KiZ-ePaper Nr. 22/2021

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CORINNE SIMON / KNA

Nr. 22 I 3. Juni 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Das Brot des Lebens Schwerpunkt. Bischof Manfred Scheuer besucht das Dekanat Molln zur Visitation. Seiten 6–9

„Ich bin das Brot des Lebens“, sagt Christus über sich selbst. Zu Fronleichnam feiern wir, dass er in unserer Mitte ist.

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Thema. Was hinter der Aufregung Kultur. Statt „Klassik am Dom“ um die Landkarte zum „politischen heißt es heuer im Linzer KulturIslam“ steckt. Seite 10 sommer „Bühne am Dom“. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR

3. Juni 2021

Das Auto als Ein und Alles

Gerade jetzt

Es vergeht derzeit kaum eine Woche, in der man nicht von Rasereien und wilden Treffen der Autotuning-Szene hört oder liest. 675 Personen wurden im Rahmen einer Schwerpunktaktion allein im Raum Steyr am Wochenende wegen Raserei angezeigt. Ein neues Gesetz zur leichteren Abnahme der Autos der Raser ist in Arbeit. Aber was steckt hinter diesem Trend? Bei der Zusammensetzung der Szene handelt es sich laut Polizei und nach eigener Beobachtung um junge Männer bis 35 Jahre. Frauen sind dabei, sitzen aber nicht hinter dem Lenkrad. Die Autos sind teure Boliden, Wagen der Luxusklasse, umgebaut, mit lauteren Auspuffen versehen usw. Im Internet dokumentieren diese Gruppen manche Aktionen: Bremsspuren werden auf den Asphalt radiert, an einer Bushaltestelle vor Schulkindern der Motor aufgezogen. Die Kinder schreien „Boah“, doch verwunder-

„Gerade jetzt!“ war bei der Grundsteinlegung für das „House of One“ in Berlin letzte Woche als Seufzer der Hoffnung zu hören. Gerade jetzt, wo sich zeigt, dass der Hass zwischen Israelis und Palästinensern, Palästinensern und Israelis, heiß ist wie immer und keine Abkühlung in Sicht. Gerade jetzt beginnt nach langer Planungsphase die Realisierung eines Gottes-

monika.slouk@koopredaktion.at

hauses, das drei Gotteshäuser vereint. Auf den Fundamenten der ehemaligen evangelischen Petrikirche entsteht ein Gebäude, das eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee verbindet – selbstbewusst und respektvoll. Gerade jetzt, da Antisemitismus und Islamophobie zunehmen und die Diskriminierung von Christen weltweit ein großes Thema ist. Auch in Wien entsteht ein „Campus der Religionen“, bei dem acht Religionsgemeinschaften ihre Gotteshäuser um einen verbindenden Platz herum bauen und Flugdächer optische Brücken zwischen den einzelnen Häusern bilden werden. Ist es naiv? Spielen wir „heile Welt“? Angesichts eines politischen Islam, der wächst und der andere Ziele hat als das gleichberechtigte Nebenund Miteinander verschiedener Weltanschauungen? Dem Verbindenden Raum zu geben, ist nie naiv, sondern mutig.

lich ist nur das kindische Verhalten des vermeintlich Erwachsenen am Steuer. Kann es sein, dass diese Menschen das Auto als verlängertes Ich betrachten, das sich leichter „aufmotzen“ lässt als das eigene reale Leben? Kann es sein, dass das Auto eine Leere ausfüllt oder Ersatz für das Selbstwertgefühl ist? Dass die Polizei mit Strafen reagiert, ist richtig. Es steht aber auch die Frage im Raum, ob wir es hier nicht mit einem größeren sozialpsychologischen Problem zu zu haben, das auch gelöst werden muss.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: CARMEN BREUCKMANN-GIERTZ, THEOLOGIN

Leiterin der Priesterausbildung Die Theologin Carmen Breuckmann-Giertz ist seit 1. Juni Referentin für die Priesterund Diakonenausbildung im Erzbistum Köln. Erstmals ist dort nun eine Frau für die Ausbildung angehender Priester verantwortlich.

PRIVAT

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Bisher war diese führende Position nur mit Männern besetzt. Jetzt hat die katholische Erzdiözese Köln erstmals eine Frau zur Leiterin der Diakonen- und Priesterausbildung ernannt. Darüber hinaus übernimmt Carmen Breuckmann-Giertz die Begleitung der Kandidaten auf ihrem Weg in den seel„Mit Respekt und Tatkraft blicke ich auf die Herausforderungen und Chancen, die mich in der neuen Position erwarten.“ CARMEN BREUCKMANN-GIERTZ

sorglichen Einsatz. Die Theologin freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Priesterseminar, im Collegium Albertinum und im Diakoneninstitut und ganz besonders darauf, „die Kandidaten kennenzulernen, die sich auf einen geistlichen Beruf vorbereiten.“ Ihre Einstellung sei für den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki „ein weiteres wichtiges Signal für einen notwendigen Beitrag, den Frauen in einer modernen, veränderten Priester- und Diakonenausbildung leisten.“ Eine stärkere Einbindung von Frauen in diesem Bereich ist auch Teil eines Acht-Punkte-Plans, den der Kölner Generalvikar Markus Hofmann nach der Veröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens für die Kölner Erzdiözese präsentierte. Hospizarbeit. Zuletzt war die promovierte Theologin als Studiendirektorin im Leitungsteam des St.-Ursula-Gymnasiums im niedersächsischen Haselünne tätig. Zudem ist sie ehrenamtliche Vorsitzende der Hospiz Stiftung Niedersachsen und Vorstandsmitglied im Deutschen Hospiz- und Palliativverband Berlin. Carmen Breuckmann-Giertz, geboren 1975, ist verheiratet und hat einen Sohn. HUBER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Neue Ausstellung im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim

Über die Würde und das Leben Bis zu 30.000 Menschen wurden zwischen 1940 und 1944 in Schloss Hartheim ermordet: Menschen mit Behinderung und KZHäftlinge. Die nun eröffnete, neu gestaltete Dauerausstellung „Wert des Lebens“ in der Lern- und Gedenkstätte stellt dieses Geschehen in einen größeren Zusammenhang. HEINZ NIEDERLEITNER

Die Nationalsozialisten haben in Hartheim und anderen Tötungsanstalten beeinträchtigte Menschen, die sie für „unbrauchbar“ hielten, getötet. Wie war so etwas möglich? Die Ausstellungskuratoren Brigitte Kepplinger und Florian Schwanninger holen weit aus: Das bis in die Neuzeit vorherrschende christliche Weltbild kennt keine „unbrauchbaren“ Menschen, weil jeder Mensch eine Rolle in Gottes Plan erfüllt. Mit der Aufklärung und der Rationalisierung aller Lebensbereiche wurden der Mensch und sein Leben messbar. Die Industrialisierung brachte konkrete Normvorstellungen mit sich. Mit all diesen Entwicklungen stellte sich die Frage, wie mit Menschen umzugehen sei, die ihre zugedachte Rolle nicht erfüllen können. Das betraf nicht nur behinderte, sondern auch alte und kranke Menschen. Radikalisierung. Im 19. Jahrhundert kamen Ideen auf, die Entwicklung der Bevölkerung zu mehr „Brauchbaren“ zu steuern,

An der Vermessung des Menschen lässt sich die Gegensätzlichkeit der Aufklärung zeigen.

Ein Netzbett, wie es zur Unterbringung beeinträchtigter Menschen Verwendung fand. Dem Schutz, auch dem Selbstschutz der Person mag es gedient haben. Aber wie sieht es mit ihrer Würde und Einbeziehung aus? NIE/KIRCHENZEITUNG (2)

unter anderem über gezieltere Fortpflanzung bzw. Fortpflanzungsverbote (Eugenik). Solche Gedanken waren in allen politischen Lagern mehr oder minder vorhanden. Im Nationalsozialismus kulminierte diese Entwicklung in die massenhafte Ermordung von Menschen, die aus rassistischen oder eugenischen „Gründen“ unerwünscht waren. Eugenische Überlegungen, die sich freilich von den Verbrechen der Nazis abgrenzten, hat es auch danach gegeben, sie wurden im angloamerikanischen Raum von prominenten Forschern vertreten, wie zum Beispiel Hermann J. Muller (Medizinnobelpreis 1946). Nach 1945. Die Ausstellung beschränkt sich nicht auf die Zeit vor 1945. Sie zeigt auch Entwicklungen danach auf, etwa jene der sozialen Einbindung von Menschen mit Beeinträchtigung. Von „warm, satt, sauber“ bis zu einforderbaren Rechten ist es ein harter und nicht abgeschlossener Weg. Hier und in bioethischen Fragen der letzten Jahre wird die Ausstellung hochaktuell: Wird der Mensch ein „Schöpfer seiner selbst“? Pränatale Diagnostik, In-vitro-Fertilisation, Samen- und Eizellenspende oder Transhumanismus – die technische Ermöglichung „ewigen Lebens“ – sind einige Schlagworte. Nicht der Staat, sondern das Individuum entscheidet nun.

Die Ausstellung lädt zur Reflexion ein, gerade angesichts der Covid-Krise: An der Wand hängen zum Beispiel zwei Zitate deutscher Politiker: „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“, hatte der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer im vergangenen Jahr gesagt. Dass dieser Satz indiskutabel ist, dürfte allgemein einleuchten, und Palmer hat sich davon distanziert. Aber wie sieht es mit der folgenden Äußerung des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble aus? „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig. Grundrechte beschränken sich gegenseitig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.“ Hier kann Diskussion beginnen. Den Ausstellungsmacher/innen ist, gefördert vom Land Oberösterreich, eine verständliche Präsentation der Inhalte gelungen, die Räume sind nicht überfrachtet. Sehr stimmig ist auch die aktive Inklusion beeinträchtigter Menschen in die Gestaltung. Auf anregende Diskussionen kann man nun hoffen.

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X  Infos: www.schloss-hartheim.at


4 Lebendige Kirche STENOGRAMM Glaube und Politik

3. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Mahnwache in Gschwandt erinnert an Flüchtlings-Tragödie

„Akt der Zivilcourage“

Seewalchen. Die Nationalratsabgeordnete und Bürgermeisterin von Altmünster, Elisabeth Feichtinger, Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer und Landesrat Stefan Kaineder sind politisch in verschiedenen Parteien engagiert. Doch ist ihnen gemeinsam, dass alle drei die Ausbildung haben, um katholischen Religionsunterricht zu geben. Das ergab am 21. Mai 2021 eine überraschende Ausgangsbasis für das gemeinsame Gespräch in der Jakobuskirche Seewalchen über das Thema: „Wie motiviert die religiöse Verankerung im Einsatz, die Welt zu gestalten, ja zu retten?“ „Hoffnung ist eine Alltagstugend“, sagte Kaineder. „Gott etwas zutrauen“, nannte es Feichtinger und Pühringer erzählte, nicht selten ein Stoßgebet zum Himmel um Stärke und Einsicht gesprochen zu haben. Die Volkskirche, die viele Milieus und Lebensformen mit dem Blick auf das Wesentliche vereinen könne, sei ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal, betonte Feichtinger.

Die Pfarre Gschwandt machte am vergangenen Wochenende auf die dramatische Lage von Flüchtlingen aufmerksam. Es war innerhalb von drei Monaten bereits die zweite Mahnwache dieser Art in der Pfarrgemeinde. Menschen aller Altersschichten, darunter viele junge Leute, kamen am vergangenen Samstag, 29. Mai in großer Zahl, um an die katastrophalen Zustände für Menschen auf der Flucht zu erinnern. Musikalisch und mit nachdenklich-vielfältigen Textpassagen gestaltet, vergingen die anderthalb Stunden dieses „Aktes der Zivilcourage“, wie es der Arbeitskreis CASO (=CAritas und SOziales) der Pfarre Gschwandt als Organisator der Veranstaltung formulierte. Expert/innen der Diakonie, das Ehepaar Dorothee und Dietrich Bodenstein, führten Statements zur Flucht-Thematik aus, wobei sie über zahlreiche positive Beispiele und bereichernde Erlebnisse mit geflüchteten Menschen sprechen konnten und besonders auf die tatsächliche Wahrnehmung der Nächstenliebe hinwiesen. „Fluchtgründe ausmerzen“. Die Pfarrgemeinde und der CASO-Arbeitskreis schreiben in einer Presseaussendung: „Die Katastrophe vor Ort in den Camps wird durch

solche Aktionen nicht weniger oder geringer. Aber man weiß, man kann damit aufzeigen, hinweisen, ganz klar protestieren und wird dies weiter auch tun. So lange, bis sich etwas zum humanitären Guten bewegt, seitens der europäischen und österreichischen Politik, deren Mindestanspruch es zumindest sein sollte, die Gründe für Flucht (Waffenlieferungen, wirtschaftliche Benachteiligungen der Krisenländer) endgültig zu beheben und auszumerzen.“ Bis dahin werde es wohl noch ein langer Weg sein, aber es werde noch weitere ähnliche Aktionen geben. P.S.

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„Wir können unmöglich schweigen.“ – Protest vor der Pfarrkirche Gschwandt PFARRE GSCHWANDT

Gehalten im Beziehungsnetz

Pilgerbegleiter/innen ausgebildet

St. Radegund. Unter dem Motto „Zeugnis aus der Kraft der Beziehungen“ stand die 13. Sternwallfahrt der Katholischen Männerbewegung Österreichs nach St. Radegund am 29. Mai 2021. Vor dem Jägerstätter-Haus lasen Erna Putz (stehend) und Wolfgang Bögl von der KMB aus den Jägerstätter-Briefen. Dem Gottesdienst stand Pfarrer Christian Öhler aus Bad Ischl vor. KMBOÖ/KASPAR

Pastoralamt Linz. Am 29. Mai 2021 erhielten 22 neue Pilgerbegleiter/innen aus ganz Österreich ihre Zertifikate als Abschluss ihres eineinhalbjährigen Lehrgangs. Sie haben eine Fülle von Kompetenzen in spirituellen, rechtlichen, gruppendynamischen und wanderpraktischen Bereichen erworben. Mit einer Pilgerwanderung auf den Pöstlingberg schloss die Gruppe ihren Kurs ab. PRIVAT


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Pfarren & Regionen 5

3. Juni 2021

STENOGRAMM Brezina zu Gast bei Erstkommunion

Lena Frauscher aus Kirchdorf am Inn mit ihrem besonderen Mundschutz

PFARRE

In Mondsee haben am vergangenen Sonntag 85 Kinder in der Basilika St. Michael ihre Erstkommunion empfangen. Drei Gottesdienste nacheinander hat Pfarrer Ernst Wageneder mit den Buben und Mädchen gefeiert, um die Corona-Auflagen zu erfüllen. Bei allen Messen gab es einen besonderen Gast: Bestsellerautor Thomas Brezina las aus seiner „Bibel in Reimen“: darüber, wie Gott alle liebt und wie Jesus selbst als Kind war. Nach der Erstkommunion erhielten alle Kinder eine persönlich signierte Bibel als Erstkommunionsgeschenk.

Gastfreundschaft mit Jesus Wie in der Pfarrkirche Kirchdorf am Inn wurden in den vergangenen Wochen und werden in der ganzen Diözese weiterhin festliche Erstkommunionsgottesdienste gefeiert. Ein besonderes Erinnerungsstück an den ersten Empfang der Kommuni-

on wird für die Kinder aus der Volksschule Kirchdorf/Mühlheim heuer die Maske sein, die sie tragen mussten. Eine Mutter ließ sie für alle Kinder mit Symbol und Datum des Festes bedrucken. Dem Gottesdienst stand Propst Markus Grasl vor. J.W.

Thomas Brezina las aus der „Bibel in Reimen. MONDSEEFOTOGRAF.COM

Bischof: „Junge Menschen brauchen einen Coach“ 40 arbeitssuchende Jugendliche trugen bei „Jugend im Dialog“ am 27. Mai in Linz ihre Bedürfnisse an Entscheidungsträger/ innen heran. Die Themenschwerpunkte der Veranstaltung, an der sich auch Bischof Manfred Scheuer beteiligte, wurden im Vorfeld von den Jugendlichen selbst festgelegt: leistbares Wohnen, psychische und physische Gesundheit, politische Beteiligung, Ausgrenzung, Freiraum für Jugendliche, Mobilität und Chancen am Arbeitsmarkt. Der Dialog fand vormittags bei themenspezifischen Spaziergängen und nachmittags

im Linzer Volksgarten statt. Die Politiker/innen und Entscheidungsträger/innen gaben wiederum an, was sie aus dem Dialog mit den Jugendlichen mitnehmen und wo sie dranbleiben werden: eine verständliche Sprache verwenden, ein Jugendticketnetz für alle vorantreiben, Wohnbeihilfe für Jugendliche unter 18 und ein umfassendes Programm für die Selbständigkeit von Lehrlingen (Wohnmöglichkeiten, Mobilität, Geld). Vorurteile abgebaut. „Es ist gut, dass wir einander sehen und hören konnten. Es wurden Vorurteile abgebaut und gegenseiti-

Dialogveranstaltung im Linzer Volksgarten

ges Verständnis aufgebaut“, sagte Michael, einer der teilnehmenden Jugendlichen. „Junge Menschen brauchen einen Coach, jemanden, der mit ihnen geht“, stellte Bischof Manfred Scheuer fest, „und hier kann kirchli-

KJ/ ANNE PIATKOWIAK

che Jugendarbeit einen wertvollen Beitrag leisten.“ Veranstaltet wurde „Jugend im Dialog“ von der Betriebsseelsorge OÖ, der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung, der Katholischen Jugend OÖ und der Arbeiterkammer OÖ.


6 Visitation Dekanat Molln

3. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Bischof Manfred Scheuer ist auf Pastoral-Besuch im Dekanat Molln

„Glaube und Gemeinschaft gehören zusammen“ Ab 6. Juni 2021 ist Bischof Manfred Scheuer zur Visitation im Dekanat Molln. Dechant Alois Hofmann und Dekanatsassistentin Christa Meuwissen stellen für die KirchenZeitung das Dekanat vor und zeigen die Herausforderungen auf, vor denen die Pfarren stehen.

bereits einen großen Schritt in Richtung Zukunftsweg der Diözese gegangen sind.

