KiZ-ePaper Nr. 08/2022

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Nr. 8 I 24. Februar 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77

Vorfreude Das Neue sucht sich seinen Weg. Durch Schnee und Eis. Die ersten bunten Frühlingsboten künden von der Hoffnung auf längere Tage.

STEFAN KÖRBER / ADOBE STOCK

Mit Sonderbeilage

Im Gespräch. Solidarität von Männern für den Zugang zur Weihe von Frauen. Seite 3

Engagement. Felicitas Zehetner gründete vor 25 Jahren die MAS Alzheimerhilfe. Seite 5

WO STIMMEN GEWICHT HABEN. Entdecken Sie die vielen Seiten des Pfarrgemeinderates.

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21.01.22 16:06


2 Meinung KOMMENTAR Männer mag man „CEO“ heißt „Chief Executive Officer“ und bezeichnet Geschäftsführer, Generaldirektorinnen, Vorstandsvorsitzende. Mächtige Menschen in Unternehmen also. Man kann sich den CEO als Mann mit schütterem Haar vorstellen, der seinen Bauchumfang unter einem schwarzen Sakko versteckt. Ein unhaltbares Klischee natürlich. Und doch schlug letzte Wo-

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

che ein Schnappschuss hohe Wellen, auf dem drei Dutzend solcher Personen an fein gedeckter Tafel saßen. Es war ein CEO-Treffen im Zuge der Münchner Sicherheitskonferenz, und aus verschiedenen Gründen ist es passiert: eine reine Männerpartie. Für kirchlich Geübte ein vertrautes Bild. Ob beim Hochamt im Altarraum oder in Entscheider-Gremien: An den Anblick vieler Männer sind wir gewöhnt. Und sehen endlich wieder einmal bestätigt, dass das Phänomen kein kirchliches, sondern ein gesellschaftliches ist. Während immer mehr Frauen Bürgermeisterinnen werden oder in politische Funktionen geholt werden, die viel Arbeit und wenig Ansehen machen, bleiben wirklich mächtige Stellen Männersache. Dass die Kirche dieses Monopol nicht gepachtet hat, sondern damit in „guter Gesellschaft“ ist, mag sie entlasten. Hilfreich ist es aber nirgends.

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Auf den eigenen Betrieb ein wenig stolz sein Die Vertrauens- und Sympathiewerte der katholischen Kirche sind derzeit im Keller. Vom Missbrauch angefangen über vatikanische Finanzskandale ist viel Hausgemachtes dabei. Das zu beschönigen, wäre Realitätsverweigerung, Ausreden zu suchen, peinlich. Aber gleichzeitig sollten Katholikinnen und Katholiken nicht betriebsblind werden und übersehen, was im eigenen Betrieb Beeindruckendes geschieht. Man braucht nur auf die Seite 30 dieser KirchenZeitungs-Ausgabe zu blättern. Ohne die männlichen Geburtstagskinder abwerten zu wollen, lohnt einmal ein exklusiver Blick auf die Frauen: auf Sr. M. Johanna Brandstätter vom Orden der Kreuzschwestern (siehe auch Seiten 6 und 7), auf Sr. Adelheid Baumgartner von den Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens und Sr. M. Johanna Brandstetter von den Wernberger Schwestern. Alle drei Frauen haben ihre ganze Kraft, Gesundheit und

Energie für benachteiligte Menschen in Afrika und Indien eingesetzt: für Aidskranke, für zum Tod Verurteilte, für Ureinwohnerinnen. Sie haben Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen gebaut, sie haben ausgebildet, begleitet und ermutigt. Jahrzehntelang, ohne viel Aufhebens um ihr Engagement zu machen, in einer bewundernswerten Treue. Bei allen Kirchenproblemen – zu einer Kirche zu gehören, in der solche Ordensfrauen tätig sind, darf zu Recht ein wenig stolz machen.

JOSEF WALLNER

Redakteur josef.wallner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: BISCHOF STANISLAW SZYROKORADIUK, ODESSA-SIMFEROPOL

Der kostbarste Schatz Der Friede ist für die Ukraine im Moment das Kostbarste, alle sozialen und humanitären Probleme sind zweitrangig.

„Wir fühlen uns nicht mehr allein, was für uns sehr wichtig ist“, sagte der römisch-katholische Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk aus der ukrainischen Diözese Odessa-Simferopol gegenüber Kathpress. Die Verhandlungslinie der westlichen Diplomatie sei die richtige, so das Empfinden des Bischofs. Was aber der von Wladimir Putin angekündigte Einmarsch russischer Truppen in die Separatisten-Gebiete der Ostukraine bedeutet, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. CARITASVERBAND FÜR DAS ERZBISTUM PADERBORN E.V.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

24. Februar 2022

Hochschulpfarrer Burkhard Hose über den Sammelband „Frauen ins Amt!“

Gerechtigkeit ist kein Luxusproblem In dem Buch „Frauen ins Amt! “ solidarisieren sich 100 Männer mit Frauen in der Kirche, die nach dem Zugang zur Weihe verlangen. Mitherausgeber Burkhard Hose betont die Dringlichkeit des Anliegens. War es schwer, hundert Kirchenmänner zu finden, die sich öffentlich für Geschlechtergerechtigkeit auch in der Ämterfrage einsetzen? Burkhard Hose: Es war gar nicht so schwierig.

Schwester Philippa Rath, meine Mitherausgeberin, und ich haben uns die Arbeit aufgeteilt. Uns war dabei wichtig, auch Männer dabeizuhaben, die ein Amt in der Kirche haben, auch Bischöfe.

Pfarrer Burkhard Hose ist Hoch-

schulseelsorger in Würzburg. Zusammen mit Sr. Philippa Rath hat er das Buch „Frauen ins Amt! Männer der Kirche solidarisieren sich“ (Herder Verlag, 303 Seiten, 25,80 Euro) herausgegeben.

Dass sich auch amtierende Bischöfe freimütig äußern, scheint die neue Entwicklung in der schon alten Diskussion zu sein. Wie geht es jetzt weiter? Hose: Wir wollten bewusst Männer finden,

die auch Macht in der Kirche haben und die Anliegen weitertragen können. Das spielt auch beim Synodalen Weg in Deutschland eine Rolle. Hier haben viele Bischöfe erkannt, dass sich an der Frage der Geschlechtergerechtigkeit entscheidet, ob die Kirche in der jetzigen Erscheinungsform weiterbestehen kann. Wir erhoffen uns am Ende des Synodalen Weges ein eindeutiges Votum auch unter Bischöfen zum geschlechtergerechten Zugang zum Amt. Einerseits geht es um Gerechtigkeit für Frauen, andererseits ist auch die kritische Reflexion des Mannseins in der Kirche, der männlichen Privilegien, ein Thema, das auch uns Männer angeht. Auch viele Männer können mit dem Amtsverständnis, wie es derzeit ist, nicht mehr gut leben. Angesichts früherer, eher fruchtloser Dialoge: Was gibt Ihnen Hoffnung, dass der Synodale Weg in Deutschland Erfolg haben wird? Hose: Je länger der Synodale Weg dauert,

desto größer wird meine Hoffnung. Es haben sich ja schon Veränderungen eingestellt: Ohne den Synodalen Weg hätte die Initiative „Out in Church“ nicht den Erfolg gehabt, dass sich das kirchliche Arbeitsrecht nun ändert, damit homosexuelle oder queere Menschen nicht mehr diskriminiert werden. Der Veränderungsdruck steigt und es ist allen bewusst: Wenn der Synodale Weg scheitert, bedeutet das einen massiven Einbruch für die Kirche in Deutschland.

OPPITZ/KNA

Muss man nicht befürchten, dass Rom sagt: Das sind mitteleuropäische Luxusprobleme? Hose: Das stimmt nicht, weil wir durch die

internationale Vernetzung sehen, dass am Synodalen Weg auch auf anderen Kontinenten wohlmeinendes Interesse besteht. Außerdem geht es hier um Menschenrechte und die können kein Luxusproblem sein. Man muss sich fragen: Will man Einheit der Kirche auf Basis von Diskriminierung oder von Gerechtigkeit? Das Thema der Frauen in kirchlichen Ämtern ist schon alt. Woher nehmen die Menschen die Kraft, die Frustration durchzustehen? Hose: Wir haben im Christentum das Poten-

tial, durch Gerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft etwas voranzubringen. Derzeit leiden wir darunter, dass die gesellschaftliche Autorität der Kirche fehlt, weil sie die Gerechtigkeit in den eigenen Reihen nicht umsetzt. Viele Menschen bleiben dran, weil ihnen die Botschaft so wichtig ist, weil sie weiter in der Kirche leben wollen. Aber das ist nur die eine Seite: Viele sind auch schon gegangen. Ich höre auch aus sehr kirchennahen Kreisen bei uns, dass der Synodale Weg die letzte Chance für die Kirche in Deutschland ist.

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INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

Der Schatz der Weihe Von einer Einstellung unter Laientheologen der Diözese Linz zur Solidarität mit den Kolleginnen weiß Christian Hein, Leiter des Seelsorgezentrums Lichtenberg, zu berichten: „Als ich 1989 in Linz zu studieren begann, war unter den Theologiestudenten die Haltung verbreitet, sich so lange nicht zum Diakon weihen zu lassen, wie es die Studienkolleginnen auch nicht können. Manche Kollegen halten das heute noch so, andere haben sich letztlich für die Weihe entschieden. Ich selbst habe mich lange nicht weihen lassen. Durch die Leitungsaufgabe hier in Lichtenberg und auch in geistlicher Begleitung reifte in mir der Entschluss, dass sich der Weiheverzicht für mich nicht mehr ‚ausgeht‘ und auf meinem Berufungsweg ein nächster Schritt ansteht. Insofern habe ich mich ein Stück weit ‚entsolidarisiert‘. Allerdings habe ich im Zuge meiner Weihe noch deutlicher erkannt, welcher Schatz sie ist und dass es im Grunde ein großes Vergehen der Kirche ist, dieses Sakrament Frauen zu verweigern.“


4 Lebendige Kirche MOMENT Pflegeberuf soll attraktiver werden Linz. Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) stellte in einer Pressekonferenz die „Fachkräftestrategie Pflege“ des Landes vor. Man wolle gemeinsam mit dem Bürgermeister und Städtebund-Vorsitzenden Klaus Luger (SP) und Gemeindebund-Präsident Johann Hingsamer (VP) als Allianz auftreten, um mehr Menschen in den Pflegeberuf zu bringen. Bis 2030 braucht es Prognosen zufolge rund 2.000 zusätzliche Pflegekräfte, um den massiv steigenden Bedarf zu decken. Erste Maßnahmen sollen bereits heuer im Herbst umgesetzt werden, sagt Hattmannsdorfer. Bis April sollen Alten- und Pflegeheime, Träger der Ausbildungsstätten, Mobile Dienste, Sozialorganisationen, Sozialpartner, Gewerkschaften und Landtagsparteien Vorschläge einbringen. Danach sollen Expert/innen konkrete Maßnahmenvorschläge erstellen, woraus dann der Umsetzungsplan fixiert werden soll. LILA

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Der 82-jährige Eugen Drewermann stieß in Oberösterreich auf großes Echo

„Mehr kann man von Gott nicht sagen“ Der Theologe, Psychotherapeut und Bestsellerautor Eugen Drewermann zeigte im Bildungshaus Schloss Puchberg Konturen eines Glaubens auf, der auch in der Gegenwart trägt. Eine Kirche, die Jesus nicht verrät, müsse sich an der Gestalt des Propheten Jeremia orientieren, betonte Drewermann: „Jeremia erlebt, was wir gerade geistig durchmachen:

An die 270 Personen folgten im Saal und über Livestream dem Vortrag von Eugen Drewermann (im Bild) im Bildungshaus Schloss Puchberg, weitere 170 einen Tag später im Franziskushaus in Ried/Ikr. Drewermann war für diese beiden Vortragsabende in die Diözese Linz gekommen. ELLE

Hebammenberatung per Chat

NS-Regime nicht verharmlosen

Seit vier Jahren unterstützt die TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142 Eltern mit einer telefonischen Hebammensprechstunde. Nun erweitert sie ihr Angebot um einen Hebammenchat. Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft bringen große (emotionale) Veränderungen mit sich. Werdende und junge Eltern benötigen daher jegliche Unterstützung, die die Bindung zu ihrem Baby festigt. „Mütter und Väter wollen alles richtig machen. Aber dann lässt sich der Säugling nicht und nicht beruhigen oder schläft nur beim Herumtragen ein. Den Eltern leiden unter Schlafmangel, das Umfeld gibt gut gemeinte Ratschläge, die Anspannung steigt“, schildert Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Psychotherapeutin und Referentin bei der TelefonSeelsorge OÖ, die herausfordernde Situation junger Familien. Bereits seit 2018 unterstützt die TelefonSeelsorge werdende und junge Eltern mit der telefonischen Hebam-

den Zusammenbruch von allem, was geschichtlich bisher wichtig war. Auch die Vorstellung von Gott und der Logik seines Strafens bricht zusammen.“ Jeremia proklamiert im Namen Gottes einen Neuanfang, einen neuen Bund. Dieser zeichnet sich nach Drewermann dadurch aus, dass Gott jeden Menschen als Individuum sieht und ihm in einer persönlichen Sprache ins Herz spricht. Der Inhalt dieser Ansprache Gottes sei nicht die Strafe, sondern die bedingungslose Vergebung, unterstreicht Drewermann: „Kein Wort Gottes kann Gültigkeit haben, außer es erreicht uns als Person und trifft uns in der Persönlichkeit.“ Der Theologe und Psychotherapeut kann der traditionellen Metaphysik, der philosophischen Gotteslehre, nichts abgewinnen. Aus seiner Sicht scheitern die klassischen Zuschreibungen an Gott – seine Allmacht und Allgütigkeit – an der Wirklichkeit: an den Kriegen, Unglücksfällen und Katastrophen. Für Drewermanns Gottesverständnis ist die Offenbarung am brennenden Dornbusch zentral. Gott gibt sich dort als der „Ich bin da“ zu erkennen. „Mehr kann man von Gott nicht sagen.“ Aber das ist für Drewermann ohnedies das alles Entscheidende: „Gott steht hinter uns, um uns in unsere Freiheit zu begleiten. Es geht um diese Existenzerfahrung, die alles ändert.“ JOSEF WALLNER

Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Psychotherapeutin und Referentin der Telefonseelsorge OÖ – Notruf 142. LANZERSTORFER-HOLZNER

mensprechstunde. Nun wird dieses Angebot um einen Hebammenchat erweitert. Dieser kann kostenlos und vertraulich in Anspruch genommen werden. Zweimal pro Woche (Di. und und Do. ab 16 Uhr) beantworten Hebammen alle Fragen rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillen und vieles mehr. X Der Hebammenchat ist erreichbar unter: onlineberatung-telefonseelsorge.at/chatberatung

Das Mauthausen Komitee Steyr kritisiert den Vergleich aktueller Gesundheitsmaßnahmen mit den Verbrechen des NS-Regimes. Dies geschehe derzeit auf in letzter Zeit in der Öffentlichkeit aufgetauchten Schildern. „Die Vergleiche sind nicht nur völlig falsch, sondern lösen bei Angehörigen von Holocaust-Opfern, politisch Verfolgten und allen anderen Opfern Wut, Trauer und Schmerz aus“, heißt es in der Stellungnahme. Wer in den Corona-Maßnahmen, die zum Schutz der Gesundheit dienen, ein Bestreben zur globalen Vernichtung sehe, bewege sich im Bereich der Verschwörungsfantasien. „In einer Demokratie gibt es unzählige legitime Möglichkeiten, an Entscheidungen der Regierung Kritik zu üben. Die Verharmlosung von NS-Verbrechen gehört nicht dazu.“ LILA


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

24. Februar 2022

Felicitas Zehetner, Gründerin und Obfrau der MAS Alzheimerhilfe, im Gespräch

Eine Frau mit Vision Felicitas Zehetner gründete vor 25 Jahren die MAS Alzheimerhilfe. Die 83-jährige gebürtige Linzerin steht bis heute mit großer Leidenschaft und Hingabe hinter ihrem Verein, der Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zur Seite steht. LISA-MARIA LANGHOFER

Hätte ihr jemand vor 40 Jahren erzählt, dass sie sich jahrzehntelang nur mit Demenz beschäftigen würde, Felicitas Zehetner hätte ihm nicht geglaubt: „Ich war ein fröhlicher Mensch, der sich mit den Beschwerden des Alters wenig beschäftigt hat.“ Mit ihrem Mann war die gebürtige Linzerin berufsbedingt 24 Stunden zusammen. Sie wohnten in Linz, wo Herr Zehetner eine dermatologische Praxis hatte. Die beiden reisten viel, gingen bergsteigen und Ski fahren im Salzkammergut, besuchten kulturelle Veranstaltungen, wie die Salzburger Festspiele. „Es war ein spannendes, wunderschönes Leben“, erinnert sich Zehetner. Spricht sie von ihrem Mann, ist die Liebe, die sie für ihn empfand, in jeder Silbe zu spüren: „Er war ein fantastischer Mann. Kulturinteressiert, mit großem Allgemeinwissen. Er war ein Glücksfall für mich und ich für ihn.“ Als ihr Mann an vaskulärer Demenz erkrankte, konnten die gemeinsamen Zukunftspläne nicht mehr verwirklicht werden. Harte Zeit. Die genaue Diagnose bekam er allerdings erst viele Jahre später, denn in den 80er Jahren haben viele gar nicht gewusst, was Demenz sei, auch in der Medizin war es noch kein Thema. Eine belastende Situation, erzählt Zehetner: „Weil keine Diagnose feststand, wusste ich nicht, wie ich mit dem Verhalten meines Mannes umgehen soll. Die Situation war so schwierig, dass ich teilweise auch an meinem eigenen Verstand gezweifelt habe.“ Auch für ihren Mann war die Situation hart. Er sei manchmal am Schreibtisch gesessen und habe sich laut gefragt: „Warum kann ich nicht mehr denken?“ Leicht war das damals nicht, denn anders als heute gab es keine Beratungs- oder Betreuungsangebote, die Felicitas Zehetner in Anspruch hätte nehmen können. Daraufhin beschloss sie, selbst aktiv zu werden und gab 1995 eine Annonce auf, um andere Betroffene zu finden: „Ich dachte, es muss doch je-

Felicitas Zehetner wurde 1938 in Linz geboren und lebt in Bad Ischl. Ihr Mann Hans war Dermatologe und führte eine große Praxis, in der sie ebenfalls arbeitete. Als ihr Mann an vaskulärer Demenz erkrankte und 1996 starb, gründete sie im Februar 1997 die MAS Alzheimerhilfe. 25 Jahre später beschäftigt der Verein rund 70 Mitarbeiter/innen. Schwerpunkt des Vereins sind die Demenzservicestellen, die Alzheimerakademie und das Entlastungsprogramm Alzheimerurlaub für Paare. MAS ALZHEIMERHILFE

manden geben, der das Gleiche durchmacht wie ich.“ Diese gab es, und gemeinsam bildeten sie die erste Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz. Der Auftrag. Während der letzten Jahre seiner Krankheit bat Herr Zehetner seine Frau immer wieder: „Wenn ich nicht mehr bin, dann hilf bitte den Menschen, die keine Hilfe haben.“ Dies nahm sie als Vermächtnis und gründete am 14. Februar 1997 die MAS Alzheimerhilfe (MAS steht für Morbus Alzheimer Syndrom). Diese feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Die Gründung des Vereins bezeichnet Zehetner als Durchbruch. Noch im Herbst desselben Jahres eröffnete sie die erste privat geführte Therapie-Tagesstätte für Menschen mit Demenz und machte verschiedene Ausbildungen, darunter jene zur akademischen Gerontologin. Der Verein entwickelte die MAS-Trainer/innen-Ausbildung und setzte damit einen Qualitätsstandard. Die MAS Alzheimerhilfe ist mittlerweile ein international anerkannter Verein mit mehr als 70 Mitarbeiter/innen und 7 Demenzservicestellen in Oberösterreich. Weiters gibt es die Alzheimerakademie mit verschiedenen Aus- und

Weiterbildungen, den Alzheimerurlaub für Paare als Entlastungsangebot und immer wieder neue Projekte, wie zuletzt etwa die demenzfreundlichen Polizeidienststellen. Mit den verschiedenen Ausbildungsangeboten möchte die MAS Alzheimerhilfe dem großen Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal entgegenkommen. Einmalig. Felicitas Zehetner ist froh und dankbar darüber, wie sich alles entwickelt hat, und bezeichnet die zwölf Jahre, in denen sie ihren Mann durch die Krankheit begleitete, als die wichtigste Zeit in ihrem Leben: „Diese schwierige Zeit hat letztlich zu etwas Positivem geführt.“ Im Jahr 2000 wurde sie für ihre Arbeit mit dem Solipreis der KirchenZeitung ausgezeichnet, 2014 würdigte das Land OÖ sie mit dem Goldenen Ehrenzeichen. „Die Auszeichnungen haben mich sehr gefreut. Alleine kann man so ­etwas aber nie schaffen, sondern es war eine tolle Teamarbeit. Eine Person hat die Vision, aber es braucht unbedingt andere Menschen, um diese Vision zum Leben zu erwecken.“ Geheiratet hat Felicitas Zehetner übrigens nicht mehr, denn: „Einen Mann wie diesen findest du nur einmal.“

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„Pionierin“ von Beruf Was die Kreuzschwester M. Johanna Brandstätter aus Grünburg seit 1955 als Missionarin in Indien aufgebaut hat, füllt ein Buch: Ihre Mitschwestern überreichten ihr auch zum 100. Geburtstag am 21. Februar 2022 ein Buch, das sie aus den Lebenserinnerungen von Sr. Johanna gestaltet haben. Körperlich eingeschränkt, aber voller Lebensfreude und geistiger Frische, hat die Jubilarin in der indischen Stadt Bangalore, ihrem Alterswohnsitz, gefeiert. JOSEF WALLNER

B

ereits Tage vor dem großen Festtag herrschte im Schwesternhaus in Bangalore ein reges Kommen und Gehen. Aus den Stationen, in denen Sr. M. Johanna tätig war, sind Abordnungen gekommen. Manche waren 24 Stunden mit dem Autobus unterwegs, andere reisten mit dem Flugzeug an. „In einigen Dörfern wurden die Gemeinschaftshäuser nach ihr benannt, sogar ein ganzes Dorf trägt ihren Namen“, erzählt Sr. Flory D’Souza. Sie ist Provinzoberin der Kreuzschwesternprovinz Südindien und sagt über Sr. Johanna: „Sie ist eine wirkliche Missionarin. Die Leute lieben sie.“ Sr. Flory, die der KirchenZeitung aus Indien rund um das Geburtagsfest berichtet, würde das Handy gerne an Sr. Johanna weiterreichen, doch für ein Telefongespräch reicht doch das Gehör der Jubilarin nicht mehr.

Aufschwung. Über das, was Sr. Johanna in den Jahrzehnten ihres Einsatzes geleistet hat, kann man nur staunen. Der Begriff „Pionierin“ beschreibt sie am treffends-

„Sr. Johanna hat sich die Begeisterung für Jesus und die Mission bis zum heutigen Tag erhalten.“ SR. M. ELISABETH ÜBER IHRE SCHWESTER JOHANNA

ten. Nach zwei Jahren als Englischlehrerin an der Kreuzschwesternschule in Nordindien schickte ihre Oberin die damals 35-jährige Schwester in das rund 700 Kilometer entfernte Gholeng, um dort eine High School

Die indischen Kreuzschwestern tragen als Ordenskleid einen Sari. Von den 1,38 Milliarden Einwohnern Indiens sind rund 2,3 Prozent Christen. KREUZSCHWESTERN

für Ureinwohner-Mädchen aufzubauen. Das machte sie. Dass die überwiegende Zahl der Mädchen der Region aber dennoch keinen Unterricht erhalten konnte, ließ ihr keine Ruhe. Daher initiierte sie Grihini-Kurse (Hausfrauen-Kurse), damit die Mädchen nicht als Analphabetinnen und ohne die Grundfertigkeiten einer Haushaltsführung in die Ehe gehen mussten. „Das war damals schon so: Wenn jemand keine Matura hatte, hatte er keine Chance“, erklärt Sr. M. Elisabeth Brandstätter, ebenfalls Kreuzschwester und Sr. Johannas leibliche Schwester. Sr. Elisabeth ist der um fünfzehn Jahre älteren Schwester 1959 nach Indien gefolgt und lebt nun in der Kreuzschwesternkommunität in Linz. Die Grihini-Bewegung. Zurück nach Indien: Wenn schon keine Matura möglich war,

Sr. M. Johanna Brandstätter, umgeben von indischen Mitschwestern KREUZSCHWESTERN


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Reportage 7

24. Februar 2022

die einjährigen Grihini-Kurse boten zumindest eine Basis-Ausbildung, die auch für das Selbstbewusstsein der Ureinwohner-Mädchen von großer Bedeutung war. Aus einem ersten Kurs entstand eine Bewegung, die schließlich an die 35.000 Mädchen erreichte und die etwa drei Jahrzehnte hindurch lebendig war – bis sie wegen der veränderten Bildungslandschaft so nicht mehr gebraucht wurde. Alle sind Mitarbeiter. Während die Grihini-Kurse so richtig aufblühten, war Sr. Johanna schon wieder weitergezogen. „Sie hat in Ambikapur in einer Lehmhütte angefangen, in die auch Ratten regelmäßig zu Besuch kamen“, weiß Sr. Elisabeth. Wenige Jahre später standen dort eine Schule und ein College, an dem die Mädchen sogar ein Bachelor- und Master-Studium absolvieren konnten. Und ein großes Krankenhaus. Sr. Elisabeth betont: „Die Berufung von Sr. Johanna waren die Gründungen. Sie hat gespürt, was die Menschen brauchen.“ Ihre Schwester sei eine Pionierin, aber keine Einzelkämpferin: „In all ihre Projekte bezieht sie die Leute ein, die Mitschwestern, die Laienlehrerinnen, egal ob Christen, Hindus, Muslime oder Shiks. Sie hat die Fähigkeit, mit allen zusammenzuarbeiten.“ „Mensch ist Mensch“, beschreibt die resolute Schwester Johanna vor vielen Jahren im Gespräch mit der KirchenZeitung ihre Überzeugung. Was sie nicht erwähnt hat, ergänzte damals ihre Schwester: „Sie zeichnet eine ungeheure Zähigkeit aus. Sie kriegt von den Beamten alles.“ Sr. Johanna erklärte dazu ihr Vorgehen: „Ich behandle sie mit Ehrfurcht und Liebe, aber oft muss man bis zu dreißigmal hingehen, bis sie etwas verstehen und ihre Zustimmung geben.“ Auch ihren Schwestern gegenüber hatte sie manchmal Erklärungsbedarf. „Die Oberen sind oft gar nicht nachgekommen mit dem, was sie gebraucht hat“, erzählt Sr. Elisabeth. „Es war für sie nicht einfach mitzuvollziehen, was meine Schwester wieder Neues vorgehabt hat. Und immer wieder.“ Von Mahatma Ghandi fasziniert. Aber alle haben gespürt, dass dieser Einsatz der Liebe zu den Menschen entsprungen ist. „Sie war in Indien so verliebt, dass sie um die Staatsbürgerschaft angesucht hat“, sagt Sr. Elisabeth. „Auch die Verehrung für Mahatma Ghandi spielte dabei eine Rolle. Als ihr in Delhi nach vielen Schwierigkeiten die Staatsbürgerschaft verliehen wurde, war sie wie im Himmel.“ Sie war bereit, dafür sogar die österreichische Staatsbürgerschaft aufzugeben. Die erhielt sie aber nach ganz kurzer Zeit wieder zurück und ist nun Doppelstaatsbürgerin.

