KiZ-ePaper 06/2015

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Nr. 6 I 5. Februar 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

3 Im Gespräch. Eine Bank für das Gemeinwohl. 5 Oberösterreich. Caritas bittet für Menschen in Osteuropa. 9 Pfarren. Priester kicken um EM-Titel.

10 Interview. Radikalisierung hat Gründe. Gefängnisseelsorger Ramazan Demir.

L

änder liegen im Streit. Konflikte spitzen sich zu. Auch im persönlichen zwischenmenschlichen Leben tragen Menschen oft schwer an Verwundungen. Was tun, wenn man sich zurückgesetzt oder verletzt fühlt? Die Salvatorianerin Sr. Melanie Wolfers plädiert für Versöhnung und Vergebung, denn: Es liegt eine Kraft darin. Wer vergeben kann, wird frei. Sr. Melanie Wolfers begleitet KirchenZeitungsLeser/innen durch die Fastenzeit 2015. Seite 6/7 Nutzen Sie die Möglichkeit, die KirchenZeitung auch Freunden und Bekannten während der Fastenzeit mit einem Kurzabonnement zukommen zu lassen. Bestellabschnitt: Seite 31.

14 Zu Gast. Weltumspannend arbeiten. 15 Glaube. Einführung in das MarkusEvangelium. 29 Kultur. Musik steht für sich allein. 22 Impressum.


2 Meinung KOMMENTARE

5. Februar 2015

Menschenmacher

Schuldebatte Soll man „integrationsunwillige“ Schüler und Eltern bestrafen können? Die Tatsache, dass darüber vor allem Landespolitiker streiten, die heuer eine Wahl zu schlagen haben, lässt erwarten, dass wenig Sinnvolles herauskommt. Und die Art und Weise, wie das geschieht, lässt befürchten, dass eine an sich wichtige Sache auf der Strecke bleibt. Denn natürlich muss man darauf reagieren können, wenn sich zum Beispiel Eltern nicht für die Schule interessieren und zu keinen Gesprächen kommen. Nur: Das ist an sich unabhängig von ihrer Herkunft. Zudem wird es auch Probleme geben, die sich mit einer Strafandrohung nicht lösen lassen. Eine differenzierte Diskussion, die flexible Lösungen in den Blick nimmt, wäre gut. Aber: Gibt’s dafür im Wahljahr eine Chance? HEINZ NIEDERLEITNER

Man hätte meinen können, sie wäre überwunden: die Zeit, in der man meinte, so gut wie alles machen zu können. Künstlich produziert man, was die Natur nicht wunschgerecht liefert. Doch recht warm ist es den Menschen in der Welt des Künstlichen nicht geworden. Man schätzt neu das Natürliche: beim Essen, bei den Matratzen, beim Reisen. Ausgerechnet beim Menschen kommt nun das Machen erst richtig in Gang. Der einst derb und lieblos anmutende Ausdruck des „Kindermachens“ ist jetzt ganz wörtlich zu verstehen. Die Natur liefert das „Material“. Das Machen übernehmen Professionisten. Das Wegmachen übrigens auch. Wer das nicht gut findet, riskiert, als gestrig zu gelten. Doch man muss die Entwicklungen weit nach vorne denken: wie es diesen Menschen einmal gehen wird. Ob es nicht

SUSANNE HUBER

doch Spuren hinterlässt – ganz tief im Inneren – wenn die tiefstmögliche Nähe übersprungen wurde? Soll man es wirklich ersetzen, dieses Stückchen Beziehung, dieses Wunder zwischen Frau und Mann – wie groß oder kümmerlich es auch sei? Braucht es nicht dieses Erbgut der Seele: Nicht bloß Wunschkind, sondern Kind aus Liebe bin ich? Es ist nicht aufzuhalten, da kann man nichts machen – sagen die Macher.

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: SR. MELANIE WOLFERS SDS, SEELSORGERIN, AUTORIN

Reich an Leben

Erst nachdenken, dann einkaufen.

Sr. Melanie Wolfers begleitet KirchenZeitungs-Leser/innen durch die Fastenzeit 2015. MATTHÄUS FELLINGER

©STEFAN WEIGAND

Die Verschwendung von Lebensmitteln nimmt weltweit stetig zu. Sowohl im privaten Bereich als auch in der Gastronomie und im Handel werden allein in Österreich Hunderttausende Tonnen an Lebensmittel weggeworfen. Papst Franziskus hat erst kürzlich das inakzeptable Ausmaß an Lebensmittelverschwendung angeprangert. Seiner Forderung, das System, wie Nahrungsmittel produziert und verteilt werden, grundlegend zu überdenken, kann nur beigepflichtet werden. Es mangelt an gerechter Verteilung und es mangelt auch oft daran, dass Lebensmittel nicht mehr wertgeschätzt werden – vor allem in den reichen Industriestaaten, wo immer alles jederzeit verfügbar ist. Also: Erst nachdenken, dann einkaufen und Essen nicht achtlos wegwerfen.

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Rede mit 20 Leuten in Flensburg. Eine oder einer davon könnte katholisch sein, vier Evangelische werden darunter sein. Die Gegend, in die Melanie Wolfers 1971 hineingeboren wurde, ist alles andere als religiös durchfärbt. Ihre Eltern hatten in Tansania gelebt, der Vater war dort Arzt. Das älteste der vier Geschwister wurde noch dort geboren. Melanie ist die „Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch in der Wirklichkeit Gottes steht. Ich möchte helfen, dass jeder Mensch auf diese Wirklichkeit aufmerksam wird – weil das das Leben reich macht.“ SR. MELANIE WOLFERS

Jüngste. Daheim gab es immer wieder Besuch aus der weiten Welt. Freunde der Eltern von damals. Überzeugende Männer und Frauen, so erlebte es Melanie. Einen weiten Blick auf die Welt haben sie mitgebracht. Theologie statt Flöte. Eigentlich hätte Melanie Querflötistin werden wollen. Sie war ziemlich gut. Doch nach einer Schulteroperation ging das nicht mehr. Jahre hat es gebraucht, bis sie wieder ohne inneren Schmerz zuhören konnte, wenn jemand spielte. Dann studierte sie Theologie – mit Leidenschaft. An der Hochschulgemeinde in München hatte sie ihre erste Stelle als Seelsorgerin. Und sie war auf der Suche, wo sie den Glauben mit anderen leben könnte. So fand sie 2003 zu den Salvatorianerinnen in Österreich. „Salvator“– der heilende Jesus ist für die Schwestern Programm. „In der Begegnung mit Jesus sind wir eingeladen, mehr Mensch zu werden“, umreißt Wolfers die Richtung. Im IMpulsLEBEN-Zentrum Wien tut sie dies mit jungen Leuten. Und sie schreibt. Inzwischen ist sie eine der bekanntesten geistlichen Autorinnen im deutschen Sprachraum. „Ich lebe nicht aus dem Verzicht, sondern der Verzicht lässt mich leben“, meint sie zu ihrer Entscheidung für ein eheloses Leben. Ehelos bedeutet nicht beziehungslos. Freundschaft, sagt sie, ist uns ein hoher Wert.


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Im Gespräch 3

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150 Österreicherinnen und Österreicher treiben derzeit die Gründung einer alternativen Bank voran

Hier hat das Gemeinwohl Kredit Was haben Toni Innauer, Freda MeissnerBlau, Stephan Schulmeister, Christine BauerJelinek, Andreas Gutmann von Sonnentor und der Gmundner Andreas Grein gemeinsam? – Sie engagieren sich für die Gründung einer „Bank für Gemeinwohl“, die der Realwirtschaft und dem Gemeinwohl dient. Ernst Gansinger

Andreas Grein hat das Konzept dieser Bank und den Stand der Gründungsschritte am 29. Jänner in einem übervollen Pfarrsaal der evangelischen Gemeinde in Gallneukirchen vorgestellt. Es braucht eine Good Bank. Als 2008 Banken wegen notleidender Kredite ins Trudeln kamen, wurde die Gründung von Bad Banks diskutiert und es wurden auch welche errichtet. Chris­tian Felber begann damals, die Idee einer Good Bank zu forcieren und Menschen dafür zu gewinnen. Ende des Jahres 2014 konnte nun die Genossenschaft ins Firmenbuch eingetragen werden, die Eigentümerin der Bank werden soll. Noch vor dem heurigen Sommer soll, sobald sechs Millionen Euro Genossenschafts-Kapital gesichert sind, bei der Finanzmarktaufsicht ein Konzessionsantrag gestellt werden. Die Bank will zu Jahresbeginn 2016 starten. Die Gründer/ innen rechnen mit 40.000 Genossenschafter/ innen und 15 Mil­lionen Euro Startkapital. Bald schon soll österreichweit zum Genossenschafts-Beitritt eingeladen werden.

