KiZ-ePaper Nr. 17/2021

Page 1

KIZ/FRANZ LITZLBAUER

Nr. 17 I 29. April 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Füreinander einstehen Verantwortung füreinander zu übernehmen und über den eigenen Tellerrand hinauszublicken: auch das ist Solidarität. Die Preisträger/innen des Solidaritätspreises 2020 der KirchenZeitung erhielten nun im Landhaus ihre Preise. Seite 6

Diözese. Wie heuer mit der „Herausforderung Firmung“ umgegangen wird. Seite 4

Jahrestag. Widerstandskämpferin Sophie Scholl würde am 9. Mai hundert Jahre alt werden. Seite 10

Interview. Opernstar Elina Garanča spricht über ihre Sehnsucht nach Freiheit. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR

29. April 2021

Zum Tag der Pressefreiheit

Definitionsmacht

Der 3. Mai ist der Tag der Pressefreiheit. Was bedeutet das für uns als KirchenZeitung? Erstens gilt es dankbar festzustellen, dass wir in einem freien Land leben, wo wir als kirchlich beheimatetes Blatt unseren Platz haben und uns zu Wort melden. Die Dankbarkeit gilt jenen Frauen und Männern, die für diese Freiheit gekämpft haben und zum Teil auch dafür gestorben sind. Dazu gehört Sophie Scholl (siehe Seite 10). Zweitens ist die Frage zu stellen, was Presseund Meinungsfreiheit in der Kirche bedeuten. Als KirchenZeitung stehen wir für kritische Loyalität. Loyalität bedeutet, dass wir ein Teil der Kirche sind und unseren Dienst für die Menschen in der Kirche ausüben. Kritik bedeutet, notwendige Fragen zu stellen und sich damit auseinanderzusetzen. Das ist Voraussetzung jeder Organisation. Wer darauf wartet, dass die berechtigte Kritik von außen kommt, handelt fahrlässig.

Vor rund 20 Jahren wurde das menschliche Genom entschlüsselt. Spätestens ab dann stand eindeutig fest: Es gibt keine Menschenrassen. Die genetischen Unterschiede zwischen Individuen sind wesentlich größer als die Unterschiede zwischen Menschengruppen. Äußere Merkmale sind kein Hinweis auf „Rassen“. Auch das Wort „Rassismus“ sollte vermie-

monika.slouk@koopredaktion.at

den werden, weil es nahelegt, dass es Rassen gäbe. Rassist/ -innen gibt es leider trotzdem, nämlich Menschen, die so denken und handeln, als ob es Rassen gäbe. Ein Streit zwischen dem Passauer Bischof Stefan Oster und der Tübinger Dogmatikerin Johanna Rahner hängt sich am Begriff „Rassist“ auf. Die Theologin meinte in einem Vortrag: Wer an der Diskriminierung der Frauen in der Kirche nichts ändern wolle, sei „nichts anderes als ein Rassist“. Die Formulierung ist ein provokanter Vergleich. Die Diskussion entwickelte sich aber weiter. Es geht nun darum, wer definiert, was „katholisch“ ist. In diesem Punkt zeigt sich eine Verwandtschaft zu „Rassismus“, dass nämlich eine Menschengruppe über eine andere Menschengruppe bestimmt. In der Kirche haben Männer die Definitionsmacht darüber, was Frauen dürfen. Als ob Frauen eine „Rasse“ wären.

Deshalb ist die KirchenZeitung keine „Pressekanzel“, sondern versteht sich schon seit Jahrzehnten als runder Tisch der Diözese, an dem – wie in einer funktionierenden Familie – freimütig miteinander gesprochen wird, auch über die Themen, bei denen man verschiedener Meinung ist. Das bedeutet, dass es neben den Themen der Religion, der Spiritualität und der Lebensbegleitung bei uns auch den notwendigen Raum der Diskussion gibt. Diesen herzustellen, ist auch ein Dienst an der Kirche.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: STEPHANIE MERCKENS, JURISTIN

Dialogforum über Suizidhilfe Die auf biopolitische Fragen spezialisierte Juristin Stephanie Merckens nimmt im Auftrag der Bischofskonferenz am Dialogforum des Justizministeriums zur Suizidbeihilfe teil. Da der Verfassungsgerichtshof 2020 feststellte, dass das Verbot der „Hilfeleistung zum Selbstmord“ verfassungswidrig sei, muss ein neues Gesetz für Suizidbeihilfe gefunden werden. Verfassungsministerin Karoline Edtstadler will es bis Sommer fertig haben. Das Justizministerium lud Religionsgesellschaften, Hilfsorganisationen, Pflegeeinrichtungen, Ärztekammer und Wissenschaft zum Dialogforum von 26. bis 30. April.

IEF

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

„Assistierter Suizid ist keine Therapieform.“ STEPHANIE MERCKENS

Gewissensfreiheit. Stephanie Merckens ist seit über 20 Jahren als Juristin und Biopolitikerin mit der Materie befasst. Im Prozess der Gesetzesfindung setzt sie sich als Vertreterin der Bischofskonferenz dafür ein, dass Leben nie als „lebensunwert“ bewertet wird. Der Staat solle für Suizidprävention und für angemessene Begleitung der Sterbenden sorgen, so Merckens. Um das Vertrauen in Gesundheits- und Pflegeberufe nicht zu erschüttern, dürften Suizidbeihilfe und Tötung auf Verlangen nicht Aufgabe der Ärztinnen und Ärzte oder anderer Gesundheitsberufe werden. Keinesfalls dürften sie verpflichtet werden, beim Suizid zu helfen. Gewahrt bleiben müsse „sowohl die individuelle Gewissensfreiheit als auch die Möglichkeit von Spitälern und medizinischen Einrichtungen, die Mitwirkung am Suizid verweigern zu können“, sagt Stephanie Merckens, Leiterin der politischen Abteilung des Instituts für Ehe und Familie (IEF). Die Einschränkung auf zulassungspflichtige „Suizid-Assistent/innen“ sei sinnvoll. Caritas. Mit Anna Parr ist auch die Generalsekretärin der Caritas Österreich in der 25-köpfigen Expert/innenrunde vertreten. SLOUK


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

29. April 2021

Konflikt in der deutschen Kirche

Voraussetzung: Verbale Abrüstung Der Streit in Deutschland um Reformen in der katholischen Kirche spitzte sich vergangene Woche zu (siehe Kasten). Die KirchenZeitung bat P. Bernd Hagenkord, den geistlichen Begleiter des Synodalen Weges in Deutschland, um eine Einschätzung.

jüngste Vatikanpapier dazu stieß auf viel Ablehnung. Welche Rolle spielt der Vatikan in der derzeitigen Situation in Deutschland? Hagenkord: Als Katholiken haben wir an

Rassismusvorwürfe angesichts von Frauendiskriminierung auf der einen Seite, Infragestellung der Finanzierung katholischer Medien auf der anderen Seite: Was ist los in der deutschen Kirche? Pater Bernd Hagenkord SJ: Die Nerven lie-

gen blank, der Ton wird rauer und statt einer Debatte prallen Unbeweglichkeiten aufeinander. Dabei ist in der Synodalen Versammlung die überwiegende Mehrheit der Delegierten daran interessiert, konstruktiv Struktur und Inhalt des kirchlichen Lebens für die Zukunft zu gestalten. Aber es gibt auch die Extreme, die schnell von Spaltung sprechen. Das ist laut, kommt vor allem von außerhalb Deutschlands, wird aber hier von interessierter Seite wiederholt. Wohin kann das führen? Hagenkord: Das hängt davon ab, wie viel

Macht und Öffentlichkeit man den Extremen gibt. Lässt man zu, dass diese Wortmeldungen die Debatte tragen, dann bricht diese auseinander. Papst Franziskus hat in „Evangelii gaudium“ zu Recht gefragt: Wen wollen wir mit solch einem Verhalten evangelisieren? Das hat mit Glaubensweitergabe nichts zu tun und ist daher ein Stück weit auch ein Verrat an dem, was Kirche sein soll. Wir schrecken Menschen durch das innerkirchliche Hickhack massiv ab. Sie haben jüngst gesagt, dass Sie die übliche Unterscheidung – hier konservativ, dort progressiv – in der kirchlichen Debatte für falsch halten. Besser sei die Unterscheidung zwischen konstruktiv und nicht konstruktiv. Was wäre ein konstruktives Verhalten in der aktuellen Situation? Hagenkord: Luft holen, nicht laut werden

und überlegen: Was ist der Hintergrund dafür, dass sich Frau Professorin Rahner in der Begrifflichkeit vergreift? Was ist der Hintergrund der Reaktion von Bischof Oster? Darüber kann man ja reden. Voraussetzung ist aber, dass wir zunächst verbal abrüsten. Zu den Konfliktthemen gehört ja auch die Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Das

Pater Bernd Hagenkord SJ

HARALD OPPITZ/KNA

Worum es geht Seit Beginn der Reformdebatten des Synodalen Weges in Deutschland hat sich die Tonlage mancher Stellungnahmen in der deutschen Kirche verschärft. Jüngster Vorfall: Die Tübinger Theologieprofessorin Johanna Rahner hatte auf dem Frauenforum der Diözese RottenburgStuttgart eine Verbindung zwischen Diskriminierung von Frauen in der Kirche und Rassismus hergestellt. Die kolportierte Zuspitzung darauf, dass ein „Rassist“ wäre, wer gegen die Weihe für Frauen sei, stammt nicht von Rahner. Dennoch reagierte der Bischof von Passau, Stefan Oster, scharf. Er sah „lehramtstreue“ Katholiken verunglimpft, stellte die Finanzierung kirchlicher Medien in Frage, weil über Rahners Aussagen berichtet worden war, und fragte, ob „ausgerechnet unsere eigenen Medien bestehende Polarisierungen bewusst verschärfen müssen“. Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands sah bei Oster ein „vormodernes, autoritäres und dirigistisches Verständnis von Kommunikation“. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, meinte: „Es wäre gut, wenn Frau Professor Rahner den zugespitzten Satz zurücknehmen könnte.“ Die Debatte sei „nicht fruchtbar“.

sich einen großen Vorteil, weil wir eine Zentrale haben, die dafür sorgen könnte, dass verschiedene Traditionen, Kulturen, und Sprachen zusammenkommen. Das wäre die Stärke des Vatikan, die er nutzen müsste, damit wir Weltkirche sein können. Ich glaube aber nicht, dass eine einzige zentrale Institution in allen Fragen für alle eine Entscheidung treffen kann. Das geht in wenigen, ganz speziellen Fragen: Wir haben einen unaufgebbaren Kern in der Lehre, den man nicht delegieren kann. Bei anderen Themen muss man überlegen, ob es für dieselbe Frage in konkreten Situationen vor Ort nicht verschiedene Antworten gibt. Das auszutarieren, müsste der Vatikan leisten. Warum passiert das nicht? Hagenkord: Wir erinnern uns alle noch an

Johannes Paul II., der mit der Kraft seines Charismas und der Klarheit seiner Entscheidungen versucht hat, die Kirche zusammenzuhalten. Auch Papst Franziskus versucht das, wenn auch auf andere Weise. Nur funktioniert das heute nicht mehr, das kann eine Persönlichkeit heute nicht mehr leisten – auch nicht der relativ kleine vatikanische Ämterapparat. Ich vermag auch die von Papst Franziskus versprochene Kurienreform nicht zu erkennen: Die zieht sich schon seit Jahren, ohne dass etwas geschieht. Die Bischöfe weltweit müssten sagen, welchen Dienst für die Weltkirche sie sich vom Vatikan erwarten. Ich denke, es fehlt derzeit die Vorstellungskraft für die Frage, was der Vatikan leisten soll. Und wie geht es beim synodalen Prozess in Deutschland weiter? Hagenkord: Derzeit werden in den verschie-

denen Foren Papiere entwickelt, über die debattiert werden soll. Das ist nicht geheim und deckt natürlich auch Konflikte auf. Hier wird sich zeigen, ob die Vertreter verschiedener Positionen miteinander reden können. Denn es geht nicht um einen kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern um möglichst starke Formulierungen, hinter denen möglichst viele Menschen stehen können. Das ist ziemlich harte Arbeit. INTERVIEW: H. NIEDERLEITNER

«


4 Lebendige Kirche MOMENTE Protest gegen „Welser Venus“ Wels. Der Bronzeabguss einer Venus-Figur, der im März von der Stadt Wels in der Fußgängerzone aufgestellt wurde, sorgt für Aufregung. Die 1,25 Meter hohe Statue ist eine Nachbildung des mit 15 cm deutlich kleineren Orginals, das ein Bauer in Gunskirchen 1917 ausgegraben hat. Laut der Welser Initiative gegen Faschismus und dem früheren Leiter des Welser Stadtarchivs diente die Venus in der Nazizeit als Kultobjekt. Die Proteste gegen die neue Venusfigur werden durch einen Offenen Brief an den Welser Gemeinderat verstärkt. Kritik an Bürgermeister. Die Kritik richtet sich vor allem an Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ), der die „Venus von Wels“ anfertigen und im Stadtzentrum aufstellen hat lassen. Er hatte im bisherigen Streit damit argumentiert, dass die Statue auf das römische Original, nicht auf die Nachbildung der NS-Zeit verweise. Anders sehen das die Kritiker: Die „braune“ Venus würdige keineswegs das römische Erbe von Wels, heißt es in dem Offenen Brief. Sie schade dem Ruf der Stadt. Erinnert wird auch daran, dass in der NS-Zeit mit kleinen Nachbildungen Hermann Göring und andere „verdiente Männer“ der NSDAP geehrt worden sind. An den Gemeinderat wird der dringende Appell gerichtet, für die rasche Entfernung der Venus zu sorgen. Unterstützt wird die Kritik von 91 Personen: KZ-Überlebenden, Historiker/innen und Kunstschaffenden. Neben Altbundeskanzler Franz Vranitzky oder Schriftsteller Michael Köhlmeier finden sich Unterzeichnende auch aus dem kirchlichen Umfeld, darunter Solidaritätspreisträger Martin Kranzl-Greinecker oder Pfarrassistentin Irmgard Lehner. P. S.

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

So läuft die Firmung im zweiten Coronajahr ab

Strenge Auflagen für Firmung Im Frühjahr 2020 gab es keine Firmungen und im vergangenen Herbst konnte noch nicht alles aufgeholt werden. Durch Corona hat sich bei den Firmungen ein deutlicher Rückstau ergeben. Die Diözese Linz rät den Pfarren deshalb, möglichst viele Firmtermine heuer durchzuführen. 282 pfarrliche Firmungen sollen allein bis zum Juli in Oberösterreich stattfinden. Die großen öffentlichen Firmungen wie etwa im Linzer Mariendom sind abgesagt. Es werden kleinere Feiern im allerengsten Familienkreis, volle Kirche würden einen Verstoß gegen die Coronaregeln bedeuten. In Mondsee wird es am 8. Mai gleich fünf Firmungen an einem Tag geben, damit die insgesamt 240 Firmlinge das Sakrament empfangen können. „Die Firmlinge haben sich das verdient, dass nach so langer Durststrecke gefeiert werden kann“, sagt Susanne Jakel, verantwortlich für Firmvorbereitung und Firmung in der Pfarre Mondsee. Außer den Firmlingen dürfen noch die Patinnen bzw. Paten und Eltern mit in die Basilika in Mondsee. Zwei Meter Abstand und FFP2Masken (auch für Firmspender) sind so wie überall verpflichtend. Bei den Firmgottesdiensten in Oberösterreichs Pfarren werden zudem die Plätze alle genau zugewiesen, was die Nachverfolgung bei eventuellem Auftreten von Corona-Fällen ermöglicht. Sollte es hohe Infektionszahlen geben, kann für die Feier auf verpflichtende Tests gesetzt werden. Ein erleichternder Umstand ist, dass viele Firmspender schon geimpft sind. Zusätzliche Aufgabe für Pfarrer. Für mehr Firmungen braucht es auch mehr Spender. Diese beauftragt Bischof Manfred Scheuer

für das heurige Firmjahr auch aus dem Kreis der Dechanten und Pfarrer. Markus Menner, Pfarrer bzw. Pfarrprovisor in sechs Innviertler Gemeinden, bekommt beispielsweise für die Firmungen in Ostermiething und Tarsdorf eine Sondererlaubnis. „Damit, dass ich das einmal machen darf, hätte ich niemals gerechnet. Ich freue mich jedenfalls auf diese zusätzliche Aufgabe“, sagt Markus Menner im Gespräch mit der KirchenZeitung. Nur ein Elternteil bei der Firmung. In Ostermiething muss man übrigens aufgrund des zur Verfügung stehenden Platzes bei der Firmung besonders streng sein. Pro Firmling darf nur ein Elternteil und die jeweilige Patin bzw. der jeweilige Pate beim Gottesdienst dabei sein. Die Reaktionen auf die reduzierten Feiern sind unterschiedlich, berichtet Josef Hangöbl, der in mehreren Pfarren des Dekanats Ostermiething für die Firmvorbereitung zuständig ist. „Ein Teil sagt, dass es schön ist, dass es trotzdem stattfinden kann, andere vermissen das große Familienfest“, meint der Pastoralassistent in der Jugendarbeit. Da die Coronapandemie noch länger andauern werde, findet er es sinnvoll, nicht noch länger auf bessere Bedingungen zu warten. Letztendlich sei aber auch die Firmvorbereitung selbst ein starkes Argument, keine Verschiebungen mehr zu machen. Hangöbl: „Die Jugendlichen leiden unter den Folgen der Pandemie. Es tut ihnen einfach gut, dass sie sich durch die Firmvorbereitung mit Gleichaltrigen treffen können und einmal rauskommen.“ Damit die Firmstunden möglich werden, setzt Hangöbl vor allem auf kleine Gruppen und hat die Treffen weitgehend ins Freie verlegt.

