KiZ-ePaper 04/2016

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Nr. 4 I 28. Jänner 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

Dankfest für Bischof Ludwig Schwarz Am Sonntag, 31. Jänner, 15 Uhr im Linzer Mariendom. Seite 6/7 P. Anselm Grün bei einem Vortrag in Innsbruck.

VANESSA WEINGARTNER

Dem Herzen trauen P. Anselm Grün begleitet in der KirchenZeitung durch die Fastenzeit

„Barmherzig ist, wer ein Herz hat.“ So bringt es P. Anselm Grün auf den Punkt. Doch Barmherzigkeit ist alles andere als leicht, man denke nur an den Umgang mit Flüchtlingen. Da droht das Klima schnell herzlos zu werden. Anselm Grün begleitet in der KirchenZeitung durch die Fastenzeit. „Heilsam sprechen“ heißt das Thema. Es geht um die „geistigen Werke der Barmherzigkeit“ – um den herzlichen Umgang unter den Menschen. Wer wollte leben in einer herzlosen Welt? Interview: Seite 10/11


2 Meinung KOMMENTARE

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Futterplätze

Das Risiko der Zahl Wenn die EU keine Lösung in der Flüchtlingskrise zustandebringt, ist es nachvollziehbar, wenn Österreichs Regierung eigene Wege sucht. Die Festlegung der Asylbewerberzahl auf Obergrenzen/Richtwerte ist aber unter anderem ohne ebenso nachvollziehbare Antworten auf folgende Fragen sehr problematisch: Wann ist die Grenze der Aufnahmefähigkeit tatsächlich erreicht? Ist die Obergrenze juristisch haltbar? Es besteht der Verdacht, dass die Zahlen vor allem die Bevölkerung beruhigen sollen. Das ist riskant: Wenn es nicht bei den heuer 37.500 Asylanträgen bleibt, leidet bei nicht wenigen das Ansehen der Regierung. Kommt es bei einem „Asylstopp“ zu Härtefällen und Tragödien, wird die Kritik eines anderen Teils der Bevölkerung viel deutlicher ausfallen als heute. HEINZ NIEDERLEITNER

Es ist schön, Vögeln zuzusehen, wenn sie vor dem Fenster um Futter streiten. Klar, dass man sich ihrer erbarmt, wenn es kalt ist und die natürlichen Futterquellen rar werden. Klar, dass man sich ihrer erbarmt. Das ist keineswegs mehr selbstverständlich, wenn es nicht um Vögel, sondern um Menschen geht. Wie rasch der Wind sich da dreht und die Kälte hereinzieht. Da erzählte jüngst ein Meinungsforscher: Drei von vier Leuten schreiben Tieren eine Seele zu, aber nicht einmal die Hälfte der Leute glaubt an eine unsterbliche Menschenseele. Es ist gut, wenn man Tiere nicht als beliebig verfügbare Lebewesen betrachtet und wenn man achtsam mit den Geschöpfen umgeht. Tieren weh zu tun oder sie nicht artgerecht zu halten stößt auf Empörung. Wie seltsam, dass zugleich die Acht-

SUSANNE HUBER

samkeit für Menschen so löchrig wird. Allen Menschen möge es gut gehen soll nicht mehr gelten. Nur für eine festgesetzte Zahl – im offiziell leist- und verwaltbaren Ausmaß. Der „Futterplatz“ Europa durchlebt ein Zerbrechen, das tief geht, eine Art Umerziehung der Seelen. Jetzt gilt ein Entschuldigungsgrund für Erbarmen. Und was sagte Jesus über die Sorge um die Vögel: „Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?“

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: EVELYNE LEANDRO, PROJEKTMANAGERIN

Wenn Lepra plötzlich real wird

Fußwaschungsritual

Dass bei Evelyne Leandro Lepra erkannt wurde, verdankt sie auch dem Weltlepratag, der heuer am 31. Jänner begangen wird. Seit ihrer Heilung ruft die 34-Jährige diese bei uns oft vergessene, für sehr viele Menschen aber gefährliche Krankheit in Erinnerung. Rund um den Weltlepratag ist die Krankheit in Brasilien viel in den Medien. Deshalb kam Leandros Mutter auch der Verdacht, ihre in Berlin lebende Tochter könnte davon betroffen sein. Denn die deutschen Ärzte konnten den schweren Ausschlag der jungen Frau zunächst nicht einordnen. Nach dem Hinweis aus Brasilien wurde bald klar: Leandro musste sich noch dort mit Lepra angesteckt haben. Sie war erst zwei Jahre zuvor mit ihrem deutschen Mann aus Brasilien nach Europa gekommen, nun begann eine 15-monatige Tortur. Zwar ist Lepra heute heilbar. Doch zur langen Behandlungsdauer kamen bei

FARBTONWERK

Papst Franziskus hatte es bereits 2013 getan und auch schon vor seinem Pontifikat. Er wusch am Gründonnerstag bei der Abendmahlsliturgie nicht nur Männern, sondern auch Frauen die Füße. Das sorgte vor allem bei konservativen Katholiken für Aufsehen. Diese Fußwaschung hat Tradition. Sie basiert darauf, dass Jesus beim letzten Abendmahl seinen Jüngern die Füße wusch – demütig, hingebungsvoll, aus grenzenloser Liebe heraus. Es geht um den Dienst am Nächsten, am Menschen. Im Hinblick auf die zwölf Apostel galt bisher als Richtlinie, dass nur Männern die Fußwaschung vorbehalten war. Nun hat Papst Franziskus dieses Ritual offiziell geändert. In Zukunft darf diese symbolische Handlung auch an Frauen durchgeführt werden. Franziskus setzt damit ein Zeichen. Ein Zeichen der Öffnung.

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„Ich möchte Menschen auf Lepra und andere Armutskrankheiten aufmerksam machen, damit sie etwas dagegen tun. Das ist möglich und notwendig.“ EVELYNE LEANDRO

Leandro Rückschläge durch schwere Reaktionen des Immunsystems. Die Lepra macht die betroffenen Hautstellen zwar taub, aber greift die Nerven schmerzhaft an. Die Länge der Behandlung, die Rückschläge, die Medikamente und die Tatsache, dass Leandros nach der Einwanderung neu geordnetes Leben zerrüttet wurde, setzten ihr psychisch zu. Der Wunsch, trotz der Krankheit zu arbeiten, blieb Illusion. Aufklärung. Heute ist die studierte Betriebswirtin geheilt und arbeitet für Sozialorganisationen. Sie engagiert sich unter anderem im Beirat des Aussätzigen-Hilfswerks Österreich für den Kampf gegen Lepra, an der jedes Jahr rund 200.000 Menschen weltweit erkranken. Nach erstem Zögern veröffentlichte sie das Buch „Ausgesetzt. Der Kampf mit einer längst vergessenen Krankheit“. Leandro betont, dass ihr ein Gesundheitssystem zur Seite stand, von dem die große Mehrheit der Kranken nur träumen kann: Lepra gilt an sich als Krankheit, die in Ländern mit großer Armut auftritt. Die Wahlberlinerin will, dass mit den Betroffenen fair umgegangen wird. Ihr selbst war sogar in Deutschland eine Reha im ersten Ansuchen abgelehnt worden, weil ihr Fall angeblich „nicht mehr zu retten“ war – eines von vielen Vorurteilen. HEINZ NIEDERLEITNER  SIEHE AUCH: WWW.AUSGESETZT-BERLIN.DE, WWW.AUSSAETZIGEN-HILFSWERK.AT


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Im Gespräch 3

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Menschen fliehen vor lebensbedrohlichen Bedingungen. Bei uns hoffen sie, eine Zuflucht zu finden: Schutz, Quartier, Überlebens-Mittel.

Michaela Haunold leitet die Caritas-„Drehscheibe“ am Hauptbahnhof Linz. Hierher kommen täglich an die 150 Asylsuchende, viele von ihnen sind obdachlos. caritas

Die Politiker/innen sind uneins, ob 37.500 Asylwerbende eine Obergrenze oder ein Richtwert sind. Ehrenamtliche sind eins: wir helfen!

Sorgen brauchen Antworten Das Flüchtlingsthema ist allgegenwärtig – in der öffentlichen Diskussion, in den Debatten an den Stammtischen, in den besorgten Wortmeldungen von Christ/innen. Und es ist Arbeitsauftrag und Engagement-Anstoß. Ernst gansinger

Persönlichkeiten aus dem Dekanat Schwanenstadt haben ihre Sorge zu den vorgeschlagenen Maßnahmen in der Flüchtlingsfrage an ÖVP-Verantwortliche geschickt: an Vizekanzler Mitterlehner, Bundespräsidentschafts-Kandidat Khol, die Minister Kurz und Mikl-Leitner sowie an Nationalratsabgeordnete. Die humanitäre Verpflichtung sehen. „Wir sind der Überzeugung, dass es unsere menschliche, rechtliche und auch aus christlicher Überzeugung humanitäre Verpflichtung und Pflicht ist, Menschen in Not zu helfen und Schutz zu gewähren.“ – So beginnt der Brief, den Dechant P. Josef Kampleitner, Pfarrverantwortliche und viele kirchlich Engagierte, auch Ordensschwestern aus dem Raum Vöcklabruck, unterschrieben haben. Asyl auf Zeit würde eine bürokratische Schwelle errichten, und neue Wartezeiten verursachen, sagen die Unterzeichner/innen. Obergrenzen können das Problem nicht lösen, dass neue Flüchtlinge ankommen. „Welche Lösungsvorschläge bieten Sie an, wenn die Obergrenze erreicht ist und gleichzeitig Flüchtlinge weiterhin um Asyl bitten?“,

fragen die Brief-Unterzeichner. Auch eine Kürzung der Mindestsicherung und die Erschwernis der Familienzusammenführung würden die Probleme verschärfen. Die Ängste sehen. Maria Fekter, Nationalratsabgeordnete aus dem Bezirk Vöcklabruck, hat auf den Brief geantwortet, „beeindruckt“ von der Unterschriftenliste: „Bestürzt war ich, weil aus dem Brief erkennbar ist, dass christlicher Anspruch (den ich als Katholikin unterstütze) und das real Machbare (dem ich als Politikerin verpflichtet bin) fast unüberbrückbar auseinander klaffen.“ Fekter wirbt um Verständnis für die Politik: es gelte, die Ängste der Bevölkerung wahrzunehmen. „Wer sie artikuliert, ist nicht zwangsläufig ein rechter Hetzer oder schräger Wutbürger.“ Zu sehen seien auch die Kapazitätsengpässe bei den Unterkünften. Im Blick müsse auch die „kulturelle Kluft zwischen den toleranten Christen und den traditionsgeprägten Muslimen“ sein. Und auch die Tragfähigkeit des Sozialsystems dürfe nicht ausgeblendet werden. Politik muss also aufs Machbare schauen. Die Verbesserungen sehen. Unterdessen geht die Arbeit der Sozialorganisationen und der vielen Ehrenamtlichen in Oberösterreich weiter. Waren es vor einem Jahr 2000 private Helfer/innen, so sind es derzeit laut Landesrat Rudi Anschober deutlich über 8000. Diese immense ehrenamtliche Unterstützung freut auch die Verantwortliche der Caritas-

Flüchtlingshilfe am Bahnhof Linz, Michaela Haunold. Tag für Tag kommen hier in die Caritas-„Drehscheibe“ etwa 150 Flüchtlinge: Asylwerbende, Zurückgewiesene, Flüchtlinge auf dem Transit durch Österreich und solche, die in die Grundversorgung vermittelt werden. Diese Woche übersiedelt die Drehscheibe ins ehemalige Postverteilerzentrum beim Bahnhof. Für die Flüchtlinge und die (ehrenamtlich) Helfenden kommen damit Verbesserungen: mehr Platz, eigene Räume für Aktivitäten sowie zum Ruhen und für Mütter mit Kindern, endlich auch Tageslicht. Das Essen wird vom Roten Kreuz, das dort TransitFlüchtlinge betreut, bereit gestellt. Die Hilfe für die Helfenden sehen. Bis zu 600 Ehrenamtliche haben seit September 2015 die Arbeit in der Drehscheibe mitgetragen. Sie packen an, wo sie gebraucht werden. Täglich arbeiten bis zu 30 mit. Viele sind selbst als Asylwerbende nach Österreich gekommen und dolmetschen jetzt. Seit Jahresbeginn gibt es auch Austauschtreffen. BEZIEHUNGLEBEN unterstützt mit Beratung. Es bräuchte noch Ärztinnen und Ärzte für die Gesundenuntersuchung sowie Arabisch sprechende Supervisoren für die ehrenamtlichen Dolmetscher/innen. Besondere Hilfe brauchen die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Etwa durch Pflegeeltern: Wer eine Pflegeelternschaft überlegt, kann sich an die jeweilige Bezirkshauptmannschaft bzw. an das Magistrat wenden.


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P. Engelmar Unzeitig wird selig gesprochen Mariannhiller Missionare. P. Engelmar Unzeitig CMM war in Glöckelberg im Böhmerwald (Diözese Linz) Pfarrer, als er 1941 von der Gestapo festgenommen wurde. Er hatte in einer Predigt auf das Schicksal der Juden aufmerksam gemacht. Nach einer kurzen Haft in Linz überstelltte man ihn in den Priesterblock des KZ Dachau. In den letzten Kriegsmonaten, als einerseits die Befreiung zum Greifen nahe war, andererseits aber die Zustände des völlig überfüllten Lagers immer schlimmer wurden, meldete sich P. Engelmar freiwillig zur Pflege der typhuskranken Mithäftlinge, die in Quarantänebaracken einfach ihrem Schicksal überlassen waren. Bei diesem Dienst steckte sich P. Engelmar an und starb am 2. März 1945. Papst Franziskus unterzeichnete am 21. Jänner 2016 das Dekret, in dem die Lebenshingabe von P. Engelmar als Martyrium anerkannt wird. Damit ist der Weg zur Seligsprechung frei, die voraussichtlich im Herbst 2016 in Würzburg erfolgen wird. j. w.

Treffen mit den engsten Berater/innen

Drei Tage nach seiner Amtseinführung traf Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer am 20. Jänner 2016 mit seinem höchsten Beratergremium, dem erweiterten Konsistorium, zusammen. Dem gehören das Domkapitel, die Amtsleiter/innen (Schulamt, Finanzkammer, Pastorale Berufe, Caritas ...), eine Vertreterin der Frauenkommission und weitere vom Bischof berufene Mitglieder wie der Generaldechant oder die Vorsitzende des Pastoralrats an. Der Bischof (im Bild mit seiner Ernennungsurkunde) nutzte die Zusammenkunft zum Kennenlernen der einzelnen Mitglieder des Konsistoriums und überreichte den Bischofsvikaren, die er alle bei der Amtseinführung bestätigt hatte, bereits ihre Dekrete. Diözese Linz/kraml

Weltgebetswoche für die Einheit der Christen

„Ich habe die gemeinsame Kirche Christi gespürt“ Genau vor fünfzig Jahren wurde in der Martin Luther Kirche Linz der erste ökumenische Gottesdienst – mit Bischof Zauner – gefeiert. Da traf es sich gut, dass die evangelische Kirche heuer Gastgeberin für den Gottesdienst in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen war – wiederum in der Martin Luther Kirche. Dreihundert katholische und evangelische Akademiker/innen ließen 1966 bei diesem ökumenischen Wortgottesdienst – vermutlich dem ersten Oberösterreichs mit Bischöflicher Beteiligung – die Kirche aus allen Nähten platzen, berichtete das „Linzer Kirchenblatt“. Diözesanbischof Franz S. Zauner forderte die Versammelten auf, „im gemeinsamen Glauben einen Weg zur künfti-

gen Einheit aller Christen zu beschreiten“. Wie weit man auf diesem Weg schon gekommen ist, davon gab der evangelisch-methodistische Pastor Martin Siegrist in seiner Predigt beim Gottesdienst am 21. Jänner 2016 in der Martin Luther Kirche Zeugnis: Die Teilnahme an der Amtseinführung von Bischof Manfred Scheuer war für ihn ein tiefes Erlebnis. Er spürte, dass nicht ir-

Gerold Lehner, Superintendent der evangelischen Kirche A. B. Oberösterreich stand mit Vertreter/innen von acht christlichen Kirchen dem ökumenischen Gottesdienst vor. kiz/Jw

gendeine Kirche einen Bischof, sondern, dass unsere gemeinsame Kirche Christi einen Hirten bekommt, so der Pastor: „Ich habe aus vollem Herzen mitgefeiert und die Lieder mitgesungen. Es ist ein Geschenk , wenn man am Leben seiner Geschwister Anteil nehmen darf. Ich habe da-

bei die Einheit gespürt.“ Siegrist: auch wenn wir noch nicht die volle Kircheneinheit haben, wo es uns gelingt so zu feiern, dass wir gemeinsam Kirche Christi sind, da verkünden wir auch gemeinsam Gottes große Taten, wie der Leitspruch der heurigen Weltgebetswoche heißt.“ josef wallner


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Fiktive Interviews zum Sprachgebrauch in der politischen Diskussion

Moral, Kultur, Sitte, Zivilisation Haltung kleidet sich in Sprache. In den Worten äußert sich, wie Menschen denken und worüber sie nicht mehr nachdenken. In der politischen Diskussion ist es daher aufschlussreich, die Worte genau zu hören. – Ein leidenschaftliches Nachgehen der politischen Sprache mit zwei Beispielen. ernst gansinger

Landesschulrats-Präsident Enzenhofer will – wie FPÖ und ÖVP – Deutsch als Pausensprache forcieren. Der Landesverband der Elternverei­ ne steht dazu positiv, wie eine Tageszeitung am 19. Jänner meldete, die den Eltern-Ob­ mann zitiert: „Wenn Kinder mit Migrations­ hintergrund angehalten werden, sich in den Pausen auf Deutsch zu unterhalten, wird die Sprache auch viel früher auf sie übergehen. Sie würden sich leichter tun im Deutschunter­ richt, wenn sie in den Pausen nicht wieder in ihre Muttersprache zurückfallen.“ Wir führen dazu ein „Nachschlag-Interview“ mit dem Spracherklärer Duden. Was ist unter „Rückfall“ zu verstehen?

Duden: Rückfall ist ein erneutes Auftreten ei­ ner scheinbar überstandenen Krankheit oder das Zurückfallen in einen früheren, schlech­ teren Zustand oder – in der Rechtssprache – das erneute Begehen einer bereits begangenen und abgebüßten Straftat. Und was bedeutet das Zeitwort „zurückfallen“ ?

Duden: Zurückfallen hat viele Bedeutungen. Es meint zum einen, wieder an den Ausgangs­ punkt fallen, nach hinten fallen, sinken. Be­ sonders im Sport hat es die Bedeutung, dass man in Rückstand gerät oder auf ein niedrige­ res Leistungsniveau sinkt. In der Sprache des Militärs meint es zurückweichen, zurückge­ schlagen werden. Dann gibt es noch die Be­ deutung: in einen früheren (schlechteren) Zu­ stand, zu einer alten (schlechten) Gewohnheit zurückzukehren. Es kann auch bedeuten, sich nachteilig auf jemanden auszuwirken. Muttersprache. Nach dieser Präzisierung durch den Duden sind wir ratlos: Denn das die Muttersprache verwendende Kind ist we­ der krank, in einem schlechten Zustand oder ein rückfälliger Bösewicht, noch sinkt es auf ein niedrigeres Leistungsniveau oder weicht gar vor dem Feind zurück. Kehrt es in eine schlechte Gewohnheit zurück...? Ist Muttersprache eine schlechte Gewohnheit? Willkommenskultur. Auch die Forderung „Weg von der Willkommenskultur“, die der

Vizekanzler in Zusammenhang mit der Hal­ tung Österreichs den Asylsuchenden gegen­ über formulierte, braucht Sprach-Klärung. Wir baten Wikipedia und den Philosophen Kant um eine Deutung. Warum sollten wir von einer Kultur wegkommen. Was ist unter Kultur zu verstehen?

