KiZ-ePaper 11/2021

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GEMÄLDE: FRITZ AIGNER (DETAIL); FOTO: NIE

Nr. 11 I 18. März 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Der stille Josef Der 19. März ist der Festtag des heiligen Josef. Er gilt als sehr bekannter Heiliger. Doch was wissen wir wirklich über ihn? Seiten 4 und 27

Wirtschaft. Kämmerer Markus Rubasch vom Stift Schlägl über Corona-Auswirkungen. Seite 3

Klimaschutz. Die Schwerpunkte des Dekanats Molln bei der Schöpfungsverantwortung. Seite 5

Glaube und Kultur. Neues Buch über die Kalvarienberge in Oberösterreich. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR

18. März 2021

Zwangslizenzen für Impfstoff

Verboten

Die Corona-Impfstoffe sind immer noch knapp, Hersteller wie AstraZeneca können ihre Lieferzusagen nicht erfüllen, zwischen der EU, den Briten und den USA herrscht ein Streit um Impfnationalismus und Länder der Dritten Welt warten auf Hilfe. Dabei ließe sich die Produktion von Impfstoff erhöhen, wenn andere Firmen ihn auch herstellen dürften. Rechtliche Voraussetzung dafür ist, dass sie eine Lizenz bekommen. Natürlich haben die Firmen, welche den Impfstoff teuer entwickelt haben (freilich: oft staatlich gefördert), derzeit kein Interesse an Lizenzvergaben. Es sind marktbezogene Konzerne, die Investitionen hereinbringen und ihre Aktionäre mit Dividenden versorgen wollen. Und natürlich ist die Aussicht auf Gewinn stets ein Ansporn, in die Entwicklung von Medikamenten zu investieren. Im aktuellen Fall aber sollten die Konzerne großzügig Lizenzen zur Impfstoff-

„Das gehört ja verboten!“ Eine beliebte Phrase der Entrüstung ist leider nicht immer übertragen gemeint. Zu häufig und schnell werden Verbote als Lösung herbeigesehnt. Ein Sturm der Entrüstung entfachte sich in Zypern am Lied zum bevorstehenden Eurovision Song Contest: Eine junge Frau singt darin, dass sie sich in El Diablo verliebt habe (das spa-

monika.slouk@koopredaktion.at

nische „El Diablo“ bleibt im englischen Lied unübersetzt, übersetzt bedeutet es Teufel). 20.000 Unterschriften gibt es mittlerweile gegen das Lied, das als blasphemisch bis ekelhaft bezeichnet wird. Abgesehen von der fragwürdigen Qualität des Liedes bleibt auch fraglich, ob der aufgebrachte Kampf dagegen tatsächlich die Welt verbessert. Das Lied genießt mittlerweile weltweit Aufmerksamkeit und Popularität – gerade wegen der Widerstände von Kirchenvertreter/innen, die sich darum bemühen, dass die Regierung den Beitrag verbietet. „Wann wird die Kirche sich aus dem öffentlichen Leben endlich zurückziehen?“, ist da noch einer der milderen Kommentare im Internet. Nein, Kirche und Christ/innen sollen sich nicht aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Aber sie müssen verstehen, dass sie die Frohe Botschaft nicht mit Verboten verbreiten können.

produktion vergeben und wenn nicht, dazu gezwungen werden. Im öffentlichen Interesse ist das unter Umständen möglich (in Österreich: § 36 Absatz 5 Patentgesetz). Eine Zwangslizenz ist nur ein Eingriff in den Patentschutz, nicht seine Preisgabe: Den Lizenzgebern steht eine Vergütungszahlung zu, denn immerhin handelt es sich um ihr geistiges Eigentum. Dabei geht es nicht nur um uns (angeblich haben wir bald mehr Impfstoff), sondern um Weltregionen, die Corona wehrloser als wir gegenüberstehen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: VINCENT BUENO, SÄNGER UND SCHAUSPIELER

Ein Lied vom Loslassen „Amen!“ So knapp und fromm klingt der Titel des österreichischen Beitrags zum Eurovision Song Contest 2021. Der 35-jährige Wiener Vincent Bueno wird ihn singen. Als fromm versteht er seinen Beitrag nicht, weil es sich nicht um ein Gebet handelt, sondern um das Ende einer Liebesbeziehung. Den Inhalt des Liedes, das er nicht selbst geschrieben hat, sieht Vincent Bueno vielschichtig. Der Text handle vom Loslassen, er könne auch seine spirituelle Seite hineinlegen, so Bueno. Der ZACH-KIESLING/APA

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

„Der Song hat mich gefunden.“ VINCENT BUENO

Sänger mit philippinischen Vorfahren ist dafür bekannt, dass ihm sein Glaube große Kraft gibt. Das zweite von drei Kindern hatten seine Frau und er direkt nach der Geburt verloren. Loslassen. Das Thema Loslassen passe besonders gut in die Zeit der Pandemie, meint ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner. „Es ist ein unglaublich starker, spiritueller Song. Und das passt zu Vincent perfekt.“ Damit könne „Amen“ ein Zeichen der Überwindung auf dem Weg zu etwas Neuem werden. Ob das Lied auch der Jury und dem Publikum vor den Bildschirmen gefällt, wird man beim Halbfinale am 20. Mai 2021 und womöglich auch beim Finale des Song Contest am 22. Mai in Rotterdam sehen. Zweimal Amen. Das von Tobias Carshey, Ashley Hicklin und Jonas Thander entwickelte Lied ist nicht das erste Stück der Unterhaltungsmusik mit dem Titel „Amen“ – und auch nicht das einzige: In Rotterdam bewirbt sich auch die slowenische Sängerin Ana Soklic mit einem anderen „Amen“ um den Sieg. SLOUK


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

18. März 2021

Der Chorherr Markus Rubasch ist als Kämmerer für die Wirtschaft des Stiftes Schlägl verantwortlich

„Ein Stift lebt von Gastlichkeit“ Die Corona-Pandemie hat für die Kirche nicht nur eine spirituelle Seite, sondern auch eine wirtschaftliche Dimension, ganz besonders für Klöster und deren Wirtschaftsbetriebe. Der Schlägler Chorherr Markus Rubasch spricht über die Herausforderungen und Folgen der Pandemie. DAS INTERVIEW FÜHRTE JOSEF WALLNER

Ganz vielen Menschen fällt zuerst das Wort „Bier“ ein, wenn sie an Schlägl denken. Wie geht es der Brauerei in dieser Coronazeit? H. Markus Rubasch: Da wir einen nicht un-

wesentlichen Teil unseres Biers – fast ein Drittel – über die Gastronomie vertreiben, liegt auf der Hand, wie sehr die Brauerei von der Pandemie betroffen ist. In den vergangen zwölf Monaten waren die Gasthäuser sieben Monate geschlossen. Was das heißt, sehen wir an unserer eigenen Gastronomie. Gestiegene Umsätze im Handel haben zwar etwas wettgemacht, aber der Bierverkauf in den Lebensmittelmärkten kann den Rückgang in der Gastronomie nicht ausgleichen. Wie gehen Sie mit dieser Situation um? H. Markus: Die Kurzarbeit hilft uns sehr.

Das ist ein wichtiges, aber aufwändiges Instrument. Nicht nur auf die Brauerei bezogen, sondern auf alle Betriebe: Wir haben keinen der 200 Angestellten des Stiftes entlassen. Es ist aber schon eine Anstrengung, dass man das schafft. Ich bin froh über die Förderungen, denn damit kommen wir über die Runden. Das Stift Schlägl ist auch ein touristisches Zentrum im Oberen Mühlviertel. Ein Blick auf die leeren Parkplätze rund um das Stift genügt, um zu wissen, was los ist ... H. Markus: Ja, seit dem Spätherbst kommen

nur ganz vereinzelt Besucherinnen und Besucher. Der Stiftskeller ist zu. Stifts- und Brauereiführungen sind auch nicht möglich. Die Gäste fehlen schon sehr, denn ein Stift lebt von der Gastlichkeit. Ich meine das in erster Linie gar nicht allein aus touristischer Sicht. Wenn zum Gottesdienst und zum Chorgebet kaum jemand dazukommt, dann fehlt etwas. Wenn das Seminarzentrum leer ist und dort keine Gespräche, Diskussionen und Begegnungen möglich sind, dann fehlt uns Wesentliches. Gäste sind eine Kernauf-

H. Markus Rubasch: Das „H.“ vor seinem Namen steht für „Herr“ und ist die Anrede für ein Mitglied einer Chorherren-Gemeinschaft. In den meisten anderen Ordensgemeinschaften ist die Anrede „Pater“ üblich.

gabe für eine Ordensgemeinschaft. Trotz allem: Die Pforte ist bei uns sieben Tage in der Woche besetzt. Lernt man neu schätzen, was man aktuell nicht haben kann? H. Markus: Die Pandemie muss für uns auf

jeden Fall ein Impuls zum Nachdenken sein, wie wir mit unseren Gästen umgehen: mit jenen, die sich für ein Leben im Orden interessieren, mit jenen, die sich auf das gemeinsame Gebet in der Kirche mit uns einlassen und mit allen, die sich vom Stift angezogen fühlen, von der Atmosphäre, von unserer Stiftskirche, vom Seminarzentrum, den Ausstellungen und den wunderbaren Wegen und Plätzen rund um das Stift. Schade, dass wir den Schwung der Landesgartenschau 2019 nicht mitnehmen konnten. Das ist ein Drama. Wie war die Schisaison „am Hochficht“, an dem das Stift Schlägl wesentlich beteiligt ist? H. Markus: Die deutschen Gäste konnten

nicht kommen, die tschechischen auch nicht. Rechnung darf man heuer keine anstellen. Die Öffnung war vor allem ein Service für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region.

Nehmen Sie als Folge von Corona schon Änderungen wahr? H. Markus: Viele Leute haben in den vergan-

genen Monaten den Wert von „regional und nachhaltig“ entdeckt. So manches aus der Region bekommt wieder einen neuen Stellenwert. Das ist für die lokalen Unternehmen sehr wichtig. Wir als Stift bemühen uns auch, „so nah“ wie möglich einzukaufen. Wenn Sie auf die kommenden Monate schauen. Welches Gefühl haben Sie? H. Markus: Ich bin kein Hellseher, doch ich

vermute, dass es Sommer werden wird, bis es wieder richtig losgeht. Das Fatale ist, dass sich nur schwer gegensteuern lässt, weil man nichts planen kann. Es geht aber nur weiter, wenn wir optimistisch bleiben. Gleichzeitig weiß ich, wie schwierig die Lage für viele Jungunternehmer oder für unsre Kunden, die Wirte, ist. Wir versuchen mit ihnen Kontakt zu halten und sie zu unterstützen. Damit sind wir wieder bei der Anfangsfrage und bei der Stiftsbrauerei. H. Markus: Die nutzt die Zeit auch für Inno-

vationen. Ich kann Ihnen sagen: Wenn es wieder losgeht, gibt es Besonderheiten.

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4 Lebendige Kirche MOMENTE Chatberatung wird ausgebaut TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142. Nach einem Jahr ­Corona zieht die TelefonSeelsorge OÖ Bilanz und weist auf die psychischen Belastungen hin, die mit dieser ­Ausnahmesituation einhergehen. Vor allem junge Menschen suchen Hilfe bei der Chatberatung der TelefonSeelsorge – ein Angebot, das aufgrund der großen Nachfrage ausgebaut wurde. Die sogenannte „Pandemiemüdigkeit“, die sich schon seit geraumer Zeit bei großen Teilen der Bevölkerung breitmacht, präsentiert sich bei jungen Menschen besonders ausgeprägt, erklärt Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ

Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseeleorge OÖ. DIÖZESE LINZ

Im Sofortchat der TelefonSeelsorge suchen vor allem 15- bis 30-Jährige Hilfe über das geschriebene Wort, weil ihnen das Schreiben näherliegt als das Anrufen. „Die Zahlen zeigen, dass deutlich mehr junge Menschen online Hilfe bei der TelefonSeelsorge gesucht haben als im Jahr davor. Die Anzahl der Chats hat sich mehr als versechsfacht“, ­erläutert Breitwieser. Auf die rasch wachsende Nachfrage hat die TelefonSeelsorge OÖ natürlich reagiert. Seit 1. März 2021 steht der Sofortchat als Ergänzung zum telefonischen Gesprächs­angebot (Notruf 142) täglich von 17 bis 22 Uhr unter www.onlineberatungtelefonseelsorge.at zur ­Verfügung.

18. März 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Katholische Männerbewegung veranstaltet im Internet Seminarreihe zu Josef von Nazareth

Der heilige Josef als Impulsgeber für Männer Anlässlich des von Papst Franziskus ausgerufenen Josefsjahres steht Josef von Nazareth im Zentrum einer fünfteiligen Online-Reihe zu männlicher Spiritualität und Glaubenspraxis. Im Dialog mit Experten geht die Katholische Männerbewegung der Frage nach, wie aktuell der heilige Josef, der Patron der Kirche, für das Leben der Männer heute ist. Themen dabei sind unter anderem die Bedeutung religiöser Erziehung, die Verbindung Josefs mit der Arbeiterschaft, seine Beziehung zu Maria und die Frage, wie man Vaterschaft leben kann, ohne biologischer Vater zu sein. Start der Online-Reihe ist am Josefitag, dem 19. März 2021. In jeweils dreiwöchigem Abstand (immer am Mittwochabend, von 19.30 bis ca. 20.15 Uhr) folgen dann vier weitere Impulse. Die Impulse sollen zum Austausch anregen und können gerne auch einzeln „besucht“ werden. Für jeden Themenabend wird jeweils ein Experte als Impulsgeber beigezogen. Das Onlineseminar wird über die Plattform „ZOOM“ angeboten. Der erste Abend steht unter dem Thema „Josef – Biblischer Begleiter der KMB“. Impulsgeber ist Bernhard Steiner, KMB-Diözesanobmann. Es geht Steiner um eine allgemeine Annäherung und Würdigung Josefs, dieser großen Gestalt des Glaubens. X  Anmeldung unter: kmb.dioezese-linz.at

Josefsaltar der Stadtpfarre Traun – ein Werk des späten 19. Jahrhunderts NIEDERLEITNER

„Wir brauchen Kirche nicht neu erfinden“ Pastoralrat der Diözese Linz. Wie bei der Dechantenkonferenz waren auch beim Pastoralrat am 13. März 2021 die weiteren Schritte des „Strukturprozesses“ das zentrale Thema. (Die KirchenZeitung Nr. 10 berichtete ausführlich über das geplante Vorgehen.) Bischof Manfred Scheuer erläuterte in seinem Eröffnungsstatement geistliche Haltungen, die den Reformprozess prägen sollten: „Die Umsetzung dessen, was

Kirche sein soll, ist ein schöpferischer Schritt. Es braucht dazu Beweglichkeit des Lebens und des Glaubens.“ Der Bischof erinnerte daran, dass Jesus sich als „der Weg“ bezeichnet und nicht als Versicherung: „Ich bin überzeugt, dass der Reformprozess heilsame Bewegung bringen wird, die zu Begegnung führt.“ Für die Notwendigkeit des Strukturprozesses habe er große Zustimmung wahrgenommen, weil klar sei, dass

man nicht wie bisher weitermachen könne. „Wir brauchen die Kirche nicht neu erfinden, aber wir haben auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren“, betonte Bischof Scheuer. Grundlage für alle Entscheidungen ist für ihn die Übereinstimmung mit den kirchlichen Normen und Gesetzen: „Ich gehe davon aus, dass Gesetz und Strukturen kein Gegensatz zu Charismen und Kreativität sind.“ JOSEF WALLNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Gesellschaft & Soziales 5

18. März 2021

Dekanat Molln: Bewusstsein für Klimaschutz

„Eine Chance für die Menschheit“ Regionaldiakon Carlo Neuhuber vom Dekanat Molln sieht den Klimaschutz als größte Aufgabe für die Menschheit. Eine Broschüre zum Thema soll Diskurse anregen und zum Handeln motivieren. Das Dekanat Molln geht mit gutem Beispiel voran.