«

PAUL STÜTZ

Die Firmung wird heuer anders aussehen wie auf dem Foto. Es gilt eine strenge Maskenpflicht. HARALD OPPITZ/KNA


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

29. April 2021

IN ALLER KÜRZE Beim „BibelContest“ bekommen die Gewinner/ innen unter anderem ein vom Bischof unterzeichnetes Diplom. CARITAS

Osthilfefonds hilft Diözese Witebsk in Belarus

„Ort des Zusammenseins“ Der Osthilfefonds der Diözese Linz unterstützte 2020 insgesamt 49 Projekte in den Partnerdiözesen in Osteuropa. Ein Schwerpunkt war dabei die Kinder- und Jugendpastoral in der belarussischen Diözese Witebsk. LISA-MARIA LANGHOFER

„Das erste Ziel jeder pastoralen Aktivität ist es, Menschen zu Gott zu bringen“, sagt Sr. Darya Halubkova. Die junge Frau leitet die Kinder- und Jugendpastoralprojekte des Osthilfefonds in der belarussischen Diözese Witebsk. Wenn sie spricht, spürt man die Begeisterung für ihre Aufgabe. „Es geht darum, den jungen Menschen Glauben und Wissen zu vermitteln, aber nicht nur das. Unsere Projekte geben den Kindern und Jugendlichen einen Ort zum Zusammenkommen und für kreative Aktivitäten.“ Bibel-Contest. Die finanzielle Unterstützung des Osthilfefonds wird beispielsweise zur Überarbeitung der Materialien für den Religionsunterricht und die Gruppenstunden von Kindern und Jugendlichen in den Pfar-

Sr. Darya Halubkova leitet die Kinder- und Jugendpastoralprojekte in der belarussischen Diözese Witebsk. CARITAS

ren verwendet, für Wettbewerbe und Theateraufführungen, für die Gestaltung einer eigenen Kinderseite in der Kirchenzeitung der Diözese Witebsk und auch zur Ausbildung von freiwilligen Gruppenleiter/innen sowie zur Prävention von Missbrauch und Gewalt und für die Familienberatung. Ein Herzens­ projekt ist für Sr. Darya der „Bibel-Contest“, der auch ihre Idee war und mit dem sie Kinder und Jugendliche zum Lesen der Bibel motivieren möchte: „Für den Wettbewerb wählen wir ein oder zwei Bücher aus dem Neuen oder Alten Testament aus, für deren Texte wir Fragen vorbereiten. Die müssen die Kinder dann beim Contest beantworten.“ Heuer findet er bereits zum dritten Mal statt, im Mai soll das Finale über die Bühne gehen. „Das ist eine so nette Veranstaltung, ich hoffe deshalb sehr, wir werden keine neue Corona-Welle haben“, sagt Sr. Darya. Stolz, gläubig zu sein. Viele Eltern in Witebsk hätten nicht die Möglichkeit, Religionsbücher oder eine Bibel zu kaufen oder Bastelbeiträge zu bezahlen und wüssten gerade in kleinen Dörfern oder Städten manchmal nicht, wo ihre Kinder während ihrer Arbeitszeit bleiben können. Die Kinder- und Jugendprojekte seien daher in mehrfacher Hinsicht sehr wichtig, sagt Sr. Darya: „Mein Ziel ist, dass eine Generation heranwächst, die sich nicht dafür schämt, an Gott zu glauben und katholisch zu sein. Die Projekte können zeigen, dass Religion ein normaler Teil des menschlichen Lebens ist und dass wir stolz darauf sein können.“

«

Corona erschwert Entwicklungsarbeit. Größere Not, geringere Mittel: Vor dieser Herausforderung stehen die kirchlichen Hilfsorganisationen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und Mission im Moment. Mit Bischof Manfred Scheuer besprachen die Verantwortlichen der Welthaus-Mitgliedsorganisationen die prekäre Lage. Die gemeinsame Erfahrung der Hilfsorganisationen: Vor allem die Armen seien durch die Pandemie noch ärmer geworden. Dazu komme ein Anstieg der Gewalt durch Polizei und im häuslichen Bereich. Jetzt gehe es vor allem darum, dass die Menschen zu essen und Medikamente bekämen. Bischof Manfred Scheuer dankte den Organisationen für die Arbeit: „In einer Grundhaltung der Hoffnung kann es gelingen, Solidarität zu fördern.“ Oberösterreich Vorbild bei Sozialbetreuung. Ein Pflegesystem mit Zukunft braucht Sozialbetreuer/innen, ist die Caritas überzeugt. Oberösterreich sei hier Vorreiter, sagt Andrea Anderlik, OÖ-Geschäftsführerin der Caritas für Betreuung und Pflege: „Als einziges Bundesland nimmt Oberösterreich bereits jetzt Sozialbetreuungsberufe in seine Personalschlüssel auf. Sie werden verstärkt gemäß ihrer Qualifikationen eingesetzt und es besteht eine gerechte Lohneinstufung.“ Martin Munz, Absolvent der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Linz und seit knapp einem Jahr im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna tätig, ist von der Ausbildung begeistert und betont besonders den wertschätzenden Umgang den betreuten Personen gegenüber: „Auch wenn bestimmt alle Mitarbeiter/innen in Pflege- und Betreuungsberufen empathische Fähigkeiten mitbringen, ist das gelernte Hintergrundwissen ausschlaggebend, dass man es auch bewusst anwenden kann.“


6 Solidaritätspreis

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Im Einsatz für Menschen E ein Jahr wie kein anderes haben wir hinter uns. So erhalten die Preisträger/innen von 2020 erst heuer ihre Skulptur samt Urkunde und werden dabei im Landhaus mit den Ehrengästen fotografiert. Seit 1994 vergibt die KirchenZeitung der Diözese Linz alljährlich den Solidaritätspreis. Normalerweise werden die Preisträgerinnen und Preisträger mit einem großen Festakt geehrt, Musik und gemeinsames Essen unterstrichen den feierlichen Charakter. Wir danken nochmals unserer Jury aus verschiedenen kirchlichen und gesellschaftlichen Bereichen, die unter dem Vorsitz von Erika Kirchweger, der früheren Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung Oberösterreich, die Auswahl der Preisträger/innen vornahm. Gedankt sei auch der Diözese Linz und dem Land Oberösterreich (Sozialreferat), die das Preisgeld zur Verfügung gestellt haben. Besonders gedankt sei jenen Menschen, die sich in Dienst der guten Sache stellen und dafür am Mittwoch, 28. April mit dem Solidaritätspreis geehrt wurden.

Landeshauptmann Thomas Stelzer

Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer

Zur Verleihung des Solidaritätspreises geht mein besonderer Gruß an all jene, die nun als tatkräftige Helfer, als beherzte Unterstützer, als umsichtige Ermöglicher im Mittelpunkt stehen. Sie zeigen, dass Solidarität in Oberösterreich viele Gesichter und noch viel mehr helfende Hände hat. Dass man sich auf unsere Landsleute verlassen kann, ist keine Selbstverständlichkeit: Der Zusammenhalt in unserem Land muss nicht nur gelebt, sondern auch vorgelebt werden. Daher danke ich der KirchenZeitung sehr, dass sie jene vor den Vorhang holt, die genau das tun. Denn damit werden sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt und damit können sie auch Vorbild für viele andere werden. Ohne gelebte Solidarität wären wir nicht da, wo wir heute sind. Ein großes und herzliches Dankeschön an alle, die dazu jeden Tag ihren Beitrag leisten.

Der Solidaritätspreis der KirchenZeitung ehrt jedes Jahr Menschen, die sich durch ihr großes soziales Engagement und ihr richtungsweisendes Handeln auszeichnen. Ich bin beeindruckt, wie breit die Solidarität in Oberösterreich gestreut ist. Das zeigen die vielen Einreichungen und das große Engagement für Gerechtigkeit, Friede und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Die momentane Gesundheitskrise verstärkt den Blick auf das Wesentliche. Sie zeigt, wie wichtig das soziale Gefüge einer Gesellschaft und die gegenseitige Unterstützung sind. Und wie notwendig ein gut funktionierendes soziales Netz ist, das wir in Oberösterreich haben. Ich gratuliere allen Preisträger/innen sehr herzlich für das große soziale Engagement.

n Jakob Pichler. In Österreich drehen wir den Wasserhahn auf, um Trinkwasser zu bekommen. Anders bei den Karamojong in Uganda. Der Feldkirchner und HTL-Absolvent Jakob Pichler wurde dort bei einem Besuch 2019 auf die schwierige Situation des Hirtenvolks aufmerksam. Gemeinsam mit drei Freunden initiierte er den Bau von vier Brunnen im Dorf der Karamojong. Die direkte und unkomplizierte Hilfe n Sr. Elisabeth Siegl und Fußballteam. Spielerinnen aus vielen verschiedenen Nationen stehen beim VBSC Vöcklabruck Ladies gemeinsam am Platz. Mit der Don-Bosco-Schwester Elisabeth Siegl ist eine Trainerin speziell für die Neuankömmlinge abgestellt und wirkt so als integrative Kraft für ihre Schützlinge im Alter von 14 bis 40 Jahren. „Fußball verbindet alle sozialen Schichten“, sagt sie. Dabei ist ihr die Förderung der Gemeinschaft

Jakob Pichler baute vier Brunnen in Uganda für das Volk der Karamojong. PRIVAT

für möglichst viele Bedürftige ist Jakob Pichler sehr wichtig.

Sr. Elisabeth Siegl wirkt als Trainerin integrativ in ihrem Verein. DANNENBAUM

unter ihren Mitspielerinnen genauso wichtig wie der sportliche Erfolg.

n Nicole Leitenmüller. Weihnachten kann zur Belastungsprobe werden, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist. Mit ihrem Angebot „Weihnachten ohne dich“ nimmt sich die Katholische Jugend der Region Oberes Mühlviertel um dieses Thema an. Ein Team Ehrenamtlicher rund um die KJ-Regionskoordinatorin Nicole Leitenmüller hat das Angebot 2016 ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine jährlich n Josef „Joe“ Gokl. Dem begeisterten Schwimmer und Schwimmtrainer aus Traun ist es ein Anliegen, dass Menschen mit Beeinträchtigung seine Begeisterung teilen können. Deshalb leitet er seit Jahren ehrenamtlich auf besondere Bedürfnisse angepasste Schwimmkurse unter der Bezeichnung „Special Delphins“. Der USC Traun bildet dafür die Basis, eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter macht die Durchführung des Schwimmunterrichts

Das „Weihnachten ohne dich“Team. KJ OÖ

kurz vor Weihnachten stattfindende Andacht in einer Pfarrkirche im oberen Mühlviertel

Schwimmtrainer Josef „Joe“ Gokl aus Traun PRIVAT

möglich. Josef „Joe“ Gokl ist auch in der Trauner Stadtpolitik, in der Stadtpfarre und anderen Bereichen engagiert.


KirchenZeitung Diözese Linz

Solidaritätspreis 7

29. April 2021

und die Welt  Simone Strobl. „Das Einsamste, was einer Frau passieren kann, ist der Tod des Kindes im Mutterleib. Ich habe meine Kinder nicht nur gesehen, ich habe sie gespürt“, sagt Simone Strobl. Es ist wichtig, dem Kind einen Namen zu geben und ein Foto zu machen, damit es für andere sichtbar wird. Die Arbeit ihres Vereins „Pusteblume“ umfasst die Unterstützung von Betroffenen und die Gründung eines Netz-

Bischof Manfred Scheuer „Solidarität (…) ist ein Wort, das sehr viel mehr bedeutet als einige sporadische Gesten der Großzügigkeit. Es bedeutet, dass man im Sinne der Gemeinschaft denkt und handelt, dass man dem Leben aller Vorrang einräumt“ (FT 116), so Papst Franziskus in seiner Enzyklika Fratelli Tutti. Die vergangenen Monate in der Pandemie haben uns vieles aufgezeigt – auch wie wichtig Verantwortung füreinander ist. Gut aufeinander zu achten ist nicht selbstverständlich – aber alternativlos. Das Wohl einer Die Festgäste bei der PreisverGemeinschaft hängt nicht vom leihung 2019: LR Birgit Gerstorfer, Wohl einzelner Gewinner ab. Es Bischof Manfred Scheuer und LH braucht ein beständiges Streben Thomas Stelzer im vollbesetzten Steinach mehr Miteinander, nach nernen Saal des Landhauses KIZ/FL (2) mehr Rücksichtnahme, nach mehr Gerechtigkeit. Der Solidaritätspreis ist eine Form der Anerkennung für Menschen, die in besonderer Weise dieses Denken und Handeln im Sinne der Gemeinschaft verinnerlicht haben. Ich danke den Preisträgerinnen und Preisträgern des Solidaritätspreises für ihren Einsatz, diese Welt ein Stück solidarischer und damit besser zu machen. Sie und ihr Engagement sind Best-Practice-Beispiele gelebter Solidarität.  Sattledt. Die B-Fair-Gruppe Sattledt engagiert sich seit 2010 für Nachhaltigkeit und globale Fairness gegenüber der ganzen Welt und der Umwelt. „Sei fair zur Schöpfung und zu allen Menschen dieser Erde“ lautet der Grundsatz der B-Fair-Gruppe Sattledt. Zurzeit sind in der Gruppe rund zehn Personen im Alter zwischen 17 und siebzig Jahren aktiv. B-Fair lädt u. a. zu Vorträgen, Workshops, Filmabenden, Literaturfrühstücken und Repaircafés ein. Dank dem Engagement

Die B-Fair-Gruppe organisierte eine Pflanzentauschaktion. PRIVAT

von B-Fair ist Umweltschutz in der Pfarre Sattledt gelebte Praxis. Müllvermeidung oder der umweltfreundliche Weg zum Sonnntagsgottesdienst sind nur zwei der vielen Beispiele dafür.

 Martin Kranzl-Greinecker. Die „Kinder von Etzelsdorf“ sind heute weithin bekannt: Im Schloss Etzelsdorf in Pichl bei Wels war während der NSZeit ein „fremdvölkisches Kinderheim“ untergebracht. Martin Kranzl-Greinecker hat nach einer Begegnung mit einer alten Frau im Jahr 2001 diese vergessenen Kinder aus dem Dunkel der Geschichte ins Licht geholt. Dem Schicksal dieser Menschen und dem Gedenken aller Opfer  Marianne und Gerald Fraundorfer. Das Ehepaar aus St. Peter/W. stellte sich anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung des KZ Mauthausens die Frage, wie sie damals gehandelt hätten. Darauf gäbe es keine Antwort: „Wie einfach ist es dagegen, heute jemandem zu helfen“, sagen die beiden, die sich seit Jahren auf vielfältige Weise in der Flüchtlingsarbeit engagieren: „Es ist für uns ein Privileg, Men Irmgard Aschbauer. Irmgard Aschbauer erhält den Solidaritätspreis der KirchenZeitung posthum. Sie erlag am 25. Dezember 2020 im 77. Lebensjahr ihrem Krebsleiden. Als Diözesansekretärin des Katholischen Akademikerverbandes der Diözese Linz und ab dem Jahr 2000 als Pensionistin war Aschbauer im Auftrag der Kirche und privat in vielfältigen Projekten tätig, bei denen es um ein würdiges Gedenken an

Simone Strobl vom Verein „Pusteblume“ PRIVAT

werks, damit viele vom würdevollen Umgang mit „Sternenkindern“ erfahren.

Martin Kranzl-Greinecker: Seine Arbeit zieht weite Kreise. F. LITZLBAUER

des Nationalsozialismus widmet er – auch im Mauthausen-Komitee Österreich – sein großes ehrenamtliches Engagement.

Marianne und Gerald Fraundorfer, St. Peter DANIEL BREITENFELLNER

schen, die völlig unverschuldet in schwierige Situationen geraten sind, zu unterstützen“, sagen sie.

Irmgard Aschbauer hatte beste Kontakte zur Linzer „Synagoge“. KIZ/JW

die Opfer des NS-Regimes gegangen ist. Sie ist auch Mitbegründerin des Vereins Schloss Hartheim.

 Fotos von der Verleihung der Preise und Grußbotschaften der Preisstifter ab Do., 29.4. online abrufbar unter www.solipreis.at


8 Lebendige Kirche

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENT Für Berufe in der Kirche beten Zum Weltgebetstag für geistliche Berufungen hat das Team der Diözesanen Berufungspastoral am 22. April 2021 in der Ignatiuskirche (Alter Dom) Linz eine Vesper gefeiert. Unter anderem nahmen Vertreter/innen von verschiedenen Ordensgemeinschaften und Laientheolog/innen an der Feier teil. Die musikalische Gestaltung der Vesper übernahm P. Werner Hebeisen SJ mit seinem Team. Regens Michael Münzner erörterte in seiner Predigt die unterschiedlichen Facetten der Frage „Worauf wartest Du?“. Unter diesem Motto stand der heurige Weltgebetstag. Ausgehend von der Berufung der ersten Jünger durch Jesus betonte Münzner, dass auf den Ruf Jesu in seine Nachfolge sogleich ein konkretes Tun der Jünger folge. Seit 1964 wird jährlich am 4. Ostersonntag der Weltgebetstag um geistliche Berufungen begangen. An diesem Sonntag wird beim Gottesdienst das Evangelium vom „Guten Hirten“ verkündet. In Österreich wird der Tag vom Canisiuswerk, dem nationalen Zentrum für Berufungspastoral, organisiert. Es wurde 1918 als Verein zur Heranbildung katholischer Priester und gut ausgebildeter Laienmitarbeiter gegründet.

Regens Michael Münzner bei der Predigt in der Ignatiuskirche DIÖZESE

Minis als Müllsammler Ampflwang. Die Ministrant/innen der Pfarre Ampflwang waren mit Begeisterung bei der Säuberungsaktion der Gemeinde dabei. Begleitet von Pfarrer Peter Pumberger und einigen Eltern der Minis gingen sie mit drei gutmütigen Pferden vom Reiterhof Koasa Minerl los. Ein Pferd hatte große Packtaschen, um den gesammelten Müll zu tragen, denn sie wollten nicht

zusätzlich schädliche Abgase produzieren. Gefunden wurden neben vielen Plastikteilen und Autoreifen zur großen Verwunderung der Kinder auch fest verschlossene Einmachgläser mit Inhalt. Die große Frage, die den Minis durch den Kopf ging und die sie auch diskutierten: Wer macht so etwas und entsorgt Lebensmittel im Wald? PUMBERGER

Diözesane Initiative zur Aufnahme von Geflüchteten auch österreichweit aktiv

Gegen die „Mauer des Nein“ Sechzig Rückmeldungen hat die „Diözesane Initiative zur Aufnahme von Geflüchteten“ erhalten: Vor etwas mehr als einem Monat hat sie in einem Brief an alle Pfarren nach der Bereitschaft gefragt, sich für anerkannte Flüchtlinge aus Griechenland einzusetzen. Die Initiative möchte, dass die österreichische Regierung rund 100 Familien aufnimmt, die auf griechischen Inseln in Lagern unter unvorstellbaren Bedingungen leben. Fünfzig der sechzig Pfarren haben zugesagt, dass sie bereit wären, jemanden aufzunehmen. Die restlichen zehn unterstützen das Anliegen, haben aber aktuell Flüchtlinge in Betreuung und können derzeit keine weiteren aufnehmen. Diakon Carlo Neuhuber, ein Proponent der Initiat-

ve, ist über das Echo aus den Pfarren erfreut und lädt alle, die sich noch nicht melden konnten, ein, dies zu tun. Die türkis-grüne Bundesregierung weigert sich bislang strikt, auch nur eine einzige von den betroffenen Familien aufzunehmen. „Wir bemühen uns in die Mauer des Nein ein Loch zu bekommen“, sagt Neuhuber. Die diözesane Initiative wird vom Pastoralrat und der Katholischen Aktion Oberösterreich (KA OÖ) getragen. Maria Hasibeder, Präsidentin der KA OÖ, hat am 23. April 2021 an einer Pressekonferenz der Plattform „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ teilgenommen, die dasselbe Anliegen vertritt. Initiatorin von „Courage“ ist die Schauspielerin Katharina Stemberger. JOSEF WALLNER

«


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

29. April 2021

St. Anna-Pfarrkirche in Kirchschlag bei Linz wird renoviert

Katze „bewacht“ Kirchenbaustelle Oben regnete es rein, von der Fassade bröckelte der Putz. Jetzt kommt die dringend benötigte Renovierung der Pfarrkirche in Kirchschlag. Das Baugerüst steht schon, worüber sich Katze Mia wohl am meisten freut. Gerade an schönen Tagen ist die Pfarrkirche von Kirchschlag sehr gut besucht. Viele Wandernde und Ausflügler/innen bevölkern dann das Bergdorf oberhalb von Linz und machen einen Abstecher in das Gotteshaus. Dort drinnen treffen sie in der Regel auf einen tierischen Dauergast: Mia, die Katze vom benachbarten Mauerwirt. Sie begrüßt die Wandernden, spaziert während der Gottesdienste durch die hintere Kirchentüre herein und geht durch die vordere wieder ins Freie. „Mia ist sehr zutraulich und gehört zur Pfarrkirche einfach dazu. Sie bringt uns Lebendigkeit,“ erzählt Pastoralassistentin Magdalena Froschauer-Schwarz. Es regnete beim Kirchendach herein. Dabei kommt auf Mia in diesen Tagen eine besondere Aufgabe zu. Sie wird quasi die „Be-

Mia ist eine fleißige Kirchenbesucherin. Im Bild mit der Katze: Fritz Allerstorfer (Obmann des Finanzausschusses) und Rosemarie Kaiser, die die Renovierung leitet. FROSCHAUER-SCHWARZ

wacherin“ der Kirchenbaustelle. Obendrein freut sie sich über die neuen Klettermöglichkeiten, die das Baugerüst bietet. Die Pfarrkirche wird mit einem neuen Dach und einer neuen Außenfassade ausgestattet. Was auch dringend notwendig war, weil es schon seit Jahren oben reinregnete und der Putz von den Wänden bröckelte. Die 250.000 Euro teure Renovierung bringe die Pfarre an ihre finanziellen Grenzen, meint Froschau-

er-Schwarz. 40.000 Euro Eigenanteil müssen die Kirchschlager stemmen. Durch den Verkauf von gespendeten Kuchen soll nun das benötigte Geld lukriert werden. Am Palmsonntag hat das schon mal gut funktioniert. 1.200 Euro betrug der Erlös, der der Renovierung zugute kommt. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Baustelle im Juli bereits abgeschlossen sein.

