KiZ-ePaper Nr. 02/2021-m

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MARIE DOCHER / PHOTOALTO / PICTUREDESK.COM

Nr. 2 I 14. Jänner 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Tag des Judentums In guter Tradition begehen Österreichs Kirchen den 17. Jänner als Tag des Judentums. Wir heben ihn in dieser Ausgabe unter anderem durch eine Schriftauslegung aus jüdischer Sicht hervor. Siehe die Seiten 4, 12 und 16

Musik. Domkapellmeister Josef Habringer spricht über den Stellenwert von Kultur. Seite 3

Nachgefragt. Wie Menschen mit Beeinträchtigung die Coronazeit erleben. Seite 6

Medien. Über den Aufdeckerjournalismus der Schweizer Plattform kath.ch. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR Klimafieber Viren sind flexible Erreger. Durch zufällige Veränderungen in ihrem Erbgut – Mutationen – können sie sich besser vermehren als frühere VirusGenerationen. Ihre Anpassungsfähigkeit erinnert an die der Menschen. Zwischen Sibirien und der Sahara sind Menschen überlebensfähig, einerseits durch kulturelle Errungenschaften wie Kleidung und Sonnenschutz, anderer-

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

seits durch Genmutationen, die die Menschen langsam an die Umgebung anpassten. Bei weniger Sonnenlicht im Norden überlebten eher hellere Hauttypen, weil da die UV-Strahlen leichter durchdringen, um Vitamin D zu bilden. Bei mehr Sonnenlicht erwies sich dunklere Haut als Vorteil, weil sie vor zu viel UV-Licht schützt. Neben der Anpassungsfähigkeit verbindet die Menschen womöglich noch etwas mit den Viren: Ihr Fehler, den „Wirt“ zu schwächen, der sie am Leben erhält. Erfolgreiche Viren (wie z. B. Herpes-Viren) töten den Wirt nicht. Der Tod des Wirts ist schlecht für das Virus. Unsere Erde hat ein hervorragendes „Immunsystem“, das trotz der Eingriffe durch den Menschen immer wieder neue biologische Gleichgewichte hervorbringt. Wie bedrohlich sind die „Fieberschübe“ der Erde, die wir Menschen mitauslösen? Für die Erde vermutlich weniger als für uns „Viren“.

14. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Deutliche Veränderung tut not In Deutschland wird um die Reformthemen im synodalen Weg offen gerungen. In der Schweiz ist rund um die Churer Bischofswahl (Seite 28) einiges in Diskussion. Und bei uns? 25 Jahre nach dem Kirchenvolksbegehren hat sich in Österreich kirchenpolitische Erschöpfung breitgemacht. Doch diese Ruhe führt zu keinem Abflauen der Kirchenaustritte (siehe die Seiten 4 und 12) und straft somit jene Lügen, die Ruhe in der Kirche für gut halten. Das Gegenteil ist der Fall, wir brauchen konstruktive Diskussionen und das Ringen miteinander. Wenn zum Beispiel der Heiligenkreuzer Altabt Gregor Henckel Donnersmarck jüngst meinte, die Kirche müsse sich „nur sehr wenig ändern“, dann klingt das nach einer Kirche, die sich selbst genügt; einer Kirche, der egal ist, ob sie von den Menschen ernstgenommen oder auch nur verstanden wird. So eine Kirche kann aber

nicht Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen teilen. Eine Kirche, von der wahrgenommen wird, dass sie Priestern die Ehe und Frauen die Weihe verwehrt und in Bezug auf Missbrauch in vielen Fällen versagt hat, tut sich schwer, als Überbringerin der guten Botschaft angenommen zu werden. Dabei geht es noch gar nicht um erhoffte Kircheneintritte, die ohnehin nicht als rasche Folge von Reformen zu erwarten sind. Es geht zunächst „nur“ um Glaubwürigkeit und Vertrauen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: KARDINAL WILTON GREGORY

Keine „hetzerische Rhetorik“ Der spaltende Ton, der in letzter Zeit unseren nationalen Diskurs prägte, muss sich ändern. Diejenigen, die sich hetzerischer Rhetorik bedienen, müssen Verantwortung dafür übernehmen, dass sie die zunehmende Gewalt in unserem Land schüren.

Der Erzbischof von Washington, Kardinal Wilton Gregory, verurteilte die gewaltsamen Ausschreitungen und den Sturm auf das Kapitol in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten und rief zu Frieden und Einheit auf. Zugleich übte er Kritik an der „hetzerischen Rhetorik“ in der Politik. Die USA seien zur Demokratie berufen, so der Erzbischof. Dazu gehöre, die Meinung anderer zu respektieren und die Menschenwürde derjenigen anzuerkennen, mit denen man nicht übereinstimme. ANDREW HARNIK/AP/PICTUREDESK.COM


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

14. Jänner 2021

Chöre in Österreich Der Chorverband Österreich hat folgende Zahlen – vor Corona – erhoben. Es gibt n ca. 100.000 Sänger/innen (38,6 % Sänger, 43 % Sängerinnen, 18,4 % singende Kinder und Jugendliche) und n ca. 3.500 Chöre, davon 40 % Gemischte Chöre, 20 % Männerchöre, 4 % Frauenchöre, 14 % Kinder- und Jugendchöre und 22 % Kirchenchöre. In Oberösterreich allein gibt es 780 Mitgliedschöre des OÖ. Chorverbands. n Aktivitäten pro Jahr: an die 13.000 Konzerte, 20.000 Messen und Gottesdienste sowie ca. 90.000 Chorproben Josef Habringer ist Domkapellmeister, Chorleiter, Dirigent und Sänger.

DIÖZESE LINZ

Domkapellmeister Josef Habringer über Corona, die Chorlandschaft und das Gesundheitssystem in Österreich

Dringend benötigt: Kultur! Die Weihnachtszeit ohne Musik zu erleben, war nicht nur für viele Musiker/innen hart. Was fehlt, wenn die Kultur stillsteht, und wie groß die Dankbarkeit für Musik ist, darüber hat die KirchenZeitung mit Domkapellmeister Josef Habringer gesprochen.

vor. Die Kinder sollen schon im Kindergarten mit dem Computer vertraut werden, dabei sind Musik, Singen, Bewegung und In-denGatsch-Hüpfen viel wichtiger für die kindliche Entwicklung“, stützt sich Habringer auf Erkenntnisse der modernen Hirnforschung.

ELISABETH LEITNER

Dankbarkeit. Eine schöne Erfahrung sei die große Dankbarkeit gewesen, die er erlebt habe, wenn Musizieren und Singen bei liturgischen Feiern möglich war. Mitfeiernde im Gottesdienst, Sänger/innen, Instrumentalist/innen hätten sich nach Gottesdiensten oft überschwänglich bedankt. Was fehle, wenn nicht musiziert werden könne, sei jetzt vielen bewusst geworden, ist seine Erfahrung. Von den Musikern, Chorleitern und Dirigenten werde viel an Flexibilität verlangt: kleine Ensembles, neue Stücke, andere Probenorte stehen an der Tagesordnung. „Doch viele können gar nicht proben, weil – anders als im Mariendom – der Platz für Sänger/innen und Besucher/innen einfach zu klein ist“, erklärt Habringer. Er habe immer alle Möglichkeiten ausgeschöpft, strenge Sicherheitskonzepte hätten den Rahmen vorgegeben. „Bei uns ist nie etwas passiert“, kann Habringer rückblickend sagen. Corona -Ansteckungen würden auch nicht im Theater passieren, sondern auf dem Weg dorthin, ist seine Einschätzung.

„Für die Chorlandschaft ist es eine Katastrophe“, sagt Domkapellmeister und Chorleiter Josef Habringer im Gespräch mit der KirchenZeitung. „Seit März ist das gemeinsame Singen nicht mehr möglich. Neben dem Singen fehlt auch die Gemeinschaft“, gibt er zu bedenken. „Besonders in der Adventund Weihnachtszeit ist das spürbar gewesen“, erzählt der Musiker und Theologe, der seit Jahrzehnten im Dienst der Diözese Linz steht. Gottesdienste, Konzerte, Weihnachtsfeiern haben die Sänger/innen schmerzlich vermisst. „Und ein Ende der Durststrecke ist für die Chorlandschaft noch nicht in Sicht!“, gibt er zu bedenken. Kulturnation Österreich? Dass in Reden immer wieder die Kulturnation Österreich beschworen werde, halte er mittlerweile für ein Klischee, sagt Josef Habringer: „Ich habe nicht den Eindruck, dass in Oberösterreich die Kultur im Vordergrund steht, sondern die Digitalisierung. Musik, hier besonders die Musikschulen, wurde früher stark gefördert, jetzt geht es in Konferenzen des Landes darum, die Digitalisierung und die Wirtschaft zu fördern, Kultur kommt nicht mehr

Grundbedürfnisse. Vergessen werde bei all dem, dass Kultur „Nahrung für die Seele“ sei. Kunst und Kultur bediene die Seele: „Wir tun alles für den Körper. Wir kaufen Nudeln,

Tomatensugo und Klopapier, aber ist auch etwas für die Seele dabei?“ Auch die seelischen Grundbedürfnisse wie Theater, Musik und Kunst müssten abgedeckt werden, fordert Habringer. – Das erinnert an Ricardo Muti, den Dirigenten des Neujahrskonzerts, der an die Regierenden und an ein Millionen-TV-Publikum gewandt Folgendes sagte: „Betrachten Sie Kultur immer als eines der Hauptelemente, um eine bessere Gesellschaft und eine bessere Zukunft zu formen.“ Impfungen. Habringer hofft, dass mit Tests und Impfungen die Situation bald besser wird. Er selbst hat Corona bereits hinter sich: Es sei eine Krankheit, die er niemandem wünsche, sagt er. Wenig Verständnis hat er für jene, die sämtliche Maßnahmen verweigern: „Auch wenn man nicht mit jeder Maßnahme einverstanden ist, sollte man sehen, wie gut es uns in Österreich geht. Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt und leben in einer Pandemie – und die Menschen verweigern Tests und Impfungen. Ist das ein Zeichen der Wohlstandsverwahrlosung?“, fragt sich Habringer. Grundsätzlich ortet er ein starkes Schwarz-Weiß-Denken, auf vernünftige Argumente werde gar nicht mehr eingegangen, die Unversöhnlichkeit sei groß. Dabei sei es wichtig, dass jetzt alle an einem Strang ziehen: „Damit wir aus der Krise wieder herauskommen.“ Nur dann ist wieder möglich, was er neben Tennis spielen am liebsten tut: singen, musizieren, dirigieren, Kultur machen und erleben – Nahrung für die Seele eben.

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4 Oberösterreich

14. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirchenstatistik für Oberösterreich 2020

„Kirche hielt den Kontakt“ Artikel folgt am Mittwoch, 13. Jänner 2021, um ca. 10 Uhr!

Die Kirche gab im Coronajahr 2020 vielen Menschen Halt. HARALD OPPITZ/KNA

Gegen schleichenden Antisemitismus Der geplante Vortragsabend zum Tag des Judentums am 17. Jänner muss coronabedingt auf das kommende Jahr 2022 verschoben werden, das Anliegen des christlich-jüdischen Komitees OÖ zum diesjährigen Tag des Judentums bleibt jedoch als deutliche und dringende Botschaft aufrecht: „Antisemitismus, in welcher Form und aus welchen Motiven auch immer, darf keinerlei Raum in Politik, Gesellschaft und Religionen gegeben werden! Jeder Angriff auf Menschen wegen ihrer religiösen und/oder kulturellen Zugehörig-

keit, insbesondere auch auf Jüdinnen und Juden, ist zu verurteilen und sofort Einhalt zu gebieten. Besonderes Augenmerk ist dabei auch auf implizite Formen des Antisemitismus und auf die schleichende Verbreitung antisemitischer Inhalte im Internet bzw. in den Sozialen Medien zu legen.“ Seit 20 Jahren engagieren sich die Katholische Kirche, die Evangelischen Kirchen und die Israelitische Kultusgemeinde Linz im christlich-jüdischen Komitee OÖ. X  Die gesamte Stellungnahme finden Sie auf: https://www.dioezese-linz.at/oekumene

Der jüdische Friedhof in Steyr

J-CH KOMITEE OÖ


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

14. Jänner 2021

Herausforderungen in der Firmpastoral

Firmungen im kleineren Kreis Corona wird den kirchlichen Veranstaltungskalender wohl auch in den nächsten Monaten fest im Griff haben. Es heißt flexibel bleiben und kreative Lösungen finden. Das trifft besonders für die Firmpastoral zu. Vorerst wird bei den Firmterminen eher im kleineren, pfarrlichen Kreis geplant. Die verschobenen Firmungen aus dem Frühjahr 2020 wurden soweit möglich im Herbst gespendet. Dennoch ist der Rückstau noch immer beträchtlich. Etwa ein Drittel der Firmungen muss im Jahr 2021 nachgeholt werden. Sollte das gelingen, wird heuer möglicherweise eine Rekordzahl an Jugendlichen gefirmt. Wie das genau aussehen wird, hängt jedoch von der Entwicklung der Coronapandemie ab. Einstweilen wird noch nicht mit größeren Firmungen, bei denen Jugendliche aus mehreren Orten zusammentreffen, geplant. Firmungen, die in kleinere Gruppen rein auf pfarrliche Ebene verlagert wurden, sollen jedoch schon ab dem Frühjahr stattfinden, so etwa in Enns oder Tarsdorf.

Rafael Fesel (links) und Stefan Schöttl sind die Firmreferenten der Diözese Linz. PRIVAT

Firmalter erhöhen? „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“, zitiert Stefan Schöttl den griechischen Philosophen Aristoteles. Schöttl, Referent für Firmpastoral in der Diözese Linz, weiß: Auch 2021 heißt es für alle Beteiligten in der Firmvorbereitung die Segel neu auszurichten. „Der Wind weht, wo er will“, heißt es im Evangelium nach Johannes (Joh 3,8). Das könne man als Zusage verstehen, meint Schöttl: „Gottes Geist begleitet die neuen Wege.“ Eine neue Alternative könnte in Pfarren mit Firmalter von 12 Jahren sein, dieses nach der nächsten Firmung auf 14 zu erhöhen. „Damit könnte vermieden werden, dass zwei Jahrgänge gemeinsam zu einem Termin kommen müssen. Gerade in größeren Pfarren könnte das sinnvoll sein“, erklärt Schöttl. Denn größere Firmungen wird es nach derzeitiger Einschät-

Einzug zur Firmung. Ab wann dies wieder normal möglich sein wird, steht noch in den Sternen. ADOBE/ FABIO RONCAGLIA

zung vielleicht erst im Herbst 2021 geben können, wenn ein größerer Teil der Bevölkerung geimpft ist. Material zur Firmvorbereitung. Unabhängig davon hat der Arbeitskreis Firmung der Diözese Linz Möglichkeiten für die Firmvorbereitung erarbeitet, die bei neuen Wegen unterstützen können. Ein wichtiges Ziel dabei ist, Online- und Präsenzmodule gut zu verbinden und in diesem Jahr eine hybride Firmvorbereitung anzubieten. Dazu stehen als Basis fünf ausgearbeitete Einheiten für Gruppenstunden zur Verfügung. Sie sind auf der Website (siehe Infokasten) bereitgestellt. Dort finden sich auch immer die aktuellsten Hinweise zu den geltenden Covid-Regeln, die für die Firmpastoral gelten. Sobald es möglich ist sich wieder in Gruppen im Freien zu treffen, gibt es eine Fülle guter Ideen. Dazu gehören auch Aufgaben für Jugendliche und ihre Patinnen und Paten, die Großgruppen vermeiden und zeitlich unabhängig durchgeführt werden können, wie z. B. gemeinsames Pilgern oder digitale Schnitzeljagden. Da 2021 keine regionalen SpiriNights stattfinden, gibt es ab Mitte Februar ein Materialheft für eine Do-it-yourself-SpiriNight in der eigenen Pfarre. P.S.