Die Broschüre „Klimawandel“ soll als Diskussionsgrundlage in Schulen, Gemeinden, Pfarren dienen. AK

LISA-MARIA LANGHOFER

„Wir wollen von uns aus auf andere zugehen und ins Gespräch kommen“, sagt Regionaldiakon Carlo Neuhuber über das Ziel der vom Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung gestalteten Broschüre „Klimawandel – Und was kann ich tun?“. Inspiration dafür sei die Umweltenzyklika „Laudato si‘“ von Papst Franziskus gewesen. „Wir wollten eine leicht verständliche Diskussionsgrundlage schaffen, die nicht moralisierend daherkommt, sondern zum Handel anregt.“ Ausgeschickt wurde die Broschüre unter anderem an Schulen und Gemeindeämter, Pfarrgemeinderät/innen und Kirchen, Seelsorgemitglieder, diözesane Stellen und Bildungshäuser. Mehr Bewusstsein schaffen. Sobald es coronabedingt wieder möglich sei, wolle sich der Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung mit den angesprochenen Gruppen „zusammensetzen und ins Gespräch kommen“, wie Neuhuber sagt. „Wenn du dich mit einer Problematik wie dem Klimawan-

SCHÖPFUNGSVERANTWORTUNG

del auseinandersetzt und ein bisschen offen bist, fängst du an umzudenken.“ Es gehe im Grunde um Bewusstseinsbildung: „Wenn du einkaufen gehst, weißt du genau, wie viel ein Liter Milch kostet. Genauso solltest du ein Gefühl dafür bekommen, wieviel CO2 zum Beispiel ein Flug nach Wien verursacht.“ Neben dem Verkehr setzt sich die Broschüre auch mit Energiegewinnung, Konsum, Ernährung, Bauen und Wohnen auseinander. „Wir werden unseren Lebensstil stark verändern müssen“, sagt Neuhuber. Entscheidend sei dabei, nicht auf den sofortigen Erfolg zu schielen: „Es wird sich erst in 30 Jahren zeigen, inwiefern mein Lebensstil heute dazu beigetragen hat, etwas zu verändern.“ Papst Franziskus sei ihm ein Vorbild, denn er sehe nicht nur die einzelnen Aktionen, sondern

das Ganzheitliche: „Es geht um die Haltung dem anderen gegenüber. Für mich ist ein Atomkraftbefürworter kein Gegner, sondern ein Mensch mit einem anderen Standpunkt, der ernstgenommen werden will.“ Eine Chance. Maßnahmen zum Klimaschutz werden im Dekanat Molln auf verschiedene Weise umgesetzt. Diakon Neuhuber nutzt etwa ein E-Auto für das sogenannte „Car-Sharing“ (mehrere Personen teilen sich ein Auto), auf dem Pfarrhof befindet sich eine Photovoltaikanlage, weitere Kirchengebäude sollen damit ausgestattet werden. Außerdem gibt es dezentrale Hackschnitzelheizungen, die von Landwirt/innen betrieben werden. „Wir haben hier viel nachwachsendes Holz, deshalb ist das naheliegend.“ Die Initiative „Die 2. Chance“ bringt Obst und Gemüse anstatt auf den Müll in die Küchen der Menschen. „Ich habe einen Freund mit einem Bauernhof in Schiedlberg, der bekommt die Lebensmittel, die schon aussortiert wurden, bevor sie in den Supermarkt gekommen sind.“ Daraus entstehen Gemüse- und Obstkisterl, die derzeit an drei verschiedenen Standorten im Dekanat angeboten werden. „Der Klimawandel ist unsere größte Herausforderung“, sagt Neuhuber. „Aber ich bin zuversichtlich. Es ist eine Chance für die Menschheit, sich weiterzuentwickeln.“

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Durch Kunst Orientierung finden Linz. „Die aktuelle Situation ist schwierig, auch für Menschen im Kunstbereich“, sagt Susanne Blaimschein, Beauftragte des „KunstRaum Goethestraße xtd“. Gerade Einsamkeit, Depression oder Angstzustände seien große Themen, auch das Fehlen einer Alltagsstruktur. Deshalb seien niederschwellige Angebote wie die des „KunstRaum Goethestraße xtd“ vom Verein Pro Mente OÖ wichtiger denn je. Menschen mit psychischen Problemen sollen hier eine sinnvolle Beschäftigung finden und

die Möglichkeit bekommen, sich über Bildende Kunst, Videokunst, Gestaltung von Raum und Design auszudrücken. Eines der Projekte ist die „Blumenbastelbox“ (siehe Bild rechts). Das Material und eine Anleitung dafür wurden an die Teilnehmenden verschickt. Bei „Kunst am Bau“ werden Künstler/innen eingeladen, Kunstwerke für öffentliche Neubauten zu entwickeln. Mit dem Katalog „Wir können da was machen“ liegt seit Kurzem eine Sammlung von 29 Projekten vor, die im

Künstlerisches Arbeiten bringt Perspektive und Orientierung. Der „KunstRaum Goethestraße xtd“ bietet dafür verschiedene Angebote. REINHARD WINKLER

Zeitraum von zehn Jahren im KunstRaum gemacht wurden. Demnächst soll es auch OnlineWorkshops zu bestimmten Themen geben. „Kunst und Kre-

ativität sind sinnstiftend und tragen dazu bei, seine persönliche Orientierung zu finden“, sagt Doris Lang-Mayerhofer, Kulturstadträtin der Stadt Linz.


6 Oberösterreich

18. März 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

In diesem Haus war einst eine Zinngießerei untergebracht. Ab Mai steht es ganz im Zeichen von nachhaltiger Wirtschaft und Bewusstseinsbildung. TRAFOS

Wie ein Rieder Verein die Nachhaltigkeit durch einen Hauskauf vorantreiben will

„Leute, die wirklich was probieren“ Vorhaben begeistert. Menschen, wie den pensionierten Religionslehrer Toni Planitzer, der im Gespräch mit der KirchenZeitung sagt: „Mir gefällt, dass etwas konkret getan und nicht nur geredet wird. Das sind Leute, die wirklich was probieren.“ Die Finanzierung der „Giesserei“ erfolgt zum Teil über nachrangige Darlehen. Dazu wurde eine Genossenschaft gegründet, deren Mitglieder – derzeit sind es 90 – diese Darlehen an die Genossenschaft geben können.

In Ried im Innkreis wird gerade ein über 500 Jahre altes Gebäude in der Innenstadt renoviert, damit mehrere Geschäfte und ein Café dort ab Mai nachhaltige, biologische und regionale Produkte vermarkten können. Hinter dem Projekt steht ein gemeinnütziger Verein, der eine Gesamtsumme von 1,1 Millionen Euro stemmt. PAUL STÜTZ

Max Gramberger ist in Ried kein unbeschriebenes Blatt. 2015 kandidierte er (erfolglos) für die Grünen als Bürgermeister, von 2009 bis 2017 war er Verkehrsstadtrat in der Innviertler Stadt. Nach 2017 ist der Lehrer an einer Neuen Mittelschule zwar noch im Bezirksvorstand der Grünen verblieben, der Schwerpunkt seines Engagements hat sich aber eindeutig verlagert. „Ich stecke meine Energie da rein, wo ich glaube am meisten bewegen zu können,“ sagt Gramberger. Er hat 2018 den Verein Trafos mitbegründet. Dieser soll die „Transformation der Gesellschaft aktiv mitgestalten“. Nachhaltigkeit zu fördern ist der erklärte Zweck des überparteilichen Vereins. Rasch fand Max Gramberger weitere Mitstreiter/innen, mit denen er ein ambitioniertes Projekt in Angriff nahm: Ein Haus in der Rieder Innenstadt zu kaufen, das ganz im Zeichen der Ökologie, des Umweltschutzes und der Förderung von regionalen Produzenten steht. Man wolle einen Platz schaffen, an dem die nachhaltige Wirtschaft angekurbelt werde und sich Menschen vernetzen kön-

Treibende Kräfte: Max Gramberger und Karl Weilhartner (von links) TRAFOS

nen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, erzählt Max Gramberger, der Gründungsobmann von Trafos ist. Dass damit auch der Verödung der Innenstädte etwas entgegengesetzt wird, sei ein schöner Nebeneffekt. Dabei profitierte der Verein beim Hauskauf von der Expertise des Unternehmers Karl Weilhartner, der lange bei Firmen im Immobilienbereich tätig war und ein Gründungsmitglied von Trafos ist. Mit dem „Hofmann-Haus“ in der Rainerstraße 5 – einer ehemaligen Zinngießerei – wurde man schließlich fündig. Der Verein benannte es „Giesserei“. Finanzierung über Genossenschaft. Das 750 Quadratmeter große und über 500 Jahre alte Haus wurde in den letzten Monaten komplett umgebaut und renoviert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1,1 Millionen Euro. Wie kann ein nicht gewinn­ orientierter Verein diese Summe stemmen? Zuerst, indem er viele Menschen von dem

Waldviertler und ein Café. Während die Bauarbeiten bei dem dreigeschoßigen Haus in die Zielgerade einbiegen, konnten bereits erste Mietverträge unterzeichnet werden. GEA Ried, auch als ‚Die Waldviertler‘ bekannt, wird einen Teil des Erdgeschoßes übernehmen und dort Schuhe, Ledertaschen, Möbel und Matratzen vermarkten. Fix ist auch, dass mit Martin Gruber ein Gastronom das Café übernehmen wird, der sich ganz der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Bereits längere Zeit geöffnet hat „Oskar“, die „Werkstätte für Ideen – Kunst – Druck“, die sich im Nebengebäude der Giesserei befindet. Trafos selbst wird ebenso nachhaltige, regionale und biologische Produkte zum Kauf anbieten. Außerdem soll das oberste Stockwerk für Bildungsveranstaltungen genutzt werden. Dem Hauptgebäude wird in den nächsten Wochen noch der Feinschliff verpasst. Die Eröffnung ist für den 7. Mai geplant. Gramberger: „Die Nachfrage und der Zuspruch machen mich optimistisch, dass es funktioniert. “

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8 Pfarren & Regionen

18. März 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

ADOBE/RUBIG-PHOTO

Was Jugendliche träumen

Von einer Zukunft zu träumen, in der alle ein gutes Leben führen können. Diese Anregung des Bundespräsidenten haben die vierten Klassen des Gymnasiums Freistadt im Religionsunterricht aufgegriffen und festgehalten, was es aus ihrer Sicht für eine le-

benswerte Zukunft braucht. Die Jugendlichen träumen von einer Welt ohne Lockdowns, in der Freundinnen, Freunde und Familie ohne Einschränkungen besucht werden können. Geht es nach den Schüler/innen soll kein Mensch mehr hungern

müssen. Außerdem hoffen sie, dass der Klimawandel gestoppt werden kann und jede/r Asylsuchende, egal aus welchem Land, bleiben darf und finanziell und sozial unterstützt wird. Mehr zu den Jugendträumen: www.kirchenzeitung.at

Preisverleihung

Auszeichnung für zeitgemäße Seelsorge sche Jugend Wels-Land für das Projekt „KJ in Action“, andererseits die Pfarre Steyr-Ennsleite für ihr „Hendl-light-Dinner“ ausge-

Die unter dem Titel „Spielraum. Preis für zeitgemäße Pastoral“ von der Diözese ausgelobten Auszeichnungen werden am 20. März verliehen. Acht Projekte, zumeist aus Pfarren, dürfen sich über ihren Gewinn freuen.

zeichnet: Bei Letzterem werden kirchliche Türen aufgemacht, um Begegnung aus Dialog im Stadtviertel zu ermöglichen. Im Bereich der „Diakonie“ (Nächstenliebe) gehen die Preise an ein mutiges Projekt in der Altenheimseelsorge in Bad Hall, wo Pflegekräfte zu Seelsorger/innen werden, und an das Team Nächstenliebe, in welchem karitative Arbeit mit dem pfarrlichen Leben verbunden wird.

Die Jury hat aus den 24 Einreichungen Hauptpreisträger in vier Kategorien bestimmt. Bei einer „hybriden Veranstaltung“ – im Bildungshaus Schloss Puchberg und zeitgleich über das Internet – werden die Hauptpreise und Anerkennungspreise um 17.30 Uhr vergeben. In der Kategorie „Verkündigung“ wird die Pfarre Freistadt für die Verbindung von neuen Medien mit persönlicher Präsenz in einem Audio-Guide-Projekt für Kinder ausgezeichnet. Ebenso ein Preis geht nach Zell an der Pram für „Ansprech-Bar“ – eine innovative Form der nachgehenden Seelsorge bei Veranstaltungen. Innovation. In der Kategorie „Koinonia“ (Gemeinschaft) wird einerseits die Katholi-

Auch in Coronazeiten. In der Kategorie „Liturgie“ erhält die Pfarre Pinsdorf einen Preis für die Jukebox der Hoffnung, eine spezielle Form der Liturgie, die sich besonders während der Corona-Zeit bewährt hat. Eine Sonderprämierung geht nach Thalheim bei Wels für die formal liebevoll und inhaltlich überlegten Videobotschaften. Pastoral in Corona-Zeiten ist herausfordernd, was aber auch einige Innovationen in den Pfarren zur Folge hatte. ADOBE/LOTHARNAHLER

X  Weitere Informationen finden Sie auf: www.dioezese-linz.at/pgr


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

18. März 2021

IM LEBENS-SPIEGEL

Wertschätzung für Mesner Über die Neugestaltung des Fachmagazins „Mesner“ der Österreichischen Mesnergemeinschaft freuen sich Redakteurin Ines Schaupp-Steinhäusl, Bischof Manfred Scheuer und Georg Windtner, der Diözesanleiter der Mesnergemeinschaft. Die erste neue Ausgabe wird allen Pfarren der Diözese kostenlos zugesandt – als Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung.

Borsten und Besen

 Weitere Infos: www.mesner.at

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ANZEIGE FOTO:©MISSIO/PETER GODA

Hilfe aus christlicher Nächstenliebe Auf der ganzen Welt unterstützen katholische Hilfswerke Menschen in Not und die Ausbildung von Priestern. Spenden und Vermächtnisse sind wichtige Bausteine für diese Hilfe.

Testamentsspenden helfen mit Letzteres war auch Maria Unterrainer ein großes Anliegen: Die Salzburger Bäuerin bedachte Missio mit einer großzügigen Testamentsspende und ermöglichte Missio damit im Senegal den Bau eines Priesterseminars mit 80 Studienplätzen. Bei den anderen Hilfsorganisationen legen Vermächtnisse ebenfalls den Grundstein für viel Gutes. Kirche in Not ehrt die Wohltäter dafür mit einem eigenen Gedächtnisbaum im Eingangsbereich des Wiener Büros, auf dem jeder einzelne Name verzeichnet ist.

Missio, Kirche in Not und das Canisiuswerk unterstützen zukünftige Priester (im Bild Pater Karl mit Seminaristen im Senegal).

Engagement für die Nachfolge Jesu Doch nicht nur in den ärmsten Ländern der Welt, sondern auch hier in Österreich benötigt die Kirche Priester, Ordensfrauen und -männer sowie engagierte Laien, die die christliche Botschaft weitertragen und den Menschen in den Zeiten des Wandels und der Krise Hoffnung und Halt geben. Das Canisiuswerk unterstützt als österreichisches Zentrum für Berufspastoral Christen hierzulande dabei, das Wort Gottes für ihr eigenes Leben wahrzunehmen und ihre eigene Berufung zu entdecken. So hat diese kirchliche Institution bislang mehr als 4.000 Priester während ihrer Ausbildung unterstützt.

Tatkräftige Nächstenliebe ist ein zentraler Auftrag der katholischen Kirche. Gerade in den Armutsregionen der Welt ist die Kirche für viele Menschen die erste Anlaufstelle in allen ihren Nöten. Überall stehen engagierte Ordensschwestern, Priester und Gläubige bedürftigen Mitmenschen zur Seite. Aus diesem Grund setzen sich die Päpstlichen Missionswerke (kurz: „Missio“), Kirche in Not und das Canisiuswerk für eine starke Kirche ein – ob hier in Österreich oder weltweit. So ist Kirche in Not weltweit für verfolgte, bedrohte und notleidende Christen da. Seit Ausbruch des Syrienkrieges unterstützt die Organisation arme, kranke und behinderte Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten und fördert den Wiederaufbau der kirchlichen Infrastruktur. Weil viele Priester in den ärmsten Ländern der Welt bettelarm sind, greift ihnen Kirche in Not mit Spenden unter die Arme und bietet auch die Möglichkeit, Messen für ein bestimmtes Anliegen zu bestellen. Auch Missio Österreich ist in zahlreichen Hilfsprojekten tätig, rettet beispielsweise in Indien Mädchen vor der Zwangsprostitution, ermöglicht bedürftigen Kindern auf den Philippinen den Schulbesuch und unterstützt Priesterseminaristen in Afrika.

Sie möchten Infos zum Erbrecht & zur Initiative Vergissmeinnicht?

Aus Reis-Stroh oder Birkenreisig waren sie früher gemacht, die edlen für Innenräume sogar aus Rosshaar. Von Besen ist die Rede. Heute bestehen sie meist aus Kunststoff – Plastik also, das sich abreibt und als Mikroplastik übrigbleibt. Aber nicht davon soll die Rede sein – eher von der „Zauberkraft“, die dem Besen zugeschrieben wird. Aus vielen Zweigen, Reisern und Borsten besteht er. Seine Wirksamkeit entfaltet er nur, wenn die vielen einzelnen Borsten oder Reiser gebündelt zum Einsatz kommen. Mit einer noch so guten losen Borste lässt sich nicht kehren. Ich und Du. Wir und die Anderen. Schülerin und Klasse. Bürger und Staat. Es ist wie beim Besen: Ob Einzelne etwas Gemeinsames bilden – und dann auch schaffen – darauf kommt es an. Es gab immer wieder Zeiten des Rückzugs in das Private – in die Genügsamkeit mit sich selbst, und es scheint, als würde wieder eine solche Rückzugs-Bewegung im Gange sein. Da wird die Wohnung wichtiger als das Dorf, die Partei als der Staat. Ein Borstenleben also. Jeder für sich und zum eigenen Nutzen! Es ist wie beim Besen: Der Schmutz bleibt liegen, wenn die Borsten lose sind. Mögen sich andere darum kümmern. Zeit also, die Kraft und Faszination des Gemeinsamen zu entdecken. Besen binden also, denn der Mensch in Gemeinschaft ist und kann mehr als der einzelne.