«

PAUL STÜTZ

Magic Priest zauberte in „Show your talent“ auf Puls 4

„Innviertler Wunderpfarrer“

CHRISTIAN DÖRN

Wo der Löwe seit 40 Jahren brüllt Linz. „Brüllen–Feiern–Liebe“: Mit diesem Motto begeht die Pfarre Linz-St. Markus heuer ihr 40-Jahr-Jubiläum. Brüllen bezieht sich auf den Markuslöwen, Symbol für den Evangelisten Markus und die Pfarre. Ein Höhepunkt der Feiern war dabei die Messe am 25. April mit Bischof Manfred Scheuer (links im Bild), Landeshauptmann Thomas Stelzer, Bürgermeister Klaus Luger und Landesrat Stefan Kaineder. Pfarrassistent Matthias List (vorne rechts im Bild) dankte allen Mitarbeiter/innen, besonders Altpfarrer Johann Maislinger, für ihr Wirken in der Pfarre im Stadtteil Linz-Gründberg.

Burgkirchen/Mauerkirchen. „Liebe Innviertler, ihr habt‘s einen Wunderpfarrer.“ – Diese begeisterten Worte fand TV-Moderator Klaus Eberhartinger für Gert Smetanigs Auftritt bei der Sendung „Show your talent“ am Montag, 19. April, auf Puls 4. Der als „Magic Priest“ bekannte Pfarrer von Burgkirchen und Mauerkirchen hatte eine Einlage rund um die berühmten „RubikCubes“, also die Zauberwürfel, gezeigt. „Es war eine gute Werbung für die Zauberei und die Kirche“, sagt Smetanig im Gespräch mit der KirchenZeitung. Das vergangene Jahr hat Smetanig, der seit 35 Jahren auf der Bühne steht, viele neue Tricks einstudiert. Diese will er bei seiner Jubiläumstournee im Herbst zum Besten geben. Sollten die

Gert Smetanigs Zauberauftritt ist noch ein paar Wochen unter www.puls4.com zu sehen. PULS 4/JÖRG KLICKERMANN

Bestimmungen für die Gottesdienste im Frühsommer gelockert werden, ist es gut möglich, dass er auch dort wieder ausgewählte Kunststücke präsentiert.


10 Thema

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Ihrem Gewissen gefolgt Am 9. Mai jährt sich der 100. Geburtstag von Sophie Scholl. Die Studentin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus wurde am 22. Februar 1943 gemeinsam mit ihrem Bruder Hans und Christoph Probst wegen ihres Einsatzes in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der Historiker Robert M. Zoske hat für seine aktuelle Biografie über Sophie Scholl bislang unveröffentlichtes Quellenmaterial herangezogen. Er möchte in seinem Buch vor allem den Menschen Sophie Scholl zeigen und räumt mit so machen Mythen auf.

Sie sind bei Ihrer Arbeit über Sophie Scholl auch auf Legenden gestoßen. Welche zum Beispiel? Robert M. Zoske: Sophie Scholl war nicht

der Dreh- und Angelpunkt der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Dass sich das in der Bevölkerung so eingeschlichen hat, liegt vor allem an den Filmen, die 1982 und 2005 gedreht wurden. Und sie war nicht beteiligt an der Abfassung der insgesamt sechs Flugblätter, die zum Widerstand gegen die NS-Diktatur aufriefen. Sie wurden zu 65 Prozent von ihrem Bruder Hans Scholl, der Rest von Alexander Schmorell und Kurt Huber verfasst. Ab der zweiten Flugblattphase im Herbst 1942 war Sophie Scholl dann aktiv dabei, war Managerin, hat für Geld gesorgt, für den Vervielfältigungsapparat, für Briefumschläge, für Papier und für Briefmarken. Und sie war maßgeblich an der Verbreitung der Flugblätter beteiligt und hat sie selber mit verteilt. Ein weiterer Mythos ist, dass sie sich besonders für Juden eingesetzt hat, etwa für ihre jüdische Klassenkameradin und angebliche Freundin Luise Nathan. Deren Tochter hat

mir deutlich bestätigt, dass ihre Mutter immer bestritt, näheren Kontakt zu dem nazibegeisterten Mädchen gehabt zu haben. Das heißt, Sie war nicht sofort Widerständige gegen den Nationalsozialismus? Wie würden Sie Sophie Scholl beschreiben? Zoske: Sie war ein Mensch mit all ihren po-

sitiven, aber auch mit ihren schwierigen Eigenschaften. Erst einmal ist sie ein Mädchen ihrer Zeit, das voll auf den Nationalsozialismus abfährt. Sie ist begeistert, dass sie 1934 mit 13 Jahren endlich in die Jungmädelschaft und danach in den Bund Deutscher Mädel der Hitlerjugend eintreten kann, auch wenn die Eltern das gar nicht so gerne sehen. Ihre Geschwister Hans und Inge machen das auch. Und da ist sie mit 150 Prozent dabei und wird von Klassenkameradinnen auch als gefürchtete Anhängerin des NS-Regimes beschrieben. Eine Charaktereigenschaft von ihr ist, eine Sache ganz oder gar nicht zu machen – und sie hängt sich da voll rein. Diese Begeisterung kehrt sie nachher um, als sie allmählich erkennt, dass die Nationalsozialisten nicht ihren Idealen entsprechen. Im November 1942 schreibt sie: „Habe ich geträumt bisher? Manchmal vielleicht. Aber ich glaube, ich bin aufgewacht.“ Was war es, das sie am Bund Deutscher Mädel so faszinierte? Zoske: Jugend führt Jugend – diesen Grund-

Ein Porträt von Sophie Scholl um 1939.

satz fand sie toll. Beim Bund Deutscher Mädel durfte sie schon ein halbes Jahr, nachdem sie eingetreten ist, noch Jüngere führen, sie hinausbringen in die freie Natur, wandern, singen, Sport betreiben, Theater spielen. Das Freizeitangebot war vielfältig. Je mehr sie sich allerdings aktiv engagierte, desto schlechter wurden ihre Schulnoten. Das Ziel der Hitlerjugend war ideologische

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

Schulung. Die jungen Menschen sollten getrimmt werden für die Volksgemeinschaft. Wann kam es in ihr zum Wandel, zu einem Umdenken in Richtung aktiver Widerstand? Das ging ja nicht von heute auf morgen, wie Sie schreiben ... Zoske: Das ging schrittweise. Es war ein lan-

ger Lernprozess. Sie war ja bis 1941 noch über ihr Abitur hinaus weiter beim Bund Deutscher Mädel gewesen. Richtig festmachen kann man ihren Sinneswandel wohl erst im Mai 1942. Dieses Datum wird von ihrem Freund Fritz Hartnagel genannt. Er sagt, da habe Sophie ihn gebeten, ihr 1000 Reichsmark zu leihen „für einen guten Zweck“ und sie bat ihn um einen Bezugsschein für eine Vervielfältigungsmaschine. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt hat sie sich mit ihrem Bruder Hans schon so abgesprochen, dass sie etwas gegen die Nationalsozialisten machen und Flugblätter drucken müssen. Was hat dazu geführt? Zoske: Um das zu wissen, muss man zurück-

gehen auf die Zeit vor dem Mai 1942. Da war sie in Blumberg im Schwarzwald und musste ein halbes Jahr als ausgebildete Kindergärtnerin in einem Hort Kriegshilfsdienst leisten. In der kleinen Stadt fand man ein wenig Dr. Robert M. Zoske ist evangelischer Theologe und Historiker der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Der gebürtige Schleswig-Holsteiner arbeitete bis 2017 als Pastor der EvangelischLutherischen Kirche in Norddeutschland. FREDERIKA HOFFMANN


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

29. April 2021

Sophie Scholl als Jungmädel in der Hitlerjugend (1936; Bild links). Am Münchner Ostbahnhof, 23. Juli 1942: Hubert Furtwänger, Hans Scholl, Raimund Samüller, Sophie Scholl und Alexander Schmorell (v. l. n. r.). STADTARCHIV CRAILSHEIM/SLG. HARTNAGEL (3)

Erz, das die Nationalsozialisten für ihre brutale Wirtschafts- und Rüstungspolitik nutzten. Und so wurde aus diesen Erzschichten alles herausgepresst, was nur möglich war. Dazu hat man auch viele Menschen wie Kriegsgefangene, Straftäter und Verschleppte dorthin gebracht und sie mussten unter Zwang arbeiten. Die Natur wurde rücksichtslos zerstört, die Leute ausgebeutet. Und als man dann feststellte, das Erz bekomme man in der Ukraine wesentlich günstiger gefördert, wurden innerhalb von wenigen Monaten 4000 Leute auf die Straße gesetzt. Genau in der Zeit war Sophie Scholl da. Ich gehe davon aus, dass sie in Blumberg Impulse bekam, die wahrscheinlich dazu geführt haben, dass bei ihr dann die letzte Faszination, welche der Nationalsozialismus noch auf sie ausgeübt hatte, endgültig erloschen ist. Sie war ja evangelisch und ihre Mutter tief gläubig. Welche Bedeutung hatte der Glaube für Sophie Scholl? Zoske: Ohne den christlichen Glauben, der

sie begleitet hat, wäre sie nicht in den Widerstand gegangen. Von ihrer Mutter, eine evangelische Krankenschwester, hat Sophie wie auch ihre vier Geschwister immer wieder gelernt, trotz Schwierigkeiten am Glauben festzuhalten und Gott zu vertrauen. Da war die Mutter ein Vorbild. Meiner Meinung nach war Sophie Scholl auch eine Märtyrerin in dem Sinne, dass sie mit ihrem Glauben gestorben ist. Der Glaube ist nach meiner Auffassung grundlegend für ihren Widerstand, der für sie moralische Verpflichtung war, zu handeln. Sie folgte ihrem Gewissen. Von da her ist sie eine Zeugin für den christlichen Glauben. Sophie Scholl hat auch immer wieder mit ihrem Glauben gerungen und war innerlich oft zerrissen ...

Zoske: Ganz stark. Wenn ich diese Mythen

in Frage stelle, dann heißt das nicht, dass ich damit ihre Vorbildfunktion schmälern will, sondern sie ist für mich umso glaubwürdiger, je menschlicher sie ist. Es gibt auch diese zwischen Begeisterung und Traurigkeit schwankende Sophie, diese zweifelnde, zickige, gehemmte, widersprüchliche und fragende Sophie, die aber zum Schluss sagt, sie habe jahrelang etwas Verkehrtes gemacht, aber jetzt wisse sie, dass sie etwas gegen den Krieg machen müsse. Sie war in der Lage, umzudenken und einen Sinneswandel zu vollziehen. Für sie war dann klar, dass eine moralische, ethische Erkenntnis zu einer Tat führen muss und sie entschied sich für den öffentlichen widerständigen Freiheitskampf. Sie war ja unglaublich reif für ihr Alter ... Zoske: Das muss man immer sehen, dass sie

erst 21 Jahre alt war. Und es war eine extreme Zeit, die sehr herausforderte und die dieses Reifwerdenlassen auch befördert hat. In einem der Flugblätter fordert ihr Bruder Hans dazu auf: „Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um Euer Herz gelegt!“ Und das hat der innerste Kern der Weißen Rose – ihr Bruder Hans, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf, Kurt Huber und Sophie Scholl – auf alle Fälle gemacht und sich gegen die Verbrechen der Nationalsozialisten gestellt. Was ist für Sie persönlich das Faszinierende an Sophie Scholl? Zoske: Dass sie zusammen mit ihrem Bruder

Hans versuchte, Glaube und Handeln zusammenzubringen. Dass sie sehr fromm waren, intensiv auch mit Gott gerungen haben und glauben wollten. Und dass sie erkannt haben, wenn etwas falsch ist, dann kann

man sich nicht zurückziehen und sagen, ich lasse die Welt einfach laufen, sondern dann muss ich etwas tun. Diese Verbindung zwischen Glaube und Handeln ist für mich das Faszinierende, Überzeugende und Mutmachende, gerade auch für heute. u Buchtipp: Robert M. Zoske „Sophie Scholl: Es

«

reut mich nichts. Porträt einer Widerständigen.“, Propyläen Verlag, 2020, Euro 24,70.

Eine Widerständige Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 im deutschen Forchtenberg geboren. Ihr Vater Robert Scholl war Verwaltungsfachmann, u. a. Bürgermeister in Forchtenberg und später Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Ihre Mutter Magdalena arbeitete bis zur Eheschließung als evangelische Krankenschwester. Sophie Scholl hatte fünf Geschwister: Inge (*1917), Hans (*1918), Elisabeth (*1920), Werner (*1922) und Thilde (*1925). Die jüngste Schwester wurde nur neun Monate alt, nachdem sie an Masern und einer Lungenentzündung erkrankte. Nach dem Abitur 1940 begann Sophie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin am Evangelischen Fröbelseminar in Söflingen, einem Stadtteil Ulms. Danach arbeitete sie in einem Kinderhort in Blumberg, wo sie einen Kriegshilfsdienst ableisten musste. In München begann sie 1942 ein Biologie- und Philosophiestudium und lernte durch ihren Bruder Hans, der Medizin studierte, Studenten kennen, die sich gegen die NS-Herrschaft stellten. Schließlich zählte sie zum inneren Kreis der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ rund um ihren Bruder Hans und wurde wegen ihres Engagements gegen das NS-Regime gemeinsam mit ihrem Bruder und Christoph Probst am 22. Februar 1943 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Willi Graf, Kurt Huber und Alexander Schmorell ereilte zwei Monate später dasselbe Schicksal.


12 Panorama IN ALLER KÜRZE

Erstes Treffen online – Bischöfe und NEOS. SCHIPKA/BIKO

 NEOS. Erstmals ist eine Delegation der Bischofskonferenz zu einem Spitzengespräch mit „NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum“ zusammengetroffen. Das ursprünglich im Wiener Erzbischöflichen Palais geplante Gespräch fand aufgrund der erhöhten Corona-Schutzmaßnahmen in Ostösterreich als Videokonferenz statt. Beim Austausch über das Verhältnis von Religion und Politik kam auch die steuerrechtliche Stellung von Religionsgesellschaften zur Sprache. Weitere Punkte betrafen die gesellschaftliche Solidarität und Themen rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie Asyl und Migration. Darüber hinaus wurden die anstehenden rechtlichen Regelungen zum assistierten Suizid besprochen.

29. April 2021

Zwischen Bischof und Mitarbeitenden mehren sich Meinungsunterschiede

St. Pölten: Konflikte bei Diözesanreform Nach Kritik an Umstrukturierungen in den Zentralstellen der Diözese St. Pölten soll Kardinal Christoph Schönborn vermitteln. Er ist als Metropolit der Wiener Kirchenprovinz auch für die Diözese St. Pölten zuständig, allerdings nicht als Vorgesetzter mit Leitungsbefugnissen. Die Vorarbeiten zur Strukturreform in der Diözese St. Pölten führten bei Mitarbeitenden, engagierten Katholik/innen und Laienorganisationen zu Verunsicherung und Protesten. Die größte Kritik betrifft die Auf-

festderfreude.at

lösung der Pastoralamtsdirektion. Die pastorale Arbeit soll in sechs Ressorts mit je eigenen Leiter/innen aufgegliedert werden. Kein Miteinander. Die Katholische Aktion (KA) zeigte sich besorgt, dass ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, der Pastoralrat, der Diözesanrat und andere Gremien bei den Reformen nur ungenügend eingebunden würden. Bischof Alois Schwarz erklärte gegenüber den „Niederösterreichischen Nachrichten“, dass die Reformen nötig wären, um Doppelgleisigkeiten künftig zu vermeiden.

Ordensgemeinschaften Österreich präsentieren Summa, Statistik und PR-Chefin

Orden: Renate Magerl sorgt für Präsenz Die Oberösterreicherin Renate Magerl ist neue Medienchefin der Ordensgemeinschaften Österreich. Sie koordiniert die Medienarbeit, wird Themen positionieren und Ordensgemeinschaften vernetzen. Die 35-jährige Kommunikationsmanagerin war zuvor bei den Land&Forst Betrieben Österreich und in der CS Caritas Socialis tätig.

