KiZ-ePaper Nr. 25/2021

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NIEDERLEITNER

Nr. 25 I 24. Juni 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Auf den Schwingen der Sommerträume Der Wunsch nach einem unbeschwerten „Sommer wie damals“ ist groß. Noch hält uns die Coronakrise da und dort am Boden. Aber in unseren Sehnsüchten ist die Leichtigkeit des Sommers da. Seite 8

Im Gespräch. Die Schauspielerin Peter und Paul. Die Priesterjubilare Maxi Blaha erzählt über ihr neues und Priesterweihen 2021 im Stück. Seite 3 Überblick. Seite 6

Soziallehre. Markus Schlagnitweit über die katholische Soziallehre und die Sozialakademie. Seite 10


2 Meinung KOMMENTAR Wohnungshochzeit In der schönen toskanischen Hafenstadt Livorno erlaubt der Bischof nun kirchliche Hochzeiten in den eigenen vier Wänden. Bescheidene Feiern sollen verhindern, dass Paare wegen zu hoher Kosten auf die kirchliche Trauung verzichten. Ein fragwürdiges Angebot. Wünschen sich doch auch Menschen ohne Bezug zur Liturgie eine Hochzeit „in der Kirche“. Eine

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

Wohnung „hochzeitstauglich“ zu machen, kann außerdem teuer werden. Das Betreten des Kirchenraums für eine schlichte Trauung verursacht hoffentlich keinen Trauungszuschlag. Das Zurverfügungstellen des liturgischen Raums ist so gesehen sozialer als das Abdrängen der Hochzeit ins Wohnzimmer. Vor allem ist die Eheschließung keine Privatangelegenheit, sondern eine öffentliche. Die Öffentlichkeit ist ein wichtiger Raum, das haben die Lockdowns spürbar gemacht. Wie wichtig der öffentliche Raum ist, wussten auch die Kommunisten: In der Tschechoslowakei beispielsweise mussten Lehrer/innen darauf verzichten, den öffentlichen Sonntagsgottesdienst mitzufeiern, sonst verloren sie die Unterrichtszulassung. Ihr privater Glaube stellte keinen Entlassungsgrund dar. Den öffentlichen Raum gilt es wieder mit Leben zu füllen, nicht ihn zu verlassen.

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

„Eucharistie-Würdigkeit“ Der konservative Teil der US-Bischofskonferenz hat sich durchgesetzt: Es soll ein Dokument geben, das die „EucharistieWürdigkeit“ regelt, also die Frage, wer die Kommunion empfangen darf. Hintergrund ist das Verlangen einiger Bischöfe, katholischen Politikern vor allem der Demokraten (wie Präsident Joe Biden oder Parlamentssprecherin Nancy Perlosi) wegen deren liberaler Haltung in der Abtreibungsfrage die Kommunion zu verweigern. Was die konservativen US-Bischöfe hier tun, ist ein beschädigendes Hineinziehen des Allerheiligsten in den Sumpf der Parteipolitik. Auch die Fragestellung nach der „Eucharistie-Würdigkeit“ geht am Wesen der Sache vorbei. Papst Franziskus hat mehrmals gesagt, die Eucharistie sei nicht „die Belohnung für Heilige, sondern das Brot der Sünder“. Das spießt sich zum Teil mit dem Kirchenrecht, das sich theoretisch vorbe-

hält, den Zugang zur Eucharistie zu regeln (Can. 915f.). Vom Glauben her betrachtet ist die Sache aber klar: „Ich bin nicht würdig“, sagt jeder vor dem Kommunionempfang. Niemand ist von sich aus würdig, sondern wir vertrauen darauf, dass Christus uns durch seine Gnade würdig macht. Wer also könnte gerechtfertigt „den ersten Stein“ auf Mitchristen werfen, die zur Kommunion gehen? Niemand. Außerdem fehlt in der Diskussion völlig die Freude darüber, dass Menschen zu den Sakramenten kommen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: PAPST FRANZISKUS

Jubiläum in Medjugorje Ich glaube, dass in Medjugorje Gnade ist. Das lässt sich nicht leugnen. Es gibt Menschen, die sich bekehren.

Im Marienwallfahrtsort Medjugorje (Bosnien und Herzegowina) wird am 25. Juni mit einem Festreigen und spirituellem Programm der 40. Jahrestag des ersten Berichts von Marienerscheinungen begangen. Erst 2019 erlaubte Papst Franziskus offizielle Pilgerfahrten nach Medjugorje, die Erscheinungen sind von der Kirche bisher aber nicht anerkannt. Der Marienverehrer Franziskus sehe die Gottesmutter nicht als „Leiterin eines Telegrafenamtes, das jeden Tag eine Nachricht zu einer bestimmten Stunde versendet“. Ohne sich zur Echtheit der Erscheinungen zu äußern, sorgt sich der Papst dennoch um die Seelen der Pilger. KNA


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

24. Juni 2021

Theaterstück „Hanni“ im Brucknerhaus

Der Blick in eine starke Seele Hanni Rittenschober war ein Vorbild für die Schauspielerin und Sängerin Maxi Blaha. Besonders ihre Art und Umgehensweise mit dem Leben faszinierte sie. Nun bringt Maxi Blaha die Zeitzeugin als Kunstfigur auf die Bühne. Maxi Blaha spricht darüber, wie es dazu kam und was genau sie an dieser Frau beeindruckte. NICOLE DIRNBERGER

Hanni Rittenschober war gütig, liebevoll und immer positiv, obwohl sie sehr viel Leid in ihrem Leben erfahren musste. Sie war Zeitzeugin der Mühlviertler Menschenhatz, Tochter eines Knechts, lebte in einfachsten Verhältnissen und wurde gezwungen, mit ihrem Vater an den Baracken des Konzentrationslagers in Gusen zu arbeiten. Gerade dort hat Hanni Rittenschober vieles mitangesehen und erlebt. Trotzdem blieb sie immer positiv. Hannis Art und ihr Umgang mit dem schweren Leben haben die österreichische Schauspielerin und Sängerin Maxi Blaha so sehr beeindruckt, dass sie Hanni Rittenschobers Leben nun auf die Brucknerhaus-Bühne bringt. In Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Franzobel stellt Maxi Blaha in dem Stück „Hanni“ die Seelenzustände und den Charakter Rittenschobers in einer Kunstfigur dar.

„Dieser Mut weiterzumachen und diese Kraft, durch die schwersten Zeiten fröhlich zu gehen und nie aufzugeben.“ Die Entstehungsgeschichte des Stücks. Von Hanni Rittenschober hat Blaha durch deren Sohn erfahren. Der habe ihr von Rittenschober erzählt. Schließlich habe sie die Zeitzeugin kennengelernt: „Ich habe sie immer wieder besucht und mit ihr ganz viele Gespräche geführt.“ Bei den Besuchen hat Maxi Blaha auch immer wieder Filmaufnahmen mit ihr gemacht. So sei schlussendlich die Idee entstanden. „Dann hab ich mit Franzobel geredet und bin mit der fertigen Idee zu ihm gegangen. Schlussendlich hat er

Am 25. Juni wird „Hanni“ im Brucknerhaus uraufgeführt. Maxi Blaha verkörpert dabei Hanni Rittenschober in einer Kunstfigur. GEORG BUXHOFER

das Stück für mich geschrieben.“ Hanni Rittenschober selbst war von der Idee sofort begeistert. Sehr zur Verwunderung der Kinder, wie Maxi Blaha erzählt: „Normalerweise ist Hanni nicht so aufgeschlossen gewesen. Historikern gegenüber war sie immer verhalten. Eigentlich wollten die Kinder sie schützen, aber sie war von unserem Vorhaben hellauf begeistert.“ Maxi Blaha hatte den Eindruck, Hanni Rittenschober habe dadurch wieder mehr Lebensfreude erlangt. Hanni Rittenschober als Vorbild. Die Zeit mit Hanni Rittenschober hat Maxi Blaha sehr geprägt. Auf die Frage, was man von der Zeitzeugin lernen kann, sagt sie: „Dass es wichtig ist, sich als Frau nichts gefallen zu lassen, sich auch auf die Hinterbeine zu stellen und durchzuziehen, was man in sich spürt, trotz Stolperstein und Widrigkeiten. Und dass man weiterhin an das Gute glaubt. Außerdem hat sie sich auch nicht deprimieren lassen und hat immer weitergemacht. Hanni hat ein super Element des Verzeihens in sich gehabt.“ Und weiter: „Sie war nicht nachtragend und trotzdem sehr mutig und sehr eigenständig und gleichzeitig sehr gütig und hilfsbereit. Sie stellte sich nicht ins Zen-

trum, hatte aber auch ihre Meinung. Wenn ihr etwas nicht passte, stellte sie sich auf. Und sie war auch sehr großzügig.“ Auch wenn Hanni Rittenschober im März verstorben ist: Sie wird auch über ihren Tod hinaus dank des Stücks von Franzobel und Maxi Blaha in Erinnerung bleiben. X  Am 25. Juni wird „Hanni“ im Brucknerhaus Linz uraufgeführt. Karten können im Servicecenter des Brucknerhauses Linz erworben werden. Tel.: +43 732 77 52 30; E-Mail: kassa@liva.linz.at

Hanni Rittenschober und Maxi Blaha beim Fotoshooting GEORG BUXHOFER


4 Lebendige Kirche

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE „Die Pächter der Sonne“ „Es geht nicht darum, Identität durch Aus- und Abgrenzung zu suchen, vielmehr regelt der gemeinsame Blick auf Christus die Beziehungen unter den Kirchen neu“, betonte Bischof Manfred Scheuer beim ökumenischen Empfang der Diözese Linz am 17. Juni 2021. Gemeinsam mit der Stiftung Pro Oriente hat er Einer der Stationen der Gedenkwanderung: das Frankenberger Kirchlein

PAPA-GRUBER-KREIS

Die Asche der NS-Opfer Paulus Wall von Pro Oriente Linz (links) im Gespräch mit dem koptischen Priester P. Youannes Abusif. Der ökumenische Empfang war von herzlichen Begegnungen geprägt. WALLNER

zur Begegnung mit Vertreter/ innen der christlichen Kirchen Oberösterreichs geladen. Der Bischof wies darauf hin, dass die Brüche sich weniger zwischen den Konfessionen als vielmehr zwischen den einzelnen Milieus und auch innerhalb der Kirchen zeigten. Es mache den Eindruck, dass Positionen den Anspruch erheben würden, die Sonne für sich gepachtet zu haben und die anderen in Finsternis zu vermuten. Diese Überheblichkeit müsse abgelegt werden. Hingegen sei die Geschwisterlichkeit neu zu betonen, unterstrich Scheuer. Florian Wegscheider als Vertreter von Pro Oriente Linz griff ein Wort von Kardinal Kurt Koch, des vatikanischen „Ökumene-Ministers“ auf, der 2019 bei seinem Besuch in Linz gesagt hatte: „Ökumene ist keine Technik, sondern die Kunst, Misstrauen zu überwinden, Vertrauen aufzubauen und Freudschaften zu stiften.“ J.W.

Gusen/Lungitz. Eine Gedenkwanderung am 20. Juni führte etwa 30 Interessierte vom Memorial Gusen zu einem neu geschaffenen Denkmal in Lungitz. Dort, wo Aschereste aus der Zeit des Nationalsozialismus bestattet liegen gedachten sie in einer multireligiösen Feier unter Mitwirken von Bischof Manfred Scheuer, Superintendentialkuratorin der Evangelischen Kirche Renate Bauinger und Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, der Opfer der Konzentrationslager Mauthausen-Gusen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Papa-Gruber-Kreis und

der Plattform Johann Gruber, welche sich seit Jahren für das Gedenken an den KZHäftling Johann Gruber und zeitgemäße Erinnerungskultur in der Region einsetzen. Anlass des gemeinsamen Gedenkens war der Fund von Asche und Skeletten im September 2018, der bei Bauarbeiten der ÖBB im Bahnhof Lungitz gemacht wurde. Die Skelette stammen aus dem frühen Mittelalter, die Asche aus dem 20. Jahrhundert. Die Wiener Archäologin Claudia Theune geht aufgrund ihrer Forschungen davon aus, dass es sich um Asche aus der Zeit des Nationalsozialismus handelt.

Solides Spendenergebnis im Coronajahr für Aktion Familienfasttag

KFB-Suppenessen mit Kreativität gerettet Es war ein schwierges Jahr – auch für alle Organisationen, die mit Spendenaktionen Geld für Projekte sammeln. Die kfb OÖ kann sich trotzdem über ein gutes Ergebnis freuen. Die Katholische Frauenbewegung meldet ein erfreuliches Zwischenergebnis der Aktion Familienfasttag. In der Diözese Linz liegt die Spendensumme zum Stichtag (= 90 Tage nach dem Familienfasttag am 26. Februar 2021) bei € 695.580,37.

Das ist ein Rückgang von 3% im Vergleich zu 2019, als die Aktion zum letzten Mal ohne Einschränkungen durchgeführt werden konnte. In der Fastenzeit 2021 durften die Benefizsuppenessen in den Pfarren coronabedingt nicht stattfinden. Die Krise erforderte viel Kreativität. Viele kfb-Gruppen haben alternativ „Suppe im Glas“ angeboten: am Bauernmarkt, vor Supermärkten oder am Kirchenplatz. Die „Suppe to go“ wurde sehr gut angenommen. ELLE

Die Suppen im Glas, hier in St. Georgen im Attergau: „Sie gingen weg wie die warmen Semmeln“, berichtet Anneliese Schütz von der kfb. KFB/ST.GEORGEN AM ATTERGAU


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

24. Juni 2021

EU-Projekt Marvow in Oberösterreich

Ältere Frauen besser schützen nen Gewaltschutzorganisationen, der Caritas, der Volkshilfe, des Vereins Exit und der Polizei – um nur einige wenige Mitwirkende zu nennen –, zu übernehmen. „Der Plan ist, sich viermal im Jahr zu treffen und über Dinge wie notwendige Schulungen zu sprechen, wie es überhaupt zu Gewalt kommt, wie die spezifische Situation von älteren Frauen aussieht und so weiter“, sagt Rösslhumer.

Der Gewalt gegen ältere Menschen wird zu wenig Beachtung geschenkt. Das EU-Projekt „Marvow“, geleitet von den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern (AÖF), soll das ändern. Oberösterreich gehört zu einer der Projektregionen. LISA-MARIA LANGHOFER

Gewalt gegen ältere Menschen, besonders gegen ältere Frauen, sei oft zu wenig sichtbar und werde daher bei Gewaltschutzmaßnahmen zu wenig berücksichtigt, sagt Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin der AÖF. „Es gibt darüber zu wenig Zahlen und Daten. Das Marvow-Projekt beschäftigt sich hauptsächlich mit Partnergewalt, aber auch Frauen in Institutionen sind betroffen. Dabei geht es nicht nur um physische, sondern auch psychische, sexuelle und soziale Gewalt.“ Das EU-Projekt Marvow, von dem Rösslhumer spricht, wird vom AÖF geleitet und bedeutet auf Deutsch „Multi-Institutionelle Zusammenarbeit bei der Unterstützung von gewaltbetroffenen älteren Frauen.“ Hierbei sollen zunächst in drei österreichischen Regionen Plattformen etabliert werden, auf denen verschiedene Institutionen zusammenarbeiten. Neben Niederösterreich und Salzburg gehört auch Oberösterreich dazu. Um wirksame Maßnahmen entwickeln zu können, werden die „Lücken und Defizite

Maria Rösslhumer ist Geschäftsführerin des Vereins AÖF (Autonome Österreichische Frauenhäuser). MARTIN STEIGER

in den jeweiligen Regionen erörtert“, heißt es in einer Aussendung. „In Oberösterreich fehlt es an Einrichtungen, wohin ältere Gewalttäter verwiesen werden können, und Möglichkeiten, die betroffene Frau zu versorgen, wenn der Täter normalerweise derjenige ist, der die Frau pflegt.“ Darüber hinaus würden Beratungsstellen mehr Personal und längere Öffnungszeiten brauchen. Auch die Schulungsangebote und die Täterarbeit seien ausbaufähig, auch in den anderen Bundesländern. In Oberösterreich hat sich die Frauenabteilung der Stadt Wels bereit erklärt, die Koordination zwischen den einzel-

Situationen richtig beurteilen. Für Letzteres sei eine genaue Gefährlichkeitseinschätzung enorm wichtig. „Dafür bieten wir einen Fragebogen an, mit dem Mitarbeiter/ innen aus der jeweiligen Institution erkennen, ob eine Frau in einer gefährlichen Situation ist oder nicht. Ist die Umgebung liebevoll und wertschätzend, handelt es sich bei einer Verletzung um einen Unfall oder Fremdeinwirken?“, beschreibt Rösslhumer. Um „nachhaltig eine verbesserte Infrastruktur für Gewaltopfer zu schaffen“, fließen alle Daten und Fakten, die sich aus dem Marvow-Projekt ergeben, in eine sogenannte „Online-Toolbox“, die einerseits den Institutionen die Zusammenarbeit erleichtern und andererseits auch Betroffenen als Informationsquelle dienen soll.

