt zu machen und auch ein bisschen lästig zu sein. Wir sind eines der wohlhabendsten Länder und es braucht die Unterstützung der Weltkirche. Ich hoffe, dass es noch besser gelingt, die Gläubigen, aber auch die Nicht-Gläubigen hier in unserem Land zu sensibilisieren, dass sie in dieser Welt wirklich etwas verändern können über diese Menschen, die wir unterstützen – Schwestern, Priester, Bischöfe, Missionarinnen und Missionare, die ihr Leben investieren für die Ärmsten der Armen.

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Missio feiert heuer 100-­jähriges Bestehen in Österreich. Die Päpstlichen Missionswerke wirken in 150 Ländern der Welt. Als eine der größten Spendenorganisationen Österreichs engagiert sich Missio mit Papst Franziskus an der Spitze für die Stärkung der wachsenden Weltkirche, vor allem in den Ländern des Südens. Missio ist weltweit durch das globale Netzwerk der Kirche bei den Ärmsten der Armen, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird: in Kriegsgebieten, um Kindern eine Zukunft zu schenken, bei Hungernden und Ausgegrenzten, bei durch Naturkatastrophen Leidenden, bei denen, die von vielen vergessen werden. 2020 konnten so von Österreich aus 575 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika mit über 7,4 Millionen Euro unterstützt werden.

100 Jahre Missio Im Jubiläumsjahr finden 24 teils prominent besetzte Veranstaltungen, Hilfsprojekte und Spendenaktionen statt, die auch den Opfern des Ukraine-Krieges zugutekommen. Offiziell gestartet wurde das 100-Jahr-Jubiläum am 29. April mit einer Musikshow „Electric Church“. Der international bekannte Star-DJ Sergio Manoel Flores ließ dabei Passagen aus der Bergpredigt durch moderne Arrangements in der Wiener Votivkirche erklingen. Der Reinerlös geht an das derzeit größte Missio-Projekt – an das geplante Sankt-Karl-Borromäus-Krankenhaus in Mosambik. Ein weiteres Highlight ist die Seligsprechung der „Gründerin“ der Päpstlichen Missionswerke, Pauline Marie Jaricot (1799– 1862). Sie wird am 22. Mai in ihrer Heimatstadt Lyon zur Ehre der Altäre erhoben. Natürlich werden auch wieder die beiden jährlichen Fixpunkte von Pfarrsammlungen stattfinden: der Weltmissionssonntag im Oktober und die Priestersammlung am Dreikönigstag 2023. u Infos unter: www.missio.at


12 Panorama

5. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Doris Schmidauer mit kirchlichen Leitungsfrauen im Vatikan

Kirchenleitung neu ordnen Es ging um ein gerechtes Miteinander der Menschen und Geschlechter, um ausgewogene Besetzung von Leitungspositionen und, ja, auch um die Weihe. Hochrangige Kirchenfrauen aus Österreich waren drei Tage im Vatikan, um die Schritte von Papst Franziskus zur Einbindung von Frauen zu unterstützen und zu beschleunigen. MONIKA SLOUK

Die Idee zur Romfahrt der Leitungsfrauen aus Österreich wurzelte in einem anregenden Gespräch zwischen der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung, Angelika Ritter-Grepl, und Doris Schmidauer, der Ehefrau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Die beiden bildeten damit den Kern der Gruppe, die Anfang der Woche mit leitenden Vatikan-Vertreterinnen und Vertretern sprach. „Die Reise war eine gemeinsame Idee, und wir haben uns entschieden, sie gemeinsam zu unternehmen“, begründete Doris Schmidauer ihre Teilnahme. „Ich sehe mich hier als Netzwerkerin und Türöffnerin. Gleichberechtigung als gemeinsames Ziel verbindet uns, und als Verbündete unterstützen wir uns gegenseitig.“ Thema sei die Rolle der Frau sowohl in der Gesellschaft als auch in der Kirche. Eine weitere prominente Unterstützerin des Anliegens war Österreichs Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Franziska Honsowitz-Friessnigg, die die Frauen zu einem Abendessen und zur Begegnung mit weiteren Vatikan-Diplomatinnen in die Botschaft einlud.

Direktorinnen. Zur Frauendelegation gehörten zwei der drei Pastoralamtsleiterinnen, die es in den neun Diözesen Österreichs gibt, nämlich Lucia Greiner aus Salzburg und Gabriele Eder-Cakl aus Linz. „Gerechtigkeit ist die Mutter des Friedens“, unterstrich Eder-Cakl im Rahmen der Romreise. Und: „Ungleichheit zwischen Frauen und Männern kann heute nicht mehr als gerecht dargestellt werden.“ Es ginge um Gleichwertigkeit, nicht um Privilegien.

len Prozess und erwartet die Teilnahme einer ausreichenden Zahl von Frauen an der Bischofssynode. „Es braucht das Gespräch mit den Frauen, nicht nur über sie.“ Abgesehen davon nannte sie „Frauen in Leitungsfunktionen auf allen kirchlichen Ebenen“ als Ziel. Die Zukunft hinge davon ab, welchen Platz Frauen einnehmen würden. „Die Kirche braucht den Glauben der Frauen, ihre Professionalität und ihre Zugänge zu Leben und Glauben.“

Ikone. Um ihr Anliegen zu verdeutlichen, brachte sie eine bulgarische Ikone mit den Heiligen Petka und Marina in den Vatikan: In Händen halten sie Kreuz und Rosenkranz, um ihre Schultern tragen beide das priesterliche Merkmal der Stola. Geschlechtergerechtigkeit sieht Eder-Cakl als Zeichen der Zeit im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils. „Dies betrifft die Förderung von Frauen in Leitungspositionen genauso wie ... die Neugestaltung des Sakramentalen Amtes für Frauen und Männer.“

Frauenverantwortung im Vatikan. Die sechsköpfige Delegation traf Sr. Nathalie Becquart, Untersekretärin der Bischofssynode und mit Stimmrecht ausgestattete erste Frau in diesem Gremium, Sr. Alessandra Smerilli, Sekretärin im Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, sowie Lavinia Rocchi Carrera, Generalsekretärin der Weltorganisation der katholischen Frauenbewegungen. Auch Papst Franziskus, der seinen Wunsch nach Frauen in verantwortungsvollen Positionen immer wieder zeigte, empfing die Vertreterinnen aus Österreich in Audienz. Er erhielt die bulgarische Ikone mit vier Stellungnahmen und Information über das Leben von Frauen in Österreichs Kirche als Geschenk. „Papst Franziskus hat einen wichtigen Prozess eingeleitet, der zum ersten Mal Frauen in hohe Führungspositionen gebracht hat“, lobte Präsidentengattin Doris Schmidauer bisherige Schritte des Papstes Richtung Frauenverantwortung im Vatikan. „Wir wollen diesen Prozess würdigen und unterstützen.“

Bei der Synode. Eine wichtige Frauengruppe der Kirche vertrat die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, Sr. Christine Rod MC, bei den Gesprächen im Vatikan. Sie machte bewusst, dass viele Frauengemeinschaften in Österreich in den Lockdowns der Corona-Pandemie ihre besondere Abhängigkeit von männlichen Priestern schmerzhaft zu spüren bekamen. Außerdem betonte sie die Teilnahme der Ordensgemeinschaften am weltweiten synoda-

Pastoralamtsdirektorinnen Gabriele Eder-Cakl und Lucia Greiner vor den Gesprächen im Vatikan. EDER-CAKL

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„Episcopa“ Theodora, eine Bischofsmutter, findet sich neben den drei Heiligen Praxedis, Maria und Pudentiana in der römischen Titelkirche Santa Prassede. EDER-CAKL


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

5. Mai 2022

Das katholische Hilfswerk MIVA startete ihre traditionelle Fahrrad-Aktion im Mai. Gesammelt wird u. a. für Schülerinnen in armen Ländern.

MIVA

Die MIVA sammelt für Schul-Fahrräder Die Förderung der Mobilität in den ärmsten Regionen der Welt – dazu hat sich die MIVA, das österreichische Hilfswerk der katholischen Kirche, verschrieben und nun ihre traditionell im Mai laufende Spendenaktion für Fahrräder gestartet. Schüler/innen in Lateinamerika, Afrika und Indien sollen mit MIVA-Rädern ausgestattet werden, um ihnen den Schulweg zu erleichtern und sicherer zu machen, hieß es seitens des Hilfswerks. Das ­Grundanliegen

sei überall dasselbe: Bei zehn K ­ ilometern Schulweg und mehr verlieren Schüler/innen täglich viel Zeit, die fürs Lernen fehlt. Überall gelte auch: Je besser die Bildung, desto größer die Lebenschancen. In der indischen Diözese Hyderabad helfen die ­MIVA-Fahrräder beispielsweise jungen Mädchen nicht nur, den Schulweg schneller zu bewältigen, sondern beschützen auch vor ­sexuellen Übergriffen, denen sie unterwegs oft ausgesetzt sind. In vielen armen Regio-

Umgang mit Macht

KAÖ: Kritik an Diözesanreformen Mit Sorge nimmt die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) Reformvorhaben in einigen österreichischen Diözesen wahr, wie sie am Montag dieser Woche in einer Aussendung mitteilte. Nicht nur in der Gesellschaft, sondern genauso in der Kirche seien „unterordnende und streng einordnende Kräfte“ am Werk: „Unzählige Wahrnehmungen werden uns geschildert, dass Strukturprozesse und Neuordnungen von ganzen Diözesen der Tonalität der Unterordnung und des Macht-überGewinnens folgen und weniger der Ermächtigung und des Aufrichtens der Engagierten.“ Konkret werden in dem

Schreiben die Diözesen St. Pölten und Linz angesprochen. In Linz habe die Katholische Aktion bisher durch die Delegation von Seelsorgebereichen eine gewisse Machtposition inne gehabt, „über die kein Bischof so einfach drüberfahren konnte“. Doch dies solle sich nun ändern. Die neuen Bereichsleiter der Diözesanen Dienste würden so etwas wie die Ministerien des Bischofs. Allgemein hielt die KAÖ fest: „In mehreren Diözesen sind unter Anleitung externen Berater solche ‚Neuordnungen‘ im Gange, die gewählte und freiwillig Engagierte aus der Entscheidungsmacht hinausdrängen.“

nen zählt die Mobilität zu den größten Herausforderungen für das tägliche Leben, da oft öffentliche Verkehrsmittel fehlen, die Straßen schlecht sind und Gesundheitseinrichtungen und Schulen oft viele Kilometer weit entfernt sind. Die MIVA sichert durch Maultiere Existenzen, ermöglicht durch Fahrräder Bildung und schenkt mit Dreirädern auch körperlich beeinträchtigten Menschen Hoffnung und hilft, mit MIVAAutos Distanzen zu überwinden.

WELTKIRCHE „Das Knie will einfach nicht heilen“, sagte der Papst kürzlich bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Er entschuldigte sich bei den Teilnehmern, dass er sie wegen der Beschwerden nur im Sitzen verabschieden könne. Seit Jahresbeginn leidet Franziskus unter starken Schmerzen im rechten Knie, die Folgen eines Bänderrisses sind. Der deutsche Katholikentag 2022 Ende Mai in Stuttgart soll ein Forum für gesellschaftspolitische Debatten werden. Zentrale Themen seien u. a. die Corona-Pandemie, Russlands Krieg gegen die Ukraine sowie Gewalt und Populismus in Deutschland, sagte Irme StetterKarp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

Irme Stetter-Karp

KNA


14 Spiritualität

5. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Rom: P. Bernhard Eckerstorfer OSB lebt in Rom auf dem Aventin-Hügel im Benediktinerkloster Sant‘Anselmo

Das Geheimnis des „Schüssellochs“ P. Bernhard Eckerstorfer wohnt bei einer Touristenattraktion: dem berühmtesten Schlüsselloch der Welt. Doch der Blick durch das Schlüsselloch auf die Peterskuppel ist nicht nur eine Kuriosität.

Gehminuten weiter die wirklich bedeutende antike Kirche Santa Sabina, vor der sich keine Schlange bildet. Aber vielleicht können wir der Attraktion auf dem Aventin eine tiefere Bedeutung entlocken.

„Neben dem Schlüsselloch“, gebe ich häufig zur Antwort, wenn mich jemand in Rom fragt, wo ich denn zu Hause sei. Selbst die Taxifahrer nicken wissend und finden beinahe blind und ohne Navi dorthin. Es ist fast zu einem geflügelten Wort geworden, für Einheimische und Bewunderer der Ewigen Stadt gleichermaßen: das Schlüsselloch der Villa des Malteserordens, wo bereits vor 1000 Jahren eine Benediktinerabtei der Reformbewegung von Cluny stand. Der charmante Platz, der auch Teil meiner Adresse ist, hat den Namen „Piazza Cavalieri di Malta“. Er wurde 1764–1766 von Giovanni Battista Piranese gestaltet, als es das heutige weltweite Zentrum der Benediktiner, das Kloster Sant‘ Anselmo, auf dem Aventin noch nicht gab. Die Obelisken, heraldischen Symbole und Waffendekorationen des originellen Platzes heben sich vor dem Hintergrund unseres Anwesens aus dem Ende des 19. Jahrhunderts mit seinen immergrünen Zypressen ab.