Wikipedia. Die Wortherkunft des lateinischen Wortes colere leitet sich ab von der indoger­ manischen Wurzel kuel- für „(sich) drehen, wenden“, so dass die ursprüngliche Bedeu­ tung wohl im Sinne von „emsig beschäftigt sein“ zu suchen ist. So wäre also „Weg von der Willkommenskul­ tur:“ zu übersetzen: drehen wir uns, wenden wir uns ab vom Willkommen-Heißen. Und wie erklärt ein Philosoph Kultur?

Kant (in Originalsprache). Es gibt einen Wider­ spruch zwischen Zivilisation und Kultur. – Wir sind im hohen Grade durch Kunst und Wis­ senschaft cultivirt. Wir sind civilisirt bis zum Überlästigen, zu allerlei gesellschaftlicher Ar­ tigkeit und Anständigkeit. Aber uns für schon moralisirt zu halten, daran fehlt noch sehr viel. Denn die Idee der Moralität gehört noch zur Cultur; der Gebrauch dieser Idee aber, wel­ cher nur auf das Sittenähnliche in der Ehrlie­ be und der äußeren Anständigkeit hinausläuft, macht blos die Civilisirung aus.“ Man ist, das sagt uns Kant, vielleicht zivilisiert, aber damit noch nicht kultiviert.

Sparen und anschieben Öffentliches Sparen ist angesagt. Das Budget 2016 des Landes OÖ beträgt 5,16 Milliarden Euro. Trotzdem soll da und dort auch finanziell angeschoben werden. Finanzreferent Landeshaupt­ mann Dr. Josef Pühringer nennt als Herausforderungen des Bud­ gets den Einnahmen-Ausfall durch die Steuerreform, die Kos­ ten des Pflege- und des Ärzte­ paktes und die zusätzlichen Kos­ ten für die Grundversorgung der Flüchtlinge. Man müsse Schwer­ punkte setzen. Anschub-Priorität hätten die aktive Arbeitsmarkt­ politik, der Bereich Bildung, For­ schung und Wissenschaft, die Ausgaben für die Kinderbetreu­ ung, der Bereich Soziales sowie die verkehrliche Infrastruktur. Wer muss nun mit Einsparun­ gen rechnen? – Bei den Ermes­ sensausgaben – den frei verfüg­ baren Fördermitteln – wird um zehn Prozent gekürzt. Sie ma­ chen etwa 400 Millionen Euro aus, zehn Prozent wären 40 Mil­ lionen Euro. Wegen der Ausnah­ men werden es nur sieben Pro­ zent, sagt Pühringer. „Natürlich werden alle Subventionsempfän­ ger/innen die Einsparungen ein bisschen merken.“ Landesrat Steinkellner meint auf Anfrage, dass auch sein Ver­ kehrsressort, nicht von Sparmaß­ nahmen verschont sei. Aber: es würden keine Verkehrsleistun­ gen, etwa Buslinien, eingespart. Die Kürzung der Förderungen be­ trage im Verkehrs-Ressort etwas mehr als drei Millionen Euro. „Wo der einzelne Referent kürzt, ist ihm überlassen“, sagt Landeshauptmann Pühringer. In Pühringers Zuständigkeit fällt die Kultur. „Wir sparen bei den Vereinen einige Prozentpunkte bei deren Kulturbauten“, will der Landeshauptmann die Sparzie­ le umsetzen. Die Entwicklungs­ hilfe, ein kleiner Brocken zwar, steige dagegen um vier Prozent. Gespart werde auch bei den Per­ sonalausgaben. In den letzten sechs Jahren wurden 680 Dienst­ posten eingespart. EG


„Ich möchte ein tröstender Bruder sein“ Schon oft hieß es für Bischof Ludwig Schwarz: umziehen, neu beginnen. Jetzt wohnt er bei den Don-Bosco-Schwestern in Vöcklabruck und hofft, dass dies sein letzter Umzug war. Endlich Zeit zum Lesen, zum Beten – und für Menschen. Ein Gespräch mit dem nun emeritierten Bischof von Linz. Matthäus Fellinger

W

ir haben hier keine bleibende Stätte. Dieses Wort aus dem Hebräerbrief hat sich für den nun emeritierten Bischof Dr. Ludwig Schwarz schon oft bewahrheitet. Immer wieder hieß es: umziehen, neu anfangen. Der erste große Umzug war ein gewaltsamer, als die Familie nach dem Krieg aus Bruck an der Donau in der Slowakei vertrieben wurde. Wien wurde zur neuen Heimat. Als Jugendlicher hieß es bald erneut umziehen, diesmal aus eigenem Willen. Man könnte auch sagen: um einer Berufung zu folgen. Der Weg führte zu den Salesianern Don Boscos. Sein Leben als Ordensmann war immer wieder mit neuen Aufgaben verbunden – und hat den jungen Priester an stets neue Orte geführt: Unterwaltersdorf. Klagenfurt. Benediktbeuern. Horn. Dann für lange Zeit

Bewegender Moment: Ludwig Schwarz und Nachfolger Manfred Scheuer beim Friedensgruß bei der Amtseinführung am 17. Jänner. Hermann Wakolbinger/Diözese

nach Rom, schließlich zurück nach Wien. 2001 wurde Ludwig Schwarz Wiener Weihbischof – und 2005 stand ein neuer, auch für ihn überraschender Umzug an. Nach Linz ging es diesmal. Für zehn ganze Jahre und ein halbes dazu wurde Ludwig Schwarz Bischof von Linz. Vor zwei Wochen hieß es wiederum Schachteln und Koffer packen. „Jeder Umzug ist eher unangenehm, und mit dem Alter wird es auch mühsam“, erzählt der Bischof, „aber ich hoffe, dass es der letzte Umzug in meinem Leben ist.“ In Vöcklabruck. Jetzt lebt Bischof Ludwig in Vöcklabruck: Erstens, weil er in der Diözese Linz bleiben wollte, begründet Schwarz diesen Schritt. Dann auch, weil die Don-BoscoSchwestern nach dem Tod von P. Ludwig Schmidt keinen Seelsorger mehr hatten. Die-

sen Schwestern, die in Vöcklabruck eine geachtete Schule mit rund 600 Schülerinnen und Schülern führen, möchte er nun mit seinen priesterlichen Diensten beistehen. Im Grundklang der Freude. Auf dem Tisch steht eine Kerze mit der lateinischen Aufschrift „Servite domino in laetitia“ – Dient dem Herrn in Freude. Es ist der Wahlspruch des Bischofs. Das Zitat aus Psalm 100 hat er als Richtschnur für sein Wirken gewählt, weil es eine Grundhaltung ausdrückt: „Die zu Christus gehören und für ihn arbeiten, tun dies in einer tiefen Freude.“ Mit der Freude ist es nicht immer einfach gewesen in diesem Amt, gesteht Schwarz. Es gab schwierige, oft auch traurige Ereignisse. „Dass die Freude der Grundklang unseres Lebens bleibt, das ist mir ein Anliegen gewesen.“ Schwierige Tage. Da erinnert sich Bischof Schwarz an die schwierigen Tage. Zum Beispiel an die Turbulenzen um die Weihbischofsernennung des Windischgarstener Pfarrers Gerhard Wagner im Jänner 2009. Schwarz wollte Unterstützung in der großen Diözese haben. Die Ernennung scheiterte jedoch. Schwarz bekam dann auch keinen „Ersatz“ für Wagner. So war er froh um die intensivere Unterstützung durch die Bischofsvikare und den Generalvikar. Das wohl traurigste Kapitel während der Amtszeit war das Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Jahr darauf. Mit der Einrichtung einer Ombudsstelle und der Kommission gegen Missbrauch und Gewalt entschied


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Porträt 7

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Bischof Ludwig Schwarz fühlt sich eine Woche nach seinem Umzug bei den Don-Bosco-Schwestern in Vöcklabruck bereits wohl. Auf dem Bild hinter dem Schulgebäude mit Sr. Maria Christine Rathgeb FMA. Sie unterstützt Bischof Ludwig sekretariell. KiZ /MF

Am So., 31. Jänner, 15 Uhr

Dankfest für Bischof Ludwig Schwarz er sich mit seinen engsten Mitarbeitern für einen offenen Umgang mit den Vorwürfen. Es sollte vor allem den Opfern geholfen werden. „Ganz gutmachen kann man ja so etwas nicht“, ist sich Bischof Schwarz bewusst. Herausfordernd. Der immer drängender werdende Priestermangel stellte die Diözese vor schwierige Probleme. „Eine echte Hilfe sind die Laien-Mitarbeiter“, blickt der scheidende Bischof auf die Wege zurück, die dennoch gefunden wurden: Pfarrassistentinnen und -assistenten, Diakone, Laien in Seelsorgeteams haben in Zusammenarbeit mit Priestern viele Aufgaben übernommen. Ein Siebtel des Lebens. Es war ziemlich genau ein Siebtel des Lebens, das Bischof Ludwig Schwarz für die Diözese Linz als ihr 13. Bischof gewirkt hat. „Die Anfangsphase war schon eine Herausforderung“, gesteht er: „Es war mir aber ein Anliegen, Seelsorger und Priester, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarrgemeinden bald kennenzulernen.“ Großen Wert hat er auf die meist dreitägigen Pfarrvisitationen gelegt, die ihn mit den Einrichtungen in Pfarren und Gemeinden, auch in den Schulen, bekannt gemacht haben. Gegenseitige Wertschätzung. Bischof Ludwig Schwarz schlägt eine Mappe auf und liest aus dem Brief des Jugendseelsorgers der Diözese Linz vor. Dieser dankt ihm für die vielen gemeinsamen Unternehmungen für junge Menschen, besonders bei den Jugendkatechesen zunächst in der Domkrypta, dann in den Regionen. Briefe wie diese freuen den

nunmehrigen Altbischof. Sie stehen für gegenseitige Wertschätzung. Erst gestern war eine Abordnung der Arbeitslosenstiftung bei Bischof Ludwig. Auch sie hat ihm gedankt. Arbeitslos zu sein ist ein schweres Los. Dass die Kirche gerade diesen Menschen hilft, gehört für Ludwig Schwarz zum Kernauftrag von Kirche. „Die Schwächeren in der Gesellschaft müssen wir wahrnehmen“, sagt er. Das Gespräch mit den politischen Repräsentanten gehört ebenso zum Geschäft des Bischofs. Kirche will und soll in der Gesellschaft wirksam bleiben. Wunsch an den Nachfolger. Befragt, was er seinem Nachfolger Manfred Scheuer mitgeben möchte, antwortet Ludwig Schwarz spontan: „Vor allem Mut möchte ich ihm machen, den Schritt nach Linz in Freude zu tun.“ Und: Dass ihm die Caritas ein großes Anliegen bleibt, das wünscht er sich von ihm. Den Kranken ein Bruder. Für sich selbst freut sich Schwarz, dass er nun freier vom Zeitdruck sein wird. Er freut sich auf die Lektüre religiöser Bücher, besonders der Schriften seines Salesianer-Ordens, – „auch auf ein noch genaueres Lesen der KirchenZeitung“, fügt er hinzu. Und dass er sich überhaupt ein wenig Zeit lassen kann für das Beten und für Begegnung. Und: „Kranken, auch älteren Mitbrüdern, möchte ich ein tröstender Bruder sein.“ Die Don-BoscoSchwestern in Vöcklabruck freuen sich, dass sie dabei an erster Stelle seiner Mitsorge stehen.

Am Sonntag, 31. Jänner, 15 Uhr, findet im Linzer Mariendom das Dankfest für Bischof Dr. Ludwig Schwarz statt. Der 31. Jänner wurde gewählt, weil es der Festtag des hl. Johannes Don Bosco ist, des Gründers des Salesianerordens, dem Bischof Ludwig Schwarz angehört. Die Dommusik wird mit einer Lieblingsmesse des emeritierten Bischofs, der „Spatzenmesse“ von Wolfgang A. Mozart, den Gottesdienst mitgestalten. Der von Thomas Dolezal anlässlich der Bischofsweihe 2001 vertonte Wahlspruch des Bischofs aus Psalm 100 wird ebenfalls zu hören sein. Weil Bischof Schwarz Kinder und Jugendliche ein besonderes Anliegen sind, haben sich bereits 120 Ministrantinnen und Ministranten aus zwölf Pfarren zum Dienst gemeldet. Zum Fest empfiehlt es sich, frühzeitig zu kommen, wenn man einen Sitzplatz haben möchte. Parkplätze stehen beim Stadion und am Urfahrer Jahrmarkt-Gelände zur Verfügung.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Schülerkunst in der Pfarrkirche momente Ein Stammtisch zur Nachhaltigkeit Bad Hall. Kleine Bemühungen können und sollen die Welt verändern. So gibt es der Papst an der Spitze der Kirche in seiner Verlautbarung „Laudato si“ vor. An der Basis in der Pfarre Bad Hall gibt man sich redlich Mühe, auch so zu leben. Gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde findet seit vier Jahren einmal monatlich ein Stammtisch statt. Rund zehn Leute diskutieren in diesem „Ideenforum Nachhaltigkeit“ konkret über Themen Armut in Bad Hall, Abfallreduktion, Ernährung oder Flüchtlinge. Was ist den einzelnen Leuten gelungen? Was ist persönlich aufgefallen? Weiß jemand was dazu? Das sind ein paar der Leitfragen. Gelegentlich werden auch Fachleute zu den Stammtischen eingeladen. Diese Form der Bewusstseinsbildung liefert Anregungenm, die schon zu einigen konkreten Aktionen geführt haben, etwa im Bereich der Flüchtlingsbetreuung.

Marchtrenk. Die Frau auf dem Bild blickt sanft und liebevoll auf ihren Bauch, hält sich aber gleichzeitig auch hilfesuchend an ihm fest. Die hellen und lebensfrohen Farben, die sich in der Dunkelheit verlieren, sollen den Trost und den Halt durch

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das Baby für die Frau darstellen. Das Bild ist eines von vier Werken zum Thema „Durch die Nacht zum Licht – vom Tod zum Leben“. In Acryl-Mischtechnik auf Holz haben vierzehn Schülerinnen des Linzer Stiftergymnasiums ihre persönlichen

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Assoziationen zu diesem Thema Gestalt werden lassen und so auf eindrucksvolle Weise einen Zugang zu dieser urmenschlichen Hoffnung gefunden. Die Werke sind derzeit in der Pfarrkirche Marchtrenk als Leihgabe zu sehen. Pfarre

Waldneukirchen: Pfarre schuf in der Kirche Gedenkstätte für frühverstorbene Kinder

Ein Platz für Trauer und Trost Den Wunsch, in der Kirche eine Kerze entzünden zu können und im Stillen zu gedenken, gab es in Waldneukirchen schon länger. Nun wurde diesem Anliegen entsprochen: Die Pfarre gestaltete das Turmzimmer, auch als Aussprachezimmer verwendet, zu einem Raum für stilles Gedenken, für Gebet, Trauer und Trost. Es soll auch Eltern einen Platz bieten, wo sie um ihre verstorbenen Kinder trau-

Irene Gasplmayr (links) vom Seelsorgeteam und die Künstlerin Dr. Isabella Minichmair stehen vor der Gedenkstätte. Pfarre

ern können. „Wir haben dabei besonders an Väter und Mütter gedacht, die ein Kind verloren haben“, sagt Irene Gasplmayr, Seelsorgeteam-Verantwortliche für Liturgie. Die Eltern können dort ihre Gedanken und Gefühle niederschreiben und in einer Holzbox hinterlassen. Weiters finden sie dort Meditationen und Gebete zu ihrer Situation und Hinweise auf Beratungsstellen. „Unser Andachtsraum kann von allen Trauernden jeglicher Konfession genutzt werden“, so Gasplmayr. Die Künstlerin Isabella Minichmair macht aufmerksam, dass Trauer weder kulturelle noch religiöse Grenzen kennt: „Es ist mir wichtig zu zeigen, dass die Erfahrung, einen geliebten Menschen, besonders ein ungeborenes Kind zu verlieren, etwas ist, dass uns Menschen - uns Frauen - über jede scheinbare Andersartigkeit hinweg vereint.“ Sie hat daher Darstellungsmöglichkeiten und Farbkombinationen gewählt, die in allen Kulturen zu finden sind, wie zum Beispiel die Figuren. Die Linke ist dem Diesseitigen zugewandt, die Rechte blickt in eine helle, von uns aus betrachtet jedoch ungewisse Zukunft, so Minichmair: „Wichtig ist mir, der Hoffnung auf Erlösung durch eine fröhliche Farbgebung Ausdruck zu verleihen.“ josef Wallner


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

Jahrestreffen der Seelsorgeteams: 46 Seelsorgeteams in der Diözese Linz mit ihren insgesamt 487 Pfarren aktiv

Die vielen Menschen mit einem unsichtbaren Schild auf der Brust An die zweihundert Seelsorgeteam Mitglieder beschäftigten sich bei ihrem Jahrestreffen mit der Herausforderung eines missionarischen Christseins.

Die SeelsorgeteamReferenten Gabriela Broksch (links) und Reinhard Wimmer (rechts) übergeben Generalvikar Severin Lederhilger die ­Wanderikone, die als Zeichen der Zusammengehörigkeit von Team zu Team wandert. Sie wird in seinem Büro einen Ehrenplatz bekommen. In Folge wird er sie an Bischof Scheuer weiter geben. k-Büro

Josef Wallner

Wie man den Glauben unter schwierigsten Bedingungen bezeugen kann, wird am Lebensbeispiel von Madeleine Debrel (1904 - 1964) deutlich. Das zeigten die beiden diözesanen Seelsorgeteam-Referent/innen, Reinhard Wimmer und Gabriela Broksch mit Hilfe des Impulses von Annette Schleinzer auf, die wegen Erkrankung ihren Vortrag absagen musste. Die französische Sozialarbeitern und Mystikerin Debrel wohnte in Ivry, einer kommunistischen Vorstadt von Paris, in der nur zehn Prozent Christen waren. Ihre Erfahrungen mit dem Interesse der Menschen am Glauben drückt sie so aus: „Die Leute tragen alle ein unsichtbares Schild auf der Brust, auf dem steht: Kein Bedarf. Den Menschen fehlt nichts.“ Mit ähnlichen Erlebnissen sind auch oft Mitglieder von Seelsorgeteams konfrontiert – dass so viele Menschen ganz gut ohne Glaube und Kirche auskommen. Die Antwort kann aber keinesfalls sein, dass die Pfarren sich zurückziehen und um sich selbst kreisen, so Madeleine Debrel. Für sie wird die Herzensgüte Christi zu einem zentralen Thema ihrer

Seelsorgeteams festgeschrieben. Generalvikar Severin Lederhilger dankte im Namen von Bischof Manfred Scheuer den Seelsorgeteams der Diözese für ihren Einsatz, den 42 bestehenden Teams und den vier, die sich in Ausbildung befinden. Die gemeinsame Beteiligung von ehrenamtlichen Frauen und Männern an der Leitung von Pfarren – meist umfasst ein Seelsorgeteam drei bis fünf Personen

– verändert das Bild von Kirche. Die Teams erschließen auf neue Weise Gestaltungsspielräume, die die Freude am Christsein und die Verantwortung füreinander bewusst machen, so der Generalvikar. Unter dem Applaus der Anwesenden berichtete er auch, dass die Seelsorgeteams Aufnahme in das Handbuch des katholischen Kirchenrechts gefunden haben. Er hatte bei der Neubearbeitung dieses Standardwerks für Lehre sowie Gerichts- und Verwaltungspraxis einen entsprechenden Absatz im Kapitel über das Pfarramt aufgenommen, das er verfasst hat.

