KiZ-ePaper Nr. 01/2018

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ESA/HUBBLE & NASA

Nr. 1 I 4. Jänner 2018 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

Nicht nur Laien staunen über die Vielfalt des Sternenhimmels. Das Bild zeigt eine „Wagenrad-Galaxie“, aufgenommen vom NASA/ESA Hubble Teleskop.

Die Kunst zu deuten Sie folgten dem Stern. Dieser hat sie an die Krippe geführt. Das ist die Botschaft der Sterndeuter, die aus dem Osten kamen. Den Stern werden viele gesehen haben, damals am nächtlichen Himmel. Aber nur wenige haben ihn deuten können. Die Botschaft zum Fest „Erscheinung des Herrn“, des Dreikönigsfestes also, macht aufmerksam: Christsein hat mit der Kunst des Deutens zu tun. Die Zeichen der Zeit sind nicht eindeutig. Man muss sie deuten. Einen starken Hinweis gibt das Fest selbst: Die Wahrheit wird man eher an den Rändern der Welt finden als in den Machtzentren und den Prachttempeln des modernen Lebens. Auch nicht bei den „Leistungsstarken“. Gefürchtet hat sich damals Herodes, der Mächtige. Was bedeutet das nur?

3 Im Gespräch. Therapie um jeden Preis? 8 Literatur. Neuerscheinungen zum „Gedenkjahr“ 2018. 9 Thema. Für Christen im Irak. 15 Glaube. Die Evangelien als jüdische Texte. 20 Impressum.


2 Meinung Kommentar Vorsätze für 2018 So sehr habe ich mich be­ müht. Und doch ist es mir nicht gelungen. Aber die­ ses Jahr schaffe ich es. Mehr Sport zu treiben und in die Natur zu gehen. Abzuneh­ men. Weniger Ungesundes zu essen. Toleranz an den Tag zu legen. Das Rauchen auf­ zuhören. Geduldiger zu sein – mit sich und anderen. Das Herz öfter aufzumachen.

4. Jänner 2018

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Weihrauch und Wunderbaum Menschlichen, für den wird sich Begeg­ nung in „Wohlgeruch“ wandeln. Es gibt auch den Sauberkeitswahn im Menschlichen. Doch wer den anderen nur steril – ohne die Kratz- und Schmutzspu­ ren – gelten lässt, wird ihm nicht gerecht werden. Einander„riechen“ lernen. Dar­ um geht es: Menschen nicht bloß in ihrem frischgewaschenen Zustand der Sauberkeit, sondern mit den „Gerüchen“ des täglichen Lebens anzunehmen. Dann wird wahr, was die Weihrauchkörner verheißen.

Weg mit den schlechten Gerüchen! Im Auto war dies die Aufgabe des Wunder­ baums, der einst vom Innenspiegel bau­ melte. Die chemische Industrie ist erfindungsreich im Kampf gegen Geruchs­ beeinträchtigungen jeder Art und an ­allen möglichen Orten. So etwas muss nicht sein. Heutzutage nicht. Ein paar Körner Weihrauch. Das ist die Gabe der Sternsingerkinder bei ihrer Tour durch Straßen und Dörfer. Da geht es nicht um Geruchsbeseitigung, im Gegenteil. Sie bringen Geruch ins Haus. Eine Art Duftnote der göttlichen Verheißung. Die Weihrauch­ körner stehen dafür. Man kann die Gottesbotschaft in ihrer gan­ zen Größe nur schlecht oder andeutungs­ weise in Worten zum Ausdruck bringen. Doch alle Sinne stehen offen dafür. Auch die Nase. Wer sich in die Gerüche der Welt hineinbegibt, vor allem in den Geruch des

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

SUSANNE HUBER

susanne.huber@ koopredaktion.at

Zu wissen, was man wirk­ lich ändern möchte, ist schon mal ein wichtiger ers­ ter Schritt. Der Wille und die Kraft, gute Vorsätze auch in die Tat umzusetzen, dar­ auf kommt es dann an. Um Wankelmütigkeit erst gar nicht aufkommen zu las­ sen, hat es sich schon be­ währt, seine Ziele nicht zu hoch zu stecken. Wie heißt es so schön bei Erich Käst­ ner: „Man soll das neue Jahr nicht mit Programmen be­ laden wie ein krankes Pferd, wenn man es allzu sehr be­ schwert, bricht es zu guter Letzt zusammen. Je üppiger die Pläne blühen, um so ver­ zwickter wird die Tat. Man nimmt sich vor, sich schreck­ lich zu bemüh‘n und schließ­ lich hat man den Salat.“ Wenn es wieder nicht klappt mit den guten Vorsätzen, so fängt man halt noch einmal von vorne an. Es kommt, wie es kommt. Wenn die Zeit reif ist für ein Vorhaben oder ein Projekt, wird es sich weisen.

wort Der Woche: papst franziskus

Botschaft zum Weltfriedenstag Um Asylsuchenden, Flüchtlingen, Migranten und Opfern von Menschenhandel eine Möglichkeit geben zu können, den Frieden, den sie suchen, zu finden, braucht es eine Strategie, die vier Handlungen miteinander verbindet: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren. Papst Franziskus wirbt in seiner Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag am 1. Jänner 2018 um Mitgefühl, Weitsicht und Mut bei der Aufnahme von Migranten. reuters


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Im Gespräch 3

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Medikamente sind nicht nur ein Kostenfaktor, sie verändern auch die Einstellung zu Gesundheit und Krankheit.

Fotolia/benjamin nolte

Das Gesundheitswesen steht in der Spannung zwischen Wirtschaftlichkeit und ethischen Herausforderungen

Wir haben unsere Seele verkauft Claudia Wild beurteilt den Nutzen von Medikamenten und medizinischen Maßnahmen. Die Ergebnisse dienen als Entscheidungshilfe, ob ein Medikament von der öffentlichen Hand bezahlt wird oder nicht. Ihre Arbeit hat mit den explodierenden Kosten im Gesundheitswesen zu tun, aber noch mehr mit Solidarität und Menschenwürde.

Warum braucht es Ihr Institut, das Health Technology Assessment? Claudia Wild: Wir sind in unserer westlichen

Medizin an einem Plafond angekommen. Wir haben eine sehr gute Medizin. Aber was oben oft draufgesetzt wird, hat manchmal nur einen sehr begrenzten Nutzen. Die Pharmaindustrie ist hochproduktiv, aber die ­neuen Therapien sind mit gigantischen Kosten verbunden und haben zugleich die Tendenz, weniger wirksam zu sein. Das kann man sich als Laie nicht recht vorstellen: neu und dennoch nicht besser? Wild: Am Beispiel von Medikamenten zur

Krebsbehandlung kann ich das leicht zeigen. In den letzten fünf Jahren wurden ungefähr 80 neue Medikamente zugelassen. Von denen bewirkt aber nur ungefähr jedes siebte eine Lebensverlängerung von über drei Monaten. Alle anderen haben entweder gar keine lebensverlängernde Wirkung oder bloß eine ganz kurze von wenigen Tagen. Was ist die Konsequenz aus diesem Befund? Wild: Erstens muss entschieden werden, wel-

ches dieser neuen Medikamente im Arzneimittelkatalog einer Krankenanstalt angebo-

ten werden soll, und zweitens müssen die Patienten informiert werden, was die Medikamente wirklich können: nämlich sehr wenig. Meine Erfahrung ist, dass die Patienten zu selten umfassend informiert werden. Priv.-Doz. Dr. phil. Claudia Wild leitet das Health Technology Assessement in Wien. Die Einrichtung ist ein Institut der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. KIZ/JW Schauen wir auf die Finanzen … Wild: Eine Jahresbehandlung zum Beispiel

mit einem dieser neuen Lungenkrebsmedikamente kostet um die 130.000 Euro, eine herkömmliche Therapie etwa die Hälfte – der Unterschied von rund 70.000 Euro muss durch einen größeren Nutzen rechtfertigbar sein. Kranke Menschen sind zu Recht sensibel. Könnten diese nicht im Blick auf Ihre Arbeit, Frau Wild, sagen: Sobald man krank ist, wird man auf einen Kostenfaktor reduziert? Wild: Ja, es geht auch um die Kosten, aber

eben nicht nur. Irgendwo muss man einen

Schnitt machen, was im Rahmen der solidarisch-finanzierten Gesundheitsversorgung bezahlt werden soll. Selbst wenn man 30 Prozent des Budgets fürs Gesundheitssystem ausgeben würde, bleiben die Mittel beschränkt und es müssen Entscheidungen getroffen werden. Aber es geht keineswegs nur um die Kosten. Es geht um die Patienten. Sie sollten wissen, dass die Medizin enden wollend ist, wie gering der Nutzen mancher Medikamente und wie hoch die persönlichen Kosten sind –, nicht im finanziellen Sinn – sondern durch Nebenwirkungen, die die Lebensqualität am Lebensende dramatisch verringern. Wie schafft man es, mit Patienten so zu kommunizieren, dass das verständlich wird? Wild: Es gibt Möglichkeiten der Therapie am

Ende des Lebens, auch wenn diese ­Therapien nicht heilen können. Schauen wir auf die Palliativmedizin – die ist keineswegs kostengünstiger als Medikamente, aber würdevoller, weil den Menschen die Gelegenheit gegeben wird, sich zu verabschieden, statt sie endlos glauben zu machen, dass die Medizin noch und noch Mittel zur Verfügung hat.

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4 Lebendige Kirche »

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Fortsetzung von seite 4

Vom Lebensende zum Lebensanfang. Sie haben aktuell ein Medikament bewertet, das für Kinder entwickelt wurde, die mit einer Spinalen Muskelatrophie (Muskelschwund) auf die Welt kommen. Wild: Kinder mit dieser Krankheit sterben mit

zwei, manchmal mit drei Jahren. Das getestete Medikament bewirkt, dass der Tod ein wenig hinausgezögert werden kann und in geringem Ausmaß von zwei bis drei Monaten auch die Dauerbeatmung, die eine große Belastung für Kind und Eltern darstellt. Das Kind wird nie aufstehen und gehen können. Aber natürlich klammern sich Eltern an jeden Strohhalm. Mir ist wichtig, dass ge­ sicherte Daten zu diesem Medikament bei den Eltern ankommen. Die Eltern müssen entscheiden können, ob sie – nur aufgrund unrealistischer Hoffnung – dem Kind das antun wollen, dass es alle drei Monate eine Infusion ins Rückenmark bekommt. In diesem Fall geht es auch um hohe Kosten ... Wild: Es geht hier nicht um hohe, sondern

um gigantische Kosten, wobei sich jeder fragt, wie man diese Summe verlangen kann. Aber es ist ein Monopolprodukt. Es kostet im ersten Jahr um die 600.000 Euro und in den Folgejahren um die 300.000 Euro. Meine Aufgabe sehe ich auch darin, über eine alternative Verwendung der Geldmittel nachzudenken. Ob es etwa eine alternative Verwendung wäre, dass jeder Familie, die ein Kind mit Spinaler Muskelatrophie hat, eine Pflegekraft zur Verfügung gestellt wird, die die Eltern entlastet. Das wäre um einiges kostengünstiger und gesünder für das Familienleben. Aber das eine würde aus den Sozialmitteln und das andere aus den Gesundheitsmitteln kommen, deswegen ist das augenblicklich wegen der Rechtslage undenkbar. Wohin steuert unsere Medizin? Wild: Unsere Gesellschaft hat die Verantwor-

tung abgegeben, die Entscheidung zu treffen, welche Medizin wir eigentlich wollen. Wir sind Getriebene einer Hightech-Medizin, weil wir glauben, dass es keine Alternative gibt. Natürlich ist es mit Schwarz und Weiß nicht getan. Die Spitzenmedizin produziert viele gute Dinge, ich will das nicht verteufeln. Aber der Anspruch, wo ich eine Grenze setze – gesellschaftlich und persönlich –, ist verloren gegangen. Wir haben unsere Seele verkauft. Hinter der Spitzenmedizin steckt eine unglaubliche Marketingmaschine. Jedes Medikament wird mit doppelt so viel Geld vermarktet, als zuvor ausgegeben wurde für dessen Entwicklung und Forschung.

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Das Interview führte Josef Wallner

kiz/jw

Weihnachten im Gefängnis Die Gefängnisseelsorge kann keinen Ersatz für den Heiligen Abend im Kreis der Familie bieten, sie lässt aber die Gefangenen in der Adventzeit nicht allein. Wie in allen Strafanstalten in OÖ haben auch die Seelsorger in Wels mit der Anstaltsleitung zu einer Weihnachtsfeier geladen: An die 100 Häftlinge – von insgesamt 170 – sind am 16. Dezember 2017 nachmittags gekommen: Muslime ebenso wie Christen. Bischof Manfred Scheuer hat gepredigt, musikalisch gestaltete den Gottesdienst die 5b-Klasse WRG Wels der Franziskanerinnen mit. Als Weih-

nachtsgeschenk hatte der Seelsorger Diakon Samy Schrittwieser Zauberpfarrer Gerd Smetanig eingeladen. Smetanig will seine Show gerade beginnen, da hat ein Gefangener eine Bitte: „Könnten’s uns hinauszaubern, Herr Pfarrer.“ Am Heiligen Abend, am Christtag und Stefanitag wurden wie an jedem anderen Sonn- und Feiertag um 11.30 Uhr die Zellen versperrt. Am 24. Dezember waren die Stunden in der verschlossenen Zelle besonders lang, erzählt der Gefangene N. Er hat die Weihnachtsfeiertage mit Fernsehen verbracht. „Fernsehen hilft beim Verdrängen. Nur nicht zu viel nachdenken, denn das greift die Psyche an.“

Gedenkfahrt nach Dachau am 13. März

Nicht alle jubelten am 12. März 12. März 1938: Um eine Abstimmung über den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich zu verhindern, marschierte die Deutsche Wehrmacht in Österreich ein. Viele jubelten – aber nicht alle. Die ersten Verhaftungswellen begannen. Betroffen waren vor allem Politiker, Priester, Polizei- und Gendarmeriebeamte. Viele davon kamen nach Dachau. 80 Jahre danach, am 13. März 2018, findet eine ökumenische Gedenkfahrt zur Gedenkstätte in Dachau statt. Jägerstätter-Biografin Erna Putz hat die Namen von 1016 Oberösterreicher/innen, die in Dachau inhaftiert waren, zusammengetragen. Über 200 von ihnen starben dort. Die Gedenkfahrt am 13. Mai wird von Bischof Manfred Scheuer und Superinten-

Das Lagertor im KZ Dachau.

