KiZ-ePaper 01/2017

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Nr. 1 I 5. Jänner 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

Die Weihwasserflasche im Regal.

Segen für das Jahr

FRANZ LITZLBAUER

Eine Weihwasserflasche unter all den Wässerchen und Mitteln, mit denen man sich allerlei Unannehmlichkeiten vom Leib halten will. So hat es unser Fotograf in einem Kasterl entdeckt. Es ist das Wasser des Gottvertrauens, das da jemand gewissermaßen auf Vorrat zur Hand haben möchte. Daraufgeschrieben steht der entscheidende „Wirkstoff“ dieses Wassers: „Ich glaube“. Fehlt der Glaube, nützt auch eine volle Flasche nichts. Dieses Wasser des Gottvertrauens will beständig in Erinnerung rufen: Gott ist da. In der Freude, damit sie sich nicht loslöst vom Grund der Freude, im Schmerz als Trost, der neu hoffen lässt. Das Weihwasser steht für dieselbe Botschaft, welche die Sternsinger in diesen Tagen an die Türen schreiben: „C + M + B“ – „Christus segne dieses Haus.“ Die Menschen sollen den Segen nicht nur für sich selbst empfangen. Sie sollen füreinander ein Segen sein.

3 Im Gespräch. Gefahr von rechts. 7 Oberösterreich. Seit 30 Jahren Sternsinger. 8 Thema. Hass im Internet. 14 Bewusst leben. Gewissheit in der Schwangerschaft. 17 Neue Reihe. Die Botschaft der Engel. 20 Impressum.


2 Meinung KOMMENTARE

5. Jänner 2017

Appetit auf Frieden

Teure Mieten Während die Inflationsrate im November bei 1,3 Prozent lag, stiegen die Wohnungsmieten laut Statistik Austria um 3,9 Prozent. Da müssten Alarmglocken läuten, denn Steigerungen bei diesem Ausgabenposten treffen ärmere Menschen besonders hart. Rechtlich ist das Terrain schwierig: Sozialpolitik steht Eigentumsrechten gegenüber. Doch nicht nur die Arbeiterkammer weist auf das Problem hin. Auch eine Bausparkasse klagte jüngst über „Wohnungsnot im leistbaren Segment“. Die Einflussmöglichkeiten der Politik auf privatwirtschaftlichen Wohnbau haben Grenzen. Der Staat wird daher wohl um mehr finanzielle Stimulation des genossenschaftlichen Wohnbaus nicht herumkommen. HEINZ NIEDERLEITNER

Essen muss man, trinken, und atmen. Was lebt, braucht Nahrung. Tag für Tag. Beim Frieden ist es nicht anders. Wo Friede bloß geschlossen wird, ist bald Schluss mit dem Frieden. Das war ein großer Irrtum, dass man meinte, ein vor gut 70 Jahren von unseren Müttern und Vätern geschlossener Friede gelte ein für alle Mal. Besser als von einem Friedensschluss sollte man vom Beginnen des Friedens sprechen. Man muss ihn halten – und wachsen lassen. Nähren muss man ihn. Das neue Jahr möge friedlicher werden, wünschen viele. Man spürt, wie gebrechlich er geworden ist: wie ein appetitlos gewordener Mann, der auf Krücken geht. Feste Nahrung braucht der Friede. Das meint die wirtschaftliche Gerechtigkeit – dass man die Lebensmittel den Menschen nicht vorenthält oder gar wegnimmt – von den Rohstoffen bis zum Essen und Geld.

SUSANNE HUBER

Flüssige Nahrung, das ist der Wille. Der Friedenswille von damals reicht nicht mehr. Heute muss man ihn wollen. Man lebt ja auch nicht von dem, was man früher getrunken hat. Der Wille wiederum nährt sich aus Begegnung. Sie schafft dem Frieden Atemluft. Wie reich und schön die Welt auf einmal erscheint, wenn Fremde zu Vertrauten geworden sind. Friede führt heraus aus der Enge der Bunker. So pathetisch es klingt: Im Frieden wird Freiheit möglich – und Weite.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: BARBARA JATTA, DIREKTORIN VATIKANISCHE MUSEEN

An der Museums-Spitze

Armutsspirale

Barbara Jatta ist neue Direktorin der Vatikanischen Museen. Mit ihr steht erstmals eine Frau an der Spitze der päpstlichen Kunstsammlungen. SUSANNE HUBER

KNA

Botswana und die Inselstaaten Malediven, Kap Verde und Samoa haben etwas gemeinsam. Diese vier Länder zählen zu jenen, die es seit 1970 geschafft haben, nicht mehr auf der Liste der Staaten zu stehen, die zu den ärmsten der Welt gehören. Das ist eine extrem geringe Zahl, wenn man bedenkt, dass es insgesamt laut UNO 48 besonders arme Länder gibt. In diesen am wenigsten entwickelten Staaten, – darunter Angola, Afghanistan, Haiti und Bangladesh –, hat sich seit 1990 die Zahl der Armen „mehr als verdoppelt“, hieß es nun seitens der UNO. Um der Armutsspirale zu entkommen, ist ein weltweites Umdenken, unter anderem im wirtschaftlichen Bereich, dringend angesagt.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Vatikanischen Museen, die zu den größten der Welt zählen, ziehen jährlich sechs Millionen Besucher an. Seit 1. Jänner werden die päpstlichen Kunstsammlungen, die 1506 gegründet wurden, erstmals von einer Frau geleitet: der Kunsthistori„Die Türen der Vatikanischen Museen zu durchschreiten und ihre Kunstsammlungen zu betrachten, ist für Besucher ein wunderbares Privileg.“ BARBARA JATTA

kerin Barbara Jatta. Die 54-jährige Römerin war seit Juli 2016 Vize-Direktorin der Sammlungen und damit engste Mitarbeiterin von Antonio Paolucci (77), der die Vatikanischen Museen seit 2007 leitete. Der Stabwechsel von Paolucci war seit ihrer Berufung zur stellvertretenden Leiterin im Sommer erwartet worden. Offiziell wurde Barbara Jatta dann am 20. Dezember durch Papst Franziskus als Paoluccis Nachfolgerin ernannt. Karriere. Der Mutter von drei Kindern liegt die Kunst im Blut. Ihre russische Großmutter war Malerin, ihr Großvater ein römischer Kunsthistoriker. Barbara Jatta wurde am 6. Oktober 1962 in Rom geboren und studierte an der römischen Universität „La Sapienza“ Archivkunde und Kunstgeschichte, arbeitete von 1981 bis 1996 für das Nationale Grafik-Institut Italiens als Restauratorin und war in der Katalogisierung tätig. 1996 wurde sie Leiterin des Kabinetts für Drucke in den Vatikanischen Museen. In dieser Rolle war sie mit zuständig für Ausstellungen und Neuerwerbungen. 2010 ernannte Benedikt XVI. (2005–2013) sie zusätzlich zur Kuratorin der Drucke in der Vatikanbibliothek.


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Im Gespräch 3

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Gefahr von rechts Der Philosoph und Theologe Hans Schelkshorn gehört zu jenen, die am deutlichsten vor einer „Neuen Rechten“ in Europa warnen. Das Christentum soll nicht noch einmal zum Komplizen autoritärer Systeme in Europa werden. Interview: Matthäus Fellinger

Wen meinen Sie mit den „Neuen Rechten“ in Europa und in Österreich? Hans Schelkshorn: Den Kern der „Neuen

Und sehen Sie solche Tendenzen auch in Österreich? Schelkshorn: Es geht nicht nur um Tenden-

Rechten“ bilden die Front National, die niederländische Freiheitspartei von Geert Wilders, die Lega Nord, der Vlaams Belang und nicht zuletzt die FPÖ. Diese Parteien bilden seit 2016 eine eigene Fraktion „Europa der Nationen und der Freiheit“ im Europäischen Parlament. Zur Neuen Rechten zählen aber auch Parteien wie die Schweizerische Volkspartei (SVP) oder die AfD in Deutschland. Die Ideologie der Neuen Rechten ist inzwischen weit in christlich-konservative Par­ t­eien eingesickert. So ist nach Le Pen und Jörg Haider heute wohl Viktor Orbán, ein Christdemokrat, die zentrale Leitfigur neorechter Politik.

zen. Viktor Orbán verwirklicht in gewisser Hinsicht Jörg Haiders Vision einer Dritten Republik, die auf ethnischen Prinzipien aufbauen sollte. Die FPÖ hat daher Orbáns Verwirklichung eines „illiberalen Staates“ stets befürwortet. Bedenklich ist, dass auch Teile der ÖVP und der CSU sich von der autoritären Politik von Orbán offenbar nicht distanzieren können.

Sie haben die Positionen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán als „postfaschistisch“ bezeichnet. Woran machen Sie diese Beschreibung fest? Schelkshorn: Die faschistischen Bewegun-

gen im 20. Jahrhundert bekämpften die Demokratie im Namen einer rassistischen Ideologie. Im Unterschied dazu bekennen sich neorechte Parteien zwar zu Demokratie und Menschenrechten, sie stellen jedoch ihre eigene ethnische Idee von „Volk“ über die universellen Menschenrechte. Damit höh-

„Neorechte Positionen stehen zum Kern der christlichen Moral in einem offenen Widerspruch.“ len sie den demokratischen Rechtsstaat von innen her aus. Für Viktor Orbán sind die Menschenrechte „nette Sachen“ von zweitrangiger Bedeutung. Der westlichen Demokratie stellt er in aller Offenheit einen „illiberalen Staat“ gegenüber. Diese Ideologie bezeichne ich als „Postfaschismus“.

Was ist das Gefährliche an neorechter Politik? Schelkshorn: Das Gefährliche ist der Abbau

des demokratischen Rechtsstaates und die Errichtung eines autoritären Systems, wie wir dies derzeit in Ungarn und inzwischen auch in Polen anschaulich beobachten können. Da neorechte Parteien Demokratie und Menschenrechte nicht kategorisch ablehnen, bleibt vielen Menschen deren Bedrohung für die Demokratie verborgen. Darin liegt vielleicht die größte Gefahr. Der Bundespräsidentenwahlkampf zeitigte ein Buhlen um die christliche Wählerschaft. Wie passen neorechte Positionen und Christentum zusammen – oder nicht zusammen? Schelkshorn: Neorechte Positionen stehen

zum Kern der christlichen Moral in einem offenen Widerspruch. Denn die christliche Nächstenliebe bezieht sich nicht, wie neorechte Politiker immer wieder lauthals verkünden, auf den Nächsten, das heißt den Volksgenossen („Österreich zuerst“), sondern auf Menschen, die in Not sind, unabhängig davon, welchem Volk oder auch Religion sie angehören. Dennoch gibt es seit vielen Jahren Allianzen zwischen neorechten Parteien und (ultra-)konservativen christlichen Kreisen. Sie verbindet ein patriarchales Familienbild und die Sympathie für einen autoritären Staat. Die katholische Kirche in Österreich hat im Mariazeller Manifest 1952 ihre parteipolitische Unabhängigkeit festgehalten – und sich seither par-

DDr. Hans Schelkshorn ist Professor für Christliche Philosophie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien. privat

teipolitisch relativ neutral verhalten. Ein Kurs, der überdacht werden sollte? Schelkshorn: Die Kirchen haben nach 1945

ihre gesellschaftspolitische Aufgabe zu Recht auf Grundsatzfragen beschränkt. Da jedoch neorechte Ideologien die Grundsätze des demokratischen Rechtsstaates aushöhlen, muss die parteipolitische Neutralität der Kirchen ernsthaft überdacht werden. Die Kirchen sollten einerseits in der Verteidigung der liberalen Demokratie eindeutig Stellung beziehen und andererseits die Pervertierung christlicher Moral durch neorechte Bewegungen in aller Entschiedenheit zurückweisen. Nur so kann verhindert werden, dass das Christentum am Beginn des 21. Jahrhunderts erneut zum Komplizen autoritärer Systeme in Europa wird.

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XX Am Di., 10. Jänner, 19 Uhr, spricht Dr. Schelkshorn an der Katholischen Privatuniversität Linz bei der „Severinakademie“ des Forums St. Severin über „Allianzen zwischen Christentum und neorechten Parteien in Europa” (19 Uhr).


4 Lebendiges Oberösterreich

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Weihnachtsfeier der Höheren landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt (HLBLA) St. Florian mit Oberösterreichs Kirchenspitzen

Kinderschuh-Glaube ist zu wenig Zwei Kurzvorträge und Schülerfragen zum Christsein in der heutigen Zeit gingen dem „Weihnachtsgottesdienst“ an der HLBLA St. Florian voran. Die Verbindung von Denken und Beten machte diese Veranstaltung zu einer besonderen Weihnachtsfeier. Josef Wallner

Mit Diözesanbischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner hatten die mehr als 270 Schüler/innen der HLBLA zwei hochkarätige Referenten vor sich. Der erste Teil der Weihnachtsfeier war als ökumenische Begegnung gestaltet, die unter dem Thema stand „Christsein heute – mehr denn je!?“. Hier an der Schule lernen sie vieles über die Nahrung für den Leib, erklärte Scheuer. Aber auch die Seele braucht Nahrung, erinnerte er seine jungen Zuhörer/innen. Die Seele ernährt sich vom Staunen über die Schönheit, von der Freundschaft, der Freude an der Gemeinschaft, der Solidarität vom Gebet und dem Wort Gottes. Beten ist das Atemholen für die Seele, so der Bischof: „Wen wundert es, dass wir aus dem letzten Loch pfeifen, wenn wir uns keine Zeit zum Atemholen nehmen?“ Von einem Schüler gefragt, wie er zum Islam steht, antwortete der Bischof: „Es ist nicht sinn-

Diözesanbischof Manfred Scheuer (links) und Superintendent Gerold Lehner (rechts) standen den Schüler/innen der HLBLA St. Florian Rede und Antwort. Ihr Religionslehrer Josef Nöbauer (Mitte), moderierte das Gespräch. KIZ/JW

voll, im Islam den Gegner zu sehen, die Begegnung mit Muslimen soll uns Anstoß sein, uns auf unseren eigenen Glauben zu besinnen.“ Was hindert uns, in der Heiligen Schrift zu lesen, den Sonntagsgottesdienst zu besuchen? Oder uns über unseren Glauben zu informieren, wie wir es in allen anderen Lebensbereichen auch tun, so Bischof Scheuer: „Glaube bleibt oft in den Kinderschuhen stecken und verliert dadurch seine Kraft.“

Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Kirche A. B. Oberösterreich, betonte mit Blick auf die Jugendlichen: „Ich wünsche mir, dass das Christentum nicht Nebenprodukt ist, sondern dass es seine Kraft entfaltet, damit in unserer Gesellschaft und in uns Neues wächst.“ Gerade von Christus können wir lernen, was wir in der Gesellschaft vielfach verlernt haben: Mensch zu sein, ­betonte Lehner.

