KiZ-ePaper 04/2015

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Nr. 4 I 22. Jänner 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

„Warum lässt Gott das zu?“, fragte die zwölfjährige Glyzelle Palomar, die von ihrem früheren Leben als Straßenkind zwischen Drogen und Prostitution berichten sollte und nicht mehr weitersprechen konnte. Franziskus antwortete nicht mit einer Erklärung, sondern mit einer Umarmung. Reuters

Franziskus: „Lasst uns lernen zu weinen“ Bis zu sieben Millionen Menschen feierten mit Papst Franziskus am letzten Sonntag, 18. Jänner in Manila die Messe. Trotz Tropensturm und Regen ließen sich Millionen die Chance nicht nehmen, mit dem Papst ihren Glauben zu feiern und ihn zu hören. Bewegende Bilder gingen von der Asienreise nach Sri Lanka und auf die Philippinen um die Welt: Wie Franziskus jenes weinende Mädchen umarmte, das die Frage stellte, warum Gott es zulasse, dass Kinder auf der Straße

und in der Prostitution leben müssen. „Lasst uns lernen, zu weinen wie sie“, meinte Franziskus. Während in Europa über geeignete Maßnahmen für den Schutz vor Terror diskutiert wurde, appellierte Papst Franziskus im Fernen Osten für Gerechtigkeit, und er wandte sich deutlich gegen Korruption. Die Ungleichheiten führen zu einer kranken Gesellschaft, betonte er. Seite 13

3 Im Gespräch.

Superintendent Gerold Lehner.

6 Reportage.

Verbindende Gebete.

18 Bewusst leben. Das alte Auge. 29 Kultur. Günter Rombold im Gespräch 22 Impressum.


2 Meinung Kommentare

22. Jänner 2015

Mitten in der Welt

Meinungsfreiheit

Methoden wie im Mittelalter Raif Badawi wurde zu zehn Jahren Haft und zu 1000 Peitschenhieben verurteilt, weil er den Islam beleidigt haben soll. Die ersten 50 Schläge hat er bereits erhalten – öffentlich, zur Schau gestellt, vor der Al-JafaliMoschee in Jeddah in SaudiArabien. Das ist grausame Folter und absolut zu verurteilen. Die nächsten Hiebe, die für Freitag geplant waren, wurden wegen internationalen Aufschreis nun verschoben. Und weil Badawis Wunden in Folge der ersten Auspeitschung noch nicht verheilt waren. Das ist skandalös. Als Blogger hat sich Badawi sehr oft kritisch gegen die Autoritäten Saudi-Arabiens geäußert. Und so sein Recht auf freie Meinungsäußerung genutzt. Dafür muss er, wie so viele andere auch, mit Methoden wie im tiefsten Mittelalter büßen. Das umstrittene Abdullah-Zentrum in Wien schweigt sich darüber aus. Ein Grund mehr, es zu schließen. susanne huber

Mehr werden wir nicht. Die jedes Jahr im Jänner veröffentlichte Statistik über Kirchen­ aus- und -eintritte zeichnet ein recht ­ernüchterndes Bild. Der von vielen erhoffte „Franziskuseffekt“ scheint auszubleiben. Doch das Maß der Urkirche war nicht die große Zahl. „Mitten in der Welt“ zu sein – darauf kam es an. In mehr oder minder kleinen Gemeinden war Kirche da in den Hauptstädten der damaligen Welt, von Jerusalem bis Athen, von Korinth bis nach Rom. Ist vielleicht die Kirche doch mit Papst Franziskus deutlicher „mitten in der Welt“ angekommen? Die Leute, die jetzt über die Kirche debattieren, sind nicht immer „eingeschriebene Mitglieder“, oft nicht einmal getauft. Es ist hoch an der Zeit. Christliche Grundwerte, vor allem das Gespür für den a­ nderen, gehen verloren, wenn die „aufgeklärte“ Welt

bloße Selbstbehauptung, das Ausreizen ­aller Freiheitsrechte, zum Maß des Handelns macht. Was können Menschen in Pakistan oder in Niger dafür, die wegen der in Paris gezeichneten Karikaturen mit ihrem Leben bezahlen? Provokation ist die Sprache der Selbstbehauptung. Verständigung hat auch das Wohl der anderen im Sinn. Es braucht Zeichen, die verstanden werden können. Es braucht das Christliche – für unsere Welt.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Karl-Josef Rauber, Vatikan-Diplomat im Ruhestand

Ehrung für einen Freimütigen Der Papst hat Erzbischof Karl-Josef Rauber mit der angekündigten Kardinalserhebung überrascht. Bisher war es vor allem Rauber, der Rom und Gläubige überraschte: mit für einen Diplomaten ungewohnter Offenheit. Denn es kommt kaum vor, dass ein Apostolischer Nuntius öffentlich eine Bischofsernennung kritisiert. Rauber aber nahm sich 2010 kein Blatt vor den Mund: André Léonard sei nicht auf der Dreierliste gestanden und „auf Wunsch von oben“ Brüsseler Erzbischof geworden. Außerdem erzählte der heute 80-Jährige, dass ihn Kardinal Joseph Ratzinger fünfmal beim Vatikan-Staatssekretariat „gemeldet“ hatte. Heute sagt Rauber, dass er mit Papst Benedikt XVI. keine Probleme gehabt habe, sondern mit „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie der Heilige Vater auf mich gekommen ist. Das hat mich sehr überrascht.“ Foto: KNA

Da behauptet das ­Magazin „profil“, Papst Franziskus würde dem Terror Vorschub ­leisten. Begründet wird das mit der Bemerkung des Papstes, ­jemand, der seine Mutter beleidige, habe mit seiner Faust zu rechnen. Im Kontext der Charlie-Hebdo-Debatte, meint der Magazin-Chef, würde der Papst Verständnis für Menschen, die Religionsverspottung mit ­Gewalt beantworten, zeigen. Einmal davon abgesehen, dass jeder vernünftige Zeitgenosse die Papstaussage als (vielleicht misslungenen) Scherz erkennt, fragt man sich, wofür ein Journalist, der so krudes Zeug behauptet, seine Leser hält. Nur: Zur Meinungsfreiheit gehört halt auch, dass sich ein Journalist selber zum Gespött machen darf. Heinz Niederleitner

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Erzbischof Karl-Josef Rauber

Tarcisio Bertone, der als Kardinalstaatssekretär „vielleicht etwas überfordert“ gewesen sei. Wobei auch das Verhältnis des gebürtigen Nürnbergers zu Bertones Vorgänger Angelo Sodano wohl gespannt war: Der soll verärgert gewesen sein, weil sich Rauber als Nuntius in der Schweiz in der Krise der Diözese Chur mit Leuten vor Ort beraten habe. „Freund“. Neben der Schweiz und Belgien waren Uganda und Ungarn Stationen des Vatikandiplomaten. Drei Jahre lang leitete er die Päpstliche Diplomatenakademie. Nach Rom gekommen war er einst zum weiterführenden Studium während des Konzils. Dort lernte er den späteren Wiener Weihbischof Helmut Krätzl kennen, der Rauber in einer Festpredigt einen „zuverlässigen Freund“ ­ nannte: Rauber hatte Krätzl unterstützt, als dieser Probleme mit Rom hatte. Krätzl lobte Raubers Schlichtheit, die er sich erhalten habe. Auch als Kardinal, der im „diplomatischen Ruhestand“ in einem baden-württembergischen Haus der Schönstatt-Bewegung wirkt und wegen seines Alters kein Papstwähler mehr ist, will Rauber sich nicht ändern: „Ich möchte weiter Seelsorger sein, Gottesdienste feiern und im Beichtstuhl sitzen.“ Auch seinen Freimut hat er nicht aufgegeben: Er tritt für eine stärkere Beteiligung der Basis bei Bischofs­ ernennungen ein. Heinz Niederleitner


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Im Gespräch 3

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Gerold Lehner über die Ökumene: Wir bräuchten den Mut, Schritte zu setzen, die – noch – nicht zur Gänze vom Recht gedeckt sind

Die Reformation kam von Gott In der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen spricht Superintendent Gerold Lehner über seine ökumenischen Hoffnungen.

bald damit beginnen. Ich werde mit diesen Vorstellungen in Kürze zu Bischof Schwarz gehen und ihm das vorlegen.

Das Gespräch führte Josef wallner

Was soll mit dieser Erklärung geschehen?

Lehner: Damit verbindet sich ein weiterer Wunsch. Diese Erklärung soll in zwei Got­ tesdiensten auch liturgisch begangen wer­ den. Ich betone: in zwei Gottesdiensten. Im evangelischen Gottesdienst könnte der ka­ tholische Bischof dieses Dokument vorstel­ len und im evangelischen Gottesdienst am Abendmahl teilnehmen. Und umgekehrt: Der evangelische Superintendent stellt die Erklärung vor, predigt und empfängt bei der katholischen Eucharistiefeier die Kommuni­ on. Das wäre zumindest ein – vorläufig – ein­ maliges, örtlich begrenztes Zeichen, das aus einer gemeinsamen Vorbereitung heraus er­ wächst und zeichenhaft etwas vorwegnimmt, auf das wir alle hinarbeiten. Das wäre mein Traum für 2017.

Wenn Sie den ökumenischen Status quo in einem Satz zusammenfassen ...

Gerold Lehner: Einerseits haben wir gute Be­ ziehungen, andererseits herrscht Unsicher­ heit, was sein kann und sein darf. Es stellt sich die Frage: Sollen wir uns damit zufrieden­ geben, dass wir uns gut verstehen? Mit Blick auf das Luther-Jubiläum 2017 – die Erinnerung an den Thesenanschlag vor 500 Jahren – scheinen die ökumenischen Bemühungen aber wieder an Fahrt aufzunehmen ...

Lehner: Das ist auch gut so. Denn aus meiner Sicht wird 2017 eine Art Scheidepunkt. Wird 2017 für die Ökumene ein Meilenstein oder ein Stolperstein? Wenn wir es nicht schaffen, Trennung zu überwinden, wird’s nicht ein­ fach so bleiben, wie es ist, sondern der Spalt wieder größer werden. Was ist 2017 zu tun, was wollen Sie tun?

Lehner: Ich habe vier Punkte: Die katholische Kirche müsste anerkennen, dass in und mit der Reformation – ich sage es ganz theolo­ gisch – Gott an dieser katholischen Kirche in Gericht und Gnade gehandelt hat. Das heißt: Die katholische Kirche war in einem Zustand, in dem sie mit ihrer Praxis an manchen Punk­ ten das Evangelium verdunkelt hat. Das be­ deutet, dass die Reformation nicht willkür­ lich war, sondern von Gott gekommen ist. Durch die Reformation ist die Freude des Glaubens, die unverdiente Barmherzigkeit wieder viel klarer geworden, strahlender. Was ist der zweite Schritt?

Lehner: Dann müsste die evangelische Kir­ che anerkennen – und das ist unbestritten –, dass der Bruch ein unheilvoller war, dem Sein und dem Auftrag der Kirche widerspricht. Der Bruch hat in seinen Auswirkungen viel Leid gebracht und beide Seiten haben Schuld auf sich geladen. Wird 2017 ein Jubiläums- oder ein Bußjahr?

Lehner: Der erste Punkt hat viel mit Freu­ de und Dankbarkeit zu tun – deshalb könn­ te man 2017 durchaus von einem „Jubiläum“ reden. Der zweite und dritte Punkt, auf die ich nun komme, haben mit Selbstkritik und,

Der evangelische Kirchentag 2017 in Linz wird am Fronleichnamsfest gefeiert ...

Dr. Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Kirche des Augsburger Bekenntnisses für Oberösterreich, blättert in seiner Luther-Bibel aus dem Jahr 1562. kiz/JW

wenn man so will, Buße zu tun. Denn drittens müssten beide Seiten bekennen, dass der Eifer für die Wahrheit nicht immer nur ein Eifer für die Wahrheit war. Man hat die Auseinander­ setzungen meist nicht im Geist der Liebe ge­ führt, sondern aufeinander hingeprügelt. Und was ist das Ergebnis dieser Besinnung?

Lehner: Aus dem resultierend müssten – vier­ tens – beide Kirchen die von Gott in Einheit ge­ stiftete Kirche nun entschiedener verwirklichen wollen. Diese vier Punkte liegen als ökume­ nisches „Arbeitsprogramm“ für 2017 vor uns.

Lehner: Mit den beiden Festen ist der Auftrag an uns gegeben, nicht nebeneinander zu fei­ ern, sondern eine Verschränkung zu finden. In den letzten Jahren haben die Kirchen in der Öffentlichkeit eher ihre je eigene Identität betont. Warum sollte das plötzlich anders werden?

Lehner: Für mich ist Ökumene zum gegenwär­ tigen Zeitpunkt eine Frage des Willens. Was wir bräuchten, wäre ein wenig Mut, Schrit­ te zu setzen, die vielleicht – noch – nicht zur Gänze vom Recht abgedeckt sind, die aber die Hoffnung neu entfachen und das Erhoffte Wirklichkeit werden lassen. Denn die Verant­ wortung für die Ökumene können wir nicht nach Rom oder „Wittenberg“ delegieren.

Wie könnte 2017 in Oberösterreich begangen werden?

Lehner: Ich möchte mir für 2017 von der ka­ tholischen Kirche, meiner Schwesterkirche, etwas wünschen. Das ist vielleicht nicht ganz unproblematisch, aber wenn man sich nichts wünscht, dann wird auch nichts geschehen. Also mein Wunsch: Auf einem gemeinsamen Studientag soll historisch, theologisch und kirchenleitend eine Erklärung erarbeitet wer­ den, wie ich sie skizziert habe. Wir sollten

Gerold Lehner. Das gesamte Interview findet sich unter www.kirchenzeitung.at Archiv


4 Oberösterreich

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KirchenZeitung Diözese Linz

Der Konflikt wird nur verwaltet Auf seine Diözese schaut die ganze Welt: Patriarch Fuad Twal leitet das „Lateinische Patriarchat von Jerusalem“. Mit der KiZ spricht er über die verfahrene politische Situation und über die glaubenstreuen Flüchtlinge. und ignorieren seine Mentalität. Damit verstärken sie den Konflikt. Sobald aber der Jerusalem-Konflikt gelöst ist, wird sich der ganze Mittlere Osten beruhigen.

Es scheint, dass Israelis und Palästinenser von ­einem Frieden weiter entfernt sind denn je. Wie konnte es so weit kommen?

Patriarch Fuad Twal: Ja, das ist leider so! In Israel regiert die extreme Rechte, die kei­ nen Palästinenserstaat will und lediglich den Konflikt verwaltet. Die Folge ist zunehmende Gewalt auf beiden Seiten, die wegen gegenseitiger Racheakte immer wieder eskaliert.

Was bedeuten die unzähligen Flüchtlinge für die lateinische Kirche in Jordanien?

Ein große Anstrengung für unsere Kirche, aber eine gute Gelegenheit, Nächstenliebe zu beweisen. Es ist übrigens vor allem die katholische Kirche, die ihnen mit Unterkunft und Versorgung in unseren Schulen und Gemeindehallen hilft. Die irakischen Christen geben ein beeindruckendes Zeugnis: Sie haben alles verloren, nur nicht ihren Glauben, nicht ihre Treue zu Gott. Glücklich die Kirche, die solche Menschen in ihren Pfarreien hat.

Was bedeutet dieser Stillstand für die Christen in den palästinensischen Gebieten?

Keiner ist glücklich mit diesem Stillstand, und das ist auch ein Grund für die anhaltende Emigration der Christen. Trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf. Vielleicht bekommt Israel nach den Wahlen eine Regierung, welche die Probleme offen und mit Vernunft angeht.

Sie waren Teilnehmer der Familiensynode in Rom. Sind Sie mit dem bisherigen Verlauf zufrieden?

Sehen Sie einen realistischen Grund, warum sich das ändern sollte? – Was wären notwendige, wichtige Schritte?

Die internationale Gemeinschaft und die EU kennen den langen Konflikt gut genug und sprechen sich deshalb für die Anerkennung eines Palästinenserstaates aus, auch gegen den Protest Israels und der USA. Es bleibt zu hoffen, dass die internationale Gemeinschaft den Konflikt endlich nach über 60 Jahren beendet und Freiheit, Gerechtigkeit sowie die Grundlagen für ein normales Leben schafft. Spielen die Christen im Land noch eine Rolle oder sind sie bedingt durch die Auswanderung bereits so wenige geworden, dass sie unter die „Wahrnehmungsgrenze“ gesunken sind?

Patriarch Fuad Twal steht als Erzbischof dem lateinischen Patriarchat von Jersualem vor, zu dem rund 100.000 römisch-katholische Christen in Israel, Palästina, Jordanien und auf Zypern gehören. Ritterorden

Ja, auf politischer Ebene: Die Welt verlangt immer entschiedener Gerechtigkeit für die Palästinenser; sie hat zur Genüge die ArroDas Heilige Land bleibt immer das Heilige ganz der israelischen Führer erkannt und Land und die Mutterkirche immer die Mut- steht für die Anerkennung eines palästinenterkirche. Die ganze Welt schaut unentwegt sischen Staates ein. Es gibt auch viele Leuauf uns. Um aber Einfluss auf die lokale Po- te in der israelischen Gesellschaft, die guten litik nehmen zu können, sind die einhei- Willens sind und Frieden wollen. Palästina mischen Christen hier wirklich zu wenig. ist hier und wird bleiben, und die Millionen Dennoch ist gerade die örtliche arabisch-­ Palästinenser sind da und werden nicht verkatholische Kirche für die ganze arabische schwinden. Bevölkerung im Land von großer Bedeutung. Die Kirche erhebt ständig ihre Stimme, auch Wie wirkt sich der Krieg in Syrien und die angewenn die Verantwortlichen in der Politik die spannte Lage im Libanon auf die Situation in IsWahrheit nicht hören wollen. Durch ihre In- rael und Palästina aus? Schwappt etwas über ...? stitutionen wie Schulen, Universitäten, die Eigentlich ist die Lage umgekehrt: Der anCaritas u.Ä. wirkt sie in die Bevölkerung hi- dauernde israelisch-palästinensische Konflikt nein. Auch Pilgergruppen und andere Besu- wirkt sich in den Nachbarländern aus. Alle cher aus aller Welt wollen uns hören. haben Angst, dass sich der Islamische Staat weiter ausbreitet. Die mächtigen westlichen Länder begreifen den Mittleren Osten nicht Sehen Sie irgendwo einen Hoffnungsschimmer?

Ich habe auf der Synode über die Herausforderungen gesprochen, die sich aus dem vorbereiteten „Instrumentum Laboris“ (Arbeitspapier) ergeben. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Herausforderungen kaum eine Geltung für den Mittleren Osten haben. Es gibt hier nur religiöse Eheschließungen, sowohl für Muslime als auch für Christen. Die politische Situation, die Trennungsmauer, führt auch zu Trennungen von Familien. Viele Männer verlassen ihre Familie, um im Ausland zu arbeiten. Wenn ein katholischer Mann dabei eine andere Frau kennenlernt und heiraten will und das nicht möglich ist, dann kommt es vor, daß er Muslim wird, wo ihm eine Heirat gestattet ist. In ähnlichen ­Zusammenhängen ist die Verzögerung einer Lösung durch Kirchengerichte oft ein ernstes Hindernis. Das Problem, um aus diesem Dilemma herauszukommen, besteht darin, wie man die notwendige Disziplin mit der Barmherzigkeit verbinden kann. Die Fragen stellten Josef Wallner und fritz Sonntagbauer

Friedensgebet für das Heilige Land Grabesritter, Malteser, Deutscher Orden, Pax Christi, Pro Oriente und ICO laden zu einem Friedensgebet (im Rahmen einer Messfeier): n Freitag, 30. Jänner 2015, um 17.30 Uhr in der Karmelitenkirche (Landstraße, Linz).