Wikimedia Commons

dent Gerold Lehner begleitet. In Dachau wird der Oberösterreicher/innen gedacht und auch ein Gedenkgottesdienst gefeiert. Die Route der Gedenkfahrt führt von Linz (7 Uhr) über Wels, Ried und Erharting nach Dachau. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl in den Bussen ist die Anmeldung unbedingt erforderlich. XX Info und Anmeldung: Katholische Aktion Oberösterreich, Kapuzinerstraße 84, 4021 Linz, www.dioezese-linz.at/site/ka/gestalten/ projekte, Tel. 0732/76 10-34 11. E-Mail: kath.aktion@dioezese-linz.at


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Oberösterreich 5

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85 Jahre Maximilian Aichern

Anstiftung zum Mut: (v. l.) Sr. Christiane Heinz und Christine Schön (Caritas-Lerncafé), Elke Groß-Miko und Gertraud Gassels­ eder (Lesespaßtraining) und Bert Hurch-Idl (Armutsnetzwerk). Armutsnetzwerk

Eine Kampagne rückte gelingende Projekte in den Blick

Ein zutiefst soziales Wesen Es ist genug für alle da: Mit dieser Kampagne wollte das Armutsnetzwerk Vöcklabruck im vergangenen Jahr zu mehr Mitmenschlichkeit anstiften. Was hat sie bewirkt? Vor einem Jahr startete das Armutsnetzwerk Vöcklabruck eine Aktion wider die Angst davor, zu kurz zu kommen. Es ist genug für alle da, lautete die Botschaft, Solidarität darf gelebt werden. Im Laufe des Jahres wurden bereits bestehende „Orte der Ermutigung“ vorgestellt: Die „Herberge für Bettler“ im Kloster Maria Puchheim, in Vöcklabruck das Lesespaßtraining in der Stadtbibliothek und das Caritas-Lerncafé. Mit den Projekten Gemeindewährung NEUKI und Regionalspeis will Neukirchen die Kaufkraft im Ort halten. Der Oktober in Timelkam stand im Zeichen der Begegnung. Mit der Zeitbank Innerschwand und dem Verein „Wir und Ihr für unsere Mitmenschen mit Behinderung“ wird Nachbarschaftshilfe gelebt. Zuletzt

Christinnen und Christen dürfen erleben, dass der Himmel nicht nur zu Weihnachten offen ist, sondern dass Gott mit seiner Liebe immer nahe ist und dass Jesus ihnen bei Gott eine Heimat bereitet hat. „Lassen wir uns die Freude am Menschsein und am Christsein nie durch etwas nehmen!“ Das betonte Bischof em. Maximilian Aichern beim Festgottesdienst am Stefanitag, 26. Dezember, im Linzer Mariendom. Dabei wurde auch der 85. Geburtstag des Altbischofs gefeiert. Aichern sei „ein Segen für uns in Oberösterreich und in der

wurde das Buch „Hoffnung“ vorgestellt (siehe Kasten). Ansteckend. „In allen Projekten, die wir vorstellen durften, geht es um Menschlichkeit“, sagt Bert Hurch-Idl, Sprecher des Armutsnetzwerks. Im Rahmen der Kampagne wurde dieses Engagement vor den Vorhang geholt. Das ist nicht nur eine Wertschätzung der oft ehrenamtlichen Arbeit, sondern stärkt auch jene, die davon erfahren. Engagement ist anstrengend und ansteckend, stiftet Sinn, Freude und Hoffnung, ist Bert Hurch-Idl überzeugt: „Denn der Mensch ist ein zutiefst soziales Wesen.“ Angesichts der massiven Kürzungen im Sozialbereich will das Armutsnetzwerk – eine Plattform aus sozialen Einrichtungen, Interessensvertretungen und kirchlichen Organisationen – auf konkrete Verschärfungen aufmerksam machen. Denn: „Zur Mitmenschlichkeit anzustiften, ist aktueller denn je.“ C. Grüll

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Bischof Maximilian Aichern em. beim Festgottesdienst. Diözese/Haijes

Diözese Linz“, würdigte Bischof Scheuer seinen Vor-Vorgänger als Bischof von Linz. Die Dommusik hatte auf Wunsch des Jubilars die „Zauberflöten-Messe“ nach Melodien von W. A. Mozart dargeboten.

Das Buch der Hoffnung Harald hat in einer Metzgerei gearbeitet. Dann musste sie zusperren. Das war nicht einfach für Harald. Seinen Lebensmut ließ er sich aber nicht nehmen. Eines Tages trifft er eine betagte Nachbarin und lädt sie auf seine Terrasse ein. Mit Harald und zwei weiteren Nachbarinnen isst sie Eis und unterhält sich. Später erzählt sie ihrem Sohn von diesen herzerwärmenden Stunden. Der Sohn hat die Ge-

schichte aufgeschrieben. Es ist der gebürtige Vöcklabrucker Heini Staudinger, der sich mit einer Schuhfabrik im Waldviertel einen Namen gemacht hat. „Wann immer jemand die Einsamkeit der alten Leute durchbricht, berührt er das Herz des Lebens“, schreibt Heini Staudinger. Die Geschichte von Harald ist im Buch „Hoffnung. Was tun.

Damit die Welt gut ist“ nachzulesen. Das Buch wurde vom Armutsnetzwerk VöcklabruckGmunden herausgegeben und versammelt Texte über Mut und Hoffnung, die nötig sind, um sich für Frieden und Verteilungsgerechtigkeit, für Menschenwürde, Demokratie und Umwelt einzusetzen. Die sehr persönlichen Beiträge machen froh inmitten der Fülle an negativer Berichterstattung. C. G.

XX Das Buch ist im Maximilianhaus in Attnang-Puchheim, in der Buchhandlung Neudorfer in Vöcklabruck und im „Gschäftl“ in Schwanenstadt erhältlich.


6 Oberösterreich momente US-Amerikaner als neuer Organist Baumgartenberg. Vergangenen September erreichte das Pfarramt Baumgartenberg eine Anfrage des jungen Amerikaners Sean Maxwell, einmal auf der historischen Orgel in Baumgartenberg spielen zu dürfen. Der Amerikaner entpuppte sich als 23-jähriger talentierter Organist, der sich das Orgelspiel in den vergangenen neun Jahren selber beigebracht und seine

Sean Maxwell hat im Advent als Organist in Baumgartenberg begonnen. pfarre/schwandl

Liebe zur alten Musik entdeckt hat. Er lernte bereits im Kindesalter Deutsch. Maxwell f­ ührte das Trompeten-Studium an die Anton-Bruckner-Privatuniversität nach Linz. Seine große Leidenschaft gilt aber nach wie vor dem Orgelspiel. So äußerte er von sich aus den Wunsch, in Baumgartenberg Organist zu werden. Für die Pfarre war das perfekt, weil die langjährige Organistin, Sr. Oberin Michaela Schreiner, sich mit ihren 75 Jahren zurückziehen wollte. Die Suche nach Aushilfsorganisten gestaltete sich jedoch bisher schwierig. „Der Zufall hat der Pfarre Baumgartenberg heuer zu einem ‚kleinen Weihnachtswunder‘ verholfen“, freut sich deshalb der ehrenamtliche Pfarrmitarbeiter Gerhard Schwandl über das Engagement von Sean Maxwell.

4. Jänner 2018

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Burg Altpernstein wurde endgültig geschlossen

Kritik an Burg-Totalsperre Ende Dezember wurden die Tore der Burg Altpernstein in Micheldorf geschlossen. 70 Jahre wurden die Räumlichkeiten der Burg von der Katholischen Jugend OÖ genutzt. Dass auch das Burgstüberl von der Schließung betroffen ist, kritisieren die Ehrenamtlichen, die sich in den vergangenen Jahren um die Bewirtung der Gäste gekümmert haben. Vor rund zwei Jahren kam die endgültige Entscheidung, dass die für die Jugendarbeit genutzte Burg Altpernstein in Micheldorf (Bezirk Kirchdorf) nicht mehr weitergeführt wird. Die Diözese Linz hat daher den Pachtvertrag mit dem Stift Kremsmünster mit Wirksamkeit Ende 2017 einvernehmlich aufgelöst. Die Diözese Linz hat sich auf Bitte des Stiftes Kremsmünster, des Eigentümers der Burg, jedoch dazu bereit erklärt, die Burg noch bis Ende Juni 2018 zu überwachen und sich um das Haus zu kümmern. In dieser Zeit wird sich das Stift Kremsmünster überlegen, wie eine gute weitere Nutzung der Burg Altpernstein möglich ist. Vorgeschriebene Einbauten, wie eine provisorische Überdachung des Burginnenhofes als Fluchtwegsicherung, wurden bereits abgebaut. Wasserversorgung und EDV-Infrastruktur wurden ebenfalls stillgelegt und die gewerberechtliche Geschäftsführung wird mit Ende des Jahres zurückgegeben. Die Burg werde daher, auch aus rechtlichen Gründen, bis auf Weiteres für Besucher/innen gesperrt, heißt es von der Diözese in einer Presseaussendung. Kritik an Sperre. Diese Komplettsperre kritisiert eine Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich um das Burgstüberl gekümmert haben. Das Stüberl hätte man weiterführen können, finden sie. „Alle Probleme rund um die Wei-

An die hundert Menschen sind zur„Pernsteiner Herbergssuche“ vor der Burg Altpernstein gekommen. Sie kritisieren die komplette Schließung der Burg. Franz X. Wimmer

terführung des Stüberls hätte man lösen können. Ich sehe nicht ein, dass man die Leute aus der Umgebung und die Besucher aussperrt“, sagt Franz Xaver Wimmer, einer der Ehrenamtlichen des Burgstüberlteams. Er erinnert an eine alte Vereinbarung der Diözese mit der Gemeinde Micheldorf, die im Prinzip zum Erhalt des Burgstüberls verpflichte. Die Befürchtung ist, dass das Stüberl auch nach der Übergabe der Diözese an das Stift im Juni nicht wieder aufsperren wird. Als Zeichen des Protests haben die Ehrenamtlichen am 28. Dezember eine „Pernsteiner Herbergssuche“ samt „mobilem Burgstüberl“ veranstaltet. Unterdessen hält die Diözese Linz abermals fest, dass für das neue Begegungszentrum das „Leisenhofareal“ beim Petrinum in Linz-­ Urfahr ins Auge gefasst wurde. Erst nach Abklärung aller Details werde die Diözesanleitung über das Projekt endgültig entscheiden, wird in der Aussendung vorsichtig formuliert. In der Übergangszeit bis zur Eröffnung des neuen Begegnungszentrums weicht die Katholische Jugend OÖ mit ihren Veranstaltungen auf regionale Bildungshäuser, Jungscharund Jugendherbergen aus. P. Stütz

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n Leonding. In der Pfarre LeondingSt. Michael gab es im Advent eine eigene Weihnachts-Backwerkstatt. Der gemeinsame Nachmittag stand nicht nur unter dem großen Backstern, sondern vor allem unter dem Aspekt, lustige, kreative und „süße“ Zeit zu verbringen. Es wurde ein fröhlicher Nachmittag und viele Keksdosen konnten mit Lebkuchen, Vanillekipferln und anderen süßen Köstlichkeiten gefüllt und mit nach Hause genommen werden. bild: hasch


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Pfarren & Regionen 7

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Maria Böhm aus Grünbach (Bezirk Freistadt) ist seit vielen Jahren Sternträgerin

„Der ganze Ort steht hinter der Aktion“ Zu Beginn eines jeden Jahres gehen die Sternsinger von Tür zu Tür. Vor allem Kinder, aber auch Erwachsene schlüpfen in die Rollen der Heiligen Drei Könige. Was ihr am Sternsingen gefällt, verrät die langjährige Sternträgerin Maria Böhm aus Grünbach. Interview: Paul Stütz

Wie lange sind Sie als Sternsingerin aktiv? Maria Böhm: Das erste Mal war ich schon in

den 1980er Jahren Sternsingerin, als Jung­ scharmädchen. Dann habe ich ein bisschen pausiert durch meine Berufsausbildung und Familiengründung. 2004 bin ich mit 29 Jah­ ren wieder eingestiegen. Ab welchem Alter kann man in Grünbach bei den Sternsingern mitmachen? Böhm: Bei uns fängt es mit zehn Jahren an.

Jüngere sind nicht dabei, weil es stark ist, ­einen ganzen Tag unterwegs zu sein. Als ich ein Kind war, sind die Sternsinger ausgewählt worden. Man wollte nur sehr gute Sänger. Da­ mals haben viel weniger bei der Aktion mit­ gemacht. Heute sind alle herzlich willkom­ men, die Sternsinger sein wollen. Haben Sie für sich selbst beim Sternsingen ehrgeizige Ziele? Böhm: Natürlich wollen wir schon möglichst

gut singen. Noch wichtiger ist aber, dass man den Leuten Freude macht, ihnen den Segen fürs neue Jahr bringt und für die Ärmeren auf der Welt etwas tun kann. Verkleiden Sie sich gerne? Böhm: Ja, mir taugt es, mich als Sternsingerin

zu verkleiden, mit Schminke, Krone und al­ lem, was dazugehört.