Wirtschaftsthemen sind in. Wirtschaftliche Themen haben seit der Bankenkrise erhöhte Aufmerksamkeit. Dass 130 Menschen zur Info-Veranstaltung über die Bank für Gemeinwohl nach Gallneukirchen gekommen sind, zeigt dies. Aber auch die vielen Aktivitäten gegen TTIP im Land und die steigende Unzufriedenheit über die noch immer nicht transparenten Verhandlungen zum Abkommen zwischen den USA und der EU belegen es. So meinte EU-Abgeordneter Univ.Prof.­ Josef Weidenholzer bei einem Pressegespräch in Linz, TTIP sollte ausgesetzt und die Verhandlungen transparent von vorne begonnen werden. Bei einer internationalen ökumenischen Tagung des Cardijn-Vereins in Linz wurde die Schulden- und Entschuldungsfrage debattiert. Mit Blick auf die hohe Verschuldung von Staaten und darauf, mit welcher Vehemenz die Geberstaaten Schulden eintreiben, stellte die Tagung fest: „Die Forderung, Schulden müssten um jeden Preis bezahlt werden, ist unmenschlich, aber auch ökonomisch unsinnig ... Bei dem Satz ‚Die Griechen sind an die Gesetze gebunden, sie müssen zahlen‘, ist christlicher Widerstand nötig.“ Weg vom Kasino-Kapitalismus. Die Bank für Gemeinwohl soll sich auf die ­ureigensten Bank-Aufgaben beschränken und sich nicht am Kasino-Kapitalismus beteiligen. Sie soll also da sein für Sparer/innen, Kreditnehmer/innen und für den Zahlungsverkehr. Die Kreditvergabe muss den Gemeinwohl-Charakter des finanzierten Projektes beachten.

Realwirtschaft, Gemeinwohl – dafür sollen sich die Banken engagieren.

Fotolia/kalafoto

Zur Sache Die Bank für Gemeinwohl Spekulationsfrei. „Uns treibt die Vision einer Bank an, die für einen Wandel steht.“ – So ist auf der Internetseite der kommenden Bank für Gemeinwohl zu lesen (www.mitgruenden.at). Und der Text setzt fort: „Profit ist nicht mehr der einzige Faktor, an dem Erfolg gemessen wird. Wir wollen den Faktor ‚Geld‘ spekulationsfrei und regional für das Gemeinwohl einspannen. Mit der zukünftigen Bank für Gemeinwohl nehmen die Österreicherinnen und Österreicher ihr Geld in die eigenen Hände – viele Schwesterprojekte in ganz Europa haben bereits vorgezeigt, wie es gehen kann.“ Sicherheit. Bei der Infoveranstaltung in Gallneukirchen, zu der unter anderem das Evangelische und Katholische Bildungswerk sowie die ATTACRegionalgruppe eingeladen haben, drehten sich die Fragen aus dem Publikum vor allem um Zinsen, Kreditvergabe und Sicher­heit. Andreas Grein stellte dar, dass sich die Bank an den Marktzinsen orientieren wird, dass Kreditvergaben einem demokratischen, zivilgesellschaftlichen Prozess unterliegen und dass die Bank die üblichen Sicherheiten erfüllen muss. Darüber hinaus untersage sich die Bank der Teilnahme an riskanten Spekulationsgeschäften, was die Sicherheit der Spareinlagen hebe. Dienendes Werkzeug. „Ich möchte, dass Geld zu einem dienenden Werkzeug für ein ­gutes Leben, für das Gemeinwohl wird“, sagt Christian Felber, der Gründer der Bank. Jede/r sei eingeladen mitzumachen.


4 Oberösterreich

5. Februar 2015

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Region Steyr: Pfarrangehörige, Familien, Seelsorger/innen und Freunde freuen sich mit neuen Leiter/innen für Wort-Gottes-Feiern

Der Herr Pfarrer steht dahinter Mit einem Festgottesdienst in Steyr-St. Ulrich feierten sie einen Abschluss und Anfang zugleich: 22 Frauen und Männer aus den Dekanaten Molln, Steyr und Weyer beginnen nach einjähriger Ausbildung ihren Dienst als Leiter/in für Wort-Gottes-Feiern. Josef Wallner

Die organisatorische Seite ist ganz nüchtern. In den Gesprächen über die kirchliche Zukunft im Dekanat Steyr haben sich Priester, Seelsorger/innen und P ­farrgemeinderäte – alle, die daran teilnahmen – dafür ausgesprochen, dass die liturgischen Feiern in den einzelnen Pfarren trotz Priestermangel gesichert werden sollen. In der Folge wurde Anita Aigner, Pastoralassistentin im Dekanat Steyr, beauftragt, einen Kurs für Leiter/innen von Wort-Gottes-Feiern abzuhalten. Sie hat ein sehr umfangreiches Programm mit Klausurtagen und Probepredigten zusammengestellt. Bereichernde Ausbildung. Ob Universitätsassistent, Reinigungskraft, Lehrerin, Landwirt, Elektrotechniker – um nur einige Berufe zu nennen –, alle Kursteilnehmer/ innen zogen am selben Strang. 18 von ihnen waren aus dem Dekanat Steyr. „Obwohl der Kurs wirklich anstrengend war, habe ich mich immer schon auf das nächste Treffen gefreut, auf die Gemeinschaft und auf das Neue, das wir stets gelernt haben“, sagt Anne-

P. Adam Raczynski CR, Dechant von Steyr und Pfarrer von Gleink, überreicht Maria Ragl am 27. Jänner das Abschluss-Dekret. Maria Ragl ist auch Pfarrgemeinderats-Obfrau in Steyr-Gleink. dekanat steyr

marie Singer aus Schiedlberg. In ihrer Pfarre Schiedlberg gab es bislang noch keine Leiter für Wort-Gottes-Feiern. Pfarrer Franz Greil, der auf seinen 80. Geburtstag zugeht, wird weiterhin seinen Dienst versehen, aber er hat es begrüßt, dass drei Personen aus der Pfarre an der Ausbildung teilnahmen. „Der Herr Pfarrer steht sehr hinter uns. Bei der Pfarrge-

meinderats-Sitzung haben wir überlegt, wie wir nun Schritt für Schritt weitergehen“, sagt Singer. Hans Hauer, Kurat im Dekanat Steyr, ging in der Festpredigt auf die Bedeutung des Dienstes am Wort Gottes hin: „Eine Bibelstelle ist nicht etwas Gewesenes oder gar Verwestes, sondern sie will heute, hier und jetzt wirksam sein und Zukunft eröffnen.“

Ordensgemeinschaften feierten den Ordenstag bei den Kreuzschwestern in Linz

Die Sorgen der Orden

Bischof Ludwig Schwarz am Ordenstag.

PRIVAT

200 Ordensfrauen und -männer trafen sich beim „Tag des geweihten Lebens“ am 1. Februar. Mit dabei waren Bischof Ludwig Schwarz und Sr. Michaela Pfeiffer, Vorsitzende der Regionalkonferenz in der Diözese Linz. Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, erinnerte an Ordensschwestern in Tschechien, die im Jahr 1950 von Kommunisten vertrieben wurden und deren damals von der Politik unerwünschte Gemeinschaft trotz aller Schwierigkeiten überlebte. Sie wies auch auf unvergleichbare a­ ktuelle Sorgen der Ordensgemeinschaften hin.

„Verschiedene Zeitumstände, Strömungen in Gesellschaft und Kirche“ würden in Österreich im Gegensatz zum weltweiten Trend einen deutlichen Rückgang der Mitgliederzahlen und Niederlassungen bewirken. „Man erinnert sich an die Orden, wenn man Räume sucht, um Flüchtlinge unterzubringen. Sonst sind wir im politischen und medialen Bewusstsein nicht mehr präsent, vielleicht sogar störend“, so Sr. Beatrix ­Mayrhofer. Eine Musikgruppe der Ordensleute gestaltete die Vesper in der Kirche der Kreuzschwestern mit Bischof Ludwig Schwarz.


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Oberösterreich 5

5. Februar 2015

„Ich bin entsetzt!“ Ein Ankündigungs-Plakat für eine Disco, auf dem in großer Schrift „Ostblockschlampen“ steht, empört die Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl. Sie ist die Initiatorin von „Aktiv gegen Menschenhandel in Oberösterreich“. Sr. Maria Schlackl ist wegen der Gleichgültigkeit gegen menschenverachtende öffentliche Botschaften empört. „Ostblockschlampen“ heißen die DJs der Disco. Schlimm, dass sie sich so nennen, schlimm, dass damit Interesse geweckt werden will. Schlimm, dass Erwachsene damit junges Publikum locken wollen. Sr. Maria fragt: „Gibt es gar kein Gespür mehr für Menschenwürde? Nicht nur, dass die EU das Jahr 2015 zum Europäischen Jahr der Entwicklung erklärt hat – Motto: ‚Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft’. Auch Papst Franziskus mahnt mehrfach den Einsatz für Menschenwürde aller und entschiedenes Auftreten gegen Menschenhandel ein!“

Das allein aber ist nicht der Grund, warum sie auf die Barrikaden steigt: „Ist den Menschen, die mit einer derartigen Wortwahl werben, jegliches Gespür für würdevolles Menschsein und sinnvolles Leben abhanden gekommen?“, fragt sie und wendet sich mit der Bitte um klare Worte auch an die Politik, unter anderem an Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Die Entscheidung des Discobetreibers für diese Gruppe und die Plakatierung im öffentlichen Raum nähren Vorurteile und bestätigen falsche Bilder in den Köpfen von Oberösterreichern und Oberösterreicherinnen. „Es gibt weder einen Ostblock noch Schlampen!“ Sr. Maria fragt: „Kann sich ein Discobesitzer alles erlauben, um möglichst effizient zu sein in den Besucherzahlen? Und wenn, dann ist es ein Armutszeugnis für die Erwachsenenwelt, in der Jugendliche heranwachsen. Arbeiten wir gemeinsam an der

Sr. Maria Schlackl sds

SDS

Kultur einer frauensensiblen Sprache.“ Es brauche ein Aufbegehren und einen Bewusstseinsbildungsprozess zum Thema „Menschenwürde“.