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Oberösterreich 5

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Knapp 300 Straftäter/innen tragen derzeit in Österreich eine elektronische Fußfessel. johannes Puch/neustart

Seit 2010 gibt es die Möglichkeit, dass Strafgefangene ihre Strafe als elektronisch überprüften Hausarrest verbringen

„Hundertmal besser als Häfen“ Stephan* hatte bis vor Kurzem eine elektronische Fußfessel. Er war damit einer von derzeit knapp 300 Straftätern in Österreich, die mit einer Fußfessel in eingeschränkter Freiheit, ihre Strafe verbüßen. Stephan war wegen zwei Gewaltdelikten verurteilt. Ernst Gansinger

Für Stephan, einen Arbeiter, war die Fußfessel ein Glück, wie auch für seine Angehörigen. Stephan konnte dadurch weiterhin seiner Arbeit nachgehen sowie die Alimente und die Kosten für die Wohnung zahlen. Keinen Tag war er arbeitslos; der Chef und die Kollegen sind zu ihm gestanden. Er blieb weiterbeschäftigt, obwohl er unter Alkoholeinfluss bei ­einer Firmenfeier einen Arbeitskollegen niedergeschlagen hatte. . Genauer Tagesablauf. Stephans Tagesablauf wurde für die Bewilligung der Fußfessel festgehalten: An Wochentagen verließ er um etwa 5 Uhr die Wohnung, um in die Arbeit zu gehen, und kam ungefähr um 19 Uhr heim. Zwei Mal pro Woche waren ihm je eine Stunde Aufenthalt im Freien bewilligt. An einem anderen Tag hatte er den wöchentlichen Termin mit seinem Betreuer von „NEUSTART“. An arbeitsfreien Tagen durfte er zwei Stunden draußen sein, und wenn am Sonntag die Kinder kamen, standen ihm vier Stunden zur Ver-

fügung. In den acht Monaten der elektronische Überwachung durfte er zwei Mal einen ganzen Tag außerhalb seines Hauses und des Arbeitsplatzes sein. Die nutzte er für gemeinsame Unternehmungen mit den Kindern. Mit Alkomat. Das Leben ist anders geworden, erzählt Stephan. Bei ihm zu Hause stand während der Fußfesselzeit ein Alkomat. Bevor er das Haus verließ und wenn er heimkam, musste er blasen. Alkohol war streng verboten. Jemand anderer hätte an seiner Stelle nicht blasen können, denn der Alkomat machte gleichzeitig ein Foto. Er durfte daheim auch nicht in den Keller, denn dort war keine Überwachung installiert. Wenn er vom Keller etwas brauchte, holte es sein Vater oder jemand anderer. Keine Schulden. „Was hast denn da am Fuß?“, wollte eines der Kinder wissen. „Das ist so eine Uhr“ – mit dieser Antwort war das fragende Kind zufrieden. Niemand in seiner Umgebung machte viel Aufhebens um Stephans geänderten Lebensstil. „Ich habe mir viel Geld erspart“, denkt Stephan an die nun schon beendete Fußfesselzeit zurück. Er durfte nicht unterwegs sein und keinen Alkohol trinken. Das waren im Nebeneffekt auch Sparmaßnahmen. Hätte er die Strafe im Gefängnis verbüßt, stünde er jetzt vor Schulden. „Am Anfang war’s schon blöd, wenn meine Freunde zu einer leiwanden Party gingen und

ich nicht mitkonnte. Aber man gewöhnt sich dran. Die Fußfessel ist jedenfalls hundertmal besser als Häfen!“ Er ist auch ruhiger geworden und nach der Befreiung von der F­ essel weiterhin zurückhaltend mit dem Alkohol. „Ich will so was nicht mehr haben“, versichert er. * Name von der Redaktion geändert

Stichworte Fußfessel. Seit es in Österreich die Möglichkeit der elektronischen Fußfessel gibt (1. Sep. 2010), wurde sie mehr als 2650-mal in Anspruch genommen. Auf diese Weise wurden im Jahr 2013 rund 85.000 stationäre Hafttage vermieden. Damit erspart sich der/die Täter/in viel und der Staat auch. Freigang. Viel wird derzeit über eine andere Erleichterungs-Maßnahme im Vollzug geredet: den Freigang (Ausgang zum Arbeiten auswärts). Diesen kann jede/r Strafgefangene beantragen, wenn die Reststrafzeit nicht länger als drei Jahre ist. Geprüft wird bei der Entscheidung über den Antrag u.a., welche Vorstrafen der/die Gefangene hat und wie er/sie sich bisher in der Haft verhalten hat. Im Durchschnitt haben etwa 380 Gefangene Freigang. 2014 gab es ungefähr 90.000 Freigangs-Tage.


In den Medien erfahren wir fast täglich von religiös begründeter Aggression und Gewalt. Das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen scheint schwieriger denn je. Aber es gibt so viele gute Beispiele des Miteinanders. Etwa das interreligiöse Friedensgebet in Zwettl an der Rodl und in Oberneukirchen. Sie bezeugen: Gewalt kann sich nicht auf den Glauben berufen. ernst gansinger

W

as wir in Zwettl für den Frieden tun können, ist ganz einfach: Wir können uns bemühen, einander in unserer kulturellen Verschiedenartigkeit wahrzunehmen: die je verschiedenen Zugänge zu Gott zu respektieren – wobei es eigentlich ja die genau gleichen sind –, einander nicht ummodeln zu wollen.“ So beginnt die Antwort von Magdalena ­FroschauerSchwarz, die sich in der Pfarre Zwettl insbesondere im Katholischen Bildungswerk engagiert und beim interreligiösen Friedensgebet mitmacht. Zu diesem wird monatlich abwechselnd in die Zwettler Kirche und in die Oberneukirchner Kapelle der Oblatinnen eingeladen. 30 bis 65 Männer und Frauen aus den verschiedensten Volksgruppen und mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit nehmen daran teil.

Eine gemeinsame Sa., 24. Jänner: Christen und Muslime laden gemeinsam ein

Kundgebung gegen Gewalt Die Katholische Aktion und die Islamische Religionsgemeinde (IRG) laden für Samstag, 24. Jänner, 13 Uhr, zu einer öffentlichen Kundgebung gegen Gewalt ein. Sie beginnt beim Volksgarten in Linz (Musiktheater) und dauert bis 16 Uhr. „Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer von Paris und sind zutiefst schockiert!“, heißt es in einer Erklärung der IRG. Politische Verführer und Extremisten dürften keinen Keil in die Gesellschaft treiben. „Die Antwort auf extremistischen Terror kann nur darin bestehen, gemeinsam und konfessionsübergreifend für Frieden, Freiheit und Solidarität einzutreten“, betont KA-Präsident Bert Brandstetter.

Große Ehre. Der syrische Flüchtling Maher Diab hat beim ersten Friedensgebet im Juni 2014 in Zwettl formuliert: „Es ist eine große Ehre, hier in dieser Kirche, die das Haus Gottes ist, zu sein. Ich danke Ihnen allen für Ihre Güte. Und ich bete, dass sich der Friede in Syrien und in der ganzen Welt durchsetzt. Es ist mir wichtig zu erklären, dass der Islam eine Religion des Friedens und nicht des Krieges ist ...“ Die Geschehnisse in Syrien haben ihn und viele gezwungen, das Land zu verlassen. „Hier haben wir Frieden und Sicherheit vor dem Tod und der Zerstörung. Es ist uns ein Anliegen, gute Bürger in diesem Land zu sein.“ Der eine Gott. Derzeit organisieren Ernestine Jax in Oberneukirchen und Michaela Tröbinger-Lenzenweger in Zwettl die Gebete. Sie hat mit ihrem Mann Rainer die Plattform „Menschlichkeit leben“ gegründet, die Unterstützungsangebote für die in Zwettl untergebrach-


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Thema 7

22. Jänner 2015

Bibel und Koran liegen beim Friedensgebet in der Zwettler Kirche auf den Pulten rechts und links vorne Rainer Lenzenweger

Weitere Beispiele Freitagsjause. Seit Schulanfang im Herbst 2014 kochen für die gesamte Volksschule Neufelden einmal im Monat Asylwerber/innen aus jeweils einem anderen Land. Da gibt es einmal Kostproben aus der afghanischen, der tschetschenischen, kirgisischen und syrischen Küche. Die Kinder erfahren so, dass man auch in diesen Ländern mit demselben Wasser kocht und dass dort gleiche Zutaten wie bei uns auf den Tisch kommen, teilweise auch ganz ähnliche Speisen, nur anders gewürzt oder in anderen Kombinationen gegessen. Die Erfahrung beim Essen – so groß sind die Unterschiede ja gar nicht – sind übertragbar auf das Alltagsleben.

Sehnsucht ten Asylwerber/innen koordiniert. Die Initiative wird von vielen Zwettler/innen mitgetragen. Zu den Friedensgebeten kommen auch aus den Flüchtlingsquartieren anderer Gemeinden wie Bad Leonfelden und Reichenthal jedesmal zahlreiche Menschen, um im Glauben an den einen Gott ihre Sehnsucht nach Frieden und einem guten Miteinander vor Gott hinzutragen. Die praktizierte Vielsprachigkeit ist etwas besonders Berührendes. Es ist

Beten, singen, schweigen. Christen – ka- wie beim Pfingst­wunder: Die Worte tholische, syrisch-orthodoxe, armenisch-apo- bleiben fremd, aber das gemeinsame stolische –, Muslime und Drusen gehören Anliegen „Frieden“ ist deutlich spürbar. zur Gebetsgemeinschaft. Meist gibt es auch Magda Froschauer-Schwarz eine Agape. Beim jüngsten Friedensgebet am Sonntag, 11. Jänner segnete ein armenischer Pastor mit einem eindrucksvoll gesungenen Ritus. Oft liest Maher aus dem Koran vor. Die Erfahrung der gemeinsamen Sehnsucht „Friede“ tut dem Zusammenleben gut.

Freitagsjause in der VS Neufelden.

Josef Führinger

Katholische Hochschulgemeinde. Seit mehreren Jahren wird an der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Linz der Dialog zwischen Christen und Muslimen gepflegt. Zum Beispiel wird in Diskussionveranstaltungen darüber reflektiert, wie sich die eigene Religionszugehörigkeit auf die Identität auswirkt. „Der Austausch funktioniert sehr gut“, erzählt Robert Kettl, Pastoralassistent der KHG. Der liberale Zugang zum Glauben zeigt sich auch daran, dass der Gebetsraum der KHG allen Religionen offensteht. „Das ist eine klare Haltung“, betont Robert Kettl. So ist der Umgang mit Symbolen sehr sparsam und es hängt in dem Raum kein Kreuz. Die häufigste Nutzung sei das private Gebet von muslimischen Studierenden, die vom nahegelegenen Campus der Johannes-Kepler-Uni zur KHG pilgern. Kettl: „Es ist ein Personenkreis von sicher an die 50, die das immer wieder nützen.“ Christ/innen seien dagegen dort selten anzutreffen. Ob der interreligiöse Gebetsraum, der im liberalen Uni-Milieu gut angenommen wird, auch für Pfarren Modell sein könnte, wäre aber schwer zu sagen, meint Robert Kettl.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

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momente Ebensee. Am Sonntag, 25. Jänner 2015 wird in ORF 2 und im ZDF live der Gottesdienst aus der Pfarrkirche Ebensee übertragen. Rund 600.000 Seherinnen und Seher erreicht die Übertragung, die dem Sendetermin entsprechend bereits um 9.30 Uhr beginnt und exakt 45 Minuten dauern wird. Thema des Gottesdienstes: Wir Christinnen und Christen sind alle gerufen und befähigt zur Mitarbeit auf dem Weg zum Reich Gottes. Der Kirchenchor und das Kirchenorchester werden als Ordinarium die Landmesse von Ferdinand Schubert musizieren.

Die Pfarre Ebensee wird am 25. Jänner Schauplatz eines Fernseh­ gottesdienstes Hörmandinger

Spital am Pyhrn. Als Abschluss des 300-Jahr-Jubiläums der Grundsteinlegung der Stiftskirche lud die Pfarre am 11. Jänner 2015 zu einem Krippensingen. Welch vitale Musikszene Spital beherbergt, zeigte sich an den zahlreichen teilnehmenden Gruppen: ­Bläserensemble, Liedertafel, Bäuerinnenchor, „Zaumklang“, Jagdhornbläser, „Die drawigen Drei“, ein Saxofon-Quartett, der Kirchenchor sowie ein Trompeten-Sax-­OrgelEnsemble boten optisch ein Bild der Vielfalt und überzeugten auch als „Hörbild“ durch abwechslungsreiche Darbietungen. Pfarrer P. Friedrich Höller las zwischen den Stücken besinnliche Texte. Der gemeinsam intonierte „Andachtsjodler“ bildete den Schlusspunkt dieses Nachmittages. Erfreulich war auch, dass ­einige der erst kürzlich in Spital eingetroffenen syrischen Flüchtlinge zum Konzert in der Kirche kamen.

Blick in den Marien dom tom Mesic

Linz: Mariendom wird umgestaltet

Neuer Altarraum für Domkirche Im Laufe der Jahre war es in Vergessenheit geraten: Die aktuelle Gestaltung des Altarraums im Dom war immer als Provisorum gedacht. Nicht nur baulich, auch liturgisch wurde die Lösung immer mehr als nicht zufriedenstellend empfunden, für die Kirchenmusik war die Situation überhaupt wenig befriedigend. Nach Jahren der Diskussion schrieb die Rudigierstiftung, die Besitzerin des Doms, nun ­einen Künstlerwettbewerb aus. Durch die Vorgabe der Planungsgruppe, Ambo, Bischofssitz und Altar in die Vierung – in die Kreuzung von Längs- und Querschiff – zu rücken, wird der Raum einen völlig neuen Charakter erhalten. „Die geplante Lösung macht sich die Größe des Doms zu Nutze. Das schafft für die liturgischen Feiern neue Möglichkeiten“, meint der emeritierte Liturgiewissenschafter

Hans Hollerweger. Er ist nicht mehr in der aktuellen Arbeitsgruppe, hat aber bei ersten Überlegungen im Jahr 1980 schon diesen Vorschlag ins Gespräch gebracht: „Wenn man auf Domkirchen schaut, wo dieses Konzept umgesetzt wurde, wie zum Beispiel in Mailand, sind das wunderbare Lösungen geworden.“ Bis Ende Mai sollen erste Ergebnisse des Künstlerwettbewerbs vorliegen, sodass rasch entschieden werden kann. Dompropst Wilhelm Vieböck hofft: „Wenn im Herbst 2016 Altarweihe sein könnte, wäre das schön.“ Im Blick auf die Kosten meint Vieböck, dass sich eine Domkirche weder eine künstlerisch noch liturgisch billige L ­ ösung leisten soll. Das wird dann auch fi ­ nanziell nicht billig sein. Mehr könne man zurzeit nicht seriös sagen, so Vieböck. j. w.

„Wer aber eines von diesen Kleinen“

Stein des Anstoßes, Mühlstein (unten) und Groër-Hinweis (rechts) an der Hohenzeller Kirche KIZ/EG

Hohenzell. An der Kirche gibt es seit 25 Jahren ein Mahnmal für die ungeborenen Kinder mit der Inschrift „Wer aber ­eines von diesen Kleinen“. Später wurde es mit einem Sgraffito ergänzt, dass hier Kardinal Groër gebetet hat. Gegen diese Verknüpfung gibt es Protest von kirchlichen Missbrauchsopfern. Dazu nahm die Diözese Linz vor Weihnachten Stellung: „Die Diözese hat sich bereits vor mehreren Monaten den Emp-

fehlungen der diözesanen Kommission gegen Missbrauch und Gewalt angeschlossen. Sie hält es für unpassend, dem Mahnmal für ungeborenes Leben auch den Namenszug von Kardinal Groër hinzuzufügen. Die Diözese Linz ist daher der Meinung, dass diese Tafel in Hinblick auf das Leid der Betroffenen entfernt werden soll.“ Noch aber gibt es den GroërHinweis. Missbrauchsopfer legten den Mühlstein dazu.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

22. Jänner 2015

Die Pfarre LinzSt. Matthias (Bild) kooperiert eng mit der Stadtpfarre. Die Gemeinde soll eigenständig bleiben, prüft aber den Umzug in die kleinere Martinskirche (rechts im Bild) als eine mögliche Variante. KIZ/PS (2)

Zukunft der Pfarr-Seelsorge im Linzer Stadtgebiet

„Die Pfarrgrenzen fließen“ Der Priestermangel verschärft sich. In dieser Lage wird die Kooperation der Gemeinden intensiviert. Komplette Zusammenlegungen sind weiterhin tabu. Der Linzer Pfarrer Franz Zeiger gibt jedoch zu bedenken, dass sich das System nicht bis in alle Ewigkeiten aufrechterhalten lässt. Paul Stütz

Drei Pfarren, ein Priester, ein gemeinsamer Name. „Dreispallermichl“ ist der programmatische Titel der Zusammenarbeit von LinzHeiligste Dreifaltigkeit (Stadtteil Linz-Oed), Linz-Spallerhof (St. Peter) sowie Linz-Bindermichl (St. Michael). Bei Pfarrveranstaltungen, Firmungen und Erstkommunion macht man gemeinsame Sache. Drei Mal im Jahr gibt es eine einzige gemeinsame Messe für das Gemeinde-Trio, das sich mit Franz Zeiger einen Priester „teilt“. Zudem wird die Verwaltung in manchen Bereichen verschränkt. So kümmert sich Oeds Pfarrassistent Franz Pamminger um die Finanzen des Pfarrkindergartens seiner Nachbargemeinde am Bindermichl. „Die Pfarrgrenzen fließen“, sagt Pamminger. Das Positive daran: Das Bündeln von Ressourcen setze wieder mehr Energien frei, schaffe neue Möglichkeiten. Zudem stoße die Kooperation auf großes Verständnis bei den meisten Gläubigen. „Die Menschen sind mobiler als angenommen.“ Sehr dichtes Pfarrnetz. „Dreispallermichl“ ist kein Konzept für eine Großpfarre, wie die Verantwortlichen sagen. Helmut Eder, Dekanatsassistent der Region Linz, bekräftigt,

dass die 28 Linzer Pfarren eigenständig bleiben sollen. Zusammenlegungen in dem Sinne, dass eine Pfarre von einer anderen geschluckt wird, seien nach wie vor tabu. Im Bereich des Möglichen ist laut Helmut Eder, dass Gemeinden den Weg der Fusionierung gehen. Dieses Konzept sieht vor, dass die Pfarren nur auf Verwaltungsebene eine Einheit bilden. Pastoral bleiben die Gemeinden ­eigenständig. Konkret hieße das zum Beispiel, dass es eine Finanzplanung für mehrere Pfarren geben würde. Jede Gemeinde hat aber zumindest einen eigenen Sonntags-(Wort-)Gottesdienst. Fusionierungen solle es jedoch nur geben, wenn es die jeweiligen Pfarrgemeinderäte (PGR) von sich aus anstreben, betont Eder. Sie werden nicht von „oben herab“ angeordnet. „Dreispallermichl“-Pfarrer Franz Zeiger gibt jedoch zu bedenken, dass das Pfarrnetz in der Stadt Linz sehr dicht ist und gleichzeitig immer weniger Leute in die Kirche kommen. Damit, dass einige Priester den Antritt des Ruhestand nach hinten verlegen, werde das Problem der Gemeinden nur verzögert, meint Zeiger. „Das System lässt sich nicht bis in alle Ewigkeiten aufrechterhalten“, sagt er. Umzug der Pfarre? Keine Ewigkeit dauert es jedenfalls, bis in der Pfarre Linz-St. Matthias eine größere Zukunftsentscheidung ansteht. Mit Ende 2016 läuft der Mietvertrag mit dem Kapuzinerorden über das Pfarrareal von St. Matthias aus. Bereits vor einem Jahr wurden ein paar der Pfarrräume an den Vermieter ­ zurückgegeben. Derzeit wird eine tragfähige Lösung gesucht.