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DAnk Hunderte Schüler/innen haben sich in der Vorweihnachtszeit für Menschen eingesetzt, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Ein Danke an alle engagierten Jugendlichen. n FS Bergheim – Feldkirchen. Das „Projekt Gemeinsam“ am Feldkirchner Wochenmarkt ist bereits zur Tradition geworden. Schüler/innen und Lehrkräfte der Fachschule Bergheim sowie Mitarbeiter und Besucher der Tagesstruktur Feldkirchen (Institut Hartheim) verkauften kürzlich am Wochenmarkt Kekse, Kuchen, selbst gebastelte Dekoartikel, Geschenke und vieles mehr. Der Verkaufserlös von 2.200 Euro ging an Vertreter des Institu-

Privat Haijes

tes Hartheim, das die Tagesstruktur Feldkirchen betreibt. n Kirchdorf an der Krems. ­Die Schülerinnen der 5. Klasse Ethik des BRG/BORG Kirchdorf sammelten bei Supermärkten Lebensmittel für den „Lebensmittelladen“ in Kirchdorf. Mit Plakaten machten die Schü-

ler/innen aufmerksam, dass in Kirchdorf rund 250 Personen pro Woche im „Lebensmittelladen“ einkaufen. Grund dafür ist ihr geringes Einkommen. Dank des Einsatzes der Jugendlichen und der Großzügigkeit der Bevölkerung, die einen Teil ihres Einkaufs verschenkte, konnten dem Lebensmittelladen eine große Menge an Nahrungsmitteln übergeben werden.


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Lebendiges Oberösterreich 5

Wilhelm Molterer, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, war zu Gast an der Körnerschule

„Eine Asylbehörde für die EU“ Ex-Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP) diskutierte mit Schüler/innen der Körnerschule in Linz über die Zukunft der EU. Paul Stütz

Wenn Wilhelm Molterer wenig überraschend sagt, dass „wir die EU brauchen“, rennt er in der Körnerschule mit ihrem wirtschaftlichen Zweig offene Türen ein. „Unsere Schüler sind überzeugte Europäer“, stellt Lehrerin Eva Danninger schon vor der Diskussion im Gespräch mit der KirchenZeitung klar. Für Wilhelm Molterer genügt eine Begründung pro EU jedenfalls nicht bloß aus der Vergangenheit heraus. „Wir müssen die Frage stellen, welche Aufgaben die EU der Zukunft hat“, betont der ehemalige Vizekanzler. „Europa muss sich sicherheitspolitisch auf eigene Füße stellen“, ist eine seiner Lehren aus der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten. Eine EU-Asylbehörde schon 2017. Antworten muss die EU laut Molterer auch auf die Herausforderungen der Asylpolitik schaffen. „Nicht jeder EU-Staat soll ein eigenes Asyl-Verfahren führen“, meint Molterer. Es gebe zu viel nationalstaatliche Egoismen, wobei der geschäftsführende Direktor der

Diskutierten über die Zukunft der EU: Schülervertreter/in Nadine Krenner, Philipp Reisinger und Nikolaus Neuweg (von links) mit Wilhelm Molterer. KIZ/PS

Europäischen Investitionsbank zugibt: „Als ich in der Bundesregierung war, hätte ich das vielleicht anders gesehen.“ Er fordert die Einführung einer europäischen Asylbehörde, möglichst bald schon im Jahr 2017. Besonders in Afrika müsse Europa zudem sein Hilfsengagement verstärken. Wirtschaftspolitisch setzt Molterer auf den Abbau von Bürokratie. Eine wirtschaftliche Dynamik will er durch die Europäische Investitionsbank schaffen. „Hätten wir die Probleme in der Wirtschaft nicht, dann wäre unsere Bank

nicht notwendig. Wir arbeiten quasi daran, dass wir überflüssig werden.“ Mit einem weiteren Punkt lässt Molterer an der Körnerschule aufhorchen. Er hält eine deutliche Anhebung des Pensionsantrittsalters um einige Jahre für sinnvoll. Damit stößt er bei den Schülervertretern auf Verständnis, wie sie nach der Diskussion der KirchenZeitung erklären. „Ich glaube, dass wir uns überhaupt auf empfindliche Einschnitte bei unserer Pension einstellen müssen“, meint Schulsprecher Philipp Reisinger.

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DAnk n Körnerschule – Linz. Etwa 830 Geschenke für Kinder in schwierigen Verhältnissen erbrachte die Aktion „Weihnachten für alle“ im Gymnasium Linz – Körnerstraße. Mit den von Eltern, Schüler/innen sowie Lehrkräften gespendeten Büchern, Kleidungsstücken und Spielen wurde ein ganzer Klassenraum belegt. Dort konnten Mitarbeiterinnen des Kinder- und Jugendheims in der Johannesgasse, des Mutter-Kind-Hauses, der Dompfarre, der Stelzhamerschule sowie der Flüchtlingshilfe der Diakonie (im Bild eine Mitarbeiterin) für ihre Kinder und Jugendlichen passende Geschenke aussuchen. Initiatoren der Aktion sind das Ehepaar Martina und Bruno Hundertpfund. Sie wurde gemein-

Privatl privat

sam mit dem Lionsclub Linz-Danubius, der Direktion und der Schülervertretung organisiert. n Kreuzschwestern Linz. Einer der Erwin-Wenzel-Preise 2016 ging an Victoria Gabriel und Eva Haslinger von der HLW für Kommunikations- und Mediendesign des Schulvereines der Kreuzschwestern

Linz. Die beiden Absolventinnen aus dem letzten Maturajahrgang bekamen die Auszeichnung für ihre Arbeit „An Jugendliche gerichteter Internetauftritt und Werbefilm zur Unterstützung der gemeinnützigen Organisation ,Alalay‘ für Straßenkinder in Bolivien“. Webauftritt und Film abrufbar unter: http://www.ksl.mediendesign.eduhi.at/ alalay/fav/


6 Oberösterreich Dank

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Linzer Schülerin gewann bei Jugendfilmfestival 1. Preis

Filmtalent räumt bei Festival ab Die 19-jährige Lea Bouchal aus Luftenberg gewann das internationale Jugendfilmfestival „Camera Zizanio“ in Pyrgos, Griechenland.

Machen sich stark für Fairtrade: Religionslehrerin Maria Führer-Lettner mit engagierten Schülerinnen. schule

Fairer Handel an der Schule Der Weltladentag an der Landwirtschaftlichen Fachschule Mauerkirchen hat einen Rekordumsatz von 730 Euro verzeichnen können. Die Schule beteiligt sich h ­ euer zum vierten Mal an dieser oberösterreichweiten Aktion. Mit dem Verkauf von fairen Süßigkeiten durch das schulische „Weltladen-Team“ und dem Handel von Produkten bei der „Langen Nacht der Schule“ kann wieder ein schöner Betrag an eine Schule in Ghana geschickt werden.

Die Maturantin der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz erhielt den 1. Preis für ihren Kurzfilm „Getting in and letting go“ in der Kategorie der 17- bis 20-Jährigen. Im Stil von Musikvideos beschäftigt sie sich mit dem schmalen Grat zwischen Liebe und Obsession. Sie hat sich damit gegen zahlreiche Konkurrenz durchgesetzt. Insgesamt waren

1400 Videos aus 40 Ländern eingereicht worden. Vier Schülerinnen und drei Absolventinnen der Schule nahmen an dem Jugendfilmfestival teil und drehten dort im Rahmen des „Mythos-Projektes“ in international zusammengewürfelten Teams Videos zu aktuellen Themen. „Das Festival bietet eine exzellente Möglichkeit für unsere ­Schule und unsere Schülerinnen, sich national und international zu positionieren“, meint dazu HBLA-Videolehrer Robert Hinterleitner, der vor Ort ein Filmteam betreute.

Welser Gymnasium hilft in Indien Das Gymnasium Wallererstraße in Wels kümmert sich seit Jahrzehnten darum, dass Kinder in der südindischen Stadt Bangalore die Schule besuchen können. Im heurigen Jahr ist das Schulprojekt mit 1.500 Euro von der Baufirma Gerstl unterstützt worden. Die Bäckerei/Konditorei Klausmayr aus Krenglbach und der Welser Kinderarzt Rudolf Angermayr haben ebenso je 500 Euro beigetragen.

Preisträgerin Lea Bouchal.

Schule

Muslime und Christen in Bad Hall

Um den Frieden beten Am 19. Dezember 2016 fand in der Stadtpfarrkirche Bad Hall das zweite ökumenische Friedensgebet statt. Helfen indischen Kindern: Rudolf Angermayr, Ulrike Moser (Projektleitung BRG Wallererstraße), Daniel und Andrea Klausmayr (von links). Schule

Gegen Gewalt an Frauen Vier Schülerinnen der HLW der Don Bosco Schulen in Vöcklabruck organisierten im Rahmen ihrer Diplomarbeit ein wohltätiges Galadinner im Restaurant „Zur Brücke“. In Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus Vöcklabruck und dem Kinderschutzzentrum Impuls Vöcklabruck führten sie ihr Projekt „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ durch. Beim Dinner gab es eine Lesung des Schauspielers Franz Froschauer. 1.359 Euro kamen für das Frauenhaus und das Kinderschutzzentrum zusammen.

Mustafi Binur – Vertreter der islamischen Glaubensgemeinschaft Linz, und P. Johannes Czempirek, Stadtpfarrer von Bad Hall, eröffneten gemeinsam das Gebet mit dem Anliegen, dass die Menschenwürde jedes Menschen an erster Stelle steht, egal aus welchem Land der Mensch kommt. „Toleranz und Offenheit hat unser Gebet geprägt, indem wir die Buntheit der verschiedenen Glaubensrichtungen hervorgehoben haben“, berichtet Pastoralassistentin Elisabeth Seidlmann. Am Ende des gemeinsamen Betens um den Frieden für die Welt gin-

Mustafi Binur und P. Johannes eröffneten das Friedensgebet. pfarre

gen die Menschen mit einem kleinen Licht nach Hause, um im Kleinen den Frieden zu leben. „Weihnachten wurde hier gelebt durch die gegenseitige Wertschätzung der verschiedenen Religionen, Kulturen. Dafür bin ich dankbar, dass dies ein großes Anliegen vieler Menschen ist“, so Seidlmann.


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Pfarren & Regionen 7

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Erwachsene Sternsinger in Altenberg

Sternsinger aus Leidenschaft Nicht nur Kinder sind zwischen Weihnachten und Dreikönig als Sternsinger unterwegs. In mehreren Pfarren schlüpfen auch Erwachsene in die Rolle der Weisen aus dem Morgenland. Leo Hirtenlehner aus Altenberg bei Linz ist sogar seit 30 Jahren der Melchior. Schon in seiner Kindheit war Leo Hirtenlehner als Sternsinger unterwegs. Als Erwachsener hat er in der Pfarre Altenberg wieder damit angefangen. Seit 1987 schlüpft er in die Rolle des Melchior. Er ist damit das längst dienende Mitglied einer Erwachsenen-Sternsingergruppe in Altenberg. Das gemeinsame Singen macht Leo Hirtenlehner, der vor seiner Pensionierung als Betriebsschlosser gearbeitet hat, ebenso Freude wie die Begegnung mit den Menschen. „Der wohltätige Sinn der Aktion gefällt mir besonders“, erzählt Hirtenlehner. Er erlebt Menschen in der Pfarre als sehr gastfreundlich. Zu Mittag wird meist in einem der Bauernhäuser gegessen. Viele kredenzen für die erwachsenen Sternsinger außerdem Schnäpse. „Da kommt es schon vor, dass wir einmal ablehnen müssen“, sagt Hirtenlehner. Singen in 40 Häusern. Die Gruppe rund um Hirtenlehner schafft etwa 40 Haushalte an einem Tag. Bis zu zehn Stunden sind sie täglich unterwegs, um den Leuten mit ihrem dreistimmigen Gesang eine Freude zu machen. Obwohl die Routine schon groß ist, nehmen die erwachsenen Sternsinger die

Langjährig als Sternsinger-Gruppe unterwegs: Karl Mayr, Pfarrer Hubert Puchberger, Johannes Lackinger Leo Hirtenlehner (von links). Privat

Vorbereitung nicht auf die leichte Schulter. „Wir proben nach wie vor jedes Jahr“, berichtet Hirtenlehner, dem ein Ereignis besonders in Erinnerung geblieben ist. „Einmal sind wir direkt nach einer Hausgeburt als Sternsinger dazugekommen. Da sind uns allen Tränen in den Augen gestanden, das werde ich nie vergessen.“ P. Stütz

Sternsingeraktion 85.000 Sternsinger/innen ziehen in königlichen Gewändern durch ganz Österreich. Über 500 Sternsingerprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika werden jährlich finanziert und eine Million Menschen mit den Spenden direkt erreicht. www.sternsingen.at

HAK/S Traun

n Nationen präsentieren sich bei Schulfest. Zum Abschluss des heurigen Kalenderjahres gab es an der HAK/S Traun ein Fest „30 Nations – 1 Family“. Jede Nation konnte sich präsentieren, einige haben es getan: ob Bosnier, Afghanen, Albaner oder Türken und natürlich auch Österreicher. Entstanden ist ein buntes, dynamisches, kreatives Bild der HAK/S-Traun-Familie. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Sozialmanagementunterrichts organisiert. Vida und Mahla (zwei afghanische Mädchen) haben dabei das Projektmanagement übergehabt.