Sr. M. Johanna Brandstätter gehört dem Orden der „Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz“ an. Das M. steht für Maria, wird zwar nicht ausgesprochen, ist aber Bestandteil des Namens. Sr. M. Johanna wurde am 21. Februar 1922 in Grünburg geboren. Während der Kriegszeit arbeitete sie am elterlichen Bergbauernhof, sofort nach Kriegsende trat sie bei den Kreuzschwestern in Linz ein, absolvierte die Lehrerbildungsanstalt und legte 1951 ihre Erstprofess ab. Zwei Jahre war sie danach Lehrerin in St. Angelus (heute das Schulzentrum der Kreuzschwestern) in Linz. Die Wartezeit für das Indienvisum nutzte Sr. Johanna zum Englischstudium in London. 1955 konnte sie schließlich nach Indien ausreisen und ihrer Missionsberufung folgen. KREUZSCHWESTERN

Blühende Ordensprovinzen. Sr. Johanna ist die einzige der 98 europäischen Kreuzschwestern, die seit 1894 bis heute in Indien waren, die auch die indische Staatsbürgerschaft besitzt. Doch unabhängig davon ist schier unvorstellbar, was die Schwestern aus Europa aufbauen konnten: Zurzeit wirken 1.053 indische Kreuzschwestern in fünf Provinzen. Nur noch zwei Schwestern sind aus Österreich: Sr. M. Johanna Brandstätter und Sr. M. Luzia Grabner, beide im Ruhestand. Dass der Orden in Indien so aufgeblüht ist, daran hat auch Sr. Johanna ihren Anteil. Die Provinzoberin Sr. Flory ist durch die Bezie-

hung zu Sr. Johanna in den Orden gekommen: „Wie sie stets noch immer über alles Aktuelle informiert ist, ihr scharfer Verstand – mit ihr sich zu unterhalten, ist immer eine große Inspiration.“ Sie habe ihr Leben für die Kongregation der Kreuzschwestern in Indien gegeben. „Sie ist eine wirkliche Missionarin, bis heute“, betont Sr. Flory. Dem kann Sr. Elisabeth nur zustimmen: „Sr. Johanna hat sich die Begeisterung für Jesus, für sein Werk und die Mission bis zum heutigen Tag erhalten. Ihre Begeisterung ist in all den Jahren um nichts schwächer geworden. Diese Hingabe bewundere ich.“

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8 Lebendige Kirche MOMENTE Was Jesus wirklich wollte Zwettl/Rodl. „Hat Jesus die Kirche, diese Kirche gegründet?“ Das war die Ausgangsfrage eines Vortrags des Präsidenten der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder, am 15. Februar in Zwettl an der Rodl. „Kurz gesagt: so nicht“, lautete die lapidare Antwort des Theologen. Ausgehend von Jesus habe sich die Urkirche der ersten Christen deutlich von der übrigen Gesellschaft unterschieden und sei deshalb „attraktiv“ gerade für Benachteiligte gewesen. In ihren ersten Jahren sei die Jesus-Bewegung „barrierefrei zugänglich“ gewesen: Frauen, Männer, Heiden und Griechen hätten unterschiedslos am Herrenmahl teilgenommen. Man habe sich um die Schwächsten gekümmert, den Besitz geteilt, auf Gewaltfreiheit gesetzt – „alles zum Lobe Gottes“. Hierarchische Kirche. Später habe sich diese Bewegung „mit der staatlichen Macht verheiratet“, erklärte Kaineder. Die Organisationsform der Kirche sei immer weiter abgedriftet hin zu einer starr-hierarchischen, männlich-klerikalen, die heute auch immer wieder auf Kritik von Papst Franziskus stoße. Die heutige Kirche beschrieb der KAÖ-Präsident als zweigesichtig: Neben der „kristallinen“ Kirche, in der Gesetze und Normen im Vordergrund stünden und die Vorschriften auferlege, gebe es auch die „fluide“ Kirche in Bewegung. Sie werde gebildet von Getauften und „Menschen guten Willens“, die Gemeinschaften bilden, „für eine Sache brennen“, sich für die Schwächsten einsetzen. Die Katholische Aktion wolle jedenfalls eine prophetische Kirche, die sich an die „Jesusbewegung“ der Urkirche wie „an die erste Liebe“ zurückerinnert und als Avantgarde für ein neues gemeinschaftliches Leben agiert, sagte er.

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarrgemeinderätin Maria Voglauer über ihre Arbeit, Motivation und Ziele

„Kirche wieder im Alltag Maria Voglauer will, dass Kirche ein positiver Entwicklungsraum für Kinder ist. Die stellvertretende Pfarrgemeinderats-Obfrau von Timelkam spricht über ihre Motivation, Gesprächsbedarf im Vatikan und die Zukunft des Ehrenamts. Sie haben insgesamt 25 Jahre Pfarrgemeinderatserfahrung. Was hat ursprünglich zu diesem langjährigen Engagement geführt? Maria Voglauer: Durch die aktive Jungschar

und Jugendarbeit in meiner Heimatpfarre Böhlerwerk in Niederösterreich bin ich da reingewachsen. Wie ich nach Timelkam übersiedelt bin, war ich froh, dass es auch hier eine offene, fortschrittlich denkende Pfarre gibt. Ich habe mich sofort heimisch gefühlt. Wieso arbeiten Sie bis heute in der Pfarre mit? Voglauer: Ich selbst habe in jungen Jahren

eine sehr lebendige, offene Pfarre erlebt, in der sehr vieles möglich war und dort einen lebenswerten Raum vorgefunden, viele Erfahrungen machen zu können – einen solchen Entwicklungsraum wünsche ich mir auch für meine Kinder und alle Kinder und Jugendlichen der Gemeinde – und dafür braucht es Engagement. Kann man als Pfarrgemeinderätin tatsächlich etwas bewegen oder wird im Pfarrgemeinderat nur diskutiert?

STADTPFARRE URFAHR

Voglauer: Ich glaube, dass man sehr wohl was bewegen kann. Die Gefahr besteht allerdings, dass wir im Leitungsgremium Entscheidungen ein Stück weit vorwegnehmen, dann in den Pfarrgemeinderat tragen, wo die anderen letztendlich nur noch die Hand heben können. Das muss man verhindern. Es geht darum, Diskussionen so aufzubereiten und herauszufordern, dass Mitbestimmung für alle im Pfarrgemeinderat möglich ist. Sie beschreiben die Pfarre Timelkam als lebendig, was braucht es, damit das so weitergehen kann in den nächsten Jahren? Voglauer: Es kann nicht alles von den Ehren-

amtlichen abgedeckt werden, gerade nicht in einer so großen Pfarre wie Timelkam. Wir brauchen Hauptamtliche, die die ganze Pfarre und uns Ehrenamtliche gut begleiten. Von dem her sind wir neugierig und skeptisch, wie das mit der pfarrlichen Strukturreform in der Praxis werden wird, wo ja künftig ganz stark auf ehrenamtliches Engagement gesetzt wird. Inwieweit haben Sie es in der Pandemie geschafft, die Gemeinschaft in der Pfarrgemeinde und in der Pfarre aufrechtzuerhalten? Voglauer: Ob wir das tatsächlich geschafft

haben, wissen wir noch nicht. Die Besucherströme in die Pfarre sind sehr deutlich zurückgegangen. Das merkt man etwa bei der Jungschar und bei den Gottesdiens-

PRIVAT

Wie Gottes Liebe trägt

Sie verkleiden sich als Heilige

Linz-Urfahr. Zur einer Paarsegnung für Liebende hat die Stadtpfarre Urfahr am 13. Februar eingeladen. Pfarrmoderator Dieter Reutershahn betonte in seiner Predigt, dass die Liebe Gottes der Liebe zwischen Menschen vorausgeht und sie trägt. Anschaulich wurde das mit dem Herz aus roten Kerzen vor dem Altar.

Linz. Young Missio veranstaltet für Kinder einen Wettbewerb für die schönsten und kreativsten Heiligen-Verkleidungen. Kinder können ein Foto auf www.youngmissio.at hochladen. Bereits mitgemacht hat etwa Timo Wyden, der sich als Heiliger Josef mit Jesuskind (siehe Bild oben) verkleidet hat.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

24. Februar 2022

IM LEBENS-SPIEGEL

verankern“

Platzmangel im Wurzelbereich

ten. Auch die Kandidatensuche für den Pfarrgemeinderat ist schwieriger als früher. Zusätzlich haben viele Menschen in der Pandemie andere Hobbys und Beschäftigungen gefunden, die nichts mit der Kirche zu tun haben. In Zukunft wird sich die ehrenamtliche Arbeit verändern, die Leute werden noch genauer abwägen, wo sie sich einbringen und Energie reinstecken. Was braucht es, damit eine Pfarre einladend ist auch für Neuzugezogene? Voglauer: Wichtig ist, dass es in der Pfarre

sympathische Personen gibt, die andere begeistern können. Eine Pfarre sollte immer offen auf die Menschen zugehen und auch eine breite Palette an Angeboten setzen. In der Pfarre Timelkam gibt es einen Zukunftsausschuss. Was kann man sich darunter vorstellen? Voglauer: Der Zukunftsausschuss beschäftigt

sich weniger mit aktuellen Pfarrthemen oder der Organisation der Pfarrgemeinde. Es geht vielmehr um Visionen, den eigenen Glauben und wie man durch diese Motivation in der Kirche und in der Pfarre was bewegen kann und neue Ideen und Möglichkeiten findet. Welche Visionen wollen Sie entwickeln, was sind die wichtigsten für die Pfarre in den nächsten Jahren? Voglauer: Ganz salopp gesagt: Wir wollen

nicht aktive Sterbehilfe für die Kirche betreiben und den Niedergang begleiten, sondern wir möchten Lebenszeichen setzen und Anker sein für die Menschen, in besonderen Situationen, aber auch in ihrem Alltag. Die Pfarre soll für alle Lebenslagen Lebensraum anbieten. Was bei alldem schwierig ist, ist aber die Nachhaltigkeit. Was verstehen Sie in diesem Zusammenhang unter Nachhaltigkeit? Voglauer: Wir merken in der Pfarre, dass zu

den typischen Festen wie Erstkommunion, Hochzeiten und großen Events viele Leute kommen, die danach auch wieder schnell weg aus dem Pfarrleben sind. Es sind kurze Augenblicke, bei denen die Leute eine sehr gute Erfahrung mit der Pfarre machen, aber es ist eben nicht nachhaltig. Das Thema beschäftigt uns sehr: Wie kommen wir von dieser Eventkirche weg, hin zu einer Kirche, die sich auch wieder im normalen Alltagsleben verankern kann?

25 Jahre Pfarrgemeinderatserfahrung hat Maria Voglauer (41), die in Timelkam stellvertretende Obfrau ist. Bei der Pfarrgemeinderatswahl am 20. März wird sie abermals kandidieren. PRIVAT

Sie können in der Pfarre über vieles mitbestimmen. Wenn Sie auf höchster Ebene im Vatikan mitreden könnten, was würden Sie dort einbringen? Voglauer: Das Thema Frau in der Kirche ist

ein großes Thema, das nicht nur besprochen, sondern auch geändert gehört. Claudia Mitscha-Eibl, eine österreichische Liedermacherin, besingt das in einem Lied: ,Frauen sind des Pfarrers unbezahlbare Helferlein (…) was sollten wir ohne sie tun ...‘ Pfarren und die Kirche insgesamt könnten ohne Frauen nicht existieren. Wenn man das mit den offiziellen Strukturen vergleicht, ist das ein Armutszeugnis. Und auch dieser Spalt zwischen geweihten und nicht geweihten Menschen gehört überwunden. Wir brauchen Menschen, die begeistern können und Zeugnis ablegen, das ist wichtiger als die Unterscheidung in Priester, Diakone und Laien.

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INTERVIEW: PAUL STÜTZ

Bei Zitrusgewächsen macht man es jetzt – im zeitigen Frühjahr. Man pflanzt sie in größere Töpfe, ehe die Wachstumsperiode beginnt. Wo Pflanzen in künstlich beengten Verhältnissen wachsen müssen, zeigen sich Mängel deutlich und bald. Was gedeihen soll, braucht den Nachschub an Lebensmitteln. Gute Bodenverhältnisse also. Auch im menschlichen Miteinander zeigen sich Mangelerscheinungen, wenn es zu eng hergeht. Der Boden des Miteinanders scheint dann ausgelaugt. Die freudige Lebensfrische ist matt geworden und dürr. Raunzerei lässt kein fröhliches Geplauder aufkommen, Frust verdrängt die Lust auf schier alles, was kommt. Erwartungsmüde sind Menschen geworden. Was soll denn schon kommen? Es wird doch nichts besser! Das sind solche Mangelerscheinungen, wenn das menschliche Miteinander zum nervenaufreibenden Auf-die-Füße-Treten wird. Platzmangel im Wurzelbereich also. Und keine Nährstoffe darin! Umtopfen also – und schleunigst für Dünger sorgen. Den althergebrachten Dünger der Hoffnung gilt es in das Erdreich zu mischen – und die Geduld, und die Prise Humor. Wer mit Natur zu tun hat, weiß das; wer mit Menschen zu tun hat, sollte es auch wissen: Etwas einbringen in den Boden ist jetzt wichtiger, als immer nur etwas herausholen zu wollen. Umtopfen also. Heraus aus dem ausgelaugten Boden.

Zur Person Maria Voglauer ist aufgewachsen in Niederösterreich und ist vor 16 Jahren nach Oberösterreich übersiedelt. Sie ist verheiratet, hat drei Söhne im Alter von 20, 16 und 12 Jahren. Die 41-jährige Kindergartenpädagogin leitet die elternverwaltete Kinderbetreuungseinrichtung „Springginkerl“ in Timelkam. MATTHÄUS FELLINGER


10 Thema

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom Wachstum der Bevölkerung Derzeit leben rund 7,8 Milliarden Menschen auf dem Erdball. Bis 2050 soll die Zahl laut UN-Prognosen auf 9,7 Milliarden steigen, bis 2100 auf rund 11 Milliarden. Ein unverändert rasches Wachsen der Bevölkerung, aber unter anderem auch die Zunahme der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen, bringen viele negative Folgen mit sich. Darauf hatte bereits vor 50 Jahren die Studie „Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ hingewiesen (siehe Randspalte). Der Theologe Joachim Wiemeyer zeigt auf, welche Herausforderungen vor allem mit dem Bevölkerungswachstum verbunden sind.

50 Jahre nach Veröffentlichung der Studie „Grenzen des Wachstums“ zeigt sich, man kann die Warnungen des Berichts heute nicht mehr leugnen. Welche Probleme sind damit verbunden, wenn der Wachstumstrend so weitergeht? Joachim Wiemeyer: Diese wachsenden Be-

einer Reihe von Ländern mit geringen Niederschlägen haben, etwa in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Wegen steigendem Bevölkerungswachstum fördert man dort jetzt fossile Grundwasservorräte.

reiche – Bevölkerung, Nahrungsmittelproduktion, Umweltverschmutzung, Wirtschaft und Abbau natürlicher Rohstoffe – stehen in Wechselwirkung zueinander. Eine große Herausforderung ist, wie eine wachsende Weltbevölkerung ernährt werden kann. Man geht davon aus, dass nicht nur mit dem Anstieg der Bevölkerungszahlen, sondern auch bei wachsendem Wohlstand die Nahrungsmittelproduktion drastisch steigt, da z. B. mehr Fleisch konsumiert wird in Ländern, wo man sich dieses Lebensmittel bisher noch nicht regelmäßig leisten konnte, etwa in China. Während der Nahrungsbedarf stark steigt, schrumpft gleichzeitig der fruchtbare Boden. Deutlich wird die Überlastung der planetaren Grenzen auch im Bereich der Trinkwasserknappheit, die wir in

Was versteht man darunter? Wiemeyer: Das sind Wasservorräte, die sich

Joachim Wiemeyer ist promovierter Volkswirt und habilitierter Theologe. Seit 1998 lehrt er Christliche Gesellschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum. PRIVAT

tief in der Erde befinden, die sich nicht erneuern und die begrenzt sind, wie das etwa auch bei Kohle, Öl und Gas der Fall ist. Das ist ein gravierendes Problem, denn in diesen wasserärmsten Regionen der Welt ist diese Ressource existentiell und es könnten sich wegen zunehmender Wasserknappheit verstärkte Migrationsbewegungen und Konflikte ergeben. Was das Klima betrifft, so ist auch eine wachsende Bevölkerung mitverantwortlich für die globale Erderwärmung ... Wiemeyer: Ja, denn die Menschen wollen

nicht nur leben, sondern sie wollen besser leben. Wohlstand ist aber üblicherweise auch mit dem Anstieg von CO2-­Verbrauch verbunden. Das bedeutet, dass Menschen in westlichen Industrieländern pro Kopf ein Vielfaches mehr an n ­atürlichen Ressourcen verbrauchen und CO2-Schadstoffe ausstoßen, als Menschen, die in ärmeren Ländern leben. Doch auch sie wollen verständlicherweise ihren Wohlstand in Richtung westlichen Lebensstil steigern. Das zeigt, dass die westlichen Industrieländer stark zurückfahren müssen, um überhaupt Raum zu schaffen für arme Länder, ihren materiellen Wohlstand zu erhöhen. Wie kann das gehen? Wiemeyer: Es müssen

Wege gefunden werden, wie man besonders ressourcenschädliche Phasen der wirtschaftlichen

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

Entwicklung, wie es sie in westlichen Industrieländern geben kann, überspringt. Wenn Milliarden Menschen in einem Gebiet noch keinen Zugang zu Strom haben, dann wäre es sinnvoll, dort eine Stromversorgung aufzubauen, ohne auf die umweltschädliche Kohle zurückzugreifen, sondern gleich auf erneuerbare Energien. Da ist natürlich auch die westliche Entwicklungshilfe mit entsprechenden Technologietransfers gefordert. Doch ohne eine Verminderung des Bevölkerungswachstums wird die ökologische Überlast auch in vielen anderen Bereichen auftreten. In welchen beispielsweise? Wiemeyer: Sie müssen sehen, dass es Län-

der gibt, die in fünfzehn, zwanzig Jahren ihre Bevölkerung verdoppeln und die deshalb dann doppelt so viele Arbeitsplätze, Schulen, Straßen und Häuser benötigen. Dazu kommt, dass die Luft- und Meeresverschmutzung, die Überfischung von Meeren und die Müllablagerung zunehmen. Lebten 1950 noch 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde, so ist die Zahl auf derzeit 7,8 Milliarden angestiegen und wächst weiterhin. Doch weltweit ist eine rasante Zunahme der Bevölkerung nicht gleichmäßig verteilt. Im reichen Europa gehen die Geburtenraten zurück, in den ärmsten Regionen der Welt bleiben sie aber sehr hoch. Welche Erdteile sind besonders vom Wachstum der Bevölkerung betroffen? Wiemeyer: Der afrikanische Kontinent. Chi-

na ist zwar mit 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land weltweit, hat aber durch die Ein-Kind-Politik, die mittlerweile auf drei Kinder gelockert wurde, eine relativ stabil bleibende Bevölkerungszahl. Hier ist aber zu erwähnen, dass eine Geburtenkontrolle nie unter Zwang erfolgen darf.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

24. Februar 2022

ZUR SACHE

Eine Folge des Bevölkerungswachstums ist die Trinkwasser- und Nahrungsmittelknappheit vor allem in den armen Ländern des Südens wie Nigeria oder Niger. MUSTAFA ABDI/AFP/PICTUREDESK.COM

Eines der extremsten Beispiele für Bevölkerungswachstum in Afrika ist neben Nigeria vor allem Niger, eines der ärmsten Länder der Welt. Heute leben dort 24,2 Millionen Menschen. Im Jahr 1950 waren es etwa 2,4 Millionen Einwohner. Die Schätzung der UNO ist, dass die Bevölkerung im Niger bis zum Jahr 2100 auf 200 Millionen steigen könnte. Dort werden Mädchen häufig mit 14 Jahren verheiratet und die Frauen haben im Durchschnitt sieben bis acht Kinder. Bei solch einem rasanten Bevölkerungswachstum kann man der Armut kaum schnell entgehen. Das heißt, in diesen Ländern muss nicht nur eine wirtschaftliche Entwicklung in Gang gesetzt werden, sondern es braucht auch eine Stärkung der Frauen ... Wiemeyer: Genau. In „Macho-Kulturen“ wie

im Niger oder im Tschad spielt der Stolz der Männer eine große Rolle und es herrscht die Vorstellung, im Idealfall 13 Kinder zu haben, möglichst Söhne. Hier braucht es kulturelle Wandlungsprozesse, die auch das Verhältnis von Männern und Frauen im Sinne der Gleichberechtigung betreffen. Weitere wichtige Instrumente sind eine umfassende Sexualaufklärung und der Zugang zu empfängnisverhütenden Mitteln, damit unfreiwillige Schwangerschaften abnehmen. Hier sind u. a. auch Regierungen gefragt, etwas zu tun. ... und die Kirche. Wie sehen Sie das? Wiemeyer: Die katholische Kirche hatte mit

„Humanae vitae“, auf deutsch „Über die rechte Ordnung der Weitergabe menschlichen Lebens“, der letzten Enzyklika von Papst Paul VI., die am 25. Juli 1968 veröffentlicht wurde, die künstliche Empfängnisverhütung abgelehnt. Doch Experten, die viel Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit haben, darunter auch Ordensleute, wissen, dass die

bisher offiziell zugelassenen Methoden wie die natürliche Empfängnisverhütung unter den zum Großteil vorherrschenden sozialen Bedingungen der Menschen in den Ländern des Südens nicht funktionieren. Deswegen spielen Fragen der Sexualaufklärung und des Zugangs zu künstlichen Verhütungsmitteln eine wichtige Rolle. Die Veränderung der Position der Sexualethik sind Themen, die aktuell auch diskutiert werden im Reformprozess des synodalen Weges in Deutschland. Unter afrikanischen Bischöfen ist es leider nach wie vor ein Tabu, dass ein schnelles Bevölkerungswachstum problematisch ist und dass viele betroffene afrikanische Länder sich in einer Armuts- und Ressourcenfalle befinden, aus der sie ohne Begrenzung des Bevölkerungswachstums schwer hinauskommen. Eine ganz zentrale Wurzel des Problems der hohen Geburtenraten in den armen Ländern des Südens ist sicher auch die fehlende Bildung vor allem von Mädchen und Frauen ... Wiemeyer: Es braucht Programme in vielen

Sektoren, einige habe ich schon erwähnt. Dazu kommen die medizinische Versorgung und Hygiene und natürlich auch die Bildung. Wenn die gesellschaftliche Stellung von Mädchen und Frauen gefördert und ihnen der Zugang zu Bildung und längerer Schulzeit ermöglicht wird, dann sind die Chancen auf Jobs erhöht und das führt auch dazu, dass die Anzahl der Kinder entsprechend reduziert wird. Und wenn sich die wirtschaftliche Situation von Menschen verbessert, sehen sie auch, dass sie zur sozialen Absicherung im Alter nicht so viele Kinder benötigen. All das kann nur schrittweise gelingen, indem man in betroffenen Ländern entsprechende Veränderungen in vielen sozialen und ökologischen Bereichen vornimmt.