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MATTHÄUS FELLINGER


10 Thema

18. März 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Fremde und die Angst Menschen anderer Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Religion oder Kultur sind weltweit nach wie vor immer wieder mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung konfrontiert. Aktuell hat der Prozess um den Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt in den USA begonnen. Die britische Königsfamilie ist mit Rassismusvorwürfen konfrontiert. Der Hass im Netz weitet sich aus. Anfeindungen gegen Juden, Muslime und Christen treten rund um den Erdball wiederholt auf. Die Theologin Regina Polak widmet sich dem Thema.

Am 21. März ist internationaler Tag gegen Rassismus. Was steckt hinter diesem Begriff? Polak: Für mich als Wissenschaftlerin be-

ginnt das Problem in dem Moment, wenn man Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion oder Kultur negativ be- und verurteilt, ausschließt und sie nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben lässt. Die Schwierigkeit dabei ist, dass eine kulturelle und religiöse Zugehörigkeit auch das Verhalten eines Menschen prägen und dass man das auch wahrnehmen, anerkennen und berücksichtigen muss oder sollte. Das Thema in dieser Differenziertheit anzugehen, ist im deutschsprachigen Raum schwieriger als im englischsprachigen, weil bei uns der Rassebegriff aus verständlichen

Die Theologin Regina Polak ist Leiterin des Instituts für Praktische Theologie der KatholischTheologischen Fakultät der Universität Wien. Dazu ist sie u. a. Sonderbeauftragte der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung mit Fokus auf Christen und Angehörige anderer Religionen. PRIVAT

und notwendigen Gründen aus dem Vokabular gestrichen wurde, da er in der NS-Zeit biologistisch verwendet worden ist und zu entsprechenden mörderischen Konsequenzen geführt hat. Bei uns spricht man eher von Kultur. Denken Sie, dass Fremdenfeindlichkeit durch eine Krise, wie wir sie derzeit haben, verstärkt wird? Polak: All diese Phänomene sind ja nicht neu,

aber eine Krise befördert das und macht sichtbar, wie tief sitzend Ausgrenzungen, Vorurteile und rassistische Diskriminierungen immer noch vorhanden sind. Wenn Menschen wirtschaftliche Sorgen und Orientierungsprobleme haben und wenn sie nicht wissen, wie es in Zukunft weitergeht, dann verwandelt sich die Angst bei vielen in Hass. Das ist je nach Land unterschiedlich. Am stärksten zu spüren bekommen das vor allem die Minderheiten. Sie werden zu Projektionsflächen für Probleme, denen man sich momentan nicht gewachsen fühlt und vor denen man sich fürchtet. Gibt es dann von Seiten des Staates und der Regierungen keine klaren Bekenntnisse, um Minderheiten zu schützen, und ist die Rechtslage fragil, dann wird Fremdenfeindlichkeit und Hass noch einmal verstärkt und verschärft. Deshalb ist wichtig, ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen, sich international zu vernetzen und einander zu unterstützen, Alternativen im Umgang mit Minderheiten aufzuzeigen. Was wären denn gute Alternativen? Polak: Generell braucht es ein Engagement

auf verschiedenen Ebenen. Auf rechtlicher Seite wird es z. B. mit Blick auf Religion in Zukunft sicher stärker um den Schutz von positiver Religionsfreiheit gehen, die unter anderem jeden Menschen das Recht gewährt,

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

einen Glauben oder eine Weltanschauung zu wählen, einer Religionsgemeinschaft seiner Wahl anzugehören und diese auch öffentlich praktizieren zu dürfen. Das ist nicht überall gewährleistet und betrifft auch Christen, wenn es etwa um Hasskriminalität geht. Ein weiterer großer Schwerpunkt ist, entsprechende Bildungsmaßnahmen und Trainings zu setzen – auf der zivilgesellschaftlichen Ebene, aber auch auf der Ebene des staatlichen Exekutivpersonals wie der Polizei. Bedeutend ist auch der Bereich der sozialen Medien, wo es um rechtliche Fragen geht im Hinblick z. B. auf Hass und Hetze im Internet. Für all diese Maßnahmen ist der politische Wille und der Wille in einer Gesellschaft nötig, um hier gemeinsam einen entsprechenden Bewusstseinswandel und respektvolle Formen des Umgangs miteinander zu entwickeln. Sie sind ja seit Beginn des Jahres Sonderbeauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung mit Blick auf Christen und Angehörige anderer Religionen. Wie zentral ist dabei der interreligiöse Dialog? Polak: Ich halte ihn für ein ganz wichtiges

Instrument, um hier zum wechselseitigen Verständnis und zu einem friedlichen Zusammenleben im Alltag beizutragen. Er ist dringend notwendig zwischen den jeweiligen Religionsgemeinschaften, aber auch zwischen Staat, Regierung, Zivilgesellschaft und Religionsgemeinschaften. Was kann jeder Einzelne gegen Rassismus tun? Polak: Für mich ist hier Solidarität ein Stich-

wort. Wenn ich sehe, dass im öffentlichen Raum jemand auf einen Menschen losgeht z. B. in Folge seiner religiösen Zugehörigkeit, dann bin auch ich verantwortlich, entspre-


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Thema 11

18. März 2021

Das Fremde in der Heiligen Schrift

Von Gastfreundschaft und dem Fremden in der Bibel Im Umgang mit dem Fremden finden sich in der Bibel zahlreiche Beispiele.

Jährlich wird am 21. März der internationale Tag gegen Rassismus begangen. MATTHIAS WEHNERT/DPA PICTURE ALLIANCE/PICTUREDESK.COM

chend Zivilcourage zu zeigen, dieser Person beizustehen und das zu melden. Nicht weg­ schauen, sondern hinschauen und einschrei­ ten. Ebenso wichtig ist, im eigenen Lebens­ umfeld bewusst den Kontakt und den Dialog zu suchen mit Vertretern anderer kultureller, religiöser Gruppierungen. Das fördert das Mit­ einander. Eine gute Nachbarschaft und ein gu­ tes Zusammenleben im Alltag, wo man einan­ der ein bisschen kennt und weiß, das sind die Feste der jeweils anderen und ihnen zu gratu­ lieren, spielt eine zentrale Rolle. Wichtig ist, sich nicht nur in der eigenen Blase zu bewe­ gen, sondern ganz bewusst wahrzunehmen, wie bunt unsere Gesellschaft geworden ist. Wieso macht Ihrer Meinung nach das Fremde solche Angst? Polak: Es ist eine Erfahrung, die sich zwi­

schen Menschen ereignet. Herausfordernd dabei ist, dass in diesem Zwischenraum plötzlich die Selbstverständlichkeit der ei­ genen Ordnung erschüttert wird. Jedes Ord­ nungssystem, in dem ich mich bewege und das ich für selbstverständlich halte – sei es die psychische, die soziale oder die rechtli­ che Ordnung –, wird durch eine Gruppe, die das scheinbar anders wahrnimmt, irritiert. Und Menschen mögen das offensichtlich nicht besonders gerne. Das kann Angst ma­ chen, muss es aber nicht unbedingt. Es gibt auch die Reaktion darauf, dass man neugie­ rig wird auf das Fremde. Gerade die Tatsa­ che, dass wir in Europa in Gesellschaften leben, in denen religiöse und kulturelle Viel­ falt viel deutlicher sichtbar wird, macht die eigenen Selbstverständlichkeiten sichtbar. Es gibt keine zwingende Notwendigkeit, auf die Erfahrung des Fremden mit Aggression und Angst zu reagieren und schon gar nicht mit Hass. Das sind immer Entscheidungen.

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„Es gibt keine zwingende Notwendigkeit, auf die Erfahrung des Fremden mit Aggression und Angst zu reagieren und schon gar nicht mit Hass. Das sind immer Entscheidungen.“ REGINA POLAK

Die Aufforderung, den Frem­ den, den Nächsten, zu lieben, wie sich selbst, zieht sich wie ein roter Faden vor allem durch die Texte des Alten Testaments, fin­ det sich aber auch im Matthäus­ evangelium, sagt die Pastoral­ theologin Regina Polak. So steht dort im Kapitel 25,35, „ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen.“ Das Spannende daran ist laut Polak, dass speziell im Alten Testament die Texte großteils von Men­ schen geschrieben worden seien, „die selber Minderheiten waren, die Erfahrungen mit Flucht, mit Migration, mit Vertreibung, mit Deportation, mit Leben im Exil und in der Diaspora hatten. Sie erfuhren am eigenen Leib, wie es ist, vertrieben zu werden, recht­ los zu sein, als Fremde wahrge­ nommen zu werden, in einer Minderheit zu leben.“ Schlüsselthema. Mit dem Be­ griff des Fremden verbindet man heute vor allem in Europa eine kulturelle Dimension. Im Alten Testament gehe es vorrangig um die Frage der Teilhaberechte und um die Erfahrung, dass durch die imperialen Großmächte wie der Ägypter, der Assyrer oder der Babylonier die eigene Identität bedroht wird, erklärt die Pasto­ raltheologin. „Die Texte zeigen auf, dass Betroffene gelernt ha­ ben, was es braucht, um in ei­ ner Gesellschaft von Mehrhei­ ten und Minderheiten und auch grundsätzlicher Verschieden­ heiten friedlich miteinander le­ ben zu können.“ Sehr viele Stel­ len im Alten Testament erinnern immer wieder daran: „Vergiss nicht, du warst selber ein Frem­ der in Ägypten und deswegen bist du jetzt verpflichtet, Frem­ de gerecht und human zu be­

handeln. Das ist ein biblisches Schlüsselthema“, so Polak. Gastfreundschaft. Eine zentra­ le Rolle spielt in der Bibel auch die Gastfreundschaft. In vielen Ländern, speziell im arabischen Raum, sei das auch heutzutage so, sagt Polak. „Es scheint eher ein westliches Phänomen zu sein, dass die Gastfreundschaft bei uns ein bisschen verküm­ mert ist. In der Bibel ist der Gast derjenige, der zu schützen ist und der entsprechende Rechte hat.“ Eine theologische Deutung zeigt laut Polak zudem auf, „dass sich in der Erfahrung mit Fremd­ heit auch Gott zeigen kann. So wird dem geflüchteten Moses im Exil der Name Gottes offenbart. In der Fremde. Gott ist nicht sta­ tisch, sondern ein Gott, der un­ terwegs ist, der beweglich ist.“ Abbild Gottes. Nach bibli­ schem Verständnis ist jeder ein­ zelne Mensch ein Abbild Got­ tes, der die göttliche Wirklichkeit in der Schöpfung repräsentiert – „und zwar völlig unabhängig davon, welcher Zugehörigkeit, weil wir eine Menschheitsfami­ lie sind“, führt die Theologin wei­ ter aus. Natürlich sei diese Vielfalt der Menschen „nicht immer und überall bereichernd und problem­ los. Die Anerkennung von Plura­ lität erhöht das K ­ onfliktpotential. Das ist überhaupt kein Thema. Und damit keine Minderheiten ausgeschlossen werden, braucht es Recht und Gesetz.“ Biblische Texte können au­ ßredem das Bewusstsein gegen Fremdenfeindlichkeit schärfen. So seien laut Polak „Grundsatz­ prinzipien wie die Anerkennung der Würde, die Einzigartigkeit je­ des einzelnen Menschen, die Ver­ pflichtung zu einer Gerechtig­ keit, die speziell marginalisierte Gruppen im Blick hat und Teilha­ be ermöglicht, in der biblischen Tradition zu finden.“ HUBER


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Schutz und Schaden. Die Sonderregeln für Alten- und Pflegeheime müssten den Corona-Schutzbestimmungen angeglichen werden, die für alle gelten. Das Anliegen hatte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser zum Lockdown-Start

18. März 2021

Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz

Unmenschlichkeit hat keine Zukunft Wie bekommen Menschen den besten Schutz, den sie in ihrer Lebenssituation brauchen? Das dürfte der rote Faden gewesen sein, nach dem sich die Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung via Internet gerichtet haben. Zwangsprostitution, Kinderhandel, Ausbeutung in der Hilfsarbeit: Österreich ist sowohl Zielland als auch Durchgangsland für Menschenhandel, weiß Schwester Maria Schlackl aus ihrem langen Einsatz dagegen. Die Ordensfrau war eine der Expert/innen, die die

Diakoniedirektorin Moser.

PUNZ /APA

vor einem Jahr bereits an die Regierung gerichtet. Die strengeren Kontakteinschränkungen sollten nun gemildert werden, fordert die Diakonie-Direktorin weiter. In den Häusern der Diakonie hätten mittlerweile 90 Prozent der Bewohner eine Corona-Schutzimpfung – dennoch dürfen sie nur zweimal pro Woche Besuch haben. Einzige. Österreichs einzige Evangelisch-Theologische Fakultät in Wien feiert heuer ihr 200-jähriges Bestehen mit einer Vortragsreihe von Absolvent/ -innen, einer Ringvorlesung des Professoriums sowie „Festtagen“ im Wintersemester. Höhepunkt des Festreigens ist eine Diskussion am 8. Oktober zur Theologie in Politik und Religion mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bischof Michael Chalupka, Bundesminister Heinz Faßmann, der Pastoraltheologin Regina Polak und der Journalistin Renata Schmidtkunz. Graz. Eine Familie, die seit sechs Jahren in Graz wohnte, wurde nach Georgien abgeschoben. Die Caritas kritisiert besonders, dass die Eltern und die drei- und fünfjährigen Töchter nach Mitternacht nach Wien überstellt wurden. Die letzte Nachricht erreichte die Caritas kurz vor 8 Uhr morgens, dann brach der Kontakt ab.

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Sr. Maria Schlackl hilft Zwangsprostituierten. SALVATORIANERINNEN

österreichischen Bischöfe zum Studientag am Beginn ihrer Online-Frühjahrsvollversammlung (8.–11. März) eingeladen hatten, um ihnen das Thema näher zu bringen. Das gelang. Betroffen zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, über die Dimensionen des Menschenhandels. 2,4 Millionen Menschen weltweit werden Schätzungen zufolge jährlich verkauft. Bis zu 120.000 Euro kann ein Menschenhändler an einer Frau verdienen. Das illegale Geschäft ist einträglich, die Vernetzung der Menschenhändler gut. Daher ist es so schwer, die Menschenverachtung zu durchbrechen. Die Botschaft, dass man hier wesentlich mehr tun muss und kann, ist bei den Bischöfen angekommen. Sie können den Ordensfrauen, die sich mit dem Verein SOLWODI seit 2010 für Menschenhandelsopfer einsetzen, etwa bei der Suche nach weiteren Schutzwohnungen behilflich sein. Keine Härte. Zu den überfüllten Flüchtlingslagern an den Rändern Europas sagte Erzbischof Lackner gegenüber kathpress: „Europa hat mit solchen Unmenschlichkeiten an seinen Grenzen keine Zukunft.“ Es gehe schlicht um Erste Hilfe in einer Not-

situation. Man müsse zumindest für die Flüchtlinge in Griechenland Lösungen finden, die bereits einen Aufenthaltsstatus hätten. Zusätzlich brauche es in Flüchtlingsfragen einen gesamteuropäischen Ansatz. Die Verantwortlichen in Österreich rief Lackner dazu auf, Härtefälle bei Abschiebungen künftig zu vermeiden, vor allem bei Kindern. Atmosphäre des Lebens. Das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs, wonach Beihilfe zum Suizid in Österreich nicht verboten sein darf, nannte Lackner „ein Top-Thema.“ Er sieht in Österreich Verständnis unter Politiker/innen für den Schutz des zu Ende gehenden Lebens. „Wir müssen eine Atmosphäre des Lebens schaffen und eine Grundstimmung, dass wir füreinander da sind.“ Impfschutz. Zum Schutz vor der CoronaPandemie nannte Erzbischof Lackner die Schutzimpfung einen „Weg aus der Krise heraus. Wir unterstützen diesen Weg“. Zugleich sei der Wille von Einzelnen zu respektieren, die sich, aus welchen Gründen immer, nicht impfen lassen. Diese Personen müssten sich fragen, welchen Beitrag sie leisten können, um der Pandemie Herr zu werden. Liebesfreud. Am 19. März beginnt das zum fünften Jahrestag der Enzyklika „Amoris laetitia“ (Die Freude der Liebe) ausgerufene Jahr der Familie. Lackner betonte, dass die Kirche die Gewissensentscheidung der Einzelnen „begleiten, nicht ersetzen“ solle. Es gehe nicht darum zu urteilen, sondern das Gewissen der Einzelnen als Letztinstanz anzuerkennen. Als Sinn des Jahres der Familie sieht der Erzbischof nicht viele zusätzliche Aktivitäten, sondern echte Begegnungen. Erdbeben. Die Bischöfe unterstützen „Ein Dach für Kroatien“, eine Aufbauhilfe für das kroatische Erdbebengebiet. SLOUK

Bei Generalsekretär Peter Schipka laufen vor und während der Bischofskonferenz alle Fäden zusammen. STEPHAN SCHÖNLAUB


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Analyse 13

18. März 2021

Papst Franziskus: Was will er wirklich?