Wie es in zwei Jahren weitergeht, ist noch völlig offen. Eine mögliche Variante sieht vor, die Martinskirche am Schlossberg aufzuwerten, die alte Pfarrkirche aufzugeben. Vorteil wäre, dass die Martinskirche im Zentrum des Pfarrgebiets gelegen ist, kleiner ist und so für die Feiergemeinde besser passen würde. „Nix ist fix“, gibt sich Pfarrer Manfred Wageneder vorsichtig. Möglich, dass alles so bleibt wie gehabt. Kein Zweifel besteht dagegen, dass Linz-St. Matthias den Weg der engen Kooperation mit der Stadtpfarre Linz geht. Pfarrgemeinderat und die Fachausschüsse der beiden Pfarren halten ihre Sitzungen immer pfarrübergreifend gemeinsam ab. „Die Eigenständigkeit der Pfarren steht aber außer Frage“, betont Manfred Wageneder, der für beide Gemeinden zuständig ist.

Länger arbeiten für Priester Etwas entschärft wird der Priestermangel, indem einige Geistliche deutlich über das eigentliche Pensionsalter hinaus wirken. Das ist etwa in den Pfarren Linz-St. Margarethen. Linz-St. Leopold, Linz-Don Bosco und Linz-St. Severin so. Hier sind die jeweils zuständigen Priester 75 Jahre oder älter. In dieser Situation kommt dem Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Laien große Bedeutung zu. Allein in Linz-Oed gibt es zum Beispiel acht Wortgottesdienst-Leiter/innen.


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„Nicht nur Nein-Sager“ Bis zuletzt haben Organisationen der katholischen Kirche gegen das Fortpflanzungsmedizingesetz mobilisiert. Doch bis Redaktionsschluss sah es nicht so aus, als könne man die Politik vom Beschluss am Mittwoch (21. 1.) abbringen. ­Unabhängig vom Ausgang stellt sich die Frage: Welchen gesellschaftspolitischen Einfluss kann die Kirche haben?

Heinz Niederleitner

M

ehr Möglichkeiten für künstliche Befruchtung, Eizellenspende und das Auswählen von Embryonen im Zuge der künstlichen Befruchtung (Präimplantationsdiagnostik) – unter anderem darum ging es in der Debatte der letzten Wochen. Und auch darum, dass es keine eingehende Debatte über die Themen des Gesetzes gab, die über das hinausgehen, was das Höchstgericht für die Gesetzesreparatur gefordert hatte. Bischöfe wie Laien­vertreter haben sich gegen den Beschluss engagiert – zuletzt über eine E-Mail-Kampagne. Dabei entstand der Eindruck, dass sich die Kirche einmal mehr in eine Nein-Sager-Position gedrängt sah. Das ist auch problematisch, wenn man zu Entwicklungen tatsächlich Nein sagen muss, wie Matthias Beck, Medizinethiker und Theologe an der Uni Wien, erläutert: „Wenn man dauernd in der Nein-Sager-Position ist, kommt das irgendwann in der Welt nicht mehr an“, sagt der Geistliche Assistent der Katholischen Aktion Österreich, der auch in der Bioethik-Kommission des Bundeskanzleramts sitzt. „Durch den Eindruck der Dauerblockade sind wir in eine Situation gekommen, wo man uns zwar noch zuhört, aber nicht mehr ernst nimmt. Mir tut das leid, weil wir als Kirche etwas zu sagen haben.“

Matthias Beck (oben) ist Professor für Theologische Ethik an der Uni Wien und Mediziner. Peter Filzmaier (unten) lehrt Politologie als Professor an den Unis Graz und Krems. Rupprecht/Kathbild, A&W

Glaubwürdigkeit. Beck hat in der BioethikKommission mit fünf Kollegen eine Minderheitenposition vertreten, die einigen oben genannten Entwicklungen differenziert kritisch bis ablehnend gegenübersteht. Wobei Beck im Gespräch auch sagt, dass aus seiner Sicht die Bioethik-Kommission tendenziell so besetzt ist, dass es Mehrheiten im Sinne dessen gibt, was die Regierung möchte. Immerhin bleibe die Möglichkeit, Argumente vorzubringen. „Wir als Kirche würden insgesamt mehr Glaubwürdigkeit bekommen, wenn wir nicht einfach nur Nein sagen, sondern aus der Sache heraus argumentieren. Wir brauchen christliche Experten für eine Reihe von Fragen: in der Medizinethik, aber auch in der

Der Nationalrat stimmt zwar letztlich über die Gesetze ab. Doch die Vo

Wirtschaft und in der Politik. Und die kirchlichen Stellungnahmen sollten in regelmäßigen Abständen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen unterfüttert werden.“ Interessensvertretung. Zu lernen hat die Kirche, die sich nicht partei-, aber gesellschaftspolitisch einbringt, wohl im Umgang mit Politik: „Wir waren von dem Gesetzestext überrascht, auch in der Bioethikkommission wussten wir nichts davon. Aber wenn zum Beispiel die Bischofskonferenz Regierungsvertreter trifft, wäre so etwas die Gelegenheit für die Kirche, auf höchster Ebene nachzufragen, was bei bestimmten Gesetzesmaterien, die anstehen, seitens der Regierung zu erwarten ist“, sagt Beck. Ähnlich sieht das auch der Politologe Peter Filzmaier, der im Gespräch allgemein zum Thema Interessenvertretung Stellung nimmt – ein Begriff, der im Gegensatz zu „Lobbying“ wertfrei ist: Eine E-Mail-Kampagne an die Abgeordneten ist aus seiner Sicht ein „letzter Versuch“, der den Nachteil hat, dass es in Österreich hohe Fraktionsdisziplin gibt und das Befassen einzelner Mandatare Grenzen hat. „Da muss man sich fragen, ob man nicht vorher Zeit für andere Aktivitäten hinsichtlich Regierung und Parteien versäumt hat. Der in einer Demokratie wichtige Prozess der Interessenvertretung ist Infoarbeit. Wenn da jemand schneller war, hat er einen Vorsprung“, sagt Filzmaier. Ein guter Zeitpunkt, Interessenvertretung zum Fortpflanzungsmedizingesetz zu beginnen, wäre gewesen, als das Höchstgericht die Gesetzesreparatur verlangte. Das war im Dezember 2013. Beim Fortpflanzungsmedizingesetz steht auch der Vorwurf im Raum, die Regierung habe das Gesetz durchge-


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Die Fragen bleiben Die langfristigen Folgen – insbesondere bei der Empfängerin ­einer Eizelle, sind noch kaum erforscht. Auch auf die Risiken für Spenderinnen wir viel zu wenig aufmerksam gemacht. Darauf machten die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich, Erika Kirchweger, sowie die Familien- und Lebensberaterin Martha Leeb bei einem Pressegespräch am 19. Jänner aufmerksam. Zwei Tage vor der geplanten Beschlussfassung des Fortpflanzungsmedizin-Gesetzes durch den Nationalrat fordeten sie vor allem eine umfassende Beratung und Begleitung betroffener Paare, besonders der Frauen. Und diese Beratung dürfe nicht an derselben Einrichtung durchgeführt werden, an der auch der Eingriff vorgenommen wird.

orentscheidung fällt de facto oft schon auf Regierungsebene.

Reuters

drückt. Dazu sagt Filzmaier, dass Gesetze de facto im vorparlamentarischen Raum vorentschieden werden. Man könne zwar über das System der Regierungsvorlagen für Gesetze und den Umgang damit diskutieren. Nur sei das eben in Österreich die Praxis – auch bei anderen Themen. Einfluss. Welchen Einfluss kann die Kirche überhaupt auf die Politik haben? „Die Kirche ist immer noch eine starke Institution“, analysiert Filzmaier. Im Zeitvergleich habe sie freilich Einfluss verloren. Das hänge mit den kleiner werdenden Mitgliederzahlen zusammen, den steigenden Zahlen bei anderen Religionsgemeinschaften und Nichtreligiösen und damit, dass Religion als bedeutender Lebensbereich in Umfragen zurückgefallen ist. „Das führt zu neuen Herausforderungen, um im Interessenswettbewerb Anliegen einbringen zu können.“ In der Öffentlichkeitsarbeit habe sich die Kirche ja auch neuen Gegebenheiten angepasst. Es wäre also zu überlegen, ob man das Konzept im Bereich Interessenvertretung adaptieren muss. Dazu gehöre ein „Früherkennungssystem“, um sich zu Themen rechtzeitig einzubringen, sagt Filzmaier. Verhalten. Und wie sollen Christen damit umgehen, wenn sie einem Gesetz nicht zustimmen können? Ethikprofessor Matthias Beck sagt dazu: „Solange man etwas tun kann, um eine Entwicklung zu verändern, soll man es tun. Wenn es doch anders kommt, werden wir die Gesetze respektieren. Im Übrigen muss ja niemand die gesetzlich erlaubten Möglichkeiten künstlicher Befruchtung nutzen. Sicher muss man aber die weitere Entwicklung beobachten, um weiterhin Stellung nehmen zu können.“

Kinder kein Geschäft. Dr. Omar Josef Shebl vom Kinderwunsch-Zentrum an der Landes-, Frauen- und Kinderklinik Linz teilt die Sorge, dass Kinder zu „Produkten der Medizin“ werden könnten. Ein Beratungsgespräch dürfe nicht zu einem „Geschäftsabschluss-Gespräch“ werden. Für Erika Kirchweger ist wichig, auch die „Begrenztheit des Lebens“ annehmen zu helfen – dass eben nicht alles machbar ist. Martha Leeb erzählte vom

Druck, der auf ungewollt kinderlos gebliebenen Frauen häufig lastet. Sie schämten sich und fühlten sich dem Vorwurf ausgesetzt, nicht alle Chancen genutzt zu haben. Keinen Eingriff machen zu lassen, stößt in ihrer Umgebung oft auf Unverständnis. Und manche spürten auch Zorn ihrem eigenen Körper gegenüber. „Es braucht viel Behutsamkeit diesen sehr verletzlichen Menschen gegenüber“, so Martha Leeb. Matthäus Fellinger

Zum Thema Das Bildungszentrum Haus der Frau, BEZIEHUNGLEBEN.AT und ZOE bieten speziell für betroffene Paare am 6. und 7. Februar zwei Veranstaltungen an, bei denen Expert/innen und Betroffene den Umgang mit unerfülltem Kinderwunsch thematisieren. Kinderwunsch unerfüllt. Podiumsdiskussion, Fr., 6. Feb., 18.30 Uhr, Haus der Frau, Linz. Kinderwunsch unerfüllt. Seminar für betroffene Paare, Sa., 7. Feb., 9 bis 17 Uhr, Haus der Frau, Linz. XX Information und Anmel­ dung: beziehungleben@dioezeselinz.at, Tel. 0732/76 10-35 11.

Befruchtung einer menschlichen Eizelle. Vor allem die Frage, ob ein befruchtetes Ei auf bestimmte Krankheiten untersucht werden darf, ist eine der Streitfragen um das neue Fortpflanzungsmedizin-Gesetz. Die Katholische Kirche warnt vor einem Weg hin zur Vernichtung unerwünschten Lebens. S. Kaulitzki - Fotolia.com


12 Panorama stenogramm 200 Jahre Don Bosco. Heuer begehen die Don BoscoOrdensfamilie und das Hilfswerk „Jugend eine Welt“ den 200. Geburtstag von Ordensgründer Giovanni Bosco. An seiner Wirkungsstätte in Turin wird am Geburtstag selbst (16. August) gefeiert. Doch in Österreich gibt es ein Festprogramm im gesamten Jahr. Ein erster Höhepunkt ist der Feiertag des Heiligen am 31. Jänner, der auch als Tag der Straßenkinder begangen wird. XX Siehe: www.donbosco.at sowie www.jugendeinewelt.at

Fusionen. Die Lazaristen in Österreich und Deutschland haben sich zu einer Provinz zusammengeschlossen. Auch die Redemptoristen von Österreich uns Süddeutschland planen Ende Jänner einen Zusammenschluss der Provinzen. n Geburtstage. Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien und Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, feiert am 22. Jänner seinen 70. Geburtstag. Am folgenden Tag gibt es aus diesem Anlass im Wiener Stephansdom um 19.30 Uhr ein Benefizkonzert. Danach besteht die Möglichkeit, dem Kardinal im Erzbischöflichen Palais zu gratulieren. Ernesto Cardenal, Dichter, Befreiungstheologe und ehemaliger nicaraguanischer Kultusminister, ist unterdessen am 20. Jänner 90 Jahre alt geworden. 1985 hatte ihm Papst Johannes Paul II. die Ausübung des Priesteramtes untersagt. Obwohl ein Mitstreiter Cardenals von Papst Franziskus die Erlaubnis zur Ausübung des Priesteramtes erhalten hatte, will Cardenal, der Franziskus sehr hoch gelobt hat, keinen Antrag stellen. XX Informationen zum Konzert in Wien unter: www.kunstkultur.com

Jubilare: Schönborn feiert den 70., Cardenal den 90. Geburtstag. nie (2)

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Justizministerium: Herabwürdigung religiöser Lehren soll strafbar bleiben.

Diskussion um Grenzen der Meinungsfreiheit Wie weit dürfen Karikaturen im Umgang mit religiösen Themen gehen? Den Attentaten von Paris ist eine Debatte über Presseund Meinungsfreiheit gefolgt, die auch Österreich erfasst. „Satire darf alles“, war einer der Sätze, die nach dem blutigen Terror-Angriff auf die Zeitschrift „Charlie Hebdo“ oft zu hören war. Der Vatikan und der Papst gehörten zu den Ersten, die den Angriff scharf verurteilten. Und in einer frühen vatikanischen Stellungnahme wurden Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit auf eine Stufe gestellt. Aber der Papst ist nicht der Meinung, dass Satire alles darf: „Es gibt eine Grenze, jede Religion hat Würde“, betonte das Kirchenoberhaupt bei einer „fliegenden Pressekonferenz“ auf seiner Asienreise. Meinungsfreiheit be-

Wie weit darf Satire in Bezug auf Religion gehen?

nie

inhalte auch „die Pflicht, das zu sagen, was man dem Gemeinwohl für förderlich hält“. Es müsse eine „Freiheit ohne Beleidigen“ sein. Auch für die Meinungsfreiheit gebe es Grenzen: „Man darf nicht provozieren, man darf den Glauben anderer nicht beleidigen“, sagte Franziskus. Scherzhaft verwies er auf seinen Reisemarschall Alberto Gasbarri, der neben ihm stand: „Wenn Doktor Gasbarri, der mein Freund ist, meine Mutter beleidigt, kriegt er eins mit der Faust.“ Zugleich betonte er: „Man darf im Namen der Religion nicht verletzen, Krieg führen oder töten.“ Forderungen in Österreich. Auch in Österreich gab es nun von Seiten der SPÖ, der Grünen und der Neos die Forderung, den Paragrafen 188 aus dem Gesetzbuch zu streichen oder abzuändern, der die Herabwürdigung religiöser Lehren unter Strafe stellt. Doch sowohl das Justizministerium als auch Bundespräsident Heinz Fischer wollen die geltende Rechtslage beibehalten. Ähnlich reagierte auch das deutsche Justizministerium auf einen derartigen Vorstoß. Die Rechtssysteme europäischer Staaten gehen mit der Herabwürdigung religiöser Lehren bzw. Blasphemie („Gotteslästerung“) sehr unterschiedlich um. Während es im laizistischen Frankreich keinen solchen Straftatbestand gibt, drohen in Polen bis zu zwei Jahre Haft. In Österreich wurde zuletzt eine Frau aufgrund des Paragrafen 188 des Strafgesetzbuches verurteilt, die in einer Kirche einen Pornofilm gedreht hatte.

Verfassungsgerichtshof: Homosexuelle Paare sollen fremde Kinder adoptieren dürfen

Bischöfe wollen über Adoptionsrecht beraten Der Verfassungsgerichtshof hat entschieden, dass auch homosexuelle Paare das Recht haben müssen, fremde Kinder zu adoptieren. Die Politik muss das Gesetz bis Jahresende reparieren. Bisher war es nur möglich, dass das leibliche Kind eines Partners vom zweiten Partner adoptiert wird. Familienministerin Sophie Karmasin kündigte an, die Vorgabe rasch umzusetzen. Gleichzeitig zweifelte sie, ob es zu einer Fremdadoption durch ein homosexuelles Paar kommen wird: Es gebe viel mehr adoptionswillige (heterosexuelle) Paare als Kinder, die eine Adoptivfamilie suchen. Seitens der Bischofskonferenz gibt man sich zurückhaltend: Man müsse sich mit der Entscheidung des Höchstgerichts eingehender

befassen, bevor man eine Stellungnahme abgebe, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Paul Wuthe. Grundsätzlich gelte, dass es bei einer Adoption an vorderster Stelle um das Kindeswohl gehen müsse, sagte Wuthe. Ähnlich äußerte sich Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes, der betonte: „Kinder haben ein Recht auf Mutter und Vater.“ Er warnte vor der Gefahr, dass Kinder im Falle einer Adoption durch ein gleichgeschlechtliches Paar diskriminiert würden. Scharf kritisiert wurde der Verfassungsgerichtshof von Stephanie Merckens vom kirchlichen Institut für Ehe und Familie. Sie meint, das Gericht bewerte die Ansprüche der Erwachsenen höher als die der Kinder.


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Panorama 13

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zur sache Ruf nach Versöhnung und Religionsfreiheit

Nach der Abschlussmesse in Manila absolvierte Papst Franziskus (mit gelbem Regencape) eine Rundfahrt auf dem Gelände des Rizal-Parks. reuters

Papst Franziskus auf Sri Lanka und auf den Philippinen

Das Herz wandeln Eine Woche lang hat Papst Franziskus Sri Lanka (siehe Randspalte) und die Philippinen bereist. Bei der Abschlussmesse in Manila mit sechs bis sieben Millionen Teilnehmern wurde ein neuer Weltrekord in der Geschichte der Papstreisen aufgestellt. Auf den Philippinen wurde der „Papst der Armen“ nach seinem zweitägigen Aufent­ halt auf Sri Lanka in Manila von Millionen ­begeistert empfangen. Acht von zehn Bewoh­ nern gehören im einzigen asiatischen Land mit großer katholischer Mehrheit außer Ost­ timor der Kirche an. Sehr viele sind fromm, das Elend ist krass. Gleich hinter den Luxus­ hotels an der Manila Bay schlafen selbst Säug­ linge auf dem Bürgersteig. Skandalöse Ungleichheit. Für einen Staats­ gast ungewöhnlich direkt sprach der Papst dann auch die menschenverachtenden Zu­ stände an. Die skandalöse Ungleichheit füh­ re zu einer „kranken Gesellschaft“. Gewisser­ maßen in der Höhle des Löwen, der Residenz von Präsident Benigno Aquino, ­ verurteilte Franziskus vor Regierung und Parlamentari­ ern die hemmungslose Korruption, die Un­ gerechtigkeit zementiert und die Armen be­ stohlen habe. „Nötig ist ein Wandel der Mentalität und des Herzens.“ Auch der teils sehr machthörigen Kirche des Landes schärf­ te Franziskus die Kernbotschaft des Evangeli­ ums ein. Bischöfe und Priester hätten nicht dem Reiz der Annehmlichkeit, sondern Je­

Jubelnd begrüßten 300.000 Menschen Papst Franziskus am Dienstag vergangener Woche auf seiner Fahrt vom Flughafen in die srilankische Hauptstadt Co­ lombo. Einen Moment lang ließ der Jubel vergessen, dass Franzis­ kus in ein tief gespaltenes Land kam. Fünf Jahre nach Ende des Bürgerkriegs zwischen der sin­ ghalesischen Bevölkerungs­ mehrheit und den 2009 blutig besiegten und nach wie vor dis­ kriminierten Tamilen ist Sri Lan­ ka weit von echter Versöhnung entfernt. Diese bezeichnete der Papst nach seiner Ankunft jedoch als einzigen Weg, damit die „Perle des Indischen Ozeans“ wieder zu alter Schönheit finde.