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Vor 50 Jahren, am 2. März 1972, wurde der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht. Er gilt als eine der grundlegenden Studien zur nachhaltigen Entwicklung. In Auftrag gegeben wurde er vom Club of Rome (gegründet 1968), einem weltweiten Zusammenschluss von Experten verschiedener Disziplinen, die sich bis heute um eine nachhaltige Zukunft der Menschheit und dem Schutz des Ökosystems einsetzt. In der Forschungsarbeit

„Die Grenzen des Wachstums“ „Die Grenzen des Wachstums“ entwickelte ein internationales Team von 17 Wissenschaftlern unter Leitung des US-amerikanischen Ökonomen Dennis L. ­Meadows verschiedene Szenarien, wie es mit der Welt unter bestimmten Voraussetzungen künftig weiter­gehen könnte. Die Wissen­schaftler haben immer wieder darauf hingewiesen, dass ihr Modell unvollständig und verbesserungsfähig ist. Zudem war es ihnen wichtig, dass ihre Ergebnisse nicht als Vorhersagen gewertet wurden. Die in der Studie am häufigsten zitierte Aussage lautet: „Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten 100 Jahre erreicht.“ Die warnende Botschaft erregte weltweit großes Aufsehen. Die Reaktionen darauf waren kontrovers und reichten von tiefer Betroffenheit bis hin zu kritischen ablehnenden Stimmen. Trotzdem wurde das Buch ein weltweiter Erfolg. Es schärfte das Bewusstsein, dass die natürlichen Ressourcen nicht unendlich verfügbar sind und leistete einer weltweiten Umweltpolitik und nachhaltigen Entwicklung Vorschub.


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Beliebte Arbeitgeberin. Die Caritas Socialis (CS) wurde zum vierten Mal in Folge mit dem Siegel „Beliebter Arbeitgeber“ vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung und der Tageszeitung „Kurier“ ausgezeichnet. Dafür wurde beobachtet, was die Mitarbeiter/ -innen der 1.800 wichtigsten Arbeitgeber Österreichs auf öffentlichen Kanälen preisgeben. Die Caritas Socialis freut sich über die Anerkennung und weist darauf hin, dass die Pflege unter den richtigen Rahmenbedingungen ein zukunftsträchtiger und sinnstiftender Beruf sei. Laienpower. Zum ersten „Gipfeltreffen“ der katholischen Laienverbände reisten sieben Vertreter/innen aus Österreich nach Berlin. Präsident Ferdinand Kaineder und Vizepräsidentin Katharina Renner von der Katholischen Aktion Österreich zeigten sich nach der Begegnung zufrieden, dass sie „neue Sichtweisen in das eigene Engagement hereinnehmen“ konnten. Außerdem waren die Präsidien des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Katholischen Laienrats Österreichs (KLRÖ) mit ihren Vorsitzenden Irme Stetter-Karp und Wolfgang Mazal dabei. Hilfreiche Mobilität. Die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA) freut sich über die Leistungsbilanz 2021: 304 Hilfsprojekte (2020: 298) wurden in 57 Ländern (2020: 53) durchgeführt. In Summe waren es 1.795 Fahrzeugeinheiten mit einer Gesamtleistung von rund fünf Millionen Euro, welche den Ärmsten der Welt zugute kamen: 1.254 Fahrräder, 222 Autos, ein LKW, 101 Motorräder, zum Teil Ambulanz- und Geländefahrzeuge, 42 Rollstühle, fünf Busse, 165 Maultiere, zwei Traktoren, zwei Boote und eine Rikscha. Größte Spendensammlung ist die jährliche ChristophorusAktion im Sommer.

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Begegnungen des Biko-Vorsitzenden mit dem Bundeskanzler und mit Patriarch Bartholomaios I.

Freundliche Gipfelgespräche Erzbischof Franz Lackner traf als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz vergangene Woche erstmals Bundeskanzler Karl Nehammer im Bundeskanzleramt. Beide sprachen im Anschluss von einem „sehr guten Gespräch“. Inhalt waren unter anderem Auswirkungen der Pandemie wie etwa die Polarisierung. Der Bundeskanzler lobte die Religionsgemeinschaften für ihre Rolle im Pandemie-Management. Erzbischof Lackner erläuterte die Position der Bischöfe, die sich sehr für die Impfung ausgesprochen hatten, in dem Zusammenhang aber vor allem auf Freiwilligkeit setzen. Auch die gesetzliche Änderung bei der Suizidbeihilfe war Thema des Gesprächs. Zur Frage des Verhältnisses von Kirche und Staat unterstrich Bundeskanzler Nehammer zum einen

Erstes Treffen zwischen Bundeskanzler Karl Nehammer und Erzbischof Franz Lackner als Biko-Vorsitzendem. KATHPRESS/WUTHE

die notwendige und klare Äquidistanz, zugleich brauche es ein konstruktives Miteinander, „jeder wohl wissend, was seine Aufgaben sind und welche Rolle er hat.“ Patriarch in Salzburg. Nur einen Tag später empfing Erzbischof Lackner Besuch in Salzburg: Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., kam in Begleitung von Metropolit Arsenios von Austria und einer Delegation ins Salzburger Bischofshaus. Auch aus der Erzdiözese Salzburg war eine Delegation anwesend. Dennoch betonten die Prominenten der Ökumene den privaten Charakter des Treffens. Patriarch Bartholomaios I. dankte für den Empfang und sprach eine Gegeneinladung nach Istanbul aus.

Privater Besuch des Ehrenoberhaupts der Weltorthodoxie in Salzburg. ERZDIÖZESE SALZBURG

Bischöfe und FrauenAltabt Várszegi erhält vertreterinnen im Dialog interreligiösen Preis

Sr. Sonja Dolesch war eine der Leitungsfrauen, die sich mit den Bischöfen Josef Marketz und Wilhelm Krautwaschl über Kirche und Gesellschaft austauschten. GRAZER SCHULSCHWESTERN

Im Juni 2021 gab es in Mariazell den ersten intensiven Austausch der österreichischen Bischöfe mit Frauen in kirchlichen Leitungspositionen. Dieser Tage fand – im Sinne des weltweiten synodalen Prozesses – ein kleineres Folgetreffen in Wien statt. Dabei legten die Frauen den Bischöfen die aktuellen Ergebnisse des deutschen Synodalen Weges ans Herz. Dort wird diskutiert, ob die Bischöfe vom Papst eine Erlaubnis für das Diakoninnenamt beantragen sollen. Es sei wichtig, dass Bischöfe mit Frauen reden und nicht über sie, betonte Bischof Josef Marketz.

Der emeritierte Erzabt der ungarischen Benediktinerabtei Pannonhalma, Bischof Asztrik Várszegi, erhält vom „Forum für Weltreligionen“ den Kurt-Schubert-Gedächtnispreis für interreligiöse Verständigung. Die Preisverleihung findet am 3. März um 17 Uhr im Martinssaal beim Eisenstädter Dom statt. Bischof Várszegi erhält die Auszeichnung für seinen „unermüdlichen Einsatz für die Ökumene, den interreligiösen Dialog, die Wertegemeinschaft des Friedens und der Freiheit Europas und besonders für die Freundschaft mit dem Nachbarland Österreich“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

24. Februar 2022

Weltgebetstag der Frauen am 4. März

Hoffnung

Das Titelbild zum Weltgebetstags-Thema „Zukunftsplan Hoffnung“ stammt von Angie Fox.

WGT

Menschen in Österreich und in allen Teilen der Erde werden am Freitag, 4. März, ökumenische Gottesdienste zum Weltgebetstag der Frauen feiern. Die Liturgie dazu haben Frauen aus England, Wales und Nordirland verfasst. Die Inseln repräsentieren drei Teile des Vereinigten Königreichs, die neben vielen Gemeinsamkeiten auch viele Unterschiede aufweisen, mit verschiedenen Sprachen, Kulturen und Regierungen. Ihre Geschichte ist eng miteinander verbunden und war manchmal friedlich, manchmal weniger und beinhaltete auch Unterdrückung und Gewalt. Unter dem Motto „Zukunftsplan Hoffnung“ (Jeremia 29,11) laden die Frauen ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen. Der Weltgebetstag ist die weltweit größte und älteste ökumenische Basis-Bewegung christlicher Frauen und findet jeweils am ersten Freitag im März in rund 170 Ländern der Erde statt. Seit über 100 Jahren macht die Bewegung sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Heuer feiert das Nationalkomitee in Österreich sein 70-Jahr-Jubiläum. Zum Festgottesdienst am 17. September um 15 Uhr in der Evangelischen Gustav-Adolf-Kirche, Lutherplatz 1, wird herzlich eingeladen. u Infos unter: www.weltgebetstag.at

Neuer Erlass: Papst stärkt Kirchenobere

Ukraine: Weitere Stufe der Eskalation

WELTKIRCHE

Papst Franziskus will mit Änderungen einzelner Vorschriften des Kirchenrechts Zuständigkeiten von Ortsbischöfen und Ordensoberen stärken. Dazu veröffentlichte der Vatikan kürzlich einen Erlass des Papstes. Er wolle damit „das Bewusstsein für Kollegialität und pastorale Verantwortung“ von Bischöfen, Bischofskonferenzen oder Ordensoberen fördern, so Franziskus. Für einige Maßnahmen wie etwa die Veröffentlichung von Katechismen brauchen Bischöfe und Bischofskonferenzen keine Genehmigung des Heiligen Stuhls mehr. Künftig reiche eine Bestätigung.

Präsident Wladimir Putin hat am 21. Februar 2022 angekündigt ­ russische Truppen in den umkämpften Osten der U ­ kraine zu schicken. Ob es zu direkten Kämpfen mit der ukrainischen Armee kommt, lässt sich (bei Redaktionsschluss) nicht abschätzen. Die katholische Kirche hat erneut eindringlich zu Frieden für die Ukraine aufgerufen. Die Menschheit sei „Meister im Kriegführen“, beklagte Papst Franziskus bei einem Treffen mit Spitzen der katholischen Ostkirchen im Vatikan. Dafür müssten sich alle schämen, so Franziskus.

Ein internationales Symposium zum Priestertum ist unlängst im Vatikan zu Ende gegangen. Anlass war die Krise des katholischen Priesterbilds, verschärft durch den Missbrauch durch Priester, wie Kurienkardinal Marc Ouellet als Organisator eingangs erklärte. Debattiert wurden auch Fragen des Zölibats sowie einer Priesterweihe für Frauen. Dabei sprach sich die italienische Dogmatikprofessorin Michelina Tenace gegen eine Priesterweihe für Frauen aus. Nach fünf Monaten Auszeit werde der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki nicht zum Gottesdienst am Aschermittwoch im Kölner Dom kommen, teilte die deutsche Erzdiözese mit. Woelki kündigte aber einen Fastenhirtenbrief und eine Medienmitteilung für seine Rückkehr am 2. März an. Kardinal Woelki

KNA


14 Spiritualität

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

ZUR SACHE Insgesamt gibt es zwanzig orthodoxe Klöster auf der Halbinsel, davon sind 17 griechisch-, eines serbisch-, eines russisch- und eines bulgarisch-orthodox. Dazu kommen noch zwölf „Skiti“, das sind Mönchsdörfer, die jeweils zu einem Kloster gehören. Am Beginn der 1990er-Jahre waren die Klöster verfallen, die Mönche überaltert und Willi Schmutzhard ging davon aus, dass es diese klösterliche Welt nicht mehr lange geben würde. Durch den EUBeitritt Griechenlands wurde das Kulturerbe umfassend saniert. Es kamen auch wieder junge Männer aus der ganzen Welt, die sich zum orthodoxen Mönchstum berufen fühlten, sodass heute wieder ca. 2.500 Mönche hier leben. Dass keine Frauen auf den Athos dürfen, ist ein Konfliktpunkt. Die Begründung, der Berg Athos sei der Garten der Jungfrau Maria, ist für westliches Denken kaum verständlich. Am ehesten lässt sich eine Verbindung finden, indem man sagt, dass die Klausur, wie sie etwa in Benediktinerklöstern gilt, für den ganzen Athos gilt.

Beeindruckend: das Kloster Simonos Petras

SCHMUTZHARD

Neuer Band über die Mönchsrepublik

Kühne Klöster am Athos Der Lehrer, Psychotherapeut und Reisebegleiter Willi Schmutzhard erzählt vom Berg Athos, sein Buch darüber und warum er bislang über 36-mal in der orthodoxen Mönchsrepublik war. WOLFGANG ÖLZ

Das Buch. Seine Eindrücke und Erlebnisse von den Athos-Reisen hat Willi Schmutzhard in seinem Buch zusammengefasst. Darunter sind neben wichtigen Informationen und persönlichen Erlebnissen auch kritische Beobachtungen, zum Beispiel über die Müllentsorgung. X Berg Athos. Erlebnisse – Begegnungen – Reflexionen. Text und Bilder: Willi Schmutzhard, Zeichnungen und Linolschnitte: Andreas Waha. 206 Seiten, farbig bebildert, € 28,70. Rhätikon Verlag, Bludenz, www.konzettbuch.at

Autor Willi Schmutzhard

ÖLZ

Willi Schmutzhard (geb. 1948 im Mühlviertel) ist heute in Pension. In seiner aktiven Zeit als Lehrer für Religion und Psychologie an der Tourismusschule Bludenz von 1980 bis 2011 hat er Generationen von Schüler/ innen ins Leben begleitet. Seine Einkehrtage und Fahrten nach Assisi, Taizé aber auch in die Gedenkstätte Dachau gehörten zu den speziellen Highlights jedes Schuljahres. Auch als psychologischer Berater hat er mit Verhaltenstherapie unzählige Patient/innen betreut. 1974 bis 1977 war er der erste Kinderpsychologe im Kinderdorf Vorarlberg in Au-Rehmen, wo er das Verhältnis der Bregenzerwälder Bevölkerung und der Kinderdorfkinder, zwischen „Kinderdörfler und Dorfschule“, entscheidend verbessert hat. Der Bautechniker und Kollege von Schmutzhard, Andreas Waha (geb. 1956 im Burgenland), hat ihn zu seinem 70. Geburtstag dazu angeregt, doch ein Buch über seine lebenslange Passion, den Berg Athos, zu verfassen. Waha hat dafür Zeichnungen und Linolschnitte beigesteuert. Die eindrucksvollen Bilder des Bandes hat Willi Schmutzhard selbst fotografiert. Schmutzhard war 1990 das erste Mal auf dem

Athos und ist bis heute 36-mal dorthin zurückgekehrt. Sein Lieblingskloster ist das Kloster Simonos Petras, das als der kühnste Klosterbau des Heiligen Berges gilt: „Errichtet auf einem 280 Meter hohen Felskegel weist seine zum Meer hinblickende 40 Meter hohe Gebäudefassade zehn Geschosse auf.“ Der Professor ist da! Der beste Freund von Willi Schmutzhard am Athos war der Mönch Grigorios, der vergangenes Jahr verstorben ist. Schmutzhard erinnert sich, wie er ihn in einer idyllischen Hütte direkt am rauschenden Meer nach Jahren wiedertraf, er ihn mit offenen Armen empfing und rief: „Der Professor ist da!“ Ungezügelte Freude. Es sind die nächtlichen Feiern in der Kirche, in denen der Gesang und das Psalmengebet der Mönche vor den Ikonenwänden oft vier Stunden nach oben strömen. In der Osternacht können es auch zwölf Stunden sein! Der Gesang wechselt mit der sogenannten „Hesychia“, was so viel bedeutet wie Ruhe, Frieden und Gottversenkung. Da hebt sich das westliche Zeitgefühl auf und die mitteleuropäischen Pilger sind ganz in die orthodoxe Mystik hineingenommen. Für Willi Schmutzhard hat das griechische „Christus ist auferstanden“ und die Antwort „Er ist wahrhaft auferstanden“, am Athos gesprochen, viel von urtümlichem Jubel und ungezügelter Freude über die Erlösungstat Christi und der Dreifaltigkeit.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

24. Februar 2022

Gemeinschaft leben

Über den Bekanntenkreis hinaus

K

irche kann und soll ein Ort der Gastfreundschaft sein. Ein Ort, an dem sich alle Menschen, die im Gebiet der Pfarrgemeinde leben oder diese besuchen, je nach ihren Möglichkeiten beteiligen können. Damit sind nicht nur die Katholik/innen gemeint, sondern wirklich alle Menschen am Ort. Gemeinschaft durch Teilhabe drückt auch das altgriechische Wort „Koinonia“ aus. Offen, nicht exklusiv. So bleibt „Gemeinschaft“ offen für neu Dazukommende und darf nicht exklusiv gelebt werden. Im Pfarrgemeinderat geht es nicht nur darum, den innersten Kreis der Pfarrgemeinde oder die Gottesdienstgemeinde am Sonntag in den Blick zu nehmen. Es geht genauso darum – im Sinne des missionarischen Auftrags der Kirche – Gemeinschaftserlebnisse mit allen Menschen zu ermöglichen, die bereit sind, miteinander die Spuren Gottes in unserer Gesellschaft zu finden. Das können punktuelle Ereignisse genauso sein wie Initiativen oder langjährige Gruppen. Teilhabe, Partizipation zeigt sich bei Festen, Informations- oder Bildungsveranstaltungen, Vernetzungs- und Austauschtreffen, bei Begegnungsmöglichkeiten, die in der CoronaPandemie anders gestaltet werden müssen. Das Kirchenjahr ist eine wiederkehrende Zeitstruktur, die verlässlich gemeinschaftsbildende Momente ermöglicht. Einladendes Denken und Handeln. Zum Gemeinschaftsdienst gehört auch der Kontakt zu den örtlichen Vereinen, der politischen Gemeinde und zu diözesanen Einrichtungen. Eine Pfarrgemeinde, der

Bei Festen, Bildungsveranstaltungen, Austauschtreffen und vielen anderen Gelegenheiten wird Teilhabe in der Pfarrgemeinde sichtbar. HARALD OPPITZ/KNA 2019

Pfarrgemeinderat schafft auf allen Ebenen eine Atmosphäre des Verbindenden, des Austausches, des Aufeinander-Hörens und Miteinander-Unterwegsseins. Hier wirken Menschen, die einen Blick und das Herz für

Kirche mittendrin Teil 4 von 4 – Gemeinschaft leben

Die Serie zur Pfarrgemeinderatswahl 2022 vom Pfarrgemeinde-Team im Pastoralamt Linz: Bruno Fröhlich (Seelsorgeteam-­ Referent), Beate Schlager-Stemmer (PGR-Referentin), Reinhard Wimmer ­(Seelsorgeteam-Referent) und ­Monika Heilmann (Abteilungsleiterin Pfarr­ gemeinde und Spiritualität)

das Miteinander haben, die Menschen ansprechen und motivieren können, die „inklusiv“, einschließend statt ausschließend denken und handeln. Der Pfarrgemeinderat ist das Gremium einer Pfarrgemeinde, in dem einladendes Denken im Sinne des guten Lebens aller eingebracht, eingeübt und ins Leben umgesetzt werden. „Gemeinschaft“ ist also jener Grundauftrag, den man kaum machen kann, der aber dann entsteht, wenn Menschen guten Willens miteinander handeln und leben. Gemeinschaft ist und wird Geschenk.

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REINHARD WIMMER


SONNTAG 8. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 27. Februar 2022

Im neuen Gewand

Das Innere eines Menschen ist ausschlaggebend für seine Worte und Taten. Die Gleichnisbilder ermuntern uns daher, um unser Inneres Sorge zu tragen.

Evangelium Lukas 6,39–45

Um über einen Menschen ein rechtes Urteil treffen zu können, braucht es geduldiges und mühevolles Prüfen. Rechte Erkenntnis aber bewahrt vor Enttäuschungen.

Jesu Auferstehung und Wiederkunft geben uns Zuversicht. Auch für uns hat der Tod endgültig seinen Schrecken verloren – wir sind zum Leben berufen.

1. Lesung

2. Lesung

Jesus Sirach 27,4–7 (5–8)

1. Korintherbrief 15,54–58

I

S

m Sieb bleibt, wenn man es schüttelt, der Abfall zurück; so entdeckt man den Unrat eines Menschen in seinem Denken. Der Brennofen prüft Töpferware und die Erprobung des Menschen geschieht in der Auseinandersetzung mit ihm. Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein; so das Wort die Gedanken des Herzens. Lobe keinen Menschen, ehe du nachgedacht hast; denn das ist die Prüfung für jeden!

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART. LEKTIONAR III © 2020 STAEKO.NET

chwestern und Brüder! Wenn sich dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus. Daher, meine geliebten Brüder und Schwestern, seid standhaft und unerschütterlich, seid stets voll Eifer im Werk des Herrn und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist!

I

n jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu seinen Jüngern: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt. Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.


WORT ZUR 2. LESUNG

Kleiderwechsel als Bild für die Auferstehung

Sehnsucht nach Leben in Fülle: Für Paulus ist diese Grundhaltung christlichen Glaubens eine Hoffnung im Hier und Jetzt, aber auch eine Zuversicht, die in die Zukunft reicht. In dieser erwartet er die Wiederkunft Christi, die für Lebende wie Tote gleichermaßen zu Neubeginn und Verwandlung führt. Entgegen populärer Auferstehungsklischees bedeutet das nicht, dass die uns gewohnte Form des Lebens einfach in die Unendlichkeit hinweg fortgeführt wird. Vielmehr geht es um eine neue Existenzweise, für die vollkommen andere Maßstäbe gelten. Paulus drückt es mit einer alltäglichen Metapher aus: Dem Anlegen neuer Kleider („bekleidet“). Auferstehung heißt nicht, zum bestehenden Gewand einen neuen Mantel hinzufügen, sondern der vollständige Kleiderwechsel. So ist auch der geistliche Leib zu verstehen, in dem die Identität eines Menschen über die Grenzen körperlicher Vergänglichkeit fortgeführt wird. In dieser Neuschöpfung des Menschen verliert der Tod seine Macht; ihm, dem alles Leben schutzlos ausgeliefert scheint, bleibt im Angesicht Gottes lebenspendenden Wirkens letztlich nur Spott und Hohn. Diese Heils-Gewissheit aber ist weit mehr als ferne Zukunftsmusik und Vertröstung auf bessere Zeiten – sie schafft ein tragfähiges Fundament für die Gegenwart. Aus dieser Zuversicht können wir den Herausforderungen, die sich uns stellen, gelassen begegnen. Mit „Mühen“ und „Werk des Herrn“ denkt Paulus wohl an die Gemeinde und ihren Aufbau. Jeder ist also angesprochen, nach Leibeskräften diese Gemeinde als lebendigen Ort mitzugestalten. Damit schließt sich auch der Kreis zu den Geistesgaben, die diesen Abschnitt der Lesungen aus dem Ersten Korintherbrief eröffnet haben.