Stenogramm Wallfahrt rund um Steyr. Bereits zum sechsten Mal findet im Jänner 2017 die geführte Christkindlwallfahrt statt. Von Christkindl aus geht es nach Garsten, wo der Bauherr der Christkindler Kirche Anselm Angerer damals Abt des Benediktinerstiftes war. In der ehemaligen Stiftskirche lauschen die Pilger dem Klang der Orgel. Anschließend geht es entlang der Enns nach Steyr zur Stadtpfarrkirche. Die letzte Etappe führt zurück nach Christkindl. In der Wallfahrtskirche gibt es ein kleines Konzert zum Abschluss. Termine: Fr., 7., 14., 21. und 28. Jänner 2017. Beginn ist jeweils um 13 Uhr. Kosten: 10 Euro pro Person. Gehzeit: ca. 2,5 Stunden, Dauer gesamt: ca. 4,5 Stunden. Die Anmeldung ist bis einen Tag vorher im Tourismusverband Steyr unter Tel. 07252/532 29 erforderlich. Musik in Marchtrenk. Seit 14 Jahren werden die „SEI SO FREI“-Messen der Katholischen Männerbewegung am dritten Adventsonntag musikalisch in besonderer Weise gestaltet. Gerhard Hubmer hat diese Form der Messgestaltung ins Leben gerufen. Robert Hewald kümmert sich um die kompositorische Ausführung der Lieder samt Regieanweisung für die Musiker – und stellt dazu auch seine Anlage zur Verfügung. Die Gruppe um Gerhard Hubmer und Robert Hewald hat dieses Jahr Lieder von Cat Stevens ausgewählt. Jedes der Lieder beinhaltet eine Botschaft, die berührt: Der Wunsch nach erfülltem Leben, nach Geborgenheit und Frieden ist immer direkt oder zwischen den Zeilen zu hören – und zu spüren. Für das Eingangslied wurde das Lied „Peace Train“ – Friedenszug – gewählt. Der Friedenszug, der überall hinkommen, dessen Rattern und Knattern lauter und lauter werden soll – und auf den möglichst viele aufspringen sollen.


8 Thema

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Hass und Falschmeldungen: Internetforen als „Müllkübel“ Ob Hasspostings oder Falschinformationen, spätestens mit dem US-Wahlkampf sind die Probleme der Diskussionsforen und Sozialen Medien im Internet sichtbar geworden. Diese Medien werden zwar auch oft im positiven Sinne genutzt. Die missbräuchliche Verwendung hat aber politische und gesellschaftliche Folgen. Der Kommunikationswissenschaftler Rudolf Renger regt angesichts dessen an, die Betreiber der Plattformen in die Verantwortung zu nehmen. Heinz Niederleitner

Im Zug: Zwei junge Menschen, vermutlich Studenten, unterhalten sich. Sie: „Wenn ich ein Kind bekomme und Dich bitte, Taufpate zu werden, trittst Du dann wieder in die Kirche ein?“ – Er: „Da musst Du für mich den Kirchenbeitrag der vergangenen Jahre nachzahlen.“ – Sie: „Muss man wirklich nachzahlen für die Zeit, in der man ausgetreten war?“ – Er: „Ja, was glaubst Du denn?“ – Zunächst die Richtigstellung: Für die Zeit, in der man ausgetreten war, muss man nicht nachzahlen. Das ist nur ein Gerücht, das man gelegentlich hört und in Internetforen findet – obwohl offizielle Websites das klarstellen. Einfach Gerüchten glauben und sie weiterverbreiten, egal ob sie stimmen: Das ist mit den sogenannten „Sozialen Medien“ (social media, siehe Kasten) leicht geworden. In der Flüchtlingskrise kursierte die Handy-Geschichte, wonach Hilfsorganisationen Flüchtlingen Handys samt Gebühren bezah-

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Renger leitet die Abteilung Journalistik am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg. privat

len. Trotz vieler Richtigstellungen taucht das immer wieder auf. Und im Dezember kamen Menschen auf die Finanzämter, weil in Plattformen behauptet worden war, es sei zu wenig Familienbeihilfe ausbezahlt worden. Gefühle. „Postfaktisch“ nennt man dieses Phänomen. Der Begriff wurde zum Wort des Jahres 2016 gekürt: Fakten sind nicht mehr wichtig, es geht um Gefühle – und nicht um die guten: Hasspostings sind ein weitverbreitetes Phänomen. In der vermeintlichen Anonymität des Internets glauben Menschen, man könne unflätige Beschimpfungen oder Rassismus verbreiten. „Das Internet hat sich nicht nur zu einem gigantischen Archiv des Wissens und der Informationen für das Alltagsleben, sondern in mancher Hinsicht leider auch zu einem großen Müllkübel entwickelt“, sagt Rudolf Renger, Professor am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg. Dabei war das Internet einst das Hoffnungsmedium, wo jeder gleichberechtigt zur Diskussion beitragen kann. „Man ist mit großer Naivität davon ausgegangen, dass sich alle Web-User einer gewissen Ethik verpflichtet fühlen. Das ist offensichtlich nicht der Fall“, sagt Renger. „In den klassischen Medien kontrollieren Journalisten als ‚Schleusenwächter‘ (Gatekeeper), welche Informationen im Medium Platz finden. Gute Journalisten prüfen das verantwortungsbewusst, professionell und an ethischen Standards orientiert. Dafür wurden ja die Journalisten-Kodizes mit ihren Leitlinien entwickelt“, sagt der Journalis-

mus-Experte. „In den ,Sozialen Medien‘ im Internet gibt es diese Kontrolle nicht.“ Vertrauensverlust. Während im Internet die Schleusen für Falschmeldungen und Hass geöffnet sind, muss der Schleusenwärter Journalismus harte Angriffe im Internet einstecken: „Lügenpresse“ heiß es dann. „Dass der professionelle Journalismus so stark an Vertrauen verliert, hat damit zu tun, dass die jüngere Generation und die Anhängerschaft populistischer Bewegungen immer weniger oder gar keine klassischen Medien mehr nutzen“, sagt Renger. „Das wird dann missbraucht: Donald Trump ist von den professionellen Redaktionen kritisch behandelt worden. Aber er selbst setzt via Twitter immer wieder zu Rundumschlägen an. Er oder auch populistische Bewegungen wie Pegida in Deutschland brauchen keinen Journalismus mehr, um ihre Anhänger zu erreichen. Vor allem junge Internet-User scheinen nicht mehr zwischen Informationen aus Facebook oder etablierten Medien unterscheiden zu können. Also können gezielt Falschmeldungen gestreut werden.“ Fünfte Macht. Damit gerät aber ein wichtiger Bestandteil der Demokratie in Bedrängnis: Die Kontrolle der Mächtigen durch die Medien, die sogenannte Vierte Macht (neben Exekutive, Legislative und Judikative). Bei allen Problemen, die es im Journalismus auch gibt, ist klar: Ohne ihn hätte es die Aufdeckung vieler Skandale nicht gegeben. „Mittlerweile spricht man schon von der


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Thema 9

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Zur Sache „Soziale Medien“ Als „social media“ werden Plattformen im Internet bezeichnet, die den Austausch zwischen einzelnen und/oder mehreren Nutzern (Usern) ermöglichen. Alle User sind theoretisch gleichgestellt: Jeder kann sowohl Sender als auch Empfänger sein. Einen einzelnen Beitrag nennt man „Posting“. Bekannte Plattformen sind Facebook, WhatsApp, Twitter oder Instagram.

Immer mehr Menschen sind zum Beispiel über Handys in sozialen Netzwerken unterwegs. inkje/photocase.de

Fünften Macht der ‚Sozialen Medien‘ und diese Macht wird eben häufig leider auch missbraucht“, sagt Rudolf Renger. Verantwortung. „Das Problem ist, wie man die ‚Sozialen Medien‘, hinter denen große Internetkonzerne stehen, dazu bringt, sich demokratiepolitischen Verpflichtungen zu unterwerfen und Verantwortung für den Inhalt zu übernehmen. Derzeit ziehen sie sich ja oft auf das Argument zurück, dass sie nur die technischen Möglichkeiten anbieten, aber nichts mit dem Inhalt zu tun haben. Hier bildet sich derzeit gerade ein Netzwerk, das diese Verantwortung einfordern will: Über das EU-Parlament, das deutsche Justizministerium und Österreichs Medienminister Drozda“, erklärt der Wissenschaftler. Zwar gibt es schon Filter in den ‚Sozialen Medien‘. Nur greifen sie zum Teil spät und die Gewichtung der Werte ist eigenartig: Obenohne-Bilder verschwinden schnell, Gewaltdarstellungen bleiben lange im Netz. Vor Weihnachten hat Facebook ein Meldesystem für „fake news“ angekündigt. Wie effektiv das sein wird, bleibt abzuwarten. Als positives Beispiel nennt Renger etwa die Community Manager großer Konzerne: Das sind professionelle Prüfer von Postings. Allerdings müsse das finanziert werden und es brauche die Bereitschaft der Internetkonzerne: Denn Einschränkungen bedeuten ein Minus bei den Finanzen. Die Konzerne seien börsennotiert und deshalb stark finanzwirtschaftlich orientiert. „Wir sehen durch die ‚Sozialen Medien‘ eine Entwicklung weg von

Glaubwürdigkeit, Objektivität und Wahrhaftigkeit. Das wird ersetzt durch Gier nach Aufmerksamkeit, Skandalisierung, Emotionalisierung, Personalisierung und Verkaufbarkeit. ‚Gute‘ fake news haben mehr Reichweite als Tatsachen.“ Meinungsfreiheit. Ein Argument von Social-Media-Betreibern, warum sie nicht gerne in Inhalte eingreifen würden, ist die Meinungsfreiheit, immerhin ein Menschenrecht. Renger differenziert: „Ist das Meinungsfreiheit, wenn ich jeden beschimpfen kann, wie ich will? Für mich ist das nicht Meinungsfreiheit. Denn die hat auch etwas mit Moral und ethischen Grundeinstellungen zu tun, die derzeit stark wegbrechen.“ Damit ist auch das zweite große Problem der ‚Sozialen Netzwerke‘ angesprochen: das der Gefühlsebene. Hier greifen zum Teil schon Social Bots ein: Computerprogramme, die als menschliche Poster auftreten und Stimmungen beeinflussen. Hinter Postings müssen gar keine Menschen mehr stehen. Einsamkeit. Doch schon bei den „echten“ Hasspostern reichen die Probleme weit: „Wir brauchen uns nichts vormachen: Es gibt die Phänomene der Internetsucht und sehr viel Einsamkeit in unserer Gesellschaft – auch innerhalb von Familien. Die meisten Hassposter sind Männer, die viel Zeit haben und ihr halbes Leben im Internet verbringen“, sagt Renger. Womit bei aller Technikorientierung richtig bleibt, dass man auch bei den Menschen ansetzen muss.

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„Fake news“ Als „gefälschte Neuigkeiten“ werden bewusst platzierte Falschmeldungen in „Sozialen Medien“ bezeichnet. Die Gründe für dieses Vorgehen reichen von politischer Beeinflussung über wirtschaftliche Verkaufsinteressen bis zu (politischer) Satire, die aber für die Zielgruppe als solche erkennbar ist. Laut einer Studie des Pew-Instituts vom Februar 2016 beziehen 62 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner Nachrichten aus den „Sozialen Medien“. Einer der am weitest verbreiteten „fake news“ im USWahlkampf war die falsche Nachricht, der Papst würde Donald Trump unterstützen.

Chancen Die Kirche betont neben den Gefahren in den „Sozialen Medien“ stets, dass man sie auch positiv nutzen kann. 32 Millionen Menschen verfolgen beispielsweise die Kurzmeldungen, die Papst Franziskus über seinen Twitter-Account versendet. In den sozialen Netzwerken versuchen kirchliche Einrichtungen, vor allem Jugendliche zu erreichen.


10 Panorama stenogramm

Josef Krainer jun. und Karl Golser. Moschitz (Wikicommons CC BY 3.0) / Diözese Bozen-Brixen)

Todesfälle. Am Heiligen Abend starb der frühere Bischof von Bozen-Brixen, Karl Golser, im Alter von 73 Jahren. Der Moraltheologe war 2009 zum Bischof geweiht worden, hatte aber bereits 2011 das Amt wegen einer schweren ParkinsonErkrankung zurücklegen müssen. Am 30. Dezember verstarb der frühere steirische Landeshauptmann Josef Krainer junior im 87. Lebensjahr. Neben seiner politischen Laufbahn wurde kirchlicherseits auch gewürdigt, dass er 1956 bis 1962 Generalsekretär der Katholischen Aktion Steiermark gewesen war. Rückkehr. Außenminister Sebastian Kurz hat der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände zugesichert, dass sich Österreich für die freiwillige Rückkehr christlicher Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien einsetzt. Es gelte nun dafür zu sorgen, dass die Voraussetzungen für den Schutz und eine sichere Rückkehr gegeben seien, sagte Kurz. Österreich hat heuer den Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) inne. Familie. Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) wünscht sich 2017 eine „Evidenz-basierte“ Familienpolitik. Ganz oben auf der KFÖPrioritätenliste steht eine Kinderkostenstudie, die auf den Haushaltsbüchern repräsentativ ausgewählter Familien basieren soll. Die Daten seien wichtig für die Berechnung der Unterhaltshöhe oder die Höhe der Familienbeihilfe.

5. Jänner 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirchliche Vorschau

2017 bringt PGR-Wahl und Wechsel bei den Bischöfen Nicht nur die Katholiken sind heuer zur Wahl von rund 30.000 Pfarrgemeinderäten aufgerufen. Auch Papst Franziskus wird voraussichtlich personelle Entscheidungen für Österreichs Kirche treffen. Am 19. März ist es nach fünf Jahren wieder soweit: In den rund 3000 römisch-katholischen Pfarren Österreichs wählen die Katholik/innen ihre Vertreter für die Pfarrgemeinderäte. Gleichzeitig bahnen sich in zwei Diözesen Veränderungen an der Spitze an: Seit dem Wechsel von Bischof Manfred Scheuer nach Linz (17. Jänner 2016) ist der Bischofsstuhl in Innsbruck vakant. Die Prozesse zur Nachbesetzung durch Papst Franziskus laufen. In der Diözese St. Pölten ist

Entscheidungen des Papstes erwartet.