sus zu folgen und sich ganz in den Dienst der Notleidenden zu stellen. Symbol. Zwar besuchte Franziskus keinen Slum wie 2013 in Rio de Janeiro. Dafür mach­ te er einen Abstecher zu den Opfern von Ta­ cloban, wo der Wirbelsturm „Haiyan“ vor gut einem Jahr Tausende in den Tod ­gerissen hat­ te. Ein gelbes Plastikcape, das er während der Messfeier über seinen liturgischen Gewän­ dern trug, ebenso wie die 300.000 Gottes­ dienstbesucher, wurde zum Symbol: Ich bin einer von euch. – Zumindest für einen Augen­ blick. Kurz darauf musste er wegen des Un­ wetters vier Stunden früher als geplant nach Manila zurückfliegen. Dort traf der Papst auch Straßenkinder, Jugendliche und Fami­ lien. Er warnte vor einer „ideologischen Ko­ lonialisierung“ der Familie durch westlichen Einfluss. Die von ihm geforderte „Offenheit für das Leben“ ist auf den Philippinen derzeit umstritten. Eine Mehrheit sieht das immen­ se Bevölkerungswachstum als Armutsgrund Nummer eins und fordert Verhütungsmittel. Höchste Teilnehmerzahl. Sechs bis sieben Millionen Philippiner sollen laut Behörden zur Abschlussmesse des Papstes in Manila ge­ kommen sein. Das wäre die höchste Teilneh­ merzahl in der Geschichte der Papstreisen. „Die Philippiner sind berufen, den Glauben in Asien zu verbreiten“, rief er den Menschen im Regen zu – im gelben Cape der guten Hoff­ nung. kathpress/christoph schmidt

Höhepunkt seines Sri-Lanka-Be­ suchs war am nächsten Tag die Heiligsprechung des ­„Apostels von Ceylon“, Joseph Vaz (1651– 1711). Bei der Zeremonie und dem anschließenden Gottes­ dienst mit 200.000 Menschen rief Franziskus zu Religions­ freiheit auf. Es folgte der Besuch des Marien­ heiligtums Madhu im Tamilen­ gebiet, das nicht nur wichtigs­ ter katholischer Wallfahrtsort Sri Lankas ist, sondern auch von Anhängern anderer Glaubens­ gemeinschaften als heilige Stätte verehrt wird. Es gelte, „die offe­ nen Wunden zu heilen und den gebrochenen Herzen Frieden zu­ rückzugeben“, sagte Franziskus, zu den hunderttausend Men­ schen, die hierhergekommen sind, um ihn zu hören. Anders als im Reiseprogramm vorgesehen, hatte der Papst ­danach spontan einen buddhis­ tischen Tempel besucht – ein Zeichen der Stärkung des inter­ religiösen Dialogs. kathpress/schmidt


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Graggers Faschingskrapfen schmecken nicht nur köstlich: Ein Pfeil weist alle Naschkatzen gleich darauf hin, wo das Marmelade­ loch zu finden ist. KIZ/HASCH

Bei Helmut Gragger erhalten Jugendliche mit Lernschwächen die Chance, einen Beruf zu erlernen

Lernschwach ist nicht berufsschwach Back Ma’s ist eine Initiative von Helmut Gragger zur Förderung lernschwacher Jugendlicher. In seiner Bio-Holzofenbäckerei in Ansfelden werden junge Menschen ausgebildet, die auf dem „normalen“ Arbeitsmarkt kaum Chancen hätten.

trieb behalten. „Aber in unserer Ausbildung legen wir viel Wert auf Handarbeit. Unsere Lehrlinge lernen noch, Handsemmeln zu machen.“ Dank der erlernten Fähigkeiten und Helmut Graggers Hilfe sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt gut.

brigitta Hasch

Zusammenarbeit mit der Caritas. Mit Bäckermeister Klaus Adelsberger und Konditorin Elisabeth Posch stehen den jungen Menschen speziell ausgebildete Betreuende der Caritas zur Seite. Sie vermitteln Fachwissen, motivieren und sind Ansprechpersonen bei persönlichen Problemen. So entsteht viel Gemeinsamkeit und Loyalität in der Backstube von Helmut Gragger.

Junge Menschen haben es am Arbeitsmarkt schwer. Ganz besonders gilt dies, wenn sie Schwächen haben und ihre Ausbildung ­einer speziellen Förderung bedarf. Bei Helmut Gragger stehen seit 2009 durchgehend acht bis zehn Jugendliche mit individuellen Lernschwächen in der Backstube, und er wird nicht müde zu betonen: „Lernschwach heißt nicht berufsschwach! Diese Lehrlinge brauchen nur etwas länger als andere.“ Deshalb gibt er ihnen in seinem Projekt „Back ma’s“ die Möglichkeit, Theorie und Praxis für die Gesellenprüfung in vier – anstatt wie üblich drei – Jahren zu erlernen. Der Einsatz lohnt sich. „Vielleicht braucht es ein bisschen mehr Geduld, aber das kommt vielfach in Einsatz, Freude an der Arbeit und Dankbarkeit zurück“, gerät Helmut Gragger fast ins Schwärmen. „Wenn sich mehr ausbildende Betriebe intensiver um ihre L ­ ehrlinge kümmern würden, hätten sie ganz schnell bessere Ergebnisse“, ist er überzeugt. Nach der Gesellenprüfung kann er zwar nicht alle Bäcker und Konditoren im eigenen Be-

Alles bio. Sowohl für sein soziales Engagement als auch für die Qualität seiner Produkte kann sich Helmut Gragger schon über eine Reihe von Auszeichnungen freuen. Dass er mit der Arbeit seiner Lehrlinge mehrfach ausgezeichnete Qualität erzeugen kann, darauf ist er besonders stolz. Zu seiner Firmen-Philosophie gehören zudem die Verwendung regionaler, biologischer Zutaten und der Verzicht auf Backmittel und Zusatzstoffe. Seit Kurzem wird Helmut Gragger auch von seinem 22-jährigen Sohn Raphael unterstützt, der von der Begeisterung des Vaters angesteckt wurde. XX Mehr Infos zum Betrieb: www.gragger.at

Solidaritätspreis der KirchenZeitung

Helmut Gragger wurde im Mai 2014 mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung aus­ gezeichnet. kiz/archiv XX Wenn Sie eine Gruppe oder Einzelpersonen kennen, die sich für Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, schlagen Sie diese für den Solidaritätspreis der KirchenZeitung 2015 vor. Projekt-Einreichungen über www.solipreis.at


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Glaube 15

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Das Buch der Psalmen

Zu dir, o Gott, rufe ich In den Psalmen blicken die Beterinnen und Beter auf die erfahrene Not zurück – und sie erzählen, wie ihr Unheil gewendet wurde. Die vielfältigen Gespräche mit Gott, wie sie uns in den biblischen Psalmen überliefert sind, spiegeln Menschsein in all seinen Dimensionen – sie sind der Ort, an dem das ganze konkrete Leben der Menschen vor Gott zur Sprache kommen darf. Im Psalmgebet finden Freude, Zuversicht, Dank und Bitte ebenso wie Angst, Verzweiflung, Resignation und bittere Anklage ihren Platz. Die 150 Gedichte und Gebete, die im Psalter überliefert sind, sind dabei nicht nur Zeugnisse der Frömmigkeit einer längst vergangenen Zeit, sondern sie blieben über die Jahrhunderte hinweg Gesprächsangebote. Menschen aller Zeiten konnten und können ihre eigene Situation in diesen Texten wiederfinden und in diesen zur Sprache bringen. Spiegel menschlicher Erfahrungen. Die Psalmen bieten einen Spiegel menschlicher Erfahrungen und stellen zugleich ein Angebot dar, die je eigene Erfahrung in Worte zu fassen. Die großen Loblieder des Psalters lassen uns Anteil haben an der Freude über das Leben, die Schöpfung und die Erfahrung von Gott. Sie nehmen die Leser und Leserinnen mit hinein in die staunende Bewunderung und den freudigen Jubel angesichts der Schöpfung (z.B. Ps 8; 104) oder die Erfahrung von Gottes Zuwendung (z.B. Ps 23). In ihrer lobenden Beschreibung sind diese Psalmen Ausdruck einer Ordnung, die Beterinnen und Be-

DAS ALTE TESTAMENT – DIE BIBEL JESU Serie: Teil 3 von 5 Das Buch der Psalmen DR. SUSANNNE GILLMAYR-BUCHER UNIV.PROF. FÜR ALTES TESTAMENT IN LINZ

Die Psalmen wurden über die Jahrtausende hin sorgfältig überliefert. Im Bild: Psalmenbuch um 1270. Initiale zu Psalm 1: David als Sänger der Psalmen und David, der dem besiegten Goliath das Haupt abschlägt. Heute im Dommuseum Köln. KNA-BILD

ter in dieser Welt erkennen. Für diejenigen, die in den Lobgesang einstimmen, bieten diese Texte damit auch eine Orientierung an. Die erfahrbare und in den Lobliedern bezeugte Harmonie stellt jedoch nur einen Ausschnitt unserer Lebenserfahrung dar. Leid, Ungerechtigkeit, Bedrohungen wie auch eigene Unzulänglichkeiten bilden ebenso einen festen Bestandteil menschlicher Erfahrung. All das wird in den Psalmgebeten zur Sprache gebracht. In heftigen Klagen und zum Teil bitteren Anklagen thematisieren die Beterinnen und Beter den Zusammenbruch ihrer Welt (z.B. Ps 10; 13). Sie schildern, wie alles, worauf sie sich verlassen haben, zusammenbricht und ihnen jeglicher Halt entzogen wird. Sie beklagen ihre Desorientierung und fordern Gott (an-)klagend und drängend zum Handeln auf. Die Erfahrung einer Wende vom Unheil zum Heil wird in den Dankliedern des Psalters besungen. In diesen Psalmen blicken die Beterinnen und Beter auf die erfahrene Not zurück und können bereits von der Überwindung der Unheilssituation berichten. Sie erzählen in lebendigen Bildern von ihren leidvollen Erfahrungen und auch von ihrer Wiederherstellung (z.B. Ps 30). Erneut dürfen sie erfahren,

dass es eine verlässliche Ordnung gibt, und vor allem, dass auf Gott Verlass ist. In Lob und Dank bezeugen sie ihre Freude über die ihnen geschenkte Neuorientierung. Eigene Erfahrungen einbringen. Die Psalmen sind ein lebendiger Ausdruck einer Gemeinschaft, die in diesen Texten ihre vielfältigen Erfahrungen mit Gott zur Sprache bringt und in Erinnerung behält. Die Weitergabe der eigenen Erfahrung mit Gott bildet eine wesentliche und unverzichtbare Funktion. Die öffentlich gesprochenen Dankgebete und Erzählungen von der erfahrenen göttlichen Hilfe sind nicht nur Lob oder Dank an Gott, sondern sie legen ebenso ein Zeugnis davon ab, dass Gottes Handeln im Leben eines Menschen spürbar geworden ist. Leserinnen und Leser der Psalmen sind eingeladen, in diese Tradition einzutreten und ihre eigenen Lebenserfahrungen in den Worten und Bildern der Psalmen in den breiten Strom der Erfahrungen einzubringen. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, die Hoffnung und Zuversicht, dass sich das menschliche Leben vor Gott abspielt und dementsprechend in einer ständigen Kommunikation mit Gott steht, in Erinnerung zu behalten.


Sonntag

3. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 25. Jänner 2015

Die Farben eines Tages Alle Augenblicke im Leben sind vergänglich. Die guten Momente der Freude, der Liebe vergehen; diese Augenblicke dürfen wir bewusst (er)leben, sie auskosten und genießen. Aber auch die dunklen Zeiten im Leben vergehen. Getrost dürfen wir Gottes Zusage an uns vertrauen. Und immer wieder gibt Gott uns die Chance zur Umkehr. Fallen darf man, doch das Entscheidende ist aufzustehen. „Geh nicht achtlos vorbei an den Farben eines Tages, dir hingehalten ...“

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

Jona 3, 1–5.10

1 Korinther 7, 29–31

Markus 1, 14–20

Das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an Jona: Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde. Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie es der Herr ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott, man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. [...] Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.

Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! [...] Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.


Wort zum Sonntag

Das Leben bewusst leben Ich hatte die Bibelstellen gelesen. Es war schwer für mich zu entscheiden: zu welchem der Texte sollte ich das „Wort zum Sonntag“ schreiben? In der alttestamentlichen Lesung ruft Jona die Menschen Ninives zu Fasten und Umkehr auf; im Brief an die Gemeinde in Korinth ist die Endzeit das Thema des Paulus; im Evangelium ruft Jesus zur Umkehr auf, denn Gottes Reich ist nahe. Aber es gibt ein Anliegen, das diese drei Bibeltexte für mich gemeinsam haben: Das Leben leben. Und zwar bewusst leben.

Gerti G. / photocase.de

Lebe! Koste den Moment ... ... vielleicht schmeckt er nach Glück.

Alle Augenblicke im Leben sind vergänglich. Alle guten Momente der Freude, der Liebe vergehen. Das Angenehme im Leben müssen wir lernen loszulassen. Wir können es nicht festhalten, obwohl wir es vielleicht wollen. Aber das ist gut so. Denn das macht diese Momente so kostbar und wertvoll. Diese Augenblicke dürfen wir bewusst (er)leben und schätzen. Wir dürfen sie auskosten und genießen. Trost und Hoffnung gibt uns die Gewissheit, dass auch die dunklen Zeiten in unserem Leben vergehen. Diese Momente wollen wir ja gar nicht festhalten und das müssen wir nicht, auch sie vergehen. Gott spricht uns dafür immer wieder Mut und Hoffnung zu. In diesen Zeiten dürfen wir der Zusage Gottes an uns glauben und vertrauen. Und immer wieder gibt er uns die Chance zur Umkehr. Fallen darf man, doch das Entscheidende ist aufzustehen, weiterzugehen, den Blick nach vorne zu richten. Darauf zu vertrauen, dass es wieder Augenblicke der Freude geben wird. Eines dürfen wir niemals vergessen: durch unser Dasein, durch unser Handeln in der Freude und in der Not verändern wir nicht nur uns; es wirkt sich auch auf unsere Mitmenschen aus – Freude weiterzugeben, Hoffnung zu schenken und dankbar anzunehmen, was ist.

Geh nicht achtlos vorbei an den Farben des Tages, dir hingehalten zum Genießen. Nur klammere dich nicht fest an diese und jenem. Sei bereit aufzubrechen, denn du weißt nicht den Tag noch die Stunde. Es könnte morgen sein.

Zum Weiterdenken Das Leben leben heißt loszulassen, nicht festzuhalten an Momenten der Freude und in Augenblicken der Not. Die schönen Seiten im Leben genießen und weiterschenken und in den dunklen Stunden nach vorne zu blicken. Gott ist ein Gott, der sich mit uns freut und der uns in der Finsternis nicht alleine lässt.

Lebe! Aber vergiss nicht, das schönste Leben ist das noch nicht gelebte. Es erwartet dich und sucht dich und will dich.

Gaby von der thannen

Und du?

ist Pastoralassistentin und organi-

Kommst du, suchst du, willst du?

St. Nikolaus/Feldkirch.

satorische Leiterin der Dompfarre Die Autorin erreichen Sie unter

Hildegard Nies

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

22. Jänner 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Gut sehen und die Umwelt auch mit den Augen wahrnehmen – das bringt gerade für ältere Menschen mehr Sicherheit und höhere Qualität im Alltag. Vera Kuttelvaserova – fotolia.com

Die Behandlung altersbedingter Augenerkrankungen ist möglich und schenkt neue Lebensqualität

Blickpunkt Auge ­ rauem Star sein. Verbunden mit zunehG mender Blendempfindlichkeit und schlechterer Fernsicht kommen die Symptome schleichend. Die Ursache ist eine unregelmäßige Trübung der Linse im Inneren des Auges. Eine Zeit lang kann dies das Auge noch kompensieren, der Graue Star wird noch nicht als solcher wahrgenommen. Und so erkennt der Augenarzt durch die Spaltlampe die typische bräunliche Verfärbung und Trübung der Linse oft früher, als der Patient die Beeinträchtigungen wahrnimmt. „Es ist aber nicht schlimm, wenn man den Grauen Star nicht sofort behandelt“, beruhigt Dr. Lübke, „eine Operation kann auch später erfolgen.“ Die OP ist auch die einzige Möglichkeit, den Grauen Star zu behandeln. Die Methode des Laserns funktioniert hier nicht.

führlichen Augenuntersuchung in die Augenambulanz. Dabei wird unter anderem die Stärke der neuen Linse berechnet. Ist – wie in den meisten Fällen – eine Operation möglich, wird der Termin festgelegt. Am Tag der Operation beziehen die Patien­­tin/nen frühmorgens ein Zimmer in der ­Tagesklinik. Nach der Gabe von beruhigenden Medikamenten und Augentropfen zu Pupillenerweiterung und Betäubung geht es dann zur OP. Der Eingriff dauert etwa eine halbe Stunde, das Auge wird lediglich durch Tropfen schmerzfrei gehalten. Nach einer Ruhephase im Zimmer können die Patient/innen am Nachmittag das Krankenhaus wieder verlassen. Sollten beide Augen betroffen sein, gibt es auch zwei Operationstermine, die etwa zwei Wochen auseinanderliegen.

Routine-Operation. Dank modernster OPMethoden sind diese Eingriffe zur alltäglichen Routine im Augenkompetenzzentrum der Barmherzigen Brüder in Linz geworden. Jährlich werden über 5000 „Graue-Star-OpeGrauer Star (Katarakt). Wenn die Farben rationen“ von einem zehnköpfigen Ärzte­ ihre Leuchtkraft verlieren, liegt das nicht team durchgeführt. immer am falschen Waschmittel. Ein grau- Mit der Überweisung des Augenarztes komer Schleier kann auch das Anzeichen von­ men die Patient/innen vorab zu einer aus-

Die Operationsmethode. Unter dem Operationsmikroskop wird das betäubte Auge durch einen winzigen Schnitt durch die Binde- und Lederhaut eröffnet. Der vorderste Teil der Linsenkapsel wird kreisrund entfernt, sodass man mittels Ultraschall die getrübte Linse zerkleinern und absaugen kann. Danach wird eine Kunstlinse eingesetzt. Eine Naht ist nicht erforderlich, lediglich eine durch-

Grauer Star, Grüner Star und MakulaDegeneration gehören zu den häufigs­ten Augenerkrankungen im Alter. Vieles ist behandelbar, manches sogar heilbar. Die KirchenZeitung sprach mit Oberärztin Dr. Britta Lübke von der Augenklinik der Barmherzigen Brüder in Linz. Brigitta Hasch

Zwei Dinge haben die oben genannten A­ ugenerkrankungen gemeinsam: Sie sind nicht mit Schmerzen verbunden und sie treten meist im Alter auf. „Besonders beim Grauen Star und der Makula-Degeneration ­ ist es so, dass die Ursachen in der Regel im Alterungsprozess des Auges selbst liegen“, erklärt die Augenärztin. Eher selten tritt der Graue Star bei jüngeren Patient/innen auf. Mögliche Ursachen sind entweder genetisch bedingt, eine lange andauernde Behandlung mit Cortison, ein Schlag aufs Auge oder spezielle Syndromerkrankungen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

22. Jänner 2015

sichtige Plastikkappe schützt das Auge für die nächsten Stunden. Die Sehleistung sollte schon ein bis zwei Wochen nach der Operation entscheidend verbessert sein. Durch die individuell eingesetzte Linse benötigt man für die Ferne meist keine Brille mehr, lediglich zum Lesen wird sie noch notwendig sein. Sollte sich nach der Operation erneut eine Trübung einstellen, kann dieser „Nachstar“ mit einer Laserbehandlung entfernt werden.

hilfreich wäre. „Gesicherte Ergebnisse haben wir leider nicht“, schränkt Dr. Lübke ein. Die feuchte Form der AMD ist eine chronische Erkrankung und hängt mit dem Gefäßwachstum zusammen. Daher wird sie in Schüben für die Patient/innen spürbar. „Ein grauer Fleck, verzerrtes Sehen, gerade Linien werden wellig gesehen – das sind die typischen Symptome“, erklärt Britta Lübke und rät zu einer möglichst raschen Behandlung. Diese erfolgt mittels Spritzen ins betäubte Auge.

Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD). Bei dieser Augenerkrankung ist das „zentrale Sehen“, die Netzhautmitte (Makula), verkalkt, was vor allem das Lesen beeinträchtigt. Obwohl der Punkt des schärfsten Sehens getrübt ist, kann die Umwelt trotzdem relativ gut wahrgenommen werden. „Die AMD führt nicht zu totaler Blindheit, aber schrittweise zum Verlust der Lesefähigkeit“, erklärt die Ärztin. Etwa 20 Prozent der Altersgruppe zwischen 65 bis 74 Jahren und 35 Prozent der 75- bis 84-Jährigen leiden an Frühformen dieser Erkrankung. Zu unterscheiden sind im fortgeschrittenen Stadium die trockene und die feuchte Form der Makula-Degeneration. Die trockene AMD verursacht Narben oder Ab­ lagerungen und gilt derzeit als nicht behandelbar. Amerikanische Forschungsergebnisse geben Hinweise darauf, dass eventuell die Gabe bestimmter Nahrungsergänzungsmittel

Grüner Star (Glaukom). „Einen erhöhten Augendruck sollte man möglichst früh erkennen und behandeln“, sagt Dr. Britta Lübke, „er führt nämlich zu einer Schädigung der Sehnerven und bereits bestehende Schäden können wir nicht mehr rückgängig machen.“ Etwa zwei Prozent der über Vierzigjährigen sind davon betroffen. Wichtigstes Indiz für den Grünen Star: Das Gesichtsfeld wird immer kleiner. Zunächst behandelt der Augenarzt den Grünen Star mit Augentropfen. Sollte sich dadurch keine Verbesserung einstellen, ist eine Operation notwendig. „Gerade am Grünen Star wird deutlich, wie wichtig es ist, regelmäßig zum Augenarzt zu gehen“, betont Dr. Lübke. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Brillenträger/in ist oder nicht. „Eine Kontrolle und die Messung des Augendrucks empfiehlt sich zumindest im Abstand von ein bis zwei Jahren.“

Katarakt-Operation: Durch die geöffnete Linsenkapsel zerkleinert der Ultraschall die Linse (gelb) und saugt sie ab (links). Danach wird eine weiche Kunststofflinse eingesetzt (rechts).

Barmh. Brüder Linz

Augenklinik der Barmherzigen Brüder in Linz Durch die Zusammenführung der Augenabteilung der Barmherzigen Brüder und der Augen­ abteilung der Barmherzigen Schwestern (2007) ist in Linz ein umfassendes augenärztliches Kompetenzzentrum entstanden. Die Größe und Leistungsstärke der Abteilung ermöglicht

es nun, alle Bereiche der Augenheilkunde mit hoher Spezialisierung anzubieten. Die erfolgreiche Zusammenführung zweier früher unabhängiger Abteilungen hat Modellcharakter in Oberösterreich. 2011 wurde die Augenklinik der Barmherzigen Brüder

zum Leitspital für stationäre Augenheilkunde in Oberösterreich berufen. Geleitet wird die Augen­klinik von Prim. Univ.Prof. DDr. Ulrich Schönherr. XX Konventspital Barmherzige Brüder Linz, Seilerstätte 2, 4021 Linz, Tel. 0732/7897

aufgetischt

Die Fülle ist die Überraschung bei den Fedlkrapfen: Statt Marmelade trifft man auf Weinbeißer! stocker verlag

Fedlkrapfen aus dem Ennstal Zutaten (für ca. 20 Stück): 300 g glattes Mehl, 200 g griffiges Mehl, 1 Würfel Germ, ca. 1/4 l Milch, 60 g Feinkristallzucker, 80 g Butter, 2 Eier, 1 Prise Salz, 1 EL Rum, abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone. Weinbeißer zum Füllen, Fett zum Backen, Staubzucker zum Bestreuen. Zubereitung: Mehl in eine Schüssel sieben, eine Mulde eindrücken, Germ in etwas warmer Milch auflösen und in die Mulde gießen, mit etwas Zucker und etwas Mehl ein Dampfl anrühren, mit Mehl bestauben und zugedeckt an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen. Butter schmelzen, Eier verschlagen und mit den restlichen Zutaten zum Dampfl geben. Dann mit dem Kochlöffel zu einer geschmeidigen Masse schlagen (der Teig sollte sich vom Kochlöffel und von der Schüssel lösen). 20 Minuten gehen lassen, wieder durchkneten und nochmals 10 Minuten gehen lassen. Dann kleine Kugeln formen. Je eine Kugel mit einem Weinbeißer füllen – darauf achten, dass der Teig den Weinbeißer gut umschließt. Die Krapfen erhalten so eine ovale Form. Krapfen in ca. 160 °C heißem Fett schwimmend herausbacken (jede Seite ca. 2 bis 3 Minuten). Mit Staubzucker bestreut servieren. XX Das neue Bäuerinnen Kochbuch, Leopold Stocker Verlag, Graz.


Aufg’spielt beim KinderMitmach-Konzert. Musikanten und Musikantinnen aus mehre­ ren Instituten der Bruckneruni musizieren, singen und tanzen für das junge Publikum. Und wie immer beim KinderMitmachKon­ zert geht es zum einen um das Zuhören und zum anderen um das gemeinsame Musizieren. XX Di., 27. 1., 17 Uhr, Anton-

KK Die Kalender dieser Welt

Wieder ist ein neues Jahr angebrochen – bei uns. Wir benutzen den Gregorianischen Kalender. Aber es gibt Kulturen und Religionen mit anderen Kalendersystemen. Neugierig geworden? Dann mach mit KiKi eine kleine Zeitreise!

Bruckner-Privatuniversität, Großer Saal, Wildbergstraße 18, Linz.

Alle Zeitrechnungen gehen auf die Beobach­ tung von Himmelskörpern zurück. Wir orien­ tieren uns nach der Sonne, andere nach dem Mond. Dazu gibt es noch Mischformen, die sich nach Sonne und Mond richten.

lach mit piepmatz Zwei Zahnstocher laufen durch den Wald, da kommt ih­ nen ein Igel entgegen. Sagt der eine Zahnstocher zum anderen: „Sieh mal, wir hätten auch den Bus nehmen können!“

Der Gregorianische Kalender. Unter Julius Cäsar wurde im Jahr 46 vor Christus das Jahr auf 365 Tage und sechs Stunden festge­ legt. Dieses „Julianische Jahr“ war aber ge­ genüber dem echten Sonnenjahr um elf Mi­ nuten und 14 Sekunden zu lang, sodass man im 14. Jahrhundert schon mehr als sie­ ben Tage danebenlag. Also reformierte Papst Gregor XIII. das Kalendersystem 1582. Sein neuer Kalender übersprang gleich einmal zehn Tage und führte neue Schalttage ein. Diese Zeitrechnung wurde nach und nach von einem Großteil der Welt übernommen. Die orthodoxe Kirche machte diese Reform nicht mit.

An einer Pferdebox hängt ein Schild: „Bitte Pferd nicht füt­ tern! Danke, der Bauer.“ Dar­ unter hängt ein zweites Schild: „Bitte obiges Schild nicht beach­ ten! Danke, das Pferd!“ XX Maja Schachreiter aus Ottnang, danke für die Zusendung dieser beiden Witze!

Der islamische Kalender. Hier beginnt ein neuer Monat immer dann, wenn der Mond nach Neumond wieder sichtbar wird. Es ist also ein Mondkalender. Die Zeitrechnung startet nicht mit der Geburt Jesu, sondern mit der Auswanderung des Propheten Mo­ hammed von Mekka nach Medina. Das Jahr 2015 entspricht nach islamischer Zeitrech­ nung dem Jahr 1436/37.

Ein Hellseher begrüßt einen andere Hellseher: „Dir geht’s gut und wie geht’s mir?“ „Hat diese Medizin schlim­ me Nebenwirkungen?“, fragt Paul den Arzt. „Allerdings“, sagt der Arzt, „morgen kannst du wieder in die Schule gehen!“

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt

Die KirchenZeitung für Kinder 22. Jänner 2015

klenger – fotolia.com

Da geh ich hin

Der jüdische Kalender. Beide, Mond und Sonne haben ihre Bedeutung: Die Mona­ te richten sich nach den Mondphasen, die Schaltjahre werden eingefügt, um sich dem Sonnenjahr anzupassen. Im Jahr 359 legte der Patriarch Hillel II. den Beginn der jüdi­ schen Zeitrechnung mit dem Zeitpunkt der biblischen Schöpfung der Welt fest. Den be­ rechnete er für das Jahr 3761 vor Christus. Das Jahr 2015 ist nach jüdischer Zeitrech­ nung bereits das Jahr 5775/76. Der indische Kalender. Der indische Nati­ onalkalender führte 1957 über 30 verschie­ dene hinduistische Kalender zusammen. Das neue Jahr beginnt mit der Frühlings-Tag-undNacht-Gleiche, also um den 20. März herum. Die Monate sind zwischen etwa 29 und 31 Ta­ gen lang. Das Jahr wird alle vier Jahre durch einen zusätzlichen Schalttag ergänzt – zeit­ gleich mit dem Gregorianischen Kalender. Der chinesische Kalender. Die Chinesen haben wahrscheinlich das komplizierteste Kalendersystemen überhaupt: Da werden gleich drei verschiedene Systeme kombiniert. Neben der Aufteilung in Mondmonate wird das Sonnenjahr in 24 Halbmonate und Zyk­ len eingeteilt. Die Zeitrechnung beginnt 2636 vor Christus. Das neue Jahr startet in China zum zweiten Neumond vor dem Frühlings­ anfang. In der volkstümlichen Zählung ver­ fügen die Jahre über einen Tiernamen (Tiger, Drache, Maus, Schlange, Rind, Ziege, Hund, Affe, Schwein, Pferd, Hahn, Hase), der mit ei­ nem der fünf chinesischen Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Holz, Metall) kombiniert wird. 2015 wird das Jahr des Holz-Schafes sein.


22. Jänner 2015

Sessel im Theater Tribüne Linz: Seit eineinhalb Jahren steht das Theater am Südbahnhofmarkt für engagierte Bühnenkunst.

Bernhard Mayer (2)

„Wir wollen zeigen, was Cybermobbing anrichten kann“ Ein Mädchen wird gemobbt, fast bis in den Tod. Das Theater Tribüne Linz erzählt die Geschichte von Vicky und wie leicht es ist, über das Internet Opfer oder Täter zu werden. Christine Grüll

Dominik tobt. Seine Schwester Vicky, neu in der Klasse, wurde von ihren Mitschüler/innen systematisch fertiggemacht. Von ihrem Handy wurden heimlich Fotos heruntergeladen und ins Netz gestellt. Auf eine Facebook-Seite, die so aussah, als würde Vicky selbst dort freizügig über ihr Privatleben berichten. Wie sie betrunken auf einer Party ist oder angeblich mit jedem intim wird, der ihr gefällt. Vickys Versuche herauszufinden, wer hinter dem Mobbing steckt, prallten ab an ­einer Mauer des Schweigens. Und die Eltern verstanden nicht, was ihrer Tochter angetan wurde. Für einen fiesen Zweck. Das Stück „Out! – Gefangen im Netz“

erzählt die Geschichte von Vicky aus der Sicht ihres Bruders Dominik. Der Schauspieler Rudi Mühllehner ist Dominik. Allein auf der schwarzen Bühne, wo nur ein Tisch mit Laptop steht, spricht und schreit und lacht und trauert der Bruder, der seiner Schwester nicht helfen konnte. Im Rückblick erscheint Vicky immer wieder in Videos auf der Bühne. Ein lustiges, freches Mädchen. Sie war Außenseiterin in einer Klassengemeinschaft, die ihr technisches Können auf die fieseste Art umsetzte. Mit Cybermobbing. Theater am Puls der Zeit. „Wir haben das Stück gewählt, weil wir im Bekanntenkreis gesehen haben, was Cybermobbing anrichten kann“, sagt Cornelia Metschitzer. Sie hat das Stück in der Theater Tribüne Linz inszeniert. Die Regisseurin und ihr Kollege Rudi Mühllehner sind überrascht, dass vor allem so viele Schulklassen die Vorstellungen besuchen. Im Gespräch, das immer nach der Vorstellung statt-

findet, hat sich einmal ein Schüler als Opfer von Cybermobbing geoutet. Er bekam Applaus. Flucht in den Tod. Am Höhepunkt der Hetze wird Vicky im Stück von vermummten Jugendlichen überfallen. Ein Sack wird ihr über den Kopf gestülpt, sie wird verprügelt und mit einem Handy gefilmt. Die kurze Szene ist packend inszeniert und traurig zugleich. Was den einen ein Mordsspaß ist, treibt die andere fast in den Tod. Vicky schluckt Tabletten mit Alkohol. Ihr Bruder findet sie. Rechtzeitig. Das echte Leben im Theater. „Es war wichtig, dass Vicky am Schluss nicht gestorben ist. Das wäre zu extrem gewesen, denn Cybermobbing kommt ja viel öfter im Kleinen vor“, sagen Katharina, Miriam und Hanna. Sie haben mit ihrer Klasse vom BRG Solarcity Linz die Aufführung gesehen, auf Initiative ihrer Lehrerin Roswitha Wakolm. „Gewalt, Prävention und Cybermobbing ist gerade Thema in mehreren Fächern“, sagt die Professorin, „der Theaterbesuch soll die Theorie sozusagen erlebbar machen.“ Keiner macht mit. Dominik holt seine Schwester vom Krankenhaus ab. Während der Busfahrt hören sie, wie ein paar Burschen einen anderen zur Schnecke machen. Vicky schreitet ein, dann steht auch Dominik gegen die Pöbeleien auf. Die Botschaft ist: Stellt euch vor, es ist Cybermobbing und keiner macht mit.

Out! – Gefangen im Netz: Im Stück von Knut Winkmann erzählt Dominik (Rudi Mühllehner) von seiner Schwester Vicky (Mara Metschitzer im Video).

XX www. tribuene-linz.at

Mein Tipp Rumänisches Theater in Steyr. Am Sa., 24. Jänner, 16.30 Uhr und am So., 25. Jänner, 17 Uhr präsentiert die ­Jugend-Theatergruppe „Osono“ aus Rumänien im Dominikanerhaus in Steyr ihr Stück „As water reflects the face“ (mit dt. Übersetzung) mit Diskussion. Am Sonntag von 14 bis 16 Uhr laden die Schauspieler/innen Jugendliche ab 13 Jahren zu einem Theaterworkshop. Der Eintritt ist jeweils frei. Info und Anmeldung bis 22. Jänner unter E-Mail: gewoelbe@ dioezese-linz.at (Organisatoren: Jugendzentrum Gewölbe und Dekanatsjugend).

Cybermobbing Die Initiative „Saferinternet.at“ unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. XX www.saferinternet.at Die Kinder- und Jugendstaatsanwaltschaft OÖ bietet Workshops und Publikationen sowie ein Theaterstück zum Thema. XX www.kija-ooe.at


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. PARTNERSCHAFT Geselliger, humorvoller Landwirt (45/NR) sucht ehrliche Frau, die sein Leben mit der Natur teilen will. Mein Hobby ist die Jagd. Zuschriften unter Chiffre 02/2015, KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. TEILZEIT Suche verlässliche Putzhilfe für 2 h/ Woche, für Daueranstellung, gerne mit Dienstleistungsscheck, 12 €/h, Urfahr, bei Interesse 0650/243 64 80. VERKAUF Der Teppichdoktor Reinigung und Reparatur von Teppichen. An- und Verkauf, kostenlose Abholung und Zustellung. Tel. 07252/912 50. www.derteppichdoktor.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Jutta Kram. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

22. Jänner 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Lotterien-Rekordjahr! 55 wurden zu Millionären Das war 2014: Fünf Hochgewinne pro Woche; Tiroler gewinnt 54,3 Millionen Euro Die Gewinner-Bilanz der Österreichischen Lotterien liest sich im Jahr 2014 eindrucksvoll: Insgesamt gelang es 269 Spielteilnehmern, 100.000 Euro oder mehr zu gewinnen. Das bedeutet, dass es wöchentlich im Schnitt knapp mehr als fünf Hochgewinne gegeben hat. 55 von ihnen durften sich gar über einen Gewinn in Millionenhöhe freuen. Damit gab es im Jahr 2014 so viele Millionäre wie noch nie zuvor (Rekord bisher: 53 aus dem Jahr 2012). Im Sommer des Vorjahres gelang einem Spielteilnehmer aus Tirol der große Wurf bei EuroMillionen: Er knackte am 19. August als Einziger den Europot, gewann mit mehr als 54,3 Millionen Euro den zweithöchsten jemals in Österreich erzielten Gewinn. Highlights aus Sicht von Lotto „6 aus 45“ waren zwei Fünffachjackpots: Im Juli teilten sich vier Gewinner rund 9,5 Millionen Euro (dies war die Runde mit den meisten Sechsern, gemeinsam mit einer Dreifachjackpot-Runde im Mai, in der es ebenfalls vier Sechser gab). Und zum Jahresende ging es um 9,9 Millionen Euro, die zwei Abnehmer fanden. Die beliebteste Lottozahl im Jahr 2014 war übrigens die 13, sie wurde gleich 21-mal gezogen; am seltensten kam die 33, sie rollte nur viermal aus dem Trichter. Die 269 Hochgewinne des Jahres 2014 verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Spiele: 76 bei Lotto (davon 61 Sechser, davon 52 in Millionenhöhe), 31 bei EuroMillionen (davon 2 in Millionenhöhe), 92 bei Joker, 23 bei ToiToiToi, 18 in der Klassenlotterie (davon 1 in Millionenhöhe), 9 bei Brieflos, 6 bei Toto/Torwette, 5 bei Bingo, 3 bei Rubbellos, 2 bei Zahlenlotto und 4 bei den win2day-Spielen.

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TOTO

Ergebnisse 3. Runde 2015

222 222 122 122 2XX 112

 Heizkostenzuschuss des Landes OÖ. Der auf 152 Euro erhöhte Zuschuss kann bis einschließlich 15. April bei den Gemeinden bzw. Magistraten beantragt werden. Er ist an eine soziale Bedürftigkeit gebunden.  Sonnentag bei den Solariern. Alternative Energie, bauen und sanieren stehen im Mittelpunkt des Sonnentages am Sa., 24. Jänner, 9 bis 16 Uhr, Bach 8, 4209 Engerwitzdorf.  Syrisches Benefiz-Fest. Das interkulturelle Begegnungszentrum Arcobaleno in der Friedhofstraße 6 in Linz (nahe Barbarafriedhof) lädt am Fr., 30. Jänner, von 18 bis 20.30 Uhr zur Veranstaltung „Lieder für ein Lächeln“ ein. Die freiwilligen Spenden kommen

LOTTO

1: 0:2 2: 0:2 3: 0:2 4: 1:2 5: 0:1

Mi., 14. 01. 15: 9 13 24 28 33 40 Zz: 18 J O K E R: 1 7 4 1 9 9

ANGABEN OHNE GEWÄHR

So., 18. 01. 15: 10 13 26 28 36 44 Zz: 33 J O K E R: 8 0 0 6 9 9

HINWEISE  Zum Weltlepratag. Dieser Ausgabe der KirchenZeitung liegt ein Erlagschein des Aussätzigen-Hilfswerkes bei. Das Werk bittet um Spenden für die vom Aussatz betroffenen Menschen. Diese Krankheit gibt es nach wie vor in weiten Teilen der Welt. Sie kann geheilt werden, doch fehlt es oft an Mittteln. Der Weltlepratag ist heuer am 25. Jänner. (In der Beilage wurde das Datum irrtümlich falsch angegeben.)

6 AUS 45

Flüchtlinge bei den Schwestern einem Chor-Projekt des Vereins „Nai“ für syrische Kinder in einem Flüchtlingslager im Libanon zugute. Ziad Bayan wird Lieder aus seiner Heimat singen, die er auf der Oud, einem typischen Saiteninstrument der Region, begleitet.  Jugend-Konsumgipfel. Am Sa., 7. Februar treffen sich Jugendliche und Aktivist/innen im Cardijnhaus Linz beim ersten österreichweiten Jugend-Konsumgipfel. Zum IdeenAustausch über Alternativen zum blinden Konsumrausch lädt Südwind OÖ ein. Die Veranstaltung ist kostenlos, Anmeldungen sind bis 31. Jänner möglich.