INTERVIEW: JOSEF WALLNER

rungen auf ihre eigene Weise bewältigt. Eins kann man aber mit Sicherheit sagen: Die Pfarrgemeinschaften sind nicht zerbrochen, manches ist sogar gewachsen – wenn ich etwa an die Besinnungs-Wege an den Feiertagen in Steinbach, Grünburg oder Leonstein denke. Hofmann: Auch die neuen Techniken haben an Bedeutung für die Pastoral gewonnen. Meuwissen: In einigen Pfarren haben wir Whatsapp-Gruppen mit knapp hundert Interessierten, die vielfach auch Multiplikatoren und Multiplikatorinnen sind. Gerade in der Fastenzeit und in der Karwoche gab es in diesen Medien spirituelle Impulse. Hofmann: Aber trotz aller Bemühungen, mit der Situation gut umzugehen und ihr etwas abzugewinnen: Corona tut weh. Schon ein Jahr lang gab es kein Pfarrcafé mehr, das gemeinsame Singen im Gottesdienst ist eingeschränkt und die Begräbnisse sind ein großes Problem. Die Vorschriften ließen nicht zu, dass man gut Abschied nehmen konnte.

Was bedeutet die Corona-Pandemie für die Pastoral im Dekanat? Wie sind die Pfarren, vor allem in den Zeiten des Lockdowns, mit der Situation umgegangen? Meuwissen: Jede Pfarre hat die Herausforde-

Wie lässt sich das Dekanat Molln kurz charakterisieren? Christa Meuwissen: Das Dekanat weist eine

sehr ländliche Struktur auf, mit ausgeprägtem Sinn für Gemeinschaft. So besteht zwischen den Dorf- und Pfarrgemeinschaften ein guter Zusammenhalt. Die Pfarre ist in aller Regel den Leuten ein Anliegen. Das zeigt sich an den Festen. Wenn zum Beispiel in Steinbach das Erntedankfest gefeiert wird, betrifft das das ganze Dorf und es wird nicht nebenbei von einem Verein noch eine weitere Veranstaltung angesetzt. Alois Hofmann: Durch die ländliche Struktur ist der Kontakt der Pfarren zu den Vereinen recht unkompliziert. Das macht ein gutes Miteinander aus. Meuwissen: So beteiligen sich an pfarrlichen Festen auch Fernstehende. Hofmann: Wir sind ein überschaubares Dekanat mit sechs Pfarren, in dem zwei Pfar-

Alois Hofmann ist Pfarrer und Dechant des Dekanates Molln, Christa Meuwissen ist Dekanats- und Pastoralassistentin. PRIVAT

rer und ein pensionierter Priester tätig sind, auch zwei Pastoralassistentinnen mit geringem Stundenausmaß und zwei Diakone. Darüber hinaus gibt es in fünf der sechs Pfarren Seelsorgeteams. Die gemeinsame Verantwortung der Gläubigen wird bei uns gelebt. Das freut uns – umso mehr, weil wir damit

Wie schätzen Sie die Situation der sogenannten Gewohnheitschristen ein? Haben sich diese vom Gottesdienstbesuch entwöhnt? Hofmann: Für manche ist es sicher bequem

HINTERGRUND Bischofs-Visitation des Dekanates Molln Von Sonntag, 6. Juni 2021 bis 13. Juni kommt Bischof Manfred Scheuer zur „Visitation“ in das Dekanat Molln. Eine Visitation gehört zu den Aufgaben eines Bischofs. Visitation ist nicht in erster Linie Kontrolle, sondern ein Besuch mit Gottesdiensten, Begegnungen und Meinungsaustausch. Zum Dekanat Molln gehören die sechs Pfarren: Molln, Frauenstein, Leonstein, Grünburg, Steinbach an der Steyr und

Waldneukirchen. Das Programm der Visitation wurde durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt. Auf den Seiten 6 bis 9 der KirchenZeitung wird das Dekanat kurz präsentiert. Begleitet wird Bischof Scheuer von Bischofsvikar Wilhelm Vieböck und Generalvikar Severin Lederhilger. Die Visitatoren feiern in den jeweiligen Pfarren Eucharistie, darüber hinaus gibt es eine Pastoralkonferenz, Treffen mit Seelsorgeteams, Religionslehrer/innen, der Dekanatsratsleitung und den Bürgermeistern der Region.

geworden, am Sonntag nicht zum Gottesdienst zu gehen. Meuwissen: Ich habe den Eindruck, dass sie wiederkommen. Ich sehe nicht schwarz. Jemand hat mir gesagt: „Solange es den Kirchenwirt gibt, komme ich auf jeden Fall am Sonntag zur Messe.“ Natürlich war das im Spaß gesagt, aber es steckt sehr Bedenkenswertes drinnen. Glaube und Leben, Glaube und Gemeinschaft gehören zusammen. Darauf müssen wir sehr achten. Hofmann: Man muss sehen, ob und wie viele wiederkommen. Es konnten auch keine Pfarrfeste stattfinden. Jetzt braucht man sogar ein eigenes Sicherheitskonzept, das von


KirchenZeitung Diözese Linz

Visitation Dekanat Molln 7

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Der überwiegende Teil des Dekanates Molln ist landschaftlich vom Steyrtal geprägt: von der Steyr mit dem beeindruckenden „Steyrdurchbruch“, den Wiesen entlang des Flusses und den Wäldern, die an den Hängen der Voralpen emporwachsen. Linkes Bild: Blick über Obergrünburg. Rechtes Bild: Das Dekanat ist nach Molln, der größten Pfarre des Dekanates, benannt. In Molln befindet sich auch das Zentrum des Nationalpark Kalkalpen. FOTOS: PFARRE LEONSTEIN

der Bezirkshauptmannschaft genehmigt werden muss, wenn sich zehn Leute im Freien versammeln wollen. Die strengen Vorschriften und die Unmöglichkeit, vorauszusehen, wann sie wie gelockert werden, sind auch der Grund, warum wir das Visitationsprogramm nur sehr reduziert gestalten konnten.

Hofmann: Ich bin im 68. Lebensjahr. Dieses

Was werden Sie dem Herrn Bischof bei der Visitation sagen? Hofmann: Ich werde ihm Danke sagen für

einmal die Dekanatsgrenzen massiv verändern. Das Dekanat wird um Sierning, Sierninghofen, Schiedlberg und Aschach an der Steyr deutlich größer. Wenn man in die Geschichte schaut, hat es das aber schon einmal gegeben. Sierning war einst die Mutterpfarre für die gesamte Region Steyrtal. Meuwissen: Die neuen Dekanatsgrenzen treten bereits mit Herbst 2021 in Kraft und wir werden uns bemühen, dass wir nach und nach zusammenwachsen. Ein erster Schritt soll ein Treffen aller hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger beim Heurigen sein. (beide lachen) Was die Umwandlung des Dekanates dann in eine „Pfarre neu“ betrifft, wollen wir nicht bei der Pioniergruppe sein. Da brauchen wir noch ein wenig Zeit.

seine Leitung der Diözese und vor allem für die Art und Weise, wie er für uns Bischof ist. Auch dafür, dass er es gewagt hat, den Zukunftsweg für die Diözese in Kraft zu setzen, möchte ich ihm danken, ebenso für viele Wege, die er eröffnet hat, wie die Tauferlaubnis für Laien. Den aufrichtigen Dank werde ich aber mit dem Wunsch verbinden noch einiges an Mut aufzubringen. Denn es braucht noch einiges mehr an Wegen in die Zukunft und in der Zukunft. Auch wenn sich nicht alles an anstehenden Fragen in der Entscheidungsvollmacht des Bischofs befindet, muss die klare Botschaft nach Rom lauten, dass einiges so nicht weitergeht. Zum Beispiel tut es an der Basis weh, dass die Eucharistie in den Pfarren nicht gesichert ist. Das ist unserer Kirche nicht würdig. Meuwissen: Mich erfüllt mit Sorge, dass die Seelsorger-Kollegen im geweihten Amt im Alter so viel schultern müssen. Alten Priestern werden sehr fordernde Aufgaben zugemutet.

Maß an Verantwortung, das ich für mehrere Pfarren habe, in diesem Alter zu schultern, ist eigentlich nicht normal. Was wird der „Zukunftsweg“ der Diözese für das Dekanat bringen? Hofmann: Er wird in einem ersten Schritt

Worauf freuen Sie sich, wenn Sie an die Visitation denken? Hofmann: Ich habe schon mehrere Visitatio-

nen erlebt. Alle waren sehr positiv. Ich wünsche mir, dass sie auch diesmal eine Anerkennung für die Menschen im Dekanat und eine Wertschätzung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist.

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MOMENT Kleines Dekanat, große Erfindung Dekanat Molln. Aus einem diözesanen Zukunftsprozess Ende der 1990er Jahre sind mit Unterstützung des Pastoralamts Linz im Dekanat Molln sogenannte „Seelsorgeteams“ entstanden. Im Herbst 2002 wurden die ersten Teams gesendet, mit Ausnahme von Pergkirchen alle in der Region um Molln. Regionaldiakon Carlo Neuhuber hat die Idee und die Teams selbst wesentlich mitentwickelt: Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen übernehmen Teilbereiche der Pfarrseelsorge, sodass in Summe die vier Grundfunktionen einer Pfarre (Gemeinschaft, Verkündigung, Liturgie und Caritas) lebendig bleiben, auch wenn kein Priester oder hauptamtlicher Seelsorger mehr vor Ort ist. Das Modell „Seelsorgeteam“ wurde zu einem Pionier-Projekt, das im gesamten deutschen Sprachraum Standards gesetzt hat. Die Seelsorgeteams bilden künftig auch das Rückgrat der neuen Pfarrstruktur der Diözese Linz.


8 Visitation Dekanat Molln

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MOMENTE „Zusammenarbeit war immer gut“ Steinbach/Steyr. Von den 1960er Jahren bis 2009 wirkte Franz Weißenberger als Priester in Steinbach an der Steyr. „Ich war das erste Kind, dass er getauft hat“, erzählt Christian Dörfel. Später sollte er Tür an Tür mit Franz Weißenberger arbeiten, denn seit 2002 hat er das Amt des Bürgermeisters in Steinbach inne. „Die Zusammenarbeit war immer gut“, betont Dörfel. Die Kooperation funktioniere auch mit den Nachfolgern des Anfang des Jahres verstorbenen Langzeitpfarrers. „Wir schaffen es, gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden“, betont Christian Dörfel. Kleinere „Großpfarre“. Auch für die Diözesanleitung findet er in diesem Zusammenhang lobende Worte. Der Grund: Bei der Neuorganisation der Pfarrgemeinden im Zukunftsprozess wurde die Bitte der politischen Gemeinden erhört, die neue (Groß-)Pfarre Steyrtal nicht wie im ursprünglichen Plan vorgesehen bis Windischgarsten auszuweiten. So wird die Pfarre Steyrtal zwar über das jetzige Dekanat Molln hinausreichen, aber kleinräumiger sein als zuerst angedacht. Bei der Visitation wird Christian Dörfel diesen Dank persönlich aussprechen, wenn die Diözesanleitung mit den vier Ortschefs im Dekanat Molln zusammentrifft. Ein weiteres Gesprächsthema soll das „Haus der Region“ sein, das im alten Pfarr­hof untergebracht ist. Geht es nach Christian Dörfel, soll der Baurechtsvertrag mit der Diözese für dieses Zentrum für regionale Entwicklung verlängert werden. Derzeit läuft der Vertrag bis 2032. Darüber hinaus ist der Ortschef von Steinbach froh, dass die Visitation wieder Begegnungen ermöglicht. „Die Kirche und die Gemeinde leben vom Kontakt mit den Menschen“, betont Dörfel.

Die Gruppe, die die Jugendmesse am 15. Mai 2021 in der Pfarrkirche Leonstein gestaltet hat.

PFARRE LEONSTEIN

In Leonstein findet monatlich eine Jugendmesse statt

Im Kreis um den Altar Aus der Schar der Ministrantinnen und Ministranten und aus der Mitarbeit bei der „Nacht der 1000 Lichter“ ist in der Pfarre Leonstein eine Jugendmesse gewachsen, die seit rund zwei Jahren monatlich gefeiert wird. „Die jungen Frauen denken die Bibel sehr tief in ihr Leben hinein. Das beeindruckt mich jedesmal sehr“, erzählt Elisabeth Reithuber. Sie gehört dem Seelsorgeteam von Leonstein an, ist in der Pfarre für Verkündigung zuständig und begleitet die jungen Leute bei der Vorbereitung der Jugendmesse. Sie berichtet, wie das vor sich geht. Von der Bibel zur Messe. Zuerst kommt eine Gruppe bestehend aus fünf bis sechs Frauen rund um die Zwanzig zusammen, die sich als Kern herausgebildet hat. Sie besprechen die Lesung und das Evangelium des Sonntags, an dem der Jugendgottesdienst – als Vorabendmesse am Samstag – gefeiert wird. „Das ist eine ganz interessante Phase. Die Auseinandersetzung mit den Bibeltexten führt sehr in die Tiefe, die Mädels nehmen Lesung und Evangelium wirklich in ihr Leben hinein“, gibt Reithuber wieder, was sie an diesen Treffen besonders beeindruckt. Natürlich kommt die Gruppe immer wieder auch auf die Frage nach den Frauen in der Bibel zu sprechen, warum sie zum Beispiel

so wenig vorkommen, erzählt Reithuber. Es geht aber nicht nur um die Bibel: „Die Jugend denkt in der Frauenfrage ganz anders, als ich erzogen worden bin.“ Dass P. Alfred Strigl, Kurat im Dekanat Molln, bei der Runde dabei ist, empfinden alle als große Bereicherung. Der 80-jährige Priester fungiert als theologischer und biblischer Begleiter. „Das Gespräch ist ein echtes Miteinander auf Augenhöhe. P. Alfred ist für uns ein Segen“, sagt Seelsorgeteammitglied Elisabeth Reithuber. Gemeinschaft um den Altar. Dieser Austausch über die Bibeltexte der Messe stellt die Mitte der Vorbereitung dar, von der dann die weiteren Schritte ausgehen. Da ist aber Reithuber nicht mehr dabei. Die Jugendlichen wählen die Lieder aus, laden aus dem Freundes- und Bekanntenkreis Musiker/innen ein, stellen Einleitung, Bußgedanken und Fürbitten zusammen. Und noch so manches mehr ist zu tun, damit die Jugendmesse ansprechend gefeiert werden kann. Ein besonderes Element war bis zur Corona-Pandemie jeweils das Vaterunser, zu dem alle in den Altarraum gekommen und im Kreis stehend bis nach dem Empfang der Kommuniuon geblieben sind: „Das war ein tiefgehendes Gemeinschaftserlebnis. Sobald wir dürfen, machen wir das wieder“, sagt Reithuber und betont: „Wir als Pfarre sind sehr froh, dass es diese jungen Leute gibt.“ JOSEF WALLNER

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KirchenZeitung Diözese Linz

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Visitation Dekanat Molln 9

Frauenstein ist Pfarre und Wallfahrtsort

„Starke Präsenz einer liebevollen Mutter“ Auch während der Pandemie war und ist die Kirche von Frauenstein gut besucht. Die Schutzmantelmadonna zieht Menschen aus nah und fern an, aber auch viele Bewohner/innen Frauensteins haben eine besondere Beziehung zu ihrer Madonna. Im Pfarrblatt von Frauenstein findet sich zum 500-Jahr-Jubiläum der Schutzmantelmadonna im Jahr 2015 eine berührende Beschreibung der Beziehung zu der spätgotischen Muttergottes-Darstellung von einem nicht namentlich genannten Autor: „Ein wunderbares Kunstwerk, ohne Spur von Kitsch. Gerne schaue ich mir speziell das gütige Gesicht von Maria an. Durch ihren Platz am Hochaltar vermittelt mir die Madonna, dass sie auch für mich und für uns Platz unter ihrem Mantel hat.“ „Für mich als gebürtige Frauensteinerin gehört die Schutzmantelmadonna einfach dazu, sie ist Teil der Kirche. Wenn ich darüber nachdenke, ist vielleicht die starke Präsenz einer liebevollen Mutter das, was un-

serer Kirche etwas Heimeliges gibt“, erklärt eine Mutter von drei Kindern. In der Kirche daheim. Eine Kirchenführerin wurde einmal gefragt, welche Wunder sich bei der Schutzmantelmadonna ereignet haben. „Ich habe eine ganz einfache Antwort gegeben“, sagt sie: „Für mich ist allein schon ein Wunder, dass Jahrhunderte lang die Wallfahrer kommen, um hier bei unserer Gottesmutter Trost und Hoffnung zu suchen und mit Gebeten und Liedern zu danken. Auch ich persönlich finde bei unserer Gottesmutter Ruhe und Geborgenheit. Mich berührt Marias unbedingtes Ja zu Gott. Wenn ich in unsere Kirche gehe, bin ich daheim.“ Derzeit kommen noch keine Gruppen, aber Einzelpilger/innen in größerer Zahl, freuen sich die Mitarbeiter/innen der Pfarre. Neben der Schutzmantelmadonna ist auch das Grab von Hans-Joachim Kulenkampff Ziel eines Besuchs in Frauenstein.

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JOSEF WALLNER UNTER MITARBEIT VON JOSEF ROTBART

Die Schutzmantelmadonna von Frauenstein entstand um 1515. MARKUS HUEMER

Oberösterreich hat mehr als

2500

Kirchen und pfarrliche Bauten.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Wir sorgen für den Erhalt dieser Glaubensorte und Kulturdenkmäler. Danke für Ihren Kirchenbeitrag!