Pater Georg Sporschill referiert heuer bei der Österreichischen Patoraltagung. Archiv

Reuters

die einjährige Amtszeitverlängerung von Bischof Klaus Küng abgelaufen und die Nachfolgersuche im Gange. Möglicherweise wird es sogar eine dritte Bischofsernennung geben, denn Salzburgs Weihbischof Andreas Laun wird 75 Jahre alt und Erzbischof Franz Lackner hat wiederholt betont, er wünsche sich wieder einen Weihbischof. Ökumenisch richtet sich die Aufmerksamkeit auf das Gedenkjahr „500 Jahre Reformation“. Österreich-Höhepunkt ist ein Reformationsfest der evangelischen Kirche auf dem Wiener Rathausplatz am 30. September. Überraschungen? Weltkirchlich könnte 2017 ein ruhiges Jahr werden – oder aber ein überraschendes. Besondere Großereignisse sind keine geplant. In Vorbereitung auf eine Bischofssynode 2018 zur seelsorglichen Begleitung junger Katholik/innen soll heuer ein weltweites Meinungsbild ähnlich wie vor den beiden letzten Synoden zu Ehe und Familie erhoben werden. Ein Fragenkatalog soll an Bischofskonferenzen, Diözesen und weitere kirchliche Institutionen geschickt werden. Aus den bevorstehenden weltkirchlichen Geburts- und Gedenktagen sticht der 90. Geburtstag des emeritierten Papstes Benedikt XVI. am 16. April hervor. kathpress/nie

Auf den Spuren des „unerkannten Jesus“

Kirchenbeitrag wird einfacher absetzbar

Den „vielfältigen Spuren Jesu“ auch in gegenwärtiger Zeit nachzugehen, steht im Mittelpunkt der heurigen Österreichischen Pastoraltagung von 12. bis 14. Jänner im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil. Es gehe darum, Jesus „neu wahrzunehmen und dabei Inspiration für unsere pastoralen Engagements zu finden“, heißt es in der Einladung. Vorträge halten unter anderem der Jesuit und engagierte „Engel der Straßenkinder“ Pater Georg Sporschill und die Tübinger Theologin Johanna Rahner.

Wer ab 2017 seinen Kirchenbeitrag bezahlt, dem wird dessen steuerliche Absetzbarkeit automatisch ermöglicht. Kirchlicherseits wird die absetzbare Höhe an die Finanzbehörden übermittelt. Für die Steuerzahler ist in Bezug auf den Kirchenbeitrag künftig nichts mehr zu tun. Er erhält im Folgejahr automatisch die Steuergutschrift. Wer gegen die Datenübermittlung ist, kann diese bei der Kirchenbeitragsstelle untersagen, damit entfällt jedoch die Absetzbarkeit. Aber Achtung: Für Beiträge aus dem Jahr 2016 ist heuer noch ein normaler Antrag zu stellen!

XX Informationen und Anmeldung unter: www.pastoral.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

5. Jänner 2017

Auf der indonesischen Insel Flores freuen sich auch die Karmeliten über viele junge Kandidaten.

Missio/Zerche

Hilfe für Priesterkandidaten weltweit Über 80.000 Priesterstudenten und hunderte Priesterseminare in den ärmsten Diözesen der Welt werden von Missio, den Päpstlichen Missionswerken, unterstützt. Beim Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Jänner wird in Österreichs Pfarren traditionell bei den Kollekten für Missio gesammelt.

Ein Beispiel für die Unterstützung ist die indonesische Insel Flores. Indonesien ist zwar das Land mit der zahlenmäßig größten muslimischen Bevölkerung der Welt, doch auf Flores sind mehr als 90 Prozent der zwei Millionen Inselbewohner katholisch. In der kirchlichen Hochschule in der größten Inselstadt Maumere werden laut

Papst Franziskus zum Jahreswechsel

„Krebsgeschwür Terrorismus“ Die Ansprache des Papstes beim ersten Angelusgebet des Jahres 2017 war vom Terroranschlag in Istanbul in der Silvesternacht geprägt: „Ich bitte Gott um die Unterstützung aller Menschen guten Willens, die mutig die Ärmel hochkrempeln, um das Krebsgeschwür des Terrorismus anzugehen“, sagte Papst Franziskus am 1. Jänner, der gleichzeitig der katholische Weltfriedenstag ist. Bei dem Angriff auf die Silvesterfeier in einem der größten Nachtclubs von Istanbul waren mindestens 39 Menschen getötet

worden. In einem Bekennervideo stellte die Terror-Organisation „Islamischer Staat“ die Attacke als gezielten Angriff auf Christen dar. Rund um den Jahreswechsel hatte der Papst aufgerufen, das Gefühl der Zusammengehörigkeit gegen Leere und Einsamkeit zu stärken. Auch Arbeitsplätze insbesondere für junge Menschen sprach er an. In der Weihnachtsansprache vor Kurienmitarbeitern hatte er seine Reformen verteidigt und „böswillige Widerstände“ angesprochen.

Missio Österreich aktuell 834 Priesterkandidaten ausgebildet. Doch viele von ihnen können nur mit Unterstützung von Missio studieren, denn sie stammen oft aus kinderreichen Familien. Nicht wenige der Seminaristen wollen später als Missionare in andere Länder geschickt werden. XX Informationen unter: www.missio.at

Weltkirche Getötete Seelsorger/innen. Nach Angaben des Vatikan sind 2016 weltweit mindestens 38 katholische Seelsorger/innen (Priester, Ordensleute und Laien) gewaltsam ums Leben gekommen. Die meisten von ihnen wurden Opfer von Raubüberfällen. Es ist aber auch von einer größeren Dunkelziffer auszugehen. Papstbesucher. Zu öffentlichen Veranstaltungen mit dem Papst wie Audienzen kamen 2016 knapp vier Millionen Besucher/innen in den Vatikan. Rund 15.000 junge Menschen kamen beim Jahreswechsel zum Taizé-Jugendtreffen nach Riga. Prior Frère Alois sagte, die Herausforderungen des Flüchtlingsstroms seien nur im persönlichen Kontakt mit den Flüchtlingen lösbar. KNA


Sonntag

Taufe des Herrn – Lesejahr A, 8. Jänner 2017

Gott gibt Kraft für den Dienst am Menschen Die Taufe Jesu ist ein Zeichen der Solidarität des Gottessohnes mit den Menschen: Jesus taucht ganz ein in ihre Wirklichkeit, auch in die Untiefen und Abgründe, in die Schuld, in die sich die Menschheit verstrickt hat. Und er spürt den heiligen Geist auf sich herabkommen, der ihm die Kraft gibt, diese Schuld zu tragen.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Jesaja 42,5a. 1–4. 6–7

Apostelgeschichte 10,34–38

Matthäus 3,13–17

So spricht Gott der Herr: [...] Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln. [...] Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.

Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus; dieser ist der Herr aller. Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.


Wort zum Sonntag

Geerdet und gehimmelt

Fotolia

Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern

Im Evangelium zum Fest der Taufe Jesu begegnen wir Jesus am Jordan, an einem „Tiefpunkt“, fast 400 Meter unter dem Meeresspiegel – dort, wo Menschen ganz unten sind, wo sie sich und ihr Leben ehrlich anschauen, wo sie umkehren wollen. Bei diesen Menschen findet Jesus Leid und Trauer, Hoffnung und Glauben. Mit beiden Beinen steht er auf dem Boden der Realität, mitten unter all diesen Menschen. Dort wird Jesus getauft, wie alle anderen auch. Und plötzlich wird sein innerster Beweggrund, der Ursprung und Zielpunkt für sein Leben und Handeln klar sichtbar: eine lebendige, kraftvolle Verbundenheit mit seinem himmlischen Vater. Eine Beziehung, die so lebendig, leicht, frei, sanft und doch kraftvoll ist wie der Flug einer Taube. Eine Beziehung, die auf der Zusage ruht: Du bist geliebt. Dieses Geliebtsein gibt Jesus die Kraft, für andere da zu sein. Er steht mit beiden Beinen im Leben und ist mit seinem ganzen Herzen bei Gott. Er ist geerdet und „gehimmelt“. Stehen auch Sie mit beiden Beinen im Leben? Sind Sie geerdet und „gehimmelt“? Wo ist Ihr Herz? Können Sie Ihre Gottesbeziehung klar sehen und auch ins Wort bringen? Wie kann man eine Beziehung und ihr Wesen beschreiben, erklären und mitteilen? Vielleicht in Bildern. Im Evangelium ist es das Bild der Taube, die von oben herabkommt. Anders die Bildworte in einem Kinderbuch: „Bis zum Mond und wieder zurück habe ich dich lieb!“ Was sind Ihre Worte?

Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck! Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern, der Herr über gewaltigen Wassern. Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht, die Stimme des Herrn voll Majestät. Der Gott der Herrlichkeit donnert. In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott! Der Herr thront über der Flut,

Zum Weiterdenken Wie würde ich Gottes Beziehung zu mir beschreiben? Und meine Beziehung zu ihm? Lebendig, kraftvoll wie Wasser, stark und beständig wie ein Baum, oder … Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und finden Sie Ihr persönliches Bild, das Sie ins Jahr 2017 begleiten möchte. Irene Weinold Referentin für Exerzitien im Alltag in der Diözese Innsbruck; verheiratet und Mutter von drei

der Herr thront als König in Ewigkeit.

Kindern.

Aus dem Antwortpsalm 29

u sonntag@koopredaktion.at

Die Autorin erreichen Sie unter


14 Bewusst leben

5. Jänner 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Medizin begleitet uns ein Leben lang. Schon während der Schwangerschaft werden Mutter und Kind regelmäßig untersucht. Doch sind die

Chinakohlsalat mit Buchweizen 4 Personen einfach

30 Minuten + Zeit zum Einweichen vegetarisch

Zutaten 120 g Buchweizen 500 g Chinakohl 1 kl. rote Zwiebel Salz 5 bis 6 EL Erdnussöl (kalt gepresst) Für die Marinade: 3 bis 4 EL Apfelessig 3 bis 4 EL Erdnussöl (kalt gepresst) Salz, schwarzer Pfeffer

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Zubereitung Buchweizen in kaltem Wasser 1 Stunde einweichen. Beim Chinakohl Strunk entfernen und Blätter in 0,5 cm dicke Streifen schneiden. Zwiebel schälen, in feine Streifen schneiden und zum Chinakohl geben. Eingeweichten Buchweizen abseihen, in kochendem Wasser 1 bis 2 Minuten weich kochen und abseihen. Zwei Drittel davon zum Chinakohl geben. Zutaten für die Marinade verrühren, über den Chinakohl geben und 30 Minuten ziehen lassen. In der Zwischenzeit restlichen Buchweizen in einer beschichteten Pfanne in Erdnussöl knusprig rösten, auf Küchenpapier abtropfen lassen und noch lauwarm salzen. Über den Salat streuen und sofort servieren. XX Tipp: Der Salat passt gut zum Schweinebraten oder gebratenem Fisch. XX Die Jahreszeiten Kochschule – Winter. Band 1 der vierteiligen Reihe. Richard Rauch, Katharina Seiser, Brandstätter Verlag, Wien 2016, Hardcover, 248 Seiten, € 34,90.

gesammelten Daten für Ärzt/innen und Eltern immer ein Gewinn? Darüber diskutierten drei Wissenschafter aus Medizin und Philosophie. christine grüll

Ist Gewissheit ein D

as Kind hatte keine Bauchdecke. Es musste sofort nach der Geburt operiert werden. Die Mutter und die Geburtshelfer/innen wussten schon vorher von der nötigen Operation – dank der Untersuchungen während der Schwangerschaft. „Die Tests werden durchgeführt, um die Geburt für ein Baby optimal vorbereiten zu können“, sagt Peter Oppelt. Der Vorstand des Kepler-Universitätsklinikums für Gynäkologie in Linz untersucht Frauen ab der zehnten Schwangerschaftswoche. Im Rahmen der MutterKind-Pass-Untersuchungen werden die Föten von Kopf bis Fuß vermessen. In den meisten Fällen ist alles in Ordnung. Doch was ist, wenn das Kind eine körperliche oder geistige Behinderung hat oder nicht lebensfähig ist?