FOTO: TY / ADOBE STOCK

G

ut ist es, dem Herrn zu danken,

ZUM WEITERDENKEN

deinem Namen, du Höchster, zu singen und zu spielen,

am Morgen deine Huld zu verkünden

Das Bild des neuen Gewandes findet sich in vielen biblischen Texten und wird auch in der Taufe verwendet: Welche Bilder von Auferstehung sprechen mich an? Wie verändert die Hoffnung auf Leben über den Tod hinaus mein Leben und meine Gegenwart?

und in den Nächten deine Treue. Der Gerechte sprießt wie die Palme, er wächst wie die Zeder des Libanon. Gepflanzt im Hause des Herrn, sprießen sie in den Höfen unseres Gottes. Sie tragen Frucht noch im Alter und bleiben voll Saft und Frische;

REINHARD STIKSEL

sie verkünden: Der Herr ist redlich,

ist promovierter Theologe und

mein Fels! An ihm ist kein Unrecht. STIKSEL

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 92)

Referent im Bibelwerk der Diözese Linz. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Strom und Wasser zu sparen, Lebensmittelabfälle zu vermeiden oder Dinge zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen, sorgt bereits für einen reduzierten CO2-Fußabdruck. DRUBIG-PHOTO/STOCKADOBE

Dieser Heringssalat wird mit Birne, Bohnen und Kren zubereitet. JOERG LEHMANN/BRANDSTÄTTER VERLAG

Schon kleine Veränderungen in der Alltagsgestaltung

Heringssalat mit Birne ZUTATEN für 4 Personen 60 g kl. getrocknete weiße Bohnen 100 ml Apfelessig 70 g gelbe Rüben, 70 g Sellerieknolle Salz, Chilipulver 1/2 Zwiebel 150 ml Heringsmarinade 1 feste Birne 50 g geräuchertes Heringsfilet 250 g sauer eingelegter Hering 2 Zweige Dill 120 g Mayonnaise, 60 g Sauerrahm 1 EL Estragonsenf 1/2 Zitrone 1 Stück frischer Kren (ca. 50 g)

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ZUBEREITUNG Bohnen über Nacht in reichlich kaltem Wasser einweichen. Wasser abschütten, Bohnen in leichtem Essigwasser 15–20 min weich kochen. Abseihen, mit kaltem Wasser abschrecken. Rüben und Sellerie waschen, schälen und in 0,5–1 cm große Würfel schneiden. In Salzwasser 2–3 min weich kochen, abseihen, abschrecken. Zwiebel schälen und fein schneiden, in der Marinade 3 min köcheln, im Sud abkühlen lassen. Birne waschen, schälen und in 0,5–1 cm große Würfel schneiden. Hering ggf. entgräten, 2–3 cm groß schneiden. Dill abzupfen und fein schneiden. Mayonnaise mit Sauerrahm, Senf, 1 EL Zitronensaft, Dill, Salz und Chilipulver gut verrühren. Abgeseihte Zwiebeln einrühren. Übrige Zutaten beifügen, verrühren und mind. 2 Stunden kühl durchziehen lassen. Abschmecken. Mit frisch gerissenem Kren anrichten. X Winter – Die Jahreszeiten Kochschule. Richard Rauch, Katharina Seiser, Brandstätter Verlag 2016, 248 Seiten, € 34,90.

können den eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Hier einige Tipps für nachhaltiges Wohnen. LISA-MARIA LANGHOFER

So geht grüner Grün einrichten. Möbel vom Discounter sind zwar günstig, aber oft nicht sehr langlebig und meist immer noch aus nicht nachhaltigen Materialien gefertigt. „Grüne“ Möbel dagegen wurden unter umweltverträglichen Bedingungen produziert, verzichten etwa auf giftige Lacke und Wachse. Sie bestehen aus heimischem Holz – in Österreich zählen dazu etwa Eiche, Esche oder Buche. Orientierung beim Kauf können Gütesiegel geben, wie das FSC-Zertifikat (internationales Zertifizierungssystem für nachhaltigere Waldwirtschaft) oder das PEFC-Siegel (Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen). Für wen es nicht unbedingt neue Möbel sein müssen, lohnt sich ein Besuch auf Flohmärkten oder Secondhand-Möbelläden. Richtig heizen und lüften. Nach oder über den Sommer sammelt sich im Heizkörper viel Luft, wodurch mehr geheizt werden muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Das wirkt sich nicht zuletzt auch auf die Heizkosten aus, deshalb sollten Heizkörper vor dem Winter entlüftet werden. Nachhaltiger ist es zudem, die Wohnung auf einer bestimmten Basistemperatur zu halten, anstatt ständig hinaufzuheizen. Lüften ist im Winter wie im Sommer wichtig. Nicht nur verbessert dies die Luftqualität, es verrin-

gert auch die Heizkosten und beugt Schimmel vor. Meistens wird empfohlen, zwei- bis dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten zu lüften und dabei die Fenster vollständig zu öffnen (stoßlüften), anstatt nur zu kippen. Wenn möglich, die Heizung währenddessen abdrehen. Bei Bodenheizungen ist es sinnvoll, diese zumindest beim Lüften in Küche oder Bad niedriger einzustellen oder auszuschalten, will man kurzfristig hohe Luftfeuchtigkeit senken. Wasserverbrauch senken. In Europa sind wir zwar nicht arm an Wasser, dennoch sollten wir nicht verschwenderisch mit dieser wertvollen Ressource umgehen. Hier gibt es viele Ansatzpunkte: Duschen statt ein Vollbad nehmen spart bekanntlich die Hälfte des Wassers ein und soll zudem für die Haut schonender sein. Auch die Anschaffung eines wassersparenden Duschkopfs mit entsprechenden Energieetiketten ist überlegenswert. Geschirrspüler und Waschmaschine sollten nur bei ausreichender Beladung gestartet werden. Strom sparen. Haushaltsgeräte mit hoher Energieeffizienzklasse (A+++) sind zwar in der Anschaffung teurer, verbrauchen aber weniger Strom. Energie sparen lässt sich auch


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

24. Februar 2022

Abschied und Neubeginn

Vom Festhalten und Loslassen

Wohnen durch die Deaktivierung des Standby-Modus und die Nutzung von Mehrfachsteckern mit Netzschalter oder Zeitschaltuhren. In der Küche gibt es Einsparpotenzial durch das regelmäßige Abtauen von Kühl- und Gefrierschrank, das Kochen mit Kochtopfdeckel oder die Nutzung von Restwärme. Ökologisch putzen. Herkömmliche Putzmittel und Reiniger enthalten oft für Mensch und Umwelt schädliche Inhaltsstoffe. Diese gelangen über das Abwasser ins Grundwasser und dann wieder zurück zu uns. Umweltverträgliche Alternativen sind etwa selbsthergestellte Reiniger aus Essig, Backpulver, Natron, Waschsoda oder Zitronensaft. Zuhause begrünen. Eine Fassaden- oder Terrassenbegrünung fungiert nicht nur als Wärmedämmung, sondern bindet auch Schadstoffe aus der Luft. In Innenräumen können entsprechende Zimmerpflanzen für ein gesundes Raumklima sorgen. Leihen statt kaufen. Selten oder nur für einen kurzen Zeitraum benötigte Dinge kann man ausleihen, statt sie zu kaufen: Werkzeug, Küchengeräte, Fahrräder, Bücher, Spielzeug oder auch Autos. Das spart Geld, Platz und (Verpackungs-)Müll.

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... ein Verhaltenspaar, das uns ein Leben lang begleitet und immer wieder vor große, vor allem emotionale, Herausforderungen stellt.

loslassen können, ohne dabei die positiven Erinnerungen zu verlieren. Trotz allem ist Loslassen auch notwendig, um Entwicklung zu ermöglichen.

Das Leben ist geprägt von der Frage, ob und wie lange wir an Dingen, Menschen, Verhaltensweisen festhalten. Als Eltern ist es die zentrale Aufgabe, unsere Kinder in Sicherheit beim Großwerden zu begleiten. Immer wieder wägen wir auch hier ab: Wann lassen wir los und geben ihnen die Möglichkeit, ohne uns ihre Erfahrungen zu machen? Wann halten wir sie fest, weil wir den Eindruck haben, dass es noch zu früh ist? Meist gibt es keine eindeutige Antwort auf diese Fragen.

Vertrauen. Als Eltern stellen wir uns diese Fragen beinahe täglich: Lassen wir los und vertrauen – auf unser Kind und auch seinen Schutzengel? Oder halten wir noch ein wenig länger fest und warten einen anderen Zeitpunkt ab? Jetzt im Winter gehen viele Familien Ski fahren. Hierbei werden Eltern mit der Situation konfrontiert, dass sie ihr Kind irgendwann nicht mehr zwischen den Beinen den Berg hinunterbringen können. Sie müssen es loslassen und vertrauen. Das sind schwierige Prüfungsmomente, aber wenn wir sie meistern, dann entstehen neue Erfahrungen und Erinnerungen, die wiederum festgehalten werden können.

Festhalten. Auf der einen Seite ist Festhalten überlebensnotwendig und schützt vor Verletzungen – zum Beispiel wenn Kinder ihre ersten Schritte machen. Festhalten von Erfahrungen kann wichtig sein, damit wir den gleichen Fehler nicht noch einmal machen. Festhalten von Erinnerungen wiederum hilft gegen das Vergessen. Auf der anderen Seite kann zu starkes Festhalten unsere Entwicklung hindern, wenn wir dadurch neue Wege nicht erkennen oder uns nicht trauen, diese zu beschreiten. Loslassen. Es braucht stets großen Mut, loszulassen. Denn wir wissen oft nicht, was danach kommt. Loslassen bedeutet Veränderung und das kann verunsichern. Zentral dabei ist, wie wir

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

Abschied. Auch für mich heißt es heute mit diesem Beitrag auf der einen Seite loszulassen. Loslassen von einer tollen Reihe, an der ich über so lange Zeit mitarbeiten durfte. Loslassen von der Zusammenarbeit mit Menschen, mit denen ich bereichernde Gespräche führen durfte. Auf der anderen Seite aber darf ich festhalten, an wunderbaren Erfahrungen aus diesen Jahren, an denen ich gewachsen bin und die mich weiter begleiten werden. Ich danke allen für diese Zeit, wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass wir uns an anderer Stelle wieder begegnen.

VERONIKA BURTSCHER-KIENE EHE- UND FAMILIENZENTRUM, DORNBIRN www.erziehungsgedanken.com

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20 Familie & Unterhaltung

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 25 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Seine Witwe stellte den Antrag auf Aufhebung des Todesurteils Franziska Jägerstätter, die Witwe Franz Jägerstätters, hat vor exakt 25 Jahren die Aufhebung des Todesurteils gegen ihren Mann beim Landesgericht Berlin beantragt.

„Auch die drei Töchter Rosalia, Maria und Aloisia haben den Antrag auf Aufhebung des noch rechtsgültigen Urteils mit unterzeichnet“, schrieb die KirchenZeitung und zitierte aus Franziska Jägerstätters Antrag: „(...) angesichts meines hohen Alters ersuche ich um ein beschleunigtes Verfahren.“ Am 9. August 1943 war Franz Jägerstätter in Berlin hingerichtet worden, nachdem ihn das Reichskriegsgericht am 6. Juli 1943 „wegen Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tode verurteilt hatte. Am 10. April 1938 hatte Franz Jägerstätter als einziger Bürger der Innviertler Gemeinde St. Radegund gegen den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich

gestimmt. Fünf Jahre später verweigerte der damals 34-jährige Bauer den Kriegsdienst für die Nationalsozialisten. Franziska Jägerstätter hatte durch ihren Beitrag das Zeugnis ihres Ehemanns Franz bekannt gemacht und

Hoffnung auf Rehabilitierung von Franz Jägerstätter im Jahr 1997 KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

SuchMal

Die Kinder sind ins Feriencamp abgereist. Vater und Mutter sitzen zum ersten Mal seit Langem allein beim Frühstück. „Die Kinder fehlen mir so sehr“, seufzt sie. „Mir auch“, stimmt er zu. „Könntest du mir vielleicht ein Glas Saft über die Hose schütten?“

Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

Ein Schaf geht in Hollywood neugierig durch das Filmgelände. Da findet es eine alte Filmrolle und frisst sie auf. Als ein zweites Schaf vorbeikommt und fragt, wie die Rolle geschmeckt hat, sagt es: „Ganz ehrlich, ich fand das Buch besser.“ Jan fragt Julia: „Bist du heute per Anhalter gefahren?“ – „Wieso?“ – „Du siehst so mitgenommen aus!“ Letzte Worte der U-BootKapitänin: „Leute, wie das stinkt hier drinnen. Hier muss mal dringend gelüftet werden.“

Lösung des Rätsels der letzten Woche: 7 6 4 9 3 5 8 1 2

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E C E A

dessen Würdigung sowie Verehrung gefördert. Chefredakteur Matthäus Fellinger analysierte in der KirchenZeitung die Bedeutung des Antrags von Franziska Jägerstätter. Mit der Aufhebung des Urteils „ließe sich versöhnter leben mit der Last der Geschichte. Tod und Gewalt hätten dann doch nicht das letzte Wort gehabt“, betonte Fellinger, der darin auch ein mögliches politisches Signal sah. Im Mai 1997 wurde das Nazi-Todesurteil gegen Franz Jägerstätter dann tatsächlich aufgehoben. Gute zehn Jahre später am 26. Oktober 2007 wurde er schließlich auch bei einem Festgottesdienst im Linzer Mariendom seliggesprochen. Franziska Jägerstätter sollte das noch persönlich miterleben. Sie starb 2013 mit 100 Jahren im Kreise ihrer Familie in St. Radegund.

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PAUL STÜTZ

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A C F D A B E E F A © Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

24. Februar 2022

Mittendrin im kunterbunten Fasching

RAVENSBURGER

Verkleiden macht Spaß

Schau genau und gewinne ein Buch! Einmal Prinzessin sein wie Elsa! Als Pirat auf große Fahrt gehen! Sich fühlen wie ein Tier! Verkleiden macht auch den Kindern am Bild viel Freude. Doch es haben sich acht Fehler beim zwei­ ten Bild eingeschlichen. Kannst du sie finden? X Kreuze die Fehler an, mach ein Foto und schick es per E-Mail an: kiki@ kirchenzeitung.at X oder schneide das Bild aus und sende es an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. X Einsendeschluss: 10. März 2022 X Gib auch bitte dein Alter an, denn wir verlosen Buchpreise!

BALDUIN BAUM

MANFRED TOPHOVEN/DEIKE

Egal wie sauer du bist – Dinos sind Saurier! Da lachen ja die Dinos! Das kleine Buch versammelt hunderte Dinowit­ ze. Es gibt auch schöne lustige Zeichnungen im Buch. Warum hatte der Argentinosaurus so ei­ nen langen Hals? Wegen der schönen Aussicht! X Thao Tran, Steffen Gumpert, Dinowitze zum Lesenlernen, Ravensburger Verlag 2021, 162 S., € 4,99

DA GEH ICH HIN Rätselrallye und Schatzsuche im Linzer Mariendom. Ausgestattet mit Fernrohr und Lupe kannst du Detektivin oder Detektiv in Österreichs größ­ ter Kirche sein. Es gilt, verbor­ gene Botschaften und Schätze zu entdecken. Wo sind Spitz­ bögen, Rosetten und Kreuzblu­ men zu finden? Woher kamen die vielen Steine für den Bau des Doms? X Die nächsten „Kinderdom“Termine für Kinder von 6–12 Jahren: Semesterferien 24., 25. und 26. Februar, www.kinderdom.at

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! – Deine Andrea X kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz


teletipps SONNTAG

27. Februar bis 5. März 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

27. FEBRUAR

9.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Schüttdorf in Zell am See. ServusTV 9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Stadtpfarrkirche St. Michael in Schwanenstadt, Oberösterreich. ORF 2 12.30 Orientierung. Gesichter der Armut in Österreich. – Studiogespräch Caritas-Präsident Michael Landau. – Caritas-Hilfe in der Ukraine. – ARM & REICH. Ausstellung Dom Museum Wien. ORF 2 19.40 Schätze der Welt (Dokumentation). Die Kathedrale von Reims, Frankreich. 3sat 20.15 Spätwerk (Drama, D, 2018). Ein alternder Schriftsteller, dessen letzte Erfolge lange hinter ihm liegen, überfährt während einer Lesereise unter Alkoholeinfluss einen Tramper. Er vertuscht seine Tat ... Dichtes Charakterdrama. One 22.30 Erlebnis Bühne (Konzert). Aus Erl: Leo Fall – Ein Walzer muss es sein. ORF III MONTAG

28. FEBRUAR

20.15 Die Abenteurer (Abenteuer, F/I, 1966). Drei abenteuerlustige Franzosen, zwei Männer und eine Frau, starten zu einer Schatzsuche in den Kongo, die für zwei tödlich endet. Lebendig inszenierter Abenteuerfilm, dem es nicht so sehr um vordergründige Spannung als um die Zeichnung verschiedener Charaktere unter extremen Bedingungen geht. arte 22.05 Burning (Mysterythriller, Südkorea, 2018). Ein verträumter Südkoreaner verliebt sich in eine frühere Schulkameradin, die nach einer Kenia-Reise mit einem mysteriösen Gefährten nach Hause zurückkehrt. Neben der meisterlichen Balance zwischen Thriller, psychologischer Erzählung und lyrischer Schönheit überzeugt der hintergründige Film auch durch exzellente Darsteller. arte DIENSTAG

1. MÄRZ

10.00 Klosterküche – Kochen mit Leib und Seele (Magazin). Kloster Isenhagen – Süßes für die Seele. hr 10.25 Bahnschatz Südtirol – Von Meran auf den Ritten (Dokumentation). Südtirol bietet Eisenbahnfreunden eine Vielzahl interessanter Bahnen. Um sie zu erkunden, bietet Meran einen idealen Ausgangspunkt. 3sat

Morgengedanken von Georg Schärmer, ehem. Direktor der Caritas Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 19.30 Das Wunder von Nairobi. Noten der Hoffnung. Wie durch ein Wunder ist inmitten des gefährlichsten Slums von Nairobi ein klassisches Jugendorchester entstanden. Bis dahin hatte kaum jemand in Korogocho eine Geige oder ein Cello gesehen. Heute wehen Bach-Sonaten über der rauchenden Mülldeponie. Doch es geht um weitaus mehr als Musik. Foto: Medea Film/Butta arte

Di 20.15 Urban Farming – Gärtnern fürs Klima. Laura Setzer und Juliane Ranck wollen Frankfurt zur essbaren Stadt machen – Obst und Gemüse in Parks, auf Grünstreifen und in Vorgärten. Gesunde Lebensmittel vor der Haustür, ohne Transportwege frisch auf den Tisch. Mit mittlerweile 200 GärtnerInnen motivieren sie Stadtmenschen zur Selbstversorgung. hr Foto: hr

ASCHERMITTWOCH 2. MÄRZ

20.15 Schwabenkinder (Drama, D/A, 2001). Die herzzerreißende Geschichte eines achtjährigen Vorarlberger Bauernbuben, der Ende des 19. Jahrhunderts von seinem Vater aus der Not heraus auf den schwäbischen Kindermarkt geschickt wird. Drama, das mit großem inszenatorischem Aufwand ein düsteres Kapitel jüngerer Sozialgeschichte beleuchtet. 3sat

16.45 FeierAbend (Religion). Fasten – ein Weg zum Selbst. Inge Daberer ist Kräuter-Expertin und zertifizierte „Basenfasten-Trainerin“, ihre Schwester Sissy Sonnleitner Haubenköchin. Beide verbindet ihre Liebe zum Kochen, und für beide ist die christliche Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt, von großer Bedeutung. ORF 2 19.00 Stationen (Religion). Fastenzeit – Anders leben, aber wie? In „Stationen“ wird von Menschen erzählt, die die Fastenzeit nutzen, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, als eine Art Training für die Beziehung zu Gott – oder die ganz neue Wege gehen, um die Welt gerechter und solidarischer zu gestalten. BR DONNERSTAG

3. MÄRZ

20.15 Land der Berge (Dokumentation). Juwel der Berge: Tannheimertal. Klare Seen, sprudelnde Bäche und die beeindruckenden Berghänge der Tiroler und Allgäuer Alpen machen die reizvolle Landschaft des Tannheimertals im Norden Tirols aus. ORF III FREITAG

4. MÄRZ

11.05 Narben – Philipps Kampf zurück ins Leben (Reportage). Bei einem Unfall mit dem Schweißgerät erlitt Philipp Bosshard schwere Verbrennungen. Seine Überlebenschance betrug zehn Prozent. Doch Aufgeben war nie eine Option für ihn. Nie hat er den Glauben daran verloren, dass er wieder ein selbstständiges Leben führen kann – obwohl das zum Zeitpunkt seines Unfalls unmöglich schien angesichts seiner Verbrennungen. 3sat

21.10 Die Seen des inneren Salzkammergutes (Dokumentation). Das „Drei-Seen-Land“ mit dem Grundl-, Toplitz- und Kammersee bietet viel mehr als nur Malakoff, Lederhosen und Narzissenfest. Es ist umrahmt von rau-herber, echter Natur. ServusTV SAMSTAG

5. MÄRZ

20.15 Klassik am Dom 2021 – David Garrett & Band (Konzert). Aus dem Linzer Mariendom, 2021. 3sat 23.10 Die Entdeckung der Unendlichkeit (Biopic, GB, 2014). Verfilmung der Biografie von Jane Hawking, der Ex-Ehefrau des britischen Physikers Stephen Hawking, über das Leben mit dem trotz seiner degenerativen Nervenerkrankung zum weltbekannten Raum-Zeit-Theoretiker avancierten Wissenschaftler. Berührend entfaltet sich die sehr versöhnliche Sichtweise der Frau, die ihrem Mann seine steile Karriere ermöglichte. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Begegnungen am Sonntagmorgen. So 7.05, Ö1. Gedanken. „Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“ Heidi Kastner über die Wurzeln und Blüten menschlicher Ignoranz. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Bings, Seelsorgeraum Bludenz, Vorarlberg. So 10.00, Ö2. cc/böhringer friedrich Menschenbilder. Gerechtigkeit ist ein großes Wort. Renate Winter, ehemalige Richterin und Präsidentin der UNO-Kinderrechtskommission. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Der unbändige Ketzer – Zum 100. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini“ von Otto Friedrich, Religionsjournalist. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Der unsolidarische Mensch. Neue Formen der Verantwortungslosigkeit. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Wort.Schätze. Situation von Minderheitensprachen in Österreich. Mo–Do 9.30, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. W. A. Mozart: Vesperae solennes de confessore KV 339; Requiem d-Moll, KV 626; Franz Thürauer: „Fremd.Sein.“ Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Annies Abenteuer. Die vergessene Biologin und Schriftstellerin Annie Francé-Harrar. Mi 21.00, Ö1. Im Gespräch. Die Erschöpfung der Frauen. Gespräch mit Franziska Schutzbach. Do 21.00, Ö1. Logos. Aufstehen für eine neue Welt – Auferstehung und revolutionäres Christentum. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Wenn der Papst in Audienz empfängt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

24. Februar 2022

Besinnungstage für Frauen, Männer, Senioren Aigen-Schlägl. Das Seminarzentrum des

Stifts Schlägl lädt zu Besinnungstagen ein. Den Beginn macht am 10. März ab 9 Uhr der Tag für Senior/innen mit zwei Vorträgen mit Herrn Maximilian Pühringer OPraem. Nach den Vorträgen und der heiligen Messe gibt es ein Mittagessen. Danach besteht die Möglichkeit für Aussprache und Beichte. Kursbeitrag inkl. Mittagessen: 25,– Euro. Von 11. März, 16 Uhr bis 13. März, 13 Uhr findet unter dem Titel „Hört die Stimme! Gottvertrauen in einer unsicheren Zeit“ die mehrtägige Veranstaltung für Männer statt. Geleitet wird sie von Herrn Paulus Manlik OPraem. Kursbeitrag inkl. Verpflegung/Aufenthalt im EZ 205,– Euro, im DZ 195,– Euro (Bildungsgutschein bereits abgezogen). Die Besinnungstage für Frauen leitet von 24. März, 16 Uhr bis 27. März, 13 Uhr Abt em. Martin Felhofer OPraem. Das Thema

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X Praktisches für den Kirchenchor, Vorstellung von neuen Chorbüchern und Noten aus dem Kirchenmusikreferat, Do., 10. 3., 19.30 Uhr, Ref.: MMag. Marina Schacherl, MMag. Andreas Peterl, Anmeldung erwünscht, spontan kommen möglich. Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X Propheten in den drei Religionen, ein Gesprächsabend zum Thema Propheten in Judentum, Christentum und Islam, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, mit Vertreterinnen anderer Religionen, Di., 15. 3., 19 Uhr, Ref.: Monika GreilPayrhuber, Anmeldung erforderlich.

lautet „Glaube und Leben als Geschenk“. Kursbeitrag inkl. Verpflegung/Aufenthalt im EZ 287,50 Euro, im DZ 272,50 Euro (Bildungsgutschein bereits abgezogen). BILD: JW/KIZ X Informationen und Anmeldung: Tel. 07281 8801-400, E-Mail: seminar@stift-schlaegl.at

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X BetreuerInnencafe, gemütliches Treffen für 24-Stunden-PersonenbetreuerInnen, Di., 15. 3., 14 Uhr bis 16 Uhr, Anmeldung erforderlich.

Ökumenischer Gebetstag der Frauen Am Fr., 4. März findet wieder der Ökumenische Weltgebetstag der Frauen statt. Dieser verbindet Frauen verschiedener Kirchen, Kulturen und Traditionen aus aller Welt. Die Liturgie wird jedes Jahr von Frau-

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X Mal-Kurs, Inklusionsangebot – für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Mo., 14. 3., 17 bis 19.30 Uhr, Di., 15. 3., 17 bis 19.30 Uhr, mit Klaus Seits, Anmeldung erforderlich. X Kreativcafé, Treffen in gemütlicher Atmosphäre, Do., 17. 3., 14 bis 16 Uhr.

en aus einem anderen Land vorbereitet. Termine in OÖ sind etwa: Bad Ischl, evang. Kirche, 17 Uhr; Gosau, evang. Kirche, 18 Uhr; St. Marien, Pfarrkirche, 19 Uhr; LinzDornach, Heilige-Geist-Kirche, 19 Uhr. X Infos: www.weltgebetstag.at

KiZ-Angebot

Festkonzert im Stift Wilhering Anlässlich des 90. Geburtstags von P. Balduin Sulzer (1932–2019) veranstaltet Violinistin Vera Kral am 15. März 2022 ein Festkonzert im Rahmen der „Wilheringer Notenköpfe“ im Stift Wilhering. Der Musiker, Pädagoge und Komponist prägte und förderte Generationen von Musikern und Musikerinnen. Folgende Werke stehen u. a. auf dem Programm: Divertimento in F-Dur KV 138, Wolfgang Amadeus Mozart

BILDUNG

Concerto F-Dur für Sopranblockflöte, Streicher und B.c., ­Giuseppe Sammartini Arie „Gott will Mensch und sterblich werden“ TWV 1:694, Georg Philipp Telemann Konzertante Invention op. 403 für Blockflöte solo und Streicher (gewidmet Michael Oman), Balduin Sulzer Poéme Gregorien op. 90, Fantasie für Sopran und Streichquartett über das „Salve Regina“ aus dem Zisterzienser-Choral, Balduin Sulzer

STUDIO 7

Vera Kral, Violine, Ute Gillesberger, Violine, Ulrike Landsmann, Viola, Vera Dickbauer, Violoncello, Andreas Reckenzain, Kontrabass, Martina Oman, Orgel Die KirchenZeitung verlost 2 x 2 Karten für dieses Konzert. Schreiben Sie bis Fr., 4. 3. (KW: „Balduin Sulzer“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X Künstliche Intelligenz als neue Religion?, Tagung zu sozialen, ethischen und politischen Dimensionen der KI, Do., 10. 3., 15 Uhr, Ort: ARS Electronica Center, Ref.: Dir. Mag. Gerfried Stocker, Prof. Dr. Michael Fuchs, Michael Hirschbrich, Alexandra Palkowitsch, Anmeldung: Kath. Bildungswerk OÖ, weiterbildung.katholischesbildungswerk@dioezese-linz.at, Tel. 0732 76 10 32 09. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 X KreuzWegStationen – LebensWegStationen, Fr., 11. 3., 17 Uhr bis So., 13. 3., 13 Uhr, Anmeldung bis 7. 3., Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X Denke, was dein Herz fühlt, Wie wir mit Meditation Herz und Verstand in Einklang bringen, Vortrag, Fr., 11. 3., 19 bis 21 Uhr, Ref.: Dr.med. Wolf-Dieter Nagl.