TIZIANA FABI / AFP / PICTUREDESK.COM

Der Papst sagt Nein zur Segnung homosexueller Paare

Ein Segen und „Gottes Plan“ Mit einer Anfragebeantwortung hat die Glaubenskongregation am Montag Nein zur Segnung homosexueller Paare gesagt. Dass der Text den Segen des Papstes hat, wirft grundsätzliche Fragen über das Franziskus-Pontifikat auf. EINE ANALYSE VON HEINZ NIEDERLEITNER

Die wesentliche Argumentation des Schreibens lautet zusammengefasst: Mit dem Wesen einer von der Kirche erteilten Segnung sei nur vereinbar, was darauf hingeordnet sei, Gottes Plänen zu dienen. Es sei nicht erlaubt, Partnerschaften eine Segnung zu erteilen, „die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe (...) einschließen“. Das Vorhandensein auch positiver Elemente in homosexuellen Beziehungen sei nicht in der Lage, diese zu rechtfertigen. Sie könnten daher nicht Gegenstand kirchlicher Segnungen sein. Denn diese positiven Elemente stünden im Dienst einer Verbindung, „die nicht auf den Plan des Schöpfers hingeordnet ist“. Einzelne homosexuelle Personen könne man aber segnen. Die Haltung des Vatikans, die aus dieser Argumentation spricht, ist höchst konfliktträchtig: Erstens wird hier eine Sexualmoral (kein Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe) wiederholt, deren Überwindung viele Katholik/innen und Theolog/innen nach den beiden Familiensynoden für machbar hielten.

Zweitens lässt sich die naturrechtliche Argumentation des Textes – Geschlechtsverkehr gehöre ausschließlich in die Ehe von Mann und Frau, weil es um Fortpflanzung gehe – nicht mit medizinischen und psychologischen Erkenntnissen in Einklang bringen. Drittens zementiert sich der Vatikan auf einen Standpunkt ein, der für moderne Menschen nicht akzeptabel ist und in Widerspruch zur staatlichen Rechtslage in immer mehr entwickelten Ländern steht – auch in Österreich. Immer weniger Menschen werden daher bereit sein, sich ernsthaft mit vatikanischen Stellungnahmen zu beschäftigen. Kein Ausrutscher. Nun könnte man das als Ausrutscher, als Aufbäumen konservativer Kräfte in Rom bezeichnen, wenn nicht ausdrücklich im Text und im Kommentar dazu stehen würde, dass Papst Franziskus die Veröffentlichung dieser Papiere „selbst gutgeheißen“ habe. Wir reden hier also nicht über die zweite Reihe in Rom, sondern über Franziskus selbst. Welche Aussagen des Papstes zum Thema Homosexualität sind in Erinnerung? „Wenn jemand homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, über ihn zu richten?“, hatte er noch in seinem ersten Amtsjahr gefragt. Und vergangenes Jahr waren Aussagen in einem Dokumentarfilm aufgetaucht, in denen er für eine zivilrechtliche Partnerschaft für homosexuelle Menschen

eintrat. Natürlich gibt es auch Aussagen von ihm mit gegenteiliger Tendenz. Doch wenn das aktuelle Schreiben Formulierungen findet wie Johannes Paul II., als dieser versuchte, das Nein zum Frauenpriestertum durchzusetzen („die Kirche hat keine Vollmacht dazu“), klingt ein für viele Ohren besonders unguter Akkord an. Nicht richten? Nun kann man einwenden: Eine Segnung für homosexuelle Paare hat der Papst nie versprochen. Stimmt. Aber weil er den Text der Glaubenskongregation gutgeheißen hat, muss man fragen, wie treu sich der Papst selbst ist. Ist es nicht doch ein Richten, ein moralisches Urteil, wenn man zustimmt, dass eine homosexuelle Partnerschaft dem Plan Gottes widerspricht? Die Aufregung in Bezug auf das römische Schreiben wird unter Theolog/innen besonders im deutschsprachigen Bereich groß sein. Auch Forscher/innen der Katholischen Privatuniversität Linz hatten sich im Vorjahr in einem Buch mit der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften auseinandergesetzt – auf Anregung der Liturgiekommission der Österreichischen Bischofskonferenz. Ob die Aufregung bei den Kirchenmitgliedern groß sein wird? Vielleicht wenden sich manche gleich still von der Kirche ab, weil sie die Sonderwelt der römischen Texte nicht mehr aushalten. Kann das wirklich ein Teil von „Gottes Plänen“ sein, die man in Rom angeblich so genau kennt?

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14 Glaube

18. März 2021

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Rache Wie viel Rache ist gesund, welche Rache führt zu weiteren Vergeltungen, wie lassen sich Rachegefühle bewältigen? Rache steht im engen Zusammenhang mit Schuld und Schuldgefühlen und ist das Gegenteil von Vergebung.

Schuld und Vergebung Serie in der Fastenzeit Teil 5 von 7 Reinhard Haller nähert sich dem Phänomen „Schuld“ aus psychologischer Sicht, geht den Wurzeln der Schuldgefühle auf den Grund und erklärt, wie man sie überwinden kann.

REINHARD HALLER BESTSELLERAUTOR UND GERICHTSPSYCHIATER KATH. KIRCHE VORARLBERG/

M

ein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr.“ Kein anderes Zitat regt mehr zum Nachdenken über das Wesen der Rache an, über ihre theologische und psychologische Bedeutung, ihre Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit, als dieses Wort aus dem Alten Testament (Deuteronomium 32,35). Ist Rache eine Sünde, wenn sie selbst Gott für sich beansprucht, eine zulässige Reaktion auf schuldhaftes Verhalten? Befriedigt oder bedrückt sie uns mehr, ist sie nur böse oder hat sie auch gute Seiten, muss man sie gar als krankhaft bezeichnen? Wie schwer wir uns mit der Rache tun, zeigt die Unterschiedlichkeit, mit der wir sie beschreiben. Wir charakterisieren sie als verständlich und verwerflich, als heilig und teuflisch, als heldenhaft und verbrecherisch oder als süß und bitter. Rache gibt uns Genugtuung und ruft gleichzeitig ein schlechtes Gewissen hervor. Sie strebt nach Ausgleich und führt zu neuen Konflikten, sie will Gerechtigkeit und schafft neues Unrecht.

BEGLE

Bedürfnis Rache. Wie wichtig Rache für das menschliche Wesen ist, lesen wir schon im Flehen des Psalms 94,1: „Herr, Gott, des die Rache ist, des die Rache ist, erscheine!“ (Lutherbibel 2017) Rache gehört zur Grundausstattung der menschlichen Gefühlswelt und bestimmt unseren Alltag. Jeder kennt

Rachegefühle, viele quälen sich mit Rachegedanken, manche zerbrechen daran. Nicht bewältigte Rachebedürfnisse können in Depressivität, psychosomatischen Störungen, Sucht oder Verbitterung enden. Rachespirale. Rache und deren Überwindung ist neben der Liebe das wichtigste Thema der Kultur. Sie liefert den Stoff für My-

„Jeder kennt Rachegefühle, viele quälen sich mit Rachegedanken, manche zerbrechen daran.“ REINHARD HALLER

then und Märchen, für Dramen und Opern, für Romane und Filme. Rache beginnt bei Schadenfreude und Revanche. Sie will heimzahlen und vergelten und führt oft zu jahrelangen Fehden, ja zu Terror und Krieg. Aus psychologischer Sicht ist sie eng verbunden mit Kränkung. Denn man will sich rächen, weil man seelisch verletzt worden ist, löst aber durch Rachehandlungen beim ehemaligen Schädiger und nunmehrigen Opfer neue Kränkungsgefühle aus. Neben vordergründi-


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Glaube 15

18. März 2021

Ist Rache süß oder bitter?

IRINA MASARIK/SHUTTERSTOCK

gen Motiven wie Eifersucht, Neid oder Ehrverletzung geht es bei Rache immer um Ausgleich und Gerechtigkeit, um Stärkung des verletzten Selbstwertgefühls und um Abwehr der Angst vor Liebesentzug. Rache-Monopol Gottes. Im Alten Testament, das man in der Rachethematik oft auf das „Auge für Auge-, Zahn für Zahn-Prinzip“ (Exodus 21,24) reduziert, wird die persönlich betriebene Rache verurteilt und das Recht auf Rache als Monopol Gottes betrachtet, worauf auch Paulus im Römerbrief (12,19) Bezug nimmt: „Übt nicht selbst Vergeltung, Geliebte, sondern lasst Raum für das Zorngericht Gottes.“ Gott kann sich in Ausübung seiner Königsherrschaft rächen, um die von ihm verbürgte Gerechtigkeitsordnung durch Bestrafen wieder herzustellen und den Unterdrückten zu ihrem Recht zu verhelfen. Im Neuen Testament hingegen tritt das Gebot der Feindesliebe an die Stelle der Rache. In der Bergpredigt (Matthäus 5) heißt es: „Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andre hin!“ (Vers 39) und: „Liebt eure Feinde und betet für sie, die euch verfolgen.“ (Vers 44) Das Durchbrechen jeglicher Schuld-Rache-Logik ist also ein Hauptteil der Botschaft Jesu. (Einheitsübersetzung 2016)

Rachetherapie? Im Umgang mit der Rache treffen sich Psychotherapie und christliche Glaubenslehre ein Stück weit. Beiden geht es um die konstruktive Überwindung der destruktiven Rache. Während die biblische Antwort klar ist, stellt sich in der Psychotherapie die oft schwierige Frage, ob Rachebedürfnisse befriedigt oder übergangen werden sollen. Werden Opfer sexuellen Missbrauchs mit

„Im Umgang mit der Rache treffen sich Psychotherapie und christliche Glaubenslehre ein Stück weit.“

ihre Rachebedürfnisse zu Wort bringen und jegliche Vergeltung differenziert betrachten. Wenn denn Rache sein muss, soll sie mit Augenmaß erfolgen und nicht durch Unverhältnismäßigkeit eine Spirale aus Kränkung, Hass und Rache eröffnen. Die edelste Form des Umgangs mit der Rache ist aber sowohl aus religiöser als auch psychotherapeutischer Sicht das Verzeihen. Durch Verzeihen der Schuld beweist man nicht nur persönlich Stärke, Gelassenheit und Güte, sondern verzeiht auch sich selbst: Indem man sich befreit von Verletztheit, Grübelei, Zwang, Depressivität – und von neuer Schuld.

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EIN ABEND MIT REINHARD HALLER

REINHARD HALLER

Am Mittwoch, 24.3.2021 um 19 Uhr auf kirchenzeitung.at dem Trauma besser fertig, wenn sie den Täter einer gerechten Strafe zuführen und bedeutet Verzicht auf Vergeltung nicht auch Verdrängen? Hat Rache dieser Art nicht auch einen gutmachenden und präventiven Aspekt? Die Antwort ist nicht einfach, zumal es keine „Rachetherapie“ im eigentlichen Sinne gibt. Wichtig ist jedenfalls, dass die Patienten über das sprechen, was sie kränkt, dass sie

Sie haben Gelegenheit, den Psychiater Reinhard Haller zur Fastenserie „Schuld und Vergebung“ zu fragen und seinen Impulsen zuzuhören. Wegen der CoronaVorbeugungsmaßnahmen laden wir Sie herzlich zum Online-Austausch ein: kirchenzeitung.at


SONNTAG 5. Fastensonntag – Lesejahr B, 21. März 2021

Wo die Sehnsucht groß wird Warum wir leiden, können wir nicht allgemein beantworten. Nur für sich selbst kann man die Antwort finden und das Leiden mit neuen Augen sehen.

1. Lesung

2. Lesung

Jeremia 31,31–34

Hebräer 5,7–9

Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN –, da schließe ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund. Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war – Spruch des HERRN. Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe – Spruch des HERRN: Ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein. Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den HERRN!, denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten, werden mich erkennen – Spruch des HERRN. Denn ich vergebe ihre Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.

Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht. Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

Alternative Leseordnung 1. Lesung: Ezechiel 37,12b–14 2. Lesung: Römerbrief 8,8–11 Evangelium: Johannes 11,1–45

Evangelium Johannes 12,20–33

In jener Zeit gab es auch einige Griechen unter den Pilgern, die beim Paschafest in Jerusalem Gott anbeten wollten. Diese traten an Philíppus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philíppus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philíppus gingen und sagten es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde

fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Wir möchten Jesus sehen Der 5. Fastensonntag spricht in seinen liturgischen Texten bereits vom Leiden Jesu. Mir fällt als erstes im Johannesevangelium auf, dass Menschen sich an Jesu Jünger wenden mit der Bitte: Wir möchten Jesus sehen. Jesus antwortet jedoch recht seltsam. Er spricht vom Weizenkorn, das sterben muss. Vom Geringachten des Lebens. Und davon, dass seine Seele erschüttert ist. Jesus steht vor seiner Passion. Und er weiß: Dort wo ich bin, da wird auch mein Diener sein – das Leiden wird auch seinen Jünger/innen nicht erspart bleiben. Hier rückt Jesu Leiden in unser Blickfeld. Und damit auch unser Leiden. Wir kennen alle die Rede vom Weizenkorn als Metapher für das Ostergeheimnis. Und doch, wo wir Leid erleben, das tief in unsere Existenz reicht, wo der Schmerz im Leiden schier unerträglich wird, wo wir plötzlich zweifeln „Wo ist jetzt der liebende Gott?“ und die Fundamente unseres Glaubens wanken, gerade da ist die Sehnsucht groß: Wir möchten Jesus sehen! Wir möchten seine Hilfe spüren. Und die Zuversicht neu erwecken, dass er uns auffängt.

Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es reiche Frucht, sagt Jesus zu Andreas und Philíppus (Joh 12,20–33). JONATHAN BRINKHORST / UNSPLASH.COM

E

in reines Herz erschaffe mir, o Gott! Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld,

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen! Wasch meine Schuld von mir ab und mach mich rein von meiner Sünde! Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz

Durch die Passion. Die Frage nach dem „Warum das Leiden?“ kennt keine allgemeine Antwort. Nur die eine, die jedem Einzelnen von uns ganz persönlich gegeben wird, wenn wir durch diese Passion gehen. Keine allgemeinen Worte trösten oder lindern, keine Phrasen helfen weiter. Jesus sagt: „Was soll ich sagen: Vater rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen – damit ich bei dir bin, wenn du leidest; wo du leidest, bin ich bei dir; ich kenne dein Leiden und sehe dich und leide mit dir.“ Vielleicht sehen wir Jesus nicht, wenn wir leiden, doch vielleicht sehen wir ihn nach diesen Leiden mit neuen Augen.

ZUM WEITERDENKEN

und einen festen Geist erneuere in meinem Innern! Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, deinen heiligen Geist nimm nicht von mir!

Gib dem Raum, was in dir leidet und dich nicht zur Ruhe kommen lässt und bringe es in Gottes Gegenwart!

Gib mir wieder die Freude deines Heiles, rüste mich aus mit dem Geist der Großmut! Ich will die Frevler deine Wege lehren

SR. M. MAGDALENA EBNER

und die Sünder kehren um zu dir.

OCist, Zisterzienserinnenabtei Mariastern Gwiggen, Vorarlberg. Die Autorin erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 51)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

18. März 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Wenn der Mensch altert, bekommt er Falten, graue Haare, die Haut ist weniger elastisch. Das alles ist sicht- und spürbar, Kaltwasserfische wie die Forelle enthalten gesunde Omega-3-Fettsäuren. IZIKMD/STOCKADOBE.COM

Gebratene Forelle mit buntem Salat

doch dass das Gehirn im Alter schrumpft, fällt von außen nicht auf. Welchen Einfluss die Ernährung auf das alternde Gehirn hat und über welche Lebensmittel sich dieses besonders freut, weiß Neurowissenschafterin Manuela Macedonia.

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN 4 Forellen, küchenfertig, je 300–400 g 80 g Butter 2 Zitronen 8 Stiele Rosmarin 4 Knoblauchzehen Salz, Pfeffer 2 EL Rapsöl 200 g Feldsalat oder Salat nach Belieben 12 Cherrytomaten sowie weiteres Gemüse nach Belieben Olivenöl

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

LISA-MARIA LANGHOFER

ZUBEREITUNG Backofen auf 160 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Zitrone waschen und in Scheiben schneiden. Rosmarin abspülen und trocken schütteln. Forellen waschen, trocken tupfen, je zwei Zweige Rosmarin, gehackten Knoblauch, zwei Zitronenscheiben und 2 TL Butter in die Bauchöffnungen der Forellen stecken, innen und außen mit Salz und Pfeffer würzen. In einer großen Pfanne das Rapsöl erhitzen und die Forellen je Seite bei mittlerer Hitze ca. 4–6 Minuten braten. Danach im Ofen etwa 10 Minuten gar ziehen lassen. Salat verlesen, waschen und trockenschleudern. Tomaten und Gemüse waschen und klein schneiden. Den Salat mit Olivenöl und etwas Salz anrichten. Nach Belieben ein paar Tropfen Zitronensaft dazugeben.