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Schulungen und Infos 21. Jänner, 18 Uhr: Online-Schulung „Covid-fit für MultiplikatorInnen in der ­ Firmpastoral“ 4. Februar, 18 Uhr und 16. Februar, 14 Uhr: Online-Schulung „ESPOTO – digitale Schnitzeljagden planen“ Ab Mitte Februar: Materialheft für Do-ityourself-SpiriNights Anmeldungen und Infos unter: www.dioezese-linz.at/firmung

SOZIALES Corona-Impfung. Die Oberösterreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (OBGAM) appelliert an die Politik, die Corona-Impfung möglichst rasch auch beim Hausarzt anzubieten. Erwin Rebhandl, Allgemeinmediziner und Präsident der OBGAM, berichtet diesbezüglich von einer steigenden Nachfrage. Anmeldung und Terminvergabe könne über die Praxis oder Primärversorgungseinheit laufen. „Werden die Hausärzte nicht möglichst rasch in die Umsetzung des Impfkonzeptes eingebunden, fürchte ich, dass die Impfbereitschaft angesichts organisatorischer Unsicherheiten wieder sinken wird“, sagt Rebhandl. Ausbau Kinderbetreuung. In Oberösterreich sind 4,4 Prozent der Kinder unter drei Jahren und rund 24 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen in vollzeittauglicher institutioneller Kinderbetreuung. Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert deshalb einmal mehr den Ausbau der Kinderbetreuung, gekoppelt mit einer Bedarfserhebung. „Die Arbeitsverhältnisse der Eltern werden immer flexibler, die Betreuungszeiten der Einrichtungen halten mit dieser Entwicklung nicht Schritt“, kritisiert AK-Präsident Johann Kalliauer. Kirchenzeitung. Am 13. Jänner um 21 Uhr sendet Radio Klassik Stephansdom eine Diskussion über die Rolle von Kirchenzeitungen und anderen kirchlichen Medien. Unter der Moderation von Golli Marboe diskutieren Elisabeth Mayr vom Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreichs, Franz Josef Rupprecht von der Eisenstädter Kirchenzeitung „Martinus“ und KirchenZeitungs-Chefredakteur Heinz Niederleitner. Die Sendung ist im Internet auch danach anzuhören: www.radioklassik.at/zur-relevanz-vonkirchenzeitungen.


6 Soziales

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KirchenZeitung Diözese Linz

Menschen mit Beeinträchtigungen und Corona

„Lassen uns nicht unterkriegen“ Sie fühlen sich von der Öffentlichkeit wenig beachtet, sind von den Corona-Maßnahmen aber besonders betroffen: Menschen mit Beeinträchtigungen. Ein Paar und eine vierköpfige Familie erzählen von ihren täglichen Herausforderungen und was ihnen Halt gibt in der Krise. LISA-MARIA LANGHOFER

„Es war ein langes Jahr“, sagt Adi Landgraf. Der 58-Jährige lebt gemeinsam mit seiner Frau Maria (49) in einem Assista-Wohnhaus in Altenhof am Hausruck. Assista ist ein Unternehmen, das Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützt. Adis und Marias Beeinträchtigung nennt sich „Cerebralparese“, das sind Bewegungsstörungen, deren Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung liegt. „Normalerweise sind wir viel unterwegs, gehen in den Tierpark, auf Konzerte oder machen Heimatbesuche. Heuer wa-

ren wir nur zweimal aus“, erzählt Adi. Zum Glück hätten die Wohnhäuser im „AssistaDorf“ alle einen Garten und es sei möglich, auf dem Gelände herumzuspazieren. Wie schon in den letzten beiden Lockdowns halten sich die beiden mit Musik hören, basteln oder kochen bei Laune. „Ich mache alles, von Rindssuppe bis Kuchen“, erklärt Adi. Wenig Aufmerksamkeit. Obwohl das Ehepaar gut zurechtkommt, gibt es doch einiges, was sie stört: „Das Hin und Her mit den

Maria und Adi sind ein lebensfrohes Ehepaar, das mit viel Humor durch die Krise geht. Von der Regierung wünschen sie sich dennoch mehr Aufmerksamkeit für behinderte Menschen. PRIVAT

Lockdowns ist eine Katastrophe.“ Die Regierung tue zu wenig, vor allem als Gruppe der Beeinträchtigten fühlen sie sich zu wenig von dieser beachtet. „Man übersieht uns, weil wir kein Geld einbringen“, meint Adi. Er befürchtet, dass aufgrund der CoronaMaßnahmen die Sozialgelder in den kommenden Jahren stark gekürzt werden. „Gespart wird bei uns.“ Seit Jahren werde zwar über die Aufwertung der Pflege gesprochen, doch in den Augen der Landgrafs passiere viel zu wenig: „Die Pflege wird nicht gut bezahlt, es gibt zu wenig Betreuer/innen. Die Menschen werden aber immer älter, das muss finanziert werden.“ Engagement. Adi und Maria üben aber nicht nur Kritik, sondern engagieren sich selbst für die Gemeinschaft. Beide haben kürzlich die Seelsorge-Ausbildung abgeschlossen. „Wir wollen Leuten helfen, die jemanden zum Reden brauchen“, sagt Maria. Während sie als Lektorin agiert, ist Adi für das Technische in der Kirche verantwortlich. „Ich bin ein Lebendiger, ich möchte Schwung in die Kirche bringen“, sagt er. Sein herzliches Lachen lässt keinen Zweifel, dass ihm das auch gelingen wird. Überhaupt gehen Maria und Adi mit viel Humor durch die Corona-Krise. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, sagt Adi und wirft seiner Liebsten einen schelmischen Blick zu. „Maria neckt mich, ich necke Maria. Das passt.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 7

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Menschen mit Behinderungen in Österreich Gesamtzahl. Laut Statistik Austria leben rund 18 Prozent der Österreicher/innen mit einer dauerhaften Behinderung, hochgerechnet 1,3 Millionen Personen. Art und Häufigkeit. Die drei häufigsten Beeinträchtigungen sind: Einschränkungen der Beweglichkeit (14 Prozent, 1 Million Menschen), mehrfache Beeinträchtigungen (7 Prozent, 534.000 Personen), nervliche oder psychische Probleme (4 Prozent, 270.000 Menschen)

Familie im Lockdown. „Mein Sohn Lukas ist ein Stück weit selbstständiger geworden, er kann jetzt auch mal kurze Zeit alleine bleiben“, gibt Carmen Märzinger ein Beispiel dafür, dass die Coronakrise nicht nur negative Seiten hat. Die 44-Jährige wohnt mit ihrem Mann Dieter und ihren Söhnen Lukas (17) und Jonas (10) in Leonding. Beide Buben wurden mit einem seltenen Gendefekt geboren, der unter anderem ihre kognitive Entwicklung beeinträchtigt. Die Betreuung der Kinder sei vor allem im ersten Lockdown herausfordernd gewesen, da beide Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten: Carmen bei einer Drogeriekette, Dieter als Bäcker. „Zum Glück habe ich ein gutes Team in der Arbeit und konnte es mir gut einteilen“, sagt Carmen. Ein Vorteil sei gewesen, dass die Sonderschulen (Jonas besucht die PeterPetersen-Landesschule von St. Isidor) von den kompletten Schließungen ausgenommen waren, Notbetreuung war immer gesichert. Anders als im ersten Lockdown kann der ältere Lukas auch wieder die Lebenshilfewerkstätte in Urfahr besuchen. „Ohne diese Angebote wäre der Alltag komplizierter zu bewältigen“, sagt Vater Dieter. Mehr Wertschätzung. Ähnlich wie Adi und Maria befürchten auch die Märzingers künftige Einsparungen im Sozialbereich, ein Auseinandergehen der Gehaltsschere und einen „Hagel“ an Steuerreformen. Die-

ter Märzinger fordert mehr Wertschätzung und Toleranz gegenüber behinderten Menschen: „Es sollte mehr publik gemacht werden, dass diese Gruppe es sehr schwer hat. Uns geht es ja noch gut, aber wenn etwa ein Kind schwerere Beeinträchtigungen hat, für die es nichts kann, und die Eltern müssten eigentlich 24-Stunden-Betreuung machen und gleichzeitig noch arbeiten – wie sollen die das schaffen?“ Solo-Erstkommunion. Ein großes Lob spricht Carmen Märzinger unter anderem an Schule, Hort und Therapiezentrum aus: „Die haben uns gezeigt, wie man eine Tagesstruktur aufbauen kann, die besonders für Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag essenziell ist. Auch deshalb haben wir es bisher so gut geschafft.“ Unterstützung erhielt die Familie auch seitens der Pfarre Leonding-Hart-St. Johannes. Wie fast überall wurde die Erstkommunion mehrmals verschoben. „Da haben wir uns hilfesuchend an die Pfarre gewandt“, erzählt Carmen. So bekam Jonas eine Erstkommunion ganz für sich allein (siehe Foto oben). „Die Feier war sehr lieb gestaltet“, sagt Carmen. Für sie und ihre Familie sind Respekt, Menschlichkeit und Familienzusammenhalt sehr wichtig. „Wir müssen aufeinander schauen, uns auch einmal selbst zurücknehmen und erkennen, dass man sich auch immer etwas Gutes aus einer Krise herausholen kann.“

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PRIVAT

Familie Märzinger kann sich während der Coronakrise auch auf die Unterstützung ihrer Pfarre verlassen. Für Sohn Jonas (2.v.r.) organisierte diese seine ganz eigene Erstkommunionsfeier. PRIVAT

Bewusstseinsbildung. „Das Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderungen setzt sich dafür ein, dass Seelsorger/innen in Pfarren inklusiv arbeiten, also Menschen mit Behinderungen in ihrer Seelsorgearbeit mit bedenken und teilhaben lassen. Das Referat bemüht sich um eine Bewusstseinsbildung im Sinne einer Achtsamkeit auf Augenhöhe, das bedeutet, dass ich nicht automatisch davon ausgehe zu wissen, was mein Gegenüber braucht oder möchte um teilhaben zu können. Neben der Teilhabe geht es auch um eine Teilgabe, sodass jeder, der möchte, Kirche mitgestalten kann, auch wenn es nicht immer in die gewohnten Abläufe hineinzupassen scheint.“

Brigitte Niedermaier, Referentin Seelsorge für Menschen mit Behinderungen. 0676 8776-3534, www.dioezese-linz.at/SeelsorgeMenschenmitBehinderung


8 Lebendige Kirche

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ICO – mehr als eine Million an Spenden

Die Not ist – befeuert durch Corona – im Jahr 2020 in den Ländern des Nahen Ostens rapide angewachsen, die ICO – Initiative Christlicher Orient hat aber auch erfahren, dass die Hilfsbereitschaft ihrer Unterstützer/innen deutlich zu-

MOMENTE

Wenn das Kirchendach zum Kraftwerk wird

Neuhofen an der Krems. Gerade in den Zeiten der coronabedingten Einschränkungen besuchen viele Neuhofener/ innen die Pfarrkirche – auch, wenn kein Gottesdienst stattfinden kann. Mit sieben Impulsstationen im Kirchenraum bietet die Pfarre aber Anregungen zum Nachdenken und zum Gebet. Die Pulte sind in der gesamten Kirche verteilt und werden immer wieder mit Texten neu gestaltet. „Machen Sie sich auf den Weg in die Pfarrkirche. Halten Sie inne und lassen Sie sich auf die Auseinandersetzung mit den Texten ein“, lädt der Pfarrgemeinderat ein. PFARRE

genommen hat. Erstmals seit der Gründung vor rund dreißig Jahren betrug das Spendenaufkommen der ICO etwas mehr als eine Million Euro. Das ist ein Grund zur Freude und Anlass, Danke zu sagen im Namen all jener Menschen, denen

KirchenZeitung Diözese Linz

im Libanon und Irak, in Syrien, der Südosttürkei und Palästina die Hilfe zugutekommt. Projektschwerpunkte waren der Wiederaufbau einer Schule in einem Armenviertel Beiruts, „Corona-Pakete“ und aktuell die Winterhilfe. ICO (3)

„Diese Förderung ist ein Geschenk“ Auch im vergangenen Jahr 2020 war der Trend ungebrochen. Immer mehr Pfarren setzen auf Strom aus erneuerbarer Energie. Die Diözese Linz fördert einen wesentlichen Teil der Herstellungskosten. Dass die Diözese Linz einen Großteil der Planung und Finanzierung von Photovoltaikanlagen übernimmt, ist für Diakon Carlo Neuhuber ein wichtiger Anstoß für die Pfarren: „Diese Förderung ist ein Geschenk.“ Seine Pfarre Steinbach an der Steyr nützte diese Hilfestellung seitens der Diözese und errichtete eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Pfarrzentrums. Damit kann etwa das Carsharing-Elektroauto, das Neuhuber als Dienstfahrzeug verwendet, mit dem nötigen Strom versorgt werden. Ein Großteil des produzierten Stroms wird derzeit ins Stromnetz eingespeist. Es ist ein Gebot der Stunde: Jede geeignete und sinnvolle Fläche müsse für Photovoltaikanlagen genutzt werden, sagt der Diakon: „Nur dann kann es uns gelingen, die Klimaziele bis 2050 zu erreichen.“ So wie die Pfarre Steinbach an der Steyr nutzen immer mehr Pfarren die Förderung, die aus Mitteln des Kirchenbeitrags finanziert

wird. Seit 2016 wird der Bau von Anlagen zentral koordiniert. Seitdem gingen 85 Anlagen in Betrieb, rund 15 Anlagen wurden vor 2016 errichtet und rund 10 weitere sind derzeit in Vorbereitung. Die Gesamtfläche der Solarstromanlagen beträgt bisher 3.000 Quadratmeter. Wie es der Papst vorgibt. Mit diesem Engagement kann sich die Diözese nicht zuletzt auf Papst Franziskus berufen. Dieser ruft in seiner Umweltenzyklika Laudato si‘ zur Maßnahmen auf, um den Klimawandel zu stoppen. P.S.

Photovoltaikanlage auf der Rückseite des alten Pfarrhofs in Steinbach an der Steyr. NEUHUBER


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

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Heilige Drei Könige im Zeichen der Corona-Pandemie

Sternsingeraktion wird verlängert Trotz der Pandemie konnten sich die Sternsinger auf den Weg machen. Einige Pfarren haben Hausbesuche unter strengen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt. Erste Einzelergebnisse bei den Spenden fielen erfreulich aus. Dabei geht die Sternsingeraktion heuer erstmals in die Verlängerung. Sollen die Sternsinger in Zeiten von Corona überhaupt Hausbesuche machen? Diese Frage musste jede Pfarre heuer für sich beantworten, da die Voraussetzungen überall anders waren. Auch Lisa Schaumberger, die die Sternsingeraktion für Sandl organisiert hat, hat lange überlegt, was die beste Lösung ist. „Man weiß ja nie, wie die Leute dann wirklich reagieren“, erzählt sie. Im Nachhinein könne sie aber sagen, dass es eine gute Entscheidung war, Caspar, Melchior und Balthasar loszuschicken. „Alle Bewohner nahmen uns freundlich auf und hatten großes Verständnis für all die Coronamaßnahmen. Am Ende sind wir stolz und dankbar, ein sensationelles Spendenergebnis von 6.412 Euro der Dreikönigsaktion überweisen zu dürfen. Ein Rekordergebnis.“ 19 Sternsinger und Sternsingerinnen waren in dem Mühlviertler Ort heuer unterwegs. Bei einem Besuch trafen die Heiligen Drei Könige sogar auf Kamele, die am Bauernhof leben. „Der Besitzer hat uns daraufhin eingeladen, die Kamele zu streicheln“, erklärt Lisa Schaumberger. Ähnlich positive Erfahrungen wie Sandl hat die Stadtpfarre Wels gemacht. „Heuer haben viele Menschen gar nicht mit den Sternsin-

In Sandl trafen die Sternsinger bei einem ihrer Hausbesuche auf ein Kamel.

gern gerechnet, da war dafür bei manchen Häusern ob der Begegnungen auf der Straße die Freude und Spendenfreudigkeit umso höher“, berichtet Sabine Traunmüller-Reichhold, die als Teil einer Erwachsenengruppe von Haus zu Haus zog. Pfarren bewiesen Kreativität. „Die heurige Sternsingeraktion war für alle nicht einfach. Umso mehr freuen wir uns über das Engagement und die Rückmeldungen aus den Pfarren“, betont Mayella Gabmann, Abteilungsleiterin der Katholischen Jungschar in der Diözese Linz. Auch wenn nicht alle Pfarren den traditionellen Von-Haus-zuHaus-Besuch mit dem strengen Hygienekonzept umgesetzt haben, waren doch fast alle auch heuer auf besonders kreative Weise an