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X  Infos zum Projekt: www.marvow.eu oder www.aoef.at; Filmtipp auf YouTube: „Unsichtbare Gewalt an älteren Frauen“

Seelsorgeteam-Ausbildung ließ sich von Corona nicht bremsen

Investition in die Zukunft Pfarren. Nach einem coronabedingt turbulenten Jahr konnten die vier neuen Seelsorgeteams aus Altenberg, Kremsmünster, Offenhausen und Sipbachzell sowie das Nachrückerteam aus Kefermarkt und einzelne Nachrückerinnen aus Dörnbach, Feldkirchen/D. und Hofkirchen/ Trattnach die heurige Seelsorgeteam-Ausbildung erfolgreich abschließen. Insgesamt sind in der Diözese Linz nun 69 Seel-

sorgeteams aktiv. Das neue diözesane Strukturmodell sieht vor, dass künftig jede der bisherigen 487 Pfarren von einem solchen Team geleitet wird. Bemerkenswert ist, dass auch in Kremsmünster, wo die Pfarrkirche zugleich Stiftskirche ist, ein Seelsorgeteam zum Einsatz kommt. In drei der vier Pfarren, denen P. Arno Jungreithmair als Pfarrer vorsteht, wirken bereits Seelesorgeteams. Ihm sei das

Das Seelsorgeteam der Pfarre Kremsmünster

mit Blick auf die Zukunft nicht nur in der von ihm betreuten, sondern für alle 28 Stiftspfarren wichtig, betont er. Im Herbst

DIÖZESE/WIMMER

sind zwei weitere Ausbildungskurse geplant. Infos bei: seelsorgeteam@dioezese-linz.at. JOSEF WALLNER


6 Kirche in Oberösterreich

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Priesterjubilare in Oberösterreich Das Fest Peter und Paul, der 29. Juni, ist ein traditioneller Termin für Priesterweihen.

angeführt, die anderen zu den jeweiligen Terminen auf der Personenseite.

Das Wort „Priester“ leitet sich von dem griechischen „presbyteros“, der Ältere, ab. Schon zur Zeit des Neuen Testaments hing es nicht mehr von Lebensjahren ab, sondern war eine Amtsbezeichnung. KNA

70 Jahre Priester

50 Jahre Priester

Priester, die rund um diesen Tag ein Weihejubiläum feiern, werden im Folgenden

Konsulent KonsR Roman Foissner C ­ anReg, Augustiner Chorherr von Reichersberg, emeritierter Rentmeister (Weihetag 28. Juni) 65 Jahre Priester Konsulent KonsR Josef Friesenecker CanReg, Augustiner Chorherr von St. Florian, emeritierte Pfarrer, wohnhaft in Linz KonsR Dr. Johann Grausgruber, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Gmunden KonsR Johann Haslinger, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Schwanenstadt, wohnhaft in Vöcklabruck Msgr. Berthold Müller, Pfarradministrator in St. Nikola an der Donau KonsR Josef Schachner, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Wels 60 Jahre Priester KonsR Andreas Fischer OPraem, Prämonstratenser Chorherr von Schlägl, emeritierter Pfarrer Oberstudienrat KonsR Mag. Jakob Hammerl, emeritierter Pfarrer, Professor in Ruhe, wohnhaft in Bad Goisern KonsR Josef Mair, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Pierbach KonsR Hugo Reichenvater, emeritierter Pfarrer, Kurat in Bad Kreuzen KonsR Josef Wundsam, emeritierter P ­ farrer, Kurat im Dekanat Eferding, wohnhaft in Haibach ob der Donau

KonsR P. Paulus Eder OCist, Zisterzienser des Stiftes Schlierbach, emeritierter Pfarrer (Weihetag 30. Juni) 55 Jahre Priester Hofrat KonsR Karl Appl, Religions-Fachinspektor in Ruhe, wohnhaft in Gmunden KonsR Ernest Bauer, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Schwanenstadt Prälat Dr. Franz Breid, Kurat im Dekanat Sarleinsbach, wohnhaft in N iederkappel KonsR Alfons Einsiedl, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Gmunden, wohnhaft in Ohlsdorf Lic. theol. Mag. Johann Gruber, emeritierter Betriebspfarrer, Kurat im Treffpunkt mensch & arbeit Linz KonsR Gerold Harrer, Kurat im Dekanat Enns-Lorch, wohnhaft in Kronstorf KonsR DDr. P. Karl Hofer OCist, Zisterzienser von Wilhering, Professor und Direktor am Stiftsgymnasium in Ruhe KonsR Karl Kammerer, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Neukirchen an der Vöckla KonsR Johann Loidl, emeritierter Pfarrer, Kurat in St. Marienkirchen bei Schärding KonsR Johann Maislinger, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Linz Hofrat KonsR Mag. Hermann Vorhauer, Religions-Fachinspektor in Ruhe, wohnhaft in Schwanenstadt KonsR P. Michael Wolfmair OCist, Zisterzienser von Wilhering, Pfarrer in Bad Leonfelden KonsR Johann Wührer, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Linz-Süd

KonsR P. Meinrad Brandstätter OCist, Zisterzienser von Wilhering, em. Pfarrer GR Mag. P. Werner Gregorschitz OFM, Franziskaner, Seelsorger im Kloster Pupping P. Wolfgang Kaulfus OFMCap, vom Orden der Kapuziner, Pfarradministrator in Kirchheim im Innkreis, Polling und Wippenham KonsR P. Alois Parzmair CSsR, vom Orden der Redemptoristen, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Attnang-Puchheim 40 Jahre Priester Mag. Karl Kirchweger, Kurat in der Stadtpfarre Wels, wohnhaft in Lambach 25 Jahre Priester GR Mag. Gerald Geyrhofer, Pfarrer in Gmunden GR Mag. Erwin Kalteis, Pfarrer in Andorf und Pfarrprovisor von Eggerding, Dechant des Dekanates Andorf GR Mag. Markus Klepsa, Pfarrer in Eggelsberg, Geretsberg und Moosdorf, Pfarrprovisor von Franking und Pfarrmoderator von Hochburg und Maria Ach, Dechant des Dekanates Ostermiething GR Mag. Rupert Niedl, Pfarrer in Ried im Innkreis, Pfarrprovisor von Riedberg, ­Hohenzell und St. Marienkirchen am Hausruck und Pfarrmoderator von Neuhofen im Innkreis

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kirche in Oberösterreich 7

24. Juni 2021

„Gott ruft keine Superchristen“ Der Juni ist in der katholischen Kirche der traditionelle Monat für Priesterweihen. In Österreich werden heuer 21 Männer die Priesterweihe empfangen, für die Diözese Linz wird kein Priester geweiht. Auffallend ist das relativ hohe Durchschnittsalter der angehenden Neupriester des Jahrgangs 2021, das zum Zeitpunkt der Weihe 45 Jahre beträgt, macht die Katholische Presseagentur aufmerksam. Der Jüngste unter ihnen ist 28 Jahre, der Älteste bereits 67 Jahre alt. Nach Bundesländern geordnet, stammen die meisten – vier – aus der Steiermark, je zwei aus Wien und Salzburg sowie je ein Priesterkandidat aus Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland. Neun der 21 Priester sind im Ausland geboren. 13 der heuer neu geweihten Priester gehören einer Ordensgemeinschaft an, darunter fünf den Zisterziensern und drei den Benediktinern. Seit Kurzem ist der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer in der Bischofskonferenz für die Agenden Berufungspastoral und Canisiuswerk zuständig. „Gott ruft keine Genies, er holt sich keine Alleskönner und Superchristen“, sagte er bei einem Gottesdienst

MAG. DI HERBERT BRADLER PRÄMONSTRATENSER CHORHERR VON GERAS

Geboren: 1957, Heimatpfarre: Attersee, früherer Beruf: Industriekaufmann, Matura: BG für Berufstätige in Linz, Studium: Universität für Bodenkultur, Landwirtschaft/ Agrarökonomie in Wien; als Universitätslehrer an der BOKU tätig, Theologie an der Uni Wien, Ewige Profess im Stift Geras: 2019, Diakonatsweihe: 2019, Diakonatspfarre: Gatterhölzl (Erzdiözese Wien), Priesterweihe: April 2021, Einsatzort: Pfarre Gatterhölzl. STIFT GERAS

aus Anlass des Weltgebetstags um geistliche Berufungen am 25. April 2021. Gott schaut auch nicht auf den Intelligenzquotienten, sondern berufe „Menschen, Menschen so wie du und ich, Menschen mit Fehlern, Ecken und Kanten“. Auch die Apostel seien nicht perfekt gewesen, sondern einfache Leute, Handwerker und Fischer, erinnerte Hofer, der innerhalb der Bischofskonferenz für die Berufungspastoral zuständig ist. „Mit anderen Worten: Gott beruft nicht die Qualifizierten, sondern er qualifiziert die Berufenen.“ Gottes Anliegen sei es, „dass unser Leben gelingt“ – darin bestehe der Kern jeder Berufung, betonte Weihbischof Hofer. Priesterseminar Linz. Dem Seminar der Diözese Linz gehören fünf Seminaristen an. Einer davon wird mit dem Studium fertig und am Pastoralen Einführungsjahr teilnehmen. Für das Propädeutikum, das Vorbereitungsjahr auf das Theologiestudium, gibt einen Interessenten, sagt Regens Michael Münzner. Die Gründe für den im gesamten deutschsprachigen Raum geringen Priesternachwuchs sind vielfältig, nicht unwesentlich ist aber aus Sicht Münzners das zur Zeit unklare Priesterbild. KATHPRESS/J.W.

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MAG. P. STEPHAN (DANIEL) EBERHARDT ZISTERZIENSER DES STIFTES SCHLIERBACH

Geboren: 1979, Heimatpfarre: als Erwachsener getauft, ohne Bezug zu einer Pfarre; Geschwister: ein Bruder, Vater: KFZ-Schlosser, Mutter: Angestellte, früherer Beruf: Fremdsprachensekretär, Matura: Gera (Deutschland) Theologiestudium: Heiligenkreuz, Diakonatsweihe: 2019, Diakonatspfarre: Thalheim bei Wels, Priesterweihe am 11. Juli 2021 in Stift Schlierbach, Primiz am 25. Juli 2021 um 9.30 Uhr in Schlierbach, weiterer Einsatzort: Thalheim. PRIVAT

Priesterweihe im Mariendom Linz vor drei Jahren PRIVAT

MAG. P. SEVERIN (BRUNO) GROSSEROHDE BENEDIKTINER DES STIFTES LAMBACH

Geboren: 1963, Heimatpfarre: St. Pius Wiedenbrück (Deutschland), erlernter Beruf: Industriekaufmann und Sozialpädagoge, Geschwister: 3, Vater: Tischler, Mutter: Schneiderin und Hausfrau, Matura: 1984, Theologiestudium: Salzburg und Haifa/Israel, Diakonatsweihe: 2019 in Lambach, Diakonatspfarre: Lambach, Priesterweihe: 11. Juli 2021 in Lambach, Primizmesse: 18. Juli 2021 um 9 Uhr in der Stiftskirche Lambach. PRIVAT


8 Lebendige Kirche IM LEBENS-SPIEGEL In Vorfreude Manche behaupten, sie wäre die schönste ihrer Art: die Vorfreude nämlich. In diesen Wochen hegen sie viele: auf gute Tage an schönen Orten, auf Erlebnisse, die man lange nicht genießen konnte – Konzerte, ein Ausflug und ein offenes Gasthaus. Verliebte freuen sich aufs Beisammensein, ein alter Mensch freut sich auf den Besuch. Arm ist der Mensch, der sich auf nichts und niemanden freuen kann! Seine Seele wird krank. Es ist gar nicht so einfach, der Freude ihren Platz zu geben. Und oft erleben Menschen, wenn es endlich so weit ist, die Ernüchterung. Da hat man sich so lange darauf gefreut – und dann das! Freude scheint ein leicht verderbliches Gut zu sein. Und wie man bei Milch und anderen Lebensmitteln auf die „Lagerbedingungen“ achten muss, braucht auch die Freude ihr Umfeld, damit sie hält. Vor allem braucht sie Aufmerksamkeit und Offenheit, denn sie kommt oft anders, als man denkt. Wer sie exakt so haben will, wie er sie geplant und erwartet hat, findet sie selten. Sie kommt eben oft von anderer als der erwarteten Seite. „Geplante“ Freuden zerbrechen schnell. Gläubige Menschen begreifen ihr ganzes Leben als eine Art Vorfreude. Gott schenkt sie. Jetzt schon. Vorfreude ist „echte“ Freude, die sich nicht erst im Nachhinein erfüllen wird. Sie geringzuachten hieße, eine Gottesgabe zurückzuweisen.

MATTHÄUS FELLINGER

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Themenschwerpunkt und Veranstaltungsreihe „Sommerkirche“ in Pinsdorf

Sommersehnsüchte haben in der Pfarre ihren Platz Ein ganz normaler Sommer wird sich auch heuer noch nicht ausgehen. Viele Menschen werden wegen Corona nicht verreisen. Die Pfarre Pinsdorf reagiert darauf mit einem speziellen Sommerprogramm. Der Traum von Sommer, Strand und Freiheit soll in den nächsten Wochen rund um die Pfarrkirche Pinsdorf Gestalt annehmen. Alle sind eingeladen, bis Ende Juli ein kleines Segel, am besten aus Stoff, zu gestalten. Auf diesem Segel kann man mit einem Wort, mit mehreren Wörtern oder einem Satz seine eigene Sehnsucht ausdrücken. An einen kleinen Holzmasten gebunden werden diese Segel rund um die Pfarrkirche aufgestellt. „Eines ist der Pfarre Pinsdorf wie bei allen an-

deren Projekten wichtig: Die Menschen mit ihren Sehnsüchten stehen dabei im Mittelpunkt“, erklärt Pfarrassistent Gerhard Pumberger. Dazu gibt es einige thematisch passende Veranstaltungen. Start ist am Samstag, 26. Juni, um 19 Uhr bei Kronberg-Kapelle mit dem „Jukebox der Hoffnung“-Sommerspecial, bei dem die persönlichen Sommerhits der Pinsdorfer das Aurachtal zum Klingen bringen werden. Weiters wird es unter anderem am Samstag, 3. Juli, um 19 Uhr am Kirchenplatz einen Picknick-Gottesdienst geben. Mit Decken und mitgebrachten Speisen für ein Picknick wird dabei im Freien Gottesdienst gefeiert. Am Samstag, 17. Juli, lädt die Pfarre zudem dazu ein, im Pfarrzentrum in einer Green Box ein Urlaubsfoto zu machen.

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Sommergefühle in Pinsdorf. Das Detailprogramm gibt es unter www.dioezese-linz.at/pinsdorf.

Rosen für die Väter

Herz Jesu-Fest

Losenstein. Rund hundert Väter bekamen in der Pfarre Losenstein anlässlich des Vatertags am 13. Juni Fair-Trade-Rosen geschenkt: als Zeichen des Dankes an die Väter an ihrem Ehrentag.

Kirchdorf am Inn. Das Herz-Jesu-Fest hat in der Pfarre Kirchdorf am Inn eine über 100-jährige Tradition. Drei Tage lang wird dabei gefeiert. Mit einem Pontifikalamt mit Abt Nikolaus Thiel aus dem Stift Schlierbach als Gastprediger wurde das diesjährige Herz-JesuFest am Freitag, 11. Juni, dem eigentlichen Gedenktag des Heiligsten Herzens Jesu, eröffnet. Eine Herz-Marien-Andacht am Samstag und ein Festgottesdienst am Sonntag machten den festlichen Rahmen in Kirchdorf komplett.

Eine (fair gehandelte) Rose für einen der Losensteiner Papas PFARRE

ADOBE/NETFALLS

Die Pfarre Kirchdorf am Inn ist dem göttlichen Herzen Jesu geweiht. PFARRE


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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10 Thema

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

FREIER SONNTAG Auf Herbergssuche Die Allianz für den freien Sonntag (kurz Sonntagsallianz) war 2001 gegen die Aushöhlung des freien Sonntags gegründet worden. Mehr als 50 Mitgliedsorganisationen aus Zivilgesellschaft, Kirchen und Gewerkschaften gehören ihr an. Ihre „Heimat“ hatte sie bis jetzt in der ksoe. Zur Neuausrichtung der ksoe gehört jedoch ganz bewusst, dass sie „Begegnung und Diskurs zwischen sozial, kulturell, weltanschaulich, politisch und religiös heterogenen Personen, Gruppen und Institutionen“ fördert (aus dem Mission Statement). Um ein möglichst unvoreingenommenes Dialogklima zu ermöglichen, wird die ksoe zukünftig keine eigene Kampagnenarbeit mehr machen. Auszug. So passt nun auch die Allianz für den freien Sonntag nicht mehr ganz ins Bild der ksoe. Auf ihrer „Herbergssuche“ fand die Sonntagsallianz jedoch eine neue Partnerin in der Katholischen Aktion. „Manche Gliederungen, wie die Katholische Arbeitnehmer/innenbewegung und die Katholische Frauenbewegung, waren bereits Gründungsmitglieder der Sonntagsallianz“, zeigt sich der ehrenamtliche Sprecher der Allianz, Philipp Kuhlmann, zufrieden. Die eingespielte Zusammenarbeit mit den ksoe-Kolleg/innen vermisse er jedoch.

Philipp Kuhlmann tritt für den freien Sonntag ein. SONNTAGSALLIANZ

Neufindung der Katholischen Sozialakademie (ksoe) mit Direktor Markus Schlagnitweit

Die neue ksoe als Dialogplattform Drei Fragen an Bischof Josef Marketz, den für die Katholische Sozialakademie (ksoe) zuständigen Referatsbischof für Soziales

Was ist für die neue ksoe wichtig, damit sie so viele Jahrzehnte erfolgreich bleibt wie es die alte ksoe war? Marketz: Sie wird ihrer bewährten Metho-

MONIKA SLOUK

de treu bleiben, ganz im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils die „Zeichen der Zeit“ als die je aktuellen wesentlichen Fragen des menschlichen Zusammenlebens mithilfe des Dreischritts „Sehen – Urteilen – Handeln“ in den Blick zu nehmen. Diese einfache Methode leitet Christen dazu an, zusammen mit allen Menschen guten Willens für eine gerechte Gesellschaft und eine intakte Umwelt Sorge zu tragen. Gerade der einzelne Christ, der kraft Taufe und Firmung Mitverantwortung in der säkularen Gesellschaft trägt, sei es in der Politik, in der Wirtschaft, in Verbänden oder wo auch immer, kann dazu beitragen, dass die katholische Soziallehre erfolgreich bleibt.