„Das Gehirn ist verborgen, versteckt im Schädel, deshalb glauben wir, es verändert sich nicht“, erklärt Neurowissenschafterin Manuela Macedonia. Der Abbau der Gehirnmasse beginne bereits ab 20 Jahren. „Der Hippocampus, das ‚Ziegelwerk‘ des Gehirns, sieht ungefähr aus wie ein Seepferdchen und ist für die räumliche Navigation, Gedächtnis und Lernen zuständig. Er verliert jedes Jahr ein Prozent seines Volumens. Das heißt, wenn Sie 50 sind, ist Ihr Hippocampus schon um 30 Prozent geschrumpft und daher auch weniger leistungsfähig.“ Ähnliches gelte auch für den Rest des Gehirns, wie

X  Das kaltgepresste Olivenöl bindet die Vitamine vom Gemüse, wodurch sie der Körper besser aufnehmen kann. Kräuter wie Rosmarin oder Knoblauch wirken darüber hinaus entzündungshemmend.

Das Gehirn lange

Nahrungsergänzungsmittel bringen wenig, über echtes Obst und Gemüse freut sich das Gehirn mehr. KUNSTZEUG/STOCKADOBE

Macedonia in ihrem neuen Buch „Iss dich klug!“ beschreibt. Bei Frauen ab 50 komme noch hinzu, dass durch die Hormonumstellung im Wechsel bestimmte Hormone fehlen, wie das sogenannte Estradiol: „Estradiol reist durchs Gehirn und reguliert viele Funktionen, wie die Stimmung. Deshalb ist eine häufige Beschwerde von Frauen im Wechsel, dass sie sich deprimiert fühlen. Estradiol reguliert auch Funktionen im Hirnstamm, die die Temperatur steuern. Das macht sich durch die bekannten Wallungen bemerkbar.“ Auch Schlafbeschwerden und das Gefühl, sich nichts mehr merken zu können, hängen mit dem Estradiolmangel zusammen. Keine Medizin. Der Gehirn-Alterung und deren Auswirkungen könne man nur mit Ernährung und Bewegung entgegentreten, sagt Macedonia: „Medizin gibt es dafür keine. Viele entscheiden sich dafür, Nahrungsergänzungsmittel zu schlucken und hoffen, dass das zur gewünschten Wirkung führt. Die Vitamine sind in diesen Pillen aber oft isoliert, also nicht in Ballaststoffe oder Fasern eingebettet, und werden daher vom Körper gar nicht aufgenommen.“ Besser sei daher,


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Bewusst leben 19

18. März 2021

Manuela Macedonia ist Neurowissenschafterin und erforscht die Mechanismen des menschlichen Gehirns. Die in Oberösterreich lebende Italienerin forscht am MaxPlanck-Institut in Leipzig und lehrt an der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Sie hat bereits zwei Bücher über den Einfluss von Bewegung auf das Gehirn geschrieben und teilt ihr Wissen in Seminaren und Vorträgen. KNEIDINGER-PHOTOGRAPHY

fit halten Vitamine, gute Fette wie Omega-3 und andere wichtige Substanzen in ihrer Trägerstruktur aufzunehmen. Das bedeutet: auf stark verarbeitete Lebensmittel, Tiefgefrorenes und Fertiggerichte zu verzichten und dafür frische, hochwertige Zutaten zu verwenden.

„Das Gehirn ist das Wichtigste, was wir haben. Es gehört bewusst gepflegt.“ „Obst, Gemüse, vergorene Milchprodukte, kalt gepresste Öle, Kaltwasserfische, auch gegen Fleisch ist nichts einzuwenden, sofern es hochwertig ist“, zählt Macedonia auf (siehe auch Rezept links). Fasten als „Jungbrunnen“. Was dem Gehirn außerdem guttue, sei der mehrstündige Verzicht auf Nahrung, also fasten: „Die Gehirnzellen arbeiten ein ganzes Leben lang. Im Inneren der Zelle sind verschiedene Bestandteile, etwa die Mitochondrien. Sie erzeugen aus der Nahrung Energie für die

Zelle. Man kann sie mit dem Motor eines Autos vergleichen: Wenn wir ständig mit dem Auto fahren und dem Motor nie eine Pause gönnen, damit er sich abkühlt, und nie ein Service machen, läuft er irgendwann nicht mehr gut. Genauso ist es mit den Mitochondrien, auch sie müssen sich erholen können. Legt man eine Fastenphase ein, wird die Zelle danach besser versorgt und kann längere Zeit ohne Mangel funktionieren.“ Der Nahrungsverzicht löse verschiedene Prozesse innerhalb und außerhalb der Zelle aus, wie die „Autophagie“, was so viel wie „Ich fresse mich selbst“ bedeutet: „Die Zelle beseitigt dabei ihre fehlgebauten oder verschlissenen Teile selbst“, erklärt Macedonia. Auf diese Weise können neue Verbindungen im Gehirn entstehen, was erklärt, warum sich viele Fastende geistig frischer und fitter fühlen. Besser spät als nie. Auch im Pensionsalter lässt sich laut Macedonia durch eine Ernährungsumstellung noch etwas gegen Demenz, Alzheimer und andere degenerative Krankheiten tun. „Ich kann jeden Tag mein Gehirn zum Positiven hin verändern, aber

wenn ich erst mit 60 beginne, lässt sich nicht alles rückgängig machen, was bis dorthin geschehen ist. Das Gehirn ist das Wichtigste, was wir haben. Deshalb gehört es bewusst gepflegt.“ Neben der richtigen Ernährung und „so oft spazieren gehen, wie Sie können“ sei es ebenso wichtig, das Gehirn immer auf Trab zu halten: „Es braucht jeden Tag Herausforderungen. Ich muss etwas tun, das sehr anstrengend ist und wo ich mein Hirnschmalz brauche. Sich plagen lautet die Devise.“ Die Anti-Demenz-Strategie zusammengefasst: Frisch kochen, ab und zu fasten, hinaus in die Natur gehen und die grauen Zellen ordentlich fordern.

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BUCHTIPP Manuela Macedonia: Iss dich klug! Und dein Gehirn freut sich. Ecowin Verlag, 208 Seiten, € 24,–.


20 Familie & Unterhaltung

18. März 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 25 Jahren in der „Kirchenzeitung“

Als der Konflikt um das Kraftwerk eskalierte werden möge, wollte der Bischof nicht Partei für eine Seite ergreifen. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) war jedenfalls von dem Projekt überzeugt und beharrte auf dem Weiterbau. Im Mai 2000 wurde das Kraftwerk Lambach letztendlich offiziell eröffnet.

Der Bau des Lambacher Kraftwerks ließ die Wogen im Jahr 1996 hochgehen. Da schaltete sich auch Bischof Maximilian Aichern ein. Umweltschützer/innen der B ­ ürgerinitiative Traun und von Global 2000 besetzten die Baustelle an der Traun. Der Konflikt mit der OKA (heute Engergie AG) als Kraftwerkserrichter eskalierte im März 1996. 15 Aubesetzer/innen wurden festgenommen, ihr Lager geschliffen. Mahnende Worte fand Bischof Maximilian Aichern in dieser Siuation in der Kirchenzeitung: „Ich appelliere an alle Kontrahenten, die Auseinandersetzung in gegenseitigem Respekt auszutragen. (...) Zerschlagen wir nicht den Spiegel.“ Ob für oder gegen den Kraftwerksbau sei für Christen eine Ermessensfrage, die im Glauben geprüft

KIZ MIT WITZ

Oma hat sich ein Bein gebrochen und bekommt einen Gips. „Damit dürfen Sie jetzt nicht Stiegen steigen!“, warnt der Doktor. Nach einigen Wochen ruft die Oma beim Arzt an: „Wann darf ich denn wieder die Treppen benutzen? In meinem Alter ist es nämlich ganz schön anstrengend, immer die Regenrinne rauf- und runterzuklettern!“ Schüler: „Meine Mutter macht alles falsch. Am Abend, wenn ich putzmunter bin, muss ich ins Bett, und am Morgen, wenn ich todmüde bin, da muss ich aufstehen.“ Vor Gericht: „Angeklagter, nennen Sie den Namen Ihres Komplizen!“ Der Angeklagte: „Na, hören Sie mal. Ich werde doch nicht meinen eigenen Bruder verpfeifen ...“

Bischof Aichern sah in der Auseinandersetzung um das Kraftwerk „einen Prüfstein für die Bewältigung demokratischer Grundsätze“. KIZ/ARCHIV

Treffen von Priester ohne Amt. Ebenfalls im März 1996 berichtete die Kirchenzeitung über ein erstes Österreichtreffen von Priestern ohne Amt mit 130 Teilnehmern. Der Titel: „Priester: Gescheitert oder doppelt berufen?“ Verheiratete Priester erzählten dabei, dass sie nicht einfach den „leichteren“ Weg gegangen seien. „Noch nie musste ich so verfügbar sein wie jetzt“, wurde etwa ein junger Priester, der zwei Kinder hat, zitiert.

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PAUL STÜTZ

SuchMal Buchstabensalat: In diesem Buchstaben-Wirrwarr sind waagrecht, senkrecht und diagonal in beide Richtungen folgende Wörter versteckt: ARNREIT, ASTEN, BURG, GOSAU, HOEFT, KERSCHBAUM, KOGL, KOPFING, LAUFFEN, LORCH, LUCK, MUEHLGRUB, NEUDORF, OEDT, OFFENHAUSEN, PERG, PICHL, RAAB, RIED, RUTZENHAM, RUTZENMOOS, SCHWARZGRUB, STAFFL, UFER, UTZWEIH, VIERZEHN, WENG

S T E U F L A U T L G N

S E S D E I R U K D R E

A K T M L Z K N R N E H

R C O D E A I A A A P C

T O E G E E W C M S F R

S T I L L O H R N M L I

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I I U F E R E N K T G R

R I E M M I W E N G N E

G R S G N I K N A R F U

N E X A S T E N R S A A

E T K R A M R E F E K M

N W R A N H E Z R E I V

E I E U R S I U F E R U

F B G N T N T E N M S A

F B U R G Z R A W H C S

U A A R E K E E F Z O O

A A S N G P O N I F T G

L R H T L L E P M T L U

I A M D E U H P F O G H

M R I E D N C E I I O M

H C R O L G O K U C N S

K E R S C H B A U M H G

O F F E N H A U S E N L

© Philipp Hübner

Lösung des Buchstabensalats der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

18. März 2021

Erste Frühlingsboten

Löwenzahnsalat Auch der Löwenzahn findet sich bald wieder auf den Wiesen ein. Die beste Erntezeit ist in den ers­ ten Wochen, in denen der Lö­ wenzahn zu sehen ist, die Blät­ ter sind dann noch sehr zart und mild und lassen sich prima ver­ arbeiten. Bitte nicht pflücken! Schneeglöckchen und viele andere Frühlingsboten gedeihen am besten in der Wiese. KIKI

Der März treibt es diesmal bunt: einmal Sonnenschein, dann wieder Schnee und Kälte. Die ersten Frühlingsblumen lassen sich davon aber nicht abhalten. Sie stecken ihre Köpfchen schon durch die Erde.

BALDUIN BAUM

Bei uns auf der Nordhalbkugel der Erde be­ ginnt der Frühling um den 20. März. Auch, wenn sie sich noch nicht jeden Tag sehen lässt – wenn sie da ist, dann scheint die Son­ ne schon länger und kräftiger. Auf den Wie­ sen kannst du vor allem Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen und Krokusse fin­ den. In Gärten blühen auch schon die ers­ ten Primeln. Und bald färben die Blüten den „Osterstrauch“, der eigentlich Forsythie heißt, wieder leuchtend gelb. Nicht nur Blumen und Sträucher, auch vie­ le Vögel werden von den steigenden Tempe­ raturen in Frühlingsstimmung gebracht. Du hörst sie wieder überall laut zwitschern und singen. Und schön langsam sind ja auch die Zugvögel wieder da.

Liebe Annerose, ich bin zur Zeit mit Jasminia, Vera, Erika und Lili einmal in Gera. Nie zuvor war ich hier, es ist das erste Mal. Vera liebt die Stadt. Es gibt hier tausend schöne Dinge zu sehen. Mir ist heut leider schlecht, weil ich zu viel Eis gegessen habe. Mein altes Laster. Ich hoffe, dass du meine Krakelei entziffern kannst, vergiss mein nicht! Mit herzlichen Grüßen, Elke Blumiges Rätsel. In diesem Brief eines Mädchens sind zwölf Blumennamen ver­ steckt. Findest du sie? Ein Tipp: Die gesuch­ ten Namen können sich auch über mehrere Wörter erstrecken. X  Viel Spaß beim Suchen! Die Lösung erfährst du nächste Woche.

Pro Portion benötigst du: • 2 Handvoll junge Löwenzahnblätter • 1 EL Olivenöl • 1 EL Balsamico-Essig • 1 EL Joghurt • nach Geschmack etwas Honig • ½ Zwiebel • Salz und Pfeffer Zuerst musst du die Löwenzahn­ blätter gründlich waschen und abtropfen lassen. Dann schnei­ dest du die Zwiebel fein und verrührst Öl, Essig und Joghurt miteinander. Nun kommt die Zwiebel dazu, mit Salz und Pfef­ fer wird abgeschmeckt. Zuletzt gibst du die Löwenzahn­ blätter zur Salatsauce und ver­ mischst alles vorsichtig. X  Tipp: Wenn dir der Löwenzahn zu bitter ist, lass die Blätter etwa eine Stunde in Salzwasser ziehen. Dadurch lösen sich die Bitterstoffe. X  Du kannst auch andere Blattsalate dazumischen.

Falsches Datum. In der letz­ ten Woche habe ich dir vom Hl. Patrick erzählt. Beim Datum für den Gedenktag ist leider ein Fehler passiert: Der ist nämlich nicht am 17. April, sondern war gerade eben am 17. März.

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

21. bis 27. März 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

21. MÄRZ

9.00  Katholischer Gottesdienst aus St. Veit an der Gölsen, Niederösterreich. ServusTV

Morgengedanken von Superintendent Stefan Schröckenfuchs, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Johanneskirche in EltvilleErbach am Rhein. ZDF 10.00  Ökumenischer Gottesdienst aus dem Grazer Dom, im Gedenken an verfolgte Christen. ORF III 10.15  Katholischer Gottesdienst aus der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München. BR 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). 600 Jahre Wiener Gesera: Erinnerung an Judenpogrom. – Deutschland: Debatte um Missbrauchsskandal spitzt sich zu. ORF 2 13.05  Die Waldmenschen (Dokumentation). An den äußersten Rand der Gesellschaft gedrängt und gewaltsam ihrer Lebensgrundlage beraubt: Die Guarani, Brasiliens größte indigene Volksgruppe, ringen verzweifelt um den Grund und Boden ihrer Ahnen. Die „Waldmenschen“, wie die Guarani genannt werden, stehen der Rodung von Regenwäldern machtlos gegenüber. ORF 2 15.55  Wunderbare Welt des Waldes (Dokumentation). In Österreich entdecken zunehmend mehr Menschen die wohltuende Wirkung des Waldes auf Körper und Geist. ORF 2 20.15  Wir Trümmerkinder – Zeit der Hoffnung (Dokumentation). Am Beispiel prominenter Lebensläufe (u. a. Mario Adorf, Ingrid von Bergen, Elmar und Fritz Wepper) zeichnet die Dokumentation ein persönliches und berührendes Stimmungsbild der deutschen Nachkriegsjahre. ZDFinfo MONTAG

22. MÄRZ

13.35  Expeditionen (Dokumentation). Bienen – Ein Leben für die Königin. Der Film präsentiert die Biene als Wildtier und als eines der ältesten Nutztiere des Menschen. ORF III 20.15  Der gebrochene Pfeil (Western, USA, 1950). Als Goldgräber Tom Jeffords einem jungen Apachen das Leben rettet, gewinnt er als erster Weißer den Respekt und die Sympathie seines Stammes. Ein großer, humaner Western von Delmer Daves, der um historische Wahrheit bemüht ist. arte

Mi 20.15  Capernaum – Stadt der Hoffnung. Dokumentarisch anmutender Spielfilm über einen zwölfjährigen Straßenjungen aus einem Armenviertel in Beirut, der bei einer Flüchtlingsfrau aus Äthiopien Unterschlupf findet. Das von einer großen Menschlichkeit getragene Drama schildert einen ausweglosen Kampf ums Überleben. arte

Foto: Alamode Film/Christopher Aoun

DIENSTAG

23. MÄRZ

19.40  Überleben Glückssache? (Reportage). Rumäniens krebskranke Kinder. Rumäniens Gesundheitssystem steht kurz vor dem Zusammenbruch. Zwei Frauen wollen die katastrophalen Zustände nicht mehr hinnehmen. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Ungläubigen vom Hindukush. Die bunte Kultur der Kalash. ORF 2 MITTWOCH

24. MÄRZ

19.00  Stationen (Religion). Was der Frühling alles kann. Das Filmteam besucht Menschen, die der Frühling inspiriert: zu einem ungewöhnlichen Hausputz, zu seelischem „Ramadama“ oder einem spirituellen Ausflug. BR 20.15  Dok 1 (Dokumentation). Leben ohne Lesen und Schreiben. Analphabetismus in Österreich. Sie haben die Pflichtschule absolviert, viele haben einen Job, manche leiten sogar ein eigenes kleines Unternehmen: die 15 Prozent der ÖsterreicherInnen, die nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen können. Betroffen sind mittellose Zuwanderer genauso wie erfolgreiche Unternehmensgründer. ORF eins 21.55  Land der Berge (Dokumentation). Niederösterreichs schönste Pilgerrouten. Ob Maria Taferl und Stift Klosterneuburg, Kleinmariazell oder Hafnerberg, ob der Jahrhunderte alte Pilgerweg entlang der „Via Sacra“ nach Mariazell oder der neu eingerichtete „Jakobsweg Weinviertel“: Niederösterreich ist reich an Orten und Routen, wo Menschen wieder „zu sich selbst“ finden können. ORF III