Klein und doch mächtig. Die Menschen wollen ja nicht das Schlüsselloch sehen. Dieses dient ihnen nur als Medium, um eine Überraschung zu entdecken: Eingerahmt von einer Allee sehen die gebückten Betrachtenden mit zusammengekniffenen Augen weit in der Ferne die berühmte Kuppel Michelangelos. Der Petersdom steht wie keine andere Kirche für den ganzen katholischen Erdkreis und ist eines der bekanntesten Gebäude der Welt. In dieser Perspektive ist er auf kleinstem Raum entrückt und doch im Zentrum. Hier erscheint eine andere Mächtigkeit, die uns heute viel zu sagen hat. Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk meinte einmal, wir hätten ein Problem mit Gott, weil er uns nicht mehr imponiere. Den Petersdom durch das Schlüsselloch zu sehen, – das imponiert. Vor der Villa der Malteser finden sich Menschen ein, die oftmals wenig mit der Kirche zu tun haben. Aber das zu Erblickende zieht sie magisch an, hat die Aura des Mystischen, besonders nachts, wenn die schwarze Allee den Blick auf die erleuchtete Peterskuppel umso faszinierender macht.

Das Schlüsselloch fasziniert. Doch die meisten Menschen, die den Platz betreten, kommen nicht, um dieses beindruckende Ensemble zu sehen oder uns in Sant’Anselmo zu besuchen. Zielstrebig steuern sie auf das Schlüsselloch der Malteser-Villa zu. Es ist auch leicht zu finden und zieht selbst jene an, die arglos vorübergehen, denn es bildet sich davor meist eine lange Schlange. Als Nachbarn kommt uns 90 Mönchen aus 40 verschiedenen Nationen dieses Phänomen etwas merkwürdig vor. Wir verstehen die Schaulustigen nicht, gäbe es doch drei

Rom entdecken

mit P. Bernhard Eckerstorfer OSB Teil 1 von 5

P. BERNHARD ECKERSORFER ist Benediktiner von Kremsmünster und lebt seit 2020 als Rektor der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo in Rom.

Seitengasse der Religiosität. Von Gott her erscheint die Menschenschlange vor dem Schlüsselloch in einem neuen Licht. Er sucht auch sie, die Einheimischen und Touristen: Menschen, die römische Kirchen eher zu familiären Anlässen oder Besichtigungen aufsuchen. Das Schlüsselloch eröffnet den Blick in die Seitengasse einer Religiosität, wie wir sie oft in Rom erleben: verstohlen, distanziert, anonym. Und doch zeigen gerade diese Menschen, die scheinbar ohne direkten Kontakt zur Kirche leben, ein Gespür dafür, worauf hin sie unterwegs sind. Neue Perspektiven auf Kirche. Auf ihrem Weg zum Schlüsselloch sehen die Neugierigen häufig junge Ordensleute, die bei uns studieren. Vielleicht bringen sie so manchen sinnsuchenden Touristen unserer Tage zum Nachdenken. Und vielleicht sollten auch wir öfter durch das Schlüsselloch schauen und die Kirche so neu wahrnehmen.

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Will man durch das Schlüsselloch auf den rund dreieinhalb Kilometer entfernten Petersdom schauen, heißt es, sich vor dem Tor der Malteser-Villa anzustellen. Beim Warten hat man Zeit, die Toranlage der MalteserVilla zu bewundern. BR. IMMANUEL LUPARDI (2)


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

5. Mai 2022

Ehrengäste bei der Seligsprechung von Charles de Foucauld (1858–1916) im Jahr 2005 in Rom waren Tuareg aus Algerien. Am Bild ein TuaregVertreter mit Papst Benedikt XVI. Mit diesem Volk teilte Foucauld den Lebensraum in der Wüste. VINCENZO PINTO/APA

Mit den islamischen Tuareg in der Sahara

Bruder aller Menschen Charles de Foucauld war ein Suchender. In jedem Lebensalter ging er aufs Ganze. Exzentrisch und unangepasst, von Kindheit an bis zur spirituellen Entdeckungsreise. Nach einer gefährlichen Forschungsreise, durch die er berühmt wurde, begab sich Charles de Foucauld (1858–1916) auf eine noch größere Reise: auf die Suche nach Gott. Zunächst vom Islam fasziniert, wandte er sich schließlich dem Christentum zu. Zu Beginn seines religiösen Weges meinte er, Gott in der Stille und Zurückgezogenheit eines Klosters besonders nahe sein zu können. Doch dann ging ihm immer mehr auf, dass Gott sich in einem sehr menschlichen Gesicht gezeigt hat. Und wenn Gott in diesem Jesus von Nazaret Mensch geworden ist, so wurde er damit zugleich zum Bruder aller Menschen.

Charles de Foucauld entdecken Heiligsprechung am 15. Mai Teil 3 von 4 MIT ANDREAS KNAPP PRIESTER, KLEINER BRUDER VOM EVANGELIUM, DICHTER, AUTOR NEUHOLD

Eine große Familie. Aus dieser Grundüberzeugung folgt eine universale Geschwisterlichkeit, wie sie bereits Jesus zeichenhaft gelebt hat: Er gründete keine eigene Familie, sondern weitete die familiären Strukturen aus. Alle, die auf Gott als Abba, als Vater hören und ihm dadurch zugehören, werden für Jesus zu einem Bruder, einer Schwester, einer Mutter. (Markus 3, 31–35) In diesem Geist überwand Jesus die sozialen und religiösen Barrieren, die Männer und Frauen, Reiche und Arme, Fromme und Sünder trennten. Nach anfänglichem Zögern überschritt er schließlich sogar die Grenzlinien des jüdischen Volkes: Die gute Nachricht von Gottes neuer Welt gilt nicht nur Israel als dem auserwählten Volk. Vielmehr dürfen sich alle Menschen als Gottes geliebte Kinder erfahren. Kleiner Bruder. Die Botschaft von Gottes Menschwerdung in Nazaret bedeutet daher, dass die gesamte Menschheit sich als die neue große Familie Gottes verstehen lernt. Daher will Charles de Foucauld als „kleiner Bruder Jesu“ leben und infolgedessen auch Bruder der Menschen werden. Die Liebe zu Gott beginnt und verwirklicht sich mit der Liebe zum „Nächsten“ gleich nebenan, bei den Verwandten, Freunden und Bekannten; bei den Nachbarn und denen, die ungebeten an die Tür klopfen. Auf dieser Linie will Charles de Foucauld sogar zum „Bruder aller Menschen“ werden, wie er schreibt. Es geht

um eine geschwisterliche Grundhaltung, die allen Menschen gilt, gleich welcher Nation oder Religion sie angehören. Leben mit Muslimen. Konkret hat Foucauld den Muslimen, unter denen er viele Jahre lebte, eine große Hochachtung entgegengebracht. In einer Zeit, in der sich wieder nationale Egoismen oder konfessionelle Engstirnigkeit breitmachen, braucht es die Besinnung auf das Evangelium: Wenn alle Menschen Töchter und Söhne Gottes sind, so folgt daraus eine Solidarität, die sich auch um eine gerechte Verteilung der Güter müht. Und jeder Krieg ist ein Schlag ins Gesicht Gottes, das sich ja in jedem Menschenantlitz spiegelt. Daher gilt es, im Geiste Jesu Zeichen der Geschwisterlichkeit zu leben, durch die deutlich wird, dass Gott ein Gott aller Menschen ist.

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X Buchtipp: Andreas Knapp, Wer alles gibt, hat die Hände frei. Mit Charles de Foucauld einfach leben lernen. bene! Verlag 2021, 176 S., Euro 18,50, E-Book Euro 14,99


SONNTAG 4. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr C, 8. Mai 2022

Licht und Trost für alle Paulus und Barnabas verkünden das Evangelium auch den Heiden – ein Dauerauftrag: auf „Fernstehende“ zugehen.

1. Lesung Apostelgeschichte 13,14.43b–52

Friedrich Hölderlin beginnt seine „Hymne auf Patmos“ mit den Worten: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“. Ein Trostwort für alle, die in Bedrohung leben.

2. Lesung Offenbarung 7,9.14b–17

I

ch, Johannes, sah: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, gekleidet in weiße Gewänder, und trugen Palmzweige in den Händen. Und einer der Ältesten sagte zu mir: Dies sind jene, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht. Sie stehen vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.

Der „gute Hirt“ kennt die Seinen und sie folgen ihm. Ein Leitwort für jede echte Seelsorge: Persönliche Kontakte sind entscheidend.

Evangelium Johannes 10,27–30

I

n jener Zeit sprach Jesus: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH STUTTGART; LEKTIONAR III © 2018 STAEKO.NET

I

n jenen Tagen wanderten Paulus und Bárnabas von Perge weiter und kamen nach Antióchia in Pisídien. Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich. Es schlossen sich viele Juden und fromme Proselýten Paulus und Bárnabas an. Diese redeten ihnen zu und ermahnten sie, der Gnade Gottes treu zu bleiben. Am folgenden Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören. Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus. Paulus und Bárnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch selbst des ewigen Lebens für unwürdig erachtet, siehe, so wenden wir uns jetzt an die Heiden. Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein. Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren. Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend. Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Bárnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen und zogen nach Ikónion. Und die Jünger wurden mit Freude und Heiligem Geist erfüllt.


WORT ZUR 2. LESUNG Im Blick auf die Lesungen aus der Offenbarung müssen wir uns immer wieder bewusst machen, dass es dabei nicht um „Wettervorhersagen“ geht, sondern um Bilder, die einen Blick auf ein ganz und gar neues Leben richten. Die ursprünglichen Adressaten waren kleine Christengemeinden im wirtschaftlich blühenden Kleinasien mit der Versuchung, auf diesen Zug der Erlebnis- und Wohlfühlgesellschaft aufzuspringen. Dazu kam auch noch der gesetzlich vorgeschriebene Kaiserkult in all seiner Pracht, der Bedrohung und Gefahr für die Gläubigen war. Wie kann man da noch eine Zukunft haben? Der Seher von Patmos kennt all das aus eigener Erfahrung. In den Briefen an die sieben Gemeinden (Offb 2,1–3,17) fordert er je neu dazu auf: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt“. Mehr und mehr werden Christengemeinden in unserer Gesellschaft zu einer Minderheit und immer lauter wird die Frage nach der Zukunft der Kirche. Dazu gibt es auch in der „Offenbarung“ keine Prognosen, wohl aber Hoffnungsbilder: Es wird Unzählige geben, die „in weißen Gewändern, gewaschen durch das Blut Christi“ aus der Bedrängnis dieser Welt in den „Thronsaal Gottes und des Lammes“ kommen. Dann gibt es keinen Hunger, keinen Durst und keine Tränen mehr, denn Gott selbst hat sein Zelt über sie alle aufgeschlagen. Er wird erfüllen, wonach wir uns im Tiefsten gesehnt haben.

Wie ein Lichtstrahl vom Himmel können uns die Texte aus der Offenbarung einen Vorgeschmack auf die kommende Wirklichkeit geben. PIXABAY

J

auchzt dem HERRN, alle Lande!

ZUM WEITERDENKEN

Dient dem HERRN mit Freude!

Auch unsere Kirche durchlebt eine Zeit innerer und äußerer Bedrängnis. „Schönreden“ genügt nicht, bloße Strukturreformen auch nicht. Was der „Geist“ uns heute sagen möchte?

Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennt: Der HERR allein ist Gott. Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, sein Volk und die Herde seiner Weide. Kommt mit Dank durch seine Tore, mit Lobgesang in seine Höfe!

KLAUS EGGER

Dankt ihm, preist seinen Namen!

ist promovierter Theologe, war unter anderem Regens,

Denn der HERR ist gut, ewig währt seine Huld

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 100)

MORIGGL

und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.

General- und Bischofsvikar der Diözese Innsbruck. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

5. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Wenn Mutter und Kind glücklich sind, was will man mehr? JOSEFFSON / WESTEND61 / PICTUREDESK.COM

Am Muttertag werden die Mütter gefeiert und es wird ihnen zu Recht gedankt. Darüber hinaus ist das Fest aber Herzhafter Schweinespieß dazu buntes Ofengemüse. TYROLIA VERLAG

Rustikaler Schweinespieß ZUTATEN

∙ 750 g Schweinsfilet ∙ 8 Scheiben Parmaschinken ∙ 80 g Parmesan gerieben ∙ 1 Zweig Zitronenthymian ∙ 4 Holzspieße ∙ 3 EL Rapsöl ∙ Salz, Pfeffer aus der Mühle ZUBEREITUNG Das Fleisch zur Platte schneiden (dafür knapp 1 cm über dem Schneidebrett den Schnitt ansetzen und nicht komplett durchschneiden, das dicke obere Stück nach hinten klappen und solange wiederholen, eine große flache Scheibe entstanden ist). Mit Parmaschinken, Parmesan und Zitronenthymianblättern füllen, straff zusammenrollen und in ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Scheiben auf Spieße stecken, sodass die Enden genau durchbohrt werden. Diese im Öl von beiden Seiten vorsichtig goldbraun anbraten oder grillen. Zum Schluss nochmal mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Dazu passt zum Beispiel buntes Ofengemüse: Dafür gelbe und rote Paprika, Zucchini, Zwiebel, Karotte oder anderes Gemüse nach Wunsch und Saison waschen, putzen und in grobe Stücke schneiden. Mit Olivenöl und Gewürzen (Salz, Pfeffer aus der Mühle, Rosmarin, Paprikapulver, Kurkuma) mischen und auf einem Backblech verteilen. 20– 30 min im Backrohr garen, dabei immer wieder umrühren. X Rosi Partl, Beatrix Rödlach: Genuss macht Schule. 100 vielfach erprobte Rezepte, Tyrolia Verlag 2021, 160 Seiten, € 19,95

mit durchaus kontroversiellen Fragen verbunden. Besser ist es, auf die zwei Menschen zu schauen, um die es vorrangig geht: die Mutter und das Kind. EINE ANALYSE VON HEINZ NIEDERLEITNER

