KiZ-ePaper Nr. 11/2022

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FRANZ LITZLBAUER / CARITAS

Nr. 11 I 17. März 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77

Zweifache Hilfe für die Ukrainer Landwirtschaft. Die Auswirk­un­ gen des Ukrainekriegs auf Bauern und Versorgung. Seite 5

Während tausende Flüchtlinge aus der Ukraine bereits Österreich erreicht haben und versorgt werden, schickt die Caritas Nothilfe in das Land. Seiten 8 und 10

Strategien gegen die Angst. Was man aktiv tun kann, wenn einen die Angst packt. Seite 18

Kultur. Das Theater­projekt Monks in Wilhering rollt die Geschichte des Ordenslebens auf. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR Orchideen Wer ein Orchideenfach studiert, lernt nichts über die Pflege außergewöhnlicher Blüten. Der Spitzname „Orchideenfach“ drückt aus, dass die Beschäftigung damit zwar anspruchsvoll ist, aber wenig Nutzen bringt. Orchideen kann man ja auch nicht essen. Osteuropäische Geschichte und Slawistik gehörten bis vor wenigen Wochen zu den Orchideenfächern.

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

Die Beschäftigung damit galt als ziemlich brotlos, nur dem persönlichen Interesse geschuldet. Schlagartig scheint sich das geändert zu haben. Nicht nur Medien stürzen sich dankbar auf fundierte Einschätzungen durch Expert/innen, die die Geschichte, Entwicklung und Sprachen der Ukraine erklären können. Vorträge in echt und online werden nun von zahlreichen Interessierten besucht, wenn sie sich mit den Hintergründen des Kriegs in Europa beschäftigen, die Kinderuni bietet Aufklärung über die Ukraine, insgesamt hat man den Eindruck, als wäre schon vergessen, dass Anfang Februar noch die wenigsten die Farben der ukrainischen Flagge kannten. Das wäre eine wunderschöne Entwicklung, wenn sie nicht so einen grausamen Grund hätte. Hoffentlich hält das Interesse lang an. Und: Pflegen wir die Orchideenfächer! Wer weiß, wann sie uns die Welt erklären müssen ...

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Putin gegen Russland Was Wladimir Putin in der Ukraine verbricht, ist verrückt. Verrückt klingt auch der Mittelteil im ersten Satz der Leningrader Symphonie von Dmitri Schostakowitsch. Dort hat der geniale Komponist die Fratze des deutschen Angriffs und der Belagerung seiner Vaterstadt im Zweiten Weltkrieg musikalisch porträtiert. Beide, Putin und Schostakowitsch, wurden in Leningrad (heute wieder St. Petersburg) geboren. Der eine wurde Diktator. Der andere, der Künstler, litt darunter, den Launen insbesondere Stalins ausgesetzt und zweimal kulturpolitisch kaltgestellt worden zu sein. Man muss aber nicht gleich Schostakowitsch nennen, um festzustellen, dass Putin nicht Russland ist: Trotz enormer Repressalien gab und gibt es Anti-Kriegs-Proteste. Eltern, deren Söhne jetzt in der Ukraine kämpfen, werden kaum hinter der Militäraktion stehen. Auch die russische Bevöl-

kerung ist Leitragende der von Putin und seinen Helfern herbeigeführten Situation – selbst jener Teil, der das für richtig hält. Ansprachen Putins und des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. legen nahe, dass in Russland ein ideologisches Gegen-Europa geschaffen werden soll. Offen ist, wie das seine Landsleute sehen. Wladimir Putin hat einen Krieg gegen die Ukraine begonnen. Aber letztlich ist es auch ein Krieg gegen Russlands Bürgerinnen und Bürger – und gegen die Vernunft.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: PAPST FRANZISKUS

Appell an die Kriegstreiber In Gottes Namen bitte ich euch: Beendet dieses Massaker! Die Barbareien töten Kinder, unschuldige und unbewaffnete Zivilisten. Gott ist ein Gott des Friedens, kein Gott des Krieges.

Papst Franziskus hat mit einem eindringlichen Appell erneut ein sofortiges Ende der Waffengewalt in der Ukraine gefordert. Alles müsse getan werden, um Verhandlungen zu ermöglichen und humanitäre Korridore abzusichern, so der Papst am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Den neunten Jahrestag seiner Wahl zum Papst an diesem Sonntag erwähnte Franziskus nicht. GUGLIELMO MANGIAPANE/REUTERS/PICTUREDESK.COM


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

17. März 2022

Anna-Nicole Heinrich gestaltet die Kirche von morgen

„Findest du das nicht bei deinem Kirchenzeugs? Wie kann Kirche Menschen von heute bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen helfen? Um diese Frage drehte sich der Vortrag von Anna-Nicole Heinrich bei der Thomas-Akademie vergangene Woche. Die 25-Jährige leitet das evangelische Kirchenparlament in Deutschland. ANDREA MAYER-EDOLOEYI

Die Kirche müsse aus ihrer eigenen Blase herauskommen und ins menschliche Leben wirken, hört man formelhaft immer wieder. Anna-Nicole Heinrich fragt weiter: „Wohin gehen wir, wenn wir uns raus aus der Blase bewegen?“ Ermöglichungsräume würden durch soziale Interaktion und Beziehungen entstehen. Die Vorsitzende des evangelischen Kirchenparlaments wird konkreter: Diese Räume seien nicht aus Holz und Beton gebaut und die Kirche könne nicht darüber verfügen. Sie habe dort keine Deutungshoheit. Es gehe darum, den Menschen etwas zuzutrauen. Zutrauen und Vertauen. Heinrich spricht aus eigener Erfahrung: „Mir wurde in der evangelischen Jugendarbeit etwas zugetraut, ich konnte einfach machen. Da, wo man wirksam werden kann, da bleibt man hängen. Wo einem etwas zugetraut wird, da traut man sich und vertraut auf Gott.“ So etwas sind auch die zwei sogenannten „Hackathons“ zum Thema „Glauben gemeinsam“, die Heinrich 2020 und 2021 mit­organisierte: In 48 Stunden wurden online Projekte der Kirche von morgen entwickelt. Jede/r konnte mitmachen und mehrere Hundert Personen aus unterschiedlichen Kirchen kamen dem Aufruf nach. 2021 war das Motto „Was bleibt nach der Pandemie? Zurück zu alten Mustern? Nein!“. Auch bei „Versuch und Irrtum“, was in Kirche möglich sein müsse, brauche es Kriterien für das Gelingen. Ob man Freund/innen zu einem Angebot von Kirche mitnehmen würde, ist X Video unter www. kirchenzeitung.at/ thomasakademie22

„Unverschämt jung“ nannte Christoph Niemand, Rektor der Katholischen Privatuniversität Linz, die Vortragende bei der heurigen Thomas-Akademie. Die 25-jährige Studentin Anna-Nicole Heinrich steht seit Mai 2021 an der Spitze des evangelischen Kirchenparlaments in Deutschland. EKD / JENS SCHULZE

für die Synodenvorsitzende ein Maßstab für die pastorale Arbeit. Und: „Wir müssen Räume auch schließen können“. Ohnmachtserfahrungen und Hoffnung. „Krieg in Europa war bis vor zwei Wochen in meiner Vorstellung ein Ding der Vergangenheit“, sagt die 25-Jährige. Die Verletzbarkeit der Menschheit werde bei den Themen Pandemie, Klimawandel und Krieg deutlich. Als Heinrich in einem Internetposting öffentlich fragte, wo denn nun ihre Unverzagtheit, Hoffnung und Zuversicht geblieben sei, kam von einem Bekannten, der sich außerhalb der Kirche bewegt, die Rückfrage: „Findest du das nicht bei deinem Kirchenzeugs? Hast du uns nicht zuletzt davon erzählt?“ Anna-Nicole Heinrich teilt diese Fragen. Sie spricht davon, dass sie Halt sucht in aller Unsicherheit, sich Beheimatung wünscht in aller Ruhelosigkeit. „In der Kirche werde ich manchmal fündig – im Gespräch, in Gemeinschaft.“ Die Studentin aus Regensburg macht so gestärkt in ihrem Alltag die Erfahrung, dass sie als Christin in kirchenfernen Kontexten nicht nur Akzeptanz, sondern besondere Resonanz, Neugierde und Wertschätzung erlebt. Volkskirche. Volkskirche ist für die Vorsitzende des Kirchenparlaments keine Kirche,

in der die ganze Bevölkerung ist. Weniger als 50 Prozent der Deutschen sind Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche. Für Heinrich kein Grund für Pessimismus: „Kirche ist da für die Menschen und die Gesellschaft.“ Die Menschen seien eingeladen, Kirche sei eine Ermöglichungsgemeinschaft, es ginge um das Schaffen von Freiräumen, um Pluralität und Vielfalt. Nicht Selbsterhaltung ist für die Synodenvorsitzende der Zweck von Kirche, sondern Sinn alles kirchlichen Handelns sei die Stärkung der Einzelnen im Christsein und die Anregung zum christlichen Leben: „Wir wollen nicht schweigen von dem, was uns bewegt: Das Kreuz steht für den mitleidenden Gott.“ Gelebte Normalität. Die Ökumene ist für Anna-Nicole Heinrich eine so selbstverständliche und gelebte Normalität, dass sie keiner eigenen Erwähnung bedurfte. Sie spricht von Kirchen im Plural. Möglicherweise ist das eine Generationenfrage: Die 25-Jährige ist die gewählte Vorsitzende der 13. Synode der evangelischen Kirche und Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (vergleichbar mit der katholischen Bischofskonferenz). 54 Jahre liegen zwischen ihr und ihrer bis Mai 2021 im Amt befindlichen Vorgängerin, der ehemaligen Politikerin Irmgard Schwaetzer.

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4 Kirche aktuell

17. März 2022

Damit mehr Liebe in die Welt kommt

Zum 20. Benefiz-Fastensuppenessen luden vergangene Woche LH Thomas Stelzer (im Bild links) und die Katholische Frauenbewegung OÖ (kfb) Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wirtschaft. Stelzer betonte angesichts des Ukrai-

MOMENTE

Konzertreihe im Salzkammergut findet von 25. Juni bis 21. August statt

Turmeremitin: Eine Woche mit Ausblick, die auch Einblicke ermöglichte. KIZ/BK

Turmeremitin Birgit Kubik im Blog der KirchenZeitung. Für sie war es eine Woche Luxus: Essen, Schlafen, Träumen und Nachdenken auf 9 m² in der Türmerstube des Mariendoms – und sie hat es genossen. Was die Turmeremitin Birigt Kubik – sie ist Mitarbeiterin der KirchenZeitung – in diesen Tagen erlebt und erfahren hat, erzählt sie im Blog der KirchenZeitung, der seit Montag, 14. März, online ist. www.kirchenzeitung.at/turmeremitin268

nekriegs: „Wir tragen gemeinsam Verantwortung für ein besseres Morgen.“ kfb-Vorsitzende Paula Wintereder (zweite von rechts) richtete den Blick auf die Sorgearbeit – „bei uns und im Beispielland Philippinen“. Die kfb präsentierte das Wir-

KirchenZeitung Diözese Linz

ken der philippinischen Initiative AKKMA. Bischof Manfred Scheuer (rechts) nannte als Ziel: „Damit mehr Liebe in die Welt kommt“. Zu essen gab es Suppenspezialitäten von Linda und Dietmar Till (Stiftskeller St. Florian, Mitte). KFB/MARKOWETZ

Festival „Kirchklang“: Musik und Tanz in den Kirchen des Salzkammerguts „Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben, ich brauche den Glanz ihrer Fenster, ihre kühle Stille, ihr gebieterisches Schweigen. Ich brauche die Fluten der Orgel und die heilige Andacht betender Menschen ...“ – mit diesem Zitat aus dem Roman „Nachtzug nach Lissabon“ von Pascal Mercier betonte Bischof Manfred Scheuer die Bedeutung von Musik und Kunst für den Einzelnen und die Gesellschaft bei der Pressekonferenz für das Festival Kirchklang. Dieses wird heuer zum zweiten Mal im Salzkammergut von 25. Juni bis 21. August statt-

Kirchklang mit Festivalleiter Martin Haselböck, Tänzerin Silke Grabinger, Gastgeber Bischof Manfred Scheuer, Ernst Wageneder und Peter Trefflinger (v.l.n.r.) DIÖZESE&WASELMAYR

finden, künstlerischer Leiter ist der Dirigent Martin Haselböck. Von Bach bis Bruckner. Die musikalische Pilgerreise beginnt mit Haydns Schöpfung in der Basilika Mondsee. Dort wird auch ein Symposion zum Thema „Schöpfungsmythen“ stattfinden und ein Tanz in der Kirche mit Silke Grabinger geboten. Das Stück trägt den Titel „Pygmalion Nullpunktzwei“. Die Musikreise führt weiter nach Schloss Kammer, Bad Ischl, Bad Goisern, Attersee am Attersee, Schörfling, Oberwang, Strass im Attergau, Traunkirchen, St. Wolfgang und St. Gilgen und wird Werke Alter Musik sowie zeitgenössischer Auseinandersetzung mit Tanz, Wort und Musik beeinhalten. Musik von Bach, Haydn, Mozart und Bruckner wird erklingen. Auch nach Linz (Brucknerhaus) wird mit „The Infernal Comedy – John Malkovich“ ein Abstecher gemacht. Das Konradfest in Oberwang – initiiert von der Künstlerin Lydia Roppolt – wird wieder gefeiert. ELISABETH LEITNER X Info: wwwkirchklang.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Gesellschaft 5

17. März 2022

KURZ GEMELDET Bei der Spargel­ ernte helfen den Betrieben normalerweise viele Arbeitskräfte aus der Ukraine. U. J. ALEXANDER/ STOCKADOBE

Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Landwirtschaft

„Versorgung ist gesichert“ Der Ukraine-Krieg hat auch Auswirkungen auf die hiesige Landwirtschaft. Die Versorgung sei aber gesichert, sagt Karl Dietachmair, Kammerdirektor der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (LKOÖ). LISA-MARIA LANGHOFER

Es sind einige Herausforderungen, die die Bauern und Bäuerinnen im Land derzeit zu bewältigen haben. Der Ukraine-Krieg lässt die ohnehin seit Herbst anwachsenden Betriebsund Energiekosten noch einmal massiv ansteigen, berichtet LKOÖ-Kammerdirektor Karl Dietachmair: „Die Situation ist angespannt. Je nach Größe des Betriebs sprechen wir von Kosten im fünfstelligen Bereich.“ Öl und Gas sind aber nicht das Einzige, was die Bauern und Bäuerinnen derzeit beschäftigt: „Im Bereich der Düngemittel könnte es knapp werden“, sagt Dietachmair. Das Problem: Ein erheblicher Anteil der Stickstoffdüngemittel bzw. Ammoniak als Vorstufe zur Düngemittelproduktion kommt aus Russland und der Ukraine. Letztere ist auch ein nicht unwesentlicher Futtermittelexporteur. „Beim Kalidünger ist Weißrussland ein wichtiger Partner, hier wirken die Sanktionen des Westens“, erklärt Dietachmair.

Karl Dietachmair ist Kammerdirektor der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. LKOÖ

Wichtige Arbeitskräfte. Ein Problem, das auf den Obst- und Gemüsebau zukommen könnte, ist der Ausfall von Erntehelfer/innen: „Viele Betriebe greifen bei Anbau und Ernte auf Hilfsarbeitskräfte zurück, die oft schon seit Jahren zum selben Betrieb kommen. Mit fast zwei Drittel ist die Ukraine hier das Hauptherkunftsland. In der heurigen Saison wären 1900 Ukrainer/innen gekommen, aber die Männer fallen aufgrund des Einrückungsbefehls aus.“ Versorgungssicherheit. Trotz allem rechnet Dietachmair damit, dass alle Betriebe ihr übliches Produktionsprogramm fahren können. „Die Entwicklungen sind natürlich schwer abschätzbar, aber es wird einiges unternommen, damit wir gerade in der Krisensituation unserer Verantwortung nachkommen. Die Versorgung der Bevölkerung ist auf jeden Fall sichergestellt.“ Futtermittel etwa kommen zu einem Großteil von den Betrieben selbst, beim Getreide wurde schon im Herbst angebaut. Sollte Dünger doch knapp werden, könnte auf Kulturen wie Soja umgestiegen werden, die keinen Dünger brauchen. Bei der Versorgung mit Milch und Fleisch sieht Dietachmair wenig Probleme, allerdings sei hier eine Preisanpassung notwendig. Seitens der LKOÖ stehe man auch in engem Kontakt mit dem Landwirtschaftsministerium und dem Agrarhandel, um möglichst rasch auf Entwicklungen reagieren zu können. Trotz der Herausforderungen relativiert der Kammerdirektor die Situation in Österreich: „Im Vergleich zu dem Leid, das die Menschen in der Ukraine erfahren müssen, sind unsere Probleme Kleinigkeiten.“

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Künstliche Intelligenz als neue Religion? Zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) und Religion gibt es einige Parallelen, stellte Alexandra Palkowitsch bei der Tagung „Künstliche Intelligenz als neue Religion?“ im Ars Electronia Center fest. Als Beispiel nannte sie etwa das soziale Medium Facebook: „Es verspricht Trans­ zendenz, vermittelt Heilsbotschaften und hat einen starken Gemeinschaftsaspekt.“ Gemeinsam mit drei weiteren Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Kunst und Ethik diskutierte die Universitätsassistentin vom Institut für Systematische Theologie und Ethik an der Universität Wien, welche sozialen und ethischen Herausforderungen, aber auch welche Chancen KI mit sich bringt. Verneint wurde etwa einhellig die Frage, ob Technik neutral sei: Sie übernimmt nur jene Daten, die ihr von den Menschen „einprogrammiert“ werden. Ein Beispiel: Ein Seifenspender auf der Toilette gab nur Menschen mit weißer Haut Seife, da das Programm nie mit schwarzer Haut getestet wurde und diese folglich nicht erkannte. An Dingen wie diesen müsse gearbeitet werden, waren sich die Expert/ innen einig.

Alexandra Palkowitsch sprach im AEC über KI und Religion. BERTHOLD TAUBER


6 Thema

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarrgemeinderatswahl am 20. März 2022

Wählen ist Wertschätzung Diese Woche werden österreichweit die Pfarrgemeinderäte gewählt. Zugleich ist der Wahlgang ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber jenen, die kandidieren, und jenen, die die Wahl organisieren. Welche Bedeutung die Pfarrgemeinderäte haben, wie die Wahl in Oberösterreich funktioniert und welche besondere Situation sich aus dem Strukturprozess der Diözese Linz ergibt, haben wir für Sie zusammengefasst. ZUSAMMENSTELLUNG: HEINZ NIEDERLEITNER

Was ist der Pfarrgemeinderat und was leistet er für die Pfarre?