Herr Bischof, Sie haben ein Jahr lang den Neuordnungsprozess der ksoe begleitet. Was wünschen Sie sich von der neuen ksoe? Bischof Josef Marketz: Wir haben sie nicht

als Vertreterin einer bestimmten Lesart von katholischer Soziallehre konzipiert, sondern als Kompetenzzentrum und Dialogplattform. Dazu gehört auf der wissenschaftlichen Ebene, dass die Positionen der Soziallehre nur als Ergebnis eines interdisziplinären Dialogs zwischen Theologie, Philosophie, Sozialwissenschaften, Ökologie und weiteren Bezugsdisziplinen erwachsen können. Auf der praktischen Ebene wird sie nicht allein hohe Gesinnungsethik vertreten, sondern ebenso die Notwendigkeit gesellschaftlicher Kompromisse berücksichtigen, die die Politik als Kunst des jeweils Möglichen zu sondieren hat.

Bischof Josef Marketz von Kärnten ist als Referatsbischof für Soziales für die ksoe zuständig. DIÖZESAN-PRESSESTELLE/DANIEL GOLLNER

Die Umstrukturierung wurde unter anderem deshalb notwendig, weil sich die Gesellschaft stark verändert hat. Was braucht die Gesellschaft heute am meisten von der ksoe? Marketz: Wir leben in einer Zeit beschleu-

nigter Wandlungsprozesse; wir erleben soziale, ökologische und kulturelle Umbrüche. Wir leben in einer enorm pluralisierten, säkularisierten Gesellschaft, in der die Stimme der Kirchen nur noch eine von vielen ist und dennoch gerade in der Verkündigung von Papst Franziskus weltweit Gehör findet. Ein wichtiges Ziel der kirchlichen Sozialverkündigung bleibt, wie es Papst Johannes Paul II. in seiner Sozialenzyklika „Sollicitudo rei socialis“ betont hat und es von Franziskus konsequent weitergeführt wird, die komplexen gesellschaftlichen Wirklichkeiten darauf hin zu prüfen, „ob diese mit den Grundlinien der Lehre des Evangeliums über den Menschen und seine irdische und zugleich transzendente Berufung übereinstimmen oder nicht, um daraufhin dem Verhalten der Christen und aller Menschen guten Willens eine Orientierung zu geben.“

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KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

24. Juni 2021

BUCHTIPP Christliche Soziallehre gibt es nicht

Zeitraffer Die Bischofskonferenz hatte die Katholische Sozialakademie 1958 zur Erforschung und Verbreitung der Katholischen Soziallehre gegründet. Im Lauf der Jahrzehnte entwickelte sich ein breites Angebot in den Bereichen Gesellschaftspolitik, Politische Erwachsenenbildung und Organisationsentwicklung. Reger Betrieb. „Ganze Generationen von Teilnehmer/innen haben wertvolle Erfahrungen für ihr Engagement mitgenommen und in Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft umgesetzt. Es waren sehr unterschiedliche Personengruppen bei den Lehrgängen“, erzählt ein Absolvent des legendären Dreimonatskurses (und späteren Zwei-Jahres-Lehrgangs) für Soziale Verantwortung. Im Juni fand das letzte Modul von „Macht mit Verantwortung“ der „alten ksoe“ statt. Entschluss. Bei der Sommervollversammlung im Juni 2020 beschloss die Bischofskonferenz, die ksoe aufgrund finanzieller Ungewissheit aufzulösen und neu zu gründen. Aufgrund dessen sollten sich alle 13

Markus Schlagnitweit ist Priester der Diözese Linz. Er war bereits 2005 bis 2009 Direktor der Katholischen Sozialakademie (ksoe), wurde 2020 zum Übergangsdirektor ernannt und bei der Sommervollversammlung der Bischöfe als Direktor der neu konzipierten ksoe für die nächsten fünf Jahre bestellt. SLOUK

Mitarbeiter/innen eine neue Arbeit suchen, im Sommer 2021 beenden nun die letzten Teammitglieder ihr Anstellungsverhältnis. Alles neu. Ein zehnköpfiges Expert/innengremium beschäftigte sich ein Jahr lang mit der Frage der Neuaufstellung der ksoe. Bei der Sommervollversammlung 2021 wurden die neuen Statuten von den Bischöfen unterzeichnet. Mit Markus Schlagnitweit wurde ein neuer Direktor gefunden, der bereits 2005 bis 2009 Erfahrung als ksoe-Direktor gesammelt hatte. Ihm zur Seite steht ein fünfköpfiges Kuratorium, das als Aufsichtsrat fungiert, und ein wissenschaftlicher Beirat. Restart. „Es ist ein Start von null weg!“, sagt Direktor Schlagnitweit. Er muss ein Arbeitsprogramm entwickeln, neue Formen der Vermittlung sondieren und ein neues Team zusammenstellen. Es werden sicher weniger Personen sein als vor 2020. Dafür soll die Entlastung vom Finanzierungsdruck in der Anfangsphase kreative Freiräume öffnen. Der Kernauftrag der ksoe ist derselbe wie vor dem großen Schnitt. „Aber wie das genau aussehen wird, ist offen.“

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Wer bei „Katholischer Soziallehre“ an kompliziert erklärte Moralvorstellungen denkt, findet in diesem Buch einen sympathischen Zugang: Der erfahrene Weitwanderer Markus Schlagnitweit lädt zum Orientierungslauf durch die Katholische Soziallehre. Das Buch liegt gut in der Hand und lässt sich leicht in den Rucksack stecken, findet aber auch am vollgeräumten Schreibtisch Platz. Auf 176 Seiten gibt Schlagnitweit zunächst „Kompasskunde“ über die Grundlagen der Katholischen Soziallehre, dann „Kartenmaterial“ mit Überblick über die Geschichte der SoziallehreDokumente, und schließlich erklärt er die „Fixsterne“ der Prinzipien der Soziallehre-Praxis. Die gängigen vier Prinzipien der Personalität, Solidarität, Subsidiarität und des Gemeinwohls ergänzt er durch drei Sub-Prinzipien: Option für die Armen, Nachhaltigkeit, Dialog. Auftakt. Direktor Schlagnitweit sieht das Kompendium auch als Auftakt für den Neustart der ksoe. „Soziallehre ist nicht dasselbe wie Ethik“, erklärt der Experte. Ethik reflektiere die Frage des guten Lebens wissenschaftlich, Soziallehre sei die katholische Antwort darauf. „Christliche Soziallehre gibt es nicht“, klärt er auf. „Das wäre eine unökumenische Vereinnahmung.“

Einführung in die Katholische Soziallehre, Kompass für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Herder, 1. Auflage 2021, 18,60 €


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Neuer Laienratspräsident. Der Wiener Arbeits- und Sozialrechtler Wolfgang Mazal ist neuer Präsident des Katholischen Laienrates Österreich. Er ist Nachfolger von Wolfgang Rank. Der Laienrat ist eine Plattform für katholische Laienvereinigungen, -verbände und -bewegungen und besteht aus fünf „Kurien“, in denen u. a. die Katholische Aktion mit ihren Untergliederungen, die Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände, der Katholische Familienverband sowie Gruppierungen in großer Bandbreite von der Legio Mariae über Opus Dei bis zur Plattform „Wir sind Kirche“ vertreten sind.

Wolfgang Mazal

KLIMPT/ÖVP-PK

Ministerium korrigiert. Das Finanzministerium hat Angaben von angeblich 15 Milliarden Euro an Steuererleichterungen für die katholische Kirche relativiert. In einer Stellungnahme hielt das Ministerium fest, dass die medial kolportierte Zahl aus dem Jahr 2019 „zu hoch angesetzt“ war. „Tatsächlich scheint ein einstelliger Milliardenbetrag eine realistische Größe für die steuerlichen Begünstigungen zu sein“, führt das Ministerium aus und hält fest, dass der Terminus „Steuerprivilegien“ nicht zutreffend sei. Preis. Das „Grüß Gott!“-Magazin der Diözese Linz ist beim „Best of Content Marketing Award 2021“ mit Silber ausgezeichnet worden. Für die Diözese sei die Auszeichnung „eine schöne Überraschung“, freute sich Herausgeber Bischofsvikar Wilhelm Vieböck. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2021.

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Sommervollversammlung war als reales Treffen möglich

Bischöfe tagten in Mariazell Seit Sommer 2020 trafen sich die österreichischen Bischöfe online zu Vollversammlungen, nun war es wieder „in echt“ möglich. Von 14.–16. Juni tagten sie in Mariazell. MONIKA SLOUK

„Wir haben uns vorgenommen, Hörende zu sein.“ Dieses Bekenntnis war eine der ersten Botschaften, die Erzbischof Franz Lackner nach der Sommervollversammlung in Mariazell verkündete. Es ging dabei um den moderierten Austausch der Bischöfe mit vierzehn Frauen in unterschiedlichsten kirchlichen Leitungspositionen, mit dem die erste reale Bischofsversammlung seit einem Jahr am 14. Juni begonnen hatte. Konkrete Beschlüsse gingen aus diesem Treffen nicht hervor, doch betonte Erzbischof Lackner die positive Atmosphäre der Begegnungen. Weltsynode. Insgesamt sei die Tagesordnung „sehr engagiert“ gewesen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, vor allem, weil ein Großthema der Sitzung ursprünglich nicht eingeplant gewesen war – der von Papst Franziskus kurzfristig angekündigte weltweite synodale Prozess zum Thema Synodalität, der 2023 in der Bischofssynode gipfeln soll. „Der Papst schafft es immer wieder, uns zu überraschen“, gab Erzbischof Lackner zu. Er freue sich, dass die vielen Teilmengen des Wissens, die es weltweit gibt, im Prozess zusammenfließen könnten. Wie die erste Phase des dreiteiligen Prozesses in Österreich konkret aussehen wird, ist noch unklar. „Ein Anfang soll ein Anfang bleiben dürfen“, so der Erzbischof. Es wäre nicht gut, am Anfang schon genau zu wissen, wie es weitergeht. Am 9. Oktober 2021 beginnt

Erzbischof Lackner präsentierte die Ergebnisse der bischöflichen Sommervollversammlung in Mariazell. KATHPRESS/KLINGEN

der weltweite synodale Prozess in Rom, am 17. Oktober in den Diözesen. „Wir werden uns den Sommer über gut vorbereiten müssen.“ Außerdem gab Lackner bekannt, dass Bischof Josef Marketz das Referat für Pastoral in der Bischofskonferenz von Bischof Alois Schwarz übernimmt, da dieser es zur Verfügung gestellt hatte. Bischof Schwarz erhält das Referat Umwelt und Nachhaltigkeit. Vatikanbesuch. Von 29. November bis 4. Dezember reisen die Bischöfe zum Ad-limina-Besuch in den Vatikan. Sie werden dort mit Papst Franziskus sowie Vertretern der vatikanischen Kurienbehörden zusammentreffen und über die Situation der Kirche in Österreich beraten. Ob er die Anliegen Österreichs in Rom vertreten werde, fragte ein Journalist Erzbischof Lackner bei der Präsentation der Versammlungsergebnisse. Selbstverständlich fühle er sich als Anwalt seiner Erzdiözese im Vatikan, während er hier der Anwalt für Anliegen aus dem Vatikan sei. Lebensrand. Zu einem „Dauerbrenner“ habe sich das Thema assistierter Suizid entwickelt. „Wir müssen die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs hinnehmen, können sie aber nicht mittragen.“ Anfang und Ende des Lebens wiesen in eine andere Wirklichkeit. Daher lehnen die Bischöfe auch „gemeinsam mit den anderen Bischofskonferenzen in der Europäischen Union“ die Formulierung des kroatischen EU-Abgeordneten Predrag Fred Matic ab, wonach Schwangerschaftsabbruch eine Gesundheitsleistung sei, auf die es Rechtsanspruch gäbe. Matics Bericht, über den am 23. Juni im EU-Parlament abgestimmt wurde (zu Redaktionsschluss lag noch kein Ergebnis vor), wird von den Bischöfen wegen seines Anliegens, Gesundheit und Rechte von Frauen zu schützen, grundsätzlich positiv gesehen. 100 Jahre Caritas. Die Bischöfe danken der Caritas, deren Diözesanorganisationen vor 100 Jahren gegründet wurden. Am 17. Juni feierten Kardinal Christoph Schönborn, Caritas-Bischof Benno Elbs und die Bischöfe Hermann Glettler, Josef Marketz und Franz Scharl einen Jubiläumsgottesdienst im Stephansdom mit. „Wenn die Caritas das Wort ergreift, dann ergreift die Kirche das Wort“, unterstreichen die Bischöfe den hohen Stellenwert der Caritas in Kirche und Gesellschaft.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

24. Juni 2021

Gegen die Corona-Politik Bolsonaros

Proteste

ANDRE PENNER/AP/PICTUREDESK.COM

Obdachlosigkeit soll bekämpft werden

Positionspapier für den Klimagipfel

In Europa soll es bis 2030 keine Obdachlosen mehr geben. Dieses hohe Ziel hat sich die EU gesetzt. Zu diesem Zweck wurde aktuell in Lissabon eine „Europäische Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit“ ins Leben gerufen. Sie soll es den EU-Mitgliedstaaten, aber auch Kommunen und Dienstleistern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen, um sinnvolle Ansätze zu finden. Obdachlosigkeit entwickle sich laut Portugals EU-Staatssekretärin Ana Paula Zacarias in ganz Europa zu einem immer größeren sozialen Problem. Die Plattform werde helfen, dieses stark zu reduzieren.

Anfang November wird die UNKlimakonferenz in Glasgow stattfinden. In Vorbereitung darauf erarbeiten 40 religiöse Führer mit zehn Wissenschaftlern eine Stellungnahme für die Weltpolitik. Am 4. Oktober ist dazu eine Konferenz im Vatikan geplant. Die Initiative findet auf Einladung der Botschaften Großbritanniens und Italiens am Heiligen Stuhl in Kooperation mit dem Vatikan statt. Um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern, sei es entscheidend Glaube und Religionen einzubeziehen, sagt der päpstliche Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Gallagher.

 Erstmals hat der Rat des Lutherischen Weltbunds eine Frau zur Generalsekretärin gewählt: die estnische Theologin und Pfarrerin Anne Burghardt (45). ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

heindldesign · Fotos: depositphotos

Die Marke von einer halben Million Corona-Toten in Brasilien wurde jetzt überschritten. In mehr als 100 brasilianischen Städten kam es am Wochenende deshalb zu Massenprotesten gegen die Corona-Politik des Präsidenten Jair Messias Bolsonaro. In der Metropole Sao Paulo sollen laut Angaben der Veranstalter rund 100.000 Personen an den Demonstrationen teilgenommen haben. Im Bild: „500.000 Todesfälle. Bolsonaro raus!“ steht auf dem Kreuz.

In Brasilien gibt es mittlerweile mehr als eine halbe Million Corona-Tote. Bei derzeit über 2.000 neuen Opfern täglich wird das Land bald schon die USA als Land mit den weltweit höchsten Todeszahlen ablösen, rechnen Virologen vor. Landesweit gedachten Katholiken am Samstag unter dem Motto „Jedes Leben zählt“ der Opfer. Präsident Jair Messias Bolsonaro setzt unterdessen seine Kampagne gegen Impfstoffe fort. Für die Wissenschaftlerin Natalia Pasternak liegt die Verantwortung für das Massensterben bei der Regierung Bolsonaro. Der Präsident hatte das Virus stets kleingeredet, Maßnahmen von Bürgermeistern und Gouverneuren sabotiert und gar mit dem Einsatz des Militärs gedroht, um Lockdowns zu beenden. Am Donnerstag erklärte Bolsonaro, die Infektion mit dem Coronavirus erzeuge eine wirksamere Immunisierung als die Impfungen. Zur Bekämpfung der Krankheit empfahl er weiterhin ein Malaria- und ein Wurmmittel. In vielen brasilianischen Städten haben am Wochenende Proteste gegen die Corona-Politik des Präsidenten stattgefunden. Die Demonstranten forderten laut Medien den Rücktritt Bolsonaros, den sie als Massenmörder bezeichneten, und die Beschleunigung der Impfkampagnen – bisher sind erst elf Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft.

Die 10

Gebote #wiewirlebenwollen Uraufführung

16. JUNI BIS 31. JULI 2021

Künstlerische Leitung: Alexander Hauer

sommerspielemelk.at


14 Sommerserie

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Jakobsweg durchquert von Ost nach West das Bundesland Niederösterreich und auch die Diözese St. Pölten vom Riederberg bis St. Pantaleon. In Mautern südlich von Krems vereinigt er sich mit dem Weinviertler Jakobsweg. LEOPOLD SCHLAGER

In Mautern beginne ich meinen Pilgertag. Einmal um die Kirche – mit dem Pfarrhof aus der Renaissancezeit ein malerisches Ensemble. An der Kirchentüre ein Hinweis: „Die Türe klemmt fallweise – bitte fest anziehen.“ Noch ein Versuch. Nein, die Türe klemmt nicht, die Kirche ist um diese Zeit noch zugesperrt. Tafeln erinnern an den heiligen Severin, in Mauernischen sind Zitate aus seiner Vita zu lesen. Severin wirkte den größten Teil seines Lebens hier im damaligen Favianis, bald nach seinem Tod zogen die Mönche mit dem Leichnam des Heiligen nach Italien. Von der „cella“ (Kloster) ist nichts erhalten. Umso eindrucksvoller sind die Reste des Kastells, das die Römer im 1. Jahrhundert zur Sicherung der Grenze am Limes anlegten. Die um 1050 errichtete Pfarre Mautern wurde vom Passauer Bischof Altmann dem Stift Göttweig bei dessen Gründung im Jahr 1083 übergeben. Das Kloster auf dem Berg markiert in seiner barocken Gestalt das Ende der Wachau, an deren Anfang liegt – zwei Tagesetappen westwärts – nicht minder dominant das Stift Melk.