Mutterschaft als „Mutter ist die Frau, die das Kind geboren hat.“ So steht es im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch. Man braucht aber gar nicht auf die (in Österreich verbotene) Leihmutterschaft zu verweisen, um zu erkennen, dass damit nicht alle Fragen beantwortet sind. Im Falle einer (in Österreich erlaubten) Eizellenspende gibt es neben der Frau, die das Kind geboren hat, die biologische Mutter – jene Frau, deren Erbgut das Kind durch die Eizelle in sich trägt. Eltern und damit auch Mutter kann man weiters durch Adoption werden. Und es gibt die Pflegemütter. Wer wird am Muttertag gefeiert? Was ist Mutterschaft überhaupt? Am besten erscheint es, den Fokus auf die Beziehung zwischen Mutter und Kind zu legen und Außenwahrnehmungen zu vermeiden. Mutterrolle. Denn die Debatte wird (besonders für einen Mann) schwierig, wenn man weiter nach den Vorstellungen fragt, wie eine Mutter zu sein hat. Nicht selten werden Vater- und Mutterrolle gegeneinander abgegrenzt, auch wenn das Gesetz auf die gemeinsame Verantwortung abstellt. Die Vorstellung, dass die Mutter zu Hause bei den Kindern bleibt, während der Vater das Einkommen sichert, wird heute aus guten Gründen nicht mehr als einziger „Normalfall“ verstanden, weil das, wenn es von außen verlangt wird, für Frauen nicht gerecht

ist und weil sehr viele Familien heute einfach auf zwei Einkommen angewiesen sind. Es ist dabei keineswegs neu, dass die Mutter, die zu Hause bleibt, nicht ein gesamtgesellschaftliches Phänomen ist, sondern bestenfalls Teile der Gesellschaft betrifft. Mägde hatten in der Vergangenheit vielfach keine Möglichkeit, sich entsprechend bürgerlicher Vorstellungen exklusiv um ihre Kinder zu kümmern, Frauen aus der Arbeiterschicht ebenfalls nicht. Im Adel und im Großbürgertum wurden Kinder in die Betreuung von Ammen und Kinderfrauen gegeben. All das wird übersehen, wenn manche Kreise noch heute außerfamiliären Betreuungseinrichtungen kritisch gegenüberstehen. Auf der anderen Seite wird mitunter Frauen mit Unverständnis begegnet, die bewusst und gewollt bei den Kindern daheimbleiben. Große Erwartungen. Über „Wahlfreiheit“ von Müttern wird viel gesprochen. Aber dass die Doppelbelastung von Familie und Beruf immer noch ein weit überwiegend weibliches Problem ist, zeigt auf, dass gesellschaftlich meist von den Müttern viel mehr verlangt wird als von den Vätern. Besonders problematisch war und ist es, wenn Mutterschaft ideologisch für andere Zwecke missbraucht werden soll. Hinter dem „Mutterkreuz“ der Nationalsozialisten steckte die Erwartung an Frauen, den „Be-


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

5. Mai 2022

GUT ZU WISSEN: PSYCHOLOGIE Frau Rella, bin ich ein guter Mensch, auch wenn ich mal Nein sage? CARMEN RELLA PSYCHOTHERAPEUTIN IN FREIER PRAXIS, INNSBRUCK WWW.CARMENRELLA.AT

Gesundes Selbstbewusstsein

Beziehung stand“ des „deutschen Volkes“ zu sichern. In anderen Zusammenhängen sehen wir solche Verzweckung der Mutterschaft auch heute: So wird mitunter in Zuschriften an die KirchenZeitung lamentiert, Österreich bringe zu wenig Kinder hervor – oft sagen das jene, die Geburten und Einwanderung gegeneinander aufrechnen. Aber es gibt halt keine Verpflichtung zum Kinderkiegen. Zwei Menschen. Einen Ausweg aus all diesen Untiefen bietet die individuelle Sicht, die auf die Beziehung zwischen Mutter und Kind eingeht. Mutter- bzw. Kindesliebe ist dann die Beziehung zwischen zwei konkreten Menschen. Gesellschaftliche Vorstellungen treten in den Hintergrund. Es ist dann auch nicht zwingend, dass es eine leibliche und biologische Mutterschaft ist. Auch Adoptiv- und Pflegemütter sind Mütter. Manchmal übernehmen Großmütter oder Tanten für ein Kind die Mutterrolle. In jedem Fall ist dann klar, dass Mutterschaft mehr ist als der Geburtsvorgang, gleichzeitig aber es den Müttern und Kindern vorbehalten bleibt, wie sie ihre Beziehung gestalten. Diese Beziehung, die das Leben beider Menschen prägt (auch über den Tod eines Teils hinaus), ist es, was am Muttertag gefeiert wird. Und das Kind kann für die Liebe Danke sagen, egal, wie sie konkret aussieht. Denn Mutterliebe ist immer einzigartig.

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Vielen fällt es schwer, Nein zu sagen. Viel zu oft wird Ja gesagt und dabei auf die eigenen Bedürfnisse vergessen. Neinsagen wird mit Egoismus gleichgesetzt und von schlechtem Gewissen begleitet. Warum ist es wichtig, auch einmal Nein zu sagen? Menschen, die schlecht Grenzen setzen können, haben nicht gelernt, für sich einzustehen und auf sich zu hören. Gefühle, die aufkommen, werden unterdrückt, da Konflikte und Auseinandersetzungen vermieden werden möchten. Oft liegt der Ursprung in der Kindheit: Es wurde kein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt oder nicht vorgelebt, dass man sich selbst auch wichtig nehmen sollte. Jasagen, obwohl man es eigentlich nicht will, bedeutet gleichzeitig ein Nein zu sich selbst. Eine Überlastung durch ständiges Jasagen kann aber über kurz oder lang zu einer psychischen Überforderung führen. Unterdrückte Gefühle bauen nämlich eine innerliche Spannung auf. Deswegen ist es wichtig, frühzeitig dagegenzusteuern und sich seiner Grenzen bewusst zu werden. Bewusst werden. Überlegen Sie sich, warum es Ihnen so schwerfällt, Nein zu sagen. Die Gründe können recht unterschiedlich sein: • Haben Sie vielleicht Angst vor Ablehnung? • Haben Sie Angst, nicht geliebt zu werden und allein zu bleiben, wenn Sie Ihre Bedürfnisse äu-

ßern und ihnen somit Raum geben? • Haben Sie Angst vor Konflikten und gehen ihnen lieber aus dem Weg? • Streben Sie unbewusst nach dem Gefühl, gebraucht zu werden? Machen Sie sich dann bewusst, dass es trotz aller Konsequenzen in Ordnung ist, auch einmal Nein zu sagen, wenn man ehrlich und authentisch bleibt und dies dem anderen auch mitteilt. Jeder hat nur ein gewisses Maß an Ressourcen. Unterdrückte Aggressionen können entstehen, wenn man sich selbst häufig überhört. Dies kostet erst recht Energie. Doch nur wer genug Kraft und Energie hat, kann anderen eine Stütze sein. Nein sagen üben. Sollte das nächste Mal jemand mit einer Bitte an Sie herantreten und Sie innerliche Zweifel verspüren, so versuchen Sie, sich einen Zeitpuffer zu verschaffen, in dem Sie anschließend in Ruhe abwägen können, was Ihnen richtig erscheint. Sollten Sie zum Entschluss kommen, dass Sie etwas nicht machen möchten, erteilen Sie sich ohne schlechtes Gewissen die Erlaubnis, jemanden höflich zurückzuweisen. Mit einem klaren Nein zeigen Sie anderen, dass Sie sich selbst wichtig sind und auf sich achten. Neinsagen ist nichts, wofür man sich schämen oder gar Schuldgefühle haben muss, im Gegenteil, man gibt dadurch anderen Wertvolles mit.

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20 Familie & Unterhaltung

5. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 50 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Die Linzer Bischöfe und die Frage der Abtreibung legenheit, über die man abstimmen könne. Die Bischöfe wüssten um die Not mancher Frauen, die aus Angst und Ausweglosigkeit einen solchen Schritt tun würden. „Sollte aber nicht (...) ein neuer umfassender Weg der so-

1975 wurde der Schwangerschaftsabbruch in Österreich unter bestimmten Umständen straffrei gestellt. Der Weg dahin war von heftigen Kontroversen geprägt. Die beiden Linzer Bischöfe meldeten sich vor 50 Jahren in der KirchenZeitung zu dem Thema zu Wort.

„Kirche kann als ,Gewissen der Gesellschaft‘ nicht schweigen!“ lautete die Schlagzeile des Titelblatts im Mai 1972. Die KirchenZeitung positionierte sich gegen die Möglichkeit der straffreien Abtreibung und berichtete aus Sicht der Abtreibungsgegner. Bischof Franz Zauner und Weihbischof Alois Wagner richteten ein gemeinsames Schreiben an die Leser/innen: „Die Kirche wird niemals von dem Grundgesetz Gottes abweichen dürfen und können: Du sollst nicht töten!“ Eine Erlaubnis zur Abtreibung oder nicht sei keine Ange-

RatMal

„Du bist vielleicht ein faules Stück!“, sagt das Pferd zum Zebra. „Warum?“, fragt das Zebra. „Na, hör mal“, wiehert das Pferd, „es ist vier Uhr Nachmittag und du rennst noch immer im Pyjama herum!“

Gesucht: Das Lösungswort ergibt sich aus den Feldern mit Zahlen.

„David, ich habe mit Bedauern festgestellt, dass Sie nie Besuch bekommen. Haben Sie denn keine Verwandten, Freunde oder Bekannten?“, fragt der Gefängnisdirektor. „Doch, aber die sind alle hier!“ „Du löst jeden Abend Kreuzworträtsel“, schmollt der Ehemann. „Sag mir stattdessen doch einmal was Liebes!“ Darauf antwortet die Ehefrau interessiert: „Mit wie vielen Buchstaben?“ Fragt der Spaziergänger den Angler: „Beißen die Fische?“ „Nein, keine Angst, Sie können sie ruhig streicheln!“

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Diskussion um die Abtreibung KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

Ersatzdienst- ankünleistender digen (Kzw.)

zialen Hilfe gesucht werden? Vorbeugung ist der eigentliche Weg, der zugleich die Aufklärung, die Beratung, die konkrete materielle und geistige Hilfe will“, schrieben die Bischöfe. Jeder Christ solle entsprechende Wege einleiten, damit menschliches Leben, wo es gezeugt wurde, mit Freude gepflegt werde und in diese Welt eintreten dürfe. Begleitet wurde das Wort der Bischöfe von einem Nachbericht über einen abtreibungskritischen Vortrag in einer Linzer Pfarre. Ein Mediziner wollte dabei auch vor psychischen Folgen der Schwangerschaftsschaftabbrüche warnen. Die „Fristenregelung“ wurde letztendlich aber mit der absoluten Mehrheit der SPÖ im Parlament beschlossen. Sie trat mit 1. Jänner 1975 in Kraft. Sie erlaubt seither den straffreien Abbruch innerhalb der ersten drei Monate einer Schwangerschaft. PAUL STÜTZ

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Zutrittsöffnungen

ohne Anstrengung

nussartige gängiges Baum- Vorurteil frucht

Knocheninneres inKamin- wendig schwärze (ugs., lat.)

1

Vereinte Nationen (engl. Abk.)

Futteral, Behälter

Lösung des Rätsels der letzten Woche: Firmung Hinunterzählen vor dem Start (engl.)

Staat in Mittelamerika (2W.)

Hubschrauberflügel

Bankschließfächer (engl.)

Fuge, Fräsrinne

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C R O U5 N T D H O W A N

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Boden- Fördern entv. wässe- Bodenrungen schätzen

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Kurort

Freund von Harry Potter Abk.: Gross Domestic Product

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Keimzelle

P A S O D O B L E

span. Tanz im 2/4-Takt (2W.)

Wir zur Geleben in meinRaum samkeit und ... führen

D

(ehem.) Schallplattenlabel

E M I2

6 bayrische Partei (Abk.)

ja, gewiss

2 LochRing

Abk.: Neupreis

N P

österr. Schauspieler †: … Moser

russ. Männer- schott. See: name (dt.: Loch ... Helge)

Umlaut

© Philipp Hübner

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5. Mai 2022

Die Samen des Kakaobaums nennt man Kakaobohnen. Bis Kakao bei uns im Supermarkt zu kaufen ist, haben viele Menschen dafür gearbeitet: Die Pflanze musste angepflanzt und großgezogen werden und die Kakaobohnen mussten geerntet und zu Pulver verarbeitet werden. FAIRTRADE

Gerechter Kakao Du magst Kakao? Heiß und schokoladig? Leider geht es bei der Herstellung von Kakao und anderen Produkten nicht immer gerecht zu. „FairTrade“ hilft dir, Kakao zu finden, der unter gerechten Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Leider werden nicht alle Menschen bei ihrer Arbeit gerecht behandelt. Viele Menschen, die zum Beispiel in Mittel- und Südamerika oder in Afrika auf Kakao- oder Bananenplantagen arbeiten, bekommen für ihre Arbeit so wenig Geld, dass sie ihre Familien davon nicht versorgen können. In einigen Familien müssen sogar die Kinder arbeiten, anstatt in die Schule zu gehen. Nur so kann die Familie sich das Nötigste leisten.