24 Termine NAMENSTAG

Matthias List ist Pfarrassistent für Linz-St.Markus und Dekanatsassistent für das Dekanat Linz-Nord. PRIVAT

Matthias (24. Februar) Die Übersetzung meines Namens Matthias als „Geschenk Gottes“ habe ich stets als wunderschönen Auftrag für mein Dasein und Wirken erlebt: Ein Geschenk von Gott höchstpersönlich zu sein für mich, für meine Lieben, auch für mein Engagement in der Kirche und für die Menschen – das hat mich immer gestärkt und auch ein bisserl stolz gemacht. Gerade um die Zeit meines Namenstages, wo der Winter langsam zu Ende geht und da und dort erste Frühlingsboten in der Natur sichtbar werden, bedeutet diese Zusage für mich, dass das Leben immer wieder stärker ist als der Tod und die Freude und Zuversicht so manches winterliche Eis aufbrechen kann. In diesem Sinne hoffe ich, dass ich immer wieder zu dem werde, was mir durch meinen Namen in die Wiege gelegt worden ist: Ein herzlicher Gruß und Geschenk unseres liebenden Gottes!

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen und Konzerten. Bitte erkundigen Sie sich vor Ort, wenn Sie einen Termin wahrnehmen möchten, ob dieser stattfindet. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

24. Februar 2022

SONNTAG, 27. FEBRUAR X Leopoldschlag. ­Gedenkmesse für Erzbischof Dr. Alois Wagner zum 20. Todestag, Pfarrkirche, 9 Uhr. X Linz, St. Peter. Fantastisch-fröhliche Faschings-Festivität, Lieder und Spiele am Faschingssonntag, Pfarrsaal, 15 Uhr, Ref.: Mag. Franz Zeiger. X Linz, Mariendom. Gottesdienst, Gospels und Spirituals, 10 Uhr, Vokalensemble Biber­vier, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. X Schwanenstadt. ORFFern­sehgottesdienst aus Schwanen­­stadt, ORF 2 und ZDF, 9.30 Uhr, mit Pfarrer und Gehörlosenseelsorger Mag. H ­ elmut Part, synchron zweisprachig in akustischer Sprache und in Gebärden­ sprache. X Urfahr, Stadtpfarrkirche. Gottesdienst mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Faschingsgottesdienst, alle Kinder sind eingeladen, verkleidet zu kommen, 9.30 Uhr. X Wels, St. Franziskus. ­Heilsam berühren – kontemplatives Handauflegen, ein ökumenisches Angebot, Pfarrkirche, 19 Uhr. MONTAG, 28. FEBRUAR X Vöcklabruck. Kirchenchor startet neu in Vöcklabruck, erste Probe: Pfarrzentrum, 19 Uhr, neuer Chorleiter: Sebastian Aigner, ein junger und erfahrener Musiker, hat als Schlagwerker unter anderem mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti, Mariss Jansons oder Franz Welser-Möst musiziert. DIENSTAG, 1. MÄRZ X St. Johann a. Walde. ­Kabarett, Gschneizt und kampelt, Mehrzweckhalle, 20 Uhr, mit Sara Brandhuber. MITTWOCH, 2. MÄRZ X Leonding-Hart, St. Johannes. Smartphone-Stammtisch Leonding, 9 bis 11 Uhr, Trainerin: H ­ annelore Hauer. X Linz, Mariendom. Gesänge zum Aschermittwoch, 18.15 Uhr, Domchor, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel,

Ltg.: Josef Habringer. X Steinerkirchen a. d. Traun. Computerkurs für EinsteigerInnen und interessierte NutzerInnen, Mittelschule Steinerkirchen, Computerraum, 19.30 Uhr, Ref.: Stefan Weißenberger. X Vöcklamarkt. Kirchenmusik, Werke von B. Hummel, J. S. Bach, M. Franck, A. Kirchner u. a., Pfarrkirche, 19 Uhr, Vokalensemble der Pfarre Vöcklamarkt, Ltg.: Christian Köpfle. X Wels, St. Franziskus. Aschermittwochsgottesdienst mit KünstlerInnen und musikalischer Gestaltung durch den Chor „Septakkord“, Pfarrkirche, 19 Uhr. X Wels, St. Josef. Gottesdienst mit Aschenkreuz, Pfarrkirche, 19 Uhr. DONNERSTAG, 3. MÄRZ X Grünau. Spirituelle Wegbegleitung, „Dem Leben trauen“, Meditationstage, Marienheim, 18 Uhr bis 6. 3., Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser. X Linz. Impuls in der Fastenzeit, Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen, online, 19 Uhr, Ref.: Mag. Lucia Göbesberger. X Wels. Buchpräsentation „Blickpunkt 2021“ mit Podiumsgespräch, die Publikation „Blickpunkt 2021“ zeigt die Vielfalt diözesaner Bautätigkeit in den vergangenen fünf Jahren sowie Möglichkeiten, baulichen Herausforderungen zu begegnen, im Podiumsgespräch werden verschiedene Aspekte des ­Themas „Pfarrliches Leben – gestaltete Räume“ beleuchtet, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19 Uhr, auf dem Podium: Mag. Reinhold Prinz, MMMag. Hubert Nitsch und Dr. Josef Keplinger, die Veranstaltung wird zusätzlich via Live-Stream mit folgendem Link übertragen: https:// youtu.be/40O5-MZxfNQ, die Aufzeichnung kann anschließend über diesen Link nachgesehen werden, aus organisatorischen Gründen ersuchen wir um Anmeldung mit dem Hinweis auf eine Teilnahme in Präsenz oder online (regina.walchshofer@dioezese-linz.at). FREITAG, 4. MÄRZ X Linz. Schnupperkurs Smartphone, erste Schritte am Smartphone und Kennenlernen unseres Ange-

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bots, Diözesanhaus, 9.30 bis 11.30 Uhr, Ref.: Josef Kaltenhuber, Astrid Gaisberger. X Schwanenstadt. Spirituelles Wochenende, Zu Gott hinwenden – im Gebet, im Gespräch, in der Stille, Exerzitienhaus der Kreuzschwestern, 15 Uhr bis 6. 3. X Steyr. Einführung in die Biografiearbeit, Steyr, Dominikanerhaus, 16 bis 20.30 Uhr, Ref.: Astrid Gaisberger. X Wels, Herz-Jesu. Multimediavortrag Norwegen, Pfarrheim, 19 Uhr, Ref.: Peter Bauer. X Wels, St. Josef. Kreuzwegandacht in der Kirche, 15 Uhr. X Wels, St. Josef. „Pilgern im Alltag“, wir nehmen einen Impuls zur Fastenzeit mit auf den Weg (bei jedem Wetter), Treffpunkt beim Pfarrheim, 16 bis 17.30 Uhr. SAMSTAG, 5. MÄRZ X Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria-Puchheim, gemeinsames Gebet um Vertiefung im Glauben, für Familien und um geistliche Berufe, „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14), Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Gestaltung: Maienschwestern vom Karmel, Zelebrant: P. Paul Weingartner OCD, Linz. X Linz. Ich bin eine Schatzkiste, Neurodings-Workshop, findet online statt, 9.30 Uhr, Haus der Generationen, Ref.: Gudrun Scharax. SONNTAG, 6. MÄRZ X Linz, Mariendom. Missa Quinti Toni, Orlando di Lasso, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Schwanenstadt. Gottes­dienst mit Übersetzung in Gebärden­sprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. X Urfahr, Stadtpfarrkirche. Gottesdienst mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X Vorchdorf. Kommen Rührgeräte in den Himmel?, Frauenfilmnacht, Pfarrsaal, 18 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Gottesdienst, kfb-Suppensonntag am Familienfasttag, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.

AUSSTELLUNG – BESONDERE TERMINE – THEATER X Linz. Ein Tag in Braunau am Inn (26. März 2022), Führung durch das Heimathaus und die Stadtpfarrkirche mit Kons. Wolfgang Auer, anschließend Stadt-Spaziergang mit Florian Kotanko und Franz Koppelstätter, zum Thema „kontaminierte Orte“, Zeitgeschichte in Braunau, Anm. bis 21. 3., E-Mail unter: dkv@ dioezese-linz.at oder unter Tel. 0732 99 51 51 45 31 (vormittags). X Linz. Schule für Architektur ohne Lehrerin und Lehrer, Heidulf Gern-

gross, Galerie-halle Linz, Sa., 26. 2., 14 bis 17 Uhr, Eröffnung der Ausstellung des Architekten und Künstlers, Mi. und Do., 10 bis 18 Uhr, und Fr., 10 bis 14 Uhr, bis 29. 3. X Linz. Erich Ruprecht – Bilder, Ausstellung, Hofkabinett Linz, bis 18. 3., Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 16 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung, Tel. 0664 38 25 345. X Linz. Das fast perfekte Geheimnis, Theater, Theater Maestro, Premiere: 26. 2., 20 Uhr, weitere Spiel-

termine: Do., 3. 3., 20 Uhr, So., 6. 3., 18 Uhr. X Linz, Ursulinenkirche. Aschermittwoch mit Kunst, Liturgie mit Aschenkreuz, Mi., 2. 3., 20 Uhr, Predigt: Markus Schlagnitweit, Musik: Werke von Johann Sebastian Bach, Karl Brandstötter, Tenor, Anton Reinthaler, Orgel, im Anschluss Eröffnung der Kunstinstallation mit Einführung durch Dr. Martina Gelsinger, Memento Mori, Ausstellung: bis 15. 4.


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HINWEISE Der „Jahreszeitentisch“ mit Heidi Rossak. Auf dem Jahreszeitentisch wird der Jahreslauf der Natur für Kinder sichtbar gemacht. Kleine Püppchen und Figuren beleben das Geschehen und helfen, die Zusammenhänge spielerisch nachzuvollziehen. Heide Maria Rossak, Autorin des Buches „Sinnvolles Spielzeug“, spricht in ihrem Online-Vortrag am Mo., 28. Februar um 20 Uhr über die verschiedenen Gesichter des Jahreszeitentischs und wie man mit kleinen Kindern über Spiritualität sprechen kann.

LITURGIE mit Verschwörungstheorien, Rechtspopulismus, den Zustand der Demokratie und vieles mehr diskutieren sowie über seine Bücher sprechen. X Info und Anmeldung: christian.stoebich@ aon.at, www.antifawels.wordpress.com

SONNTAG, 27. FEBRUAR 8. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sir 27,4–7 APs: Ps 92,2–3.13–14.15–16 L2: 1 Kor 15,54–58 Ev: Lk 6,39–45

X Heide Maria Rossak: „Sinnvolles Spielzeug“, 2021, 190 Seiten, € 24,90, bestellbar unter www.spielendsein. at, Anmeldung Vortrag unter kontakt@spielendsein.at

Erzählcafé Menschen mit Behinderung. Um Menschen mit Behinderung vor den Vorhang zu holen, veranstaltet das Empowerment-Center des KI-I regelmäßig ein Erzähl-Café. Diesmal, am Di., 1. März erzählt Maria Zika von 14 bis 16.30 Uhr im Empowerment Center des KI-I in der Bethlehemstraße 3 aus ihrem Leben. Maria Zika ist ein Mensch mit Lernschwierigkeiten und arbeitet im Empowerment-Center des KI-I als PeerBeraterin und Persönliche Zukunftsplanerin. X Anmeldung: office@emc.ki-i.at oder 0732 272862

Politischer Aschermittwoch. Am 2. März veranstaltet die Welser Antifa den 12. Politischen Aschermittwoch um 20 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg. Autor und Journalist Robert Misik wird mit dem früheren Antifa-Vorsitzenden Robert Eiter aktuelle Themen wie den Umgang

MONTAG, 28. FEBRUAR L: 1 Petr 1,3–9 APs: Ps 111 (110),1–2.5–6.9 u. 10c Ev: Mk 10,17–27

Der Journalist und Autor Robert Misik

X Infos und Anmeldung: www.schlosspuchberg. at oder 0372 4247537, Kursbeitrag € 50,–

AKTIV – KOMMUNIKATIV – OUTDOOR – KINDERBETREUUNG Andorf. FIM, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Franking. Pfarrheim, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Linz. Haus der Frau, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Linz, Marcel Callo. Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Reichersberg. Stift, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Rohrbach. Pfarrzentrum, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Steyr. Bildungszentrum Dominikanerhaus, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 3. 4., 9 bis 18 Uhr. Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 9. 4., 9 bis 18 Uhr. Ried. Bildungszentrum Franziskushaus, Sa., 9. 4., 9 bis 18 Uhr. Sarleinsbach. Pfarrheim, Sa., 9. 4., 9 bis 18 Uhr. Tragwein. Bildungshaus Greisinghof, Sa., 9. 4., 9 bis 18 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 9. 4., 9 bis 18 Uhr, Kurs 2. Wels. Bildungshaus Schloß Puchberg, Sa., 9. 4., bis 18 Uhr, Kurs 1. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 10. 4., 9 bis 18 Uhr, Kurs 1. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 10. 4., 9 bis 18 Uhr, Kurs 2.

Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

PERTRAMER

Tagung für ältere Bauern und Bäuerinnen. Im Bildungshaus Schloss Puchberg findet von Mo., 7. März bis Mi., 9. März eine Tagung für ältere Bauern und Bäuerinnen (58 bis 90+ Jahre) vom Land statt. Auf dem Programm stehen Vorträge über wichtige Themen des Lebens, Diskussionen, Erfahrungsaustausch und Stunden der Geselligkeit und Gemeinschaft. Begleitet und organisiert wird die Tagung von Maria Pühringer und Helmut Außerwöger, Vortragende sind u. a. Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Landesbäuerin Johanna Haider oder Dr. Adi Trawöger.

EHEVORBEREITUNGSKURSE 2022 X X X X X X X X X X X X X X X X X X

Lesejahr C Lesereihe II

Workshop und Lesung mit Andreas Knapp. Andreas Knapp gilt als der wirkmächtigste geistliche Dichter des deutschen Sprachraums der Gegenwart. Am Sa., 12. März ab 10 Uhr regt er im Bildungszentrum St. Franziskus (Ried i. I.) dazu an, sich auf die Suche nach einer angemessenen, verständlichen Gottesrede zu begeben. Im Anschluss gibt es um 17 Uhr eine Eucharistiefeier und um 19 Uhr folgt die Lesung. X Anmeldung: franziskushaus@ dioezese-linz.at oder 07752 82742, Kosten inkl. Lesung € 40,– X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

DIENSTAG, 1. MÄRZ L: 1 Petr 1,10–16 APs: Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4 Ev: Mk 10,28–31 MITTWOCH, 2. MÄRZ Aschermittwoch. L1: Joël 2,12–18 APs: Ps 51,3–4.5–6b.12–13.14 u. 17 L2: 2 Kor 5,20 – 6,2 Ev: Mt 6,1–6.16–18 DONNERSTAG, 3. MÄRZ L: Dtn 30,15–20 APs: Ps 1,1–2.3.4 und 6 Ev: Lk 9,22–25 FREITAG, 4. MÄRZ Hl. Kasimir, Königssohn. L: Jes 58,1–9a APs: Ps 51 (50), 3-4.5–6b.18–19 Ev: Mt 9,14–15 SAMSTAG, 5. MÄRZ L: Jes 58,9b–14 APs: Ps 86 (85), 1–2.3–4.5–6 Ev: Lk 5,27–32 SONNTAG, 6. MÄRZ 1. Fastensonntag. L1: Dtn 26,4–10 APs: Ps 91,1–2.10–11.12–13.14–15 L2: Röm 10,8–13 Ev: Lk 4,1–13

AUSSAATTAGE 28. 2.: 1. 3.: 2. 3.: 3. 3.: 4. 3.: 5. 3.: 6. 3.:

Wurzel Wurzel bis 16, ab 17 Blüte Blüte Blüte bis 11, ab 12 Blatt Blatt Blatt Blatt bis 8, ab 9 Frucht

Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.


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24. Februar 2022

MARTERL-VOTIVBILD-MALER Franz Wasserbauer Brucknergasse 3, 4616 Weißkirchen bei Wels

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MUNDARTDICHTUNG Gedichtbände in Mostviertler Mundart für jeden Anlass um € 14,– beim Autor Alois Kutsam, Schmiedemeister, Wachtberg 40, 4441 Behamberg, 07252 722 61.

Der Mariendom Linz ist die größte Kirche Österreichs und wurde zwischen 1862 und 1924 im Stil der Neugotik errichtet. Seit 1909 ist er Kathedrale und Sitz des Bischofs der Diözese Linz. Für die Planung und Ausführungsleitung der erforderlichen Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten sowie für die bauliche Weiterentwicklung wird gesucht:

PARTNERSCHAFT Schön, dass Du da bist! Ich: männlich, 45 Jahre, 1,84 groß, ehrlich, katholisch, kinderlos, l­edig, Nichtraucher, romantisch, treu, aus dem Innviertel, suche die wahre ­Liebe. Freue mich, von Dir zu lesen! ­Zuschriften an KirchenZeitung, ­Chiffre 02/2022, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

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Die Entlohnung erfolgt im Rahmen eines Werkvertrages und orientiert sich an den aktuellen Honorarleitlinien der Bundeskammer der Architekten (HOA). Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen richten Sie bitte bis spätestens 31. März 2022 (Datum des Einlangens) an: Bischof-Rudigier-Stiftung, Herrenstraße 26, 4020 Linz z.Hd. Mag. Clemens Pichler, clemens.pichler@dioezese-linz.at

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Informationen zu Anforderungsprofil, Rahmenbedingungen und Ansprechpersonen erhalten Sie auf https://www.mariendom.at sowie unter https://www.dioezese-linz.at/jobs.

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AK-ONLINE-BIBLIOTHEK ERWEITERT IHR ANGEBOT

3.500 neue Filme zum Streamen Mit ihrer Online-Bibliothek bietet die AK Oberösterreich kostenlos E-Books, Magazine, Hörbücher und Sprachkurse an. Ab sofort kann man zudem unter ooe.arbeiterkammer.at/­ filmfriend mehr als 3.500 Filme, Dokumentationen, Serien sowie Kinder- und Jugendfilme nutzen.

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ie heimischen Filmfreunde/-innen dürfen sich dabei auf ganz besondere Schmankerl, die in oberösterreichischen Kinos nur selten zu sehen sind, freuen. Das neue AK-Angebot beinhaltet nämlich auch viele preisgekrönte Filme, die auf renommierten internationalen Festivals wie Sundance, Venedig und Berlinale große Erfolge gefeiert haben.

Alle Filme können auf TV-Geräten per App sowie auf PC/Mac, Tablet oder Smartphone über den Internetbrowser komfortabel gestreamt werden. Und das werbefrei, ohne Streaming-Limit und 24 Stunden am Tag an sieben Tagen pro Woche verfügbar. Mit der App „filmfriend Österreich“ sind Downloads und eine Offline-Nutzung möglich (Details auf ooe.arbeiterkammer.at). Die Altersfreigabe für Kinder wird bei der Anmeldung automatisch geprüft, nutzerbezogene Daten werden nicht erhoben. Wie funktioniert‘s? Das kostenlose digitale Filmangebot der AK-Bibliothek Oberösterreich ist unter ooe.arbeiterkam-

mer.at/filmfriend zu finden. Die Anmeldung erfolgt mit Ausweisnummer und Passwort. Wer bis jetzt noch kein kostenloses AK-Bibliothekskonto hat, kann sich jederzeit unter ooe.arbeiterkammer.at/bibliothek registrieren.

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Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at

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Fasten mit Weitblick auf Burg Altpern Fasten auf Burg Altpernstein bedeutet loslassen, durchatmen und sich frei fühlen! Angeboten werden 15 Fastenwochen im Frühjahr sowie Herbst mit verschiedenen Fastenmethoden und begleitenden Aktivitäten. Ausgebildete Fastenleiter/ innen begleiten die Gäste auf ihrem Weg zu Einkehr, Neuausrichtung und einem Gefühl der Leichtigkeit. Bei jeder Fastenwoche sind eine Ganzkörpermassage, sanfte Yogaeinheiten sowie die Nutzung der Infrarotkabine inkludiert. Alle Fastenleiter/innen, Termine und Programme unter www.fastenmitweitblick.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth ­Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter ­Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 60,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN


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Hohe Wellen und stürmisches Meer, orkanartige Windböen und tiefschwarze Wolken, die jederzeit einen Regenguss erwarten lassen: Das Wetter bei Caesarea am Meer – einer wichtigen Stadt der Apostelgeschichte – ist ein sprechendes Bild für die Situation der Kirche. HINTERMAIER

Linzer Bibelkurse zur Apostelgeschichte: Impulse für die Kirche von heute Nachdem der Start der Bibelkurse an 33 Orten der Diözese im Jänner coronabedingt verschoben werden musste, kann es nun endlich losgehen. Hier finden Sie alle Termine des jeweils ersten Abends, der unter dem Thema steht: Das Feuer neu entfachen. Die Bibelabende beginnen, wenn nicht anders angegeben, um 19 Uhr.

X Attnang-Puchheim. Maximilianhaus, Di., 8. 3., Ref.: Renate Hinterberger-Leidinger. X Bad Goisern. Katholisches Pfarrheim, Do., 17. 3., Ref.: Renate Hinterberger-Leidinger. X Bad Zell. Pfarrheim, Do., 3. 3., Ref.: Ingrid Penner. X Ebensee. Pfarrheim, Do., 3. 3., Ref.: Renate Hinterberger-Leidinger. X Enns-St. Marien. Pfarrheim, Mo., 28. 2., Ref.: Reinhard Sticksel. X Gallneukirchen. Pfarrzentrum St. Gallus, Di., 8. 3., Ref.: Ingrid Penner. X Gampern. Pfarrheim, Do., 10. 3., Ref.: Renate Hinterberger-Leidinger. X Hochburg. Pfarrheim Duttendorf, Do., 10. 3., Ref.: Reinhard Stiksel. X Lengau. Pfarrzentrum, Do., 3. 3., Ref.: Reinhard Stiksel. X Leonstein. Pfarrheim, Do., 3. 3., Ref.: Franz Kogler. X Lest bei Freistadt. Mo., 7. 3., Ref.: Martin Zellinger. X Linz. Bischofshof, Festsaal, Mi., 16. 3., 16 bis 18.15 Uhr, Ref.: Reinhard Stiksel. X Linz. Urbi@Orbi, Fr., 11. 3., Ref.: Franz Kogler. X Linz, St. Markus. Mo., 7. 3., Ref.: Reinhard Stiksel. X Linz, Stadtpfarre. Pfarrsaal, Do., 2. 6. (!), 9.45 bis 12.15 Uhr, Ref.: Ingrid Penner. X Losenstein. Pfarrzentrum, Do., 3. 3., Ref.: Hans Hauer. X Mondsee. Pfarrsaal, Mo., 14. 3., Ref.: Renate Hinterberger-Leidinger. X Munderfing. Pfarrsaal, Mi., 9. 3., Ref.: Josef Pollhammer.

X X X X X X X X X X X X X X X

Pabneukirchen. Pfarrzentrum, Di., 8. 3., Ref.: Martin Zellinger. Pennewang. Mehrzweckhalle, Mi., 23. 3., Ref.: Martin Zellinger. Pupping. Shalom Franziksanerkloster, Fr., 11. 3., Ref.: Franz Schlagitweit. Raab. Pfarrheim, Fr., 11. 3., Ref.: Martin Zellinger. Rannariedl. Pfarrheim, Do., 17. 3., Ref.: Franz Schlagitweit. Ranshofen. Pfarrheim, Mo., 28. 2., Ref.: Martin Zellinger. Ried im Innkreis. Franziskushaus, Mi., 9. 3., Ref.: Reinhard Stiksel. Schlierbach. SPES, Mo., 21. 3., Ref.: Franz Kogler. Schlüßlberg. Pfarrheim, Do., 24. 3., Ref.: Martin Zellinger. Suben. Pfarrheim, Do., 3. 3., Ref.: Martin Zellinger. Unterweißenbach. Pfarrheim, Mo., 7. 3., Ref.: Ingrid Penner. Viechtwang. Pfarrheim, Mi., 9. 3., Ref.: Franz Kogler. Walding. Pfarrheim, Do., 10. 3., Ref. Martin Zellinger. Weibern. KIM-Zentrum, Mi., 16. 3., Ref.: Martin Zellinger. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Mo., 14. 3., Ref.: Franz Kogler.