Caritas bittet bei der Osthilfe-Sammlung um Unterstützung der Caritas-Arbeit in Weißrussland, Rumänien, Bosnien und Serbien

Ein Maria Stein im Brett für Kinder Maria Stein ist ein Tageszentrum der Caritas für Kinder in Petrosani, Diözese Alba Julia, Rumänien. Die Caritas OÖ und die Caritas Alba Julia sind seit über 20 Jahren Partnerinnen. Mit der Osthilfe-Sammlung (siehe Beilage) stützt die Caritas OÖ auch Maria Stein. Ernst Gansinger

Die vierjährige Andrea ist eines von 55 Kindern in Maria Stein, um die sich ein Team von sechs Mitarbeiter/nnen kümmert. Caritas Petrosani

Alexandru Kelemen, Leiter des Tageszentrums Maria Stein, das 55 Kindern vom Kindergartenalter bis zum 15. Lebensjahr Platz gibt, ist die ersten zwei Februar-Wochen in Oberösterreich. Er berichtet in Pfarren und Schulen von der Caritas-Arbeit in Rumänien, insbesondere natürlich von der sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern.

Kinder, Lehrer/innen und Eltern. Petrosani ist der Hauptort eines einst blühenden Kohlereviers in den Südkarpaten. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, viele Familien sind arm, oft sind die Kinder vernachlässigt. Die sozialpädagogische Arbeit in Maria Stein steht auf drei Beinen: Arbeit mit den Kindern, Austausch mit den Lehrer/innen der Kinder und Elternarbeit. Es geht darum, den Kindern eine gute Entwicklung zu ermöglichen. Ihre Familien sollen gefestigt werden, damit sie den Kindern eine gute Stütze sein können. Viele Kinder sind in der Schule weit hinten, weil ihre intellektuelle Entwicklung im Elternhaus vernachlässigt worden ist. Daher ist dem Team von Maria Stein auch die Arbeit mit den Eltern so wichtig. Monatlich gibt es Gespräche mit ihnen, sie werden zudem in Arbeiten für Maria Stein eingebunden: Spielplatz errichten, Geräte aufstellen, Blumengarten anlegen und pflegen ... „Die Eltern mitarbeiten zu sehen, ist für die Kinder ganz wichtig“, sagt Kelemen. Er nutzt seinen Aufenthalt in Oberösterreich auch dazu, allen, die die Caritas-Arbeit in Rumänien unterstützen, zu danken.


Die Kunst des Vergebens Warum ist Ihnen das Thema „Vergeben und versöhnen“ so wichtig?

Ihr Buch „Die Kraft des Vergebens“ ist in kürzester Zeit zum Bestseller geworden.

Melanie Wolfers: Seit 13 Jahren arbeite ich in der Seelsorge und leite derzeit das Projekt „IMpulsLEBEN“. Da bin ich viel im Gespräch mit jungen Leuten. Mir ging immer mehr auf, wie stark Menschen an Beziehungswunden leiden: sei es im Beruf, wenn jemand hintergangen oder gemobbt wird, sei es in einer Partnerschaft oder in der Kindheit, wo man Angriffen besonders schutzlos ausgeliefert ist. Tiefgreifende Kränkungen können uns regelrecht gefangen nehmen. Dann kreisen unsere Gedanken ständig um dieselbe Geschichte und negative Gefühle lasten schwer auf uns. Da habe ich mich gefragt: Wie lässt sich mit verletzenden Ereignissen so umgehen, dass die Wunden heilen? Wie kann eine alltägliche Versöhnungskultur aussehen?

Die Salvatorianerin Sr. Melanie Wolfers ist überzeugt: Unser Lebensglück hängt

Das Beziehungsleben ist also die verletzlichste Stelle im Menschen?

Wolfers: Ja, ich glaube, dass Beziehungs-Wunden zu den tiefsten Wunden unseres Lebens gehören. Auch Volksgruppen, Nationalitäten, Staaten sind unversöhnt. Ist es da auch so?

Wolfers: Wir Menschen stehen in der Gefahr, dass wir einen unverarbeiteten Schmerz bewusst oder unbewusst an andere weitergeben. Dies gilt auch gesellschaftlich: Die Geschichte von Staaten und Nationen zeigt, wie erlittenes Unrecht weitergegeben und so neues Leid verursacht wird. Die Frage ist: Wie finden verfeindete Volksgruppen oder Staaten aus der Spirale von erlittener Verletzung und rächender Gewalt heraus? Die Kraft des Vergebens liegt darin, dass die Täter-Opfer-Geschichte nicht fortgeschrieben wird. Ist das irgendwo gelungen?

Wolfers: Ich denke an Versöhnungskommissionen in Südafrika. Wichtig ist, dass es zur Begegnung zwischen Tätern und Opfern

entscheidend davon ab, ob wir vergeben können. Sr. Melanie Wolfers begleitet in der KirchenZeitung durch die Fastenzeit. Sie zeigt Schritte, wie wir Kränkungen überwinden und zur Versöhnung gelangen können. INTERVIEW: MATTHÄUS FELLINGER

kommt und dass diejenigen, die Gewalt ausgeübt haben, hören und sehen, was sie angerichtet haben. Ist Vergebung immer der Weg – oder darf nicht etwas auch unvergeben stehenbleiben?

Wolfers: Vergebung ist keine Pflicht! So wie auch niemand ein Recht darauf hat, dass ihm verziehen wird. Verzeihen ist ein Geschenk, ein freier Entschluss. Und darüber hinaus ein höchst sinnvoller Entschluss. Denn unser Lebensglück hängt entscheidend davon ab, ob wir vergeben können – sodass wir nicht dauernd im Streit mit unserer eigenen Vergangenheit leben. Zugleich liegt es nicht nur in unserer Hand, ob wir jemandem wirklich von Herzen verzeihen können. Aber wir können uns darum bemühen. Die entscheidende Frage ist: Breche ich auf in Richtung Vergebung, oder suhle ich mich lieber in meinen Rachegefühlen? Will ich mich an Versöhnung ausrichten, oder richte ich mich ohnehin ganz gern ein in meiner Opferrolle? Welche dieser Richtungen ich einschlage, dafür trage ich Verantwortung. Braucht es zum Versöhnen Hilfe – oder könnten sich Menschen da ruhig selbst mehr zutrauen?

Wolfers: Mir fällt auf, dass Leute oft nicht so genau wissen, wie Versöhnung gehen kann. Da finde ich es hilfreich, mit jemand im Gespräch zu sein – oder in einem Buch zu lesen,

was wichtige Aspekte und Schritte sind, die zu mehr innerem Frieden führen. Auch glaube ich: Je schwerer eine Verletzung ist, umso wichtiger ist es, mit jemandem im Gespräch zu sein, der mir hilft, meine Gefühle wahrzunehmen und den engen Blick, der sich oft einstellt, zu weiten. Wie sehen Sie Vergebung, wenn es um Missbrauch oder um Gewalttaten geht?

Wolfers: Zunächst möchte ich auf einen wichtigen Unterschied hinweisen: Wenn ich jemandem verzeihe, heißt dies nicht, dass ich Gerechtigkeitsforderungen aufgebe oder gerichtliche Schritte unterlasse. Vielmehr sind Untaten wie Missbrauch anzuzeigen, auch um potenzielle zukünftige Opfer zu schützen. Vergebung beinhaltet keinen Verzicht auf Gerechtigkeit! Eine andere Frage ist: Wie geht jemand in seinem Innern auf Dauer mit einem solch traumatischen Erlebnis um? Eine Trauma-Ambulanz in Berlin arbeitet mit Menschen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Sie empfiehlt: Mach deinen Seelenfrieden nicht abhängig vom Ausgang eines Gerichtsurteils. Allein schon deswegen, weil ein Gerichtsurteil den angerichteten Schaden nicht wieder gutmachen kann – wenn zum Beispiel jemand getötet wurde. Wer in seinem Herzen Vergebung finden kann, nimmt dem Schuldiger die Macht, die er immer noch über ihn


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Interview 7

5. Februar. 2015

Sr. Melanie Wolfers Dr. Melanie Wolfers SDS gehört der Gemeinschaft der Salvatorianerinnen in Österreich an. Sie stammt aus Flensburg in Norddeutschland. Die studierte Theologin und Philosophin promovierte in theologischer Ethik und arbeitete als Dozentin für Philosophie. Im Anschluss daran war sie als Studierenden-Seelsorgerin in München tätig, bevor sie 2004 in den Orden eintrat. Melanie Wolfers leitet IMpulsLEBEN, ein Projekt für junge Erwachsene, das im deutschen Sprachraum Angebote zu Spiritualität und Lebensorientierung macht. Sie ist Autorin. Ihr jüngstes Buch: Die Kraft des Vergebens. Wie wir Kränkungen überwinden und neu lebendig werden, Herder 2014, 5. Auflage. XX www.impulsleben.at, www.salvatorianerinnen.at, facebook.com/MelanieWolfersAutorin

ausübt, indem er ihn etwa mit Angst- oder Hassgefühlen erfüllt. Bischof Tutu, der in Südafrika jahrelang unschuldig inhaftiert gewesen ist, beschreibt eindrucksvoll, wie der Weg der Vergebung aus der Opferrolle herausführt und befähigt, das Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Gibt es für Sie eine Grenze des Vergebens?