Sa 20.15  Kunst und Glaube im Leben von Sepp Forcher. Als 10-jähriger hat Sepp Forcher die Madonna von Michael Pacher in der Franziskanerkirche in Salzburg gesehen. Das wurde zum zündenden Funken für sein großes Interesse für spätgotische Altäre im süddeutschen Raum. Diese Kunstschätze haben auch seinem Glauben eine Grundlage gegeben. ORF 2 Foto: ORF/Senegacnik DONNERSTAG

25. MÄRZ

19.40  Nähen zum Hungerlohn (Reportage). Billigtextilien vom Balkan. „Made in Europe“. Wenn Textilien so etikettiert sind, klingt das vertrauenerweckend für den Käufer. In Wahrheit schuften Näherinnen auf dem Balkan für Hungerlöhne. arte 23.45  Wie die Bibel heilig wurde (Dokumentarfilm). Für diesen Film begibt sich der Kabarettist Josef Hader zum ersten Mal in seinem Leben nach Israel, um dort an historisch bedeutsamen Orten der Entstehungsgeschichte der Bibel nachzugehen. Sein kabarettistisches Talent prägt den Film ebenso wie seine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Stoff. ORF III FREITAG

26. MÄRZ

12.00  Heimat der Klöster (Dokumentation). St. Paul im Lavanttal – Paradies in den Kärntner Alpen. 3sat SAMSTAG

27. MÄRZ

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Lalibela, Äthiopien. Jerusalem am Horn von Afrika. Das Denkmalensemble Lalibela im zentraläthiopischen Hochland bilden elf mittelalterliche Felskirchen des 12. und 13. Jahrhunderts. Einmalig ist die Art ihrer Entstehung: Sie wurden aus einem einzigen Felsblock gemeißelt. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Glaube im Untergrund. Auf den Spuren der Geheimprotestanten in Bad Goisern. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Leopold in Klosterneuburg. So 10.00, Foto: Pfarre Ö2. Menschenbilder. „Es gibt eine Seelen-Erinnerung, die man in sich trägt.“ Die Psychotherapeutin und Kinderärztin Eva Umlauf. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Nur Autobiographie ist Literatur.“ Die Autorin und Germanistin Ingrid Pfeiffer anlässlich des 80. Todestages von Virginia Woolf. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Von Hänschen klein bis Baby Shark. Kinderlieder einst und jetzt. Mo–Do 9.45, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. „Um den ganzen Erdkreis wird der Ruhm seinen großen Namen tragen.“ Der Dichter und Librettist Ottavio Rinuccini (1562 bis 1621). Mi 19.30, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Was ist ein Freilichtmuseum? Alte Häuser, Lebensarten und Gewohnheiten. Do 16.40, Ö1. Das Ö1 Konzert. Giuseppe Verdi: „Maria“ und „Laudi alla vergine Maria“ aus „Quattro pezzi sacri“. Do 19.30, Ö1. Im Gespräch. „Tracht macht Politik.“ Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Elsbeth Wallnöfer, Volkskundlerin. Do 21.00, Ö1. Logos. Psalmen – Urschreie der Seele. Über die Zeitlosigkeit der alten Texte und ihre heutige Bedeutung zum Beginn des jüdischen Pessachfestes und am Vorabend des Palmsonntag. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Das Josefsjahr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

18. März 2021

HINWEISE Beruflich (um)orientieren Die Arbeiterkammer OÖ lädt alle Interessierten zu einem Online-Beratungsabend am Do., 25. März, von 17 bis 21 Uhr ein. Gerade die Corona-Pandemie sei eine Zeit der Umorientierung und Neuausrichtung, sagt AK-Präsident Johann Kalliauer: „Unsere Bildungsexpert/innen beraten, wie man trotz der schweren Arbeitsmarktkrise weiterkommen kann, welche Bildungsaktivitäten und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.“ Themen sind unter anderem: Interessensfindung, Finanzierung der Ausbildung, Bildungskarenz und -teilzeit, Stipendien, Stiftungen, Neuorientierung. Zusätzlich können auch Bewerbungscoachings als Videoberatung gebucht werden. Neu im Angebot ist die AK-Online-Potenzialanalyse (ooe.arbeiterkammer.at/potenzialanalyse), mit der die eigenen Interessen, Stärken und Fähigkeiten herausgefiltert werden können.

des (Vor)Lesens gesetzt werden. Mitwirkende sind sowohl Privatpersonen als auch Künstler/innen, Unternehmen oder Institutionen, hier ein kleiner Auszug: Michael Köhlmeier, Martina Rupp, Peter Kostelka, Reinhard Nowak, Theresa Prammer. Ab 9 Uhr können am 18. März die Lesungen zahlreicher Prominenter auf der Website des Österreichischen Vorlesetages, www.vorlesetag.eu, verfolgt werden. Auch auf Social Media können die Lesungen aufgerufen werden: unter dem Hashtag (Kennwort) #vorlesen21. Für jede bis zum 18. März registrierte Vorlesung gibt es das diesjährige Vorlesebuch kostenlos nach Hause zugeschickt. Nach dem Österreichischen Vorlesetag wird es im regulären Buchhandel käuflich zu erwerben sein.  Anmeldung für Vorleser/innen: vorlesetag.eu/anmeldung-2021

 Anmeldung Online-Beratungsabend: ooe.arbeiterkammer.at/weitermitbildung

 Anmeldung unter: gasph. abs.post@ooe.gv.at bis 29. September 2021, Kosten: € 600,–

Österreichischer Vorlesetag Am Do., 18. März findet der Österreichische Vorlesetag unter dem Motto „Lesen kann man überall. Vorlesen auch“ statt. Damit soll ein Zeichen für mehr Aufmerksamkeit rund um die Bedeutung

Niemals aus der Mode: Die „Gute-Nacht-Geschichte“ vor dem Schlafengehen LUNAUNDMO/STOCKADOBE

Ihr Vorteil

Oberösterreichs Museen entdecken! Freier Eintritt für Abonnent/ innen in ausgewählten Museen vom 27. März bis 11. April! Gegen Vorlage der KiZ-Vorteilskarte erhalten Sie im Aktionszeitraum freien Eintritt in den genannten Museen. Für Begleitpersonen gilt der reguläre Eintritt. Genaue Informationen zu den Öffnungszeiten siehe: www.ooemuseen.at/aktuelles

 Ergänzungsausbildung für Behindertenarbeit. Die Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich bietet ab 29. Oktober 2021 die neue Ergänzungsausbildung „Behindertenarbeit“zum Lehrgang Fachsozialbetreuung Altenarbeit an. Die Inhalte umfassen Handlungskonzepte und Therapieformen, Lebenswelten und Dimensionen sowie die Vertiefung beruflicher Kompetenzen für zielgruppenspezifische Herausforderungen. Neben der Theorie stehen auch Praktika im Lehrplan. Die Unterrichtstage finden überwiegend freitags und samstags am Schulstandort Gaspoltshofen, Klosterstraße 12, statt. Die Abschlussprüfung erfolgt am 12. Mai 2022.

Aspach: DARINGER Kunstmuseum Enns: Museum Lauriacum Freistadt: Mühlviertler Schlossmuseum Linz: Zeitgeschichte MUSEUM Perg: Heimathaus-Stadtmuseum Raab: Kellergröppe (n. V.) Riedau: Holz- und Werkzeugmuseum LIGNORAMA Rohrbach: VILLA sinnenreich – Museum d. Wahrnehmung (n. V.)

Rutzenmoos: Evangelisches Museum Oberösterreich St. Agatha: Stefan-FadingerMuseum (n. V.) St. Georgen im Attergau: Pfarrmuseum Thalheim bei Wels: Museum Angerlehner Trattenbach: Museumsdorf Wels: Stadtmuseum Wels – Burg und Minoriten Wilhering: Stiftsmuseum

 Podiumsdiskussion „Demokratie in Zeiten von Corona“. Lockdowns, Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen und viele andere Maßnahmen sind im vergangenen Jahr gesetzt worden, um die physische Gesundheit der Menschen in Österreich zu schützen. Welche gesellschafts- und demokratiepolitischen Auswirkungen hatte und hat dieses Krisenmanagement? Wie steht es ein Jahr nach dem ersten Lockdown um die Grundrechte und Freiheiten der Menschen in Österreich? Mit diesen und weiteren Fragen werden sich die Expert/ innen aus den Bereichen Soziales, Arbeitswelt, Theologie und Politikwissenschaft in der Online-Podiumsdiskussion „Demokratie in Zeiten von Corona“ auseinandersetzen. Für alle Teilnehmenden gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und selbst zu Wort zu kommen.  Infos und Anmeldung: Do., 25. März, 19 Uhr; kostenlos, www.dioezese-linz.at/site/ dominikanerhaus/termine


24 Termine NAMENSTAG

18. März 2021

KLEINANZEIGEN

 STELLENAUSSCHREIBUNG

Das Bildungshaus Greisinghof sucht ab sofort eine/n

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com

Karin Bodingbauer (49), Logopädin im Ambulatorium St. Isidor der Caritas für Menschen mit Behinderung in Leonding. PRIVAT

VERKAUF Liebevoll gefertigte Handarbeitsbeutel (Perl). Ganzjährig, täglich tragbar (auch ohne Tracht). Info: 0676 789 49 00

KOCH/KÖCHIN (Hotel- und Gastgewerbe) für unsere qualitätsvoll handwerkliche, regionale und saisonale Seminarküche, die weitestgehend ohne Fertigprodukte auskommt. Abgeschlossene Berufsausbildung, Kreativität und mehrere Jahre Praxis und Erfahrung von Vorteil. Die Fähigkeit zur eigenständigen Zubereitung von Menüs wird vorausgesetzt. Sie kochen für unsere Seminar- und Hausgäste und die Ordensgemeinschaft.

Karin (24. März)

 5-Tage-Woche / Vollzeitbeschäftigung 40 Stunden

Namen haben für mich eine ganz große Bedeutung. Auch bei der Auswahl der Namen unserer Kinder haben mein Mann und ich lange in Namensbüchern gelesen , um etwas Passendes zu finden. Die Geschichte des Namenspatrons, sein Leben und Wirken waren für mich dabei entscheidend. Der Name Karin hat verschiedene Namenspatrone. Da gibt es Katharina von Siena (29.April) oder den Hl. Karl Borromäus (4. November). Am 24. März feiern wir die Hl. Katharina von Schweden. Da Karin ein ursprünglich schwedischer Name ist, feiern viele Karins an diesem Tag. Karin war in meiner Volksschulzeit ein sehr häufiger und beliebter Name. Manchmal saßen drei Karins in einer Klasse. Heute wird dieser Name kaum mehr gewählt und ich hatte bei meiner Tätigkeit als Logopädin im Kinderbereich seit fast 30 Jahren keine einzige Karin in Therapie. Das finde eigentlich recht schade und ich freue mich immer, wenn ich jüngere Karins kennenlerne. Der gemeinsame Name verbindet.

 Teilzeitbeschäftigung möglich  kein Spätdienst (bis max. 19:30 Uhr), kein geteilter Dienst  mind. jeden 2. Sonntag frei

 optimales Arbeitsumfeld (z. B. eigener Kräutergarten) Wertschätzendes Miteinander ist für uns selbstverständlich.  Das Entgelt für die Stelle als Köchin/Koch beträgt € 1.900,– brutto pro Monat auf Basis Vollzeitbeschäftigung. Bereitschaft zur Überzahlung je nach Berufserfahrung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung: Bildungshaus Greisinghof Mag. Berthold Tauber Mistlberg 20 4284 Tragwein Telefon 07263 860 11 E-Mail: bildungshaus@greisinghof.at www.greisinghof.at

NIE/KIZ

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

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KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

18. März 2021

BILDUNG

TERMINE FREITAG, 19. MÄRZ X  Linz. Online-Bibeltalk, Gespräche über das Sonntags­evangelium, 19 bis 20 Uhr, Begl.: Ingrid Penner, Anmeldung: bibelwerk@dioezeselinz.at X  Linz, Ursulinenkirche. Lass Schweres los und finde ­Leichtigkeit, legen Sie symbolisch ab, was ­Ihnen das Leben schwer macht, 14 bis 16 Uhr. SAMSTAG, 20. MÄRZ X  Adlwang. Heilungsgottesdienst Adlwang, 13.30 Uhr, Rosenkranz und Beichtgelegenheit, 14 Uhr Heilungsgebet, im Anschluss Hl. Messe. X  Linz. Kraft und Mut aus der Bibel schöpfen; Gerade in angespannten Zeiten wird der Ruf nach Trost und Halt laut. Haben uns die „uralten“ Texte der Bibel heute noch etwas zu sagen? Können diese Erzählungen tatsächlich auch heute noch aufrichten? Und: Hat die Bibel außer den tröstenden Zusagen noch mehr zu bieten? Findet sich darin auch so etwas wie ein Aufruf zu politischem Engagement?, online, 9 bis 12 Uhr, Begl.: Franz Kogler, Link: https://www.dioezese-linz.at/site/ bibelwerk/weiterbildung/online/ article/173542.html SONNTAG, 21. MÄRZ X  Linz, Mariendom. Orgelmusik zur Fastenzeit, 10 Uhr, Gerhard Raab, Orgel. X  Maria Schmolln. Gottesdienst, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, mit Isabelle Ntumba, Fastensuppe zum Mitnehmen beim Pilgerbrunnen, 9.30 bis 12 Uhr. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Kernzeit – Jugendliturgie, eine Feier für junge Menschen von 13 bis 30, von chillig bis fetzig, gemeinsam lässig feiern mit Tiefgang, 18.30 Uhr. DIENSTAG, 23. MÄRZ X  Linz. Predigerkreis zu den Evangelien des darauffolgenden Sonntags: Verstehst du auch, was du erzählst?, via MS-Teams wird eine Auseinandersetzung/Einübung vom Bibeltext hin zur Predigt angeboten, Begl.: Franz Kogler und Reinhard Stiksel, Anmeldung unter: bibelwerk@dioezese-linz.at X  Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, 11 bis 12 Uhr, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 MITTWOCH, 24. MÄRZ X  Linz. „Im Haus der Demenz“, Online-Vortrag, wie man alte, desorientierte Menschen besser verstehen kann und zeigt Wege

auf, wie das Zusammenleben im Alltag konfliktfreier gestaltet werden kann, 18 bis 19.30 Uhr, die Veranstaltung erfolgt per Zoom, der Zugangslink wird nach der Anmeldung unter pflegende.angehoerige@caritaslinz.at zugeschickt. Ref.: Hildegard Nachum. X  Linz, Ursulinenkirche. Lass Schweres los und finde Leichtigkeit, legen Sie symbolisch ab, was Ihnen das Leben schwer macht, 14 bis 16 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Versöhnungsfeier vor Ostern „Wege der Wandlung“, Andachtsraum, 19 Uhr. DONNERSTAG, 25. MÄRZ X  Linz. Märchenstunde – Aschenputtel, online, wir hören uns gemeinsam ein Märchen an und tauschen uns über die Bilder, die in der Geschichte verwendet werden, aus, 17.30 bis 19 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer. FREITAG, 26. MÄRZ X  Linz. Online-Bibeltalk am Freitag, Gespräche über das Sonntags­ evangelium, 19 bis 20 Uhr, Begl.: Ingrid Penner, Anmeldung: bibelwerk@dioezese-linz.at X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 SONNTAG, 28. MÄRZ X  Linz, Karmelitenkirche. Palmsonntag, Werke von Fauré, Gesius, Kronsteiner und Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Martina Landl, Sopran, Anna-Maria Nunzer, Alt, Michael Mayhrofer, Tenor, Franz Pittrof, Bass, Raphael Trimmel, Kantor, Collegium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stenov. X  Ried im Innkreis. Kirchenmusik, Festliche Musik für Bläser, Orgel und Kantor zur Palmweihe/Gottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Bläserquartett und Kantor der Kantorei. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Gottesdienst am Palmsonntag im Freien, 9.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. KraftQuelle, eine „Kraft-Tankstelle“, an der sich vor allem Menschen, die sich belastet fühlen, Sorgen haben, an Krankheit leiden ... stärken können, mit verschiedenen Stationen, Pfarrkirche, 18.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Heilsam berühren – kontemplatives Handauflegen, ein ökumenisches Angebot, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.