Die weiteren Termine der einzelnen Orte erfahren Sie im jeweiligen Pfarrheim bzw. unter X https://www.dioezese-linz.at/bibelwerk/lbk22 X Anmeldung in der jeweiligen Pfarre bzw. beim Bibelwerk Linz, Tel. 0732 76 10-3231 oder bibelwerk@dioezese-linz.at


28 Kultur FÜR SIE GELESEN

Salzburgs Erzbischof Macheiner Ein Blick über die Linzer Diözesangrenze hinaus nach Salzburg führt zu einer Bischofspersönlichkeit, der zwar nur kurz, aber zu einer entscheidenden Zeit an der Spitze der ­Erzdiözese stand. Eduard Macheiner ­leitete die Erzdiözese Salzburg von 1969 bis 1972. Der v ­ oluminöse Band zu Leben und Wirken Mach­einers geht auf ein wissen­ schaftliches Symposium zurück. Macheiner, geboren 1907, wurde 1932 zum P ­ riester geweiht. Er war Kooperator, Domvikar und Sekretär von Erzbischof Waitz. Nach dem Krieg war er Pfarrer in B ­ ischofshofen und Tamsweg, ehe er Leiter des Katechetischen Amtes (bis 1969) wurde. 1963 zum Weihbischof ernannt, nahm er am 2. Vatikanischen Konzil teil. 1968 fand in Salzburg die erste Diözesansynode im deutschsprachigen Raum zur Umsetzung der Ergebnisse des Konzils statt. Als Promotor der Synode spielte Macheiner eine entscheidene Rolle bei der „Erneuerung der Erzdiözese Salzburg durch lebendige Christengemeinden“. Als Erzbischof verstand er sich als Brückenbauer, stets orientiert am Geist des Konzils. Die ersten Pfarrgemeinderatswahlen bereits im Jahr 1969 zeugen davon, um nur ein Beispiel zu nennen. JW Th. Mitterecker, W. Neuper, A. Rinnerthaler, D. W. Winkler: Erzbischof Eduard Macheiner. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2021, 736 Seiten, € 39,50.

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Mit Spenden wird ein Theaterprojekt von Daniela Dett und Henry Mason finanziert

Shakespeare und Popmusik gemeinsam auf der Bühne Selbst ein Theaterprojekt zu finanzieren ist nicht einfach. Die Musicaldarstellerin Daniela Dett und Theatermacher Henry Mason wollen aber unbedingt Shakespeare auf die Bühne bringen und starten nun ein ungewöhnliches Spenden-Projekt. Wer für den Theaterabend spendet, erhält dafür ein Dankeschön und kann Gesangsstunden, eine Wohnzimmer-Lesung, den Besuch einer Probe oder ein Treffen mit den Schauspielern gewinnen. Daniela Dett ist Ensemblemitglied am Linzer Musiktheater und Publikumsliebling. In kirchlichen Kreisen ist sie vielen auch als Unterstützerin der Initiative gegen Menschenhandel von Solwodi bekannt. Als „Mutter Oberin“ hat sie in „Sister Act“ am Linzer Musiktheater im Jahr 2019 die Herzen des Publikums erobert. Reizwort Liebe. Da freie Produktionen schwierig zu finanzieren sind und die beiden Schauspieler faire Honorare zahlen wollen, haben sie entschieden, ein sogenanntes „Crowdfunding-Projekt“ zu starten. Theaterbegeisterte können nun bis zum 14. März das Projekt durch Spenden unterstützen. Das Stück, das die beiden auf die Beine stellen wollen, heißt: „Down with love. Reloaded.“ Die erste Folge dieser unkonventionell erzählten Geschichte mit Text und Musik wurde bereits 2005 auf die Bühne gebracht. Nun folgt im September 2022 gemeinsam

mit einer Band die Fortsetzung. Worum geht es? – Das Theaterstück von und mit Daniela Dett und Henry Mason greift auf Dialoge aus William Shakespeares Komödie „Viel Lärm um nichts“ zurück. Dazu gibt es Songs aus fast hundert Jahren Popularmusik. In den Hauptrollen sind die beiden Schauspieler als Benedikt und Beatrix zu erleben. Für die beiden ist „Liebe” ein Reizwort. Denn vor sechzehn Jahren ging nicht nur ihre Beziehung in die Brüche, sondern auch ihre Band. Jetzt spielen „Benedikt & Beatrix“ auf Anregung ihres alten Freundes und Bandleaders Don ein allerletztes Konzert. Dabei kommen Gefühle hoch, die beide längst überwunden glaubten. Vielleicht haben sie doch nicht miteinander abgeschlossen? – So lautet die knappe Inhaltsangabe zum Stück. Musikalisches Feuerwerk. Daniela Dett und Henry Mason liefern sich ein komödiantisches, literarisches und musikalisches Feuerwerk, bei dem kein Auge trocken bleibt. Musiker/innen, Theatermitarbeiter/ innen und Daniel Große Boymann unterstützen die beiden auf und hinter der Bühne. Die Uraufführung ist für 22. September im Posthof Linz geplant.

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ELISABETH LEITNER

X Infos zum Projekt: https://www.shakespear­ egradaus.at. Weitere Vorstellungen: am 24., 25. und 26. September 2022. Momentan ist noch kein Kartenverkauf möglich.

Henry Mason, Schauspieler und Theatermacher (li.) und Publikumsliebling Daniela Dett

KLAUS HUEMER


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Kunst & Kultur 29

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KULTURLAND

Sakrale Motive hat Josef Geißler für seine Arbeiten ausgewählt.

GEISSLER

Verwittertes Holz und Farbe Josef Geißler stellt noch bis Mitte März seine künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre im Diözesanhaus Linz (Raum der Mitte) aus. Zu sehen sind vor allem Monotypien und Arbeiten auf Holz. „Monotypie“ – „ein einziges Bild“ – ist ein im 17. Jahrhundert erfundenes Verfahren der Bildenden Kunst. Das Besondere an Monotypie ist, dass es immer nur

n Kunst in der Fastenzeit. In der Reihe „Memento Mori – Kunst in der Fastenzeit“ ist von 2. März bis 15. April im Kirchenraum der Linzer Ursulinenkirche ein Bild aus der Serie „Rainbows“ von Béatrice Dreux zu sehen. – Unter dem Leitthema „Memento Mori“ (Gedenke des Todes) werden seit rund drei Jahrzehnten Künstlerinnen und Künstler mit bereits bestehenden Werken oder ortspezifischen Interventionen für den Zeitraum von Aschermittwoch bis Karfreitag in die Linzer Ursulinenkirche eingeladen. Die Tradition, die Krypta in dieser Zeit zu öffnen, musste coronabedingt unterbrochen werden. Nachdem 2021 Heribert Friedl den Kirchenraum mit einer Klanginstallation bespielt hat, wird 2022 ein Bild von Béatrice Dreux in Dialog mit dem Raum treten.

einen Abzug des Bildes gibt. Interessante Effekte entstehen durch Übermalungen im Stil alter Meister. Die Arbeiten auf altem, verwittertem Holz stellen oft sakralen Motive dar, teilweise in Anlehnung an die Ikonenmalerei. Das Wechselspiel des Grundmaterials mit den aufgebrachten Formen und Farben kann eine besondere Spannung erzeugen. ELLE Béatrice Dreux, Dancing Rainbow, 2019 LUKAS DOSTAL

Präsentation der Publikation: „Im Blickpunkt“ Bildungshaus Schloss Puchberg. In den vergangen fünf Jahren hat die Diözese Linz an die 900 kirchliche Bauprojekte durchgeführt: dazu gehören Renovierungen, künstlerische Neugestaltungen, Um- und Neubauten von Friedhöfen und Aufbahrungshallen. 752 Projekte sind noch am Laufen. 113 Photovoltaik-Anlagen wurden errichtet. Am Do., 3. März präsentiert Finanzdirektor Reinhold Prinz gemeinsam mit Hubert Nitsch, Leiter des Kunstreferats, und Josef Keplinger, Liturgiereferent der Diözese Linz, die Publikation „Im Blickpunkt – Bauprojekte 2017 – 2021“ und lädt zu einer Diskussion über „Pfarrliches Leben – gestaltete Räume“ ein.

X Aschermittwoch-Liturgie mit Eröffnung: 2.3., 20 Uhr. Kunstgespräch: Do., 7.4., 18 Uhr, Ort: Ursulinenkirche Linz. Infos zu aktuellen Bestimmungen unter: www.ursulinenkirche.at

Neugestaltung des Altarraums in der Pfarrkirche Bad Zell MARKOWETZ

Die Veranstaltung findet im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels statt. Beginn ist um 19 Uhr. X Anmeldung: Abteilung Kirchliches Bauen, Tel. 0732 79 800-1457. Die Veranstaltung wird via Live-Stream übertragen. Den Link dazu finden Sie auf: www.kirchenzeitung.at/service

n nextcomic in Linz. „Märchenprinz“ – das ist der Titel von Ingrid Wurzinger-Leitners Ausstellung im Rahmen von nextcomic 22. Die gestickten Bilder mit gesellschaftskritischen Botschaften werden ab 11. März in der Kunstsammlung des Landes OÖ gezeigt. X Info: geöffnet jeweils dienstags bis freitags und nach Terminvereinbarung, Tel. 0732 7720-16395


30 Personen

24. Februar 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE n Am 21. Februar 2022 wurde Sr. M. Johanna Brandstätter SCSC vom Orden der Kreuzschwestern, Missionsschwester in Indien, 100 Jahre alt. X Mehr über die Jubilarin, die aus Grünburg stammt, auf den Seiten 6 und 7.

Am 21. Februar 2022 vollendete Sr. Adelheid (Aloisia) Baumgartner FMM vom Orden der Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens, frühere Missionsschwester in Liberia und Südafrika, ihr 80. Lebensjahr. Sie ist gebürtig aus Arbing, trat 1960 in den Orden der Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens ein und machte die Ausbildung zur Kindergärtnerin. Anschließend folgte ein zweijähriges Studium in London. 1970 reiste Sr. Adelheid nach Liberia, wo sie in Monrovia die Aufsicht über einen Kindergarten übertragen bekam. Fünf Jahre später sollte sie eine Missionsstation samt Schule im Landesinneren mit aufbauen. Wieder zurück in Monrovia betreute sie u. a. zum Tode verurteilte Gefangene, die auf ihre Hinrichtung warteten. Nach einem vierjährigen Aufenthalt in Frankreich und Rom kam sie schließlich 1984 nach Südafrika und war dort für die Ausbildung der Kindergärtnerinnen zuständig. Jahre später arbeitete sie in einem Aidshospiz und mit Flüchtlingen aus Mosambik. Im Oktober 2016 kam die Missionarin wieder zurück nach Österreich, sie lebt heute in ihrer Gemeinschaft in Wien. Am 22. Februar 2022 feierte Friedrich Traunwieser, Pfarrprovisor in Weichstetten, seinen 75. Geburtstag. Er stammt aus Waizenkirchen und wurde 1973 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Traun und Großraming war er von 1980 bis 1987 Pfarrer in Großraming, wirkte anschließend als Pfarrer in Münzkirchen und als Seelsorger in St. Roman. 2017 wurde Friedrich Traunwieser zum Pfarrmoderator von St. Marien und Niederneukirchen bestellt, seit 2018 ist er zusätzlich Pfarrprovisor von Weichstetten. Am 22. Februar 2022 wurde KonsR Josef Kramar CanReg, Augustiner-Chorherr von St. Florian, 70 Jahre alt. Er stammt aus Haidershofen (NÖ), trat 1970 in das Stift St. Florian ein und empfing 1977 die Priesterweihe. Nach Kaplansposten in Mauthausen, LinzEbelsberg und Vöcklabruck war Kramar von 1990 bis 2013 Pfarrer in Windhaag bei Freistadt, ab 1994 war er zusätzlich Seelsorger von Grünbach und ab 2008 außerdem von Sandl. Von 2013 bis 2019 war Kramar Pfarrer in Timelkam und Ungenach. Er steht in Haid,

Pucking und Ansfelden als Kurat für Aushilfen zur Verfügung. Am 24. Februar 2022 vollendet Kanonikus KonsR Klaus Dopler, Pfarrer in Gallneukirchen, sein 65. Lebensjahr. Er stammt aus Bad Schallerbach. Nach dem Studium der Ang­ listik und kombinierten Religionspädagogik in Salzburg und der Fachtheologie in Salzburg und Linz wurde er 1985 zum Priester geweiht. MMag. Dopler war dann Kooperator in WelsSt. Stephan und Eferding. Von 1991 bis 1999 war er Religionsprofessor und Regens am Bischöflichen Gymnasium Petrinum, von 1998 bis 2002 Pfarrmoderator in Bad WimsbachNeydharting. Seither ist er Pfarrer in Gallneukirchen und seit 2021 zusätzlich Pfarrprovisor von Treffling (dort war er von 2002 bis 2011 bereits Pfarrmoderator). Seit 2018 ist Klaus Dopler Geschäftsführender Vorsitzender des Priesterrates der Diözese Linz. Er ist außerdem Geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerks der Diözese Linz. Seit 2014 gehört er dem Linzer Domkapitel an, in dieser Funktion ist er auch Firmspender. Am 24. Februar 2022 feiert Alois Giglleitner, Personalreferent bei Pastorale Berufe, seinen 60. Geburtstag. Er ist in Grieskirchen geboren und legte am dortigen BORG 1980 die Matura ab. Das Studium der Selbständigen Religionspädagogik an der KU Linz schloss er 1988 ab. Nach dem Unterrichtspraktikum stieg er hauptberuflich 1989 als kirchlicher Jugendleiter im Dekanat Peuerbach ein. Von 1994 bis 1999 arbeitete er als theologischer Assistent bei der Katholischen SchülerInnenJugend der Diözese Linz. Im Jahr 2000 wurde er Ausbildungsleiter für Theologiestudierende. Neben dem Betreiben einer kleinen BioLandwirtschaft, übernommen 1991, ist Alois Giglleitner zudem als Supervisor tätig und absolvierte die Ausbildung zum Gemeindeberater und Organisationsentwickler, was er bis 2010 auch nebenbei ausübte. Seit 2011 ist er als Personalreferent mit Schwerpunkt Personalentwicklung in der Abteilung Pastorale Berufe beschäftigt. Ehrenamtlich engagierte er sich beim Verband der Bio-Bauern, in der Pfarre St. Thomas bei Waizenkirchen (u. a. als PGR-Obmann) und aktuell in der Kommunalpolitik bzw. auf Bezirksebene. Alois Giglleitner ist verheiratet und hat drei Kinder. Am 27. Februar 2022 wird Kommerzialrat KonsR. Martin Felhofer OPraem, Prämonstratenser Chorherr von Schlägl, 75 Jahre alt. Er wurde in Schlägl geboren, trat 1966 in das Stift Schlägl ein und wurde nach dem

Theologiestudium in Innsbruck 1972 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten in Ulrichsberg und Linz-Herz Jesu war er von 1978 bis 1989 Prior des Stiftes. 1989 wurde er zum Abt des Stiftes Schlägl gewählt und übte dieses Amt 30 Jahre lang aus (bis 2019). Darüber hinaus war er Leiter des Seminarzentrums Stift Schlägl und Vorsitzender der diözesanen Ordenskonferenz. Abt Martin war von 2004 bis 2007 auch Administrator des Stiftes Geras. Seit 2020 wirkt er als Kurat in St. Veit im Mühlkreis und St. Peter am Wimberg. Am 28. Februar 2022 vollendet KonsR Josef Andlinger, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Weibern, sein 95. Lebensjahr. Er stammt aus Oberkappel und wurde 1950 zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsposten in Julbach, Andorf, Sarleinsbach, Frankenburg, Neumarkt im Mühlkreis, Hartkirchen und Aistersheim war er von 1961 bis 2002 Pfarrer in Weibern, wo er als Kurat noch bis 2018 für Aushilfen zur Verfügung stand. Von 1987 bis 1997 war Josef Andlinger auch Dechant des Dekanates Gaspoltshofen. Am 1. März 2022 vollendet KonsR. Norbert Purrer sein 65. Lebensjahr. Er stammt aus Marchtrenk und wurde 1984 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Bad Zell und Altmünster und Kooperator und Pfarrprovisor in Wels-Stadtpfarre. Seit 2000 ist Mag. Purrer Kooperator in Grieskirchen. Am 2. März 2022 wird Sr. M. Johanna Brandstetter CPS vom Orden der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, frühere Missionsschwester in Afrika, 80 Jahre alt. Sie ist gebürtig aus Königswiesen und besuchte nach der Pflichtschule die Missionsschule der Wernberger Schwestern. Nach ihrem Eintritt in den Orden folgte eine Ausbildung zur Krankenschwester. 1966 machte sie sich gemeinsam mit ihrer Schwester, Sr. Emanuela, auf nach Zimbabwe zur Missionsstation St. Anne’s Hospital Brunapeg. Über zehn Jahre war Sr. Johanna in diesem Krankenhaus tätig, kehrte für einige Jahre für Ausbildungen zurück nach Europa und Kanada, ehe sie für weitere 20 Jahre in diesem Hospital arbeitete. Zwischenzeitlich wirkte sie bei einem Aids-Projekt in Mariannhill in Südafrika. 2003 kehrte sie wieder zurück nach Zimbabwe, koordinierte dort ebenfalls ein Aids- und Waisenprojekt und war ab 2005 Krankenhausverwalterin und später Koordinatorin von Bauprojekten im St. Patrick’s Hospital in Hwange. Seit 2018 lebt sie im Mutterhaus der Schwestern in den Niederlanden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

24. Februar 2022

Frauen in der Kirche Beim Thema „Frauen in der Kirche“ wird vor allem in rechtskonservativen Kreisen gerne damit argumentiert, dass Jesus nur Männer als Jünger hatte, dass Paulus nur von Brüdern sprach usw. Hier wird total vergessen, die Rolle der Frauen in der damaligen Zeit zu berücksichtigen. Frauen hatten damals keinerlei gesellschaftliche Bedeutung, sie wurden auf Kinder gebären und Haushalt reduziert und hatten keinerlei Rechte. Und seien wir ehrlich: Schwirrt nicht in vielen konservativen männlichen Gehirnen auch heute noch das antike Frauenbild herum? Haben nicht viele Männer Angst vor ihren vielfach intelligenteren Frauen? Dementsprechend werde ich das Gefühl nicht los, dass auch unsere „Männerkirche“ fürchtet an Macht zu verlieren, wenn die Frauen in der Kirche gleichberechtigt wären. Das ist der wahre Grund für die Frauenfeindlichkeit. WOLFGANG ORTNER, WELS

Wurm drin? Ich schätze die KirchenZeitung sehr und bin seit vielen Jahren Abonnent. Besonders nett sind die Karikaturen auf der letzten

Warten, ob der Krieg kommt. Ein ukrainischer Soldat in der Ostukraine. ANATOLII STEPANOV / AFP / PICTUREDESK.COM

Seite unter „Zeit im Bild“. Karikaturen sollen Tatsachen ins richtige Licht stellen und manchmal auch ätzend sein. Die Karikatur mit dem „Specht auf der Arche Noah“ (Ausgabe Nummer 5) ist sehr doppeldeutig! Man sollte aus der Biologie Folgendes bedenken (Lernstoff aus der Hauptschule): Spechte klopfen Löcher in kranke Bäume zwecks Nahrungssuche, denn dort ist der Wurm drin! Und in der Kirche (Arche Noah) ist scheinbar auch der Wurm drin und der Untergang hat laut Karikatur bereits begonnen! Soll-

te das wirklich die Intention der Karikatur sein? ING. ALFRED ALBERER, LACKEN

Ukraine-Konflikt (...) Wir könnten möglicherweise am Vorabend einer großen Katastrophe stehen, die jedoch mittels Gebet abgewendet werden könnte, wofür Gläubige in der Verantwortung stehen. „Der Heilige Geist wird mächtig eingreifen in den Gang der Weltgeschichte, wenn er inniger an-

JOSEF LITZLBAUER, NEUKIRCHEN AM WALDE

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­ halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Barbara Pachl-Eberhart, bekannt als Autorin des Bestsellers „vier minus drei – Wie ich nach dem Verlust meiner Familie zu einem neuen Leben fand“, schreibt zum Thema „Neustart!“ in der KirchenZeitung.

Ab 2. März 2022

Foto: © Nina Goldnagl

gerufen wird.“ (Chinamissionar Arnold Jannsen) Um den Heiligen Geist müsste jetzt für alle politisch Verantwortlichen gerufen werden, was den Ukrainekonflikt betrifft, besonders für Putin und Lawrow. (...) Ein Krieg würde in großem Ausmaß Tod und Zerstörung mit sich bringen und aufgrund diesbezüglicher bisheriger Erfahrungen müssten wir längst gelernt haben. Es würde nicht nur zu einer großen Tragödie in der Ukraine kommen, sondern indirekt den Rest Europas treffen. Verarmung würde spürbar zunehmen. Vielleicht gäbe es in solch einem Krieg nur Verlierer. Von Tieren heißt es, dass sie sich mit letzter Kraft wehren, wenn sie in die Enge getrieben werden. Vielleicht greifen dann auch Menschen in solch einer Situation zu letzten Mitteln, auch wenn jene gemäß Genfer Konvention verboten sind. (...) Darum: „Das Gebet ersetzt keine Tat, aber das Gebet ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann.“ Dies zu befolgen ist jetzt ein Gebot der Stunde.

mit Barbara Pachl-Eberhart

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UNTER UNS Von Menschen und Speisen

DENKMAL

Fair Verona Jeder kennt Shakespeares „Romeo und Julia“ zumindest in Grundzügen. Der Brite erzählt die an sich zeit- und ortlose Geschichte der verhinderten Liebenden im italienischen Verona. Anmutig: Verona hat viel Charme bewahrt.

„Zwei Häuser waren – gleich an Würdigkeit – / hier in Verona, wo die Handlung steckt“, heißt es am Anfang der klassischen Übersetzung von Schlegel. Das unterschlägt, dass im Original von „fair Verona“ (etwa „schönes Verona“) die Rede ist. Es ist kein Zufall, dass Shakespeare und seine literarischen Quellen Verona nennen: Die verfeindeten Familien Capulet und Montague waren politische Fraktionen, die es auch in Dantes „Göttliche Komödie“ geschafft hatten. Und Dante musste es ja wissen: Er hatte sich im 14. Jahrhundert zeitweise in Verona aufgehalten. Bis heute wird in Verona das Haus der Capulets gezeigt – inklusive des bei Shakes-

peare so wirkungsvollen Balkons. Allerdings gibt es keinen Beleg für eine historische Julia, vielmehr findet sich das Grundkonzept der Handlung schon bei Ovid (Pyramus und Thisbe in den Metamorphosen). Dafür bietet „fair Verona“ anderes: etwa die römische Arena oder die mittelalterliche Altstadt.

DOMSPATZ Die Olympischen Spiele in Peking mögen für Österreich erfolgreich gewesen sein. Aber mir wäre ein Erfolg in einem demokratischen Rechtsstaat lieber gewesen.

NIEDERLEITNER

Machen Sie mit: In welcher italienischen

Stadt spielt Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“? Einsendungen bis 6. März 2022 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 6: Marie Curie

ELISABETH LEITNER ELISABETH.LEITNER@KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG

„Die Menschheit, die sich rühmt, in der Wissenschaft, im Denken und in so vielen schönen Dingen führend zu sein, hinkt beim Schaffen von Frieden hinterher.“ PAPST FRANZISKUS, IM HINBLICK AUF DIE UKRAINE-KRISE

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

Maturareise nach Palermo: Mein liebster Klassenkollege aß zum Frühstück Croissant und Yoghurt. Eine gute Kombi, die ich mir nach der Reise gleich in den Alltag mitgenommen habe. Musikkollegin M. verspeiste Käsetoast mit Honig. Nur ihr zuliebe habe ich gekostet und es überraschenderweise für gut befunden. Jugendfreundin P. lebte schon vor 30 Jahren gesund und verzichtete auf Zucker im Tee. Grauslich. Da habe ich lange gebraucht, mich daran zu gewöhnen, und kann es mir heute anders gar nicht mehr vorstellen. Arbeitskollegin I. wollte auf einer KirchenZeitungs-Reise neben dem Mittagessen auch ihr kleines Kaugummi-Dragee (vor dem Verzehr) mit mir teilen, das war lieb – und bis heute lachen wir darüber. Marmeladebrot und Orangeade verbinde ich noch heute mit den Köchinnen vom Jungscharlager – und Grießbrei, den kann nur meine Mama so richtig gut kochen. Rückblickend betrachtet wäre meine Speisekarte ohne die Menschen, die sie bereichert haben, um einiges ärmer. Nur für die Krapfen auf meinem Speiseplan bin ich ganz alleine selbst verantwortlich ... wie gut, dass die Fastenzeit bald kommt!


WO ­STIMMEN ­GEWICHT ­HABEN. Entdecken Sie die vielen Seiten des Pfarrgemeinderates.