Wolfers: Nein. Es gibt Frauen und Männer, die haben schier Unvorstellbares vergeben. Etwa, wenn Opfer des Holocaust ihren Tätern vergeben konnten. Es wohnt in manchen Menschen eine unglaubliche seelische Größe. Eine Kraft des Vergebens, in der die grenzenlose Güte Gottes hell aufleuchtet. Aber all das ist keine zu erfüllende Norm. Verzeihen ist ein ganz persönlicher, individueller Weg. Wenn ich an einem anderen schuldig geworden bin: Wie sieht es da mit Vergebung aus?

Wolfers: Wenn jemand spürt, dass er schuldig geworden ist, dann spricht dies für ein ­gutes Empfinden. Ja, begründete Schuldgefühle sind Zeichen von menschlicher und spiri­ tueller Gesundheit. Hier ist jemand sensibel für den Schaden, den er einem anderen zugefügt hat. Doch Schuld einzugestehen fällt schwer. Es ist mit Scham und Ernüchterung verbunden einzusehen: Auch ich bin ein Mensch, der versagt. Auch ich bin auf Barmherzigkeit anderer angewiesen. Niemand

Herder

kann sich selbst entschulden. Wir können nur um Entschuldigung bitten – und darauf hoffen, dass uns Vergebung geschenkt wird.

Wolfers: Letztens hat mir ein erfolgreicher Unternehmer gesagt: „Ich kann mir nicht verzeihen, dass ich meine Karriere so über meine Familie gestellt habe! Ich habe meine Kinder praktisch verloren.“ Der Glaube eröffnet hier einen neuen Horizont: Wir dürfen vertrauen auf Gottes Ja zu uns trotz unserer Schuld und Versäumnisse. Wir leben im Horizont unendlicher Liebe. Wer dies wirklich erfährt, wird sich selbst mehr bejahen können.

Wolfers: Das Sakrament der Versöhnung ist mir wichtig. Drei Perspektiven nehme ich dabei in den Blick. Zum einen: Wofür bin ich dankbar? Ist etwas heiler geworden? Wo bin ich ein Stück gereift? Als Zweites bringe ich meine Wunden vor Gott und bitte um Heilung. Und schließlich bekenne ich, wo ich schuldig geworden bin und um Vergebung bitte. Dass ich dies nicht nur innerlich vor Gott tue, sondern ins Gespräch mit einem Menschen bringe, erfahre ich als gut. Vergebung wird mir ja auch im Namen der Gemeinschaft zugesprochen. Gott vergibt mir nicht erst dann, wenn ich beichte. Doch die entscheidende Frage ist: Wo öffne ich mich seiner vergebenden Nähe? Die Beichte ist ein solcher Ort.

Die Kirche kennt die Beichte. Aber nimmt sie auch sonst Vergebung wichtig genug?

Was dürfen unsere Leser/innen von Ihnen in der Fastenzeit erwarten?

Wolfers: Beim Beichtsakrament steht der schuldig-gewordene Mensch im Mittelpunkt. Weniger im Blick ist, dass wir immer auch Verletzte sind und unter den Grenzen und der Schuld anderer leiden. Jesus hat uns so sehr ans Herz gelegt: „Vergebt einander.“ Doch wie das geht und wie unsere ­Beziehungswunden heilen können, ist zu wenig vermittelt worden. Und dabei ist unser Glaube doch eine durch und durch therapeutische Religion!

Wolfers: Beziehungen machen unser Leben reich, aber sie sind auch Quelle schmerzlicher Verletzungen. Wer zu verzeihen lernt, wandelt Wunden in neue Lebensmöglichkeiten. In der Serie werden wichtige Schritte auf dem Weg des Vergebens vorgestellt. Ich werde konkrete Anregungen geben und auf Stolpersteine aufmerksam machen. Ich hoffe, dass ich durch meine Beiträge die befreiende Kraft des Vergebens verdeutlichen und dazu ermutigen kann. Und dass deutlich wird, wie Gott dabei im Spiel ist und wie absolut lebensrelevant der Glaube in diesem Prozess ist.

Und wie ist es, wenn wir uns selbst nicht ver­ geben können?

Was bedeutet Ihnen die Beichte?


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Die Liebe segnen

momente Marchtrenk. Seit nunmehr 60 Jahren organisiert das Team des Katholischen Bildungswerks (KBW) Marchtrenk ein anspruchsvolles und vielfältiges Weiterbildungsprogramm. Das KBW hat mit den jeweiligen Mitarbeiter/innen mit 365 Veranstaltungen rund 24.325 Menschen in und um Marchtrenk erreicht. „Mit Dankbarkeit und Freude konnten wir daher am 17. Jänner 2015 unsere 60-JahrFeier begehen“, erklärt KBW-Leiterin Ulrike Mollnhuber im Namen des gesamten Teams (im Bild). In ihrer Ansprache hob Christine Dittlbacher (rechts) von der Diözesanstelle die Bedeutung des Bildungswerks für eine lebendige Pfarrgemeinde hervor. kbw Marchtrenk

Verliebt, verlobt, verheiratet. Der heilige Valentin bringt Romantik in den Liebesalltag. In vielen Pfarren Oberösterreichs gibt es am und rund um den Valentinstag (14. F­ ebruar) Segnungsfeiern. Der Fachausschuss Ehe und Familie der

5. Februar 2015

Pfarre Vorchdorf feiert etwa alle zwei Jahre einen Gottesdienst mit Paarsegnung mit 80 bis 100 Paaren. Es sind auch heuer wieder alle Paare eingeladen, die sich im Rahmen einer besonderen Feier die Zeit nehmen, über ihre Part-

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nerschaft nachzudenken und die Liebe besonders zu feiern. Die Segnung findet bereits am Sonntag, den 8. Febraur 2015, 19 Uhr in der Pfarrkirche Vorchdorf im Rahmen des Gottesdienstes statt. Bild: FotoliaContrastwerkstatt

Zum Jubiläum der Orgel gibt es heuer ein Festkonzert

Kallham feiert 300. Geburtstag der Orgel Kallham. Im Jahr 1715 baute der Passauer Orgelbaumeister Ignaz Egedacher jene Orgel, die bis heute in der Pfarrkirche Kalham bespielt wird. 1892 überstand sie einen großen Kirchenbrand. 2010 wurde sie letztmals renoviert. Heuer wird die Orgel 300 Jahre alt. Wie es im Terminfolder der Pfarre Kallham heißt, darf sich die Pfarrgemeinde „glücklich schätzen, ein Kunstwerk zu erleben, das so-

wohl baulich das Barock-Ensemble der Kirche vervollständigt als auch klanglich den Kirchenraum großartig erfüllen kann“. In Kalham gibt es einen „Verein zur Pflege der Kirchen- und Orgelmusik“. Obfrau ­ Birgit Detzlhofer weist auf die beiden Konzerte hin, die der Verein jährlich in der Pfarrkirche veranstaltet. Sie finden heuer am 8. März um 19 Uhr und als Festkonzert am 18. Oktober statt.

In Wallern wurde die Sanierung des Pfarrheims abgeschlossen

Ältestes Pfarrheim der Diözese renoviert Wallern. Ältere Gemeindemitglieder erzählen, dass Wallerns Pfarrheim das erste in der Diözese Linz war. 1951 wurde es gebaut, jetzt wurde eine umfangreiche Sanierung abgeschlossen. Die Diözese Linz, das Land Oberösterreich und die Marktgemeinde Wallern unterstützten das Projekt, dennoch musste die Pfarre einen Teil der Kosten selbst tragen. Unzählige Veranstaltungen verschiedener Gruppen in der Pfarre trugen zur Finanzierung bei. Der Höhepunkt war ein Benefiz­konzert des Kirchenchores.

Das Pfarrheim in Wallern wurde umfangreich renoviert und barrierefrei gemacht. PRIVAT


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5. Februar 2015

Aus Oberösterreichs Pfarren 9

Oberösterreichs Fußball-Kaplan Niko Tomic über die bevorstehende Priester-EM in St. Pölten

Fußballpriester Tomic: „Wollen Gruppenphase überleben“ Nach sieben Jahren Pause kehrt die FußballEM nach Österreich zurück. Allerdings dürfen nur Priester spielen, wenn 16 Länder-Teams um den EM-Titel rittern. Mit dabei ist der Welser Kaplan Niko Tomic, der ehrgeizige Ziele hat. Paul Stütz

Halleluja, Halleluja, Halleluja. Mit göttlichen Lobpreisungen beginnen Österreichs Fuß­ ballpriester jedes ihrer Spiele. Oft sind die­ se Rufe derzeit zu hören, denn für die be­ vorstehende Fußball-Priester-EM wird eifrig trainiert. Einmal im Jahr krönen die Kle­ riker ihren Europameister: Heuer kommt der Priesterkick in sein Heimatland – Ös­ terreich. Denn hier wurde der Bewerb im Jahr 2004 erfunden. Von 23. bis 27. Febru­ ar 2015 matchen sich Europas Fußballpries­ ter in St. Pölten. Montag bis Freitag wohl­ gemerkt, um die Sonntags-Seelsorge in den Pfarren nicht zu vernachlässigen. Letz­ tes Jahr gab es für das Team Austria bei

Begabter Fußballer. Niko Tomic übt auch im Winter auf der Pfarrwiese.