Koordiniert den Außenauftritt der Ordensgemeinschaften Österreich: Renate Magerl. MAGDALENA SCHAUER-BURKART

 Ostern. In der orthodoxen Kirche steht am 2. Mai das Osterfest an. In den meisten orthodoxen Gotteshäusern ist eine Teilnahme an der Osterliturgie nur mit Platzkarten möglich. Die Zahl der orthodoxen Christen in Österreich wird auf etwa 500.000 geschätzt. Die Ostertermine zwischen West- und Ostkirchen können bis zu fünf Wochen auseinander fallen. Zum gemeinsamen Ostertermin kommt es im Jahre 2025 wieder.  Freiheit. Die Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen, die mit Abstand weltgrößte Gedenkfeier, wird am 16. Mai von 11.00 bis 13.00 Uhr von ORF III sowie als Livestream übertragen. Information unter mkoe.at und

KirchenZeitung Diözese Linz

Corona-Zahlen. Laut jüngst präsentierter Statistik gab es mit Stichtag 1. Jänner 2021 4.507 Ordensleute in Österreich. 11% davon, nämlich 528, waren 2020 an Covid erkrankt, 27 verstarben. Zum Vergleich: 7% der Gesamtbevölkerung waren Covid-krank.

130 Jahre Katholische Soziallehre

Die soziale Frage heute

Moderiert die OnlineVeranstaltung zu 130 Jahre Katholische Soziallehre: Chefredakteurin Doris Helmberger-Fleckl, „Die Furche“. MILAD GORGIN

Am 15. Mai 1891 veröffentlichte Papst Leo XIII. das Rundschreiben „Rerum Novarum“ – es war die Geburtsstunde der Katholischen Soziallehre. Mit den Bedürfnissen der Zeit entwickelte sich die Soziallehre weiter. 130 Jahre danach laden die Katholische Arbeitnehmer/innenBewegung, die Fraktion christlicher Gewerkschafter/innen und die Katholische Sozialakademie zu einem Online-Nachmittag über das Sehen („Unsere Zeit“), das Urteilen („Im Lichte der Katholischen Soziallehre“) und das Handeln („Perspektiven für eine lebenswerte Arbeitswelt“). Mit

dabei: Helmut P. Gaisbauer, Politikwissenschafter am Zentrum für Ethik, Karin Petter-Trausznitz (FCG), Karl A. Immervoll (KAB), Markus Schlagnitweit (ksoe) sowie Bernhard Birklbauer, Katholische Jugend, Peter Gattinger, Zentralbetriebsratsvorsitzender UNIQA-Versicherung, Angelika Ritter-Grepl, Katholische Frauenbewegung, Bettina Steinbauer, Betriebsratsvorsitzende Diözese St. Pölten. Es moderiert Chefredakteurin Doris Helmberger-Fleckl von „Die Furche“. Zeit: Mittwoch, 12. Mai, 14.00 bis 18.00 Uhr. Information und Zugang: soziallehre.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

29. April 2021

Immer wieder sterben Migranten bei Bootsunglücken im Mittelmeer. Erst vergangene Woche ist ein Schlauchboot mit 130 Migranten an Bord nordöstlich der libyschen Hauptstadt Tripolis verunglückt. PABLO GARCIA/AFP/PICTUREDESK.COM

Trauer um ertrunkene Bootsmigranten Die katholische Gemeinschaft Sant‘Egidio hat als Reaktion auf das Bootsunglück vor Libyen mit bis zu 130 ertrunkenen Migranten zu einer europaweiten Gebetswache aufgerufen. Man fühle sich verpflichtet, die Stimme zu erheben, „damit unser Kontinent nicht durch schuldhafte Gleichgültigkeit befleckt wird“, hieß es in einer Mitteilung. Die Organisation appellierte an die Verantwortlichen, alles zu tun, um Migranten in Seenot zu retten. Zudem müssten mit Blick auf die besorgniserregende Lage in Libyen mehr legale Einreisemöglichkei-

ten in die EU geschaffen werden. Die Hilfsorganisation SOS Mediterranee hatte am Donnerstag vergangener Woche mitgeteilt, dass vor Libyen ein Schlauchboot mit rund 130 Migranten an Bord verunglückt sei. Das eigene Rettungsschiff „Ocean Viking“ habe trotz schlechter Wetterverhältnisse versucht zu helfen. Nach stundenlanger Suche seien aber „nur noch Tote“ gefunden worden. Den zuständigen Behörden warf SOS Mediterranee Versagen vor. Sie hätten nichts unternommen, um einen Rettungseinsatz zu koordinieren. Zu dem Unglück

hatte sich am Sonntag auch Papst Franziskus zu Wort gemeldet. Er sei „sehr betrübt“ angesichts der erneuten „Tragödie“, sagte er beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die Betroffenen hätten tagelang vergebens um Hilfe gefleht. „Es ist eine Schande“, so der Papst, und betonte: „Es handelt sich um Menschenleben“. Er rief zum Gebet für all jene auf, die auf dem gefährlichen Weg über das Mittelmeer ums Leben kämen. Und er fügte hinzu: „Lasst uns auch für diejenigen beten, die helfen könnten, aber lieber wegschauen.“

Völkermordgedenken an den Armeniern

Debatte um Suizidbeihilfe

WELTKIRCHE

Anlässlich des 106. Jahrestages des Massakers an den christlichen Armeniern sprach Kurienkardinal Leonardo Sandri bei einem Gedenkgottesdienst am Samstag von einem „Schandfleck in der Geschichte der Menschheit“. Am 24. April 1915 begann im Osmanischen Reich die systematische Verhaftung, Vertreibung und Ermordung der christlichen Armenier. Durch die Maßnahmen der Regierung der sogenannten Jungtürken kamen laut Schätzungen bis zu 1,5 Millionen Menschen ums Leben. Die Türkei lehnt es bis heute ab, das damalige Geschehen als Völkermord anzuerkennen.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) warnt in der Debatte um die Suizidbeihilfe davor, dass der assistierte Suizid zu einem Normalfall des Sterbens wird. Es brauche für Suizidwillige eine kompetente Beratung, Möglichkeiten der palliativen Versorgung und Möglichkeiten für ein würdevolles Miteinander am Lebensende, erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Das deutsche Bundesverfassungsgericht hatte 2020 das gesetzliche Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid von 2015 aufgehoben. Nun wurde über mögliche Neuregelungen der Suizidbeihilfe beraten.

Für ein Ende der Corona-Pandemie ruft der Papst einen neuen Gebetsmarathon ins Leben. Dazu sind im Monat Mai vor allem Wallfahrtsorte weltweit aufgefordert, abendliche Rosenkranzgebete zu dem Anliegen anzubieten. Die Andacht soll jeweils über Vatikan-Medien übertragen werden. Franziskus selbst will am 1. Mai den Gebetsmarathon eröffnen und ihn am 31. Mai beschließen. Eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Globalisierung spricht der tschechische Theologe und Priester Tomas Halik (72) den christlichen Kirchen zu. Dafür brauche es aber tiefgreifende innerkirchliche Reformen in Strukturen und Theologie, damit die Kirche „nicht einer Festung gleicht, die von Feinden umgeben ist“.

Tomas Halik

MICHAELA

RIHOVA/CTK/PICTUREDESK.COM


14 Spiritualität IM LEBENS-SPIEGEL Zeit und Geld Zeit ist Geld, sagt man. Diese beiden Wichtigkeiten prägen das Zusammenleben der Menschen in hohem Ausmaß. Man berechnet die Löhne und kalkuliert die Preise nach Zeit. Zeit kostet also und ist insofern schon wertvoll. In den letzten Monaten hat sich der Blick verändert: Besprechungen, Konferenzen finden über weite Distanzen über Bildschirme statt. Ein großer technologischer Schub hat stattgefunden. Das, sagte mir ein hoher Beamter einer öffentlichen Einrichtung, werden wir auch nach der Corona-Zeit beibehalten. Es spart nämlich Zeit und Geld. Ziemlich viel sogar. Und es stimmt. Wie einfach das geht: ein Mensch, weit weg, einfach zugeschaltet. Das spart. Und kostet. Das muss man bei allem Nutzen der Telekommunikation auch betrachten: Wie wird das sein, wenn Leute sich fast nur mehr „online“ kennen? Wenn man nicht mitbekommt, welche Witze einer in den Pausen erzählt, was jemand mit den Kindern daheim erlebt, was ihn freut und welche Sorgen er hat? Ob jemand verlässlich ist oder ein Schwätzer, das zu erspüren, braucht eine intensivere Art der Begegnung. Diese Erfahrung aus den Corona-Monaten soll man nie vergessen: Wie wertvoll Begegnung ist und wie Begegnungsarmut an Menschen nagt. Wo Menschen nämlich zu leicht zugeschaltet werden, dort werden sie ebenso leicht auch wieder weggeschaltet.

MATTHÄUS FELLINGER

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Kommentar zum 1. Johannesbrief

Alles dreht sich um die Liebe Die jeweils zweite Lesung der Ostersonntage wird heuer aus dem 1. Brief des Johannes genommen. Dieses kleine Buch der Bibel enthält eine große Theologie. JOSEF WALLNER

Papst Benedikt XVI. hat in seiner ersten Enzyklika, die er nach seiner Wahl zum Papst am 25. Dezember 2005 veröffentlicht hat, einen Satz aus dem ersten Johannesbrief an den Anfang seines Schreiben gestellt: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.“ (1 Joh 4,16) In diesem Vers sieht der Papst eine prägnante Zusammenfassung des gesamten Glaubens: „In diesen Worten (...) ist die Mitte des christlichen Glaubens, das christliche Gottesbild und das daraus folgende Bild des Menschen und seines Weges in einzigartiger Klarheit ausgesprochen.“ Der erste Johannesbrief ist voll von Spitzen-Sätzen, die den Kern des Christentums ausmachen, wie zum Beispiel „Seht, welche Liebe der Vater uns geschenkt hat: Wir hei-

ßen Kinder Gottes und wir sind es.“ (1 Joh 3,1) Oder: „Wer nicht liebt, bleibt im Tod.“ (1 Joh 3,14) Die Aufzählung von Worten aus dem Johannesbrief, die zu Herzen gehen, ließe sich noch lange fortsetzen. Es ist einfach, solche Sätze zu finden, schwieriger dagegen ist es, einen roten Faden durch den Text zu entdecken und jene Passagen richtig zu verstehen, die beim ersten Lesen mehr als verstörend wirken. Obwohl das Schreiben durch und durch von der Liebe geprägt ist, geht sein Verfasser gar nicht liebevoll mit seinen Gegnern um und nennt sie „Antichristen“. Leseschlüssel. Der evangelische Pfarrer Karl-Siegfried Melzer hat in der Reihe „bibel heute lesen“ einen kompakten, gut verständlichen Kommentar zu den fünf Kapiteln des ersten Johannesbriefs verfasst. Melzer versteht sich als Pfadfinder und Begleiter auf dem Weg zum „Leben“, das ebenfalls eines der großen Leitworte des Textes ist. Karl-Siegfried Melzer: Den 1. Johannesbrief heute lesen. Theologischer Verlag, Zürich 2021, 139 Seiten, € 14,90.

Da der erste Johannesbrief den Glauben meditierend bedenkt, ist es für sein Verständnis hilfreich, Schlüsselwörter des Textes sichtbar zu machen. Reinhard Stiksel vom Linzer Bibelwerk hat mit Hilfe des Programms „Wortwolken.com“ die Häufigkeit von Haupt- und Zeitwörtern erhoben und nach der Anzahl ihrer Verwendung in der entsprechenden Größe dargestellt. So bekommt man auf einen Blick eine Vorstellung, worum es im ersten Johannesbrief geht. STIKSEL


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

29. April 2021

Die Gottesmutter: So nah und doch so fern

Maria – Wer bist du? Maria löst Knoten im Lebensfaden, in der Weltgeschichte, zwischen Menschen. Eine 300 Jahre alte Darstellung erzählt davon. Unter den 100 einflussreichsten Frauen der Menschheitsgeschichte nennt das InternetLexikon „Who’s Who?“ die heilige Maria an erster Stelle. Beurteilt wurden dabei die überzeitliche Bedeutung oder Präsenz, die weltweite Popularität und die Veränderung des Weltbildes oder des Zeitalters. Das bist du also Maria: die erste der wichtigen Frauen. Maria ist Mutter Christi und Mutter der Kirche, lesen wir im Katechismus. Jungfrau, Gottesmutter, Unbefleckte, Himmelskönigin, Mittlerin und Trösterin. Lebensbegleitend. Ich lebe in Tirol, und Bilder von Heiligen treffen wir überall im Land, besonders Bilder der Muttergottes begleiten unser Leben. Ein berühmtes Marienbild stammt von Lucas Cranach dem Älteren, es ziert viele Häuserfassaden in Stadt und Land. Kapellen und Wallfahrtsorte zeugen von einer über Jahrhunderte aufrechten Marienverehrung. Die Gottesmutter gehört zu uns so wie die Berge und die Jahreszeiten. Knotenlösend. Mich persönlich begleitet seit vielen Jahren ein selteneres Marienbild. Im Volksmund nennt man das Bild „Maria Knotenlöserin“, gemalt um 1700 hängt das Bild in einer Augsburger Kirche. Engel reichen Maria ein langes, verknotetes, weißes Band. Maria ist stehend dargestellt, sie hält den Kopf etwas geneigt, und mit großer Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit löst sie die Knoten im Band. Ich stelle mir vor, dass

Maria! Der Mai gilt als Marienmonat. Doch was heißt das im Jahr 2021? Teil 1 von 3 VON BARBARA HAAS HERAUSGEBERIN „WELT DER FRAUEN“ SABINE KNEIDINGER/ WELT DER FRAUEN

Knotenlöserin. Das Motiv stammt aus Augsburg, dieses Bild hängt im Gästehaus Santa Marta des Vatikan, in dem Papst Franziskus wohnt. KNA/ROMANO SICILIANI

es die Erfahrungen der Menschen waren, die der Maler in seinem Bild verewigt hat. Einfühlend. Der Mutter der Kirche können wir vertrauen. Maria scheut sich nicht, die Knoten unseres Lebensfadens zu berühren und zu entwirren. Sie sagt nicht: „Dieser Knoten ist mir zu kompliziert“ oder „Um eure Knoten müsst ihr euch selbst kümmern“. Maria löst jeden Knoten mit großem, spürbarem Einfühlungsvermögen. Kein Lebensfaden wird abgeschnitten. Ich denke dabei besonders an all die Nöte und Sorgen, die viele Menschen im Laufe der Jahrhunderte Maria anvertraut haben. Sorgend. Ich denke an die Knoten der Gesellschaft, die Sorge um Schutz und Sicher-

heit vor einer omnipräsenten Viruserkrankung, die Sehnsucht nach Nähe, Zuwendung und Geborgenheit. Ich denke an die, die ausgegrenzt sind, die verzweifelt und einsam sind, die ihre Heimat verloren haben. Ich denke an die Menschen, die für Gerechtigkeit und Solidarität eintreten. Ich denke an die, die schöpfungsverantwortlich leben und sich für Klimaschutz stark machen. Zärtlich. Maria, bestärke uns in unserer Zärtlichkeit und in unserem Einfühlungsvermögen, beides brauchen Menschen, denen wir begegnen. Hilf uns, Maria, Gott in allen Menschen zu finden.

«

Lesen Sie nächste Woche: Auf Marienwallfahrt.


SONNTAG 5. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr B, 2. Mai 2021

Paulus hieß mit jüdischem Namen Saulus. Er hatte zunächst die Christen mit aller Härte verfolgt. Seit seiner Begegnung mit dem auferweckten Christus hat sich aber alles verändert.

Die Liebe „in Tat und Wahrheit“ ist das stets wiederkehrende große Thema des 1. Johannesbriefes, wovon der Schreiber offensichtlich zutiefst erfüllt ist.

1. Lesung

2. Lesung

Apostelgeschichte 9,26–31

1. Johannesbrief 3,18–24

I

M

n jenen Tagen, als Saulus nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Aber alle fürchteten sich vor ihm, weil sie nicht glaubten, dass er ein Jünger war. Barnabas jedoch nahm sich seiner an und brachte ihn zu den Aposteln. Er berichtete ihnen, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser zu ihm gesprochen habe und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu aufgetreten sei. So ging er bei ihnen in Jerusalem ein und aus, trat freimütig im Namen des Herrn auf und führte auch Streitgespräche mit den Hellenisten. Diese aber planten, ihn zu töten. Als die Brüder das erkannten, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und schickten ihn von dort nach Tarsus. Die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien hatte nun Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht des Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

eine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. Und daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind. Und wir werden vor ihm unser Herz überzeugen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß. Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; und alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Schon im Alten Testament ist der Weinstock ein Symbol für das Volk Gottes. Gott selbst sorgt sich mit aller Kraft und Zuneigung um diesen Weinstock, um sein eigenes Volk.

Evangelium Johannesevangelium 15,1–8

I

n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Jeden Freitag bis Pfingsten um 9 und 19 Uhr: Online-Bibelgespräch zur Lesung des darauffolgenden Sonntags. Informationen: www.dioezese-linz.at/apostelgeschichte

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

Freimütig auftreten


WORT ZUR 1. LESUNG

Mit Paulus bricht auch das Christentum zu neuen Gestaden auf.

In der Apostelgeschichte wird uns die große Veränderung des Paulus erzählt. Zunächst war er dabei, als Stephanus gesteinigt wurde. Stephanus war der wortgewaltige Sprecher des von den Aposteln beauftragten Siebenergremiums. Dieses hatte die Leitung jener Christen übernommen, die aus der Diaspora – also aus dem Ausland – nach Jerusalem gekommen waren. Sie sprachen Griechisch und wurden daher auch Hellenisten genannt. Josef, ein Levit aus Zypern, der den Beinamen „Barnabas“ – Sohn des Trostes – trägt, tritt als Vermittler auf. Dadurch gelingt es, Paulus in die junge Gemeinde von Jerusalem einzubinden. Auch wenn Paulus durch seine Begegnung mit dem Auferstandenen auf seinem Weg nach Damaskus nun selbst zu einem Anhänger Jesu geworden ist, gibt es vor allem von den Hellenisten große Vorbehalte gegen ihn. Was Paulus zunächst so intensiv bekämpft hat, nämlich die Ausbreitung des Glaubens an den auferstandenen Jesus Christus, das setzt er nun selbst fort. Damit ist die große Wende hinaus in die damalige Welt eingeläutet: Aus dem Verfolger wird der missionarische Verkündiger. Als letztes Wort greift die Lesung den zentralen Gedanken der ganzen Apostelgeschichte auf: Es ist der Heilige Geist, der alles bewirkt. Es geht gerade nicht um das Wirken des Paulus oder eines anderen Missionars. Vielmehr ist es der Geist, der alles bewirkt. Am Schluss der Apostelgeschichte geht das Wirken des Geistes sogar bis nach Rom und von dort aus ungehindert weiter bis an die Grenzen der Erde – bis zu uns, damit dieser Geist in und durch uns wirkt. Und zwar mit allem Freimut.

KIZ/NIE

V

on dir kommt mein Lobpreis in großer Versammlung,

ZUM WEITERDENKEN

ich erfülle mein Gelübde vor denen, die Gott fürchten.