Weil die Gemeinschaft wichtig ist

Nicht abbauen, sondern ausbauen

Die pfarrliche Situation hat sich geändert

Ich bin nun in das Seelsorgeteam nachgerückt und für den Bereich „Koinonia“ verantwortlich. Die Gemeinschaft in der Pfarre mitzutragen, das halte ich für sehr wichtig, und ich mache das mit Freude. Als Verkäuferin bin ich ja ohnehin gerne mit Menschen in Kontakt. Zur Zeit nehme ich an der Ausbildung für SeelsorgeteamMitglieder teil. Das fordert mich schon sehr heraus, da vieles totales Neuland ist, wie zum Beispiel der Zugang zur Bibel. KIZ/JW (3)

Wir wollen, dass unsere P ­ farre weiterhin so aktiv bleibt: Kinder, Jugend, KFB, Singgruppe – um nur einiges zu nennen. Aber da ist es notwendig, unseren Beitrag zu leisten. Ich mache das als Pfarrgemeinderatsobfrau und als „Koinonia/ Gemeinschafts“Verantwortliche im Seelsorgeteam. Wir möchten nicht nur das Pfarrleben, sondern auch das Pfarrheim ausbauen, aber dazu müssen wir die Diözese noch überzeugen.

Beide waren wir lange Jahre in der Pfarre aktiv, haben uns ein wenig zurückgezogen, aber nachdem sich die pfarrliche Situation geändert hat, haben wir Ja zur Mitarbeit im Seelsorgeteam gesagt. Es ist schon eine Herausforderung, die wir in unserem Alter nochmals eingegangen sind, aber der Anfang ist bereits schön.

Sylvia Schwab, Arbing

Christine Avbelj, Roitham

Ernestine u. Karl Köpf, hofkirchen a. d. Tr.

Verkündigung: Diese Herzensgüte Christi – gelebt als Zuwendung zu den Menschen – hat für die Ungläubigen den Geschmack Gottes.


„Barmherzig ist, wer ein Herz hat“ Warum er sich gefreut hat, als Papst Franziskus das „Jahr der Barmherzigkeit“ ankündigte, was Barmherzigkeit in der Flüchtlingskrise bedeuten kann und wie das mit Fasching im Kloster ist, erzählt P. Anselm Grün im Interview. INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

Dass die Fastenzeit im Kloster eine besondere Bedeutung hat, ist klar. Aber feiern Sie auch den Fasching?

Pater Anselm Grün: Ja, natürlich feiern wir an einem Abend auch Fasching. Dieses Jahr wird das am Faschingsmontag sein. Da ist dann der Übergang zum Aschermittwoch nicht so abrupt. Die Mitbrüder spielen dann alle möglichen Sketche. Apropos abrupt: Ist das nicht aus dem Leben gegriffen, wenn auf den Faschingsdienstag der Aschermittwoch folgt?

Ja, dieses Miteinander von Ausgelassenheit und Strenge gehört zum menschlichen Leben. Die Kirche hat mit diesem Zusammentreffen von Fasching und Aschermittwoch etwas abgebildet, was zum Menschen gehört. Wenn die Freude am Höhepunkt ist, schlägt sie oft in Ernst um. Der Aschermittwoch erinnert an die Begrenztheit des Menschen. Macht unsere heutige, von Krisen gezeichnete Situation das nachvollziehbarer als jene weniger belastete Lage noch vor ein paar Jahren?

Es tut dem Menschen gut, wenn er seine Begrenztheit annimmt. Zum Beispiel der Terrorismus, den wir heute erleben, zeigt, wie begrenzt wir sind, wie schnell wir auch aus dem Leben gerissen werden können, ohne dass wir es ahnen. Das Gedenken der eigenen Sterblichkeit ermöglicht es uns erst, dass wir wirklich leben können.

Neue Serie: In der Kirchenzeitung begleitet Sie Pater Anselm Grün durch die Fastenzeit. Start in der übernächsten Ausgabe!

Sie werden in der Fastenzeit über geistige Werke der Barmherzigkeit schreiben. Was dachten Sie sich, als Sie von der Ankündigung des Papstes hörten, ein Heiliges Jahr der Barmherzigkeit zu feiern?

Ich habe mich gefreut. Bisher hieß es meist, die Kirche müsse missionarisch sein, die Leute für den Glauben gewinnen. Nun wird klar: Wir müssen Barmherzigkeit vorleben, wie es uns Jesus verkündet hat. Das ist das richtige Glaubenszeugnis. Barmherzigkeit ist aber ein etwas altmodisches Wort. Wie würden Sie es jungen Menschen erklären?

Es bedeutet, ein Herz zu haben auch für die Armen, für die Menschen am Rande. Es bedeutet aber auch, ein Herz zu haben für mich selbst. Mit Armut ist nicht nur wirtschaftliche Armut gemeint, sondern auch das Verwaiste, das Verletzte, das Verelendete, das Verwundete. Herzlichkeit ist etwas, wonach sich jeder von uns sehnt. Denn die Kälte und Herzlosigkeit macht den Menschen Angst. Wenn von Werken der Barmherzigkeit die Rede ist, heißt das doch: Das ist mehr als nur eine Frage der Einstellung.

Die christliche Tradition hat die Werke der Barmherzigkeit, die ja auf Jesus selbst zurückgehen, immer als ein Handeln betrachtet. Barmherzigkeit muss sich ausdrücken und darf sich nicht auf eine Gesinnung beschränken. Es war ein wichtiger Beitrag der Kirche zur Humanisierung der Gesellschaft, dass sie diese Werke der Barmherzigkeit, gerade den Armen, Behinderten und Kranken gegenüber. gelebt hat. Im Mittelalter waren die kirchlichen Hospize die einzige Armen- und Krankenfürsorge. Ist es im Alltag nicht manchmal schwierig zu erkennen, wie Barmherzigkeit konkret gelebt wird? Sie kann ja auch manchmal Strenge erfordern.

Es geht sicher nicht darum, dass man in jeder Situation nachgeben soll. Wichtig ist ein mitfühlendes Herz, das nicht sofort urteilt. Aber natürlich kann die Barmherzigkeit manchmal auch Grenzen setzen. Den Menschen alle Wünsche zu erfüllen, ist nicht unbedingt barmherzig. Das kann auch aus Feigheit oder einer Haltung heraus passieren, welche die Menschen nicht ernst nimmt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 11

28. Jänner 2016

P. Anselm Grün ist der wahrscheinlich erfolgreichste spirituelle Autor im deutschsprachigen Raum. Von dem 71-jährigen Benediktinermönch aus dem Kloster Münsterschwarzach (bei Würzburg in Bayern) liegen rund 300 Buchtitel vor. Er ist Doktor der Theologie und hat auch Betriebswirtschaft studiert. Denn in seinem Kloster war er von 1977 bis 2013 als Cellerar Leiter der Wirtschaftsbetriebe. WEINGARTNER

Ist es stets der Mächtige, der barmherzig gegenüber dem weniger Mächtigen ist?

Manche sehen das so, aber eigentlich ist es anders: Barmherzig ist, wer ein Herz hat. Die wesentliche Botschaft ist, vom kalten, berechnenden Denken wegzukommen. Das heißt, auch der Ohnmächtige kann barmherzig sein?

Denken wir an die politische Bedeutung der Barmherzigkeit: Da besteht ja heute eine Tendenz, dass die Gesellschaft Menschen an den Pranger stellt, die in ihrem Einflussbereich einen Fehler gemacht haben. Aber auch die Mächtigen brauchen Barmherzigkeit. Wir denken ja immer nur an die Personen, welche die Macht missbrauchen. Es gibt aber auch viele, die versuchen, damit einigermaßen gut umzugehen. Und die verurteilen wir oft auch sehr unbarmherzig. Bleiben wir bei der Politik: Was bedeutet Barmherzigkeit angesichts der Diskussion um die Flüchtlingskrise und um eine gesellschaftliche Überforderung?

Es geht in jedem Fall darum, mit den flüchtenden Menschen barmherzig zu sein. Dazu gehört aber auch die Frage: Was hilft ihnen auf Dauer. Wir spüren Grenzen, wir können nicht alle Menschen aus den Fluchtregionen aufnehmen, sonst drohen die Probleme zu groß zu werden. Außerdem: Hilft es den Menschen wirklich, entwurzelt bei uns zu leben? Barmherzigkeit muss auch mit Klugheit verbunden sein. Das bedeutet: Es ist zu kalt und nicht christlich, einfach das Herz zu verschließen und zu sagen

„Es reicht“. Aber Barmherzigkeit heißt auch nicht, alles zuzulassen, sondern zu schauen, welche Lösungen auf Dauer für alle gut sind. Einmal aus einer anderen Perspektive gefragt: Tun wir uns nicht manchmal auch schwer, Barmherzigkeit auch anzunehmen? In unserer von Geben und Nehmen geprägten Welt beschämen uns „unverdiente“ Geschenke.

Hier müssen wir sicher etwas lernen. Es gibt da den Stolz, der sagt: Ich kann alles selber machen. Dabei wird dem Menschen doch alles Wesentliche geschenkt. Da braucht es eine neue Mentalität, um die Dankbarkeit zu spüren. Wann bekamen Sie einmal Barmherzigkeit geschenkt?

Wenn in der Verwaltung (P. Anselm Grün war bis 2013 wirtschaftlicher Verwalter in seinem Kloster, Anm.) mal was nicht so geklappt hat, habe ich nicht nur Mitbrüder, die das kritisiert haben, sondern auch welche, die barmherzig waren. Sie sagten: „Mach dir nichts draus, das kann jedem passieren. Es muss nicht immer alles gelingen.“ Wo erhoffen Sie sich, dass in diesem Heiligen Jahr Barmherzigkeit sichtbar wird?

Ich hoffe einerseits, dass die Kirche sich durchringt, mit wiederverheirateten Geschiedenen barmherzig zu sein. Andererseits erhoffe ich mir im Umgang mit den Flüchtlingen, dass die Offenheit nicht in Verschlossenheit oder gar Feindschaft umschlägt, sondern eine Barmherzigkeit bestehen bleibt, die mit Klugheit verbunden wird.


12 Panorama stenogramm n Reformationsgedenken. Papst Franziskus wird gemeinsam mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes die ökumenische Gedenkveranstaltung zum 500. Jahrestag der ­Reformation im schwedischen Lund leiten. Wie der Vatikan und der Lutherische Weltbund (LWB; Genf) in einer gemein­ samen Erklärung mitteilten, findet die Zeremonie am 31. Oktober dieses Jahres statt – das wäre der 499. Jahrestag des Thesenanschlags von Martin Luther (1483–1546) und der 50. Jahres­ tag des Beginns des offiziellen Dialogs zwischen dem Päpst­ lichen Sekretariat für die Einheit der Christen (heute: Päpstlicher Rat) und dem LWB. Eine Detailplanung ist noch nicht bekannt.

Der Papst reist zum ökumenischen Reformationsgedenken nach Schweden. Kiz/reuters

Wahlkampf. Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat sich besorgt geäußert über „Alarmzeichen“ im anlaufenden Präsidentschaftswahlkampf. Eine „Ab­ rüstung der Sprache“ sei nötig und es müssten „jene Gepflogenheiten eingehalten werden, die der Würde des Amtes des Bundespräsidenten entsprechen“, heißt es in einer einstimmig ­beschlossenen Erklärung des ÖRKÖ-Vorstandes. „Jahr der ­Orden“. Das von Papst Franziskus für 2015 aus­ gerufene „Jahr der Orden“ geht offiziell am 2. Februar zu Ende. Der Papst feiert an diesem Tag um 17.30 Uhr im Petersdom ­einen Gottesdienst, zu dem ­Ordensleute aus aller Welt erwartet werden. Auch aus Österreichs Ordensgemeinschaften wird eine offizielle Delegation nach Rom reisen.

28. Jänner 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Nach der umstrittenen Festlegung der Regierung

Asyl-Obergrenze: Katholische Laienorganisationen uneinig Die Festlegung der Regierung, heuer nur 37.500 Asylwerber zuzulassen, stößt bei der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände auf Verständnis. Klare Ablehnung kommt aber von der Katholischen Aktion. Sehr kritisch reagierten auch Caritas und Diakonie. Die ÖVP nennt es Obergrenze, die SPÖ Richtwert, doch jenseits aller Namen ist das Vorhaben umstritten: Heuer will die Bundesregierung nur 37.500 Asylwerber im Land zulassen, in den kommenden drei Jahren die Zahl herunterfahren. Insgesamt soll es bis 2019 höchstens 127.500 Asylwerber geben. Das entspricht 1,5 Prozent der Bevölkerung. Heftig kritisiert Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), diese Zahlen: „Wenn Europa in Sachen Menschlichkeit und gemeinsamer Asylpolitik versagt, ist das keine Rechtfertigung für Österreich, auch zu versagen.“ Es wäre wichtig, weiterhin „mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine christliche Flüchtlingspolitik zu kämpfen“. „Ein g­ emeinsamer europäischer Weg in der Flüchtlingsfrage muss gesucht und gefunden werden. Wer der Mitmenschlichkeit eine Obergrenze setzt, hat schon verloren“, sagte die KAÖ-Präsidentin. „Gerechtfertigt“. Helmut Kukacka, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände, hält eine Begrenzung der Flüchtlingsaufnahme für sachlich gerechtfertigt und ethisch vertretbar. Österreich sei an seine finanziellen, sozialen und kulturellen Belastungsgrenzen gekommen. „Die Kritik, ­ dass eine solche Begrenzungspolitik nicht

Kein Konsens: Kukacka und Schaffelhofer

nie

mit christlichen Werten vereinbar sei, verschließt sich vor der Tatsache, dass mit einem unkontrollierten Zustrom von Asylwerbern der gesamte Staat und auch das Gemeinwohl überfordert sein würden“, sagt der frühere ÖVP-Staatssekretär. Es sei nicht christlich, Flüchtlinge an paradiesische Zustände in Österreich glauben zu lassen – nur um sie dann zu enttäuschen. Unbegrenzte Zuwanderung würde zudem Rechtspopulisten nützen. „Schlepper profitieren“. Kritik an den Asylplänen kam von kirchlichen Hilfsorganisationen. Caritas-Präsident Michael Landau nannte Obergrenzen/Richtlinie realitätsfern: „Verzweifelte Menschen werden sich nicht aufhalten lassen: Die Fluchtrouten werden sich verschieben, Schlepper vermehrt profitieren.“ Abgelehnt hat die Caritas auch das „Asyl auf Zeit“, das am Dienstag den Ministerrat passieren sollte. Die evangelische Diakonie fürchtet Zurückweisungen an der Grenze, eine Verschärfung der Krise in Griechenland, wenn die Balkanstaaten die Grenzen dichtmachen, sowie die Kürzung der Grundsicherung. Das würde nur die illegale Einreise fördern, die Preise für Schlepper in die Höhe treiben und die Integration verzögern.

„Kein Limit beim Ideal der Nächstenliebe“

Spätestens im frühen Sommer dürfte die Asyl-Obergrenze bereits erreicht sein. Reuters

Der Theologe Paul M. Zulehner forderte eine differenzierte Sicht auf die Asyldebatte: „Es gibt beim Ideal der Nächstenliebe und auch bei der Menschenliebe kein Limit.“ Bei der Verwirklichung stoße man aber an Grenzen (Wirtschaftskraft, Wohnungen, Arbeitsmarkt, Ängste der Bevölkerung). Politik handle immer in Grenzen. Doch diese müssten nach Möglichkeit auch ausgeweitet werden. Für die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak sind Obergrenzen für Flüchtlinge „ein klarer Verstoß gegen die Menschenrechte“: Sie ist über die zunehmende Polarisierung in der Gesellschaft besorgt.


KirchenZeitung Diözese Linz

28. Jänner 2016

Thema 13

Der Salesianerbruder Lothar Wagner wurde 1973 in der Nähe von Trier in Deutschland geboren. Nach dem Studium der Sozialarbeit­und Theologie arbeitete er als Erzieher. Im Jahr 2008 ging er nach Freetown, der Haupt­ stadt des westafrika­ nischen Landes Sierra Leone, wo er seither das Kinderschutz­ zentrum Don Bosco Fambul leitet. Don Bosco Mondo

Tag der Straßenkinder am 31. Jänner

Vom Leben auf der Straße „Freund der Kinder“ wird Bruder Lothar Wagner von den jungen Menschen, die auf den Straßen Freetowns leben, genannt. Der Salesianer Don Boscos ist mit seinem Team unermüdlich für sie im Einsatz. susanne huber

Sonny ist abgehauen. Er hat es nicht mehr ausgehalten. Die Schufterei auf der Farm seiner Tante war hart. Drei Jahre lang. Sein Vater hatte die Familie verlassen, da war S­ onny noch klein. Mit neun Jahren hat ihn seine kinderreiche Mutter an die kinderarme Tante gegeben. Er durfte nicht mehr zur Schule gehen, musste schwer arbeiten und wurde misshandelt. Also ist er geflüchtet und auf den Straßen von Freetown gelandet. Ganz allein hat er sich durchgeschlagen; hat Altmetall gesammelt und verkauft; hat auf dem Markt gestohlen. Der 15-Jährige kam mit Gewalt und Drogen in Kontakt. Hunger und Angst waren seine ständigen Begleiter. Die Suche nach einem sicheren Schlafplatz war jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung. Don Bosco Fambul. In Freetown, der Hauptstadt Sierra Leones, einem der ärmsten Länder weltweit, leben 4000 Straßenkinder. Salesianerbruder Lothar Wagner kennt viele von ihnen. Umgekehrt ist auch der ­gebürtige Deutsche bei den jungen Leuten bekannt – und anerkannt. „Unsere Sozialarbeiter sind Tag und Nacht unterwegs. Mit einem um-

gebauten Linienbus sind wir sehr mobil und ­anderer Krankheiten wie Malaria und Typhus. versuchen möglichst viele Straßenkinder zu Krankenhäuser waren während der Krise geerreichen. Wir vertreten die Haltung, dass der schlossen, Ärzte wurden für Ebola-Behandbeste Platz für jedes Kind die Familie ist. Also lungszentren abgezogen. Die Armut hat spürversuchen wir, sie wieder zu ihren Eltern zu- und sichtbar zugenommen.“ Auch Schulen rückzuführen. Manchmal gelingt das sofort. waren lange Zeit geschlossen und sind nun Anderen Kindern, die jahrelang auf der Stra- offiziell wieder geöffnet; aber vor allem Dorfße gelebt haben, die mit Drogen in Kontakt schulen im Landesinneren, wo die Ebola gekamen, die Gewalterfahrungen gemacht ha- wütet und Lehrer dahingerafft hat, sind nach ben, können wir eine 10-monatige Rehabili- wie vor zu – weil neue Lehrer angestellt wertation im Kinderschutzzentrum Don Bosco Fambul anbieten“, „Wir vertreten die Haltung, dass der beste Platz erzählt der „Freund der Kinder“, für jedes Kind die Familie ist. Also versuchen wir, wie Bruder Lothar Wagner von sie wieder zu ihren Eltern zurückzuführen.“ den Straßenkindern genannt wird. Rund 100 von ihnen leben in dem Zen- den müssten, die Regierung aber die Gelder trum, unter ihnen ist auch Sonny. Er ist gera- dafür nicht bereitstellt. de dabei, ein neues Leben zu beginnen. Don Bosco Fambul wird von „Jugend Eine Welt – Traumjob. Bruder Lothar Wagner liebt seiDon Bosco Aktion Österreich“ unterstützt. nen Beruf. „Ich erlebe einen aktualisierten Die internationale Hilfsorganisation macht Kreuzweg in der heutigen Zeit besonders bei mit dem Tag der Straßenkinder am 31. Jän- Kindern und Jugendlichen mit großem Leid ner auf die schwierige Situation dieser Kinder in Sierra Leone. Sie tragen das Kreuz von heute. Mit diesem Kreuz der heutigen Zeit in Beaufmerksam. rührung zu kommen bedeutet für mich, imEbola und Straßenkinder. Durch die Infek- mer wieder Glücksmomente zu erleben, wo tionskrankheit Ebola, die im März 2014 in der Himmel auf Erden zu spüren ist. Das sind ­Sierra Leone ausbrach, zur Epidemie w ­ urde kleine Millisekunden, die mir immer wieund mittlerweile offiziell überwunden ist, kam der die Kraft und die Freude geben, dort präes im Land zu einer massiven Zunahme von sent zu sein. Von da her ist das ein TraumStraßenkindern. Der Salesianerbruder sagt, job, wenn man sein Leben, seine Profession, „die Ursachen dafür sind, dass viele Haupt­ seinen Glauben so dicht miteinander verbinernährer von Familien verstarben – nicht nur den kann.“ aufgrund von Ebola, sondern auch ­ wegen u www.jugendeinewelt.at


14 Zu Gast

28. Jänner 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Bettlern wird das Leben durch Verbote schwer gemacht. FOTOLIA/NMANN77

Christian Diabl, Sprecher der Bettellobby Oberösterreich über Bettelverbote und Bettler-Mythen

„Betteln ist immer schmutzig“ Die Bettellobby Oberösterreich ist für die Abschaffung sämtlicher Bettelverbote. Ihr Sprecher, Christian Diabl, erzählt über Arbeit und Anliegen der Initiative. Wieso sind Sie gegen Bettelverbote?