Niko Tomic. Der 37-Jährige ist Kaplan in Wels-Heilige Familie (Vogelweide). Für ihn ist Fußball ein wichtiger Ausgleich. KIZ/PS (2)

der EM in Weißrussland nur Rang zwölf. Für heuer rechnen sich die Priester-Kicker bessere Chancen aus: „Ich hoffe sehr, dass wir die Gruppenphase überleben und un­ ter die besten Acht kommen,“ sagt Niko To­ mic. Der 37-jährige Tomic ist Kaplan in der Pfarre Wels-Hl. Familie (Vogelweide) und Oberösterreichs Beitrag zur Priester-EM. EM-Seriensieger Polen habe eine deutlich jün­ gere Mannschaft, da könne Österreich kaum mithalten. Denn mit seinen 37 Jahren senkt Mittelfeldspieler Tomic den Alterschnitt des Priesterteams Österreich deutlich. Der aus einer bosnisch-kroatischen Familie stam­ mende Tomic ist ehrgeizig, sagt aber gleich­ zeitig: „Die Freundschaften stehen im Vor­ dergrund. Ich bete für ein gutes Turnier, aber nicht für den Sieg unserer Mannschaft. Das würde für mich nicht passen.“ Sechs Matches pro Tag. 16 Teams matchen sich heuer um den EM-Titel. Gekickt wird in der Halle mit fünf Feldspielern plus einem Tor­ mann, wobei ein Spiel eine halbe Stunde dau­ ert. „Es gibt pro Tag sechs Matches, das wird ganz schön anstrengend “, weiß Tomic. Jeden Tag kommen die EM-Teilnehmer in der Früh zusammen zum Gottesdienst, am Abend sin­ gen die Priester Volkslieder aus der Hei­­­mat. Die Begegnung mit Kollegen aus allen Län­ dern Europas und von anderen kirchlichen Traditionen hat große Bedeutung. „Wie die anderen Priester zu Hause leben, ist sehr in­ teressant zu erfahren“, meint Niko Tomic. Der junge Kaplan, Fan von Rapid Wien und FC Sevilla, spielt in seiner Pfarre einmal pro Woche mit Jugendlichen auf der Pfarrwiese. „Wir Priester müssen Sport und Bewegung machen, das ist ein sehr wichtiger Ausgleich in unserem Beruf“, betont er. Auch„Sportbischof“ Franz Lackner zeigt sich erfreut über die Fußball-Europameisterschaft der Priester. Die Tugenden des Sports – vor allem des Teamsports – wie Gemeinschafts­ sinn, Einsatzbereitschaft, Selbstdisziplin und Fairness seien „auch für unsere Glaubensge­ meinschaft sehr wichtig“, betont Lackner.

ZUR SACHe Priester-Fußball-EM Der „Verein – Team Austria der Priester und Pfarrer“ organisiert die Europameisterschaft ­heuer in St. Pölten in der Sportlan­ desschule vom 23. bis 27. Feb­ ruar. Priester aus 16 Ländern ki­ cken um den EM-Titel. Zu den Favoriten zählen Titelverteidi­ ger Polen sowie Portugal, Bos­ nien und Kroatien. Österreichs Priesterteam schaffte im ver­ gangenen Jahr den 12. Platz, will sich heuer deutlich stei­ gern.

Fußball im Vatikan Der Vatikan verfügt über eine Auswahlmannschaft ist aber weder Mitglied der FIFA noch der UEFA. Der Vatikan bestrei­ tet nur selten Länderspiele ge­ gen Teams anderer Länder und nimmt auch nicht an der Fußball-EM in St. Pölten teil. Die Fußballauswahl besteht hauptsächlich aus Einwoh­ nern Roms. Es gibt außerdem eine eigene Vatikan-FußballMeisterschaft. 16 Teams spie­ len alljährlich um den „Cle­ ricus Cup“. Bei dem im Jahr 2007 erstmals ausgetragenen Wettbewerb sind Mönche ei­ nes vatikanischen Klosters bzw. Absolventen der Priestersemi­ narschule des Vatikan spiel­ berechtigt. Es gelten strenge­ re Maßstäbe als im weltlichen Fußball: Wer sich zum Fluchen, von Gotteslästerungen gar nicht zu reden, hinreißen lässt, muss sofort in die Kabine.

Fußball in Händen von Franziskus. Der Papst gilt als Sportfan. REUTERS/Alexander Hassenstein


10 Thema

5. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Vertrauen aufbauen und reden. Immer wieder. Haftanstalten können Plätze der Radikalisierung sein. Bei den Attentätern von Paris war das der Fall. Laut Unter­ suchungen des Internationalen Zentrums für Studien zur Radikalisierung und politischen Gewalt (ICSR) stammen ein Fünftel der 20.000 ausländischen Kämpfer der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien und im Irak aus Westeuropa. 178 davon sind aus Österreich. Wie Radikalisierung in Gefängnissen vor sich geht und was man dagegen tun kann, darüber spricht Ramazan Demir, Religionslehrer und muslimischer Gefängnisseelsorger.

interview: susanne huber

An welchen Merkmalen erkennen Sie als Ge­ fängnisseelsorger der Justizanstalt Josefstadt in Wien, dass ein Häftling radikale Tendenzen hat?

Ramazan Demir: Das ist keine einfache Sache. Einen Menschen als radikal abzustempeln, weil er plötzlich fünfmal am Tag betet, er auf einmal fasten möchte oder er sich überraschend einen Bart wachsen lässt, ist unsinnig. Das sind Zeichen der Religiösität und nicht der Radikalität. Ich werde hellhörig, wenn bei meinen Einzelbetreuungen jemand plötzlich Ansichten vertritt, die nicht mehr im islamischen Bereich sind, z. B. wenn ein Insasse sagt, er will nach Syrien gehen, um gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Hier ist es wichtig, theologisch an die Sache ranzugehen und den Häftling über bestimmte Wortbedeutungen und Verse im Koran, die fehlgedeutet, falsch interpretiert und missbraucht wurden, aufzuklären. Die jungen Leute, die sich dem radikalen IS-Dschihadisten anschließen, sind ja meistens religiöse Analphabeten. Das heißt, der Gefängnisseelsorger spielt hier eine zentrale Rolle bei der Präventionsarbeit ... Ramazan Demir ist islamischer Religions­ pädagoge am Brigittenauer Gymnasium in Wien und seit fünf Jahren ehrenamtlicher islamischer Gefängnisseelsorger der Justizanstalt Josefstadt. Der gebürtige Ludwigshafener mit türkischem Migrationshintergrund kam vor sechs Jahren mit seiner Frau nach Wien. Der Imam engagiert sich seit vielen Jahren aktiv im interreligiösen Dialog, ist u. a. Vorstandsmitglied der Plattform für Interreligiöse Begegnungen, Generalsekretär der islamischen Seelsorge in Österreich und Bildungs­ beauftragter des Jugendrates der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. privat

Ramazan Demir: Die Mehrheit der H ­ äftlinge hat das Bedürfnis, regelmäßig mit einem Seel­ sorger zu sprechen. So ist es auch bei den mus­ limischen Insassen. Mehr als 95 Prozent von ihnen wollen ja unbedingt, dass der Imam sie besucht. Sie haben diverse ­Probleme, allgemeine und religiöse Fragen. Sie suchen nach dem Sinn des Lebens, brauchen Halt und meistens ist es die Religion, die ihnen diesen Halt gibt. Also wollen sie mehr darüber erfahren. Hier ist es ganz wesentlich, dass diese Aufgabe der Seelsorger übernimmt, der theologisches Wissen hat, und nicht ein Mitinsas-

se, der vielleicht radikal ist. Der Seelsorger ist die Vertrauensperson, bei der sich der Häftling ausspricht. Wir können die Betreuung zwar nicht auf eine Entradikalisierungsarbeit reduzieren, aber wir können viel dazu beitragen. Worauf kommt es da an?

Ramazan Demir: Notwendig ist, dass man mit der Mehrheit der Gefangenen, die ja Gott sei Dank nicht radikal ist, immer in Kontakt bleibt und die Minderheit der Radikalen versucht zu entradikalisieren – durch Vertrauen aufbauen, durch informieren, durch aufklären. Ignorieren oder sie in Einzelhaft zu sperren ist keine Lösung. Als Seelsorger besuche ich den Häftling immer wieder. Das ist ein Prozess. Nach und nach hört er zu, es kommen plötzlich Fragezeichen bei ihm auf und er fängt an, nachzudenken; das merkt man sofort. Und er freut sich bei jedem Besuch, dass sich jemand für ihn interessiert. Das ist der Schlüssel für die Entradikalisierung. Der Staat setzt jetzt aus Sicherheitsgründen den Extremismus betreffend u. a. auf zusätzliches professionelles geschultes Personal von außen in den Gefängnissen. Was halten Sie davon?

Ramazan Demir: Die Arbeit der Beamten, der Sozialarbeiter und Psychologen ist sehr wichtig, das ist gar keine Frage; aber in Sachen Religion werden sie von den muslimischen Häftlingen nicht akzeptiert, auch wenn sie Wissen über den Islam haben. Das zeigt die Praxis. Deswegen werden wir Seelsorger auch von Sozialarbeitern und Psychologen immer wieder herangezogen. Traurig ist nur, dass ich zu wenig Zeit habe, mich um die Häftlinge zu kümmern und ihnen zu helfen, da ich ja als


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

5. Februar 2015

Vor kurzem stand in Österreich erstmals ein mutmaßlicher Dschihadist vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen zu haben. Er plädiert auf nicht schuldig. reuters

Religionslehrer Vollzeit arbeite und meine Tätigkeit als Gefängnisseelsorger ehrenamtlich ausübe. Sowohl die Gespräche mit den Fachkräften als auch mit den Gefangenen, von denen ich hunderte Ansuchszettel auf meinem Schreibtisch liegen habe, kommen zu kurz. So geht es auch meinen muslimischen Seelsorgerkollegen. Es können also generell nur sehr wenige muslimische Häftlinge betreut werden ...