PRIVAT

der Sternsingeraktion beteiligt: es gab Sternsingerecken in den Kirchen, Online-Videos, Holzkönige, aber auch Lichterwege durch die Gemeinden. Doch selbst wenn einzelne Pfarren sehr gute Ergebnisse gemeldet hätten, sei es für Zahlen zum Gesamt-Spendenergebnis in Oberösterreich noch eindeutig zu früh, betont die Jungschar. Die Organisation weist zudem darauf hin, dass die Sternsingeraktion heuer in die Verlängerung geht. Wen die Sternsinger und Sternsingerinnen nicht erreicht haben, der kann online oder mit einem der vielen Zahlscheine spenden, die die Menschen per Post bekommen haben. PAUL STÜTZ

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Onlinespenden: www.sternsinger.at Mehr Sternsingerberichte: www.kirchenzeitung,at

Erfolgreicher Start

n Mauthausen. Die Erstkommunionkinder haben mit ihrer Werklehrerin Rasina Rau­ daschl Bänder gehäkelt. Diese hängen als Bankabsperrungen – versehen mit einem Namenskärtchen – in der Pfarrkirche. „Sie bringen Farbe, Licht und Wärme in das Gotteshaus, weil sie die Freude der Kinder enthalten“, betont Pfarrassistentin Waltraud Nußböck. Auch eine „Pflückleine“, die der Kinderliturgiekreis gestaltet hat, findet sich in der Kirche. Von der Leine kann man sich ermutigende Gedanken und kleine Basteleien pflücken. PFARRE

Linz. „SINNergie“, ein Projekt für junge Erwachsene im Rahmen des Katholischen Bildungswerkes Oberösterreich (KBW), kann auf einen erfolgreichen Start zurückblicken. Die Onlinegesprächsrunden seien bei den Teilnehmer/innen auf sehr positive Resonanz gestoßen, betont das KBW. Der nächste Infoabend über „SINNergie“ soll am Do., 28.1., 18 bis 20 Uhr im Bildungshaus St. Magdalena stattfinden. Sollte die Präsenzform nicht möglich sein, wird der Infoabend online durchgeführt. www.dioezese-linz.at/sinnergie


10 Thema

26. September 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Zusammenspiel von Gott und Mensch

Der Ablass ist ein Angebot Josefsjahr, Jakobusjahr und andere Anlässe führen 2021 dazu, dass die Kirche besondere Ablässe anbietet. Diese Bußpraxis wirkt im 21. Jahrhundert aus der Zeit gefallen und hat doch tiefere Gründe als viele wissen. MONIKA SLOUK

„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt.“ Schon Anfang des 16. Jahrhunderts kannte man Werbe-Slogans. Die Nachfrage nach dem ewigen Heil war zu dieser Zeit besonders hoch. Gute Geschäftsleute wie der Dominikanerpater Johannes Tetzel erkannten ihre Chance. Wenn etwas begehrt ist, lässt sich gutes Geld damit verdienen, noch dazu, wenn man es wie die heutigen „Influencer“ versteht, Menschen von der Notwendigkeit eines Angebots zu überzeugen. Johannes Tetzel konnte das, er ist eine Symbolfigur des Ablasshandels, der bereits von Zeitgenossen, auch katholischen Amtsträgern, hart kritisiert wurde. Geld für den Petersdom. Das tat dem Erfolg aber keinen Abbruch. Johannes Tetzel sorgte mit dem Verkauf von Ablasszetteln für volle Kassen, ein großer Teil des Geldes floss in den Bau des Petersdoms in Rom. Martin Luther war der berühmteste Kritiker des Ablasshandels. Die Lügen und Geschäftemacherei erzürnten ihn theologisch und menschlich. Damit wurde die Ablasspraxis zu einem Auslöser von Reformation und Kirchenspaltung. Seit dem Konzil von Trient (1545–1563) ist die Verbindung von Geld und Ablass verboten. Missverständliche Begriffe. Wenn 2021 aufgrund des Josefsjahres (8. Dezember 2020 bis 8. Dezember 2021) und des heiligen Jakobusjahres (1. Jänner 2021, wegen der Covid-19-Maßnahmen von Papst Fran-

ziskus verlängert bis 31. Dezember 2022) davon die Rede ist, dass besondere Ablässe gewährt werden, erinnern sich viele Menschen an ihren Geschichtsunterricht und den Ablasshandel und wundern sich über das Gerede von zeitlichen Sündenstrafen, Verwaltung des Heilsschatzes, Gnadenstand oder Bußwerken. Tatsächlich tragen die Fachbegriffe mehr zur Verschleierung als zur Erklärung dessen bei, was Papst Franziskus meint, wenn er Ablassmöglichkeiten ankündigt.

Wer gegen sein Gewissen handelt, entfernt sich nicht nur von Gott, sondern ist auch verantwortlich für die Folgen dieser Handlungen. Die Theologie spricht von Sünden (Taten) und „Sündenstrafen“ (Folgen). Sünde und Folge. Wer gegen sein Gewissen handelt, entfernt sich nicht nur innerlich von Gott, sondern ist auch verantwortlich für die Folgen dieser Handlungen. Die Theologie spricht von Sünden (Taten) und „Sündenstrafen“ (Folgen). Die Regensburger Kirchenrechts-Professorin Sabine Demel schrieb bereits 2015, dass die Rede von Sün-

denstrafen missverständlich sei, weil sie nahelegt, dass Gott zuerst eine Strafe festlegt, die er dann im Ablass wieder zurücknimmt. Es handelt sich jedoch nicht um Bestrafung durch jemanden Außenstehenden (Gott), sondern um die Konsequenzen des eigenen Handelns. Mitverantwortung. Wer zum Beispiel ein Baumwoll-T-Shirt um vier Euro kauft, obwohl er weiß, dass die Produktion nur durch Ausbeutung von Menschen in der Baumwollproduktion und -verarbeitung und in der Näherei, durch Einsatz von giftigen Düngemitteln, Stofffarben und Konservierungsstoffen möglich ist, wenn er dieses Kleidungsstück also gegen sein besseres Wissen und Gewissen erwirbt, dann schadet das einerseits ihm selbst (weil er sich von Gott entfernt), andererseits und vor allem auch den Menschen in der Produktionskette und der Schöpfung. Während in der Beichte die Sünde vergeben wird, wirken ihre Folgen aber dennoch in der Welt. Nicht egal. Hier setzt der Ablass an. Wer erkennt, dass er oder sie mitverantwortlich ist für das, was in der Welt geschieht, wird sich auch mitverantwortlich fühlen, die eigenen Fehler wieder gutzumachen. Ganz alleine wird das aber schwer gelingen. Hier springt die Gemeinschaft der Kirche ein. Es ist kein individueller Wiedergutmachungsprozess, sondern ein gemeinschaftlicher, ja, sakramentenähnlicher Vorgang. Selbstver-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

26. September 2019

Anlässe für Ablässe

Josef, Jakobus und die Ablässe 2021 Die Apostolische Pönitentiarie (zu Deutsch etwa „Bußamt“) veröffentlichte ein Dekret, das im Zusammenhang mit dem Jahr des heiligen Josef die Möglichkeit besonderer Ablässe ankündigt. Von 8. Dezember 2020 bis 8. Dezember 2021 gibt es für alle Katholikinnen und Katholiken die Gelegenheit, sich mit Gebeten und guten Taten zu engagieren, um mit der Hilfe des heiligen Josef „Trost und Linderung von den schweren Plagen der Menschheit und Gesellschaft zu erhalten, die aktuell die Welt peinigen“, wie es im Dekret heißt.

ständlich ist die Korrektur der eigenen Gewohnheiten, eine Änderung des Verhaltens Voraussetzung dafür, die Sündenfolgen aus der Welt zu schaffen. Katholisch gesprochen: Buße.

Der Petersdom wurde zu einem guten Teil mit Geld aus Ablasshandel erbaut. Der Handel mit Ablässen ist seit dem Tridentinischen Konzil (1545–1563) verboten.

Jakobusjahr. Am 1. Jänner 2021 begann ein heiliges Compostelanisches Jahr, was bereits am Silvestertag mit dem rituellen Öffnen der heiligen Pforte in Santiago de Compostela sichtbar wurde. Wer durch die offene Pforte schreitet, erwirbt einen Ablass, wenn er oder sie auch andere damit verbundene Bedingungen erfüllt. Das Jakobusjahr 2021 verlängerte Papst Franziskus wegen der Covid-19-Pandemie bis 2022, damit sich Pilger/innen nicht gedrängt fühlen, trotz Abstandsregeln und anderer Beschränkungen nach Santiago aufzubrechen. Eine solche Verlängerung gab es nie zuvor in der Geschichte der Jakobswallfahrt. Ein heiliges Jakobusjahr findet immer dann statt, wenn der Tag des heiligen Jakobus (25. Juli) auf einen Sonntag fällt, wie 2027, 2032, 2038.

KATHBILD.AT/RUPPRECHT

Trotzdem geschenkt. Alleine ist die Buße kaum durchzuhalten. Der Ablass ist ein Angebot zur Umkehr. Er ist ein stellvertretendes Fürbittgebet, dem Erhörung zugesagt ist. Da auch die Handlungen Verstorbener noch in der Welt nachwirken, kann auch für sie Ablass empfangen werden. Sabine Demel weist darauf hin, dass die Formulierung „einen Ablass erwerben“ immer noch missverständlich sei, und dass „einen Ablass empfangen“ wesentlich besser das göttliche Geschenk beschreibe. „Katholische Christ/innen können von dieser Bußübung Gebrauch machen, müssen es aber nicht; der Ablass ist ein Angebot, aber keine Pflicht für das Glaubensleben katholischer Christ/innen.“

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Ablass – Begriff und Begründungen Herkunft. Das alte Wort „Ab-lass“ lässt sich heute als Erlass oder Nachlass etwas besser verstehen. Wie Schmerzen nachlassen können, so können auch die „Sündenfolgen“ weniger werden. „Ablassen“ hieß ursprünglich vergeben, verzeihen.

Mehr Theologie. Im Artikel „Ablass“ setzt sich die Kirchenrechtlerin Sabine Demel ausführlicher mit dem Konzept des Ablasses und seiner Relevanz für heute auseinander. feinschwarz.net

Auch wer 2022 nach Santiago de Compostela pilgert, kann den Ablass des heiligen Jahres empfangen. RIKE/PIXELIO.DE

Loreto. Auch das seit 8. Dezember 2019 dauernde Loreto-Jubiläumsjahr verlängerte Papst Franziskus bis 10. Dezember 2021. Katholische Gläubige können während dieses Gedenkjahres in der Basilika von Loreto einen Ablass erhalten. Die gleiche Möglichkeit besteht in Kapellen von Flughäfen und Luftwaffenstützpunkten, die dieses Privileg bei der Wallfahrtsleitung in Loreto erbeten haben. Die Muttergottes von Loreto ist Patronin der Luftfahrt. Pandemie. Bereits am 20. März 2020 hatte die Apostolische Pönitentiarie ein Dekret veröffentlicht, mit dem sie den Zugang zu Ablässen unter bestimmten Voraussetzungen in der Corona-Pandemie vereinfachte.

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12 Panorama ÖKUMENE

KirchenZeitung Diözese Linz

Vorläufige Kirchenstatistik 2020

Weniger Austritte und Eintritte

Gebetswoche Von 18. bis 25. Jänner findet die internationale „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ statt – heuer allerdings eingeschränkt durch die

Ökumenischer Rat, Vorstand

14. Jänner 2021

Weniger Bewegung als in den Vorjahren gab es 2020 bei Kirchenaustritten und -eintritten. Insgesamt gibt es etwa 70.000 Katholik/innen weniger als vor einem Jahr.

Austritte beitragen, sondern auch das Ver-

Artikel folgt am Mittwoch,hältnis 13. von Jänner Taufen 2021, und Todesfällen sowie von Zuzug und Wegzug. Waren 2019 noch um ca. 10 Uhr! 4,98 Millionen Menschen in Österreich ka-

Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2020 etwas gesunken. 58.535 Personen kehrten der katholischen Kirche den Rücken, während 3.807 Menschen wieder in die Kirche eintraten. Auch dieser Wert ist etwas niedriger als 2019. Insgesamt gibt es etwa 70.000 Katholik/innen weniger in Österreich als im Vorjahr, da zur Entwicklung nicht nur die

tholisch, so waren es 2020 4,91 Millionen. Das entspricht 55 Prozent der Gesamtbevölkerung. Diese vorläufigen Zahlen veröffentlichten die österreichischen Diözesen, kleine Zuwächse bei den Wiedereintritten sind noch zu erwarten, da noch nicht alle Daten vorliegen. Weitere Zahlen und Fakten finden Sie auf katholisch.at/statistik

EPD

Schutzbestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Inhaltlich ist die Gebetswoche heuer inspiriert von der kontemplativen Schwesterngemeinschaft von Grandchamp in der Schweiz. Die Kommunität wählte als Thema: „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen“. Die Gemeinschaft der Schwestern von Grandchamp besteht aus 50 Schwestern aus verschiedenen Kirchen und Ländern und ist in den 1930er Jahren entstanden.

Kirchenaustritte und -eintritte in den vergangenen Jahren QUELLE: KATHPRESS/ DIÖZESEN, GRAFIK: KOOP/SLOUK

Der zentrale Gottesdienst zur Weltgebetswoche findet am Mittwoch, 20. Jänner, um 18 Uhr statt und wird im Livestream übertragen. oekumene.at

Tag des Judentums. Als Auftakt zur Gebetswoche begehen die christlichen Kirchen Österreichs am 17. Jänner den „Tag des Judentums“. Das Christentum ist von seinem Ursprung her wesentlich mit dem Judentum verbunden. Damit dies immer deutlicher bewusst wird, führte der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich im Jahr 2000 den 17. Jänner als Gedenktag ein. Zugleich soll auch das Unrecht an jüdischen Menschen und ihrem Glauben in der Geschichte thematisiert werden. www.tagdesjudentums.at

Glettler erneuert Appell: Regierung soll aufhören zu taktieren

Flüchtlingsfamilien aufnehmen

Wintertemperaturen machen das Leben im Ersatzlager Kara Tepe auf Lesbos besonders schwer. PANAGIOTIS BALASKAS / AP / PICTUREDESK.COM

Die Insel Lesbos leidet unter einer Kältewelle, neueste Fotos aus dem Notlager Kara Tepe alarmieren. „Sie verbieten ein politisches Taktieren“, sagt der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, und sie sollten zur Aufnahme von Familien in Österreich aufrütteln. Die Rede von einer ‚Hilfe vor Ort‘ als Ersatz für eine Evakuierung des Lagers sei angesichts der winterlichen Temperaturen zynisch. „Wo ist denn die Hilfe vor Ort, wenn auf den Wegen zwischen den Zelten das Wasser steht, die Feuchtigkeit und Kälte nicht mehr aus

den Notzelten zu entfernen ist und schlimmste Erkrankungen zu befürchten sind?“, so Glettler. Es sei nicht verständlich, dass unzählige Österreicher/innen, politische Gemeinden, Pfarren und Gemeinschaften, Solidaritätsgruppen und Engagierte sich „der politischen Haltung des Bundeskanzlers zu beugen“ hätten. Der Bischof appelliert, 100 Familien jetzt aufzunehmen, „ohne Wenn und Aber“. Jedes politische Kalkül auf Kosten dramatisch notleidender Menschen sei „ein Hohn jeder christlichsozialen Politik“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

14. Jänner 2021

Entsetzen herrscht weltweit über den Sturm auf das US-Kapitol in Washington – auch in der Kirche.