Ziel des Tageswegs: die Wallfahrtskirche Maria Langegg, angrenzend das Klostergebäude, ganz links die Ursprungskapelle. KIRCHE BUNT (3)

Jakobsweg auf Römerstraße. Den ersten Pfeil „Österreichischer Jakobsweg“ habe ich bald gefunden, die Straße nach Mauternbach ist von Weingärten gesäumt. Das malerische Örtchen wird für viele Stunden die letzte Ansiedlung sein, die ich durchquere. Jetzt geht es steil bergan, zum Glück im angenehmen Schatten des Waldes. An einer Stelle ist der Untergrund freigelegt: Blanke Granitbrocken, die bei genauerem Hinsehen zwei parallel verlaufende Rillen erkennen lassen. Es handelt sich um Fahrrinnen von Pferdewagen. Hier verlief also eine Römerstraße. Zu deren Ru-

dimenten gehört wohl auch eine „Römerbrücke“ mitten in den Feldern unweit von Mauer bei Melk. Nach gut einer Stunde ist die erste Anhöhe erklommen. Ein Pfeil weist zur Ferdinandwarte. In wenigen Minuten erreiche ich den Felsvorsprung mit unvergleichlichem Ausblick über das Donautal – Stift und Ruine Dürnstein, Loiben, Krems und schon hinein ins Weinviertel. Zurück an der Abzweigung geht es an Feldern entlang, teilweise am Waldrand. Ein Blick zurück lohnt sich. Wie auf Wäldern ruht das Stift Göttweig – bis ich selbst in den Wald eintauche. Wohltuende Kühle. Kaum einmal ein Mensch, einmal ein Auto, einige Radfahrer. Dieser Wald mit seinen mächtigen Lärchen ist ein Reich der Stille. Achtsamkeit. Was macht diesen Wald mitten in Niederösterreich so besonders? Liegt es daran, dass der Dunkelsteinerwald zur Böhmischen Masse gehört und er somit ein Stück vom „mystischen“ Waldviertel ist, nur eben südlich der Donau? Möge dieses „Welterbe“ erhalten bleiben! Das Gehen hier ist eine Übung der Achtsamkeit – ich will ja nicht über Steine oder Wurzeln stolpern oder in eine Pfütze steigen. Dafür ist das Gehen auf dem nachgiebigen Boden eine Wohltat. Achtsamkeit verlangt auch die Markierung des Weges, die prinzipiell gut ist. Einmal gehe ich einen Fahrweg entlang, bis ich feststelle, dass ich schon


KirchenZeitung Diözese Linz

Sommerserie 15

24. Juni 2021

Kultur am Weg

Blick über den unteren Abschnitt der Wachau bei Dürnstein (Bildmitte) von der Ferdinandwarte aus.

Tipps n Die Dunkelsteinerwald-Etappe gilt als anspruchsvoll. Von Göttweig bis Melk sind es knapp 50 Kilometer. Pilgerquartiere gibt es in Paudorf, Göttweig, Maria Langegg und Melk. Aktuelle Corona-Maßnahmen (3-G-Regel) sind einzuhalten! n Mautern ist mit dem Autobus von Krems bzw. Melk (VOR-Linie WL2) oder Herzogenburg aus zu erreichen. Viele Verbindungen verkehren nur an Schul- oder Werktagen; täglich die Nachmittagsverbindung von Maria Langegg nach Mautern bzw. Krems (VOR-Linie 489). n Verpflegung: Entlang der Route gibt es nur in wenigen Orten Möglichkeiten, Proviant und Getränke zu kaufen (Mauternbach, Oberbergern). n Auskünfte: Pilgerbruderschaft St. Altmann, Tel. 0664/63 46176. n  Eine Fotostrecke zur Pilgeretappe finden Sie unter www.kirchebunt.at!

Mautern an der Donau: Die Reste der Westmauer und eines Rundturms lassen die Ausdehnung des römischen Kastells aus dem 1. Jh. n. Chr. erahnen; heute Römermuseum. In Mautern lebte Severin († 482), einer der frühchristlichen Heiligen Österreichs. Severin-Stationen auf dem Mauterner Kulturweg und Texte aus der Eugippius-Vita in Mauernischen erinnern an ihn. Die Pfarrkirche ist dem heiligen Stephan geweiht – ein Verweis auf historische Verbindungen zu Passau. Pfarrhoffassade aus der Renaissance. Maria Langegg: Um 1600 wurde eine Kapelle errichtet; die „Ursprungskapelle“ ist ein Rest dieser älteren Kirche. Wegen der vielen Pilger in Pestzeiten wurde im 17. Jh. die heutige Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt errichtet (Scheinarchitektur; Gemälde von Johann Adam Mölk). Serviten betreuten bis 1974 die Wallfahrer und führten eine Internatsschule. Seit 1993 wirkt hier die Gemeinschaft der Seligpreisungen. Sehenswert: Klostermuseum mit der barocken Bibliothek und Schatzkammer.

Römerpfaden lange keine Markierung gesehen habe. Auf dem Rückweg finde ich sie an einem etwas abseits stehenden Baum, und der Jakobsweg zweigt recht unauffällig in einen Fußweg ab. „Der Pilger hat genug damit zu tun, den richtigen Weg zu finden“ – dieser Satz könnte von Paulo Coelho stammen; ich bin mir nicht ganz sicher. Coelho ging selbst den spanischen Camino, sein Buch über diese spirituelle Erfahrung wurde ein Bestseller. Der Meister pointierter Kurztexte ist auch Initiator des Jakobswegs von Göttweig nach Melk. Auf stelenartigen Tafeln am Jakobsweg entlang der Wachau gibt er Anregungen zu Pilgerexerzitien. Letztes Stück. Das „Rote Kreuz“ muss wohl der Mittelpunkt dieses Waldes sein. Sicher diente es früher auch als Orientierungspunkt. Gegen Mittag ziehen mächtige Wolken auf. Laut Vorhersage sollte dieser Tag trocken bleiben. Wie weit werde ich kommen? Ich merke, dass ich meinem Zeitplan deutlich hinterher bin. Aber kommt es darauf an? Nach fünf Stunden sehe ich endlich wieder eine Siedlung – Schenkenbrunn. Vor mir liegen wohl noch zwei Stunden Fußmarsch. Und es geht wieder bergan. Das „Kastlkreuz“ ist mit fast 700 Metern Seehöhe die höchste Erhebung. Der Himmel ist grau. Es fallen erste Tropfen – und dabei bleibt es auch. Das letzte Stück geht es zwischen stehenden und umgestürzten Bäumen auf

einem steinigen Waldweg steil bergab. Spät erst erblicke ich durch die Bäume hindurch die Wallfahrtskirche. Zuvor geht es noch ordentlich hinunter und dann nochmals den Hügel hinauf, wie es sich für eine Wallfahrtskirche gehört. Einst leiteten hier die Serviten eine Internatsschule, seit bald 30 Jahren hat die Gemeinschaft der Seligpreisungen im alten Klostergebäude eine Heimstätte. Heil der Kranken. „Du Heyl der Krancken / Bitt für uns“ steht an zentraler Stelle im Gewölbe der Kirche – ein Wallfahrtsort wie geschaffen für Zeiten wie diese. Wer immer hier ankommt, hat viele Gründe zu beten und auch zu danken für den großen Einsatz vieler Menschen im Dienst an Gesundheit und Leben anderer seit dem Beginn der Corona-Pandemie. „Fürbitten heißt, jemandem einen Engel schicken“ – dieses Wort von Martin Luther hatte ich noch am Morgen auf einem Kalenderblatt gelesen. Dass die Fürsprache Marias geholfen hat und hilft, bekunden auch viele Votivgaben im nunmehrigen Wallfahrtsmuseum. Hier beende ich meinen Tag auf dem Jakobsweg. Ein Autobus geht am späteren Nachmittag noch zurück in die stärker vernetzte Welt. Über die Ruine Aggstein und das ehemalige Kartäuserkloster Aggsbach, Schönbühel an der Donau (früher ebenfalls ein Servitenkloster) und Gerolding führt der Weg bis Melk – dem fernen Ziel in Santiago entgegen.

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Das „Rote Kreuz“ tief im Dunkelsteinerwald.


13. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 27. Juni 2021

Den Mantelsaum berühren Gott ist ein Freund des Lebens. Tod, Leid und Ungerechtigkeit sind keine Namen Gottes.

1. Lesung Weisheit 1,13-15; 2,23-24

G

ott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden. Zum Dasein hat er alles geschaffen und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt. Kein Gift des Verderbens ist in ihnen, das Reich der Unterwelt hat keine Macht auf der Erde; denn die Gerechtigkeit ist unsterblich. Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht. Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt und ihn erfahren alle, die ihm angehören. Großherzigkeit, Solidarität, das Verschwenderische an Liebe machen den Menschen Gott ähnlich.

2. Lesung Zweiter Korintherbrief 8,7.9.13-15

S

chwestern und Brüder! Wie ihr an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe, die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk mit reichlichen Spenden beteiligen.

Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen. Es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen helft; es geht um einen Ausgleich. Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft. So soll ein Ausgleich entstehen, wie es in der Schrift heißt: Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig, hatte nicht zu wenig. Glauben, Vertrauen und Berühren, die Hoffnung nicht begraben, seine Liebe ergreifen – das sind einige Grunddimensionen der immer neuen Geschichte Gottes mit seinen Menschen.

Evangelium Markus 5,21-43

I

n jener Zeit fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam einer der Synagogenvorsteher namens Jaírus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie geheilt wird und am Leben bleibt! Da ging Jesus mit ihm.Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss

litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten heran – und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Und sofort versiegte die Quelle des Blutes und sie spürte in ihrem Leib, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaírus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht! Glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Tumult sah und wie sie heftig weinten und klagten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber warf alle hinaus und nahm den Vater des Kindes und die Mutter und die, die mit ihm waren, und ging in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talíta kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben. X  Kurzfassung: Mk 5,21–24.35b–43

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

SONNTAG


WORT ZUM EVANGELIUM

Glauben heißt zuerst: von Gott berührt werden.

Die christliche Kernbotschaft, das Evangelium ist eine Frohe Botschaft. Freude und Lebensglück gehören wesentlich zum Christsein. Nörgelei und Mieselsucht stehen dem im Wege. Christen hätten Grund zur Freude, auch wenn Vieles dagegen spricht. Die blutflüssige Frau und die entschlafene Tochter machen das Leid des Menschen greifbar, sie sind Figuren der gequälten Menschheit und Zeuginnen der Wahrheit Gottes. Papst Franziskus redet oft von der Barmherzigkeit Gottes. Seine Gegenwart kann Kirche, Gesellschaft, ihre Geschichte und Wunden heilen. Die flüchtige Berührung des Mantelsaums und das fassungslose Geschrei der Klagenden sind bereits eine neue Dimension des Lebens. Der dem Leid ausgesetzte Mensch mit seiner Geschichte und seinen Schatten wird von Gott berührt, wenn er sich diesem aussetzt. Glauben heißt zuerst: von Gott berührt werden. Seine Berührung wirkt lebensstiftend und weckt Glauben. Der religiöse Fundamentalist und der eingefleischte Atheist geben sich nur mit einfachen Formeln zufrieden, behaupten ihre oft primitiven Vorstellungen von Gott, wollen sich auf ihn nicht einlassen und sind eine Karikatur des Glaubens. Gott aber ist Berührung und Begegnung, er ist Zuwendung und Liebe, er ist gestaltendes Wort – noch vor allem Anfang, und hoffentlich auch weit über das Ende hinaus. Die Hoffnung ist offen für die Zukunft, der Glaube für das Geheimnis Gottes und die Liebe öffnet sich dem Geheimnis des Menschen und dem Geheimnis Gottes. Wer es mit Gott zu tun bekommt – und sei es nur sein Mantelsaum – wird aufleben.

BORISLAV ZHUYKOV / WESTEND61 / PICTUREDESK.COM

I

ch will dich erheben, Herr,

ZUM WEITERDENKEN

denn du zogst mich herauf

und ließest nicht zu, dass meine Feinde sich über mich freuen.

Die Gläubigen haben kein Monopol auf Christus. Glaube erschöpft sich nicht in Formeln oder primitiv kindlich religiösen Aussagen. Auch die Bibel lebt nicht von meinen Projektionen. Gott überrascht – immer noch.

Herr, du hast meine Seele heraufsteigen lassen aus der Totenwelt, hast mich am Leben erhalten, sodass ich nicht in die Grube hinabstieg. Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, dankt im Gedenken seiner Heiligkeit! Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, am Morgen herrscht wieder Jubel.

P. KARL SCHAUER OSB

Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt,

AUS PSALM 30

Bischofsvikar in der GOSSMANN

Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.

Diözese Eisenstadt Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Abwechslungsreiche Mischkost deckt grundsätzlich alle Nährstoffe ab, die der Körper und das Gehirn brauchen. NADIANB/STOCKADOBE

Was bedeutet heutzutage „gesunde Ernährung“? Jeder neue In Stücke geteilt passt die Prosciutto-Tarte in den Picknickkorb. WOLFGANG HUMMER/BRANDSTÄTTER VERLAG

Prosciutto-Tarte mit Zucchini und Tomaten

Ernährungstrend scheint dieses Prädikat für sich zu beanspruchen. Was hinter Low Carb, Paleo, Intervallfasten und Co. steckt, weiß Diätologin Nicole Stark. LISA-MARIA LANGHOFER

ZUTATEN FÜR 1 BLECH Mürbteig: 250 g Mehl 125 g Butter 1 Ei 125 ml eiskaltes Wasser 1 Prise Salz

∙ ∙ ∙ ∙ ∙

Belag:

∙ 1 Zucchini ∙ Olivenöl zum Anrösten ∙ 100 g Prosciutto ∙ 100 g getrocknete Tomaten in Öl ∙ 2 Eier ∙ 3 EL Ricotta ∙ Rucola zum Garnieren ZUBEREITUNG Alle Teig-Zutaten schnell verkneten. Teig 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Ausrollen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im Kühlschrank nochmals durchkühlen lassen (ist das Blech zu groß, Teig direkt auf dem Papier hineinlegen). Zucchini in Scheiben schneiden und in etwas Olivenöl anrösten. Teig mit Zucchini, Prosciutto und Tomaten belegen. Eier und Ricotta verrühren und mit einem Löffel darüber verteilen. Ca. 50 Minuten bei 200°C im vorgeheizten Ofen backen. Mit Rucola garnieren. Schmeckt warm oder kalt. Rezept aus: City Picknick. Lunchbox to go, Movie Night Snacks, Rooftop Picknick & vieles mehr, Julia Kutas, Brandstätter Verlag, 160 Seiten, € 12,99.

Ernährungstrends Immer wieder entstehen Ernährungstrends, die einen „gesunden Lebensstil“ versprechen. Was hinter einigen dieser Diäten steckt, weiß Nicole Stark, Diätologin im Kurhaus Marienkron im Burgenland. Low Carb. Bei Low Carb werden weniger Kohlenhydrate konsumiert. „Kohlenhydrate sind die wichtigste Energiequelle unseres Körpers und des Gehirns“, sagt Diätologin Nicole Stark. „Sie ganz weg zu lassen, ist nicht angeraten.“ Besser sei es, sogenannte „gute“ Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Diese finden sich vor allem in Getreide und Getreideprodukten wie Brot oder Nudeln sowie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten. Diese Nahrungsmittel liefern wertvolle Ballaststoffe, die wichtig für die Verdauung sind. „Je nach Stärke der Kohlenhydrat-Reduktion kann es somit zu einer geringeren Ballaststoffzufuhr kommen, mit einer trägen Verdauung und weichem Stuhl als Folge.“ Paleo-Diät. Hierbei handelt es sich um die sogenannte „Steinzeiternährung“, erklärt

Nicole Stark ist Diätologin im Kurhaus Marienkron im burgenländischen Seewinkel. STARK

Stark: „Es werden vor allem Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse und Samen, Gemüse sowie kleine Mengen Obst verzehrt. Gänzlich verzichtet wird auf Milchprodukte, Hülsenfrüchte und verarbeitete Lebensmittel.“ Grundsätzlich sei die Paleo-Diät nichts Schlechtes, da es sich um eine Ernährungsform mit sehr geringer Lebensmittelverarbeitung und Fokus auf Naturbelassenheit handle. „Da auf Zucker und Süßigkeiten verzichtet wird, hat sie durchaus positive Seiten hinsichtlich der Gewichtsreduktion“, sagt Stark. Allerdings fehlen aufgrund der Fleischlastigkeit Nährstoffe wie etwa das Calcium aus Milch und Milchprodukten und die für eine regelmäßige Verdauung wertvollen Ballaststoffe aus Getreide und Hülsenfrüchten. Intervallfasten. Beim Intervallfasten wird ein individueller Zeitraum festgelegt, in dem gegessen oder gefastet wird. Am bekanntesten ist das Intervall 16:8, erklärt Stark: „Hier wird 16 Stunden am Stück gefastet, in dieser Zeit dürfen nur Wasser, schwarzer Kaffee oder ungesüßte Tees konsumiert werden. In einem Zeitfenster von acht Stunden können dann zwei bis drei Mahlzeiten verzehrt werden.“ Für ältere Menschen empfiehlt die Diätologin das Intervallfasten weniger, höchstens als abgeschwächte 14:10-Version. „Vor allem zu beachten sind eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung im Essenszeitraum sowie etwaige Medikamenteneinnah-


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Alltag 19

24. Juni 2021

Bevorstehende Hochsaison für Blitze

Schutz vor Blitzeinschlägen 150.000 Blitzeinschläge gibt es pro Jahr durchschnittlich in Österreich. Die Brandverhütungstelle OÖ (BVS) gibt Tipps zum effektiven Schutz.

im Check men, die zu gewissen Tageszeiten und mit Speisen stattfinden müssen.“ Raw Food (Rohes Essen). Wie der Name es schon vermuten lässt, darf hier nur gegessen werden, was nicht verarbeitet oder gekocht wurde. „Dadurch ergeben sich massive Nährstoffdefizite. Beispielsweise fehlt es an Eiweiß aus Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten oder Hülsenfrüchten und Calcium“, weiß Stark. Sie rät von dieser Ernährungsform ab, da rohe Lebensmittel für die meisten Menschen schwerer verdaulich sind als gekochte Speisen und deshalb auch starke Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl auftreten können. Eiweiß im Alter wichtig. Als grundsätzliche Ernährungsform für jeden Menschen empfiehlt Stark eine abwechslungsreiche Mischkost. „Damit werden alle Nährstoffe abgedeckt. Mit zunehmendem Alter wird vor allem der Hauptnährstoff Eiweiß noch wichtiger. Es ist nicht mehr so einfach, Muskelmasse zu erhalten, und der Aufbau irgendwann gar nicht mehr möglich.“ Deshalb sollten vor allem ältere Menschen darauf achten, bei jeder Mahlzeit eine Eiweiß-Komponente dabeizuhaben. „Eiweiß findet sich Fleisch- und Wurstwaren, Fisch, Eiern, Milch und Milchprodukten wie Topfen, Joghurt oder Käse sowie in Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen oder Kichererbsen.