Derzeit leben 14 Asylwerbende bzw. Flüchtlinge in Einrichtungen der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, die für „ihre“ Flüchtlinge da sind, etwa bei Arztbesuchen oder beim Erlernen von Deutsch. Als eine Mutter im Spital zur Entbindung eines Geschwisterls war, durfte ein Mädchen im Mutterhaus wohnen. Die Flüchtlingskinder nennen die Ordensschwestern auch Omis. „Wir möchten Möglichkeiten anbieten, wie man mit Wertschätzung, Sensibilität und Anerkennung mit nicht Vertrautem umgehen und in Frieden zusammenleben kann“, sagt Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer.

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 Demokratiewerkstatt Wels 2015. Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl und Vizebürgermeister Hermann Wimmer sind die ersten Gäste der Demokratiewerkstatt-Veranstaltungen im Bildungshaus Schloss Puchberg. Sie bringen jeweils eine/n Gesprächspartner mit: Rabl den Generalmajor Mag. Wolfgang Plasche; Wimmer die Theologin Mag. Irmgard Lehner. Rabl/Plasche sind am Di., 3. Februar im Bildungshaus zu Gast, Wimmer/Lehner am Di., 24. Februar. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.

Kürzlich wurden drei tschetschenische Familien aufgenommen, am Bild mit Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer PR MARSCHALL


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

22. Jänner 2015

Unser Ball, der 24.!

bildung – spiritualität – kurs

Ebensee. Am Fr., 6. Februar findet in den Rathaussälen die 24. inklusive Veranstaltung „Unser Ball“ statt. Zu dieser größten Faschingsveranstaltung Österreichs für Menschen mit Behinderung und deren Freunde lädt Union NO LIMITS ein. Kostüme passend zum Motto „Western Time“ sind erwünscht.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Mit Jesus unterwegs, besinnliche Tage mit biblischen Dialogen mit und für Menschen, die unterwegs sind, Fr., 6. 2., 18 Uhr bis So., 8. 2., 13 Uhr, Ref.: P. Hans Hütter. Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Meditationsabend, in der Stille zur inneren Quelle finden, Mo., 9. 2., 20 bis 21.15 Uhr, Ltg.: Ulrike Giglleitner.

XX Tischreservierungen: Günter Reisenbichler, Tel. 0699/11 57 33 54. Kartenvorverkauf: Sparkasse Salzkammergut, Filiale Ebensee. NO LIMITS

Fasten und Entlasten im Sinne der TEM Feldkirchen a. d. D. Fasten- wie Entschlackungszeiten gehören in der Traditionellen Europäischen Medizin zum Menschen dazu. Gerade in unserer Zeit der Überfülle bekommt der bewusste und freiwillige Verzicht auf Nahrung eine neue Dimension. Zu erleben, mit wie wenig man bei großem Wohlbefinden auskommt, ist eine tiefgreifende Erfahrung, die uns ermöglicht, die uns umgebende Fülle wieder zu genießen. Diese Erfahrung bei großem Wohlbefinden zu vermitteln, ist einer der Gründe, warum die Fastenangebot des Kneipp-Traditionshauses der Marienschwes-

tern in Bad Mühllacken so gerne angenommen werden. Hier findet der Gast Unterstützung, um aus den Fugen geratene Ernährungsgewohnheiten wieder in den Griff zu bekommen. Die Neustart-Angebote des Hauses helfen, den Organismus zu harmonisieren und den Weg zu ­einem gesunden (Ess-)Rhythmus zu erleichtern. Eine gut abgestimmte Umstellung der Ernährungsgewohnheiten bringt zudem eine deutliche Besserung bei Müdigkeit, Schmerzen am Bewegungsapparat, Infekten, Allergien, Kopfschmerzen oder Hauterkrankungen.

Bad Mühllacken, Kneipp-Haus  07233/72 15 XX Fasten – ein Weg zu sich selbst, spirituelles Fasten und Kneippen, So., 8. 2. bis Sa., 14. 2., Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser und Elisabeth Rabeder. Grünau, Marienheim  07616/8258 XX Besinnungstage für Senior/innen, Gesprächsaustausch, gemeinsames Beten, feiern der Eucharistie und Möglichkeit der Aussprache, Mi., 11. 2. bis Sa., 14. 2., Ltg.: Altabt P. Altmann Hofinger. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Chancen des Älterwerdens, Lebensgestaltung ab der Lebensmitte, Seminar, Fr., 6. 2., 14 bis 20 Uhr, Ref.: Dr. Franziska Schneeberger.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Wilde Kräuter begleiten uns das ganze Jahr, Kräuterstammtisch, Mi., 11. 2., 19 Uhr, Ltg.: Berthilde Blaschke. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Worauf es wirklich ankommt, Vortrag, Mo., 9. 2., 19.30 Uhr, Ref.: Hanna Dirschlmayer-Steiner. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Gewaltfreie Kommunikation – eine Sprache des Herzens, Einführungsseminar für Paare, Fr., 6. 2., 16 Uhr bis So., 8. 2., 13 Uhr, Ref.: Mag. Birgit Schmidt. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Suppenfasten im Frühjahr, Infoabend für Neueinsteiger/innen, Mo., 9. 2., 19.30 Uhr, Ref.: Heike Maria Kuttner. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Vom Vertrauen ins Leben und vom Mut zum Risiko, theoretische Impulse sowie kreative und umsetzbare praktische Anregungen für den alltäglichen Gebrauch, Fr., 6. 2., 19 Uhr bis So., 8. 2., 12 Uhr, Ref.: Inge Patsch.

Angebot der woche

NeustartGenusstage Schnuppern Sie in eines der speziellen Bad Mühllackner Ernährungsangebote mit basischer Entschlackungskost oder veganer, glutenfreier Bauch-Gut-Kost:

Basenausgleich: 1 Basenbad, 1 Wechsel-Oberguss; täglich Bitterbasenpulver. Alle Angebote beinhalten außerdem: 1 Ernährungsvortrag; Tipps für bewusste Ernährung im Alltag; 5-Säulen-Wochenprogramm. Laresser

Lebergesundheit: 1 Heublumen-Leberwickel; 1 Leberguss; 1 Stamperl Bitter-Elixier.

Info & Buchung: Kneipp-Traditionshaus Bad Mühllacken, Feldkirchen a. d. Donau, Tel. 07233/72 15, E-Mail: badmuhllacken@marienschwestern.at, Web: www.tem-zentrum.at

Bauch gut. Alles gut: 1 Salzbauchwickel; 1 ansteigender Lumbalguss, 1 Stamperl Flohsamenelixier.

Ihr Bonus: Als Abonnent/in der KirchenZeitung können Sie bei Buchung der Neustart-Genuss­-

tage einen ansteigenden Leberguss im Wert von 18 Euro gratis genießen! XX Schreiben Sie bis Fr., 30. 1. (KW: „Genuss­ tage“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

22. Jänner 2015

Linzer Bibelkurs An zahlreichen Orten finden derzeit Linzer Bibelkurse statt zu folgenden Themen: „Verheißungen, die Hoffnung wecken. Das Buch Jesaja“. Bad Hall, Pfarrheim, Pfarrsaal, Mi., 28. 1., Begl.: Franz Kogler. „Weisungen, die dem Leben dienen. Das Buch Deuteronomium“. Stadtpfarre Linz-Urfahr, Pfarrsaal, Mi., 28. 1., Begl.: Ingrid Penner.

P. KonsR Mag. Arno Jungreithmair ist Pfarrer in Kremsmünster und Pfarrprovisor in Sattledt. Privat

Arno (24. Jänner) Arno war Benediktinermönch, wurde 777 (Gründungsjahr unseres Klosters) zum Priester geweiht und von Herzog Tassilo, dem Gründer des Stiftes Kremsmünster, 785 zum Bischof von Salzburg ernannt. Trotz ­vieler Bemühungen gelang es ihm nicht, den Sturz Tassilos zu verhindern. Unter seiner Diözesanleitung wurde Salzburg zum Erzbistum erhoben. Gestorben ist er am 24. Jänner 821 in Salzburg. Nachdem mein Taufname, Franz, zum Zeitpunkt meines Eintritts ins Kloster schon vergeben war, habe ich im Dreiervorschlag den Namen Arno abgegeben, weil mein Heimatpfarrer (von Eberstalzell) ebenso Träger dieses Namens war. Dieser, P. Arno Walter, war leidenschaftlicher Feuerwehrmann. Ich übe diese Funktion als FF-Kurat auch schon seit fast 20 Jahren aus (bin übrigens am Tag des hl. Florian geboren). – Zu Salzburg, der Wirkungsstätte Bischof Arnos, habe ich durch mein Theologiestudium eine sehr enge Beziehung. P. Arno Jungreithmair

„Gebete, die Halt geben. Das Buch der Psalmen“. Rüstorf, Pfarrheim, Mi., 28. 1., Begl.: Renate Hinterberger-Leidinger. „Befreiung, die Zukunft eröffnet. Das Buch Exodus“. Matzleinsdorf, Pfarrzentrum, Mi., 28. 1., Begl.: Martin Zellinger.

samstag, 24. 1. 2015 XX Hörsching. Pfadfinderball, Kultur- und Sportzentrum, 20 Uhr, Musik: Six Pence. XX Linz. Freundschaft erleben wie die hl. Teresa, Einkehrtag, Karmelzentrum, Landstraße 35b, 14 bis 17 Uhr, Begl.: P. Paul Weingartner.

XX Linz, St. Peter. Misa Campesina von C. M. Godoy, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor Gallneukirchen. XX Linz, St. Peter. Da Winta, der is’ ma net z’wida, gemeinsam singen – gemeinsam den Sonntagnachmittag genießen, großer Pfarrsaal, mit Pfarrer Franz Zeiger und Alfred Redlinger. XX Schlägl. Choralamt, Proprium „Ecce Deus adjuvat“, Kyrie-Tropus und Hymnus „Jesus delcis memoria“, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Steyr, Michaelerkirche. ­Missa in A (Gratias agimus tibi) von G. C. Wagenseil, 10.15 Uhr, Ltg.: Prof. Otto Sulzer. Wegen Erkrankung des Chorleiters abgesagt.

XX Mauthausen. Galanacht, Motto: Vienna, Donausaal, 20 Uhr, Musik: Grand Filous. XX Waldzell. LALÀ-Konzert, Mehrzweckhalle, 19.30 Uhr.

montag, 26. 1. 2015 XX Leonding, St. Michael. Too big to tell – Recherchen in der Finanzwelt, Film und Diskussion, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Dr. Friedrich Schneider, Dr. Gerhard Zwingler, Johanna Tschautscher und Dr. Christine Haiden. XX Peterskirchen. Herz- und Kreislauferkrankungen, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: OA Dr. Christopher Nimeth.

sonntag, 25. 1. 2015 XX Kremsmünster. Missa brevis in C-Dur (Piccolominimesse) von W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Familiensonntag, Wenn du die Gabe wüsstest, die Gott gibt, Priesterseminar, Harrachstraße 7, eucharistische Anbetung, Hauskapelle, 13.15 Uhr, Lobpreis und Rosenkranzgebet mit den Kindern, 14 Uhr, Vortrag und Kinderkatechese, 14.30 Uhr, voraussichtliches Ende, 16.30 Uhr, hl. Messe bei den Karmeliten, 17.30 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Motetten zu vier Stimmen von G. A. Homilius, 10.30 Uhr, mit dem V ­ okalensemble SoloCantus, Gisela Nesser, Helga Sambs, Karl Brandstätter, Orgel und Ltg.: Anton Reinthaler. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, Gebet, Gesang, Gespräch, hl. Messe, 17.30 Uhr, Nightfever, 18.30 bis 20 Uhr, www.linz.nightfever.org. XX Linz, Mariendom. Missa in BDur von A. Caldara, 10 Uhr, mit dem Linzer Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Ltg.: Josef Habringer, Orgel: Heinrich Reknagel.

dienstag, 27. 1. 2015 XX Hartkirchen. Schnuppernachmittag SelbA, Pfarrheim, 14 Uhr, Ltg.: Adelheid Lindenberger. XX Linz. Man kann nicht nicht kommunizieren – gute Zusammenarbeit durch effektive Kommunikation, Workshop, Haus der Frau, 9 bis 17 Uhr, Ltg.: Gerti Grafeneder. XX Linz, Hl. Familie. Gottes verwandelnde Gegenwart, Entdeckungsreise zum Sinn der Eucharistie, Vortrag, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Bernhard Körner. XX Neukirchen a. W. Warum gerade du? Persönliche Antworten auf die großen Fragen der Trauer, Vortrag, Pfarrheim, 10 Uhr, Ref.: Barbara Pachl-Eberhart. XX Nettingsdorf. Die Bibel ins Leben geholt, Matthäusevangelium – Geschichten einer neuen Praxis des Miteinander-Lebens, Treffpunkt mensch & arbeit, Ref.: Fritz Käferböck-Stelzer. XX Reichersberg. Unterwegs in den nordischen Hauptstädten, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Dipl.Ing. Helmut Wiesbauer.

Jeweils von 19 bis 21.30 Uhr, Rüstorf: 20 bis 22 Uhr.

freitag, 23. 1. 2015 XX Altenhof. Live im Wintergarten, Blues mit Swing und Funk, Konzert, assista Altenhof, Café Hausruckwald, Wintergarten, mit Heli Punzenberger und Mane Frühstückl. XX Linz. „Rosario“ in der Weihnachtszeit, Rosenkranzsonaten von H. I. F. Biber sowie Werke von Schmelzer, Froberger und B ­ ertali, Martin-Luther-Kirche, 18 Uhr, mit Sabine Stoffer, Maria Ferré, Magdalena Hasibeder und Dorothea Schwarzbauer-Haupt. XX St. Florian. Die Winterreise, Liederzyklus von F. Schubert, Benefizkonzert, Stift, barocker Gartensaal, 19 Uhr, mit Markus Miesenberger und Matthias Giesen. XX Schwertberg. Laufen wie Gott in Frankreich – Erlebnis BordeauxMarathon, unterhaltsamer Abend mit französischem Flair, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit dem Läuferteam der KMB.

KirchenZeitung Diözese Linz

ausstellungen – Konzert – VortrÄge XX Aspach. Weit gehen ist heilsam, Vortrag, Do., 22. 1., 19.30 Uhr, Daringer, Kunst- und Museumsverein, Ref.: Ferdinand Kaiser. XX Freistadt. Nacht des Fado, Konzertabend, Brauhaus, Sa., 31. 1., 20 Uhr, mit den Fadistas Luisa Rocha und Carlos Leitao. XX Linz. Perspektiven der Kunstarbeit in Linz, Martin Sturm im Gespräch mit Martin Hochleitner, KTU Linz, Bethlehemstraße 20, Mo., 26. 1., 18 bis 20 Uhr. XX Linz. Ballade der Farben – Adelino Timóteo,

über die kulturelle Vielfalt Mosambiks, Elisabethinen, Festsaal, Vernissage und Lesung: Di., 27. 1., 19.30 Uhr, Ausstellungsdauer: bis Do., 5. 3., Mo. bis Fr., täglich von 14 bis 18 Uhr. XX Linz. Meine Rechte und Pflichten im Internet, Vortrag, Wissensturm, Seminarraum 15.04, Di., 27. 1., 19 Uhr, Ref.: FH-Prof. Dr. Peter Burgstaller. XX Timelkam. Georg Trakl – zum 100. Todestag, Vortrag über das Leben und Sterben des sensiblen Dichters, Evang. Gemeindesaal, Mi., 28. 1., 19 Uhr, mit Pfr. Herwig Imendörffer.

Ballade der Farben, Ausstellung bei den Elisabethinen Bild von Adelino TimÒteo


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

22. Jänner 2015

Liturgie

XX Thalheim b. W. Tanzen ab der Lebensmitte, Pfarrzentrum, 9 bis 10.30 Uhr, Ltg.: Monika Decker. XX Wels, Minoritenkirche. KlangZeichen-Setzen, Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag, 19.30 Uhr, mit dem A-Cappella-Chor Wels, einem Flötenensemble, Cordula Bösze, Norbert Trawöger, Bernhard Baumgartner und Eva-Maria Zöpfl. mittwoch, 28. 1. 2015 XX Buchkirchen b. W. Wie viel ist genug?, Vortrag, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, Ref.: Kons. Martin Wintereder. XX Linz, Abendgebet mit Gesängen aus Taizé, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr XX Nettingsdorf. Sich gegenseitig Gut(es) tun, Abend für Paare, Treffpunkt mensch & arbeit, 19.30 bis 21.30 Uhr, Begl.: Christine Kreindl und Fritz Käferböck-Stelzer. XX Wels. Recreation – großes Orchester Graz, Konzert, Werke von B. Bartók, J. Haydn und J. Brahms, Stadttheater, Konzertsaal, 19.30 Uhr, Konzerteinführung um 19 Uhr, mit Heinrich Schiff und Bernd Glemser.

Dirigent Heinrich Schiff beim Konzert am Mittwoch, 28. Jänner in Wels w. Kmetitsch donnerstag, 29. 1. 2015 XX Kirchdorf a. d. K. Quo vadis, Kirche?, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Margit Hauft. XX Linz. Singen als Lebenselixier – die heilende Kraft des Singens – Lebensfreude in allen Lebensphasen, Singnachmittag, Volkshaus Harbach, 14.30 Uhr, Ltg.: Maria Gilhofer, Siegfried Wartner und Toni Pichler. XX Linz. Innehalten für den Frieden, Zeit der Stille, URBI@ORBI, Bethlehemstraße 1a, 19 bis 19.30 Uhr, mit Pax Christi. XX Linz. Sonaten für Klavier und Vio­line von W. A. Mozart, Konzert, Elisabethinen, Festsaal, 19.30 Uhr, mit Herlinde Schaller und Irmgard Seidl. XX Rainbach i. M. So eine Wirtschaft!, Vortrag, Pfarrheim, Ref.: Rainer Rathmayr.

Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 25. Jänner 2015 3. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jona 3,1–5.10 L2: 1 Kor 7,29–31 Ev: Mk 1,14–20

Mit dem Fahrrad auf Hochzeitsreise, um sich und die Welt zu ent-­­ decken, Vortrag am Freitag, 30. Jänner in Oberneukirchen Prüller

XX Roßleithen. Umgang mit schwierigem Verhalten bei Demenz, Vortrag, Gemeindeamt, 19.30 Uhr, Ref.: Sabine Wögerbauer. XX Wels. Repair-Café mit Nähmaschine und Geschenketausch, Treffpunkt mensch & arbeit, Carl-BlumStraße 3. freitag, 30. 1. 2015 XX Eberstalzell. Osthilfe Rückblick 2014, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ltg.: Johann Pramhaas. XX Krenglbach. Pfarrfasching, Motto: Arche Noah, Pfarrzentrum, 20 Uhr. XX Linz. Lieder für ein Lächeln, kultureller Abend zu Syrien, Benefizveranstaltung, interkulturelles Begegnungszentrum Arcobaleno, Friedhofstraße 6, 18 bis 20.30 Uhr, mit Ziad Bayan. XX Oberneukirchen. Als der Bär am Zelt anklopfte – USA – Mittelamerika – Patagonien – S­üdostasien, Hochzeitsreise mit dem Fahrrad, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Klara Prinz-Prüller und Florian Prüller. XX St. Oswald b. F. Kochkurs für Männer, Schulküche, 18 bis 22 Uhr, Ltg.: Klaus Frisch. XX Ulrichsberg. Iwauniduwa – Geschichten, die das Leben (so nicht) schrieb!, Kabarett, Pfarrzentrum, 20

Uhr, mit Fritz Egger und Johannes Pillinger. samstag, 31. 1. 2015 XX Grünau i. A. Benefiz.Konzert, Orgel und Gesang, Pfarrkirche, 20 Uhr mit Katrin und Simon Hametner, Renate Ritzberger und Sr. Oberin Emmanuela. XX Linz. Ordensleben in Gegenwart und Zukunft, Vortrag, Kreuzschwestern Linz, Festsaal, 13.30 bis 17 Uhr, Ref.: Sr. Beatrix Mayerhofer, anschließend Vesper mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Walding. Singen als Lebenselixier – Lebensfreude in allen Lebensphasen, Singnachmittag, Musikhaus, Pizzeria Al Capone, 14.30 Uhr, Ltg.: Maria Gilhofer, Siegfried Wartner und Toni Pichler. XX Waldzell. Heilsames Singen, Pfarrsaal, 14 bis 16 Uhr, mit Sigrid Obermüller. sonntag, 1. 2. 2015 XX Linz, Mariendom. Missa purificationis vom J. J. Fux, 10 Uhr, mit dem Vokalensemble der Dommusik, Ltg.: Josef Habringer, Orgel: Heinrich Reknagel. XX Schlägl. Barocke Sonatensätze für Violine und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr, Violine: Elisabeth Watzl.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximi­lianhaus, Sa., 7. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Gutau. Pfarrheim, Sa., 7. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 7. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz-St. Markus. Pfarrheim, Sa., 7. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Reichersberg. Stift, Sa., 7. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 7. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Tragwein. Greisinghof, Sa. 7. 3., 9 bis 17.30 Uhr. XX Waizenkirchen. Pfarrheim, Sa., 7. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 8. 3., 9 bis 17.30 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at.