CAROL GUZY/ZUMA/PICTUREDESK.COM

Der Sturm auf das US-Kapitol Die gewaltsamen Proteste und der Sturm des Kapitols durch Trump-Anhänger in Washington sind von den Spitzen der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten und von weiteren Religionsvertretern sowohl in den USA als auch weltweit scharf verurteilt worden. Hunderte Unterstützer von US-Präsident Donald Trump stürmten am 7. Jänner das Kapitol in Washington, offenbar um das Kongressverfahren zur Bestätigung des gewählten Präsidenten Joe Biden zu stören. Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser rief bis nach der Amtseinfüh-

rung Bidens am 20. Jänner den Notstand aus. Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz und Erzbischof von Los Angeles, Jose Gomez, sagte, „das ist nicht das, was wir als Amerikaner sind.“ Der friedliche Übergang der Macht sei eines der Markenzeichen dieser großen Nation, betonte Gomez. Nun müsse man sich „wieder auf die Werte und Prinzipien unserer Demokratie besinnen und als eine Nation unter Gott zusammenkommen.“ In einem offenen Brief an US-Vizepräsident Mike Pence haben führende USKirchenvertreter Präsident Donald Trump

zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Auch der Weltkirchenrat (ÖRK) zeigte sich angesichts der gewaltsamen Proteste tief besorgt. Die spaltende populistische Politik der vergangenen Jahre habe Kräfte freigesetzt, die die Grundlagen der Demokratie in den Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt bedrohen, sagte Ioan Sauca, Interims-Generalsekretär des ÖRK. Ebenfalls bestürzt über die Stürmung des Kapitols ist Papst Franziskus. Er bete für alle, die bei dem Angriff starben. Zudem rief der Papst die Vereinigten Staaten zu Versöhnung und Demokratie auf.

Zeichen der Versöhnung

Deutschland: Debatte um Suizidbeihilfe

WELTKIRCHE

Im Juni halten der Lutherische Weltbund (LWB) und der Päpstliche Einheitsrat in Rom einen gemeinsamen Versöhnungsgottesdienst ab. Geleitet wird er von LWBGeneralsekretär Martin Junge und Ökumenerats-Präsident Kurienkardinal Kurt Koch. Der Gottesdienst am 25. Juni in Rom aus Anlass des 500. Jahrestags der Exkommunikation Martin Luthers durch die Bulle „Decet Romanum Pontificem“ von Papst Leo X. (3. Jänner 1521) versteht sich als Zeichen der Überwindung einer Ära des Konflikts, heißt es im Pressedienst „riforma.it“.

Ranghohe protestantische Theologen wollen in Deutschland eine assistierte professionelle Suizidbeihilfe ermöglichen. In einem Gastbeitrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (11. 1.) argumentieren sie, kirchliche Einrichtungen könnten sichere Orte für Sterbewillige sein, weil sie in einem aus dem christlichen Glauben entspringenden Respekt vor der Selbstbestimmung Beratung und Begleitung anbieten könnten. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland und auch die deutsche Caritas lehnen diese Position ab.

Ganz offiziell können nun auch Frauen in der katholischen Kirche das Amt einer Lektorin und den Altardienst als sogenannte „Akolythen“ ausüben. Mit einer Änderung des Kirchenrechts hat der Papst jetzt eine weltweit teils bereits lange bestehende Praxis der Dienste von Frauen bei der Eucharistiefeier rechtlich neu geregelt. Die Welt wird auch künftig die Dienste der Kirche benötigen. Dieser Ansicht ist der Augsburger Bischof Bertram Meier. „Wunden verbinden, Trauernde trösten, den Entrechteten eine Stimme geben und dem unerbittlichen Rad, das Menschen unter sich begräbt, in die Speichen fallen, das sind die Wirkweisen von Kirche, auf die die Welt nicht verzichten kann.“

Bertram Meier

KNA


14 Spiritualität IM LEBENS-SPIEGEL Aus den Ritzen des Lebens „Ich darf es ja gar nicht sagen, aber es hat auch etwas Positives.“ – Eine Frau, deren Familie vom Tourismus lebt, hat es so geschrieben. Sie meint die virusbedingte Zwangspause ihres Betriebes und ahnt, dass sie diesen Winter noch viel Zeit für Dinge haben wird, für die in früheren Jahren kaum Zeit blieb: für Sachen, die sie einfach nur gern macht. Gewiss: Auch ihre Arbeit macht sie gern. Anderes aber auch. Dinge, die nicht unbedingt nötig sind und die man ohne weiteres auf später verschieben kann. Doch solche Tage und Stunden stellen sich selten ein. Nur interessant, nur schön und nur gern getan – das wird gewöhnlich nicht als hinreichendes Motiv angesehen. Es hat nichts mit Leistung zu tun – und das ist es, was nun einmal zählt. Die Notwendigkeiten, die dienstlichen Belange – solches wird dem Unaufschiebbaren zugeordnet. Anderes bleibt im Rang bloßer Wünsche. Verschiebbar. Zweitrangig. Und sie vertrocknen in den Ritzen der Tage und Jahre. In den Träumen der Nacht und in jenen des Tages melden sie sich manchmal. Jetzt geht es vor allem um die Gesundheit, ist man sich einig. Bisherige Notwendigkeiten finden sich auf einmal in der zweiten Reihe. Auch die Gesundheit der Seele gehört dazu. Vorrangig. Denn sie hat mit der Lebensfreude und dem Lebensgrund zu tun. Menschen sind mehr als Gerätschaften, mit denen man Notwendiges erledigt.

MATTHÄUS FELLINGER

14. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Netzwerke tragen das Gebet Dompfarrer Maximilian Strasser hat die Bitte einer Frau weitergeleitet. Die KirchenZeitung greift deren Anliegen auf, weil es mit großer Wahrscheihnlichkeit dem Empfinden vieler Christ/innen entspricht: Die Frau hat den Wunsch, sich beim Gebet mit anderen Gläubigen zu vereinen. In der Corona-Zeit, in der sie viel allein ist, wäre es ihr eine große Hilfe zu wissen, zu welcher Uhrzeit genau auch andere Mitchristen beten. Das würde sie in ihrem Gebetsleben stützen. Der Gebetstag. Unter den Dutzenden Ordensgemeinschaften Oberösterreichs, die sich Tag für Tag zu festgesetzter Zeit gemeinsam zum Stundengebet versammeln, hat die KiZ die Marienschwestern vom Karmel herausgegriffen. Die Gemeinschaft hat eine Tradition im Gebet für und mit anderen. Generaloberin Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl freut sich über das Interesse der namentlich nicht bekannten Frau: „Uns tut wirklich weh, dass wir aktuell wieder die Kirche geschlossen halten müssen. Da ist so eine Anfra-

Die Marienschwestern in der Kirche ihres Mutterhauses in Linz (Friedensplatz) MARIENSCHWESTERN

ge einfach schön.“ Gerne gibt sie die Gebetszeiten im Mutterhaus in Linz (Friedensplatz 1) bekannt: Der gemeinsame Tag der Ordensfrauen beginnt um 6.25 Uhr mit der Laudes (Morgenlob), um 7 Uhr folgt die Eucharistiefeier. Um 11.30 Uhr treffen sich die Schwestern zum Mittagsgebet, um 17 Uhr zum Rosenkranz und um 18 Uhr ist die Vesper. Gegen 19 Uhr – hier ist die Uhrzeit nicht auf die Minute festgelegt – beschließen die Marienschwestern vom Kar-

mel ihren gemeinsamen Gebetstag mit der Komplet. Für andere beten. Die Marienschwestern haben schon seit längerem einen Gebetsdienst eingerichtet. Man kann den Schwestern über E-Mail (gebetsanliegen@marienschwestern. at) oder telefonisch (Anruf bei der Pforte) seine Anliegen mitteilen. „Durchschnittlich fünf Gebetsbitten erreichen uns auf diesem Wege pro Woche“, erklärt Generaloberin Sr. Michaela. JOSEF WALLNER

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Glaubenskurs

Schnee und Kälte lassen die Spatzen wieder die Futterplätze bei den Häusern aufsuchen. ALOIS LITZLBAUER

Pregarten. Was für Vögel die Fütterung, kann für Christ/innen ein Glaubenskurs sein: Stärkung für das Leben. Gerhard Lehrner, Arbeitnehmer/innenund Krankenhausseelsorger in Pension, lädt zu einem Glaubenskurs in neun Abenden (bis Ende März). Ein Abend zum Entscheiden, ob man mitmachen möchte, findet am 20. Jänner, 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Anna in Pregarten statt. Wegen der sich ändernden Corona-Vorschriften Informationen vorab: Gerhard Lehrner, 0664 917 2526 oder gerhard.lehrner@a1.net


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

14. Jänner 2021

Die eigene Berufung wahrzunehmen und ihr tatsächlich zu folgen, erfordert oft Mut.

LIONEL BONAVENTURE/AFP/PICTUREDESK.COM

Kraftquelle Bibel

Du bist gerufen!

V

iele Menschen im kirchlichen Leben sorgen sich um Berufungen: Es gibt Zentren für Berufungspastoral, Veranstaltungen werden angeboten, um für Berufe im kirchlichen Dienst zu motivieren, und seit einem halben Jahrhundert gibt es sogar einen Weltgebetstag um geistliche Berufe. Viel zu oft geistert dabei aber immer noch die Ansicht herum, geistliche Berufung würde sich ausschließlich auf Priester, Ordensmänner oder -frauen beschränken bzw. nur in diesen institutionalisierten Formen gänzlich ausgeprägt sein. Die biblischen Texte sprechen hierbei aber eine vollkommen andere Sprache. Zum Propheten gerufen. Den Begriff „Berufung“ hat bereits das Alte Testament geprägt. Gottes Ruf ergeht an eine Person, die

Biblische Texte als Kraftquellen Teil 2 von 4 REINHARD STIKSEL REFERENT IM BIBELWERK LINZ PRIVAT

einen Auftrag erhält und gleichzeitig auch befähigt wird, diesen auszuführen. Gott bleibt dabei immer selbst der Handelnde, auch wenn die Berufung indirekt durch einen Mittler oder eine Mittlerin (vgl. Richter 4,6) geschieht. Gott beruft Menschen zu Königen, Feldherren und Propheten – nicht aber zu Priestern am Tempel. Er handelt dabei vollkommen unabhängig von sozialen Kategorien wie Herkunft, Stand, Beruf, Bildung oder Alter. Deutlich wird dies an den vielfältigen Berufungserzählungen der Propheten. Der Viehzüchter und Landaristokrat Amos beispielsweise hat mit den religiösen Eliten am Tempel überhaupt nichts zu tun, gegen den Ruf Gottes kann er sich aber nicht zur Wehr setzen: „Der Löwe brüllt – wer fürchtet sich nicht? GOTT, der Herr, hat geredet – wer wird da nicht zum Propheten?“ (Amos 3,8). Sein Auftreten ist von der Kritik an sozialen und religiösen Missständen geprägt. Auch Jeremia, eine der prägendsten Prophetenfiguren, fühlt sich selbst nicht geeignet für diese Aufgabe. Auf den Ruf Gottes erwidert er, dass er sich selbst nicht im Stande sieht, als Prophet aufzutreten: Er sei zu jung und könne zudem nicht reden (Jeremia 1,6). Gott aber lässt diese Einwände nicht gelten. Er selbst legt ihm die Worte in den Mund und ermächtigt ihn damit für sein Wirken als Prophet.

Gottes Ruf – mitten im Alltag. „Kommt her, mir nach!“ So ruft Jesus nach den ersten Jüngern (Markus 1,17). Der Evangelist erzählt dabei von ganz individuellen Berufungserfahrungen, die mitten im Alltag geschehen. Menschen verlassen ihre beruflichen Sicherheiten und sozialen Bindungen, um sich der Bewegung Jesu anzuschließen. Diesem Ruf folgen auch jene, die am Rand der Gesellschaft stehen: Zöllner, Frauen und Menschen, die von schweren Leiden geheilt wurden. Der Ruf Jesu ist aber kein Aufruf zu blindem Gehorsam, sondern mündet – wie bei den Propheten – in selbstständiges Handeln und Weitertragen seiner Botschaft (Matthäus 28,16–20; Lukas 10,1–24; Apostelgeschichte 1,8). Berufung heute leben. Wie es nicht nur die eine Form der Berufungserfahrung gibt, so gibt es auch nicht die eine Antwort auf diesen Ruf. Das galt für die Protagonistinnen und Protagonisten der biblischen Texte und hat bis heute nichts an Gültigkeit verloren. Und genauso wie einst gilt es auch heute, mit Mut den eigenen Ruf wahrzunehmen. Dabei dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott nicht nur ruft, sondern auch die Fähigkeiten und Talente mitgibt, diesem Ruf zu folgen. u Anregung:

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Wo spüre ich Gottes Ruf in meinem Leben? Wohin wird mich meine persönliche Berufung führen?


SONNTAG 2. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 17. Jänner 2021

Gottes Stimme oder nur ein Geräusch? Wie erkennt man, welche Qualität etwas Gehörtes hat – Gottes Stimme oder Elis oder nur ein Geräusch? Wie kann es sein, dass Gott nicht dem hauptamtlich Zuständigen erscheint, sondern dass seine Offenbarung diesen überspringt? Fragen, die jüdische Leserinnen und Leser der Geschichte Samuels genauso bewegen wie christliche.

1. Lesung 1 Samuel 3,3b–10.19

In jenen Tagen schlief der junge Samuel im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes stand. Da rief der HERR Samuel, und Samuel antwortete: Hier bin ich. Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen. Der HERR rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen! Samuel kannte den HERRN noch nicht, und das Wort des HERRN war ihm noch nicht offenbart worden. Da rief der HERR den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der HERR den Knaben gerufen hatte. Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich wieder ruft, dann antworte: Rede, HERR; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder. Da kam der HERR, trat zu ihm heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört. Samuel wuchs heran, und der HERR war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten unerfüllt.

2. Lesung

Evangelium

1 Korinther 6,13c–15a.17–20

Johannes 1,35–42

Der Leib ist nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns auferwecken. Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Wer sich an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm. Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!

In jener Zeit stand Johannes am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte – Christus. Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels – Petrus.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Viel umsonst gelaufen Die Bibel ist ein Buch mit Humor. Die Geschichte vom kleinen Samuel und seinem blinden Erziehungsberechtigten reiht sich ein in die humorvollen Geschichten von Bil’am und seinem Esel, Jona, Eva und der Schlange und vielen mehr. Es sind schöne Beispiele typischer semitischer Erzählkunst, die unterhalten wollen und schmunzeln lassen. Es wirkt gar, als ob Gott mit Samuel spielte. Er ruft ihn, und Samuel antwortet (Vers 4), doch statt zu reden, lässt Gott ihn erst immer wieder zu Eli laufen. Zum Schmunzeln. Humorvoll ist manchmal, wie wichtig wir Menschen uns nehmen, aber in Wirklichkeit erkennt keiner, was Sache ist. Wir gleichen Eli, dem Priester, der nicht kapiert, dass Gott über ihn hinweg seinen Burschen rufen könnte, oder wir sind wie Samuel, der nicht kapiert, dass man, wenn man beim Heiligtum schläft, auch Gott begegnen könnte. Humorvoll ist, welche Mühen sich Gott macht, um seine Botschaft zu Gehör zu bringen. Die Hauptperson der Geschichte heißt Samuel oder Schmuel – „Gott hat gehört“ –, doch die Geschichte erzählt von Menschen, die hören oder nicht hören. Alles spielt sich im Dunkeln ab und doch meinen wir, viel zu sehen. Der Text regt an, über uns selbst zu schmunzeln. Ein riesiges Ohr ist das Kennzeichen der Bibelwelt in Salzburg. Gute Ohren brauchen die Menschen in der Bibel oft. BIBELWELT ERLEBNISHAUS

I

ch hoffte, ja ich hoffte auf den HERRN.

Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.

Er legte mir ein neues Lied in den Mund, einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. An Schlacht- und Speiseopfern hast du kein Gefallen, Brand- und Sündopfer forderst du nicht. Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt; darum sage ich: Ja ich komme. In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist.

Überraschend. Gott verhält sich überraschend. Gottes Stimme überspringt den Priester im Inneren des Tempels und erreicht stattdessen den Knaben draußen. Die Menschen verhalten sich überraschend. Warum tut Samuel nicht das, was Eli ihm sagt? Eli rät ihm, zu sagen: „Rede Ewiger, denn dein Knecht hört.“ Doch Samuel sagt: „Rede, denn dein Knecht hört.“ Er lässt damit offen, zu wem er spricht.