Christian Diabl: Die Bettellobby glaubt, dass Betteln ein Menschenrecht für Menschen in Not ist. Niemand bettelt freiwillig. Die Verschärfungen machen den Menschen das Leben schwieriger, bedeuten einen höheren Verwaltungsaufwand, sie ändern aber am Phänomen nichts. Sollte es im Zusammenhang mit Betteln tatsächlich zu Nötigung oder Menschenhandel kommen, sind dafür die entsprechenden Gesetze anzuwenden. Es braucht keine eigenen Bettelverbote. Gewerbsmäßiges Betteln ist in Oberösterreich verboten. Was heißt das konkret?

Diabl: Das ist ein gutes Beispiel für die Absurdität der ganzen Debatte. Nach dem Gesetz ist streng genommen wiederholtes Betteln gewerbsmäßig, also verboten. Es ist nicht davon auszugehen, dass der Armutszustand mit einmaligem Betteln behoben werden kann. Wer aus Armut bettelt, keine andere Möglichkeit sieht, macht das gewerbsmäßig. Mit diesem Begriff kann ich jeden Bettler strafen, wenn ich will, und zwar jeden Tag.

Christian Diabl ist Sprecher der Bettellobby Oberösterreich. Die Initiative ist Solidaritätspreisträger 2015 KIZ/PS

Wie kann man Bettlern helfen?

dass nicht alle zehn am Linzer Taubenmarkt sitzen. Die Organisierung immer automatisch mit kriminellen Handlungen in Verbindung zu bringen, ist eines der großen Missverständnisse in der Bettlerdebatte. Was ist, wenn das erbettelte Geld einem Clanchef abgeliefert werden muss? Das ist doch nicht gut?

Diabl: Da sind wir beim Mythos des guten, demütigen Bettlers. Das Bild stimmt nicht. Betteln ist immer schmutzig. Es behauptet kein Mensch, dass Bettler bessere Menschen sind. Würde Oberösterreich bei der Abschaffung aller Verbote nicht von Bettlern überrannt?

Diabl: Das Bettelverbot hat auch keine Auswirkung auf die Zahl der kommenden Armutsreisenden. Sie müssen länger und öfter betteln, weil ihnen ein Teil des erbettelten Geldes abgenommen wird oder sie Ersatzfreiheitsstrafen abbüßen müssen.

Gibt es die Bettelmafia? Was ist aus Ihrer Sicht an diesem Schlagwort wirklich dran?

Also keine Obergrenzen für Bettler wie bei Flüchtlingen?

Diabl: Mafia-Strukturen hinter den Bettlern sind nur ein Mythos, das gibt es in Österreich nicht. Das sagt auch die Polizei.

Diabl: Grundrechte darf man weder bei Flüchtlingen noch bei Bettlern quantitativ einschränken.

Was ist mit organisiertem Betteln?

Sie fordern andere Lösungsansätze im Umgang mit Bettlern. Wie sollen diese aussehen?

Diabl: Wenn die Bettler aus einem rumänischen Dorf anreisen, bilden sie natürlich Fahrgemeinschaften, geben sich Tipps, schauen,

lich setzen sollte. Wir fordern die Bekämpfung der Armut und nicht die Bekämpfung der Armen. Es braucht flankierende soziale Maßnahmen, wie sie nach Verschärfung des Bettelverbotes im Jahr 2014, noch von der damaligen Soziallandesrätin Getraud Jahn, versprochen wurden. Es ist danach nie etwas passiert.

Daibl: Die Fixierung auf Verbote verstellt den Blick auf andere Maßnahmen, die man eigent-

Diabl: Eine der wichtigsten Maßnahmen wäre es, dass die Bettler Wohnmöglichkeiten bekommen und nicht, wie derzeit der Fall, in Abbruchhäusern oder Zelten schlafen müssen. Die Bettellobby bietet seit einem halben Jahr Beratung für die Bettler in Oberösterreich an? Was machen Sie konkret?

Diabl: Die Rechtsberatung will zuerst einmal die Notreisenden über ihre Rechte und Pflichten in Österreich aufklären. Wir betreuen derzeit 50 Klienten, die bei uns um Hilfe angesucht haben. Manche Bettler haben bis zu 20 Strafmandate bekommen. Wenn sie sich gegen eine Strafe wehren wollen, helfen wir beim Ausfüllen der nötigen Formulare. Konnten Sie schon erste Erfolge erzielen?

Diabl: Meine Einschätzung ist, dass der Anteil der willkürlich ausgestellten Strafzettel gegen Bettler deutlich zurückgeht. Die Einsprüche beschäftigen Polizei und Stadtwache und haben die Hemmschwelle erhöht, die Bettler zu strafen. INTERVIEW: PAUL STÜTZ  Interviewlangfassung: www.kirchenzeitung.at/ gesellschaft Bis 15. Februar einreichen zum Solidaritätspreis 2016: www.solipreis.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

28. Jänner 2016

Der biblische Stammvater und sein Vertrauen auf Gott

Aufbrechen wie Abraham „Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.“ (Gen 12,1) Was Gott von Abraham verlangt, ist keine leichte Kost. Doch Abraham macht sich auf den Weg, zusammen mit seiner Frau Sara, seinem Neffen Lot und ihren Knechten und Mägden. In wenigen Sätzen wird in Genesis 12 ein Mensch skizziert, der auf das Wort Gottes vertraut, die Heimat verlässt und ins Ungewisse aufbricht. So wurde Abraham zu einem biblischen Urbild aller Aufbrechenden sowie zum Vorbild im Glauben, im Gottvertrauen. Tatsächlich bricht er keinesfalls ins Nichts auf, denn ihm wird zugleich mit dem „Aufbruchsbefehl“ eine dreifache Verheißung zuteil – neben der Verheißung des neuen Landes auch noch die Verheißung zahlreicher Nachkommen sowie des Segens: „Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein.“ (Gen 12,2) Vorbild im Vertrauen? Einmal vertrauensvoll aufbrechen muss nicht unbedingt schwerfallen. Vertrauen, Glauben ist aber keine einmalige Sache. Schon ein paar Sätze weiter zeigt sich, dass Abrahams Vertrauen in Gottes Verheißungen brüchig ist: Als sie wegen einer Hungersnot nach Ägypten weiterziehen, gibt Abraham Sara als seine Schwester aus, weil er fürchtet, wegen ihrer Schönheit erschlagen zu werden. Der Pharao lässt Sara zu sich kommen; doch die Sache geht gut aus. Bedenklich wird es, als sich später die Geschichte wiederholt, diesmal mit dem König Abimelech (Gen 20). Auch hier muss Gott eingreifen, damit Sara nichts passiert. Die Szene, in der er seinen Sohn Isaak opfern soll (Gen 21), die für unsere Ohren so problematisch scheint, wird erst auf diesem Hintergrund verständlich: Endlich hat Abraham

„WER NICHT WAGT ...“ Biblische Aufbruchserzählungen

Serie: Teil 4 von 5 RAINER HAUDUM REFERENT IM BIBELWERK LINZ UND AUSBILDUNGSBEGLEITER DER THEOLOGIESTUDIERENDEN DER DIÖZESE LINZ.

Der Weg ins Ungewisse: Gott steht uns zur Seite – auch heute.

dazugelernt und zeigt sein unbedingtes Vertrauen in Gott. Es wird sichtbar, dass er von Gott gesegnet ist: Die Verheißung der Nachkommenschaft ist nicht in Gefahr. Für jede Generation. Bibelwissenschaftler gehen heute davon aus, dass Abraham nicht unbedingt eine historische Einzelgestalt gewesen sein muss – dafür ist die Faktenlage zu gering und die jahrhundertelange Entstehungsgeschichte der Texte zu umstritten. Abraham war und ist jedoch eine Vorbildfigur, mit der sich Generationen identifizieren konnten und in die sich eigene Glaubenserfahrungen und Verheißungen immer wieder neu „hineinschreiben“ ließen. Gerade im babylonischen Exil im 6. Jahrhundert vor Christus wurde er zur Identifi-

AD RIAN/PHOTOCASE.DE

kationsfigur eines Volkes, das seine Verheißungen gefährdet sah. Im Neuen Testament spielt Abraham in den Briefen des Paulus eine wichtige Rolle als Vater des Glaubens, dessen Nachkommen wir Christ/innen sind: „Also gehören alle, die glauben, zu dem glaubenden Abraham und werden wie er gesegnet.“ (Gal 3,9; vgl. Röm 4) Der Hebräerbrief umschreibt das so: „Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde.“ (Hebr 11,8) Heute – in einer Zeit, in der wir nicht wissen, wohin wir kommen werden – dürfen wir uns an seinem Vorbild orientieren: Wie Abraham glauben, wie Abraham vertrauen lernen, wie Abraham aufbrechen, im Kleinen wie im Großen …


Sonntag

4. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 31. Jänner 2016

Der Prophet in seiner Heimat Was Jesus im Evangelium zur Sprache bringt, ist zum geflügelten Wort geworden: Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Freilich wendet sich dieses Wort auch an uns: Wollen wir etwas hören, das uns herausfordert? Sind wir stark genug für Jesu Lehre, ohne sie in eine uns bequeme Fassung zu bringen?

Evangelium

1. Lesung

Lukas 4,21–30

Jeremia 1,4–5.17–19

Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

Das Wort des Herrn erging an mich: Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt. [...] Du aber, gürte dich, tritt vor sie hin, und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage. Erschrick nicht vor ihnen, sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken. Ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt, zur eisernen Säule und zur ehernen Mauer gegen das ganze Land, gegen die Könige, Beamten und Priester von Juda und gegen die Bürger des Landes. Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten – Spruch des Herrn.

2. Lesung 1 Korinther 12,31 – 13,13 Strebt aber nach den höheren Gnadengaben! Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt: Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und

alle Erkenntnisse hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. Die Liebe ist langmütig; die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende. Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.


Wort zum Sonntag

Christliches Abendland „Also wirklich, wie der schön g’redet hat!“ Ganz beeindruckt sind sie, die Leut’. Einer der Ihren, was der kann! Und dann das, ­dieses Miss­ geschick! Er fängt an, seine so schönen W ­ orte zu konkretisieren – und die Stimmung kippt. So schnell kann’s gehen. Plötzlich kriegt er den ganzen Zorn der braven und anständigen Wut­ bürger zu spüren. Eine Welle der Empörung. Sie wollen ihn gar den Berg hinunterstürzen. Ja was hat er denn getan? Welche Ungeheuer­ lichkeit hat Jesus denn begangen, dass er sich den grimmigen Zorn seiner Landsleute zuge­ zogen hat? Hat er sich doch glatt erdreistet, das rettende Handeln Gottes nicht auf die eigenen Leute zu beziehen, sondern auf Fremde! Auf eine ­Witwe von weiß Gott woher und auf einen Syrer, der Naaman heißt. Schon wieder so ein naiver Gut­ mensch – würde er heute wohl zu hören be­ kommen – der lieber der Fernstenliebe das Wort redet, statt der Nächstenliebe zu den eigenen Leuten! Es reicht! Müssen wir das „christliche Abendland“ gegen solche Typen wie diesen ­Jesus verteidigen?

Begsteiger

Was für ein vertrautes Bild uns das ­Evangelium da zeigt! Auch bei uns ist ja die Stimmung ­gerade dabei, zu kippen. Natürlich gibt es in­ akzeptable Verhaltensweisen von Zuwanderern. Aber deshalb alle Flüchtlinge unter Pauschal­ verdacht stellen? Da lese ich von einem Arzt, der verkündet, keine Asylwerber mehr zu be­ handeln, von einem Anwalt, der sich weigert, Ausländer vor Gericht zu vertreten. Sind das unsere Werte? Ist das unsere Kultur? Müssen wir vielleicht nicht doch eher das Christliche am Abendland gegen die selbsternannten „Heimatschützer“ verteidigen? Die biblische Botschaft ist jedenfalls eindeutig: Gott steht auf Seiten der Opfer. Aller Opfer; der einheimischen wie der fremden. Menschen­ würde ist unteilbar.

Ich suche Zuflucht bei dir

Zum Weiterdenken

... lass mich doch niemals scheitern!

Wie geht das, Probleme im Zusammenleben mit Menschen aus der Fremde sachlich zur Sprache zu bringen und zu bewältigen – in ­gegenseitigem Respekt und ohne in dumpfe Feindseligkeit abzugleiten?

Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, wende dein Ohr mir zu und hilf mir! Sei mir ein sicherer Hort, zu dem ich allzeit kommen darf. Du hast mir versprochen zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

Roland Hofbauer ist Pastoralassistent mit verschie­

Meine Lippen sollen jubeln, denn dir will ich singen und spielen,

denen pfarrlichen und überpfarr­

meine Seele, die du erlöst hast, soll jubeln.

in Osttirol, verheirateter Diakon.

lichen Aufgaben im Dekanat Lienz Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm, aus Psalm 71

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

28. Jänner 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Richtiges Zeitmanagement hilft, wenn der Terminkalender keinen Platz mehr für eigene Wünsche offen läßt

Mehr Zeit für mich Alles scheint dringend und wichtig zu sein. Eine Verpflichtung jagt die nächste, freie Zeit ist rar. Dagegen kann man etwas tun, sagt Gesundheits-Coach Marion Weiser, und sie verrät auch einige Tricks.

Gut geplant bleibt trotz vieler Verpflichtungen auch noch Zeit für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. PHOTOGRAPHEE.EU – FOTOLIA

BRIGITTA HASCH

von anderen. Wenn es für mich nicht wirklich wichtig ist, sollte ich solche Sachen delegieren.“ Dahinter verbirgt sich allerdings eine kleine Falle: Wer sich um die Nöte und Sorgen anderer annimmt, erntet Dank und Anerkennung. Wer delegiert, tauscht dies gegen Zeit für sich selbst.

„Ob etwas dringend ist, hängt in vielen Fällen nicht von mir selbst, sondern von anderen Leuten oder äußeren Umständen ab“, erklärt die Expertin. „Im Unterschied dazu stehen die wichtigen Dinge. Da setze ich selbst Prioritäten und äußere Wünsche.“ Allzu oft haben die dringenden Dinge den Vorrang. Vieles ist zu machen, ob man nun will oder nicht. „Das führt zu einem Mangelbewusstsein“, stellt sie fest. Man meint, dass für einen selbst zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu wenig Anerkennung da ist. Irgendwie fühlt man sich zunehmend als Opfer der Umstände, hat das Gefühl, nur mehr Passagier statt Steuermann seiner Zeit zu sein. Energieräuber. Der ständige Mangel an Selbstbestimmung ist ein unangenehmer Zustand. Man ist unzufrieden und entwickelt im Laufe der Zeit einen regelrechten Widerstand gegen alles, was man tun sollte, aber eigentlich nicht will. Das kann in der Folge zu Unordnung und Unpünktlichkeit führen. Eine Spirale beginnt sich zu drehen. Irgendwann hat man keinen Überblick mehr über seine Termine. Dinge, die man schon längst tun hätte können, bleiben unerledigt und machen dann unnötigen Stress.

Die Eisenhower-Matrix unterscheidet zwischen „dringend“ und „wichtig“. KIZ

Selbstbestimmt. Zu den fünf Dingen, die Sterbende am meisten bereuen, (siehe Buchtipp) zählt auch, dass man zeitlebens zu wenig auf sich selbst geschaut hat. Alles andere hatte Vorrang, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse wurden oft hintangestellt. Das heißt also, vieles war dringend und wurde deshalb erledigt, egal, ob es auch persönlich wichtig war oder nicht. Eisenhower-Prinzip. Die Aufteilung nach „dringend“ und „wichtig“ stammt eigentlich aus dem Zeitmanagement im Arbeitsbereich. Sie ist aber ebenso im privaten Bereich anwendbar. Betrachtet man seinen Terminkalender genauer, kommt man schnell zur Erkenntnis, dass wichtige Aufgaben selten dringend und dringende Aufgaben selten wichtig sind. „Versuchen Sie, das in eine Matrix einzutragen“, rät Marion Weiser (siehe Grafik). „Alle Arten von Notfällen sind natürlich dringend und wichtig, also rasch zu erledigen. Viel Zeit verwenden wir aber auch bei dringenden Aufgaben

Was ist mir wichtig? Um mehr Platz für die eigenen Bedürfnisse zu schaffen, braucht es etwas Selbstdisziplin. „Wer Dinge gleich erledigt und nicht auf die lange Bank schiebt, erspart sich schon einmal viel Zeitdruck. Denn wer rechtzeitig plant und Strukturen aufbaut, schafft sich in Wahrheit Erleichterungen“, ist Marion Weiser überzeugt. In der gewonnenen Zeit kann man dann entspannt regenerieren, Visionen entwickeln oder Freundschaften pflegen. Noch mehr Zeit für sich gewinnt man, wenn man konsequent Dinge streicht, die weder dringend noch wichtig sind. Buchtipps. Mehr zu den Themen Zeitmanagement und Effektivität ist in folgenden Büchern zu finden:  5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen, Bronnie Ware, arkana-Verlag, 15,99 Euro.  Die sieben Wege zur Effektivität, Stephen R. Covey, Übersetzung: Angela Roethe, Campus Verlag, Frankfurt/M, erweiterte und überarbeitete Neuausgabe 2004, 24,90 Euro.