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Gebäudeschutz. Die BVS empfiehlt, jedes (Wohn-)Gebäude mit einer Blitzschutzanlage und Überspannungsschutzgeräten auszustatten. Die Blitzschutzanlage leitet den Blitz bei einem Einschlag über sichere Bahnen zur Erde ab, der Überspannungsschutz schützt vor indirekten Blitzen. Dabei handelt es sich um Überspannungen, die aufgrund von Blitzeinschlägen in das Strom-, Telefon- oder TV-Kabelnetz über die jeweiligen Leitungen in das Haus gelangen. Im Freien. Überrascht Sie ein Gewitter im Freien, suchen Sie die nächste Hütte, ein Haus oder ein Auto auf. Bleiben Sie auf Wiesen, Berggipfeln, Hügeln oder ungeschützten Aussichtstürmen nicht stehen, sondern suchen Sie Mulden oder Talsenken auf und verbleiben Sie dort in möglichst kleiner, hockender Stellung. Bäume bieten übrigens keinen Schutz, im Gegenteil. Legen Sie Metallgegenstände weg und entfernen sie sich davon. Wenn Sie in Gruppen unterwegs sind, suchen Sie getrennt voneinander Schutz und

bleiben Sie nicht nahe beieinander stehen. Im Wasser. Schwimmen ist bei Gewitter lebensgefährlich, da das Wasser den Blitzstrom über große Flächen verteilt. Darum unbedingt an Land gehen und dort Schutz suchen. Beim Campieren. Wohnmobile mit metallener Außenhaut bieten den gleichen Schutz wie Autos. Stellen Sie Ihr Zelt nicht an Waldrändern oder allein stehenden Bäumen auf und vermeiden sie exponierte Stellen. Zu benachbarten Zelten oder Wohnwagen sollten Sie mindestens drei Meter Abstand halten. Befinden Sie sich während des Gewitters im Zelt, setzen Sie sich auf eine isolierende, trockene Matte und halten Sie Abstand zu den metallenen Zeltstangen. Die Zeltwand nicht berühren. 30/30-Regel. Ob Gefahr droht oder wann es nach dem Gewitter sicher ist, den Schutzort zu verlassen, zeigt die 30/30 Regel: Wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden liegen, ist das Gewitter nur noch zehn Kilometer entfernt. Man sollte schnell Schutz suchen und diesen sicheren Ort erst 30 Minuten nach dem letzten Blitz wieder verlassen.

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150.000 Blitze zucken durchschnittlich pro Jahr über den Himmel Österreichs. Bäume bieten davor keinen Schutz. SOLID PHOTOS/STOCKADOBE


20 Familie & Unterhaltung

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 35 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Mexikos Kirche: „Charismatiker“ versus Basischristen Anlässlich der Fußball-WM 1986 in Mexiko nahm die KirchenZeitung vor 35 Jahren die Kirche in dem lateinamerikanischen Land unter die Lupe. Korrespondent Leo Gabriel vom LudwigBoltzmann-Institut für Lateinamerikaforschung berichtete über Mexikos Kirche und ihren Facettenreichtum. „Hervorgegangen aus dem kolonialen Erbe der spanischen Feudalzeit, ist sie gleichzeitig Rechtfertigungslehre für die überkommenen Machtstrukturen und Wegweiser für eine Befreiung von diesen Mechanismen der sozialen Unterdrückung“, schrieb Gabriel in seinem Artikel. Linke wie rechte politische Kräfte hatten ihre eigene Interpretation, wie Kirche sein sollte, bzw. vereinnahmten die Religion teilweise auch für ihre Zwecke. Gabriels Herz schlug jedenfalls für die „Befreiungstheolo-

KIZ MIT WITZ Zwei Kinder laufen an einem ausgetrockneten See vorbei. Sagt das eine zum anderen: „Schau einmal, der See ist weg!“ Sagt das andere Kind: „Das war bestimmt ein Seeräuber!“ In einem Nobelrestaurant fragt der Kellner nach dem Essen einen Gast: „Wie haben Sie das Steak gefunden?“ Gast: „Rein zufällig, als ich eine Kartoffel beiseiteschob!“ Der Lehrer schimpft wütend mit Paul: „Das ist h ­ eute das fünfte Mal in dieser Woche, dass du zu spät kommst. Was hast du dazu zu sagen?“ „Es wird diese Woche bestimmt nicht mehr vorkommen.“ Emma ist krank und bekommt eine Medizin. Sie fragt: „Herr Doktor, hat diese Medizin auch Nebenwirkungen?“ „Ja, du kannst schon morgen wieder in die Schule gehen!“

Mexikos Kirche stand im Mittelpunkt der politischen Machtkämpfe. KIZ/ARCHIV

gie“. Er sah die tief verwurzelte Volksreligiosität der Mexikaner als möglichen Ausgangspunkt einer sozialrevolutionären Bewegung. Allein im Bundesstaat Morelos „gibt es über tausend christliche Basisgemeinden, (...) die regelmäßig das Evangelium im Lichte der sozialen Widersprüche analysieren“. Die Basisgemeinden waren dem mexikanischen Staat damals jedoch ein Dorn im Auge. Der Staat und seine repressiven Polizeiorgane würden sich immer wieder gegen Priester und Ordensleute richten. Gabriel: „Andererseits gibt es aber auch innerhalb der katholischen Kirche selbst eine apolitische, emotionsbetonte Strömung, die sogenannten ‚Charismatiker‘, die es darauf abgesehen haben, den Basischristen das Weihwasser abzugraben.“ PAUL STÜTZ

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SuchMal Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

9 6 8 5 7 1 2 3 4

1 7 4 8 3 2 6 5 9

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6 9 5 7 1 3 8 4 2

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D E

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C B

A B C © Philipp Hübner

Lösung des Farbsudokus der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

24. Juni 2021

Uschis neuer wuscheliger Freund „Mama, schau, so ein süßer Hund!“ Am liebsten würde Uschi ihn ja gleich streicheln. Aber sie weiß, dass sie das nicht darf. Also plaudert sie mit dem kleinen Pudel vor dem Geschäft mit etwas Abstand.

BALDUIN BAUM

Uschis Mama weiß genau, welche Diskussionen nun gleich wieder beginnen werden. Aber das Erscheinen der Hundebesitzerin verschafft ihr noch eine kleine Pause. „Ah, Oskar, hast du dir eine neue Freundin angelacht“, scherzt die freundliche Dame und bindet den Pudel los. „Der heißt wirklich Oskar?“, fragt Uschi etwas verwundert. „Ist das denn überhaupt ein Name für einen kleinen Hund? So heißen doch nur Männer!“, meint sie. „Ach weißt du, diese typischen Hundenamen mag ich alle nicht. Oskar ist was Besonderes und den Namen hat er ganz allein. Zu mir sagen übrigens alle Tante Irma, weil ich einmal im Kindergarten gearbeitet habe. Und wer bist du?“ – „Ich heiße Uschi und ich gehe schon zur Schule. Und das ist meine Mama. Mein kleiner Bruder da im Wagen heißt Felix.“ Uschi hat scheinbar ganz vergessen, dass sie mit ihrer Mutter zum Einkaufen hierhergekommen ist. Diese bremst nun auch den Redefluss ihrer Tochter und drängt zur Eile. „Uschi, wir sollten nun unsere Einkäufe machen. Sie sind mir doch nicht böse“, lächelt sie noch in Richtung Tante Irma und will sich schon verabschieden. Doch der kleine Oskar hat es Uschi an-

getan und so bietet sie ihrer Mama an, mit dem Kinderwagen vor dem Geschäft zu warten, bis diese ihre Einkäufe erledigt hat. „Felix schläft ja eh noch. Ich pass schon auf.“ Auch die neue Bekannte, Tante Irma, nickt Mama zu und so verschwindet sie – etwas verwundert – im Geschäft. Spazieren gehen mit Oskar. Und sogleich nutzt Uschi die Gelegenheit, um ihr Herz auszuschütten: „Ich hätte auch so gerne einen Hund, aber meine Eltern erlauben es nicht. Die meinen, Felix sollte erst einmal größer sein.“ Tante Irma hat so was Ähnliches schon vermutet und lächelt. „Ich finde, da haben deine Eltern recht. Weißt du, so ein Hund macht nicht nur Freude, sondern auch Arbeit. Das muss man sich schon gut überlegen.“ Noch bevor Uschi etwas einwenden kann, schiebt Mama mit Schwung ihren Einkaufswagen aus dem Laden. Zum Erstaunen aller wird sie von Oskar stürmisch empfangen. „Der mag Sie! Und Ihre Kleine auch“, sagt Tante Irma und hüstelt, „darf ich Sie noch was fragen?“ Mama nickt nur und Tante Irma fährt fort: „Ich brauche ab und zu Hilfe beim Spazierengehen mit Oskar.

Könnte mir Uschi manchmal aushelfen?“ Jetzt springen Uschi und Oskar um die Wette. „Bitte sag ja, Mama!“ Bei diesem lauten Jubelschrei wacht sogar Felix auf. Mama ist zwar von diesem Vorschlag etwas überrumpelt, doch irgendwie findet sie ihn schlau. So hat Uschi hin und wieder einen Hund und der Familie bleibt die Entscheidung, selbst einen aufzunehmen, noch eine Weile erspart. „Gerne! Wir telefonieren. Aber wir müssen jetzt, der Kleine ...“ Schnell werden noch die Telefonnummern ausgetauscht und Uschi verabschiedet sich von ihrem neuen Freund: „Bis bald, Oskar!“ BRIGITTA HASCH

« KIKI-TIPP

Sommer, Sonne, aber kein Sonnenbrand! Jetzt heißt es wieder: „Schütze deine Haut vor zu viel Sonne!“ Creme dich rechtzeitig und ausreichend ein und setze ein Kapperl auf – so bist du gut geschützt. Geh außerdem, wenn möglich, in den Schatten und trinke viel, am besten Wasser!

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

27. Juni bis 3. Juli 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

27. JUNI

9.00  Katholischer Gottesdienst aus Maria Taferl, Niederösterreich. ServusTV 9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der St-Pauli-Kirche in BremenNeustadt. ZDF 10.00  Evangelischer Gottesdienst aus Oberwart. ORF III 12.30  Orientierung. (Religionsmagazin). Polen: Katholische Kirche verliert dramatisch an Ansehen – Spanien: Flüchtlingshelferin im Einsatz. – Auf dem Jakobsweg durch Tirol. U. a. ORF 2 16.30  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Handwerk in Perfektion. Ein Orgelbauer, ein Lehmbaupionier, eine Maßschuhmacherin und eine Restauratorin. Geschickte Handwerkerinnen und Handwerker erzeugen nicht nur formschöne, sondern auch solide Produkte, die lange leben. Und sie leisten Aufsehenerregendes ... ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne (Klassik). Aus dem Steinbruch St. Margarethen: Tosca, 2015. ORF III MONTAG

28. JUNI

19.25  Kinder allein im Netz – Wie sicher sind TikTok und Co.? (Dokumentation). Die Doku lässt die jüngere Generation erzählen, was sie an den Social-Media-Plattformen reizt. Mit welchen Tricks sie die elterlichen Sperren der LieblingsApps trotz Verbots aufheben oder die Bildschirmzeit unbemerkt ausdehnen. ZDF 20.15  Reiß aus: Zwei Menschen. Zwei Jahre. Ein Traum (Reportage). Ein Film über Zwei, die abgefahren sind – in das bisher größte Abenteuer ihres Lebens. Eine Geschichte, die Mut machen soll, aus dem Alltag auszubrechen und die eigenen Träume zu verfolgen. ARDalpha 22.00  Lebenslinien (Dokumentation). Vera und ihre 60 Kinder. Vera ist seit rund 30 Jahren Pflegemutter. BR 23.15  Wann. Ein Versuch über die Zeit (Dokumentation). Keiner hat Zeit. Aber was ist Zeit? ORF 2 DIENSTAG

29. JUNI

20.15  Universum (Dokumentation). Die Baumeister der Karibik – Rückkehr der Blumentiere. Blumentiere – Korallen – schaffen artenreiche Riffe. ORF 2

So 9.50  Nach einer wahren Geschichte. Lambert Wilson spielte in „Hiver 54“ von Denis Amar den französischen Priester Abbé Pierre, der im eiskalten Winter 1954 eine beispiellose Hilfswelle für Obdachlose initiierte. Die Dokureihe enthüllt die Menschen hinter den Leinwandfiguren und zeigt, wie es in deren Leben tatsächlich weiterging. arte

Di 22.35  kreuz und quer. Willkommen im Gefängnis. Viele Gefangene kämpfen mit Schuld und Reue, auch mit Einsamkeit und der Angst vor dem Danach. Die Sehnsucht nach Kontakt nach „draußen“ ist groß. Warum engagieren sich Menschen ehrenamtlich in der Begleitung von inhaftierten Tätern und besuchen sie regelmäßig? ORF 2

Bassignac/Gamma-Rapho/Getty Images

MITTWOCH

30. JUNI

FREITAG

Foto: ORF/Metfilm

2. JULI

17.50  Israel, der Norden (Dokumentation). Küste und Berge. Die Dokumentation ist eine Entdeckungsreise durch eine vielfältige Kulturlandschaft. – Anschließend: Israel, der Süden. Wasser und Wüste. arte

18.15  Planet Wissen: Raus aus dem Schmerz (Magazin). Wenn Muskeln verkrampfen, sich verkürzen oder aus anderen Gründen schmerzen, ist das sehr unangenehm. Wie findet jemand eine passende Physiotherapie? ARD-alpha

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Herzensorte. BR

21.10  Erlebenswert echt (Magazin). Sommer in Oberösterreich. Die Sendung zeigt, was es zu entdecken gibt, von den höchsten Gipfeln des Dachsteins bis hinab in die Biegungen der Flüsse und Täler des Bundeslandes. ServusTV

23.00  Birds of Passage – Das grüne Gold der Wayuu (Drama, Kolumbien/Dk/Mex, 2018). Lange bevor der Name Pablo Escobar in aller Munde ist, legt eine Familie des Wayuu-Stammes in den 1960er Jahren den fatalen Grundstein für den Drogenhandel, für den Kolumbien später so berühmt-berüchtigt werden wird. Das Drogengeschäft bringt bald Streit, Gier und Chaos mit sich. Bildgewaltiges Epos. arte DONNERSTAG

1. JULI

21.40  Im Tal von Elah (Krimi, USA, 2007). Als sein aus dem IrakKrieg heimgekehrter Sohn spurlos verschollen ist, macht sich ein Vietnam-Veteran auf den Weg zu dessen US-Stützpunkt. Vordergründig ein Kriminalfilm, wird der Rahmen dieses Genres geschickt genutzt, um die Erschütterungen einer Nation zu artikulieren. Ein engagierter Film um eine Figur, die ihr nationalistischmilitärisch geprägtes Gedankengut in Frage gestellt sieht. ZDFneo 22.15  Salami Aleikum (Komödie, D, 2008). Ein schüchterner junger Iraner strandet in der ostdeutschen Provinz. Turbulent-vergnügliche Verwechslungskomödie, die sich durch ein genaues Gespür für Herkunft, Kultur und Identität auszeichnet. ORF eins

SAMSTAG

3. JULI

20.15  zeit.geschichte (Dokumentation). Kärntens umkämpfte Grenze. Die ORF-III-Neuproduktion beleuchtet die Geschichte der konfliktreichen Jahrzehnte an Kärntens Südgrenze zum ehemaligen Jugoslawien. ORF III 20.15  Eröffnungskonzert Rheingau Musik Festival 2021 aus der Basilika des Klosters Eberbach. Felix Mendelssohn Bartholdy: Reformations-Sinfonie. 3sat

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR

Morgengedanken von Pfarrer Dietmar Stipsits, Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Wals, Salzburg. Musik: Heinrich Walder: Missa brevis in G. So 10.00, Ö2. Pfarre Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Mit allen Wassern gewaschen.“ Von der Taufe zur Regendusche. Gedanken vom Schriftsteller und Übersetzer Herbert Maurer. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Das Virus und die Psychoanalyse. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Gene unter Stress. Epigenetik und psychische Erkrankungen. Mo 19.05, Ö1. On stage. Entwurzelte Stimmen, hörbar gemacht: „Refugees for Refugees“ bei Glatt & Verkehrt 2019. Mo 19.30, Ö1. Dimensionen. Treibhausgase im Tank. Nachhaltige Luftfahrt mit synthetischem Kerosin? Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Hugo Portisch, der Weltbürger. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie züchtet man Süßwasserfische? Äschen, Forellen und Saiblinge in heimischen Gewässern. Do 16.40, Ö1. Das Ö1 Konzert. Joseph Haydn: Te Deum für die Kaiserin Marie Therese Hob. XIIIc/2. Fr 19.30, Ö1. Logos. Wie Gandhis gewaltloser Widerstand Nelson Mandela inspirierte. „Der Heilige Krieger.“ Ergebnisse des gewaltlosen Widerstands und Schlussfolgerungen für aktuelle Konfliktsituationen. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie. Auf vielen Wegen aus Nimwegen – 500 Jahre Petrus Canisius.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

24. Juni 2021

Trauergottesdienst für Bert Brandstetter

BILDUNG

Linz. Die Katholische Aktion Oberösterreich trauert um ihren früheren Präsidenten Bert Brandstetter, der – wie bereits berichtet – am 6. Juni plötzlich und unerwartet verstorben ist. Von 2011 bis 2018 stand Brand­ stetter der KA vor und prägte in diesem Amt – nach seiner Tätigkeit als geschätzter Journalist – das gesellschaftliche und kirchliche Leben Oberösterreichs mit. Die Trauerfeierlichkeiten haben aufgrund der Coronapandemie im engsten Familienkreis stattgefunden. Die KA lädt nun alle Menschen, die mit Bert Brandstetter in Verbindung standen, zu einem Gedenkgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, musikalisch gestaltet vom Domchor. BILD: KA/DIÖZESE LINZ

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  weltkirche, Sommerkino, Schlosshof, Di., 6. 7., 20.30 Uhr, Anmeldung erwünscht. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X  Gelassenheit im Familienalltag: Väter brauchen Mütter, die loslassen, Mütter brauchen Väter, die zupacken, Fr., 2. 7., 14 bis 17.30 Uhr, Anmeldung: www.beziehungleben.at oder 0732 76 10 35 11 oder beziehungsleben@ dioezese-linz.at, kostenlose Kinderbetreuung wird angeboten.