Die Frage nach dem Lebensrecht. Die Untersuchungen vor und während einer Schwangerschaft und die Konsequenzen für Eltern und Mediziner/innen waren Thema einer Diskussion an der Johannes Kepler Universität. Dabei ging es nicht nur um medizinische Möglichkeiten, es wurden auch ethische Fragen gestellt. Im Fall der schweren Behinderung eines Kindes sollten Ärztinnen und Ärzte die richtigen Worte finden, um mit den Eltern die weitere Vorgehensweise zu besprechen: Wollen sie das Kind mit seiner Behinderung annehmen oder wollen sie sich – je nach Grad der Be-

hinderung – für die Abtreibung, also bewusst für die Tötung des Kindes entscheiden? Oder entscheidet sich die Mutter dafür, das Kind bis zur Geburt auch mit dem Wissen auszutragen, dass es nicht lebensfähig ist? „Letztlich liegt die Verantwortung bei den Eltern, die sich der moralischen Frage stellen müssen: Wie schätze ich das Lebensrecht des Kindes ein?“, sagt der Philosophie-Professor Michael Fuchs von der Katholischen Privatuniversität Linz. Professionelle Gesprächssituation. Damit die Eltern zu einer Entscheidung gelangen, mit der sie auch später in Frieden leben können, ist eine professionelle Gesprächssituation notwendig. Doch gerade hier gibt es in Österreich noch großen Bedarf: Es ist nach wie vor nicht selbstverständlich, dass Psycholog/innen in die Gespräche eingebunden sind. Manche Eltern, die ohne ausreichende Vorbereitung plötzlich vor dem Befund stehen, dass ihr Kind eine Behinderung hat, hätten den Test im Nachhinein lieber nicht gemacht, berichtet Hans-Christoph Duba, der das Institut für Medizinische Genetik am Kepler-Universitätsklinikum leitet. EIne Form der Selektion. „Das frühzeitige Wissen von etwas, das man nicht ab­ändern kann, ist nicht immer ein Gewinn“, meint


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Alltag 15

5. Jänner 2017

Verstehen und verstanden werden

Das Paar im Dialog Judith und Marco kommen zu mir in die Paarberatung. „Wir reden ständig aneinander vorbei“, beginnt Judith, worauf Marco kontert: „Mit dir kann man ja nicht reden, du wirst gleich so emotional!“

Fotolia.com/Victoria M

Gewinn? Michael Fuchs. Grundsätzlich aber stimmt er mit den beiden Medizinern überein: Für Paare mit erkennbarem Risiko beziehungsweise mit einer Risikoschwangerschaft ist Gewissheit ein Gewinn. Doch nicht jede Frau hat die Möglichkeit, Gewissheit zu erlangen, und das hat finanzielle Gründe. Manche Untersuchungen sind nur für Frauen über 35 Jahren kostenlos. „Eine 23-Jährige mit wenig Einkommen kann sich zum Beispiel die kostenpflichtigen Tests nicht leisten“, sagt Peter Oppelt, „diese Form der Selektion ist ein gesellschaftspolitisches Problem.“

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Zusammenarbeit im Sinne von Medizin und Ethik (v. l. n. r.): Univ.Prof. Dr. Franz Gruber, Rektor Katholische Privatuniversität Linz (KU), Univ.Prof. Dr. Peter Oppelt, Kepler-Universitätsklinikum (KUK), Univ.Prof. Dr. Petra Apfalter, Vize-Rektorin Johannes Kepler Universität Linz (JKU), Univ.Prof. Dr. Meinhard Lukas, Rektor JKU, Univ.Doz. Dr. Hans-Christoph Duba, KUK, Univ.Prof. Dr. phil. Michael Fuchs, KU. KiZ/CG

Offenbar ist die Kommunikation bei diesem Paar in eine Sackgasse geraten. Schuld daran sind Unterschiedlichkeiten: Frauen sind anders, Männer auch. Das mag nach Schwarz/Weiß klingen, tatsächlich haben wir es mit nicht zu unterschätzenden Hürden in der Verständigung zu tun. • Männer benützen häufiger eine Berichtssprache (kurz, sachlich), Frauen eine Beziehungssprache (Gefühle, Stimmungen). • Für Frauen ist das Reden eher dazu da, um Verbindung herzustellen. Männer lieben es, Worte zur hieb- und stichfesten Argumentation zu gebrauchen. • Frauen wollen Gemeinschaft (und Übereinstimmungen) herstellen, Männer eine Position beziehen und verteidigen. • In kritischen Situationen suchen Männer rasch nach Prob­ lemlösungen, Frauen wollen sich der Zusammengehörigkeit vergewissern. Wie gelingt Verständigung? Ich glaube, indem wir diese Unterschiedlichkeiten akzeptieren. Da kommt der erste Satz im Eheversprechen zum Tragen: „Ich nehme dich an als meine Frau/ meinen Mann ...“ Wir müssen nicht gleich sein, um einander verstehen zu können. Dann schauen wir darauf, wodurch sich die Kommunika­tion von zufriedenen und unzufriedenen Paaren unterscheidet: Unzufriedene Paare kommunizieren oft negativ: Kritik, Abwertungen, verächtliche Bemerkungen, Zurückweisungen, Kränkungen, Rückzugsverhalten. Verbale Äußerungen sind häufig mit nonverbalen negati-

ven Botschaften gekoppelt, wie abgewandte Haltung beim Reden, kein Blickkontakt, zwischen „Tür und Angel“. Zufriedene Paare zeichnen sich durch einen positiven Umgang aus: Einfühlungsvermögen, aktives Zuhören, mehr versöhnende, die Kommunikation erleichternde Gesten und Handlungen. Was es braucht. Mann und Frau möchten spüren, dass sie für den anderen wichtig sind. Das wird durch die Art und Weise, wie sie miteinander reden, miteinander umgehen, deutlich. Wenn man jemanden lieben kann oder wenn wir uns geliebt fühlen, gelingt es uns besser zu verstehen, was der andere uns zu verstehen geben möchte. Die Tiefe des Verstehens liegt in der versöhnten Verschiedenheit. Die entsteht, wenn Paare das „Umerziehungsprogramm“ ad acta gelegt und sich gegenseitig akzeptiert haben mit ihren Eigenarten. Vorwürfe sind eingefrorene Bedürfnisse. Bevor ich dem anderen etwas vorwerfe, schaue ich nach, welche eigenen Bedürfnisse zu kurz kommen. Statt: „Du hörst mir nie zu!“, könnte das heißen: „Ich möchte von dir gehört und ernst genommen werden.“ Manche Paare reden nicht mit-, sondern gegeneinander. Wenn ich den anderen als Gegner bekämpfe und nur darauf aus bin, die Diskussion zu gewinnen, sollte ich besser einen Sparringpartner nehmen. Wahrscheinlich ist es wichtiger, einander zu trauen als einander zu verstehen. Mit Judith und Marco mache ich selbst ein Coaching und rate ihnen, ein Kommunikationstraining für Paare zu besuchen. Diese Trainings werden von der katholischen Kirche in verschiedenen Bildungshäusern angeboten und zeigen nachhaltige Wirkung. albert feldkircher


teletipps Sonntag

8. bis 14. Jänner 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

8. jänner

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Ritterkapelle in Haßfurt, Bistum Würzburg, mit Pfarrer Stephan Eschenbacher. „Wer getauft ist, sieht den Himmel offen.“ ZDF 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Kirchen und Religionen, national und international. ORF 2 20.15  Das Geheimnis der Bergkräuter (Dokumentation). Kräuter stehen hoch im Kurs – ob in der Medizin, naturnahen Heilverfahren, in Küche und Kosmetik oder als bewusstseinserweiternde Präparate. Besondere Beachtung finden die Kräuter, die in oft nur schwer zugänglichen Höhenlagen wachsen und denen aufgrund der klimatischen Bedingungen, unter denen sie sich behaupten müssen, ungewöhnliche Kräfte zugeschrieben werden. ServusTV Montag

9. jänner

12.05  Jakob der Letzte (Literaturverfilmung, A/BRD, 1976). Ein durch und durch aufrechter Bauer weigert sich, seinen Hof aufzugeben, und widersetzt sich damit als letzter in seinem Dorf den Interessen der Vertreter der Forstwirtschaft. Damit beschwört er eine Katastrophe herauf. Verfilmung eines im Jahre 1887 veröffentlichten Romans, deren Trauer über den Verlust einer idyllischen „alten Welt“ teilweise sozialromantische Züge annimmt. ORF III 20.15  Über Österreich – Juwele des Landes (Dokumentation). In faszinierenden Lichtstimmungen führt Georg Riha die Flugkamera über die schönsten Berge, Täler und Seen des Salzkammerguts. ORF III Dienstag

10. jänner

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Mütter in Schande. In Marokko gelten uneheliche Mütter als Huren und ihre Kinder als unerwünschte Bastarde. Doch die junge Marokkanerin Hafida trotzt diesem bitteren Vorurteil und kämpft erfolgreich für die Rehabilitierung lediger Mütter. ORF 2 Mittwoch

11. jänner

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Vorhaben, Durchhalten oder Scheitern – Warum wir uns mit guten Vorsätzen so schwertun. Warum versuchen wir immer wieder, zum Beginn eines neuen Jahres unser Leben umzukrempeln? BR

So 12.55  Kalender, Kulte und Kulturen. Ein Erdumlauf um die Sonne dauert genau 365,242198 Tage. 1582 ließ Papst Gregor die Umlaufzeit auf beachtliche 26 Sekunden genau berechnen, und der Kalender der Maya weist eine Abweichung von nur 7 Sekunden auf. Die Dokumentation untersucht, was die Menschen früher vom Kosmos wussten. ORF III

Mo 17.35  Der Duft des Orients – Die Weihrauchstraße. Weihrauch ist der Wundsaft eines knorrigen Wüsten-Baumes. Heute sind die meisten der alten Karawanenwege verweht. Dieter Moor folgt den Spuren dieses gleichermaßen mythischen wie aromatischen Rauchs auf einer der ältesten Karawanen-Handelsstraße der Geschichte. ORF III

Foto: ORF/Vaughan Video Production

20.15  Erlebnis Bühne (Konzert). Live aus Hamburg: Die Eröffnung der Elbphilharmonie. Nach fast zehn Jahren Bauzeit öffnen sich zum ersten Mal die Türen des neuen musikalischen Wahrzeichens Hamburgs – der Elbphilharmonie – im Rahmen eines zweitägigen Eröffnungskonzerts. ORF III 20.15  Phoenix (Drama, D, 2014). Eine Frau kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg mit schweren Gesichtsverletzungen aus dem KZ nach Berlin zurück und sucht nach einer kosmetischen Operation ihren Ehemann. Der erkennt sie aber nicht. Dichte Literaturverfilmung, die sich dem Umgang mit dem Holocaust im Nachkriegsdeutschland mit den Mitteln der (Kino-)Mythen nähert. arte 22.15  Die zwölf Geschworenen (Gerichtsfilm, USA, 1957). Zwölf Geschworene ziehen sich nach einem Mordprozess zur Beratung zurück. Der Fall scheint klar. Hervorragend besetzt, gespielt und fotografiert. ServusTV Donnerstag

12. jänner

13.45  Namenstage im Jänner (Magazin). Die Sendung stellt Heilige in Biografie, Legende und Brauchtum vor: Agnes, Severin, Vincentius und den seligen Englmar. ARD-alpha 20.15  Mythen-Jäger (Dokumentation). Das gelobte Land. Der Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Übergabe der Zehn Gebote am Berg Sinai zählen zu den bekanntesten Kapiteln der Bibel. Nun soll eine neue Route des Exodus entdeckt worden sein. Sie führt nicht über die Sinai-Halbinsel, sondern durch die Arabische Wüste und das Rote Meer am Golf von Akaba. ZDFinfo

Freitag

Foto: Telepool/HR/SWR/Lambert

13. jänner

9.40  Fast vergessen – Handwerkliches Erbe (Magazin). In Perlesreut, in der Nähe von Passau, werden in einem Familienbetrieb noch Zigarren von Hand gerollt. ServusTV 21.15  Schatzkammer Alpen (Dokumentation). Unsere Alpen sind eine wahre Schatzkammer. Denn unter den Wurzeln der Berge schlummern wertvolle Ressourcen. Rudi Simek ist dafür durchs Land unterwegs auf der Suche nach diesen Schätzen. Stets mit einem Augenzwinkern, ob in den Mythen nicht doch ein Kern Wahrheit steckt. ServusTV Samstag

14. jänner

15.25  Das Glas Wasser (Historienfilm, D, 1960). Eine Hofintrige im alten England (1710) nach dem gleichnamigen Lustspiel. Als ironisch geformte Theateraufführung mit glänzender Spiel- und eleganter Regiekunst bereitet der heiter-stilisierte Film ein ungetrübtes Vergnügen. ORF III 16.55  „RuheZeit“ – Entschleunigung im Hinteren Bregenzerwald (Dokumentation). Vorgestellt werden innovative Unternehmer, die verschiedenste Angebote zum Abschalten anbieten. ORF III 23.35  Wort zum Sonntag von Alfred Buss, Unna. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Franz Küberl, ehem. Präsident der Caritas Österreich. Graz. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Foto: Neuhold Zwischenruf von Prof. Susanne Heine, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Ein Panorama mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Schwarzach, Vorarlberg. Der Kirchenchor singt die St. Canisius-Messe. So 10.00, Ö2. Foto: wikimedia/riedrich Böhringer Matinee. Richard Strauss: Tod und Verklärung, Tondichtung für großes Orchester op. 24; Gioacchino Rossini: Stabat mater für Soli, gemischten Chor und Orchester. So 11.03, Ö1. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von JanHeiner Tück, Autor, Theologe und Universitätslehrer. „Ein dunkles Leuchten.“ Spuren der Transzendenz in der Gegenwartsliteratur. Mo–Sa 6.57, Ö1. Betrifft: Geschichte. Eintreten, Austreten und zurück. Glaubenswechsel von Juden und Christen in Wien. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Apropos Musik. James Morris zum 70. Geburtstag. Ausschnitte aus Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Giuseppe Verdi, Richard Wagner, Jacques Offenbach u. a. Di 15.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. 1917 – Schlüsseljahr der Weltgeschichte. Mi 21.00, Ö1. Logos – Theologie und Leben. ‚„Selbst Luther war kein Einzelfall.“ Die Reformatoren neben dem Reformator. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Schriftsteller und Bibel.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

5. Jänner 2017

Engel verkünden

Fürchte dich nicht! Viel war im Advent und in der Weihnachtszeit von Engeln in den Lesungen die Rede. Doch was hat es mit diesen Wesen auf sich? Unsere Serie geht dieser Frage nach. „Fürchte dich nicht!“ ist die zentrale Botschaft des Verkündigungsengels. Wie groß ist oft auch mein Wunsch, diesen Satz gesagt zu bekommen: „Fürchte dich nicht!“ Aber ist er auch für mich, für uns bestimmt? „Fürchte dich nicht! Dein Gebet ist erhört worden“, sagt der Engel zu Zacharias. Zu Maria kommt der Engel ebenfalls mit den Worten: „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.“ Auch dem Josef erscheint der Engel des Herrn im Traum und sagt: „Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen.“ Und draußen auf dem dunklen Feld, nach der Geburt Jesu, trat ein Engel zu den Hirten, und wieder heißt es: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude.“ Unzweifelhaft zählt „Fürchte dich nicht!“ zu den schönsten Sätzen der Bibel. Diese Worte kommen – wie die Engel – aus einer „anderen Welt“, „vom Himmel her“, und treten ganz überraschend und unerwartet in unsere Welt ein. Engel haben immer etwas „auszurichten“. Engel stehen im Dienst. Nach dem heiligen Augustinus ist „Engel“ eine Bezeichnung für eine Aufgabe, nicht für ein Wesen. So ist die Hauptaufgabe der Engel, Boten (Verkündiger) zu sein. Ein Bote ist jemand, der die Botschaft in sich aufnimmt, sich auf den Weg macht und sich vor diejenige Person hinstellt, der er die Botschaft ausrichten soll. Er überreicht keinen Brief, sondern steht ganz im Dienst dessen, was er zu verkünden hat.