Pfarrkirche Frauenstein Foto: Thomas Markowetz


10 Thema

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KirchenZeitung Diözese Linz

„Politischer Islam“ ist umstritten: Stimmt der Begriff? Diffamiert er Muslime? Wer darf über wen wie reden? Eine Islamlandkarte Österreichs, präsentiert von ­Integrationsministerin Susanne Raab, ließ die Wogen wieder hochgehen. MONIKA SLOUK

„Die Mehrheit der Muslime lebt friedlich in Österreich“ Islamismus, der in der Forschung etwas missverständlich als „politischer Islam“ bezeichnet wird, existiert nicht nur in einer gewalttätigen, „dschihadistischen“ Form. Auch in Europa gibt es Strömungen, die die demokratische Gesellschaftsordnung ohne Gewaltanwendung, durch legale Mittel, schwächen oder überwinden wollen zugunsten einer Ideologie, die auf vermeintlich islamischen Werten beruht. Um solche Strömungen zu erkennen und zu benennen, errichtete die österreichische Regierung vor einem Jahr die „Dokumentationsstelle Politischer Islam“. Als ihre Aufgabe nennt die Stelle die wissenschaftliche Erforschung von Netzwerken und Strukturen, die „die Umgestaltung bzw. Beeinflussung von Gesellschaft, Kultur, Staat oder Politik anhand von solchen Werten und Normen anstrebt, die von deren Verfechtern als islamisch angesehen werden, die aber im Widerspruch zu den Grundsätzen des demokratischen Rechtsstaates und den Menschenrechten stehen.“ Ziel ist, Gefahr für Demokratie, Grundrechte, Rechtsstaat und dessen Institutionen abzuwenden. Forschungsergebnisse. In diesem Sinne lud die Dokumentationsstelle vorige Woche kurzfristig zur Präsentation „aktueller Forschungsergebnisse“ mit Integrations- und Kultusministerin Susanne Raab. Konkreter wurde die Ankündigung nicht, um welche Forschungsergebnisse es sich handeln würde, und wesentlich konkreter wurde auch die Präsentation selbst nicht, wenn man sich Inhalte erwartete, wie etwa: Mit welchen Methoden wird die Gesellschaft unterwandert und langsam umgestaltet, sodass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Gefahr sind? Welche Netzwerke sind dabei

die gefährlichsten und wie sind sie zu erkennen? Wohl war von drei Dossiers die Rede, die die drei größten islamischen Dachverbände in Österreich – ATIP, Millî Görüs und Graue Wölfe – und ihre Verbindungen ins Ausland analysieren würden. Die Analysen selbst wurden allerdings erst im Anschluss an die Präsentation in Heftform verteilt, sodass eine sachliche Auseinandersetzung darüber an Ort und Stelle nicht möglich war. Das lenkte umso mehr Aufmerksamkeit auf

„Transparenz schaffen – nicht erst, wo Gesetze übertreten werden.“ INTEGRATIONSMINISTERIN SUSANNE RAAB

das Einzige, was tatsächlich bildhaft präsentiert wurde: die mittlerweile vielbesprochene Islamlandkarte, die ein Institut der Universität Wien bereits seit einigen Jahren vorbereitet und im Auftrag der Dokumentationsstelle Politischer Islam weiterentwickelt hatte, die aber bei genauer Betrachtung noch sehr unvollständig ist – ein offener Forschungsprozess, so die Erklärung. Man wolle durch die Landkarte die Stärken und Schwächen der über 600 muslimischen Einrichtungen in Österreich sichtbar machen. Es ginge darum, die Vielfalt des Islam in Österreich übersichtlich darzustellen. Ministerin Susanne Raab erläuterte die Beweggründe für die in Auftrag gegebene Islamlandkarte in einigen Punkten: Man wolle Transparenz schaffen – nicht erst, wo Gesetze übertreten würden; außerdem zwischen dem Islam als Religion

und als politischer Ideologie unterscheiden. Und Anhaltspunkte für die Politik, wer „gute Partner“ seien und wohin Fördergelder fließen sollten. „Die Mehrheit der Muslime lebt friedlich in Österreich“, betonte sie in diesem Zusammenhang, und es sollte keinen Generalverdacht gegen den Islam geben. Reformen. Auch der Autor der Islamlandkarte, der Islamwissenschaftler Ednan Aslan, erwähnte, dass muslimische Organisationen teilweise gute Integrationsarbeit leisten würden in Form von Deutschkursen, Flüchtlingshilfe oder Nachhilfe. Allerdings gäbe es eben auch gefährliche Tendenzen, „darauf wollen wir die Bevölkerung aufmerksam machen“. Außerdem wolle man damit eine Debatte anregen und die muslimischen Organisationen zum Dialog einladen. „Reformen unter Muslimen können wir nicht ohne öffentliche Debatten bewirken“, so Aslan. Der Leiter des wissenschaftlichen Beirats der Dokumentationsstelle, der islamische Theologe Mouhanad Khorchide von der Universität Münster, ergänzte, dass es der Stelle mit Landkarte und Dossiers um Differenzierung ginge und um Dialog: „Wir laden alle ein, die Debatte gemeinsam zu versachlichen.“ Es solle ein Diskurs jenseits von Emotionalität und Polemik entstehen. Umstritten. Genau das passierte in den Tagen nach der Präsentation allerdings nicht. Vielmehr entspann sich eine emotionale Debatte über die Landkarte, Datenschutz und die Gefährdung der nun öffentlich bekannten Einrichtungen, bis hin zum Entzug des Logos der Universität Wien für das Forschungsprojekt durch Universitätsrektor Heinz Engl. Er distanzierte sich „insbeson-


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Thema 11

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dere vom ‚Impressum‘, in dem zur Meldung von ‚Informationen zu einzelnen Vereinen oder Moscheen‘ aufgefordert wird“. „Durchaus üblich“. Dass die Dokumentationsstelle Politischer Islam Interesse an Informationen über islamische Einrichtungen hat, sieht die im interreligiösen Dialog engagierte Theologin Regina Polak als berechtigt an. „Landkarten religiöser Gruppierungen sind religionswissenschaftlich durchaus üblich“, meint sie. „Aber seit Jürgen Habermas wissen wir, dass Wissenschaft immer von Interessen geleitet und nie wertneutral ist.“ Aufgrund der Präsentation durch die Dokumentationsstelle dominiere in diesem Fall das politische Interesse, der Kampf gegen den Islamismus. Dieser sei notwendig, dürfe aber keinen Generalverdacht gegenüber allen islamischen Einrichtungen fördern. „Wissenschaft findet ja nicht im luftleeren Raum statt“, sie müsse verantwortlich den Kontext berücksichtigen – und zu diesem gehöre auch ein Ansteigen von Übergriffen gegen Muslime. Menschen, nicht Objekte. Überdies gäbe es Methoden, „die die Beforschten als Subjekte ernst nehmen“. Die Betroffenen könnten während der Forschung bereits beteiligt werden, so könnten auch Reformen initiiert werden. Das sei offensichtlich nicht geschehen, wenn man die Reaktionen der muslimischen Verbände beachte. „Menschen sind ja nicht Objekte, die man dokumentiert wie Gräser oder Gewächse.“ Wenn man tatsächlich in Dialog treten wolle, müsse man auch die Machtverhältnisse zwischen dem Staat und einer Minderheit beachten. Man rede zu viel über Muslime, sie selbst kämen we-

nig zu Wort. Andererseits räumt Regina Polak ein, dass es schwierig sei, über das Thema Islam und Islamismus differenziert zu diskutieren. „Wir haben zwei Probleme, Islamfeindlichkeit und islamistischen Extremismus. Beides gehört bearbeitet, nicht gegeneinander ausgespielt.“ Polaks Anfrage an das Projekt „Landkarte“ bleibt: „Welchen Beitrag leistet dieses Projekt zum Selbstverständnis einer Gesellschaft, in der Muslime

„Wir haben zwei Probleme, Islamfeindlichkeit und islamistischen Extremismus.“ REGINA POLAK

und Nicht-Muslime miteinander leben müssen?“ Es trage jedenfalls nicht dazu bei, ein ohnehin aufgeheiztes Klima zu deeskalieren. „Normale Menschen“. Der Wiener Religionsphilosoph Kohki Totsuka weist darauf hin, dass nicht nur eine Seite für die aufgeheizte Stimmung verantwortlich ist. Er wundert sich über das „Tamtam“ rund um die Landkarte und darüber, dass die Islamische Glaubensgemeinschaft nicht schon längst so eine Karte erstellt hatte. Er wünscht sich eine Landkarte, die den Islam nicht zum größten Problem des Landes stilisiert. „Die meisten Muslime sind ganz normale Leute.“ Und er wünscht sich klare Worte aus der Politik: „Es wäre hilfreich, wenn Regierungsmitglieder sagen würden, selbstverständlich ist der Islam Teil unseres Landes.“

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Präsentierten eine Landkarte des Islam in Österreich und andere Forschungsergebnisse: Integrationsministerin Susanne Raab, Mouhanad Khorchide und Elham Manea vom wissenschaftlichen Beirat der Dokumentationsstelle Politischer Islam, Ednan Aslan von der Universität Wien. GEORG HOCHMUTH/APA

Evangelische Kritik Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka empfiehlt, die Islamlandkarte „schnell wieder vom Netz zu nehmen“. Einerseits sei mit der gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft der Muslime darüber kein Gespräch geführt worden; andererseits könne die Landkarte, die teils Privatadressen von verantwortlichen Personen auflistet, Menschen gefährden, so Chalupka. Die evangelische Kirche würde sich „eine Landkarte verbieten, in der ihre Einrichtungen ... vom Staat in die Öffentlichkeit gebracht werden“.

Bischof Chalupka übt Kritik. EPD/USCHMANN


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Staatsbesuch. Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte mit der estnischen Präsidentin Kersti Kaljulaid das Stift Göttweig. Beim Gespräch standen Kooperationsmöglichkeiten zwischen Estland und Niederösterreich im Bereich der Digitalisierung im Mittelpunkt. Zuletzt war 1983 der damalige Bundespräsident Rudolf Kirchschläger zu einem offiziellen Besuch im Stift gewesen.

Präsidentin Kersti Kaljulaid und Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Göttweig. NLK FILZWIESER

Missbrauch in Ungarn. Die Grazer Theologin Rita Perintfalvi enttabuisiert mit ihrem neuen Buch sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Ungarn. Das am 4. Juni im Budapester Kalligram-Verlag erscheinende Buch ist das erste, in dem Betroffene von sexuellem oder spirituellem Missbrauch durch ungarische Priester ihre Leidensgeschichten öffentlich erzählen. Schon vor Veröffentlichung wird Perintfalvi für die Zusammenstellung der Berichte von zehn Missbrauchsopfern heftig angegriffen, wie die Theologin schilderte. Seuchen. Das Kärntner Benediktinerstift St. Paul zeigt eine Ausstellung über die Geschichte der Seuchen mit dem Titel „Zur Hölle mit dem Himmel?“. Es geht um die Pest und andere Heimsuchungen, die ganze Landstriche leerfegten, Thema ist aber auch das stete Ringen um Heilung sowie der Ruf nach Gott, „wo die Medizin an ihre Grenzen stieß“. Die Ausstellung ist bis 1. November mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

3. Juni 2021

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Assistenz zum Leben und nicht Hilfe zur Selbsttötung

Einander anvertraut Auszüge aus der Erklärung der katholischen Bischöfe Österreichs zum Tag des Lebens am 1. Juni, Vollversion auf bischofskonferenz.at „Wir sind als Christen überzeugt, dass uns Gott mit dem Leben auch die Freiheit gab. Als freie Menschen haben wir den Auftrag, Verantwortung zu übernehmen – für uns selbst, für unsere Nächsten, für das Wohlergehen der gesamten Menschheitsfamilie und für das ‚Haus‘ der Schöpfung. Assistenz zum Leben. Die Entscheidung des österreichischen Verfassungsgerichtshofs, das bisherige Verbot der Hilfe zur Selbsttötung aufzuheben, ist als Entscheidung eines Höchstgerichts zu respektieren, gutheißen muss man sie aber nicht. Wenn wir zukünftig zwischen einem ‚guten‘ und ‚schlechten‘ Suizid zu unterscheiden haben, ist der bislang gültige Konsens aufgehoben, dass jeder Suizid eine menschliche Tragödie ist. Wenn Menschen Todeswünsche äußern, so meinen sie in den allermeisten Fällen nicht, dass sie nicht mehr leben wollen, sondern dass sie ‚so‘ nicht mehr leben wollen. Wir müssen Einsamkeit bekämpfen und Angehörige in dieser herausfordernden Situation entlasten. Wir brauchen einander! Es ist eine Illusion zu glauben, wir könnten in jedem Moment unabhängig über uns selbst bestimmen. Wir brauchen einander! Dies anzunehmen, befreit von Überheblichkeit. Der flächendeckende Ausbau einer Palliativ- und Hospizversorgung, die allen bis ans Lebensende zur Verfügung steht, muss sichergestellt werden.

Wahrung der Menschenwürde. Wir wissen aus unzähligen Begegnungen mit Sterbenden, dass gerade die letzte Lebensphase zum Segen werden kann. Vielfach sind wichtige Begegnungen und Momente von Versöhnung noch möglich. Außerdem setzt eine propagierte Option zur Selbsttötung all jene unter Druck, die sich dem Leben bis zum Eintritt des natürlichen Todes stellen und dabei auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Dienst am Lebensende. Die hochtechnisierte Intensivmedizin unserer Zeit hat bekanntlich die Möglichkeit, den Zeitpunkt des Todes künstlich zu verzögern. Ob sie damit immer zum Wohl des Patienten handelt, muss hinterfragt werden. Es geht um das Unterlassen nicht sinnvoller, unverhältnismäßiger Therapieversuche – bei einer bleibenden Sorge um eine sensible Schmerzbehandlung der anvertrauten Patienten. Ärzte und Angehörige der Gesundheitsberufe sollen weiterhin ausschließlich dem Leben dienen dürfen. Erwartungen an den Gesetzgeber. Wir appellieren an den Gesetzgeber, Maßnahmen zu setzen, die verhindern sollen, dass aus der rechtlichen Möglichkeit zum assistierten Suizid ein ‚inneres Sollen‘ wird. Dazu gehören aus unserer Sicht jedenfalls: Absicherung und Ausbau der Suizidprävention, Ausschluss des Irrtums und der Einflussnahme Dritter, Schutz des Vertrauens in die Gesundheitsberufe, Gewährleistung der Ablehnungsfreiheit, Absicherung des Verbots der Tötung auf Verlangen.“

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Vernetzung Die Lebensschutzbeauftragten der Diözesen trafen sich zu einem ersten Vernetzungstreffen teils in Salzburg, teils online. „Vernetzung und Koordination der vielfältigen Initiativen ist für ein effektives Engagement im Lebensschutz notwendig“, erklärte Lebensschutz-Bischof Glettler. Austausch der diözesanen Lebensschutzbeauftragten Bischofsvikar Gerhard Viehhauser (Salzburg), Nicole Meissner (Wien), Bischof Hermann Glettler und Gisella Schiestl (Innsbruck) und Florian Lair (Eisenstadt), sowie per Videokonferenz Margit Huber (Graz-Seckau), Jürgen Mathis (Feldkirch) und Markus Mucha (St. Pölten). ED SALZBURG


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Panorama 13

3. Juni 2021

Papst Franziskus ordnete eine Apostolische Visitation, also eine offizielle Überprüfung, für die Erzdiözese Köln an.

KNA

Päpstliche Kontrolleure in Köln Eine offizielle Überprüfung für die deutsche Erzdiözese Köln hat Papst Franziskus nun angeordnet. Durchführen soll die Apostolische Visitation der Stockholmer Bischof Kardinal Anders Arborelius und der Bischof von Rotterdam, Johannes van den Hende. Die beiden beauftragten Kontrolleure werden sich in der ersten Junihälfte vor Ort ein umfassendes Bild von der komplexen pastoralen Situation im Erzbistum Köln verschaffen. Außerdem sollen sie untersuchen, ob der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki, der Hamburger Erzbischof Stefan Heße und die

Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff Fehler gemacht haben beim Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs. In der Erzdiözese Köln wird seit mehr als einem Jahr um die öffentliche Aufarbeitung früherer Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche gerungen. Dabei geht es auch darum, Verantwortliche zu benennen, die Missbrauchstäter geschützt und Verbrechen vertuscht haben. Mitte März hatten Juristen um den Strafrechtler Björn Gercke ein von der Erzdiözese beauftragtes Gutachten zum Umgang der Kölner

Diözesanspitze mit Fällen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche veröffentlicht. Eine erste Untersuchung hatte ­Woelki nicht veröffentlichen lassen und dies mit methodischen Mängeln begründet. Der Gercke-Report zählt zwischen 1975 und 2018 mindestens 75 ­Pflichtverletzungen durch hohe Amtsträger, darunter Ge­neral­ vikare und Erzbischöfe. Demnach sind sie unter anderem Verdachtsfällen nicht nachgegangen und haben sich nicht um die Opfer gekümmert. Kardinal ­Woelki selbst wird durch Gercke entlastet. Dennoch sind die Kritiker nicht verstummt.

Grundstein gelegt für Mehrreligionen-Bau

SOS-Menschenrechte unter neuem Vorsitz

WELTKIRCHE

Für das Berliner „House of One“ („Haus des Einen“) von Juden, Christen und Muslimen ist der Grundstein gelegt: Vertreter aus Politik und Religionsgemeinschaften vollzogen am Donnerstag vergangener Woche auf dem Petriplatz im Zentrum Berlins den symbolischen Baustart für das seit zehn Jahren geplante Mehrreligionenhaus. Bis 2024/25 entsteht ein weltweit einzigartiger Ziegelbau in kubischen Formen mit einer Synagoge, einer Kirche und einer Moschee sowie einem gemeinsamen Raum der Begegnung. Das Projekt gilt weltweit als Modell des friedlichen Zusammenlebens.

Die ehemalige ORF-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder (im Bild) hat den Vorsitz des Vereins SOS-Menschenrechte Österreich vom früheren Grünen-Politiker Gunther Trübswasser übernommen. Der im Anschluss an das Lichtermeer 1993 gegründete ­Verein setzt sich für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik und die Wahrung der MenschenWWW.ZOEGOLDSTEIN.COM rechte ein.