Der Pfarrgemeinderat (abgekürzt PGR) ist ein Gremium in einer katholischen Pfarrgemeinde, das die Aufgabe hat, sich in allen Fragen, die die Pfarrgemeinde betreffen, zu beraten und über diese Fragen zu entscheiden. Konkret bedeutet dies, dass im Pfarrgemeinderat Anliegen, Herausforderungen, Zukunftspläne, organisatorische, karitative, bauliche, seelsorgliche, liturgische und viele andere die Pfarre betreffende Themen beraten und im Sinne der Geschäftsordnung des Pfarrgemeinderates beschlossen werden. Der Pfarrer hat ein aufschiebendes Einspruchsrecht gegen Beschlüsse des PGR: Ein Konfliktthema kann auf die Diözesanebene weitergeleitet werden. Werden am Sonntag alle Mitglieder eines Pfarrgemeinderats gewählt?

Bei der PGR-Wahl wird jener – überwiegende – Teil der PGR-Mitglieder gewählt, der nicht aus amtlichen Mitgliedern (z.B. Pfarrer, Diakon, Pfarr- und Pastoralassistent/innen) und delegierten Mitgliedern (z.B. Religionslehrer/innen, KA-Vertreter, und andere) besteht. Nach der Wahl 2017 waren von den 7874 PGR-Mitgliedern Oberösterreichs 4623 Mitglieder gewählt. Der Großteil der gewählten Mitglieder, 2652 Personen, waren Frauen, denen 1971 Männer gegenüberstanden.

Wie wird gewählt?

In der Diözese Linz kommen drei Wahlmodelle zur Anwendung, wobei im Großteil der Pfarren auch die Briefwahl angeboten wird: • Die größte Gruppe sind die rund 240 Pfarren, die eine Kandidat/innen-Liste erstellt haben, aus der die Wählerinnen und Wähler – ähnlich wie bei politischen Wahlen – auf ihrem Stimmzettel Personen auswählen. • Größer als bei vorherigen Urnengängen ist die Gruppe der Pfarren, die das Urwahl-System anwenden: In bislang rund 150 Pfarren hatten die Wahlberechtigten bereits die Möglichkeit, frei Namen von Personen anzugeben (also zu wählen), die sie im PGR als Vertreter haben möchten. Diese Personen werden danach gefragt, ob sie die Wahl annehmen (beginnend mit der Person mit den meisten Nennungen). Für die Pfarrbevölkerung ist in diesem Fall der eigentliche Wahlvorgang bereits vor dem 20. März abgeschlossen. Allerdings kann eine Pfarre bis zuletzt zu diesem Modell wechseln, weswegen die Gruppe der per Urwahl votierenden Pfarren noch größer werden könnte. In solchen Fällen können die genannten Personen erst nach dem 20. März zur Wahlannahme befragt werden. • Rund 90 Pfarren haben sich für das dritte Wahlmodell entschieden: Dabei werden wichtige Gruppen in den Orten eingeladen,

aus ihren Reihen Delegierte für den PGR zu wählen. Darüber hinaus ist mindestens ein Drittel der Mitglieder des Pfarrgemeinderates durch eine Kandidat/innen-Wahl oder Urwahl zu bestimmen. Die Zahlen der Pfarren mit Kandidat/innen-Wahl und Urwahl halten sich in diesem Modell die Waage. Wer ist wahlberechtigt?

Wahlberechtigt sind alle getauften Katholik/ innen, die im Gebiet der Pfarre ihren Wohnsitz haben oder sich der Pfarre zugehörig fühlen und vor dem 1. Jänner 2022 das 16. Lebensjahr vollendet haben. In mehr als 200 Pfarren gilt das auch für Gefirmte ab 14 Jahren. Insgesamt sind in OÖ rund 732.000 der 915.000 Katholik/innenwahlberechtigt. Wo wird gewählt?

Die Pfarren, in denen keine Urwahl durchgeführt wird bzw. wo diese noch nicht abgeschlossen ist, werden Wahllokale einrichten. Die Öffnungszeiten werden öffentlich bekannt gemacht. Die Wahlergebnisse werden öffentlich ausgehängt. Gewählt wird bzw. wurde in fast allen Pfarren Oberösterreichs. In einzelnen Fällen (z.B. bei größeren Bauprojekten, die das bestehende Team zu Ende führen soll) wurde die Pfarrgemeinderatswahl aus sachlichen Gründen verschoben. Die Diözese Linz befindet sich in einer Übergangsphase vom bisherigen Modell der 486 Pfar-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

17. März 2022

ZUM THEMA Österreichweit

Urnengang in den Pfarren: ein Bild aus Regau von der PGR-Wahl 2012.

HUEMER

ren zu 40 neuen Pfarren, wobei die bisherigen Pfarren als Pfarrteilgemeinden bestehen bleiben. Was heißt dies für die PGR?

werden, wo eigene Begleiter/innen dafür eingesetzt werden.

Fünf Dekanate der Diözese Linz befinden sich derzeit bereits in der zweijährigen Übergangsphase zur neuen Pfarre. Noch keine dieser neuen Pfarren ist kirchenrechtlich errichtet und in jeder künftigen Pfarrteilgemeinde (zukünftig: Pfarrgemeinde) wird es einen Pfarrgemeinderat geben. Konkret bedeutet das für die Pfarren in diesen fünf Dekanaten, dass in jeder Pfarre, die künftig Pfarrgemeinde sein wird, ein PGR nach dem alten Statut gewählt wird und als solcher auch bis 1. Jänner 2023 arbeitet. Danach steigen die Pfarrgemeinderäte in das neue Statut um, das eine Leitung der Pfarrgemeinde (und damit auch des PGR) durch ein Seelsorgeteam vorsieht. Die PGR in den Pionierpfarren bereiten sich als Erste auf diesen Umstieg vor. Im Herbst 2022 werden weitere Dekanate in den Umstiegsprozess zur neuen Pfarre eintreten und bis Ende der Pfarrgemeinderatsperiode 2027 wird, wenn es keine Verzögerungen gibt, der allergrößte Teil der bisherigen Pfarren umgestiegen sein. Insofern betrifft dieser Umstieg praktisch alle jetzt zu wählenden Pfarrgemeinderäte früher oder später. Beate Schlager-Stemmer vom PGRReferat der Diözese Linz spricht von einer intensiven Vorbereitung der „Pfarren in Umsetzung“, wie die Dekanate dann genannt

Wie lange dauert das Mandat als PGR-Mitglied?

Die PGR-Mitglieder werden formal für fünf Jahre gewählt. Allerdings beobachtet Beate Schlager-Stemmer eine Flexibilisierung innerhalb der fünfjährigen Periode: So rücken immer wieder Ersatz-PGR-Mitglieder bei Ausstiegen (aus privaten Gründen) während der Periode nach. Die PGR-Mitglieder seien meist in der Pfarre mehrfach engagiert, aber der Kreis der Engagierten beschränke sich auch nicht auf die PGR-Mitglieder. Hat die Coronapandemie die PGR-Wahl beeinflusst?

Die Vorbereitungen für diese Wahl laufen bereits seit zwei Jahren. Insofern hat die Pandemie zwangsläufig Einschränkungen in der Vorarbeit gebracht. Auch ein 2020 geplanter österreichweiter PGR-Kongress in Saalfelden fiel der Pandemie zum Opfer. Dafür haben sich Internet-Austauschformate etablieren können, sagt Schlager-Stemmer. Insgesamt sieht die Theologin einen großen Willen in den Pfarren zur Durchführung einer rechtsgültigen Wahl. Das zeige auch die große Nachfrage beim Servicetelefon der Diözese, wenn Fragen offen sind. Nach der Wahl sei der nächste Schritt eine qualitätsvolle Konstituierung der PGR und die Vorbereitung auf die ersten PGR-Klausuren.

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Rund 4,3 Millionen Katholik/innen sind am 20. März aufgerufen, ihre Vertreter in den rund 3.000 Pfarren des Landes zu wählen. Wie viele Kandidierende es für die rund 28.000 zu wählenden Sitze in den Pfarrgemeinderäten gibt, wird nicht zentral erfasst. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten wurde mit der Kampagne „mittendrin“ bundesweit für die Teilnahme mobil gemacht. Anders als bei politischen Wahlen sind auch jene Katholiken stimmberechtigt, die keinen österreichischen Pass haben. Insgesamt gibt es aufgrund der Unterschiedlichkeiten der österreichischen Diözesen in jeder auch leicht modifizierte Wahlen, was auch mit unterschiedlichen Reformprozessen zusammenhängt.

InternetInformationen X Das PGR-Referat der Diözese Linz hat alle Informationen zur Wahl für Oberösterreich zusammengefasst: www.dioezese-linz.at/pgr/wahl2022 X Die österreichweite Informationsseite heißt: www.pfarrgemeinderat.at X Der Familienverband Österreich hat eine eigene Unterstützungsseite für Pfarrgemeinderäte: www.familie.at/ familienpfarrgemeinderat


8 Pfarren & Regionen MOMENTE Gebet. Das Dekanat Linz-Süd hat ein Friedensgebet in Videoform aufgenommen. Zu finden auf www.kirchenzeitung.at Online-Talk zur Ukraine. Der Krieg in der Ukraine lässt die Zukunft manchmal ziemlich bedrohlich aussehen. Wie kann man mit seinen Gefühlen umgehen? Und wie kann man helfen? Darum dreht sich ein Onlineformat der Katholischen Jugend OÖ, das am Do., 17. März, von 19.30 bis 21 Uhr stattfindet. Für das Gespräch stehen Heidi Moser, Psychologin und Psychotherapeutin, sowie Sigried Spindlbeck, Programmmanagerin der Caritas OÖ, zur Verfügung. Der Einstiegslink ist auf www.kj-ooe.at zu finden. Friedenszeichen. Aus Betroffenheit, Sorge und Solidarität setzte das BRG/BORG Kirchdorf ein Zeichen für den Frieden. Die rund 670 Schüler/innen, ihre Lehrer/innen sowie das Personal erklärten sich durch die Nachbildung des Friedenszeichens solidarisch mit den Menschen in der Ukraine.

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Ukrainekrieg: Lebensgefährliche Flucht und vielfältige Form der Hilfe

„100 Meter neben ihnen Die gebürtige Oberösterreicherin Sr. Margret Obereder bangt um ihre Mitschwestern und die Bevölkerung in der Ukraine. Die Caritas schickt Hilfstransporte los. Und gute Nachrichten aus Vöcklamarkt: Eine Familie, die zum zweiten Mal aus der Ukraine fliehen musste, ist nun in Sicherheit. PAUL STÜTZ

Die aus Attnang-Puchheim stammende Ordensschwester Margret Obereder lebte von 2001 bis 2013 in der westukrainischen Stadt Lemberg (Lwiw) und leistete für ihren Orden Aufbauarbeit in dem osteuropäischen Land. Seit 2013 wirkt sie in der Nähe des oberbayrischen Ortes Gars am Inn als Generaloberin ihres Ordens, der Missionarsschwestern vom Heiligsten Erlöser. Der Ukrainekrieg hat ihren Alltag nun auf den Kopf gestellt. Statt der bereits geplanten großen Ordensversammlung steht für sie rund um die Uhr die Ukrainehilfe am Programm. „Es ist ein sinnloser Krieg, für das ganze Leid fehlen mir eigentlich die Worte“, sagt Sr. Margret. In kürzester Zeit hat sie ein Helferteam zusammengetrommelt. „Erst vor ein paar Tagen haben wir eine sechsköpfige ukrainische Großfamilie aus Polen abholen können. Sie sind jetzt in der Nähe von München in einem Privathaus untergebracht.“ Eine der Frauen aus dieser Familie hatte einen Tag vor Kriegsbeginn eine Krebsoperation. „Ich schaue, dass für sie bald eine weitere Be-

Sr. Margret Obereder lebte von 2001 bis 2013 in Lemberg. PRIVAT

handlung in einem Krankenhaus in München möglich wird.“ Die Ordensschwestern organisieren von Oberbayern aus Hilfstransporte in die Ukraine. In Zusammenarbeit mit der ukrainischen Pfarre gingen die Lieferungen mit jeweils 12 Tonnen Gewicht in zwei Transporten direkt nach Lemberg, unter anderem mit lebenswichtigen Medikamenten für die Krankenhäuser. „ So schlimm der Krieg ist, so schön ist dieses Zeichen des Zusammenstehens und der Solidarität“, betont Sr. Margret. Mutige Pfarrjugend. Ein Netzwerk des Ordens verteilt gemeinsam mit mehreren Pfarren die Güter an die Bevölkerung. „Mich beeindruckt, dass gerade die Jugendlichen aus den Pfarren so mutig sind und die Lebensmittel bis weit ins Kriegsgebiet bringen“, berichtet Sr. Margret. Die Schwestern in der Ukraine, die über eine psychologische Ausbildung verfügen, betreuen nun die oftmals traumatisierten Men-

Zeichen des Friedens und der Solidarität JACK HAIJES

Pasching. „Stoppt diesen Wahnsinn, legt die Waffen nieder, hört die Schreie der Verletzten, das Schweigen der Toten.“ So hat letzte Woche Pfarrer Heinz Purrer bei einem Friedenskonzert für die Ukraine in der Pfarrkirche von Pasching gesungen. Sein Lied hat er den Menschen in der Ukraine gewidmet. Nach dem Konzert wurden für die Ukrainehilfe über 1000 Euro gesammelt.

PRIVAT

n Hilfsgüter für die Ukraine. Ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität wurde in den vergangenen Tagen in Kirchheim gesetzt. Bei der von der Caritas der Pfarre Kirchheim für die Ukraine durchgeführten Aktion konnten insgesamt 18 Paletten an Ware gesammelt werden: von Decken und Kleidung bis hin zu Hygieneartikeln und Lebensmitteln. Zu den Spenden aufgerufen hatte Tatjana Fraunhuber aus Kirchheim, sie stammt aus der Ukraine und wohnt schon seit 20 Jahren in Österreich.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

17. März 2022

IM LEBENS-SPIEGEL

explodierte eine Bombe“

Am 11. März wurde der Caritas-Hilfstransport in die Ukraine geschickt.

schen. Bereits Mitte Februar mussten die Ordensschwestern aus Sicherheitsgründen das Kloster in Tschernihiw im Norden des Landes verlassen und nach Lemberg fahren. Dort haben sie eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert, um im Ernstfall helfen zu können. Nachdem Russland nun auch in der Nähe von Lemberg Bombenangriffe geflogen hat, ist Sr. Margret sehr besorgt. „Es gibt jetzt immer wieder Bombenalarm. Unsere Schwestern wollen dennoch bleiben. Wir hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird.“ Fünf der insgesamt 20 Schwestern sollen dennoch demnächst die Ukraine verlassen und ihren Landsleuten im Ausland helfen. Steigende Zahl an Flüchtlingen. Unterdessen steigt auch die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge kontinuierlich an. Mit Stand vom Montag sind bereits über 1000 in Oberösterreich, 600 längerfristige Wohnmöglichkeiten wurden bereits an die öffentlichen Stellen gemeldet. Eine dieser Unterkünfte stellt die Familie Puttinger aus Hofkirchen/ Trattnach zur Verfügung. „Mit der ukrainischen Ärztefamilie, die drei Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren hat, besteht schon ein langjähriger Kontakt. Sie werden Mitte der Woche zu uns kommen und wir überlassen ihnen eine Wohnung in Ried im Innkreis“, berichtet Poldi Puttinger. Familie ist in Sicherheit. Gute Nachrichten gibt es im Fall der ostukrainischen Fami-

FRANZ LITZLBAUER

Hilfstransport der Caritas Die Caritas Oberösterreich hat einen Hilfstransport in die Ukraine geschickt. 10 Tonnen Babynahrung, Hygieneprodukte und Lebensmittel sind seit heute auf dem Weg in die Ukraine, wo die Caritas Mukatchevo die Flüchtlinge an der Grenze zu Rumänien versorgt. Die Peuerbacher Firma Kambium führt den Hilfstransport der Caritas OÖ kostenlos durch. Anfang der Woche hatte die Caritas OÖ ein Hilferuf von der 800 Kilometer entfernten Caritas Mukatchevo ereilt, dass sie dringend Nachschub an Lebensmitteln, Hygieneprodukten und Babynahrung brauchen. lie, die bereits mehrere Jahre in Vöcklamarkt gelebt hat und zum zweiten Mal aus der Ukraine fliehen musste (die KirchenZeitung berichtete). Am Wochenende wurde sie nach abenteuerlicher Flucht von Vöcklamarkter Helfern von der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt. „Wie sie erzählten, war die Flucht aus dem Osten der Ukraine lebensgefährlich. 100 Meter neben ihnen explodierte eine Bombe“, berichtet Franz Gebetsberger aus der Pfarre Vöcklamarkt. Was zuerst nicht erwartet worden war: Auch Igor, dem Familienvater, gelang die Ausreise, weil es die ukrainische Bestimmung gibt, dass Väter mit drei und mehr Kindern nicht in der Ukraine bleiben müssen. Die Familie ist nun vereint und in Vöcklamarkt in Sicherheit.

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Dachboden-Schätze Wer nur auf Neues aus ist, wird einen alten Dachboden uninteressant finden. Dort liegen bloß Sachen, von denen jemand gedacht hat: Zum Wegwerfen zu schade, aber eigentlich habe ich keine Verwendung dafür. Aus den Augen – aus dem Sinn. Nicht selten wurden auf Dachböden Sachen entdeckt, die Aufschluss über die eigene Herkunft gaben. Briefe, ein Bild oder Schmuckstück, das sich als kostbar erwies. Vielen Menschen ergeht es in ihren religiösen Belangen ähnlich. Sie wissen nicht mehr recht etwas anzufangen mit den Inhalten, Bräuchen und der Praxis ihrer Glaubensgemeinschaft. Oft ist ihr religiöses Rüstzeug schon recht schadhaft geworden. Wegwerfen? Das doch nicht – aber wegräumen aus den Gebrauchsladen des Alltags! Ihr religiöses Rüstzeug haben sie wie auf einem Dachboden verstaut. Dort liegt es unbeachtet und unbenutzt für lange Zeit. Eines Tages: Kann es sein, dass Menschen in einer neuen Generation – mit neu gemachten Lebenserfahrungen – den Staub wegblasen und den Wert dieser geistigen Dachbodenschätze neu entdecken – und sich wundern, wieso man all dem keine Beachtung mehr schenkte? Dem Wert der Vergebung. Oder dass jeder Mensch wie Schwester und Bruder ist. Dass alles Menschliche von einer großen Liebe getragen ist? Vielleicht lohnt es sich, auf dem Dachboden des Lebens noch einmal nachzuschauen.