Ramazan Demir: Das ist die große Problematik. Wir haben in Österreich insgesamt 8700 Gefängnisinsassen, davon sind 1700 Muslime. Ihnen stehen leider nur 46 ehrenamtliche muslimische Gefängnisseelsorger zur Verfügung. Unser Budget ist sehr klein. Ich persönlich bin einmal in der Woche für zwei, drei Stunden in Josefstadt. Da leite ich zum einen den Gottesdienst – wir haben dort zu unserer großen Freude eine hauseigene Moschee. Zum anderen führe ich noch zwei Einzelgespräche. Insgesamt habe ich dann 37 Häftlinge von 250 Insassen in einer Woche betreut. Wir hoffen für die Zukunft, dass wir mehr finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite bekommen, um auch besser gegen Radikalisierung arbeiten zu können. Fließt das Thema Radikalisierung und IS auch in ihren islamischen Religionsunterricht ein?

Ramazan Demir: Natürlich. Und wenn ich den Schülern erkläre, der Islam ist Frieden, ist Hingabe an Gott, dann leiste ich als Religionslehrer auch Entradikalisierungsarbeit. Vorrangiges Ziel ist natürlich, den Islam richtig zu erklären. Und wenn ich das tue, dann kann keiner mehr radikal sein. Der Koran ist

wie die Thora und die Bibel ein Buch der Liebe chen haben. Oft stecken Probleme in der Faund nicht des Hasses. Ein Gebot des Islam ist, milie oder im Freundeskreis dahinter. Viele dass wir die Meinungen anderer respektieren sind frustriert, fühlen sich ausgegrenzt. Diese müssen. Grausame Attentate wie in Paris sind Leute wollen aber irgendetwas schaffen, wolniemals zu rechtfertigen und zutiefst zu ver- len Abenteuer, wollen Anerkennung von anurteilen. Im islamischen Religionsunterricht deren. Und wenn da Gehirnwäsche mit ihund bei den Pre- „Wir können die seelsorgerische Betreuung in den Gefängnissen zwar nicht auf d i g t e n eine Entradikalisierungsarbeit reduzieren, aber wir können viel dazu beitragen.“ und Betreuungen im Gefängnis geht es auch um nen betrieben wird, sind sie empfänglicher ethische Wertevermittlung, um Geduld, um für radikale Gedanken. Die meisten von ihRespekt dem anderen gegenüber. nen sind, wie schon gesagt, religiöse Analphabeten und wissen nicht, worauf sie sich einlassen. Es wird ihnen suggeriert, sie sind Sie haben gesagt, es ist nicht leicht, radikale die Guten und die anderen sind die Bösen. ­Tendenzen bei Häftlingen zu erkennen. Wie ist das bei Jugendlichen in der Schule?

Ramazan Demir: Auch da ist es schwierig, sowohl für Lehrer, Eltern als auch Mitschüler. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Eine Lehrerin sah bei einem Schüler, dass er eine Kette mit einem Schwert um den Hals trug. Sie hat das sofort bei der Direktion gemeldet, weil sie dachte, sie hat einen IS-Anhänger identifiziert. Ich habe dann erklärt, dass dieses Schwert die Aleviten tragen, diese in der Türkei leben und wie die Schiiten keine Anhänger der IS sind. Manchmal wollen Schüler nur provozieren, auffallen oder cool sein und sagen etwas, ohne zu überlegen. Da ist es ganz wesentlich, dass Vertrauenspersonen offen und ernsthaft mit ihnen über die Thematik sprechen. Warum, denken Sie, sind junge Leute so anfällig für die radikalen Gedanken der IS?

Ramazan Demir: Bei den meisten ist es Hoffnungslosigkeit, Perspektivenlosigkeit, weil sie keine Arbeit finden oder die Schule abgebro-

Die Angst vor dem Islam in Europa steigt, auch in der österreichischen Gesellschaft. R ­ adikale ­Islamisten werden ja häufig mit gläubigen ­Muslimen in einen Topf geworfen. Wie kann hier Bewusstseinsbildung geleistet werden?

Ramazan Demir: Zunächst ist wichtig zu betonen, dass von 600.000 Muslimen in Österreich 99 Prozent friedlich sind und sich von der Terrorgruppe IS distanzieren. E ­ inige wenige sind radikal, bis dato gingen 178 Leute von Österreich aus nach Syrien. Natürlich ist jeder Einzelne einer zu viel. Ich glaube Angst kann abgebaut werden, wenn wir unsere Nachbarn kennenlernen, wenn wir anklopfen und sie einmal auf einen Kaffee einladen. Dann sehen wir, der andere ist ja ganz normal. Das ist der Schlüssel für ein friedliches Miteinander. Es sind viele Vorurteile und Missverständnisse da, seitens der Muslime, aber auch seitens der nicht-muslimischen Bevölkerung. Diese können nur durch Dialog beseitigt werden.


12 Panorama stenogramm n Ludwig Zack verstorben. Kolping Österreich trauert um Ehrenpräses Ludwig Zack, der vergangene Woche nach kurzer, schwerer Krankheit, wenige Tage nach seinem 81. Geburtstag, ­verstorben ist. In seiner Ära als Bundespräses (1969 bis 2006) und später als Ehrenpräses schaffte Kolping Österreich den Sprung vom Handwerker- und Gesellenverein zum modernen christlichen Sozialverband. Zahlreiche Projekte wurden unter Zacks Ägide verwirklicht: Die Errichtung und Sanierung von Kolpinghäusern sowie die Schaffung von Häusern und Einrichtungen u. a. für Menschen mit Behin­ derungen, Frauen und Kinder in Not, Menschen in extremen Lebenssituationen und ältere und pflegebedürftige Menschen.

Ludwig Zacks Arbeit galt unter anderem jungen Menschen auf der Suche nach einer Wohnmöglichkeit. Kolping Österreich

Entwicklungshilfe. Der Weltdachverband der katholischen Entwicklungshilfeorganisationen (CIDSE) feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An einer internationalen CIDSE-­ Konferenz nahmen jüngst der zuständige österreichische Referatsbischof Ludwig Schwarz sowie Heinz Hödl von der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklungshilfe und Mission teil. Hödl ist seit dem Vorjahr ehrenamtlicher Präsident von CIDSE. Seit dem Start von CIDSE hat sich die Entwicklungsarbeit ­verändert. Standen zunächst ­Hilfe und Nothilfe im Zentrum, geht es jetzt mehr um die A ­ rbeit als Interessenvertreter der Notleidenden und um Kampagnenarbeit. Unter anderem die Anwaltschaftsarbeit will CIDSE verstärken.

5. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Erste Pegida-Demonstration in Österreich

Kirchen sehen Pegida in Österreich kritisch Österreichs erste Pegida-Demonstration, die am Montag in Wien stattgefunden hat, wurde von Kirchen- und Religionsvertretern kritisch kommentiert: „Pegida dient dem Hass, nicht dem Frieden“, hieß es seitens der „Plattform Christen und Muslime“. „Hinter Pegida steckt ein anti-muslimisches, anti-solidarisches, angstschürendes Gedankengut, das dem Zusammenleben nachhaltig schadet“, sagte Matthias Kreuzriegler, Vorsitzender der Katholischen Jugend Österreich. Gerda

Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion, rief dazu auf, sich kritisch mit den Schlagworten von Pegida auseinanderzusetzen. Katholikinnen, evangelische Frauen, Musliminnen, Jüdinnen und Buddhistinnen haben sich gemeinsam von den Pegida-Protesten distanziert. Und Hansjörg Lein, evangelischer Superintendent aus Wien, sagte: „Lassen wir uns nicht täuschen oder gar vereinnahmen von Wölfen im ‚patriotischen‘ Schafspelz.“

Nach Rücktritt von Bischof Egon Kapellari

Heinrich Schnuderl verwaltet Diözese Graz Das Grazer Domkapitel hat nach dem Rücktritt von Bischof Egon Kapellari den bisherigen Generalvikar Heinrich Schnuderl zum Diözesanadministrator gewählt. Dieser leitet die Diözese bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs. Schnuderl bezeichnete es als „schon sehr verwunderlich“, dass der Vatikan vier Jahre nach Kapellaris erstem Rücktrittsgesuch noch keinen Nachfolger genannt hat. Er selbst forderte in Interviews eine Neuausrichtung der Seelsorge. Die Kirche müsse missionarisch werden. In der Frage einer Zulassung wiederverheirateter Geschiedener sprach er sich für die Möglichkeit eines „Neustarts für Gläubige“ aus.

Hochschul-Sparpläne der Industriellen­ vereinigung regen auf. Tungsten/Wikipedia

Heinrich Schnuderl (71) ist für eine erneute Lektüre des Zweiten Vatikanums. Gerd Neuhold/Diöz.