Maria Böhm ist seit über zehn Jahren Stern­trägerin in Grünbach und eine der Managerinnen der Dreikönigsaktion in ihrer Pfarre. pfarre Haben Sie immer die gleiche Rolle? Böhm: In der Erwachsenengruppe sind wir

vier Frauen und drei Männer. Jeder Mann hat seine Königsrolle, die Frauen sind die Pa­ gen. Ich bin immer die Sternträgerin. Ich bin die Kleinste in der Gruppe. Das macht sich vom Bild her am besten, die Kleinste mit dem Stern nach vorne hinzustellen. Was ist die Aufgabe der Sternträgerin? Böhm: Anläuten, die Sternsinger anmelden,

fragen, ob man reinkommen darf. Dann stel­ len wir uns meistens zum Christbaum oder zum Kreuz. Die Sternträgerin erzählt, dass sich die Heiligen Drei Könige aufgemacht ha­ ben, die frohe Botschaft zu verkünden. Welchen König stellt Ihr Mann dar? Böhm: Er ist immer der braune König. Ich

weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob das Mel­ chior, Caspar oder Balthasar ist. Wer welche Farbe hat, ist bei den Königen auch nicht ganz eindeutig festgelegt. Unabhängig davon: Sternsingen ist bei Ihnen jedenfalls quasi ein Familienunternehmen? Böhm: Ja, mein 19-jähriger Sohn und mei­

ne 17-jährige Tochter waren schon sehr oft als Sternsinger unterwegs. Mein Mann Ro­ land und ich organisieren außerdem gemein­

sam mit Ulli Friesenecker und Andreas Hager die gesamte Sternsingeraktion in Grünbach. Mein Mann ist für das Musikalische zustän­ dig, ich kümmere mich um die Gruppenein­ teilung, die Mittagessen, die Buschauffeure, die Sternsingergeschenke, also alles, was rund um die Aktion zu managen ist. Gehen Sie als Erwachsenengruppe alles zu Fuß? Böhm: Nein, auch wir Erwachsene lassen uns

in die entlegeneren Ortschaften bringen. Wir sind mit einem Kleinbus unterwegs, weil un­ sere Gruppen im Durchschnitt aus sieben Personen bestehen. Drei Könige, drei Pagen plus Sternträger. Bei den Kindergruppen ist dann noch eine Begleitperson dabei. Was gefällt Ihnen am Sternsingen? Böhm: Sich einsetzen, dass man was bewe­

gen kann nicht nur im Ort, dass man den ar­ men Menschen hilft. Es ist ein tolles Gemein­ schaftserlebnis. 50 bis 60 Menschen sind in Grünbach an der Aktion beteiligt. Die jungen Leute sind voll motiviert. Der ganze Ort steht dahinter. Lassen die meisten Leute die Sternsinger rein ins Haus? Böhm: Ja, bei uns am Land ist das noch er­

wünscht. Viele bitten uns ins Wohnzimmer. Bekommen Sie als Erwachsene so wie die Kinder Süßigkeiten geschenkt? Oder eher doch Schnaps? Böhm: Die Leute wissen oft nicht, wer kommt,

da haben sie Süßigkeiten gerichtet, weil sie mit Kindern gerechnet haben. Wir Erwachse­ ne nehmen gerne Süßigkeiten, wir freuen uns sehr darüber. Es gibt aber auch immer wieder ein Schnapserl. Es ist schön, gemeinsam auf ein neues Jahr anzustoßen.

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Erhebet die Herzen!

Die Erwachsenengruppe in Grünbach hat mit der Sternsingeraktion 2018 ein kleines persönliches Jubiläum zu feiern: Sie sind zum 15. Mal unterwegs. pfarre

Entgeltliche Einschaltung

Sie gehen in die Messe? Sie singen in der Messe? Erzählen Sie uns davon! Machen Sie mit bei der großen Umfrage zu Gesang in der Messe unter:

ae.mpg.de/wael (Die Umfrage läuft von Weihnachten 2017 bis Januar 2018.)


8 Thema

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Ins Gedenkjahr hineinlesen 2018 kommt vieles auf uns zu, was Österreichs Geschichte und auch Identität berührt: Die Jahrestage des „Anschlusses“ an NS-Deutschland 1938 und der Republiksgründung 1918, aber auch die oft vergessene Revolution 1848 sowie der Beginn des Dreißigjährigen Kriegs. Dazu sind aktuelle Bücher erschienen. Ein Überblick von Heinz Niederleitner

Erinnerungsorte der Revolutionen Wussten Sie, dass im Stephansdom eine Schussdelle der Revolution von 1848 zu sehen ist? Der Historiker Wolfgang Häusler nimmt seine Leser/innen mit auf einen interessanten Rundgang zu Spuren von Revolution und Vorkämpfern der Demokratie in Österreich. Dabei geht es keineswegs nur um 1848. Ein Nachteil des Buches ist allerdings, dass es einiges an geschichtlichem Vorwissen verlangt. Ideen können nicht erschossen werden. Von W. Häusler. Molden, 256 Seiten, € 29,90.

Das Ende der Monarchie Warum musste Kaiser Karl 1918 ins Exil? War er ein Friedenskaiser? Wurden die Habsburger enteignet? Starb Karl verarmt in einer feuchten und ärmlichen Unterkunft? Katrin Unterreiner beschäftigt sich mit spannenden Fragen und räumt leicht verständlich mit Mythen auf. Das Bild, das dabei von Österreichs letztem Kaiser entsteht, ist nicht schmeichelhaft. „Meinetwegen kann er gehen“ Kaiser Karl und das Ende der Habsburgermonarchie. Von K. Unterreiner. Molden, 176 S., € 22,90

Die verzweifelte Republik. Österreich 1918–1922. Von W. Rauscher. Kremayr & Scheriau, 224 S., € 22,–

„Kaltstart“ für die Republik Die Erste Republik entstand unter denkbar schwierigen Umständen, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Walter Rauscher führt in seinem informativen Überblick vom Zusammenbruch der Monarchie bis zur Völkerbundanleihe die Widrigkeiten vor Augen – zum Beispiel die Not der Menschen oder der Druck durch die Nachbarstaaten und durch den Friedensvertrag von Saint-Germain.

Unter Beobachtung. Österreich seit 1918. Von M. Rauchensteiner. Böhlau. 628 Seiten, € 29,99

Österreichische Republiksgeschichte Die Erste und die Zweite Republik verbindet nicht nur die gemeinsame Verfassung von 1920. Insofern ist Manfried Rauchensteiners gut lesbare Gesamtdarstellung der Republik, inklusive der „Unterbrechung“ durch Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur und NS-Zeit, ein wichtiger Ansatz. In den Kapiteln zur jüngsten Zeit ist ein Vergleich der Analysen des Autors mit den eigenen Ansichten spannend.

Republiksflagge über dem Doppeladler auf der Hofburg in Wien: Vor 100 Jahren begann die wechselvolle Geschichte unseres Staates. Begsteiger

Der „Anschluss“ und die NS-Zeit Mit seiner Gesellschaftsgeschichte Österreichs in der NSZeit gelang Kurt Bauer eine grandiose Verbindung von wissenschaftlicher Zusammenschau sowie zum Teil dramatischer und menschennaher Beschreibung. Herausgekommen ist nicht nur eine profunde Darstellung, sondern auch ein sehr gut lesbares, detailreiches und zudem fesselndes Buch. Die dunklen Jahre. Politik und Alltag im nationalsozialistischen Österreich. Von K. Bauer, Fischer, 480 S., € 17,50

Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe, deutsches Trauma. Von H. Münkler, Rowohlt, 975 S., € 41,10

Die „Aktualität“ des Dreißigjährigen Krieges 400 Jahre werden im Mai seit dem Prager Fenstersturz, dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, vergangen sein. Ein Anliegen der umfangreichen Darstellung des Politikwissenschaftlers Herfried Münkler ist es, zu zeigen, dass sich in heutigen lang andauernden Konflikten (z. B. im Nahen Osten) Parallelen zum Konflikt im 17. Jahrhundert finden lassen.


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Thema 9

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Zerstörte Dörfer in der Ninive-Ebene im Irak. Trotzdem wollen die Christen in ihre Heimat zurückkehren. kirche in not

Wiederaufbau christlicher Dörfer in der Ninive-Ebene

Rückkehr in die Heimat Vertriebene irakische Christen aus der Ninive-Ebene wollen wieder zurück in ihre Städte und Dörfer. Die von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) verwüstete Region muss aber erst wieder aufgebaut werden. Hilfe gibt es dabei vom internationalen päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. susanne huber

Trümmer, wo man hinschaut. Der Islamische Staat hat seine Spuren hinterlassen. Es sind Bilder der Verwüstung in der Ninive-Ebene im Irak. Es war im August 2014, als dort laut Schätzungen 120.000 Christen und andere Minderheiten vor der Terrormiliz flüchten mussten – nach Erbil, der Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan im Norden des Irak, und weiteren Städten in der Umgebung. Anpacken und aufbauen. Nachdem im November 2016 die Region vom IS wieder befreit wurde, versuchen die Christen in ihre Heimat zurückzukehren. Nun heißt es anpacken und die Häuser in den Städten und Dörfern der Ninive-Ebene wieder aufbauen. Das ist keine leichte Aufgabe. „Es fehlt an allen Ecken und Enden. Abgesehen von den privaten Häusern und Gebäuden wie Schulen und Spitälern, die zerstört sind, mangelt es an der Strom- und Wasserversorgung und an Sicherheit“, erzählt die irakische Ordensfrau Larsa Khazmee. Politisch gäbe es noch keine Lösung

für die Ninive-Ebene, die großteils von der irakischen Armee und teils von den Peschmerga, den Streitkräften der Autonomen Region Kurdistan, kontrolliert wird. Die Dominikanerin ist Ärztin in einem staatlichen Krankenhaus in Erbil. Zweimal wöchentlich arbeitet sie dort auch in „Sankt Joseph“, einer kleinen Klinik der chaldäisch-katholischen Erzeparchie, wo sie gemeinsam mit ihren Mitschwestern Binnenflüchtlinge ärztlich versorgt. Hilfe. Momentan leben in Erbil noch mehr als 90.000 Christen. Das Leben hier gestaltet sich beschwerlich, Mieten und Nahrungsmittel sind teuer. Rund 24.000 Christen sind bereits in die Ninive-Ebene zurückgekehrt. Insgesamt müssen in neun christlichen Dörfern der Region 13.000 Häuser wieder aufgebaut werden, die zum Teil komplett zerstört, durch Feuer niedergebrannt oder teilweise beschädigt worden sind. Betroffen sind private Häuser, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Kirchengebäude, Kultur- und Sportzentren, Friedhöfe und Obstgärten. Unterstützt wird der Aufbau unter anderem von den örtlichen chaldäisch-katholischen, syrisch-katholischen und den syrisch-orthodoxen Kirchenvertretern; und vom internationalen päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“. Beten. Sr. Larsa betet stets für eine friedliche Lösung in diesen prekären Zeiten. „Wir hoffen, dass in Zukunft all die unterschied-

lichen Religionen und Kulturen in unserem Land in Frieden und Sicherheit zusammen leben und wir Christen in unserer Heimat bleiben können. Unsere Wurzeln sind hier“, sagt die Ordensfrau. Die Christen haben eine fast 2000-jährige Geschichte im Irak. „Jesus Christus hat mich dazu inspiriert, Ordensfrau zu werden – trotz der Schwierigkeit, als Christin in einer Minderheit zu leben. Die Menschen wollen vor Ort wieder neu beginnen und sich eine Existenz aufbauen, auch wenn das nicht leicht ist. Und ich möchte bei ihnen sein, als Dominikanerin und als Ärztin. Es gibt Hoffnung und Liebe. Und das stärkt den Glauben noch mehr.“ u www.kircheinnot.at

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Die Dominikanerin Sr. Larsa Khazmee kümmert sich als Ärztin um christliche Binnenflüchtlinge im Irak. kirche in not


10 Panorama stenogramm Missio-Sammlung. Das Hochfest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) am 6. Jänner ist das älteste Missionsfest der katholischen Kirche. Seit Jahrzehnten sammeln die Päpstlichen Missionswerke an diesem Tag „Für Priester aus 3 Konti-

Am 6. Jänner ist Missio-Sammlung für Seminaristen. missio

nenten“. Jährlich unterstützen die Päpstlichen Missionswerke weltweit mehr als 80.000 Seminaristen und tausende Novizen. u Info: www.missio.at

Hoffnungserfahrungen. Die Pastoraltagung – die größte kirchliche Seelsorge-Fortbildungsveranstaltung in Österreich – ist vom 11. bis 13. Jänner 2018 im Salzburger kirchlichen Bildungszentrum St. Virgil dem Thema „Der Hoffnung Räume öffnen“ gewidmet. Referenten sind u. a. der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke, Bioethiker Matthias Beck und Bibelwerks-Direktorin Elisabeth Birnbaum. Liturgie-Symposium. Das Stift Klosterneuburg steht im kommenden März wieder einmal im Zentrum der liturgiewissenschaftlichen Forschung. Von 2. bis 4. März werden Experten aus Österreich und Deutschland im Augustiner-Chorherrenstift aktuelle liturgische Fragen beraten. Auch die Bischöfe Alois Schwarz und Franz Lackner werden an dem Symposion teilnehmen. Veranstalter der Tagung sind das Pius-Parsch-Institut Klosterneuburg und die Theologische Fakultät der universitären Hochschule Vallendar.

4. Jänner 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Jahresvorschau 2018

Das bringt 2018 in der Kirche Jugendsynode, Weltfamilientreffen in Dublin, Diözesanjubiläen in Graz und Feldkirch und höchstwahrscheinlich ein neuer Bischof für St. Pölten. Es ist wieder Synodenjahr – im Oktober 2018 tagen Bischöfe aus aller Welt in Rom unter dem Motto „Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“. Die junge Generation zur Verantwortung in Politik und Glaube, Gesellschaft und Ökologie zu ermutigen und zu befähigen, ist Papst Franziskus ein ernstes Anliegen. Ende Juli jährt sich die Veröffentlichung der Enzyklika „Humanae vitae“ von Paul VI. zum 50. Mal und im August wird Papst Franziskus am Weltfamilientreffen im irischen Dublin teilnehmen. Der Themenkreis Jugend, Berufung und Familie wird demnach die katholische Kirche weiterhin erneut intensiv beschäftigen – einschließlich anzunehmender päpstlicher Überraschungen. Jubiläen. Besondere Jubiläumsmonate stehen für die flächenmäßig größte und die kleinste Diözese des Landes an: Die steirische Diözese Graz-Seckau feiert bis September den 800. Jahrestag ihrer Gründung. Höhepunkt ist ein zweitägiges Jubiläumsfest am 23./24. Juni. Erst seit 50 Jahren besteht in Vorarlberg Österreichs jüngstes und auch kleinstes Bistum. Die Gründung der Diözese Feldkirch wird u. a. mit einem Fest am Bregenzer Festspielareal Ende Mai und einem Festgottesdienst in Feldkirch am Gründungstag am 8. Dezember gefeiert. Die Erzdiözese Salzburg gedenkt 2018 des 1300. Todestags ihres ersten Bischofs Rupert und der Salzburger Schutzpatronin und ersten Äbtissin von Nonnberg, Erentrudis.