MATTHÄUS FELLINGER


10 Thema

15. September 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Ukraine könnte neutral werden Die Waffenlieferungen der Europäischen Union an die Ukraine hält der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler für ambivalent. Die EU werde jedenfalls eine große Rolle beim Wiederaufbau der Ukraine spielen, meint er im Gespräch, und dass die Zukunft des von Russland überfallenen Landes in der Neutralität liegen könnte. INTERVIEW: MONIKA SLOUK

Die EU hat sich nach der russischen Invasion schnell auf Waffenlieferungen für die Ukraine geeinigt. Bringt das der Ukraine wirklich viel? Franz Fischler: Man hat sich auf die Liefe-

rung von Defensivwaffen geeinigt. Momentan bringt das der Ukraine nicht wahnsinnig viel, weil moderne Waffen eine entsprechende Ausbildung am Waffensystem voraussetzen, die in der Ukraine kaum vorhanden ist. Deshalb gibt es Ideen, Waffen aus DDR-Beständen hinzuschicken, weil die Ukrainer mit diesen Waffensystemen vertraut sind. Man darf außerdem Russland nicht zusätzlich provozieren, es könnte sonst schwerere Waffen einsetzen. Im Arsenal hätte es nicht nur Atomwaffen, sondern zum Beispiel Brandbomben, die alles im Umkreis von 300 Metern in Asche verwandeln. Die EU war in den letzten Jahrzehnten der Ukraine gegenüber sehr zurückhaltend, zurückhaltender etwa als der Türkei gegenüber. Warum? Fischler: Das geht zurück auf die Zeit um das

Jahr 2000, als man mittel- und osteuropäischen Ländern und gleichzeitig den Westbalkanländern und der Türkei einen Beitritt in Aussicht stellte. Damals war klar, dass man der Ukraine und anderen postsowjetischen Staaten keine Beitrittsperspektive eröffnet. Argumente waren einerseits das damalige politische System in diesen Ländern, aber auch die Verkraftbarkeit in der EU, weil das riesige Zuschussländer geworden wären und das EU-Budget dementsprechend in Anspruch genommen hätten. Man hat damals als Alternative die „neue Nachbarschaftspolitik“ erfunden. Man dachte, so könnte man alle Länder ohne Beitrittsperspektive einbe-

ziehen, bis nach Nordafrika. Nur hat das die EU nie ernsthaft betrieben, diesen Vorwurf kann man ihr leider nicht ersparen. Das lag am Desinteresse der Mitgliedsstaaten. Wie sieht die Perspektive jetzt aus? Fischler: Grundsätzlich nicht anders. Die An-

kündigung einer Beitrittsperspektive durch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kam überraschend. Ob sie das im Rat mit den Regierungschefs durchsetzen kann – da sehe ich ein großes Fragezeichen. Die Debatte wird sich dahingehend entwickeln, dass die Ukraine ein neutraler Staat werden könnte, ohne NATO- und EU-Mitgliedschaft. Präsident Wolodymyr Selenski hat bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert. Österreich ist neutral und trotzdem EU-Mitglied. Fischler: Es gab vor dem Beitritt Österreichs

umfangreiche Debatten darüber. Eine Kommission unter dem Vorsitz von Botschafter Manfred Scheich gelangte in einem umfangreichen Rechtsgutachten zum Schluss, dass die österreichische Neutralität mit der EUMitgliedschaft vereinbar ist. Russland sagte dazu nie Ja, aber auch nicht Nein. Russland spielte auch bei der Neutralitätserklärung Österreichs eine große Rolle ... Fischler: Da gibt es gewisse Parallelen. Die

sowjetische Führung hielt einen österreichischen Staatsvertrag nur für denkbar, wenn sich Österreich für neutral erklärte und zwar nach Schweizer Vorbild. Man braucht sich nur eine Landkarte anschauen, wie das damals war: Die Osthälfte Österreichs trieb einen Keil in den sowjetischen Einflussbe-

reich. Was Russland nicht wollte: dass in diesem Keil Waffensysteme auftauchen, die eine Bedrohung darstellen könnten. Insofern hat die Idee einer Pufferzone, die keine Basis für Aggressionswaffen bilden kann, für Russland damals schon eine Rolle gespielt. Was kann die EU für die Ukraine tun außer Waffenlieferungen und Wirtschaftssanktionen? Fischler: Vor allem die humanitäre Hilfe darf

man nicht vergessen. An zweiter Stelle folgen die Sanktionen, weil es in unserem Interesse sein muss, das Blutvergießen zu minimieren. Die Sanktionen tun auch uns weh, aber diesen Nachteil muss man in Kauf nehmen, weil es tausende Tote erspart. Was die Waffenlieferungen betrifft, ist es wie erwähnt wichtig, sich auf Defensivwaffen zu beschränken. Bald wird ein Punkt dazukommen: Dann wird die Frage im Raum stehen, wer den Wiederaufbau in der Ukraine finanziert. Da wird die EU eine große Rolle spielen müssen. Es geht um die Bereitschaft, Geld in die Hand zu nehmen und zu helfen. „Wiederaufbau“ klingt zurzeit optimistisch. Könnte Putin nicht langen Stillstand bewirken? Fischler: Das glaube ich nicht. Wenn, dann

wird sich sein Einfluss auf gewisse Teile beschränken. Seine Absicht ist, die Neutralität der Ukraine zu erzwingen, weswegen er den Kopf in Kiew beseitigen möchte. Die zweite Absicht ist, dass die Krim russisch bleibt und als solche anerkannt wird. Und die dritte Absicht ist, dass die beiden umstrittenen Regionen in der Ostukraine im Einflussbereich Russlands stehen. Dann gibt es allenfalls noch eine vierte Absicht: Eine Verbindung zwischen den


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Thema 11

15. September 2016

Krieg in Europa bewirkt Vertrauensverlust

Ära des Misstrauens Den Krieg in der Ukraine sieht Militärbischof Werner Freistetter als Beginn einer „Ära des Misstrauens“.

Ostregionen und der Krim zu schaffen, sodass man im russischen Einflussbereich direkt von Russland bis zur Krim kommt. Gewaltfreiheit spielt politisch offenbar keine Rolle. Fischler: Es gibt die politische Bereitschaft,

Gewalt auszuüben. In den Ohren und Augen derer, die bereit sind, diese Gewalt einzusetzen, hören sich Aufrufe zur Gewaltfreiheit schwach an, da ist keine Power dahinter.

Franz Fischler, EU-Kommissar a. D., hält politische Gewaltfreiheit unter bestimmten Voraussetzungen für möglich, aber im aktuellen Konflikt schwer umsetzbar. SLOUK

Aber Gewaltfreiheit könnte Power haben. Fischler: Ja, an sich und unter bestimmten

Voraussetzungen. Aber nur, wenn sie dort, wo jetzt Gewalt herrscht, ausgeübt würde. Nehmen Sie das Modell Mahatma Gandhi. Es hätte wenig bewirkt, wenn er ausgewandert wäre und von London aus Aufrufe zur Gewaltfreiheit unternommen hätte. Er hat Gewaltfreiheit geübt und war bereit, sein Leben dafür einzusetzen. Gewaltfreiheit ist kein Nichtstun und Zuschauen. Fischler: Und es braucht eine Breite. Ein Ge-

waltfreier allein wird nicht weit kommen. In Ideologien, wo Gewalt Teil des Systems ist, ist es schwierig, mit Gewaltfreiheit einen Systemwechsel herbeizuführen.

«

Zur Person Franz Fischler ist Präsident des IHS-Kuratoriums, war EU-Kommissar und Bundesminister für Landwirtschaft, Präsident des Ökosozialen Forums und des Forums Alpbach und Vorsitzender von Pro Scientia. Er hielt den Eröffnungsvortrag bei der Tagung „Wie politisch ist Religion?“ der Kommission Weltreligionen der Österreichischen Bischofskonferenz in St. Virgil.

Nach dem Ukrainekrieg wird es nicht einfach sein, Vertrauen zwischen den Gegnern aufzubauen. Der österreichische Militärbischof Werner Freistetter hofft dennoch, dass bald eine Lösung gefunden wird, die „keinen jahrelangen, bitteren Partisanenkrieg zur Folge hat“. Wie das aussehen kann, sei schwer zu sagen. Es müsse „die Eigenstaatlichkeit und Souveränität der Ukraine respektiert werden“. Vertrauen schaffen. Vordringlich ist für Bischof Freistetter, „dass man die Frage der Atomwaffen mit gegenseitigen Abkommen und echten Informationen wieder in den Bereich des Vertrauens bringt. Man muss jede Form von Missverständnissen vermeiden, damit die Situation nicht eskaliert“. Dafür sieht er erste Anzeichen: Die Generalstäbe der USA und Russlands seien im direkten Austausch, um Missverständnisse auszuräumen. Nicht schwarz oder weiß. Einen Atomkrieg zu vermeiden, sieht auch der Religionsphilosoph und Theologe Kurt Appel als „höchstes Muss“. Dafür wäre es wichtig, „nicht alle Gesprächskanäle zu Russland zu schließen“. Die imperiale Logik, die von Präsident Putin ausgeht, erschüttere derzeit Europa. „Ich bin trotzdem immer ein wenig skeptisch, wenn man in einer totalen Schwarz-Weiß-Logik landet.“ Man solle nicht in eine reine Kriegsstimmung gegen Russland verfallen. „Ist Gas aus Katar viel moralischer?“, fragt der Theologe. „Katar ist einer der schlimmsten Unterstützer fundamentalistischer Bewegungen, die tausende Todesopfer in Nordafrika schaffen.“

Gewaltfrei. Zum Verhältnis von Krieg und Gewaltfreiheit meint Kurt Appel, dass das Ideal der Gewaltfreiheit Denken und Handeln ausrichten solle, dass man daraus aber keinen moralischen Imperativ machen könne. Es gehe nicht um Wehrlosigkeit. „Selbst die Aufforderung Jesu, die andere Backe hinzuhalten, hat eine subversive Bedeutung: Wenn man nämlich auf die rechte Backe geschlagen hat, hat man das mit dem Handrücken gemacht und musste den anderen dabei nicht anschauen. Wer die zweite Backe hinhält, provoziert Blickkontakt. Wenn der Täter sich mit dem Unheil, das er anrichtet, konfrontieren muss, kann die Logik der Gewalt durchbrochen werden. Das kann manchmal vielleicht auch Mittel der Gewalt erfordern.“ Pflicht zur Verteidigung. Ähnlich sieht es der Politikwissenschaftler und ehemalige Pazifist Thomas Schmidinger. Fast alle Religionen würden sich mit der Frage befassen, wann man das Recht habe, sich gewaltsam zu verteidigen. „Wann habe ich die Pflicht, Schwächere zu verteidigen? Jemanden gewaltsam in Schutz zu nehmen gegen einen gewaltsamen Angreifer? Manchmal ist es notwendig, dass die Menschen, die Menschenrechte verteidigen, besser bewaffnet sind und besser schießen können, damit sie einen Krieg gewinnen gegen Menschen, die alle Menschenrechte mit Füßen treten.“ Problematisch würde es immer dann, wenn sich Religion mit politischer Macht verbündet und zum Instrument von Herrschaft wird. Das treffe auf Kyrill I. zu, Waffensegnungen gäbe es aber auf beiden Seiten. Und: „Auch katholische Priester haben im I. Weltkrieg auf allen Seiten der Front die Waffen, die dann gegeneinander gerichtet wurden, gesegnet.“ SLOUK


12 Panorama IN ALLER KÜRZE

Erhard Busek ist tot. MICHAEL BIHLMAYER/CHROMORANGE/PICTUREDESK.COM

Trauer. Auch in der katholischen Kirche herrscht Trauer über den Tod von Erhard Busek. Der ehemalige Vizekanzler starb unerwartet am Sonntag kurz vor seinem 81. Geburtstag in Wien. Neben den zahlreichen politischen Funktionen des Bundesparteiobmanns der ÖVP von 1991 bis 1995 war Busek ein überaus engagierter, zugleich kritischer und loyaler Katholik. Seine ersten politischen Erfahrungen machte der gebürtige Wiener in katholischen Jugendorganisationen und setzte sich immer wieder für Reformen in der Kirche ein. Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich, würdigte den Verstorbenen als Person, dessen Leben und Wirken von christlich-sozialer Überzeugung getragen war. Pro Oriente. Am 6. April startet die Linzer „Pro Oriente“-Sektion in ihre neue Funktionsperiode. Darauf hat sich der Arbeitsausschuss mit seinem Vorsitzenden Josef Pühringer in einer Klausur vorbereitet, an der auch Bischof Manfred Scheuer teilnahm. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Thema „Christenverfolgungen heute“ (Schwerpunktveranstaltung: 3. April, Stadtpfarrkirche Grieskirchen). Auch dem aktuellen Thema Militärethik und dem Ukraine-Krieg widmet sich die Linzer Sektion. Bei einer Veranstaltung am 6. April, 19 Uhr, im Saal der Elisabethinen in Linz wird Stefan Gugerel, Leiter des Instituts für Religion und Frieden, zu diesen Themen sprechen. „Pro Oriente“ wird in Kürze als Zeichen der Verbundenheit die Ukrainisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Oberösterreich besuchen.

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Ukraine-Krieg

Waffen sichern keinen Frieden Viele Politiker setzen angesichts des Krieges in der Ukraine derzeit auf ein Modell der konsequenten Aufrüstung und Modernisierung der Streitkräfte, das schnell und global einsetzbare Truppen zur Verfügung stellt. Die Idee, dass Waffen den Frieden sichern könnten, sei aber ein Irrglaube, kritisiert der Militärethiker Stefan Gugerel, Leiter des zum österreichischen Militärordinariat gehörenden Instituts für Religion und Frieden. Der Vatikan verurteilt ebenfalls den Rückfall in alte Logiken bewaffneter Konflikte in Folge der Geschehnisse in der

Ukraine. Neue, riesige Geldsummen würden für die Rüstung bereitgestellt, „die Logik des Krieges scheint die Oberhand zu gewinnen“, sagt Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Aber Krieg sei „wie ein Krebsgeschwür, das wächst, sich ausbreitet und sich selbst ernährt“. Je länger ein Krieg dauere, umso schwieriger werde es auszusteigen, so der „zweite Mann“ im Vatikan. Es müsse derzeit alles für einen schnellstmöglichen Waffenstillstand getan werden, forderte Parolin auch in einem Telefonat mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow.

Hilfe für die Ukraine

„Nachbar in Not“ erbrachte 5,1 Mio. Spenden

Die Unterstützung für die vom Krieg heimgesuchte Ukraine und die von ihrer Heimat Geflohenen werde laut Michael Landau einen langen Atem brauchen. D. TATIC/APA

Die Theologin Barbara Hallensleben ist Ostkirchen-Expertin. UNIVERSITÄT FREIBURG

Ein „humanitärer Schulterschluss“ in Zeiten der Not gehört zu Österreich, eine „starke Säule“ sei hier „Nachbar in Not“. Das sagte Caritas-Präsident Michael Landau in der ORF-Sondersendung zugunsten der Hilfe für die Ukraine. Gast des ORF-Benefizabends, der laut einer Aussendung 5,1 Mio. Euro an Spenden erbrachte, war mit dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, ein weiterer Kirchenvertreter. „Kein Sprint, sondern ein Marathon“ werde erforderlich sein, um die Not in der Ukraine selbst sowie für die in Nachbarländer und auch nach Österreich Geflohenen zu lindern, betonte Landau.

Russische Kirche steht vor einer Zerreißprobe

Bischofskonferenz tagt in Tirol

Die Fribourger Theologin und Hochschullehrerin Barbara Hallensleben sieht die Russische Orthodoxe Kirche angesichts des Kriegs in der Ukraine vor einer „Zerreißprobe“. Es sei „unerträglich“, dass der Moskauer Patriarch Kyrill I. den „abscheulichen“ Krieg nicht mit ganzer Entschiedenheit verurteile, betonte die OstkirchenExpertin in einem Gastbeitrag im Schweizer „Sonntagsblick“. Nicht nur die westliche Welt sei entsetzt, auch die orthodoxen Gläubigen der Moskauer Kirche in der Ukraine und überall in der Welt beginnen sich klar zu distanzieren, so Hallensleben.

Seit Montag tagen die Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz unter ihrem Vorsitzenden, Erzbischof Franz Lackner, im Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner. Themen bei der viertägigen Frühjahrs-Vollversammlung sind u. a. der Krieg in der Ukraine, seine Auswirkungen und die nötigen Hilfsmaßnahmen, sowie der weltweite Synodale Prozess und die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen. An den Beratungen der Bischöfe wird auch der ukrainische Priester und Generalvikar im Ordinariat für die byzantinischen Gläubigen in Österreich, Yuriy Kolasa, teilnehmen.


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Panorama 13

17. März 2022

Menschen halten die gelb-blaue Fahnen der Ukraine in den Händen, während des Angelus-Gebetes mit Papst Franziskus.

KNA

Die Ukrainer „befinden sich in der Hölle“ Der Vorsitzende der katholischen EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal JeanClaude Hollerich, und die Bischofskonferenzen u. a. in Deutschland und der Schweiz haben das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., aufgerufen, sich vom Krieg in der Ukraine eindeutig zu distanzieren. Hollerich forderte ihn auf, sich bei der politischen Führung für eine diplomatische Lösung auf der Basis von Gesprächen und für die Einhaltung des internationalen Rechts einzusetzen. Der COMECE-Vorsitzende mahnte in einem Brief weiter, Kyrill solle sich für „sichere hu-

manitäre Korridore und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe“ stark machen. Öffentlich Kritik an Patriarch Kyrill I. übte auch Jean (Renneteau) von Dubna, Metropolit des Erzbistums der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa des Moskauer Patriarchats. Er forderte den Patriarchen auf, „bei den Machthabern der Russischen Föderation dafür einzutreten, dass dieser mörderische Konflikt schnellstmöglich ein Ende findet.“ Derzeit sind in den umkämpften Gebieten der Ukraine nach Worten des Sprechers der „Orthodoxen Kirche der Ukraine“, Erzbi-

schof Evstratiy (Zoria), keine Beerdigungen möglich. „Priester erzählen, dass Leichen von Zivilisten auf der Straße liegen und sich niemand um sie kümmert“, sagte er im Interview der Zeitung „Die Presse“. Oft würden auch nur Löcher ausgehoben und die Toten ohne jede Zeremonie hineingelegt: „Die Menschen befinden sich in der Hölle.“ Die russischen Angreifer nähmen keine Rücksicht auf religiöse Orte und bombardierten auch Krankenhäuser. „Sie kennen keine Moral“, sagte Evstratiy. In Charkiw seien Gemeindemitglieder getötet worden, als sie nach der Messe das Gotteshaus verließen.