Marion Weiser, holistische Körpertherapeutin und Coach. Linz, Wien; www.marionweiser.at. PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

28. Jänner 2016

Bewusst leben 19

Sportlich aktiv – trotz Kälte, Eis und Schnee

AUFGETISCHT

Fit durch den Winter

Gebackene Mäuse

Es ist kalt. Es schneit. Es wird bald finster. Trotzdem laufen Menschen mit Jogging-Outfit, Reflektoren und Stirnlampe durch die winterliche Landschaft. „Bewundernswert!“, denkt man bei sich. „Alles eine Frage der Motivation“, sagen Psychologen. BRIGITTA HASCH

Wer sich bei winterlichen Temperaturen die Laufschuhe anzieht oder aufs Rad setzt und seine Runden zieht, ist wahrscheinlich wirklich hoch motiviert. Um fit durch den Winter zu kommen, gibt es aber daneben noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, vielleicht auch in Gesellschaft, Bewegung im Freien zu machen. Gut einpacken. Warme Kleidung – nach Möglichkeit in mehreren Schichten, atmungsaktiv und wasserdicht –, Kopfbedeckung, Handschuhe und festes Schuhwerk gehören bei winterlichen Aktivitäten zur Grundausrüstung. In der Dämmerung Flotte Schritte im Schnee. Sich in frischer Luft bewegen sorgen reflektierende Bänder, ist auch für ältere Personen möglich. Aufpassen heißt es nur bei Armschleifen oder Aufnäher für rutschigen Verhältnissen. Zu kalte Temperaturen können für mehr Sicherheit. Für eine richti- Asthma-Patient/innen ein Problem darstellen. AROCHAU – FOTOLIA ge Schneewanderung sind auch Schi- oder Walking-Stöcke (ohne Gummi- bringen. Das tut vor allem den Muskeln und stöpsel) empfehlenswert, sie können bei rut- Gelenken, aber auch dem Herz-Kreislauf-Sysschigem Gelände oder eisigen Wegen einen tem gut. Die Erwärmung kann zudem eine Art Einstimmungsritual sein, bei dem man Sturz verhindern. sich mental auf die körperliche Anstrengung Zwoa Brettln, a gführiger Schnee. Schi- vorbereitet. fahren ist noch immer eine der beliebtesten Wer mit Kindern in den Schnee geht, liegt Wintersportaktivitäten der Österreicher/in- mit der guten alten Rodel oder mit einem nen. Steigende Preise für Liftkarten lassen Bob richtig. Hier sollte man darauf achten, aber mehr und mehr Menschen auf andere dass die Rodelbahn nicht über einen befahSportarten umsteigen, etwa Schitourengehen, renen Weg führt oder an einer Straße endet. Langlaufen oder Wandern mit Schneeschuhen. Eine ausreichende körperliche Kondi- Eisige Vergnügungen. Ebenso beliebt bei tion sollte man dafür jedenfalls mitbringen. Alt und Jung ist das Eislaufen. Ob am EislaufIm alpinen Gelände ist es darüber hinaus platz oder am zugefrorenen Teich, hier kann enorm wichtig, sich über Schneeverhältnisse, sich die gesamte Familie sportlich betätigen. Witterung und eventuelle Lawinengefahr ge- Eishockey-Schläger und ein Puck sorgen für nau zu informieren. Eine entsprechende Aus- zusätzlichen Spaß sorgen. Traditionellen Wintersport der geselligen Art rüstung ist kein Luxus, sondern notwendig. Egal ob es auf die Piste oder ins Gelände geht, findet man auf der Eisstockbahn. Mit den sollte man vorher den Körper mit Dehn- und richtigen Mitspieler/innen kann es dort und Aufwärmübungen auf „Betriebstemperatur“ da auch in die Nacht hineingehen.

Zutaten: Alle Zutaten nach Möglichkeit in Bio-Qualität: 250 g Weizenmehl, 3 g Salz, 2 g Gerstenmalzmehl oder Honig, 30 g Zucker, 30 g Butter, 1 Pkg. Vanillezucker, 1 Ei (Größe M), 1/3 Würfel Germ, 80 g lauwarme Milch, 50 g Rosinen. Fett oder Sonnenblumenöl zum Backen, Zucker und Zimt zum Wälzen. Zubereitung: Die Teigzutaten werden vermischt und etwa drei Minuten langsam, danach sieben Minuten intensiv geknetet. Dann werden die Rosinen eingearbeitet. Der Teig wird mit einem Geschirrtuch abgedeckt und rastet 30 Minuten bei Raumtemperatur. Anschließend formt man auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ein rundes Teigstück und lässt dieses, zugedeckt, weitere 20 Minuten ruhen. Mit beiden Händen und etwas Druck wird ein Teigstrang hergestellt. Davon werden mit der Teigkarte gleichmäßig große Stücke abgestochen (nicht zu groß, denn der Teig geht beim Backen nochmals auf). Die Mäuse kommen in das inzwischen erhitzte Fett (ca. 165 °C) und werden etwa zwei Minuten pro Seite gebacken. Abschließend wälzt man sie in einer Zucker-Zimt-Mischung.

Solche Mäuse hat man gerne in der Küche. Lauwarm, mit Vanillesauce serviert, freuen sich nicht nur Kinder über das Gebäck, so mancher Erwachsene erinnert sich dabei an den Geschmack seiner Kindheit. STOCKER VERLAG (2)  Feingebäck vom Ofner, Süße Gebäckspezialitäten aus Österreich, Christian Ofner. Leopold Stocker Verlag, Graz– Stuttgart 2015, 24,90 Euro.


DA MACH ICH MIT  Risiko. Ein Würfelspiel für Schlaue. Jedes Kind darf mit einem Würfel solange würfeln, wie es will. Die Augenzahlen werden zusammengezählt. Der Clou: Sobald die Augenzahl „1“ gewürfelt wird, verlierst du all deine gewürfelten Punkte dieser Runde! Du hast also die Wahl zwischen aufhören (und Punkte behalten) oder weiterwürfeln und Risiko!

KK

Auf die Körner, fertig, los! Bei der jährlichen Vogelzählung im Jänner wurde die Kohlmeise am öftesten gesehen. Mit einem Futterplatz im Garten oder auf dem Balkon kannst du sie gut beobachten.

 Zeitungstanz. Das wäre doch ein Spiel für dein Faschingsfest! Bildet Paare, die miteinander tanzen – aber jedes Paar muss dabei auf einem Blatt Zeitungspapier bleiben. Jedes Mal, wenn die Musik stoppt, wird das Papier in der Mitte gefaltet – die Tanzfläche wird halbiert. Welches Paar schafft es am längsten, beim Tanzen auf der Zeitung zu bleiben?  Viel Spaß!

 Flüstert Susi im Unterricht zu Paula: „Die neue Lehrerin ist aber schon ganz schön alt!“ Schimpft die Lehrerin: „Susi, nicht einsagen. Das weiß Paula sicher selbst!“  Sagt ein Mädchen zu einem Jungen: „Weißt du, dass Mädchen schlauer sind als Buben?“ Antwortet er: „Nein, das wusste ich nicht.“ Darauf sie: „Siehst du!“

KIKI-KONTAKT

 Hast du Fragen an den Schlaukopf, einen lustigen Witz für den Piepmatz oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brief-

freundin oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

Kohlmeise, Spatz und Amsel gehören zu den häufigsten Vögeln in unseren Gärten. Im Sommer fressen sie auch Insekten, aber wenn es kalt wird, müssen sie sich vegetarisch ernähren. Da kommt Vogelfutter aus Sonnenblumenkernen, Hanfsamen und Erdnusskernen gerade recht. Verpackt in einem sogenannten „Meisenknödel“ aus Talg und Fett kannst du das Futter im Freien aufhängen. Wenn die Vögel auf den Knödeln herumturnen, kannst du sie gut beobachten. Oder ihnen zuhören: Der Kohlmeisengesang ist das ganze Jahr über zu hören. Ihr Zweiklang klingt in manchen Ohren wie der Ruf „Früh-ling!“. Der Haussperling oder Spatz hingegen zwitschert sein vertrautes „Tschilp tschilp!“, und von der Amsel ist ein melodisches Flöten zu hören. Wildvögel werden übrigens zwischen zwei und fünf Jahren alt.

Die Kohlmeise (links) ist leicht an der gelben Brust und der schwarzen Kopfhaube zu erkennen. Mit den Grünlingen (Grünfinken) streitet sie sich gern ums Futter. ALOIS LITZLBAUER

Der teuflische Nachbar Clara treibt Unfug. Der kleine Engel hat einfach zu wenig zu tun. Also bekommt Clara den Auftrag, sich als Schutzengel um Thomas – „eine irdische Katastrophe“ – zu kümmern. Thomas ist zuerst wenig erfreut, dass ausgerechnet ein Mädchen-Engel auf ihn aufpassen soll. Doch dann entdecken sie, dass der un-

BALDUIN BAUM

LACH MIT PIEPMATZ

Die Kirchenzeitung für Kinder 28. Jänner 2016

heimliche Nachbar Herr Zwieda Fässer mit einer giftigen Flüssigkeit im Wald vergräbt. Das Gift macht Menschen und Tiere krank. Clara und Tom stürzen sich gemeinsam – und mit der Hilfe eines himmlischen Bären – in ein Abenteuer.  Clara & Tom. Eine himmlische Schutzengelgeschichte, von Eva Reichl, Papierfresserchens MTMVerlag, € 15,40.

 Auf der Website www. stunde-der-wintervoegel.at erfährst du mehr über die wichtigsten Vögel in Österreich.


28. Jänner 2016

Erfolgreiche Youtuber: ksfreak inszeniert sein Privatleben, Bibi punktet mit Schminktipps, Venicraft ist Gaming-Star.

Traumjob: Youtube-Star Stars der Szene haben auf Youtube hunderttausende Fans. Manche können damit Geld verdienen, nicht zuletzt durch Produktplatzierungen in den Videos. Ein junger Oberösterreicher mischt ganz vorne mit. Der Trend ist seit Jahren ungebrochen: Besonders Jugendliche wandern zahlreich vom klassischen Fernsehen ins Internet ab. Dort sind sie nicht an ein Fernsehprogramm mit fixen Zeiten gebunden, die Clips sind ständig abrufbar. Die Internetplattform Youtube hat bereits mehr als eine Milliarde Nutzer. Die riesige Zielgruppe bietet einige Chancen für die Youtuber. So werden die Leute genannt, die auf der Plattform ihre Beiträge veröffentlichen. Schminken usw. Die InternetVideos auf Youtube lassen sich in drei Haupt-Kategorien unterteilen: Videogaming, Schminktipps und Comedy. Daneben gibt es

cd-tipp

natürlich noch kleinere Nischen wie etwa Booktuber, die den Leuten auf Youtube sagen, welche Bücher sie lesen sollen. Totale Vermarktung. Beeindruckende 2,7 Millionen Abonnenten hat zum Beispiel die deutsche Youtuberin Bibi. Auf ihrem Kanal Bibis Beauty Palace gibt sie Schönheitstipps. Die 22-jährige zeigt ihren Lieblingsnagellack oder wie man aus einem Hemd ein Kleid macht. Wenn Bibi sich in einem Video schminkt, lobt sie die Marke des Lippenstifts. Sie hält ihn in die Kamera, damit man ihn gut sehen kann. Gerade bei diesen Schminkvideos liegt auf der Hand, dass sich durch Produktplatzierungen gutes Geld verdienen lässt. Die Selbstvermarktung treibt die Youtuberin an die Spitze. In Drogerie-Geschäften gibt es mittlerweile auch einen BibiDuschschaum zu kaufen, in Elektronikmärkten ein Bibi-Handy.

aufgeschnappt

Katholische Jugend bringt Ostervorrat neu heraus Druckfrisch gibt es jetzt von der Katholischen Jugend Oberösterreich einen neuen Behelf zur Gestaltung der Vorbereitungszeit auf Ostern, den „Vorrat 2.0“. Der Inhalt umfasst praxiserprobte Liturgien von der Aschermittwochsandacht und Fastenandacht über Jugendkreuzweg bis hin zur Ostermorgenfeier. Es sind zahlreiche Anregungen, um die Vorbereitungszeit und das Osterfest zeitgemäß zu gestalten. Preis: 9,90 Euro zzgl. Versandkosten. E-Mail: kj.behelfe@dioezese-linz.at, ooe.kjweb.at

MEIN TIPP

Österreicher mischen mit. Doch auch in Österreich gibt es erfolgreiche Youtuber, besonders im Bereich Videogaming. Die Faszination, anderen Menschen beim Spielen zuzuschauen, verhilft beispielsweise Venicraft zum Pop-Star-Status unter vielen 13bis 14-jährigen. Der HTL-Schüler aus Niederösterreich hat knapp 350.000 Abonnenten. Deutlich überflügelt wird er von einem jungen Oberösterreicher, Marcel Dähne, alias „ksfreak“. Wie Venicraft lässt der Steyrer sich beim Spielen über die Schulter schauen. Darüber hinaus setzt er sein Privatleben gekonnt in Szene. So beliebt und professionell ist der Youtube-Star, dass er von seinen Videos leben kann. Wieviel „ksfreak“ oder andere der erfolgreichen Youtuber genau verdienen, ist jedoch ein Geheimnis. Einen groben Richtwert gibt es allerdings. Pro 1.000 Klicks verdient man auf Youtube rund ein bis zwei Euro.

szene

Wettbewerb: Leben ohne Wasser

YOTUBE/SCREENSHOTS

Klampfnwoche. Von 15. bis 20 Februar findet die Klampfnwoche Karlingerhaus in Königswiesen statt. Eine Woche lang wird Gitarre gespielt und gelernt, zum krönenden Abschluss werden die Teilnehemer/innen selbst Konzerte gestalten. Anmeldung bis 1. Februar: http://ooe.kjweb.at/

KONTAKT

Schreib an die FORYOU-Redaktion: paul.stuetz@ kirchenzeitung.at

xx

Vorbereitend kann für den Unterricht von der youngCaritas der kostenlose Was in Afrika oft bitterer AllWorkshop „Wastag ist, ist in Österreich unvorser ist (nicht) für stellbar: Einen Tag lang ohne en el vi kwasser. In Zu wenig Trin alle da“ gebucht Wasser auszukommen! DesAlltag. er er tt bi t el Teilen der WTOLIA/WISKI werden. Die kreahalb laden youngCaritas und FO tiven Beiträge in die Wasserdienstleistung-GmbH Form von Plakaten, Fotos oder WDL Oberösterreichs Schüler/inVideos können von 15. Februar bis 15. Mai über nen dazu ein, sich bei dem Kreativ-Wettbewerb www.ohne-wasser.at eingereicht werden. Die „Ohne Wasser“ zu beteiligen. Die Idee: Kinder Jury wählt aus jeder Schulstufe je drei Werke und Jugendlichen sollen sich vorstellen wie es aus und „belohnt“ diese mit attraktiven Preiwäre, einen Tag lang ohne Wasser aus der Leisen. tung oder der Flasche auskommen zu müssen.


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Impressum KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Anzeigen: anzeigen@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, T­ irol, Vorarlberg, Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Tel. 0662/88 44 52, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medien­park 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. ­Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindes­ tens ein Jahr und danach bis auf Wider­ruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungs­ frist). ART COPYRIGHT VBK WIEN

28. Jänner 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Anliegen und Hinweise Basislehrgang für Kinderhospizarbeit. Der Kurs findet in Kooperation des Mobilen Hospiz Palliative Care der Caritas OÖ mit dem KinderPalliativNetzwerk statt. Er soll die Teilnehmer/innen in die Lage versetzen, schwerst und unheilbar kranke Kinder sowie ihre Bezugspersonen zu begleiten und zu unterstützen. Der Kurs hat vier Module zwischen 4. Februar und 10. Juni. Zertifikatslehrgang für Trauerbegleitung. Dies ist ein weiterer Kurs des Mobilen Hospiz Palliative Care. Auf tiefgreifende Verluste wie Trennung, Scheidung oder Tod eines nahen Menschen ist Trauer eine langwierige, oft schmerzhafte, gleichzeitig aber heilende Antwort. Termine werden bei ausreichender Teilnehmer/innenzahl vereinbart. XX Ort für beide Veranstaltungen: Caritas Mobiles Hospiz Palliative Care, Leondinger Straße 16, 4020 Linz. Anmelden mit Anmeldeformular, Tel. 0732/76 10 79 14; E-Mail: bildungs­ referat.hospiz@caritas-linz.at; Download: www.caritas-linz.at/ hilfe-angebote/hospiz/hospiz-bildungsangebote/

Kur für pflegende Angehörige. Pflegende Angehörige sollten sich Zeit für ihre Gesundheit nehmen. Oft haben sie Probleme mit dem Rücken oder dem Bewegungsapparat, denn die Pflege verlangt schweres Heben. Und Pflegende sind starken psychischen Belastungen ausgesetzt. Ein Kuraufenthalt kann da Gutes tun. Aber wie? – Auf Kur gehen und den zu pflegenden Angehörigen bestens betreut in der Nähe wissen – das neue Angebot „K.u.r.+“ der Caritas OÖ will dies mit einem Gesundheitsprogramm in Bad Hall, Kurhotel Vitana, möglich machen. Der/die Pflegebedürftige ist im nur wenige Gehminuten entfernten Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall versorgt. XX Infos: Caritas für Betreuung und Pflege, Seniorenwohn­ haus Schloss Hall, Linzer Straße 1, 4540 Bad Hall, Tel. 07258/25 74 - 60; E-Mail: schloss.hall@caritas-linz.at; www.schloss-hall.at

Gedenkfeier in Gallneukirchen. „HEIMAT-LOS“ ist das Thema des Gedenkens an die „Menschenhatz im Mühlviertel im Februar 1945“ beim Mahnmal für den Frieden, Anton Riepl Straße, am 31. Jänner, 19 Uhr. Die Feier wird gestaltet von der Katholischen Jugend Gallneukirchen und dem Bläserensemble der Stadtkapelle Gallneukirchen. Pfarrassistent Dr. Hermann Deisenberger, Treffling, spricht Gedanken zum Frieden. Bed e Ku utung rzin de for s Li ma cht si tio ww nen - n Reli w.a g ete jetzt b ion u rna n e -lic stelle d Ge hte n, k sell .de ost scha enl os: ft

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

28. Jänner 2016

Gebet für das Heilige Land

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX In Liebe das Leben wagen, Kommunikationsseminar für Paare, Sa., 13., und Sa., 20. 2., jeweils 9 bis 18.30 Uhr, Ref.: Angela Parzer, Bernadette Todt.

Linz. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hält ein Gebet für den Frieden im Heiligen Land ab. Alle, die sich den Menschen in Israel, Palästina und der gesamten Region verbunden fühlen, sind zur Mitfeier des Gottesdienstes eingeladen.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Fasten und Essen in verschiedenen Kulturen, Do., 11. 2., 14 bis 16 Uhr, mit Dr. Ursula Baatz.

XX Freitag, 29. Jänner 2016, um 17.30 Uhr, Karmeliterkirche (Landstraße). jw

Achtung Schimmelpilz! Linz. Schimmelpilz schädigt Kunst- und Kulturgüter: Gemälde, Bücher, Skulpturen und Orgeln sind verloren, wenn nicht vorgesorgt oder richtig restauriert wird. Gesundheitliche Schäden für den Menschen sind eine weitere Beeinträchtigung, die der Schimmelpilz mit sich bringt. Eine Tagung der Diözese Linz beschäftigt sich mit Schimmel im Kirchenraum, seinen Ursachen und Folgen: so werden bei dieser Veranstaltung Schadensbilder besprochen, Ursachen für Schimmelrasen auf einem den Befall erörtert und die richti- Buchrücken. Orgelreferat ge Schimmelpilzentfernung thematisiert. Die ganztägige Tagung findet am 25. Februar im Priesterseminar Linz von 9 bis 17 Uhr statt. XX Anmeldung und Anfragen: Orgel- und Glockenreferat, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-31 15, Unkostenbeitrag: € 35,–. Veranstalter: Orgelreferat und Kunstreferat der Diözese Linz, Anmeldeschluss: 15. Februar.