Die Schöpfer des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ auf einem Gemälde im Gedächtnishaus Hochburg/Ach in Österreich: Der Textdichter und Hilfspriester Joseph Mohr (l.) und der Komponist und Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber. kna

Fixpunkt für die Erzdiözese Wien unter Kardinal Christoph Schönborn, dessen Kardinalsernennung sich im Februar zum 20. Mal jährt, ist Ende September eine große, dreitägige Diözesanversammlung im Rahmen des laufenden Reformprozesses. Gedenkjahr. Österreich begeht in den kommenden Monaten ein großes Gedenkjahr. Neben der Republiksgründung vor 100 Jahren im November 1918 soll u. a. auch an den „Anschluss“ an Hitler-Deutschland 1938 – die Kirche blickt hier besonders auf das unrühmliche Kapitel der damaligen Unterzeichnung der „Feierlichen Erklärung“ durch die heimischen Bischöfe – sowie an das Novemberpogrom im selben Jahr erinnert werden. Am 7./8. Oktober jähren sich auch die legendäre Rosenkranzandacht der Katholischen Jugend im Stephansdom und der folgende Sturm der Hitler-Jugend auf das Wiener Erzbischöfliche Palais zum 80. Mal. Der 30. März ist zudem der 75. Todestag der vom NS-Regime hingerichteten und von Johannes Paul II. bei seinem dritten Österreich-Besuch vor 20 Jahren 1998 seliggesprochenen Ordens- und Krankenschwester Sr. Maria Restituta Kafka (1894–1943). 200 Jahre „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Christen aus aller Welt werden das 200-JahrJubiläum des Weihnachtslieds „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ feiern, das am 24. Dezember 1818 in der Salzburger Pfarrkirche Oberndorf während der Christmette erstmals gesungen wurde. Schon Ende September startet in neun Museen und Orten in Salzburg, Oberösterreich und Tirol eine gemeinsame dezentrale Landesausstellung zum Jubiläum. Papstreisen. Papst Franziskus, der im März fünf Jahre im Amt sein wird, hat für 2018 neben der Jugendsynode schon mehrere Auslandsreisen in Aussicht. Gerade einmal zwei Wochen alt wird das neue Jahr sein, wenn das 81-jährige Kirchenoberhaupt zu einem einwöchigen Besuch in Chile und Peru startet. Was weitere Papstreisen angeht, gelten Besuche in Irland und im Baltikum als sicher. Im irischen Dublin findet vom 21. bis 26. August das katholische Weltfamilientreffen statt. Auch bei der letzten derartigen Zusammenkunft 2015 im US-amerikanischen Philadelphia hielt Franziskus die Schlussmesse. Vermutlich Mitte September besucht der Papst Estland, Lettland und Litauen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

4. Jänner 2018

In seiner Weihnachtsbotschaft forderte der Papst Lösungen für die Konflikte auf der Welt und thematisierte auch das Drama vieler Zwangsmigranten.

kna

Aufruf zu Frieden in der Welt Papst Franziskus hat zu Weihnachten eine „Zuspitzung der Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern“ beklagt und eindringlich zu Frieden im Nahen Osten aufgerufen. „An diesem Festtag flehen wir zum Herrn um Frieden für Jerusalem und für das ganze Heilige Land; wir beten, dass sich bei den Kontrahenten der Wille durchsetze, den Dialog wiederaufzunehmen“, sagte der Papst auf dem Petersplatz. Erneut forderte er eine Zwei-Staaten-Lösung in friedlicher

Koexistenz, basierend auf „miteinander vereinbarten und international anerkannten Grenzen“. Außerdem geißelte das 81-jährige Kirchenoberhaupt in seiner von TV-Stationen weltweit übertragenen Weihnachtsbotschaft vor dem Segen „Urbi et orbi“ Menschenhandel sowie den Einsatz von Kindersoldaten und rief erneut zur Hilfe für Migranten und Flüchtlinge auf. Konkret verwies er auf das „Drama vieler Zwangsmigranten, die sogar ihr Leben riskieren, um

kräftezehrende Reisen auf sich zu nehmen, die zuweilen in Tragödien enden“. Frieden mahnte Franziskus zudem explizit in Syrien, Irak, Jemen, Afrika, Korea, Venezuela und der Ukraine an. „Während heute Kriegsstürme über die Welt hinwegfegen und ein inzwischen überholtes Entwicklungskonzept weiterhin zum Niedergang des Menschen, des Sozialgefüges und der Umwelt führt, ruft uns Weihnachten zum Zeichen des Kindes zurück“, so Franziskus wörtlich.

Basel war Schauplatz Papst prangert Intrigen des Taizé-Jugendtreffens und Illoyalität an

weltkirche

Zum 40. Europäischen Jugendtreffen der christlichen Gemeinschaft von Taizé kamen zum Jahreswechsel im Dreiländereck Basel rund 15.000 junge Christen aus mehr als 45 Ländern. Viele junge Menschen in Europa blickten derzeit angesichts von Umweltzerstörung, politischer Instabilität und ungleich verteiltem Wohlstand mit großer Sorge in die Zukunft, sagte Bruder Richard von der Taizé-Gemeinschaft. „Unser Treffen kann Mut machen, Hoffnung zu schöpfen und selbst Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen“, so der Taizé-Bruder.

Messe zum Weltflüchtlingstag. Am 14. Jänner feiert Papst Franziskus eine Messe anlässlich des katholischen Weltflüchtlingstags. Bereits 2016 hatte es zu diesem jeweils im Jänner begangenen Aktionstag eine besondere Messe für Flüchtlinge und Asylsuchende im Petersdom gegeben. Das Thema zum „Welttag des Migranten und Flüchtlings“ lautet „Die Migranten und Flüchtlinge aufnehmen, beschützen, fördern und integrieren“.

In seiner Weihnachtsansprache vor der Kurie hat Papst Franziskus wie bereits in den vergangenen Jahren Intrigen und Illoyalität angeprangert. Es gebe kleine Gruppen, die von ihren vermeintlich guten Absichten überzeugt seien und sich auch zu rechtfertigen wüssten, die aber in Wahrheit „ein Krebsgeschwür“ darstellten, das zur „Autoreferentialiät“ führe und ekklesiale Organismen und die darin Tätigen infiltriere, sagte der Papst. Wenn das passiere, verliere man die Freude, mit Christus zu kommunizieren und in Gemeinschaft mit ihm zu sein, warnte der Papst.

Einmischung. Eine Verpflichtung zur Einmischung gibt es für die Kirche aus Sicht des Theologen Paul Zulehner bei generellen politischen Debatten um die Würde des Menschen, um die Unversehrtheit des Lebens, um Gerechtigkeit und Freiheit.

Paul Zulehner.

kna


Sonntag

Taufe des Herrn – Lesejahr B, 7. Jänner 2018

Geliebter Sohn, geliebte Tochter Gottes Sohn hat sich uns als Mensch gezeigt – in Betlehem, bei der Taufe am Jordan, in seinem Leben, Leiden und Sterben. Die Menschwerdung Gottes hat uns eröffnet, dass Gott nur einen Wunsch hegt – den menschlichen Menschen. Wie zur Bestätigung teilt Gottes Stimme aus dem Himmel mit, was uns auszeichnet: Gott hat am Menschen Gefallen gefunden. Wir sind seine geliebten Söhne und Töchter.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

Jes 42, 5a.1-4.6-7

Apg 10, 34-38

Mk 1, 7-11

So spricht Gott, der Herr: Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Nationen das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf seine Weisung warten die Inseln. Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, zum Licht der Nationen, um blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und die im Dunkel sitzen, aus der Haft.

Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus: Dieser ist der Herr aller. Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

Er (Johannes der Täufer) verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Alternativ: 1. Lesung: Jes 55, 1-11 2. Lesung: 1 Joh 5,1-9

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Die Umkehrung der Verhältnisse

Taufe Jesu, Darstellung von Lucas Cranach dem Jüngeren in der Stadtkirche Wittenberg. KNA

Das große Lob der Herrlichkeit Gottes Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen,

Das Fest der Taufe des Herrn steht am Übergang vom Weihnachtsfestkreis zum Jahreskreis. Die adventliche Gestalt des Johannes, der wiederum auf Christus verweist, schlägt die Brücke zur Normalität unseres Alltags. Doch mit Weihnachten ist Christus selbst zu uns gekommen in Gestalt des ohnmächtig Kindes im Stall von Betlehem. Am Beginn seines öffentlichen Wirkens erhält das Kind aus der Krippe nun als erwachsener Mann mit der Taufe gleichsam den Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden. Wovon der Prophet Jesaja spricht, ist in Jesus Christus geschichtliche Realität geworden. Gottes Geist drückt sich im Leben Jesu aus. Der Erwählte Gottes ist jedoch kein Selbstdarsteller, der eine eindrückliche Inszenierung nötig hat. Nein – leise und unaufgeregt steht er für Gerechtigkeit und Heil ein. Er vernichtet nicht, sondern baut auf – gerade diejenigen, die schon geknickt und gebrochen sind und nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Damit zeigt der Immanuel, der Gott mit uns, auch in seinem öffentlichen Wirken, was bereits in der Weihnachtsgeschichte deutlich wird: Gott kehrt die Verhältnisse um, mit Gott muss man sich auch auf Paradoxien des Lebens einstellen. Gesellschaftliche Hierarchien und Machtverhältnisse werden von Gott nicht bestätigt und fortgesetzt. Nein – Gott stellt sich auf die Seite der Ausgegrenzten und Entrechteten, indem er im schutzlosen und ohnmächtigen Kind zur Welt kommt und indem sich dieses göttliche Kind – nun erwachsen geworden – konsequent auf die Seite derer stellt, die gesellschaftlich an den Rand gedrängt werden.

bringt dar dem Herrn Ehre und Macht!

Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, werft euch nieder vor dem Herrn in heiliger Majestät!

Die Stimme des Herrn über den Wassern, der Herr über gewaltigen Wassern.

Die Stimme des Herrn voller Kraft, die Stimme des Herrn voll Majestät.

Zum Weiterdenken In dieser Woche schauen wir bewusst auf Dinge, vor denen wir gern die Augen verschließen, die uns herausfordern, die wir gerne ausblenden, auf das Unscheinbare und Kleine. Lässt sich dort vielleicht eine Spur Gottes erkennen?

Der Gott der Ehre hat gedonnert. In seinem Palast ruft alles: Ehre!

Der Herr thronte über der Flut, der Herr thronte als König in Ewigkeit.

Dr. Sigrid Rettenbacher Ausbildungsleiterin für Theologiestudierende der Diözese Innsbruck, Projektkoordinatorin des Lehrgangs Pastoraljahr. Die Autorin erreichen Sie unter

Antwortpsalm, aus Psalm 29

u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

servus verlag

4. Jänner 2018

Schnee und Kälte sind kein Grund, auf Bewegung im Freien zu

Grenadiermarsch

verzichten. Trifft man dafür besondere Vorkehrungen, gilt es nur

Das Rezept ist ein Paradeexemplar der österreichischen Restlküche. Der Name „Marsch“ dürfte sich aus einem „Masch“, also etwas Vermischtem, ableiten. Entstanden ist das Gericht vermutlich in der Soldatenküche, daher der „Grenadier“-Marsch.

mehr, den inneren Schweinehund zu überwinden. Und schon

ZUTATEN (für 4 Personen)

∙∙400 g Erdäpfel ∙∙200 g Fleckerl oder Spiralen ∙∙2 EL Schmalz oder Öl ∙∙80 g Frühstücksspeck ∙∙100 g Geselchtes (oder Bratenreste bzw. Extrawurst) ∙∙1 fein gehackte Zwiebel ∙∙Salz, Pfeffer, Majoran, event. etwas Paprikapulver ∙∙1 EL gehackte Petersilie zubereitung Erdäpfel kochen, schälen und in messerrückendicke Scheiben schneiden. Fleckerl bzw. Spiralen bissfest kochen und abschrecken. In einer Pfanne Schmalz zerlassen, blättrig geschnittenen Speck und Geselchtes bzw. Bratenreste oder Wurst darin anrösten, danach Zwiebel hinzugeben und goldgelb rösten. Die Erdäpfelscheiben zugeben und beidseitig goldbraun rösten. Zuletzt die Teigwaren unterheben, würzen und abschmecken.

XX Aus Omas Kochbuch. Fast vergessene Rezepte. Elisabeth Ruckser. Servus Verlag, Wals bei Salzburg 2017.

KirchenZeitung Diözese Linz

kann es hinausgehen in die winterliche Landschaft. brigitta hasch

Gut geschützt Wind Schnee und Kälte sind keine Gründe, im Winter auf Sport in Freien verzichten zu müssen. Ob Joggen, Radfahren oder eine der typischen Wintersportarten wie Rodeln, Langlaufen, Schifahren oder Schneeschuhwandern – Bewegung in der verschneiten Landschaft lässt den Alltagsstress schnell dahinschmelzen. Körper als Kältemelder. Auf der Haut befinden sich unzählige Reizempfänger, die dem Gehirn sofort melden, wenn es kalt ist. Als Reaktion wird vermehrt Blut in Gesicht, Hände, Arme und Beine gepumpt, was rote Wangen oder Nasenspitzen deutlich zeigen. Bleiben die Sensoren weiter auf kalt, kommt ein Schutzmechanismus in Gang: die Durchblutung der Hautoberfläche wird gedrosselt, die Hautfarbe wechselt auf weiß. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, zu reagieren! Am besten schützt man sich mit Kältecremes, Schal, Handschuhen und Haube. Kopf unbedingt warm halten. Der Kopf ist stark durchblutet und hat viele Blutgefäße, die an der Hautoberfläche liegen. Das

ist der Grund dafür, dass man über den Kopf extrem viel Wärme verliert. Besonders kälteempfindlich sind die Ohren. Metallische Gegenstände wie Piercings sollte man bei strenger Kälte zur Vorsicht entfernen. Im Extremfall könnten sie an die Haut frieren und das ist sehr schmerzhaft. Viel trinken. Bei Kälte ist meist die Luftfeuchtigkeit gering. Der Atem ist daher sichtbar und zeigt, wieviel Feuchtigkeit der Körper beim Sport abgibt. Trinkt man nun zu wenig, trocknen die Schleimhäute aus. Sie verlieren dann ihre Schutzfunktion gegen das Eindringen von Viren. In der Folge kann es, besonders bei Allergiker/innen, zu einer Verengung der Bronchien kommen. Trinkt man beim Wintersport zu wenig, wird außerdem das Blut zähflüssiger und das Risiko von Erfrierungen steigt. Nasenatmung. Viele Menschen atmen beim Sport durch den Mund. Doch gerade bei Kälte wäre es ratsam, durch die Nase zu atmen, denn dort wird die kalte Luft angefeuchtet und vorgewärmt, bevor sie Lun-


KirchenZeitung Diözese Linz

4. Jänner 2018

Bewusst leben 15 20 – C – M – B – 18: Christus Mansionem Benedicat

Vom Stern der Weisen zum Sternsinger-Rap Die Bibel berichtet von „Sterndeutern aus dem Osten“, die der Stern von Bethlehem zur Krippe geführt hat. Sie brachten dem neu geborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe – Geschenke für ein Königskind.