Der englische Kurienerzbischof Arthur Roche (71) wird neuer Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation. Der Brite wird Nachfolger des ghanaischen Kardinals Robert Sarah (75), dessen Rücktritt der Papst Ende Februar angenommen hatte. Als Präfekt der Gottesdienstkongregation ist Roche künftig für alle Fragen rund um die Liturgie und die Sakramente zuständig. Myanmar wird seit Wochen von Unruhen erschüttert. Kardinal Charles Bo hat seinen Landsleuten Mut zugesprochen. Die wahre Macht liege in der Liebe, nicht in der Herrschaft, sagte der katholische Erzbischof von Yangon am Sonntag bei einem Gottesdienst. Gott stehe den Bedrängten bei, so Bo.

Charles Bo

KNA


14 Spiritualität IM LEBENS-SPIEGEL Seitenstechen Zahnweh. Muskelbrennen. Das Ziehen im Rücken, der Wadenkrampf. Mit seinem Körper hat es der Mensch nicht immer leicht, trotz aller leiblichen Lustbarkeiten. Zum Aus-der-Haut-Fahren fühlt er sich manchmal – und kann es nicht. Der Mensch ist gebunden an seinen Körper. Diesen zur Höchstform zu trainieren, gilt vielen als wichtig – solange es irgendwie möglich ist. Menschsein ohne die Last und Begrenzung des Körpers – das war eine Sehnsucht vieler. Auch christliche Strömungen haben den Körper gelegentlich beiseitegeschoben. Bloß vergänglich! Die Seele meinten sie, sei es, was zählt. Nicht so für Gott. Er ist Mensch geworden. Und Christinnen und Christen glauben an nichts weniger, als an die „Auferstehung des Fleisches“. Des Leibes also. Zu Fronleichnam verehren Katholikinnen und Katholiken den „Leib Christi“. Nicht nur seine Seele also. Dass Gott Mensch, leiblich also, geworden ist, ist eine der erstaunlichsten Glaubenswahrheiten. Gott zeigt sich in seiner Verletzlichkeit, nicht bloß als der Erhabene und Allmächtige. Er zeigt sich in seiner Empfindsamkeit – und empfindsam. Als Mitleidender. Als Mensch. Mensch, du musst dich deines Leibes nicht schämen. In ihm ist Würde. Nicht nur im frohlockenden Jubel, auch im Seufzen, Stöhnen und Seitenstechen äußert sich doch auch ein Gotteslob.

3. Juni 2021

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Fronleichnam

Christus ist bei uns Warum machen Katholik/innen eine Kniebeuge vor dem Tabernakel? Warum brennt dort das Ewige Licht? Warum wird die Hostie zu Fronleichnam durch Ort und Flur getragen? Die Antwort auf all diese Fragen ist dieselbe: Weil Christus anwesend ist. HEINZ NIEDERLEITNER

Fronleichnam feiert die Gegenwart Christi in den Eucharistischen Gaben. Gebildet aus den mittelhochdeutschen Worten „vron“ (Herr) und „lichnam“ (lebendiger Leib) sagt Fronleichnam selbst, worum es geht: den Leib des Herrn. Während der Messfeier wird die Substanz von Weizenbrot und Traubenwein, so der Glaube der Kirche, verändert (Transsubstantiation). Brot und Wein verweisen nicht bloß auf Leib und Blut Christi, sondern sie sind es. Einzig die durch die Sinne fassbare Erfahrungswirklichkeit bleibt unverändert, sodass Leib und Blut Christi von den menschlichen Sinnen her weiter als Brot und Wein wahrgenommen werden. Die Substanzveränderung ist von Dauer. In der äußeren Gestalt von Brot und Wein bleibt Christus auch außerhalb der Eucharistiefeier gegenwärtig. Aus praktischen Grün-

den betrifft das aber nur die Hostien, das Blut Christi darf normalerweise nicht aufbewahrt werden. Was in der Hostie verehrt wird – besonders, aber natürlich nicht nur, zu Fronleichnam – ist die reale Gegenwart Christi. Christus wendet sich den Menschen zu. Fronleichnamsprozessionen verstärken diese Erfahrung: Christus wird durch unsere Straßen, über unsere Felder getragen. Letztlich feiert die Kirche im „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie Fronleichnam offiziell heißt, die Zuwendung Gottes zu den Menschen. Gefahren. Dabei erkennt das „Lexikon für Theologie und Kirche“ in der Durchführung der Prozession nicht nur eine Chance, sondern auch eine Gefahr: Wo die traditionelle Gestalt solcher Prozessionen bloß konserviert werde, drohe ein Abgleiten ins Folkloristische, liest man da. Ähnlich dürften die Dinge liegen, wenn statt von Fronleichnam vom „Prangertag“ (vom mittelhochdeutschen Wort „prangen“: Gepränge, Prunk) die Rede ist. Zudem erinnern solche Bezeichnungen daran, dass die Fronleichnamsprozession in der Gegenreformation zu einer Machtdemonstration des Katholizismus missbraucht wurde. Das bedeutet keine grundsätzliche Abwertung der Prozessionen, die im Kirchenrecht vorgesehen sind. Aber es ruft auf, sich zu erinnern, dass die Prozession nicht der Hauptgrund des Festes ist, sondern nur dem Glauben an die reale Gegenwart Christi und damit an Gottes Liebe zu den Menschen dient.

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X  Ein Video zum Thema „Fronleichnam für Kinder erklärt“ findet sich unter www.dioezese-linz.at/fronleichnam

Festgeschichte Fronleichnam wurde von Papst Urban IV. 1264 für die ganze Kirche eingeführt. Seit damals sind auch frühe Prozessionen in Köln nachweisbar. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ging die Bedeutung der Prozession aus theologischen Gründen zurück. In manchen Pfarren wurde sie (zeitweise) abgeschafft.

MATTHÄUS FELLINGER

Christus in der äußeren Gestalt des Brotes

CORINNE SIMON/KNA


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Glaube 15

3. Juni 2021

500. Geburtstag des Innsbrucker Diözesanpatrons und Jesuiten Petrus Canisius

Kunst als Testfall die dringend notwendige Korrektur des herrschenden Wirtschaftssystems, sein Engagement für Bildung für alle und die Vertiefung des geistigen Lebens. Hier schlägt das Herz der gesamten Ausstellung zum 500. Geburtstag von Petrus Canisius in Innsbruck und Hall. Von hier aus entfalten sich die Anliegen von Canisius in das Kirchenschiff der Jesuitenkirche und an die sieben anderen Ausstellungsorte. Eine Weggabelung. Die Gemeinde der Spitalskirche in Innsbruck hat sich entschieden, das dort gezeigte monumentale Werk „Das Floß der Medusa“, ebenfalls von SUSI POP, schon vor der Halbzeit der Ausstellung auf Grund von Bauarbeiten wieder abzuhängen. Im Umgang mit künstlerischen Werken enthüllt sich jedoch ebenfalls das Ringen, der Kampf darum, glaubwürdig, wachsam und wahrhaftig wie Canisius zu sein oder es bei Oberflächlichem zu belassen wie in den legendären Serien von Denver und Dallas.

Canisius-Porträt von SUSI POP in der Jesuitenkirche Hall. SCHALLNER/ COURTESY ZWINGER GALERIE

Im Altarraum der Jesuitenkirche in Hall hängt seit kurzem ein Porträt von Petrus Canisius. Der Kirchenlehrer schaut mit festem, nüchternem Blick auf seine Gemeinde. Er ist präsent-wachsam, asketisch-produktiv. SUSI POP abstrahiert in ihrer Arbeit von 2021 das graphische Vorbild von Jan Toorop aus dem Jahre 1926 durch die Entscheidung, mittels Siebdruck-Verfahren und einem Heiß-kaltKontrast der Farben Blau und Magenta zu arbeiten. „Ein gewisses Blau greift ans Herz. Ein gewisses Rot versetzt in einen Zustand der Spannung“, notierte Henri Matisse. Ihm im Porträt begegnen. Im Sich-Zeigen liegt die Kraft und Vitalität des Bildes.

Canisius schaut uns an. Sein Bildnis ist ein Geschehen voller Möglichkeiten, bietet den Dialog an. Es deutet, greift ein und vermittelt Einsichten – bemerkenswert, bedeutsam und kostbar. Der Missionar stimmt in den Chor der Jesuiten vor Ort ein, nimmt teil an weiteren Kunstinstallationen in der Kirche: der performativen Bodenarbeit von Franz Erhard Walther, den Bienenhäusern von Olaf Nicolai und den Fotografien von Adrian Paci. Ein Zwiegespräch wird eröffnet, zu dem wir mit eingeladen sind. Funken des Hochaltarbildes „Allerheiligen“ springen über. Hier schlägt das Herz. Canisius‘ Humanismus, sein Einsatz für die Armen und die Würde des Menschen ist ebenso Thema wie die von ihm geforderte Reform der Kirche,

Handlungsdynamik im Bildkonzept. SUSI POP entspricht der Dynamik von Canisius in besonderer Weise. Sie lässt ihren bürgerlichen Namen anonym. Sie verlebendigt klassische Werke, verschafft ihnen eine zeitgenössische Relevanz, mittels derer sie sich aufmachen, Freundschaften und Allianzen zu bilden, in neuem Licht erscheinen. Welche künstlerische Position wäre geeigneter, mit Canisius in das „here and now“ zu wandern?

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„Gebt mir Bilder!“ Hochkarätige Gegenwartskunst zum 500. Geburtstag von Petrus Canisius in Innsbrucker und Haller Kirchenräumen: Diese Serie stellt Werke der Tiroler Ausstellung vor.

Teil 3 MIT HUBERT SALDEN KURATOR


SONNTAG

Wer sich dem Anspruch stellt Die Ur-Sünde des Anfangs ist geblieben. Der Mensch will Gott gleich sein, er will Gott sein. Die Geschichte ist voll von Ruinen des menschlichen Stolzes.

Die Krisen dieser Welt haben uns von der Vorstellung geheilt, dass wir Regie führen über die Welt. Heute erahnen wir, dass Gottes Geist auch in dieser verletzten Welt Gottes Werk weiterführt.

1. Lesung

2. Lesung

Genesis 3,9-15

2 Korintherbrief 4,13-5,1

N

S

achdem Adam von der Frucht des Baumes gegessen hatte, rief Gott, der Herr nach ihm und sprach zu ihm: Wo bist du? Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen? Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen. Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen. Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.

chwestern und Brüder! Wir haben den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben und darum reden wir. Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sich stellen wird. Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen zur Verherrlichung Gottes. Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare blicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig. Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.

Evangelium Markus 3,20-35

I

n jener Zeit ging Jesus in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Herrschers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und gespalten ist, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus des Starken eindringen und ihm den Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, ich sage euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er hat einen unreinen Geist. Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben draußen stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

10. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 6. Juni 2021

Der Mensch ist keine Marionette Gottes, ist ihm nicht ausgeliefert. Gott zwingt nicht, er entlässt den Menschen in die Freiheit, auch in die Freiheit der Gottsuche.


WORT ZUM EVANGELIUM

Das Wesentliche des Lebens ist nicht machbar – es wird.

Sich für Gott entscheiden? Für den Glauben, für die Kirche, für das Christsein, für Taufe oder Firmung? Geht das? Ich zweifle, denn letztlich bleibe ich immer ein Überforderter, vom Augenblick Gelenkter. Wann könnte ich solche Entscheidungen treffen? Doch das Wesentliche des Lebens ist nicht machbar – es wird. Anders gesagt: Für den Menschen bleibt es faszinierend, mit diesem Gott der Menschen umzugehen. Gott aber entzieht sich jedem Versuch, ihn nur zum Erfüller meiner Wünsche und zum Prellbock meiner Sehnsüchte zu machen. Gott lässt sich nicht lenken, nicht gängeln, wie es gerade passt. Immer ist der Mensch zuerst „Hörer des Wortes Gottes“ (Karl Rahner), ein von Gott Beanspruchter, ein auf Gott Verwiesener. Glauben ist: Die entschiedene Entscheidung Gottes in Jesus Christus für uns Menschen anzunehmen. Unsere profan gewordene Welt treibt sichtbar Blüten des Irrationalen und übt eigenartige Heilspraktiken, sie hält den metaphysischen Heimatverlust gar nicht aus. Romano Guardini: „Das furchtbarste Experiment, das in der Menschheit je unternommen worden ist, heißt: es geht auch ohne Gott“. Und trotzdem bleibt die Faszination für diesen Gott. Jesus hat seine Jünger und die anderen zur Entscheidung aufgefordert, er wollte sie aus dem Zwielicht der Unentschlossenheit und der faulen Kompromisse herausholen. Das Reden und Wirken Jesu sind nicht harmlos und beliebig, sie bleiben fordernd, stellen in Frage, verunsichern. Alles Reden von ihm muss durch das Prisma meines Lebens gehen. Fromme Hohlformeln, lebensfremde Frömmigkeitsübungen, Besserwisserei, emotional aufgeladene, oft peinliche Glaubenszeugnisse sind meist geistlos und nur ein Spiegelbild der Verharmlosung. Glauben aber ist Begegnung mit Ihm. Wer sich seinem Anspruch stellt, ist weder draußen, noch drinnen, weder ausgeschlossen, noch vergessen, aber frei, sich diesem Gott auszusetzen.

FRANZ JOSEF RUPPRECHT

ZUM WEITERDENKEN

A

us den Tiefen rufe ich, Herr, zu dir: Mein Herr, höre doch meine Stimme!

Ohne Begegnung mit ihm bleibt der Glaube eine Leerformel. Die digitale Welt, die Welt der Bildschirme und des Virtuellen ist nicht der Lebensraum des Menschen. Begegnung, Nähe, Hören, Offenheit und Weite sind auch die Resonanzräume des Glaubens. Das meint: Ihn suchen, ihm begegnen, nach seinem Willen fragen und sich seinem Anspruch stellen. Der schnelle und billige Zugriff auf Gott gelingt nie.

Lass deine Ohren achten auf mein Flehen um Gnade. Würdest du, Herr, die Sünden beachten, mein Herr, wer könnte bestehen? Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient. Ich hoffe auf den Herr, es hofft meine Seele, ich warte auf sein Wort. Meine Seele wartet auf meinen Herrn mehr als Wächter auf den Morgen, ja, mehr als Wächter auf den Morgen. Israel, warte auf den Herr, denn beim Herrn ist die Huld,

P. KARL SCHAUER OSB

bei ihm ist Erlösung in Fülle. Ja, er wird Israel erlösen

AUS PSALM 130

Bischofsvikar in der GOSSMANN

aus all seinen Sünden.

Diözese Eisenstadt Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

3. Juni 2021

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Schädlinge gibt es zum Glück eher selten im Hochbeet. Tauchen doch welche auf, muss man dennoch nicht verzweifeln. DIMA_PICS / STOCKADOBE

Rindsrouladen lassen sich auch gut vorbereiten JACEK CHABRASZEWSKI/STOCKADOBE und einfrieren.

Die Pflanzen in einem Hochbeet werden tendenziell weniger von Schädlingen befallen als jene in einem normalen

Rindsrouladen ZUTATEN 4 Stk. Rindsschnitzel 4 Stk. Karotten 6 Stk. Essiggurkerl 100 g Speck Senf Salz, Pfeffer Fett 2 Stk. gelbe Zwiebeln 2 EL Mehl 500 ml Wasser 0,5 Pkg Crème fraîche

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

ZUBEREITUNG Karotten schälen und der Länge nach vierteln. Essiggurkerln ebenfalls der Länge nach vierteln, Zwiebel schälen und in feine Scheiben schneiden. Die Rindsschnitzel leicht klopfen, salzen, pfeffern und auf einer Seite mit Senf bestreichen. Darauf fein geschnittenen Speck verteilen, in die Mitte des Schnitzels die Karotten und Essiggurkerln legen. Das Fleisch zusammenrollen und mit Rouladenklammern oder Zahnstochern fixieren. Die Rouladen mit etwas Mehl bestäuben und im heißen Fett kurz anbraten. Rouladen aus der Pfanne geben und beiseitelegen, Fett entfernen. Im Bratrückstand die Zwiebeln in etwas Öl glasig andünsten, 2 EL Mehl einmengen und mit den Zwiebeln verrühren. Mit Wasser aufgießen und glattrühren. Rouladen wieder in die Soße legen, zum Köcheln bringen und ca. 1,5 Stunden zugedeckt weich dünsten. Rouladen aus der Soße nehmen, die Klammern oder Zahnstocher entfernen. Crème fraîche in die Soße geben und alles mit dem Pürierstab fein pürieren. Die Rouladen mit der Soße und Beilage anrichten. X  Rezept abrufbar unter: www.regionale-rezepte.at

Bodenbeet. Verirren sich trotzdem mal Schnecken, Blattläuse oder Spinnmilben hinein, weiß Hochbeet-Expertin Doris Kampas genau, wie man sie wieder loswird. LISA-MARIA LANGHOFER

Für Schädlinge Doris Kampas hält in ihrem Buch „Das unglaubliche Hochbeet“ zahlreiche Tipps und Tricks bereit, wie Hobbygärtner/innen lästige Schädlinge wie Schnecken, Weiße Fliegen, Erdflöhe oder Mehltau von ihren Pflanzen fernhalten bzw. sie loswerden können. • Schnecken: Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Schnecken vom Hochbeet auszusperren, weiß die Gartenexpertin: „Eine Schneckenkante sorgt dafür, dass die schleimigen Tierchen dem Blattsalat fernbleiben. Auch ein Kupferband hilft.“ Bei der Berührung des Schneckenfußes mit dem Band entsteht laut Kampas elektrische Spannung, und das gefällt der Schnecke gar nicht. Bevor man das Hochbeet füllt, sollte das Füllmaterial wie Kompost, Erde etc. gründlich nach Minischnecken und Eigelegen untersucht werden. Beim Kauf von Erde sollte nicht bei der Qualität gespart werden. Schnecken kann man sich auch aus der Gärtnerei nach Hause holen, weshalb es ratsam ist, Jungpflanzen nach Schneckeneiern abzusuchen. Kleine Schnecken und Eier werden gerne von Igeln und Tigerschnegeln vertilgt, diese Nützlinge gilt es also zu fördern. • Blattläuse: Die grün-, schwarz- oder graugefärbten Insekten mit den langen Kopffühlern saugen den Saft aus Stängeln und Pflanzenzellen. Im Frühling rechtzeitig ein-

sammeln oder die Blätter mit einem feuchten Tuch abwischen. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen und Ohrwürmer fressen die Läuse, Autorin Doris Kamper empfiehlt daher, diese zu fördern oder gezielt einzusetzen. „Was den Lausbefall auch reduziert, sind Tees aus Wermut oder Rhabarber sowie abgekühltes Wasser von gekochten Kartoffeln.“ • Weiße Fliege: Die auch Mottenschildlaus genannten Insekten sitzen gerne auf den Blattunterseiten von Kohlgewächsen wie Kohlrabi, Brokkoli oder Kohl und saugen diesen den Saft aus. Die Gartenexpertin rät, die Blätter ein wenig zu schütteln und die aufgeschreckten Fliegen mit der schwächsten Stufe des Staubsaugers einzusaugen. Gelbtafeln, die mit Leim bestrichen sind, können ebenso helfen wie Tees aus Wermut und Rainfarn oder der gezielte Einsatz von Florfliegen und Schlupfwespen. • Spinnmilben. Diese winzigen Spinnentiere stehen besonders auf Tomaten oder Paprika. Diese Pflanzen können durch regelmäßiges Gießen und Düngen widerstandsfähiger gegen einen Befall gemacht werden. „Da es die Spinnmilbe trocken mag, legt man am besten ein Vlies über die betroffenen Pflanzen, um ein feuchtes Kleinklima zu schaffen“, sagt Kampas. Gefressen