EDITORIAL

Was war mir wichtig? Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte über neue Wege, Beweggründe und Herausforderungen bei ihrer Arbeit in den vergangenen fünf Jahren. VON JUTTA STEINER

Stell dir vor, es sind Wahlen – und alle machen mit. Das wäre für den 20. März 2022, an dem österreichweit die Pfarrgemeinderäte neu gewählt werden, eine tolle Ansage. „Alle machen mit“ heißt nicht nur, dass überall zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten zur Auswahl für die ehrenamtliche Funktion aufgestellt sind. Es bedeutet auch, dass möglichst viele Wahlberechtigte die Chance nützen, die „Gesichter ihrer Kirche vor Ort“ mit ihrer Stimme zu bestätigen. Jede Pfarrgemeinde wird getragen von Menschen, die sich engagieren, die mitdenken und mitgestalten, die einfach „mittendrin“ stehen. Sei es als Mitglied im „Rätegremium“, als Helferin bei den verschiedensten Aktivitäten oder einfach nur als freudiger Teilnehmer daran. So wird die Kirche vor Ort lebendig, wird zu einem Ort, wo die Gemeinschaft im Glauben erlebt werden kann. Dieses Magazin inpuncto bietet eine bunte Mischung an Ansichten und Beispielen, was durch das vielfältige Engagement unterschiedlichster Menschen so alles in Pfarren entstehen kann. Stellvertretend ausgesucht aus vielen Projekten, die es wert wären, ebenfalls erzählt zu werden. Johannes Wolf

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PETRA LEITNER, OBFRAU PFARRGEMEINDERAT KUFSTEIN-ZELL, ERZDIÖZESE SALZBURG

Niemanden ausschließen. Wie entstanden das Universum, unsere Gemeinschaft? Die Physik setzt erst beim Urknall an. Sie erklärt nicht das Wesen der Liebe. Wo sie an ihre Grenzen stößt, beginnt der G ­ laube. Was braucht ein Mensch, der sich traurig oder einsam fühlt? Hier sind wir als Pfarrgemeinderat gefragt. Gerade in der Krise darf sich niemand ausgeschlossen fühlen. Bei der Wahl gehen wir heuer neue Wege. Jede und jeder, der sich einbringen will, kann Mitglied werden. Als 13-jähriger Ministrant wurde ich mit vielen Stimmen als außerordentliches Mitglied gewählt. Die Zahl der Wahlstimmen spiegelt nicht das Engagement Einzelner wider. Wir wollen nicht auf Menschen vergessen, die still und unbemerkt Gutes tun. l CHRISTIAN URAK, PFARRGEMEINDERAT IN ST. PRIMUS, DIÖZESE GURK-KLAGENFURT

Herzblut. Seit 20 Jahren bin ich als Pfarrgemeinderätin aktiv – immer noch mit Herzblut. Ich trete für eine „Hinzu-Kirche“ ein, die auf die Menschen zugeht und sich an ihren Lebensrealitäten orientiert. Das heurige Wahl-Motto „mittendrin“ ist darum so passend. In Zeiten des Umbruchs gilt es mittendrin zu sein, Verantwortung zu übernehmen, nicht auf Rückzug zu gehen. Wir haben etwa unseren alten Pfarrstadl zu einem offenen Haus umgebaut, in dem alle Platz haben sollen: unsere Chöre, der Gebetskreis, Mütter und Kinder sowie jene, die aus der Kirche ausgetreten sind. Ein Miteinander im Glauben muss gelebt werden. Es hört nicht an der Kirchenpforte auf. l SONJA THALINGER, VIZE-OBFRAU PFARRGEMEINDERAT MARIA LAACH AM JAUERLING, DIÖZESE ST. PÖLTEN

Digital. In der Bildung wie im Pfarrleben versuche ich, digitale Medien zur Stärkung mit der Gemeinschaft zu nützen. Seit wir Gottesdienste online übertragen, erhalten wir nicht nur von älteren Menschen, die aus Angst vor dem Virus oder wegen Gebrechlichkeit nicht in die Kirche kommen können, positives Feedback. Ich betreue unsere Homepage und das Pfarrblatt und sehe, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit im digitalen Raum ist. Von Erlebnissen der Gläubigen bei Festen, Möglichkeiten des Miteinanders und über unser reges Pfarrleben zu berichten, ist ein Angebot, sich mit der Pfarre zu identifizieren, und auch nicht regelmäßige Kirchenbesucher können sich so in der Gemeinschaft verbunden fühlen. l ANNA REUMANN, PFARRGEMEINDERAT IN NECKENMARKT, DIÖZESE EISENSTADT

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FOTOS: MANFRED LEIRER, PRIVAT, PRIVAT, PETRA LEITNER; COVERFOTO: PGRÖ

Wählen für eine lebendige Pfarre

Aktiv mitgestalten. Ich denke kritisch und meine: Wer etwas verändern will, muss mitarbeiten. Ich war schon als Jugendliche Pfarrgemeinderätin und trete heuer zum dritten Mal an. Denn ich sehe, dass mein Engagement, die Zeit und manchmal auch Nerven, die ich investiere, die Mühe wert sind. Nicht die Summe der Stimmen zählt für mich, sondern die gute Stimmung, die ich bei Veranstaltungen wahrnehme, und positive Rückmeldungen. Die Kirche aktiv mitzugestalten, über die Kirchenmauern hinauszuschauen und zu überlegen, was die Menschen auch außerhalb des klassischen Angebots in den Pfarren anspricht, ist mir wichtig. Denn Kirche ist nicht nur Gottesdienste und Beten. Zum Pfarrleben gehört viel mehr. l


Am 20. März wird in 3.000 Pfarren in ganz Österreich gewählt

„Kirche muss den Mut haben, Dinge neu auszuprobieren“ Peter Filzmaier ist bekannt für seine Wahl­analysen. ­Gegenüber dem ­Magazin ­inpuncto spricht der ­Politologe und Demokratie­ forscher über den Einfluss der katholischen Kirche ­sowie die Wahlbeteiligung bei der Pfarrgemeinde­ratswahl.

Ursachen dafür. Nur kurz vor der Wahl zu werben ist einfach zu wenig. Ohne eine Studie kann ich die Ursachen auch nicht benennen. Es mögen allgemeine gesellschaftliche Ursachen wie etwa Demokratiemüdigkeit dahinterstecken. Diese kann die Kirche nicht alleine bekämpfen. Aber es gibt sicher auch hausgemachte Gründe. Österreich ist im internationalen Vergleich ein Land, wo das Engagement für Ehrenämter in der Gesellschaft – quer durch alle Bereiche, von der Musik bis zum Sport – überdurchschnittlich hoch ist. Deshalb sollte es nachdenklich stimmen, warum gerade die Beteiligung am passiven Wahlrecht für den Pfarrgemeinderat so niedrig ist.

INTERVIEW: JOHANNES WOLF

FOTO: A&W

Wie sehen Sie die gesellschaftspolitische Rolle der katholischen Kirche: Kann sie Einfluss auf Diskussionen wie beispielsweise über Spaltungen in unserer Gesellschaft und ein soziales Miteinander nehmen? Gerade in der polarisierenden Situation wie jetzt in der Corona-Pandemie – mit der allzu leichtfertigen Verwendung des Begriffes Spaltung bin ich vorsichtig – muss man gerade jene erreichen, die einem fernstehen. Die Kirche muss jene, die womöglich jeder Religion fern sind, zu erreichen versuchen. Das ist schwierig: Denn die Kirche ist alt – wie sich schon bei den regelmäßigen Kirchgängern zeigt. Die Kirche müsste viel stärker an Jüngere herankommen. Aber sie soll, darf und muss sich selbstverständlich zu Wort melden. Die kritische Frage lautet nur: Wie erfolgreich kann sie damit sein? In einzelnen Bereichen kann sie sehr wohl etwas ausrichten. Gerade wie zuletzt, wenn es heißt, Lücken bei der dritten Impfung für ältere Menschen zu schließen. Da hat die Kirche die Chance, mehr Menschen zu erreichen als andere Organisationen. Sind die vor gut 50 Jahren eingeführten Pfarrgemeinderäte ein Schritt zu Demokratie in der Kirche? Es ist ein vergleichsweise kleiner und abgegrenzter Bereich der politischen Beteiligung, der für sich genommen noch keine demokratische Kirche begründet. Klein ist nicht die Zahl der 30.000 g­ ewählten

Unabhängiger Blick: Peter Filzmaier gehört weder einer Partei noch einer Religions­gemeinschaft an.

Gemeinderäte, jedoch die Bereiche, in denen sie Entscheidungskompetenz haben. Dazu kommt, dass rund ein Drittel des gesamten Pfarrgemeinderates nicht gewählt, sondern ernannt wird. Stellen sie sich einen politischen Gemeinderat vor, wo ein Drittel der Mitglieder ernannt und nicht gewählt würde. Und dann sehe ich noch einen Schwachpunkt: Die PGR-Wahl ist zwar entsprechend den selbstgegebenen Richtlinien formal korrekt und legal, aber bei einer Wahlbeteiligung von zuletzt knapp mehr als 20 Prozent sehe ich die demokratische Legitimität des Gremiums als sehr geschwächt an. Um mehr Wählerzuspruch wird noch bis 20. März geworben. Die niedrige Wahlbeteiligung ist das Symptom, die Schlüsselfrage ist die nach den

Es braucht also eine Nichtwählerbefragung? Ja, das wäre der spannendere und größere Teil. Die Nichtwählerbefragung muss nicht unmittelbar am Wahltag durchgeführt werden. So eine Befragung würde ich der Kirche empfehlen. Nämlich mit dem Ziel, über die Ergebnisse, auch wenn sie unangenehm sind, einen öffentlichen Diskussionsprozess zu starten. Nur Mut dazu! Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, die sagen, ich will das wissen und öffentlich diskutieren, auch die Kritikpunkte, die sind persönlich unverdächtig, dass sie etwas unter den Teppich kehren oder schönreden wollen. Könnte mehr Mitbestimmung und Partizipation die Kirche aus ­­ihrer Krise herausführen? Ich glaube, es würde etwas bewirken. Man kann natürlich nicht gesamtgesellschaftliche Entwicklungen umdrehen, also dass Menschen generell weniger in Mitgliederorganisationen sind. Für die Kirche, die katholische wie die evangelische, ginge es vielmehr um eine Schadensbegrenzung. Laut durchaus seriösen Studien verlieren sie sonst in absehbarer Zeit ein weiteres Drittel an Mitgliedern. Da geht es nicht darum, irgendwas umzukehren und es wieder besser oder geschweige denn so, wie es früher einmal war, zu machen. Die Kirche muss den Mut haben, Dinge neu zu probieren. l

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Weil es auf die Mischung ankommt Du, eine Prise Chilischärfe im Eintopf der ständigen Notwendigkeiten, anregend, Lebensfreude versprühend. Du, ein Sternanis im Kompott der gelebten Freundschaften wohlriechend, Heimat verheißend. Du, ein rotes Pfefferkorn in der Schokolade des gemeinsamen Feierns neuartig, das Geschmackserlebnis bereichernd. Du, der Mohnsamen auf den Brötchen der Hilfsbereitschaft, erkennbar, zum Zugreifen einladend. Du, ein Kürbiskern im Snack einer gemeinsamen Unternehmung, knackig frisch, Freude verbreitend. Du, ein Stück Ingwer in der Suppe des WIR, stärkend, Gesundheit fördernd. Du, der Knoblauchhauch auf dem Brot eines geerdeten Glaubens durchdringend und nachhaltig. Du, grüner Oregano im Sugo der Traurigkeiten, würzig, Hoffnung verbreitend. Du, ein Safranfaden im den Reiskörnern des täglichen Zweifelns kostbar, eine goldene Spur hinterlassend. Du, ein einmaliges Gewürz im großen Mahl des Lebens. Wie schal wäre das Leben ohne dich! Das andere Ufer, das Ziel ist die Ewigkeit. Die Brise, der Wind, der Sturm ist der Heilige Geist. Ohne ihn geht nichts. Er muss in unsere Segel hineinfahren, er ist die treibende Kraft. Und wer mit dem Heiligen Geist fährt, fährt mit Bugwelle, wagt eine Fahrt mit Widerstand, in der die Wellen des Zeitgeistes durchschnitten werden müssen. TEXT: RENE WEINOLD, FOTO: ALEX RATHS/ISTOCK

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Pfarrgemeinderat

Im Einsatz für eine lebendige Gemeinschaft Umfrage unter Österreichs aktiven PfarrgemeinderätInnen gibt Einblick in Arbeit für die Kirche vor Ort.

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ach der Wahl des Bundespräsidenten ist diese Wahl in Österreich wohl jene mit den meisten Wahlberechtigten. Die wählen jedoch nicht nur eine Person, sondern gleich an die 30.000. Ein salopper Vergleich, der aber ein wenig die Dimension der Pfarrgemeinderatswahlen aufzeigt. Stimmungslage, Selbstverständnis sowie Einblicke in die Arbeit für die Kirche vor Ort bieten die Ergebnisse einer großen Online-Umfrage, an der im Vorfeld der Wahl rund 3.000 aktive PfarrgemeindrätInnen teilgenommen haben. Einige Aspekte daraus seien hier aufgegriffen. Gestalten. Das Leben in der eigenen Pfarre mitzugestalten, damit etwas zu bewegen und möglichst viele Menschen aus der Gemeinde miteinzubeziehen und sie die „christliche Botschaft“ spüren zu lassen – das gehört für gut zwei Drittel der befragten Pfarrgemeinderäte zu ihren wichtigsten Aufgaben. Zugleich sehen viele dieses Hereinholen unterschiedlichster Menschen und Gruppen auch als eine der größten Herausforderungen an. Das „Ansprechen neuer Zielgruppen“ in der vergangenen PGR-Periode beurteilt so auch eine große Mehrheit als eher nicht bis gar nicht gut gelungen. Die coronabedingten Einschränkungen haben

Die Pfarre Prägraten am ­Großvenediger (Osttirol) ist mit 27 Dreitausendern die Pfarre mit den meisten Berggipfeln über 3000 Meter Seehöhe.

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Rekordverdächtig? Die Pfarre Purgstall an der Erlauf (Mostviertel) hat derzeit 100 aktive MinistrantInnen (vor 15 Jahren waren es noch 200!)

hier sicher eine Rolle gespielt. Für etwas mehr als die Hälfte der Befragten war die Pandemie allerdings Anlass, in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit stärker auf digitale Medien zu setzen. Als größte Freude bei der Mitwirkung im Pfarrgemeinderat kreuzte die Mehrheit die Antwort „Dass ich etwas für die Gemeinschaft tun kann“, gefolgt von „Ich kann etwas Sinnvolles tun“ und „Mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen“ an. Mehrheitlich überzeugt ist man deshalb auch, dass der Pfarrgemeinderat und damit die Bedeutung stark ehrenamtlich getragener lokaler Strukturen für die Kirche vor Ort künftig zunehmen werden. Und damit die Pfarre als Ort, an dem sinnstiftende Gemeinschaft erfahrbar ist, gefestigt wird. Interessant das Ergebnis bei der Frage, wie gut die Umsetzung von (aufgelisteten) Projekten gelungen ist: Auf den vordersten Plätzen liegen da die „Erhaltung oder Erneuerung unserer sakralen und profanen Gebäude“ (also Kirche, Kapelle, Pfarrheim Friedhof) sowie die Weiterführung bewährter Angebote. Dinge, die in so mancher Pfarre für reichlich Diskussionsstoff sorgen. Zeitgemäßer denken. Beim Blick in die Zukunft steht für eine große Mehrheit der PfarrgemeinderätInnen jedoch fest, dass es

eine zeitgemäße Gestaltung von Kirche vor Ort braucht („Ich glaube, der PGR wird in Zukunft Kirche vor Ort zeitgemäßer denken müssen“). Was genau wird unter zeitgemäß verstanden? „Das lässt sich so aus der Umfrage nicht herauslesen“, erklärt Klaudia Achleitner, Sprecherin der Konferenz der Österreichischen PfarrgemeinderatsreferentInnen, Auftraggeberin der Umfrage. Dafür brauche es noch tiefergehende Analysen. Veränderungen in Hinblick auf mehr Leitungs- und Entscheidungskompetenzen für den Pfarrgemeinderat, auch mehr seelsorgliche Kompetenz sind für viele Befragungsteilnehmer aber ein Gebot der Stunde. Zu den wichtigsten Ratschlägen, die man zukünftigen Mitgliedern geben möchte, gehört allerdings auch der Hinweis, sich „realistische Ziele zu setzen“. Mit jeder Wahl biete sich jedenfalls die Chance, so Achleitner, dass bis zu 50 Prozent an neuen PGR-Mitgliedern gewonnen werden können. Und damit neue Kräfte für die Transformation hin zu einer zeitgemäßen Kirche. l Mehr zu Umfrage unter: www.pfarrgemeindrat.at

Ehrenamtliches Engagement Rund 30.000 gewählte Pfarrgemeinde­ rätInnen engagieren sich ehren­ amtlich. Insgesamt sind geschätzt mehr als 300.000 Personen ehren­ amtlich für die Kirche tätig. Zum Vergleich: Beim Roten Kreuz engagieren sich über 70.000 freiwillige (ehrenamtliche) HelferInnen. Österreichs Feuerwehren haben rund 340.000 ehrenamtliche Mitglieder.


Erhaltenswertes Kulturerbe In Österreich stehen insgesamt 38.519 „unbewegliche Objekte“ unter Denkmalschutz (Stand 2019). 11.905 davon sind Sakralbauten (inklusive Friedhöfe, Kapellen).

Kleine und große Pfarren Zu den kleinsten Pfarren in Österreich zählt Wölfnitz auf der Saualpe mit 34 KatholikInnen. Die Pfarre zur Frohen Botschaft (im 4. Bezirk) als größte Pfarre der Erzdiözese Wien hat hingegen 15.236 KatholikInnen.

Zahlenspiele rund um Österreichs Pfarren und die PGR-Wahl

Die erste „Drive­through”­ Kirche ist wohl die Kreuz­ bichelkapelle in der Pfarre Gmünd in Kärnten: Der östliche Teil wurde 1754 erbaut, der Emporenraum 1784 auf der anderen Straßenseite errichtet.

Pfarrblätter sind auflagenstärkstes Printmedium Die Pfarrblätter sind zusammengenommen das mit Abstand auflagenstärkste Printmedium des Landes. 97 % der Pfarren haben ein Pfarrblatt, das wären österreichweit (Hochrechnung nur begrenzt zulässig) 2.943. Bei einer durchschnittlichen Auflage von jeweils 2.298 Stück hätten alle Pfarrblätter zusammen hochgerechnet eine Auflage von über 6 Millionen Stück pro Ausgabe. Zum Vergleich: Die „Sonntags­Krone“ hat eine verbreitete Auflage von 1,1 Millionen, „Auto Touring“ 1,9 Millionen, alle Bezirksblätter zusammen 3,4 Millionen.

Alte und neue Kirchen Zu den ältesten erhaltenen Kirchen in Österreich zählen die Ruprechts­ kirche in Wien (um das Jahr 740), die Filialkirche St. Ulrich in Thaur bei Innsbruck (um das Jahr 750) und die Martinskirche in Linz (erste urkund­ liche Erwähnung 799). Zu Kirchen­ bauten jüngsten Datums gehört die Donaucitykirche „Christus, Hoffnung der Welt“ in Wien (eingeweiht im Jahr 2000) und die Kirche St. Albrecht in Rif bei Hallein (eingeweiht 2012).

Mehr Pfarren als politische Gemeinden In Österreich gibt es 3.016 Pfarren und 1.276 sonstige Seelsorgestellen. Zum Vergleich: Öster­ reich hat 2.095 poli­ tische Gemeinden.

Rekordverdächtig? Die höchstgelegene Kirche in Österreich? Ein „offener Wettkampf“. Das Salveinkirchlein (Johanneskapelle) auf dem Gipfel der Hohen Salve (Bezirk Kitzbühel) auf 1.892 Meter wird als höchstgelegene Wallfahrtskirche Österreichs beworben. Doch zwei Meter höher liegt die „höchste Wallfahrtskirche der Ostalpen“, die Marterle­ Kirche in der Pfarre Rangersdorf im Mölltal. Und dann wäre da noch die Wallfahrtskirche Maria am heiligen Stein (Deutsche Kapelle) am Dobratsch in der Gemeinde Bad Bleiberg auf 2.159 Metern.

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Splitter

Mittendrin im Pfarrleben Vom Kostnixladen und dem Bänkle-Hock über 12 Schätze & 12 Plätze bis hin zur Baumpflanzaktion. In der Kirche vor Ort engagieren sich viele Menschen und stellen oft ungewöhnliche Aktionen, Veranstaltungen und so manches mehr auf die Beine. Bei einem Streifzug quer durch Österreich haben wir ein paar Beispiele zusammengetragen. TEXT: JOHANNES WOLF

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„Kumm, hock di hera!“ Dieser Spruch war in neun Pfarren in der Seelsorgeregion Vorderland in Vor­ arlberg an einem Nachmittag im letzten Sommer Auftakt zu einer besonderen Aktion: Insgesamt 69 GastgeberInnen rückten das traditionelle Bänkle vor ihre Haustüre und alle, die vorbeikamen, waren eingeladen, für ein Gespräch in geselliger Runde Platz zu nehmen. „Viele Leute sind von Bänkle zu Bänkle gewandert, in Weiler sind sogar zehn Mann hoch der Musikkapelle mit einer Kutsche überall vor­ beigezogen“, erinnert sich Michael Willam, einer der Mitorganisatoren. Zuvor wurden eigens Pläne mit den jeweiligen Standorten angefertigt. „Früher war ein Treffen auf der Hausbank ganz normal, heute sind die Bänke oft verwaist“, so Willam über den Hin­ tergrund dieses „Nachbarschaftsfestes“ der anderen Art. Eines ist klar: Heuer wird es den Bänkle­Hock­Tag wieder geben, vielleicht sogar noch größer.

Gemeinsames Garteln im Kloster „Hier treffen sich ganz unterschiedliche Leute – junge, alte, ganze Familien und solche, die noch nie was mit unserer Pfarre zu tun hatten“, erzählt Alois Pichler, Pfarrgemein­ derat im burgenländischen Oberpullendorf. Vor zwei Jahren hatte man dort die Idee, den seit Langem verwaisten Klostergarten für alle zu öffnen. Auf einer größeren Fläche wurden zwölf Parzellen angelegt, die jeweils von den mitmachenden Hobbygärtnern mit Gemüse, Salat, Kräutern usw. bestellt werden. Das gemeinsame Garteln ist wichtig, man unter­ stützt sich gegenseitig, teilt die Ernte, kommt ins Plaudern. So wird die Pfarre für manchen zum Stückchen Heimat. Die Nachfrage ist groß und in der jetzt beginnenden dritten Saison wird voraussichtlich erweitert.

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FOTOS: PFARRE OBERPULLENDORF, MICHAEL WILLAM

Der Bänkle-Hock


Moderne Kunst in der Kirche und viele Aktionen „Wir sind eine sehr lebendige Pfarre, nicht nur der Pfarrgemeinde­ rat initiiert Dinge, viele Menschen und unterschiedliche Gruppen engagieren sich“, erzählt Alfred Kaltenbrunner, stellvertretender Vorsitzender im Pfarrgemeinderat Steinakirchen am Forst (NÖ). Allein mit der Aktion „12 Plätze – 12 Schätze“ (der Ort besteht aus weit gestreuten zwölf ehemaligen Katastralgemeinden) entstan­ den viele weitere wie „gemeinsames Radeln in die Kirche“ oder Andachten bei jeweils einem der Plätze, zu denen Mitglieder ver­ schiedenster Vereine eingeladen wurden. „Da gibt’s viel Eigendyna­ mik in unserer Gemeinde“, so Kaltenbrunner. Und moderne Kunst findet, trotz mancher Diskussion, auch Platz in der Kirche: In der Osterzeit werden die Kreuzwegstationen mit der zeitgenössischen Bilderserie „Lichtweg Jesu“ von Raphael Bergmann überhängt. Ursprünglich nur für eine Ausstellung geholt, wurden die Bilder vom Pfarrgemeinderat gekauft: „Alles mit Sponsorengeld“.

FOTOS: MARKUS EDER, ARNO STOCKINGER, JOHANN PREITLER

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Der Lebensmittelkorb in der Kirche

Und er füllt sich immer wieder. Das gilt für jenen Wäschekorb, der seit bald zwei Jahren bestückt mit haltbaren Lebensmitteln ganz hinten in der Kirche der Pfarre Puch bei Hallein in Salzburg steht. Wie in vielen Pfarren hat man sich mit Beginn der Corona­Pande­ mie auch hier überlegt, wie in Not geratenen Menschen geholfen werden kann. „Da sich zum Aufruf, Lebensmittelpakete zu bringen, niemand gemeldet hat, haben wir gesagt, da braucht es ein ganz niederschwelliges Angebot“, so Pfarrassistent Arno Stockinger. Nach dem Motto „Wer hat, der gibt, wer nimmt, der braucht“ wurde also der Korb aufgestellt, die Idee im Ort via Newsletter & Co. verbreitet. Und siehe da: Ständig legt jemand Waren hinein („manche kaufen extra mehr ein“) und all jene, die Bedarf haben, können sich, ohne zu fragen oder anzumelden, Sachen herausneh­ men. Stockinger: „Keine aufregende Aktion, ohne großen Auf­ wand, überraschend jedoch, wie lange sie nun schon andauert.“

„Shoppen“ im Kostnixladen

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Alles, was nicht mehr verwendet wird. Das gibt es im „Kost­ nixladen“, der schon vor einigen Jahren im alten Pfarrhof von Gratkorn St. Stefan in der Steiermark eingerichtet wurde. Eine der größten unter den vielen Sozial­ und Umweltinita­ tiven, die es in der EMAS­geprüften Klimabündnis­Pfarre gibt. „Jeder kann hier was bringen und natürlich was nehmen“, so Initiator Johann Preitler. Wer unbedingt was zahlen will, der „darf was in den Opferstock“ werfen. Nachhaltigkeit, das Miteinander­teilen, Nächstenliebe, ein „neuer Erfahrungsraum des Glaubens“ – all diese Gedanken stecken hinter der Idee des Ladens. Man ist gut vernetzt in der Gemeinde, so werden etwa nicht verkaufbare Lebensmittel oder Fairtrade­Produkte von lokalen Händlern geholt. Und beim Pfarrfest läuft schon einmal die Kostnix­Modeschau. Von einer Pfarre betrieben, ist dieser Laden österreichweit wohl einzigartig. Nachahmer gibt es, aber die werden meist von Gemeinden getragen.