Stift Reichersberg, Bildungszentrum  0732/462 54-38 XX „Gott allein genügt.“ Hl. Teresa von Avila, Exerzitien, Mi., 17. 2., 18 Uhr. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Entdecke, was dir gut tut, Selbsthilfegruppe Depressionen in neuer Form, Mi., 17. 2., Ltg.: Renate Höllriegl und Irene Seifriedsberger. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Die Schatzkiste unserer Bezie-

hung, Seminar mit Candle light Dinner für Paare, Sa., 13. 2., 15 bis 21 Uhr. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Schneeschuhwandern, Treffpunkt bei der Kirche Ennsleite, Sa., 13. 2., 8.30 bis 16 Uhr, mit Maria Felbauer. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Jesusgebet, Einführung in eine wachsame Lebenshaltung und in das Jesusgebet, Do., 18. 2., 19 bis 21 Uhr, mit Mag. Gerhard und Marianne Lehrner. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX „Der barmherzige Vater“, Bibliolog-Abend, Do., 18. 2., 19 bis 20.30 Uhr, mit Sr. Stefana Hörmanseder. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Entdecken, was gut tut, Familienaufstellung, Fr., 12. 2., 19.30 bis So., 14. 2., 12.30 Uhr, mit Gabriele Hofer-Stelzhammer.

Schneeschuhwandern. Zum Beispiel am 13. Februar in Steyr-Ennsleite. Fotolia

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

KiZ-webClub Drah di! Poxrucker Sisters Live Di., 8. 3., 20 Uhr, Brucknerhaus. Pop trifft Volksmusik, mühlviertlerischer Charme trifft es auf den Punkt. Die Poxrucker Sisters haben sich als österreichische Band dem Dialektpop verschrieben und schaffen mit ihrem neuen Programm rund um das zweite Album „Drah di“ eine Verbindung zwischen Moderne und Traditi-

on, Heimat und Horizont, Verspieltheit und dem Ernst des Lebens. Die Schwestern Stefanie, Christina und Magdalena Poxrucker aus dem Mühlviertel treten seit 2008 gemeinsam auf. Beeindruckend souverän und mit Leichtigkeit zeigen sie ihre ganze musikalische Bandbreite. Akustisch mit Gitarre, Geige und Cajon oder mit ihrer Band. Preis: ab € 36,95. Als KiZ-webClub-Mitglied erhalten Sie eine einmalige Ermäßigung von 24 % auf den regulären Eintrittspreis. Aktion gültig bis

(c) Kevin Rieseneder & Hoanzl

29. 2. 2016 bzw. solange der Vorrat reicht. Einfach den „Code“ unter Bekanntgabe Ihrer Beziehernummer anfordern: webclub@ kirchenzeitung.at und auf www.oeticket. com Karten ermäßigt bestellen. XX www.kirchenzeitung.at/webClub


24 Termine freitag, 29. 1. 2016 XX Attersee. Lesung und Lieder mit Gitarre, Luis Stabauer liest aus Atterwellen, Geschichten über eine Gastwirtin vom Attersee auf der Suche nach sich selbst, Bienenhof, 19 Uhr. XX Baumgartenberg. Pilgern, wir haben uns auf den Weg gemacht, Bildervortrag, Aula der Neuen Mittelschule, 19.30 Uhr, mit Rudi Killinger und Josef Nöbauer.

PRivat

namenstag

28. Jänner 2016

Manfred Herndler ist technischer Angestellter in einem Großkonzern.

Manfred (28. Jänner) Bei einem Glaubensseminar erfuhr ich, dass Manfred „Der Mann des Friedens“ heißt. Der selige Manfred, Mailänder von Geburt, verließ seine adelige Familie und wurde Priester. Um allem Irdischen abzuschwören, ließ er sich in einer Höhle beim Luganer See als Einsiedler nieder und ernährte sich von Kräutern und Almosen. Leidenden und Betrübten, die zu seiner Höhle pilgerten, spendete er Trost und Rat. Ich überlegte, ob das auch in mein Leben hereinwirkt. In der Pfarre Leonstein bin ich PGR-Obmann, Mandatsträger für Finanzen und im Seelsorgeteam tätig. Auch im Dekanatsrat des Dekanates Molln darf ich mitwirken. In allen Bereichen sind mir gute Begegnungen mit den Mitmenschen wichtig. Wo es notwendig ist, versuche ich zu vermitteln oder auszugleichen. Zuhören, Gespräche und ein guter Umgang miteinander sind mir wichtig. Übrigens: Meine ganze Familie – meine Frau und meine beiden erwachsenen Kinder – ist vom Virus „Ehrenamt“ als Ziel „Dienst am Nächsten“ infiziert. Manfred Herndler

Pilgervortrag in Baumgartenberg, am Fr., 29. 1., 19.30 Uhr. privat

XX Eberstalzell. Osthilfe-Rückblick 2015, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Johann Pramhaas. XX Eferding. Von unserem Durst leben die Wurzeln der Welt, Lesung, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr. XX Enns. Klassik in Jeans, Klavierkonzert, Klavierhaus Weinberger, 19 Uhr, mit Nareh Arghamanyan. XX Freistadt. Konzert, Joana Amendoeira & Carlos Leitão, Salzhof, 20 Uhr. XX Grieskirchen. Klimawandel, Fakten statt Mythen, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. ­Georg Günsberg. XX Kremsmünster. Mut zur Lücke, was jeder von uns tun kann, damit die Flucht ein gutes Ende nimme, Vortrag, Pfarrsaal des Stiftes, 19 Uhr, mit Gerald Koller. XX Vöcklabruck. Essen-BegegnenMusizieren, Treffen für Frauen aus aller Welt, Thema: Frauenwürde, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 17 bis 20 Uhr. XX Wels, St. Stephan. „Saus und

Braus“, unterhaltsamer Abend mit Dr. Regina Hofer, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. samstag, 30. 1. 2016 XX Grieskirchen. Barmherzigkeitsnachmittag, Pfarrkirche, Barmherzigkeitsstunde, 15 Uhr, Vortrag mit Lichtbildern, 16 Uhr, Eucharistische Anbetung, 18 Uhr, Hl. Messe, 19 Uhr, mit P. Georg Josef Erhart, Barmherzigkeitskloster in Gratzen, Tschechien, musikalisch gestaltet von Jugendlichen. XX Haag a. H. Feierabend, Fernsehgeschichten, Pfarrheim, 20 bis 22 Uhr, mit Christine Heigl. sonntag, 31. 1. 2016 XX Altenhof. 2-Uhr-Tee mit D ­ aniela Urich, Schlagersängerin aus dem Salzkammergut, asissta das Dorf, Wintergarten Café Hausruckwald, 14 Uhr. XX Bruckmühl. Festmesse, Pfarrkirche, 9.15 Uhr, Pastoralmesse in GDur von J. Güttler, Ltg: Ingrid Preimesberger. XX Kremsmünster. Messe Nr. 4 in C-Dur D 452 von Franz Schubert, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Barocke Duet­ te für 2 Frauenstimmen, 10.30 Uhr, Sonja Trauner, Sopran, Barbara Wolfmayr, Alt, Bernhard Prammer, Orgel. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, gestaltete Anbetung, Gesang, Gespräch, 18.30 bis 20 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa a 5, Joan Cererols, 10 Uhr, Chor des Diözesankonservatoriums, W. Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl. XX Linz, Mariendom. Dankgottes­ dienst für Bischof Dr. Ludwig Schwarz, 15 Uhr. XX Linz. Konventkirche Barmherzige Brüder, 9.15 Uhr, Messe in F für Chor und E-Piano, Chor aus Hofkirchen/ St. Florian, E-Piano: G. Schacherl, Ltg.: Ingrid Zittmayr. XX Gallneukirchen. Heimat-los, Gedenkfeier, Mahnmal für den Frieden, Anton-Riepl-Straße, 19 Uhr. XX Schlägl. Kantatensätze für Bass und Orgel, Giuseppe M. Curcio, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Steyr. Die Lebensart und die Schicksale des Armenischen Volkes, Vortrag, Pfarrheim Stadtpfarre, 10.30

KirchenZeitung Diözese Linz

Uhr, Ref.: P. Paul Mühlberger SJ. XX Wartberg ob der Aist. Kultur Raum Kirche: Kohelet3, Ewa Hanushevsky, Bohdan Hanushevsky, Kurt Edlmair und Barny Girlinger singen und spielen Musik aus Ost- und Südosteuropa, Pfarrkirche, 18 Uhr. XX Wels. Coffee to help, für Kinder in Osteuropa, Pfarrzentrum Stadtpfarre, 9 bis 12 Uhr. XX Wels, Stadtpfarre. Hl. Messe mit Kirchenchor, Osteuropahilfe, Coffee to help im Pfarrzentrum, 10.30 Uhr. montag, 1. 2. 2016 XX Linz. Berührt von dir – begegne ich mir, Vortrag über Beziehungsfallen, Neues Rathaus, 19 Uhr, mit Dipl. Psych. Dr. Johannes B. Schmidt. dienstag, 2. 2. 2016 XX Helfenberg. Tanz dir Licht und Freude ins Herz, Tanzabend, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Brigitta Leibetseder.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximilianhaus, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Tragwein. Greisinghof, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Gutau. Pfarrheim, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Reichersberg. Stift, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX St. Georgen a. d. Gusen. Joh.Gruber-Pfarrheim, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Waizenkirchen. Pfarrheim, Sa., 5. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 6. 3., 9 bis 17.30 Uhr. XX Ried im Innkreis. St. Franziskus, So., 6. 3., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

ausstellungen – Bücherbörse – Lehrgang XX Attersee. Linz am Attersee, im Rahmen von „perspektiven Attersee“ präsentieren Studierende der Kunstuniversität Linz, Bereich Fotografie, eine Auswahl ihrer Werke, Kunstatelier Haus Miglbauer, Haus Baresch, Haus Bauer, bis 16. April, beleuchtete Schaufenster zwischen 6 und 22 Uhr. XX Attnang-Puchheim. Ryszard Jaszcza & Maximilian Springer, Ausstellung, Vernissage, Fr., 29. 1., 19 Uhr, Begrüßung und Eröffnung Bgm. Peter Groiß, einführende Worte: Dr. Elisabeth MayrKern, MBA, Galerie Schloss Puchheim, Ausstel-

lungsdauer: 30. 1. bis 21. 2., Öffnungszeiten: So., 10 bis 12 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung, Tel. 0650/50 51 853, Do. bis Sa., jeweils 16 bis 18 Uhr. XX Linz. Helmut Kepplingers neue Werke, Hofkabinett, Ausstellungsdauer bis 19. 2., Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 16 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung. XX Linz. Vor Ort – sinnliches Fluidum, Albert Wimmer, Ausstellung, Galerie-halle Linz, bis 29. 1., Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr.

XX Linz. Bücherbörse, Eingangsbereich Ursulinenhof, Sa., 30. 1., 10 bis 18 Uhr. XX Linz. Aufeinander zugehen, Kurzlehrgang für Ehrenamtliche in der Begleitung von Flüchtlingen, jeweils mittwochs, von 3. 2. bis 6. 4., 18 bis 21 Uhr, Anmeldeschluss: 27. 1., Tel. 0732/76 10-32 14. XX Thalheim b. Wels. Der Zeit entlang – Marga Persson, Joining the Dots – Josef Schwaiger, Körperfelder – Erich Steininger, Museum Angerlehner, bis 8. 5., Öffnungszeiten: Do., 13 bis 21 Uhr, Fr. bis So., 10 bis 18 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

28. Jänner 2016

XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Manuel Schuen, Orgel. XX Linz. Irish Folk, Abendmusik im Krankenhaus, Kepler UniversitätsKlinikum, Andachtsraum, Neuromed Campus, 18 Uhr, mit Robert Höfler und Walter Stöger. XX Ottensheim. Wir gründen eine neue Bank. Gründen Sie mit!, Info-Abend Projekt Bank für Gemeinwohl, Gründung der ersten ethischen Alternativbank in Österreich. Gemeindesaal, 20 Uhr, Ref.: Nikolaus Engleitner. XX Steyr. Sei gesegnet, mein Kind. Für oder mit Kindern beten, Hl. Familie, Kl. Saal, 19.30 bis 21.30 Uhr, mit Christine Dittlbacher. XX Timelkam. Mutter-Kind-Gruppe für Ein- bis Vier jährige, Pfarrheim, 9 bis 10.30 Uhr, mit Ursula Zwielehner. XX Waizenkirchen. Bibelkurs, Wer nicht wagt ..., Biblische Aufbruchserzählungen, 1. Abend, Leben im Umbruch, Gewohnte Sichtweisen zurück lassen, Pfarrsaal, 19 bis 21.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner.

donnerstag, 4. 2. 2016 XX Hartkirchen. TV-Gärtner Karl Ploberger startet ins Frühjahr, Musikschule, Schaunburgsaal, 19.30 Uhr. XX Leonding. Heiteres zum Faschingsausklang, Benefizlesung, Michaelszentrum, 19.30 Uhr, mit musikalischer Umrahmung. XX Linz. Kammermusikabend, Ort der Begegnung, Georg Wimmer, Sebastian Führlinger, Bertin Christelbauer, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Ried i. Innkreis. „IWANIDUWA“, Benefizveranstaltung Mobiles Hospiz Ried, Kabarettabend, Sparkassen Stadtsaal, 19.30 Uhr, mit Fritz Egger und Johannes Pillinger. XX Wels. Selbsthilfegruppe „verwaiste Eltern“, Pfarrzentrum, 18 Uhr, Infos: 07242/648 66.

deren Frauen, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. samstag, 6. 2. 2016 XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Pace e bene – Friede und alles Gute, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus um 12.30 Uhr vor HerzJesu-Kirche. XX Kleinraming. Barmherzig leben lernen, Was den Weg zur Barmherzigkeit so schwer macht, Vortrag, Bibliothek, 17 Uhr, mit Dr. Martin Jäggle. XX Linz. Pro & Contra – Diskussionsvormittag für Frauen, Thema: So viele Flüchtlinge, wie gehen wir damit um?, Cardijn Haus, Kapuzinerstr. 49, 9 bis 11 Uhr, Ref.: Elisa Roth. XX Linz. Gefiederte Wintergäste am Pichlingersee, Vogelbeobachtung, Pichlingersee, Parkplatz beim Campingplatz, 7 Uhr.

Nareh Argamanjan gibt am 29. 1., um 19 Uhr, ein Klavierkonzert im Musikhaus Weinberger in Baumgartenberg. Motto „Klassik in Jeans“, Sonderpreis für alle „Jeans-Träger“. Julia Wesely

XX Wels. Hl. Messe mit Lichterprozession und Blasiussegen, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. mittwoch, 3. 2. 2016 XX Enns. Glück kann man sich zur Gewohnheit machen, Vortrag, EnnsSt. Laurenz, Pfarrsaal, 19 bis 20.30 Uhr, mit Mag. Max Födinger. XX Grieskirchen. Ein Geschenk der Götter, Film, Bibliothek Lesefluss am Gries, 19 Uhr. XX Linz. Abend der Barmherzigkeit, heilige Messe, Anbetung, musikalische Gestaltung, Einzelsegen, Krankenhauskapelle der Elisabethinen, 18.45 Uhr. XX Linz, Hl. Geist. Aufbruch Messe, 19 Uhr. XX Timelkam. Beziehung braucht Blumen und mehr, Pfarre, Segensfeier für Paare mit Diakon Bernhard Pfusterer, 19 Uhr, Vortrag mit Mag. Franz Harant, 20 Uhr. XX Zwettl a. d. Rodl. Was ich wirklich, wirklich will! – Lebensund Berufsnavigation, Pfarrheim, 19.30 bis 22 Uhr, mit Monika Pointner.

freitag, 5. 2. 2016 XX Altenfelden. Kreis-, Reigen- und Sakraltänze, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Brigitta Leibetseder. XX Arbing. Ernst Aigner, Günther Lainer, Kabarett, Mehrzweckhalle Arbing, 19.30 bis 22 Uhr. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Biblische Geschichten der Barmherzigkeit, Aussprache Beichtmöglichkeit, 17 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 19 Uhr, Vortrag, anschließend Austausch bei Brot und Wein, 20 Uhr, mit Abt Ambros Ebhart OSB. XX Linz. Leben und Wirken des Hl. Pater Pio, Filmvortrag, Krypta der Karmelitenkirche, Landstraße 33, 19 Uhr. XX Linz. Die Umkehr- und Versöhnungsfeier (Bußfeier), Pastoraler Tag, Priesterseminar, Harrachstr. 7, 9 bis 16.30 Uhr, Mit Univ.Prof. Dr. Ewald Volgger. XX Puchenau. Ikonenmalkurs, Pfarrzentrum, Pfarrsaal, 15 Uhr, mit Dimitris Papaioannou. XX Vöcklabruck. Sprech-Café, miteinander Deutsch reden und trainieren, in Kontakt kommen mit an-

XX Seitenstetten. Mozärtlich nahm er sie beim Händl ... –, Operngala, Stift Seitenstetten, 19.30 Uhr. sonntag, 7. 2. 2016 XX Linz, Alter Dom. Hl. Messe mit geistlichen Liedern und Gesängen verschiedener Epochen, 10.30 Uhr, Sopran: Johanna Falkinger, Orgel: Maria Solberger. XX Linz, Mariendom. Gospels und Spirituals, 10 Uhr, mit dem Vokalensemble der Dommusik, Orgel: Wolfgang Kreuzhuber, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forum St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Schlägl. Messa per due organi, Musik für 2 Orgeln, von August­inus F. Kropfreiter, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Wels. Familienmesse, Stadtpfarrkirche, 10.30 Uhr, anschließ­end Weißwurstessen, Pfarrzentrum. XX Wels, Familienmesse, Übersetzung in Gebärde, Hl. Familie, 10 Uhr.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 31. Jänner 2016 4. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 1,4–5.17–19 L2: 1 Kor 12,31 – 13,13 (oder 13,4–13) Ev: Lk 4,21–30 Montag, 1. Februar 2016 L: 2 Sam 15,12–14.30; 16,5–13a Ev: Mk 5,1–20 Dienstag, 2. Februar 2016 Darstellung des Herrn. Lichtmess. L: Mal 3,1– oder Hebr 2,11–12.13c–18 Ev: Lk 2,22–40 (oder 2,22–32) Mittwoch, 3. Februar 2016 Hl. Ansgar, Bischof von HamburgBremen, Glaubensbote in Skandinavien. Hl. Blasius, Bischof von Sebaste in Armenien, Märtyrer. L: Jes 52,7–10 Ev: Mk 1,14–20 L: 2 Sam 24,2.9–17 Ev: Mk 6,1b–6 L: Röm 5,1–5 Ev: Mk 16,15–20 Donnerstag, 4. Februar 2016 Hl. Rabanus Maurus, Bischof von Mainz. L: Weish 9,1–6.9–10.12a Ev: Mt 5,13–16 L: 1 Kön 2,1–4.10–12 Ev: Mk 6,7–13 Freitag, 5. Februar 2016 Hl. Agatha, Jungfrau, Märtyrin in Catania. L: Sir 47,2–11 Ev: Mk 6,14–29 L: 1 Kor 1,26–31 Ev: Lk 9,23–26 Samstag, 6. FEbruar 2016 Hl. Paul Miki und Gefährten, Märtyrer in Nagasaki. L: 1 Kön 3,4–13 Ev: Mk 6,30–34 L: Gal 2,19–20 Ev: Mt 28,16–20 Sonntag, 7. Februar 2016 5. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 6,1–2a.3–8 L2: 1 Kor 15,1–11 (oder 15,3–8.11) Ev: Lk 5,1–11