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Bewusst leben 19

3. Juni 2021

Mit Kindern spielen

Spiel! Satz! Und Sieg? Kinder sollten zum Spielen animiert werden. Es fördert neben der Gehirnentwicklung auch die soziale Kompetenz.

kein Zutritt werden Spinnmilben von Florfliegen und Raubmilben, deren gezielter Einsatz kann sich also lohnen. • Erdflöhe. Diese schwarz-gelb gestreiften Käfer befallen gerne Kohlgewächse. Gegen Erdflöhe helfen einerseits die bei den Weißen Fliegen erwähnten Gelbtafeln sowie ein feinmaschiges Insektennetz, das direkt nach der Aussaat oder dem Setzen der Jungpflanzen ausgelegt wird. Die Pflanzen viel gießen und mit Gesteinsmehl bestäuben, denn das bleibt in einem dünnen Film auf den Blättern haften und verklebt die Kauwerkzeuge der Erdflöhe. • Mehltau. Der „Echte Mehltau“ gehört zu den lästigsten Pilzerkrankungen im Hochbeet, doch auch dagegen weiß Kampas Hilfe: „Das Wichtigste ist, den erkrankten Pflanzen regelmäßige Pflege zukommen zu lassen. Befallene Blätter sollten sofort entfernt werden, damit sich der Pilz nicht ausbreiten kann.“ Als pilzabwehrende Mittel eignen sich zudem verdünnte Magermilch, Schachtelhalmbrühe und Knoblauchtee.

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 Detaillierte Tipps und Infos rund um das Thema Hochbeet, angefangen vom Bau bis hin zur Winterernte, gibt es im Buch „Das unglaubliche Hochbeet“, Doris Kampas, Löwenzahn Verlag 2019, 120 Seiten, 17,99 Euro.

Spielen ist DIE zentrale Beschäftigung für Kinder. Die Bandbreite reicht von Fantasiespielen zu regelbezogenen Spielen, von körperbetonten zu kognitiven Spielen, von Spielen mit Gleichaltrigen zu Spielen mit Erwachsenen. Gerade Letztere fragen sich: Lasse ich das Kind stets gewinnen? Konflikte vermeiden? Wer kennt das nicht? Da wird ein Spielenachmittag geplant und am Ende tobt ein Kind in der Ecke. Oder es rennt wütend durch den Garten, weil es beim Fußball nicht so viele Tore erzielt hat wie der Erwachsene. Oft sind es diese Szenen, die Eltern zögern lassen, ein Spiel zu beginnen. Oder sie versuchen die Situation abzufangen, indem sie ihr Kind jedes Mal gewinnen lassen. Doch ist das für ein Kind wirklich hilfreich? Spielen konfrontiert alle Beteiligten mit unterschiedlichen Emotionen, von Freude und Glück bis hin zu Ärger und Enttäuschung. Die gesamte Gefühlspalette, die uns im wahren Leben begegnet. Eine Spielsituation mit Eltern stellt eine Chance dar, in geschütztem Rahmen den Umgang damit zu üben. Kinder ernst nehmen. Im Laufe der Kindheit wird das Selbstbewusstsein entwickelt. Als Eltern wollen wir unsere Kinder zu selbstbewussten Menschen

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

begleiten. Nun besteht die Sorge, dass es Kindern „schaden“ könnte, wenn sie bei einem Spiel ab und zu verlieren. Doch viel schlimmer für ein Kind ist, wenn es merkt, dass das Gegenüber es immer gewinnen lässt. Dies gibt ihm das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Oder wenn ein Kind zu Hause vermittelt bekommt, dass es doch immer der/ die Beste ist, und im Kindergarten oder der Schule feststellen muss, dass auch andere Kinder gute Spieler/innen sind. Wie kann Spielen nun zu einem angenehmen Zeitvertreib werden? Es gibt ein paar Dinge, die präventiv beachtet werden können. Zum Beispiel sollte die Auswahl des Spiels altersentsprechend sein – nicht zu einfach, nicht zu schwierig, ausgewogen zwischen Glück, Wissen und taktischem Können. Günstig sind Spiele, bei denen Teams gebildet werden, denn so gewinnt oder verliert man gemeinsam. Und es fördert die auch im späteren Leben wichtige Teamfähigkeit. Wer lässt hier wen gewinnen? Und ganz ehrlich: Manchmal, wenn ich mit meinem Sohn ein Geschwindigkeits-KopfrechenSpiel spiele oder meine Tochter mich im Memory herausfordert, muss ich gar nicht so tun, als würden sie gewinnen: Dann zeigt mir die Wirklichkeit recht unbarmherzig, wie schnell sich die Rollen verschieben und ich mich mit der Tatsache des Verlierens konfrontiert sehe. Aber mein Mutterherz freut sich!

VERONIKA BURTSCHER-KIENE EHE- UND FAMILIENZENTRUM, DORNBIRN www.erziehungsgedanken.com

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20 Familie & Unterhaltung

3. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 20 Jahren in der „Kirchenzeitung Diözese Linz“

Geschwister fanden einander nach jahrzehntelanger Trennung Durch einen Artikel in der Kirchenzeitung lernte Franziska Holzinger nach sieben Jahrzehnten als vermeintliches Einzelkind ihre drei Geschwister kennen. Die Kirchenzeitung berichtete vor 20 Jahren über Karl Peböck, einen leidenschaftlichen Sammler alter Mess- und Gebetbücher und erwähnte, dass er als Kind in Bad Zell ministrierte. Die 73-jährige Franziska Holzinger aus dem Bezirk Vöcklabruck las die Geschichte: Bad Zell und der Name Peböck weckten in ihr Erinnerungen. Stammte doch ihr Vater, den sie Zeit ihres Lebens nie kennen gelernt hatte, aus demselben Ort und trug denselben Namen. Holzinger, die als Einzelkind aufwuchs, ahnte, dass diese Informationen sie zur Familie ihres Vaters führen könnten. Sie konnte da nicht wissen, dass Karl Peböcks beide älteren Schwestern erst ein Jahr

KIZ MIT WITZ Sagt Sophia zu Lukas: „Weißt du eigentlich, dass Mädchen schlauer sind als Buben?“ Antwortet Lukas: „Nein, das wusste ich nicht.“ Darauf Sophia: „Siehst du!“ Lehrer: „Aufwachen, Paul! Ich glaube nicht, dass die Schule der richtige Ort für ein Nickerchen ist.“ Paul: „Geht schon. Sie müssen nur leiser sprechen.“ Beim Bundesheer wird Munition ausgegeben. Warnt der Offizier: „Vorsicht, Männer! Neulich sind bei dieser Gelegenheit zehn Soldaten in die Luft geflogen!“ Sagt Maier: „Na, das kann uns nicht passieren! Wir sind ja nur fünf!“ Im Fundbüro: „Ist hier ein Fünzig-Euro-Schein abgegeben worden?“, fragt ein Mann. Mitarbeiterin: „Nein, nur ein Hundert-Euro-Schein.“ Mann: „Macht nichts, ich kann wechseln.“

zuvor von einem weiteren Kind ihres Vaters in der Gegend um Vöcklabruck erzählt hatten. Obwohl Karl Peböck alles in Bewegung setzte, um die verschollene Schwester zu finden, blieb die Suche damals erfolglos.

Ein Kirchenzeitungsartikel brachte unverhofft den Stein ins Rollen: Franziska Holzinger lernte endlich ihren Bruder und ihre beiden Schwestern kennen. KIZ/ARCHIV

Wiedervereinigung. Im Juni 2001 sollte der Traum nun endlich in Erfüllung gehen und die Geschwistervereinigung gelingen. „Wir haben mit einem Sekt auf die neue Schwester angestoßen“, zitierte die Kirchenzeitung Karl Peböck. Es gab bald auch schon erste gemeinsame Pläne. „Ende Oktober wird der Bruder mit Franziska Holzinger und mit einer der beiden ‚Alt’-Schwestern gemeinsam an der Pfarrreise von Pregarten teilnehmen und sie haben fest vor, diese erste Geschwisterreise zu genießen.“ PAUL STÜTZ

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SuchMal Farbsudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte, in jedem 3x3Block (bzw. 2x3-Block) und zusätzlich in allen Feldern gleicher Farbe jede Ziffer von 1 bis 9 (bzw. 1 bis 6) genau einmal vorkommt.

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© Philipp Hübner

Lösung des Farbsudokus der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

3. Juni 2021

Uschi kocht

Erdbeermarmelade „Das ist die letzte Marmelade aus dem Vorjahr, jetzt haben wir alle Gläser aufgebraucht“, mit diesem Satz löffelt Mama die Reste der selbst gemachten Erdbeermarmelade auf Uschis Brot.

BALDUIN BAUM

„Heißt das, dass wir bald wieder neue Marmelade einkochen? Und darf ich dann auch wieder die Schilder malen?“ Uschis Fragen sind schon fast ein Startsignal. Am liebsten würde sie sofort aufs Erdbeerfeld laufen und mit dem Pflücken beginnen. „Sobald das Feld oben am Hügel offen ist, machen wir das“, verspricht Mama, „aber ich glaube, das dauert noch eine Woche.“ Jeden Tag schaut Uschi nun, ob schon ein Schild mit „geöffnet“ beim Erdbeerfeld steht. Die Verkaufsbude steht zumindest schon da und bei den Erdbeerpflänzchen sind die ersten roten Früchte zu sehen. Doch dann fiebert der kleine Felix einen ganzen Tag lang. Mama und Uschi sind besorgt und verschwenden keinen Gedanken ans Marmelademachen. Umso mehr sind sie überrascht, als Papa nach der Arbeit mit einem Körbchen frischer Erdbeeren zur Tür hereinkommt. „Sobald der Kleine wieder auf dem Damm ist, könnt ihr die Gläser mit eurer wunderbaren Marmelade füllen“, verkündet er, „das Erdbeerfeld hat heute aufgemacht!“ Zum Glück ist Felix auch wirklich am nächsten Tag fieberfrei. Trotzdem will Mama ihn nicht mitnehmen. „Dort in der Sonne ist es viel zu heiß für ihn. Ich schlage vor, dass du dieses Mal mit Papa gemeinsam aufs Erdbeerfeld gehst. Der kommt heute extra früher aus dem Büro. Und wir beide können morgen loslegen!“ Genauso wie es Mama vorgeschlagen hat, wird dann alles gemacht. Papa und Uschi brauchen allerdings eine

ganze Weile, bis der Kübel mit Erdbeeren gefüllt ist, denn beide sind richtige Naschkatzen und daher nicht nur mit dem Pflücken, sondern auch mit dem Kosten ausführlich beschäftigt. Am nächsten Tag hat Uschi ihre Hausübungen besonders schnell erledigt und bindet sich als geübte Küchenhelferin gleich ihre getupfte Schürze um. Zuerst werden die Erdbeeren und der Zucker abgewogen und im Topf aufgekocht. Schon bald duftet es in der Küche herrlich. Dann holt Mama mit dem Löffel etwas von der Marmelade aus dem Topf und gibt es auf einen Teller. „Blas ein bisschen drauf, dann sehen wir, ob wir die Marmelade schon einfüllen können.“ Uschi ist ganz stolz, weil sie heuer viel mehr mithelfen darf als im letzten Jahr. Während Mama schließlich die heiße Masse in die Gläser füllt, beschriftet Uschi ganz sorgfältig die Schilder. Und am nächsten Morgen genießen alle die frische Marmelade auf ihren Frühstücksbroten. BRIGITTA HASCH

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Lieber Papa! Fehlt dir noch ein Spruch zum Vatertag, um deinem Papa zu zeigen, wie lieb du ihn hast? Hier ein paar Vorschläge: Wenn ich dich brauche, bist du hier, deine Liebe schenkst du mir! Deine Tipps sind wunderbar. Papa ist der Beste, das ist klar! Ich brauche keinen Superhelden, ich hab ja meinen Papa! Der beste Papa der Welt ist genau hier. Denn mein Papa sitzt ja neben mir. Es gibt Leute, die glauben nicht an Helden – sie haben dich noch nicht kennengelernt!

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

6. bis 12. Juni 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

6. JUNI

9.00  Evangelischer Gottesdienst aus Scharten, Oberösterreich. Servus TV

Morgengedanken von Pfarrer Christian Öhler, Bad Ischl. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kapelle des Katharinenkrankenhauses in Frankfurt. ZDF 10.00  Rudolf Buchbinder – Auf der Suche nach Vollendung (Dokumentation). Er war immer der Jüngste, der Begabteste, das Wunderkind: Rudolf Buchbinder. Der Film porträtiert den Pianisten von Weltgeltung. ORF 2 10.15  Katholischer Gottesdienst aus dem Wiener Stephansdom. ORF III 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 12.55  Beethoven: Symphonie Nr. 1 (Musik). Ludwig van Beethoven war ein großer Komponist und sein Werk von herausragender Tragweite. Mit dem Mahler Chamber Orchestra und Daniel Harding beginnt ein ganzer Tag mit Beethoven und der Gesamtheit seiner neun Symphonien. Anschließend (bis 22.15 Uhr) folgt eine musikalische Tour quer durch Europa. arte 18.25  Österreich-Bild aus Salzburg. Mehr als nur ein Ziel – Pilgern in Salzburg. ORF 2 23.05  Die Epoche des Menschen (Dokumentarfilm). Wissenschaftler sind sich einig: Nicht mehr die Natur bestimmt das Leben auf Erden, sondern der Mensch. Das Zeitalter des Anthropozän ist angebrochen. Wir beherrschen, verändern und zerstören unseren Planeten. Die Filmemacher haben in 20 Ländern der Welt Beweise gesammelt. Ein Film, der unter die Haut geht. ORF 2 MONTAG

7. JUNI

18.30  Mechthild von Magdeburg (Dokumentation). Der Film erzählt nicht nur das Leben der Mystikerin, sondern schildert den großen Umwandlungsprozess, der rund um den Jahrhundertwechsel 12./13. Jahrhundert einsetzt. Phoenix 23.15  Freibeuter der Sprache – Artmann zum Hunderter (Dokumentation). Hans Carl Artmann (1921 – 2000) war ein begnadeter literarischer Gaukler, Verkleidungskünstler und Fallensteller. Der Film will den Menschen, Partner und Kollegen Artmann sowie sein Werk gegenwärtig machen. ORF 2

Di 22.35  Menschen & Mächte. Der Russland-Feldzug. Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel das Dritte Reich die Sowjetunion. Das Ziel: die Unterwerfung des russischen Volks in einem „Rassenkrieg“, die Vernichtung des russischen Judentums und die Beseitigung des Kommunismus. Die Sendung zeigt, wie dieser Krieg auf beiden Seiten der Front erlebt wurde. ORF 2 Foto: ORF/Schüssler

Do 21.45  Länder – Menschen – Abenteuer. Kräuterwelten auf dem Balkan. Im Südosten Europas wächst in unberührter Natur und mildem Klima eine einzigartige Vielfalt von Wildpflanzen. Fernab von Großindustrie und verschmutzten Böden haben sich die Länder des Balkans zum größten Kräuterexporteur Europas entwickelt. ARD-alpha

Foto: pixabay

DIENSTAG

FREITAG

11. JUNI

8. JUNI

13.15  Donau – Lebensader Europas (Dokumentation). Wilde Natur und moderne Zivilisation, romantische Auen und hektische Großstädte – die Donau ist ein Fluss der Kontraste. Sie durchquert zehn Länder Europas. 3sat MITTWOCH

9. JUNI

9.30  Religionen der Welt (Dokumentation). Judentum. Die Sendereihe zeigt anschaulich die Weltreligionen Judentum, Christentum (10. 6.) und Islam (16. 6.) aus der Sicht junger Gläubiger. ARD-alpha 19.00  Stationen (Religion). Sie sind dann mal weg – Artensterben. Das Filmteam schaut auf bayerische Bistümer und Pfarrgemeinden, was sie für den Umweltschutz tun, und geht der Frage nach, was jeder einzelne dazu beitragen kann, um den drohenden Kollaps der Ökosysteme zu bremsen. BR 22.30  Menschen & Mächte (Dokumentation). 2. und letzter Teil: Der Russland-Feldzug. ORF 2 23.25  Menschen & Mächte (Dokumentation). Verschleppt und ausgebeutet – Zwangsarbeit. Ab 1941 war auf dem Gebiet des heutigen Österreich jede dritte Arbeitskraft eine Zwangsarbeiterin bzw. ein Zwangsarbeiter. Die Doku berichtet über diese Schicksale und das auf 2300 Metern errichtete höchstgelegene Zwangsarbeitslager in Österreich. – Whg. Fr 11.05 Uhr. ORF 2 DONNERSTAG