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Mit dem Radl und Öffis in das Zeltlager „Die Pfarre fährt Öffi.“ Dieses Motto gilt in Pfarre Kla­ genfurt St. Theresia, wenn es um die beliebten Zeltlager für die Kinder geht. „Mobilität soll nicht immer damit beginnen, dass man den Schlüssel in das Zündschloss sei­ nes Autos steckt“, sagt Markus Lampersberger, der sich in der Pfarre lang darum gekümmert hat, dass umwelt­ freundliches Denken schon bei den Kleinsten beginnt. So wird darauf geachtet, dass bei den Zeltlagern so weit möglich die Anreise und alle Wege zu Ausflugszielen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. „Viele Kinder fahren da zum ersten Mal mit Bus oder Bahn“, so Lampersberger, der hofft, dass heuer nach zweijähriger coronabedingter Pause überhaupt wieder Kinderlager stattfinden können.

Weit offene Pfarrtüren in der Großstadt Flüchtlingsprojekt, Deutschkurse, Wärmestube, Lerntreff für Volksschulkinder, eine eigens ange­ stellte Sozialarbeiterin, ein in Bau befindliches Caritas­ und Grätzlzentrum, eine Musicalproduk­ tion. Das ist nur ein kleiner Auszug der vielen Pro­ jekte, Initiativen und Aktionen, die es in der Pfarre Franz von Sales mit ihren drei Teilgemeinden in Wien­Döbling gibt. „Wir haben unsere Türen weit geöffnet“, so PGR­Vizeobmann Alexander Gotsmy. Mit dem bunten, viele Akzente setzenden Pfarrleben schafft man es, selbst kirchenferne Menschen in der einen oder anderen Form anzu­ sprechen. Da bauen Begeisterte schon einmal die Kirche in 300 Arbeitsstunden aus Lego nach.“

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Da wird nicht nur ein Baum gepflanzt. Nein, ganze 20 Bäume wurden noch vor dem Wintereinbruch an den verschiedensten Plätzen im ganzen Stadtgebiet gesetzt. Und im Frühjahr folgen die nächsten. „Wir pflanzen Freistadt“ nennt sich das Projekt Baumpa­ tenschaft, das im Vorjahr von der Pfarre Freistadt in Oberösterreich ins Leben gerufen wurde. „Jeder Baum hat einen Paten oder eine Patin“, so die lei­ tende Seelsorgerin Irmi Sternbauer. Die Bevölkerung für Klimaschutzmaßnahmen sensibilisieren und Freistadt im Sommer zur kühlen und naturnahen Stadt machen – das ist das Ziel der Aktion. Die Paten zahlen für ihren Baum nicht nur 50 oder 100 Euro, sie müssen ihren Schützling auch im Auge behalten und bei Trockenheit mit Wasser versorgen.

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FOTO: MARKUS LAMPERSBERGER, GERHART ERNSTBRUNNER, PFARRE FREISTADT

Frische Bäume für eine kühle Stadt


Was gehört zum Palmsonntag? Richtig – ein ordentlich gebundener Palmbuschen.

Pfarren pflegen Traditionen

Und jetzt noch die Brezeln dazu! Bei einer gemeinsamen Aktion wird in der Pfarre Allerheiligen in Innsbruck altes Brauchtum hoch­ gehalten.

FOTO: ADOBESTOCK.COM/ LILIFOX

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ifrig binden drei Volksschulkinder die Brezeln in ihre selbstgemachten Palmbuschen: „Das ist super hier im Pfarrsaal und unsere Palmbuschen sind viel schöner als die gekauften!“ Die Pfarre Allerheiligen in Innsbruck pflegt mit der Aktion „Gemeinsam Palmbuschen binden“ wie viele anderen Pfarren in Österreich Brauchtum und Tradition. Die Erwachsenen im Pfarrsaal sind genauso begeistert wie die Kinder: „Hier ist es einfach nett, man kommt zusammen, macht etwas gemeinsam, auch wenn

man sich vorher gar nicht kannte!“ Burgi Stemmberger ist für diese seit 2007 bestehende Tradition verantwortlich: „Alles begann damit, dass mich damals eine Mutter fragte, wie man einen Palmbuschen bindet.“ Der Grünschnitt kommt aus Nachbars Garten. Burgi Stemmberger und Dekan Bernhard Kranebitter freuen sich über den Trubel im Pfarrsaal: „Wir als Stadtpfarre wollen Traditionen pflegen. Das bunte Treiben im Pfarrsaal zeigt uns immer wieder, wie gern Menschen etwas lernen und sich über das Selbstgemachte freuen!“ Der sechsjährige Max hat die Einladung dazu aus der Volksschule mitgebracht und seine Eltern überzeugt, dass ein selbstgebundener Buschen einfach schöner als jeder gekaufte ist. Außerdem hat ihn das Angebot, Brezeln in den Buschen zu binden, schon sehr zum Kommen verlockt. Menschen, die der

Pfarre verbunden sind, werken hier neben Familien und Alleinstehenden, die sonst keinen Kontakt zur Pfarre pflegen. „Wir haben keinen Garten, daher sind wir froh, dass wir hier in der Pfarre alles vorfinden, was man zum Binden braucht“, freut sich das ältere Ehepaar, das Jahr für Jahr dabei ist und ebenso regelmäßig zur Segnung der Palmbuschen am Palmsonntag kommt. „Unsere Kinder waren während des Lockdowns schon traurig, dass wir heuer nicht hierherkommen konnten. Umso größer war dann unsere Freude, dass das Team der Pfarre kleine Sträuße mit Segensbändern gebunden und auf den Kirchenbänken zum Abholen aufgelegt hat.“ Burgi Stemmberger freute sich auch, dass die insgesamt 450 Sträuße – „Ja, so viele haben wir gemacht und dabei an die vielen schönen Momente mit den Leuten hier gedacht“ – alle abgeholt worden sind. l CHRISTINA REPOLUST

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Kabarettreife Erlebnisse aus dem Pfarrleben

„Lieber ehrliche Werte statt leerer Worte“ I

ch war viel in der Kirche, hab meine Oma begleitet. Sonntagvormittag 10 Uhr. Pflichttermin. Ich war gut vorbereitet. Meine Mama, als Geschichtslehrerin dem Bauwerk Kirche und der Religion zugetan, lernte mit mir täglich am Weg zur Schule das „Vater unser“. Ich wollte ministrieren. Unser Pfarrer hat das nicht erlaubt. Fand ich ziemlich blöd. Da musste eine Alternative her, meine klassische Landkarriere nahm ihren Lauf. Nebst Ortsmusik war ich nun Teil der Jungschar. Während meine Oma noch immer am Kirchenbankerl saß, durfte ich mit der Musikkapelle „Großer Gott, wir loben dich“ vom Chor flöten oder im Altarraum mit der Jungschar „Ins Wasser fällt ein Stein“ singen. Definitiv ein Aufstieg. Ja, diese Zeit hat meine Jugend geprägt, nicht zum Schlechtesten. Eine der schönsten Wochen war das Jungscharlager in Hirschegg. Lustig, abenteuerlich, schön. Es wurde viel zur Herzensbildung beigetragen. Ich glaube, ich hab ganz viel gelernt, worauf es wirklich ankommt. Anfang der 2000er-Jahre bin ich nach Wien gezogen. Meine Oma war verstorben, da

wurde es still um die Kirche. Ich wurde Taufpatin meiner Nichte, war sehr stolz. Habe es nur zu wenig ernst genommen, mich zu wenig um eine gute Beziehung bemüht und kam als Firmpatin nicht mehr in Frage. Mir wurde wieder bewusst, wie wichtig diese Herzensbildung ist. Jene, die in der Stille entsteht. Wo man einfach nur da ist. Beziehung zu sich selbst erlebt und so erst lernt, gesund in Beziehung zu gehen. Eine meiner liebsten Freundinnen ist Religionslehrerin. Ich liebe ihren Zugang zum Glauben, ihre Herzlichkeit, ihr Wollen und das, was sie zu geben hat. Sie ist mir ein großes Vorbild. Mit ihr hatte ich ein Herzens­ projekt über. Sie war organisatorische, ich künstlerische Leiterin beim Musical „Franziskus“, beauftragt von der Pfarre Lannach, mit über 100 beteiligten Personen. Wieder war da dieses Gemeinschaftsgefühl gepaart mit dem Wissen, dass mein Wirken Sinn macht. Dann hab ich mich mit dem Pfarrer angelegt. Vielleicht als kleine Revanche, weil ich nicht ministrieren durfte. Nein. Sicher nicht. War ja nicht mal der gleiche Pfarrer. Nur bei-

Die Kernölamazonen zählen zu Österreichs bekanntesten Kabarettistinnen. Gudrun NikodemEichenhardt (links) und Caroline Athanasiadis, Siegerin der „Dancing Stars“ im November 2021.

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der Gesinnung war gleich. Ich bat ihn, die Eröffnungsrede kurz zu halten, weil viele Leute warteten. Ich wusste, dass er sich selbst gerne reden hört. 50 Minuten dauerte die „kurze“ Rede. Die Erziehung meiner Mutter, mich Autoritäten zu fügen, hatte für mich nicht mehr im Ansatz irgendeine Bedeutung. Deshalb hab ich dem Pfarrer den Marsch geblasen. Kam bei ihm nicht so gut an. Verständlich. Er hatte wahrscheinlich noch nie mit so einem selbstbewussten Mädel zu tun, das sich von seinem Status nicht beeindrucken ließ und ihn an seinen menschlichen Werten maß. Nach wie vor gehe ich gerne in die ­Messe, vor allem in die Wotrubakirche. Dort feiern und musizieren unterschiedlichste Menschen miteinander. Pfarrer Franz, leider schon verstorben, hat mit seinen leidenschaftlichen Predigten immer mein Herz berührt. Er war einer der Menschen, die für mich Kirche im besten Sinne verstanden und gelebt haben. Ich wünsche mir mehr davon. Eine Kirche, die es schafft, sich ihrer dunklen Seite zu stellen, daran zu wachsen lernt. Eine Kirche, die veraltete Prinzipien über Bord wirft, mit Menschen Orte schafft, die Trost spenden, ein Miteinander praktiziert und ehrliche Werte statt leerer Worte lebt. Eine Kirche, die wegweisend ist, ohne zu urteilen. Einer meiner besten Freunde ist h ­ omosexuell. Er ist mit der Kirche aufgewachsen und immer wieder traurig, dass er oftmals ausgeschlossen wird. Wir reden viel darüber. Weil ein gleich großer Teil in ihm wie in mir die Erinnerung an diese Herzensbildung in sich trägt. Ich wäre für einen Podcast: Die Kirche und ihre Sexualität. Das wäre innovativ, mit Potenzial zu provozieren, aber auch um sich mit überholten Inhalten auszusöhnen. Oder heißt es schon auszutöchtern? Das wird noch dauern. Fangen wir lieber damit an, dass Frauen Pfarrerinnen werden dürfen. Da fällt mir noch eine Anekdote ein. Ende der 90erJahre habe ich selbst eine Beziehung zu einem Mann aus dem Priesterseminar gepflegt. Er ist nicht zur Weihe angetreten. Wir wurden aber nicht gemeinsam alt. Das Leben halt. Mit allem, was dazugehört. Höhen und Tiefen. Wer ist Schuld daran? Niemand. Ich ersetze das Wort Schuld gerne durch das Wort Verantwortung, da schaut die Sache ganz anders aus. Aber das ist eine andere Geschichte. l

FOTOS: JULIA WESELY

Kirche ist oft wie ein ­Kabarett. „Kernölamazone“ Gudrun Nikodem-Eichenhardt lässt ihre Kirchen­ aktivitäten Revue passieren.


Was bedeutet Ihnen eine lebendige Pfarre?

SILVIA SCHNEIDER, Fernsehmoderatorin, Schauspielerin und Modedesignerin

FOTOS: SIMEON BAKER, ORF, FOTO FURGLER, PRIVAT, ZOTTER SCHOKOLADE/LUKAS BECK, INGO PERTRAMER

KATHRIN STAINERHÄMMERLE, Politikund Rechtswissenschaftlerin

JOSEF ZOTTER, Chocolatier, Andersmacher und Bauernhofromantiker

„Für mich ist ein aktives Pfarrleben wichtig, weil die Pfarre soziale Dienste übernimmt, die sonst niemand macht. In der Pfarre entsteht und wirkt ein Ge­ meinschaftsgefühl, das besonders heute dringend gebraucht wird. Ich meine, dass wir liebe Gesten und das Verständnis, das wir einander schenken, im Leben immer wieder zurückbekommen. Besinnen wir uns darum auf das Gute, das wir einander tun können, auch wenn es nicht immer leichtfällt.“

„Demokratie beginnt nicht erst in der Wahlzelle, sondern im täglichen Miteinan­ der. Eine widerstandsfähige Demokratie benötigt ein Bewusstsein für den Wert des Füreinander­Einstehens. Es braucht Re­ spekt vor anderen Meinungen. Gleichzeitig müssen wir uns um gemeinsam getragene Entscheidungen bemühen. Der Umgang mit Differenz muss geübt werden: am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Schule und Pfarre. Viele Menschen fühlen sich einsam oder übergangen. Bei der Suche nach Verständnis und Möglichkeiten des Miteinanders sind Pfarrgemeinden wich­ tige Ansprechpartner.“

„Das Gesellschaftsleben hat sich gerade in den letzten Monaten stark verändert. Was früher vielleicht als beengend abgetan wurde, wird jetzt wieder sehnlich herbei­ gewünscht. Wir brauchen Spiritualität, Nähe und Austausch. Einen Ort, wo wir auftanken können, abseits von Beruf und Alltag. Im Pfarrleben finden Menschen Halt, fühlen sich verbunden und begegnen einander wertschätzend. Genau das brau­ chen wir jetzt: einen gemeinsamen Pfad für unsere Gesellschaft – zurück zu einem gemeinsamen WIR, voller Hoffnung und Zuversicht.“

ARMIN ASSINGER, Fernsehmoderator und ehemaliger Skirennläufer

CHRISTA KUMMER, Hydrogeologin, Klimatologin, Theologin, ORF

URSULA STRAUSS, ehemalige Präsidentin der Österreichischen Filmakademie, Botschafterin der UN-Kampagne „Orange the World“

„Als ehemaliger Ministrant und Sohn einer begeisterten Pfarrgemeinderätin bin ich der festen Überzeugung, dass es überaus wichtig ist, auch außerhalb von Kapellen, Kirchen und Domen, vor und nach den Messen oder Andachten das christliche Zusammenleben zu stärken. Dieses Pfarrleben zu hegen und zu pflegen, den christlich­sozialen Geist hochzuhalten, empfinde ich als vor­ rangige Aufgabe der jeweiligen Pfarr­ gemeinderäte.“

„Gemeindeleben ist ein unglaublich wichtiges ,Instrument‘ menschlichen Zu­ sammenhalts – im Sinne einer christlichen Prägung von Nächstenliebe, Hilfe und ge­ genseitiger Wertschätzung. Doch in einer Gemeinschaft darf es auch ,menscheln‘. Wir dürfen mit all unseren Schwächen und Stärken angenommen werden. Su­ chen wir Antworten für ein harmonisches Miteinander und richten den Blick in die Zukunft und Weiterentwicklung! Hier darf auch die Kirche neue Wege gehen, um sich nicht in der Vergangenheit zu verlieren. Gemeinschaft heißt Bewegung, nicht Stillstand.“

„Ich bin zwar nicht im Pfarrleben aktiv, aber wir erkennen gerade in Zeiten wie diesen, in denen sich ein Spalt wie der An­ dreasgraben durch die Gesellschaft zieht und diese zu erodieren droht, wie wichtig Gemeinschaft und respektvoller Diskurs sind. Wir können alle mit offenem Herzen und Liebe in den Augen und Ohren dazu beitragen, Unsicherheit und Angst des Ge­ genübers wahrzunehmen und dadurch zu verkleinern. Wir müssen uns wieder erin­ nern, Menschen zu sein, die alle irgendwie miteinander verbunden sind.“

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Pfarren im digitalen Zeitalter

Jetzt bewegt sich schon der Schaukasten Website, Facebook, Instagram, Livestream, Podcasts. Digitale Kommunikation wird mittlerweile in vielen Pfarren genützt. Die Herausforderung: Alle Kanäle dauerhaft zu betreuen.

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Social-Media-Expertin im Netzwerk. Besser sei, sich auf das zu konzentrieren, was man tatsächlich umsetzen kann. In so mancher Pfarre wurden Facebook & Co. wieder aufgegeben, weil einfach die personellen Ressourcen fehlen, um digitale Tools laufend gut zu bespielen: „Schnell, schnell was reinstellen hat sich wieder aufgehört.“ Inhalte lassen sich auch wechselseitig auf den Kanälen nutzen. Wichtig sei, Zuständigkeiten klar zu definieren. Da sprechen sich kreative Ideen rasch herum, wie diese: Manch Pfarrgemeinderat wirbt derzeit mit seinem WhatsAppStatus für die Wahl. l JOHANNES WOLF

ugespitzt formuliert kann man behaupten: Die Kirche ist bis hin zu den Pfarren im digitalen Zeitalter angekommen. Die letzten zwei Jahre mit ihren coronabedingten Einschränkungen haben einen weiteren „Schub“ zur digitalen Kommunikation auf unterschiedlichsten Kanälen ausgelöst. Die Zeiten, in denen nur Pfarrblatt und Schaukasten an der Kirchenmauer der pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit gedient haben, scheinen vorbei. Eines zeigt sich dabei deutlich: Ohne die Hilfe vieler Pfarrmitglieder lässt sich nicht dauerhaft posten, liken oder streamen.

Angebote sind deutlich gewachsen. „In sehr vielen Pfarren hat man sich damit beschäftigt, nicht alle haben was gemacht“, so Morawetz. Mancherorts haben sich Leute aus mehreren Pfarren zusammengetan, um reihum professionell zu streamen. Großes Thema sei die Herstellung „bewegter Bilder“, sprich Videos fürs Handy. Im Kommen ist die technisch relativ einfache Produktion von Podcasts – Audiobeiträge als neue Art der Verkündigung. Selbst der ehrwürdige Schaukasten wird digital: Manch Pfarre spielt via Bildschirm wechselnde Inhalte ein.

Grundausstattung. „Das alles ist kein Nischenthema mehr“, sagt Medienprofi Peter Morawetz, der im Netzwerk für pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit sein Wissen einbringt. Aus den Daten der im Vorjahr erstmals österreichweit durchgeführten PfarrmedienUmfrage – 426 Pfarren haben teilgenommen – lässt sich dies sogar an (statistisch begrenzt hochrechenbaren) Zahlen ablesen. Demnach betreiben etwa 87 Prozent aller Pfarren eine eigene Website – die digitale Grundausstattung, praktisch alle Altersklassen beschaffen sich heute, meist via Handy, zuerst Infos aus dem Netz. Fast jede zweite Pfarre hat einen Auftritt auf einem der Social-Media-Kanäle. Die meisten auf Facebook (29%), YouTube (15%) und Instagram (8%). MessengerDienste wie WhatsApp sind überall im Gebrauch.

Aufwand. „Man muss nicht bei allen Plattformen mitmachen“, meint Julia Rust,

Im Stream. Sonntagsmesse, Andachts­ stunde, Bibelrunde – die Livestreaming-

Bildschirm statt Aushang im Schaukasten. Manche Pfarre hat sogar nur eine große digitale Anzeigetafel im Einsatz.

Infos unter www.pfarrmedien.at

Medieninhaber: Kooperation Kirchenzeitungen – Verein zur Förderung der Kirchenpresse, Bergstraße 12/1, 5020 Salzburg. Herausgeber: Obmann Mag. Heinz Finster, office@kizmedia.at Redaktionelle Gestaltung: Mag. Johannes Wolf, redaktioninpuncto@kizmedia.at. Anzeigenleitung: Mag. Walter Achleitner, 0676/87 76 39 41, walter.achleitner@kizmedia.at. Grafik: CASC, 1160 Wien. Herstellung: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn. Die Konferenz der Pfarrgemeinderats-ReferentInnen der Diözesen Österreichs hat zum Erscheinen des Magazins einen Kostenbeitrag geleistet. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Die Offenlegung gemäß MedienG §25 Abs. 2 ist unter www.meinekirchenzeitung.at/ impressum/inpuncto abrufbar. inpuncto mittendrin erscheint in einer Auflage von 324.500 Exemplaren.

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FOTO: JOHANNES WOLF

IMPRESSUM: inpuncto ist das gemeinsame Magazin von Der SONNTAG. Die Zeitung der Erzdiözese Wien, Stephansplatz 4/VI/DG, 1010 Wien; Kirche bunt. St. Pöltner Kirchenzeitung, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten; KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; martinus. Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt; RUPERTUSBLATT. Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg, Kapitelplatz 6/3, 5020 Salzburg; Sonntag. Kärntner Kirchenzeitung, Tarviser Straße 30, 9020 Klagenfurt, SONNTAGSBLATT für Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz; TIROLER sonntag. Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck; Vorarlberger KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch.


Interview mit Bischof Manfred Scheuer

„mittendrin“ im Leben der Pfarre Welche Bedeutung PfarrgemeinderätInnen auch in den neuen Pfarrstrukturen haben, wie vielseitig ihr Engagement ist und warum es wichtig ist, zur Wahl zu gehen, erläutert Bischof Manfred Scheuer im Gespräch. INTERVIEW: BARBARA ECKERSTORFER

„PfarrgemeinderätInnen tragen Verantwortung für die Entwicklung ihrer Pfarrgemeinde“, sagt Bischof Manfred Scheuer.

FOTO: HERMANN WAKOLBINGER

Warum braucht die Katholische Kirche in Oberösterreich engagierte PfarrgemeinderätInnen? Wenn von „der Kirche“ die Rede ist, ist damit häufig die Kirchenleitung gemeint. In Wirklichkeit entsteht Kirche überall dort, wo Menschen die Botschaft Jesu leben und weitertragen: in den Familien, am Arbeitsplatz, in Vereinen, Freizeiteinrichtungen und natürlich in besonderer Weise auch in den Pfarrgemeinden. PfarrgemeinderätInnen tragen Verantwortung für das Leben und die Entwicklung ihrer Pfarrgemeinde, sodass sie als Lebensraum des Evangeliums glaubwürdig ist. Der Pfarrgemeinderat berät und entscheidet, wie die Grundfunktionen von Kirche – Gottesdienst feiern, Glaube erfahrbar machen, Gemeinschaft leben, Not sehen und Menschen helfen – in der Pfarrgemeinde gelebt werden. Die Umsetzung der Pfarrstrukturreform hat bereits begonnen. In 39 neuen Pfarren soll Kirche als pastoraler Raum weit gedacht werden. Wie wichtig bleiben die Pfarr­gemeinden vor Ort? Ziel der neuen Pfarrstruktur ist, auf dem wertvollen Fundament der bisherigen territorialen Struktur das Netzwerk lebendiger Gemeinschaften und pastoraler Orte auszubauen und zu stärken. Diese stehen ja mit

den Menschen, Lebensformen und Strukturen unserer Gesellschaft in Verbindung. Die neue Struktur soll gute Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße inhaltliche Ausrichtung schaffen. Die Kirche soll somit weiterhin als offene und positive Kraft in unserer Gesellschaft erfahren werden. Dieses Ziel kann dann gut gelingen, wenn die Kirche auch vor Ort erlebbar ist. Daher bleiben PfarrgemeinderätInnen in den künftigen Pfarrgemeinden von ganz großer Bedeutung. In den einzelnen Gemeinden und Städten unseres Landes werden sie weiterhin die Kirche am Ort prägen und entscheidend gestalten. Was sind aus Ihrer Sicht die Herausforderungen und Chancen für PfarrgemeinderätInnen in der neuen Pfarrstruktur? Die Herausforderung ist aus meiner Sicht ähnlich wie in den bisherigen Strukturen: den Kontakt zu den Gläubigen zu stärken. Die Chance ist wie bisher, etwas bewegen zu können und Veränderungen aktiv zu gestalten. Aus der im Herbst 2021 durchgeführten Online-Befragung von PfarrgemeinderätInnen geht hervor, dass genau das den Engagierten wichtig ist: Richtungsentscheidungen treffen zu können und handlungsfähig zu sein. 90 Prozent haben angegeben, dass es ihnen Freude bereitet, etwas Sinnvolles

für die Gemeinschaft zu tun. Sie übernehmen gern Verantwortung und sorgen für die Beteiligung anderer an der Gestaltung von Kirche am Ort. Als eine besondere Bereicherung sehe ich die Vernetzung der PfarrgemeinderätInnen im pastoralen Raum der neuen Pfarre. Das weitet den Blick, inspiriert für die Aufgaben in der eigenen Pfarrgemeinde und entlastet auch – was es bei uns nicht gibt, wird an einem anderen pastoralen Ort angeboten. Wie lautet Ihr Appell an die WählerInnen? Mit Ihrer Stimme stärken Sie das vielseitige Engagement in Ihrer Pfarre und zeigen Ihre Wertschätzung für dieses Engagement. Durch Ihre Teilnahme an der Pfarrgemeinderatswahl geben Sie der Kirche am Ort ein konkretes Gesicht – in der Gestalt von PfarrgemeinderätInnen, die sich mit ihren Talenten für eine lebendige Pfarrgemeinde engagieren. Diese sind – wie das Wahlmotto schon sagt – „mittendrin“ im Leben ihrer Pfarre und möchten mit ihrem Engagement die Vielfalt pfarrlichen Lebens sicherstellen. Bitte gehen Sie zur Wahl – unterstützen Sie mit Ihrer Teilnahme jene, die sich ehrenamtlich in den Dienst der Pfarrgemeinde stellen! l www.dioezese-linz.at/pgr/wahl2022

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Weitere Informationen unter www.pfarrgemeinderat.at oder auf der Website Ihrer Diözese


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