Montag, 26. Jänner 2015 Hl. Timotheus und hl. Titus, Bischöfe, Apostelschüler. L: 2 Tim 1,1–8 oder Tit 1,1–5 Ev: Mk 3,22–30 oder Lk 10,1–9 Dienstag, 27. Jänner 2015 Hl. Angela Meríci, Jungfrau, Ordensgründerin. L: 1 Petr 4,7b–11 Ev: Mk 9,34–37 L: Hebr 10,1–10 Ev: Mk 3,31–35 Mittwoch, 28. Jänner 2015 Hl. Thomas von Aquin, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: Hebr 10,11–18 Ev: Mk 4,1–20 Die Vision des heiligen Thomas von Aquin – Gemälde im Vatikan pattloch

Donnerstag, 29. Jänner 2015 L: Hebr 10,19–25 Ev: Mk 4,21–25 Freitag, 30. Jänner 2015 L: Hebr 10,32–39 Ev: Mk 4,26–34 Samstag, 31. Jänner 2015 Hl. Johannes Bosco, Priester, Ordensgründer. L: Hebr 11,1–2.8–19 Ev: Mk 4,35–41 Sonntag, 1. Februar 2015 4. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dtn 18,15–20 L2: 1 Kor 7,32–35 Ev: Mk 1,21–28 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps Sonntag

25. bis 31. Jänner 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

25. Jänner

9.30  Katholischer Gottesdienst (Religion) aus der Pfarrkirche Heiliger Josef in Ebensee am Traunsee, Oberösterreich. „Wir alle sind gerufen ...“ Mit der Gemeinde feiert Pfarrer Alois Rockenschaub. ORF 2 12.30  Orientierung. (Religion). Frankreich: Juden in Angst. – Film „Timbuktu“. Leben unter einem islamistischen Regime. – Südafrika: „Offene Moschee“ – auch für Homosexuelle. – Besuchsdienst der Johanniter. ORF 2 18.15  Schätze der Welt. (Dokumentation) Reichenau – Die Klosterinsel im Bodensee. Phoenix 20.15  Für das Ende der Zeit. (Kunstfilm). Bewegte Bilder zu Olivier Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ für die Toten der Konzentrationslager. ARD-alpha u20.15 ORFeins Contagion (Thriller) ORF 2/ARD Tatort (Krimi) ZDF Inga Lindström: In deinem Leben (Film). 23.30  50/50 – Freunde fürs (Über-)Leben. (Spielfilm, USA 2011) Mit glänzenden Schauspielern leuchtet der Film die Beziehungen eines Erkrankten und die Reaktionen seiner Umwelt aus, wobei er souverän zwischen Witz und Nachdenklichkeit balanciert. Das Erste Montag

26. jänner

20.15  Im Visier der Hacker. (Dokumentation). Der Film enthüllt beklemmende Fakten über die Risiken der Welt von morgen. ORF III u20.15 ORFeins Vorstadtweiber (Serie) ORF 2 Die Millionenshow ARD Bärenkinder (Dokumentation) ZDF Blindgänger (Fernsehfilm). 21.00  Frauen, die Geschichte machten. (Dokumentation). Sophie Scholl. ZDFinfo Dienstag

27. jänner

15.00  Live: Befreiungsfeier KZ Auschwitz-Birkenau zum 70. Jahrestag. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das KZ Auschwitz-Birkenau. ORF III überträgt live die Gedenkfeier, an der 250 bis 300 Überlebende des Konzentrationslagers teilnehmen. ORF III 20.15  Bis zum letzten Fang. (Dokumentarfilm). Der Film ergründet, wie schlecht es um die Meere steht und welche Folgen der steigende Konsum für Europa, Afrika und Asien hat. arte

Morgengedanken von Msgr. Ernst Pöschl, Eisenstadt. So 6.05, Mo–Sa Privat 5.40, Ö2. So 10.10  zeit.geschichte Spezial. (Dokumentation). Shoa. Vor 70 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch Truppen der Roten Armee befreit. ORF III widmet sich in einem umfassenden Programmschwerpunkt dem Gedenken an den Holocaust: Der neunstündige Dokumentarfilm „Shoah“ ist zweifellos das Opus Magnum über den HoloFoto: www.auschwitz.org caust. ORF III

Fr 20.15  Die Wand. (Mystery, A 2011). Eine Frau, unverhofft gefangen in apokalyptischer Idylle: Eine unsichtbare, undurchdringliche Wand umgibt den Wald um eine Jagdhütte in den Bergen und trennt sie vom Rest der Welt. Zwischen Einsamkeit, Angst und Resignation versucht sie zu überleben und stellt sich den Grundfragen menschlicher Existenz. – Whg. Sa 15.20 Uhr. ORF III ORF/www.austrianfilms.at

u20.15 ORFeins Ski: FIS Weltcup Slalom der Herren ORF 2 Universum. Wölfe gegen Bisons ARD Um Himmels Willen (Serie) ZDF Wie gut ist unser Bier? (Dokumentation).

in einen Zug Richtung Oberbayern gepfercht. Entlang der damaligen Bahnstrecke dokumentiert der Film die Irrfahrt des Zugs. ARD-alpha

22.35  kreuz und quer. (Dokumentation). Die Kinder des Holocaust. Sechs Augenzeugen berichten, wie sie die Gräuel des Nazi-Terrors überlebten. ORF 2 Mittwoch

28. jänner

19.00  Stationen. (Religion). Das Magazin beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und Lebens. BR 20.15  Meine keine Familie. (Dokumentation). Auf der Suche nach seinem Vater rollt Paul-Julien Robert die Geschichte der „Autonomen Aktion“-Kommune von Otto Mühl „Friedrichshof“ auf. ORF III uORF 2 Der Bergdoktor (Serie) ARD Die Kirche bleibt im Dorf (Fernsehfilm) ZDF Helene Fischer. Farbenspiel (Musik). Donnerstag

29. jänner

uORF 2 Die Rosenheim-Cops (Krimi) ARD Kripo Bozen – Wer ohne Spuren geht (Spielfilm) ZDF Der Bergdoktor (Serie). 21.45  Das Buch der Bücher. (Religion). Über das Herz. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache spüren lassen. (Whg. Fr, 10 Uhr) ARD-alpha Freitag

30. jänner

20.15  Endstation Seeshaupt. (Dokumentation). Ende April 1945 werden 4000 Häftlinge des KZ-Außenlagers Mühldorf-Mettenheim von ihren Peinigern evakuiert und

u20.15 ORFeins Valentinstag (Komödie) ORF 2/ZDF Der Staatsanwalt (Serie) ARD Fußball-Bundesliga. 22.40  Land in Sicht. (Dokumentation). Ein erhellender, kurzweiliger Dokumentarfilm über das Schicksal, als Flüchtling in Deutschland eine neue Heimat zu suchen. arte Samstag

31. jänner

9.40  Salzburg – Das Reich des halben Papstes. (Religion). Salzburg war einst die zweitgrößte Erzdiözese der Welt. Noch beim Ersten Vatikanischen Konzil 1869 begrüßte Papst Pius IX. den Salzburger Erzbischof Tarnóczy-Sprinzenberg mit den Worten: „Seht, da kommt der halbe Papst, der selbst Bischöfe machen kann.“ 3sat u20.15 ORFeins Die Schlümpfe (Komödie) ORF 2 Narrisch guate Höhepunkte ARD Schlaflos in Schwabing (Spielfilm) 22.30  Bernsteinland. (Dokumentarfilm). Der Film erzählt das Schicksal der Opfer des Todesmarsches an die ostpreußische Bernsteinküste im Januar 1945. Phoenix 23.35  Wort zum Sonntag (Religion) von Verena Maria Kitz, Frankfurt. Das Erste Zum Nachhören und zum Nach­ sehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/­ radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Pfarrer Marco Uschmann, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Berichte aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu Salzburg. W. A. Mozart: Credomesse KV 257; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Pfarre Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Reinhard Heiserer, „Jugend Eine Welt“. „Edelsteine auf der Straße.“ Gedanken zum Tag der Straßenkinder. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Niemals vergessen. 70 Jahre Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Mo–Do 9.05, Ö1. Passagen. Vom Umgang mit Verlusten – Über Trauer und Neuanfang. Mo 16, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. J. C. Bach: „Herr, nun lässest du deinen Diener in Friede fahren“; J. S. Bach: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn, mein Jesu“ BWV 159a, u. a. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Hörbilder. Zwei Mütter. Porträt der ehemaligen SOS-Kinderdorfmutter Angela Sasshofer. Sa 9.05, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Der Unternehmer Walter Kohl. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Sendungen von Radio Vatikan können nur über digitale Satellitenanlangen und über das Internet empfangen werden: Eutelsat 1-Hotbird 13° Ost 12.034 MHz oder Intelsat Atlante 325.5° Ost – 4.097.75 Mhz. Täglich: 16.00 Treffpunkt Weltkirche (Satellit und Internet) 18.00 (Satellit) und 20.20 (Internet) Abendmagazin: (So) Aktenzeichen. Camille Claudel – 150. Geburtstag – (Di) Radioakademie: Die Familie – Leitbild für heute? Leitbild für heute!


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 27

22. Jänner 2015

Kirche soll auch zärtlich sein „Mit Papst Franziskus sind wir im Herzen der Kirche angekommen.“ So sieht es Magdalena Holztrattner, die Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreich. Bei der Severinakademie des Forums St. Severin zeichnete sie am 13. Jänner ein Porträt von Papst Franziskus. Bescheiden, mutig und zärtlich soll die Kirche sein, nannte sie die herausragendsten Grundbotschaften des jetzigen Bischofs von Rom. Die Lebensgeschichte des früheren argentinischen Erzbischofs Bergoglio zeige deutliche Parallelen zu jener von Erzbischof Romero. Als junger Jesuitengeneral sei er sehr auf Ordnung bedacht und streng gewesen. Doch die unmittelbare Begegnung mit den Armen in der Provinz Cordoba habe ihn verwandelt. Erzbischof Bergoglio ging nicht in erster Linie zu den Menschen, um zu helfen, sondern um ihnen Dr. Magdalena zuzuhören und mit den Armen gemeinsam Holztrattner war in an einer Befreiung aus ungerechten Struktu- Linz zu Gast. KiZ/A. ren zu arbeiten. „Die Vorsehung hat uns diesen Papst geschickt. Er bewegt, bewegen wir uns auch“, ermunterte Bischof em. Maximilian Aichern bei der Akademie. In der regen Diskussion nach dem Vortrag wurde auch deutlich: Nicht nur „oben“, überall in der Kirche – vom Privaten über die Pfarren und in den Diözesen – müsse Bescheidenheit, Mut und Zärtlichkeit zum Tragen kommen.

Die Herzensbildung P. Mag. Hans Eidenberger ist Regionaloberer der Marianisten und Rektor des Bildungshauses Greisinghof. Er erzählt, was ihn diese Woche beschäftigt. Wenn Sie am Mittwoch die KirchenZeitung aufschlagen, sitze ich gerade im Zug und fahre nach Fulda (Hessen). Ich habe recht intensive Tage hinter mir: Am Montag war ich beim Landeshauptmann, um Geldmittel für die Sanierung des Marianums in Freistadt und den Turnhallen-Neubau zu erbitten. Am Dienstag habe ich in Linz an der Gründung einer Gruppe teilgenommen, die sich gegen Menschenhandel einsetzt. In Deutschland haben wir Marianisten eine Realschule und ein Gymnasiale Oberstufe mit

Privat

über 1200 Schüler/innen, das „Marianum Fulda“. Ich werde dort mit den Jugendlichen und den Lehrkräften am 22. Jänner einen festlichen Gottesdienst feiern, am Gedenktag unseres Gründers, des seligen Wilhelm Josef Chaminade. Unsere Schulen verstehen wir Marianisten nicht nur als Orte der Wissensvermittlung, sondern vor allem als Orte der Herzensbildung. Darum werde ich auch im Marianum Fulda zwei Vorträge über unsere Schule in einen Slum von Nairobi (Kenia) halten. Ich möchte unseren Jugendlichen ein wenig Augen und Herz für die Kinder in Afrika öffnen. Mehr über die Gemeinschaft unter www.marianisten.at

Wandle auf den Spuren Jesu im Heiligen Land www.goisrael.de

Entgeltliche Einschaltung

Komm einmal dahin, wo alles begann

Reiseangebote AKADEMISCHER REISEDIENST | „Ins Heilige Land“ | Kulturreise zu heiligen Stätten, Ausgrabungen, Ruinen, sowie Höhepunkten moderner Architektur, 8 Tg., ÜHP/DZ, inkl. Rsl., Eintritte, ab € 1.590.- p.P. | Tel.: +43-1-8923443 | www.studienreisen.at

Auf Jesu Spuren im Heiligen Land

OPTIMUNDUS REISEWELT | „Wir begegnen dem Herrn“ | Sonderangebot für geschl. Pfarrgruppen, Termine n. Wahl, Mind.teiln.zahl: 40, 7 Tg., ÜHP, inkl. Flug, ab € 999.- p.P. | Tel.: +43-1-6071070 | www.optimundus.at


28 Kultur Kulturland n Musik von Hans Schatzdorfer in Ried im Innkreis. Am Donnerstag, 22. Jänner, 19.30 Uhr lädt der Verein zur Förderung des Werkes von Prof. Hans Schatzdorfer zu Musik und Texten des vor 45 Jahren verstorbenen Dichters und Geigenbauers in den Veranstaltungssaal der Sparkasse Ried-Haag.

22. Jänner 2015

Von Altar bis Zipfer Bierglas: Ausstellung über Friedrich Goffitzer im Architekturforum OÖ in Linz

Geborgen in der Synagoge Im umfassenden Werk Fritz Goffitzers nimmt die Synagoge in Linz einen beson­deren Stellenwert ein. In einer Masterarbeit und einer Ausstellung wird der Architekt endlich gewürdigt. Christine Grüll

n „Winterreise“ im Stift St. Florian. Am Freitag, 23. Jänner, 19 Uhr singt Tenor Markus Miesenberger mit Matthias Giesen am Klavier Franz Schuberts „Winterreise“. Der Erlös geht an den Verein Florianer Freunde der Kunst, der die Restaurierung der Stiftsbasilika-Gruft unterstützt.

Ein Schatz muss nicht immer in einer Schatztruhe verborgen sein. Der Nachlass des 2010 verstorbenen Linzer Architekten Fritz Goffitzer war in Umzugskisten verstaut. Maria Weinberger durfte den Schatz heben. Zwei Jahre lang arbeitete sie während ihres Studiums an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz daran, Projekte, Pläne und Schriften zu sichten und zu archivieren. Dabei wurde deutlich, wie wegweisend die Synagoge für das Werk des Architekten war.

XX Karten: € 20,– (VVK) bzw. € 25,–.

n Komponistenporträt in Linz. Am Sonntag, 25. Jänner, 11 Uhr spielen Studierende im Musik-Café an der Anton Bruckner Privatuniversität Werke des Komponisten Thomas Daniel Schlee. Der ehemalige Musikdirektor des Brucknerhauses und Festivalleiter des Carinthischen Sommers spricht mit Constanze Wimmer über seine Arbeit. n Holocaust-Gedenkkonzert in Wels. Am Dienstag, 27. Jänner, 19.30 Uhr stellen bei den Minoriten der A Cappella Chor Wels und ein Flötenensemble mit Cordula Bösze, Norbert Trawöger, Bernhard Baumgartner und Eva-Maria Zöpfl dem Vergessen des Holocaust aktuelle Kunst entgegen. Michael Hazod und Erland M. Freudenthaler vertonten die Texte, Franz Strasser spricht Meditationen. XX Info: Tel. 07242/417-10 36, Karten: € 15,– bzw. € 13,–.

n Gemeinsames Singen in Linz-Urfahr. Zum Singen alter und unbekannter Lieder laden die Liederbuchautoren Maria Gilhofer, Siegfried Wartner und Toni Pichler mit der „Tischwinklmusi“ am Donnerstag, 29. Jänner, um 14.30 Uhr ins Volkshaus Harbach und am Sonntag, 31. Jänner, um 14.30 Uhr ins Musikhaus Walding – Pizzeria Al Capone.

KirchenZeitung Diözese Linz

Eine Hülle des Geistigen. „Es ist spannend, wie zeitlos und prägnant der Bau trotz der

der Architekt 1968 in den „Christlichen Kunstblättern“. Im Innenraum sind die Säulen nicht sichtbar. Die Mauern – vom Maler Fritz Fröhlich mit einem Fresko gestaltet – verjüngen sich in Richtung Decke, mit der sie durch ein schmales Lichtband verbunden sind. Sie wirkt, als würde sie schweben. Der soziale Architekt. Gemeinsam mit der Kuratorin Veronika Müller hat Maria Weinberger eine kleine, aber inspirierende Ausstellung im Architekturforum in Linz zusammengestellt. Sie präsentiert Sakralräume und Industriebauten, Bühnenraumkompositio­ nen und Möbel, Musikinstrumente (z.B. die Orgel in Enns-St. Laurenz) oder ein B ­ ierglas für die Brauerei Zipf, aber auch Betten und Planschbecken für Menschen mit Behinderung. Der genaue Blick auf das Werk Fritz ­Goffitzers, bis 1991 Rektor der h ­ eutigen Kunstuniversität, rückt die 1960er und 1970er Jahre in eine neues, ganz aktuelles Licht.

„Eine neue Synagoge für Linz“. Foto nach der Fertigstellung 1968. NACHLASS FRITZ GOFFITZER

Bescheidenheit der Maße umgesetzt w ­ urde“, sagt Maria Weinberger. Ihre Masterarbeit über die Synagoge trägt den Titel „Geborgen“. Das erinnert an den erwähnten Schatz und an „ein Gefühl der Geborgenheit“, das der Architekt mit dem Bau vermitteln wollte. 1968 fertiggestellt ist er ein Frühwerk von Fritz Goffitzer. Mit 39 Jahren setzte er damit schon um, was er in Harmonik, Proportion und Wirkung eines Raumes auf den Menschen erforscht hatte. Das Gebäude steht erhaben auf einem Plateau. Die fensterlose Fassade ist weiß im Sinne der klassischen Moderne, die Ecken abgerundet. Unter dem Dach verläuft ein Fensterband. Darüber kragt die graue Dachschale nach oben aus. Sie wird von sechs Säulen getragen, die die Mauern nicht berühren. Der Gebetsraum sollte „als Hülle des Geistigen“ von solchen funktionalen Elementen losgelöst sein, schreibt

XX Ausstellung bis 28. Februar, Herbert-BayerPlatz 1. Mittwoch, 4. Februar, 19 Uhr: Gesprächsrunde mit ehemaligen Studierenden von Fritz Goffitzer. XX Im Herbst erweitert die Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz ihr Angebot um das Masterstudium Kunstwissenschaft. Einer der Schwerpunkte ist Architektur/Sakralarchitektur. Info: www.ktu-linz.ac.at

Maria Weinberger arbeitete den Nachlass von Fritz Goffitzer auf und schrieb ihre Masterarbeit an der KTU Linz über die Synagoge. Sie lebt in Linz. Gunnar Seher


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

22. Jänner 2015

Prof. Günter Rombold im Gespräch mit dem Künstler Arnulf Rainer (1991). Prof. Rombold schenkte dem Land OÖ seine Kunstsammlung mit mehr als 500 Werken von Künstler/innnen

unserer Zeit. 2008 erschien im Wagner Verlag seine Autobiografie: „Günter Rombold: Im Spannungsfeld zwischen Kunst und Kirche. Ein ungewöhnliches Leben“. Nöbauer / KIZ/Elle.