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps Sonntag

31. Jänner bis 6. Februar 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

31. jänner

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Thomaskirche in Wuppertal, mit Pfarrerin Norma Lennartz. ZDF 12.30  Orientierung (Religion). Anti-Dschihadisten in Indonesien. Der friedliche Kampf für einen moderaten Islam. – Imamin Esma. Porträt einer jungen Muslimin in Österreich. ORF 2 13.05  Verborgene Schätze Tirols (Dokumentation). Die drei Schätze Tirols – das Gschlößtal am Fuße des Großvenedigers, der Natureispalast am Hintertuxer Gletscher und die Stuibenfällen im Außerfern – sind nicht leicht zu finden, aber jeden Umweg wert. 3sat 17.30  Nimm Dein Leben in die Hand (Dokumentation). Was wird aus Südafrikas Jugend? Kcareesh, Thobela und Sinethemba haben mit viel Glück einen der 50 Plätze in einem Berufstrainingskurs bei Don Bosco, dem Institut der Salesianer in Kapstadt, ergattert. Es ist ihre Chance, ein paar Schritte weiterzukommen. Das Erste Montag

1. februar

20.15  Das Leben vor meinen Augen (Spielfilm, USA, 2007). Eine ehemalige Schülerin kehrt als erwachsene Frau an ihre High School zurück, an der sie vor 15 Jahren Augenzeugin eines Massakers wurde. Intensiv gespielte, zutiefst berührende traurige Geschichte, die sich langsam in vielen Rückblenden entwickelt und das Leben einer traumatisierten Frau enthüllt. arte Dienstag

2. februar

20.15  Flucht nach Europa. Der Winter (Dokumentation). Der Flüchtlingsstrom hält weiter an und stellt Europa gerade in den Wintermonaten vor neue Herausforderungen. arte 22.15  Wirklich beste Freunde (Dokumentation). Eine Clique fürs Leben. Nico, 27, ist durch eine Muskelkrankheit nahezu bewegungslos geworden. Betreut wird er von seinen Freunden. Der Film zeigt, wie sich die Freundschaft seit der Schulzeit entwickelt. ZDF 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Der Sex, der Tod und die Götter. Obwohl es gesetzlich verboten ist, werden in Indien minderjährige Mädchen symbolisch mit einer Gottheit verheiratet. / 23.25 Joana und die Mächte der Finsternis. ORF 2

Morgengedanken von Pfarrer Roland Trentinaglia, Hörbranz, Vorarlberg. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 20.15  Erlebnis Bühne (Kultur). Die Dreigroschenoper. Angeregt von der Händelparodie Beggar‘s Opera von Gay und Pepusch, schrieb Bertolt Brecht 1928 zusammen mit Kurt Weill „Die Dreigroschenoper“ und landete einen Welterfolg, dessen Aktualität bis heute ungebrochen scheint. Aufzeichnung der Neuproduktion aus dem Theater an der Wien, Foto: ORF/Badzic 2016. ORF III

Sa 18.35  Unser Österreich (Dokumentation). Wälderreich Österreich. In jedem Bundesland finden wir bedeutende Wälder. Der Wald ist das wichtigste Stück Natur. Über 46 Prozent der Gesamtfläche Österreichs ist von Wald bedeckt. Er ist Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere, Erholungsgebiet für die Menschen und Rohstofflieferant für Bauen und Wohnen. ORF III

Mittwoch

Freitag

3. februar

11.30  Ora et labora und die Kloten Flyers (Reportage). Ein ungewöhnlicher Klosterbesuch. Gebet, Meditation, Ruhe – all dies gehört zu einem Kloster, jedoch nicht unbedingt Eishockey. Ganz anders im Kloster St. Johann in Müstair. Dort treffen die verschiedenen Welten zusammen. 3sat 13.05  ORF III Spezial (Dokumentation). Georg Trakl Porträt. Das Porträt von Mathias Michel und Hans Weichselbaum zeigt die wichtigsten Stationen im kurzen Leben des Salzburger Dichters Georg Trakl (1887 bis 1914). ORF III 17.20  Natur. Wissen (Dokumentation). Nachhaltige Landwirtschaft: Der Agrar-Rebell. Im südlichsten Zipfel des Salzburger Landes, im Lungau, betreibt der Land- und Forstwirt Sepp Holzer auf seinem Bergbauernhof eine Landwirtschaft der besonderen Art. ORF III 20.15  Midnight in Paris (Komödie, USA/E, 2011). Die sich episodisch entfaltende Komödie erzählt von der Konfrontation von Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Fantasie, wobei sie geschickt mit Images und Klischees jongliert. arte Donnerstag

4. februar

15.40  zeit.geschichte (Dokumentation). Die letzten Tage einer Legende – Indira Gandhi. ORF III 20.15  Für eine Handvoll Dollar (Western, I, 1964). Sergio Leones Klassiker des Italowestern mit Clint Eastwood als wortkarge Ein-MannArmee, die zwei Banden gegeneinander ausspielt. ServusTV

Foto: Bilderbox

5. februar

18.10  Natur. Wissen (Dokumentation). Nachhaltige Landwirtschaft: Der Bauer mit den Regenwürmern. Sepp und Irene Braun sind seit 1984 Biobauern. Der Ökolandbau ist für die beiden eine Antwort auf die Frage des Klimawandels. ORF III 20.15  Die schlaflose Gesellschaft (Dokumentation). Filmemacher Michael Heuer fragt Mediziner, was sie Patienten raten, deren Probleme in der Arbeitswelt sie um den Schlaf bringt. Was muss sich überhaupt in unserer Gesellschaft ändern, dass eine Hinwendung zu mehr gesundem Schlaf gelingen kann? 3sat Samstag

6. februar

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Das Kloster Horezu, Rumänien. ARD-alpha 19.40  Hoagascht (Volkskultur). Faschingrennen im Krakautal. ServusTV 22.30  Die letzte Kolonie (Dokumentation). Das vergessene Volk der Westsahara. In einem Flüchtlingslager, ganz im Westen von Algerien inmitten der Wüste, warten die Saharaui, das Volk der Sahara, auf eine Lösung ihres Konflikts. Seit 40 Jahren herrscht ein schwelender Konfliktherd vor den Toren Europas, den Christian Gropper filmisch untersucht. Phoenix Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Christine Hubka, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Ein Panorama mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Sindelburg, Niederösterreich. Musik: „Eingeladen zum Fest“; „Einer, der sagt“; „Wo Menschen sich vergessen“; „Wo die Liebe bleibt“; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Pfarre Die Ö1 Kinderuni. Wie wird Brot gemacht? Zur Produktion eines wertvollen Nahrungsmittels. So 17.10, Ö1. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Elke Hesse, Direktorin des MuTh. „Innehalten.“ Mo–Sa 6.57, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Jugendkultur Dschihadismus? Warum europäische Jugendliche in den Dschihad ziehen. Mo 19.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Schutzengel & Sündenböcke. Musik von William Byrd, Thomas Tallis, Matthew Locke, Henry Purcell u. a. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Im Gespräch. „Bibliotheken wird es immer geben.“ Gespräch mit Johanna Rachinger, Direktorin der Österreichischen Nationalbibliothek. Do 21.00, Ö1. Hörbilder. Strahlenfutter. Tschernobyl und Fukushima: Arbeiter in Atomkraftwerken. Feature. Sa 9.05, Ö1. Logos. „Glauben in Zeiten des Terrors.“ Was tun angesichts religiös motivierter Gewalt? Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Radikal Orthodox – eine theologische Bewegung.


KirchenZeitung Diözese Linz

Personen, Dank & Hinweise 27

28. Jänner 2016

n Größte Patchwork-Decke Österreichs. Tausende Menschen, vor allem Frauen folgten in den vergangenen Monaten dem Aufruf der Caritas Oberösterreich, zu einer überdimensionalen PatchworkDecke beizutragen. Das Echo war sensationell: Insgesamt wurden 27.283 gestrickte und gehäkelte Teile angefertigt. Die daraus entstandene Patchwork-Decke misst rund 1.100 (!) Quadratmeter, das entspricht der Fläche von neun Beachvolleyball-Feldern. „Ein ganz herzliches Danke an alle, die mitgemacht haben! Gemeinsam haben wir damit ein deutlich sichtbares Zeichen für ein Miteinander in unserem Land gesetzt. Die Decke ist ein Sinnbild dafür, dass wir mehr soziale Wärme in unserer Gesellschaft erreichen können, wenn alle daran mitwirken“, betont Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer. Aus der großen Decke wurden Einzeldecken gefertigt, die nun in Caritas-Einrichtungen verteilt werden, um Menschen zu wärmen, die es nicht leicht im Leben haben: in Flüchtlingshäusern oder Wohneinrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen. Caritas

n Neue Bibliothekar/innen. 23 Frauen und 5 Männer aus Oberösterreich haben im vergangenen Jahr ihre Ausbildung zum/zur Bibliothekar/in abgeschlossen. Auf Einladung der Bibliotheksfachstelle der Diözese Linz wurde im Genusszentrum Stift Schlierbach gefeiert. Im Mittelpunkt der Feier stand die Würdigung des ehrenamtlichen Einsatzes, der ganz besonders während der Ausbildung notwendig ist. Diese umfasst nämlich drei Kurswochen in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren. Zur Ausbildung gehört auch die Erarbeitung eines Projekts, manche davon wurden umgehend in die Praxis umgesetzt: wie zum Beispiel die Übersiedlung der Bibliothek Lichtenberg, eine Kooperation von Spielgruppen und Bibliothek in Lasberg, ein PoetrySlam in der Bibliothek Nußbach, verstärkte Bemühungen um die Zielgruppe der Senior/innen in Stroheim und ein Leseförderungsprojekt in Saxen für 2- bis 3-Jährige. Die Kurswochen geben somit Impulse für die Weiterentwicklung von Bibliotheken als attraktive Bildungsnahversorgerinnen. privat

Dank n Kirchdorf am Inn. Über den regelmäßigen Besuch der Kindergartenkinder Kirchdorf und der Volksschulkinder Kirchdorf/I./ Mühlheim freuen sich die Leiterinnen der Pfarr u.- Gemeindebibliothek Kirchdorf. Der Elternverein unter Obmann Christian Weiermann stellte sich kürzlich mit einer Spende von 150.- Euro zum Kauf von Büchern ein. Pfarre

n Bad Hall. Seit rund einem Jahr sind in der Gemeinde Bad Hall an die siebzig Asylwerber/in-

nen aus verschiedensten Ländern untergebracht. Das gute Miteinander von ehrenamtlichen Betreuer/innen, der Bevölkerung und den Asylwerber/innen zeigte sich in einer Weihnachtsfeier im evangelischen Pfarrzentrum. Ein großer Dank gebührt den Volksschulkindern, die Kekse für ihre Freund/innen gebacken haben. Viele Menschen aus Bad Hall haben die Asylwerber/innen mit Gutscheinen beschenkt. Durch den Einsatz der Pfarre wurde ein großes ehrenamtliches Helferteam aufgebaut, Pastoralassistentin Elisabeth Seidlmann dankte allen für ihren Einsatz. Pfarre

n St. Pius - Peuerbach. Das Stocksport-Team der Caritas aus St. Pius in Steegen/Peuerbach holte in der vergangenen Woche bei den Special Olympics PreGames in der Steiermark Mannschafts-Gold. Die Schneeschuhund Langläufer sowie Skifahrerin Julia Beham sicherten sich ebenfalls zahlreiche Medaillen. Von 11. bis 14. Jänner kämpften mehr als 1.000 Athlet/innen aus

21 Nationen um Edelmetall. Darunter auch 13 Bewohner/innen der Caritas-Einrichtung St. Pius in Steegen/Peuerbach, die mit insgesamt 19 Medaillen die Heimreise antraten. Die Pre-Games Austria 2016 waren die Generalprobe für die Special Olympics World Winter Games 2017, die auch in der Steiermark stattfinden. Foto: Steiner


28 Kultur

28. Jänner 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GEHÖRT

Neuerscheinungen in der Literatur-Reihe der KirchenZeitung

Ich bin in mir vergnügt

Von Rubens, Rückblick und der Rückkehr nach Nicaragua

Johann Sebastian Bach hat im Laufe seines Lebens verschiedene Positionen als Musiker bekleidet: Hoforganist, herzoglicher Kammermusikus – und Hofkonzertmeister. In dieser Funktion gehörte es zu seiner Aufgabe, regelmäßig Kantaten zu komponieren. Meist schrieb er für liturgische Zwecke – wie etwa die Kantate „Mein Herz schwimmt im Blut“. Aber auch Weltliches hatte Platz. Dazu gehört die Kantate „Ich bin in mir vergnügt“. Komponierte Bach ansonsten auf Bestellung und für gutes Honorar, so fällt dieses Werk unter die Kategorie „moralische Kantate“. Vergnügen bedeutete zu Bachs Zeit nicht Freizeitspaß, sondern gelassene Zufriedenheit. – In höchstem Maße zufrieden können die Musiker/innen dieser CD-Aufnahme sein: Dorothee Mields singt textdeutlich, schlicht und ergreifend. Das L ´Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg musiziert souverän. ELLE Johann Sebastian Bach. Kantaten für Solo-Sopran, Dorothee Mields, L´Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg. Carus 83.309.

Versteckte Juwelen „Versteckte Juwelen“ („Hidden Gems“) nennt sich die CD von Ignaz Joseph Pleyel. Versteckt – und vergessen, möchte man ergänzen. Der zu Unrecht vergessene Komponist aus Niederösterreich hat ein großes Repertoire mit ca. 50 Symphonien geschaffen und wurde zeitlebens an der Themse öfter gespielt als sein Lehrer Joseph Haydn. Die Ignaz Pleyel Gesellschaft holt die Schätze des Komponisten aus dem Keller des Vergessens – etwa mit der CD „Hidden Gems“. Grandios: der Wiener Philharmoniker Robert Bauerstatter beim Bratschenkonzert in D-Dur mit der Camerata pro Musica. ELLE Hidden Gems, Vol. 2, Ignaz Joseph Pleyel, Cornelia Löscher, Robert Bauerstatter, Camerata pro Musica, Ars Production, LC 06900.

Maria Fellinger-Hauer stellt Bücher von Alois Brandstetter, Susanne Gregor und Karl-Markus Gauß vor. Der Salzburger Autor ist am 28. Jänner bei einer Lesung in Linz zu erleben.  Ein Lesegenuss der ganz besonderen Art ist das neue Journal des Salzburger Schriftstellers Karl-Markus Gauß, in dem er Geschehnisse – politische wie persönliche, bedeutende wie scheinbar marginale – der Jahre 2011 bis 2013 auf seine Art kritisch, zuweilen ironisch, immer sprachlich souverän und pointiert durchleuchtet und kommentiert. Seine Themen reichen von der internationalen Finanzwelt bis zur Unterhaltungsindustrie, vom Fitnesskult über Konsumreligion bis zur individuellen und kollektiven Selbstinszenierung. Er porträtiert Persönlichkeiten aus Literatur, Politik und Geschichte, aber auch aus dem eigenen Familienkreis. Gauß reflektiert über persönliche Erfahrungen, über prekäre Lebensbedingungen junger Akademiker und über den Zusammenhang von sozialer Unsicherheiten und dem Mut zu revolutionärem Aufbegehren. Und er preist die Erkenntnis, dass der Alltag voller Wunder und Zumutungen ist, und die gewöhnlichen Tage die schönsten sind. Karl-Markus Gauß, Der Alltag der Welt, Zsolnay, Wien 2015, ISBN 978-3-552-05733-3, 332 S., € 23,60.  Lesung: Am Donnerstag, 28. Jänner, 18 Uhr, liest der Autor in der Gesellschaft für Kulturpolitik in Linz, Landstraße 36/3, Tel. 05/77 26 11-710, www.gfk-ooe.at

 Auf die Spuren seines Namenspatron Aloysius begibt sich Alois Brandstetter in seinem neuen Roman. Der bei der Pflege von Pestkranken jung verstorbene Sohn des Markgrafen Gonzaga wird von der Kirche rasch seliggesprochen. Die dadurch erlangte Bekanntheit will Mutter Donna Marta nützen, bei keinem Geringerem als Peter Paul Rubens ein posthumes Porträt ihres Sohnes anfertigen zu lassen. Doch Rubens will nicht und schlägt Van

Dyck vor. Wie schon oft zeigt Brandstetter, dass er spannend, mit Sprachwitz und sehr unterhaltsam mit historischen Stoffen umgehen kann. In diesem Fall verknüpft er die Lebensgeschichte des Heiligen mit einer fiktiven Handlung, in der man nicht nur viel Interessantes über den Aloysius erfährt, sondern auch am Nachdenken über Kunst und Religion, Dichtung und Wahrheit teilnimmt. Alois Brandstetter, Aluigis Abbild, Residenz Verlag, St. Pölten – Wien 2015, ISBN 978-3-70171674-0, 189 S., € 19,90.