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17. Jänner – Tag des Judentums Als Auftakt zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.–25. 1.) begehen die christlichen Kirchen den „Tag des Judentums“. Der christlich-jüdische Koordinierungsausschuss veröffentlichte eine Langform dieser Bibelauslegung in seiner Zeitschrift „Dialog“ zum Tag des Judentums. tagdesjudentums.at

Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, deine Weisung trag‘ ich im Herzen.

ANNETTE M. BOECKLER ist wissenschaftliche Mitarbeite-

Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde,

rin im Fachbereich Judaistik an

meine Lippen verschließe ich nicht; HERR, du weißt es.

der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Die Autorin erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 40)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

14. Jänner 2021

Die Gemüsevielfalt der Minestrone kann man nach Belieben

Draußen ist es klirrend kalt, da ist eine Suppe gerade

variieren.

recht, nicht nur nach einem Spaziergang. So wird dem

EVGENYB/STOCKADOBE.COM

Winterliche Minestrone ZUTATEN (für 6–8 Personen) 3 Knoblauchzehen 3 Zwiebeln 250 g Kartoffeln 3 Karotten 2 Stangen Sellerie 250 g (Grün-)Kohl 150 g Weißkraut 100 g Fisolen (grüne Bohnen) 150 g Kohlsprossen 40 g Butter 2 l Gemüsesuppe (instant) 1 großes Stück Parmesanrinde 200 g geschälte Tomaten Meersalz 250 g vorgekochte weiße Bohnen 6 EL frisch geriebener Parmesan Pfeffer aus der Mühle Olivenöl extra vergine

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ZUBEREITUNG Das gesamte Gemüse, wenn nötig, schälen bzw. waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Knoblauch und Zwiebeln fein hacken und in zerlassener Butter anschwitzen, Karotten, Sellerie und Kartoffeln dazugeben und mitgaren. Die anderen Gemüsesorten erst etwas später in den Topf geben, auch kurz mitgaren und dann mit der Suppe aufgießen. Schließlich kommen noch Käserinde und Tomaten dazu, die Hitze wird reduziert und die Suppe köchelt zugedeckt zwei Stunden bei kleiner Flamme. Zuletzt gibt man die Bohnen in die Suppe. Vor dem Servieren wird die Käserinde entfernt, der geriebene Parmesan eingerührt und mit Salz, Pfeffer und Olivenöl abgeschmeckt. X  Rezept aus dem Buch „Kraftsuppen & Eintöpfe“ von Ulli Zika, erschienen im Kneipp-Verlag

KirchenZeitung Diözese Linz

Körper von innen her wieder warm und er bekommt überdies viele wichtige Nährstoffe und Energie. BRIGITTA HASCH

Heiße Suppen für Wenn man sich die Vielfalt an köstlichen Suppen vor Augen führt, möchte man am liebsten gleich einen Teller voll auslöffeln. Und man fragt sich dabei vielleicht, welche Suppe dem Suppenkasper wohl vorgesetzt wurde, dass er sie so gar nicht essen wollte. Wärmende Gewürze. Allen voran fallen einem da Chili und Ingwer ein, besonders dann, wenn man es auch gern etwas scharf mag. So wie Curcuma, Curry, Fenchel, Kümmel und Kreuzkümmel fördern diese Gewürze aber zusätzlich auch die Verdauung und entspannen Magen und Darm. Liebstöckel, auch Maggikraut genannt, sollte sowieso in keiner Suppe fehlen, Rosmarin sorgt für einen mediterranen Geschmack und Lorbeerblätter enthalten wertvolle Öle. Zu manchen Suppen passen auch eine Prise Zimt oder ein paar Gewürznelken, die nicht nur eine leicht süße Note einbringen, sondern auch gerne bei Appetitlosigkeit zum Einsatz kommen. Suppen als Heiler und Schlankmacher. Wer kennt sie nicht, Omas Hühnersuppe, die vielen Kindern am Krankenlager zur Kräfti-

gung dient(e)? Die heilende Wirkung von Suppen war schon bei Urvölkern bekannt. Selbst gekochte Suppen sind leicht aufzunehmen und gut verdaulich, bekömmlich und punkten mit einer hohen Nährstoffdichte. Außerdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur täglichen Flüssigkeitsaufnahme, was gerade bei kranken Menschen wichtig ist. All diese Vorzüge machen die Suppe nicht nur zur heilenden, sondern auch zur schlankmachenden Mahlzeit. Wer vor dem Hauptgang eine Kraftsuppe isst, nimmt viele Nährstoffe und Spurenelemente auf, ist früher satt und wird von den (hochkalorischen) Gerichten danach weniger verzehren. Gemüsesuppen. Neben den traditionellen (fleischhaltigen) Kraftbrühen sind auch reine Gemüsesuppen sehr beliebt. Geeignet dafür sind fast alle Arten von Knollen und Rüben, Pilze, Hülsenfrüchte, Kohlgewächse und Kürbisse – das Angebot am Wochenmarkt sorgt für Ideen und Abwechslung. Ob man die Gemüsesuppe klar oder püriert als gebundene Suppe genießt, hängt vor allem von den verwendeten Gemüsesorten ab.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

14. Jänner 2021

Hoffnung statt Schockstarre und Misstrauen

Zuversichtlich dem neuen Jahr begegnen In Radio-, Internet- oder Zeitungsbeiträgen kursiert wieder ein Stichwort, das alljährlich Anfang Jänner zu vernehmen ist: Neujahrsvorsätze. Ähnlich wie im vergangenen Jahr und in den Jahren zuvor habe ich zum Jahreswechsel keineswegs über mögliche Zielvorstellungen oder andere anzustrebende Absichten nachgedacht. Bei dieser Auswahl wird man

schnell zum Suppentiger. IRINA; FORMAA; NEW AFRICA/ALLE STOCKADOBE.COM

kalte Tage Suppen mit Fleisch und Fisch. Hühnerund Rindsuppe haben in Österreich Tradition, Schweinefleisch hat in der heimischen Suppenküche kaum Bedeutung (außer man mag die steirische „Klachlsuppe“, die mit Schweinefüßen zubereitet wird). Wildkraftbrühen sind ebenfalls wärmend und ernährungswissenschaftlich gesund. Aus heimischem Fisch (bzw. entsprechenden Karkassen, die man beim Fischhändler erhält) und Gemüse lassen sich kraftvolle Fonds herstellen. Neben dem Karpfen eignen ich dazu besonders Forelle, Saibling und Zander. Haltbar machen. Sowohl Gemüsesuppen, aber vor allem Kraftbrühen, die lange gekocht werden sollen, bereitet man am besten in größeren Mengen zu. Danach kann man sie ganz einfach haltbar machen, indem man sie portionsweise tiefkühlt. Tipp für Babys und Kleinkinder: Gemüsesuppe oder Hühnersuppe mit frischem Gemüse zubereiten, pürieren und in kleinen Portionen einfrieren – günstiger, besser und ebenso schnell wie ein gekauftes Gläschen.

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Zu Beginn des neuen Jahres. Vorsätze fasse ich selten zu einem bestimmten Datum, sondern wenn ich das Bedürfnis habe, meine Gewohnheiten ändern zu wollen. Ins neue Jahr starte ich vielmehr mit einem Blick zurück und vor allem mit einem offenen Blick nach vorne: mit einer zuversichtlichen Haltung und bestärkenden Wünschen für das, was vor uns liegt. Neujahrswünsche. Nach diesem ungewöhnlichen Jahr 2020 wünschen einander viele Zuversicht. Dieser ermutigende Zuspruch mag beim ersten Hinhören etwas phrasenhaft wirken. Zuversicht ist aber ein durchaus guter und wünschenswerter Ratgeber für den Blick auf Zukünftiges und vielmehr noch für das Einlassen auf etwas Neues. „Fürchtet euch nicht!“. Vielleicht klingen aus den biblischen Texten, die die Adventund Weihnachtszeit prägen, in

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

so manchen Ohren und Herzen noch die Worte aus den Engelsbegegnungen nach. Nicht nur dort, sondern in vielen weiteren Bibelversen begegnet uns der Zuspruch „Fürchtet euch nicht“. Was durch diese Botschaft der Engel zuteilwerden soll, schwingt auch im Phänomen der Zuversicht mit. Menschen sollen davor bewahrt werden, in eine Schockstarre zu verfallen oder Zukünftigem mit einer lähmenden, misstrauischen Haltung zu begegnen. Zuversicht bedeutet vielmehr die unverzagte Zuwendung zur Lebendigkeit und birgt in sich Möglichkeiten des Fort-Schritts und der Entfaltung. Wie ein Kaleidoskop. Der Blick des/r Zuversichtlichen ist aber nicht mit einer Sicht durch die rosarote Brille zu verwechseln. Er ist viel eher mit dem neugierigen Schauen durch ein Kaleidoskop vergleichbar: Im Fokus ist und bleibt die Realität, aber das, was zu sehen ist, zeigt sich in bunten, vielfältigen und wandlungsfähigen Facetten – ganz ähnlich einer zuversichtlichen Perspektive. Sie lässt Menschen die vielgestaltigen Möglichkeiten erkennen und die gestaltbare Buntheit des Bevorstehenden wahrnehmen. In diesen Wunsch eines solchen zuversichtlichen Blickes und einer vertrauensvollen Haltung für uns Menschen stimme ich gerne mit ein.

EVA NESSL INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at

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20 Familie & Unterhaltung

14. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 40 Jahren in der „Linzer Kirchenzeitung“

Ökumene auf breitere Basis stellen Der „Weltgebetswoche um die Einheit der Christen“ waren in der Linzer Kirchenzeitung vom 18. Jänner 1981 gleich mehrere Artikel gewidmet. Chefredakteur Franz Schmutz verwies in einem Artikel auf mehrere Aussagen des damaligen Papstes Johannes Paul II. und auf das 2. Vatikanische Konzil, „das die Einheit aller Christen als eine Hauptaufgabe hinstellt. Und der Papst tut alles, damit dieser Beschluss nicht überlesen wird. ‚Ich will der Einheit dienen; ich will alle Wege beschreiten, die uns Christen nach den Erfahrungen der Jahrhunderte und Jahrtausende zur Einheit in jener Herde führen, in der er allein der einzige und sichere gute Hirte ist.’“ In einem persönlichen Kommentar stellte derselbe Autor dann die Frage: „Warum also über Ökumene diskutieren, wenn ohnehin

Das ökumenische Klima in Oberösterreich sei gut, meint Diakon Kreuzinger im Gespräch. KIZ/ARCHIV

nur im Fall einer Mischehe das Problem aktuell wird?“ Er forderte schlussendlich: „Die Ökumene muß daher inhaltlich auf eine breitere Basis gestellt werden.“

KIZ MIT WITZ

RatMal

Peter findet im Sperrmüll einen Spiegel. Kritisch sieht er hinein und murmelt: „Das Bild hätte ich auch weggeworfen!“

Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 3x3-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

Lehrer: „Welche Schlangen gibt es?“ Schüler: „Wenn sie gut sehen, sind es Seeschlangen. Wenn sie schlecht sehen, sind es Brillenschlangen, und wenn sie nichts sehen, sind es Blindschleichen.“

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Fragt Otto seine Freundin: „Warum hat dein Vater sich ein Surfbrett gekauft?“ – „Weil er im Internet richtig surfen will!“ „Hast du gewusst, dass man für einen Pullover drei Schafe braucht?“ – „Nein! Vor allem habe ich nicht gewusst, dass Schafe stricken können!“ Simone kommt weinend zur Lehrerin: „Andi hat mir mein Jausenbrot weggegessen!“ – „Mit Absicht?“ – „Nein, mit Extrawurst!“

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Lösung des Sudoku der letzten Woche

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Als gut bezeichnete der damalige Sekretär der ökumenischen Kommission der Diözese, Herfried Kreuzinger, das ökumenische Klima in Oberösterreich und sah „ökumenische Begräbnisse und Kontakte zwischen Pfarrgemeinderat und Presbyterium als dringende Aufgaben.“ In einem weiteren Artikel forderte Redakteur Hans Baumgartner: „Ökumene muß an Ort und Stelle gelebt und immer wieder versucht werden. Sie ist nicht nur etwas für die höhere Kirchenpolitik.“ Er beschloss seinen Text mit einem Vergleich: „So wie eine Ehe durch gemeinsames Tun und Sprechen, durch immer tieferes Kennenlernen des anderen, durch Aufnehmen der Eigenart des Partners als Bereicherung für das eigene Leben immer mehr und mehr zur Lebensgemeinschaft wird, so ist es wohl auch mit der Ökumene.“ BRIGITTA HASCH

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KirchenZeitung Diözese Linz

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Familie & Unterhaltung 21

Das wird ein lustiger Schneemann

MARIA SBYTOVA/STOCKADOBE.COM

Für deinen Schneemann brauchst du zwei oder drei große Schneekugeln. Dafür schaufelt man sich den Schnee nicht wie bei einer Sandburg auf einen Haufen zusammen. Nein! Man rollt die Kugeln quer über die schneebedeckte Wiese. Das macht Spaß und mit jedem Meter wird die Kugel größer. Wenn der Schnee nicht zu trocken ist, hast du deine Kugeln schnell beisammen. Auf die unterste, dickste Kugel kommt eine kleinere und obenauf die kleinste. Wichtig sind die Dekos: Karottennase, dicke Stecken als Arme, ein Topfhut und vielleicht sogar ein Schal. Augen und Mund kannst du aus kleinen Steinen in den Schnee drücken. Früher nahm man dafür Kohlestücke. Da haben viele Haushalte auch noch mit Kohle geheizt.

BALDUIN BAUM

NINA BROJA/DEIKE

X  Schick doch ein Foto von deinem Schneemann per E-Mail an KiKi, wir stellen es dann gerne auf unsere Homepage!

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

17. bis 23. Jänner 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

17. JÄNNER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Kleinzell, Niederösterreich. ServusTV 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Bensheim, Bistum Mainz. „Hier bin ich, Herr!“ ZDF 10.00  Katholischer Gottesdienst aus St. Ursula, Wien. ORF III 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Debatte um politischen Islam. – Der Papst und die Pandemie. ORF 2 19.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Val Müstair, Schweiz. Wo Karl der Große ein Heiliger sein darf. ARD-alpha 20.15  Lawrence von Arabien (Abenteuerfilm, USA, 1962). In epischer Breite wird die Geschichte des englischen Offiziers T. E. Lawrence erzählt, der während des Ersten Weltkrieges den arabischen Aufstand gegen die türkischen Besatzer anzettelte und anführte. Der von großartigen Darstellern getragene Film macht die entbehrungsreichen Wüstenritte, die Einsamkeit und die ungeheure Kraftanstrengung augenfällig. 3sat MONTAG

18. JÄNNER

20.15  Ernten und Teilen – Solidarische Landwirtschaft (Dokumentation). Hilfe und Zukunftschance für kleine Bauern: Sie bewirtschaften ihren Hof nicht mehr allein, sondern zusammen mit Leuten aus der Umgebung, die in ihrer Freizeit regelmäßig mithelfen und dafür einen Teil der Ernte mitnehmen dürfen. ARD-alpha DIENSTAG

19. JÄNNER

22.00  Die Erfolgsgeschichte der drei Tenöre (Dokumentarfilm). Plácido Domingo, José Carreras und Luciano Pavarottis Witwe Nicoletta Mantovani erinnern sich an die schönsten und emotionalsten Momente. ServusTV 23.25  kreuz und quer (Dokumentation). Satans Rauch. Die Gegner des Papstes. Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus schienen offene Diskussionen wieder möglich. Aber die Reformkräfte sind zunehmend frustriert, weil konkrete Schritte ausbleiben. Letzteres liegt auch an der entgegengesetzten Front: Aus dieser Richtung, die jede Reform unterbinden will, hagelt es Angriffe auf Papst Franziskus. ORF 2

Morgengedanken von Jugendseelsorger Fabian Jochum, Feldkirch. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Foto: Kath. Kirche Vorarlberg

Di 22.35  kreuz und quer. Wir glauben an die Arche Noah. Für Kreationisten sind die biblische Sintflut und die Arche Noah historische Fakten: Seit 2016 steht eine Arche auf einem Feld in Kentucky, exakt nach den Angaben der Bibel. Nach ihrer Überzeugung sind alle irdischen Lebewesen nicht älter als 10.000 Jahre. So stehe es in der Bibel. ORF 2