Die Armen sollen essen und sich sättigen;

Freimütig auftreten – ohne Wenn und Aber. Das wird Paulus nachgesagt. Die Sehnsucht, diesen Mut zu erleben und sich davon anstecken zu lassen, brennt auch heute noch in vielen. (M)eine Gebetsanregung: Wachsen mit der Hilfe des Geistes.

den Herrn sollen loben, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer. Alle Enden der Erde sollen daran denken und sich zum Herrn bekehren: Vor dir sollen sich niederwerfen alle Stämme der Nationen. Es aßen und warfen sich nieder alle Mächtigen der Erde. Alle, die in den Staub gesunken sind, sollen vor ihm sich beugen.

FRANZ KOGLER leitet seit 30 Jahren das Bibelwerk

Nachkommen werden ihm dienen.

der Diözese Linz, wo er mit seinem

Vom Herrn wird man dem Geschlecht erzählen, das kommen wird.

Team versucht, vielen Menschen ei-

Seine Heilstat verkündet man einem Volk, das noch geboren wird:

nen lebendigen Zugang zur Bibel schmackhaft zu machen.

AUS PSALM 22

PRIVAT

Ja, er hat es getan.

Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Ob Hund, Katze oder Meerschweinchen: Die Anschaffung eines Haustiers sollte gut überlegt sein. Nicht jedes Tier passt zu jedem Lebensstil, außerdem sollte der zeitliche und finanzielle Aufwand nicht außer Acht gelassen werden. Beim Schnitzel darf es auch einmal eine KARY WILHELM Panier mit Käse sein.

LISA-MARIA LANGHOFER

Kalbsschnitzel im Käsemantel auf Kernöl-Spaghetti ZUTATEN

∙ 3 Eier ∙ 100 g Bergkäse ∙ Salz, Pfeffer aus der Mühle ∙ 8 Kalbsschnitzel à 80 Gramm ∙ 100 g Mehl, glatt ∙ 200 g Butterschmalz ∙ 300 g Spaghetti ∙ 100 ml Rindssuppe ∙ 250 ml Obers ∙ 40 g Kürbiskerne, fein gemahlen ∙ 2 EL Kürbiskernöl ∙ Garnitur: Kräuter, Kürbiskerne, Chilischote, Kernöl

ZUBEREITUNG Eier verquirlen und geriebenen Käse untermengen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Kalbsschnitzel ein wenig flachklopfen, zuerst in Mehl wenden und dann durch die Eiermischung ziehen. Im Butterschmalz goldbraun backen, dabei nur einmal wenden. Spaghetti bissfest kochen, kalt abschrecken und beiseitestellen. Rindssuppe mit Obers erhitzen und um ein Drittel reduzieren, mit Salz und Pfeffer würzen. Geriebene Kürbiskerne und Kürbiskernöl untermischen und warmstellen. Spaghetti in der Kürbiskern-Obers-Sauce erwärmen. Nudelnester auf die Teller setzen und das Fleisch darauf anrichten. Mit Kräutern, Chilischote, Kürbiskernen und etwas Kernöl garniert servieren. X  Rezept aus: Genuss macht Schule: 100 vielfach erprobte Rezepte. Rosi Partl, Beatrix Rödlach, Tyrolia Verlag, 160 Seiten, € 19,95.

Passt ein Haustier „Papa, der Hund von Anna ist so süß! Ich möchte auch so einen!“ Sätze wie diese hören irgendwann wohl alle Eltern von ihren Kindern. Bevor Rex oder Mimi aber ins Haus kommen, sollten einige wichtige Fragen geklärt sein, weiß Bettina Hubner, Leiterin des Tierheims Linz: „Wichtig ist, sich zu überlegen, ob ein Tier in das eigene Leben passt. Mache ich gerne Fernreisen mit dem Flugzeug, wird das für einen Hund sicher nicht so lustig sein. Ich muss mich daher fragen, ob ich zugunsten des Tieres auch auf bestimmte Dinge verzichten kann.“ Vor der Anschaffung sollte auch geklärt sein, ob in der Wohnung überhaupt Hautiere erlaubt sind. „Es gibt Genossenschaften, die Hunde ab einer gewissen Größe oder Rasse nicht erlauben“, gibt Hubner zu bedenken. Wer kümmert sich, wenn. Manche Tiere begleiten einen zehn bis zwanzig Jahre, wes-

Bettina Hubner, Leiterin des Tierheims Linz TIERHEIM LINZ

halb auch die Frage geklärt sein muss, wer sich darum kümmert, wenn die Besitzer/innen ins Krankenhaus müssen, auf Urlaub fahren oder aus einem anderen Grund nicht für ihre Lieblinge da sein können. „Was passiert bei einer Trennung, bei Jobverlust oder einem Umzug in eine Wohnung, wo keine Tierhaltung erlaubt ist? Wo kommt das Haustier hin, wenn der Tierhalter stirbt? Daran wird leider zu wenig gedacht“, sagt Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe Lochen. Finanzieller Aufwand. Ein Haustier kostet natürlich auch Geld. Es braucht einen Platz zum Schlafen und zum Fressen, Futter, Spielzeug, Utensilien für die Fellpflege, sowie je nach Tier einen Käfig, einen Kratzbaum, ein Terrarium, eine Leine und so weiter. Für die Erstausstattung bei Katzen können laut Statistik schon einmal ca. 490 Euro zusammenkommen, für Hunde wird mit etwa 330 Euro gerechnet, außerdem wird für Letztere in jedem Bundesland eine Hundesteuer eingehoben. Natürlich wird das Tier auch mal krank oder braucht unter Umständen eine Operation: „Der Besuch beim Tierarzt kann von ein paar Hundert bis 1.000 Euro kosten. Kann ich finanziell dafür aufkommen?“, stellt Hubner die entscheidende Frage. Am Anfang Zeit nehmen. Ein Tier braucht meist zwei bis vier Wochen, um sich an sein


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

29. April 2021

Jugendliche und ihr Sozialleben

Als das Leben offline ging

zu mir?

Jedes Tier hat andere Bedürfnisse. Manche kommen im neuen Zuhause schneller klar, andere brauchen mehr Zeit zum Eingewöhnen ... LIGHTFIELD STUDIOS / STOCKADOBE

neues Zuhause zu gewöhnen. Frischgebackene Hunde- oder Katzenbesitzer/innen sollten sich diese Zeit auf jeden Fall nehmen und zunächst einmal geduldig sein. „Nicht bedrängen oder zum Kontakt zwingen, sondern das Tier in Ruhe akklimatisieren lassen. Manche können sich schneller einlassen, deshalb muss man keinesfalls verzweifeln, wenn nicht sofort eine Verbindung entsteht. Im Speziellen bei scheueren Katzen kann es sein, dass man ab einer gewissen Zeit eine Überraschung erlebt und diese plötzlich total verschmust sind“, spricht Hubner aus Erfahrung. Schönes Leben. Stadler warnt davor, sich ein Haustier aus den falschen Gründen zuzulegen: „Das Wichtigste ist eigentlich, dass man ein Tier nicht aus rein egoistischen Gründen, wie etwa Einsamkeit, zu sich nimmt, und natürlich keinesfalls, um jemanden dominieren oder sich an jemandem abreagieren zu können, der sich nicht wehren kann.“ In der Praxis habe er solche Fälle leider immer wieder erleben müssen. „Dem Tier sollte ein schönes Leben geboten werden, die Vorteile für einen selbst stellen sich dann automatisch ein.“

«

X  Mehr Infos zur Tierhaltung oder -vermittlung: www.tierheim-linz.at, www.pfotenhilfe.org, www.oesterreich.gv.at/themen/ freizeit_und_strassenverkehr/haustiere

„Die junge Generation sitzt doch sowieso nur vor dem Handy.“ – „Wenn sie sich treffen, dann wird ja gar nicht wirklich miteinander gesprochen.“

eingesperrt. In einer Lebensphase, in der es vor allem die Gleichaltrigen sind, die bei der Sozialisation helfen, ist der Kontakt mit ihnen verboten.

Als Erwachsener hat man vermeintlich stets das gleiche Bild vor Augen: im Bus, im Zug, an der Haltestelle, im Park – überall scheinen junge Menschen immer nur in ihr Handy zu starren und ihre Umgebung gar nicht wahrzunehmen.

Der Rückzug. Viele Eltern beschreiben eine ähnliche Beobachtung: Ihre jugendlichen Töchter und Söhne ziehen sich zurück. Ihre Lebenswelt wird immer kleiner, bis sie sich schlussendlich nur noch auf das Bett reduziert. Alles wird nur noch dort erledigt: schlafen, essen, Schularbeiten – leben. Doch auch das Online-Leben wird immer weniger. Es ist zu mühsam, ständig zu schreiben, nie jemanden zu sehen, nie jemanden zu spüren. Als soziale Kontakte wieder etwas mehr erlaubt sind, zeigt sich zudem, dass die Jugendlichen zum Teil soziale Ängste entwickelt haben.

Die Veränderung. Als sich vor gut einem Jahr die soziale Welt völlig verändert hat, die Kontakte von „persönlich“ auf „online“ umgestellt wurden, ging die Erwachsenenwelt davon aus, dass dies vor allem für junge Menschen keine große Umstellung sein würde. Es bestand die Annahme, dass sie sich vielleicht sogar leichter tun würden, den Schulstoff selbstständig über den Computer zu erarbeiten. Auch hinsichtlich ihres sozialen Umgangs glaubte man, dass diese Altersgruppe keiner besonderen Pflege bedürfe. Schließlich – so der Gedanke – spielt sich ihr Leben sowieso immer online ab. Der Irrtum. Doch schon sehr bald – von den Medien und der Politik leider erst in den letzten Wochen aufgegriffen – wurde klar, dass sich die jungen Menschen mit der neuen Situation sehr schwer tun. In einer Zeit, in der sie sich eigentlich von ihren Eltern lösen sollten, werden sie mit ihnen auf kleinem Raum

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

Die Erkenntnis. Als Erwachsene müssen wir erkennen, dass die Jugendlichen, wie wir alle, eine direkte soziale Auseinandersetzung in Form eines Gegenübers brauchen. Es gilt, sensibel zu sein und dieses „Gegenüber“ anzubieten. Die sozialen Medien sind ein wichtiger Teil des Lebens dieser Altersgruppe; doch wie so oft im Leben ist die Ausschließlichkeit einer Sache immer ungünstig. Es braucht einen Gegenpol und ein Miteinander in Form eines sozialen Angebots, z. B. durch gemeinsame Unternehmungen. Nur so kann Entwicklung auch in dieser Lebensphase gut gelingen.

VERONIKA BURTSCHER-KIENE EHE- UND FAMILIENZENTRUM, DORNBIRN www.erziehungsgedanken.com

«


20 Familie & Unterhaltung

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 50 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“

Antiautoritäre Erziehung brach mit den Traditionen Die antiautoritäre Erziehung ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von pädagogischen Konzepten, die Anfang der 1970er Jahre entstanden sind. Das Linzer Kirchenblatt widmete dem Thema vor fünfzig Jahren unter dem Titel „Keine Kindertränen mehr!“ zwei Seiten. Klar war dem Redaktionsteam im Jahr 1971, dass die strenge Erziehung noch gang und gäbe war: „Erziehung zu Gehorsam, Respekt und Verzichtenlernen (...) sind nach wie vor schillernde Ideale.“ Mit den Verfechtern dieser pädagogischen Traditionen wollte man sich lieber nicht direkt anlegen: Eine „alles über Bord werfende Kritik wäre insofern nicht angebracht, da sich die bisherigen mehr oder minder autoritären Formen in sehr vielen Fällen gut bewährt haben“. Dennoch wurde über die an-

Das Kirchenblatt stellte die Frage, ob die Zukunft dem freien, von Disziplin und Ordnung unbelasteten Kind gehört. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

SuchMal

Fragt der Lehrer: „Wie lange waren Adam und Eva im Paradies?“ – „Bis zum Herbst“, antwortet Paul. – „Wie kommst du denn darauf?“ – „Weil im Herbst die Äpfel reif werden.“

Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

Der kleine Lukas klingelt an der Nachbartür. „Stört es Sie eigentlich, wenn ich täglich Geige übe?“ – „Ja, sehr sogar!“ – „Könnten Sie das nicht meinem Vater sagen?“ „Und Sie halten sich für den Posten eines Nachtwächters gut geeignet?“ – „Natürlich! Beim kleinsten Geräusch bin ich wach.“ „Du Papa ...“ – „Während des Essens spricht man nicht!“ Nach dem Essen sagt der Vater: „So, jetzt kannst du es mir sagen!“ – „Nicht mehr nötig, die Schnecke im Salat hast du schon mitgegessen!““

D F E F B C B C E A D A D B C A F B D C E F E A B C F E D A

tiautoritäre Erziehung wohlwollend berichtet und die Prinzipien des britischen Reformpädagogen A.S. Neill angeführt: Sein Hauptanliegen sei „das freie Kind“, das infolge seiner natürlichen Erziehung geradezu automatisch die Grenzen zwischen Freiheit und Zügellosigkeit zu ziehen vermöge. „Einschlägige Pädagogen gehen noch einen Schritt weiter: für sie ist die Wurzel der kranken Gesellschaft in der heutigen Zeit in der unfreien Familie zu sehen, in der Familie also, wo das Kind umgeben von Verboten, Geboten, Hemmungen, Tabus und Lügen aufwächst.“ Die Kämpfer für die Idee des Antiautoritären würden feststellen, dass es keine problematischen Kinder, sondern nur problematische Eltern gebe.

«

PAUL STÜTZ

B C D E F

F

B C E

E C

C D

F

D

© Philipp Hübner

Lösung der Honigwabe der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

29. April 2021

Uschis kleiner Kräutergarten Uschi mag Blumen, darum fährt sie auch immer gerne mit, wenn Papa neue Pflanzen für den Balkon einkauft.

BALDUIN BAUM

Dieses Mal stehen eigentlich nur Erde und Dünger auf der Einkaufsliste. Aber Papa weiß, wie gerne seine Tochter einen Streifzug durch die blühenden und duftenden Stellflächen macht und nimmt sich gerne Zeit, ihr über die Pflanzen auch was zu erzählen. Da wird gerade ein großer Wagen mit Kräutern an den beiden vorbeigeschoben und der Duft macht Uschi neugierig. „Papa, was riecht da so gut?“, fragt sie. „Ich denke, das war ein Rosmarin. Aber sicher bin ich da nicht. Weißt du, bei Kräutern kenne ich mich leider nicht so gut aus“, lächelt Papa. „Dann frag ich einmal die Frau dort drüben“, gibt Uschi zurück und ist mit diesen Worten auch schon unterwegs zur Kräuterabteilung. „Grüß Gott!“, sagt sie artig, „können Sie mir bitte etwas über diese Kräuter erzählen? Was riecht denn da so gut?“, fragt sie eine Angestellte, die mit dem Gießen beschäftigt ist. Diese lächelt freundlich und legt den Schlauch zu Seite. „Eigentlich riechen alle diese Kräuter gut, besonders, wenn man etwas an ihren Blättern reibt. Versuch es einmal vorsichtig hier beim Basilikum“, antwortet die junge Frau und deutet auf ein Pflänzchen. Jetzt ist auch Papa mit dem Einkaufswagen bei den Kräutern. „Das riecht wirklich sehr gut“, nickt er. „Möchten Sie vielleicht ein kleines Kräuterbeet mit ihrer Tochter anlegen“, hakt die Verkäuferin freundlich nach, „das funktioniert ganz einfach, sogar auf einem Balkon.“

Die bittenden Augen von Uschi lassen Papa schnell einlenken. Gemeinsam lassen sie sich beraten und suchen dann einige Kräuter aus. Dazu kommen noch eine große Tonschale und ein weiterer Sack Erde in den Einkaufswagen. Auf dem Heimweg kann es Uschi kaum erwarten, die Kräuter selbst einzusetzen. „Da wird Mama sicher staunen“, meint sie und damit behält sie auch recht. „Mama, wir haben ein Kräuterbeet gekauft!“, ruft sie gleich zur Wohnungstür hinein und erklärt aufgeregt, was sie im Geschäft alles über die Kräuter erfahren hat. „Mama. den Schnittlauch geben wir jetzt ganz oft aufs Butterbrot und den Oregano haben wir für eine feine Pizza gekauft“, plappert sie voller Begeisterung. Es dauert auch wirklich nicht lange, bis sie gemeinsam mit Papa alle Kräuter eingepflanzt, gegossen und mit kleinen Schildern versehen hat. Natürlich freut sich auch Mama über das schöne Kräuterbeet. „Und du sorgst dich nun auch wirklich darum?“, erkundigt sie sich bei ihrer Tochter. „Ehrensache!“ erwidert Uschi stolz. BRIGITTA HASCH

«

Briefreundin gesucht  Hallo! Ich heiße Christina und bin 10 Jahre alt. Meine Hobbys sind: Klavier spielen, Radfahren, Reiten, Karate und Lesen. Ich bin auch eine Ministrantin. Meine Brieffreundin sollte zwischen 9 und 11 Jahre alt sein.  Schreib an kiki@kirchenzeitung.at oder an KiKi, KirchenZeitung Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Wir leiten die Post an Christina weiter.