Wir empfehlen, sich im jeweiligen Bildungshaus vor der Veranstaltung zu erkundigen, ob der gewünschte Termin stattfindet. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X  Ruhe und innere Kraft durch Sheng Zhen, Meditation, in Bewegung und Stille, online, Do., 25. 3., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Gerlinde Laschalt, Anmeldung erbeten. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Wie wichtig sind V ­ italstoffe für mein Immunsystem? Der Darm, dein zweites Gehirn und der Schlüssel zu einem funktionierenden Immunsystem, Online-Vortrag, Di., 23. 3., 19.30 Uhr, mit Klaudia Molner und Thomas M. Walkensteiner, Anmeldung erforderlich, um den Link zu bekommen. X  Demokratie in Zeiten von Corona, Online-ExpertInnendiskussion, Do., 25. 3., 19 Uhr, Mag. Dagmar Andree MBA, Mag. Dr. Tamara Ehs, Mag. Lucia Göbesberger, Mag. Martin Schenk, Dr. Markus Schlagnitweit, Anmeldung erforderlich, um den Link zu bekommen. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Online-Singen im Frühling, Wir begrüßen den Frühling mit einbis vierstimmigen Chorsätzen aus nah und fern. Für die Teilnahme ist ein Laptop/Computer und eine stabile Internetverbindung notwendig. Webkamera ist von Vorteil, aber nicht zwingend. Die Noten zum Ausdrucken im pdf-Format und der Zugangslink werden vorab per E-Mail zugesandt. Fr., 26. 3., 19 Uhr, Ref.: MMag. Andreas Peterl und MMag. Marina Ragger, Anmeldung über die Homepage. X  Das Rätsel der Seele, OnlineVortrag und -Seminar, Vortrag: Fr., 26. 3., 19 Uhr, Ref.: em. Univ.-Prof. Dr. Hans Goller SJ, Anmeldung über die Homepage; Philosophischer Lesekreis, Sa., 27. 3., 9 bis 12.30 Uhr, Anmeldung über die Homepage.

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 21. MÄRZ 5. Fastensonntag. L1: Jer 31,31–34 L2: Hebr 5,7–9 Ev: Joh 12,20–33 oder L1: Ez 37,12b–14 L2: Röm 8,8–11 Ev: Joh 11,1–45 (od. 11,3–7.17.20– 27.33b–45) MONTAG, 22. MÄRZ L: Dan 13,1–9.15–17.19–30.33–62 Ev: Joh 8,1–11 DIENSTAG, 23. MÄRZ Hl. Turibio von Mongrovejo, Bischof von Lima. L: Num 21,4–9 Ev: Joh 8,21–30 MITTWOCH, 24. MÄRZ L: Dan 3,14–21.49a.91–92.95 Ev: Joh 8,31–42 DONNERSTAG, 25. MÄRZ Verkündigung des Herrn. L1: Jes 7,10–14 L2: Hebr 10,4–10 Ev: Lk 1,26–38 FREITAG, 26. MÄRZ Hl. Liudger, Bischof von Münster, Glaubensbote. L: Jer 20,10–13 Ev: Joh 10,31–42 SAMSTAG, 27. MÄRZ L: Ez 37,21–28 Ev: Joh 11,45–57 SONNTAG, 28. MÄRZ Palmsonntag. Feier des Einzugs Christi in Jerusalem. L1: Jes 50,4–7 L2: Phil 2,6–11 Ev: Mk 14,1–15,47 (od. 15,1–39)

AUSSAATTAGE 22. 3.: Wurzel bis 7, ab 8 Blüte 23. 3.: Blüte bis 18, ab 19 Blatt 24. 3.: Blatt 25. 3.: Blatt bis 8, ab 9 Frucht 26. 3.: Frucht 27. 3.: Frucht bis 20, ab 21 Wurzel 28. 3.: Wurzel Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.


26 Buchtipp

18. März 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Zu den leeren Kirchen schreibt Tomáš Halík: „Und wenn uns die Leere der Kirche an das leere Grab in Jerusalem erinnern wird, dann sollen wir durch diese Leere nicht so sehr betrübt sein, dass wir die Stimmen von oben überhören: Er ist nicht hier; denn er ist auferweckt worden!“ HARALD OPPITZ/KNA

Zwischen kurzem Stromausfall und Untergangs-Szenario

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enau vor einem Jahr hat die Weltgesundheitsorganisation die globale Krankheitswelle, die durch das „Corona“-Virus ausgelöst wurde, zur Pandemie erklärt. Wie sehr die Pandemie in jede Ritze von Staat, Gesellschaft und Privatleben eingedrungen ist, zeigte sich erst nach und nach. Auch die Kirchen blieben davon nicht verschont. Der Prager Pfarrer und Soziologieprofessor Tomáš Halík hat seine Predigten, die er in der Fasten- und Osterzeit 2020 in seiner menschenleeren Kirche vor der Kamera gehalten hat, nun als Buch herausgegeben. In dem ausführlichen Vorwort, das besonders anregend ist, beschreibt Halík die drei Pfeiler, auf denen seine Pfarre ruht und die sie auszeichnen: Der erste ist Tomáš Halík (geb. 1948) wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht. Er ist Professor für Soziologie und Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag. KIZ/JW

die Pflege eines durchdachten Glaubens, der zum Dialog mit der agnostischen und antiklerikalen tschechischen Gesellschaft fähig ist. Der zweite Pfeiler besteht in der Pflege eines beständigen geistlichen Wachstums. Einkehrtage, Meditationskurse und Exerzitien sind für ihn der absolute Schlüsselbereich, weil dort der Glaube Wurzeln schlagen kann. Der dritte Pfeiler besteht in der Pflege eines Engagements von Christ/innen in der bürgerlichen Gesellschaft. Halík hält nichts davon, dass sich die Kirchenmitglieder fromme „Ghettos“ schaffen, sie müssen in der Gesellschaft mitarbeiten.

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u Beginn der Pandemie dachten viele, dass sie wie ein Stromausfall sei, analysiert Halík. Man wartet ein wenig, und wenn der Strom zurückgekehrt ist, nimmt alles wieder seinen gewohnten Lauf. Dem gegenüber meint der Prager Pfarrer: „Die Welt nach dem Coronavirus wird in vielem anders und noch komplizierter sein, als es die Welt vor diesem globalen Ereignis schon war.“ Wichtig sei aber, wie Abraham, der „Vater des Glaubens“, den Ruf Gottes zu hören und

Tomáš Halík: Die Zeit der leeren Kirchen. Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens. Herder 2021, 207 Seiten, € 20,60.

ihm zu folgen, auch wenn man nicht weiß, wohin der Weg führt. Halík ist für ein Ernstnehmen der Krise der Kirche, die durch Corona deutlicher sichtbar und verschärft wurde, aber er ist kein Prophet des Untergangs. Er sucht die Botschaft der Krise zu ergründen: „(...) die Zeit der geschlossenen Kirchen nimmt vielleicht eine Zukunft vorweg, in der wir unser Christentum tiefer gründen werden müssen als nur auf den bisher gewohnten religiösen Betrieb, (...).“ Welche Predigt Halíks man auch immer aufschlägt, man findet spannende, zumeist unbequeme Überlegungen wie diese: „Die Bemühung, die Volksfrömmigkeit einer prämodernen Gesellschaft nachzuahmen, die längst ihren Kontext verloren hat, erzeugt im besten Fall Folklore für Touristen, häufig jedoch eine bedauernswerte Peinlichkeit.“ JOSEF WALLNER

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 27

18. März 2021

Josefitag am 19. März

Josef, der stumme Heilige Am 19. März ist Josefitag. Dass Papst Franziskus heuer eigentlich zum Jahr des hl. Josef erklärt hat, ging bisher weitgehend unter – ein Schicksal, das gut zum biblischen Josef passt und wohl auch mit der kurzfristigen Ankündigung des Josefsjahres zu tun hat. HEINZ NIEDERLEITNER

Vom heiligen Josef sind keine direkten Reden in den biblischen Texten erhalten. Und rasch verschwindet er auch ohne Aufsehen aus der Lebensgeschichte Jesu. Wichtig ist er in Bezug auf die Abstammung Jesu und durch sein Handeln, nicht durch Worte. Er steht im Hintergrund. Durch Josef verwirklicht sich aber die Erwartung, dass der Messias aus dem Geschlecht Davids hervorgeht (Mt 1,1–16; Lk 3,23–38), obwohl Josef laut biblischer Darstellung (Mt 1,18; Lk 1,35) nicht der biologische Vater Jesu war. Zweimal wird Josef ganz entscheidend aktiv: In Träumen veranlassen ihn Engel, die schwangere Maria nicht zu verlassen (Mt 1,19–25) und mit seiner Familie nach Ägypten zu flüchten (Mt 2,13–15). Es ist offensichtlich, dass dafür die Erzählungen über den Josef des Alten Testaments (Gen 37), der auch von Träumen beeinflusst war und nach Ägypten gelangte, Pate standen. Beruf? Mit Maria führt Josef von Nazaret Jesus in das gläubige jüdische Leben ein (Lk 2,22–52). Der Beruf des heiligen Josef taucht in Mt 13,55 auf: Dort wird er griechisch als

Idylle. So stellte sich das 19. Jahrhundert den Alltag der heiligen Familie vor: Josef arbeitet als Zimmermann, Maria spinnt und Jesus liest (Josefs­ altar der Stadtpfarrkirche Traun). NIE/KIZ

Maria mit dem hl. Josef, dem Arbeiter. Das Bild des Linzer Malers Fritz Aigner (1930–2005) aus der Pfarrkirche TraunOedt-St. Josef heißt in Kunstkreisen „Der heilige Josef im Zweifel“: Im Hintergrund empfängt Maria die Botschaft von der jungfräulichen Geburt Jesu, im Vordergrund spürt Josef, dass „hinter seinem Rücken“ etwas geschieht. Die Fachliteratur sieht in dem Bild eine Verschlüsselung des Scheiterns von Aigners erster Ehe. Aigner hätte sich demnach in Josef hineingefühlt. NIE

„tekton“ bezeichnet, was im konkreten Zusammenhang wohl als Bauhandwerker zu übersetzen ist. Unklar ist, ob Josef und Maria weitere Kinder hatten. Laut dem Matthäus-Evangelium (1,25) schlief Josef bis zur Geburt Jesu nicht mit Maria, was aber keine Aussage über spätere Nachkommen ist. In mehreren Schriftstellen (nur ein Beispiel: Mk 6,3) ist von Brüdern und Schwestern Jesu die Rede. Der katholische Katechismus sieht in diesen nur nahe Verwandte, denn Maria sei „allzeit Junfrau“ geblieben. Auch die Idee der „Josefsehe“ beruht darauf: Die demnach geschlechtlich inaktiven Eheleute Josef und Maria wurden zum Beispiel geschiedenen Wiederverheirateten als Maßstab vorgelegt, um die Kommunion empfangen zu können. Im Bereich der apokryphen Schriften, die nicht der Bibel angehören, gibt es noch eine Reihe von Legenden, etwa über den Tod Josefs noch vor dem öffentlichen Wirken Jesu. Wenig Handfestes. Insgesamt zeigt sich: Wir wissen wenig Handfestes über Josef von Nazaret, nichts über sein Familienleben oder

seinen Verbleib. Über Jahrhunderte haben wir sehr viel in diesen Mann hineininterpretiert. Unsere Vorstellung ist von kitschigen Bildern und den Zuständigkeiten geprägt, die man Josef umgehängt hat: Vom Patron der ganzen Kirche (vor 150 Jahren) über jenen der Zimmerleute und der Familie bis zum Heiligen, den man bei Wohnungsnot anrufen kann. Seit 1955 wird er auch am 1. Mai als Patron der Arbeiter verehrt. Immerhin geht eine zentrale Aussage aus den Evangelien nach Matthäus und Lukas hervor: Josef war ein gläubiger Jude und gegenüber Gott gehorsam. Mehr noch: Er war „gerecht“ (Mt 1,19) und wollte Maria wegen des unehelichen Kindes nicht bloßstellen (ein Skandal, der für Maria lebensgefährlich gewesen wäre). Das allein wäre schon ein guter Grund, Josef zu schätzen.

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X  Mehr über die Verbindung des alttestamentlichen mit dem neutestamentlichen Josef bietet die Broschüre „Josef trifft Josef“ (60 Seiten), die mit dem Hinweis „KiZ“ portofrei um 6,90 Euro beim Linzer Bibelwerk erhältlich ist: Tel. 0732 7610-3231


28 Kunst & Kultur FÜR SIE GELESEN Ein Pionier der Arbeiterseelsorge Der Theologe und Religionslehrer Karl Ramsmaier, bekannt für seine Forschungen zur NSZeit in Steyr, hat eine Broschüre über den Jesuiten P. Josef Meindl (1903–1979) verfasst. P. Meindl war ein Pionier der Arbeiterseelsorge in Steyr. Mit seinem Namen, Mut und Einsatz ist der Aufbau der Pfarre SteyrMünichholz verbunden.

18. März 2021

Eine Anregung für die Fastenzeit: Peter Pfarl stellt 41 Kalvarienberge als „Kleine Pilgerwege“ vor

Auf den Spuren Jesu und im Geist Jesu Peter Pfarl aus St. Wolfgang forscht seit Jahrzehnten zu Themen der Volksfrömmigkeit. Nun hat er ein Buch über Kalvarienberge in Oberösterreich vorgelegt. JOSEF WALLNER

„Orte haben ihre Botschaft, Dinge ihre Kraft, Elemente ihr Kraftfeld, Räume ihre geistliche Atmosphäre, auch wenn das pysikalisch nicht messbar ist“, schreibt Bischof Manfred Scheuer im Vorwort zu Pfarls Buch und bezieht diese Überlegung auf die Kalvarienberge: Wer sich die Orte des Lebens Jesu vergegenwärtigt und sich mit allen Sinnen in

P. Josef Meindl SJ. Ein Pionier der Arbeiterseelsorge in Steyr. Karl Ramsmaier, Wien, Österreichische Provinz der Gesellschaft Jesu 2021, 58 Seiten, € 10,– (zuzüglich Porto), zu bestellen bei: karl.ramsmaier@dioezese-linz.at

Münichholz wurde vom NS-Regime als Arbeiterstadtteil aus dem Boden gestampft, das Ansuchen für einen Kirchenbau strikt abgelehnt. Der in Linz aufgewachsene P. Meindl ließ sich nicht entmutigen. Er hat von 1941 an unermüdlich in der neuen Siedlung gewirkt und sich auch nicht gescheut, zu den Zwangsarbeitern und KZHäftlingen zu gehen. Nachdem 1946 eine Kirche gebaut und geweiht werden konnte, zog P. Meindl nach Lenzing und 1951 nach Riedersbach-Trimmelkam weiter, um dort weitere Pfarren in Arbeitersiedlungen aufzubauen. Ramsmaier hat mit seiner Broschüre einen herausragenden Seelsorger dem Vergessen entrissen, dessen reflektierte pastorale Arbeit bis heute wegweisend sein kann. JOSEF WALLNER

KirchenZeitung Diözese Linz

Kalvarienberge in Oberösterreich. 41 kleine Pilgerwege. Mit einem Vorwort von Bischof Manfred Scheuer. Peter Pfarl, Linz, Wagner Verlag 2021, ISBN 978-3903040-42-7, 188 Seiten, € 18,50,–, Auslieferung ab Mitte April 2021.

die Schauplätze des Kreuzwegs hineinbegibt, kann den Geist Jesu in sich aufnehmen. „Und das Heilige Land liegt nicht nur mehr in Israel, sondern in Österreich“, betont Bischof Scheuer und weist darauf hin, dass die biblischen Erzählungen keine bloß wiederholt gelesenen Geschichten von damals sind: „Heute Kalvarienberge zu begehen kann somit auch heißen: nach den Spuren Jesu suchen im Hier und Heute, in der eigenen Lebengeschichte und in den beruflichen und gesellschaftlichen Kontexten, in denen man sich bewegt.“ Brücken ins Heilige Land. Die Geschichte der Kalvarienberge exakt nachzuzeichnen ist so gut wie unmöglich. Seit im 4. Jahrhundert Pilger/innen sich nach Palästina begaben und sich in Jerusalem mit dem Leidensweg Jesu und dem Ort seiner Auferstehung verbunden haben, geht vom Heiligen Land eine besondere Strahlkraft aus. Diese hat in Reisebeschreibungen, Betrachtungsbüchern und Nachbauten von heiligen Stätten ihren Niederschlag gefunden. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden „Leidensberge“ in Europa modern. Unter den Kalvarienbergen Österreichs ist der von Graz, dessen Bau

GRABNER

 Optimismus. Bis Ostern gibt es die Möglichkeit, am Linzer Domplatz ein Labyrinth zu begehen, nicht zuletzt als Symbol des Aufbruchs. Passend zu dieser positiven Haltung hat der pensionierte Hauptschuldirektor Johann Grabner kürzlich seine künstlerisch gestalteten Tafeln mit Impulsen aufgestellt. Normalität, Spiritualität oder Optimismus ist etwa darauf in Deutsch und Englisch zu lesen. Normalerweise nimmt er die Tafeln zu seinen Autostopreisen nach England mit. Grabner hofft, dass er das im Herbst 2021 wieder tun kann.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

18. März 2021

KULTURLAND

Die Kreuzigungsgruppe als Zentrum der Kalvarienbergkapelle von Schenkenfelden: Vom Kalvarienberg, an den sich der Friedhof anschließt, hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Markt. Das Bild rechts zeigt eine Kreuzwegstation von Schenkenfelden. WAGNER VERLAG (3)