 Emma ist Anfang 30 und im fünften Monat schwanger. Sie hat eine Stelle an der Universität und gute Aussichten auf eine Karriere. Mit ihrem nicaraguanischen Ehemann, der ebenfalls an der Uni jobbt, allerdings mit irgendwelchen Hilfsarbeiten, hat sie es sich in Wien ganz gut eingerichtet. Aus Liebe akzeptiert Samuel die Lebensumstände. Doch dann stirbt plötzlich sein Vater und die beiden fliegen in Samuels Heimat, wo ihn eine Erbschaft und eine Aufgabe erwartet. Die Lebensverhältnisse drehen sich um. Emma ist mit einem Mal die Fremde, die sich in der anderen Kultur zurechtfinden soll und vor der Frage steht, ihr bisheriges Leben und ihre Arbeit oder ihre Ehe aufzugeben. Eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Kampf zweier junger Menschen um die (Un-)Möglichkeit der Vereinbarkeit von Selbstbestimmung und Liebe im 21. Jahrhundert. Susanne Gregor, Territorien, Literaturverlag Droschl, Graz 2015, ISBN 978-3-85420-966-9, 207 S., € 19,–.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

28. Jänner 2016

Kulturland Von Kabarett bis Musik „Was ist das Wichtigste im Leben?“ – Dieser Frage kann man sich aus verschiedenen Blickwinkeln nähern. Das Lebensrezept, das Frau Doktor Regina Hofer in Form eines Kabarettabends am Fr., 29. Jänner, in Wels-Lichtenegg verabreicht, entführt das Pu-

Wohnküche im Museum. Einzelstücke wie der Lehnstuhl oder die Lampen sind heute noch in manchen Häusern zu finden (li.) Eva Mülleder präsentiert den Kurfürstenofen aus Schloss Wildshut. Schlossmuseum (2) / Kiz/elle

Schlossmuseum Linz: Aktuelle Ausstellung holt 50 Mitarbeiter/innen vor den Vorhang

Mein Vater lag im Wärmerohr Eva Mülleder hört sonst oft zu. In der aktuellen Ausstellung 50 Jahre – 50 Werke – 50 Geschichten spricht die Portierin über ein ausgewähltes Werk und gibt einen Geheimtipp ab. Diesen kann man sich beim kurfürstlichen Ofen abholen. elisabeth Leitner

Eva Mülleder hat einen privilegierten Arbeitsplatz, sagt sie: „Das kann man mit keinem anderen vergleichen!“ Sie arbeitet seit 2007 im S­ chlossmuseum und betreut Besucher/innen: „Die Leu­te haben viele Fragen, e­ rzählen auch Persönliches. Ich mag die Leute.“ Der älteste Besucher war 107 Jahre alt, vom Kleinkind bis zum Senior trifft sie täglich viele Menschen, tausende sind es in einem Jahr. Seit sie im Schlossmuseum arbeitet, sei ihr Interesse für Geschichte noch gestärkt worden. Durch mehr Wissen habe sich auch ihr Blickwinkel verändert. Das gelte zum Beispiel für die Moderne Kunst, erzählt die gebürtige Mühlviertlerin, die in Linz lebt: „Moderne Kunst kann ich jetzt besser akzeptieren. Und auch privat gehe ich ab und zu in ein Museum.“ Im Kamin gewärmt. In der aktuellen Ausstellung präsentieren 50 M ­ itarbeiter/innen 50 Werke in gefilmten Beiträgen zum 50Jahr-Jubiläum des Schlossmuseums. Präparatoren, Archäologen, Tierpfleger, Haustechniker, die sonst hinter den Kulissen arbeiten, werden hier erstmals sichtbar. Eva Mülleder

ist eine davon. Die Portierin spricht in der Ausstellung via Bildschirm zum Publikum. Sie hat den Kurfürstenofen aus Schloss Wildshut ausgewählt. Das Prachtstück mit reichhaltiger Ver­ zierung und bayrischem Einschlag stammt ungefähr aus dem Jahr 1700 und ist ein Teil der Kunstsammlung. Im Filmbeitrag erzählt sie etwas zur Geschichte des fürstlichen Ofens und gibt dann noch einen Geheimtipp preis: „Der schönste Ort im Museum ist für mich ein Fenster in der archäologischen Sammlung. Das ist wie ein Bild, weil es den Blick auf die Pöstlingbergkirche einrahmt.“ Was sie im Film nicht erwähnt, ist ihr persönlicher Bezug zu Kaminöfen. Ihr Vater und seine Schwester seien im Jahr 1926 als Zwillinge zu früh geboren worden. Um die Säuglinge in der Nacht zu wärmen, habe man sie in das Wärmerohr gelegt. In einem Fach im unteren Teil des Ofens, in dem sonst Socken getrocknet werden, hatten es die Zwillinge schön warm. Beide sind durchgekommen. Vom Kasperl bis zur Küche. In der sehenswerten Jubiläumsausstellung werden Schätze aus der Sammlung gezeigt: Eine rote Linie verbindet die einzelnen Werke. Der rote Faden geht vom Linzer Kasperl (Bild Mitte) bis zur Wohnküche, vom Prambachkirchner Meteoriten bis zum Eggelsberger Altar, von der Goldwespe bis zur Küchenschelle. Die Ausstellung ist bis 8. Jänner 2017 geöffnet. XX 50 Jahre - 50 Werke - 50 Geschichten, Schlossmuseum Linz, Konzept: Andreas Strauss.

blikum in die Höhen und Tiefen des Lebens. Die Kabarettistin, die im Brotberuf als Ärztin für Psychiatrie tätig ist, ist mit ihrem Programm „Saus und Braus“ zu Gast im Pfarrsaal der Zeltkirche St. Stephan. Beginn: 19.30 Uhr. Wer den Klängen einer Zither lauschen will, hat am Fr., 29. Jänner, im LKZ Ursulinenhof dazu Gelegenheit: „Zither und mehr“ heißt der Abend mit Wilfried Scharf und Albin Waid. Werke von Mozart, Bach, Bizet bis Waid werden um 19.30 Uhr im Ursulinensaal erklingen. Kohelet 3 sind am 31. Jänner in der Pfarrkirche Wartberg ob der Aist zu erleben. Musik aus Ostund Südosteuropa wird im gotischen Kirchenraum erklingen. Beginn ist um 18 Uhr. n Cinematograph – Kino wie damals. Stummfilme aus dem Jahr 1926 von unbekannten Regisseuren und bekannten Größen wie Charlie Chaplin oder Sergej Eisenstein sind im Cinematograph Linz zu sehen. Im Februar werden folgende Filme gezeigt: Tragödie einer Uraufführung, The Gold Rush, Don Quichotte und Statschka (Streik). XX Info: Obere Donaulände 51, Tel. 0732/78 56 03.

n Kammermusik bei den Elisabethinen. Georg Wimmer, Sebastian Führlinger und Bertin Christelbauer sind Musiker, die bei den Wiener Philharmonikern bzw. im Bruckner Orchester Linz tätig sind. Am Do., 4. Februar, laden sie um 19.30 Uhr zu einem Kammermusikabend bei den Elisabethinen in Linz ein. Streichtrios von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert stehen auf dem Programm. XX Info: www.elisabethinen.or.at


30 Personen & Werbung DANK

GEBURTSTAGE

 Geboltskirchen. Die Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen luden im Advent 2015 zu einer Dichterlesung. Gertrude Seiringer trug Besinnliches und Heiteres, teilweise von ihr selbst verfasst, vor. Umrahmt wurde diese Veranstaltung von der Hausmusik Familie Eder. Über 250 Personen besuchten die abendliche Lesung. Die freiwilligen Spenden zugunsten der syrischen Flüchtlingsfamilie, die von der Pfarre Geboltskirchen beherbergt und mit betreut wird, wurden von der Sparkasse Haag aufgestockt. Pfarrer Johannes Blaschek (l.) dankt Wolfgang Seiringer, Leiter der Oö. Landeskrippenbauschule, für die Spende. PRIVAT

 Am 29. Jänner 2016 wird KonsR Ing. Mag. Franz Holl 75 Jahre alt. Er stammt aus Schweiggers (NÖ), trat in das Zisterzienserstift Zwettl ein und wurde 1968 zum Priester geweiht. Im Stift war er Novizenmeister und hatte mehrere Jahre einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Akademie in Krems. Holl war Seelsorger in mehreren Pfarren der Diözese St. Pölten, ehe er 1993 nach Oberösterreich kam und Kooperator in Gallneukirchen und ab 1996 Pfarradministrator in Hirschbach wurde. 1997 übernahm er zusätzlich als Provisor die Pfarre Schenkenfelden. Seit 1998 ist Holl Pfarrer der beiden Mühlviertler Pfarren. Von 2010 bis 2012 war er außerdem Dechant des Dekanates Freistadt.  Am 31. Jänner 2016 begeht KonsR P. Mag. Bertram Sonnleitner vom Orden der Franziskaner seinen 75. Geburtstag. Er wurde 1941 in Linz geboren, feierte 1963 seine Ordensprofess und wurde 1968 zum Priester geweiht. Seit 2000 ist P. Bertram

28. Jänner 2016

LESERBRIEFE Wallfahrtsseelsorger in Maria Schmolln. Er war auch Oberer der Niederlassung der Franziskaner in Maria Schmolln, die 2014 aufgelassen wurde. Von 2008 bis 2014 war P. Bertram Provisor der Pfarre Maria Schmolln, er hilft dort weiterhin als Kurat mit.  Am 1. Februar 2016 feiert GR Hubert Schmidbauer seinen 75. Geburtstag. Er stammt aus Kopfing und wurde 1967 zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsposten in Eferding, Pichl bei Wels, Mondsee und Grein war er von 1972 bis 1992 Pfarrer in Molln. Seit 1994 wohnt er in Weyregg.  Am 2. Februar 2016 vollendet KonsR Mag. Franz Benezeder das 60. Lebensjahr. Er stammt aus Kematen am Innbach und wurde 1982 zum Priester geweiht. Nach mehreren Kooperatorposten war er von 1988 bis 2006 Pfarrer in St. Georgen an der Gusen. Benezeder ist seit 2007 Pfarrer in Altmünster und seit 2008 Pfarrprovisor von Traunkirchen.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

DER JAHRESWECHSEL BRACHTE ÄNDERUNGEN

Vieles neu für Arbeitnehmer Mit dem Jahreswechsel hat sich für Arbeitnehmer/-innen einiges geändert. Zum Beispiel muss bei All-in-Verträgen nun das Grundgehalt für die Normalarbeitszeit klar ausgewiesen sein. Und auch bei den sozialen Werten hat sich einiges getan.

A

ll-in-Vertrag: Das war jahrzehntelang das Zauberwort, um Arbeitnehmern/-innen die ordentliche Bezahlung überbordender Überstunden vorzuenthalten. Damit ist nun Schluss. Seit 1. Jänner muss bei All-in-Arbeitsverträgen das Grundgehalt für die Normalarbeitszeit klar ausgewiesen sein. Damit lässt sich endlich überprüfen, ob

auch tatsächlich alle geleisteten Überstunden bezahlt worden sind. Neu ist auch, dass Arbeitnehmer/-innen, die 2016 weniger als 3.240 Euro brutto pro Monat (ohne Sonderzahlungen) verdienen, keine Konkurrenzklausel im Arbeitsvertrag haben dürfen. Konkurrenzklausel heißt, dass man nach dem Ausscheiden aus der Firma nicht bei einem Konkurrenzunternehmen arbeiten darf – für eine bestimmte Zeit oder in einem bestimmten räumlichen Bereich. Ferner dürfen Unternehmen von Mitarbeitern/-innen, die die Firma verlassen, nur mehr maximal vier – statt bisher fünf – Jahre nach Ausbildungsende die Kosten dafür zurückverlangen. Eine zulässige

KirchenZeitung Diözese Linz

Rückzahlung muss außerdem monatlich aliquotiert werden. Geändert haben sich auch viele soziale Werte. So beträgt zum Beispiel die Geringfügigkeitsgrenze heuer 415,72 Euro. Ein Info-Blatt „Soziale Werte 2016“ finden Sie auf ooe.arbeiterkammer.at.

Biblische Entgleisung Als aktiver Katholik und Mitglied des Seniorenbundes ist es für mich sehr enttäuschend, wie sich Seniorenbund-Obmann Andreas Khol mit seinen Äußerungen zu „Nächstenliebe – Fernstenliebe“ an das FPÖ-Wählerpotenzial angebiedert hat. Gerade von Khol, der bei jeder Gelegenheit sein Christentum hervorkehrt, sollte eine derartige biblische Entgleisung ausbleiben. Er weiß sicher über die Bibelstelle des barmherzigen Samariters Bescheid, umso verwerflicher ist es, diese Stelle in ihrem Gehalt völlig falsch und in politischer Absicht zu missbrauchen. Was mich aber genauso stört, ist, dass die ÖVP-Abgeordneten dazu applaudiert haben. WOLFGANG ORTNER, WELS

Obergrenzen? Obergrenze – das neueste Schlagwort, das besorgte Bürger und Wähler beeindrucken soll. Was will man damit erreichen? Verständnis für teils menschen- und völkerrechtswidrige Maßnahmen der ratlosen Regierungen? Jeder weiß, dass dieser auf Europa zukommende Tsunami, trotz aller erdenklichen Barrieren, nicht aufzuhalten sein wird. Hat es nicht in den vergangenen Jahrtausenden und Jahrhunderten immer wieder Bevölkerungsbewegungen und Flüchtlingsströme gegeben? (...) Apropos Obergrenze: Wie viele Menschen verträgt dieser Planet auf seiner Oberfläche? Nicht nur Wissenschaftler stellen sich dieser Frage. Die Antwort weiß – Gott sei Dank – nur die Natur – unsere Erde. ANTON BUMBERGER, HAIBACH O. D. D.

Missionarisch werden Nach Mohamed sind wir Christen „Ungläubige“ und des Todes schuldig! Die Religionsfreiheit wird mit Ehrenmord bestraft. (...) Die Zeit der globalen Gleichgültigkeit müssen wir im christlichen Abendland ablegen und so wie die Pakistanin Sabatina missionarisch tätig werden. JOSEF LEIBETSEDER, ALTENFELDEN


Leserforum 31

28. Jänner 2016

Verallgemeinerungen Zu: „Sexualisierte Gewalt ...“, Nr. 3, S. 10/11

Es ist schon richtig, dass Gewalt, Diebstähle und die sexuellen Übergriffe auf Frauen in Köln und anderen Städten nicht auf die zu uns gekommenen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge verallgemeinert werden dürfen, obwohl sie dort wurzeln und kaum sanktioniert werden können. Verallgemeinert auf keinen Fall, verwischt durch andere Verallgemeinerungen aber auch nicht. Man sollte das in diesem Zusammenhang nicht mit der österreichischen Bevölkerung, auf keinen Fall mit unseren Familien machen. Das geschieht freilich damit, wenn die Vielfach-Pädagogin Katharina Hölbing und andere in der Kirche und deren Frauenbewegung unter Zuhilfenahme von Statistiken vorwurfsvoll vortragen, dass jede dritte Frau bei uns schon von sexueller Gewalt betroffen sei und dass dies großteils im Rahmen der Familien und des Freundeskreises geschehe. Was will man damit erreichen? FRIEDRICH GRUBER, LINZ

Den Tag kennen wir nicht In meinem Heimatort Neukirchen am Walde wurden im vergangenen Kirchenjahr 36 Menschen zu Grabe getragen, was in einem Verhältnis zu 18 Geburten steht. Auch eine beträchtliche Anzahl von Urnenbestattungen

err, schenke ihm ein gutes Gespür fürs rechte Maß, ein offenes Herz für die Sorgen der Menschen, Unserem H einen langen Atem, wenn es gilt, Verfeindete an einen Tisch zu bringen, Bischof einen guten Draht nach oben, der stützt und hält, gerade Zeiten, wünsche ich ineineschwierigen Sprache, die die Menschen anrührt, die sie spüren

lässt, ich werde verstanden, eine regelmäßige Gebetszeit, auch wenn der Terminkalender randvoll ist, einen tragfähigen Freundeskreis, auf den Verlass ist, eine Auszeit, dann und wann, um der Seele Luft zu geben, eine tiefe Herzensruhe, die aus dem Geist Gottes entspringt, damit die kommenden Herausforderungen gut bewältigt werden können.

FRANZISKA SCHNEGLBERGER, ST. FLORIAN WAKOLBINGER / DIÖZESE

waren darunter. (…) Im Gasthaus hörte ich einmal: „Der hat sich auch verbrennen lassen, hat leicht der auch nicht geglaubt?“ Hat das aber mit dem Glauben zu tun? (...) Die unsterbliche Seele ist es, worauf es ankommt, die am Tag, den wir nicht kennen, in einen unvergänglichen Leib einziehen wird. (...) In den Zeiten des Hexenwahns wurden Menschen bei lebendigem Leib verbrannt. Das war Sünde, Todsünde! Jedoch, den zu Staub

Anselm Grün

werdenden Leichnam (…) mittels Feuer beschleunigt der Erde zurückgeben, hat mit Sünde nichts zu tun. JOSEF LITZLBAUER, NEUKIRCHEN A. W.

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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ich möchte die KirchenZeitung mit der Serie „Heilsam sprechen“ mit Anselm Grün 7 Wochen um 7 Euro lesen. Die Zustellung endet automatisch.

Meine Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte übermittelt. Die KirchenZeitung darf mich kontaktieren, um mir Gelegenheit zum regelmäßigen Bezug zu geben.

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Als Prämie wähle ich: das Buch „365 x Gute Zeit für die Seele“. Bilder & Gedanken von Anselm Grün oder das Keimglas mit einer Bio-Vital-Mischung. Mein Abo beginnt mit der nächsten Ausgabe für mindestens ein Jahr. Aktion gültig bis 8. 2. 2016.

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unter uns Ich brauche dich nicht mehr!

DENK mal

Befeuchtetes Leben Er ist die Feuchtigkeit, die jedes Leben zum Gedeihen braucht: der Humor. Sein lateinisches Ursprungswort humor ist mit Feuchtigkeit zu übersetzen. ernst Gansinger

das Kind. „Möge Gott euch vergeben, was ihr getan habt“, sagte der Papst zu den Kardinälen kurz nach seiner Wahl zum Papst. Was er den Priestern empfahl, gilt für alle: Geht mit mehr Humor an die Aufgaben heran. Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 5. Februar Humorzeugnisse, die das kirchliche Leben und den Glauben „befeuchten“. Wir verlosen ein heiteres Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 3 (GLÜCK DER LIEBE) hat Leopold Naderer aus Katsdorf gewonnen.

elisabeth leitner elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig­­

37.500 Asylanträge im heurigen Jahr. Obergrenze oder Richtwert, darüber streiten ÖVP und SPÖ. Ich bin für Richt-Unwert. Wir richten’s uns, mit Wert hat das nichts zu tun.

„Es schmerzt, wenn Menschen des öffentlichen Lebens dieses Wort missbrauchen und in einer Art umzudeuten versuchen, wie es niemals im Sinne Jesu sein kann.“ Vorarlbergs Bischof Benno Elbs mahnt, den Begriff Nächstenliebe in der Flüchtlingsdebatte nicht abzuschwächen.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Humor ist also nicht etwas nur für den Fasching, nicht etwas nach dem Motto: jetzt sind wir einmal lustig. Humor soll das Leben feucht durchdringen. Humor entsteht aus der Verbindung von Heiterkeit und Gelassenheit. Aus Griesgrämigkeit und Ungeduld kann niemals Humor entstehen. Humor ist eine Haltung, die den Ernst nicht zum Riesen werden lässt. Papst Franziskus ist in diesem Sinn „ernstverkleinert“. Als er in Philadelphia durch die Menge chauffiert wurde, streckte ihm eine Familie ein Kleinkind entgegen, das wie ein kleines Päpstchen gekleidet war: weißes Kleid, kleine Mitra auf dem Kopf. Das erheiterte den Papst und er segnete

Humor befeuchtet das Leben, das zeigt auch der Papst. reuters/max rossi

Nach einem langen Arbeitstag komme ich nach Hause. Ich freue mich auf ein kleines Plauscherl mit meinen beiden Männern. Schon im Stiegenhaus strömt mir der Duft von Selbstgebackenem entgegen. Kann das sein? Haben sich Vater und Sohn zu Höchstleistungen aufgeschwungen und Kuchen gebacken? Ein Blech Muffins erwartet mich – und mein Sohn sagt mit stolzgeschwellter Brust: „Mama, ich brauche dich nicht mehr!“ Ich schaue ihn verdutzt an, da erklärt er mir: „Wir können schon ganz alleine Kuchen backen!“ Gratuliere. Mit dieser neu erworbenen Kompetenz des männlichen Anteils in unserem Haushalt kann ich gut leben. Nicht gebraucht zu werden, kann auch seine guten Seiten haben. Sätze wie „Du bist unsere Putzfrau“ oder „Du bist meine Dienerin“ hab ich noch im Ohr. Daran muss ich noch arbeiten, da sind noch Kompetenzen abzugeben .... Sätze wie: „Du bist die beste Mama der Welt“ gehen natürlich runter wie Honig, noch dazu, wenn sie einfach so vor dem Einschlafen gesagt werden und keine Gegenleistung dafür erwartet wird. Um vier Uhr früh meinte der vierjährige Patient heute nach gemeinsam durchwachter Nacht: „Du bist brav, Mama!“ Danke – und jetzt wird geschlafen, mein Lieber. Denn ich brauche ... meinen Schlaf!


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