Schneeschuhwandern erfordert Kondition und warme, wetterfeste Bekleidung. zhukovvvlad /fotolia.com

vor Kälte

In Erinnerung an diese erste Huldigung des Messias entwickelte sich ab dem Mittelalter der Brauch des Sternsingens: Männer kleideten sich wie Könige, zogen einem Stern folgend von Haus zu Haus und verkündeten singend die Geburt Christi. Die beliebte ­ Neujahrstradition überlebte die Jahrhunderte und wurde 1954 von der Katholischen Jungschar aufgegriffen und mit neuer Bedeutung versehen. Mit der Hilfe unter gutem Stern wird die Friedens- und Segensbotschaft der Geburt Christi in die ganze Welt gebracht.

Sternsingen heute. 85.000 Mädchen und Buben ziehen in königlichen Gewändern durchs ganze Land, bringen Segenswünsche für das neue Jahr und sammeln Geld für Menschen in Not. Die Spendengelder kommen Projekten in Nicaragua, Kenia und Tansania zugute. Die KirchenZeitung hat in der letzten Ausgabe darüber ausführlich berichtet. Königliche Rapper. Noch immer in Königsgewändern, aber vielleicht doch gewöhnungsbedürftig präsentieren sich die Sternsinger von 2018: #sternsingen oder #sternrappen? MC Balthazar, Rhymemaster Caspar & Kingkool Melchior präsentieren den #Sternsingerrap „Listen to the Kings“. XX Zu sehen und zu hören auf https://www.dka.at/sternsingen/sternsingerrap.

ge und Bronchien erreicht. Wer durch den Mund atmet, kann mit einem atmungsaktiven Tuch eine ähnliche Wirkung, ein Vorwärmen der Luft, erzielen. Zusätzlich brauchen auch die Lippen Pflege und Schutz. Wind verstärkt Kälte. Null Grad Lufttemperatur fühlt sich bei Windstärke 4 wie Minus 10 Grad an. Daher ist es gerade in hohen und exponierten Lagen wichtig, den Faktor Wind beim Wärmeschutz einzuplanen. Jacken aus modernen Fasern wirken wie Windstopper. Zwiebellook. Mehrere Schichten und nicht zu eng am Körper anliegend – so schützt man sich am besten vor Kälte. Spezielle Sportbekleidung sorgt zusätzlich dafür, dass der Schweiß nach außen transportiert wird. Verkühlt in den Schnee? Wer trotz Fieber oder Erkältungsviren Sport betreibt, belastet vor allem das Herz und riskiert im Extremfall eine Herzmuskelentzündung. Ärzte empfehlen jedenfalls eine Woche Pause, um dann wieder richtig fit durchzustarten.

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Bilder vom Filmdreh zum Sternsinger-Rap.

kath. JUngschar Österreichs


teletipps Sonntag

7. bis 13. Jänner 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

7. jänner

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der St. Viktor Kirche in Schwerte, Nordrhein-Westfalen. ZDF 12.30  Orientierung (Religion). Aktuelles aus der Welt der Religionen – prägnant, hochwertig und ausgewogen in kurzen Beiträgen aufbereitet. ORF 2 19.30  360° Geo Reportage. Nachdem das Kosakentum 70 Jahre lang in der Sowjetunion verboten war, ist es nun in Russland wieder da. An den Ufern des Don erklingen wieder die alten Lieder ... Der Wirkungskreis des Kosakenpriesters Oleg umfasst ein Territorium, das dreimal so groß ist wie die Schweiz – das gesamte Wolgograder Gebiet. arte 20.15  Jenseits von Afrika (Melodram, USA, 1985). Die Lebensgeschichte der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen, ihre abenteuerlichen Jahre als Farmerin in Afrika und ihre unglückliche Romanze mit einem Großwildjäger. Sensibel inszenierter Film. arte 22.00  Bei Tag und bei Nacht – Ein Landarzt aus Kärnten (Dokumentation). Dieses lebendige Porträt eines Kärntner Landarztes und seiner bäuerlichen Patientinnen und Patienten zeigt die Wirklichkeit hinter der Fiktion in Arztromanen und Fernsehserien. Ein Jahr lang wird aus dem Leben des Doktors erzählt, der inmitten der grandiosen Alpenwelt der Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen seinen täglichen Dienst versieht. ORF 2 Montag

8. jänner

19.30  Klinik-Clowns – Vom Lachen und vom Weinen (Dokumentation). Lachen ist gesund. Lachen kann aber auch helfen, wenn man nicht gesund ist – gerade dann. Wenn Miriam Brenner und Luitpold Klassen sich schminken, ihre Kostüme und einen Arztkittel anziehen, verwandeln sie sich in die Clowns Lilo und Lupino. In mehreren Münchner Kliniken und Hospizeinrichtungen gehören sie zum festen Inventar. ARD-alpha Dienstag

9. jänner

20.15  Sideways (Komödie, USA, 2004). Hinter der Komik der Ereignisse tritt eine liebevolle, präzise Beschreibung menschlicher Eigenarten und Schwächen zutage, wie sie in Hollywood-Filmen selten anzutreffen ist. Ein unterhaltsamer Film von unwiderstehlichem Charme und sanfter Lebensweisheit. ServusTV

Morgengedanken von Dr. Wolfgang Palaver, Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 13.40  Hoagascht. Dem Stern nach! Christina Ömmer trifft singende Kinder, reitende Pfarrer, Märchenerzähler mit Dudelsack und Sternträger im Frauengewand samt einem 30-köpfigen Männerchor. Ausgefallene Instrumente, spezielle Kostüme und verzaubernde Musik. Das alles hat rund um den Feiertag „Heilige Drei Könige“ seinen Platz. ServusTV

Foto: ServusTV / DEGNFilm

20.15  Christen in der arabischen Welt (Dokumentarfilm). Anfang des 20. Jahrhunderts stellten Christen in der arabischen Welt etwa rund 20 Prozent der Bevölkerung. Heute sind nur noch rund fünf Prozent der arabischen Menschen christlich. arte 21.45  Die Diplomaten des Papstes (Dokumentation). Vatikan – der kleinste Staat, aber die wahrscheinlich einflussreichste Diplomatie der Welt. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Frauen der russischen Oligarchen. – 23.25: Die schwedische Theorie der Liebe. ORF 2 22.35  Mud – Kein Ausweg (Drama, USA, 2012). Zwei 14-jährige Buben entdecken auf einer Insel einen heruntergekommenen Mann, der sich dort nach der Verwicklung in einen Kriminalfall versteckt. Die beiden freunden sich mit dem Ausgestoßenen an. Ein von großer Liebe zu den Charakteren und dem Handlungsort der verarmten MississippiRegion getragener Film. ServusTV Mittwoch

10. jänner

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Durch dick und dünn – Was beste Freunde für uns bedeuten. BR 19.40  RE: Gebet statt Alkohol (Reportage). Mönche gegen Litauens Suchtproblem. arte Donnerstag

11. jänner

21.55  Im Brennpunkt (Reportage). ToxiCity: Der hochgiftige Elektronik-Friedhof. Tonnenweise landet Elektroschrott illegal in Ghana auf der weltgrößten Elektromüll-Deponie. Die Arbeitsbedingungen dort sind katastrophal. ORF III

Mo 20.15  Über Österreich – Juwele des Landes. Bildmagier Georg Riha macht sich wieder auf die Suche nach den beeindruckendsten Luftbildern unserer Heimat: die bekanntesten, poesievollsten und entlegensten Orte spürt er in endlosen Flugstunden auf. In vier Teilen portraitiert er unser Land nach den vier Himmelsrichtungen aus der Vogelperspektive. Im Bild: Foto: ORF/Riha Schallaburg. ORF III Freitag

12. jänner

12.30  Stolperstein (Dokumentation). Zoltan ist 54 Jahre alt, lebt allein und arbeitet in München. Zoltan ist psychisch krank. Er ist bereit, offen darüber zu sprechen – vor allem, darüber zu singen. 3sat 20.15  Heimat ist kein Ort (Drama, D, 2015). Drei Geschwister, die sich bislang nur wenig zu sagen hatten, müssen sich zusammenraufen, um in den Genuss ihres Erbes zu kommen. Gemeinsam transportieren sie die Asche ihres toten Vaters in die alte Heimat Polen. Fernsehdrama und Road Movie mit guten Darstellern und sentimental-amüsanten Zwischentönen. Das Erste Samstag

13. jänner

15.05  Schönbrunn – Quelle der Schönheit (Dokumentation). Schloss Schönbrunn mit seinen Nebengebäuden und dem weitläufigen Park mit Tiergarten zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Österreichs. Ein Spaziergang mit Sir Peter Ustinov. 3sat 23.55  Selma (Drama, GB/USA, 2014). Im Jänner 1965 eskalieren die US-amerikanischen Rassenunruhen. Der Anführer der Bürgerrechtsbewegung, Martin Luther King, konzentriert seine Bemühungen auf die Stadt Selma, wo die Segregation in vollem Umfang betrieben wird. Ein packendes Historiendrama. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit, von Susanne Heine, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Du holde Kunst. „In der Asche der Angst.“ Späte Gedichte von Rose Ausländer. So 8.15, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Übersaxen, Vorarlberg. So 10.00, Ö2. cc/Friedrich Böhringer

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Gedächtnis und Generationserfahrung.“ Zum Gedenk- und Bedenkjahr 2018 macht sich die Historikerin Heidemarie Uhl Gedanken. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Handarbeiten für die Seele. Vom therapeutischen Nutzen alter Techniken. Mo–Do 9.30, Ö1. Betrifft: Geschichte. Vom „Spinnen“ bis zu „Alles in Butter“. Der historische Hintergrund unserer Redewendungen. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Flickwerk mit Zukunft. Oder: Was heißt hier Familie? Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Das Chamäleon, das alles wissen kann, oder ängstliche Maus? Philosophien des Humanismus in der Renaissance. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Von YOLO, chillaxen und zach. Wie verändert sich unsere Sprache? Do 16.40, Ö1. Hörbilder. Arme Bauern und globales Business. Wer verdient an der Entwicklungshilfe in Mosambik? Feature von Johanna Bentz und Veronica Frenzel. Sa 9.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. „Mit Frieden ist nichts verloren.“ 100 Jahre Friedensdiplomatie der Päpste und des Heiligen Stuhls.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

4. Jänner 2018

Jesus als Lehrer

Tora: Die heilige Weisung Gottes Am 17. Jänner feiert die Kirche den Tag des Judentums. Jesus war Jude. Sein Wirken ist als Lehrer der Tora, der Weisung Gottes in den fünf Büchern Mose, zu sehen. Nur aus dieser Quelle können wir die Verkündigung Jesu und unseren Glauben verstehen. Sie gibt ihm Würde und Tiefe. Zum Abschluss der Kindheitserzählung überliefert der Evangelist Lukas die Szene mit dem zwölfjährigen Jesus im Tempel. Jeder und jede hat eine bildliche Vorstellung davon, so stark prägen die Bilder und Krippen in unseren Kirchen: Jesus sitzt – oftmals erhöht und predigend mit erhobenen Händen – inmitten von Schriftgelehrten. Die Zuhörer sind mit Bart und Kopfbedeckung als Juden charakterisiert; sie erscheinen erregt und verstört. Lesen wir nach bei Lukas, dort steht das Gegenteil dieser Darstellungen: Als die Eltern ihren Sohn endlich fanden, „saß er mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen“. Jesus macht das, was bis heute alle Zwölfjährigen tun: Sie sind wissbegierig und haben sich dabei die Begrenzungen des Denkens und Fragens von uns Erwachsenen noch nicht zu Eigen gemacht. Mitten im Judentum. Die Weitergabe dieser Episode in der christlichen Tradition zeigt das Programm der systematischen Abwertung des Judentums. In der Kleidung wird ein Gegensatz zwischen Jesus und seinen Zuhörern konstruiert. Waren nicht alle Juden? Die Schriftgelehrten sowieso, aber natürlich auch Jesus! Und ging es nicht allen darum, das Geheimnis des einzigen und ewigen Gottes tiefer zu ergründen? In der Überlieferung muss Jesus stets mehr sein als die Schriftgelehrten, herausgehoben, sie überbieten. Es nimmt Jesus und seiner Verkün-

Die Evangelien als jüdische Texte Betrachtungen zum Tag des Judentums VON MARKUS HIMMELBAUER TEIL 1 VON 4

In der Synagoge werden die Schriftrollen mit der Tora (die fünf Bücher Mose) in einem Schrein aufbewahrt. Auch eine Krone liegt für sie bereit. KNA

digung aber nichts an Wert, wenn wir sie verwurzelt und eingebettet in den Glauben Israels verstehen. Die Szene mit dem Zwölfjährigen zeigt ja genau, wie sehr verankert Jesus im Judentum ist: im Tempelgottesdienst und in der Auslegung der Tora. Geschenk. Die Tora hat als sogenanntes „Gesetz“ bei den Christinnen und Christen keinen guten Ruf. Dabei ist die Tora des Mose Gottes Geschenk an sein Volk Israel. Im Allerheiligsten des Tempels ist der Ewige transzendent, in der Heiligen Weisung ist sein Wort gegenwärtig und Tag für Tag verfügbar. Dass die Tora heilig ist (Röm 7,12) und ihre Geltung von Jesus nicht bestritten wurde (Mt 5,17; Lk 16,17; Joh 10,35), ist eine Grundüberzeugung der neutestamentlichen Autoren. So die programmatischen Worte in der Bergpredigt: „Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.“ (Mt 5,18). Die Fragen nach einem gelungenen Leben wird von Jesus mit Verweis auf Gebote der Tora beantwortet (z. B. Mk 10,17–19). Das Doppelgebot der Gottesund Nächstenliebe hat Jesus nicht erfunden,

sondern in der Tora vorgefunden (Dtn 6,5; Lev 19,18). Wie lehrte Jesus die Tora, unter welchen Blickpunkt stellte er sie? Für ihn ging es wesentlich um „Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue“ (Mt 23,23–24) bzw. „das Recht und die Liebe Gottes“ (Lk 11,42). Dies aber sind nicht Kriterien, die Jesus neu einführt; es sind Grundthemen der Tora.