Die Botschaft der Engel Teil 1 von 4 CHRISTINE GRUBER-REICHINGER IST PASTORALASSISTENTIN IN HÖHNHART UND ARBEITET IM BIBELTEAM DER DIÖZESE LINZ MIT.

Im Traum kündigt ein Engel dem Joachim die Geburt von Maria an.

Im Lukasevangelium kommt der Verkündigungsengel Gabriel zu Zacharias und Maria, um ihnen die Geburt ihrer Söhne mitzuteilen. Gabriel heißt übersetzt: „Mann Gottes“ oder „Gott ist stark“. Gott zeigt seine Kraft in dem neuen Leben, das der Engel verheißt. Engel teilen Botschaften Gottes mit. Ein Engel ist jemand, der oder die dem Menschen eine göttliche Botschaft mitteilt, überbringt, und dadurch etwas in ihm bewirkt, in ihm in Gang setzt. Dabei lautet der Beginn immer: „Fürchte dich nicht!“ Boten Gottes wollen die Angst beruhigen, die Unsicherheit nehmen, Mut machen und vor allem Vertrauen fördern. Gerade da, wo Menschen vor ausweglosen Situationen stehen, wo etwas notwendig wird, das aus eigener Kraft nicht zu schaffen ist, wo etwas Neues entsteht, da erscheint in biblischen Erzählungen oft ein Engel. Erst wenn die Angst genommen ist, kann etwas in Bewegung

GIOTTO DI BONDONE/WIKICOMMONS

kommen, in Gang gesetzt werden – im Menschen, den die Botschaft betrifft, sowie in seiner Umgebung. Engel verbinden Himmel und Erde. Durch Engel wird etwas von der Wirkkraft Gottes erfahrbar: Sie stehen für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und den Menschen. Gott reicht in den Engeln in unsere alltägliche Wirklichkeit hinein und zeigt uns auf menschliche Weise seine Nähe. Engel sind also NachrichtenBringer, die uns auf Gott verweisen, unseren Blick auf das Geheimnis Gottes öffnen. Sie möchten Gottes Botschaft in unseren Herzen verankern. Wohlwollend und beschützend stehen sie zur Seite, bereichern das Leben und schenken uns – ja uns, dir und mir – immer wieder neu Gottes Zusage: „Fürchte dich nicht!“

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18 Termine namenstag

Mag. Reinhold Hofstetter ist Geschäftsführer der KirchenZeitung Diözese Linz. Privat

Reinhold (7. Jänner) Eigentlich sollte ich Christian heißen. Der Impfpass war bereits entsprechend ausgestellt. Meine Eltern haben sich dann aber für Reinhold entschieden. So wurde kurzerhand der Name händisch ausgebessert. Reinhold ist ein eher seltener Name. Er leitet sich aus den Wörtern ragin (Rat, Beschluss), waltan (walten, herrschen) und hold (geneigt, zugetan) ab. Namensgebend ist der heilige Reinhold von Köln. Er hat tatkräftig am Dombau mitgewirkt und ist aufgrund seiner handwerklichen Tätigkeit der Schutzpatron der Steinmetze, Maurer und Bildhauer. Mit ritterlicher Vergangenheit (Neffe von Karl dem Großen) wurde er im Zuge des Dombaus zum Mönch. Dieser Spagat zwischen Planer und Umsetzer sowie das Verbinden von Weltlichem und Spirituellem imponiert mir. Beides ist mir als Christ sehr wichtig. Meinen Eltern bin ich für ihre Spontaneität bei meiner Namensgebung dankbar. Den alten Impfpass besitze ich übrigens immer noch. Reinhold Hofstetter

5. Jänner 2017

Freitag, 6. jänner XX Altenhof. Norain – Acoustiv Power Music, Hits from Woodstock up to now, Wintergarten Café Hausruckwald, assista das Dorf Altenhof, 19 Uhr, mit Harry Ahamer & Franky Mair. XX Kremsmünster. Missa Sancti Nicolai in G-Dur, Hob.XXII:6, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Missa pastoralis in C, Augustin Holler, Konventkirche der Barmherzigen Brüder, 9.15 Uhr, Chor der Kirche der Barmherzigen Brüder Linz, Maria Kammerer, Orgel, Ltg.: Ingrid Zittmayr. XX Linz, Karmelitenkirche. ­Missa ad imitationem carminum Natalis Domini, Advent- und Weihnachtslieder-Messe, Uraufführung, Psalm 72, Versikel aus dem WO op. 11, 2011, Motette, op. 26, Memoriare, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli, Collegium Tibiarum Carmeli, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. XX Linz, Mariendom. Missa in GDur, KV 140, W. A. Mozart, 10 Uhr, Domchor, Orchester und ­Solisten der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber und Heinrich Reknagel, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Vöcklamarkt. Kommt, wir eilen nach Bethlehem, Alfred Hochedlinger, moderne Lieder zu Hl. 3 Könige, Pfarrkirche, 10 Uhr, Jugend, Jugendchor, Jugendorchester und Chor der Pfarre, Ltg.: Christian Köpfle. XX Wilhering. Missa Sanctorum Apostolorum C-Dur, Valentin Rathgeber, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering.

Sternbauer, Pastoral­assistentin. XX Linz, Mariendom. Motetten zum Fest, 10 Uhr, Vokalensemble Voices, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Spital a. Pyhrn. 2. Krippensingen, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX Wels, Herz Jesu. Kindermesse mit Kindersegnung, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst mit Familiensegnung, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Zwettl a. d. Rodl. Familienkino, Ernest & Celestine, Pfarrheim, 16 bis 17.30 Uhr.

samstag, 7. jänner XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt, Der Sehnsucht auf der Spur, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier, 16.30 Uhr, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-Jesu-Kirche, mit Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Wien-Gumpendorf, Zelebrant und Predigt: Mag. Michael Münzner.

Mittwoch, 11. Jänner XX Bad Ischl. Ich bitte nicht um Wunder, sondern um die Kraft für den Alltag, SinnQuell-Gesprächstermin, Pfarrheim, 15 bis 17 Uhr und nochmals von 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Angelika Wiesauer. XX Linz. Perlen des Lebens, monatliches Treffen der Kath. Männer­ bewegung, Diözesanhaus, 19.30 Uhr, Anmeldung im Büro: Tel. 0732/76 10-34 61. XX Linz. Der Johannesweg, Vortrag, Kolpinghaus, 19 Uhr, mit Dr. Johannes Neuhofer. XX Mauthausen. Unser Land zwischen Angst und Solidarität, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof.

sonntag, 8. Jänner XX Freistadt. Tu deiner Seele Gutes, meditativer Abendgottesdienst, Mut zur Lücke, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, Sigrid Etzlsdorfer, Gestaltung, Irmi

Montag, 9. Jänner XX Braunau. Flucht und Migration – schaffen wir das? Zwischen Ärger und Zuversicht!, Vortrag und Diskussion, Aula der HTL, 19.30 Uhr, Ref.: Univ. Prof. Dr. Paul M. Zulehner. XX Braunau. Erschöpft? Verschnaufpausen im (Arbeits-)Alltag, Workshop-Reihe, Treffpunkt mensch & arbeit, 19.30 bis 21 Uhr, Anmeldung: Tel. 07722/656 32, E-Mail: mensch-arbeit.braunau@dioezese-linz.at. XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. Dienstag, 10. Jänner XX Linz. 19. Severin-Akademie, Allianzen zwischen Christentum und neorechten Parteien in Europa, Katholische Privat-Universität Linz, 19 Uhr, Ref.: a.o. Univ.Prof. DDr. Hans Schelkshorn.

KirchenZeitung Diözese Linz

DDr. Paul Michael Zulehner. XX Weibern. Mit meinem Gott kann ich Mauern überspringen, Junge Kirche im KIM-Zentrum, Junge Menschen arbeiten und gestalten kreativ den Weg ihrer spirituellen Berufung für junge Menschen, KIM-Zentrum, Grub 1, 18 Uhr, Ltg.: Erwin Wiesinger und Gabi Pfeferle. Donnerstag, 12. Jänner XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Ignatiushaus, Eingang: Domgasse 3, Seiteneingang, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. Freitag, 13. Jänner XX Altenberg. Filmabend, Feuerherz, Die Reise der jungen Awet, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Linz. Eine recht jauchzende Freude, Young Classics, Brucknerhaus, Mittlerer Saal, 19.30 Uhr. Samstag, 14. Jänner XX Linz, Friedenskirche. Festkonzert, 30 Jahre musica sacra Linz, ­Werke von Karl Jenkins, 19.30 Uhr, Muezzin, Die neuen Wiener ­Stimmen, Ltg.: Christoph Wigelbeyer, Oö. Landesjugendchor, Ltg.: Alexander Koller, Orchester der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Dirigent: Andreas Stoehr. XX Losenstein. Pfarrball, Live-Musik, große Tombola, Schätzspiel, Mitternachtseinlage, Cocktailbar, Pfarrsaal, 20.30 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Pfarrball der Vogelweide, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. Sonntag, 15. Jänner XX Katsdorf. Messe mit Über­ setzung in Gebärde, Pfarr­kirche, anschließend Agape, 9 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa, Ich stund an einem Morgen, Jacobus Gallus, Vokalensemble der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Maria Schmolln. Pfarrcafé und EZA-Verkauf, Altenheim Maria Rast, 9 bis 12 Uhr. XX Schlägl. Choralamt, Proprium „Omnis terra, Stiftskirche, 10 Uhr.

Ausstellung – Flohmarkt XX Bad Leonfelden. Oberösterreichs bedeutsamster Jugendstilkünstler Leopold Forstner, 70 neu entdeckte großflächige Zeichnungen aus den Jahren 1917 und 1918 mit Film und Präsentation des revitalisierten Bürgerspitals, Bürgerspital, Eingang Hauptplatz 19, Fr., 6. 1., 14.30 Uhr, Familienführung „Fleißbild, Rohrstab, Eselsbank“, Oö. Schulmuseum, Fr., 6. 1. und Sa., 7. 1., jeweils 14 und 15.30 Uhr. XX Leonding. Ausstellung, Michael Blümel­ huber, Visionär und Wegbereiter, Turm 9, Stadt­museum, bis 28. 1., Öffnungszeiten: Do. bis

Sa., 13 bis 18 Uhr, feiertags geschlossen, Finissage: Mi., 25. 1., 18.30 Uhr. XX Linz. Japanische Farbholzschnitte aus der Privatsammlung, Ukiyo -e hanga - H ­ olzschnitte von Bildern der fließenden Welt, Galerie-halle Linz, Ottensheimer Str. 70, bis 10. 3. 2017, Mi., Do.: 10 bis 14 Uhr, und nach telefonischer Vereinbarung, Tel. 0676/320 70 82. XX Schärding. Eine Stadt in Farben, Ausstellung in den Räumlichkeiten von Schärding ­Tourismus an der Alten Innbrücke, bis 31. 1. 2017, Mo. bis Fr., jeweils von 9 bis 12 Uhr und 13 bis ­

17 Uhr. XX Steyr. Bücherflohmarkt, Bücherfundgrube, evangelische Kirche Steyr, So., 8. 1., 11 bis 12.30 Uhr. XX Thalheim b. Wels. Ursula Buchart, Stop and go, Ausstellung, Museum Angerlehner, bis 29. 1. 2017, Fr. bis So., 10 bis 18 Uhr. XX Thalheim b. Wels. Lichtjahre, Rupprecht Geiger, Hellmut Bruch, Inge Dick, Gerhard Frömel, Ausstellung, Museum Angerlehner, Große Halle und Obergeschoß, bis 26. 2. 2017, Fr. bis So., 10 bis 18 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

5. Jänner 2017

Liturgie

bildung Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Wie schmeckt dir Gott?, Salesian­ischer Besinnungstag 2017, Sa., 21. 1., 9 bis 17 Uhr, Anmeldung erbeten, Begl.: P. Sebastian Leitner OSFS. Tragwein, BH Greisinghof  07263/860 11-3 XX Wach auf und träum, Einladung zu Traumzeiten!, Fr., 20. 1., 18 Uhr bis So., 22. 1., 13 Uhr, Ltg.: Astrid Mahrle.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Gewaltfreie Kommunikation, Vertiefung 2, Fr., 20. 1., 16 bis 21 Uhr, Sa., 21. 1., 9 bis 18 Uhr, So., 22. 1., 9 bis 12 Uhr, Anmeldung erforderlich.

i­nteressierst mich!, 2. Abend, Fr., 17. 2., Du bist anders!, 3. Abend, Fr., 10. 3., Du kannst mich leiden!, 4. Abend, Fr., 7. 4., Du begleitest mich!, jeweils 17 bis 21 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Mag. Franz Harant.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Liebe ist alles, Liebe ist mehr!, Impulse, Gespräche und ­Übungen zur Beziehungsspiritualität, vier ­Abende, 1. Abend, Fr., 20. 1., Du

Wilhering, Aufbruch  0699/19 61 19 87 XX Singwochenende, Shout to the Lord, Fr., 20. 1., 18 Uhr bis Sa., 2 ­ 1. 1., 20 Uhr, mit Abendmesse, 19 Uhr, Ltg.: Barbara Kraxberger.

Gebetsstunde für die verfolgten Christen ICO, CSI und Pax Christi halten bei den Marienschwestern in Linz seit zwei Jahren (normalerweise) jeden ersten Donnerstag des Mo­ nats eine Gebetsstunde für die verfolgten Christen. Das Gebet soll bewusst machen, was im öffentlichen Bewusstsein kaum wahrge­ nommen wird: Die Christen sind die weltweit am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft, jährlich werden rund 100.000 Christen we­ gen ihres Glaubens getötetet. Jan Figel, der EU-Sonderbeauftragte, verwies auf den Irak, wo von 1,2 Millionen Christen vor den Kriegen derzeit nur noch 250.000 im Land sind. „Nehmen wir die Verfol­ gung unserer Brüder und Schwestern genügend wahr?“, fragt Prof. Hans Hollerweger, der Gründer der ICO – Initiaive Christlicher Ori­ ent. Er schlägt vor: „Wie wäre es, wenn in der Fastenzeit oder bei ei­ nem besonderen Anlass auch in den Pfarreien zu einer Gebetsstunde geladen würde? Wir dürfen an der Not unserer verfolgten Schwes­ tern und Brüder nicht vorbeisehen!“ XX Nächste Gebetsstunde in der Kirche der M ­ arienschwestern (Friedensplatz, Linz): Do., 12. Jänner 2017, 19 Uhr.