Termin: 30. Juni 2021, 19 Uhr, Mariendom Linz

Bertholdfest in Garsten

Marienmusik

Garsten. Das Bertholdfest findet

St. Wolfgang. Die alljährlich stattfindende Marienmusik in der Filialkirche St. Wolfgang wird heuer am Fr., 2. Juli, angeboten, an der Orgel: Manuel Schuen, Gesang: Elisabeth Hillinger und Katharina Adamczyk. Beginn: 19.30 Uhr.

heuer von 3. bis 27. Juli statt. Vorträge, Lesungen und mehrere Gottesdienste erwarten die Besucher/innen in dieser Zeit. Am Sa., 3. Juli, wird dem Thema nachgegangen, wer heute heilig ist. Von großen und kleinen Heiligen erzählen Sonja Riha, Bern-

hard Schmalzel, Eva und Klaus Oberleitner. Beginn ist um 20 Uhr in der Pfarrkirche Garsten. Am So., 4. Juli, wird ein Festgottesdienst gefeiert, am Sonntag darauf ist besonders die Jugend eingeladen. Am Di., 27. Juli, ist Bertholdtag, Beginn: 18.15 Uhr.

TVB TRAUNSEE-ALMTAL

KiZ-Angebot

Kirch‘Klang KIRCH‘KLANG bietet eine Serie von sommerlichen Sonntagskonzerten in den schönsten Kirchen und an ausgewählten Schauplätzen des Salzkammerguts. Der künstlerische Leiter Martin Haselböck schöpft als Organist und Dirigent aus seiner reichen Erfahrung mit Sakralmusik ebenso wie aus seiner Beschäftigung mit Orchestern auf Originalinstrumenten in historischen Räumlichkeiten. Die Uraufführungen zweier Werke aus Kompositionsaufträgen bilden gemeinsam mit einem Konzert moderner Chor-

musik, einer internationalen Musiktheaterproduktion und einem speziellen Tanzprojekt einen starken Kontrapunkt der Moderne. Vorträge zur Kultur- und Musikgeschichte sowie anschließende Agapen bilden einen adäquaten und feierlichen Rahmen zu den Konzerten und szenischen Aufführungen. Das Programm 2021 bringt international renommierte Künstlerinnen und Künstler in die Kirchen und Konzerträume von Hallstatt über Mondsee bis Traunkirchen. Konzerttermine: 11. 7., 18. 7., 25. 7., 1. 8., 8. 8., 15. 8., 19. 8., 20. 8., 21. 8., 22. 8., 29. 8.

Nähere Informationen zu den Konzerten sowie Datum und Ort finden Sie auf der Homepage www.kirchklang.at Die KirchenZeitung verlost für jedes Konzert der angegebenen Termine je 2 x 2 Karten. Schreiben Sie bis Fr., 2. 7. (KW: „Kirch´Klang“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Bitte geben Sie zur Adresse auch Ihre E-Mailadresse an.

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Kommunikation online – Präsenzveranstaltung vor Ort, Fr., 2. 7., 14 bis 16 Uhr, Anmeldung erforderlich. X  Schreibwerkstatt: Kracherl, Bowle und Spumante, online, Di., 6. 7., 17.30 bis 20.30 Uhr, Anmeldung erforderlich. X  Steyrer Zukunftsradeln, Treffpunkt mit dem Rad vor dem Dominikanerhaus bei jedem Wetter, Sa., 10. 7., 14 Uhr, Anmeldung erforderlich, mit Barbara Felton BED MA. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X  Reflexionstage zum Sozialpraktikum, Mo., 5. 7., 9 Uhr, Anmeldung erforderlich. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Die Samen des Glücks, Meditation nach benediktinischer Tradition, Fr., 2. 7., 16 Uhr bis So., 4. 7., 13 Uhr, Ref.: Josefine Maria Zittmayr. X  Puchberger Sommerbühne – Konstantin Wecker, Buchpräsentation „Poesie und Widerstand in stürmischen Zeiten. Ein Plädoyer für Kunst und Kultur, Fr., 2. 7., 17 bis 18 Uhr, weitere Termine: Fr., 2. 7., 19. 30 bis 20.30 Uhr, Sa., 3. 7., 19.30 bis 20.30 Uhr, bei Schönwetter im Schlosshof, sonst im Festsaal, Ref.: Konstantin Wecker. X  Meditationsabend, Mo., 5. 7., 19 bis 21 Uhr, Ref.: Gertrude Pallanch.


24 Anzeigen & Service NAMENSTAG

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com

Peter Deinhammer (50), Hochschullehrer, Organist an der Dreifaltigkeitskirche Stadl-Paura PRIVAT

Petrus (29. Juni) An meinem Namenspatron fasziniert mich, dass er sowohl der „Fels“ als auch der „Kleingläubige“ ist, der es am See Genezareth nicht wahrhaben wollte, dass er übers Wasser gehen kann. Besonders hab ich diese Ambivalenz bei der Abschlussprüfung meines Orgelstudiums gespürt. Eine Triosonate von Bach stand am Programm, deren Live-Aufführung für Organisten immer Stress bedeutet. Wacker stieg ich aus dem Boot und warf mich beherzt in die Wogen der Musik. Alles gut. Doch gegen Ende kippte ich plötzlich in die Selbstbeobachtung und wollte – gleich wie Petrus – nicht wahrhaben, dass der schwierige „Gang übers Wasser“ gelingt. Mir riss innerlich der Faden und ein totaler „Ausstieg“ war vorherzusehen. Doch dann, ein kleines Wunder: Die Hände haben einfach fehlerfrei weitergespielt. Es muss also mein Namenspatron gewesen sein, der mir hier einerseits „Kleingläubigkeit“ zeigte, der mir aber auch rechtzeitig wieder „felsen“-festen Boden unter die Füße schob.

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Grüße aus Nicaragua

EINE-WELT-KREIS ZELL AN DER PRAM

30 Jahre Dorfpartnerschaft Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe kann viel Gutes bewirken. Der „EineWelt-Kreis Zell an der Pram“ liefert mit einer drei Jahrzehnte währenden, produktiven Partnerschaft mit einer Dorfgemeinschaft in Nicaragua ein lebendiges Beispiel dafür.

Zell/Pram.

 Am 30. Juni, 19.30 Uhr, werden im Pfarrzentrum Zell/ Pram die Erfolge dieser Dorfpartnerschaft im Rahmen einer Abschlussveranstaltung gefeiert. Alle interessierten Personen sind herzlich dazu eingeladen. Der EWK Zell/Pram bittet vorab um Anmeldung unter info@ewk-zell.at

Kirche, wohin gehst du? Langenhart (NÖ). Unter dem Ti-

tel „Quo vadis ecclesia? – Zukunft der Kirche nach Corona“ hält der bekannte Theologe JanHeiner Tück einen Vortrag für das Katholische Bildungswerk der Pfarre Langenhart in St. Valentin (Niederösterreich). Tück ist Universitärtsprofessor für Dogmatik an der KatholischTheologischen Fakultät der Universität Wien, Schriftleiter der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio, Mitarbeiter der Neuen Zürcher Zeitung sowie verheirateter Vater von vier Kindern.

Univ.-Prof- Jan-Heiner Tück

KBW

 Freitag, 2. Juli 2021, 19:30 Uhr, Pfarrkirche Langenhart, 4300 St. Valentin, Langenharterstr. 49. Freiwillige Spenden und Anmeldung erbeten: Pfarre Langenhart: Tel. 07435 52140-0 E-Mail: pfarre@langenhart.at

AUSSTELLUNG – BÜCHERFLOHMARKT – BES. TERMINE  Aschach. Großer Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, Fr., 25. 6., 16 bis 19 Uhr und Sa., 26. 6., 8 bis 12 Uhr.  Grieskirchen. Großer Bücherflohmarkt, bei der Bibliothek, 9 bis 16 Uhr, findet bei jedem Wetter statt.  Hartkirchen. Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, Sa., 3. 7., 8 bis 16 Uhr und So., 4. 7., 8 bis 11 Uhr.  Linz. Bibel-Bilder-Reise, auf den

Spuren Sieger Köders ins Schwabenland, 23. bis 29. 10., Veranstalter: Neubauer Reisen GmbH & Co KG mit dem Bibelwerk Linz und dem Bildungszentrum St. Franziskus, nähere Infos zur Reise: Josef Schwabeneder, Tel. 0676 87 76 32 81 oder Ingrid Penner, Tel. 0676 93 56 085, Anmeldeschluss ist der 15. 7., Anmeldung unter Tel. 07230 72 21 oder E-Mail: office@neubauer. at, unverbindlicher Informations-

abend: 29. 6., Pastoralamt,18 Uhr.  Lichtenberg. Kofferraumflohmarkt, jeder kann mitmachen, Auto parken, Kofferraum auf – und los geht´s mit dem Verkauf, alter Sportplatz, Sa., 26. 6., 9 bis 12 Uhr.  Obertrum am See (Sbg.). AUFleben „Gebt ihr ihnen zu essen! Diakonie in Vollmacht, 22. bis 25. 7., Info und Anmeldung unter aufleben.erneuerung.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine & Liturgie 25

24. Juni 2021

FREITAG, 25. JUNI X  Brunnenthal. Eröffungskonzert, 40. Brunnenthaler Konzertsommer, Orgelmatinee, Barockkirche, 12 Uhr, mit Bernhard Prammer, Ausstellung mit bildnerischen Werken von Gerd Pechstein, 11 bis 20 Uhr und Abendkonzert mit dem österreichischen Barockensemble Concerto Stella Matutina, 18 Uhr, Informationen, Kartenreservierung unter Tel. 0664 88 58 33 52 oder 0699 11 08 97 51 oder E-Mail: puermayr@gmx.at X  Freistadt. Stehkonzert, „Hoamweh“, vor dem Eingang zum MÜK, 19 Uhr, mit Liedermacherin und Singer-Songwriterin Martina Leopoldseder gemeinsam mit Musiker Franz König, Anmeldung unter: office@ muehlviertel-kreativ.at X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Konrad Heimbeck, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Linz. Lebendige Frauengeschichten am St. Barbara Friedhof, Führ­ ung, Treffpunkt: Haupteingang, 14 Uhr, Dauer der Führung ca. 1 1/2 bis 2 Stunden, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Führung findet bei jedem Wetter statt. X  Linz. Kommunikation online – Präsenzveranstaltung, keine Angst vor Zoom, Diözesanhaus, 9 bis 11 Uhr und ein weiterer Termin um 13 bis 15 Uhr, Trainer: Josef Kaltenhuber. X  Schleißheim. Pfarrhofkonzert, Pfarrhof, 19.30 Uhr. X  Wels. Nachmittagscafé, „zsamm kumma und redn“, Treffpunkt mensch & arbeit, im Freien, 15 bis 19 Uhr. SAMSTAG, 26. JUNI X  Engelhartszell. Kreuzweg Jagabild mit P. Andreé, 15 Uhr, hl. Messe im Haus Betanien, 19 Uhr. Anmeldung erforderlich: Tel. 0664 59 79 301. X  Kremsmünster. OÖ. Stiftskonzerte, Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Giuseppe Verdi, Antonin Dvořák, Kaisersaal, 19 Uhr, mit Artemis Quartett. X  Demenz – Leben in einer anderen Welt. Mit dementen Personen umgehen, Erholungsheim der Barmherzigen Schwestern, 9 bis 17 Uhr, Ref.: Maria-Elisabeth Holzner und Barbara Wagner. SONNTAG, 27. JUNI X  Brunnenthal. 40. Brunnenthaler Konzertsommer, Werke von G. Muffat, B. Storace, J. P. Sweelinck, 12 Uhr, Bernhard Prammer, Orgel; Concerto Stella Matutina, Musik der Hofkapelle zu Kremsier für Streicher, Trompeten, Posaunen und Orgel, Werke von O. J. Vejvanovsky, A. Kertzinger, J. K. Tolar, 18 Uhr, Kartenreservierung unter: puermayr@ gmx.at oder Tel. 0664 88 58 33 52. X  Linz, Mariendom. Bruckner im Mariendom, Benefizkonzert, 20.30 Uhr.

X  St. Florian. 950 Jahre Augustiner Chorherrren in St. Florian, Festgottesdienst, Stiftsbasilika, 10 Uhr, mit Bischof Dr. Stefan Oster SDB. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Othmar Fuchs, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr. MONTAG, 28. JUNI X  Linz. Jesper-Juul-Werte und -Werkzeuge für mühsame Alltagssituationen, Termin 2: Werkzeuge: persönliche Sprache und Zeit geben, Virtueller Raum, SPIEGEL, elternweb@ home, 20 Uhr, mit Magdalena Kaliauer. X  Wels. Erzählcafé, ein Erzählcafé erleben – Einführung in die Methode Erzählcafé, Bildungshaus Schloss Puchberg, 18 Uhr, Ref.: Birgit Aigner. MITTWOCH, 30. JUNI X  Linz. Morgenmeditation, wir treffen uns wieder in Präsenz, werden 25 Minuten gemeinsam schweigen, danach gibt‘s ein einfaches Frühstück, Urbi@Orbi, 7 bis 7.30 Uhr. X  Linz. „Wegzehrung“, Impulsvorträge für pflegende Angehörige, Onlinetreffen, „Weil es stark ist, auch mal schwach zu sein“, 17 bis 18.30 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0676 87 76 24 42 oder per E-Mail sabine.eiblwimmer@caritas-linz.at X  Schlägl. Wege ins Leben, Schöpfungsgarten und Beziehungsweg, Stift Schlägl, besinnliche Führung im Schöpfungsgarten, 14 Uhr, Führung am Beziehungsweg, 16 Uhr, Vesper in der Stiftskirche, 18 Uhr, mit H. Prior Petrus Bayer, eine Anmeldung im Stift Schlägl erleichtert die Organisation, Tel. 07281 88 01, unter dieser Telefonnummer gibt es auch Auskunft über Stiftsführungen sowie Führungen für Gruppen auch zu anderen Terminen/Zeiten. X  Wels, St. Franziskus. Musik auf der Veranda – Von Klassik bis Moderne, im Garten bzw. auf der überdachten Veranda, bei jedem Wetter, mit Amici delle corde, Xaver Gumpenberger & Sergey Kim. FREITAG, 2. JULI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Stefan Donner, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 X  Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, 11 bis 12 Uhr, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 X  Linz. Play&Talk – Spielend ins

Gespräch kommen, miteinander Zeit an der frischen Luft verbringen und Spaß haben, Diözesanhaus, Haupteingang, 16 Uhr, mit Silvia Nagl. X  Steyr. Kommunikation online – Keine Angst vor Zoom, Dominikanerhaus, 14 bis 16 Uhr, mit Christopher Dickbauer. SAMSTAG, 3. JULI X  Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, gemeinsames Gebet um Vertiefung im Glauben, für Familien und um geistliche Berufe an jedem HerzMariä-Samstag, „300 Jahre seit der Seligsprechung von Johannes Nepomuk“, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche weg um 12.30 Uhr, Predigt: P. Dr. Martin Leitgöb, Provinzvikar der Redemptoristen. X  Garsten. Bertholdfest, „Heilig(e) heute? – Heute heilig!“ Von großen Heiligen und kleinen, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Sonja Riha, Bernhard Schmalzel, Eva Oberleitner, Klaus Oberleitner. X  St. Florian. OÖ Stiftskonzert, Die Bruckner Messe – Markus Poschner, Messe Nr. 2 e-Moll WAB 27, Anton Bruckner, Sinfonie h-Moll D 759 „Unvollendete“, Franz Schubert, Basilika, 18 Uhr, Linzer Jeunesse Chor, Ltg.: Wolfgang Mayrhofer, Bruckner Orchester Linz, Markus Poschner, Dirigent. SONNTAG, 4. JULI X  Garsten. Bertholdfest, Festgottesdienst: 50 Jahre Kultanerkennung des Hl. Berthold 1970–2020, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Abt Mag. Johannes Perkmann OSB, Michaelbeuern, Knödel to go! Ab 10 Uhr im Pfarrhofgarten. X  St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Familienkonzert– Tassila bekommt Besuch, Barocker Gartensaal, 15 Uhr, Edith Wregg, Blockflöte, Stimme, Magdalena Rath, Blockflöte, Diatonische Harmonika, Stimme, Johannes Wregg, Fagott, Stimme. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 10 Uhr. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Thomas Dinböck, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr.