Warnung vor Hungersnöten

Der Vatikan intensiviert Friedensbemühungen

WELTKIRCHE

Nach Worten des deutschen Agrar­ ökonomen Matin Qaim könnte der Ukraine-Krieg im schlimmsten Fall bis zu 100 Millionen Menschen in den Hunger treiben. Aus Russland und der Ukraine kämen etwa ein Drittel des weltweit gehandelten Weizens, ein Fünftel des Mais und drei Viertel des Sonnenblumenöls, sagte Qaim. Betroffen sein könnten u. a. Länder, wo jetzt schon viele Menschen hungern, wie Somalia, Tschad oder Bangladesch, so Qaim. Infolge des Russland-Ukraine-Krieges warnt auch die „Caritas International“ vor dramatischen Hungersnöten in anderen Krisengebieten weltweit.

Die vom Papst in die Ukraine gesandten Kurienkardinäle Michael Czerny und Konrad Krajewski haben sich vor Ort ein Bild im Krisengebiet gemacht und u. a. Flüchtlinge besucht. Während Kurienkardinal Czerny nach Stationen in Budapest und im ukrainischen Berehowe mittlerweile nach Rom zurückgekehrt ist, in Kürze aber wieder in die Ukraine reisen wird, versucht Kardinal Krajew­ ski von der Westukraine aus weiter ins Landesinnere zu kommen, um den Menschen im Krieg beizustehen. Die Anwesenheit der beiden Kardinäle stehe für die Anwesenheit des Papstes, so Franziskus.

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sind nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen bereits mehr als 2,15 Millionen Menschen geflohen. Die meisten suchten Schutz in Polen, Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Moldau oder reisten weiter in andere europäische Staaten. Die Vereinten Nationen rechnen mit einer Jahrhundert-Flüchtlingskrise in Europa. Detlef Pollack, deutscher Religionssoziologe, attestiert der Russisch-orthodoxen Kirche eine „fatale Rolle“. Sie stelle sich im Krieg Russlands gegen die Ukraine „nicht an die Seite der Schwachen und Verfolgten, sondern hofiert den Gewaltherrscher und bietet ihm ideologisches Rüstzeug“, schrieb Pollack in der FAZ.

Detlef Pollack

KNA


14 Glaube

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

G

estern habe ich mit meiner Tochter gespielt. Ich weiß, ich weiß: Das ist nichts Besonderes. Besonders war nur das Drumherum. Denn wir spielten montags. Um neun. Wir spielten bis eins – und dann weiter, nach den Spaghetti, bis Opi sie holte. Mein Kind sollte montags eigentlich im Kindergarten sein. Gestern allerdings hatte der wieder einmal zu. Corona, Sie wissen schon. Uns hat es schon vier Mal betroffen, einmal fünf, einmal zwölf, noch zwei Mal fünf Tage lang. Dazwischen hat ab und zu, fast als Zitat, der normale Rhythmus vorbeigeschaut. Weitwinkel. Beim ersten Ausfall habe ich sehr schlecht geschlafen. Stress hat mich nachts besucht – und auch tagsüber meine Laune getrübt. „Mama, hast du nicht zugehört?“, fragte Erika oft. Auch jetzt kommen die Ängste und Sorgen immer wieder vorbei. Nur gestern, da verschonten sie mich. Ich hatte mir sowieso Freizeit ver-

Meine Zeit schrieben, wollte einkaufen gehen und dann zum Friseur. Playmobil, Verstecken und Lego waren Alternativen, die mir auch gut gefielen. Was mir in letzter Zeit hilft, ist die Weitwinkelperspektive. Ich denke an später, in zehn, zwanzig Jahren. Ich stelle mir vor, wie ich dann sagen werde: „Wenigstens haben wir uns viel Zeit zum Spielen genommen.“ Und wie meine Tochter nickt und frohe Erinnerungen hat an die seltsame Zeit. Mehr davon. Gestern, als ich am Teppich saß und ein Tierheim aus Lego baute, war ich wirklich froh über diese gegebene Zeit. Und stolz war ich auch, auf mich. Weil ich sie nutzte. Denn ich kenne ja auch das Bereuen. „Warum habe ich nicht viel mehr gespielt?“, habe ich so oft geweint. „Hast du doch eh“, sagten die, die mich als Mama kannten und wussten, dass ich doch eine von den Ver-

Einladung zur Online-Begegnung mit Barbara Pachl-Eberhart

am Donnerstag, 24. März, 19 Uhr, mit Impuls der Autorin und Möglichkeit zum YouTube-Chat. Einstieg über www.kirchenzeitung.at

spielten war. Aber trotzdem: Es hätte mehr sein können. Lustiger, übermütiger, noch mehr bei der Sache. Ein Text fällt mir ein, der im Wartezimmer meiner Psychotherapeutin über dem Büchertisch hing. Er ist von Jorge Luis Borges und heißt „Wenn ich noch einmal leben könnte“. Da geht es um Fehler und Muße, um Verrücktheit und Spiel. Darum, sich das alles zu erlauben. Gestern also habe ich es geschafft. Und morgen? Naja: Da warten die Mails, die liegengeblieben sind. Da ist dann erst einmal keine Zeit mehr. Kürzer ist leichter. Es ist nämlich so: Das Gewicht der Zeit ist ein anderes, wenn die Zeit knapp bemessen ist. Zeit wird leichter, wenn es nur wenig von ihr gibt. Das merke ich nicht nur beim Spiel, auch in der Arbeit. Einmal, da habe ich nach einem Vortrag bei einem Kongress erfahren, dass ich gleich nach der Pause ein Seminar halten sollte: zwei Stunden „Schreiben für Manager“. Ich hatte diesen Auftrag voll übersehen und nur den Vortrag vorbereitet! In zehn Minuten musste die Planung nun fertig sein. Erstaunlich genug: Es fiel mir leicht! Fünf Minuten. Zu Hause, wenn es ans Aufräumen geht, spiele ich oft „Fünf Minuten“. Ich stelle mir einen We-


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Glaube 15

17. März 2022

Teil 3 von 7

MIT BARBARA PACHL-EBERHART AUTORIN, CLOWNIN UND ERWACHSENENBILDNERIN FOTOS: DAVID-W / PHOTOCASE.DE, SCHÖNLAUB

gestalten cker und sage mir: Nur so lange putzen, bis er klingelt. Es ist erstaunlich, was in fünf Minuten alles geht. Und wie groß die Lust ist, den Wecker danach gleich noch einmal zu stellen. Ich bin besser im Sprinten. Auf 60 Metern, da habe ich immer alles gegeben und sogar manchmal gesiegt. Schon der 400-Meter-Lauf war mir zu viel, da hat die Krafteinteilung einfach nicht funktioniert.

tern, an denen fünfe gerade sein dürfen und der Posteingang liegenbleibt.

Marathon oder nicht. Lieber Herr Borges, ich frage mich, wie viel Zeit noch vor Ihnen lag, als Sie Ihren Text geschrieben haben, der jahrelang jede Woche an meiner Seele zupfte. Ich glaube, die Etappe war kurz. Das Leben meiner Kinder, im Rückblick gesehen: eine winzige Spanne Zeit. Hätte ich das gewusst, hätte ich mir diese Zeit anders eingeteilt, nicht als Marathon, bei dem ich Kraft sparen muss – und Geld für die Zukunft verdienen.

Überblickbar. Was hat das mit Neustart zu tun? Hier mein Gedanke: Wir lieben die Idee, neu beginnen zu können, weil sie uns hilft, das Leben, das sich so zeit- und fast endlos vor uns erstreckt, in Etappen zu teilen. Neu anfangen können, das bedeutet auch: etwas beenden zu können, eine Etappe, eine Phase, ein Projekt. Und: Das Wissen, dass etwas zu Ende gehen wird, ermöglicht es uns, die Energie einzuteilen – und sie ab und an zu versprühen. Noch einmal verstecken? Ja, mein Schatz, klar! Heute geht alles. Vielleicht steckt hinter der Idee, einen Neustart zu wagen, ja der Wunsch nach Absehbarkeit dessen, was gerade stattfindet. Dürfte es absehbar sein, könnte man es anders erleben. Ganz anders gestalten.

Noch viele Jahre. Aber ich wusste es halt nicht vorher. Und das Leben, wenn es ohne dramatische Wendung verläuft, ist ja doch, im Allgemeinen, eher als Marathon angelegt. Ich darf davon ausgehen, dass meine Tochter und ich noch viele Jahre vor uns haben, viele Sams- und Sonntage zum innigen Spiel. Und Ferien, immer wieder. Dazwischen auch Ausnahmetage wie ges-

Gestalten. Nur dann? Vielleicht nicht: Vielleicht geht es auch anders, im Kleinen. Den Trott beenden, die Sorgen stummschalten, etwas Unsinniges, Leichtes, Lustiges tun. So, als ob es der letzte Tag – wovon auch immer – wäre. Nicht radikal. Das passt nicht zum Leben. Sondern milde mit sich und der Zeit, die man eben nicht planen, aber immer gestalten kann.

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SONNTAG 3. Fastensonntag – Lesejahr C, 20. März 2022

Jetzt umkehren

1. Lesung Exodus 3,1–8a.13–15

Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin“ hat mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.

I

n jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Mídian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Er schaute hin: Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne sein Leid. Ich bin herabgestiegen, um es der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der

aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt.

Jesus setzt den Tun-ErgehenZusammenhang außer Kraft, wo es um Schuldzuweisungen geht. Wenn es um die Verantwortung im eigenen Leben geht, herrschen andere Maßstäbe

Evangelium Paulus bezieht sich auf die schrecklichen Ereignisse beim Auszug der Israeliten aus Ägypten. Er warnt vor den Folgen unmoralischen Verhaltens und ermutigt standhaft im Guten zu bleiben.

2. Lesung 1. Korintherbrief 10,1-6.10-12

I

hr sollt wissen, Brüder und Schwestern, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. Alle aßen auch die gleiche geistgeschenkte Speise und alle tranken den gleichen geistgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem geistgeschenkten Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht! Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es

Lukas 13,1–9

Z

u jener Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. Und er antwortete ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schilóach erschlagen wurden – meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen!

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART. LEKTIONAR III © 2020 STAEKO.NET

Mose betritt im Dornbuschereignis den heiligen Boden der Begegnung mit einem göttlichen Du. Gott stellt sich vor als einer, der da ist und sich vom Leid der Menschen berühren lässt.


WORT ZUM EVANGELIUM

Es gibt noch eine Chance – grabt und düngt!

Jesus stellt in einer radikalen Rede den TunErgehen-Zusammenhang, eine weit verbreitete Auffassung im alten Israel, infrage. Nach ihm soll guten Menschen Gutes widerfahren und bösen Menschen Böses. Geprägt von dieser Logik, die schon als große Frage das alttestamentliche Buch Hiob durchzieht, wollen die Menschen eine Antwort von Jesus auf ein schreckliches Ereignis, das sich im Tempel zugetragen hat. Galiläer wurden beim Opfern im Tempel durch Soldaten des Pilatus ermordet. Ob diese Galiläer einen Aufstand geplant hatten oder nur harmlose Pilger waren, erfahren wir nicht. Jesus geht nicht weiter auf dieses Ereignis ein, sondern legt noch eine weitere Katastrophe – den Tod von achtzehn Menschen beim Einsturz eines Turms – dazu. Und jetzt die große Frage: Was ist die richtige Haltung derartigen Katastrophen gegenüber? Jesus antwortet in harscher Entschiedenheit: einzig und allein der Blick auf die eigenen Unzulänglichkeiten – keinesfalls ein Spekulieren über die Schuld der Opfer oder anderer. Diese Umkehr, im Griechischen noch umfassender mit dem Begriff „Metanoia“ beschrieben, ist übrigens keine Wahl, sondern Pflicht, weil ansonsten der Untergang droht. Angesichts der großen Themen, über die wir derzeit in Kirche und Welt reden und urteilen, eine klare Ansage. Keine Schuldzuweisungen, kein Murren über die da oben, sondern schauen, wo wir selber umkehren können und so Teil einer neuen Heilsgeschichte werden. Zum Schluss nimmt der Text mit dem Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum noch eine überraschende Wende. Ein Fürsprecher tritt auf und gewährt ein Gnadenjahr. Trotz aller Verstrickung und allem, was wir derzeit beklagen, ist uns dadurch gesagt: Es gibt noch eine letzte Chance, es ist noch ein Zeitfenster geöffnet – grabt und düngt!

FOTO: NMARKUS SPISKE / UNSPLASH.COM

G

nädig und barmherzig ist der Herr,

voll Langmut und reich an Huld.

Preise den Herrn, meine Seele, und alles in mir seinen heiligen Namen! Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Der dir all deine Schuld vergibt und all deine Gebrechen heilt,

ZUM WEITERDENKEN

der dein Leben vor dem Untergang rettet und dich mit Huld und Erbarmen krönt.

Sich jetzt fragen: Gehöre ich zu denen, die die Schuld bei anderen suchen oder kann ich auch eigene Fehler eingestehen? Wie geht es mir mit dem dringlichen Appell zur Umkehr, was löst er bei mir aus?

Der Herr vollbringt Taten des Heiles, Recht verschafft er allen Bedrängten. Er hat Mose seine Wege kundgetan, den Kindern Israels seine Werke. Der Herr ist barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Huld.

ANNAMARIA FERCHL-BLUM

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,

ist Theologin und Religionspädago-

so mächtig ist seine Huld über denen, die ihn fürchten. PRIVAT

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 103)

gin und leitet das Schulamt der Diözese Feldkirch. u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Ängste wie jene vor Krieg und Zerstörung können enorm belasten, doch es gibt Wege, wie man ihnen Einhalt gebietet. TADAMICHI/STOCKADOBE

Pandemie, Krieg, Atomwaffen – vieles macht uns derzeit Gutes Essen muss nicht immer kompliziert sein, wie dieses Gericht beweist. VICTOR METELSKIY

Roséwein-KräuterrahmSchnitzel

Angst. Johannes Wancata, Professor für Sozialpsychiatrie in Wien, kennt Strategien, die im Alltag gegen solche Ängste helfen können. LISA-MARIA LANGHOFER

ZUTATEN 4 Schweinsschnitzel Salz, Pfeffer 3 EL Öl 60 ml Bratensaft 1/8 l Roséwein 100 g Schalotten, fein geschnitten 80 g Essiggurkerl, kleinwürfelig geschnitten 10 Kapern, gehackt 125 g Crème fraîche Mehl 2 EL gehackte Kräuter, 1/2 Lorbeerblatt 60 ml Schlagobers

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ZUBEREITUNG Die Schnitzel an den Rändern etwas einschneiden, leicht klopfen. Salzen, pfeffern und im heißen Öl beidseitig anbraten, danach warm stellen. Den Bratensatz mit Roséwein ablöschen und ein paar Minuten reduzieren lassen. In einer Pfanne die Schalotten, Gurkerl und Kapern gut durchrösten und mit der Crème fraîche zur Soße geben. Etwas stauben und zum Schluss mit den Kräutern und dem Schlagobers verfeinern. Die Soße vor dem Anrichten mit dem Stabmixer aufmixen. Das Fleisch auf vorgewärmten Tellern anrichten, mit der Soße übergießen. Dazu passen sehr gut Spätzle. X Taliman Sluga: Das österreichische Roséwein Kochbuch, Verlag Anton Pustet 2021, 256 S., € 19,95

Strategien gegen Angst ist eine Emotion, bei der auch rationale Aspekte eine Rolle spielen. Diese kann man beeinflussen, sagt Johannes Wancata, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP): „Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, er ist seinen Emotionen nicht einfach ausgeliefert. Mit bestimmten Strategien kann es gelingen, aus negativen Gedankenspiralen wieder herauszukommen.“ Ein Weg ist, das Eintreffen der Befürchtungen auf ihre Wahrscheinlichkeit zu prüfen: „Sprechen Sie mit jemand anderem darüber und machen Sie sich gemeinsam Gedanken, wie realistisch zum Beispiel ein Angriff mit Atomwaffen ist. Atomwaffen gibt es seit mehr als 70 Jahren, und letztlich waren seit dem Zweiten Weltkrieg alle Seiten so vernünftig, sie nicht einzusetzen, weil es ihnen jeweils selbst massiv schaden würde.“ Und auch wenn die Ukraine wesentlich näher

Johannes Wancata ist Präsident der ÖGPP und Professor für Sozialpsychiatrie am AKH Wien. PRIVAT

liegt als Syrien, Afghanistan oder der Irak, seien dies trotzdem mehr als tausend Kilometer, die zwischen uns liegen. „Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass der Krieg zu uns kommt. Miteinander kann man diese Dinge logisch durchdenken“, sagt Wancata. Sorgen aufschreiben. Eine andere Methode ist, die Sorgen im Kopf auf Papier zu bringen: „Das Aufschreiben hilft auch, wenn man schwere Entscheidungen bezüglich Job oder Beziehung treffen muss. Schreiben Sie Ihre Frage oder Sorge nieder und versuchen Sie, dabei möglichst klar zu formulieren. Teilen Sie das Blatt gegebenenfalls in eine Für- und eine Wider-Spalte und füllen Sie diese aus. Meistens gelingt es durch das Verschriftlichen, der Angst das Bedrohliche zu nehmen oder sie zumindest zu reduzieren.“ Medienkonsum einschränken. Alle fünf Minuten aufs Handy zu schauen oder den Fernseher einzuschalten, um zu sehen, ob es neue Nachrichten über den Krieg gibt, sei nicht sinnvoll, sagt Wancata: „Zum einen gibt es nicht ständig etwas Neues, zum anderen kann ich hier nichts steuern oder beeinflussen. Ich verstehe dadurch nicht besser, warum das alles passiert.“ Man solle daher versuchen, wieder zu dem Maß an täglichem Medienkonsum zurückzukehren,


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

17. März 2022

Buch- und CD-Tipp zum Thema Angst

Mit Ängsten umgehen lernen Angst hat zwar ihren Sinn, sie kann aber auch lähmen und vom Glücklichsein abhalten. Diese zwei Bücher und eine CD zeigen Auswege.

die Angst das man vor dem Ukraine-Krieg hatte. So sei man auch nicht ständig mit dem angstmachenden Thema konfrontiert. Aktiv werden, Routinen pflegen. Kleidung oder Lebensmittel spenden, Quartiere für Flüchtlinge anbieten, an einer Demonstration oder Mahnwache teilnehmen – aktiv etwas zu tun, mindert das Gefühl der Machtlosigkeit: „Wenn es mir gelingt, ins Tun zu kommen, gestalte ich mein Leben wieder selbst und gehe mit meiner Angst konstruktiv um. Außerdem merke ich, ich bin nicht alleine mit der Situation.“ Nicht zu unterschätzen seien zudem Alltagsroutinen: „Die normalen täglichen Abläufe mit Familie, Arbeit und Hobbys können Halt geben. Aber es ist auch zulässig, etwas nur für sich selbst zu tun, denn nur wenn es mir gut geht, kann ich auch für andere da sein.“ Professionelle Hilfe. Nimmt die Angst überhand und man weiß nicht mehr weiter, sollte man sich an ein Kriseninterventionszentrum (das es in jedem Bundesland gibt), Rat auf Draht oder die Telefonseelsorge wenden, sagt Wancata: „Das kann ich nur immer wieder empfehlen, denn dort gibt es ausgebildete Berater/innen, die nicht nur bei Sorgen wegen des Krieges helfen.“

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West und Ost. Westliche Medizin, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und Yoga – aus jedem dieser drei Bereiche kann sich der Leser oder die Leserin Methoden zum achtsamen Umgang mit der eigenen Angst herausnehmen. Zum einen wird erklärt, was Angst ist und wofür sie gut ist, zum anderen geht der Autor auf die verschiedenen Zugänge von West und Ost auf die Bewältigung von Ängsten und Angststörungen ein. Dazu gehören Psychotherapie, Atemübungen, der Einsatz von Medikamenten, Kräutern und Tees sowie Yoga und Ernährung.