Fr 22.35  Schindlers Liste. Mit Hilfe einer Liste versucht 1939 der deutsche Industrielle Oskar Schindler, jüdische Arbeitskräfte vor ihrem Schicksal im Konzentrationslager zu bewahren. In zurückhaltendem Schwarzweiß und vorwiegend an Originalschauplätzen gedreht, ist der Film ein Zeugnis aktiver Menschlichkeit in einer unmenschlichen Umgebung. ORF 2

Foto: ORF/cinephil production

MITTWOCH

20. JÄNNER

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Wer ist heute noch gehorsam? Mit dem Begriff Gehorsam tun sich viele schwer. Das zeigt sich auch in der Corona-Pandemie. Die alte Tugend ist in Misskredit geraten. Auch die Kirche hat Gehorsam in der Vergangenheit immer wieder als Machtinstrument eingesetzt. 2011 starteten österreichische Katholiken einen „Aufruf zum Ungehorsam“, der u. a. die Zulassung von Frauen und verheirateten Männern zum Priesteramt forderte und der bis heute nachwirkt. Andere sehen Gehorsam auch in dieser Zeit als Tugend und sogar als ein „geeignetes Führungsinstrument“. Warum legen Mönche und Klosterfrauen bis heute ein Gehorsamsgelübde ab, Priester geloben dem Papst und dem Bischof Gehorsam? BR DONNERSTAG

21. JÄNNER

12.45  Die sieben größten Weltwunder der Antike (Dokumentation). Sie gelten als die bedeutendsten Bauwerke der Antike: die sieben Weltwunder. Bestaunen kann man heute nur noch die Cheopspyramide. Doch wie sahen die anderen Wunderbauwerke aus? ZDFinfo 20.15  Wissen aktuell: Rettet die Wälder! (Dokumentation). Hitze, Trockenheit, Schädlinge – unseren Wäldern geht es schlecht. Seit Jahrzehnten haben Forstwirte auf profitträchtige, aber anfällige Fichten- und Kiefer-Monokulturen gesetzt. Das rächt sich jetzt. Brauchen wir neue, hitzeresistentere Baumarten, damit unsere Wälder in Zeiten des Klimawandels bestehen können? Sollten Forstwirte lieber auf die Regenerationskräfte der Natur setzen? 3sat

FREITAG

Foto: ORF/Universam/James

22. JÄNNER

20.15  Die Fremde und das Dorf (Heimatfilm, A/D, 2014). Ein Erdbeben zerstört die Existenz einer jungen italienischen Lehrerin. Während einer Studienreise durch die Steiermark lernt sie einen Jungbauern kennen und lieben. Moderner Heimatfilm mit Hang zu Melodramatik. ORF III 20.15  Die verlorene Zeit (Drama, D, 2009). In den 1970er-Jahren sieht eine in New York lebende Jüdin, die einst vor den Nazis aus Europa floh, im Fernsehen Bilder eines Mannes, den sie in einem KZ kennen und lieben lernte, und macht sich auf, den Totgeglaubten zu finden. Mittels der Rahmenhandlung und Rückblenden in die NS-Zeit wird eine durch die Wirren der Geschichte erschütterte Biografie beleuchtet. arte SAMSTAG

23. JÄNNER

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Spisský Hrad, Slowakei. Festung über dem slowakischen Paradies. Die Schönheit der Natur zog die Völker an: Kelten, Slawen, Juden und Roma, Deutsche, Ungarn und Ukrainer. Ein Kreuzweg der Kulturen und des Glaubens. Und mittendrin eine der größten Burganlagen des Kontinents. ARD-alpha 20.15  zeit.geschichte (Dokumentation). Skilegenden – Annemarie Moser-Pröll; anschließend Franz Klammer und Toni Sailer. ORF III Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus St. Ursula in Wien. Gregorianischer Choral zum 2. Sonntag im Jahreskreis. So 10.00, Ö2. Foto: Universität für Musik und Darstellende Kunst

Moment – Leben heute. Mit dem Verstand geht auch die Persönlichkeit verloren. Wie Demenz das Familiengefüge verändert. So 18.15, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Begegnung mit dem Bösen.“ Literaturkritikerin Brigitte Schwens-Harrant anlässlich des 100. Geburtstages von Patricia Highsmith. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Patient Meer. Der röchelnde Atem der Erde. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. 60 Jahre österreichische UNO-Einsätze. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Klimawandel unter Wasser. Wie man Korallen davor schützen möchte. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Die Hüterin der Arbeitsruhe. Zum 50. Todestag von Friderike Zweig. Mi 21.00, Ö1. Ausgewählt. Drehleier, Fidel & Co – Wie Musik des Mittelalters heute klingt. Do 10.05, Ö1. Stimmen hören. Plácido Domingo wird 80. Acht Aufnahmen aus acht Jahrzehnten. Do 14.05, Ö1. Im Gespräch. „Leicht ist es nicht, aber leicht war es nie.“ Gespräch mit Ludwig Karl Adamovich, ehem. Präsident des Verfassungsgerichtshofs. Do 21.00, Ö1. Tao. „Bitte seien Sie achtsam.“ Ein Trend und seine buddhistischen Wurzeln. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Ein Brief aus Rom.


KirchenZeitung Diözese Linz

Dank & Hinweis & Service 23

14. Jänner 2021

Hallstatt: 60 Jahre Sternsingen Dank des Einsatzes von Pfarrer Johann Weidinger wurde in Hallstatt am 5. Jänner 1961 zum ersten Mal in zwei Gruppen die Dreikönigsaktion durchgeführt. In den folgenden Jahren waren es bis zu vier Gruppen, die mit Freude den Segen und die Hoffnung auf ein gutes neues Jahr überbrachten und für Menschen in Not sammelten. In den vergangenen Jahren wurde es durch die geringer gewordene Einwohnerzahl immer schwieriger, Kinder für diese Aktion zu gewinnen. Aufgrund der Corona-Pandemie wäre heuer das 60-jährige Jubilä-

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

um fast gestoppt worden. Doch es gelang, 13 Erwachsene und Kinder zu motivieren und das „Jubiläums“-Sternsingen durchzuführen. Pfarrgemeinderats-Obmann Reinhard Kerschbaumer dankt im Namen der Pfarre allen, die seit Beginn mitgeholfen haben, und vor allem den Hallstätterinnen und Hallstättern, die durch ihre Spendenfreudigkeit die jährliche Sternsingeraktion sehr unterstützen.  Mehr zum Sternsingen auf Seite 9 und unter www.kirchenzeitung.at

Eine historische Aufnahme der Drei Könige: 1961 waren in Hallstatt erstmals Sternsinger unterwegs. PFARRARCHIV

HINWEIS  Online-Kurs „Umgang mit Demenz“. Die Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Oberösterreich lädt Menschen, die Demenzkranke begleiten, zu einer zweiteiligen Online-Seminarreihe ein. Referentin Waltraud Pommer bringt den Teilnehmenden die Welt der von Demenz Betroffenen näher und zeigt Wege auf, wie eine Beziehung bis zum Schluss aufrechterhalten werden kann, ohne dass sich die Angehörigen selbst verlieren. Termine sind Do., 21. Jänner und Do., 4. Februar, jeweils 18 Uhr.  Anmeldung: 0676 8776 2443 oder ute.maria.winkler@caritas-linz. at, Kosten pro Termin: € 15,–

KiZ-Angebot

Wage zu träumen „Wage zu träumen! Mit Zuversicht aus der Krise“ – Mit diesem Buch legt Papst Franziskus seine neue „Regierungserklärung“ vor. Für ihn gibt es kein Zurück zur Normalität vor der CoronaPandemie. Vielmehr appelliert er für eine Neuausrichtung der Gesellschaft und erklärt, warum wir diese sicherer und gerechter gestalten müssen.

Sprache Hilfestellungen für den Weg aus persönlichen Krisen auf. Mit großer Offenheit schildert er, wie ihn drei persönliche Krisen zum Besseren verändert haben. Wir brauchen laut Franziskus Mut zur Veränderung – so können wir besser als zuvor aus der Krise hervorgehen. 189 Seiten, gebunden Kösel Verlag 2020

Papst Franziskus zeigt in einfacher und zugleich kraftvoller

Bestellen Sie dieses Buch zum Preis von € 20,60 (zuzüglich

Versandspesen) beim Behelfsdienst der Diözese Linz. Zu Ihrer Bestellung erhalten Sie gratis einen Liturgischen Taschenkalender mit den Schriftlesungen des Tages für 2021 dazu. Tel. 0732 76 10-3813 E-Mail: behelfsdienst@dioezeselinz.at www.behelfsdienst.at


24 Termine & Anzeigen

14. Jänner 2021

NAMENSTAG

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN HAUSHALTSHILFE GESUCHT Suchen Haushaltshilfe (putzen, bügeln etc.) für gehobenen Unternehmerhaushalt und ein Büro im Zentrum von Linz. Festanstellung. Gute Bezahlung. Sehr gutes Arbeitsklima. Gute Deutschkenntnisse und Referenzen (Privathaushalt) setzen wir voraus. Bewerbungen mit Lebenslauf bitte an: martin.aistleitner@ aistleitner-holding.at PARTNERSCHAFT Hallo, ich bin 57 Jahre, 173 cm, schlank, NR, ortsgebunden, Bezirk Braunau. Suche ehrliche, nette, naturverbundene Partnerin. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 02/2021, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Maurus und Placidus ARCHIV

Maurus (15. Jänner) Die Nachfolger großer Persönlichkeiten haben es oft schwer: Nur in wenigen Fällen gelingt es ihnen, aus deren Schatten zu treten. Ein solcher Mensch war der heilige Maurus (geboren um 500). Er war der Nachfolger des heiligen Benedikt von Nursia als Abt des Klosters Subiaco. Während sich der große Heilige nach Montecassino begab, um dort ein neues Kloster zu gründen, blieb Maurus daheim. Er war von seinem Vater, dem römischen Senator Eutichius, angeblich schon früh Benedikt anvertraut worden und diesem durch die strenge Einhaltung der Lebensordnung der Mönche aufgefallen. Viel wissen wir aber nicht über ihn und manches ist Legende: So soll Maurus über das Wasser gegangen sein, um den jungen Mitbruder Placidus vor dem Ertrinken zu retten. Aber auch hier entrann er nicht wirklich dem langen Schatten Benedikts: Das Wunder bewirkte er laut Legende, weil er gehorsam dem Befehl des Ordensgründers folgte. NIE

TERMINE Aufgrund der aktuellen Covid-19-Vorgaben finden Sie in dieser Ausgabe nur Termine, die online oder nach dem 24. Jänner stattfinden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

FOTO: NIE/KIZ

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Anzeigen: Sigi Hafner, E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller.

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co

KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

RAT UND HILFE FÜR ARBEITNEHMER/INNEN

H.O.T.T. – das neue Home-Office-Tool Was muss ich im Home-Office beachten? Wie richte ich meinen Arbeitsplatz ein? Ist mein WLAN leistungsstark genug? Wer von Zuhause aus arbeitet, stellt sich viele Fragen. Die Arbeiterkammer hilft – mit dem interaktiven Home-Office-TestTool H.O.T.T., mit dem alle Unklarheiten aus dem Weg geräumt werden.

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or Beginn der Corona-Pandemie haben nur rund fünf Prozent der Arbeitnehmer/innen in Österreich Home-Office genutzt. Das hat sich während der Lockdowns geändert. Im dritten Quartal 2020 arbeiteten rund 700.000 Menschen

von Zuhause aus. Damit ist eines wohl klar: Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat mit dem Home-OfficeTest-Tool H.O.T.T. ein Instrument geschaffen, welches zentrale Fragen wie „Haben Sie eine schriftliche Home-Office-Vereinbarung?“ thematisiert und so den Beschäftigten wichtige Tipps mit auf den Weg gibt. Mit H.O.T.T. haben die Arbeitnehmer/innen endlich das geeignete Werkzeug, um sämtliche Unklarheiten mit dem Arbeitgeber beseitigen zu können. Das Tool beinhaltet zehn Fragen und liefert am Ende eine individuelle Auswertung zur persön-

lichen Arbeitsplatzgestaltung sowie zu organisatorischen und rechtlichen Aspekten. Ausführliche Ergebnisse, weitere wertvolle Infos und eine Home-Office-Mustervereinbarung werden per E-Mail zugesendet. Mehr zu H.O.T.T. unter: ooe.arbeiterkammer.at

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine & Hinweise 25

14. Jänner 2021

BILDUNG

LITURGIE

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Wovon sind wir Christen erlöst? Online-Vortrag, Do., 28. 1., 19 Uhr, Ref.: Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski. X  Papst Franziskus – Die neue Enzyklika „Fratelli tutti“, OnlineLesung mit Musik, Mo., 25. 1., 18.30 bis 19.30 Uhr, mit Dr. Wilhelm Achleitner, Franziska Karner, Musik.

Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 17. JÄNNER 2. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Sam 3,3b–10.19 L2: 1 Kor 6,13c–15a.17–20 Ev: Joh 1,35–42 FOTO: NIE

TERMINE

Mahnwache in Waizenkirchen

DIENSTAG, 19. JÄNNER X  Linz. Dankbar-leben-Runde, online, unsere Aufmerksamkeit – im Sinne von Br. David Steindl-Rast – in Richtung Dankbarkeit lenken, 18.30 Uhr, Ltg.: Ingeborg Meinecke, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 FREITAG, 22. JÄNNER X  Linz. Online-Café zu einem Thema; Impulsgeber/in und Thema werden noch auf unserer Homepage bekannt gegeben. 11 bis 12 Uhr, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649

Anlässlich des diesjährigen Holocaust-Gedenktags lädt ein breites Bündnis, dem unter anderem das Mauthausen-Komitee Österreich, das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus, die Katholische Jugend, die Israelitische Kultusgemeinde Linz, ÖGB, SPÖ und Grüne angehören, zu einer Mahnwache beim Waffen-SS-Denkmal in Stillfüssing (Gemeinde Waizenkirchen). Der Termin ist am 25. Jänner, 18:30 Uhr. Das Bündnis will nicht nur der Opfer gedenken, sondern auch einen angemessenen Umgang mit der Geschichte der Täter und ihrer Verbrechen einfordern. Konkret geht es um einen Zusatzstein zum Waffen-SS-Denkmal, der darauf hinweist, dass die Waffen-SS eine verbrecherische Organisation war, aber auch um die dauerhafte Entfernung des Namens des NS-Täters Ferdinand Sammern-Frankenegg vom Kriegerdenkmal in Peuerbach.