BALDUIN BAUM

Billigpreise. Die Plantagenbesitzer/innen können den Ar-

beiter/innen oft nicht mehr zahlen, weil sie selbst nicht so viel an den Lebensmitteln oder anderen Produkten verdienen. Das liegt auch daran, dass zum Beispiel viele Kund/innen in Europa nur den billigsten Preis zahlen wollen. Faire Preise. Damit es gerechter zugeht, haben sich Menschen aus der ganzen Welt zusammengetan. Sie sind für fairen Handel,

auf Englisch „fair trade“. Auch Firmen setzen sich dafür ein. Bei FairTrade wird den Arbeiter/ innen ein gerechter Lohn bezahlt, es gibt keine Kinderarbeit und auch auf die Umwelt und das Klima wird geachtet. FairTrade-Waren sind Lebensmittel aus dem Süden wie Kaffee, Kakao, Orangensaft und Bananen. Auch Kleidung kannst du mit dem FairTrade-Gütesiegel kaufen. AME

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FairTrade-Ralley Linz. Bei einer Stadtrallye durch die Innenstadt kannst du herausfinden, ob Linz eine FairTrade-Stadt ist. Es gibt Rätsel zulösen, versteckte Plätze zu erkunden und FINN SCHAFFERHANS viel über fairen Handel zu erfahren. Die Rallye für Kinder von 6–12 Jahren kann von 7. bis 15. Mai 2022 rund um die Uhr gespielt werden. Du brauchst die App Actionbound, dein Handy ist dein Ralley-Kompass. Zum Mitspielen laden Welthaus Linz und Südwind herzlich ein. X Genaue Infos: www.welthaus.at

Malbuch. Vom Malbuch „Alle Kinder auf der ganzen Welt haben die gleichen Rechte“ gibt es eine Ausgabe auf Ukrainisch und Deutsch. Das Malbuch kann bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ kostenlos angefordert werden. Vielleicht ein schönes Geschenk für ein ukrainisches Kind, das neu in deine Schule gekommen ist? X www.kija-ooe.at. CONGERDESIGN

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein Gutschein zum Muttertag. Am 8. Mai ist Muttertag – und du weißt noch nicht, was du deiner Mama schenken könntest? Einen Gutschein kannst du selbst schön gestalten oder eine tolle Karte auswählen. Der Gutschein kann zum Beispiel für Folgendes sein: • Übernehmen des Tischabräumens und des Abwaschs für die nächsten Abende • das Versprechen, in Zukunft die schmutzigen Socken nicht mehr unter das Bett, sondern direkt in die Wäschetruhe zu befördern • dreimal Staubsaugen • das Lieblingsessen von Mama kochen und danach auch die Küche aufräumen X PRO-Tipp: Pflücke selbst auf einer Wiese Blumen für deine Mama und ergänze so den Gutschein. Das wird sie sich sicher freuen!

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! – Deine Andrea X kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz


teletipps SONNTAG

8. bis 14. Mai 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

8. MAI

9.00 Katholischer Gottesdienst aus Neukirchen an der Wild/Niederösterreich. ServusTV

Morgengedanken von Silvia Habringer-Hagleitner, Linz. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der Weinbergkirche in WienDöbling. ORF 2 12.30 Orientierung (Religion). Hochrangige Frauendelegation aus Österreich im Vatikan. – Studiogespräch mit kfbö-Vorsitzender Angelika Ritter-Grepl. – Unterstützung für autistische Kinder und Jugendliche. ORF 2 17.40 Cameron Carpenter und Daniel Hope spielen Franck, Bach und Messiaen (Musik). Organist Cameron Carpenter und StarViolinist Daniel Hope schaffen ein außergewöhnliches und abwechslungsreiches Konzert von höchster musikalischer Qualität. arte 19.45 Hoagascht (Volkskultur). Alte Mauern, neuer Glanz. Ein Rundgang durch die Kartause Mauerbach, ehemaliges Kloster in der Nähe von Wien. ServusTV 23.05 Die Erfindung der guten Mutter (Dokumentation). Wie ist eine gute Mutter, und wer entscheidet das? Regisseurin Marion Priglinger begibt sich auf eine Zeitreise, auf die Spuren der zahlreichen Mythen, die sich um das Bild der Mutter ranken. ORF 2 MONTAG

9. MAI

17.00 Kräuterwelten – In der Provence (Dokumentation). Heimische Duftblüten und Würzkräuter machen die Provence weltweit zur Marke. 3sat 20.15 Die Spaziergängerin von Sans-Souci (Liebesfilm, BRD/F, 1982). Für den Präsidenten einer Hilfsorganisation wird die Vergangenheit wieder lebendig, als er in einem ausländischen Diplomaten einen faschistischen Botschaftsrat erkennt: der Tod seiner jüdischen Eltern, seine Verkrüppelung durch die SA, seine Flucht und der Überlebenskampf seiner Pflegemutter. Er nimmt Rache. Romy Schneider in ihrer letzten Rolle. arte DIENSTAG

10. MAI

20.15 Universum (Dokumentation). Magische Momente der Natur. Die neue Doku macht nie Gesehenes sichtbar und feiert die Magie des Augenblicks. Extreme Zeitlupenaufnahmen zeigen rasantes Tierverhalten in bis zu 40-facher Verlangsamung. ORF 2

So 15.35 Die Orgelsucher. Der Dokumentarfilm begibt sich auf eine europaweite Suche nach historischen Orgeln. Mit Melodien aus dem Mittelalter, dem Barock, der Romantik und der Moderne, von Bach bis Messiaen, bringen berühmte Organisten die schönsten Exemplare Europas zum Klingen und entführen in eine faszinierende musikalische Welt. arte

Foto: Schuch Prod.

21.45 Pop-up Jesus (Dokumentation). Kirche, aber anders. Sie leben für ihren Glauben und haben keine Angst, Regeln zu brechen. Was sie wollen: Kirche, aber anders! Eine wachsende Bewegung in der katholischen und evangelischen Kirche versucht, Glauben und Moderne zusammenzuführen. ARD-alpha 22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Eine Heimkehr – Auf den Spuren der Täufer in Österreich. ORF 2 MITTWOCH

11. MAI

15.35 Die kleine Welt im Apfelbaum (Dokumentation). Ein Apfelbaum gleicht einer Wildnis im Kleinformat. Tiere jagen und fressen einander, Geburt und Tod liegen dicht beieinander. 3sat 19.00 Stationen (Magazin). Verlorene Jugend? Corona, Krieg und Klima. BR 20.15 Dok 1 (Dokumentation). Frauen im Krieg. Bis zum 24. Februar 2022 waren sie Architektinnen, Lehrerinnen, Künstlerinnen, Verkäuferinnen oder Anwältinnen. Sie fuhren ihre Kinder in die Schule und verbrachten ihre Abende zu Hause mit Pizza und Netflix. Dann griff Russland an ... ORF eins DONNERSTAG

12. MAI

19.40 Ackern, Kämpfen, Helfen (Reportage). Bauern zwischen Krieg und Frieden. In der Ukraine bangt Andrij um Futter für seine Kühe. An Aussaat ist nicht zu denken. Auch der fränkische Biobauer Martin hat einen Hof dort. Er schickt mit Hilfe des ganzen Ortes Ostheim Hilfsgüter in die Ukraine und nimmt Geflüchtete auf. arte

Fr 19.40 Mit Körper und Köpfchen. Ganzheitlich gesünder sein. Zivilisation macht krank! Unsere Körper sind eigentlich noch auf das Leben als Jägerinnen und Jäger und Sammlerinnen und Sammler programmiert. Doch können wir Fähigkeiten unserer Vorfahrinnen und Vorfahren zurückerlangen? Sportcoach Matthias Nowak ist davon überzeugt. arte Foto: M-C Degen 20.15 Trennungskinder – Wenn Eltern auseinandergehen (Dokumentation). Wie erleben Familien die Trennung, und wie können Eltern und Kinder sie gut bewältigen? Was können Eltern beachten, um das Wohl ihrer Kinder im Blick zu behalten? Vier getrennte Familien zeigen, welche Lösungen sie gefunden haben. ZDFneo FREITAG

13. MAI

20.15 Besser geht‘s nicht (Tragikomödie, USA, 1997). Eine Reise führt drei New Yorker zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können. Hervorragende Mischung aus satirischem Gesellschaftsporträt und romantischer Komödie, die nicht nur durch die Tiefe und den Witz ihrer Dialoge besticht, sondern auch qualitativ hochwertiges Schauspielerkino bietet. ZDFneo 21.40 alpha-retro: Die ewige Passion (Dokumentation). Feature rund um die Passionsspiele 1970 in Oberammergau. ARD-alpha SAMSTAG

14. MAI

20.15 Flucht im Namen Gottes – Die Hugenotten (Dokumentation). In Frankreich tobt 1685 zwischen Katholiken und Protestanten ein Krieg im Namen Gottes. König Ludwig XIV. sieht in den Hugenotten – der protestantischen Minderheit im Land – eine Bedrohung. Zweiteiliges Dokudrama. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Begegnungen am Sonntagmorgen. So 7.05, Ö1. Du holde Kunst. Gedichte zum Muttertag. So 8.15, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Michaelerkirche in Wien. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Thomas Ledl Menschenbilder. „Alles war Musik.“ Nuria Nono Schönberg. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Zerlegte Wirklichkeit – Zum 140. Geburtstag von Georges Braque. Gedanken von Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom-Museum-Wien. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Der Wille. Höhen und Tiefen des menschlichen Wollens. Mo–Do 9.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. Geistliche Barockmusik aus Portugal. Davide Perez: Mattutino de‘ Morti. Mo 14.05, Ö1. Passagen. Zeitenwende: Wie kann es nach dem russischen Angriff auf die Ukraine in Europa weitergehen? Mo 16.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Nutzen und Risiken von Gehirnimplantaten. Der gechipte Mensch. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Das Jerusalem der Litvaks. Jüdisches Leben in Litauen einst und jetzt. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Es würde mich überraschen, wenn wir KEIN Leben im Weltall fänden!“ Zwölf Fragen an die Astronomin Lisa Kaltenegger. Mi 21.00, Ö1. Logos. Wer alles gibt, hat die Hände frei. Auf den Spuren Charles de Foucaulds (anlässlich seiner Heiligsprechung am 15. Mai). Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radio-Akademie. 500 Jahre St. Ignatius – eine Spurensuche in Spanien.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

5. Mai 2022

BILDUNG

Tag der Familie am 15. Mai 2022 „In dieser herausfordernden Zeit ist es wichtig, Familien zu unterstützen in den verschiedenen Anforderungen des Alltags“, sagt der diözesane Familienseelsorger Josef Lugmayr. Familie sei ein wichtiges Netz, funktioniere aber nicht automatisch. Deshalb bietet Beziehungleben der ­Diözese Linz zahlreiche Angebote für Familie und Paare, insbesondere auch rund um den Tag der Familie (15. Mai). Neben vielfältigen Beratungsleistungen gibt es auch Bildungs- und Kulturangebote. So werden am 14. Mai an fünf Orten Seminare zum Thema „Zwischen Konsum und digitaler Auszeit. Bewusste Mediennutzung für Paare und Familien“ angeboten – jeweils auch mit Kinderbetreuung. Am 1. Juni organisiert Beziehungleben im Stift Schlägl ei-

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X „Zu nett für diese Welt!“, ein Workshop rund ums NeinsagenKönnen, Fr., 20. 5., 14 bis 17 Uhr, Ref.: Andrea Bliem, Anmeldung erforderlich.

Familienseelsorger Lugmayr (r.) lädt ein.

DIÖZ./ADOBE STOCK

nen Nachmittag und Abend zum Thema „Alles Liebe“ für Paare inklusive Abendessen und Konzert. Anregungen in der Erziehung geben die Elternbriefe. Besonders lädt Lugmayr zu den Familiengottesdiensten in den Pfarren ein, die nicht nur, aber natürlich auch am 15. Mai stattfinden.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 827 42 X Wald tut uns gut – Naturerfahrung und Achtsamkeit im Kobernaußerwald, Sa., 21. 5., 15 Uhr, Ref.: Jürgen Brunnhuber.

X Alle Infos auf www.beziehungleben.at

Aktionswoche für Museen in ganz OÖ Bücher“ statt, das Stiftsmuseum Wilhering lädt am Mi., 11. Mai, zu Stiftsführungen mit Abt Reinhold Dessl ein. Eine Buchpräsentation mit Vortrag anlässlich des 450. Geburtstags von Johannes Kepler gibt es am 11. Mai um 19 Uhr im Evangelischen Museum Oberösterreich in Rutzenmoos. Eine kostenlose Führung im Pfarrmuseum in St. Georgen/Attergau wird am 13. Mai um 10 Uhr geboten.

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X Die Bibel in Szene setzen, das Pfingstereignis als Jeux Dramatiques spielen, Fr., 20. 5., 15 bis 18 Uhr, Ref.: Susanne Lehner MA, Anmeldung erforderlich. X Woher kommen wir, wohin gehen wir?, Theologie und Naturwissenschaft im Dialog, Fr., 20. 5., 19.30 Uhr, Ref.: Prof. DDr. Johannes Huber, Dr. Stefan Schlager.