Dr. med. Georg Weidinger: Frei von Angst durch die Heilung der Mitte. Kneipp Verlag, Wien 2021, 176 S., € 23

Angst bei Kindern. Wie können Eltern mit den Ängsten ihrer Kinder umgehen und sie zu unbeschwerten, glücklichen und resilienten Erwachsenen erziehen? Mit Strategien aus der Positiven Psychologie, antworten Jodi Richardson und Michael Grose. Die Expertin für Wohlbefinden und der Pädagogik-Experte erklären, wie man Angst bei einem Kind erkennt und welche unterschiedlichen Methoden es gibt, auf diese zu reagieren. Das Buch ist mit viel theoretischem Hin-

tergrund ausgestattet, bemüht sich aber, daran Beispiele aus dem Familienalltag anzuknüpfen und so die verschiedenen Methoden zur Angstbewältigung verständlich zu machen. Angst wegatmen. Angst ist

Dr. Jodi Richardson, Michael Grose: Ängstliche Kinder. Wie Kinder ihre Angst in Stärke umwandeln – die besten Strategien aus der Positiven Psychologie. Trias Verlag, Stuttgart 2021, 340 S., € 20,60

häufig mit einem Gefühl von Atemnot oder einem Engegefühl in der Brust verbunden. Mit gezielten Atemübungen kann Angst und Panikattacken entgegengewirkt werden, ist Eva Kaul überzeugt. Die Ärztin und Körperpsychotherapeutin hat auf einer CD mehrere Übungen, sogenannte „Atemexperimente“, zusammengestellt, die die Angst regulieren und bei Panik beruhigen. Hilfreich für die Entspannung am Abend oder zwischendurch. LILA

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Dr. med Eva Kaul: Atemübungen bei Angst und Panikattacken. Trias Verlag, Stuttgart 2021, Laufzeit 1:07:55, € 14,99


20 Familie & Unterhaltung

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 20 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Eine Vöcklabrucker Seelsorgerin wirkte in den US-Todeszellen Christine Martin, Ordensschwester der Franziskanerinnnen von Vöcklabruck, betreute Häftlinge in US-amerikanischen Todeszellen. In einem sehr persönlichen Text beschrieb sie, was sie durchlebte, als sie einen zum Tode verurteilten Häftling bis zum Schluss begleitete.

„Leiden, Tod und Auferstehung Jesu hatten für mich als franziskanische Ordensfrau schon immer eine große Bedeutung. Viel konkreter sind sie für mich jedoch geworden, seit ich mich für Menschen im Todestrakt einsetze.“ Mit diesen Worten eröffnete Christine Martin vor 20 Jahren ihren Artikel. Sie erinnerte sich dabei an ihren Freund Mose Young, der am 25. April 2001 hingerichtet worden war. „Die Hinrichtung und den Tod des 45-Jährigen mitzuerleben war ein furchtbarer Weg des Kreuzes und eine

wirklich tiefe Erfahrung von Tod und Auferstehung.“ Ihn bis zum Tod zu begleiten, habe ihr ein neues Verständnis für die Worte, die der Prophet Jesaja vorausgesagt hatte, gegeben: „Er wurde verachtet und von

Die Ordensfrau Christine Martin sprach sich gegen die Todesstrafe aus. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

SuchMal

„Mist, schon wieder ein undankbarer vierter Platz“, jammert der Gewichtheber nach den Meisterschaften. „Ach, Liebling“, tröstet ihn seine Frau, „nimm‘s nicht so schwer.“

Farbsudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte, in jedem 3x3-Block (bzw. 2x3-Block) und zusätzlich in allen Feldern gleicher Farbe jede Ziffer von 1 bis 9 (bzw. 1 bis 6) genau einmal vorkommt.

„Ich weiß nicht recht, ob ich Ihnen mein Leiden überhaupt schildern soll, Frau Doktor“, sagt Herr Mayer bang. „Wieso denn, ist es so schlimm?“ – „Nun, vor einem halben Jahr hatte ich doch diese Schmerzen am Blinddarm. Da haben Sie mir den Blinddarm rausgenommen!“ – „Ja, das stimmt. Und weiter?“ – „Vor drei Monaten taten mir die Mandeln weh. Da haben Sie mir die Mandeln wegoperiert!“ – „Ja, und?“ – „Jetzt tut mir der Kopf weh!“ Peter ist total genervt. „Redet deine Schwester immer so viel?“ – „Jaja, letztes Jahr im Urlaub hatte sie sogar einen Sonnenbrand auf der Zunge!“

Lösung des Rätsels der letzten Woche:

A D C F F B E B E C D A F F A B E D C F E D C B B A D E F C

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den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet.“ (Jes 53, 3) Dieses Verachtet- und Gemiedensein war laut Sr. Christine Martin eine treffende Beschreibung für Personen in den Todeszellen der USA. „Das Abgeschnittensein von der Gesellschaft, der Verlust der Unterstützung durch Familie und Freunde leiten bei vielen im Todestrakt eine intensive Bekehrung ein. Die religiöse Zugehörigkeit ist dabei nicht ausschlaggebend – viele sind Nichtchristen. Sie erleben dennoch die Gnade, ihr Leben in Gottes Hände legen zu dürfen. Für mich ist diese Erfahrung ein starkes Argument gegen die Todesstrafe: gestehen wir es der Macht Gottes zu, das Gewissen eines Mörders zu erleuchten und seine Reue und Umkehr zu bewirken. PAUL STÜTZ ‚

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KirchenZeitung Diözese Linz

17. März 2022

Kannst du die Taube auf der Arche Noah entdecken?

Wie aus einem Pünktchen ein Anton wird. Wie aktiv das Pünktchen ist und was es alles kann! Pauline hat viele Fragen zum Baby in Mamas Bauch. In einer 32-seitigen Broschüre, he­ rausgegeben von Aktion Leben, erzählt Pauline, was sie alles über das Baby erfährt, und Kater Merlin erklärt zusätzliche Details.

PRIMUS 44 / ADOBE STOCK

Die Taube und der Frieden

Gott schließt mit Noah Frieden. Noah überstand in sei­ ner Arche mit seiner Familie die Sintflut. Er nahm alle Tiere mit, jeweils ein Paar. 40 Tage lang regnete es auf dem riesengro­ ßen Meer. Als es endlich aufhör­ te, ließ Noah drei Tauben flie­ gen. Als eine Taube mit einem frischen Olivenzweig auf die Ar­ che zurückkehrte, wußte Noah: Die Flut geht zurück. Gott lässt uns nicht im Stich. Gott ist wie­ der versöhnlich gestimmt und hat Frieden mit den Menschen geschlossen.

BALDUIN BAUM

Orientierung für Schiffe. See­ fahrer nutzten früher Tauben zur Orientierung auf dem Meer. Wer

nicht mehr wusste, wohin er das Schiff steuern sollte, schick­ te eine Taube los und folgte ihr. Das war also eine Art Tauben­ kompass. Die Geschichte von Noah hat so einen geschichtli­ chen Hintergrund. Pablo Picasso und der Weltfriedenskongress. Richtig po­ pulär wurde die Taube als Zei­ chen für den Frieden nicht wegen Noah, sondern wegen des bekannten spanischen Ma­ lers Pablo Picasso. Im Jahr 1949 wurde der erste „Weltkongress OPENCLIPART-VECTORS

Warum ist die Taube ein Zeichen für den Frieden? Das geht auf die Geschichte von Noah aus der Bibel zurück. Auch der Maler Pablo Picasso spielte eine wichtige Rolle.

X Für Kinder ab 6. Erhältlich um € 4,– im Shop von Aktion Leben: www.aktionleben.at

der Kämpfer für den Frieden“ or­ ganisiert und man brauchte ein Bild für das Plakat. Einer der Or­ ganisatoren dieses Weltfriedens­ kongresses war mit Pablo Picasso befreundet, besuchte ihn eines Tages in seinem Atelier – und stieß zufälligerweise auf das Bild einer weißen Taube. Das fand er so schön, dass das Motiv auf dem Plakat landete.

Panzerschloss. Fynn erzählt eine Geschichte. In seinem Mär­ chen spielen Kinder jeden Tag im Wald, bis Soldaten kommen und sie verscheuchen wollen. Die Kinder jedoch erzeugen mit der Kraft ihrer Fantasie ein Schloss aus dem „Trumm“ der Soldaten. Ein Buch über Freundschaft und Streit, Versöhnung und Zusam­ menhalt, beflügelnd und voller Poesie – vielleicht nun genau zur richtigen Zeit erschienen.

Taube mit Ölzweig. Es folgten viele weitere Friedenskongresse, und für jeden entwarf der Ma­ ler Pablo Picasso eine Taube. Die wohl berühmteste Friedenstaube besteht aus wenigen schwung­ vollen Strichen. Diese Taube trägt einen Ölzweig im Schnabel – wie die Taube, die Noah einst losgeschickt hatte.

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X Bastle oder male eine Taube! Du kannst diese jemandem schenken, mit dem du Streit hattest, und eine Friedensbotschaft dazuschreiben.

X Lisa Aigelsberger, Beatrice Cozzolino: Panzerschloss. Graz-Wien 2022, Leykam, 32 S., € 15,– LEYKAM

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! – Deine Andrea X kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz


teletipps SONNTAG

20. bis 26. März 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

20. MÄRZ

9.15 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Veit am Vogau, Steiermark. ServusTV

Morgengedanken von Superintendent Stefan Schröckenfuchs, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der Johanneskirche EltvilleErbach. ZDF 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Innsbruck-Kranebitten. ORF III 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Elisabeth in Straubing. BR 10.50 Zeit und Ewigkeit. Gedanken zur Fastenzeit von Abt Johannes Eckert, OSB., München. BR 12.30 Orientierung (Religion). Krieg und Frieden aus katholischer Perspektive. – Kyrill, der Westen und die Ökumene. ORF 2 19.40 Schätze der Welt (Dokumentation). Aksum, Äthiopien. Vom Ruhm der Könige. 3sat 20.15 Cache (Drama, A/F/D/I, 2005). Ein Pariser IntellektuellenPaar fühlt sich durch anonyme Videokassetten mit Aufnahmen seiner Wohnung bedroht. Diese Ausgangssituation entwickelt Michael Haneke zu einem beklemmend dichten Drama. – Whg. Fr 20.15, ORF III. arte MONTAG

21. MÄRZ

16.15 Kräuterwelten – In den Alpen (Dokumentation). Bärbel Jacks besucht Menschen, die sich dafür einsetzen, dass das alte Kräuterwissen nicht verloren geht. 3sat 20.15 La Strada – Das Lied der Straße (Drama, I, 1954). Der virile und gewalttätige Jahrmarktsartist Zampano kauft das einfältige Dorfmädchen Gelsomina, um es zu seiner Assistentin und Sklavin abzurichten. Die poetisch-bizarre Tragödie hat eine soziale, eine humane und eine christliche Ebene. arte DIENSTAG

22. MÄRZ

13.15 Die Tempelretter von Kathmandu (Dokumentation). Seit 2010 arbeitet das Institut für Restaurierung und Konservierung der Universität für Angewandte Kunst in Wien mit dem Kathmandu Valley Preservation Trust zusammen. Mit dem Know-how der Österreicher und dem großen Engagement der lokalen Denkmalpflegeorganisation wurden viele Kulturdenkmäler im Kathmandutal vor dem drohenden Verfall gerettet. 3sat

Di 20.15 Kirgistan. Himmelsberge nennen die Kirgisen die schneebedeckten Gipfel des Tien Schan (Foto). Fast die Hälfte des Landes liegt über 3000 Meter hoch. Die bildstarke Dokumentation zieht mit Nomaden in die Berge, begleitet Goldsucher bei ihren Abenteuern und bietet viele spannende Einblicke in das Hochgebirgsland voller Schätze. Phoenix

Mi 23.05 Liebe. Ein altes Ehepaar aus Paris ist sich auch nach vielen Jahrzehnten noch in Liebe zugetan. Als die Frau einen Schlaganfall erleidet, beginnt sich ihr gemeinsames Leben entscheidend zu ändern. Das meisterlich inszenierte Kammerspiel fasst nüchtern die Unausweichlichkeit des Todes ins Auge, ohne die Grenze zur Sentimentalität zu überschreiten. 3sat

Foto: phoenix/Tellus

22.35 Philosophisches Forum. Zeitenwende. Viele fühlen sich unsicher und ohnmächtig. Sind Pandemie und Krieg die Geburtswehen einer neuen Epoche? Wie geht es weiter? Und was kann jetzt Hoffnung geben? ORF 2 MITTWOCH

23. MÄRZ

19.00 Stationen (Magazin). Resilienz – vom Geheimnis der inneren Stärke. Resilienz wird definiert als die Fähigkeit, Krisen im Lauf des Lebens unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu nutzen. Welche Rolle spielt dabei der Glaube? BR 19.40 Die Bettler aus der Walachei (Reportage). Bedürftige oder organisierte Bande? arte 20.15 Zwischen den Zeilen (Drama, F, 2018). Während ein französischer Verleger sein Unternehmen den digitalen Zeiten anzupassen versucht, greift einer seiner Autoren auf das bewährte Konzept zurück, vergangene Liebschaften für ein neues Buch zu verarbeiten. Der kurzweilige Film vermisst auf höchst debattierfreudige Weise den durch die Digitalisierung herausgeforderten Pariser Literaturbetrieb. arte DONNERSTAG 24. MÄRZ 19.40 Die Geld-Netzwerker ­(Reportage). Mit lokaler Währung durch die Corona-Krise. In der spanischen Region Katalonien versuchen zwei Städte mit lokalem Geld die wirtschaftlichen CoronaFolgen zu lindern. Das funktioniert in Santa Coloma de Gramenet so gut, dass die Stadt ihren Angestellten einen Teil der Gehälter in der Lokalwährung auszahlen will. arte

Foto: ZDF/ARD Degeto

20.15 Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Historienfilm, GB/ LUX, 2003). Ein Gemälde des holländischen Malers Johannes Vermeer dient als Inspiration für die spartanische Geschichte eines jungen Hausmädchens und dessen scheue, in Andeutungen belassene Zuneigung zu dem Künstler, dem sie schließlich sogar Modell sitzt. RBB FREITAG

25. MÄRZ

20.15 Nackt unter Wölfen (Drama, D, 2015). Die geheim gehaltene Ankunft eines dreijährigen Kindes im Konzentrationslager Buchenwald gegen Ende März 1945 stellt eine Gruppe von Häftlingen vor lebensgefährliche Gewissensentscheidungen. Ein packendes Gewissensdrama. 3sat SAMSTAG

26. MÄRZ

20.15 Green Book – Eine besondere Freundschaft (Biopic, USA, 2018). Im Jahr 1962 engagiert ein kultivierter schwarzer Pianist einen proletenhaften italienischstämmigen Chauffeur für eine Konzerttour durch die US-Südstaaten, wo Rassismus, Diskriminierung und Gewalt gegen Schwarze an der Tagesordnung sind. Die auf einer realen Begebenheit beruhende Tragikomödie skizziert die Annäherung und Freundschaft zweier gegensätzlicher Charaktere, ohne die bitteren Seiten – Zynismus, Hass und Häme – zu unterschlagen. ORF eins Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Begegnungen am Sonntagmorgen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche InnsbruckKranebitten. So 10.00, Ö2. Foto: DIBK Moment – Leben heute. Wie ich VeganerIn wurde. Wenn Umweltbedenken und Tierwohl an erster Stelle stehen. So 18.15, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Wenn nichts bleibt, wie es war. Zur Ambivalenz der Zukunft“, von Rainer Bucher, Professor für Pastoraltheologie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Mo–Sa 6.56, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Die Dame aus der Josefinenhöhle. Neue Erkenntnisse über ein Skelett, das älter als Ötzi ist. Mo 19.05, Ö1. Dimensionen. Die Grenzen der Vernunft. Verhaltensforschung in der Ökonomie. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Genesen und trotzdem krank. Auf der Suche nach den Ursachen von Long Covid. Mi 19.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Angelus ad virginem: Musik zum Fest Mariä Verkündigung. Adrian Willaert: Missa „Mittit ad virginem“, Motetten und Hymnen. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Zu welchem Preis? Digitale Währungen auf dem Vormarsch. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Mehr als eine Wiese! Was lebt und gedeiht alles auf und unter dem Trockenrasen? Do 16.40, Ö1. Tao. Alle unter einem Dach? Wie religiöse Gemeinschaften gestaltet werden. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie. Wenn der Papst in Audienz empfängt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

17. März 2022

Stadtspaziergang mit Bischof Scheuer

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X Funken versprühen ... Inspiration, Begeisterung, damit meine Seele ihre Flügel ausbreitet, Sa., 2. 4., 9 bis 18 Uhr, Ref.: Angelika Gassner, Anmeldung erforderlich. X FRAUENkraft, Mi., 6. 4., 18.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Kerstin Bamminger, Anmeldung erforderlich.