10. JUNI

19.40  Fernweh nach Italien ­(Reportage). Anders reisen nach der Pandemie. arte

20.15  The Dressmaker – Die Schneiderin (Drama, AUS, 2015). In den 1950er-Jahren kehrt eine in Paris zur Schneiderin ausgebildete Frau in ihre australische Heimat zurück, die sie viele Jahre zuvor als angebliche Mörderin verlassen musste. Als ihr die neu erlernte Kunst der Haute Couture öffentliches Ansehen einträgt, engagiert die Familie des damals getöteten Jungen eine andere Schneiderin, die ihr Konkurrenz machen soll. Intensives Gefühlskino mit satirischen Spitzen, das in einem sprühenden Finale kulminiert. arte 21.20  Sommernachtsgala Grafenegg. Live/zeitversetzt. Eine Institution wird 15: Die Sommernachtsgala läutet seit 2006 die sommerliche Festivalsaison ein. Intendant Rudolf Buchbinder hat für die Jubiläumsgala die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz und den deutschen Tenor Benjamin Bruns eingeladen und wird mit ihnen musizieren. ORF 2 SAMSTAG

12. JUNI

20.15  Così fan tutte (Musiktheater). Bei den Corona-bedingt verkürzten Salzburger Festspielen 2020 war sie DAS Highlight: Christof Loys Neuinszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Così fan tutte“. 3sat

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Grazer Dom. Missa de angelis. So 10.00, Ö2. Foto: Neuhold Matinee. Edvard Grieg: Aus „Vier Psalmen“; W. A. Mozart: Exsultate, jubilate. So 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Wunder von Dichtkunst, Liebe und Freigeisterei.“ In sechs Momentaufnahmen, anlässlich von H. C. Artmanns 100. Geburtstag, will Kurt Neumann, Schriftsteller und Literaturkritiker, ermuntern, die visionäre Sprengkraft von Artmanns Dichtung von neuem zu entdecken. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Als das Schnitzel noch ein Schwein war. Der Wert des Essens und seine Wertschöpfungskette. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Das Lachen des Jahrhunderts. Der Unterhaltungskünstler Karl Farkas (1893–1971). Mo–Do 9.30, Ö1. Betrifft: Geschichte. Der PacherAltar in St. Wolfgang – Geschichte eines Kunstwerks. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Verantwortung ist gut, Gesetze sind besser. Mit Recht gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Positiv! Zwölf Fragen an den Soziologen Bernd Marin zur Welt nach Corona. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. „O sole mio.“ Mit Sonnenenergie in die Zukunft. Do 16.40, Ö1. Logos. Yoga und seine spirituellen Wurzeln. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie. Auf vielen Wegen aus Nimwegen – 500 Jahre Petrus Canisius.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

3. Juni 2021

Vorteil für Leser/innen Stift Schlägl. Zu den Vortei-

len der KirchenZeitungs-Vorteilskarte ist ein neuer dazugekommen. Abonnent/innen bekommen bei Vorlage der Karte die Führung im Stift Schlägl um einen Euro ermäßigt. Weitere Informationen auf: www.kirchenzeitung.at/ vorteilskarte

Kindersamstage Stift Her­ zogenburg. Ab sofort öffnet das Stift Herzogenburg wieder jeden ersten Samstag im Monat seine Türen speziell für Kinder. Der erste Kindersamstag am 5. Juni geht der Frage nach, ob es Krimis in der Stiftsbibliothek gibt und wie man sein eigenes Buch bindet. Aus welchen Räumen ein Kloster besteht, steht am 3. Juli am Programm. Ob ein Chorherr sein Essen selbst kochen muss, wird am 7. August verraten. Zwei weitere Termine gibt es auch noch im Herbst.

X  Info und Buchung: elisabeth. glatzenberger@stift-herzogenburg. at, 02782 83112, Preis: Kinder 25 €, Erwachsene 15 €

WEINFRANZ

Stift St. Florian startet vielfältiges Programm Kultur täglich. Das Stift St. Forian startet ein umfangreiches Programm zum Jubiläumsjahr. Ab sofort gibt es wieder tägliche Stiftsführungen um 11 und 13 Uhr (Kosten: 11,50 €). Auch das „Hörerlebnis Brucknerorgel“, ein 25-minütiges Konzert in der Stiftsbasilika, findet wieder täglich außer dienstags und samstags statt, Beginn jeweils 14.30 Uhr (Kosten: 7 €). In der Sonderausstellung „Immer.Noch.Da.“ geben die Augustiner-Chorherren vom Stift St. Florian einen tiefen Einblick in ihre Geschichte. Öffnungszeiten Do–Mo von 10 bis 16 Uhr (Eintritt: 7,50 €). Konzerte, Führungen, Ausstellung: Das Stift St. Florian KIZ/ARCHIV freut sich auf zahlreiche Besucher/innen.

X  Anmeldung für die jeweiligen Termine: 07224 8902 oder portier@stift-st-florian.at

KiZ-Angebot

Das wertvollste Bier Öster­ reichs: Seit mehr als 400 Jahren wird im Stift Schlägl Bier gebraut. Nicht nur Nachhaltigkeit, Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt, Ehrlichkeit und Vertrauen haben für Seelsorge und kulturelle Aufgaben des Stiftes Gültigkeit, auch Tradition und Weitblick prägen die einzige Stiftsbrauerei Österreichs. Dies sind Werte, die man schmeckt – damals wie heute. Es sind Naturgaben aus

STIFT SCHLÄGL

Schlägl-Bier der Region, die das Schlägl-Bier so einzigartig machen. Naturbelassenes, besonders weiches Wasser aus dem Urgestein des Böhmerwaldes, Malz aus österreichischen Mälzereien, Schlägler Bio-Roggen und 100 % Mühlviertler Hopfen vollenden die Schlägl-Bierspezialitäten. Die Stiftsbrauerei Schlägl pflegt ihre Traditionen und führt diese für kommende Generationen in eine sichere Zukunft, auch mit der Einführung neuer,

schmackhafter Bierspezialitäten. Echte Bierkenner/innen dürfen sich immer wieder auf neue Kreationen freuen. Die KirchenZeitung verlost drei Schlägl-Genussrucksäcke. Schreiben Sie bis Fr., 11. 6. (KW: „Genussrucksack“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

BILDUNG Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  Überlebenstraining mit pubertierenden Kindern, Fr., 11. 6., 13.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Birgit Detzlhofer, Anmeldung erforderlich. X  SeniorInnen-Café, Begegnung – Kennenlernen – Wiedersehen, Do., 17. 6., 14 bis 16 Uhr, Begl.: Christine Göschlberger, Willi Seufer-Wasserthal, Anmeldung erforderlich. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X  Spielenachmittag für Erwach­ sene, an die Würfel, fertig, los, Di., 15. 6., 15 bis 17 Uhr, Ltg.: Hildegard Niederhuber, keine Anmeldung erforderlich. X  Gottesdienst der action 365, Konfessionsübergreifend um ein vertieftes Leben bemüht, Mi., 16. 6., Kapelle des Franziskushauses, 19 Uhr. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Science talk, Vortrag und Diskussion, Do., 10. 6., 15.30 bis 17.30 Uhr, Anmeldung erwünscht. X  Kann ich ChristIn sein, ohne mich politisch zu engagieren?, Workshop, Fr., 11. 6., 17 bis 20 Uhr, mit Mag. Heinz Mittermayr, Anmeldung erforderlich. X  Bienenwachstücher selber herstellen, die Alternative zur Frischhaltefolie, Fr., 11. 6.,18 bis 20 Uhr, mit Christa Birmili BA, Anmeldung erforderlich. X  Powerfrühstück – vegeta­ risch, vegan, gesund und nährstoffreich in den Tag starten, Kochworkshop, Sa., 12. 6., 8.30 bis 11.30 Uhr, mit Ursula Kerec MSC. X  Steyrer Zukunftsradeln, Treffpunkt mit dem Rad: vor dem Dominikanerhaus, bei jedem Wetter, 14 Uhr, mit Barbara Felton Bed. MA, Anmeldung erforderlich. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Schritt für Schritt nachhaltig, Die Energiewende kommt, Verantwortungsvoller Energieeinsatz im Energiesystem Haus, Fr., 11. 6., 19 Uhr, Ref.: Karl Lummerstrofer. X  Literaturfrühstück, Aufgedeckt, kulinarischen Geheimnissen auf der Spur, So., 13. 6., 10 Uhr, mit Erwin Steinhauer und Fritz Schindlecker. X  Singen und Tanzen, fröhliche, meditative, osteuropäische, israelische Lieder und Tänze zur Live-Musik von Kohelet 3, Fr., 11. 6., 9.30 bis 12.30 Uhr, Ref.: Ewa und Bohdan Hanushevsky.


24 Namenstag & Anzeigen NAMENSTAG

SCHÄFER/ÖKUMENISCHES HEILIGENLEXIKON

Norbert von Xanten (6. Juni) Norbert (um 1080–1134) war adeliger Herkunft und führte zunächst als Stiftsherr von Xanten, dann im Dienst des Erzbischofs von Köln, ein angenehmes Leben. Später begleitete er Kaiser Heinrich V. als Berater nach Rom. Schließlich ließ ihn ein innerer Wandel einen neuen Weg geistlichen Lebens suchen. Er verschenkte sein Vermögen, wurde 1115 zum Priester geweiht und zog als Wanderprediger durch Deutschland, Belgien und Frankreich. Auf der Suche nach einer Verbindung des urkirchlichen Ideals geschwisterlicher Liebe mit einem Leben in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam gründete er 1120/21 im Bistum Laon (Frankreich) das Kloster Prémontré, das zur Keimzelle des Prämonstratenserordens wurde. Klösterliche Lebensweise, Gebet und Meditation verbinden sich hier mit seelsorglichen Aufgaben. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg, wo ihm trotz großer Widerstände die innere Erneuerung des Bistums gelang.

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN REISEN Innviertler Reisen – Reisebüro Leidinger Pilgerreisen 2021: Assisi – Pater Pio – Padua 21. – 27. 6. 2021 (7 Tage) € 635,– Pater Pühringer, Kufstein

Norbert von Xanten gründete den Prämonstratenserorden. JOACHIM

3. Juni 2021

Pilgerfahrt nach Südtirol 1. – 5. 7. 2021 (5 Tage) € 475,– Pfarrer Kurz, Auffach/Wildschönau Wallfahrt in die Steiermark 8. – 10. 7. 2021 (3 Tage) € 260,– Pater Ludwig Wassner, Kitzbühel Pilger- und Kulturreise Kärnten – Monte Lussari 15. – 17. 7. 2021 (3 Tage) € 265,– Pfr. Walter Miggisch, Altschwendt, St. Willibald, Raab Pilger- und Kulturreisen Fatima • Pfr. Santan Fernandes, St. Ulrich/ Pillersee 9. – 20. 8. 2021 (12 Tage) € 1.045,– • Pfr. Johann Trausnitz, Oberndorf/ Tirol 7. – 19. 10. 2021 (13 Tage) € 1.135,– Apostelwallfahrt Speyer – Trier – Aachen 29. 8.– 4. 9. 2021 (7 Tage) € 660,– Pfr. Martin Strasser, Reit im Winkl Nevers – Lourdes – Ars 5. – 10. 9. 2021 (6 Tage) € 555,– Pfr. Fleischer, Rotthalmünster Nähere Informationen zu diesen und vielen weiteren Pilgerreisen erfahren Sie auf unserer Homepage www.leidinger-reisen.at oder unter 07716 63 40.

STELLENANGEBOT Wir suchen einen/eine DAMEN- oder HERRENKLEIDERMACHER/IN mit Meisterprüfung für die Paramentenwerkstatt der Marienschwestern vom Karmel. Anstellungsausmaß: 20 Wochenstunden Brutto-Gehalt bei 40 Wochenstunden: mind. € 1.893,– Erwünschter Dienstbeginn: sofortiger Dienstantritt Bewerbungsunterlagen an Sr. Pauline Angermayr Marienschwestern vom Karmel Rudigierstraße 9, 4020 Linz 0732 77 56 54-14 paramentik@marienschwestern.at Ausführliche Ausschreibung unter www.marienschwestern.at/ Download PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46 Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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Termine & Liturgie 25

3. Juni 2021

FREITAG, 4. JUNI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Wolfgang Kraus, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Ried. Orgelkonzert, Jakob Angleitner, ein Nachwuchsorganist aus Neuhofen spielt zu seiner „Audit of Art“-Prüfung der Landesmusikschule, er spielt Werke aus verschiedenen Epochen, bei welchen natürlich J. S. Bach einen gewichtigen Teil einnimmt, „African Patchwork“, ein spannendes Werk des Filmkomponisten Enjott Schneider spielt Jakob gemeinsam mit dem großen Schlagzeug-Newcomer Bastian Unterberger, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, Veranstalter: Konzertverein Musica Sacra Ried. SAMSTAG, 5. JUNI X  Adlwang. Heilungsgottesdienst, Pfarrkirche, 13.30 Uhr Rosenkranz, 14 Uhr Heilungsgebet, anschließend Hl. Messe. SONNTAG, 6. JUNI X  Bad Kreuzen. Kneippen und Meditieren, Kraft schöpfen für den Alltag, Spirituelle Wegbegleiter, 17.30 Uhr, Curhaus Bad Kreuzen, bis 11. 6., Veranstalter: Linz-Dompfarre, Spirituelle Wegbegleiter, Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser. X  Peterskirchen. frischer.wind, Outdoor-Gottesdienst, Wetterkreuz, 9.30 Uhr, bei Schlechtwetter ­findet der Gottesdienst in der Pfarrkirche statt. X  Schlägl. Festgottesdienst „900 Jahre Prämonstratenserorden“, zu diesem Gottesdienst sind besonders alle aus den vom Stift Schlägl betreuten Pfarren, die den Vornamen Norbert tragen, eingeladen, Stiftskirche, 10 Uhr, musikalische Gestaltung: Schwäbische Klassik prämonstratensischer Komponisten. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­ sprache, 10 Uhr.

X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Elias Praxmarer, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 Uhr. DIENSTAG, 8. JUNI X  Sarleinsbach. Zsammkema und singa im Wia-z´Haus, Gasthaus Mandl (bei Schönwetter im Gastgarten), 19.30 bis 21.30 Uhr mit Josef Karlsböck. X  Weibern. Ahnenforschung, 2-teiliges Seminar, Nach der Herkunft suchen, Pfarrheim, 17 bis 20 Uhr, 8. und 16. 6., Ref.: Dr. Gerhard Schwentner. MITTWOCH, 9. JUNI X  Hofkirchen an der Trattnach. Pilgern im Böhmerwald, Bewegung führt zu Begegnung – M. Scheuer, Seminarzentrum Stift Schlägl, 6 bis 14 Uhr, bis 22. 5., Ref.: Waltraud Mitterlehner. X  Ried im Traunkreis, Waldpilgern in der Region Traunsee – Almtal – Salzkammergut, Am Weg zu märchenhaftem Glück, Tagesangebot, Bahnhof Pettenbach, 8.30 bis 15.30 Uhr, Ref.: Sabina Haslinger. DONNERSTAG, 10. JUNI X  Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Lust auf Glauben, ein Abend zum Auftanken und Kraftschöpfen, 18.30 bis 20 Uhr, Ref.: Dr. Stefan Schlager. X  Frauenberg an der Enns. Wallfahrt um geistliche Berufe, Eucharistische Anbetung, Rosenkranz und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Hl. Messe mit Predigt, Lichterprozession um die Kirche und Abschluss bei der Fürbittkapelle im Garten, 19 Uhr, Zelebrant/Predigt: H. Klemens Pillhofer CanReg. FREITAG, 11. JUNI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgel-

konzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Katharina Zauner, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  St. Florian. Jubiläumskonzert zum 950-Jahr-Jubiläum der St. Florianer Sängerknaben, mit einem Auszug aus dem aktuellen Sängerknaben-Repertoire und der Messe Nr. 1 in d-Moll (WAB 26), Anton Bruckner, Marmorsaal, 19 Uhr, gemeinsam mit dem Bruckner Orchester Linz, Ltg.: Franz Welser-Möst. X  St. Marienkirchen a. d. P. Open Air-Kino „Ein Dorf sieht schwarz“, Pfarrgarten, 21.30 bis 22.30 Uhr. SAMSTAG, 12. JUNI X  Bad Goisern. Konzert „The Upper Austrian Jazz Orchestra“, Ed Puddick und Ali Gaggl, LMS, 19.30 Uhr, Reservierung per E-Mail: info@lms-badgoisern.at SONNTAG, 13. JUNI X  Maria Schmolln. Fatimafeier, Beichte und Anbetung, Pfarrkirche, 18.30 Uhr, Hl. Messe, 19.30 Uhr. X  Rottenbach. Konzert „The Upper Austrian Jazz Orchestra“, Ed Puddick und Ali Gaggl, Gasthaus Mauernböck, 18 Uhr, Reservierungen per E-Mail: uajo@ aon.at X  St. Florian. Oö. Stiftskonzert, Werke von Ludwig van Beethoven, Chick Corea, Johannes Brahms, Barocker Gartensaal, 11 Uhr, Heidenborg Trio, Wilfried Kazuki Hedenborg, Violine, Bernhard Naok Hedenborg, Violoncello, Julian Yo Hedenborg, Klavier. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit P. Tarcisius Sztubitz OCist, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr.