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Gallneukirchen. Pfarrheim, Fr., 27. 1., 13.30 bis 22 Uhr. XX Attnang-Puchheim. Bildungszentrum Maximilianhaus, Sa., 28. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Grein. Pfarrheim, Sa., 28. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 28. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 28. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 28. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Ried i. Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 28. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Sarleinsbach. Pfarrheim, Sa., 28. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 29. 1., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

KiZ-Angebot

Kinokarten für Moviemento und City-Kino Im Moviemento Programm­ kino stehen Authentizität und das „Kino im Original“ im Vor­ dergrund. In angenehmer Atmo­ sphäre gilt es Filme so zu genie­ ßen wie von Filmemacher/innen vorgesehen – mit ­korrektem Pro­ jektionsformat und nach Mög­ lichkeit in der originalen Sprach­ fassung (mit Untertiteln). Das Filmprogramm bietet neben ­aktuellen Independent- und Art­

house-Produktionen Premieren samt anschließendem Gespräch mit Filmschaffenden. Das City-Kino hält ausgewähl­ te Produktionen in Original­ fassung (mit Untertiteln) parat, ohne dabei auf Produktionen aus Hollywood zu verzichten. Den speziellen Genuss auf gro­ ßer Leinwand verspricht die Reihe „Klassik im Kino“ mit

Sabine Köstler

Live-Übertragungen aus renom­ mierten Opernhäusern. Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Freikarten für das Moviemento & City-Kino. Schreiben Sie bis Do., 12. Jänner (KW: Kinokarten): KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Lesejahr A Lesereihe I sonntag, 8. jänner Taufe des Herrn. L1: Jes 42,5a.1–4.6–7 L2: Apg 10,34–38 Ev: Mt 3,13–17 Montag, 9. Jänner L: Hebr 1,1–6 Ev: Mk 1,14–20 Dienstag, 10. Jänner L: Hebr 2,5–12 Ev: Mk 1,21–28 Mittwoch, 11. Jänner L: Hebr 2,11–12.13c–18 Ev: Mk 1,29–39 Donnerstag, 12. Jänner L: Hebr 3,7–14 Ev: Mk 1,40–45 Freitag, 13. Jänner Hl. Hilarius, Bischof von Poitiers, Kirchenlehrer. L: 1 Joh 2,18–25 Ev: Mt 5,13–19 L: Hebr 4,1–5.11 Ev: Mk 2,1–12 Samstag, 14. Jänner Marien-Samstag. L: Hebr 4,12–16 Ev: Mk 2,13–17 Sonntag, 15. Jänner 2. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 49,3.5–6 L2: 1 Kor 1,1–3 Ev: Joh 1,29–34 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage 9. 1.: Wurzel bis 19 10. 1.: --- Wurzel ab 19 bis 23 11. 1.: Blüte ab 0 Pflanzz. Beg. 12 12. 1.: Blüte bis 21, ab 22 Blatt 13. 1.: Blatt 14. 1.: Blatt bis 8, ab 9 Frucht 15. 1.: Frucht bis 8 und ab 16 Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.


20 Anzeigen & Hinweise

5. Jänner 2017

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com RATZENBÖCK-REISEN 25. 3. – 3. 4. MAROKKO 17. – 24. 4. ANDALUSIEN 18. – 22. 4. WALLFAHRT ASSISI 26. 4. – 5. 5. FATIMA, LOURDES, NEVERS 02. – 09. 5. MADEIRA BLUMENFEST 29. – 30. 5. WALLFAHRT MARIA ZELL 19. – 22. 6. WALLFAHRT SÜDTIROL 01. – 10. 9. GROSSE POLENRUNDREISE Jahresprogramm mit 73 weiteren Reisen anfordern unter 07717/74 74. office@ratzenboeck-reisen.at www.ratzenboeck-reisen.at

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

Assisi mit der Basilika San Francesco und der Kirche Santa Chiara sowie Rom mit Vatikanstadt und Kolosseum stehen auf dem umfangreichen Reiseprogramm. MAGALEX/COMOMONS WIKIMEDIA

Reise nach Rom und Assisi Die Gehörlosenseelsorge der Diözese Linz und die Stadtpfarre Linz-Urfahr organisieren eine Reise von Samstag, 29. April bis Sonntag, 7. Mai 2017 nach Rom und Assisi mit Reiseleiter Gilbert Mathie, Diakon Helmut Kolnberger als geistlichem Begleiter und Dolmetscherin Brigitte Maurerbauer sowie dem ersten gehörlosen Busfahrer Österreichs. Wenige Plätze sind noch frei.  Info & Anmeldung: E-Mail: g.mathie@liwest.at.

Paul Zulehner in Mauthausen

IMPRESSUM Offenlegung laut Mediengesetz: Die „KirchenZeitung Diözese Linz“ ist das Informations- und Kommunikationsorgan der Diözese Linz. In der Gestaltung gelten die Grundprinzipien des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die KirchenZeitung erscheint wöchentlich und kooperiert eng mit den Kirchenzeitungen der Diözesen Feldkirch, Innsbruck und Eisenstadt. KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Alexandra Kaiser, Tamara Mayr, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

Am Mittwoch, 11. Jänner, 19.30 Uhr spricht Univ.Prof. DDr. Paul Zulehner auf Einladung des Katholischen Bildungswerks im Pfarrheim Mauthausen über „Unser Land zwischen Angst und Solidarität“.

Biblische Spurensuche Das Bibelwerk Linz lädt zu einer Veranstaltungsreihe zu vier Themen an verschiedenen Orten. Das Thema „Fürchte dich nicht! – Engel verkündigen“ geht Engeln in der eigenen Vorstellung und in der Bibel nach. Termine (jeweils 19 bis 21.30 Uhr): am Dienstag, 10. Jänner im Ignatiushaus Linz (Reinhold Ettel SJ), im Pfarrsaal Munderfing (Hein-

KirchenZeitung Diözese Linz

rich Wagner) und in Wels-St. Stephan (Franz Kogler). Am Mittwoch, 11. Jänner im Pfarrheim Putzleinsdorf (Franz Schlagitweit), im Lester Hof, Lest bei Freistadt (Martin Zellinger). Am Donnerstag, 12. Jänner im Pfarrheim Schlüßlberg (Martin Zellinger), in der Stadtpfarre Linz (Reinhold Ettel SJ, 9.45 bis 12 Uhr) und im Pfarrzentrum Losenstein (Hans Hauer). Ingrid Penner spricht am Mittwoch, 11. Jänner, um 19 Uhr im Pfarrhof Ansfelden über „Bibel lesen – aber wie?“ und am Samstag, 14. Jänner, um 8.30 Uhr im Pfarrheim Neuhofen an der Krems über starke Frauen in der Bibel.

Pflegende Angehörige Die Caritas OÖ bietet für pflegende Angehörige von Freitag, 17. Februar bis Montag, 20. Februar Winter-Erholungstage im SPES Hotel Schlierbach. Caritas-Mitarbeiterinnen versorgen unterdessen die pflegebedürftigen oder beeinträchtigten Angehörigen. Anmeldeschluss ist der 20. Jänner.  Info: Tel. 0676/87 76 24 40 oder 0676/87 76 24 41, E-Mail: pflegende.angehoerige@caritas-linz.at.

Sterbe- und Trauerbegleitung Die Caritas bietet einen Grundkurs für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung für eherenamtliche Mitarbeiter/innen an, mit fünf Modulen von März bis Juni 2017. Anmeldeschluss ist der 2. Februar.  Info & Kosten: Tel. 0732/76 10-79 14, www.caritas-linz.at/hilfe-angebote/hospiz

Miteinander in Bad Zell Am Freitag, 13. Jänner, um 19.30 Uhr findet im Caritas-Flüchtlingshaus ein interkultureller Treff statt, weitere sollen einmal im Monat folgen. Er ist Teil der Projekts „Mehr Zeller Nachbarschaft“ der Gemeinde Bad Zell und des Diakoniewerks, die dem demografischen Wandel mit Besuchdienst, einem regelmäßigen gemeinsamen Mittagstisch und einem Fahrtendienst begegnen wollen.

Gemeinsam ist man weniger allein Ein Ausflug aufs Meer, wie aufregend! Damit alle nach der Bootsfahrt wieder sicher im kleinen Hafen landen, hat jeder jemanden, der auf ihn aufpasst: der kleine Bub hat seine Mutter, auf die beiden achtet der Kapitän und auf das Schiff passt der kleine Stern auf. Er schaut darauf,

dass alle wieder sicher nach Hause kommen. Aber wer ist für den kleinen Stern da? Da findet sich auch noch jemand, der ihn auffängt, wenn er fällt.  Kleiner Stern, ich fang dich auf. Mark Sperring, Layn Marlow, Gabriel im Thienemann-Esslinger Verlag, Stuttgart 2016, € 12,99.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

5. Jänner 2017

Kulturland

Neu im Kino: „Einfach das Ende der Welt“ von Xavier Dolan

Warum bist du hier? Xavier Dolans neuer Film „Einfach das Ende der Welt“ beweist, dass man ein Theaterstück filmisch adaptieren kann, ohne das Theatralische zu leugnen. „Der Störenfried“, schreibt Dieter Thomä in seinem neuen Buch Puer Robustus – Eine Geschichte des Störenfrieds, „befindet sich am Rand, an einer Schwelle, ja er führt ein Leben auf der Schwelle.“ Von einem dieser Störenfriede, dessen Leben buchstäbFilmtipp von lich an der SchwelMarkus Vorauer. le steht, handelt der neue Film von Xavier Dolan. 27 Jahre alt ist der kanadische Schauspieler, Drehbuchautor, Cutter und Regisseur. „Einfach das Ende der Welt“ ist sein sechster Film seit 2009, arbeitsscheu sieht anders aus. Gegen den Jurypreis, mit dem er heuer für diesen Film in Cannes prämiert wurde, wurde allseits heftig protestiert. Das Drehbuch sei sprunghaft, der Film geradezu hysterisch. Nichts davon stimmt, vielmehr beweist Dolan mit der Adaption des gleichnamigen autobiographischen

warten ihn die vereinnahmende Mutter, der cholerische ältere Bruder, die fragile jüngere Schwester und die verwirrte Schwägerin, die er noch nie gesehen hat. In der Zeitspanne vom Mittagessen bis zum Abendessen manifestieren sich die Unzulänglichkeiten, Sorgen, Minderwertigkeitskomplexe der Familienmitglieder, aber auch ihr Neid und Hass auf den Rückkehrer. Begehren nach Frieden. Mit einem großartigen Schauspielerensemble (Gaspar Ulliel, Nathalie Baye, Léa Seydoux, Vincent Cassel, Marion Cotillard) schafft es Dolan, die eigenwillige Sprache von Lagarce für den Film zu bewahren. „Seine Charaktere“, sagt Dolan, „schwimmen in einem Meer von Wörtern.“ Man schreit sich an, beschimpft sich, hört aber nicht zu. Je mehr sich die Figuren in Rage reden, desto mehr verfällt der Protagonist in eine konsternierte Passivität, die zwölf Jahre Absenz haben ihn von seiner Familie entfremdet und umgekehrt. Doch Dolans Film ist nur auf den ersten Blick theatralisch, vielmehr inszeniert er in den Blickkontakten ein verzweifeltes unausgesprochenes Begehren nach Frieden, das die Fragilität der Figuren nur noch stärker betont. Und die Tonmontagen führen aus-

Sinfonia Christkönig: neue Konzertreihe Die erfolgreiche Konzertreihe Sinfonia Christkönig unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker geht in die nächste Saison, die Konzerte für 2017 sind fixiert: Am So., 21. Mai ist Robert Nagy, Solocellist der Wiener Philharmoniker, zu Gast in der Linzer Friedenskirche. Unter der Leitung von Eduard Matscheko wird das Konzert für Violoncello und Orchester in a-Moll, op. 33, von Camille Saint-Saëns erklingen. Zuvor steht Till Alexander Körbers Kantate für hohe Stimme und Kammerorchester auf dem Programm, es singt: Martha Matscheko, Sopran. Das zweite Konzert findet am So., 25. Juni statt, Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ wird zu hören sein. Am So., 15. Oktober folgt das dritte Konzert. Zu Gast ist Rainer Honeck, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, mit Benjamin Brittens Violinkonzert in d-Moll, op. 15. Der Kartenverkauf hat bereits begonnen, die KirchenZeitung ist Medienpartnerin dieser Reihe. Beginn ist jeweils um 16 Uhr. XX Info: www. sinfonia-christkoenig.at, Karten: Tel. 0680/505 34 52.

Der verlorene Sohn und Bruder kehrt zurück. Die anfängliche Freude über die Heimkehr schlägt schnell um, alte Wunden brechen auf, Sprachlosigkeit macht sich breit. Filmladen

Theaterstücks von Jean-Luc Lagarce, der 1995 an AIDS starb, wie man ein Theaterstück für die Leinwand adaptieren kann, ohne die Essenz des Theaters zu verraten. Theatralisch, inszeniert, ja stilisiert sind alle Filme von Dolan. Doch sein Gespür für Licht, Dekor, Bild- und Tonmontage ist bestechend, wie auch dieser Film belegt. Nach zwölf Jahren kehrt Louis, ein 34-jähriger erfolgreicher Schriftsteller, nach Hause zurück, um seiner Familie mitzuteilen, dass er an AIDS sterben wird. Zu Hause er-

gehend von Gegenständen in eine Vergangenheit, die nur noch in kurzen Momenten für die Gegenwart gerettet werden kann. „Warum bist du hier?“ Zur Antwort wird sich Louis nicht durchringen können und so bleibt ihm nur das Schicksal des Störenfrieds, der weder drinnen (in der Familie) noch draußen (in der Berufswelt, darum die Rückkehr) beheimatet ist und sich darum an der Schwelle herumtreiben muss. Bezeichnenderweise endet der Film auch mit einer Einstellung auf eine Türschwelle.