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

2. bis 8. Mai 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

2. MAI

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Fuschl am See, Salzburg. ServusTV 9.05  Saul in Szene gesetzt (Dokumentation). Georg Friedrich Händel hat mit Saul ein Oratorium geschaffen, das mit seiner psychologischen Ausdeutung der Figuren und der tragischen Handlung glatt als Oper durchgehen könnte. Ein musikalischer Querschnitt anlässlich der Wiederaufnahme am Theater an der Wien. ORF 2 9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Heiliggeistkirche in Frankfurt am Main. ZDF 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der „Licht der Völker Kapelle“ (Missio) in Wien. ORF III 12.30  Orientierung (Religion). Betriebsseelsorge im MAN Automobilwerk Steyr. – 100 Jahre Caritas. – Israel: Ultraorthodoxe Jugend emanzipiert sich. ORF 2 20.15  Sophie Scholl – Allen Gewalten zum Trotz. Für den Spielfilm „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ betrieb Ulrich Chaussy aufwendige Recherchen. Er trug Fotos und Dokumente zusammen, entdeckte Zeitzeugen und führte mit ihnen Interviews vor laufender Kamera. Daraus entstand ein einzigartiger Dokumentarfilm. ARD-alpha MONTAG

3. MAI

19.40  Bis zum letzten Krümel (Reportage). Rezepte gegen Brotverschwendung. arte 20.15  Aufschrei der Jugend (Dokumentation). „Fridays for Future“: Wer sind die jungen Menschen, die auf die Straße gehen? Der Film begleitet sie und zeigt, wie vielfältig, schöpferisch und kräftezehrend die Protestarbeit ist, er erzählt von ihren Ängsten, Träumen, Erfolgen und Niederlagen. ARD-alpha DIENSTAG

4. MAI

20.15  Spiel mir das Lied vom Tod (Italowestern, I/USA, 1968). Sergio Leones barocke Pferdeoper ist Resümee, Höhepunkt und Apotheose des Italowesterns. ATV2 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Hätten wir uns damals getrennt. Heftige Beziehungskonflikte können Paare an die Grenze der Belastbarkeit bringen. Manche trennen sich, andere bleiben dennoch zusammen – und versuchen einen Neuanfang. ORF 2

Morgengedanken von Gudrun Sailer, Journalistin im Vatikan. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

So 116.15  Grusel, Glaube und Genie – Gotik! Tod und Teufel, Nacktheit und Erotik, Grusel und Grauen in lodernden Farben – die Kunst der Gotik zog vor gut 500 Jahren die Menschen in ihren Bann. In der bilderarmen Zeit des Mittelalters spielte die Kunst gezielt mit den Emotionen der betrachtenden Person: löste Angst¸ Andacht, aber auch Verzückung Foto: Medea Film/Karpe aus. arte 23.20  kreuz und quer (Dokumentation). Aufbruch ins Leben. „Werde, der du bist“, sagte der griechische Dichter Pindar. Wer die Entfaltung des eigenen Potenzials aus den Augen verliert, steht in der Regel irgendwann an. Dann bietet sich die Chance zu Umkehr und Neuanfang. ORF 2 MITTWOCH

5. MAI

10.30  Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus. Live aus dem Dachfoyer der Wiener Hofburg. Im Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus. ORF 2 11.50  Klosterküche – Kochen mit Leib und Seele (Dokumentation). Kochen wie vor 300 Jahren im Kloster Lüne. 3sat 19.00  Stationen (Religionsmagazin). Glauben und widerstehen. Am 9. Mai vor 100 Jahren wurde Sophie Scholl geboren. Mit der studentischen Gruppe „Die Weiße Rose“ war sie eine der bekanntesten Personen des Widerstands gegen die Nationalsozialisten. Aus diesem Anlass geht der Blick der Sendung auf das Widerstehen und den Glauben als Ursache und Kraftquelle von Widerstand, nicht nur in der Zeit des Nationalsozialismus. BR 19.40  Durchhalten in der Krise (Reportage). Die Pandemie und die Psyche. Bin ich nur „schlecht drauf“ und seelisch erschöpft oder schon mitten in einer Depression? Diese Frage stellen sich jetzt immer mehr Menschen. arte 20.15  Dok 1 (Dokumentation). Abgelaufen? Weggeworfen! Ist das noch gut, oder muss das weg? Lisa Gadenstätter mit der Frage nach dem Ablaufdatum. ORF eins

Fr 20.15  Die Brücke. Eine Schar deutscher Jungen verteidigt 1945 völlig sinnlos eine unwichtige Brücke bei einer Kleinstadt im Bayerischen Wald vor den anrückenden Amerikanern. Der mit Preisen überhäufte Antikriegsfilm aus dem Jahr 1959 enthüllt im Missbrauch jugendlicher Unbefangenheit und Ideale zugleich den schlimmen Aberwitz des Krieges. Foto: ZDF/MDR/Degeto 3sat DONNERSTAG

6. MAI

19.40  Impfen für alle (Reportage). Wie erfolgreich ist Serbiens Impfkampagne? Serbien gehört zu den Ländern mit den größten Impf-erfolgen in Europa. Gleichzeitig ist es mit am schwersten betroffen von der Pandemie. arte FREITAG

7. MAI

22.35  Universum History (Dokumentation). Furchtlos – Frauen gegen Hitler. Die Sendung porträtiert Widerstandskämpferinnen, die während des Zweiten Weltkriegs den Mut hatten, gegen das Regime aufzutreten und verfolgte Mitbürger auf vielfältige Weise zu unterstützen. ORF 2 SAMSTAG

8. MAI

15.55  zeit.geschichte (Dokumentation). Brandakte Stephansdom – Rekonstruktion einer Katastrophe. ORF III 20.15  zeit.geschichte (Dokumentation). Gegen den Befehl – Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkriegs. Die ORF-III-Neuproduktion zeigt drei außergewöhnliche Ereignisse zu Ende des Zweiten Weltkriegs, die eines gemeinsam haben: Der zivile Ungehorsam des Einzelnen entscheidet manchmal über Leben und Tod und in besonderen Fällen auch über den weiteren Verlauf der Geschichte. ORF III Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Hasch

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Inklusion. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Zwettl. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Uoaei1 Moment – Leben heute. Im Körper eingebaut. Leben mit Implantat. So 18.15, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Glaube und Widerstand.“ Anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl erinnert die Direktorin der Diakonie, Maria Katharina Moser, an die junge Frau, die unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet hat. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Ich verstehe! Ein Plädoyer für die Mehrsprachigkeit. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Heilen mit der Genschere. Wie Genom-Editieren die Medizin verändert. Mo 19.05, Ö1. Radiogeschichten. „Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen. Über das Private“ von Margit Schreiner. Mi 11.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Blackout. Kein Strom – und was dann? Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Weltgeist oder Geißel Gottes? Zum 200. Todestag Napoleon Bonapartes. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. a2+b2=c2. Was beim Lernen im Kopf passiert – und wie es am besten klappt! Do 16.40, Ö1. Das Ö1 Konzert. A. Heiller: Zwei geistliche Gesänge für Sopran und Orgel u. a. Do 19.30, Ö1. Tao. „Formschön und sprachgewaltig.“ Blicke aus unterschiedlichen Perspektiven auf den Koran. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: „BeRomSalem.“ Rom. Jerusalem. Zwei heilige Städte – die trotzdem unterschiedlicher voneinander kaum sein könnten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

29. April 2021

HINWEISE

Szenische Lesung zu Jehuda Bacon

Der NS-Opfer wird gedacht – auch online Anlässlich der 76. Wiederkehr der Befreiung des KZ Mauthausen lädt das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) zur Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier am So., 16. Mai 2021, von 11 bis 13 Uhr. Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der aktuellen Covid-19-Maßnahmen und daher in Form eines Gedenkzuges mit reduzierter Teilnehmer/innen-Anzahl stattfinden. Die Befreiungsfeier wird ab 11 Uhr live auf den Online-Kanälen des MKÖ und von ORF III übertragen. Auf ORF III wird zudem ein ökumenischer Gottesdienst ab 10.15 Uhr ausgestrahlt. In Ebensee findet die Befreiungsfeier am Ort des ehemaligen KZ-Außenlagers Ebensee am Sa., 15. Mai, um 10.30 Uhr in Form einer Kranzniederlegung im kleinen Kreis statt. Besonderes Augenmerk auf die Verfolgung der slawischen Nationen, der Ju-

Da die Gedenkfeier für die jüdischen Opfer des Todesmarsches vom KZ-Mauthausen nach Gunskirchen wegen der Covid-19-Bestimmungen auch heuer nicht im üblichen Rahmen stattfinden kann, stellt der Kulturverein Etty sein Theaterprojekt „Würde ich hassen, hätte Hitler gesiegt – die tiefe Menschlichkeit des jüdischen Künstlers Jehuda Bacon“ kostenlos ins Netz: https://vimeo. com/520502751

Befreiungsfeier Mauthausen 2017

Zum Inhalt: Ist es möglich, extremste Grausamkeit zu überleben, ohne daran zu zerbrechen oder seelischen Schaden zu nehmen? Gibt es eine Möglichkeit, auf Hass nicht mit Hass zu reagieren? Jehuda Bacon hat einen Weg gefunden. Seine Geschichte kann auch uns inspirieren, bewusster, freudvoller und humorvoller zu leben. Er ist Überlebender von Auschwitz, Mauthausen und dem Todesmarsch ins Nebenlager Gunskirchen. Dieses Theaterstück zeigt, wie Jehuda auch im Leiden einen Sinn fand und worauf es im Leben wirklich ankommt.

HAIJES/KIZ ARCHIV

den, Roma und Sinti legt die Gedenk- und Befreiungsfeier in Langenstein/Gusen, ebenfalls Sa., 15. Mai, ab 17 Uhr.  Vollständiges Programm, auch der lokalen Initiativen: www.mkoe.at/programm-2021

 „Gemma Demokratie“. Am Fr., 7. Mai 2021 findet von 9 bis 16 Uhr das OnlineSymposium „Gemma Demokratie“ des Erwachsenenbildungsforums OÖ 2020–2022 im Bildungshaus Schloss Puchberg statt. Das Symposium richtet sich an alle interessierten Bürger/innen, zivilgesellschaftlich Engagierte und Erwachsenenbildner/innen. Das Publikum kann sich via Chat an den Diskussionen beteiligen. Der Vormittag steht unter dem Thema „Digitalisierung und Demokratie“, mit Vorträgen von Barbara Blaha und Michael Fleischhacker, am Nachmittag geht es bei Susanne Schnabl-Wunderlich, Melisa Erkurt und Matthias Strolz ums „Mitreden, Mitbestimmen, Mitgestalten“.  Anmeldung: www.schlosspuchberg.at, puchberg@dioezese-linz.at, Kostenbeitrag 35 €

HINWEIS

Kalvarienberge in Oberösterreich 41 kleine Pilgerwege Das mittelalterliche Pilgern ist längst neu entdeckt worden. Aber nicht nur die großen europäischen Wege (Santiago de Compostela u. a.) werden wieder gegangen. Auch regionale Pilgerwege erfreuen sich touristischer Beliebtheit. Es gibt aber eine Vielzahl althergebrachter, oft unbeachteter Pilgerwege – die Kalvarienberge! Auf diese

kleinen Pilgerwege aufmerksam zu machen, ist das Anliegen des Buches. Kalvarienberge und Kreuzwegstationen sind oft wunderbar in die Landschaft integriert, besitzen spirituelle Ausstrahlung und zeigen kunsthistorisch interessante Exponate. Peter Pfarl, ein Kenner und Autor zum Thema der oberösterreichischen Pilgerwege, stellt 41 oberösterreichische Kalvarien-

BEHELFSDIENST

KiZ-Angebot

berge vor und empfiehlt sie zur religiös-spirituellen Wanderung. 188 Seiten, kartoniert, erschienen im Wagner Verlag Linz, 2021 Bestellen Sie das Buch portofrei zum Preis von € 18,50 im Behelfsdienst der Diözese Linz: Mail: behelfsdienst@dioezeselinz.at, Tel. 0732 76 10-3813 www.behelfsdienst.at

 Ausstellung. Die galerie20gerhaus in Ried im Innkreis zeigt noch bis Sa., 5. Juni Werke von Laurien Bachmann und Leo Schatzl. Bachmann beschäftigt sich in ihren Arbeiten häufig mit der Wahrnehmung im öffentlichen Raum oder ländlicher Topografien, während Schatzl Objekte aus ihren angestammten (Bedeutungs-)Raum herausnimmt und so in Frage stellt. Der Ausstellungs-Titel »Atopical« verweist auf eine Erfahrungsqualität, die sich bestimmten Klassifizierungen entzieht und damit „atopisch“ – also unbeschreiblich und nicht verortbar – ist.  Infos: www.20erhaus.at


24 Termine NAMENSTAG

Florian Forstner (38), Haustechniker und Liedermacher DANIEL EINSIEDLER

Florian (4. Mai) Ich mag meinen Namenspatron. Ich kann mich gut mit ihm identifizieren. Er ist regional und verantwortlich dafür, dass es im Frühling in jedem Dorf ein Fest oder zumindest einen Frühschoppen gibt. Ich bewundere die Freiwillige Feuerwehr und ihren Schutzheiligen gleichermaßen für ihre Bereitschaft, sich für andere bedingungslos einzusetzen. Außerdem ist Florian auch Schutzheiliger der Bierbrauer – wem soll er also unsympathisch sein? Wobei eigentlich nennen mich sehr wenige Menschen Florian. Es gibt unzählige Verunstaltungen des ursprünglich wohlklingenden Namens. Ich liebe aber Spitznamen ganz prinzipiell. Fluadan, einen dialektalen Cuvée aus Florian und Bruder (Bruada), mag ich sogar so sehr, dass ich ihn zu meinem Künstlernamen erkoren habe. Vielleicht sollte ich ja nach Corona einmal auf einer Florianifeier spielen. Bis dahin begnüge ich mich eben damit, meinem Namenspatron mit einem Bier zuzuprosten.

29. April 2021

KLEINANZEIGEN

HINWEISE

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com

 Webinar für Väter. Der Katholische Familienverband bietet im Rahmen des Projekts „Väter 4.0“ kostenlose Webinare an. Das nächste findet am Di., 11. Mai von 18 bis 20 Uhr statt und behandelt die Themen „Papamonat und Co – Rechtliche Möglichkeiten der Väterbeteiligung“. Die Generalsekretärin des Katholischen Familienverbands Rosina Baumgartner informiert unter anderem über Partnerschaftsbonus, Väterkarenz oder auch Elternteilzeit. Am Di., 25. Mai geht es dann um die „Kindergarteneingewöhnung mit Papa“, ebenfalls von 18 bis 20 Uhr. Die klinische Psychologin Doris Koller-Zazworka gibt Im-

PARTNERSCHAFT Hallo, bin Landwirt, 36, suche eine Partnerin, die auch Interesse an der Landwirtschaft hat. 0664 162 72 47 – oder auch gerne per Brief unter: KirchenZeitung, Chiffre 05/2021, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 Was will ich wirklich? Die KAB OÖ bietet ihre „Lebensund Berufsnavigations“-Workshops heuer online an. An fünf Terminen ab Mo., 10. Mai steht für die Teilnehmenden die Frage „Wer bin ich und was will ich wirklich tun?“ im Mittelpunkt. Sie überdenken ihre Bilder von Arbeit, setzen sich mit ihren Fähigkeiten auseinander und finden so heraus, wie sie ihr (Berufs-)Leben gestalten wollen.  Infos und Anmeldung: berufsnavigation@dioezese-linz.at, oder unter 0676 8776-3664, Kosten € 80

Unterschiedliche Stile kennzeichen das NextcomicFestival (im Bild: Raffaele Schöbitz „Die grauen Riesen“) KRAFFAELA

EHEVORBEREITUNG

SCHÖBITZ // LUFTSCHACHT VERLAG

Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

 Nextcomic-Festival mit Familien-Schwerpunkt. Das Nextcomic-Festival Linz findet heuer unter dem Titel „Next Family“ von Fr., 30. April bis Sa., 8. Mai statt. Das Modell Familie wird vielfältiger. Neben der tra-

ditionellen Form sind alleinerziehende Eltern, Patchworkfamilien und Regenbogenfamilien Ausdruck neuer gesellschaftlicher Zusammenschlüsse. Der Begriff „Familie“ wird neu definiert. Auch Haustiere werden oft

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein Webinar thematisiert die Eingewöhnung im Kindergarten. RIO PATUCA IMAGES/STOCKADOBE

pulse, wie eine Balance zwischen neuer Umgebung und Trennungsschritten gefunden werden kann.  Anmeldung: info@familie. at oder 01 516 11-1400, Teilnahme kostenlos

 Tagung. Die Corona-Pandemie bedeutet für Eltern und Kinder, sich ständig an neue Herausforderungen anpassen zu müssen. Im Rahmen der Tagung „Kreativ ist das neue Normal“ machen sich SPIEGEL-Elternbildung, TelefonSeelsorge 142 und beziehungleben.at auf die Suche nach innovativen Wegen für eine lebenswerte Zukunft von Familien. Do., 6. Mai 2021, 15 bis 18 Uhr, im OÖN-Forum, Teilnahme ist auch online möglich.  Anmeldung: beziehungleben@ dioezese-linz.at, info@familie at

als Familienmitglieder gezählt – in Comics ist es durchaus üblich mit „andersartigen Wesen“ zusammenzuleben. Die Familie als soziale Gruppe, die miteinander lebt und sich Sicherheit gibt, war noch nie so bunt wie heute. 2020 verändert ein unerwartetes Event, eine Pandemie, die Beziehungen weltweit. Was sind die sozialen Folgewirkungen der Pandemie? Wird uns diese Zeit nachhaltig verändern? Nextcomic präsentiert 2021 Comics, Cartoons, Mangas und Illustrationen zu den unterschiedlichen Vorstellungen und Ideen der „next family“ im Jahr 2021.  Infos: www.nextcomic.org


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

29. April 2021

FREITAG, 30. APRIL X  Linz. Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Video­einstieg: https://zoom.us/j/96044121649 SONNTAG, 2. MAI X  Linz, Mariendom. DomweiheGedenken, kleine Festmesse, Ernst Tittel, 10 Uhr, Solistenensemble der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Josef Habringer, Orgel. X  Maria Neustift. Vertrauen – sich Gott anvertrauen – durch Maria, Maria hält uns ihren Sohn, unseren Erlöser, entgegen. Vertrau auf Maria, der Ersterlösten und vertraue ihr all dein Ungelöstes an. Durch Maria zu Gott finden, aber wie? Vertrau dich ihr an. Maiandacht, Wallfahrtskirche, 16 Uhr. X  Maria Schmolln. Hl. Messe , Wallfahrtskirche, 10.30 Uhr, Maiandacht, 15 Uhr, mit Pfarrer Mag. Alfred Gattringer, Liveübertragung von Radio Maria. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Literarischkünstlerische Feier, Zyklus „Marienleben“ von Rainer Maria Rilke, die 15 Gedichte führen Sie in zarten und strengen, in schwebenden und klaren Worten und Bildern auf dem Lebensweg Mariens von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod, eine Lebensreise, die es lohnt, mitzugehen, Pfarrkirche, 18.30 Uhr, mit Franz Strasser, Johanna Male, Klavier, Johanna Strasser-Lötsch, liturgischer Rahmen. DONNERSTAG, 6. MAI X  Admont. Wallfahrt um geistliche Berufe, Eucharistische Anbetung, Rosenkranz und Beichtgelegenheit,

Stift, 18.30 Uhr, Hl. Messe mit Predigt, Lichterprozession um die Kirche und Abschluss bei der Fürbittkapelle im Garten, 19 Uhr, Zelebrant und Predigt: P. Virgil Steindlmüller OSB. X  Ried im Innkreis. Gedenkgottesdient für Angehörige von im Krankenhaus Verstorbenen, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, 19 Uhr. FREITAG, 7. MAI X  Linz. Linzer Kirchenroas, Marienschwestern (Kirche und ParamentenFertigung), erreichbar mit Linie 1, 2, 3 und 4 bis HSt. Mozartkreuzung, dann Fußweg, 15 Uhr. X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Bernhard Prammer, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 Uhr und 13.30 Uhr möglich. SAMSTAG, 8. MAI X  Linz. Bibelrunden online leiten, Tipps und Tricks für die Arbeit in Krisenzeiten, Workshop, 9 bis 12 Uhr, Begl.: Franz Kogler, Reinhard Stiksel, Anmeldung per Mail: puchberg@ dioezese-linz.at X  Rohrbach-Berg. Wortgottes­feier in Gebärdensprache, Maria Trost, 14 Uhr, mit Gilbert Mathie. SONNTAG, 9. MAI X  Linz, Mariendom. Missa in honerem Sancti Floriani, Josef Gruber, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X  Maria Neustift. Maria, eine Frau und Mutter, die Mut macht (vgl. Joh 2,1–11), Können Wunder wirklich geschehen? Maria ermutigt, das Unsere dazu beizutragen: Was er euch sagt, das tut! So hab auch du Vertrauen, ohne Vorbehalte und im Vertrauen auf Gottes Beistand zu handeln. Fürchte dich nicht, Maiandacht, Wallfahrtskirche, 16 Uhr.