AUSSTELLUNG – BESONDERER TERMIN – FLOHMARKT X  Kefermarkt. Bilder einer Landschaft, Ausstellung, Robert Moser; zu sehen sind Arbeiten auf Leinwand, Galerie Schloss Weinberg, Landesbildungszentrum, bis 31. Oktober geöffnet, Fr., Sa. und So., jeweils 13 bis 18 Uhr. X  Linz, Mariendom. Entwurzelung – die gefährlichste Krankheit, mit Texten von Simone Weil, Ausstellung der Friedensbibliothek Berlin, bis 9. Juli. X  Linz, St. Markus. FamilienFlohmarkt, von Familien – für Familien, Pfarrheim, Sa., 12. 6., 8 bis 12 Uhr, Aufstellung der eigenen Stände ab 7 Uhr, Anmeldung ­unter www.familie.at/ooe/flohmarkt oder Tel. 0732 76 10 34 31,

Highlight: Designstand des Soroptimistinnen-Clubs Linz Lentos. X  Schlierbach. Erholungstage für pflegende Angehörige in Schlierbach: Noch Plätze frei. Angehörige zu pflegen, ist eine Herausforderung. Corona sorgt dabei für eine zusätzliche Belastung. Die Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige bietet jährlich Erholungstage an. Aktuell sind beim Termin von 14. bis 18. Juni im SPES-Hotel Schlierbach noch Plätze frei. Teilnehmen können alle Personen, die Angehörige zu Hause betreuen. Hat der Angehörige mind. Pflegestufe 3, dann ist ein Zuschuss bis zu 225 Euro vom Land OÖ möglich. Die Erholungs-

tage stehen für Entspannung, Austausch und neue Impulse, Zeit haben und Kraft schöpfen. Miteinander unterwegs sein, durchatmen, Gespräche führen und sich verwöhnen lassen steht im Vordergrund der gemeinsamen Zeit. Anmeldungen und Info unter: 0676 87 76 2444 oder pflegende. angehoerige@caritas-linz.at X  St. Florian. 950 Jahre Augustiner Chorherren, „IMMER. NOCH. DA!“, Sonderausstellung bis 1. November 2021, Do. bis Mo., jeweils von 10 bis 16 Uhr, tägliche Stiftsführungen, 11, 13 und 15 Uhr. X  Wels, St. Stephan. Bücherflohmarkt, Fr., 4. 6., 14 bis 19 Uhr und Sa., 5. 6., 10 bis 19 Uhr.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 6. JUNI 10. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 3,9–15 L2: 2 Kor 4,13–5,1 Ev: Mk 3,20–35 MONTAG, 7. JUNI L: 2 Kor 1,1–7 Ev: Mt 5,1–12 DIENSTAG, 8. JUNI L: 2 Kor 1,18–22 Ev: Mt 5,13–16 MITTWOCH, 9. JUNI Hl. Ephräm der Syrer, Diakon, Kirchenlehrer. L: Kol 3,12–17 Ev: Lk 6,43–45 L: 2 Kor 3,4–11 Ev: Mt 5,17–19 DONNERSTAG, 10. JUNI L: 2 Kor 3,15–4,1.3–6 Ev: Mt 5,20–26 FREITAG, 11. JUNI Heiligstes Herz Jesu. L1: Hos 11,1.3–4.8a.c–9 L2: Eph 3,8–12.14–19 Ev: Joh 19,31–37 SAMSTAG, 12. JUNI Unbeflecktes Herz Mariä. L: 2 Kor 5,14–21 oder Jes 61,9–11 Ev: Lk 2,41–51 SONNTAG, 13. JUNI 11. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 17,22–24 L2: 2 Kor 5,6–10 Ev: Mk 4,26–34

AUSSAATTAGE 7. 6.: Frucht 8. 6.: Frucht bis 7, ab 9 Wurzel 9. 6.: Wurzel bis 14 -- 10. 6.: 1 bis 9 Wurzel -- ab 17 Wurzel 11. 6.: Wurzel bis 8, ab 9 Blüte 12. 6.: Blüte Pflanzzeit Beginn 7 13. 6.: Blüte bis 15, ab 17 Blatt Aus: Aussaattage 2021, M. Thun. X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Kirche & Kultur

3. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

KURZ GEMELDET Pfingstvorhang Frauen aus der Pfarre Ampflwang haben sich thematisch mit Pfingsten beschäftigt und dazu einen Pfingstvorhang gestaltet. Folgende Ideen liegen dem Werk zugrunde: „Ein erster, oberflächlicher Gedanke dazu ist die Taube, die für uns Christen seit jeher den Hl. Geist darstellt. Umgeben ist diese Taube von feinstem Gewebe, auf dem goldene Pailletten strahlen. Diese glänzenden Punkte stellen die guten Gaben dar, die vom Geist Gottes ausgehen: Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit, Gottesfurcht. Aber noch viel mehr schenkt uns Gottes Geist: Freude, Glück, schöne, gute Gedanken, viele kleine Dinge im Leben, die man oft nicht beachtet, die einem erst auffallen, wenn sie nicht mehr da sind. (...) Wo findet sich der Heilige Geist? Überall!“, so beschreiben die Frauen die Gemeinschaftsarbeit. Die Bänder haben eine besondere Bedeutung: „Das Ganze ist aus einem Geflecht von bunten Bändern entstanden, die mehrere Frauen aus der Pfarre zugeschnitten und genäht haben. Jedes einzelne Band könnte eine eigene Lebensgeschichte erzählen.“ Der Dank für diese Arbeit geht an Rosemarie Zödl für den Hl. Geist, an alle Frauen, die Bänder hergestellt haben, und Prelecz Eva, Hötzinger Maria und Inge Zweimüller für die kreative Umsetzung der Ideen.

Pfingstvorhang.

PFARRE

Die Jerusalema-Challenge ließ den Boden vor der Martin-Luther-Kirche erzittern.

KIZ/F. LITZLBAUER

Lange Nacht der Begegnung „Endlich wieder singen, endlich wieder tanzen, endlich wieder flanieren“: an über 60 Orten in Oberösterreich fand die 15. „Lange Nacht der Kirchen“ am 28. Mai 2021 statt. Immer wieder wurde die Freude über die Möglichkeit, Musik zu hören und zu machen, Ausstellungen gemeinsam zu besuchen laut ausgesprochen – etwa auch bei der Feierstunde mit den „Voices“ im Linzer Mariendom. – Das Motto der Langen Nacht lautete: „Heuer sicher

anders“. Offene Kirchenräume und Angebote im öffentlichen Raum luden – unter Wahrung der Corona-Sicherheitsmaßnahmen – zum Innehalten und Genießen ein. Die christlichen Kirchen setzten mit diesem ökumenischen Event ein spürbares Zeichen von Lebendigkeit und Lebensfreude. An die 130 Veranstaltungen boten Stunden der Inspiration, Begegnung und Muße. Hunderte Ehrenamtliche trugen zum Gelingen der Langen Nacht bei. ELLE

Musik auf der Veranda Wels-St. Franziskus. Musiker/innen aus der Pfarre musizieren im Sommer für die Pfarre Wels-St.Franziskus. Den Reigen eröffnen „Amici delle Corde“: Das sind Klara und Agnes Brunnhofer, Stephan Deinhammer und Florian Salzwimmer. Sie werden am 30. Juni gemeinsam mit den Prima La Musica-Preisträgern Xaver Gumpenberger (Saxophon) und Sergey Kim (Klavier) beim „Konzert auf der Veranda“ zu hören sein. Auf dem Programm stehen Werke von der Klassik bis zur Moderne. Dazu gibt es erfrischende Getränke und Schmankerl. Das nächste Konzert ist dann am 7. Juli. X  Beginn: 19.30 Uhr, Kontakt: Tel. 07242 64 866

Amici delle Corde in Wels

PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Impuls 27

3. Juni 2021

Wo ist nur der Traum geblieben? Wo ist nur der Traum geblieben, wo mein Ich und wo dein Sein, und die Worte, sie vertrieben, gesagt mit Feuer und mit Stein.

doch die Trümmer Trümmer lieben und selbst Gott erstickt im Rauch.

Haben Angst um uns´re Lieben, wenn die Nacht voll Funken ist, die uns in die Keller trieben, wenn der Hass die Wände frisst.

Ist auch er gesperrt in Keller, weil sein Haus voll Löcher ist, doch auch drüben ist nichts heller, auch dort Gott sein Heim vermisst.

Und der Lärm mit dem Getöse tausendfach die Herzen trifft, und kein Gott, der uns erlöse, und kein Wesen, das uns hilft. Und gesperrt in dieser Falle und mein Ich im Abgrund liegt, und so bitter wie die Galle, und so schwarz der Irrsinn siegt. Wo ist bloß der Tag geblieben, lebten doch zusammen auch,

FÜR SCHALOM ACHSCHAV / ZUR LAGE IN ISRAEL UND PALÄSTINA

Wo ist Gottes Traum geblieben, dass mein Ich und auch dein Sein, in dem Schutz des Himmels liegen frei von Feuer und von Stein. Wo ist nur der Traum geblieben?

INGONDA LEHNER, 14. MAI 2021 ADOBE STOCK 87611682

T  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Dank an die Spenderinnen und Spender von Licht für die Welt

Tamerat kann wieder sehen

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Seit seiner Geburt hatte Tamerat Grauen Star. Wäre der siebenjährige Bub in Österreich geboren, hätte er viel früher Hilfe bekommen. In Äthiopien aber ist die Gesundheitsversorgung unzureichend. So ist Tamerat erblindet und konnte bisher nicht in die Schule gehen. Dabei wollte er so gerne Lehrer werden.

Tamerat kann wieder sehen. Licht für die Welt

In Tamerats Heimatland gibt es nur 160 Augen­ ärztinnen und ­ärzte für 116 Millionen Menschen, also viel zu wenig Fachpersonal. Im vergleichs­ weise kleinen Österreich werden wir von rund 1.000 Augenärztinnen und ­ärzten versorgt. In Äthiopien fehlen nicht nur ausgebildete Medi­ ziner/innen, es gibt auch zu wenige Kliniken. Für eine augenärztliche Behandlung müssen die meis­ ten Menschen viele Stunden zu Fuß oder mit dem Bus reisen. Regelmäßige Routineuntersuchungen sind unvorstellbar. So bleiben Krankheiten wie Grauer oder Grüner Star unerkannt und Kinder wie der kleine Tamerat erblinden. 90 Prozent aller Menschen, die weltweit blind oder sehbehindert sind, könnte aber mit medizinischer Versorgung geholfen werden. Tamarat hatte Glück, er hat Hilfe bekommen. In einer von Licht für die Welt errichteten Klinik wurde der Bub erfolgreich operiert. Für Tamarat und seine Familie ein Wunder: Er kann wieder sehen, in die Schule gehen und seinen Wunsch verwirklichen, Lehrer zu werden!

Licht für die Welt verbessert gemeinsam mit lokalen Mitarbeitenden die Gesundheitsver­ sorgung in armen Regionen Afrikas. Dank der Unterstützung von vielen Spendern aus Österreich konnten alleine in Äthiopien 33 Augenärztinnen und ­ärzte ausgebildet werden – dies macht in dem armen Land einen großen Unterschied.

Bitte helfen Sie mit! Dieser Ausgabe liegt ein Spendenaufruf bei. Bitte schenken Sie Menschen in Afrika ein Stückchen Hoffnung in diesen schweren Zeiten. www.licht-fuer-die-welt.at info@licht-fuer-die-welt.at Tel. 01 810 13 00


28 Kultur

3. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Verschiebung von „Klassik am Dom“ auf 2022 – neues Konzept für 2021 „Bühne am Dom“

Endlich wieder Live-Musik! Die Lockerungen machen es möglich: Musik kann wieder live erklingen. Zwar sind Konzertveranstalter vor große Herausforderungen gestellt (siehe Stellungnahme), doch die Freude über das Ende der Zwangspause ist groß. Andie Gabauer wird am 13. Juli die Reihe „Bühne am Dom“ in Linz eröffnen.

Zu Gast: Konstantin Wecker KIZ/F. L.

„Bühne am Dom“ Konzertveranstalter Simon Ertl hat aufgrund der fehlenden Planungssicherheit für internationale Stars die Konzertreihe „Klassik am Dom“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

auf nächstes Jahr verschieben

müssen. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Angeboten wird für heuer die Reihe „Bühne am Dom“ mit 60 Konzerten im Park vor dem Mariendom. Es sind vorwiegend Künstler/ innen aus Österreich, die hier bei der Bühne am Dom live zu erleben sind: Konzerte, Kabaretts, Lesungen mit Musik stehen auf dem Programm. Das Publikum sitzt bei Tisch, an die 400 Personen haben pro Konzert Platz. Die Konzertreihe beginnt am 13. Juli mit Andie Gabauer und dem Hot Pants Road Club (siehe Interview). Es folgen bis 28. August die Comedy Hirten, Erwin Steinhauer, Konstantin Wecker, Alfred Dorfer u. v. a. X  Spezielle Angebote für KiZ-Abonnent/innen: Infos dazu in der nächsten Ausgabe.

Sie sind Singer & Songwriter. Sie sind bekannt als Sänger der Dancing Stars-Band oder des „Hot Pants Road Club“. Sie haben die FreeMenSingers gegründet. Was haben Sie im Lockdown gemacht? Andie Gabauer: Im Lockdown waren wir

alle ein wenig auf uns selbst zurückgeworfen, jeder musste auch sein eigenes „Binkerl“ tragen. Ich habe eine neue Single herausgebracht, sie heißt „Play your own game“ (Übersetzung: „Spiel dein eigenes Spiel“) und mit den FreeMenSingers hab ich das Lied „Follow the Buddha in me“ geschrieben. Da geht es um das Göttliche, das in uns angelegt ist. Andie Gabauer ist u. a. Frontman des Hot Pants Road Club, mit dem er nach Linz kommt. KARAGIANNIS

Sie leben in Wien, sind gebürtig aus Linz und haben hier auch die Schule besucht und studiert. Ist Ihnen der Mariendom vertraut? Gabauer: Ich kenne den Platz und die Kir-

che. Es ist ein herrliches Ambiente, ein imposantes Bauwerk. Als Kind war ich auch Ministrant und bin in der katholischen Kirche groß geworden. Ich habe viele positive Erinnerungen daran. Meine Überzeugung heute ist, dass Gott für alle Menschen da ist, Religion ist etwas Universelles. Ich setze mich gerne in die Kirche und nehme die Energie auf, die ich hier spüre. Es ist ein sehr spiritueller Ort. – Mit Linz verbinde ich viel Herzblut, da hab‘ ich gelebt und an jeder Hausecke irgendwo gespielt. Wie haben Sie die Corona-Zeit als Künstler erlebt? Wie ist es, jetzt wieder auftreten zu können? Gabauer: Viele große Konzerte von 2020

sind verschoben auf 2022. Ich habe mich weitgehend an die Lockdown-Regeln gehalten, ich wollte niemand einem Risiko aussetzen. Ich habe Konzerte in der Nachbarschaft gegeben: 50 in Serie vom Fensterbankerl aus. Jetzt bin ich froh, dass die Zwangspause zu Ende ist. Natürlich geht es auch um Verdienstentgang, aber ich will nicht jammern. – Was in Linz bei „Bühne am Dom“ stattfinden wird, sind Konzerte bei Tisch – eine Art „Gastrokonzept“. Man muss erfinderisch sein in diesen Zeiten. Ich freue mich wahnsinnig, auf diesem wunderbaren Platz spielen zu dürfen, dass wir den Konzertsommer „erretten“ können und dass ein soziales Leben endlich wieder möglich ist.

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STELLUNGNAHME Fehlende Planungssicherheit „Als Kulturliebhaber und Veranstaltungs-Team begrüßen wir natürlich jegliche Öffnungsschritte, um eben Kultur wieder Simon Ertl, Veranstalter von „Klassik am Dom“ und „Bühne am Dom“. MITTERMAYR

in vollem Umfang konsumieren zu können. Von der drastischen Bekanntgabe, dass ab Juli 2021 wieder alles ‚wie früher‘ sein soll, wurden wir allerdings, wie viele andere auch, mehr als überrascht. Unabhängig von meiner persönlichen Meinung zu den möglichen ‚Nachwehen‘ der Corona-Pandemie und was es für uns als Veranstalter heißen würde, wenn unsere Besucher/innen sich auf einem Konzert infizieren, ist eine Konzertreihe, die sich über Wochen zieht und

hochkarätigen Weltstars eine aufwendige und würdige Bühne bietet, nicht innerhalb von 3–4 Wochen umsetzbar. Eine unlösbare Herausforderung stellt zudem auch die fehlende Verordnung zu den unreguliert angekündigten Lockerungsschritten dar. Wir sind gleichzeitig glücklich über den positiven Ausblick und enttäuscht, dass man uns Veranstalter/innen trotz intensiven Kontaktes zu den verantwortlichen Ministerien nicht etwas früher und etwas

genauer Auskunft gegeben und somit für Planungssicherheit gesorgt hat. Immerhin kann Kultur erst live konsumiert werden, wenn sie vorher geplant, geprobt und organisiert wurde. Aus diesem Grund wagen wir uns im heurigen Sommer mit ‚Bühne am Dom‘ an ein neues – mit den hoffentlich bald vorliegenden Verordnungen – sicher durchführbares Format und bringen Kultur und Unterhaltung auf den Linzer Domplatz.“ www.buehneamdom.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

3. Juni 2021

900 Jahre Prämonstratenser Ordensgründer Norbert von Xanten lebte von 1080 bis 1134. Seine geistige Entwicklung war in die damalige kirchliche Reformstimmung eingebettet. Als späteres Mitglied des Kollegiatsstiftes in Xanten scheiterte er mit seinem Reformvorhaben und machte sich auf die Suche nach neuen Wegen. Im Jahr 1121 gründete er auf Bitte des Bischofs Barthélemy von Laon im Tal von Prémontré sein erstes Kloster, das 1126 durch den Papst bestätigt wurde. Für die Gründung wählte Norbert die älteste lateinische Ordensregel, die des Hl. Augustinus von Hippo (354 bis 430): „Miteinander leben auf Gott hin“ Infos: www.stift-schlaegl.at Stift Schlägl: Abt Lukas Dikany im blühenden Schöpfungsgarten. Er ist seit 2019 im Amt. STIFT SCHLÄGL

„Zu jedem guten Werk bereit“ Dem Aufbau einer menschenfreundlichen Welt verpflichtet und in der Gottsuche dem Ordensgründer Norbert von Xanten nachfolgend: So sieht Abt Lukas Dikany die Prämonstratenser im Stift Schlägl. Nun wird das 900-Jahr-Jubiläum des Ordens gefeiert. ELISABETH LEITNER