X Anm. und Infos: www.ooemuseen.at

KiZ-Angebot

Tiergarten Walding Seit 45 Jahren ist der Tiergarten Walding ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber, Tierfreunde und ganz besonders für Familien mit Kindern. Viele der Tiere – vom Löwen bis zur Hauskatze – lassen sich ganz aus der Nähe beobachten und bieten so den Besuchern unvergessliche Begegnungen. Die munteren Zwillings-Zicklein „Pünktchen“ und „Anton“ bezaubern alle. Im neuen „Bimbi-Land“ finden Kinder besondere Spiel- und Be-

Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X Probatio of Art: SchülerInnen-Konzert der BAfEP-MaturantInnen, Mi., 25. 2., 19.30 Uhr, Ltg.: Guntram Zauner und Schülerinnen der BAfEP Ried.

wegungsmöglichkeiten und die Erwachsenen angenehme Ruheplätze. Ponyreiten gibt es Montag bis Samstag von 13 bis 16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Der Tiergarten Walding ist ganzjährig täglich ab 9 Uhr geöffnet. Unterstützung gefragt. Um dieses kleine Paradies am Mursberg so erhalten zu können, sucht der Tiergarten ab sofort Verstärkung für das Tierpfleger-

TIERGARTEN WALDING

Der Internationale Museumstag am 15. Mai gibt Anstoß für eine große Museumswoche in Oberösterreich: Vom 7. bis 15. Mai laden 73 Museen aus allen Regionen zum Besuch und zu besonderen Aktivitäten ein. Auch viele kirchliche bzw. pfarrliche Museen haben haben geöffnet – hier eine Auswahl: Als Muttertagsaktion findet am Sa., 7. Mai, um 9.30 und 11 Uhr im Augustiner Chorherrenstift St. Florian das Vermittlungsprogramm für Familien „Ein Stift und seine

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X Bekannt – befreundet – miteinander verbunden, Di., 24. 5., 18 Uhr, Ltg.: Maria Auinger, Anmeldung erforderlich.

Team. Ehrenamtliche Helfer/innen, die bei der Arbeit mit Tieren bzw. in Haus und Garten unterstützen wollen, sind herzlich willkommen. Infos unter www.tiergartenwalding.com Die KirchenZeitung verlost drei Familiengutscheine. Schreiben Sie bis Fr., 13. 5., (KW: „Tiergarten Walding“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, gewinnen@kirchenzeitung.at

Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X Im Herzen Frau sein, Tage zum Energietanken und Wohl­ fühlen, Fr., 20. 5., 16 Uhr bis So., 22. 5., 13 Uhr, Ltg.: Regina Buchinger. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 X „Wer Durst hat, komme zu mir“ (Joh 7,37b), Kurzexerzitien, Do., 26. 5., 16 Uhr bis So., ­­29. 5., 13 Uhr, Begl.: Sr. Stefana ­Hörmanseder, Anmeldung bis 19. 5. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X Spiritueller Genussabend für Frauen zu Pfingsten, Do., 19. 5., 19 bis 22 Uhr, Ref.: Dipl. Pass. Veronika Kitzmüller, Anmeldung erforderlich.


24 Termine NAMENSTAG

Die selige Gisela auf einer späteren Darstellung GLOBETROTTER19/ CC BY-SA 3.0

Gisela von Ungarn (6. Mai) Die selige Gisela (um 985 bis 1060) ist weniger bekannt als ihre heiliggesprochenen Familienmitglieder: ihr Ehemann König Stephan von Ungarn, ihr Bruder Kaiser Heinrich II. und dessen Frau Kunigunde. Gisela unterstützte ihren Mann bei der Christianisierung Ungarns und wurde nach dessen Tod von heidnisch gebliebenen Ungarn gefangen. Nach ihrer Befreiung trat sie in Passau in ein Benediktinerinnenkloster ein, wo sie auch Äbtissin war. Erzogen worden war Gisela, die aus dem Haus der Liudolfinger (Ottonen) stammte, im geistlichen Umfeld des heiligen Wolfgang. Ihr zweiter Bruder Bruno war Bischof in Augsburg. Das Grab der seligen Gisela befindet sich heute im ehemaligen Kloster Niedernburg in der Passauer Altstadt, das durch sie zahlreiche Schenkungen erfuhr. Gisela wird daher auch als Gisela von Bayern bezeichnet.

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen und Kon­ zerten. Bitte erkundigen Sie sich, wenn Sie einen Termin wahrnehmen möchten, ob dieser stattfindet. Vielen Dank.

5. Mai 2022

FREITAG, 6. MAI X Altenfelden. Literarisch-musikalischer Abend, Pfarrsaal, 20 Uhr, Renate Welsh, Holzbläser-Ensemble MV Altenfelden, Reservierung und VVK in der Bibliothek bzw. Tel. 0664 534 90 94. X Gmunden. Jeunesse Gmunden, Werke von Hildegard von Bingen, Claudio Monteverdi, Anton Bruckner u. a., Evangelische Kirche, 19.30 Uhr, Momentum Vocal Music, Vokalensemble, musikalische Leitung: Simon Erasimus. X Hagenberg i. Mkr. Das Leben ist ein Hund, Kabarett, Gemeindesaal, 19.30 Uhr, Ref.: Rudi Habringer. X Kremsmünster. Gebetswanderung anlässlich des Weltgebetstages für geistliche Berufungen, Treffpunkt beim Parkplatz des großen Schacherteiches, 19 Uhr, hl. Messe, Kirche Heiligenkreuz bei Kremsmünster, 19.45 Uhr. X Lacken. Kräuter-Vortrag und Kochen mit Kräutern, Pfarrheim, 18 Uhr, nur mit Anmeldung, Ref.: Regina Oberpeilsteiner. X Linz. Erste-Hilfe-AuffrischungsWorkshop, Rotes Kreuz Linz, Huemerstr. 19, 14.30 Uhr. X Linz. Linzer Bibelkurs „Aufbrechen: dem Glauben Zukunft geben“, Urbi@Orbi, 9 bis 11 Uhr, Ref.: Franz Kogler. X Wels. Quellen des guten ­Lebens, Studientag für ReferentInnen des Katholischen Bildungswerkes, Bildungshaus Schloss Puchberg, ab 14 Uhr, Anmeldung: Tel. 0732 76 10 32 09 oder E-Mail: weiterbildung. katholischesbildungswerk@dioezese-linz.at, Ref.: Dr.Dr. Katharina Ceming. X Wels, St. Franziskus. Benefizkonzert zum Muttertag, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Matthias Helm und Felix Hornbacher, Klavier. X Wels, St. Franziskus. „Was wir von Meister Eckhart für eine zeitgemäße Spiritualität lernen können“, 9 Uhr, Ref.: Prof. DDr. Katharina Ceming.

SAMSTAG, 7. MAI X Gmunden. „Sing a song with me“, offenes Singen mit Simon Erasimus, Workshop, BG BRG Gmunden, 10 Uhr. X Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt für Jugendliche und junge Erwachsene, „Mission = Hoffnung schenken“, Stift Kremsmünster, 16.30 Uhr, mit P. Karl Wallner OCISt. X Linz. Glücklich leben – dein Herz weiß mehr als dein Verstand, Seminar, Teil 1, elisana, Museumstr. 31a, Ltg.: Manfred Rauchensteiner, Anmeldung: office@elisana.at oder Tel. 0732 946 700. X Ried/Tumeltsham. 93. Rieder und Tumeltshamer Friedens- & Familienwallfahrt nach Maria Schmolln, hl. Messe, Klosterkiche St. Anna, 7 Uhr, Abmarsch 7.30 Uhr, Einstieg bei Familie Stieglmayr vlg. Lober, Bubesting 6, Mehrnbach, 9.15 Uhr, Einstieg in Mettmach vor Kirche, 12.45 Uhr, Einstieg Heimkehrerkapelle, 15 Uhr, Aufstellung und festlicher Einzug in die Wallfahrtskirche Maria Schmolln, 16.45 Uhr, Wallfahrergottesdienst, 17 Uhr, mit Mag. Johannes Hofer, ­Gedenken beim Kriegerdenkmal, Kontakt: Josef Einfinger, Tel. 0664 150 19 85. X Schärding. Muttertagsmatinee, vom Barock zum Pop, Kubinsaal, 11 Uhr, Eva-Maria Schmid, Sopran, GMD Basil Coleman, Klavier, Franz Wagnermeyer, Trompete, Hartmut Cassens, Cello. X Steinerkichen an der Traun. Meditative Wanderung in den Morgen „Am Morgen... halte (ich) Ausschau nach dir“ (Ps 5,4), Kloster Steinerkirchen, 5 Uhr, Anmeldung: stefan.weissenberger@gmail.com X St. Florian. Muttertagskonzert, H.I.F. Biber „Der freudenreiche Rosenkranz“, Sommerrefektorium, 19 Uhr, mit den St. Florianer Sängerknaben. X St. Florian. Erlebnisführung zumMuttertag: Ein Stift und seine Bücher, interaktives Vermittlungsprogramm mit Workshop und Entdeckungstour durch Gruft, Stiftsbasilika, Bibliothek,

KirchenZeitung Diözese Linz

Marmorsaal und Außenanlagen (Kaiserstiege und Stiftshof), Treffpunkt: Stiftspforte, 9.30 bis 11 Uhr, Anmeldung tours@stift-st-florian.at oder Tel. 07224 89 02. X Wels, Herz Jesu. Wir schnüren uns´re Pilgerschuh, am Benediktweg unterwegs, Auskunft: 0650 573 97 66, Anmeldung erforderlich, Ref.: Christa Kronsteiner. X Wels, St. Franziskus. „Was wir von Meister Eckhart für eine zeitgemäße Spiritualität lernen können“, Pfarre, 9 bis 12.30 Uhr, Ref.: Dr. Dr. Katharina Ceming. SONNTAG, 8. MAI X Bad Schallerbach. Kurorchester Eröffnungskonzert, Salonorchester, 15.30 Uhr, mit Beate Ritter. X Linz, Mariendom. Musik für Trompeten und Orgel, 10 Uhr, Ronald Eidinger und Konrad Hametner, Trompete, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. X Maria Neustift. Maiandacht, Wallfahrtskirche, 19 Uhr, musikalische Umrahmung: Männerchor Maria Neustift. X Schlägl. Musik & Liturgie, Stiftskirche, 10 Uhr, Vokalensemble „Voices“. X Vöcklabruck. Konzert, Werke von Bach, Badia, Monteverdi, Strozzi u. a., Landesmusikschule, 17 Uhr, Ensemble Musica gioccosa, Duo Chiarasona. X Wels, St. Franziskus. Taizégebet, ökumenisches Angebot, Pfarrkirche, 19 Uhr. X Wilhering. Muttertag im Stift Wilhering, Familienmesse, 8.30 Uhr, festliche Muttertagsmesse, 10 Uhr, Stiftsführung, 13.30 und 14 Uhr, Treffpunkt jeweils vor der Stiftskirche, Maiandacht im Stiftsinnenhof, 15 Uhr, ganztägig freier Eintritt ins Stiftsmuseum. MONTAG, 9. MAI X Grieskirchen. „Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten“, Lesung von Elyas Jamalzadeh, Lesefluss am Gries, 19 Uhr. X Linz, Mariendom. Ökumeni-

AUSSTELLUNG – BESONDERE TERMINE – THEATER X Freistadt. Asche und Farbe, Ausstellung in der Galerie im mük, bis 25. 6., Mi. bis Sa., 10 bis 18 Uhr. X Haag am Hausruck. Volksglaube und Tracht, Sonderausstellung im Schloss Starhemberg, geöffnet an Sonn- und Feiertagen bis 26. 10., 14 bis 16 Uhr, Sonderführungen (ab 10 Personen) gegen Voranmeldung unter Tel. 0664 956 56 24. X Hagenberg i. Mkr. Kunst im Schloss, „Printemps“, Malerei, Vernissage, Zwinger von Schloss Hagenberg, Fr., 13. 5., 19 Uhr, Ausstellungsdauer: bis 29. 5., Öffnungszeiten: samstags 19 bis 20 Uhr, sonntags 14.30 bis 16.30 Uhr und nach telefonischer Vereinba-

rung, Tel. 07236 25 76. X Hirschbach. Helmuth Sailer, Akt- und Architekturmalerei, Hirschbacher Bauernmöbelmuseum, Ausstellungsdauer: bis 26. 6., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. X Linz. Retrospektive – 50 Jahre für die Kunst, Fotografien, Malereien, Grafiken, Skulpturen, Keramiken, Objekte, Lothar Schultes, GALERIEhalle Linz, bis 19. Mai. X Linz. Begleitete salesinaische Exerzitien vom 24. bis 30. 7. zum Thema „Und Gott sah, dass es gut war ... und es ist gut“, nähere ­Informationen unter: ­

www.oblatinnen.at X Ottensheim. „Aus Liebe“ von Peter Turrini, Bühne Ottensheim, Fr., 6. 5., Sa., 7. 5., jeweils 20 Uhr. X Schwanenstadt. Die Stille, Malerei und Zeichnung von Margit E. Wimmer, Ausstellung, bis 15. 5., Stadt Turm Galerie, Öffnungszeiten: Fr. und So., 17 bis 19 Uhr, Sa., 10 bis 11 und 17 bis 19 Uhr. X Steyr. Flohmarkt, Laden, evangelische Pfarrgemeinde Steyr, direkt neben Bahnhof am Hessenplatz, Sa., 7. 5., 10 bis 13 Uhr. X Wilhering. Die spanische Fliege, Franz Arnold und Ernst Bach, Pfarrheim, Fr., 6. 5., 19.30 Uhr, Sa., 7. 5., 19.30 Uhr, So., 8. 5., 18 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

5. Mai 2022

sches Friedensgebet für die Menschen in der Ukraine und für den Frieden in der Welt, 19 Uhr, musikalische Gestaltung: Kohelet 3 u. a. X Steyr. Mode mit gutem Gewissen? Eigentlich ganz einfach!, Vortrag, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, mit Mag. Wolfgang Pfoser-Almer M.A. X Wels, St. Franziskus. Achtsamer Wochenbeginn, Andachtsraum, 10 Uhr. DIENSTAG, 10. MAI X Attnang-Puchheim. Smart und fit am iPhone – Aufbaukurs Attnang, iPhone-Führerschein Teil 2, BZ Maximilianhaus, 14 bis 17 Uhr, bis 24. 5., Trainerin: Mag. Maria Wimplinger MBA. X Linz. „Schlager & Friends“, der Theologe Dr. Stefan Schlager im Gespräch mit Gabriele Eder-Cakl, Urbi@ Orbi, 17 bis 18 Uhr. X Linz. Dankbar-Leben-Gruppe, gemeinsam die Aufmerksamkeit in Richtung Dankbarkeit lenken; im Sinne von Br. David Steindl-Rast, Urbi@Orbi, 18.30 bis 19.30 Uhr, mit Ingeborg Meinecke. X St. Georgen im Attergau. Sonderführung durch die Hügelgräberausstellung, Haus der Kultur, 10 Uhr. X Timelkam. Klimawandel: Was geht mich das an?, Vortrag, Treffpunkt Pfarre, 19 Uhr, mit Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb. X Wels. Konzert im Rahmen der Welser ­Abonnementkonzerte, Werke von F. X. Richter, Giovanni Benedetto Platti, J. S. Bach, Stadttheater, 19.30 Uhr, L‘Orfeo Barockorchester, Carin van Heerden, Oboe, Julia Huber-Warzecha und Martin Jopp, Violine, Ltg.: Michi Gaigg. X Wels, Lichtenegg/St. Stephan. Dynamisch und fit älter werden, Pfarrsaal, 19.30 bis 22 Uhr, Ref.: Claus Kellner. MITTWOCH, 11. MAI X Lacken. „Internet-Kriminalität – Wie kann ich mich davor schützen“, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Chefinspektor Gerald Sakoparnig.