Kritik an Bildungsplan der Industriellen

ORF-Schweigeminute an Karfreitag ist rechtens

„Ganze Fakultäten zuzusperren, die einer tief humanistischen Bildung entsprechen, ist bildungspolitischer Unfug!“, empört sich Astrid Ebenberger, Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbands, über die Bildungspläne der Industriellenvereinigung (IV). Diese sehen unter anderem vor, vermeintliche Doppelgleisig­ keiten an den Unis abzubauen: „Wir brauchen nicht an jeder Universität jedes Fach. Wenn jemand Theologie studieren will, soll er in Wien studieren“, ­wurde IV-Präsident Georg Kapsch in Medien zitiert. Auch die von der IV gewünschte Integration der Pädagogischen Hochschule in die Unis kritisierte Ebenberger.

Nun ist die Laizisten-Initiative „Religion ist Privatsache“ auch beim Höchstgericht mit ihrem Anliegen gescheitert, die Schweigeminute im ORF am Karfreitag zur Todesstunde Jesu zu verbieten. Der Verfassungsgerichtshof gab sowohl dem Bundeskommunikationssenat als auch der ­Medienbehörde „KommAustria“ recht, die befunden hatten, die Schweigeminute verstoße nicht gegen das Neutralitäts- und Objektivitätsgebot. Darüber ­hinaus befanden die Richter, Religions­ freiheit beinhalte zwar den Schutz vor Übergriffen einer Religionsgemeinschaft, nicht aber die Freiheit vor jeder Konfrontation mit religiösen Auffassungen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

5. Februar 2015

Die Bedrohung durch Boko Haram in Nigeria und über die Grenzen des Landes hinaus sei massiv, sagt Bischof Oliver Dashe Doeme.

kirche in not

Der Westen soll Boko Haram stoppen Bischof Oliver Dashe Doeme von M ­ aiduguri, dessen Diözese im Nordosten Nigerias am meisten durch Boko Haram gelitten hat, ­fordert den Westen zum Eingreifen auf. Er dringt auf die Entsendung von Truppen, um die Extremisten wirksam zu bekämpfen und ihr Vorrücken zu stoppen. Der nigerianischen Armee sprach der Bischof in einem ­Gespräch mit „Kirche in Not“ die entsprechende Kompetenz ab: Sie sei geschwächt durch „Inkompetenz, Korruption und eine Infiltrierung durch Boko Haram in den ­eigenen Reihen“. Eine westliche Militär-

intervention sei die einzige praktikable Option im Kampf gegen Boko Haram, das sich jetzt mit dem Islamischen Staat verbündet habe. Die jüngsten Angriffe auf das strategisch bedeutsame Baga hätten gezeigt, dass Boko Haram eine Bedrohung über die Grenzen Nigerias hinaus darstelle. Anhänger würden auch in Niger, im Tschad, in Kamerun und Libyen rekrutiert, wies Dashe Doeme hin. Der Bischof befürwortet eine Intervention nach dem Vorbild jener durch französische Truppen im Jahr 2013, als Islamisten aus Teilen Malis vertrieben wurden.

Vatikan: Gerüchte über die Schweizergarde

Appell: Finanzierung von Terroristen beenden

Italienische und Schweizer Medien spekulieren, dass Papst Franziskus mit der Doppelstruktur Gendarmerie-Schweizergarde nicht zufrieden ist und Veränderungen durchsetzen möchte. Sogar von einem kompletten Aus für die Garde ist die Rede. Stattdessen wolle sich der Pontifex lieber auf die gut ausgebildete Gendarmerie des Vatikan verlassen. Anlass der Spekulationen ist, dass der Papst noch keinen Nachfolger für den Ende des Vorjahrs abgesetzten Kommandanten Daniel Anrig ernannt hat. Laut der Presseagentur ANSA wünscht sich Franziskus jedenfalls eine weniger militärische und mehr menschlichere Garde.

Katholische und orthodoxe Patriarchen haben bei einem Ökumene-Gipfel im L ­ ibanon ein Ende der Finanzierung von T ­ erroristen gefordert und ein Schließen der Grenzen vorgeschlagen, um so die Bewegungsfreiheit der Dschihadisten zu unterbinden. Wie die Nachrichtenagentur CNS am Donnerstag vergangener Woche berichtete, appellierten die Kirchenführer an Staats- und Regierungschefs auch für die Schaffung eines palästinensischen Staates mit der Hauptstadt in Ost-Jerusalem, basierend auf einem langjährigen Vorschlag ­ für eine Zwei-Staaten-Lösung für die israelisch-palästinensische Krise.

Im Laufe von fünf Jahren seien in Dashe ­Doemes Diözese Maiduguri 50 Kirchen und Kapellen zerstört, mehr als 200 Kirchen verlassen worden. Er berichtete, 1000 seiner Gläubigen seien getötet worden, viele von ihnen durch Islamisten, weil sie nicht konvertieren wollten. Seit 2009 seien fast 70.000 der 125.000 Katholiken der Diözese geflohen. Die Hoffnung gibt der Bischof jedoch nicht auf, denn „viele unserer Leute sind zurück­ gekehrt, nachdem das Gebiet, in dem sie lebten, durch nigerianische Soldaten zurückgewonnen wurde.“

weltkirche Gegen Menschenhandel. Der Vatikan ruft für den 8. Februar zum ersten Welttag gegen Menschenhandel auf. An dem Gedenktag sollen Gebete und Besinnungstexte auf das Problem des Menschenhandels h ­ inweisen. Der Protest gegen den Menschenhandel ist eines der ­zentralen Themen im Pontifikat von Papst Franziskus. Sterbehilfe. In der aktuellen Sterbehilfe-Debatte erneuerten die deutschen Bischöfe ihren Ruf nach einem Verbot sämtlicher organisierter Formen der Beihilfe zum Suizid. n Der deutsche Altbundespräsi­ dent Richard von Weizsäcker ist am 31. Jänner im Alter von 94 Jah­ ren gestorben. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nannte von Weizsäcker den „Bundespräsident der deutschen Einheit“. reuters


14 Zu Gast

5. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Kein Recht auf gute Arbeit: Textilarbeiterinnen in Kambodscha fordern mehr Lohn. Nicht um besser, sondern um überhaupt leben zu können. Die Regierung hält mit Waffen dagegen. ATH THORN, C.CADWU

Ein Verein in Linz will gleiche Rechte für alle Arbeitnehmer/innen dieser Welt

Mein Kollege in Kambodscha Arbeitende Menschen haben Rechte. Doch in vielen Ländern werden Arbeitnehmer/innen ausgebeutet. Der Verein „weltumspannend arbeiten“ hilft ihnen, sich selbst zu helfen. CHRISTINE GRÜLL

Wenn Eva Prenninger-Pusch und Sepp WallStrasser von ihren Projekten erzählen, sprühen sie vor Energie. Mit dem Verein „weltumspannend arbeiten“ setzen sie sich dafür ein, dass Arbeitnehmer/innen erfahren, unter welchen Bedingungen ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern arbeiten. Der persönliche Kontakt. „In Kambodscha wurden Textilarbeiterinnen und -arbeiter getötet, weil sie für einen gerechten Lohn gestreikt haben“, sagt Eva Prenninger-Pusch, Projektleiterin bei „weltumspannend arbeiten“ mit Sitz in Linz. Sie hat im vergangenen Herbst mit Ath Thorn, dem Präsidenten der unabhängigen Textilarbeiter/innengewerkschaft Kambodschas, eine Vortragsreise durch die Bundesländer gemacht. Er hat von Frauen berichtet, die bei der Arbeit einfach umfallen – aus Hunger oder weil die Luft in den Fabrikshallen so schlecht ist. „Wenn jemand aus diesem Land das selbst erzählt, ruft das im Publikum ein anderes Bewusstsein hervor“, sagt Eva Prenninger-Pusch. Aus diesem Grund organisiert „weltumspannend arbeiten“ Begegnungsreisen, zum Beispiel nach Moldawien. Im derzeit ärmsten Land Europas konnte der Verein eine Gewerkschaftsschule nach österreichischem Muster für Arbeitnehmer/innen aufbauen. „Das ist anstrengend,

aber nachhaltig“, weiß Sepp Wall-Strasser, der viel unterwegs ist. Er ist Bildungssekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und Geschäftsführer des Vereins.

nisationen voneinander. Ein Netzwerk entsteht. Es verbindet Österreich, Rumänien, Bulgarien, Litauen, Polen und Brasilien miteinander.

Netzwerk für ein besseres Arbeitsleben. „Weltumspannend arbeiten“ wurde 1996 als entwicklungspolitischer Verein des ÖGB gegründet. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich. Neben den Reisen veranstaltet der Verein Vorträge und Workshops. Dabei erfährt das Publikum, wie es chinesischen Arbeiter/innen geht, unter welch furchtbaren Bedingungen auf südspanischen Obst- und Gemüseplantagen gearbeitet wird, oder was die „Klinik der Solidarität“ in Thessaloniki leistet. Hier werden Menschen, die durch die europäische Sparpolitik aus dem Gesundheitssystem gedrängt wurden, kostenlos behandelt. „weltumspannend arbeiten“ sammelt keine Spenden. Für die Klinik macht der Verein eine Ausnahme. Und dann gibt es noch einen Lehrgang: Mit „Global denken, global handeln!“ lernen Menschen aus Gewerkschaften, Betriebsräten und Nicht-Regierungs-Orga-

Das Bewusstsein schärfen. „Uns geht es darum, dass Arbeitnehmende aus verschiedenen Ländern einander begegnen“, sagt Sepp Wall-Strasser, „und es geht darum, Strukturen innerhalb von Gewerkschaft und Gesellschaft zu verändern.“ Dazu gehört, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Zusammenhänge in der internationalen Arbeitswelt zu schärfen. Eine Auszeichnung kann dabei helfen: Im vergangenen Jahr wurde „weltumspannend arbeiten“ der Solidaritätspreis der KirchenZeitung verliehen.