„Wir sind berufen, den Menschen zur vollen Menschwerdung zu verhelfen und alles daranzusetzen, dass der Aufbau einer menschenfreundlichen Welt gelingt“, sagt Abt Lukas Dikany vom Stift Schlägl. In der ersten Juniwoche feiert der Prämonstratenserorden sein 900-Jahr-Jubiläum mit einer musikalischen Feierstunde und einem Gottesdienst. Besonders eingeladen sind alle vom Stift betreuten Pfarren und deren Pfarrangehörige, die den Namen Norbert tragen. Norbert ist der Ordensgründer der Prämonstratenser, der für Abt Lukas richtungsweisend ist: „Der Hl. Norbert ist mir ein Beispiel in der unermüdlichen Gottsuche und in der Ernsthaftigkeit der Umkehr, der Ausrichtung seines Lebens auf Jesus Christus. Für Norbert war nicht alles klar, als er sich innerlich auf den Weg machte, Christus nachzufolgen“, erläutert Abt Lukas. Diese Gottsuche helfe auch, den suchenden Menschen heute als Klostergemeinschaft gut zu begegnen: „Viele Menschen verstehen sich gerade im religiösen Bereich als Pilger, die spirituelle Erfahrung sammeln und weitergehen“, weiß Abt Lu-

kas Dikany aus vielen Gesprächen und auch aus seiner Tätigkeit als Krankenhausseelsorger. Im Stift biete man Möglichkeiten der Begegnung, der Stille, des Austauschs: im Seminarzentrum, beim Chorgebet in der Liturgie und in „Gottes schöner Natur“, die rund um das Stift zu finden ist. „Unser Orden lebt nach dem Motto: ‚ad omne opus bonum paratus‘ – zu jedem guten Werk bereit.“ – Dies gilt für die Pfarrseelsorge, Seelsorge in Krankenhäusern und Altenheimen, in Schulen ... „Eben dort, wo wir notwendig sind“, meint Abt Lukas. Seit über 800 Jahren verbunden. Derzeit gehören 36 Mitbrüder der Ordensgemeinschaft an. „Wir sind als Stift mit der Region seit über 800 Jahren eng verbunden. Mit unseren Pfarren im Tal der Großen Mühl bilden wir eine Schicksalsgemeinschaft, die über Jahrhunderte ‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst‘ der Menschen teilt.“ Das Stift Schlägl ist auch ein großer Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in der Region, 180 MenVon Isfrid Kayser wird die Missa in C erklingen, mit – Johanna Falkinger, Sopran, Monika Schwabegger, Alt (Bild) Jan Petryka, Tenor Stefan Zenkl, Bass. ANDREJ GRILC

schen finden hier Arbeit – etwa in der Brauerei oder der naturnahen Waldwirtschaft. „Prämonstratenser Mozart“. Einen besonderen Stellenwert hat die Musik. Und wenn gefeiert wird, darf Musik nicht fehlen. Das musikalische Schaffen – von der Gregorianik und Chormusik bis hin zur Pflege der Musik an zwei Orgeln – im Stift Schlägl verdankt sich vor allem dem Wirken von H. Rupert Gottfried Frieberger, der im Herbst 2016 verstorben ist. Frater Ewald N. Donhoffer – er ist ausgebildeter Musiker und Chorleiter und studiert in Linz Theologie – wird nun am 5. Juni eine Feierstunde musikalisch gestalten. Sie wird auch mit ungehobenen Schätzen aufwarten: Werke des „Prämonstratenser Mozarts“ Isfrid Kayser werden erklingen. Der schwäbische Barockkomponist ist (noch) ein Geheimtipp. „Das erste Mal werden wir wieder in größerer Besetzung musizieren“, freut sich Fr. Ewald Donhoffer auf die musikalische Andacht mit dem Ensemble „musica.plagensis“. Die Erzählerin Luise Gündel wird zudem in das Leben des Hl. Norbert eintauchen und dieses in Episoden zu Gehör bringen. „Jede Heiligenlegende ist gespickt mit Besonderheiten“, weiß Donhoffer. Musik und Texte werden abwechselnd zu hören sein.

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X  Stiftskirche Schlägl: musikalisch gestaltete Feierstunde zum Hl. Norbert, 5.6., 16 Uhr, Luise Gündel, musica.plagensis; Festgottesdienst „900 Jahre Prämonstratenserorden“, 6.6., 10 Uhr


30 Personen & Dank JUBILÄEN

3. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

IM GEDENKEN Am 27. Mai 2021 ist

Otto Ransmayr,

n Am 1. Juni 2021 begeht der Ständige Diakon Walter Hab­ ring, Krankenhausseelsorger in Vöcklabruck, das 35-Jahr-Jubiläum seiner Weihe. n Am 6. Juni 2021 feiert KonsR Stephan Weber OPraem, Prämonstratenser Chorherr aus Duisburg-Hamborn (D), emeritierter Pfarrer, Kustos der Gemälde- und Skulpturensammlung im Stift Schlägl, das 50-jährige Weihejubiläum. n Am 8. Juni 2021 begeht P. Ja­ nusz Turek CSsR, Redemptorist, Spiritual im Mutterhaus der Franziskanerinnen in Vöcklabruck, das 25-jährige Jubiläum seiner Priesterweihe.

emeritierter Pfarrer vom Pabneukirchen, im 92. Lebensjahr verstorben. n Wernberger Missionsschwestern. Zu Pfingsten feierten die Wernberger Schwestern (Kärnten) die Professjubiläen. Alle Jubilarinnen kommen aus Oberösterreich. Sr. Michaeli Bi­ berauer aus Linz blickt auf 70 Jahre Profess zurück. Sr. Josefi­ na Winklmair aus St. Marien/ Linz, Sr. Maria Cleopha Leith­ ner aus Mönchsdorf und Sr. Edeltrud Winkler aus Gallneukirchen legten vor 60 Jahren ihre Profess ab.

GEBURTSTAGE n Am 5. Juni 2021 feiert Gün­ ther Leitner, früherer Leiter des Katholischen Bildungswerks OÖ, seinen 75. Geburtstag. Der gebürtige Linzer trat 1982 in den kirchlichen Dienst und wurde ab 1990 mit der Restrukturierung des Katholischen Bildungswerks betraut. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. n Am 5. Juni 2021 wird Clau­ dia Hasibeder, Krankenhausseelsorgerin im Klinikum WelsGrieskirchen in Wels, 60 Jahre alt. Sie arbeitete ab 1983 als Pastoralassistentin und Religionslehrerin in Natternbach, Raab sowie in Wels (St. Josef). Von 1998 bis 2005 war Hasibeder Bildungsreferentin und Geistliche Assistentin bei der Katholischen Frauenbewegung Oberösterreich. Seit 2005 ist sie als Krankenhausseelsorgerin in Linz und Wels tätig und seit 2014 für die ökumenische Ausbildung von ehrenamtlichen Krankenhaus- und Altenheim-

seelsorger/innen verantwortlich. Seit 30 Jahren leitet sie (feministische) Exerzitien und Besinnungstage in ganz Österreich und ist als Geistliche Begleiterin sehr gefragt. Claudia Hasibeder ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und lebt mit ihrem Ehemann in Wels. Sie wird mit Juli 2021 in Pension gehen, aber im Bereich Krankenhauspastoral gerinfügig angestellt bleiben. n Am 5. Juni 2021 vollendet Marta Malkiewicz, Pastoralassistentin in Peuerbach und Natternbach, ihr 60. Lebensjahr. Sie ist in Wroclaw (Breslau) in Polen geboren und aufgewachsen. 1991 übersiedelte sie nach Österreich und schloss 1994 ihr Theologiestudium in Polen ab. Ab 1999 arbeitete sie an verschiedenen Orten als Pastoral- oder Pfarrassistentin. Malkiewicz wohnt in Peuerbach und will noch einige Jahre im Dekanat Peuerbach seelsorglich wirken.

„Er war ein Mann mit Weitblick“, beschreibt Pfarrassis­ tent Josef Rathmaier den Verstorbenen, der in den 37 Jahren als Pfarrer von Pabneukirchen die Gemeinschaft entscheidend geprägt hat. Dazu gehörte in erster Linie das Bemühen um eine Seelsorge im Geist des 2. Vatika­ nischen Konzils, betont Rathmaier, der als Nachfolger Ransmayrs seit 2000 die Pfarre leitet. Lebendiger Got­ tesdienst mit aktiver Beteiligung der Leute war eines der Schlüsselworte für Ransmayrs Pastoral. Dass er auf Pfarrgründen sowohl private Bauten als auch Gemein­ schaftseinrichtungen wie das Sportzentrum ermöglich­ te, zeugt von seinem Weitblick für Gemeindeentwick­ lung. Ransmayr stammt aus Ried im Innkreis, wurde 1953 zum Priester geweiht und war Kooperator in Sar­ leinsbach und Bad Ischl, ehe er 1963 Pfarrer in Pabneu­ kirchen wurde. Nach seiner Emeritierung arbeitete er bis vor einem Jahr engagiert als Kurat in der Pfarre mit, ohne sich in die aktuellen Entscheidungen der Pfar­ re einzumischen. Auch für diese Art von Weitblick ist ihm Pfarrassistent Rathmaier dankbar. Bis ins hohe Al­ ter blieb Ransmayr ein rühriger Mensch. Den Lockdown vor einem Jahr nutze er, um sein Englisch aufzufrischen, erzählte er damals der KirchenZeitung.

IM GEDENKEN Am 22. Mai 2021 ist

P. Franz Kerschbaummayr vom Orden der Maria­ nisten im 91. Lebens­ jahr verstorben. Franz Kerschbaummayr stammt aus Unterweißen­ bach, wurde Lehrer und trat nach kurzer Unterrichts­ tätigkeit in das Noviziat der Marianisten ein. 1961 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er bis 1966 als Religionslehrer am ordenseigenen Zen­ trum Marianum in Wien. In dieser Zeit begann er das Studium der Pädagogik, das er mit der Promotion ab­ schloss. Von 1969 bis 1976 war Franz Kerschbaummayr an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz tä­ tig. In diesen Jahren war er Wochenend- und Ferien­ seelsorger am Greisinghof in Tragwein, wo er auch mit der Jugend viel unternahm. Danach wirkte er wieder im Wiener Marianum. Von 1984 bis zu seiner Pensio­ nierung 1992 war Kerschbaummayr Religionsprofes­ sor am Albertus-Magnus-Gymnasium in Wien. Seit 1998 war er als Wochenend-Vikar in der Pfarre Kalten­ berg tätig.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

3. Juni 2021

Frauen in der Kirche Zu „Voraussetzung: Verbale Abrüstung“ in Ausgabe 17 und zur Leserbrief-Diskussion:

Ja, man mag es drehen und wenden wie man will: „... dass es vor diesem biblischen Hintergrund keine Anhaltspunkte gibt, dass unter denen, die Jesus aussandte, sich auch Frauen befunden haben könnten, die Kirche keinerlei Vollmacht hat, das Weihesakrament auch Frauen zu spenden“, so Dr. Hahn. Wir lesen beispielsweise ebenfalls in der Bibel im 1. Brief des Paulus an Timotheus, Kapitel 3: „Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, […] Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.“ Ich sehe an diesem Beispiel, dass sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte von Kirche doch ‚etwas‘ verändern, abschaffen oder neu einführen lässt! Ich hoffe und bleibe dran, mitgestaltend – als Frau in der Kirche! SR. MARIA SCHLACKL SDS, LINZ

(...) Als Jesus beim Letzten Abendmahl die Heilige Eucharistie einsetzte, waren nur Männer zugegen, nicht einmal Jesu Mutter war dabei. Der Priester

nimmt die Stelle Christi ein und wird sein Abbild, wenn er die Wandlungsworte spricht. Jesus war als Mensch in männlicher Gestalt. Daher ist es zu verstehen, dass er für die Wandlungsworte „dies ist mein Leib, dies ist mein Blut“ nicht eine Frau bestimmt hat. (...) Wenn sich keine Jungmänner zum Priestertum berufen fühlen und bevor die alten Priester ganz aussterben, müsste man notgedrungen brauchbare verheiratete Männer zu Priestern weihen! Die meisten Apostel waren ja auch verheiratet. KARL WIMMER, ZIPF

Öfter „Nein“ sagen Zu „‚Ja‘ gibt es in allen Sprachen“ in Ausgabe 19:

Ich finde es grundsätzlich auch gut, zum Leben und zu den jeweiligen Umständen „Ja“ zu sagen – dadurch eröffnen sich viele neue Erfahrungen. Die Frauen, die sich zu einem Weiheamt berufen fühlen, würden auch aus tiefstem Herzen „JA“ dazu sagen. Doch sie sind mit einem „Nein“ konfrontiert und müssen damit umgehen. Nun gibt es Frauen, die „Nein“ sagen (siehe Maria 2.0) und sogar aus der Kirche austreten, ein radikaler Ansatz. Ich denke, Frauen sollten öfter „Nein“ sa-

gen. Das ist aber in ihrer Sozialisation nicht erwünscht.

Gottesbild

Mann mit langem Bart dar und mit einer Papstkrone (Tiara) „behütet“. Nun begleitet uns diese Art der Gottesdarstellung durch die kirchliche Kunstlandschaft, angefangen von Hochaltären bis zu einfachen Bauernkapellen. Ich bin kein Bilderstürmer. Aber muss eine derart schlimme Gottes-Verbildlichung eine biblische Einführung in die Sonntagslesungen zieren? (...) Gott, den Unsichtbaren, Unbegreiflichen als Menschen darzustellen ist an und für sich schon eine Ungeheuerlichkeit. Dass er durch die Kunstgeschichte als alter, bebarteter Mann dargestellt wird, hat in der Gottesvorstellung nicht gutzumachenden Schaden angerichtet. Die nachhaltige Wirkung von Bildern darf nicht unterschätzt werden. Der drohende Vatergott in den alten Religionsbüchlein hat sich in der Kinderpsyche eingesenkt und sich bei manchen Christen bis ins hohe Alter erhalten. Das zu korrigieren ist eine psychologische, seelsorgliche Schwerarbeit. (...)

Zur Sonntagsseite in Ausgabe 21:

MAG. HANS GRUBER, BETRIEBSSEELSORGER EMERITUS

(...) Die Darstellung von Gott Vater (im Bild auf der Sonntagsseite, Anm.) ist eigentlich eine Gotteslästerung. Abgesehen davon, dass Gott-Vater keine Person im heutigen Verständnis ist, stellt der Künstler Gott als einen alten

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung – Leserbriefe, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

PIA KNOGLER, PER E-MAIL

Sexualmoral Zu „Es muss eine Theologie des Scheiterns geben“ in Ausgabe 19 sowie einem Leserbrief in Ausgabe 21:

(...) Bevölkerungen, bei denen die Sexualmoral „flöten“ ging, haben aufgehört zu existieren. Unter „nachhaltig“ steht eine gesunde Sexualmoral ganz oben auf der Liste von Werten und die Kirche ist beauftragt und verantwortlich, dafür eine Stimme zu sein, sei es gelegen oder ungelegen. Dies ist meine Antwort nach „Hausverstand“ auf die Frage der Zuständigkeit der Kirche. Und wir, ihre Mitglieder, genauer gesagt: die „Glieder der Kirche“, müssten wissen, ob uns das etwas angeht oder nicht! JOSEF LITZLBAUER, NEUKIRCHEN AM WALDE

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UNTER UNS Die drei „g“

DENKMAL

Marienaltar in Hallstatt Die römisch-katholische Pfarrkirche Hallstatt hat gleich drei schöne, große Flügelaltäre. Einer davon ist rund 500 Jahre alt. HEINZ NIEDERLEITNER

Am Marienaltar sind die heilige Katharina, die heilige Maria mit Kind und die heilige Barbara (von links) zu sehen. NIEDERLEITNER

Auch die Rückseite des Marienaltars ist bemalt. Machen Sie mit! Der Marienaltar in Hallstadt ist ein gotisches Kunstwerk. Ist er mit der Fertigstellung 1520 der Früh-, der Hochoder der Spätgotik zuzuordnen? Einsendungen bis 13. Juni an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 20: 613 Gebote

JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Dänemark soll die USA beim Ausspionieren europäischer Länder unterstützt haben. Wundern tut‘s mich nicht: Warum soll es neugierige Nachbarn nicht auch in der EU geben?

„Schreibtafel her, ich muss mir’s niederschreiben, dass einer lächeln kann und immer lächeln und doch ein Schurke sein.“ WILLIAM SHAKESPEARE, AUS DEM STÜCK „HAMLET“

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Neben dem älteren Knappenaltar und dem neugotischen Flügelaltar ist der Marienaltar eines der Prunkstücke der Hallstätter Pfarrkirche. Kaum zu glauben, dass das zwischen 1510 und 1520 von Leonhard Astl geschaffene Wunderwerk 1799 beinahe gegen barocke Altäre hätte ausgetauscht werden sollen. Im geschlossenen Zustand sind vier Bildtafeln zu sehen. Halb geöffnet – also mit geöffneten Außenflügeln – präsentiert der Altar vier Bildtafeln und vier Reliefe. Im ganz geöffneten Zustand finden sich links und rechts je zwei Reliefe sowie die große Figurengruppe mit Maria und Jesus im Zentrum.

Der Buchstabe „g“ steht derzeit hoch im Kurs. Er garantiert ein Stück Freiheit, Wirtshausoder Kaffeehausbesuch inklusive. „Getestet – genesen – geimpft“ sind drei Schlüssel, die vieles sperren, was während der vergangenen Monate fest verschlossen war. Der Diakon von St. Valentin ließ sich von den drei „g“ auch für seine Verkündigung inspirieren und hat zu Pfingsten auf Facebook gepostet. Die Buchstaben würden das Geheimnis von Pfingsten treffend wiedergeben: „geliebt – gesegnet – gesendet“ – eine schöne Deutung des Festes, dessen Inhalt zur Mitte des Glaubens gehört. Aber auch ganz gewöhnliche Arbeitstage lassen sich mit den drei „g“ treffend beschreiben: „gestresst – geschoben – gedrängt“. Wenn man nach einem freien Wochenende wieder ins Büro oder in den Betrieb zurückkommt und man gefragt wird, wie es war, kann man ebenfalls kurz und knapp antworten. Man braucht dann gar nicht ausschweifend zu erzählen, sondern es genügt ein knappes: „Super, alle drei ‚g’ sind eingetreten.“ Und jeder weiß sofort, was gemeint ist: „gechillt – gebräunt – genossen“. Mit drei Worten ist manchmal wirklich alles gesagt. Die Drei ist eine Art Wunderzahl. Das alles hat uns Corona wieder in Erinnerung gerufen.


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