„In Linz ist vieles besser“ Er öffnete die Tore der Kirche für die Kunst der Gegenwart. Schon als Kind kam Prof. Günter Rombold mit moderner Kunst in Berührung – eine Faszination, die ihn bis heute nicht losgelassen hat. Kürzlich feierte der Priester und Kunstexperte seinen 90. Geburtstag. Das Gespräch führte Elisabeth Leitner

Wenn Sie an die aktuelle Diskussion zum Thema „Was darf Satire?“ denken, was sagen Sie dazu?

Günter Rombold: Die europäische Kultur und die Kultur des Islam haben eine ganz andere Geschichte. Die Karikatur hat in der europä­ ischen Geschichte eine lange Tradition, das fängt schon bei Leonardo da Vinci an. Etwas, das bei uns nicht so tragisch genommen wird – etwa auch Themen, die Religion betreffen –, kommt dort ganz anders an. Die Karikaturen werden nicht verstanden und als Angriff auf die Grundposition der Religion gewertet. Das wird sich auch nicht so leicht überbrücken lassen. Da braucht es viel Arbeit und Bemühungen. Der Dialog zwischen den Religionen und Kulturen darf dennoch nicht abgebrochen werden. In der Beschäftigung mit Kunst geht es auch darum, „sehen zu lernen“. Was meinen Sie damit?

Kunsterziehung ist unter anderem eine Frage der Erziehung, das müsste schon in der Schule passieren. Warum müssen die Schüler zwischen Kunst und Musik wählen? – Die Auseinandersetzung mit Kunst ist wichtig, damit die Menschen sehen und verstehen lernen. Die Kunst thematisiert das Leben, ist ein Ausdrucksmittel und für die Verkün­ digung unverzichtbar. Bei künstlerischen

Gestaltungen von Kirchen kommt es darauf an, dass man die Menschen mitnimmt, sie begleitet, ihnen die Augen öffnet. Ich bin sehr glücklich, dass Hubert Nitsch und Martina Gelsinger vom Kunstreferat das fortführen, was ich begonnen habe. Sie haben 1984 das Institut für Kunst und Kirchenbau an der Hochschule gegründet, 2005 wurde es in eine eigene Fakultät übergeführt. Im Studienjahr 2015/16 kann neben Theologie ein eigenständiges philosophisches bzw. kunstwissenschaftliches Studium in Linz absolviert werden. Hat der Vatikan diese Entwicklung begrüßt?

Als P. Dr. Friedrich Bechina von der römi­ schen Bildungskongregation hier war, war er ganz begeistert davon, dass hier in Linz Gegenwartskunst gelehrt wird. Das gibt’s nur in Linz, hat er gesagt. Das war sehr erfreulich. Ich war immer mit Herzblut an der Katho­ lisch-Theologischen Hochschule. Und nun wird meine Kunstbibliothek an die KTU kommen, diese wird dann im Herbst als „Rombold-Bibliothek“ für alle zur Verfügung stehen. Seit den 1970er Jahren sind Sie in der Diözese Linz als Religionslehrer, Professor und Priester tätig. Wie sehen Sie die Kirche Oberösterreichs heute?

Ich habe den Eindruck, dass es in vielen Pfarren ein sehr gutes Klima gibt und sich viele Laien einsetzen. Das ist sehr positiv. Ferdinand Klostermann, der in den 1940er Jahren Jugendseelsorger war, und später Bischof Maximilian Aichern haben dafür den Weg geebnet. In Linz ist vieles besser als anderswo. Die Gesamtsituation der Kirche schlägt sich aber auch in Linz nieder, auch hier gibt es viele Kirchenaustritte. Ich hoffe, dass Papst Franziskus mit den innerkirchli­ chen Gegnern zu Rande kommt. Ihre Kindheit war prägend, Altwerden ist eine Herausforderung. Wofür sind Sie heute dankbar?

Meine Mutter war eine sehr herzliche Frau, mein Vater war Brückenbauer und viel im Ausland, dadurch bin ich weltoffen gewor­ den. Ich bin für mein Leben dankbar. Ich habe sehr viel Schönes erlebt und manches bewirken können. Ich bin dankbar für die Freunde und Freundschaften, etwa mit Fer­ dinand Klostermann und Msgr. Otto Mauer. Zu den unangenehmen Dingen des Alters zählt, dass viele Menschen, mit denen man verbunden war, alt, krank oder gestorben sind. Daher sage ich immer: Alt-werden ist eine Gnade, Alt-sein ist eine Plage ... aber den Humor muss man sich behalten!


30 Personen / Dank/ Werbung

22. Jänner 2015

DANK

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE

 Hartkirchen. Im Advent gestaltete der indische Priester P. Ransom Pareira, Pfarrer in Steyr- Tabor, mit Unterstützung von Otti und Alfred Bruckbauer einen indischen Abend. Mit Liedern und Fotos von ihrem Projekt Agnel Ashram, einem Verein zur Förderung der Kinderdörfer in Indien, baten sie um Unterstützung. Schließlich konnten dem Verein über 300 Euro an Spenden übergeben werden.  HLW Freistadt. Dass Schenken Freude macht, konnten Schülerinnen der 4. HLW der Schulschwestern v. U. L. Frau erfahren, als sie eine Spende von 600 Euro an Nina übergaben. Das 16-jährige Mädchen leidet an Epilepsie und kann nicht mehr gehen. Erwirtschaftet wurde das Geld durch den Verkauf von selbst hergestellten Produkten beim Weihnachtsmarkt.  Geiersberg. Die Pfarre hat den Erlös aus dem Adventkonzert (1.855 Euro) an Familie Grasl übergeben als Unterstützung für die Betreuung ihrer beeinträchtigten Tochter Paula.

 Haag am Hausruck. Die Katholische Frauenbewegung Haag organisierte einen Adventmarkt. Den Erlös von 7.000 Euro übergaben Melitta Kumpfmüller und Pauline Möseneder an Pfarrleiter Johannes Mairinger für den Pfarrheim-Umbau. PFARRE

 Windhaag bei Perg. 23 Jahre lang hat Rosa Maria Panhofer (links) die Sternsingeraktion in der Pfarre geleitet. Pfarrer Josef Michal dankte ihr für diesen Einsatz ganz herzlich. Neue Verantwortliche ist Angelika Leutgeweger (2. von links). PFARRE

 Aurolzmünster. Das Team der Katholischen Frauenbewegung überreichte im Rahmen der Jahresschlussandacht Pfarrer John Umeojikor ein Sparbuch über 8.000 Euro für die Restaurierung des HerzJesu-Altares. Durch die rege Teilnahme der Pfarrbevölkerung an den kfb-Aktivitäten konnte die ansehnliche Summe 2014 angespart werden. Dafür sagen die Frauen danke. PFARRE

 Am 24. Jänner 2015 wird Alfons Hangler, Ständiger Diakon in Neukirchen an der Vöckla, 60 Jahre alt. Er ist Hauptschullehrer und wurde 2010 zum Ständigen Diakon geweiht. Sein Dienst in der Pfarre liegt vor allem im Bereich Schule, insbesondere im Gestalten von Schulgottesdiensten. Zudem ist er zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern und zum Predigtdienst beauftragt. Hangler ist verheiratet und hat drei Kinder.  Am 27. Jänner 2015 vollendet KonsR Erwin Andlinger, wohnhaft in Traun, das 80. Lebensjahr. Er stammt aus Oberkappel und wurde 1960 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Naarn, Ampflwang und Enns-St. Marien, 1966 kam er als Kaplan nach Traun-St. Martin. Von 1990 bis 2013 war er dort Pfarrer. Er hilft weiterhin als Kurat im Dekanat Traun mit.

IM GEDENKEN

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

AK INFORMIERT ÜBER LOHNSTEUERFRAGEN

Steuerausgleich holt Geld zurück Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich einen Teil ihrer Lohnsteuer zurückholen, indem sie einen Steuerausgleich machen. Der ist keine Hexerei – und die Arbeiterkammer Oberösterreich hilft demnächst wieder mit ihrem Steuertelefon!

D

er Steuerausgleich lohnt sich auf jeden Fall, wenn man Kinder hat, alleinerziehend oder Alleinverdiener ist oder Kindesunterhalt gezahlt hat. Wenn man nicht das ganze Jahr hindurch beschäftigt oder das Einkommen unterschiedlich hoch war. Und wenn man Sonderausgaben, Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen geltend machen kann.

Am häufigsten abgeschrieben werden bestimmte Versicherungsprämien, Kosten für Wohnraumschaffung und Wohnraumsanierung, Gewerkschaftsbeiträge, die Betriebsratsumlage, Kirchenbeiträge, Spenden, das Pendlerpauschale sowie Ausbildungs- und Krankheitskosten. Weit verbreitet ist die Annahme, dass ein Steuerausgleich nur dann Sinn hat, wenn überhaupt Lohnsteuer geleistet wurde. Doch dabei liegt ein Irrtum vor: Sofern man zumindest Sozialversicherung bezahlt hat, erstattet das Finanzamt nach dem Steuerausgleich einen Teil davon zurück – die sogenannte Negativsteuer.

Mit einer Beratung am AK-Steuertelefon fällt der Steuerausgleich leicht: Am 3., 4. und 5. Februar sowie am 10., 11. und 12. Februar kann jeweils von 16.00 bis 19.00 Uhr unter der Nummer 050/69 06-5 angerufen werden!

Am 10. Jänner 2015 starb der Künstler Franz Kohler im Alter von 78 Jahren. Geboren 1937 in Slawonien, besuchte er die Meisterschule in Schloß Leesdorf in Baden bei Wien. Er lebte als freischaffender Künstler in Gunskirchen bei Wels. Im Sakralbereich wurde er durch Glasfenster (u. a. in Wallern a.d. Trattnach und Gunskirchen) sowie Wandmalereien (Pfarrkirche Micheldorf) bekannt. Sein Gesamtwerk umfasst über 9800 Kunstwerke, Sgraffiti und großformatige Seccomalereien. Franz Kohler wurde auf dem Friedhof in Gunskirchen beigesetzt.


Leser/innen 31

22. Jänner 2015

Meinungsfreiheit? Das weltweite Entsetzen über den gemeinen Terroristenanschlag in einer französischen Redaktion hat auch mich erfasst. Nicht minder entsetzt bin ich aber über den leichtfertigen Umgang mit dem Begriff „Pressefreiheit“. Dass die freie Meinungsäußerung einen Grundpfeiler unserer Kultur darstellt, ist keine Frage.Allerdings gibt es dabei auch gesetzliche Einschränkungen, wie unter anderem „Verhetzung von bestimmten Gruppen“. Ob es sich bei der gegenständlichen französischen Satire um eine Verhetzung oder Belustigung einer bestimmten Personengruppe handelt, ist irrelevant und führt zum gleichen Resultat, welches heißt: Öl in das Feuer gießen. (...) ERNST POKORNY, TRAUN

Der Grundsatz, dass die eigene Freiheit dort aufhört, wo ein Eindringen in die Privatsphäre jedes anderen beginnt, findet nur mehr wenig Beachtung. (...) Der Begriff „ religio“ heißt übersetzt Rückbindung. Wer seine Rückbindung in Gefahr sieht, wird panisch reagieren, weil er sonst in der Luft hängt. Eine Respektierung unserer Werte können wir niemals durch einen respektlosen Umgang mit der arabischen Welt bewirken. Deshalb muss mit der Verteidigung demokratischer Rechte auch eine Hochachtung vor den Mitbürgern und ihren innersten Überzeugungen verbunden sein. In unseren Wohnungen wollen wir keine Einbrecher. JOHANN NUSSBAUMER, VÖCKLAMARKT

Im Zusammenhang mit dem Pariser Terroranschlag geht es zuerst um die Unantastbarkeit des Lebens, um Schock und Trauer, ohne Abstriche. Irgendwann stünde aber auch eine Überprüfung unseres Verständnisses von Meinungsfreiheit an. Wer sich die Mühe macht, die Karikaturen des Blattes zu recherchieren, dem mag nämlich der solidarische Ruf „Wir alle sind Charlie“ im Hals stecken bleiben. Da findet sich z.B. eine Zeichnung eines nackten Jesus in homosexueller Stellung mit Gottvater und dem Heiligen Geist, und genau in dieser Qualität sind auch mehrere Ab-

bildungen von Mohammed. Nein, mit Sicherheit keine Entschuldigung zum Morden – aber müssen wir dafür wirklich die Begriffe Redefreiheit, Demokratie und Kunst strapazieren? (...)

7 Wochen um 7 Euro

SUSANNE ZEHETNER, KIRCHBERG-THENING

Ohne TTIP Zum Leserbrief „TTIP“, Nr. 2, S. 23

Ein Lobbyist aus Brüssel benützt die KirchenZeitung, um Mammon zu huldigen. Er hat leider vergessen zu sagen, wer ihn dafür bezahlt. Geld und Macht, genau darum geht es bei TTIP. Die Bevölkerung will diese Verträge nicht, und Europa braucht diese Verträge nicht. (...) Die TTIP-Verträge kann man am besten vergleichen mit Eltern, die für Geld ihre Kinder am Sklavenmarkt verkaufen. Mit der Finanz- und Bankenkrise hat man der Jugend ein schweres Erbe hinterlassen. Will man nun auch noch die Jugend und deren Zukunft, schutzlos, an kapitalbrutale Konzerne verkaufen? (...) PETER ENNSER, ATZBACH

Schön, wenn sich Herr Holzer aus Brüssel jetzt zum TTIP meldet – wo es nun endlich gelungen ist, mehr an Aufmerksamkeit für die Verhandlungen zu bekommen. Wenn „wir“ TTIP so dringend brauchen, wäre es sinnvoll gewesen, die Bürger/innen der EU über die Sinnhaftigkeit und den Inhalt der Freihandelsabkommen zu informieren und nicht hinter verschlossenen Türen Geheimverhandlungen voranzutreiben. Die Informationen sind eben nicht zugänglich. Jedoch wissen wir mittlerweile aus dem Verhandlungsergebnis mit Kanada, dass unsere Befürchtungen berechtigt sind. Wenn wir auf Gewinnmaximierung und Wachstum um jeden Preis setzten – dann brauchen wir TTIP. „Diese Wirtschaft tötet“, sind die klaren Worte von Papst Franziskus für dieses System. (...) HEINZ MITTERMAYR, GALLNEUKIRCHEN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at

erwinden, Kränkungen üb gelangen. zur Versöhnung zeit mit Durch die Fasten ie Wolfers. Schwester Melan

der Ab 19. Februar in

KirchenZeitung Diözese Linz

KirchenZeitung Diözese Linz

Einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

ich möchte die KirchenZeitung mit der Serie „Die Kunst des Vergebens“ 7 Wochen um 7 Euro lesen. Die Zustellung endet automatisch.

ich bestelle ein Abonnement der KirchenZeitung um derzeit 47,60 Euro. Als Prämie wähle ich: das Buch „Die Kraft des Vergebens“ von Schwester Melanie Wolfers oder das Keimglas mit einer Bio-Vital-Mischung. Mein Abo beginnt mit der nächsten Ausgabe für mindestens ein Jahr.

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Meine Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte übermittelt. Die KirchenZeitung darf mich kontaktieren, um mir Gelegenheit zum regelmäßigen Bezug zu geben. Aktion gültig bis 23. Februar 2015.

Jetzt bestellen: 0732 / 7610 - 3969 abo@kirchenzeitung.at • www.kirchenzeitung.at


unter uns Wird‘s leichter?

DENK mal

Krapfen-Kraft Vor der Fastenzeit galt es früher, sich noch einmal ordentlich zu stärken, also buk man in Fett Teige aus, die man süß füllte: die Faschingskrapfen. Faschingskrapfen aus der Bäckerei Gragger (siehe Seite 14) KIZ/BH

Faschingskrapfen haben in Österreich eine große Tradition und werden verschiedenst gefüllt. Mit Marillenmarmelade, Schokolade, Pudding, Nuss, Mohn, Powidl. Es lässt sich auch vortrefflich darüber streiten, womit ein echter Faschingskrapfen gefüllt sein muss. Wir füllen ihn in diesem DENK MAL mit seinem „Stammbaum“: Das Wort Krapfen kommt aus dem Althochdeutschen. „Krapho“ heißt ‚Kralle‘ oder ‚Haken‘, denn die Krapfen waren früher nicht rund. Aber es gibt auch die Legende, wonach der Krapfen seinen Namen der Hofratsköchin Cäcilie Krapf verdanke. Während des Wiener Kongresses 1815 sollen etwa 10 Millionen Krapfen gegessen worden sein. Die Hofgesellschaft dürfte nicht gerade schlank gewesen sein!

Das folgende Krapfen-Rezept soll 650 Jahre alt sein. Ob’s stimmt? „So du wilt einen vasten Krapfen machen, so nim nuezze vnd stoz sie in einem mörser vnd nim epfele als vil vnd snide sie drin wuerfeleht vnd menge sie mit wuertzen, wellerley sie sin, vnd fuelle daz in die krapfen. vnd lege sie in ein pfannen vnd la sie backen.“ Eine Sprache wie ein Krapfen! Machen Sie mit. Schicken Sie uns bis 30. Jänner Ihr altes Krapfenrezept. Wir verlosen wieder zwei Wandkalender „Rand ART“ (siehe DENK MAL Nr. 3).

Domspatz Ein Gericht hat einem Mieter das Rauchen in der eigenen Wohnung verboten. Bald wird rauchen nur mehr am Friedhof erlaubt sein!

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 2 haben Leonore Hügelsberger, Linz, und P. Johannes Kriech, Wels, gewonnen.

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Frauen haben in der Gesellschaft viel zu erzählen“ Papst Franziskus bedauerte vor 24.000 Jugendlichen in der Philippinischen Hauptstadt Manila, dass zu wenig Frauen auf der Bühne sind.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

ernst Gansinger

Als ich letztes Wochenende sah, wie sich im Gasthaus bei der Familie nebenan eine Zweijährige bitzelnd auf den Boden warf, dämmerte mir, dass ich etwas verdrängt habe. Trotzphase? Was war das gleich? Dann tauchten verschwommene Bilder von früher auf. Von Machtkämpfen im Billa, Extra-Schoki, Extra-Wurtsemmerl ja oder nein, Papa du bist so gemein, okay, dieses eine Mal gebe ich nach und so weiter. Kindliche Wutanfälle verewigt man nicht mit Fotos im Familienalbum. Deshalb sagen sicher viele Eltern später einmal: „Meine waren ja immer so brav“. Ich frage mich: wird es leichter, wenn die Kinder größer werden? Und bin unentschlossen. Für gute Argumente sind meine beiden, sechs und vier Jahre alt, zugänglicher als früher. Sie merken etwa, dass sie schlafen müssen, wenn sie krank sind. Das ist gut. Gleichzeitig durchschauen sie mich leichter. Wenn ich zum Beispiel wie letztens mir unklugerweise einen übrig gebliebenen Schokonikolo schnell reinstopfe und, die letzten Süßigkeiten-Reste kauend, ins Kinderzimmer schaue. Dann weiß mein Sohn gleich, was los ist: „Papa, du hast meine Schoko gegessen!“ Erwischt. Zu meiner Verteidigung könnte ich sagen, dass es zu seinem Besten ist, wenn er selbst nicht so viel Süßes isst. Aber mit solchen Argumenten werde ich wohl nie durchkommen.


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