Im Dialog mit der Stadt. Bei den Stadtspa-

ziergängen mit bekannten Linzer/innen begeben sich die Teilnehmer/innen an zwei Orte im Zentrum der Stadt Linz. Der erste Ort steht für den/die Gesprächspartner/ in symbolisch für den aktuellen Charakter der Stadt, der zweite für die Entwicklung, die die Stadt laut ihm oder ihr nehmen soll. Die Wegstrecke dazwischen wird zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Treffpunkt ist am Fr., 25. März um 14.45 Uhr beim Urbi@Orbi in der Bethlehemstraße 1a, dort können sich die Spaziergänger/innen nach der Veranstaltung um 16.30 Uhr über ihre Eindrücke austauschen. X Info und Anmeldung: Begegnungszentrum Urbi@Orbi, 0676 8776 6000, www.urbiorbi.at

Welche Orte Bischof Manfred Scheuer wohl für den Stadtspaziergang ausgewählt hat? HERMANN WAKOLBINGER

Fünf Frauen, fünf (Lebens-)Geschichten Frauen reden übers Leben. Was haben eine Bestatterin, eine Unternehmerin und einen Politikerin gemeinsam? Überschneiden sich die Erfahrungen einer Frau aus der ehemaligen DDR und ei-

ner Bäuerin im Innviertel? Fünf ganz unterschiedliche Frauen erzählen am Di., 22. März, ab 19 Uhr im Treffpunkt der Frau Ried im Innkreis (Riedholzstraße 15a), was sie im Leben geprägt

hat, welche Werte sie leben und wie sie mit Herausfordungen umgehen. X Anmeldung: tdf.ried@dioezeselinz.at oder 07752 80292

SPIEGEL-Buch „Hurra, Jesus lebt!“

Im Buch finden Sie: Geschichten, Gedichte, Lieder und Ausmalbilder, Infos zu österlichem Brauchtum und Tipps zur Gestaltung der Karwoche, die Leidens­ geschichte Jesu in kindge-

rechter Form erzählt, Basteleien, Rätsel, Naturexperimente, Mandalas und einfache Rezepte für die Fasten- und Osterzeit. Die beiliegende CD animiert zum gemeinsamen Singen und Musizieren. Normalpreis: € 19,Ihr Vorteil Mit der Vorteilskarte erhalten Sie Buch + CD „Hurra, Jesus lebt!“ ermäßigt um nur 10,– Euro, zzgl. Porto.

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X Dem Wunder auf den Fersen. Ein poetischer Stadtspaziergang, Do., 31. 3., 14 Uhr, Ltg.: Martina Resch, Anmeldung erforderlich. X Gemma Demokratie: Flüchtling? Mensch!, Begegnung und Gespräch mit Geflüchteten geben Einblick in die Themen Flucht und Asyl, Mi., 6. 4., 19.30 Uhr. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X Der Stille Raum geben, dreitägiges Seminar im „Haus der Besinnung“ in Gaubing, Do., 31. 3., Anmeldung erforderlich, Ltg.: Mag. Agnes Brandl. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X Linzer Bibelkurs, Aufbrechen. Dem Glauben Zukunft geben, Impulse für die Kirche heute/Apostelgeschichte, 6. 4., 19 bis 21.30 Uhr, Ref.: Reinhard Stiksel, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X Herzhafte Hausmannskost – ruckzuck frisch gekocht, Kochkurs, Do., 31. 3., 17 bis 20 Uhr, Emilie Staudinger, Anmeldung erforderlich.

Ihr Vorteil

Das SPIEGEL-Buch gibt auf 228 Seiten zahlreiche Tipps und Ideen zur Gestaltung der Fasten- und Osterzeit mit Kindern.

BILDUNG

Vorteilskarte bei SPIEGEL vorweisen und Vorteil einlösen (Tel.: 0732 76 10-32 21) oder Bestellung inkl. Angabe der Bezieher-Nummer mailen an vorteilskarte@kirchenzeitung.at Nähere Info und noch mehr Vorteile auf: www. kirchenzeitung.at/vorteilskarte

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 X 46 Stunden leben.beten.arbeten in und mit der Ausbildungsgemeinschaft „Herr, was willst du, dass ich tun soll?“, hl. Franz von Assisi, Entscheidungshilfen für die persönliche Lebensform, Fr., 1. 4., 18 bis So., 3. 4., 16 Uhr, Begl.: Sr. Teresa Hametner und Sr. Julia Gold, Tel. 0676 888 05 71 18, Anmeldung bis 29. 3. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X Nacht der spirituellen Lieder, ChantNight zu Frühlingsbeginn, Do., 31. 3., 19 Uhr, mit Mag. Monika Müksch und Dipl.-Päd. Claudia Frauenlob. X Literaturfrühstück, „Der Fall des Präsidenten“, Lesung, So., 3. 4. , 10 Uhr, mit Marc Elsberg.


24 Termine NAMENSTAG

Patrick Traxler, Leiter Diözesanes Controlling, DFK Linz PRIVAT

Patrick (17. März) Der Vorname Patrick bedeutet übersetzt „der Edle“, „der Vornehme“ und „der Adlige“. Patrick gilt als englische Form des lateinischen Patricius. Ich habe meinen Namen Patrick schon immer gemocht. Ich kenne in meinem persönlichen Umfeld nur sehr wenige, die meinen Namen teilen, was für mich den Namen besonders macht. In Irland ist dies allerdings nicht so – denn Patrick ist der irische Nationalheilige. Am 17. März, dem „St. Patricks Day“, wird in Irland alles grün gefärbt – von Kleidung & Bier und sogar bis hin zu ganzen Flüssen. Grün deswegen, da diese Farbe in der irischen Nationalflagge traditionell die Katholiken des Landes repräsentiert. Das grüne (3-blättrige) Kleeblatt wurde auch vom hl. Patrick verwendet, um die Leuten die Heilige Dreifaltigkeit zu lehren. Ich muss gestehen, dass ich persönlich noch nie in Irland war. Aber einmal zu meinem Namenstag in Dublin zu sein und bei einer St. Patrick’s Day-Parade mitzufeiern, wäre sicher ein tolles Erlebnis.

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen und Konzerten. Bitte erkundigen Sie sich vor Ort, wenn Sie einen Termin wahrnehmen möchten, ob dieser stattfindet. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

17. März 2022

FREITAG, 18. MÄRZ X Gampern. TraumZeitPortal – Im Schatten des Frankenburger Würfelspiels, KBW-Lesung, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Silvia Drach und Michael Neudorfer. X Katsdorf. Abendlob in der Fastenzeit, Zuversicht Psalm 91, Chorgesang, Text und Orgelmusik, Pfarrkirche, 19 Uhr, Veranstalter: St. Vitus-Chor Katsdorf, Ltg: Mag. Gisela Nesser. X Katsdorf. Generalversammlung des St. Vitus-Chor-Vereines Katsdorf, Katsdorfer Hof, 20 Uhr. X Linz. Kommunikation online – Übungsstunde, einsteigen, teilnehmen, ausprobieren, OnlineVeranstaltung, SelbA-Diözesanstelle, 14.30 Uhr, Trainer: Christopher Dickbauer. X Linz. Orchesterkonzert, Großer Saal der ABPU, 19 Uhr, freiwillige Spenden zugunsten von durch den Krieg in der Ukraine betroffenen Universitätsangehörigen und ihren Familien. X Riedau. Segnungs- und Heilungsabend, Lobpreis, Impuls, hl. Messe, Anbetung mit Heilungsgebet, Krankensalbung, eucharistischer Einzelsegen, Pfarrkirche, 19 bis 21.30 Uhr, mit Pfarrer Karl Mittendorfer. X Traun. St. Patrick´s Day-Konzert, Pfarrheim, 19 Uhr, MedleyFolk-Kultband aus Oberösterreich, Georg Höfler, Robert Höfler, Karin Keck, Martin Reisinger, Kartenreservierung unter Tel. 0664 523 86 60. X Wels. Pilgervesper „Gesegnet auf all unseren Wege“, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19 Uhr, Ref.: Lydia Neunhäuserer. X Wels, St. Franziskus. Zeit für mich – die Kraft der Achtsamkeit, 15 Uhr, Ref.: Dipl.-Päd. BA Michaela Stauder. X Wels, St. Josef. Kreuzwegandacht, Pfarrkirche, 15 Uhr. X Wels, St. Josef. Pilgern im Alltag, wir nehmen einen Impuls zur

Fastenzeit mit auf den Weg, Treffpunkt: Pfarrheim, 16 Uhr, bei jedem Wetter, mit Mag. Margot Brucker. SAMSTAG, 19. MÄRZ X Adelwang. Heilungsgottesdienst, 13.30 Uhr, Rosenkranzgebet mit Beichtgelegenheit, 14 Uhr, Heilungsgebet, anschließend hl. Messe. X Frankenburg. Drahtkorb basteln, Pfarrsaal, 13 Uhr. X Schärding. Liederabend, Kubinsaal, 20 Uhr, mit Philipp Mayer. X Schärding. Gottesdienst mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrheimkapelle, 14.30 Uhr, mit Pfarrer Helmut Part und Gilbert Mathie. X Schwanenstadt. Gottes­dienst mit Übersetzung in Gebärden­sprache, Pfarrkirche, 18.30 Uhr. X Vorchdorf. Passionskonzert „Musik und Wort“, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Thomas Schatzdorfer, Pater Franz Ackerl. SONNTAG, 20. MÄRZ X Aigen-Schlägl. Kirchenmusik, Choralamt, Proprium im gregorianischen Choral, Gemeindegesänge, Pfarrkirche, 9 Uhr, Choralschola der Pfarre Aigen. X Kirchdorf am Inn. kfb-Frauen bieten hausgemachte Suppen, Kuchen und Kaffee an, Volksschule, ab 10 Uhr, und Bücherflohmarkt der Pfarr- und Gemeindebibliothek. X Linz, Mariendom. Orgelmusik zur Fastenzeit, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. X Maria Schmolln. Pfarrgemeinderatswahl, hl. Messe, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, mit 5/4 Musi und Winkler 4 G´sang; bei den Kirchentüren Fastensuppe und gesegnetes Brot zum Mitnehmen, von 9.30 bis 12 Uhr, Erlös zugunsten der EZA-Projekte und des Schulprojekts in Nigeria von Kaplan Francis.

KirchenZeitung Diözese Linz

X Pettenbach. Kraftquelle Glaube, Männertag, Pfarrheim, 10.30 Uhr, 1 Stunde vorher Predigt von Franz Kogler beim Gottesdienst. X Urfahr, Stadtpfarrkirche. Pfarrpatrozinium, Gottesdienst mit Übersetzung in Gebärden­ sprache, 9.30 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Kernzeit – Jugendliturgie, Pfarrkirche, 19 Uhr. X Wels, St. Josef. Jungschar-undMinistrant/innen-Gottesdienst mit den Erstkommunionkindern, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. MONTAG, 21. MÄRZ X Linz. „Von Neuem“, Konzert, Werke von J. S. Bach, Josephine Lang, Emilie Mayer und Clara Schumann, Rudi Spring und Hans Stadlmair, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Duo Saltando, Anmeldung erforderlich: agnes.retschitzegger@die-elisabethinen.at, Tel. 0732 76 76 22 33. X Linz. Rassismus erkennen, bennen und verhindern, für Erwachsene und Jugendliche, Arcobaleno, 18 bis 19.30 Uhr, Anmeldung bis Fr., 18. 3. X Ried i. Innkreis. Smart und fit am Handy, Grundlagenkurs Ried, Smartphone-Führerschein Teil 1, Bildungshaus St. Franziskus, 13.30 Uhr, Ref.: Mag. Maria Wimplinger MBA. X Unterweißenbach. Dem Glauben Zukunft geben, Apostelgeschichte, Linzer Bibelkurs, Pfarrheim, 19 Uhr, Ref.: Ingrid Penner, Anmeldung erwünscht: Pfarrheim: Tel. 07656 72 08 oder Kiesenhofer Karl: Tel. 0680 300 61 61 X Wels. Welser Abonnementkonzert, Werke von Johannes Brahms, Brett Dean, Minoriten Wels, 19.30 Uhr, Christian Altenburger & Friends. DIENSTAG, 22. MÄRZ X Kirchdorf a. d. Krems. Heil

AUSSTELLUNG – BESONDERE TERMINE – THEATER X Bad Goisern. Impulse zur Fastenzeit, auf Ostern zugehen, ganz konkret „Aufbrechen“,„Pilgern“, „In die Tiefe gehen“, Im Labyrinth gehen“, „Aufgehen“, Pfarrkirche, 19 Uhr, jeden Dienstag in der Fastenzeit. X Linz. Exklusive Führung für Mitglieder des Diözesankunstvereins durch den Bischofshof, die neu gestaltete Kapelle und den Garten, Di., 29. 3., 16 bis 17.30 Uhr, mit Bischofsvikar Dr. Johann Hintermaier, Anmeldung bis 25. 3. erbeten. X Linz. Nordico Stadtmuseum Linz und afo architekturforum OÖ, „Gebaut für alle“, Curt Kühe und Julius Schulte planen das soziale Linz (1909–38), Führung mit dem

Kurator der Ausstellungen Dr. Georg Wilbertz im Nordico Stadtmuseum und anschließende Diskussion mit Mag. Tobias Hagleitner von afo architekturforum oö., Fr., 1. 4., 14 Uhr, Anmeldung bis 28. 3. per E-Mail an: dkv@dioezese-linz. at oder Tel. 0732 99 51 51 - 45 31 (vormittags). X Linz. Schule für Architektur ohne Lehrerin und Lehrer, Heidulf Gerngross, Ausstellung, bis 29. 3., GALERIE-halle Linz, Mi., Do. 10 bis 18 Uhr und Fr. 10 bis 14 Uhr. X Linz. Das fast perfekte Geheimnis, Theater, Theater Maestro, Sa., 19. 3., 20 Uhr und So., 20. 3., 18 Uhr. X Rechberg. Sehnsucht nach Liebe, Ausstellungeröffnung und Le-

sung zum Thema Menschenhandel, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Karina Haudum, mit Liedern von und mit Pfarrer Heinz Purrer. X Schärding. Eröffnung der Ausstellung „Tränen“, Schlossgalerie, Vernissage, 18. 3., 19.30 Uhr, Dauer der Ausstellung: 19. März bis 18. April, Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So., 15 Uhr bis 17 Uhr. X Schärding. „Räuber Hotzenplotz“, Kindertheater, Kubinsaal, So., 20. 3., 15 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Bury­ ing Flowers, Mary F­ ernety, Malerei, Ausstellung bis 6. 6., ­Öffnungszeiten: täglich 9 bis 19 Uhr, Andachtsraum mit Blick in die ­Kirche und während Gottesdiensten und Bürozeiten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

17. März 2022

werden und glücklich sein. Über die Kraft der Religion, Pfarrkirche, 19.15 Uhr, Ref.: Dr. Wilhelm Ach­ leitner. X Linz. Interkultureller Frauen­ treff – Vorstellung des Projekts StoP, Arcobaleno, 16 bis 18 Uhr. X Linz. Online-Exerzitien in der Fastenzeit ... franziskanisch auf Os­ tern zu, unkompliziert von zu Hau­ se aus und trotzdem mit Tiefgang wollen wir schauen, wie das Leben gottverbunden und bodenständig zugleich gelingen kann, Br. Stefan Kitzmüller OFM wird durch einen kurzen Impuls ins jeweilige Tagest­ hema einführen, weitere Termine: 29. 3., 5. 4., jeweils von 19 bis 20 Uhr, Anmeldeformular: http://ee­ purl.com/hUCkjP X Schärding. Lichterweg – Geh mit für den Frieden, mit Gedanken des Friedens durch das Labyrinth gehen, Solidarität zum Ausdruck bringen, ins Gespräch kommen, Stadtplatz, 18 bis 20 Uhr. X Schwertberg. 24 Stunden Son­ ne – die Energieversorgung der Zu­ kunft, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, Ref.: Ing. Martin Hackl. X Wels. Alles nur Kleinigkeiten, Lesung und Musik, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19 bis 21 Uhr, Duo Sonoma, Mira Gregoric, Vio­ line, Sara Gregoric, Gitarre, Ref.: Matthäus Fellinger. MITTWOCH, 23. MÄRZ X Altenberg b. Linz. Check your fashion – Mode bewusst konsumie­ ren, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Julia Pichler. X Linz, Guter Hirte. Wir wan­ deln das Klima!? Schritt für Schritt – klimafit! Information und Erfah­ rungsaustausch für einen klimage­ rechten und fairen Lebensstil, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Mag. Katha­ rina Fernández-Metzbauer. DONNERSTAG, 24. MÄRZ X Linz. Märchen und Geschichten, wir widmen uns diesmal dem Mär­

chen „Rapunzel“, die Geschichte wird vorgelesen, szenisch nachge­ stellt und dann gemeinsam reflek­ tiert, Urbi@Orbi, 9 bis 10.30 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Mar­ kus Pühringer. FREITAG, 25. MÄRZ X Linz. Spirituelle Lebensmittel als Bereicherung für unseen Le­ bensalltag, Bischöfliches Priester­ seminar, 14.30 Uhr, Ref.: Mag. Jo­ hannes Hessler. X Linz. Spaziergang: Wir gehen mit prominenten Personen zu aus­ gewählten Plätzen in der Linzer City, um mit ihnen über Gegen­ wart und Zukunft der Stadt Linz zu sprechen, Urbi@Orbi, 14.45 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer, Anmel­ dung erforderlich. X Linz. Alternativen zu Zoom, Hil­ festellung bei technischen Proble­ men der Teilnehmer/innen, SelbA Diözesanstelle, online über Zoom, 17 Uhr, Ref.: Santer Veronika. X Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Lin­ zer Kirchenroas, Besuch der Kirche Langholzfeld, Pfarrkirche, 15 Uhr. X Schärding. Hochfest Verkündi­ gung des Herrn (Kirchenpatrozini­ um), Missa in C, opus VI, 1744 Erst­ aufführung, M. Königsperger, Ave Maria in E, MH 382, J. M. Ha­ dyn, 17.45 Uhr, Ausführende: Cantorey Kirche der Barmherzi­ gen Brüder Schärding, Wolfgang Esser-Skala, Orgel, Ltg.: Johannes Dandler. X Steyr. Smartphone-Stammtisch, Dominikanerhaus, 14 Uhr, Ref.: Christopher Dickbauer. X Steyr. Fräulein Vilma und ihr Josef, Josef Stockinger, Buchprä­ sentation, Museum Arbeitswelt, 19.30 Uhr, Anmeldung erforder­ lich. X Wels. Frei!sprech, Redeangst und Lampenfieber überwinden, Bildungshaus Schloss Puchberg, 13 Uhr, Ref.: Johannes Kronegger. X Wels, St. Josef. Kreuzwegan­