Reise-Empfehlung der Woche

Urlaub in der toskanischen Maremma

Erleben Sie eine Oase der Stille mitten im ländlichen Gebiet der Toskana Casa Mazzoni ist ein Bauernhof auf den Hügeln von Roccastrada, zwischen Siena und Grosseto, in einer bevorzugten Lage weitab vom Trubel, von der aus man einen herrlichen Rundblick vom Monte Amiata bis zum Tyrrhenischen Meer und bis zur Insel Elba genießen kann. Das Gebäude ist ein aus Stein errichteter, umgebauter Bauernhof. Wegen seiner Eigenschaften ist es ideal für einen entspannenden Urlaub in Kontakt mit der Natur und der ländlichen Gegend der Toskana geeignet.

sind unterschiedlich und mit jedem Komfort ausgestattet, Bad, Dusche, WC, Plasma-TV, Kühlschrank, Tel., Wi-Fi, Klimaanlage und Espressomaschine auf Anfrage. Echte Toskanische Küche

Unsere Küche serviert typisch toskanische Produkte, Öl vom Bauernhof, hausgemachtes Brot und Pasta. Traditionelle toskanische Küche für ein unvergeßliches Erlebnis.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Innenmaß: 134 x 88mm

Natur und Entspannung Der perfekte Ort um zu entspannen und die Toskana zu besuchen. Ein strategischer Ort, um Ihren Urlaub in der Maremma zu planen. In Casa Mazzoni finden Sie Bar, Frühstücksbuffet, Restaurant, Safe, Babysitter auf Anfrage, Wäscherei auf Anfrage, Pkw Verleih, Fahrrad auf Anfrage, Tickets Vorverkauf, Wi-Fi, Klimaanlage, Tennisplätze in der Nähe, Sat-TV, Parkplatz, Freischwimmbad, Bus Service mit Ausflügen, Ballonfahrten, Wanderungen, Malkurse, Kochkurse, geführte Trüffelsuche und Ausflüge in den nahen Kunst- und Kulturortschaften. Jedes der 9 Zimmern mit seiner persönlichen Note Unsere 9 Zimmer sind im rustikalen toskanischen antiken Stil eingerichtet, komfortabel und mit jedem Komfort. Alle Zimmer

Familie Critelli Guzzi Loc. Pod. Mazzoni 58036 Roccastrada (GR) Handy +39 3402 494035 info@casamazzoni.it www. casamazzoni.it FRÜHJAHRSANGEBOT vom 1. April bis 30. Juni 2021 (Ostern und Feiertage ausgeschlossen) 7 Nächte für 2 Personen mit ÜF in Doppelzimmer. Der Zimmertyp wird je nach Verfügbarkeit vergeben. Listenpreis € 588,00

MONTAG, 18. JÄNNER L: Hebr 5,1–10 Ev: Mk 2,18–22 DIENSTAG, 19. JÄNNER L: Hebr 6,10–20 Ev: Mk 2,23–28 MITTWOCH, 20. JÄNNER Hl. Fabian, Papst, Märtyrer. Hl. Sebastian, Märtyrer. L: 1 Petr 5,1–4 Ev: Joh 21,1.15–17 L: 1 Petr 3,14–17 Ev: Mt 10,28–33 L: Hebr 7,1–3.15–17 Ev: Mk 3,1–6 DONNERSTAG, 21. JÄNNER Hl. Meinrad, Mönch auf der Reichenau, Einsiedler, Märtyrer. Hl. Agnes, Jungfrau, Märtyrin in Rom. L: 1 Petr 4,12–19 Ev: Mt 16,24–27 L: 1 Kor 1,26–31 Ev: Mt 13,44–46 L: Hebr 7,25–8,6 Ev: Mk 3,7–12 FREITAG, 22. JÄNNER Hl. Vinzenz, Diakon, Märtyrer in Spanien. L: 2 Kor 4,7–15 Ev: Mt 10,17–22 L: Hebr 8,6–13 Ev: Mk 3,13–19 SAMSTAG, 23. JÄNNER Sel. Heinrich Seuse, Ordenspriester, Mystiker. Marien-Samstag. L: Weish 6,12–19 Ev: Mt 5,13–19 L: Hebr 9,2–3.11–14 Ev: Mk 3,20–21 SONNTAG, 24. JÄNNER 3. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jona 3,1–5.10 L2: 1 Kor 7,29–31 Ev: Mk 1,14–20

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Personen & Dank Mit Liebe stricken und Wärme schenken Linz – Seniorenheim Franziskusschwestern. Was im Vorjahr als Versuch begann, wurde in Zeiten des ersten Lockdowns und den folgenden Monaten für die Bewohnerinnen des Seniorenheims Franziskusschwestern zu einem wichtigen Bestandteil des Alltags. In der Strickrunde wurden Wintersachen für obdachlose Mitmenschen gestrickt. „Wir stricken mit Liebe und schenken Wärme“, bringt es die ehrenamtlich Verantwortliche der Strickrunde, Claudia Blüml, auf den Punkt. Am 16. Dezember 2020 nahm Michaela Haunold, Leiterin der Caritas-Sozialberatungsstellen Linz, unter anderem Hauben, Schals, Socken und Decken in Empfang (im Bild). BARMHERZIGE BRÜDER

14. Jänner 2021

Die Steyrer Citypastoral Steyr – Marienkirche. „Ich bin jeden Tag hier. Ich liebe es!“ – So und so ähnlich zeigten sich die mindestens 500 Besucher/innen von der besonderen Atmosphäre der Ruhe und Geborgenheit begeistert, die die Marienkirche von 9. bis 19. D ­ ezember 2020 in ganz besonderer Weise erfüllte. Das Team der Citypastoral hatte den ­Kirchenraum in eine Oase der Besinnung und des Gebetes verwandelt. 200 Kerzen, Weihrauchduft, besinnliche Musik aus Taizé, spirituelle Impulse, eine Schreibstube und die Möglichkeit, sich persönlich seg-

nen zu lassen, haben Erwartungen und Sehnsüchte der Menschen in dieser unsicheren Zeit getroffen. „Es freut uns, dass die Besucher/innen diesen Ort als erfüllend und wohltuend erlebt haben und so gestärkt nach Hause gingen“, freuen sich die Initiatoren der Citypastoral, Heidi Staltner-Kix und Franz Schmidsberger. Mit einem „Danke für die Stille, den Segen und den Raum, den ihr uns gebt, um wieder Mut und Vertrauen zu fassen“ schließt eine Besucherin den Reigen der begeisterten Rückmeldungen.

MOMENTE Altschwendt. Das Kindergottesdienstteam hat die Aktion „Adventliche Spuren durch Altschwendt“ initiiert und die Pfarrbevölkerung unter anderem auf den Spuren des heiligen Martin oder auf den Spuren Jesu durch den Advent begleitet. Alle Kinder durften Fußspuren gestalten und auf den großen Fußabdruck (im Bild) in der Kirche kleben. Außerdem gab es vier Stationen in der Gemeinde, an denen man sich täglich besinnliche Texte, Rätsel oder Mandalas abholen konnte. PFARRE

Linz – Haus der Frau. Mitte Oktober wurde im Bildungs- und Begegnungszentrum Haus der Frau das Projekt „Ich denk an dich – Kreatives Gestalten zugunsten von Personen, an die sonst keiner denkt“ gestartet. Dabei wurden Herzen gehäkelt. Im Rahmen des Gottesdienstes für obdachlose Menschen konnten am 18. Dezember 2020 über 400 Herzen übergeben werden (im Bild). Obwohl aufgrund des Lockdowns nur ein – statt der vier geplanten – gemeinsamer Häkel- und Gesprächsabend unter der Leitung von Gaby Pils, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Haus der Frau, möglich war, haben die teilnehmenden Frauen mit großem Einsatz gestrickt und ein beeindruckendes Ergebnis erarbeitet. HAUS D. F.

KirchenZeitung Diözese Linz

St. Marien wurde die Krippe der Pfarrbevölkerung am Heiligen Abend präsentiert. Die Rottensteiner/innen waren begeistert, wie perfekt sich die Szenen darstellen. Die Figuren sind aus Lindenholz geschnitzt. MARKOWETZ Königswiesen. Das Team der Kinderliturgie hat in der Adventzeit einen Weg nach Betlehem in der Kirche aufgebaut. Die Kinder wurden eingeladen, Maria und Josef zu begleiten. Für jeden Adventsonntag gab es eine Aufgabe. Es wurden Sterne, Herzen, Kugeln und Engeln zu Hause gebastelt und in die Kirche gebracht. Mit den Arbeiten der Kinder wurde ein Baum geschmückt, sodass heuer ein ganz besonderer „Christbaum“ in der Kirche von Königswiesen steht. PFARRE

St. Marien. Der Künstler Artur Maria Rottensteiner aus Hörsching arbeitet seit Jahrzehnten an seiner Szenenkrippe. Die acht Szenen (Verkündigung, Johannes der Täufer, Herbergsuche, Geburt, Hirten, ­Weisen aus dem Morgenland, Darbringung im ­Tempel und Flucht nach Ägypten) aus dem Weihnachtsevangelium benötigen voll ausgebreitet einen Platz von sechs Metern. Weil in der Wohnung des 84-Jährigen nicht mehr der nötige Raum vorhanden ist und er seinem Werk einen geeigneten Platz geben wollte, hat er die Krippe der Pfarre St. Marien, der er schon lange verbunden ist, geschenkt. Aufgestellt vor dem Hochaltar in der Pfarrkirche


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

h c i e r r e t s Ö . ft p m i

Seit Dezember läuft die Corona-Schutzimpfung.

1

Zuerst werden Bewohner und Personal in Alten- und Pflegeheimen sowie Personen im Gesundheitsbereich und erste Hochrisikogruppen geimpft.

2

Zu Beginn der Phase 2 folgen dann vor allem ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen und in kritischer Infrastruktur.

3

Die allgemeine Bevölkerung folgt in Phase 3.

Der Impfstoff ist gratis für alle, er ist sicher und wirksam. Nur durch die Impfung können wir die Corona-Einschränkungen minimieren.

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28 Medien

14. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Über Aufdeckerjournalismus und das freie Wort in der Kirche

„Ich habe keinen Maulkorb“ gaben in Situationen der Frustration, des Burnouts, der Einsamkeit oder des Alkoholismus geraten. In dieser Gemengelage geschieht dann der Missbrauch. Hier müssen wir Gerüchte und Fakten auseinanderhalten. Erst darauf kann wirksame Prävention aufbauen.

Das Internetportal kath.ch arbeitet im Auftrag der Schweizerischen Bischofskonferenz – und ist 2020 mit Enthüllungsjournalismus über die Kirche über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt geworden. Warum er das streng geheime und skandalöse Protokoll der gescheiterten Bischofswahl in Chur veröffentlicht hat, erklärt Redaktionsleiter Raphael Rauch.

Kommen wir zurück zur Lage in der Schweizer Kirche: Da ist eine große Zerstrittenheit erkennbar, auch vor dem Hintergrund der gescheiterten Churer Bischofswahl. Müssen wir in der katholischen Kirche den gesitteten Streit erst lernen? Rauch: Unbedingt. Das war ja auch der

Das Protokoll der Bischofswahl machte ein zerstrittenes Domkapitel, Diffamierungen und kirchenpolitische Ränkespiele öffentlich. Wie waren die Reaktionen darauf, dass ausgerechnet das kirchliche Medium kath.ch dieses Sittenbild öffentlich gemacht hat? Raphael Rauch: Viele waren über den Inhalt

des Protokolls entsetzt – und uns dankbar, weil wir es transparent gemacht haben. Es gab Stimmen, die sagten: Was wir bisher nur gerüchteweise wussten, liegt jetzt offen zutage. Andererseits gab es aber auch Unverständnis. Leute fragten mich: Wie kannst Du als katholischer Redaktionsleiter das päpstliche Geheimnis verletzen? Die Bischofswahl steht ja unter strenger Geheimhaltungspflicht. Uns wurde Parteilichkeit zugunsten der Kritiker des Churer Kirchenkurses vorgeworfen. Gefreut hat uns das Lob anderer Journalist/innen. Schon zuvor hat kath.ch den Skandal um einen Priester aufgedeckt, der einer Mitarbeiterin das Bild eines Penis geschickt hatte. Sie haben dazu erklärt: Es gibt keinen katholischen oder unkatholischen Journalismus, sondern nur guten und schlechten. Wie halten Sie es mit Loyalität? Rauch: In meinem Arbeitsvertrag ist von „kri-

tischer Loyalität“ die Rede. Das bedeutet für mich im Sinne von Spiegel-Gründer Rudolf Augstein: „Sagen, was ist.“ Wir bringen nicht nur schlechte, sondern auch gute Nachrichten. Aber es gibt in der Kirche eben Missstände und wir wollen die kirchliche Welt nicht schönmalen. Die Abgründe werden nicht besser, indem man wegschaut. Im Gegenteil: Die Strukturen der Gewalt, die in der Missbrauchskrise sichtbar wurden, zeigen auch ein Versagen des kirchlichen Journalismus. Wir alle haben nicht genau hingeschaut. Gerade wenn es um Abgründe geht, ist auch ein eigener Standpunkt gefragt. Welchen Platz hat die freie Meinungsäußerung in der Kirche?

Grund, warum ich das Protokoll der Wahl veröffentlicht habe: Es ist an sich ja nicht schlimm, wenn wir in der Kirche Differenzen haben. Aber der Streit muss in der richtigen Tonalität stattfinden und er muss konstruktiv sein. Es darf nicht in Diffamierungen enden, wie zum Beispiel die Behauptung, dass die Bistümer Basel und St. Gallen sowie das Kloster Einsiedeln die „feindliche Übernahme“ des Bistums Chur planen würden.

Raphael Rauch (35) studierte Geschichte (Dr. phil.), Politikwissenschaft und Katholische Theologie. Seit März 2020 ist er Redaktionsleiter von kath.ch, einem Nachrichtenportal, das vom Katholischen Medienzentrum im Auftrag der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz betrieben wird. ELISABETH REAL Rauch: Ich habe keinen Maulkorb. Wir trennen natürlich Bericht und Kommentar. Solange die journalistische Professionalität gewahrt ist, können wir eigentlich alles machen. Das ist letztlich der Grund, warum ich meinen Job habe: Man kann mir viel vorwerfen, aber nicht, dass ich mein Handwerk nicht beherrschen würde. Fakten und Meinungen werden gerade in der Missbrauchskrise oft vermischt. Konservative Stimmen behaupten zum Beispiel, die 68er-Bewegung trage daran eine Mitschuld. Auf welcher Basis müssen wir die Diskussion führen? Rauch: Vor der Diskussion braucht es eine

Faktengrundlage. Das Phänomen „Missbrauch“ ist viel komplexer, als es meist behandelt wird. Studien zeigen zum Beispiel, dass viele priesterliche Missbrauchstäter gar nicht pädophil sind, aber im Laufe ihrer Auf-

Was erwarten Sie weltkirchlich vom eben erst gestarteten Jahr 2021? Rauch: Papst Franziskus hat ein Jahr der Fa-

milie ausgerufen, um nochmals über sein Schreiben „Amoris laetitia“ zu sprechen (in welchem es unter anderem um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen geht, Anm.). Als das Schreiben vor Jahren herauskam, hat zum Beispiel der damalige Kölner Kardinal Meisner mit anderen seine Zweifel („Dubia“) am Kurs des Papstes geäußert. Mittlerweile ist Meisner verstorben und sein Nachfolger, Kardinal Woelki, steht wegen mutmaßlicher Missbrauchsvertuschung unter Druck. Ich denke, dass jetzt eine sachliche Diskussion möglich ist. Dabei geht es gar nicht mehr darum, ob wiederverheiratete zur Kommunion gehen können, denn das wird in der Realität seit Jahrzehnten so gehandhabt. Vielmehr sollten wir über Familie sprechen: Was heißt Zusammenleben? Was heißt, füreinander da zu sein? Ich bin gespannt, ob Papst Franziskus seine Äußerungen zu zivilen Verbindungen homosexueller Paare konkretisiert. Eine spannende Frage gerade auch in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich wird sein: Bleiben die Kirchenbänke nach der Corona-Krise so leer oder kann das Gemeindeleben reaktiviert werden?

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INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

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KULTURLAND Theateraktivitäten für 2021

In Traumwelten entführt Anna Stangl mit ihren Arbeiten in der Galerie 422.