AUSSTELLUNG – HINWEIS – MARKT X  Hirschbach. Vom Leben gezeichnet – Karikaturen von Rupert Hörbst, Sonderausstellung im Hirschbacher Bauernmöbelmuseum, Sa., 1. 5., 15 Uhr, www.museum-hirschbach.at X  Leonding. Begleitung zur Selbstwirksamkeit, „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, digitale Fachtagung, Di. 11. 5., Anmeldung ab sofort unter http://www.planb-ooe.at/index. php?id=354 möglich. X  Pasching. Momentum, Henrike Brock, Ausstellung, bis 14. 5., Fr., von 15 bis 18 Uhr, sowie gerne nach telefonischer Vereinbarung, Galerie in der Schmiede, Tel. 07221 887 79, www.galerieinderschmiede.at

X  St. Marien. Blumen- und Pflanzenmarkt für Selbstverkäufer, mit Guglhupfverkauf, verschiedenste Paradeisersorten, Kräuter, Gartendeko, viele Pflanzen und Blumen, Informationen, Sa., 1. 5., 8 bis 12 Uhr, Pfarrheim, bei jeder Witterung, Anmeldung und Tischreservierung: E-Mail: agnes.blaimschein@aon.at, Tel. 0680 201 29 18

BILDUNG Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X  Pilgerwanderung am Sebaldusweg – von Gaflenz nach Losenstein, „Die höchste Stufe der Wertschätzung ist die Liebe“, Thema Wertschätzung und der heilige Sebaldus begleiten uns auf diesem Weg; Wann und wo erfahre ich Wertschätzung? Wie drücke ich Wertschätzung aus? Ein Höhepunkt wird der Besuch der Sebalduskirche am Heiligenstein sein. Inhalte: 4–6 Stunden teilweise schweigend gehen, Pausen in Kirchen und bei Kapellen, Mittagspicknick in der Natur, Impulse zum Thema, Bibelstellen und heilsame Lieder (1.Tag von Gaflenz nach Großraming: 21km, 500 hm; 2. Tag von Großraming nach Losenstein: 16km, ca. 650 hm), wir pilgern auf Wald und Wanderwegen in hügeligem bis bergigem Gelände und am asphaltierten Ennsradweg, Fr., 7. 5., 9 Uhr bis Sa., 8. 5., ca. 17 Uhr, Info und Anmeldung im Bildungshaus, Ltg.: Lydia Neunhäuserer. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Der Darm als Schlüssel zum Immunsystem, Online-Vortrag, Der Darm, dein zweites Gehirn und Steuerzentrale zu vielen Körperfunktionen, 19.30 Uhr, mit Klaudia Molner und Thomas M. Walkensteiner, Anmeldung erforderlich, um den Link zu bekommen. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X  Maria und der Segen der Engel, Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht ... Achte auf ihn und hör auf seine Stimme, Do., 13. 5., 16 Uhr bis So., 16. 5., 13 Uhr, Ltg.: Raffael Bories. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Online-Symposium, „Gemma Demokratie“, Vormittag: Digitalisierung und Demokratie, Eröffnung: Wolfgang Stanek, Ref.: Mag. Barbara Blaha, Michael Fleischhacker, Dr. Susanne Schnabl-Wunderlich, Nachmittag: Mitreden, Mitbestimmen, Mitgestalten, Ref.: Mag. Melisa Erkurt, Dr. Matthias Strolz, das Publikum kann sich via Chat an den Diskussionen beteiligen.

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I

SONNTAG, 2. MAI 5. Sonntag der Osterzeit. L1: Agp 9,26–31 L2: 1 Joh 3,18–24 Ev: Joh 15,1–8 MONTAG, 3. MAI Hl. Philippus und Hl. Jakobus, Apostel. L: 1 Kor 15,1–8 Ev: Joh 14,6–14 DIENSTAG, 4. MAI Hl. Florian und Heilige Märtyrer von Lorch. L1: Offb 12,10–12a L2: 1 Petr 1,3–9 Ev: Mt 10,17–22 MITTWOCH, 5. MAI Hl. Godehard, Bischof von Hildesheim. L: Röm 12,1–6a.9–11 Ev: Lk 9,57–62 L: Apg 15,1–6 Ev: Joh 15,1–8 DONNERSTAG, 6. MAI L: Apg 15,7–21 Ev: Joh 15,9–11 FREITAG, 7. MAI L: Apg 15,22–31 Ev: 15,12–17 SAMSTAG, 8. MAI L: Apg 16,1–10 Ev: Joh 15,18–21 SONNTAG, 9. MAI 6. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 10,25–26.34–35.44–48 L2: 1 Joh 4,7–10 Ev: Joh 15,9–17

AUSSAATTAGE

3. 5.: Wurzel 4. 5.: Wurzel bis 22, ab 23 Blüte 5. 5.: Blüte 6. 5.: Blüte bis 21, ab 22 Blatt 7. 5.: Blatt 8. 5.: Blatt bis 9 --9. 5.: ---

Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.


26 Lebendige Kirche

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GELESEN  Reise zur Nachhaltigkeit. Die oberösterreichische Unternehmerin Cornelia Diesenreiter bringt in ihrem Buch „Nachhaltig gibt‘s nicht“ viel Überraschendes zutage. Als Kind beschloss sie, ein nachhaltiges Leben zu führen, was ihr damals nicht allzu schwer erschien: Biomilch und Fairtrade-Kaffee kaufen, kein Fleisch essen, keine Spraydosen benutzen. Spätestens während ihrer Studienzeit wurde ihr klar, wie schwierig es ist, die drei Säulen der Nachhaltigkeit im Gleichgewicht zu halten, nämlich Ökologie, Soziales und Wirtschaft. Anschaulich zeigt Diesenreiter dies am Beispiel ihres eigenen Unternehmens „unverschwendet.at“ und der Produktion nachhaltiger Marillenmarmelade. Wo kommen die Marillen her? Wo und wie werden sie weiterverarbeitet? Werden Arbeitsplätze für Menschen aus der Region geschaffen? Verwendet man für die Herstellung der Marmelade Rübenzucker aus Österreich oder fair gehandelten Zucker aus Südamerika? Was tun, wenn sich keine Deckel ohne tierische Bindemittel finden lassen? Diesenreiter beschreibt ehrlich, informativ und ungeschönt, wie sie selbst immer wieder an der Nachhaltigkeit scheitert und trotzdem diese „Reise zu reflektiertem Genuss“ weiterhin macht. Ganz nebenbei räumt sie auch mit einigen Nachhaltigkeitsmythen auf und erklärt, warum Mehrwegflaschen nicht nur gut sind und Plastik nicht nur schlecht ist. LILA

Nachhaltig gibt‘s nicht! Cornelia Diesenreiter, 176 Seiten, Molden Verlag, € 22,–.

Der Chorherr Harald Ehrl mit der auf das Jahr 1071 datierten Urkunde, die als Gründungsdokument von St. Florian als Augustiner Chorherrenstift gilt. STIFT ST FLORIAN/KERSCHBAUMMAYR

950 Jahre Augustiner Chorherren in St. Florian

Das Stift St. Florian: „Im Auf und Ab von Gott getragen“ Der Passauer Bischof Altmann hat den Ordensleuten von St. Florian im Jahr 1071 vorgeschrieben, als Augustiner Chorherren zu leben. Seither – seit 950 Jahren – sind die Chorherren „Immer. Noch. Da.“, wie die Sonderausstellung zum Jubiläum heißt. JOSEF WALLNER

Der Traum des Bischof Altmann (1015– 1091) und seines Engagements bestand in einer grundlegenden Reform der Kirche. Dazu hat er die Klöster in seiner Diözese erneuert – das Stift St. Florian war eines davon. Der ersJubiläumsausstellung te Raum der Sonderausstellung in St. Stift St. Florian. Die Florian ist diesem Sonderschau „Immer. Noch. bleibenden Impuls Da“ ist ab 1. Mai (bis Ende Altmanns gewidmet, Oktober) von Donnerstag den die Chorherren bis Montag von 10 bis 16 im Auf und Ab der Uhr geöffnet. Mehr unter Stiftsgeschichte – gewww.stift-st-florian.at. Das tragen von der GnaPontifikalamt am 4. Mai de Gottes – umzu2021 um 10 Uhr zum Fest setzen versuchen, des heiligen Florian wird als betont Harald Ehrl. Live-Stream übertragen. Der Chorherr hat die

Ausstellung konzipiert und dabei seine Mitbrüder intensiv einbezogen. Einige von ihnen haben Gegenstände zur Ausstellung gebracht, die ihnen persönlich wichtig sind, oder die in der Tradition des Stiftes eine besondere Rolle spielen: Wie etwa eine wertvolle Schnupftabakdose, die ein Geschenk von Kaiserin Maria Theresia sein soll und von Stiftsorganist zu Stiftsorganist weitergegeben wird. Ein weiterer Raum ist dem heiligen Augustinus gewidmet, nach dessen Regel die St. Florianer Chorherren leben. Das Attribut des Heiligen ist das brennende Herz. Die Frage „Wofür brennst Du?“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Jubiläumsausstellung, die in den Räumen der Neuen Galerie und im selten zugänglichen Sommerrefektorium des Stiftes zu sehen ist. In dem architektonisch beeindruckenden Sommerspeisesaal werden Fragen rund um das Ordensleben, der Tagesablauf im Stift St. Florian und unter anderem die wirtschaftliche Basis des Stiftes gezeigt. Der Titel der Schau „Immer. Noch. Da.“ versteht sich als kleine Provokation, vor allem aber als selbstbewusste Feststellung und Ermunterung, erklärt Harald Ehrl.

«

 Livestream der Messe am 4. Mai auf www.youtube.com, Suchwort: „stiftstflorian“


KirchenZeitung Diözese Linz

Lebendige Kirche & Inserat 27

29. April 2021

Sr. Elisabeth Brunmayr von den Marienschwestern über die Lage in Uganda

Der lange Schatten des Corona-Virus „Ja, vom Virus hört man nicht allzu viel. Wir wissen nicht recht, wie wir dran sind“, sagt Sr. Elisabeth Brunmayr über die Corona-Situation in Uganda. Aber die Folgen der Pandemie sind unübersehbar. „Nach und nach kehren die Schüler wieder zurück. Leider bleiben manche Schulen geschlossen, weil sie finanziell nicht in der Lage sind, den Schulbetrieb wieder aufzunehmen.“ Mit dem Hinweis auf das Schulsystem zeigt Sr. Elisabeth auf einen besonders betroffenen Bereich der Pandemie. Sowohl das staatlich ohnedies permanent unterfinanzierte Schulsytem Ugandas hat an den Auswirkungen von Corona zu tragen als auch die Eltern und Kinder selbst: „Ganz viele Schüler können wegen Geldmangel nicht mehr zurück an die Schule. Dies ist eine bittere Tatsache.“ Sr. Elisabeth gehört zu der Gruppe von Marienschwestern vom Karmel, die als Missionarinnen in Uganda leben. Sie und ihre Mitschwestern sind mit der Bevölkerung eng verbunden und er-

fahren aus erster Hand, wie sehr die Menschen leiden. „Wir haben jetzt zum Teil Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen geholfen, ihre Schulden zu bezahlen, damit sie wenigstens die Abschlussprüfungen machen können und nicht ein ganzes Jahr verlieren“, erklärt Sr. Elisabeth. Die Schwestern müssen sich aber hüten, über die Kinder der Abschlussklassen hinaus weitere Schüler/innen zu unterstützen. Das würde eine Katastrophe auslösen, denn fast jede Familie würde jetzt Schulgeld brauchen, betont Sr. Elisabeth und verweist auf weitere „sekundäre Folgen von Corona“, an denen viele Menschen nicht nur leiden, sondern gestorben sind: Die Aidskranken, die lange Zeit keine Medizin bekamen und kaum etwas zum Essen hatten. Oder Malariakranke, die sich wegen der rapid steigenden Armut die zehn Euro für eine Behandlung nicht leisten konnten. J.W.  Mehr zum Einsatz der Schwestern: www.misson.marienschwestern.at

Sr. Elisabeth Brunmayr lebt seit 2002 in Uganda, seit 2009 leitet sie ein Bildungshaus. MISSIO/BECKER

#glaubandich

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Engagiert für eine lebenswerte Zukunft. Wir stehen zu unserer Verantwortung für die Menschen in der Region und die Umwelt. Seite an Seite mit unseren Kund*innen ihr Finanzleben zu gestalten, ist uns ein großes Anliegen. Deshalb lassen Sie uns gemeinsam Ihre Zukunft mit den für Sie passenden Finanzierungs- und Vorsorgelösungen planen. www.sparkasse-ooe.at


28 Kultur

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Sehnsucht nach Freiheit Isolation ist etwas, an das wir uns nicht gewöhnen sollten, meint die Opernsängerin Elina Garanča: „Es nimmt uns alles, was uns menschlich macht.“ Die Sehnsucht nach Freiheit und Begegnungen, nach Arbeit, Reisen und nach ihrem Publikum ist groß beim lettischen Opernstar, der auch bei Klassik am Dom in Linz erwartet wird. DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Wie sehr genießen Sie es, für TV-Übertragungen mit Kolleg/innen auf der Bühne zu stehen, auch wenn das Publikum nicht anwesend ist? Elina Garanča: Für uns alle ist es emotional

anstrengend. Auf der einen Seite sind wir, oder besser gesagt nur einige von uns, unglaublich glücklich, wieder auf der Bühne zu stehen, arbeiten zu können, unsere Kollegen zu sehen, uns zu verbinden, zu reden, zu singen, aber auf der anderen Seite ist es einfach nur traurig, vor einem leeren Saal zu singen. Wir wissen, dass das Publikum die Online-Übertragung sehen wird, und wir geben so viel mehr Energie in unsere Leistung, irgendwo tief in der naiven Hoffnung, dass je stärker, überzeugender die Emotionen sind, die wir übermitteln, desto kürzer ist die Distanz zwischen uns und den Zuhörern, die

Elina Garanča freut sich auf den Beginn des Konzertsommers 2021.

manchmal Tausende von Kilometern entfernt sind und uns auf dem kalten Bildschirm ihrer Computer beobachten. Gerade jetzt würden wir jedes Geräusch, Niesen, Auspacken von Bonbons, vielleicht sogar gelegentliches Handyklingeln entschuldigen, nur um den gleichen Raum, unsere Liebe und Musik mit Ihnen teilen zu können. Was vermissen Sie jetzt am meisten? Mit Blick auf die Öffnung: Worauf freuen Sie sich schon? Garanča: Die Freiheit. Die Freiheit der Bewe-

gung, des Kontakts, der Arbeit, des Reisens, des Atmens! Ich kann es nicht erwarten, all meine Familie und Freunde zu sehen, die ich jetzt lange nicht sehen konnte, und einfach das Essen am selben Tisch mit ihnen zu genießen, zu lachen, die Straße entlangzugehen, Umarmungen und Küsse zum Abschied. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mir die alten Fotos von unseren Open-Air-

Kulturland Festival: „Kirch‘Klang“ Von Hallstatt bis Mondsee und Traunkirchen erstreckt sich das „Kirch‘Klang Festival Salzkammergut“ mit Musik in Kirchen. Beginn ist am 10. Juli. Die Auferstehungssymphonie von Gustav Mahler auf Schloss Kammer am Attersee, die Rosenkranzsonaten in der katholischen Pfarrkirche in Hallstatt, ein wieder belebtes Konradfest in Oberwang: Das sind nur einige der Höhepunkte des „Kirch‘Klang Festivals“. Martin Haselböck, Intendant, Dirigent und Organist stellte das Festival kürzlich in Linz vor. Dreizehn Konzerte in Kirchenräumen bzw. in der Atterseehalle warten auf die Besucher/innen. „Kultur ist ein Spielraum der Freiheit“, sagte Bischof Manfred Scheuer in Erinnerung an

Hallstatt: Gunar Letzbor wird die Rosenkranzsonaten von Heinrich I. F. Biber in der Pfarrkirche zum Klingen bringen. TORSTEN KRAFT

Dietrich Bonhoeffer zur Einführung. Haselböck erwähnte die Verbindung von Musik und Liturgie und hielt fest: „Die Kirchen im Salzkammergut sind ideale Konzerträume.“ Begegnungen mit Pfarrangehörigen und Künstlergespräche sind Teil des Programms. ELLE X  INFO: WWW.KIRCHKLANG.AT

Konzerten in Österreich angesehen und es sah fast wie eine surrealistische, Science Fiction-Fotomontage aus – Tausende von unmaskierten, glücklichen Gesichtern, die sich vor einem Orchester in voller Größe drängten ...wow! Ich vermisse diese Momente wirklich und ich glaube ernsthaft, dass, obwohl der Mensch ein Gewohnheitstier ist, Isolation etwas ist, an das wir uns nie gewöhnen sollten, weil es uns alles nimmt, was uns menschlich macht. Sie sind u. a. Gast bei Klassik am Dom in Linz. Haben Sie bereits einen Plan für den kommenden Sommer: Womit rechnen Sie, was planen Sie? Garanča: In diesem Moment ist es unmög-

lich, irgendetwas zu planen. Ich meine, wir können so viel planen, wie wir wollen, aber können wir wirklich sicher sein, was in zwei Monaten passieren wird? Ich erinnere mich, dass vor einem Jahr die Leute behaupteten, dass die Pandemie nicht länger als einige Monate dauern würde. Jetzt sind wir seit über einem Jahr paralysiert und ich denke, es wäre sehr mutig, irgendetwas vorherzusagen. In meinem Terminkalender sind einige Konzerte „bestätigt“ und wenn alles gut geht, sollte ich eigentlich den größten Teil des Sommers mit Auftritten in Österreich verbringen. Die Planung und Organisation sind kompliziert, da niemand wirklich weiß, in welcher Form wir auftreten können und mit welchen Einschränkungen wir zu kämpfen haben werden. Aber ich verliere meinen Glauben nicht und hoffe, dass sich die Situation bald verbessern wird und ich meine warmherzigen österreichischen Freunde auch in Linz diesen Sommer begrüßen kann. An welchen Werken und Produktionen arbeiten Sie jetzt gerade? Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Kolleg/innen, Veranstalter/innen und Intendant/innen verändert? Garanča: Erst vor wenigen Tagen hatte ich

eine Premiere von Wagners Parsifal an der Wiener Staatsoper, die gleichzeitig mein Rollendebüt als Kundry war, und ich bin immer noch in der emotionalen und mentalen Schwungphase. Wagners fast transzendentale Musik geht einem sehr leicht unter die Haut, und wenn man einmal in seine Welt hineingesogen wurde, ist es nicht so leicht, sie wieder zu verlassen. Was jetzt an der Wiener Staatsoper passiert ist und ebenso, wie wir es im Sommer bei den Salzburger Festspielen sehen konnten,


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

29. April 2021

Elina Garanča: bei Klassik am Dom im Jahr 2013. Die Mezzosopranistin aus Lettland wurde dabei vom Symphonieorchester der Volksoper Wien unter der Leitung von Karel Mark Chichon begleitet, mit ihr auf der Bühne: der Tenor Bryan Hymel. Auch heuer wird sie mit Freunden musizieren. TOM MESIC(2)

ist ein greifbarer Beweis für starken Willen, Flexibilität, aber auch Disziplin, Miteinander und Menschlichkeit in ihrer reinsten Form. Ich bin fest davon überzeugt, dass viele Dinge, die wir jetzt machen konnten, vor zwei Jahren noch nicht einmal diskutiert worden wären. Auch wenn die Musikindustrie sozusagen „distanziert“ ist, so merkt man doch, wie viel professioneller und bereitwilliger wir geworden sind, die Extrameile zu gehen. Klar, wenn es ums Überleben geht, in diesem Fall um das Überleben der Kultur, dann kommen wir uns automatisch näher. Dirigent Franz Welser-Möst will zu mehr Hausmusik motivieren. Ist das etwas, das Sie ohnehin mit Ihrer Familie machen oder jetzt vermehrt praktizieren? Garanča: Musik umgibt mich seit meiner

Kindheit, ich erinnere mich, wie ich morgens aufwachte, meine Mutter übte oder Schüler in unserem Haus unterrichtete, manchmal saß mein Vater oder Bruder am Klavier, es gab diese ständige Präsenz von Singen und Spielen um mich herum und ich könnte mir keine schönere Kindheit vorstellen. Ganz ähnlich sieht es jetzt in unserem Haus aus, mein Ehemann und ich als künstlerisches Paar bringen automatisch viel Musik in den Raum, in dem wir leben, und unsere Töchter nehmen teil, wie und wann sie wollen. Wir freuen uns sehr, wenn sie Spaß an der Musik haben, aber wir würden sie nie zu etwas zwingen, was sie nicht natürlich anzieht, das würde keinen Sinn ergeben. Also haben wir ihnen alle Türen und Fenster zur musikalischen Welt geöffnet und wir sind gespannt, welche sie wählen werden.