Ehe.wir.heiraten – Partnerkurse für Brautpaare 2022 AKTIV – KOMMUNIKATIV – OUTDOOR – LANGZEITPAARE – ÖKUMENISCH – ONLINE

dacht, Pfarrkirche, 15 Uhr. X Wels, St. Josef. „Pilgern im All­ tag“, wir nehmen einen Impuls zur Fastenzeit mit auf den Weg (bei jedem Wetter), Treffpunkt Pfarr­ heim, 16 bis 17.30 Uhr, mit Mag. Margot Brucker. SAMSTAG, 26. MÄRZ X Ottnang a. Hausruck. Früh­ jahrsputz für die Seele, Parkplatz neben der Kirche, 14.30 Uhr, Ref.: Christine Dittlbacher. X Taufkirchen a. d. Pram. Besin­ nungstage: Gestärkt aus der Krise – die Bibel gibt uns Orientierung, Pfarrheim, 9 Uhr, Ref.: Mag. Mar­ tin Zellinger. X Wels. Familienkonzert „Mäus­ chen Max liebt Farben sehr“, Landesmusikschule Wels, Saal „Concerto“, Dreiklang Herminen­ hof, 15 Uhr, Ensemble klangme­ mory. SONNTAG, 27. MÄRZ X Aigen/Schlägl. 4. Fastensonn­ tag „LAEATARE“, Musik für Tra­ versflöte und Orgel, Pfarrkirche, 9 Uhr, Angelika Großruck, Travers­ flöte. X Baumgartenberg. MatthäusPassion, Stiftskirche, 19 Uhr, Sän­ gerinnen und Sänger des Musikins­ titus Josef Waidhofer widmen sich der Matthäus-Passion und bringen Arien und Choräle zur Aufführung, Klemens Öhlinger, Cembalo, und Lalita Swete, Geige. X Linz, Mariendom. Motetten zur Fastenzeit, 10 Uhr, Vokalen­ semble der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Nußbach. Kraftquelle Glaube, Männertage, Pfarrheim, 10 Uhr, vorher Predigt von Franz Kogler im Gottesdienst. X Reichenthal. Chorkonzert, „En­ gel – ein durchaus heiteres Chor­ konzert rund um die sieben Tod­ sünden“, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, CHOR-I-FEEN, Reservierung: Tel. 0664 274 12 96, täglich ab 18 Uhr, Ltg.: Maria Grünbacher. X Wels, St. Josef. Sendungsfeier für die Caritas-Haussammler/innen, anschließend lädt der FA Caritas in das Pfarrstüberl ein, 9.30 Uhr.

AKTIV, 1-Tages-Kurs X X X X X X X X X X X

Steyr. BZ Dominikanerhaus, Fr., 6. 5., 13.30 bis 22 Uhr, Abendkurs. Attnang-Puchheim. Bildungshaus Maximilianhaus, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr. Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr. Linz. Haus der Frau, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr. Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr. Reichersberg. Stift Reichersberg, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr. Ried i. Innkreis. Bildungszentrum Franziskushaus, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloß Puchberg, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr, Kurs 1. Wels. Bildungshaus Schloß Puchberg, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr, Kurs 2. Wels. Bildungshaus Schloß Puchberg, So., 8. 5., 9 bis 18 Uhr, Kurs 1. Wels. Bildungshaus Schloß Puchberg, So., 8. 5., 9 bis 18 Uhr, Kurs 2.

X Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

AUSSAATTAGE 21. 3.: Wurzel bis 9, ab 10 Blüte 22. 3.: Blüte bis 4 -- 13 – 15 Blüte, ab 16 latt 23. 3.: Blatt bis 12 --24. 3.: --- ab 4 –20 Blatt, ab 21 Frucht 25. 3.: Frucht Pflanzzeit Ende 12 26. 3.: Frucht bis 23 27. 3.: Wurzel ab 0 Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.

LITURGIE Lesejahr C Lesereihe II SONNTAG, 20. MÄRZ 3. Fastensonntag. L1: Ex 3,1–8a.13–15 APs: Ps 103,1–2.3–4.6–7.8 u. 11 L2: 1 Kor 10,1–6.10–12 Ev: Lk 13,1–9 oder L1: Ex 17,3–7 APs: Ps 95,1–2.6–7c.7d–9 L2: Röm 5,1–2.5–8 Ev: Joh 4,5–42 MONTAG, 21. MÄRZ L: 2 Kön 5,1–15a APs: P 42,2–3; Ps 43, 3.4 Ev: Lk 4,24–30 DIENSTAG, 22. MÄRZ L: Dan 3,25.34–43 APs: Ps 25,4–5.6–7.8–9 Ev: Mt 18,21–35 MITTWOCH, 23. MÄRZ Hl. Turibio von Mongrovejo, Bischof von Lima. L: Dtn 4,1.5–9 APs: Ps 147,12–13.15–16.19–20 Ev: Mt 5,17–19 DONNERSTAG, 24. MÄRZ L: Jer 7,23–28 APs: Ps 95,1–2.6–7c.7d–9 Ev: Lk 11,14–23 FREITAG, 25. MÄRZ Verkündigung des Herrn. L1: Jes 7,10–14 APs: Ps 40, 7–8.9–10.11 L2: Hebr 10,4–10 Ev: Lk 1,26–38 SAMSTAG, 26. MÄRZ Hl. Liudger, Bischof von Münster, Glaubensbote. L: Hos 6,1–6 APs: Ps 51,3–4.18–19.20–21 Ev: Lk 18,9–14 SONNTAG, 27. MÄRZ 4. Fastensonntag (Laetare) L1: Jos 5,9a.10–12 APs: Ps 34,2–3.4–5.6–7 L2: 2 Kor 5,17–21 Ev: Lk 15,1–3.11–32 oder L1: 1 Sam 16,1b.6–7.10–13b APs: Ps 23,1–3.4.5.6 L2: Eph 5,8–14 Ev: Joh 9,1–41

X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Hinweise

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE Lichterweg Schärding. Mit Gedanken des Friedens durch das Labyrinth gehen, Solidarität zum Ausdruck bringen, ins Gespräch kommen. Über Partei-, Religions- und gesellschaftliche Grenzen hinweg. Beim Treffen von Mitgliedern verschiedener Glaubensgemeinschaften in Schärding wurde die Idee geboren, zu einem Lichterlabyrinth am Schärdinger Stadtplatz einzuladen, und zwar am Di., 22. März., 18 bis 20 Uhr. Pilgervesper. Die Pilgervesper versteht sich als Gemeinschaftsprojekt der spirituellen Wegbegleiter der Diözese Linz und des Bildungshauses Schloss Puchberg, um Pilgerbegleiter/innen und Pilgerinteressierte am Be-

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Ände­rungs­schneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com TEPPICHREINIGUNG Reinigung Ihrer Perserteppiche. Claudia Fröhlich, Tel. 0676/511 74 16.

ginn der „Pilgersaison“ zusammenzuführen, für ihren Aufbruch zu segnen und um miteinander zu feiern. Nach der Vesper ist Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen. Referent/innen: Lydia Neunhäuserer, Rektor Dr. Adi Trawöger, Andrea Reisinger, BEd. Termin: Fr., 18. 3., 19 Uhr in der Kapelle Bildungshaus Schloss Puchberg, https://www.dioe­ zese-linz.at/institution/8807/article/201213.html

„Augenblicke“-Kurzfilme im Kino 2022. Kirche und Kino, Zeit für AUGENBLICKE in der OÖ Programmkinoszene. Das Besondere daran ist der cineastische Anspruch,

der ethische und menschliche „Augenblick“. Die ausgewählten Filme junger Künstler, Beiträge von Filmhochschulen usw. heben sich ab, verführen, überraschen und werden zu kurzweiligen Augenblicken. Kurzfilm-genremäßig ist 2022 wieder alles dabei: Von Kurzspielfilmen über den Werbefilm bis hin zu den Animationen. X Weitere Informationen zur Terminplanung, Ausleihmodalitäten der Augenblicke-Filme, technische Beratung, Plakate und Filminfos gibt es im Medienverleih der Diözese. https:// www.dioezese-linz.at/medienverleih, Kontakt: Sepp Bröderbauer, Tel.: 0732 76 10 38 85 oder E-Mail: josef.broederbauer@dioezese-linz.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth ­Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Anzeigen: Sigi Hafner, E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner.

Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter ­Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:

www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 60,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 27

17. März 2022

Literaturreihe der KirchenZeitung

Stachelschweine und Ungeheuer Drei Autor/innen mit ihren neuen Werken stellt Maria Fellinger-Hauer vor: Wilfried Steiner, Christian Schacherreiter und Erika Pluhar. Schöne Ungeheuer. Der künstlerische Leiter des Linzer Posthofs siedelt seinen Roman auf dem Gebiet der physikalischen Grundlagenforschung an. Genauer gesagt im Genfer CERN, dem Forschungszentrum für Teilchenphysik. Aber auch Linz ist einer der Schauplätze. Hier in der oberösterreichischen Landeshauptstadt findet ein Kongress statt, an dessen Vorabend ein Spitzenforscher des CERN ermordet wird. Mit dem Geständnis seiner Forscherkollegin Jelena Carpova könnte der Fall erledigt sein, handelte es sich um einen Krimi. Doch Steiner lässt seinen Roman damit erst beginnen. Und schickt einen Wiener Wissenschaftsjournalisten und verhinderten Physiker namens Georg Hollaus gemeinsam mit der Anwältin Eva Mattusch unter anderem nach Genf, um die wahren Hintergründe des unglaubwürdigen Geständnisses aufzuklären. In drei Teilen mit insgesamt 27 Kapiteln kann man eintauchen in die faszinierende Welt der Grundlagenforschung und könnte eine Menge über Physik lernen, wenn einem nicht die Grundlagen dazu fehlten. Man erfährt aber auch viel über die Literaturgeschichte, ist doch der Roman Frankenstein, der die Hybris der Naturwissenschaft zum Thema hat, in Genf entstanden. Auch ein rätselhaftes physikalisches Phänomen in Sibirien, das seit mehr als hundert Jahren nicht geklärt ist, beschäftigt die Protagonisten des Romans. Und dann ist es für den Fortgang der Geschichte nicht ganz unwesentlich, wie die handelnden Personen sind und miteinander umgehen. Das zeichnet Steiner mit guter Beobachtungsgabe und feiner Ironie. Wie es selbst auf dem Feld der Staunen und Ehrfurcht gebietenden Wissenschaft menschelt, wie auch dort Eitelkeiten, Eifersüchteleien, Verrat und Intrige zentrale Trieb-

federn sind, das macht den lehrreichen Roman unterhaltsam. Wilfried Steiner: Schöne Ungeheuer. Salzburg – Wien: Otto Müller 2022, 313 S. X Tipp: Wilfried Steiner präsentiert das Buch am Dienstag, 22. März 2022, um 19.30 Uhr im Stifterhaus, Moderation: Sebastian Fasthuber.

Das Liebesleben der Stachelschweine. Zwei Männer aus unterschiedlichen ideologischen Lagern, die sich als junge Studenten gekannt, gehasst und einander selbst auf persönlicher Ebene nichts geschenkt haben, treffen nach Jahrzehnten zufällig wieder aufeinander und müssen einen Weg finden, mit ihrer unfreiwilligen Abhängigkeit umzugehen. Der eine heißt Dietrich Pernauer, stammt aus einer alten Nazifamilie, ist Mit-glied einer schlagenden Verbindung und lebt ein beschauliches Leben als beamteter Jurist. Der andere, Hans-Werner Hänsel, gehört dem gegenteiligen ideologischen Lager an, ist eine öffentliche Person und auf dem besten Weg, Landesparteivorsitzender der sozialdemokratischen Partei zu werden. Ganz kurz vor diesem Ziel wird er öffentlich beschuldigt, vor zwanzig Jahren eine Studienkollegin sexuell missbraucht zu haben. Hänsel weiß von nichts, kann sich nicht einmal an diese Gretel erinnern und sieht – vorerst einmal – eine Kampagne seiner politischen Gegner, gegen die er sich mit allen Mitteln wehren muss. Bis die Geschichte eine möglicherweise unerwartete Wendung nimmt, lernt man die gesamte Pernauer-Familie kennen, die aus Ewiggestrigen und neuen Rechten besteht, aber auch aus der Esoterik Zugetanen, aus sehr heutigen Taugenichtsen und solchen, die sich von ihrer Herkunft weit abgewandt haben. Man erfährt, wie Fassaden einstürzen und stabile Beziehungen ins Wanken geraten. Eine zentrale Rolle spielt auch ein sanierungsbedürftiges Haus im Besitz der Pernauers. Schacherreiters Stil ist ironisch und unterhaltsam, wenn auch nicht frei von Klischees. Und wenn es auch nicht als Warnung in der Einleitung steht: Ähnlichkeiten mit bekannten lebenden und verstorbenen Personen sind nicht zufällig, sondern könnten beabsichtigt sein.

Christian Schacherreiter: Das Liebesleben der Stachelschweine. Salzburg – Wien: Otto Müller 2022, 267 S. X Christian Schacherreiter präsentiert den Roman am Freitag, 25. März 2022, um 20 Uhr im Linzer Posthof, Moderation: Manfred Mittermayer.

Hedwig heißt man doch nicht mehr. Die ehemalige Burgschauspielerin, Sängerin und mehrfach ausgezeichnete Autorin Erika Pluhar erzählt die Geschichte einer Frau, die zu Beginn der 90er-Jahre alle Brücken zu ihrer Herkunft abbricht, um einen selbstbestimmten Lebensweg als Journalistin einzuschlagen. In Wien sieht sie dafür keine Möglichkeit. Hals über Kopf und ohne Abschied von der – geliebten – Großmutter, bei der sie als Vollwaise aufgewachsen ist, verlässt sie ihre Heimatstadt, um schreibend ihren Platz in der sich verändernden Welt zu finden. Es ist die Zeit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Vaclav Havel, mit dessen literarischem Werk sie sich während ihres Studiums auseinandergesetzt hatte, ist ihr Idol. Etwa 25 Jahre später, als 51-Jährige, kehrt Hedwig Pflüger in die ererbte Wohnung ihrer zwei Jahre zuvor verstorbenen Großmutter in Wien zurück und denkt über das weitgehende Scheitern ihrer eigenen Ansprüche nach. Auf zwei Ebenen faltet die Autorin das Leben ihrer Protagonistin aus. Auf der Suche nach Selbsterkenntnis und wohl angetrieben von ihrem schlechten Gewissen, beginnt Hedwig, kaum angekommen in der Wohnung ihrer Kindheit und Jugend, einen Brief an die Großmutter zu schreiben, in dem sie ihr Leben Revue passieren lässt und über die Beweggründe ihres jahrzehntelangen Schweigens nachdenkt. Das schildert die Autorin recht lebensnah als eine große emotionale Herausforderung für Hedwig. Zu deren Glück erfindet sie den idealen Mann, der Hedwig gleich an ihrem ersten Tag in Wien über den Weg läuft und auf dessen Unterstützung sie für eine erfreuliche Zukunft bauen kann. Selbstbestimmung, eine Schimäre?

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Erika Pluhar: Hedwig heißt man doch nicht mehr. Salzburg – Wien: Residenz Verlag 2021, 315 S.


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Christentum und das moderne Europa Oft ist zu hören, der Weg Europas in der Neuzeit sei durch die Säkularismus eine Entfernung von der christlichen Religion gewesen. Dass das so nicht stimmt, hat der Historiker Heinz Schilling herausgearbeitet: Die Säkularisierung kann auch als ein In-die-Welt-Treten der Religion verstanden werden. Damit formt das Christentum das moderne Europa wesentlich mit, verändert aber gleichzeitig auch die eigene Erscheinung. Zu der Prägung gehört das historisch bedingte Auseinanderdriften der neuen Konfessionen, wobei Schilling zu Recht argumentiert, dass auch die katholische Kirche nach der Reformation eine „neue“, veränderte Kirche ist. NIE H. Schilling: Das Christentum und die Entstehung des modernen Europa. Herder Verlag, 472 Seiten, 28,80 Euro

Mozarteum in der NS-Zeit Ein neuer Band beleuchtet in verschiedenen Beiträgen das Verhalten der Stiftung Mozarteum und seiner Leitung während der NS-Zeit. Da Mozart von den Nazis zum Helden eines „arischen Deutschtums“ erklärt worden war, versuchte die ohnehin im Deutschnationalismus verhaftete Führung, vom propagandistischen Wert zu profitieren. NIE Pinwinkler/ Rathkolb (Hg.): Die Internationale Stiftung Mozarteum und der Nationalsozialismus. Pustet Vrlag, 454 S., 49 Euro

17. März 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Theaterspectacel Wilhering erzählt 875 Jahre Geschichte in Form eines Stationentheaters

Mit „Monks“ eine Reise durch die Zeit erleben Fünf Ordensleute stehen auf der grünen Wiese: Sie sind die „Monks“ (Mönche), die das Publikum auf eine Zeitreise mitnehmen – das „theaterspectacel wilhering“ lädt ab 13. Juli dazu ein. ELISABETH LEITNER

„Monks“ bietet 875 Jahre Geschichte an einem Theaterabend. Das „theaterspectacel wilhering“ wird in seinem neuen Stück wieder einmal seinem Namen gerecht. Denn es wird ein Spektakel für Augen und Ohren werden, wenn sich die 23 Schauspieler/innen in Form eines Stationentheaters durch das Stiftsgelände bewegen und die Geschichte verschiedener Ordensgemeinschaften Revue passieren lassen. Das neue Stück „Monks“ (Mönche) haben Joachim Rathke und Rudolf Habringer gemeinsam geschrieben. Hintergrund. Das Stift Wilhering feierte im Jahr 2021 sein 875-Jahr-Jubiläum. Abt Reinhold Dessl hat bei Joachim Rathke und seinen Theaterleuten einmal nachgefragt, ob sie dazu etwas machen, erzählt der Schauspieler und Regisseur. Eine Idee wurde geboren, ein Stück geschrieben: In „Monks“ gründen fünf Ordensleute im frühen Mittelalter – im Jahr 1146 – ein Kloster auf der Wiese: Franziskus, der Sanfte, Perfektus, der Verbissene, Vitalis, der Lebenslustige, Hildegard, die Suchende, und Silvester, der Prinzipienlose. Mit der Gründung beginnt eine Reise durch die Zeiten, in der die Mönche viel Gutes bewirken, aber auch viel Fragwürdiges herausbringen. Ordensfrauen und

„Monks“ von Joachim Rathke und Rudolf Habringer theaterspectacel/habringer

-männer waren Visionäre, Schöpfer, Geldgeber und Erhalter großer Kunstwerke, aber sie waren verwurzelt in der jeweiligen Zeit. „Die Mönche sind Kinder ihrer Zeit, von tiefer Frömmigkeit erfüllt, aber auch von grausamen Irrtümern beherrscht“, beschreibt der Regisseur und Schauspieler den Hintergrund zum Stück. „Es geht um Macht, um Adel, um die Unterdrückung von Untertanen und darum, der Botschaft des Christentums zu folgen. Nur ein Beispiel: Wenn man bedenkt, dass hier einmal 90 Prozent der Bevölkerung evangelisch waren, ihren Glauben nicht leben durften und unterdrückt wurden, dann hat das Auswirkungen bis ins Heute.“ Das Stück schlägt eine Brücke in die Gegenwart, Schwieriges, Schönes, Gutes und Schräges quer durch die Jahrhunderte wird geboten und das Publikum miteinbezogen. Pro Abend finden zwei Wanderungen statt, sie führen an sieben Spielorte: u.a. in die Scheune, auf eine Wiese, in die Kirche, den Barocksaal und den Stiftshof. An jedem Spielort gibt es ausreichend Sitzgelegenheiten – für Jung und Alt. X Premiere: 13. Juli, 19.30 Uhr, Info: www. theaterspectacel.at, Tipp: Am 20. Juli gibt es für KiZ-Leser/innen eine Einführung, Infos folgen.