X Lambach-Edt. Single-Runde, Treffen, um einfach miteinander zu plaudern, Gemeinschaft zu erleben, um nette Leute kennenzulernen, usw., Stiftskeller, 20 Uhr. X Linz. Mütter, Heldinnen des Alltags, Online, SPIEGEL elternweb@ home, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Mag. Kerstin Bamminger. X Rutzenmoos. Kepler im Spannungsfeld zwischen Glaubenskrieg und Wissenschaft, zum 450. Geburtstag Johannes Keplers, Buchpräsentation und Vortrag, Evangelisches Museum, 19 Uhr, mit Erich Meyer. X Schwanenstadt. „Pandemia“, Einblicke und Aussichten, Lesung, Landesmusikschule Süßmayrsaal, 19 Uhr, mit Rudi Anschober. X Viechtwang. Bibelabend: Das Feuer weitertragen, Kaplanstock, 19 bsi 21.30 Uhr, Ref.: Dr. Franz Kogler. X Wels. WALK & TALK, Ge(h)spräche in der Natur: Das Positive sehen – miteinander gehen und glücklich sein, BH Schloss Puchberg, 18 bis 20.30 Uhr. Ref.: Regina Höller. X Wilhering. Stiftsführung mit Abt Reinhold Dessl, Treffpunkt: Klosterpforte, 10 bis 15 Uhr, um Voranmeldung wird gebeten. DONNERSTAG, 12. MAI X Bach. Wohnen und Leben im Alter in den eigenen vier Wänden, Pfarrheim, 19.30 Uhr. X Bad Schallerbach. The Schick Sisters „Perfect Day“, Swing, Kabarett, Atrium, 19.30 Uhr. X Steyr. „Innen wachsen, außen wirken. Eine nachhaltige Zukunft beginnt in uns selbst“, Lesung, Buchhandlung Ennsthaler, 19 Uhr, mit Julia Buchebner, Stefan Stockinger. X Wels. Achtsamkeits-Spaziergang, ... für mich – ... zum Innehalten – ... um meinen Blick neu auszurichten, BH Schloss Puchberg, Treffpunkt: Parkplatz, 18.30 bis 20 Uhr, Ref.: Daniela Klein. FREITAG, 13. MAI X Freistadt. Orgelpunkt 12, Mittagsandacht mit 30 Minuten Orgelmusik, Stadtpfarrkirche, 12 bis 12.30

Ehe.wir.heiraten – Partnerkurse für Brautpaare 2022 AKTIV – KOMMUNIKATIV – OUTDOOR – LANGZEITPAARE – ÖKUMENISCH – ONLINE AKTIV, 1-Tages-Kurs

X X X X X

Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 25. 6., 9 bis 18 Uhr. Nußbach. Pfarrheim, Sa., 25. 6., 9 bis 18 Uhr. Ried i. Innkreis. BZ Franziskushaus, Sa., 25. 6., 9 bis 18 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 25. 6., 9 bis 18 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 26. 6., 9 bis 18 Uhr.

Uhr, Marie Zahradkova, Orgel. X Linz. Stadtpilgern: URBI – Martinskirche – Freinberg – URBI, 13.30 bis 16.30 Uhr, Pilgerbegleiter: Johann Gallhuber. SAMSTAG, 14. MAI X Linz. Friedensfest, feiert mit uns für den Frieden, die Freiheit und die Solidarität – denn das macht uns Menschen aus, arcobaleno, 16 bis 20 Uhr. X Wels. Die Zehn Gebote. Göttliche Gerechtigkeit und menschliches Recht, Bibel intensiv, Bildungshaus Schloss Puchberg, 9 Uhr bis So., 15. 5., 12.30 Uhr, Begl.: Franz Hubmann, Franz Kogler. SONNTAG, 15. MAI X Ansfelden. Bruckner-Frühling, Messe, Pfarrkirche, 9 Uhr, anschließend Frühschoppen, Anton Bruckner-Kirchenchor und Maria Küprner, Orgel. X Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Motetten für gleiche Stimmen und Orgel, Jean Langlais, 10.30 Uhr, Susanne Thielemann, Sopran, Edith Pillweis, Mezzosopran, Anton Reinthaler, Orgel. X Linz, Mariendom. Galante Orgelmusik für zwei Orgeln, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel. X Mauthausen. Befreiungsfeier KZGedenkstätte Mauthausen, KZ-Gedenkstätte, 11 Uhr. X Maria Neustift. Maiandacht, Wallfahrtskirche, 19 Uhr, musikalische Umrahmung: Hozatmusi. X Pucking. Und Gott lächelt. Glücklich werden durch Dankbarkeit, Kirche St. Leonhard, 18 Uhr, musikalische Untermalung durch die Hausmusi Miesenberger. X St. Georgen i. A. Attergauer Benefizkonzert, Pfarrkirche, 18 Uhr, Attergauer Liedertafel, Kirchenchor, Scherrhaufen, Singfoniker in f, Nobert Huber, Kim Klausberger, Katrin Preiß, Krauthäupl Musi, Steff´nHansl Musi. X Wels, St. Franziskus. Kernzeit – Jugendliturgie, Pfarrkirche, 19 Uhr.

X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

AUSSAATTAGE

X Linz, St. Markus. Pfarrheim, Sa., 25. 6., 9 bis 18 Uhr.

9. 5.: Blatt bis 2, ab 3 Frucht 10. 5.: Frucht 11. 5.: Frucht bis 21, ab 22 Wurzel 12. 5.: Wurzel 13. 5.: Wurzel 14. 5.: Wurzel 15. 5.: Wurzel bis 4, ab 5 Blüte bis 21 ---

X Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.

ÖKUMENISCH, 1-Tages-Kurs

X Wels. Cordatushaus, Sa., 25. 6., 9 bis 18 Uhr. OUTDOOR, 1-Tages-Kurs

LITURGIE Lesejahr C Lesereihe II SONNTAG, 8. MAI 4. Sonntag der Osterzeit L1: Apg 13,14.43b–52 APs: Ps 100,1–3.4.5 L2: Offb 7,9.14b–17 Ev: Joh 10,27–30 MONTAG, 9. MAI L: Apg 11,1–18 APs: Ps 42; 2–3: Ps 43, 3.4 Ev: Joh 10,1–10 DIENSTAG, 10. MAI Hl. Damian de Veuster, Ordenspriester. Hl. Johannes von Ávila, Priester und Kirchenlehrer. L: Röm 5,1–5 Ev: Joh 10,11–18 L: Apg 11,19–26 APs: Ps 87, 2–3.4.5 u. 7 Ev: Joh 10,22–30 L: Apg 13,46–49 Ev: Mt 5,13–19 MITTWOCH, 11. MAI L: Apg 12,24–13,5 APs: Ps 67, 2–3.5.7–8 Ev: Joh 12,44–50 DONNERSTAG, 12. MAI Hl. Nereus und hl. Achilleus, Märtyrer. Hl. Pankratius, Märtyrer. L: Offb 7,9–17 APs: Ps 124, 2–3.4–5.7–8 Ev: Mt 10,17–22 L: Offb 19,1.5–9a APs: Ps 103, 1–2.3–4.8–9.13–14.17– 18a Ev: Mt 11,25–30 L: Apg 13,13–25 APs: Ps 89, 2–3.20au. 4– 5.27 u. 29 Ev: Joh 13,16–20 FREITAG, 13. MAI Gedenktag Unserer Lieben Frau von Fatima. L: Jes 61,9–11 APs: Ps 45, 11–12.14–15.16–17 Ev: Lk 11,27–28 L: Apg 13,26–33 APs: Ps 2, 6–7.8.9.10–11 Ev: Joh 14,1–6 SAMSTAG, 14. MAI L: Apg 13,44–52 APs: Ps 98, 1.2–3b.3c–4 Ev: Joh 14,7–14 SONNTAG, 15. MAI 5. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 14,21b–27 APs: Ps 145,1–2.8–9.10–11.13c–14 L2: Offb 21,1–5a Ev: Joh 13,31–33a.34–35


26 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN

5. Mai 2022

HINWEISE

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12–24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir ­finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hoch­wertige Pelze, Porzellan, Blei­kristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Deko­ratives. Tel. 0676 362 51 46 TEPPICHREINIGUNG Reinigung Ihrer Perserteppiche. Claudia Fröhlich, Tel. 0676/511 74 16. VERSCHIEDENES Wenn Sie Uhren und Modeschmuck (auch defekt) übrig haben, dann würden Sie uns eine ­riesengroße Freude machen (wirklich guter Zweck). Bitte günstig! Danke! Tel. 0664 559 60 30, 0664 559 60 22.

Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth ­Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter ­Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 60,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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ARCHIV

Online-Talk mit Josef Pühringer. Franz Kogler vom Bibelwerk spricht am 12. Mai um 17 Uhr mit dem Altlandeshauptmann über Pfingsten und das Brückenbauen.

Jahrestagung für WortGottes-Feier-Leitende. Am 21. Mai referiert Univ.-Prof. Dr. Ewald Volgger OT über den Lobpreis „Immer sei sein Lob in meinem Mund!“. Es besteht Gelegenheit zum Austausch bei der Veranstaltung von 9 bis 17 Uhr im Linzer Priesterseminar. X Anmeldung: www.liturgie-linz.at

X Anmeldung: www.dioezese-linz. at/spur-des-evangeliums

LITZLBAUER

Wolfgangwallfahrt. In Tagesetappen geht es am 13. und 15. Mai zu Fuß von Waldzell im Innviertel nach St. Wolfgang. Diese Wallfahrt ist entstanden durch Notlagen im 19. Jahrhundert und erinnert an heutige Bedrängnisse. X Information und Anmeldung bei Alois Litzlbauer, Tel. 0664 1912638.

Kraftquellwanderung. Gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer begeben sich die Katholische Männerbewegung (KMB) und das Dekanat Enns-Lorch am 7. Mai von 15 bis 20 Uhr auf die Spuren erster Christ/innen, angelehnt an die traditionelle Florianwallfahrt. Gedanken und Impulse zur Zukunft der Kirche begleiten den Weg. Frauen und Männer sind zum Mitgehen herzlich eingeladen.

Erlebnisführung in St. Florian. Am 7. Mai von 9.30 bis 11 Uhr bietet das Stift St. Florian ein Extra-Erlebnis zum Muttertag: „Ein Stift und seine Bücher“ ist ein interaktives Programm mit Workshops und Entdeckungstour durch Gruft, Stiftsbasilika, Bibliothek, Marmorsaal und Außenanlagen (Kaiserstiege und Stiftshof).

Spiritualitäts-Lehrgang. Die Ordensgemeinschaften Österreich bieten erstmals von September 2022 bis Juni 2024 einen Lehrgang „glauben und leben“ an. Lehrgangsorte sind Seitenstetten und Hall/Tirol. Die Leitung liegt bei Sr. Christine Rod MC, der Generalsekretärin der Ordensgemeinschaften. Anmeldung ist noch möglich.

X Information und Anmeldung: kmb.dioezese-linz.at

X Information und Anmeldung: www.stift-st-florian.at

X Infos und Anmeldung: www. ordensgemeinschaften.at

DORIS HIMMELBAUER

T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

PERSONALMANGEL IN PFLEGEBERUFEN

Pflegelehre ist nicht die Patentlösung Das fehlende Personal in den Gesundheits- und Pflegeberufen ist mittlerweile zu einem Dauerthema geworden. Immer wieder wird dabei das Projekt einer Pflegelehre als die große Lösung aller Probleme genannt.