Die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager hat erzählt, dass etliche Kolleg/innen, die gerade noch auf den Bühnen der Welt gestanden sind, nicht mehr zurückkehren werden, wenn der Lockdown noch länger dauert. Wie sehen Sie das? Garanča: Die Situation ist zweifelsohne ver-

heerend, vor allem für die junge Künstlergeneration. Ich bin extrem dankbar dafür, dass ich mich in einem Stadium meiner Karriere befinde, in dem ich mich nicht täglich bedroht fühlen muss, oder weniger Angst haben muss, dass ich morgen nicht mehr in der Lage sein werde, meinen Beruf weiter auszuüben, sozusagen – bin noch zu jung, ganz aufhören zu müssen, aber alt genug, um gewisse Sicherheit zu haben und denke, dass es morgen doch weitergeht. Aber viele Musiker sind leider in einer höchst unerwünschten Situation. Schon jetzt besteht die Gefahr, dass nicht nur Künstler nicht mehr auf die Bühne zurückkehren, sondern dass eine ganze Künstlergeneration fehlen könnte! Was gibt Ihnen die Kraft, durchzuhalten? Garanča: Der Glaube, dass gerade jetzt die

Zeit ist, in der ich noch mehr singen sollte als bisher, Freude und emotionale Erleichterung für jeden bringen sollte, dessen Seele hungrig ist, der Glaube, dass die Musik und die Kunst die Gesellschaft zum Besseren verändern können, der Glaube, dass mit unserer Unterstützung die junge Generation nicht verschwinden, sondern weiser und stärker werden wird.

«

 Klassik am Dom mit Elina Garanča: Konzert am 8. Juli, aktuelle Infos dazu unter: www.klassikamdom.at

„... der Glaube, dass die Musik und die Kunst die Gesellschaft zum Besseren verändern können, gibt mir die Kraft, durchzuhalten.“ ELINA GARANČA


30 Personen & Dank AUSZEICHNUNGEN

29. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

JOBWECHSEL

Diözesanbischof Manfred Scheuer hat an eine Reihe von Seelsorgern Auszeichnungen verliehen.

nate Aspach und Braunau, Regionaldechant für das Innviertel, Pfarrer in Mauerkirchen und Burgkirchen.

Mit dem Titel „Geistlicher Rat“ wurden ausgezeichnet: Dr. Andreas Altrichter, Religionsprofessor, Pfarrmoderator in Linz-Solarcity. Mag. Dr. Reinhart Daghofer, Diakon in Riedau. P. Christoph Eisentraut CMM, Provinzial und Regionaloberer der Mariannhiller Missionare, Seelsorger in Krankenhäusern und in Linzer Pfarren. Johann Hofer, Diakon in Waldkirchen am Wesen. Rudolf Knoll, Diakon in Taufkirchen an der Trattnach. DDr. Chigozie Nnebedum, Fremdsprachigenseelsorger, Pfarradministrator in Hellmonsödt und Kirchschlag und Pfarrmoderator von Reichenau im Mühlkreis. Herbert Schiller, Diakon in Schwanenstadt. Ing. Rudolf Schrödl, Diakon in Traunkirchen. Mag. Dipl.-Soz.Päd. (FH) Gert Smetanig, Dechant der Deka-

Zum „Konsistorialrat“ wurden ernannt: GR Mag. Erwin Kalteis, Dechant des Dekanates Andorf, Pfarrer in Andorf und Pfarrprovisor von Eggerding. GR Wolfgang Kumpfmüller, Diakon in Niederthalheim. GR Eberhard Parkfrieder, Diakon in Pucking. GR Mag. Zarko Prskalo, Dechant des Dekanates Linz-Nord, Pfarrer in Linz-Christkönig und Pfarrmoderator von Linz-St. Markus. Ehrenkan. GR Mag. Wolfgang Schnölzer, Dechant des Dekanates Frankenmarkt, Pfarrer in Vöcklamarkt und Pfarrprovisor von Neukirchen an der Vöckla. GR Mag. Florian Sonnleitner, Dechant des Dekanates Sarleinsbach, Pfarrer in Peilstein und Pfarrprovisor von Julbach. GR Mag. Johann Wimmer, Dechant des Dekanates Wels-Land, Pfarrer in Bad Schallerbach und Pfarrprovisor von Krenglbach.

Direktor in spe. Der Theologe Michael Haderer verlässt das Schulamt der Diözese Linz und wird mit September neuer Direktor des Realgymnasiums und Gymnasiums Kollegium Aloisianum in Linz. Die traditionsreiche private katholische Ganztagesschule bzw. Tagesheimschule am Freinberg wird seit Michael Haderer APPENZELLER/DIÖZESE LINZ 1991 von einem Schulverein geführt. Davor war es eine Schule der Jesuiten. Der 41-jährige Haderer kennt die Schule schon lange, da er von 2006 bis 2018 dort unterrichtet hat. Ab 2012 arbeitete er zusätzlich im Schulamt der Diözese und dann ab 2018 ausschließlich dort, insbesondere befasst mit den Anliegen der katholischen Privatschulen. Der Dienstantritt im Aloisianum wird für den verheirateten Vater einer Tochter also zu einer Rückkehr: „Ich freue mich, gemeinsam mit Menschen, die ich kenne und schätze, für unsere Schüler/innen nicht nur einen Ort des Lernens, sondern auch der Herzensbildung und Persönlichkeitsentwicklung gestalten zu können“, sagt der Puchenauer, der an der Katholischen Privatuniversität Linz studiert hat, im Gespräch mit der KirchenZeitung. HEINZ NIEDERLEITNER

GEBURTSTAGE n Am 30. April 2021 feiert KonsR Franz Leonhartsberger, wohnhaft in Dimbach, seinen 85. Geburtstag. Der gebürtige Dimbacher war Bankstellenleiter in Dimbach. Seit seiner Jugend ist er mit der Pfarre verbunden. 1992 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht. Er war viele Jahre verantwortlich für die verschiedensten seelsorglichen Anliegen und Aufgaben in der Pfarre sowie für die finanzielle und administrative Verwaltung. 2016 emeritierte er als Ständiger Diakon. Franz Leonhartsberger ist verheiratet und hat drei Kinder. n Am 30. April 2021 wird KonsR Richard Pöcksteiner, Kurat in Unterweißenbach, 80 Jahre alt. Er wurde 1941 in St. Nikola an der Donau geboren und 1965 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Tragwein, Natternbach, Weyer und Pregarten kam Richard Pöcksteiner 1975 als Seelsorger nach

Unterweißenbach. Dort war er von 1981 bis 2006 als Pfarrer tätig und wurde 2008 zum Kurat bestellt. n Am 4. Mai 2021 vollendet KonsR Mag. P. Arno Jungreithmair OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, sein 65. Lebensjahr. Er stammt aus Eberstalzell, trat 1974 in das Stift Kremsmünster ein und wurde 1980 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Kremsmünster-Kirchberg und von 1983 bis 1990 auf Missionseinsatz in Barreiras (Brasilien). Nach seiner Rückkehr wurde P. Arno Pfarrer in Thalheim bei Wels, Schleißheim und Buchkirchen bei Wels, ehe er 2007 zum Pfarrer von Kremsmünster und Pfarradministrator von Sattledt bestellt wurde. Darüber hinaus ist P. Arno Pfarrer in Rohr im Kremstal (seit 2017) und Pfarradministrator in Sipbachzell (seit 2019). Von 1994 bis 2012 war P. Arno in unterschied-

lichen Dekanaten als Dechant tätig. Seit 1981 ist er auch Mitarbeiter der Cursillo-Bewegung, unter anderem beim Gefangenencursillo Garsten, und war vier Jahre auch geistlicher Assistent des Cursillo OÖ.

WEIHEJUBILÄUM n Am 4. Mai 2021, dem Fest des heiligen Florian, der Diözesan- und Landespatron von Oberösterreich ist, begehen drei Augustiner Chorherren des Stiftes St. Florian das 55-Jahr-Jubiläum ihrer Priesterweihe: KonsR Georg Atzlesberger CanReg, Pfarrprovisor in Berg an der Krems, KonsR Rupert Baumgartner CanReg, Kurat in St. Florian und KonsR Josef Etzlstorfer CanReg, Pfarrer in St. Oswald bei Freistadt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

29. April 2021

Corona

hoffen wir auf ein baldiges Ende dieser Pandemie.

Seit Jahresbeginn 2020 hat das Corona-Virus den Menschen auf dem Planeten Erde den Krieg erklärt. Während sich in „normalen“ Kriegen zwei Gegner mit militärisch auf den letzten Stand der Technik ausgerüsteten Armeen gegenüberstehen, so ist es jetzt ein winzig kleines Virus, das den einzelnen Menschen bedroht. Mehr als drei Millionen Tote sind bereits zu beklagen, und täglich werden es um Tausende mehr. Während das Virus versucht, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln in das Immunsystem des Menschen einzudringen, um eine Krankheit herbeizuführen, die mit dem Tod enden kann, hat der einzelne Mensch nur die Möglichkeit, mit seinen Waffen, die ihm zur Verfügung stehen, diese Krankheit zu verhindern – wie größere Menschenansammlungen zu vermeiden, Abstand halten, wo notwendig Mund und Nasenschutz tragen, sich testen und impfen lassen. Abgesehen von den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden, die dieser „Krieg“ verursacht, sind die finanziellen, kulturellen und politischen Auswirkungen noch nicht abzuschätzen. Jeder Krieg geht auch wieder einmal zu Ende. Und so

JOHANN KOTHMAYR, GSCHWANDT

Wandern mit Tiefsinn Nachdem in Corona-Zeiten so viel über das Wandern geschrieben wird, möchte ich zwei Vorschläge bringen, die in diese schwierige Zeit besonders passen würden. Da gibt es in Mitterkirchen im unteren Mühlviertel den Weg des „Loslassens“. Er wurde vom bekannten Autor Dr. August Höglinger gestaltet und bietet entlang des Dammes im Machland Stationen zum Thema „Loslassen“ an. Der zweite Weg in Eberschwang im Hausruck ist der „Trotzdem“Weg, gestaltet von Pastoralassistentin Marianne Pichlmann mit der Pfarre. Beide Wege sind gut begehbar und von den Themen ansprechend für diese Zeit, die uns sowohl zum Trotzdem-Weitergehen als auch zum „Loslassen“ manchen Ballastes einlädt. Behelfe zum Weg und Routenplan liegen in den Kirchen der beiden Pfarren auf oder sind über die Pfarrämter erhältlich. Empfehlenswert ist auch der „Lebensblickeweg“ in Sarleinsbach. Dieser Weg möchte Einblick geben von der Kindheit über Spiritualität bis ins Alter.

Unterwegssein auf Wegen bringt Aus- und Einblicke mit sich. NIE

Information über Weg und Stationsverlauf gibt es am Gemeindeamt. Ich wünsche damit allen, die den einen oder anderen Weg gehen, Impulse, Hilfen und meditatives Wandern in unserem schönen Land. MARIA HÖFLER, PER E-MAIL

Gottesdienste Coronabedingt besuchen mein Mann und ich die Sonntagsgottesdienste unserer Pfarre St. Michael in Linz/Bindermichl seit Beginn der Pandemie nicht wie gewohnt. Wir vermissen die Teilnahme an den Gottesdiensten in unserer Pfarre, die stets sehr schön gestaltet sind.

Wir freuen uns aber auch sehr über die Möglichkeit einer Mitfeier der Sonntagsmesse via Fernsehen. Beim Schein einer Kerze ist es ein Fixpunkt der Woche, eine Messfeier nach unserem Geschmack auszuwählen und mitzufeiern. In letzter Zeit waren wir begeistert von den Messübertragungen aus der Linzer Priesterseminarkirche, dem Salzburger Dom, aus dem St.Pöltner Dom (die Osternachtsfeier war sehr beeindruckend), aus Traunkirchen, aus Gosau, aus der Kirche der Kreuzschwestern Linz ... Ein musikalisches Highlight war der katholische Gottesdienst aus der Wiener Hofburgkapelle mit der Aufführung der Piccolomini-Messe von W. A. Mozart mit den Wiener Sängerknaben, dem Staatsopern-Männerchor, dem Orchester der Wiener Symphoniker und einer beeindruckenden Predigt. Der Zelebrant begeisterte durch seine überzeugenden Worte. Es ist uns ein Bedürfnis, aufrichtig Danke zu sagen für die Teletipps-Seite in jeder Nummer der KirchenZeitung. SCHULRÄTIN MARIA MAYER, LINZ

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

Jahrzehntelang ist die KirchenZeitung schon in unserem Haus. Alle freuen wir uns auf diese Wochenlektüre, die von der ersten bis zur letzten Seite wichtige und interessante Themen und Beiträge beinhaltet – und das stets passend zur Jahreszeit.

BILD: PRIVAT

KirchenZeitung

ERNI SCHMIEDLEITNER Bezirksobfrau der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel

Gut, die KirchenZeitung zu lesen!

0732 76 10-39 69 • abo@kirchenzeitung.at • www.kirchenzeitung.at


UNTER UNS Süßes Vergessen

DENKMAL

Schöne Aussichten Bei der Wettervorhersage heißt es „die weiteren Aussichten“ sind, beim Hotelzimmer nur „die“ Aussicht. Dabei sind die Ansichten zur Aussicht unterschiedlich. Postkartenidylle am Weißensee in Kärnten.

Schon der herrlich ironisch-romantische Roman „A Room with a View“ (Zimmer mit Aussicht) von E. M. Forster (1908) hat die touristischen Erwartungen an die perfekte Urlaubsreise auf die Schaufel genommen. Sie gelten auch heute noch, zahlt der Reisende doch zum Beispiel für Zimmer mit Meerblick mehr. Pragmatiker mit erhöhter Umsicht auf das Budget sagen sich freilich: „Im Zimmer bin ich nur zum Schlafen. Ich habe nicht die Absicht, für eine Aussicht zu zahlen.“ Ähnlich ist es beim Fotografieren. Da gibt es Reisende, die viel Energie aufwenden, um möglichst viele Ansichten „im Kasten zu haben“ (der Autor gehört zu dieser Gruppe), und jene, welche die Aussicht auf Fotogra-

fier-Stress abschreckt und die ihre Einblicke lieber im Gedächtnis bewahren. Wobei sicher Erstere auch der Ausblick reizt, zuhause anderen in ihre festgehaltenen Ansichten Einsicht zu gewähren – sei es im Fotobuch, auf einem Bildschirm oder im Fotoalbum. Nur Dia-Abende mit Projektor und Leinwand sind weitgehend außer Sicht geraten.

KIZ/NIE

Machen Sie mit! Waren Filme für Dia-Aufnahmen Negativfilme oder Umkehrfilme? Einsendungen bis 10. Mai an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 15: Imst

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Wenn ich über die am Gerüst kletternde Kirchenkatze in Kirchschlag lese (Seite 9), bin ich schon sehr froh, dass das Gerüst beim Dom nicht mehr bis zu meinem Nest reicht.

„Die Worte des Gebets leiten uns sicher durch dunkle Täler.“ PAPST FRANZISKUS IN SEINER WÖCHENTLICHEN VIDEOANSPRACHE

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

Im Haushalt gibt es viele Sisyphusarbeiten. Für eine Sache, die man als erledigt abhaken kann, kommen gefühlt zwei neue dazu. Immerhin: Ich habe alles aufgeschrieben und kann theoretisch nichts vergessen. Als ich letztes Wochenende den Grill angefeuert und die Koteletts aufgelegt habe und die Flammen dann nach wenigen Sekunden erloschen sind, dämmerte es mir: Meine Erinnerungslisten haben eine Schwachstelle. Die Dinge, die nur etwa einmal im Jahr regelmäßig anstehen, versuche ich mir einfach so zu merken. Vor dem Winter war ich mir sicher, irgendwie rechtzeitig knapp vor Start der Grillsaison daran zu denken, eine neue Gasflasche zu besorgen. Hat offenbar nicht funktioniert. Die Vergesslichkeit führt aber nicht immer zwangsläufig zu einem Mangel. Jedes Jahr nehme ich mir ein paar Wochen nach Ostern im Blick auf die Süßigkeitenberge zuhause vor, die (Ur-) Großeltern nächstes Jahr darum zu bitten, etwas weniger Schoki für die Kinder ins Osternest zu legen. Leider vergesse ich das so gut wie immer und es bleibt beim guten Vorsatz. Wenigstens die Kinder sind mir darüber sicher nicht böse. Meine Vergesslichkeit wird ihnen ganz ordentlich versüßt.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.