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 Buchtipps: Petzel/Reck (Hg.): Von Abba bis Zorn Gottes. Irrtümer aufklären – das Judentum verstehen. Patmos Verlag, 208 Seiten. Schweizerisches Katholisches Bibelwerk (Hg.): „Damit sich die Schrift erfüllt …“ – Lesejahr B. Die Sonntagsevangelien als jüdische Texte lesen. Paulusverlag, 384 Seiten.

Der Autor Dr. Markus Himmelbauer ist Pfarrassistent in Wolfsegg am Hausruck (Oberösterreich). Von 1996 bis 2015 war er Geschäftsführer des österreichischen Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit.


18 Termine namenstag

Isabella Elisabeth Stadtler ist Pfarrsekretärin in Leonding-­St. Michael. Privat

Isabella (4. Jänner) Meine Mutter hat meinen Namen Isabella deshalb gewählt, weil man ihn nicht abkürzen könnte und er zu dieser Zeit eher selten war. Dennoch nannten mich alle „Isi“ und in meiner Volksschulklasse gab es auch noch eine zweite Isabella. Meine Oma war immer die ­Erste und später die ­Einzige, die mir gratulierte. Später ­suchte ich im Kalender meinen Namens­tag, aber da stand immer nur „Titus B.“. Später erfuhr ich, dass Isabella eine Infantin von Spanien war. Das machte mich natürlich sehr stolz, denn welches Mädchen möchte in seinen Träumen nicht einmal eine Prinzessin sein. Eine Erklärung wäre, dass Isabella eine im Mittelalter in ­Spanien und Portugal entstandene Abwandlung von Elisabeth ist. Der Name bedeutet „Gott ist Fülle“ (hebr.). So habe ich einen ­Doppelnamen, denn in meiner Geburts­urkunde steht Isabella Elisabeth. Isabella Stadtler

4. Jänner 2018

Freitag, 5. jänner XX Altenfelden. Kreis-, Reigen-, Sakral-Tänze, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Brigitta Leibetseder. Samstag, 6. Jänner XX Aigen-Schlägl. Missa in a, Musik an zwei Orgeln, Johann E. Eberlin, Stiftskirche, 10 Uhr; Vesper im gregorianischen Choral mit Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 17 Uhr. XX Ebensee. Pastoralmesse, R. Führer, Omnes de Saba venient, J. Eybler, Ebenseer Krippen- und Hirtenlieder, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Freistadt. Dreikönigsmesse von Franz Tomschi für Königssolo, Kinderchor und gemischten Chor, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, NeuChorMarkt und UNESCO Musikmittelschule Freistadt. XX Linz, Mariendom. Epiphaniemesse, J. Kronsteiner, 10 Uhr, ­Linzer Domchor, Solisten und Orchester der Dommusik, Heinrich Reknagel, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Stadl-Paura. 100. Geburtstag von MIVA-Gründer und Sternsinger-Opa Karl Kumpfmüller, Gedenkgottesdienst, Dreifaltigkeitskirche, 10 Uhr, mit Altbischof Dr. Maximilian Aichern OSB. XX Vöcklamarkt. Kommt, wir ­eilen nach Bethlehem, A. Hochedlinger, moderne Lieder zu Hl. 3 Könige, Pfarrkirche, 10 Uhr, Jugend, Jugendchor, Jugendorchester und Chor der Pfarre, Ltg.: Christian Köpfle. XX Waldneukirchen. Pastoralmesse in G, Weihnachtsstern, Karl Kempter, Satz: David Ömmer, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Chor und Kirchenmusik, Ltg.: Johann Ömmer. XX Wels, Hl. Familie. Heilige Messe mit Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr. Sonntag, 7. Jänner XX Aigen-Schlägl. Christ, unser Herr, zum Jordan kam, sowie Motetten aus dem 17. Jahrhundert, Melchior Franck, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Linz, Friedenskirche. Der Stern von Bethlehem, Josef Gabriel Rheinberger, 17 Uhr, Collegium Vocale, Orchester der Dommusik Linz, Ltg.: Josef Habringer.

XX Linz, Mariendom. Weihnachtliche Chormusik für Kinderchor, 10 Uhr, Kinderchor des Musiktheaters, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Ursula Wincor. XX Neumarkt i. Mkr. Dreikönigsmesse von Franz Tomschi für Königssolo, Kinderchor und gemischten Chor, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, NeuChorMarkt und UNESCO Musikmittelschule Freistadt. XX Schwanenstadt. Heilige Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. Montag, 8. Jänner XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, Krypta, anschließend Agape. XX Michaelbeuern. ZwischenZeit – Exerzitien im Alltag, Exerzitienhaus, 19 bis 20.30 Uhr, weitere Termine: 15. 1., 22. 1., 29. 1. und 5. 2. Dienstag, 9. Jänner XX Linz. Künstliche Intelligenz – das Ende der Arbeit?, Severin-Akademie, Katholische Privat-Universität Linz, 19 Uhr, Ref.: Mag. Hans Holzinger. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Susanne Werpechowski, Orgel. XX Ottensheim. Weil es um die Menschen geht, Vortrag, Gemeindesaal Ottensheim, 19.30 Uhr, mit Kilian Kleinschmidt, Krisenhelfer. Mittwoch, 10. Jänner XX Bad Ischl. Achtsamkeit – Anspannung und Entspannung, SinnQuell-Gespräch, zuhören und austauschen im geschützten Rahmen, Pfarrheim, 2. Stock, 15 bis 17 Uhr. XX Lambach-Edt. Single-Runde, einfach miteinander zu plaudern, Gemeinschaft zu erleben, nette Leute aus der Pfarre und der näheren Umgebung kennenzulernen, Pfarrsaal, 20.15 Uhr. XX Linz. Wirtschaftliche und steuerliche Vorhaben der neuen Regierung: Eine kritische Vorschau, Vortrag, Evangelisches Studentenheim, Julius-Raab-Straße 1–3, 19 Uhr, Ref.: em. Prof. Dr. Friedrich Schneider. XX Linz. Abend der Barmherzigkeit, heilige Messe, Anbetung, mu-

Ausstellung – Flohmarkt – Workshop XX Freistadt. Konzertfotografie im MÜK, Bilder aus der Musik­szene von Loucaz Steinherr, MÜK Mühlviertel Kreativ Haus, 10. 1. bis 24. 2., Öffnungszeiten: Mi. bis Sa., 10 bis 18 Uhr. XX Steyr. Bücher-Fundgrube, Evangelische Pfarrgemeinde, alter Gemeindesaal, So., 14. 1., 11 bis 12.30 Uhr. XX Braunau. Miteinander weitergehen, Workshop-Reihe, Ziel ist, mehr Sicherheit im Umgang mit geflüchteten Menschen zu bekommen, die Vernetzung unterein-

ander, Kompetenzen in der Begleitung zu erwerben und der Erfahrungsaustausch, Di., 16. 1., Pfarrheim Mattighofen, Di., 23. 1., Pfarrsaal Braunau-St. Stephan, Di., 30. 1., Pfarrsaal Braunau-St. Stephan, Di., 6. 2., Pfarrheim Mattighofen, jeweils von 18 bis 21 Uhr, Anmeldung bis 10. 1. per E-Mail an: weiterbildung.katholischesbildungswerk@ dioezese-linz.at, Tel. 0732/­76 10-32 11. XX Veranstaltungshinweise für die Termin­seite an: office@kirchenzeitung.at

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sikalische Gestaltung, Einzelsegen, Krankenhauskapelle, Elisabethinen, 18.45 Uhr. XX Pregarten. Flotte Partysnacks, Kochkurs, Pfarrzentrum, 18 bis 21 Uhr, mit Maria Stütz, Anmeldung unter: pfarre.pregarten@dioezeselinz.at, Tel. 07236/22 23. XX Stadl-Paura. Filmdokumentation über das Leben und Schaffen von Karl Kumpfmüller, ChristophorusHaus, 19 Uhr. Donnerstag, 11. Jänner XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Ltg.: P. Peter Gangl SJ, Eingang: Domgasse 3. XX Weibern. Menschen in Lebenkrisen beten, Die Nähe Gottes wieder spüren, Gebetszeit, KIM-Zentrum, 18 bis 19.15 Uhr. Freitag, 12. Jänner XX Wels. Klavierkonzert Nr. 4 in GDur, op. 58, Ludwig von Beethoven, ... quasi una fantasia ... op. 27, Nr. 1 für Klavier und Instrumentengruppen, Gyorgy Kurtág, Sinfonie Nr. 4 in B-Dur, op. 60, Ludwig van Beethoven, Konzert im Rahmen der Welser Abonnementenkonzerte, Stadttheater, 19.30 Uhr, Solist: Till Alexander Körber, Klavier, Leslie Suganandarajah, Dirigent. Samstag, 13. Jänner XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria-Puchheim, Das Wort Gottes zu allen Menschen, Institut St. Justinus, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche um 12.30 Uhr, Zelebrant: Mag. Josef A. Herget CM, Mag. Alexander Lainer CM. XX Brünnl (CZ). Fatimafeier in Maria Trost, gestaltete eucharistische Anbetung mit Beichtgelegenheit, 13.30 Uhr, hl. Messopfer mit Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens, 14.30 Uhr, Busfahrt vom Bahnhof Pregarten, 11 Uhr, über Unterweißenbach und Liebenau, mehr Info: Rupert Binder, Tel. 0660/341 69 27 oder Tel. 07946/68 60, Busfahrt von

Orgelmusik zur Teatime An drei Sonntagen wird die Königin der Instrumente im Brucknerhaus erklingen, ein eigener Konzertzyklus rückt die Orgel nach langen Jahren wieder ins Zentrum. Beginn ist am Sonntag, 7. Jänner 2018, um 16 Uhr mit Tee im Foyer, um 16.30 Uhr gibt es eine Programmeinführung, um 17 Uhr beginnt das Konzert im Großen Saal. An der Orgel ist Bernhard Prammer zu erleben, sein Programm: God save the Queen und andere Hymnen. u Karten: Tel. 0732/77 52 30.


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Termine 19

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Horn, 11 Uhr, Zusteigemöglichkeit entlang der Strecke bis Gmünd, Altweitra, mehr Info: Maria Heilig, Tel. 0664/544 20 24 oder Florian Hohenegger, Tel. 0664/390 97 96.  Pasching. Was bleibt?, Musik und Texte nach Weihnachten, Pfarrkirche, 19 Uhr. SONNTAG, 14. JÄNNER  Eferding. Literarisches Café, Der Donauwalzer und andere Geschichten, Pfarrzentrum St. Hippolyt, 16 Uhr.  Freistadt. Meditativer Abendgottesdienst, in freier Form und sinnenreich, Jahresklänge, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, Musik: Franz Kolmbauer.  Linz, Mariendom. Missa Secunda, Hans Leo Hassler, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer.  Linz-Urfahr, Stadtpfarre. Heilige Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr.

Hilfe für Help-Mobil Das Help-Mobil in Linz bietet medizinische Grundversorgung für obdachlose Menschen. Im Jahr 2017 wurden mehr als 450 betreut. Der Bus ist nun in die Jahre gekommen. Ein neuer Bus ist nötig. Mittels Crowdfunding (eine Finanzierung durch eine Gruppe von Menschen) hoffen die Betreiber, darunter Caritas OÖ, die dafür noch fehlenden 15.000 Euro auf die Beine zu stellen.  www.respekt.net

BILDUNG – SPIRITUALITÄT Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  Essen nach Gefühl – Die Weisheit des Körpers entdecken, Workshop, Sa., 13. 1., 9 bis 18 Uhr und So., 14. 1., 9 bis 13 Uhr, Ref.: Thomas Frankenbach, Anmeldung erforderlich.  Abenteuer Südafrika – Lesotho – Swasiland, Di., 16. 1., 19 Uhr, Ref.: Wolfgang Kunstmann, Reisefotograf, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00  Singen heilsamer Lieder, Mi., 10. 1., 19 bis 20.30 Uhr, mit Eva Kaml und Gabriele Adlberger, Anmeldung erforderlich.  Schneeschuhwandern in der Umgebung, Sa., 13. 1., 8.30 bis 16 Uhr, Treffpunkt bei der Kirche Ennsleite, mit Maria Felbauer, Anmeldung erforderlich. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Seniorenwoche I, Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!, Phil 4,4, So., 14. 1., 17 Uhr bis Fr., 19. 1., 13 Uhr,

LITURGIE

Ltg.: Siegfried Klein SM, Ref.: Prälat KonsR Wilhelm Neuwirth. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  BibelFrühstück, Kommt her, folgt mir nach! (Mk 1,17a), Impuls und Austausch zum Bibeltext bei einem gemeinsamen Frühstück, Do., 18. 1., 9 bis 10.30 Uhr, Anmeldung bis 15. 1., Begl.: Sr. Teresa Hametner. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Zeit für mich, beWEGte Stille, Fr., 12. 1., 16 Uhr bis So., 14. 1., 12 Uhr, Ref.: Gertrude Pallanch.  Von einem, der aufsteht für das Leben, Jesus von Nazaret – Rabbi, Heiler, Prophet und Gottes Sohn, Jeschua – Biographisches und Geschichtliches: Familie, Herkunft, Zeitlage, religiöser Hintergrund, Mo., 15. 1., 19 bis 21.30 Uhr, weitere Termine: Reich Gottes – das Programm Jesu: Wofür Jesus steht bzw. einsteht, Mo., 12. 2., 19 bis 21.30 Uhr, Golgota – die letzten Tage des Nazareners: Tod und Auferweckung, Mo., 12. 3., 19 bis 21.30 Uhr, Ref.: Dr. Stefan Schlager.

LINZER BIBELKURSE       

Braunau-Ranshofen. Pfarrheim, Mo., 8. 1., Martin Zellinger. Waizenkirchen. Pfarrheim, Di., 9. 1., Martin Zellinger. Lest bei Freistadt. Lester Hof, Mi., 10. 1., Martin Zellinger. St. Thomas am Blasenstein. Pfarrheim, Mi., 10. 1., Ingrid Penner. Losenstein. Pfarrzentrum, Do., 11. 1., Hans Hauer. Schlüsselberg. Pfarrheim, Do., 11. 1., Martin Zellinger. Ried i. Innkreis. Franziskushaus, Do., 11. 1., Josef Schwabeneder.