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n UpperAustrianSinfonietta im Brucknerhaus. Das junge Orchester des Oö. Landesmusikschulwerks ist am So., 8. Jänner unter der Leitung von Peter Aigner zu Gast im Brucknerhaus: Thematisch reisen die jungen Musiker/innen nach Venedig zum „Carnevale“. Ulla Pilz wird als Erzählerin durch die Konzerte führen, die um 11 Uhr und 15.30 Uhr stattfinden. Kunst und Kultur in der KirchenZeitung: Themen und Tipps an: elisabeth.leitner@ kirchenzeitung.at. Konzert- und Ausstellungstermine für das Kulturland bitte an: office@ kirchenzeitung.at


22 Personen & Dank

5. Jänner 2017

Dank

KirchenZeitung Diözese Linz

Im gedenken

n Frankenburg. Hedwig Breiner (Mitte), langjährige und treue Sängerin des Kirchenchores Frankenburg, feierte kürzlich in guter Gesundheit ihren 90.Geburtstag. Maria Seifriedsberger mit dem Kirchenchor und Pfarrer Sallaberger gratulierten der Jubliarin. priv. bruck) mit dem Diözesanreferenten für Altenpastoral Rupert Aschauer. Die neue Leitung der Berufsgemeinschaft dankt Elisabeth Knapp-Leonhartsberger und Manuela Winklmayr, die diese Aufgabe bisher wahrgenommen haben. Privat

n Alten- und Pflegeheime. Vor drei Jahren haben sich die Seelsorger/innen in ­Alten- und Pflegeheimen zu einer Berufsgemeinschaft zusammengeschlossen, um ihre Anliegen zu vertreten und ihre Wahrnehmung der Situation alter Menschen in der Kirche eine Stimme zu geben. Die Berufsgemeinschaft hat nun einen neuen Vorstand gewählt (von links): Carmen Rolle (Haus Karl Borromäus und Haus für Senioren, beide Linz), Christa Meuwissen (Senio­ renwohnhaus Schloss Hall, Bezirksseniorenheim Bad Hall) und Irmgard Raffetzeder (Alten- und Pflegeheim St. Klara, Vöckla-

n Erwin-Wenzel-Preis. Der Ehrenpreis des Erwin-Wenzel-Preises 2016 – ausgelobt von der Oö. Volkspartei – ging an Univ.Doz. Dr. med. Marcus Riccabona (Mitte). Der national und international in Fachkreisen hoch geschätzte Kinderurologe gründete 1992 im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz eine eigene Kinderurologie. Privat

n Sr. Roswitha Karrer, Barmherzige Schwester vom hl. Vinzenz von Paul, ist am 9. Dezember 2016 81-jährig verstorben. Die Ordensfrau war von 1972 bis 1991 als beliebte Englischlehrerin und Kunsterzieherin an der Hauptschule St. Anna in Steyr tätig. Sie leitete in der Pfarre St. Anna bis 2009 den Arbeitskreis „Eine Welt“. Durch Sammeln und Verkauf von verwertbarem Abfall konnte die Gruppe unter anderem 22 Traktoren in den Ländern des Südens finanzieren. Sr. Roswitha ist mit ihrem Team auch Solidaritätspreisträgerin der KirchenZeitung. n Die Barmherzige Schwester vom hl. Vinzenz von Paul Sr. Apollonia Wipplinger verstarb am 6. Dezember 2016 im 85. Lebensjahr. Sie stammt aus der Pfarre Oberkappel und war 26 Jahre auf der Kinderstation der „Schwestern“ in Linz tätig. Nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst besuchte sie fast täglich Patientinnen auf der Gynäkologie.

geburtstage n Am 6. Jänner 2017 feiert KonsR Mag. Tadeusz Bator, wohnhaft in Mining, seinen 85. Geburtstag. Er stammt aus Cholerzyn bei Krakau (Polen) und wurde 1957 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten in seiner Heimat kam er 1976 als Kooperator nach Waldhausen. Von 1978 bis 2012 war er Seelsorger in Mining, ab 1987 als Pfarrer. Während dieser Zeit war er von 1986 bis 1991 außerdem Pfarrprovisor von Kirchdorf am Inn und ab 1997 Pfarrprovisor von Mühlheim am Inn. Als Kurat steht er im Dekanat Braunau weiterhin für Aushilfen zur Verfügung.

Kremsmünster, sein 85. Lebensjahr. Er ist gebürtig aus Weyer, feierte 1952 seine Ordensprofess und wurde 1956 zum Priester geweiht. Nach Aufgaben als Kooperator und Präfekt war er von 1966 bis 1972 Pfarrer in Mariazell. Anschließend war P. Theophil Pfarrer der Stiftspfarre Kremsmünster und von 1991 bis 2001 Pfarrer in Ried im Traunkreis. Nach einer kurzen Rückkehr ins Kloster war er dann bis 2010 Seelsorger bei den Kreuzschwestern in Gmunden-Ort, wo er anschließend von Kremsmünster aus noch bis 2015 monatlich Aushilfen machte.

n Am 6. Jänner 2017 vollendet KonsR P. Theophil Weilharter, Benediktiner von

n Am 6. Jänner 2017 wird Mag. Bernhard Pauer, Pfarradministrator in Hörsching, 60 Jahre

alt. Er stammt aus Horitschon (Bgld.) und wurde 1987 als Karmelit zum Priester geweiht. 1987 kam er in den Linzer Konvent der Karmeliten, seit 1999 ist Pauer Diözesanpriester. Er war Krankenhausseelsorger in Steyr, Seelsorger in den Pfarren Laussa, Bad Wimsbach-Neydharting, Roitham, Lindach, Mitterkirchen und Baumgartenberg. Seit 2009 ist Pauer Pfarradministrator in Hörsching und Pfarrprovisor von Oftering. n Am 9. Jänner 2017 feiert KonsR Kasimir Bogumil Wider, wohnhaft in Hagenberg, ­seinen 75. Geburtstag. Er stammt aus Wadowice, Polen, und wurde 1968 als Karmelit zum Priester geweiht. Wider kam 1976 in die Diözese Linz (Inkardina-

tion 1982), war Kooperator in der früheren Pfarre Linz-St. Josef und Aushilfspriester in St. Leonhard b. Freistadt. Von 1979 bis 2013 war er Seelsorger in Hagenberg, ab 1985 als Pfarrer. Wider steht als Kurat noch für Aushilfen im Dekanat Pregarten zur Verfügung. n Am 10. Jänner 2017 vollendet Rudolf Ransmayr, Ständiger Diakon in Linz-Christkönig, sein 65. Lebensjahr. Der gebürtige Linzer war Technischer Sachbearbeiter. 2015 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht. Zu seinen vielfältigen Aufgaben zählen u.a. Wort-Gottes-Feiern, Begräbnisse, Taufen, Predigtdienst und Altenheimbesuche. Ransmayr ist verheiratet und hat drei Kinder.


Leser/innen am Wort 23

5. Jänner 2017

Das Gute erfordert mehr Verstand Der große christliche Schriftsteller Reinhold Schneider hat in seinem Vermächtnis diese Gedanken formuliert: „Ich sage nicht, dass der das Gute findet, der es sucht. Aber wer das Schlechte sucht, findet es gewiss. Und es kennzeichnet uns, es brandmarkt uns, dass wir die das Böse Hervorziehenden für klug halten, die das Gute Betonenden für schwach begabt. Und doch erfordert es viel mehr Verstand, das Gute zu erkennen als das Schlechte ...“ Ein Bundespräsidentenwahlkampf mit vielen Verwundungen, ein ORF-Bürgerforum mit vielen Verächtlichmachungen und einem Suhlen im Negativen, eine Twitter- und Facebook-Kultur mit vielen Untergriffen, all das sollte die Worte Reinhold Schneiders ganz besonders bedenkenswert für die Gestaltung eines menschenwürdigen und versöhnenden Miteinanders machen. Durch Klagen, Schimpfen, Anprangern, Schuldzuweisen, (...), durch das kräftige Malen von Krisengemälden wirkt man kein Heil. Die Klageweiber dienen dem Tod, nicht dem Leben! (...) Was wir brauchen, ist die Sensibilisierung für das Gute und Positive, die Freude, die Zuversicht, die Hoffnung, die Dankbarkeit. (...). Zu Weihnachten sollten wir uns daran erinnern: Durch diese Geburt kommt Hoffnung auf das Gute in die Welt. DKFM. WERNER HÖFFINGER, LEONDING

Jetzt ist es Zeit „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“, lautete die Frage Johannes’ des Täufers. Auch 2000 Jahre danach stellen viele Menschen angesichts des Elends in der Welt dieselbe Frage. Diese betrifft nicht mehr den Jesus von damals, sondern den auf den „Wolken des Himmels“. Alles Elend, auch der Tod, sowie das Erwachen aus dem Tod sind damit verbunden. 2000 Jahre

harren Menschen schon in dieser Erwartung. Jetzt, so wage ich es auszusprechen, wäre die Zeit mehr als reif für ein großes heilsgeschichtliches Geschehen in unserer Welt. Christen müssten sich darüber laut zu denken trauen, wenn sie das Evangelium von Jesus Christus ernst nehmen. JOSEF LITZLBAUER, NEU-

Vier gute Gründe, die KirchenZeitung zu lesen!

KIRCHEN AM WALDE

Augen auf beim Konsum Zu: „Fair ist schwer“, Nr. 50, S. 3

Ludger Heinbrink weist darauf hin, dass 72 % der Treibhausgase dem privaten Konsum zuzuordnen sind. Allein diese Tatsache, dass jeder Einzelne von uns Konsumenten sofort etwas gegen die Klimaerwärmung durch sein Kauf- und Konsumverhalten tun kann und nicht warten muss, dass irgendwelche großspurigen Ankündigungen über zu erreichende Ziele von Klimakonferenzen je umgesetzt werden, zeigt aber auch, dass jede/r lernen muss, Verantwortung zu übernehmen über Klimaveränderung, Ressourcenverbrauch, Kinderarbeit, Ausbeutung von Arbeitskräften, kriegerische Auseinandersetzungen. Die Zahl der Kriegs-, Hunger- und Wirtschaftsflüchtlinge wird bis 2050 auf 350 Millionen (UNO) geschätzt. Allein die Klimaflüchtlinge werden auf 200 Millionen (Professor Norman Meyers, Universität Oxford) geschätzt. Diese Menschen werden dann wählen können zwischen verhungern oder ertrinken oder im Kugelhagel der reichen Länder sterben. Es ist tröstlich zu wissen, dass hier jede/r Einzelne sofort damit anfangen kann, eine Trendumkehrung herbeizuführen. Als Übernehmen einer gemeinsamen Verantwortung in einer globalen Welt. FRANZ PICKL-EDER, WAXENBERG

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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unter uns Christkindl-Verhör

Denkmal

Am Jordan Am kommenden Sonntag wird an die Taufe Jesu im Jordan erinnert. Der Fluss an der Grenze von Syrien, Jordanien und Israel zählt zu den bekanntesten Flüssen der Welt. Doch er bereitet Ökologen Sorgen. Die Mündung des Jordan.

Getauft wird noch immer im Jordan, vor allem von Angehörigen von Freikirchen. Pilger im Heiligen Land sind oft erstaunt: Dieser kümmerliche Bach soll der berühmte Jordan sein? In der Tat zählt er zu den bedeutendsten Flüssen der Welt, vor allem wegen seiner Geschichte. Moses konnte nicht mehr hinüber ins Gelobte Land, das auf der anderen Seite lag. Er war bis Mitte des 20. Jahrhundets viel mächtiger, an manchen Stellen über 60 Meter breit. Doch die Felder und Städte der Anrainerstaaten Israel, Syrien und Jordanien brauchen Wasser, und so werden bis zu seinem Unterlauf über 90 Prozent seines Wassers entnommen, sodass nur noch ein küm-

merlicher Bach bleibt. Auch der beständig sinkende Wasserspiegel des Sees Genezareth, der vom Jordan durchströmt wird, bereitet den Ökologen Sorgen. Am Beispiel des Jordan zeigt sich das weltweite Problem der schwindenden Trinkwasser-Reserven sehr deutlich.

Wikimedia Commons

Machen Sie mit. In welches Meer mündet der Jordan? Schreiben Sie die Anwort bis 13. Jänner. Wir verlosen ein Buch. Adresse: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Beim Denkmal Nr. 50 hat Claudia Kopf aus Weyer gewonnen.

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Sternsingen ohne Registrierkasse – dürfen sie das überhaupt?

„Kirche muss nicht armselig sein, sie kann so vielmehr zugleich arm und selig sein.“ Paul Michael Zulehner, Theologe, in „Miteinander“.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Matthäus Fellinger

Die Sache mit dem Christkind ist am Ende gut gelaufen. Es hat uns die richtigen Geschenke gebracht und mein Sohn ist sich sicher, dass er ganz kurz eine Spiegelung des Christkinds im Terrassenfenster gesehen hat. Der Mythos lebt für meine Kinder – und das ist schön. Nur die Tage vor der Bescherung waren kritisch. Ich habe mich an den von mir selbst in der KirchenZeitung niedergeschriebenen Tipp gehalten: dass man den Christkindl-Mythos mit der Erzählung von dem wahren Jesus-Kind verknüpfen soll. Als meine sechsjährige Tochter wissen wollte, wie das Christkind ausschaut, sagte ich also: „Wie ein Kind.“ Sie daraufhin empört: „Nein, Papa, das gibt es nicht, es schaut aus wie eine junge Frau.“ Die Helfer des Christkinds sind Kinder, nicht das Christkind selbst, falls ich das nicht wisse. Taktisch unklug von mir: Ich behauptete immer, die Geschenke vor der Bescherung vom Christkind in Empfang zu nehmen. So nahm mich meine Tochter weiter ins Verhör, denn Papa sollte es ja besser wissen. Irgendwann gab ich ihr recht, meinetwegen kommt zu uns die junge Frau, ich bin ja auch sehr kurzsichtig. Und nächstes Mal werde ich im Christkindl-Verhör jede Aussage verweigern.


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