D

och ist eine Pflegelehre wirklich die große Lösung? Der AK ist vor allem unklar, wer die Zielgruppe der Pflegelehre sein soll: Pflegearbeit zu Beginn dieser Lehre für 15-jährige Jugendliche ist abzulehnen. Sie überfordert die Jugend­ lichen und lässt sie aus dem Beruf aussteigen, bevor sie überhaupt darin angekommen sind. Der Zugang

zur praktischen Ausbildung mit 17 Jahren soll daher weiterhin aufrechterhalten werden.

destpflegepersonalschlüssels muss endlich im Sinne der Beschäftigten angepasst werden.

Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal AK-Präsident Andreas Stangl fordert einmal mehr, dass sowohl in den Krankenhäusern als auch in der institutionellen und mobilen Pflege das Personal so rasch wie möglich um 20 Prozent aufgestockt wird, verteilt über alle Berufsgruppen. Derzeit denken viele Beschäftigte daran, die Pflege zu verlassen: Hauptgründe dafür sind hohe Belastungen und schlechte Arbeitsbedingungen. Der 25 Jahre alte Min-

Weitere Informationen: ooe.arbeiterkammer.at/pflege

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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Kirche in OÖ & Anzeige 27

5. Mai 2022

Die Elisabethinen Linz und ihr 275-Jahr-Jubiläum

Meilensteine der Elisabethinen Zum 275-jährigen Bestehen von Kloster und Krankenhaus haben die Elisabethinen Linz eine Ausstellung gestaltet und eine Festschrift herausgegeben. Im Foyer des Krankenhauses der Elisabethinen stößt man auf eine digitale Medienstation, die Einblick in die 275-jährige Geschichte des Hauses gibt. Begonnen hat alles mit einem kleinen Klostergebäude, in dem sechs Betten für Kranke untergebracht

waren. Heute finden in dem daraus entstandenen Gebäudekomplex an die 500 Patient/innen Platz, die von rund 1400 Mitarbeiter/innen betreut werden. In der Palmenhalle gibt es eine analoge Ausstellung. Auf sieben Tischen werden die Meilensteine der Hausgeschichte gezeigt. Zum Jubiläum ist auch eine reich bebilderte Festschrift erschienen, die im „Lisl-Shop“ (im Foyer) erhältlich ist. JOSEF WALLNER

Sr. M. Rosa Steiner bei einer Ausstellungsstation. Die Ausstellungen sind zu den Öffnungszeiten des Klinikums zugänglich. KIZ/JW T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Poxrucker-Sister Stefanie Stockinger, Bischof Manfred Scheuer und der Kabarettist Günther Lainer probierten den neuen Escape-Room aus. DIÖZESE LINZ/KIENBERGER

Als Teil der Kampagne „Denk dich neu“

Escape-Room im Linzer Dom Rätselbegeisterte können sich im Turm des Mariendoms „einsperren“ lassen und durch das Lösen von Aufgaben wieder „ausbrechen“. Dafür ist 90 Minuten Zeit. Ein Pergament fällt aus einem alten Gebetbuch. Dieser mysteriöse Fund lässt sich nur durch ein paar widersprüchliche Hinweise und ein äußerst knappes Zeitbudget lösen. Die Aufgaben im Escape-Room im Mariendom

können rätselbegeisterte Gruppen ab Mai innerhalb von 90 Minuten meistern. Bischof Manfred Scheuer, Stefanie Stockinger von den Poxrucker Sisters, Magdalena Lorenz, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend OÖ, und Kabarettist Günther Lainer wagten sich beim Kick-off als Erste an die kniffligen Rätsel. Der Escape-Room wird im Zuge der kirchlichen Jugendkampagne „Denk dich neu“ angeboten. P.S.


28 Kultur FÜR SIE GELESEN

5. Mai 2022

70 Jahr Jubiläum des Theaterverbands

Eine große Theaterfamilie feiert Theater in Oberösterreich. „Gott des Gemetzels“ oder „Hotel Mimosa“: In vielen Pfarren und Gemeinden gibt es Theatergruppen, die fixer Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens sind und Theaterabende anbieten. Das Amateurtheater Oberösterreich feiert heuer sein 70-Jahr-Jubiläum. Der Landesverband umfasst derzeit mehr als 200 Mitgliedsgruppen – eine große Theaterfamilie. Der Verband will die Freude am Theaterspiel weiterhin fördern. „Mit unseren Serviceleistungen möchten wir den Theatergruppen Mut machen, über das Alltägliche hinauszuwachsen. Theaterspielen ist, aus dem Reichtum und der Vielfalt des Lebens schöpfen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, diesen Reichtum und diese Vielfalt anzubie-

Kirche ohne Angst „Ich ging immer gekrümmter durch meinen Alltag, obwohl ich alle anderen zum aufrechten Gang ermutigen konnte.“ So beschreibt der Priester und spirituelle Autor Pierre Stutz die Zeit, bevor er sich erlaubt habe, offen homosexuell zu sein. Heute weiß er, dass seine sexuelle Orientierung gottgewollt und Teil menschlicher Vielfalt ist. Im Sammelband „Out of ­Church“ schreiben Pierre Stutz und weitere queere Menschen über ihre Verletzungen durch die Kirche. Sie fordern eine Kirche ohne Angst und Repression. Wissenschaftliche Expert/innen erklären deren Auswirkungen und ordnen die Themen Homosexualität und Transidentität theologisch ein. Eine wichtige Initiative für Gleichberechtigung, Ehrlichkeit und Respekt, ein wichtiges Buch! AME Michael Brinkschröder, Gunda Werner u.a.: Out of Church. Für eine Kirche ohne Angst. Herder 2022, 256 Seiten, € 22,70

KirchenZeitung Diözese Linz

Märchenwanderung – ein Angebot im Rahmen des Amateurtheaters AMATEURTHEATER

ten, um Theaterproduktionen noch erfolgreicher und Theaterspielen noch lustvoller zu machen“, sagt dazu Obmann Gerhard Koller vom Amateurtheater-Verband. Anlässlich des Geburtstags wird in jedem Viertel ein „Theaterkirtag“ gefeiert. Der Beginn war in Altschwendt, am 11. Juni geht‘s weiter in Timelkam. ELLE X Info: http://www.ooe-theaterverband.com

Klassik am Dom: Karten für KiZ-Abonnent/innen zu gewinnen

„Jedermann Reloaded Symphonic“ in Linz Konzert am Domplatz. Lange mussten die Fans warten, jetzt ist es so weit: Heuer findet die Konzertreihe Klassik am Dom wieder statt. Für das Konzertereignis mit Philipp Hochmair, der Band „Elektrohand Gottes“ und der Philharmonie Salzburg mit Eisabeth Fuchs am Sa., 9. Juli, (siehe Seite 3) verlosen wir als Kooperationspartner von Klassik am Dom 2 x 2 Karten für unsere Abonnent/innen. Machen Sie mit! ELLE

An die 60.000 Besucher/innen kamen seit dem Jahr 2011 zur Konzertreihe „Klassik am Dom“. KAD/FRANZ LITZLBAUER

X Schreiben Sie bis 9. Mai an KirchenZeitung, Klassik am Dom, KW: Jedermann, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz bzw. an gewinnen@ kirchenzeitung.at

KURZ GEMELDET Mariendom: Großartige Mosaike werden restauriert Sieben Kapellen befinden sich im Kapellenkranz, dem ältesten Teil des Mariendoms. Zunächst ziehen die strahlenden Glasfenster von Karl Martin Hartmann (1995) die Blicke auf sich. Die kunstvoll gefertigten Altäre aus Marmor, Kalk- und Sandstein und die großartigen Mosaike haben bislang oft ein Schattendasein geführt. Zu Unrecht. Restauratorin Susanne Beseler hat kürzlich

eine Bestandsaufnahme gemacht, Schäden durch Staub und Verschmutzungen festgestellt und sagt im Rahmen der Befundung: „Wenn man den Kapellenkranz betrachtet, dann wird schnell deutlich, dass es sich hier um ein wirkliches Gesamtkunstwerk handelt.“ Beste künstlerische und handwerkliche Qualität sind hier vereint, alle gestalterischen Elemente nehmen aufeinander Bezug. Beeindruckend ist die Strahlkraft der Glasmosaike, die es nach der Entfernung der 130 Jahre alten Staubschicht

Restauratorin Susanne Beseler vor den Glasmosaiken an der Wand, die bis zu 12 Meter hoch sind und nur mit einem Hubsteiger erreicht werden können. KIZ/ELLE

auch mit den Glasfenstern aufnehmen werden können. Nun wird ein Restaurierziel erstellt und ein Kostenplan festgelegt. ELLE


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Kunst & Kultur 29

5. Mai 2022

Zum Gedenkort Der Gedenkort Flucht wurde für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind, geschaffen: Sich ihrer zu erinnern, ihre Geschichte nicht zu vergessen, ist Einladung und Auftrag für jede/n Einzelne/n und für die Gesellschaft. Die „Wall of names“ (links im Bild) von Arye Wachsmuth gibt den Namen der Verstorbenen Platz. KIZ/ELLE

Ein Ort für Trauer Sterben auf der Flucht ist in der Regel ein leises Sterben. Mit dem „Gedenkort Flucht“ wird ein Raum für die persönliche Trauer und das gemeinsame Gedenken geschaffen: an jene Menschen, die auf der Flucht verstorben sind. Der Künstler Arye Wachsmuth hat diesen Ort gestaltet. DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Sie haben beim Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung mit ihrem Entwurf die Jury überzeugt. Was war Ihnen bei der künstlerischen Gestaltung wichtig? Arye Wachsmuth: Es ging darum, eine be-

stimmte Form und Sprache, eine symbolisch-zeichenhafte Ebene zu finden, damit es einen möglichst persönlichen Zugang geben kann. Es geht um das Zusammenspiel von Geschichte im Allgemeinen und persönlicher Geschichte, von Vergangenheit und Gegenwart. Die zentrale Form des Gedenkortes stellt eine abstrakte Träne dar. Was war die Idee dahinter? Wachsmuth: Tränen und ihre bildliche Dar-

stellung besitzen eine Universalität, die sowohl religiös als auch säkular betrachtet werden kann. Jede Träne ist biologisch anders zusammengesetzt, eine Träne der Trauer unterscheidet sich von einer Träne der Freude, des Schmerzes. Von Afrika, Syrien bis Europa: Angehörige und Freunde können die Namen der Verstorbenen in

Form von Objekten an der Wand verewigen – in allen Sprachen der Welt? Wachsmuth: Namen spielen in fast allen Re-

ligionen eine wichtige Rolle. Auf der persönlichen Ebene ist es wichtig, die Namen von Menschen, die gestorben sind, zu nennen. Ich möchte das auch in den vielen Sprachen aufzeigen. Tausende Menschen flüchten täglich vor Hunger, Krieg, Terror – viele sterben. Diesen Gedenkort verstehen Sie als Aufforderung, hinzuschauen und zu handeln. Inwiefern? Wachsmuth: Ursachen der Flucht können

jeden treffen, zu jeder Zeit. Es geht auch darum, viele zu involvieren, für diesen Ort da zu sein, um Erinnern und Mitverantwortung. Ich zitiere dort zudem Susan Sontag: „Mitgefühl ist eine instabile Gefühlsregung. Es muss in Handeln umgesetzt werden, sonst verdorrt es.“– Dieser Ort ist für alle Religionen offen, für Menschen mit und ohne Konfession. Er ist gedacht für die persönliche Trauer und für Gedenkfeiern, die an diesem Platz stattfinden können.

«

„Wohin kann ich mit meiner Trauer?“ – Diese Frage stellten sich Angehörige und Freund/ innen von Menschen, die auf der Flucht gestorben sind. Kein Friedhof, kein Mahnmal, kein Platz war für sie und die Trauernden vorgesehen. Diese Erfahrung machte u.a. Seelsorgerin Franziska Mair von der Caritas. Sie suchte Verbündete für ihr Anliegen, einen Ort für Trauernde zu schaffen. Das Sterben auf der Flucht ist oft ein stilles Sterben, abseits der Weltöffentlichkeit. Oft werden Menschen auf der Flucht, Rettungskräfte und jene, die die Flucht nicht überleben, kriminalisiert. Als Zeichen der Aufmerksamkeit und des Respekts hat sich eine Projektgruppe gebildet, die ein bleibendes Zeichen für auf der Flucht verstorbene Menschen setzen will. In Kooperation mit dem Land Oberösterreich, der Stadt Linz, Traun und Leonding, der Islamischen Religionsgemeinde, der evangelischen Kirche A.B. sowie dem Stadtfriedhof St. Martin, der Linz AG – Bestattung/Friedhöfe und unter der Projektleitung der Diözese Linz konnte der „Gedenkort Flucht“ verwirklicht werden. Ein Künstlerwettbewerb wurde organisiert, der Künstler Arye Wachsmuth gewann mit der Idee der „Wall of names“ (Wand der Namen). Der neue Ort am Stadtfriedhof St. Martin ist für alle Religionen offen. Namen von Menschen, die auf der Flucht verstorben sind, können zum Beispiel in Form von Namensschildern angebracht werden. Details dazu gibt es bei der Friedhofsverwaltung vor Ort. ELLE


30 Personen & Dank

5. Mai 2022

EHRUNG Linz-St. Markus. Der bildende Künstler und Krippenbauer Robert Himmelbauer wurde am 24. April 2022 mit der Florianmedaille der Diözese Linz ausgezeichnet. Die Florianmedaille wird an Persönlichkeiten verliehen, die lange Zeit hindurch in besonderer Weise zum Leben in der Kirche beitragen. Die feierliche Übergabe der Medaille erfolgte durch Generalvikar Severin Lederhilger bei der Festmesse anlässlich 40 Jahre Pfarre Linz-St. Markus.