GALERIE422/STANGL

Unser liebstes Tier Hunde, Katzen und Fische zählen zu den beliebtesten Haustieren der Österreicher/ innen. Eisbären und ihre Jungen sind ihm Zoo Schönbrunn Besuchermagnete. Tiere sind Begleiter des Menschen, aber auch Nahrungsquelle, sie werden verachtet und verehrt. „Unser liebstes Tier“ heißt die

Ausstellung in der Galerie 422 in Gmunden. Sie zeigt Werke der österreichischen Gegenwartskunst. In welcher Beziehung stehen Mensch und Tier? – Darauf legt die Weihnachtsausstellung, die coronabedingt nun von 27. Jänner bis 6. Februar geöffnet ist, ihren Schwerpunkt. ELLE

Kunst, Kirche und Corona Die aktuelle Ausgabe von „kunst und kirche“ unter Mitherausgeberschaft des Linzer Diözesankunstvereins widmet sich besonders dem Thema „Corona“. Wie geht es Kirche(n), wie geht es Kunst in der CoronaZeit? „Die Pandemie verschärft nur, was sich schon lange abzeichnet: Die Darstellungsformen der Kirche brauchen ein Update. Der mediale Innovationsschub, den Corona erzwingt, könnte für die Kirchen auch ein Segen sein“, meinen Ilaria Hoppe und Thomas Erne im Editorial. Zeitgenössische Kunst, Architektur und Religion sind die Themenfelder, die „kunst und kirche“ seit 1971 in ökumenischer Zusammenarbeit beackert. Ein Interview mit Martina Gelsinger und Hubert Nitsch fragt nach der Angst und dem „Mensch-Sein in

Gesellschaft, Kunst und Kirche“. Welchen Beitrag Pfarren hier leisten können, wenn sie kompetent begleitet werden, erzählen die beiden Kunstexperten der Diözese Linz. Über kreative Aufbrüche in der Kirche in ZeiAktuelles Cover. AUSSCHNITT: RENÉ MAGRITTE, LES ten von Corona beAMANTS, 1928, VG BILD-KUNST. richtet Katharina Scholl. Und was es mit der Heiligen Corona auf sich hat, davon weiß P. Winfried Schwab zu erzählen. ELLE X  kunst und kirche, Corona, Ausgabe 4/2020, im Fachhandel erhältlich, www.kunstundkirche.com

n Theaterfestival Schäxpir. Die elfte Auflage des Theaterfestivals „Schäxpir“ für junges Publikum ist von 16. bis 26. Juni 2021 geplant. 2021 wird ein besonderes Festival. Nicht nur, weil das Festival im neuen Design durchstartet, die erschwerten Bedingungen aufgrund der Corona-Krise verlangen allen Kulturschaffenden – und auch dem Festivalteam – viel Flexibilität bei den Planungen ab. „Das kulturelle Leben in Oberösterreich ist von den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders hart betroffen. Das Land Oberösterreich tut alles, was möglich ist, um Kunst- und Kulturschaffende in der Zeit der Krise zu unterstützen und zu begleiten, damit unser Land auch weiterhin ein Kulturland bleibt. Niemand kann genau abschätzen, wann wir zur sogenannten Normalität zurückkehren werden. Trotzdem ist es wichtig, mutig voranzugehen, weiterzumachen und die kulturellen Programme im Jahr 2021 mit Augenmaß, Vorsicht und in Szenarien zu planen. Daher ist es ein positives Zeichen, dass die Vorbereitungen für SCHÄXPIR 2021 in vollem Gange sind. Denn das Theater ist ein wichtiger Ort des Miteinanders und Lernens“, so Landeshauptmann und Kulturreferent Mag. Thomas Stelzer. X  Infos: www.schaexpir.at

n Theaterspectacel Wilhering. Auch in Wilhering sind die Planungen für das Sommertheater schon angelaufen. Dieses Mal wird nicht in der Scheune, sondern vor der Scheune gespielt. Auf dem Spielplan steht Nicolaj Gogols Meisterkomödie „Der Revisor“. Die Inszenierung kommt von Joachim Rathke, die Musik von Charlie Schmid. Premiere wird am 14. Juli sein, Infos folgen.


30 Personen & Dank

14. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK St. Isidor. Fünfzehn Kinder und Jugendliche aus St. Isidor haben an die 100 Stück Seifen hergestellt. In kleine Säckchen verpackt, mit einer Zeichnung und einem Weihnachtswunsch versehen, haben sie Obdachlosen in Linz Freude gemacht. Für Irene Rossoll, Seelsorgerin in St. Isidor, ist es wichtig, dass nicht nur immer die Kinder beschenkt werden, sondern dass die Kinder selbst auch etwas zu verschenken haben. ObdachlosenSeelsorger Helmut Eder hat kurz vor Weihnachten die Seifen übergeben.

Alle sind mit Eifer bei der Arbeit.

Johann Sonnleitner und Renate Pumberger hatten bei ihren sommerlichen Benefiz- Orgelkonzerten auf die Gage verzichtet. PFAR. Pichl bei Wels. l Pfarre Pichl bei Wels wurde am 24. Dez. Die Pfarre hat besonders für Familien mit Kindern einen Laternenweg gestaltet und eingeladen, diesen am 24. Dezember zu gehen. Die Route endete im Altarraum der Pfarrkirche bei einer „begehbaren und angreifbare“ Krippe. Josef Felbermair, ein pensionierter Hobbytischler, hat sie angefertigt. Die positiven Rückmeldungen zeigen, dass sie den Kirchenbesucher/innen sehr gefällt. PFARRE

CARITAS

Ried im Innkreis. Der Konzertverein Musica Sacra Ried – vertreten durch den Organisten und künstlerischen Leiter Bernhard Schneider (Mitte) sowie Obfrau Sabine Gruber (li.) – überreichte Stadtpfarrer Rupert Niedl (re.) einen Scheck über 1.000,– Euro zur Sanierung der Schwanthalerorgel. Prof.

Pabneukirchen. Ein großes und herzliches Dankeschön sagen die Pabneukirchner/innen Johann Mitterlehner für den Dienst des „Krippen-Aufstellens“. Pfarrassistent Josef Rathmaier erklärt: „Unser alter Organist Josef Mitterlehner ist ein sehr kreativer Mensch. Mit großer Freude und großer Liebe gestaltet er jedes Jahr unsere Krippe in der Kirche.“ In den Jahren 1947–1948 hat ihn der damalige Kaplan Sunkler angelernt. Insgesamt sind es weit über 60 Jahre, in denen Mitterlehner die Krippe in der Kirche

aufgestellt und wunderschön geschmückt hat. „Man bedenke, dass Johann Mitterlehner heuer im Jänner 87 Jahre wird“, fügt Rathmaier an. PFARRE Altenberg. Das katholische Bildungswerk hat in Kooperation mit der katholischen Frauenbewegung eine Adventaktion durchgeführt, die zum Besuch der Kirche angeregt und Impulse für die Gestaltung der Advent- und Weihnachtszeit gegeben hat. Vom ersten Adventsonntag bis Neujahr war ein Korb in der Kirche bereitgestellt, der abwechselnd mit Textrollen mit Geschichten, Feierimpulsen, Wachsplatten zum Kerzenbasteln, Weihrauchsäckchen und Weihwasserfläschchen gefüllt war. Die Organisator/ innen freuten sich über den regen Zuspruch. PFARRE

GEBURTSTAGE n Am 17. Jänner 2021 vollendet KonsR Rudolf Himmelreich, Kurat in Wartberg ob der Aist, sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Allhaming und wurde 1970 zum Priester geweiht. Nach zehn Jahren als Kooperator kam er 1980 als Pfarrer nach Wartberg, wo er auch nach seiner Emeritierung 2011 weiterhin als Kurat tätig ist. n Am 18. Jänner 2021 feiert Josef Steinkellner seinen 80. Geburtstag. Er wurde in Waldhausen geboren und 1965 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren kam er 1977

in die Pfarre Tarsdorf, wo er bis 2017 Pfarrseelsorger war, ebenso wie in St. Radegund. Seither macht er Seelsorgsaushilfen im Dekanat Ostermiething. n Am 19. Jänner 2021 wird GR Mag. Helmut Kritzinger CanReg, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian, 60 Jahre alt. Er wurde in Vöcklabruck geboren, trat 1979 in das Stift St. Florian ein und wurde 1987 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in St. Florian und Vöcklabruck war er von 2001 bis 2006 Pfarrer in Linz-St. Paul

zu Pichling und anschließend bis 2013 Pfarrer in Linz-Ebelsberg. Von 2003 bis 2007 war er auch Pfarrmoderator von Linz-Solarcity. Helmut Kritzinger wurde 2013 zum Pfarrer in Vöcklabruck bestellt und ist seit 2016 zusätzlich Pfarrprovisor von Regau Weihejubiläum. Am 20. Jänner 2021 begeht MMag. Anthony Echechi, Priester der Erzdiözese Owerri (Nigeria) sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Echechi ist Pfarradministrator in Aistersheim, Meggenhofen und Steinerkirchen am Innbach.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

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Auserwählte Messbesucher? Zum Leserbrief „Kirche weit denken“ in Ausgabe 1 und generell zu Beschränkungen bei den Gottesdiensten:

Ein Dank an die Österreichische Bischofskonferenz, dafür, dass wir trotz hartem Lockdown im kleinen Kreis, nicht öffentlich, Messe feiern dürfen! Noch wichtiger ist es mir, meine große Wertschätzung gegenüber den Priestern zum Ausdruck zu bringen, die in dieser Zeit (mutig) das Wort Gottes verkünden! Wie privilegiert fühle ich mich, einer Pfarren-Gemeinschaft anzugehören, in der, trotz aller Widrigkeiten, Gottesdienst, den Auflagen entsprechend, gefeiert wird. Es schmerzt, dass viele Pfarren darauf verzichten! Sollte die Eucharistie nicht gerade in herausfordernden Zeiten, wie diesen, als Kraft- und Lichtquelle dienen? KARINA HAUDUM, PER E-MAIL

Im Neun-Tage-Gebet vom 1. bis 9. 1. 2021, das Frau Paula Wintereder sicher bekannt ist, heißt es unter anderem: „Wir bitten für alle, die von Bitterkeit und Enttäuschung erfüllt sind ...“ Ich vermisse auch die Gemeinschaft bei den Gottesdiensten in der Pfarre sehr, aber ich freue mich

auch über die schönen Sonntagsmessen in verschiedenen Pfarren, besonders auf Servus TV, auf die ich dank Kirchenzeitung aufmerksam wurde. Ich finde es schön, wenn auch die erlaubte Anzahl von Mitfeiernden in der Kirche ist und käme nie auf die Idee, diese als „Auserwählte“ zu sehen und zu beneiden. Wir müssen froh sein, dass es Pfarren gibt, die mit Hilfe vieler freiwilliger Mitarbeiter/innen die Gottesdienste gestalten und durch Gesang verschönern. IRMGARD SIEGL, HARGELSBERG

Segen sein Zu „Du bist gesegnet!“, Ausgabe Nr. 1:

Vielen Dank für den guten Beitrag von Frau Renate Hinterberger-Leidinger. Am Ende des ersten Absatzes wird „Du bist gesendet“ angeführt und am Schluss des Beitrages „Wie kann ich selbst Segen für andere sein?“. Dies erinnert mich an die Formulierung, die unser Pfarrer am Schluss jeder Messe (nach dem Segen) verwendet: Er sagt nicht wie üblich „Gehet hin in Frieden“, sondern „Geht und seid auch ihr ein Segen für die Menschen, denen ihr begegnet“. Abgesehen davon, dass diese Worte dem lateinischen „Ite

missa est“ (vor der Liturgiereform) mehr entsprechen, so ist es aber auch ein Auftrag, der einen beschäftigt. Oftmals stellt man dann fest, dass man dieser Segen eher nicht war, gelegentlich vielleicht schon. Ich bin froh um diesen Satz am Schluss der Messe – und ich hoffe, dass wir ihn (nach Corona) bald wieder hören werden. WOLFGANG ORTNER, WELS

Träume Liebe Mitmenschen in Österreich, haben Sie die Neujahrsansprache von Bundespräsident Van der Bellen gehört? Er forderte uns auf, die nächsten Tage, die wegen des Lockdowns vielleicht noch ein wenig ruhiger sein werden, zum Träumen zu nutzen. Er stellt uns die Frage „Welche Zukunft wollen wir sehen?“ und er meint, wir hätten jetzt die Chance, Neues, Besseres, Angemesseneres für Mensch und Natur zu schaffen, denn eine „florierende Wirtschaft und eine blühende Natur“ müssen keine Gegensätze sein. Ich möchte alle Mitmenschen, die sich von dieser Rede angesprochen fühlen, auffordern, dass sie sich einmal eine Stunde Zeit nehmen und die Frage „Welche Zukunft wollen wir se-

hen?“ für sich selbst beantworten. Danach setzen Sie sich bitte hin und schreiben Sie – egal welches Medium Sie wählen – eine Botschaft an unseren Herrn Bundespräsidenten! Lassen Sie ihn teilhaben an Ihren Träumen und Überlegungen zur Zukunft unseres Landes, unseres Europa, unserer Welt, unserer Kinder und Enkelkinder. Wenn ihn viele solcher Zuschriften erreichen, erhält Herr Van der Bellen einen guten Einblick in die Seele der österreichischen BürgerInnen. Vielleicht erkennt er dann auch besser, in welche Richtung unser gemeinsames „Boot“ gesteuert werden will. Besonders die Jugendlichen unseres Landes möchte ich dazu ermutigen: Hört euch diese Neujahrsansprache in euren Gruppenstunden an und schreibt unserem Herrn Präsidenten, wovon ihr träumt, vielleicht auch, wovor ihr Angst habt! Er soll es wissen! Eure Stimme ist wichtig und sie soll sich nicht auf ein Kreuzerl am Wahltag beschränken! ULRIKE STADLER, ENGERWITZDORF

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Das gibt´s nicht!

DENKMAL

Fernweh Werden wir heuer im Sommer wieder reisen können? Wir wissen nicht, wohin es gehen kann. Doch manche packt schon jetzt das Fernweh. Daher geht es heute um eine Urlaubsdestination. Die bunten Häuser sind ein beliebtes Fotomotiv. HEINZ NIEDERLEITNER

fen des Hauptortes der Insel. Zumindest während der Saison sind tagsüber wieder viele Menschen in den Gassen unterwegs: Es sind Touristinnen und Touristen, die per Boot von der größeren Nachbarinsel Rhodos herüberkommen. Sie besuchen oft auch das Kloster Panormitis, das ein beliebter orthodoxer Wallfahrtsort ist. Machen Sie mit! Wie heißt die beschriebene Insel, die zum Dodekanes gehört? X  Einsendungen bis 21. Jänner an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 52/53: Die Bibelübersetzung des heiligen Hieronymus heißt „Vulgata“.

ELISABETH LEITNER ELISABETH. LEITNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Donald Trump sollte ins Guinness-Buch der Rekorde kommen: Als der US-Präsident mit den meisten Unwahrheiten und als einziger mit gleich zwei Amtsenthebungsverfahren.

„Die Reform des Vatikan bleibt eine Aufgabe. Weder Benedikt noch Franziskus haben das lösen können.“ BERND HAGENKORD, JESUIT UND EINSTIGER LEITER DER DEUTSCHSPRACHIGEN REDAKTION BEI RADIO VATIKAN

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Nur neun Kilometer trennen die Insel vom türkischen Festland, doch nachdem sie mehrmals den „Besitzer“ gewechselt hat, ist sie seit den 1940er-Jahren Teil Griechenlands. Wechselvoll war auch die wirtschaftliche Entwicklung: Vor allem das Tauchen nach Naturschwämmen machte die Einwohner im 19. Jahrhundert wohlhabend. Doch als Schwämme künstlich hergestellt wurden, schwand der Absatz. Viele Menschen kehrten ihrer Heimat den Rücken, sodass die Insel heute im Vergleich nur mehr ein Zehntel ihrer früheren Einwohnerzahl hat. An die große Zeit erinnern aber die neoklassizistischen bunten Häuser im Ha-

KIZ/NIE

Was alles sein kann, darüber kann man sich nur wundern. Die große und die kleine Welt bringt uns zum Staunen: Wir sind überrascht, fassungslos, erfreut. – Als kürzlich die halbe Apfelernte über Nacht von einem unbekannten Nagetier im Lagerraum angeknabbert wurde, war Opa Franz fassungslos: „Das gibt‘s ja nicht. Das hab ich in 50 Jahren nicht erlebt!“ Der Nager konnte noch nicht identifizert werden, der Rest der Ernte wurde schnell in Sicherheit gebracht. – Kürzlich hörte ich einer Optikerin zu, die sich mit einer Kundin abmühte, die von missglückten Leseversuchen mit ihrer neuen Brille erzählte. Die Kundin zweifelte mehr an sich selbst als an der Lesehilfe: „Das gibt‘s ja nicht!“ Schlussendlich tröstete sie die Optikerin: „Ich glaube Ihnen. ‚Das gibt‘s nicht, das sage ich schon lange nicht mehr. Alles gibt‘s!“ – Das zeigte sich auf weltpolitischer Ebene in den USA. Als uns letzte Woche die Bilder vom besetzten und erstürmten Kapitol in Washington via TVBildschirm ins Wohnzimmer geliefert wurden, war ich fassungslos: „Das gibt‘s ja nicht!“ – Für 2021 erwarte ich an positiven Ereignissen das Ende der Corona-Pandemie. Ich hoffe, das gibt‘s – und das möglichst bald.


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