Wenn nicht anders angegeben, jeweils von 19 bis 21.30 Uhr.

KiZ-Angebot

Neues Handbuch über Kinder mit Problemen Im Caritas-Fachverlag UNSERE KINDER erschien soeben „Kleine Schritte – Große Wirkung. Handbuch zum Umgang mit kindlichen Entwicklungsauffälligkeiten“. Anschaulich und gut verständlich werden darin ADHS, Aggressivität, Hochbegabung, Sexualitätsentwicklung, Sozialverhalten sowie Sprachentwicklung behandelt. Die Autorinnen sind Expertinnen der Sonder-

kindergartenpädagogik bzw. Psychologie und beschreiben die Themen anhand von Alltagsbeispielen aus Kindergärten der St. Nikolausstiftung in Wien. Das 200-seitige Buch kostet € 28,60 plus Porto und enthält viele konkrete Vorschläge. Es richtet sich auch an (Groß-)Eltern von betroffenen Kindern und will im Dialog mit Einrichtungen oder Therapeut/innen stärken.

Lesejahr B Lesereihe II SONNTAG, 7. JÄNNER Taufe des Herrn. L1: Jes 42,5a.1–4.6–7 oder Jes 55,1–11 L2: Apg 10,34–38 oder 1 Joh 5,1–9 Ev: Mk 1,7–11 MONTAG, 8. JÄNNER Hl. Severin, Mönch in Norikum, 2. Diözesanpatron von Linz. L: Jak 2,14–17 Ev: Mt 25,31–46 (oder 25,31–40) DIENSTAG, 9. JÄNNER L: 1 Sam 1,9–20 Ev: Mk 1,21–28 MITTWOCH, 10. JÄNNER L: 1 Sam 3,1–10.19–20 Ev: Mk 1,29–39 DONNERSTAG, 11. JÄNNER L: 1 Sam 4,1b–11 Ev: Mk 1,40–45 FREITAG, 12. JÄNNER L: 1 Sam 8,4–7.10–22a Ev: Mk 2,1–12 SAMSTAG, 13. JÄNNER Hl. Hilarius, Bischof von Poitiers, Kirchenlehrer. Marien-Samstag. L: 1 Joh 2,18–25 Ev: Mt 5,13–19 L: 1 Sam 9,1–4.17–19; 10,1 Ev: Mk 2,13–17 SONNTAG, 14. JÄNNER 2. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Sam 3,3b–10.19 L2: 1 Kor 6,13c–15a.17–20 Ev: Joh 1,35–42

UNSERE KINDER

Machen Sie mit: KirchenZeitungs-Leser/innen erhalten bei Bestellung bis 20. Jänner 2018 den beliebten UNSERE KINDERKalender 2018 im Wert von € 9,80 als Geschenk dazu. Bestellungen (mit Kennwort „Angebot der Woche”) bitte an: Verlag UNSERE KINDER, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-20 91, Fax DW -20 99, E-Mail: unsere.kinder@caritas-linz.at

AUSSAATTAGE 8. 1.: 9. 1.: 10. 1.: 11. 1.: 12. 1.: 13. 1.: 14. 1.:

Wurzel Wurzel Wurzel bis 15, ab 16 Blüte Blüte Blüte bis 3, ab 4 Blatt Blatt Blatt bis 3 ----

Aus: Aussaattage 2018, M. Thun.


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PILGERREISE PILGER- UND KULTURREISE NACH ISRAEL 19. bis 26. März 2018 (8 Tage) Geistliche Leitung: Pater Florian, Familie Mariens Besuch der heiligen Stätten in Israel und Palästina Leistungen: Hin- und Rücktransfer zum/vom Flughafen München, Flug München/Tel Aviv/München inkl. Flughafengebühren, 7 x Halbpension, alle Transfers und Ausflüge in Israel in modernen Bussen, deutschsprachige qualifizierte Reiseleitung, Eintrittsgelder (lt. Programmausschreibung), Trinkgelder für Busfahrer, Reiseleiter und Hotelpersonal, Schifffahrt See Genezareth. Pauschalpreis € 1.375,– Einbettzuschlag € 260,– Genauere Reiseinformationen übermitteln wir gerne persönlich. Innviertler Reisen Reisebüro Leidinger, 07716/63 40-0 info@leidinger-reisen.at www.leidinger-reisen.at PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676/362 51 46. RATZENBÖCK-REISEN 22. – 29. 3 APULIEN 24. – 28. 3. MEDJUGORJE 13. – 19. 4. LOURDES & NEVERS 17. – 24. 4. MADEIRA BLUMENFEST 09. – 17. 6. RUMÄNIEN RUNDREISE 13. – 20. 7. BALTISCHE STAATEN 21. – 31. 7. NORDKAP 01. – 10. 8. SÜDNORWEGEN 30. 8 – 7. 9. SCHOTTLAND 22. – 30. 9. ALBANIEN Jahresprogramm mit 73 weiteren Reisen anfordern unter 07717/74 74. office@ratzenboeck-reisen.at www.ratzenboeck-reisen.at

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Der Stern von Bethlehem Josef Habringer, Domkapellmeister und Leiter des Collegiums Vocale, ist einer, der bewusst Weihnachtskonzerte erst nach dem Advent ansetzt: Am So., 7. Jänner heißt es in der Linzer Friedenskirche „Der Stern von Bethlehem“ mit Werken von Josef Gabriel Rheinberger. Es singen und musizieren das Collegium Vocale Linz, das Orchester der Dommusik, Ursula Langmayr (Sopran) und Manfred Mitterbauer (Bass). Beginn: 17 Uhr.  Karten: Tel. 0800/21 80 00.

„Gut versorgt?“ Im Rahmen der Ringvorlesung „Gut versorgt?“ der Katholischen Privat-Universität KU Linz und der Johannes-Kepler-Universität JKU Linz spricht Dr. Elisabeth Menschl, JKU, am Mittwoch, 10. Jänner, 18.15 bis 19.45 Uhr zum Thema „Martha Nussbaum über Care, Soziale Gerechtigkeit und Verteilungsgerechtigkeit“. Anschließend erläutert MMag. Maria Dammayr, Sozialreferat, die „Inhaltliche und gesellschaftliche Dimension der Sorge für sich und andere und aktuelle Gefährdungen“.  KU Linz, Hörsaal 1.

Film-Tipp Alzheimer Die MAS Alzheimerhilfe empfiehlt den Kinofilm „Das Leuchten der Erinnerung“, der ab 4. Jänner 2018 in Österreichs Kinos zu sehen ist. Die Tragikomödie mit Hellen Mirren und Donald Sutherland behandelt das Thema „Alzheimer“ und die Konsequenzen für die Familie.

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KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Die Diözese Linz beschäftigt in ihren Ämtern und Einrichtungen (ohne Caritas) über 1.100 Mitarbeiter/innen. Die Personalverantwortlichen der einzelnen Betriebe werden durch das Kompetenzzentrum „Diözesanes Personalservice“ unterstützt und beraten. In personeller Verbindung mit dem Personalservice wird die Personalabteilung des Pastoralamtes der Diözese geführt. Zu besetzen ist zum 1. September 2018 in Vollzeit

Leitung Diözesanes Personalservice HR Manager/in Ihre Aufgaben: Diözesanes Personalservice:  Beratung und Unterstützung der Personalverantwortlichen in personal-, arbeits- und sozialrechtlichen Themen und in Recruitingprozessen  Verantwortung für die Personalverrechnung für die diözesanen Betriebe  Weiterentwicklung der Grundlagen und Instrumente des Personalmanagements in Zusammenarbeit mit den Personal- und Personalentwicklungsverantwortlichen  Koordination von Verhandlungen zum Kollektivvertrag und zu Betriebsvereinbarungen Personalabteilung des Pastoralamtes:  Unterstützung der Führungskräfte und Ansprechpartner/in zu allen Personalführungsthemen  Personaladministration und deren Weiterentwicklung (Dienstverträge, elektronischer Personalakt, Zeitwirtschaft, Arbeitnehmer/innenschutz …)  Ansprechpartner/in für Mitarbeiter/innen und den Betriebsrat  Verantwortung für die Personalentwicklungsmaßnahmen gemeinsam mit der Fachreferentin  Führungsverantwortung für das Abteilungsteam (10 Mitarbeiter/innen incl. Personalservice) Ihr Profil:  Abgeschlossenes einschlägiges Studium (Jus, Sozialwirtschaft, Betriebswirtschaft …); aufgabenrelevante Zusatzqualifikationen (Mediation, Moderation, Projektmanagement, Personalverrechnung etc.) erwünscht  Fundierte Arbeits- und Sozialrechtskenntnisse mit mehrjähriger Berufserfahrung im Personalmanagement  Führungskompetenz, Dienstleistungs- und Lösungsorientierung, hohe Kommunikations- und Beratungsfähigkeiten Entlohnung nach dem Kollektivvertrag der Diözese Linz, Mindestentgelt € 4.139,– brutto mtl. (10 anrechenbare Vordienstjahre vorausgesetzt; entsprechend höher bei mehr Vordienstjahren). Wenn Sie sich mit den kirchlichen Grundsätzen identifizieren, gerne unsere wertorientierte Organisationskultur an einflussreicher Stelle mitgestalten wollen und an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sind, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung! Richten Sie Ihre Bewerbung bitte bis 31. Jänner 2018 an: Generalvikar Univ.-Prof. DDr. Severin Lederhilger, Herrenstraße 19, 4021 Linz, oder generalvikariat@dioezese-linz.at 

IMPRESSUM Offenlegung laut Mediengesetz: Die „KirchenZeitung Diözese Linz“ ist das Informations- und Kommunikationsorgan der Diözese Linz. In der Gestaltung gelten die Grundprinzipien des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die KirchenZeitung erscheint wöchentlich und kooperiert eng mit den Kirchenzeitungen der Diözesen Feldkirch, Innsbruck und Eisenstadt. KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner.

Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52,

Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN


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Kunst & Kultur 21

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Neue Taufkapelle in Vöcklamarkt

In die Mitte Elisabeth Leitner

e

Die Strahlenscheibe in der beleuchteten Spitzbogennische wirkt anziehend. Sie lenkt den Blick in die Mitte. Der Kranz ist aus Zirbenholz gearbeitet. Er will zum einen an das Taufkleid erinnern, zum anderen an den Hl. Geist. „Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam“, ist zur Taufe Jesu im Evangelium nach Markus, Kapitel 1,10 nachzulesen. In Spiralform geht der Kranz von der Mitte nach außen. Die Mitte symbolisiert den Ursprung des Lebens in Gott. Die Spirale öffnet sich in den Raum und mündet in das ewige Licht, in Gott ein – so die Idee dahinter. Die Taufkapelle ist ein Ort, in dem der Anfang und das

Künstlerische Neugestaltung in Vöcklamarkt Als Inspiration für die künstlerische Neugestaltung der Pfarrkirche Vöcklamarkt diente ein Fresko über dem Haupteingang: Es stellt den brennenden Dornbusch bildnerisch dar. Die neue Taufkapelle mit der Strahlenscheibe aus Zirbenholz (hier im Bild) konnte im Herbst fertiggestellt werden. Foto: Pillichshammer

Ende des Lebens Platz haben: Auf kleinen Stahlplättchen sind links und rechts an den Wänden Tauf- und Sterbebilder zu sehen. Leben und Tod, Anfang und Ende – „Das alles gehört zusammen“, meint Hartmut Hintner, der diesen Raum so wie die Pfarrkirche künstlerisch gestaltet hat.

Für Sie Gelesen Papst Benedikt XVI. in Bildern und Texten Der Theologe Josef Ratzinger – Papst Benedikt XVI. gilt als Meister einer klaren Sprache und nicht nur für Wissenschafter verständlicher theologischer Texte. In seinem Gesamtwerk, das 21 Bände umfasst, finden sich unzählige Passagen von geistlicher Dichte und Tiefe. Peter Seewald, der durch das Interview-Buch mit Kardinal Ratzinger, „Salz der Erde“, berühmt wurde, hat kurze Passagen aus den Ratzinger-Schriften ausgewählt und sie einzelnen Kapiteln von „Beten“ über „Gott“ bis zur „Wahrheit“ zugeordnet. Großformatige Bilder aus den Jugendjahren, vor allem aber aus der

Zeit als Glaubenspräfekt in Rom, sind in Schwarz-weiß wiedergegeben, die Fotos aus seinem Pontifikat in Farbe. So ist ein eindrücklicher, großformatiger Bildband entstanden, der einen Überblick über das Lebenswerk von Papst Benedikt XVI. gibt. Eine 15 Seiten umfassende Biografie von Seewald lässt die wichtigsten Stationen des Papstes Revue passieren: von Marktl am Inn in der Diözese Passau bis nach Rom in den apostolischen Palast. Wenn manche Ereignisse – wie das Verhältnis zum Judentum während Benedikts Pontifikat – auch durchaus anders beurteilt werden als von Seewald, gibt er eine interessante, detailreiche Darstellung des Wirkens von Benedikt XVI. j. Wallner

Benedikt XVI. Der deutsche Papst, herausgegeben von Peter Seewald und der Diözese Passau, Kösel Verlag 2017, 320 Seiten, € 39,10.