1606 begonnen wurde, der älteste. Für Oberösterreich hat Pfarl 41 Kalvarienberge ausgemacht. Davon wurden 25 vor 1800 errichtet, der Rest danach. Zwei wurden erst im Jahr 2000 geschaffen. Als Schema eines Kalvarienberges hält Pfarl fest: zu einem auf einer Anhöhe errichteten kirchenartigen Bau führt ein Weg, der von Bildstöcken oder Kapellen gesäumt ist, in denen das Leiden Christi dargestellt wird. Kalvarienberg Schenkenfelden. Als ein Beispiel eines Kalvarienberges wird hier Schenkenfelden herausgegriffen. Gestiftet wurde dieser 1710 von Johann Georg von Harrucker. Er stammt aus Schenkenfelden und entwickelte sich im kaiserlichen Heer zu einem Verpflegungsexperten, brachte es zum „Generalproviantmeister“ und wurde in den Adelsstand erhoben. Vom Marktplatz aus führt die „Kreuzweg“ genannte Straße

Richtung Norden und geht in den „Kalvarienbergweg“ über, der von elf Kreuzwegstationen gesäumt wird. Die Kalvarienbergkapelle ist ein achteckiger Bau, den der berühmte Linzer Baumeister und Architekt Johann Michael Prunner errichtet hat. Eine wuchtige Kreuzigungsgruppe dominiert den Raum, an der Decke finden sich Fresken mit Typologien der Passion Jesu, wie Abraham und Isaak, Moses und der Prophet Jona. Weitere Andachtsstätten am Kalvarienberg sind ein „Heiliges Grab“, ein „Jakobsbrunnen“ und eine „Helena-Kapelle“. Die heilige Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, hat in Jerusalem das Kreuz Christi wiedergefunden. In den Orthodoxen Kirchen wird die Heilige hoch verehrt. Der Autor Peter Pfarl fasst den Eindruck des Kalvarienbergs in Schenkenfelden zusammen: „Man erlebt einen ‚heiligen Bezirk‘ aus der Barockzeit, wie es in unserer Gegend wenige gibt.“

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Im Salzkammergut findet sich beinahe in jeder Pfarre ein Kalvarienberg. Deren Entstehungszeiten reichen in das Ende des 17. und in das 18. Jahrhundert zurück. Diese Anlagen verstehen sich unter anderem auch als Antwort auf den Protestantismus. Im Bild: Kreuzigungsszene in der Kalvarienbergkirche von Gmunden. WAGNER VERLAG

Kunstgespräch. In der Reihe „Kunst in der Fastenzeit“ ist die Klanginstallation des Künstlers Heribert Friedl in der Linzer Ursulinenkirche an der Landstraße zu erleben. Sie trägt den Titel „Es wird sein Nachleuchten sein, das alles überstrahlen wird“, dauert 15 Minuten und ist bis 2. April 2021 täglich sechsmal (9, 11, 13, 15, 17 und 19 Uhr) zu hören. Am 19. März findet um 18 Uhr ein Künstlergespräch mit Friedl via Internet statt. Es bietet die Möglichkeit, direkt mit dem Künstler über seine Installation ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Nach der Anmeldung per Mail oder Telefon (fss@dioezeselinz.at, 0732 244011-4573) erhalten Interessierte den Link zur Teilnahme. Neue Ausstellung. Die Klimakrise verursacht Überflutungen, Waldbrände und Artensterben, eine Pandemie legt große Teile der globalisierten Welt lahm. Wie wird die Zukunft aussehen? Das Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Huber beschäftigt sich ab 25. März im Linzer Schlossmuseum mit dieser Frage und entwickelt Zukunftsvisionen, die es in riesigen Dioramen inszeniert. Dabei nützen die Künstler die umfangreiche Sammlung an Tierpräparaten der OÖ. Landes-Kultur GmbH als Grundlage, stellen aber den Inhalt auf den Kopf. Die Ausstellung startet am 25. März und dauert bis 3. Oktober. Sie ist von Dienstag bis Sonntag und am Feiertag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Wichtiger Hinweis Terminbezogene Hinweise für Präsenzveranstaltungen und Museumsbesuche verstehen sich immer vorbehaltlich der jeweiligen Corona-Situation und Rechtslage zum Besuchszeitpunkt.


30 Personen & Dank DANK n Schalchen. Der Ständige ­Diakon KonsR Alois Sattlecker aus Schalchen begeht am 23. März 2021 das 35-jährige Jubiläum seiner Diakonweihe. n Waxenberg. Alle 17 Ministrant/innen der Pfarre Waxenberg waren zur Stelle, um nach dem Gottesdienst am 28. Februar 2021 Kurat P. Thomas Zölss vom Stift Wilhering zu seinem 60. Geburtstag mit einem Ständchen zu gratulieren. P. Thomas (im Bild mit einigen Minis) ­freute sich über die Überraschung.

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KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE n Am 19. März 2021 vollendet KonsR Alois Mairinger, emeritierter Ständiger Diakon, wohnhaft in Niederthalheim, sein 75. Lebensjahr. Er wurde 1946 in Vöcklabruck geboren und war beruflich 15 Jahre lang Stellwerksmeister bei den ÖBB. 1984 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht und war ab 1992 für jeweils drei Jahre Pfarrassistent in Niederthalheim, Geboltskirchen und Bad Wimsbach-Neydharting. Nach seiner Pensionierung 2001 arbeitete er in der Seelsorge im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck mit und war von 2010 bis 2016 als ehrenamtlicher Pfarrverantwortlicher Seelsorger der Pfarre Niederthalheim. Auf Bezirksebene war er Feuerwehrkurat und Jägerseelsorger. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. n Am 20. März 2021 feiert Kurt Schrempf, Ständiger Diakon in Ebensee, seinen 60. Geburtstag. Er wurde 1961 in Bad Ischl geboren. Nach seiner Ausbildung an der An-

ton- Bruckner-Privatuniversität zum Musikpädagogen im Fach Gitarre unterrichtete er an der Landesmusikschule in Ebensee. 2007 wurde Schrempf in Ebensee zum Ständigen Diakon geweiht. Er ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. n Am 25. März 2021 wird Msgr. Hermann Pachinger, Pfarrrprovisor in Niederthalheim, 85 Jahre alt. Er wurde 1936 in Reichenthal geboren und empfing 1962 die Priesterweihe. Nach Kooperatorposten in Pichl bei Wels und Gaspoltshofen war Hermann Pachinger zehn Jahre Präfekt am Bischöflichen Knabenseminar Kollegium Petrinum. Von 1973 bis 2015 leitete er die Pfarre Wolfsegg und hat bei Bedarf auch Pfarren in der Umgebung mitbetreut, so war er ab 1983 zugleich Pfarrprovisor und später Pfarrer von Atzbach (bis 2014). Von 1996 bis 2007 war er Regionaldechant für das Hausruckviertel. Seit 2010 ist Hermann Pachinger Pfarrprovisor in Niederthalheim.

DANK RUDELSTORFER

n Fachschule Bergheim. Auch die – erwachsenen – Abendschüler/innen der Fachschule Bergheim (im Bild) freuen sich wieder über den Präsenzunterricht. In der Praxis Produktveredelung wurden kürzlich Köstlichkeiten aus Milch hergestellt: Von Fruchtjoghurt bis zu Kürbiskernaufstrich. . Gerade in der Abendschule entwickelt sich immer eine sehr gute Klassengemeinschaft. Die nächste Abendschulklasse startet im September 2021 (Infos: Tel. 0732 7720-33200). FS BERGHEIM

n St. Georgen im Attergau. Über erfolgreiche Aktionen rund um den Familienfasttag freut sich die Katholische Frauenbewegung (kfb) der Pfarre. So gab es heuer erstmals die „Suppe im Glas" auch am Wochenmarkt. Zusätzlich bot die kfb an ihrem Stand Bauernkrapfen an, die die Bäuerinnen Hermine Hemetsberger, Maria Kaltenleitner, Gerti Wintereder, Monika Aigner und Fanni Windhager gebacken hatten. Nach den Sonntagsgottesdiensten am 28. Februar 2021 konnte man sich ebenfalls „Suppe im Glas“ mit nach Hause nehmen, sodass beinahe 270 Gläser für den Familienfasttag verteilt wurden. Auf eine weitere erfolgreiche Initiative kann die kfb St. Georgen zurückblicken. Zum Valentinstag haben kfb-Mitglieder Tonherzen gestaltet. Alle Frauen waren eingeladen, sich aus der

Kirche ein „Valentinstags-Herz“ mitzunehmen. Keines der 290 vorbereiteten Herzen ist übrig geblieben. KFB (2) n Steyr-Münichholz. Auf großes Interesse stieß der Familienfasttag in Münichholz. Beim Wochenmarkt und nach der Sonntagsmesse (28. Februar 2021) wurden über 160 Glas Suppe sowie Marmeladen und Fastenbrezen abgeholt und dafür 1.438,– Euro gespendet. PFARRE


KirchenZeitung Diözese Linz

Frauen und Kirche Zur KirchenZeitungs-Ausgabe Nr. 9:

Nach der Lektüre des Artikels über Fr. Irmgard Lehner „Es ist höchste Zeit“ fühle ich mich genötigt, mich dazu schmerzbetroffen zu äußern. Ich will vorausschicken, dass ich weder gegen Fr. Lehner noch gegen ihren Wunsch nach der Ordination von Frauen irgendein Ressentiment hege. Im Gegenteil: Selber als katholischer Priester und Lizenzierter im Fach Ius Canonicum betone ich seit über 35 Jahren, dass ich es für notwendig hielte, zuerst die Einführung der Ordination von Frauen umzusetzen und dann erst die Zölibatsfrage einer vernünftigen und zeitgemäßen Lösung zuzuführen. (…) Trotzdem übe ich heftige Kritik an dem Artikel und zwar an der katholischerseits unhaltbaren Aussage, dass Frau Lehner in ihrer gegenwärtigen Tätigkeit „in persona Christi“ handle. Dieser Terminus hat zunächst gar nichts mit dem Geschlecht zu tun! Es ist dies eine Aussage, die den geweihten Amtsträger bei der Feier der Eucharistie und beim Bußsakrament davor schützen und bewahren soll, selber als Glied der Kirche „überhöht“ und auf eine „höhere Stufe gestellt“ zu werden.

Foto: (c) Odorizzi PIA

Leser/innen am Wort 31

18. März 2021

Es ist Christus selber, der Wandlung und Vergebung schenkt. (…) Unser alltägliches, christliches Tun (…) darf sich im besten Fall als „Jünger/innenschaft“ in dem Sinne bezeichnen, dass wir als berufene (durch die Taufe) oder als erwählte Kirchenglieder (in der Ausübung eines Amtes) handeln; nicht aber in dem Sinne, dass wir „an Christi statt / in persona Christi“ handeln. – Damit wird nur jener Akt bezeichnet, den ein Mensch ausführt, der aber tatsächlich von Christus selber gewirkt und vollbracht wird. (…) Und wie ich oben betont habe, wäre es mir ein großes Anliegen, erleben zu dürfen, dass auch Frauen „in persona Christi“ handeln können. LIC. (IUR.CAN.) JOHANNES KRITZINGER ROHR IM KREMSTAL

Der Geduldsfaden ist bereits hauchdünn!! Dass er nicht reißt, liegt am Evangelium selbst, dem sich viele Frauen verpflichtet fühlen. Der Glaubensfaden ist zum Glück stark genug, dass wir es immer noch aushalten, in einer patriarchalisch geführten Institution mitzuarbeiten. Dass die Glaubensvermittlung zu einem großen Teil in Frauenhänden liegt, ist wahrscheinlich den spezifisch weiblichen und gottgegebenen Talenten und Fähigkeiten geschuldet. Dass aber

die kirchlichen Entscheidungen beinahe ausschließlich in männlichen Hierarchiestrukturen getroffen werden, ist eine Tatsache, die für viele nicht mehr lange hinzunehmen ist (...). Es gibt keine schlüssigen Argumente, die eine Weihe von Frauen unmöglich machen. Im Gegenteil: Auf dem letzten und schwersten Weg Jesu waren die Frauen dabei. Sie haben ihn bis zur Todesstunde begleitet und hätten ihm die letzte Ehre durch eine würdige Salbung zuteil werden lassen. Stattdessen durften sie die ersten Zeuginnen der Auferstehung werden. Das kann nicht einmal die männlich geprägte Erzählweise der Bibel wegretuschieren. Maria Magdalena als Apostelin der Apostel (...) ist eine klare Ansage für die Zukunft der Kirche, in der die Frauen gleichberechtigt sein müssen, wenn die katholische Kirche als Institution in der heutigen Zeit glaubwürdig sein und bleiben möchte. CHARLOTTE BRANDSTETTER, KEMATEN AM INNBACH

(...) Wann werden die verantwortlichen Männer hier endlich aktiv, denn dass sich was ändern muss, das liegt doch auf der Hand. Aber hier gehört viel Mut und Kraft dazu, dafür zu kämpfen. Im Zukunftsweg der Diözese gibt es, soviel ich weiß, hier

auch keine Initiativen, damit Frauen endlich in der Seelsorge auch höhere Aufgaben übernehmen dürfen bzw. können. Wenn dieses Thema ein Schwerpunkt des Zukunftweges wäre, dann wäre dieser auch richtig sinnvoll. PETER INZINGER, PFARRGEMEINDERATSOBMANN VON MARIA SCHARTEN

Versuchung Zu Leserbriefen in den Ausgaben 9 und 10 über die Vaterunser-Bitte „Und führe uns nicht in Versuchung“:

(...) Ohne etwas (im Vaterunser, Anm.) umschreiben zu wollen möchte ich doch auf Jak 1,13 hinweisen. „Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott (...) führt auch selbst niemand in Versuchung.“ „Führe uns in der Versuchung“ wäre eine Variante des Betens, die Verneinung im Lateinischen („et ne nos“) bleibt da aber unberücksichtigt. HELGA HERZOG, PER E-MAIL

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Gute Nacht

DENKMAL

Auf der „kleinen Burg“von Zagreb „Gornji Grad“ oder „Gradec“ heißt die alte Oberstadt der kroatischen Metropole Zagreb. Dort erinnern bis heute zweisprachige Straßennamen an die gemeinsame Zeit in der Monarchie. HEINZ NIEDERLEITNER

gab es in Graz und auch Gradec war befestigt. Zagreb in seiner heutigen Form entstand erst durch Zusammenschlüsse im 19. Jahrhundert. In der Doppelmonarchie ab 1867 gehörte Zagreb zur ungarischen Reichshälfte. Machen Sie mit: Zagreb hat auch eine alte deutsche Bezeichnung, die heute kaum mehr gebräuchlich ist. Wie lautet sie? Einsendungen bis 28. März an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 9: Die evangelischen Räte heißen Armut, Keuschheit und Gehorsam.

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Wenn die politische Schuldzuschieberei wegen des langsamen Impfens so weitergeht, werden die Politiker noch ihren Impftermin versäumen.

„Wir möchten als Kirche allen schwulen, lesbischen und in ihrer Sexualität unsicheren Menschen ein Willkommen und eine spirituelle Heimat in der Kirche anbieten.“ HERMANN GLETTLER, BISCHOF VON INNSBRUCK

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Dabei war Zagreb schon sehr lange mehrsprachig. Bis 1617 verteilten sich die 20 Stadträte zu gleichen Teil auf je fünf Vertreter der Kroatischsprachigen, Deutschsprachigen, Italienischsprachigen und Ungarischsprachigen. Die Stadt verteidigte bis Mitte des 19. Jahrhunderts Latein als „neutrale“ Sprache der Verwaltung. Der Name des alten Zagreber Stadtteils „Gradec“ bildet übrigens auch eine gewisse Verbindung zu einer österreichischen Landeshauptstadt: Graz geht auf das slowenische bzw. kroatische Wort „Gradec“ zurück, was so viel wie „kleine Burg“ bedeutet. Die

Zweisprachige Straßenbezeichnung in der Oberstadt von Zagreb. NIEDERLEITNER

Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend, so heißt es. In den letzten Jahren war es bei mir sicherlich weniger, da ich nur ungern schlafen ging. Nicht etwa, weil ich zu jenen gehöre, die fürchten, etwas zu verpassen, wenn sie schlafen. Oder denen der Tag einfach zu wenige Stunden hat und die nachts (weiter-)arbeiten, Wäsche waschen, fernsehen, spazieren gehen oder – bis vor gut einem Jahr – in der Disco die Sau rausließen. Nein, ich wusste einfach, ich werde am nächsten Tag total verkrampft und mit enormen Nacken- und Schulterschmerzen aufwachen. Grund: unbekannt. Seit Jahren probiere ich verschiedene Nackenstützkissen aus, habe Lavendelöl versprüht und Atemtechniken geübt. Zudem wurde mir ein Schlafzimmer komplett aus Zirbenholz sowie der Gang zum Psychotherapeuten empfohlen, aber einen letzten Versuch mit einem ganz speziellen Kissen wollte ich noch wagen. Das Ergebnis? Ich sage mal so: Die Worte „Gute Nacht“ haben seit zwei Wochen eine neue Bedeutung für mich. Ich habe mehr Energie, weniger Augenringe und sogar mein Lebenspartner sagt, ich sehe frischer aus. Und das nur, weil ich endlich gut schlafe.


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