AUSSAATTAGE 28. 6.: Wurzel bis 13, ab 15 Blüte 29. 6.: Blüte 30. 6.: Blüte bis 11, ab 12 Blatt 1. 7.: Blatt 2. 7.: Blatt 3. 7.: Blatt bis 13, ab 15 Frucht 4. 7.: Frucht Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 27. JUNI 13. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 1,13–15; 2,23–24 L2: 2 Kor 8,7.9.13–15 Ev: Mk 5,21–43 MONTAG, 28. JUNI Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer. L: Gen 18,16–33 Ev: Mt 8,18–22 oder L: 2 Tim 2,22b–26 Ev: Joh 17,20–26 vom hl. Petrus und vom hl. Paulus am Vorabend: L1: Apg 3,1–10 L2: Gal 1,11–20 Ev: Joh 21,1.15–19 DIENSTAG, 29. JUNI Hl. Petrus und hl. Paulus, Apostel. am Tag: L1: Apg 12,1–11 L2: 2 Tim 4,6–8.17–18 Ev: Mt 16,13–19 MITTWOCH, 30. JUNI Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Glaubensbote in Pommern. Die ersten hl. Märtyrer der Stadt Rom. L: Ez 34,11–16 Ev: Joh 10,11–16 L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 24,4–13 L: Gen 21,5.8–20 Ev: Mt 8,28–34 DONNERSTAG, 1. JULI L: Gen 22,1–19 Ev: Mt 9,1–8 FREITAG, 2. JULI Mariä Heimsuchung. L: Zef 3,14–18 oder Röm 12,9–16b Ev: Lk 1,39–56 SAMSTAG, 3. JULI Hl. Thomas, Apostel. L: Eph 2,19–22 Ev: Joh 20,24–29 SONNTAG, 4. JULI 14. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 1,28b – 2,5 L2: 2 Kor 12,7–10 Ev: Mk 6,1b–6

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Kultur

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Literaturreihe der KirchenZeitung

Vom Scheitern und vom Leben Drei Autor/innen mit ihren neuen Werken stellt Maria Fellinger-Hauer vor: Barbara Frischmuth, Ljuba Arnautović und Norbert Gstrein. Dein Schatten tanzt in der Küche. Vom Scheitern – also vom echten Leben – handeln die fünf Erzählungen in Barbara Frischmuths neuem Buch. Es geht um fünf Frauen, die mit unterschiedlichen, jedenfalls aber schwierigen Herausforderungen umgehen müssen und darin ihr Bestes geben. Da ist z.B. Agnes, die zur Großmutter wider Willen wird, oder Darya, die nur durch Flucht einer Zwangsheirat entgeht, aber dann mit einem schweren Verrat leben muss. Oder Amelie, eine siebzigjährige Schauspielerin, der die Berühmtheit versagt war, die vom Schicksal gebeutelt in prekären finanziellen Verhältnissen lebt, aber sich trotzdem nicht unterkriegen lässt, nicht einmal vom Alter. Paula, die aus der Stadt zu ihrem Mann aufs Land zieht, sich um Haus, Tiere und Stiefsohn kümmert und dabei ihre Selbstständigkeit und Originalität bewahrt. Und Doris, die sich von ihrem dominanten Verlobten befreit und beruflich so lange sucht, bis sie „das Richtige“ findet. Barbara Frischmuth beschreibt ihre (Anti-)Heldinnen und ihre an Dramatik reichen Lebensläufe in einer klaren, geradezu lakonischen Sprache und mit zuweilen fast schmerzhafter emotionaler Distanz. Möglicherweise schafft gerade das vielerlei Identifikationsmöglichkeiten. Barbara Frischmuth: Dein Schatten tanzt in der Küche. Berlin: Aufbau Verl. 2021, 222 S., € 20,10

Natur und Sprache. Ebenfalls in diesem Frühjahr hat der Residenzverlag in seiner Reihe „Unruhe bewahren“ einen hochinteressanten Essay der ausgewiesenen Naturkennerin

Junischnee. Es ist die Geschichte ihrer Eltern, die Ljuba Arnautović in ihrem zweiten Roman „Junischnee“ erzählt. Karl ist neun Jahre alt, als er 1934 von seiner Mutter Eva, einer Kommunistin und Angehörigen des Österreichischen Schutzbundes, gemeinsam mit seinem älteren Bruder Slavko in die Sowjetunion geschickt wird, um sie vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Zunächst erwartet die Buben ein angenehmes Leben in einem Kinderheim in Moskau mit Ferien auf der Krim. Doch die Weltgeschichte wendet ihr Schicksal. Als Hitler den Pakt mit Stalin bricht und die Deutschen die Sowjetunion überfallen, werden die Buben zu „Volksfeinden“ und als solche in ein Arbeitslager gesteckt. Die Fluchtversuche der beiden scheitern. Slavko verschwindet für immer. Karl lernt in einem solchen Lager seine Frau Nina kennen, die Mutter der Autorin. Nach der Haft – Karl wird 1953 entlassen – zieht es ihn zurück nach Wien. Drei Jahre später kann die Familie ausreisen. Nina jedoch gelingt es nicht, in der Fremde heimisch zu werden. Sie geht schließlich zurück zu ihrer Mutter nach Kursk. Aus dem erwarteten Glück wachsen neue Probleme und persönliche Katastrophen, vor allem ein erbitterter Kampf um die Kinder. Ljuba Arnautović schildert in ihrem zweiten Roman die wechselhafte Geschichte zweier Menschen, die durch politische Umstände, Willkür und Grausamkeit traumatisiert und um ihre Jugend gebracht worden sind. Sie tut das unter Zuhilfenahme von Briefen und historischen Dokumenten wie Verhörprotokollen und unter Verwendung einer klaren, nüchternen Sprache, die Leser/innen viel Raum lässt zum Nachdenken über die Verhältnisse in ihrer ganzen Grausamkeit.

Der zweite Jakob. Was macht einer, wenn der 60. Geburtstag vor der Tür steht, er aber keinesfalls alt werden will und schon gar nicht gefeiert? Jeder, der nicht vorher stirbt, steht eines Tages vor dieser Frage. Jakob Thurner, der Ich-Erzähler in Norbert Gstreins neuem Roman, schickt sich an, eine Lebensbeichte abzulegen. Er ist ein Schauspieler, der es in den USA durch Rollen als Bösewicht, mehrmals als Frauenmörder, zu lokaler Berühmtheit gebracht hat. Wie der Autor stammt er aus den Tiroler Bergen. Anlass, in sich zu gehen, ist die Frage seiner über alles geliebten Tochter Luzie, was denn das Schlimmste sei, das er in seinem Leben getan habe. Und dann sagt sie ihm nach der Lektüre des Manuskripts einer Biografie, die zu seinem Geburtstag erscheinen soll, auch noch, dass er darin als „blasser Zeitgenosse“ erscheine. Das ist schlimm, denn Jakob ist eitel. Doch die geplante Biographie und vor allem deren Verfasser hasst er sowieso. Jakobs Einladung, mit ihm nach Amerika zu fahren, schlägt Luzie zu seiner großer Enttäuschung aus. Er muss sich also allein auf die Reise an die mexikanische Grenze der USA begeben, die schließlich eine Reise zu sich selbst wird. Eine Gewissenserforschung um die Fragen von Schuld und Scham, aber auch Rechtfertigung, von Identität, menschlichen Abgründen und Lebenslügen, bei der der Boden der Gewissheiten immer stärker ins Wanken gerät und die Unterscheidung von Fakten und Fiktion zunehmend mehr verschwimmt. Erst nach über 400 Seiten kommt es zu einer Begegnung mit dem ersten Jakob, von dem bereits auf den ersten Seiten die Rede ist. Der in der Familie geduldete Sonderling ist ein Onkel des Protagonisten, mit dem ihn durchaus einige Eigenheiten verbinden und der bereits seit über 80 Jahren im familieneigenen Hotel lebt. – Diesem Onkel Jakob hat Norbert Gstrein übrigens in seinem ersten Buch „Einer“ bereits 1988 ein berührendes Denkmal gesetzt. „Der zweite Jakob“ ist ein vielschichtiges, schwieriges Buch, das vor allem sprachlich ein besonderes Leseerlebnis bietet.

Ljuba Arnautović: Junischnee. Zsolnay: Wien 2021, 188 S., € 22,70

Norbert Gstrein: Der zweite Jakob. München: Carl Hanser 2021, 441 S., € 25,70

und Gärtnerin Frischmuth herausgebracht, in dem sie aufzeigt, wie Natur im Alltag, in Literatur, Kultur und Wissenschaft zur Sprache kommt. Barbara Frischmuth: Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen. Wien-Salzburg: Residenzverlag 2021, 72 S., € 18,–


Als älteste Versicherung dieses Landes ist die Oberösterreichische traditioneller Versicherungspartner der Kirche und der Klöster in Oberösterreich. Als Nahversorger in Sachen Risikoabsicherung fühlen wir uns dort besonders wohl, wo wir die Menschen und ihre Lebenswirklichkeiten kennen. Für uns ist Versichern Vertrauenssache. Die Oberösterreichische versteht sich als Lebensbegleiter, als Schutzschirm und manchmal auch als Schutzengel. Alles Gute und Keine Sorgen!

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28 Kultur KULTURTIPPS

Rosenkranz-Sonaten Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704) war ein böhmischer Komponist und berühmter Geiger der Barockzeit. Seine „Rosenkranzsonaten“ hat die Ars Antiqua Austria unter der Leitung von Gunar Letzbor (Barockvioline) im Sommerrefektorium des Stifts St. Florian eingespielt. Zum freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranz hat der Barockkomponist jeweils fünf Sonaten geschrieben. Direkt, schnörkellos, dem ursprünglich Klang und Sinn auf der Spur liegt hier eine mitreißende, stimmige Aufnahme vor. Eine interessante Hintergrundlektüre bietet auch das beigelegte Heftchen. Gratulation zum Gesamtwerk! ELLE

24. Juni 2021

Das Augustiner Chorherrenstift St. Florian feiert sein 950-Jahr-Jubiläum mit einem Gottesdienst

Der Komponist im Stift Viele Stifte sind Zentren für Glauben, Kultur und Bildung. Das Augustiner Chorherrenstift in St. Florian ist bekannt für seine Musikpflege: Die St. Florianer Sängerknaben, Anton Bruckner und Augustinus Franz Kropfreiter zählen dazu. Beim Jubiläumsgottesdienst wird Kropfreiters Musik erklingen. ELISABETH LEITNER

Das Augustiner Chorherrenstift in St. Florian feiert sein 950-Jahr-Jubiläum mit einem Festgottesdienst. Seit Jahrhunderten ist das Stift ein Zentrum der Spiritualität, Bildung, Kunst und Kultur. Die St. Florianer Sängerknaben sind nur ein Aushängeschild des Stifts. Bedeutende Musikerpersönlichkeiten wie Anton Bruckner haben im Stift prägende Jahre erlebt. Ein Komponist, dessen Werke immer wieder zu hören sind, ist Augustinus Franz Kropfreiter. Beim Jubiläumsgottesdienst am 27. Juni um 10 Uhr in der Stiftsbasilika wird seine „Entrata Floriana Festiva“ erklingen.

Gunar Letzbor, Rosenkransonaten, H.I.F. Biber, Ars Antiqua Austria, Panclassics

 Jubiläumsgottesdienst in St. Florian. Der Gottesdienst zum 950-Jahr-Jubiläum wird am 27. Juni um 10 Uhr in der Stiftsbasilika mit Bischof Stefan Oster, SDB (Passau) gefeiert. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen von Martin Zeller. Es musizieren das Altomonte Orchester, der Stiftschor, Chor „Anklang" und die Schola Floriana.  Biber-Wettbewerb in St. Florian. Der internationale H.I.F. Biber-Wettbewerb findet von 8. bis 11. Juli im Stift St. Florian statt. Er ist gedacht als Wettbewerb der Begegnung und Kommunikation. An den Wettbewerbstagen ist das Zuhören für das Publikum gratis. Junge Musiker/innen sind eingeladen, österreichische Barockmusik zu interpretieren.  Karten für das Preisträgerkonzert gibt es im Stiftsladen.

KirchenZeitung Diözese Linz

Augustinus Franz Kropfreiter, hier vor dem Altdorfer Altar in der Galerie des Stifts STIFT ST. FLORIAN

Umfangreiches Werk. Chorherr Klaus Sonnleitner, selbst Musiker und Stiftsorganist, hat über Kropfreiter eine Dokotorarbeit geschrieben, die auch als Buch herauskommen soll. Über 500 Werke sind dokumentiert. Sonnleitner erzählt: „Nach dem Tod Kropfreiters 2003 habe ich den musikalischen Nachlass im Stift sortiert – auch die Korrespondenz, die Schriftstücke waren sehr umfangreich“, erzählt er. Für die wissenschaftliche Aufarbeitung hat der Musiker und Priester etwa 13.000 Schriftstücke ausgewertet, vor allem Briefe und Konzertprogramme. „Eine weitere wichtige Quelle sind Experteninterviews, die ich über Kropfreiter mit bekannten Komponisten und Musi-

kern geführt habe, die ihn gut gekannt haben. Einige wichtige Gesprächspartner sind schon verstorben, zum Beispiel Balduin Sulzer, Rupert Gottfried Frieberger und Fridolin Dallinger.“ Die Arbeit mit über 550 Seiten und Illustrationen enthält eine umfangreiche Werkliste, die alle Kompositionen Kropfreiters chronologisch umfasst, und viele Zusatzinformationen wie zum Beispiel Aufführungsdaten, Briefzitate und Kritikausschnitte. Kropfreiter hat für beinahe alle Instrumente und Besetzungen komponiert – auch Symphonien. „Besonders bekannt ist er für sein Orgelwerk – viele Kompositionen sind trotz der modernen Tonsprache sehr berührend und tief empfunden.“ Erst kürzlich haben die St. Florianer Sängerknaben sein „Tota pulchra es“ im Marmorsaal zum Klingen gebracht, beeindruckend schön, wie die Publikumsreaktionen zeigten. Eigener Stil. Augustinus Franz Kropfreiter, geboren 1936 in Hargelsberg, besuchte das Petrinum, studierte zunächst am BrucknerKonserveratorium in Linz, dann in Wien. 1954 wurde er im Stift eingekleidet, 1960 hat er seine Lehrtätigkeit bei den St. Florianer Sängerknaben aufgenommen. Nach intensiven Konzertreisen widmete er sich mehr und mehr dem Komponieren. Anfänglich war er stark von Paul Hindemith, Johann Nepomuk David und Anton Heiller beeinflusst, später entwickelte er einen eigenen Stil, der ihn auch unverwechselbar machte. „Das kompositorische Handwerk war für ihn bis zuletzt ganz essenziell, experimentelle Musik schätzte er gar nicht“, berichtet Sonnleitner. „Besonders verbreitet sind heute seine Orgelwerke, manche Chorstücke. Sehr bekannt ist auch die ‚Altdorfer-Passion‘, die immer wieder – auch international – aufgeführt wird und die in einer neuen Einspielung vorliegt.“ Die CD-Aufnahme ist im Stiftsladen erhältlich. – Auch die komplexe Persönlichkeit Kropfreiters und seine schwierigen Seiten werden in dieser Arbeit beleuchtet, berichtet Sonnleitner, etwa dass er mit Kritik an seinen Werken sehr schwer umgehen konnte, auch das Ordensleben nicht so genau nahm und statt beim Chorgebet lieber im Stiftskeller anzutreffen war. Bis zuletzt hat er komponiert und für sein Schaffen auch etliche Auszeichnungn erhalten. Für Sonnleitner ist klar: „Kropfreiter ist einer der bedeutendsten österreichischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.“

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

24. Juni 2021

KULTURLAND Dirndl in Bad Ischl Die Ausstellung „Dirndl. Tradition goes Fashion“ zeigt die Entwicklung des Dirndls vom traditionellen „Gwand“ im Salzkammergut zum Haute-CoutureModell. Seit über 170 Jahren steht das Dirndl für Tradition und Mode. Was ursprünglich ein zweckmäßiges Arbeitskleid war, wurde um 1900 von Städterinnen in der Sommerfrische als modisches Kleid getragen. Die Beliebtheit des Dirndls hat es zum Symbol Österreichs werden lassen.

Homo ludens, Werk von Emmy Haesele, 1962

LENTOS

X  19. Juni bis 31. Oktober. Marmorschlössl Bad Ischl, Tel.: +43 6132 244 22

Der spielende Mensch Die Malerin Emmy Haesele (1894–1987) wächst in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Im Alter von 36 Jahren beginnt sie, ihre Träume und Bilder des Unbewussten zu zeichnen. Durch eine Begegnung mit dem Grafiker Alfred Kubin und die darauffolgende mehrjährige Beziehung verändert sich ihr Stil gravierend. Nun gewährt eine Ausstellung Einblicke in den

Entwicklungsprozess von Emmy Haeseles Schaffen. Unter anderem ist das Werk „Homo ludens“ (Bild) zu sehen: ein menschenfreundlicher Harlekin, der Leichtigkeit ausstrahlt trotz der Schwere, die ihn umgibt. Die Ausstellung beginnt am 25. Juni und findet im Lentos Kunstmuseum statt. NICOLE DIRNBERGER

Konzerte St. Anna Steinbruch St. Anna. Auch heuer findet wieder eine Konzertreihe in der St. Anna-Kirche Steinbruch statt. An vier Sonntagen werden, jeweils um 16 Uhr und um 19.30 Uhr, Violine, Orgel, Cembalo, Barockcello und Flöte erklingen. Auftakt ist am 4. Juli mit einem Barockkonzert mit Violine, Orgel und Cembalo. Von Antonio Vivaldi über Maddalena Laura Syrem bis hin zu Arcangelo Corelli werden die verschiedensten Werke zu hören sein. Die weiteren Termine sind am 11. Juli, 18. Juli und 25. Juli. Das Besondere in diesem Jahr: die „Anna-Glocke“ feiert ihr 500-jähriges Bestehen. Außerdem wurden zwei verloren gegangene kleine Glocken rekonstruiert. Alle drei Glocken werden am 25. Juli, dem Patroziniumsfest, gesegnet. Au-

Das Dirndl in Bad Ischl

MARITSCH

n Konzert „Stairways to Heaven“ in Linz. Am 2. Juli findet ein Chorkonzert in der Ursulinenkirche Linz statt. Unter dem Motto „Stairways to heaven“, passend zum diesjährigen Höhenrausch, wird das Vocamus Vocalenensemble unter der Leitung von Marina Schacherl Songs von George Gershwin bis Hubert von Goisern interpretieren. Der Eintritt ist frei. Beginn ist um 19 Uhr. X  Reservierungen: Tel. 0676 8776 3157 bzw. per Mail: angelika. stummer@dioezese-linz.at Restplätze gibt es an der Abendkassa.