IM GEDENKEN Der 90-jährige Himmelbauer ist über die Grenzen Oberösterreichs hinaus für seine Krippen bekannt. In vielen Pfarrkirchen und Privathaushalten trifft man auf „HimmelbauerKrippen“. In der Pfarre Linz-St. Markus finden sich drei seiner Werke: eine Weihnachtskrippe, ein Taufleuchter und eine ­„Bibel in Ton“. Das Bauernmöbel-Museum Hirschbach präsentiert derzeit eine Ausstellung mit Arbeiten Himmelbauers.

Am 27. April 2022 ist

Barbara Siebenbrunner nach kurzer Krankheit im 85. Lebensjahr verstorben. Als „Seelsorge mit Leib und Seele“ würdigt Brigitte Gruber-Aichberger, Direktorin der Abteilung Pastorale Berufe in der Diözese Linz, den Einsatz der verstorbenen Barbara Siebenbrunner. An die 25 Jahre war sie Pastoralassistentin in Steyr und galt in vielen Bereichen der Seelsorge als Pionierin, die auch eine Reihe von Menschen für den Dienst in der Seelsorge motiviert hat. Obwohl mit ganzem Engagement in der Pastoral tätig, vernachlässigte sie aber nie die Beschäftigung mit der Theologie. Zu Beginn ihrer Pensionierung verfasste sie eine Dissertation über das Fasten und erst 2021 hat sie einen zweijährigen Fernstudienlehrgang an der päpstlichen Lateranuniversität in Rom abgeschlossen. Am 12. Mai 2022 um 14 Uhr finden der Auferstehungsgottesdienst und die Urnenverabschiedung in der Pfarrkirche Steyr-Tabor (Heilige Familie) statt.

Der geehrte Robert Himmelbauer (Mitte) mit Generalvikar Severin Lederhilger (rechts) und Matthias List von Linz-St. Markus PRIVAT

Gallneukirchen. Am Ostersonntag haben Pfarrer Klaus Dopler (li.) und Pastoralassistent Benjamin Hainbuchner (re.) im Namen der gesamten Pfarre Josef Schütz für 65 Jahre Dienst an der Orgel in Gallneukirchen gedankt und ihn mit der goldenen Nadel und dem bischöflichen Wappenbrief geehrt. Schon als junger Bursch wurde Schütz vom damaligen Organisten zum Orgelspielen eingeteilt. PFARRE Aichkirchen. Am Weißen Sonntag dankte Pfarradministrator P. Lukas Six OSB am Schluss des Gottesdienstes im Namen der Pfarre Aichkirchen zwei besonders verdienten Chormitgliedern für ihre lange Treue zum Kirchenchor. Marianne Selinger, 87 Jahre alt, erinnert sich noch gut an ihren ersten Einsatz 1955 bei der Trauungsmesse einer

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK

Chorkollegin. Mit Freude war sie all die Jahrzehnte hindurch – 66 Jahre lang – eine verlässliche Sängerin im Alt. Der heute 93-jährige Alfred Starl kam bereits als Zwölfjähriger zum Chor. Im fortgeschrittenen Alter nahm er auch einige Jahre Orgelunterricht und konnte so als Organist im Dienst der Kirchenmusik wirken.

P. Lukas Six OSB (von links) mit Marianne Selinger und Alfred Starl sowie Chorleiterin Gertraud Buchinger PFARRE

Linz-St. Peter. Im Rahmen des Autofrühlings im April 2022 wurden Spenden für die Ukrainehilfe der Pfarre Linz-St. Peter gesammelt. Die Summe der eingegangenen Spendengelder wurde abschließend vom Autohaus Toyota & Lexus Mitterbauer und Opel Sulzbacher in Pasching verdoppelt und nochmals großzügig aufgerundet. So konnte Geschäftsführer Harald Wolf 2.500 Euro an Pfarrer Franz Zeiger übergeben, der das Geld für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen verwendet, die von der Pfarre betreut werden.

Pfarrer Franz Zeiger (links) mit Geschäftsführer Harald Wolf PRIVAT

Vertreter/innen von Seniorenbund und Pfarre PRIVAT

Hagenberg. Die barocke Hagenberger Schlosskapelle muss dringend saniert werden. Daher ruft die Pfarre Hagenberg auf, mit Spenden dazu beizutragen, dass die umfangreichen Arbeiten finanziert werden können. Da wegen der Coronapandemie 2021 keine Weihnachtsfeier stattfinden konnte, hat der Vorstand des Seniorenbundes Hagenberg beschlossen, den eingesparten Betrag von 2.000 Euro für die Renovierung der Schlosskapelle zu spenden. Der Spendenscheck wurde kürzlich von den Vorstandsmitgliedern an den Pfarrassistenten Diakon Bruno Fröhlich übergeben, der sich herzlich für die großzügige Spende bedankte.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ehrung und Leser/innen am Wort 31

5. Mai 2022

Betonierwut Unsere Erde hat einen Durchmesser von 12.742 km. Davon sind nur die obersten 50 Zentimeter wirklich so fruchtbar, dass daraus 100 Prozent unserer Lebensmittel entstehen können. Dabei handelt es sich nur um Zahlen, aber es fällt mir schwer, anders zu erklären, wie ich mich fühle, wenn ich gerade durch Oberösterreich fahre und sehe, wie diese einzig wertvolle Lebensgrundlage für immer zerstört wird. Die Betonierwut, die gerade durch unser Land läuft, ist so zerstörerisch, dass ich kaum Worte dafür finde. In wenigen Jahren werden durch die Klimaerwärmung große Teile von Niederösterreich und des Burgenlandes nur noch eingeschränkt für die Produktion von Lebensmitteln geeignet sein. Dann wäre Oberösterreich die letzte Kornkammer Österreichs. Leider werden diese wertvollen Flächen bis dahin für immer durch Beton zerstört worden sein. (...) JÜRGEN HUTSTEINER, STEYR

Priester Zu „Die Frage nach den Priestern“ in Ausgabe Nr. 17:

(...) Ich bin der Überzeugung, dass die Sakralisierung der Kirche und das Priestertum eine Fehlentwicklung der Kirche wa-

ren. Priester als Mittler zwischen Gott und den Menschen haben spätestens seit der Zerstörung des jüdischen Tempels ihre Berechtigung verloren. Jesus und die Apostel waren Laien, einfache Handwerker und Fischer. Jeder Getaufte und Gefirmte soll Zeuge Jesu sein und hat einen göttlichen Auftrag dazu. (...) Wichtig wären Lehrer (Rabbis), die den Menschen Vertrauen und Liebe zu Gott vorleben und verkünden sollen. (...) Was es braucht, sind Gemeindevorsteher, qualifizierte Laien, die gemeinsame Veranstaltungen für größere Gruppen organisieren können und so ein Zusammengehörigkeitsgefühl fördern sollen, und Animateure, die zu den Menschen gehen und ihnen zeigen, wie Gott sie liebt und wie sie Gott lieben können. MAG. WOLFGANG HINGERL, BAD HALL

Werter Herr Chefredakteur! Vermutlich haben Sie das Interview mit Prof. Ebner in der KirchenZeitung vom 28.4. nicht gelesen. Haben Sie es gelesen und trotzdem so veröffentlicht, dann sind Sie als Redakteur einer katholischen Kirchenzeitung fehl am Platz. Eine Kirchenzeitung ist dazu da, um den Glauben der Leser zu festigen, und nicht, wie in diesem Artikel, Zweifel zu schüren und eine Irrlehre zu verbreiten. Einen Artikel dieses Inhalts würde man in einer liberalen

Zeitung finden, dort ist man Kritik an der katholischen Kirche ja gewöhnt. Die katholische Kirche Deutschlands hat selber genug Probleme, dieser Professor soll in seiner Heimat seine fragwürdige Weisheit verzapfen und nicht bei uns das gläubige Volk verunsichern. Wenn in Deutschland solche Theologen leben und noch dazu ein Lehramt ausüben, braucht man sich über den Zustand der katholischen Kirche dort nicht wundern. (...)

ser Form der Seelsorge, wie sie Georg Wildmann dankenswerterweise hier erfahren hat, würde ich mir wünschen, besonders im Sinne vieler guter Freunde, denen Alois Saurugg Seelsorger, Freund, Begleiter war. (...)

JOSEF FELBERMAIR, PICHL BEI WELS

Dazu möchten wir unsere Bedenken äußern mit einem bekannten Ausspruch: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage dich, was Du für Dein Land tun kannst.“ Ich kann dem Herrn von der Gewerkschaft nur zustimmen für seine Gegenargumente, dagegen finde ich die Pro-Argumente komplett illusorisch. Man kann doch nur austeilen, was man hat oder Versprechungen und Forderungen stellen, wenn man gar nicht weiß, wo das Geld herkommen soll. In Zeiten wie diesen, wo es so viele freie Arbeitsstellen gibt und in vielen Sparten Leute gesucht werden, wäre das nur eine Aufforderung zur Faulheit. (...)

Begleiter Zu „Im Gedenken“ in Ausgabe 16:

Als ehemaliger Arbeitskollege von Alois Saurugg bei seiner ersten Anstellung als KAJ-Seelsorger im Jahr 1963 und als einer, der auch Georg Wildmann persönlich gekannt hat, habe ich die beiden Gedenken aufmerksam gelesen. „Die Diözese Linz dankt Alois Saurugg für seinen Einsatz in der Betriebsseelsorge“ ist da zu lesen und es wird auch sein segensreiches Wirken als Therapeut gewürdigt. Mir tut es weh, dass die „Diözese“, wer immer das ist, Alois Saurugg nicht auch für diese seine im höchsten Maß seelsorgerlichen Tätigkeiten an den Menschen in seinen Seminaren, Kursen, Familienrunden, Begegnungen, Gesprächen gedankt hat. Eine Würdigung die-

HELMUT TSCHAUTSCHER, KIRCHDORF AN DER KREMS

Grundeinkommen Zu „Grundeinkommen für alle?“ in Ausgabe Nr. 17:

MARIA PACHLATKO, WINDHAAG

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­ halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Mähfreier Mai

DENKMAL

Der Heimatlose An dieser Stelle ging es in den vergangenen Wochen immer wieder um das gemeinsame ukrainisch-österreichische Erbe. Eine wichtige Person darf dabei nicht fehlen: Joseph Roth. Joseph Roth

Brody ist eine kleine, etwa 90 Kilometer von Lemberg entfernte Stadt. Dort wurde 1894 Joseph Roth in ein bürgerlich-jüdisches Elternhaus geboren. Anfänglich als Journalist tätig ist er heute vor allem für Romane und Novellen bekannt, die in die Zeit des alten Österreich-Ungarn verweisen. In „Hiob“ (1930) skizziert er das ostjüdische Schtetl ebenso wie die Emigration nach Amerika. Auch „Das falsche Gewicht“ (1937) spielt im Osten der Monarchie. Unter anderem ist auch „Kapuzinergruft“ (1938) im Innersten eine Geschichte vom Heimatverlust, den Roth selbst massiv empfunden hat, nach-

dem die k.u.k. Monarchie untergegangen war. Vor diesem Hintergrund wandelte er sich vom Sozialisten zum Monarchisten. Im Katholizismus sah er ein mögliches Bollwerk gegen den Nationalsozialismus. Als ihn dieser zum Gang ins Exil zwang, kam das Ende bald: Roth starb 1939 in Paris.

AUSTRIAN ARCHIVES / IMAGNO / PICTUREDESK.COM

Machen Sie mit! Wie heißt Roths bereits zweimal verfilmter berühmtester Roman? Einsendungen bis 8. Mai 2022 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 16: Theodor Innitzer

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENEZITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Am Montag begann in Graz ein Prozess über Bierdiebstahl in Millionenhöhe. Die Verhandlung wird wohl trockener ablaufen als der mutmaßliche Diebstahl.

„Schämen wir uns nicht für unseren Glauben, verschweigen wir ihn nicht, haben wir den Mut, ihn konkret zu zeigen.“ IVO MUSER, BISCHOF VON BOZEN-BRIXEN

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

Es ist nicht so, dass ich permanent schlechtes Gewissen hätte. Lästig ist sie aber schon, diese lange Liste von Dingen, die ich mir vorgenommen habe zu erledigen. Die kleineren Aufgaben im Haushaltsalltag können nur für jeweils eine Wochen abgehakt werden, dann beginnt alles von vorne. Und bei größeren Projekten geht es langsam voran. Meine To-doListe erinnert mich somit leider auch daran, was ich immer noch nicht geschafft habe. Umso schöner finde ich den neuen Gartentrend „Mähfreier Mai“. Der Verzicht aufs Rasenmähen soll die Artenvielfalt bei Pflanzen stärken und vielen Insekten beim Überleben helfen. Denn ein perfekt gepflegter Rasen bietet Insekten kaum Futter und Nistmöglichkeiten. Also ist es am besten, bis zum Sommer aufs Mähen weitgehend zu verzichten und dabei höchstens mit einem Weg durch die Wiese eine kleine Ausnahme zu machen. Dort mag ich mich dann gleich hinlegen, den Insekten bei Summen zuhören mit dem schönen Gefühl, dass „Nichtstun“ dieses Mal ­definitiv eine gute Sache ist. Damit mich der Nachbar nicht mit seinem Rasenmäher weckt, hoffe ich nur, dass auch er bald die Vorteile des neuen Trends erkennt.


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