Start in der Scheune: 150 Besucher/innen können pro Aufführung mitwandern. Das Stück führt in den Bibliothekssaal, den Kreuzgang, in die Kirche und auch auf den Stiftshof (re.). THEATERSPECTACEL/STIFT WILHERING


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

17. März 2022

KULTURLAND n Wilhering: Ausstellung und Konzert. Arbeiten von Gerlinde Hasenberger unter dem Titel „Kreuz und Auferstehung“ sind jetzt im Kreuzgang des Stifts Wilhering zu sehen. Das nächste Konzert, das wie die Ausstellung in Erinnerung an Balduin Sulzer stattfindet, ist am 31. März um 19.30 Uhr im Stift Wilhering. Hier werden Werke des Sulzer-KomponistenWettbewerbs erklingen.

„Der Regenbogen ist nichts Festes, nichts Bleibendes – etwas, was nur zu ganz bestimmten sensiblen Bedingungen entstehen kann. Etwas Feinstoffliches und Schönes. Womöglich auch eine Tür“, sagt die Künstlerin Béatrice Dreux über ihre Arbeit in der Linzer Ursulinenkirche. DIÖZESE/KIENBERGER

Kunst in der Ursulinenkirche Linz im Rahmen von „Memento Mori – Kunst in der Fastenzeit“

Nichts Festes, nichts Bleibendes ELISABETH LEITNER

Immer wieder kommen Besucher/innen von der belebten Landstraße in den stillen Kirchenraum. Sie bleiben im Eingangsbereich stehen, verharren für einige Minuten, zünden eine Kerze an und betrachten die Installation der Malerin Béatrice Dreux im Altarraum. Ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt diese Arbeit, die umgeben ist von Heiligen und Engeln aus der Barockzeit. Es sind Verweise auf das Paradies, das auf diese Erdenlast folgen soll. Das neue Bild zeigt einen Regenbogen und trägt den Titel „Dancing Rainbow“. In der Geschichte hat er vielfältige Bedeutungen, er gilt auch als religiöses Hoffnungszeichen und Zeichen der Verbundenheit von Gott mit den Menschen (vgl. Genesis 9, 12 ff). Die Farben leuchten, ein intensives Gelb, Blau, Rot, Orange, Violett und Hellgrün hat die Künstlerin für dieses Werk gewählt. Die Farben erreichen auch die Betrachter/innen, die noch im hinteren Teil der Kirche stehen. Das Bild bewegt sich fast unmerklich. „Der Regenbogen als nichts Festes, nichts Bleibendes lädt ein, ans andere Ende zu blicken: im Alltag genauso wie am Ende des Lebens“, sagt dazu die Kuratorin Martina Gelsinger, die diese Arbeit für die Reihe „Kunst in der Fastzenzeit“ ausgewählt hat.

n Inge Dick im Lentos. Der Künstlerin Inge Dick, die mit ihren Glasarbeiten auch in Oberösterreichs Kirchen präsent ist, ist im Lentos eine Ausstellung gewidmet: Sie trägt den Titel Farben des Lichts und wird ab Donnerstag, 17. März, gezeigt. n Konzert in Bad Ischl. Meisterwerke der Vokal- und In­ strumentalmusik erklingen am 26. März um 19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Bad Ischl.

ZUR SACHE Kunst in der Fastenzeit Die Reihe „Memento Mori – Kunst in der Fastenzeit“ ist eine Initiative des Forums St. Severin, Kuratorin ist Martina Gelsinger. Seit fast drei Jahrzehnten werden hier künstleriche Impulse gesetzt, die Besucher/innen von nah und fern anlocken, sich mit Kunst unserer Zeit auseinanderzusetzen. Am Donnerstag, 7. April, gibt es um 18 Uhr ein Kunstgespräch

mit Béatrice Dreux. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien. Ihre Bilder waren bisher in internationalen Museen und Galerien u.a. in Los Angeles, Düsseldorf, Istanbul und New York zu sehen. Das Lentos zeigte 2016 ihre erste museale Einzelausstellung.


30 Personen & Dank GEBURTSTAG Am 18. März 2022 vollendet Mag. Josef Lugmayr, Leiter der Abteilung Beziehung, Ehe und Familie der Diözese Linz, sein 60. Lebensjahr. Er ist in Allerheiligen im Mühlkreis aufgewachsen. Nach dem Theologiestudium in Linz und München war er von 1987 bis 1998 Pastoralassistent in St. Georgen an der Gusen und wechselte dann in die Abt. Katholische Männerbewegung, wo er ab 2000 die Leitung übernahm. Zusätzlich ist er nach einer entsprechenden Ausbildung seit 2006 Ehe- und Familienberater bei Beziehungleben. Seit 2012 ist Josef Lugmayr Leiter der Abteilung Beziehung, Ehe und Familie im Pastoralamt der Diözese Linz. Darüber hinaus ist er seit 2020 auch Beziehungs-, Ehe- und Familienseelsorger der Diözese Linz und ehrenamtlich in der Pfarre engagiert. Josef Lugmayr ist verheiratet, lebt in St. Georgen an der Gusen und hat drei erwachsene Kinder.

Wendling. In vielen Kirchen gibt es Opferlichtständer. Dieses Angebot fehlte bisher in der Pfarrkirche Wendling. In der Pandemie hat die Pfarre bemerkt, dass es für viele Menschen ein Anliegen ist, in der Kirche eine Kerze anzuzünden, um ihre Bitten und Anliegen vor Gott zu bringen, um Sorgen und Ängste auszudrücken. Aus diesem Grund wurde ein Opferlichtständer errichtet, den Pfarrer Andreas Köck kürzlich eingeweiht hat.

KirchenZeitung Diözese Linz

n Linz. Viele der Menschen, die aus der Ukraine fliehen, haben auch Haustiere und wollen diese nicht zurücklassen. Die Versorgung der Tiere ist im Kriegs- und Grenzgebiet aber äußerst schwierig. Ein erster Hilferuf der TierTafel Linz löste in den letzten Tagen eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Am 6. März wurden die Hilfsgüter von Waltraud Schober, Leiterin der TierTafel, und Pfarrer Franz Zeiger der ICARA-Tierrettung übergeben, die den Transport bis an die ukrainische Grenze übernimmt. Die TierTafel sammelt weiterhin alles Tierzubehör, darüber hinaus auch Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel, die mit den Transporten in die Ukraine geschickt werden. TIERTAFEL

DANK Ungenach. Ein besonderes Dankeschön gab es für Margit Pflügl bei der letzten Pfarrgemeinderatssitzung in Ungenach Sie war sechs Perioden – also 30 Jahre lang – durchgehend als Pfarrgemeinderätin tätig. Die leitende Seelsorgerin der Pfarre, Susanne Grurl, bedankte sich bei ihr für ihr herausragendes Engagement mit einem gemalten Porträt der Ungenacher Pfarrkirche. Margit Pflügl wird zwar nicht mehr für den PGR kandidieren, jedoch weiterhin im Sozialausschuss mitarbeiten.

Hohe Auszeichnung für 55 Jahre Mesnerdienst: Schardenbergs Pfarrer Gregor Dabrowski, der Mesner Josef Bachmair und Pfarrgemeinderatschef Josef Pfeil (von links). GRUBER

selbst und dann oben im Fronwald die granitene Marienburg, das Fatimaheiligtum. Besonders stolz ist der Mesnerjubilar, dass er sich in den vielen Jahren noch nie verschlafen hat.

PFARRE

Sorgen und Ängste ausdrücken

17. März 2022

Margit Pflügl (rechts) wurde von Susanne Grurl für ihre langjährige Pfarrgemeinderatsarbeit ausgezeichnet. PFARRE/ DAGMAR KIENAST

Schardenberg. Das Große Österreichische Mesnerehrenzeichen in Gold wurde kürzlich dem Schardenberger Mesner Josef Bachmair für 55 Jahre Mesnerdienst in der Wallfahrtspfarrei Schardenberg im Innviertel verliehen. Pfarrer Gregor Dabrowski überreichte dieses Ehrenzeichen samt Dekret im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes. Josef Bachmair hat dieses Mesneramt von seinem Vater Johann Bachmair übernommen, der von 1938 bis 1966 Mesner war. Er hat in Schardenberg gleich zwei Gotteshäuser zu betreuen, einmal die große Pfarrkirche im Ort

Kremsmünster. Die Kremsmünsterin Brigitte Holzinger wendet seit 2015 all ihre Kraft und Energie dafür auf, Geflüchteten zu helfen, sie zu integrieren und bei ihren täglichen Problemen zu begleiten und zu unterstützen. Ihr jüngstes Projekt ist die Hilfsgemeinschaft „Grenzenlose Hilfe Kremsmünster“. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich um Not leidende Menschen in Afghanistan und Syrien zu kümmern, vor Ort Hilfe anzubieten und auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen. Über das schulinterne Hilfsprojekt „Esperanca“ hat das Stiftsgymnasium Kremsmünster nun 3000 Euro für dieses Projekt gespendet. Das Geld wird direkt in einem der ärmsten Vororte von Afghanistans Hauptstadt Kabul landen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

17. März 2022

Entscheidend Zu dem Leserbrief „Einpeitscher“ in Ausgabe 10:

In Zeiten, in denen Demokratie und Pressefreiheit weltweit gefährdet sind, kann man über kritische, unabhängige Medien nur dankbar sein. Wenn die KirchenZeitung die Dinge beim Namen nennt, ist das Ehrlichkeit, alles andere wäre verlogen. Man kann den Redakteur/innen dafür nur dankbar sein. Wer die Dokumentation „Gottes missbrauchte Dienerinnen“ gesehen hat, kann zu den himmelschreienden Skandalen nicht schweigen! Wenn die katholische Kirche wieder glaubwürdig werden will, muss sie sich radikal von jenen Priestern trennen, die ihr Ansehen derart besudelt haben. Hingegen sollten Weiheämter jenen offen stehen, die von Gott berufen und geeignet sind, egal welchen Geschlechts und Standes. Das Thema ist nicht nur vorrangig, sondern wird sogar die Zukunft der Kirche entscheiden. LOTHAR SCHULTES, PER E-MAIL

Bischofswort Zu „Verbundenheit und Heilung för­ dern“ in Ausgabe 9:

Danke, Herr Bischof Manfred Scheuer! „Bischofswort“ klingt für uns wesentlich angenehmer

als „Hirtenbrief“. Sie haben auch eine Sprache gewählt, die gut verständlich ist. Ihr Bischofswort zur Fastenzeit 2022 beinhaltet alles, wie es fast in jedem Leben mal vorkommt. Größere und kleinere Baustellen – Prozesse aus meinem Leben spiegeln sich darin. Sorge und Achtsamkeit bleiben eine Lebensaufgabe. MARIA MAYER, MOLLN

Positiv überrascht Zu „Vom Wachstum der Bevölke­ rung“ in Ausgabe 8:

Das Interview mit Joachim Wiemeyer hat mich positiv überrascht. Besonders die Aussage, dass in den Ländern (vorwiegend in Afrika) mit sehr kinderreichen Familien die Frauen gestärkt gehören, um eine effektive Empfängnisverhütung zu betreiben. Eine Anpassung der Sexualethik wird offensichtlich im Reformprozess in Deutschland diskutiert. Auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt. Ist doch meiner Meinung nach das Credo „Fortpflanzung und Zeugen von Nachkommen um jeden Preis“ nach wie vor die Botschaft der offiziellen Kirche. Hat doch auch Papst Franziskus zuletzt kritisiert, dass die Europäer zu wenig Kinder und zu viele Haustiere haben, denen sie ihre ganze Liebe und Zuneigung schenken (da ist

schon etwas dran). Leider sind die Bischöfe in Afrika noch sehr „altmodisch und konservativ“, egal welche Auswirkung dies auf das aktuelle Leben der Christen und Christinnen, der Kinder und die Umwelt hat. Gott sei Dank gibt es auch kritische Stimmen! PIA KNOGLER , PER E-MAIL

REHA für die Seelen

Bitte „führe uns in der Versuchung“ angeglichen. 2. Jesus sprach Aramäisch, weder Griechisch noch Latein. 3. Selbst der Papst Franziskus schlägt die Version vor: „Und laß uns nicht allein in der Versuchung“. 4. Der Druck und das Verlangen an die österreichische Bischofskonferenz eine Änderung betreffend werden nicht nachlassen. DR. GERHARD BAYER , PÖNDORF

Dankerfüllt durfte ich im Alten Dom eine heilige Messe, Anbetung, Beichte, Krankensalbung und „Heilungsgebet“ erleben. Dieses umfangreiche Angebot war eine besondere Gnadenfülle. Eine wünschenswerte, Notwendende REHA in jeder Kirche und für die Kirche in dieser Zeit. „Kirche weit denken“ ist für mich von der Taufe bis zum ewigen Leben begleiten, stärken und heilen. MARIA WEISSINGER , PER E-MAIL

Vaterunser Zu „Dekanatsrat für Änderung im Vaterunser“ in Ausgabe 10:

Dieser Artikel bedarf dringender Ergänzungen: 1. Nicht nur die italienische, sondern auch die französische Bischofskonferenz hat die Passage „und führe uns nicht in Versuchung“ an die aramäische

Selbstgerechtigkeit Zu einem Leserbrief in Ausgabe 9:

Manche Leserbriefe strotzen geradezu vor Selbstgerechtigkeit, z. B. jener mit dem Titel „Opferbereite Priester“. Auch Priester sind Menschen aus Fleisch und Blut und wenn sie, etwa in schon höherem Alter, mit zwei, drei und manchmal noch mehr Pfarren nicht nur geistig, sondern auch körperlich überlastet sind und es nicht immer schaffen, ihre Pflicht „freudig“ zu erfüllen, sind sie deswegen noch lange keine „lauen Priester“, wie die Autorin sich anmaßt zu unterstellen! (...) FRANZ PICHLER, PERG

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­ halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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DENKMAL

Begegnung statt Kampf Lwiw ist die siebtgrößte ukrainische Stadt. Sie liegt an der gedanklichen Brücke zwischen Ost- und Mitteleuropa und an der europäischen Hauptwasserscheide. Nationaloper Lwiw

Jahrhundertelang war Lwiw ein Ort der kulturellen Begegnung, während sich die Herrscher ablösten: Die Stadt gehörte im Mittelalter zur Kiewer Rus, die aber heute politisch falsch instrumentalisiert wird. Lange Zeit gehörte Lwiw zu Polen. Von 1772 bis 1918 war sie Bestandteil der Habsburgermonarchie. Die bedeutende Universität wurde 1784 von Kaiser Joseph II. wiedergegründet. Die Habsburger hinterließen eine Reihe repräsentativer Bauten, etwa die Nationaloper. Nach einer weiteren polnischen Phase, der Besetzung durch die Sowjetunion und dann der Natio-

nalsozialisten war Lwiw Bestandteil der Ukrainischen SSR, bis das Land 1991 seine Unabhängigkeit erlangte. In den letzten Tagen hat der Angriffskrieg von Wladimir Putin auch die westukrainische Stadt erreicht.

MAKSYM KOZLENKO/ CC BY-SA 4.0

Machen Sie mit! Wie lautet der deutsche Name von Lwiw? Einsendungen bis 27. März 2022 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 9: Sr. Hildegard Teuschl

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Österreichs Skispringer verpassten bei der Skiflug-WM im Teambewerb leider knapp eine Medaille. Vielleicht sollte ich mir mal Ski bei meinen Rundflügen anschnallen.

„Wahre Kirche kann man nicht erkennen an schöner Liturgie, sondern daran, Zeichen des Reiches Gottes zu sein.“ KARDINAL REINHARD MARX, ERZBISCHOF VON MÜNCHEN

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

Gründe, in ein anderes Land zu fahren, gibt es viele. Ich kann eine Kulturreise machen, einen Strandurlaub, ein Wellness-Wochenende mit den Freundinnen. Oder ich trete die Reise an, weil ein Wahnsinniger mein Heimatland angreift und mir gar nichts anderes übrigbleibt, als zu fliehen. Angesichts dessen fällt es mir heuer schwer, Urlaubspläne ohne schlechtes Gewissen zu machen. Vor gut einer Woche sind die ukrainischen Eltern unserer Nachbarin samt Hund aus Kiew gekommen und wohnen nun direkt neben uns. Oder sollte ich sagen, sie sitzen fest? Ich frage mich, ob sie es wohl so empfinden. Ich jedenfalls empfinde gemischte Gefühle, wenn ich davon träume, einfach so nach Frankreich, Schweden oder sonst wohin zu fahren, während sie vermutlich am liebsten nach Hause wollen. Einem im positiven Sinne langweiligen Alltag nachgehen, während ich daraus ausbrechen und Abenteuer erleben möchte. Stimmen aus meinem Freundeskreis meinen dazu, dass ich mein eigenes Leben trotz der zahlreichen Konflikte auf dieser Welt genießen kann und muss, denn darauf zu verzichten, hilft weder den vom Krieg Betroffenen noch mir.


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