Kirche St. Anna/Steinbruch Auzinger

ßerdem werden die beiden kleinen Glocken zum ersten Mal, nachdem sie an ihren Bestimmungsort im Turm gebracht wurden, erklingen. ND X  Info und Anmeldung: Tel. 0664/73530340

n Konzert Pischelsdorf. Am 3. Juli findet in der Wallfahrtskirche Hart bei Pischelsdorf ein Orgelkonzert mit Gustav Auzinger statt. Die Orgel ist die älteste datierte Kirchenorgel der Diözese. Beginn ist um 19.30 Uhr.


30 Personen & Dank

24. Juni 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK

GEBURTSTAGE

n Kreuzschwestern. Fünf Kreuzschwestern feierten am 12. Juni 2021 das 50-Jahr Jubiläum ihrer Ordensprofess. Provinzoberin Sr. Petra Car dankte den Jubilarinnen für ihr Zeugnis des Glaubens, die gelebte Liebe und für alle Goldkörner, die sie in den Menschen entdeckt haben. Sie nahm damit auf ein Wort der Gründerin Maria Theresia Scherer Bezug, die ihren Schwestern aufgetragen hatte, das Gramm Gold zu entdecken, das in jedem Menschen verborgen ist.

n Am 24. Juni 2021 wird KonsR Lambert Wiesbauer CanReg, Augustiner Chorherr des Stiftes Reichersberg, Pfarradministrator in Kopfing, 75 Jahre alt. Er stammt aus Obernberg am Inn, trat 1965 in das Stift Reichersberg ein und wurde 1970 zum Priester geweiht. Er war dann Kaplan in Niederösterreich, von 1979 bis 2012 Pfarrer in Ort im Innkreis und ab 2009 zusätzlich in Münsteuer. 2012 wurde Lambert Wiesbauer zum Stiftsdechant gewählt, diese Funktion hatte er bis Mai 2015 inne. Seit September 2015 wirkt er als Pfarradministrator in Kopfing.

n Barmherzige Schwestern. Am 19. Juni 2021 feierten sechs Ordensfrauen von der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in der Klosterkirche einen Festgottesdienst (Zelebrant Pfarrer Heinz Dieter Reutershahn) zu ihrer 50und 60-jährigen Ordensprofess: Sr. Basilides Steinmaßl, Sr. Genesia Hofer, Sr. Hermelanda Zotter, Sr. Christina Panwinkler, Sr. Maria Ludowika Plakolm und Sr. Bertina Lohr. (Die Ordensgemeinschaft stellte kein Foto von der Festfeier zur Verfügung). n Katholischer Familienverband. Unter dem Motto „von Familien – für Familien“ fand in der Pfarre St. Markus in Urfahr der erste Flohmarkt des Kath. Familienverbands OÖ statt. Bei Kaiserwetter folgten insgesamt mehr als 500 Flohmarktfans der Einladung, um von insgesamt 35 Verkaufsständen Schnäppchen aller Art zu ergattern. Geschirr, Sportartikel, Bücher, Bastelbedarf, Schmuck, Kleidung und natürlich Kinderspielzeug fanden ­begeisterte Abnehmer/innen. Ein Highlight war der Designstand der Soroptimistinnen Club Linz Lentos. Dank

Sr. Gerlinde Fuchsbauer (von links) aus Rottenbach, Sr. Beate Höglinger aus Putzleinsdorf, Sr. Gertrudis Rockenschaub aus St. Leonhard /Schönau, Sr. Karin Brandstätter aus Vorderweißenbach und Sr. Clemens Neururer aus Tirol PRIVAT

zahlreicher Sponsor/innen war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt: Die Honeder Naturbackstube stellte Schinken- und Käsestangerl zur Verfügung, Hummel’s Backmanufaktur spendete Gramastettner Krapferl, Winkler Markt und die Brau Union spendierten Getränke. Der Erlös aus dem Flohmarkt kommt den Projekten des Kath. Familienverbandes OÖ zugute, ­insbesondere dem OMADIENST, der Familien mit Leih­ omas eine flexible Kinderbetreuung ermöglicht, und der Aktion „wellcome“, die moderne Nachbarschaftshilfe für Familien nach der Geburt bietet.

Ein Schnappschuss vom Flohmarkt

PRIVAT

n Am 28. Juni 2021 vollendet KonsR P. Marianus Haus­ eder OCSO, Prior im Stift Engelszell, sein 85. Lebensjahr. Er stammt aus Grieskirchen, trat bei den Salesianern Don Boscos ein und wurde 1964 zum Priester geweiht. Anschließend war P. Franz Hauseder Jugendseelsorger und Katechet in Timelkam-Oberthalheim und in Unterwaltersdorf (NÖ). 1981 folgte sein Übertritt zu den Trappisten des Stiftes Engelszell, 1984 feierte P. Marianus dort seine Profess. 1991 wurde er Superior des Stiftes, 1995 Abt von Engelszell. Von 2012 bis 2017 war er wieder Superior und seither Prior.

Generationen unter einem Dach Elisabethinen Linz. Die Elisabethinen haben an an der Ecke Elisabethstraße/Harrachstraße ein „Generationenhaus“ errichtet, mit dem sie in der Landeshauptstadt Linz Neuland beschritten und einen besonderen Akzent im Bereich „Wohnen“ gesetzt haben. Im Haus befinden sich 28 betreubare Wohnungen, 5 Wohngemeinschaften für junge Menschen in Ausbildung sowie 14 Mietwohnungen. Darüber hinaus ist im Erdgeschoß eine betriebliche Kinderbetreuung für 20 Kleinkinder der Mitarbeiter/innen des Ordensklinikums Linz untergebracht. Zur Wohnanlage gehört auch ein großer Innenhof. Am 18. Juni 2021 wurde das „Generati-

onenhaus“ offiziell eröffnet, nachdem es seit Oktober 2020 bewohnt ist. Eine Besonderheit des Projekts besteht darin, dass Sr. Luzia Reiter, Ordensfrau der Elisabethinen, als Ansprechpartnerin täglich im Haus präsent ist. Auch wenn das neue Haus für Linz bislang einzigartig ist, so ist das Zusammenwohnen für die Ordensgemeinschaft der Elisabethinen selbst kein Novum. Denn seit jeher leben im Umfeld des Konvents Menschen in unterschiedlicher Form der Beziehung zu den Elisabethinen und ihren Einrichtungen. „Wohnen bei den Elisabethinen war immer schon mehr als nur eine bloße Unterkunft. Diese lang gelebte Tradition des Zusammen-

Das „Generationenhaus“ der Elisabethinen in Linz ELISABETHINEN

lebens führen wir im Generationenhaus in der Elisabethstraße in neuer Form weiter“, erklärt Sr. Barbara Lehner, Generaloberin der Elisabethinen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Nachruf und Leserbriefe 31

24. Juni 2021

IM GEDENKEN Am 18. Juni 2021 ist Univ.-Prof. em. DDr.

WALTER RABERGER im 82. Lebensjahr verstorben. Der emeritierte Professor der Katholischen Privat-Universität Linz blieb seiner Heimatstadt Bad Ischl sein ganzes Leben lang verbunden. Konsistorialrat Raberger wurde in der Pfarrkirche zum Priester geweiht, war in Bad Goisern und Bad Ischl Seelsorger sowie am Gymnasium Latein- und Religionslehrer mit beeindruckender Wirkung auf die Jugendlichen. Er feierte beinahe bis unmittelbar vor dem Sterben wöchentlich in der Kirche Gottesdienst. Die Messfeiern zogen vor allem wegen seiner Predigten viele Menschen an. Dort, wo er in der Pfarrkirche bei der Priesterweihe ausgestreckt am Boden lag, um seine Hingabe an Gott zu bezeugen, wird nun sein Sarg stehen. Das war der ausdrückliche Wunsch des Verstorbenen, erzählt Bad Ischls Pfarrer Christian Öhler, der Professor Raberger für seinen Dienst in der Pfarre überaus dankbar ist. Von 1984 an lehrte Raberger Dogmatik an der Katholischen Privat-Universität Linz, wo er auch nach seiner Emeritierung 2004 aktiv blieb. Den vielen Generationen von Studierenden, die über die Jahre hin seine Lehrveranstaltungen besuchten, wird er unvergessen bleiben. Nicht wenige davon wurden darüber hinaus zu seinen „Schüler/innen“, ehrt ihn Rektor Christoph Niemand. Die Möglichkeit des stillen Abschieds besteht am 24. Juni ab 15 Uhr, in der Stadtpfarrkirche Bad Ischl. Das Begräbnis ist am 25. Juni um 14 Uhr.

Univ.-Prof. emeritus Walter Raberger prägte Theolog/innen-Generationen. KU LINZ

Sonntagsöffnung „Starre Ladenöffnungszeiten begünstigen Onlinehandel und ignorieren Realität“, so lautet der Titel des Antrags der Neos im Nationalrat, worin sie eine Flexibilisierung der Öffnungszeiten fordern. Die Frage ist, welche Realität hier ignoriert wird? Dass Handelsangestellte – v.a. Frauen – zwar reichlich beklatscht wurden, jedoch keine Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und Bezahlung folgten? Dass es für Handelsangestellte kaum eine Chance auf Vollzeitjobs gibt, weil sie in Teilzeit flexibler einsetzbar sind? Dass die vielen Kleinunternehmer/innen froh sind, wenn sie nicht noch länger und am Sonntag im Geschäft stehen müssen? Dass der gemeinsam freie Sonntag gerade in einer Zeit von „immer mehr und immer schneller“ ein wichtiges gesellschaftliches Gut darstellt?

ten Flüchtlingsstatus haben. Aber ich meine sehr wohl, dass unser gut situiertes Land ein angemessenes Maß dieser Personen aufnehmen soll. (...) ALMUT ETZ, PLATTFORM „ALTMÜNSTER FÜR MENSCHEN“

Seelenruhe Zur Sonntagsseite in Ausgabe Nr. 24:

Ich möchte mich dem Leserbrief von Herrn Fritz Wiesner in der KirchenZeitung Nr. 24 voll anschließen. Auch ich finde die Maskenpflicht während des Gottesdienst nicht mehr notwendig, da in den Kirchen mehr Abstand als notwendig eingehalten werden kann. Wenn schon ab 1. Juli das Tanzen in Nachtlokalen erlaubt ist, hoffe ich, dass auch wir Kirchenbesucher vom Zwang des Maskentragens befreit werden.

Im Markus-Text des 12. Sonntags im Jahreskreis (4, 35–41), in dem es um die stürmische Überfahrt über den See geht, zeigt Jesus große Seelenruhe: „Warum habt ihr solche Angst?“ (...) In den letzten Monaten wurde in Leserbriefen teils ziemlich aufgeregt diskutiert, etwa über die Änderung einer Zeile im Paternoster ( „... führe uns nicht in Versuchung“) oder zum Thema „Frauen in der Kirche“. Dabei überkam mich manchmal der Eindruck, dass Gott wiederholt nicht als der „seelenruhig“ waltende Vater dargestellt wird, sondern als pedantischer i-Tüpferl-Reiter und ständig beleidigte kleinkarierte Krämerseele – was er nicht ist. Das werden wahrscheinlich auch die zugeben, die ihn implizit, wenn auch meist unbeabsichtigt, so hinstellen. Uns Menschen unterläuft halt oft der Fehler, unsere jeweiligen ureigensten Ansichten und Anliegen auf Gott zu projizieren. Der aber steht – hoch! – über menschlicher Kleingeistigkeit, vor der selbst manche Päpste – auch schon in diesem noch ziemlich jungen Jahrhundert – nicht gefeit waren. Also: „Warum habt ihr solche Angst?“

IRMGARD SIEGL, HARGELSBERG

FRANZ PICHLER, PERG

Flüchtlinge und Asyl

Podcasts

„Wir können ja nicht alle aufnehmen!“ – Mit diesem plakativen Satz wird gegen jene argumentiert, die für die Aufnahme von Flüchtlingen eintreten. Es geht aber überhaupt nicht darum, wahllos alle aufzunehmen, die sich für ein besseres Leben auf den Weg gemacht haben. Sondern es geht darum, solche aufzunehmen, die bereits einen anerkannten Asylstatus haben. Das wird politischerseits aus einer gewissen Ecke tunlichst verschwiegen. Ebenfalls verschwiegen wird, dass Österreich mit dieser Weigerung einen Vertragsbruch gegenüber der Genfer Flüchtlingskonvention begeht, die unsere Regierung im Jahr 1953 unterzeichnet hat. Wahrheiten, die verschwiegen werden, sind eine indirekte Lüge. Es handelt sich also um zwei bewusste politische Lügen – mit dem Zweck der Stimmenmaximierung! (...) Zur Klarstellung: Ich meine nicht, dass Österreich alle aufnehmen soll, die bereits einen anerkann-

Zu „Der Raum der Nachdenklichkeit“ in Ausgabe Nr. 24:

HEINZ MITTERMAYR, KOORDINATOR ALLIANZ FÜR DEN FREIEN SONNTAG OÖ

Maskenpflicht

Ich habe mir alle drei Podcasts der Schwester Melanie Wolfers angehört. Während der nicht ganz 90 Minuten fiel nur ein einziges typisch christliches Wort einmal, nämlich „Bibel“. (...) Mit keinem einzigen Wort wird bei den Themen Entscheidungsfindung und Mut auf Gott, Kirche, Sakramente, kirchliche Organisationen etc. verwiesen. Wahrscheinlich wollte die Ordensfrau bei ihren Gesprächen religionsallergische Zuhörer nicht mit Worten wie Gottvertrauen oder Vorhersehung vergrämen. Abschließend kann ich nur fragen: Cui bono? (Wem nützt das?, Anm.) ANTON SCHWARZLMÜLLER, KREMSMÜNSTER

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung – Leserbriefe, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


UNTER UNS Der Regenbogen

DENKMAL

Im Norden und im Süden Pinguine und Eisbären gelten als typische Tiere der Polarregione dieser Erde. Ein Aufeinandertreffen gibt es aber normalerweise nur im Zoo. HEINZ NIEDERLEITNER

NIEDERLEITNER (2)

gibt. Auf der Nordhalbkugel der Erde findet man sie nur in Zoos. Im Rahmen der Südpol-Expedition von Robert F. Scott riskierten Apsley Cherry-Garrard und die später auf der eigentlichen Polfahrt verstorbenen Edward Wilson und Henry Bowers ihr Leben, um drei Eier von Kaiserpinguinen zu Forschungszecken zu suchen. Machen Sie mit! Bildet die Arktis oder die Antarktis einen Kontinent? Einsendungen bis 4. Juli an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 23: Udo Jürgens

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Die Bundesregierung verspricht uns einen „Sommer wie damals“. Nach der Mode und den Autos hat also die Retro-Welle auch die Jahreszeiten erreicht.

„Die Kirche hätte eine große Chance, wenn sie es schaffen würde, sich wirklich auf Jesus zu beziehen.“ CHRISTIAN STÜCKL, REGISSEUR DER OBERAMMERGAUER PASSIONSSPIELE

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Eis- oder Polarbären leben in freier Wildbahn in der Polarregion rund um den Nordpol. Man trifft sie etwa in Alaska, in Nordkanada, in Grönland und am Nordsaum Eurasiens, zum Beispiel auf den Franz-JosefsInseln. Wie alle Bären sind auch Eisbären Einzelgänger – wenn man von Mutterbären mit ihrem Nachwuchs absieht. Ganz anders ist das bei den Pinguinen: Die Vögel leben in Kolonien zusammen. Ihr natürliches Vorkommen beschränkt sich zumeist auf die südlichen Teile der Südhalbkugel, auch wenn es Pinguine auch auf den Galapagosinseln und damit in Äquatornähe

Bewohner der Polarregionen.

Die Fußball-EM ist für den Fußballverband UEFA ein Millionengeschäft. Bezeichnend ist da, wie die UEFA mit den Coronasorgen der Briten umgeht, die mit der ansteckenden Delta-Variante zu kämpfen haben. Die UEFA fordert, dass die strengen Einreisevorschriften für die Sponsoren und zahlenden Unterstützer des Fußballverbands für die Finalspiele in London aufgeweicht werden. Andernfalls könnte eine Verlegung nach Budapest erfolgen, wo Victor Orbán Fanmassen ohne Maske und Abstand ins Stadion lässt. Regierungschef Orbán ist für reaktionäre Christen in Europa quasi zum Hoffnungsträger geworden. Zuletzt etwa, weil er die Rechte homosexueller Jugendlicher in Ungarn einschränken will. Doch gerade in Zusammenhang mit dem Fußball kommen hier auch andere, positive Signal. Deutschlands Mannschaftskapitän Manuel Neuer trug bei den ersten EM-Spielen eine Binde in Regenbogenfarben – aus Solidarität mit lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender Menschen. Der Regenbogen symbolisiert die Forderung nach gleichen Rechten und Freiheiten für diese Personengruppen. Dass die Regenbogenfarben in der Welt des Fußballs leuchten, ist eindeutig als Fortschritt zu werten.


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