22 Personen & Dank

4. Jänner 2018

Jubiläum & Gedenken

DAnk n Stiftsgymnasium Wilhering. Zum nun drittenMal ist im Rahmen der österreichweiten Ordenstage der St. GeorgsBildungsPreis durch DI Anne Mautner Markhof, Vorsitzende des Hauptverbandes Katholischer Elternvereine Österreichs, verliehen worden. Aus den zahlreichen Einsendungen wurden in den Kategorien Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen je ein Preisträger von einer Fachjury ausgewählt. Der Schülerinnen-Preis ging an das Stiftsgymnasium Wilhering. Woche für Woche, ein ganzes Schuljahr –

KirchenZeitung Diözese Linz

Haijes

lang, lernten Annemarie Atzlesberger, Lisa Barth, Antonia Fließer, Gudrun Hartl, Jana Egger und Julia Schneider mit den Flüchtlingskindern in den Asylunterkünften des Stiftes Wilhering. Den Preis übernahm Annemarie Atzelsberger.

n Linz – Haus der Frau. Bis 1967 führte die Katholische Frauenbewegung in der Volksgartenstraße (Linz) ein Internat für Mädchen. Nach der Schließung wurde daraus das Bildungszentrum „Haus der Frau”. Die damalige Internatsleiterin Christine Schwab lud nun „50 Jahre danach” zu einem Treffen ehemaliger Schülerinnen. Eva-Maria Kienast, die das Haus der Frau leitet, zeigte der Gruppe die inzwischen mehrfach umgestalteten Räumlichkeiten. „Für alle war die Internatszeit dank der guten Führung durch Christl Schwab und Gretl Teuchtmann eine Zeit, die in guter Erinnerung blieb und die niemand missen möchte”, betont die ehemalige Schülerin Theres Auer. Nach dieser ersten Begegnung wird künftig jährlich zu einem Absolventinnen-Treffen eingeladen. privat

n Ursulinen – Linz. Am 7. Dezember 2017 feierte die Linzerin Sr. Maria Nopp OSU ­ihren 100. Geburtstag. Sie trat nach der Matura an der Bundes-Lehrerinnenbildungsanstalt 1938 in den Orden der Ursulinen ein. Wegen der NS-Herrschaft verlegt der Orden die Ausbildung nach Frankreich. Sr. Maria Nopp kehrte 1945 wieder nach Linz zurück und unterrichtete an den ordenseigenen Schulen (heute Ursulinenhof), ehe sie Aufgaben in der Ordensleitung übernahm. 1959 kam sie als Internatsleiterin nach Linz und versah diese Aufgabe bis zur Schließung des Ursulinenklosters und der dazugehörigen Schulen in Linz im Jahr 1968. Seither ist Sr. Maria Nopp in Klagenfurt tätig. Sie hat zu ihren ehemaligen Schülerinnen so gute Kontakte, dass Sr. Maria jährlich nach Linz zu einem Treffen kommt. n Arnreit. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb am 23. November 2017 der frühere Entwicklungshelfer Karl Mittermayr im 78. Lebensjahr. Er war einer der ersten Missionshelfer – wie die späteren Entwicklungshelfer damals genannt wurden –, der motiviert von Dr. Alois Wagner nach Tansania ging. Von 1964 bis 1967 war Mittermayr in der Diözese Karema tätig. Neben dem Bau von Häusern und Wasserleitungen war die Errichtung der Kathedrale in ­Sumbawanga ein Großprojekt, das alle Kräfte forderte und für das Mittermayr die Hauptverantwortung trug. Trotz einer Familie mit vier Kindern und dem Aufbau einer Elektrofirma hat er Afrika zeitlebens nicht vergessen und organisierte in seiner zweiten „Heimat” eine Reihe von Hilfsprojekten.

geburtstage n Am 30. Dezember 2017 v ­ ollendete KonsR Mag. Franz Schrittwieser, S­ tändiger Diakon in Wels-St. Franziskus, sein 65. ­Lebensjahr. Er stammt aus Mank (NÖ), a­ rbeitete einige Jahre in der Voest Alpine und studierte dann in Linz und Salzburg Theologie. Anschließend leitete er von 1983 bis 1986 im Auftrag des Österreichischen Entwicklungsdienstes ein Bildungshaus in der Diözese Bangassou (Zentralafrikanische Republik). Nach seiner Rückkehr wurde er Pastoralassistent in Wels-Hl. Familie. 1990 wurde Schrittwieser zum Diakon geweiht. Seit 1993 arbeitet er in der Gefangenenseelsorge in Wels (seit 1996 als Leiter). Unter der Fe-

derführung Schrittwiesers wurde die neue Seelsorgestelle St. Franziskus in Wels errichtet, wo er von 1997 bis 2012 als Pfarrassistent tätig war. Von 2006 bis 2014 war er auch Referent für Diakone im Bischöflichen Ordinariat. Er ist ehrenamtlicher Vorsitzender von Welthaus Linz. Schrittwieser ist verheiratet und hat drei Kinder. n Am 1. Jänner 2018 wurde KonsR Josef Mair, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Pierbach, 85 Jahre alt. Er stammt aus Stroheim und wurde 1961 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Saxen, Perg, Bad Goisern, Steyregg und Taufkirchen an der

Pram kam er 1969 als Pfarrprovisor nach Pierbach. Von 1970 bis zu seiner Emeritierung 2003 war Josef Mair dort Pfarrer und macht seither weiterhin Aushilfen. n Am 1. Jänner 2018 beging KonsR P. Virgil Prasser OSB, Benediktiner des Stiftes Michaelbeuern, Pfarrer in Perwang, seinen 75. Geburtstag. Der gebürtige Salzburger feierte 1963 die Ordensprofess und wurde 1968 zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsposten in Salzburg-Mülln und Salzburg-Maxglan war er bis 2014 Pfarrer in Dorfbeuern (Diözese Salzburg). Seit 1996 ist P. Virgil Prasser Pfarrer in Perwang (bis Ende Jänner 2018).


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

4. Jänner 2018

Ehe für alle Ein derartig komplexes Thema auf eine rein juristische Entscheidung zurechtzustutzen ist ein fataler Fehler. Es liegt ja leider im Trend – siehe Entscheidung in Deutschland. Eine geniale Idee zur Lösung dieses Problems hatte ein Leserbrief-Schreiber einer Tageszeitung: Er meinte, dass man statt Ehe für alle Heirat für alle schreiben sollte und die Ehe wie bisher Mann und Frau vorbehalten solle. Mag. Maria Schwarz, Wien

Vaterunser Papst Franziskus hat mir mit seinem Vorschlag zur Änderung der irritierenden „Vaterunser“-Bitte ein echtes Weihnachtsgeschenk gemacht. Beschäftigt hat mich diese Frage erst vor ein paar Jahren, als eines montagsmorgens ein Arbeitskollege mich unvermittelt fragte: „Und – hat dich dieses Wochenende dein Gott in Versuchung geführt?“ (...) Die Bibelwissenschaft hat sich unter großen Anstrengungen bemüht, nicht an der Wortwörtlichkeit der Heiligen Schrift festzukleben. Die Beachtung des „sprachlichen Urtextes“ ist daher legitim und erhellend. Dass selbst Jahrhunderte lang ein Schreibfehler im Hebräischen (!) bis in unsere Zeit den Sinn eines Psalms verdreht hat, kann man bei Bischof Stecher in der Kurzgeschichte „Heilige Schrift und Jägerlatein“ amüsant nachlesen. Gott führt nicht in Versuchung, auch wenn dies einige Theologen belegen wollen. Die Geschichte mit Abraham und Isaak will uns ja bloß sagen, dass Gott keine Menschenopfer braucht – etwas, was damals nichts Außergewöhnliches – und daher auch keine Verführung – war. Und der Hinweis, dass das Essen vom Baum der Erkennt-

nis von Gut und Böse zu einem endlichen Leben führt, ist auch keine Verführung, sondern eine wunderbare Beschreibung für das Schicksal eines vernunftbegabten Wesens. Kurz gefasst: Gott führt nicht in Versuchung und dies soll auch klar und unmissverständlich im zentralsten Gebet zum Ausdruck kommen. Papst Franziskus wünsche ich noch viele Jahre seines segensreichen Wirkens. DI Dr. Gerhard Hubmer, Marchtrenk

Zur Altarweihe im Dom Die Teilnehmer an der Altarweihe im Dom waren von der Zeremonie und dem gelungenen Umbau sehr beeindruckt. Der Bischof hat zur Gewissenserforschung aufgerufen. Ein Ansatz dazu wäre für mich: Was tut die Kirchenleitung, um endlich die Barrieren (Zulassungsbedingungen) zum Altar abzubauen, damit unsere Gemeinden nicht schleichend ausbluten? Johann Raab, Eferding

„Genderisten“ Zu: „Der neue Streit um Ehe ...“, Nr. 49, S. 10/11

Auf die Frage, ob die Gendertheorien eine große Gefahr darstellen, antwortet Professor Dr. Martin Lintner, diese wären seines Erachtens nicht gefährlich. Diese Aussage dokumentiert präzise, dass Professor Lintner sich mit der Gendertheorie nicht auseinandergesetzt hat. Ich hätte in der KirchenZeitung eher eine Vertiefung der Aussage von Papst Franziskus erwartet, der die Genderideologie anlässlich des Ad-limina-Besuches der österreichischen Bischöfe 2014 in Rom wörtlich eine „dämonische Ideologie“ genannt hat. Ich glaube nicht, dass Papst Franziskus sich „an einigen Auswüchsen dieser Ideologie ab-

gearbeitet“ hat (wie sich Dr. Lintner in seinem Artikel ausdrückt). Abgesehen von der Zerstörung des christlichen Menschenbildes verdeutlicht die strikte Weigerung der „Genderisten“, die Erkenntnisse einer naturwissenschaftlich orientierten Geschlechterforschung anzuerkennen, dass es sich beim „Genderismus“ wirklich um eine Ideologie handelt, auch wenn dies Dr. Lintner abstreitet. „Genderismus“ auf das Aufzeigen und die Bekämpfung ungerechter Behandlung von Frauen in unterschiedlichen Gesellschaften zu reduzieren ist bei Weitem zu kurz gegriffen und verschweigt die zerstörerische Wirkung dieser Ideologie für unsere Gesellschaft, wobei genau diese Vorgangsweise Strategie der Genderideologie ist. Dr. Hieronymus Spannocchi, Rohrbach

Jugend-Wünsche Ich wünsche den Jugendlichen: Applaus für das Leben! Das heißt: Applaus für Himmel und Erde, für Tag und Nacht, für den Mut zum Menschsein, für Herz und Humor für sie und die anderen, für Liebe und Zärtlichkeit, für eine neue Welt. Ich wünsche den Jugendlichen, jeden Tag neu anzufangen zu wissen, dass sie mit einem Herzen auf Menschen und Dinge schauen können, dass sie staunen können, weil jeden Morgen neu das Licht da ist, dass sie glücklich sind, weil ihre Augen sehen, ihre Hände fühlen, ihr Herz schlägt, dass sie sich freuen können über die ganz einfachen kleinen Blumen am Weg ihres Lebens! Maria Baumann, Stroheim u Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorb­ehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

KirchenZeitung „Ich bin immer wieder erstaunt und erfreut, wie erfrischend klar, mutig und doch einfühlsam die KirchenZeitung aktuelle gesellschaftspolitische und kirchlich relevante Themen aufgreift und sie beschreibt. So manche Tageszeitung in Österreich könnte sich da viel davon abschauen. Ein herzliches Danke dafür!“ Mag. SEPP WALL-STRASSER MAS Bereichsleiter Bildung und Zukunftsfragen beim ÖGB Oberösterreich

Gut, die KirchenZeitung zu lesen!

0732/7610-3969 • abo@kirchenzeitung.at • www.kirchenzeitung.at


unter uns Gibt es wirklich keinen Adam mehr?

Denkmal

Der Pionier Die MIVA und die Sternsingeraktion. Ins Leben gerufen hat sie der Oberösterreicher Karl Kumpfmüller. Am 10. Jänner 2018 wäre er 100 Jahre alt geworden. Matthäus Fellinger

Gedenkgottesdienst am 6. Jänner, 10 Uhr, Pfarrkirche Stadl-Paura. MIVA

em. Maximilian Aichern leitet den Gottesdienst. Am Geburtstag selbst, 10. Jänner, 19 Uhr, wird im ChristophorusHaus Stadl-Paura ein Dokumentarfilm gezeigt. Machen Sie mit. Die Pfarrkirche Stadl-Paura ist für die besondere, ihrem Patrozinium entsprechende Bauform berühmt. Wem ist die Kirche geweiht? Schicken Sie uns die Antwort bis 12. Jänner. Wir verlosen drei Bücher. KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, ­E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Beim Rätsel Nr. 50. (Gottfried Wilhelm Leibniz ) haben Claudia Kopf aus Weyer und P. Ernst Bamminger aus Vorchdorf gewonnen.

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Am Christbaum kann man sich jetzt ein Beispiel nehmen: Nadeln abfallen lassen statt sticheln!

„Viele Leute wissen gar nicht, wie sie mit Menschen umgehen, denen es schlecht geht.“ Alexander Pointner, Ex-Skisprung-Trainer, in der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ (2017/51)

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Karl Kumpfmüller passt an den Jahres­anfang. Aus einer zündenden Idee und e­ inem kleinen Anfang hat er etwas ­Großes gemacht. 35.000 Fahrzeuge wurden seit 1948 bis heute für die Missionsarbeit bereitgestellt. Von Kumpfmüller stammt auch der Slogan: „Für jeden unfallfrei gefahrenen Kilometer einen Groschen für ein Missionsauto“. Und die Dreikönigsaktion, von der Katholischen Jungschar durchgeführt, mobilisiert heute jährlich rund 85.000 Kinder in Österreich. Sie sammeln rund 17 Mio. Euro für die Länder des Südens. Am Dreikönigstag, 6. Jänner, gedenkt die MIVA mit einem Festgottesdienst in der Kirche in Stadl-Paura ihres Gründers. Bischof

Karl Kumpfmüller, MIVA-Gründer und Sternsinger-Opa.

Jetzt hat auch der Kronen-Zeitungskolumnist Dr. Tassilo Wallentin die erneuerte Einheitsübersetzung der Bibel entdeckt, die vor einem Jahr von den deutschsprachigen Bischofskonferenzen herausgegeben wurde. Wenn man in der Krone vom 24. Dezember nach der Auslegung des Weihnachtsevangeliums durch Kardinal Christoph Schönborn einmal umblätterte, stieß man auf die Aus- und Einlassungen des Herrn Rechtsanwalts zur erneuerten Bibelübersetzung. Dass man auf 55 Zeilen – zusammenhanglos zwar – so viel Unsinn unterbringt, ist eine Leistung. „Es gibt in der Neufassung der Heiligen Schrift keinen Adam mehr“, empört sich Wallentin. In meiner „Neufassung“ kommt das Wort Adam schon auf der zweiten Seite vor, eine Seite weiter sogar als Kapitelüberschrift. Vermutlich meint Wallentin, dass das hebräische Wort Adam aus seiner Sicht nicht immer als „Mensch“ wiedergegeben werden ­sollte. Ja, die Bibel zu übersetzen ist nicht einfach, die Übersetzungsarbeit lächerlich zu machen schon. Ein Vorschlag: Anstatt auf die Empörungs-­ Exegese des Herrn Wallentin zu vertrauen, ist es besser, selbst zur Bibel zu greifen und sich von den Texten ansprechen zu lassen.


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