Einreichen bis 15. Februar! Schlagen Sie Personen und Gruppen für den Solidaritätspreis 2015 vor, deren Handeln Sie für wertvoll und nachahmenswert halten und die sich für eine solidarischere Welt einsetzen. Eva Prenninger und Sepp Wall-Strasser mit dem Solidaritätspreis 2014.

KIZ/FRANZ LITZLBAUER

 Info: www.solipreis.at, Tel. 0732/76 10-39 44.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

5. Februar 2015

Hinführung zum Markus-Evangelium

Dieser Mensch war Gottes Sohn In den bisherigen Teilen der Bibel-Reihe ging es um die Bibel, die Jesus kannte: das Alte Testament. Ein ganzes Jahr lang werden nun am Sonntag die Evangelien nach Markus verkündet. Dieser Teil der Bibel will uns Jesus selbst nahebringen. Eine kurze Einführung soll die besonderen Anliegen dieses Evangelisten eröffnen. Das Markus-Evangelium ist das älteste der vier Evangelien. Es wurde um 70 nach Christi Geburt aufgeschrieben. Der Autor ist uns nicht näher bekannt und tritt ganz hinter das Werk zurück. Er erzählt uns kaum etwas über sich selbst, sondern weist auf eine andere Autorität hin, nämlich auf Petrus. Genau genommen dreht sich in der ganzen Schrift aber alles um Jesus Christus, den Sohn Gottes, wie es gleich im allerersten Vers ausdrücklich heißt. Jesus Christus, Gottes Sohn. Der SohnGottes-Titel durchzieht das ganze Werk und erscheint an ganz zentralen Stellen, neben Mk 1,1 auch in 1,11; 3,11; 5,7; 9,7; 12,6; 14,61 und schließlich noch in 15,39 als eine Klammer zu 1,1.11: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“ Zu diesem Bekenntnis lädt Markus die Leserinnen und Leser seines Evangeliums ein. Und dieses Bekenntnis kommt nicht von Petrus oder einem anderen Jünger, sondern ausgerechnet von einem Heiden. Markus will damit in besonderer Weise die Nichtjuden zum Bekenntnis und zur Nachfolge motivieren. Reich-Gottes-Verkündigung. Eine große Rolle im Wirken Jesu spielt die Reich-GottesVerkündigung: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist da“ (so wörtlich in 1,15). Der Anbruch bzw. die direkte Nähe des Gottesreiches ist so zu verstehen, dass dieses Reich schon jetzt, im Wirken Jesu, präsent ist. Die Zukunft bestimmt die Gegenwart. Das in der

DIE BIBEL Serie: Teil 5 von 5 (Ende) Das Markusevangelium

DR. FRANZ KOGLER LEITER DES BIBELWERKS LINZ

Das Markus-Evangelium lenkt den Blick auf den Kreuzesschatten Jesu, der auf die Erde fällt. ALOIS LITZLBAUER

Zukunft Vollendete ist bereits in der Gegenwart anteilhaft erfahrbar, wie die Dämonenaustreibungen und Heilungswunder Jesu deutlich zeigen.

am Schluss das Programm für alle, die Jesus nachfolgen, genannt: Wer Jesus begegnen will, wird eingeladen, noch einmal ganz von vorne zu lesen zu beginnen und so nochmals Jesus zu folgen auf dem Weg von Galiläa bis nach Jerusalem und von dort erneut „zurück“ nach Galiläa.

Die menschliche Seite Jesu. Wenn Jesus für Markus zweifelsfrei der Sohn Gottes ist, so zeigt er zugleich – wie kein anderer – besonders die menschliche Seite Jesu. Das macht Jüngerschaft damals – und heute. Die das Markus-Evangelium so sympathisch – Jünger bilden somit eine schöne Klammer: und eröffnet für viele einen einladenden Am Beginn des Wirkens Jesu werden sie Zugang zu Jesus. Jesus berufen (1,16–20), im wirkt zunächst in Ga„Ändert euer Denken letzten Abschnitt des liläa (um den See Genund vertraut doch Evangeliums erhalten nesaret: Mk 1–9) und dieser guten Nachricht.“ sie einen Auftrag (16,7). im zweiten großen Teil Einerseits werden sie beMARKUS 1,15 dann in Jerusalem. Dort sonders ausgezeichnet, stirbt Jesus, und dort wird „nach drei Tagen“ andererseits sind sie unverständig und unvon seiner Auferweckung erzählt. fähig, die Bedeutung Jesu zu begreifen. Dieser Jünger-Unverstand lenkt den Blick auf Zurück an den Anfang. Mit der Erzählung das Kreuz: Echte Jüngerschaft umfasst das Bevom leeren Grab bringt Markus eine große kenntnis zum Gekreuzigten und hat – auch – Dynamik in sein Evangelium. Der mit einem mit der Kreuzesnachfolge zu tun. Was es mit weißen Gewand bekleidete junge Mann sagt dem Kreuz „wirklich“ auf sich hat, kann nur den Frauen, die den Leichnam Jesu suchen: begreifen, wer Jesus nachfolgt. Das ist die Ab„Er geht euch voraus nach Galiläa; dort wer- sicht des ganzen Evangeliums: Markus will det ihr ihn sehen“ (16,7). Damit wird ganz zur Nachfolge einladen und motivieren.


Sonntag 5. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 8. Februar 2015

Mein Auge schaut Gott Was hat er denn erwartet? Hat Ijob allen Ernstes erwartet, dass sein Leben lang alles so bleiben würde? Wohlstand, Ansehen, seine große Familie. Alles war ihm im Laufe der Jahre „genommen“ worden. Er fühlt sich betrogen um das, was er schon einmal hatte. Gottes Trost für Ijob besteht aber nicht darin, ihn von seinem Leid abzulenken. Und wenn‘s auch so aussieht, als ob Elend und Tod alles zerstören könnten – es ist nicht so! Ijob erkennt: Bis an den tiefsten Punkt meines Lebens bin ich von Gott umfangen. „Vom Hörensagen nur hatte ich dich vernommen, jetzt aber hat mein Auge dich geschaut.“ (Ijob 42,5)

1. Lesung Ijob 7,1–4.6–7 Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners? Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein Tagelöhner, der auf den Lohn wartet. So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe, und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage ich: Wann darf ich aufstehn? Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert. [...] Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, der Faden geht aus, sie schwinden dahin. Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist. Nie mehr schaut mein Auge Glück.

2. Lesung 1 Korinther 9,16–19.22–23 Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Auftrag, der mir anvertraut wurde. Was ist nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium unentgeltlich verkünde und so auf mein Recht verzichte. Da ich also von niemand abhängig war, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. [...]

Den Schwachen wurde ich ein Schwacher, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben.

Evangelium Markus 1,29–39 Sie verließen die Synagoge und gingen zusammen mit Jakobus und Johannes gleich in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie sorgte für sie. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.


Wort zum Sonntag

Ijob mitten im Fasching Der Fasching erreicht bald seinen Höhepunkt. Viele Menschen besuchen Bälle, Faschings­ kränzchen, tragen Masken, genießen Faschings­ krapfen und Sekt. Freude gehört zum Wesen des christlichen Lebens. Auch wenn die Faschings­ freude eine andere ist als die alles ­übersteigende Freude über die Erlösung. Die Bibel berichtet viel davon und führt uns in solche Freude ein. Aber in genau derselben Bibel finden wir einen Mann, der total verzweifelt und enttäuscht ist. Dieser Mann ist der alttestamentliche Ijob. Er verliert sein ganzes Hab und Gut, seine Frau und seine zehn Kinder, er wird krank. Kein Wunder, dass er verzweifelt ist, dass er mit Gott hadert: „Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht die Tage ­eines Menschen die eines Tagelöhners? Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt.“ (Ijob 7,1–2a) „Nie mehr schaut mein Auge das Glück.“ (Ijob 7,7b)

table / photocase.de

W

end dich nicht ab, erbarm dich meiner angstvollen Seele.

Lass die Flut, die Tiefe mich nicht verschlingen, erbarm dich meiner aufständischen Seele.

Ijobs Bilder und Ausdrücke aus ­seiner Zeit und Lebenswelt – wir hören sie, und gleichzeitig sind auch wir immer wieder mit Sterben, Tod und verschiedenen Schicksalsschlägen kon­ frontiert – auch mitten im Fasching. Das macht nachdenklich und plötzlich merken wir, dass wir viele Fragen haben: Warum mussten die eine oder der andere sterben? Warum musste dies oder das gerade ihnen passieren? Warum sterben Menschen, die noch ihr ­Leben vor sich haben und andere, die keine Kraft mehr haben zu leben, müssen weiter leiden? Warum sterben so viele Unschuldige, warum ist das Böse in der Welt überhaupt so stark? Wir sind immer wieder mit dem Schicksal des Ijob in der heutigen Zeit konfrontiert. Wir toben und wüten, finden aber keine zu­ friedenstellenden Antworten. Was bleibt, sind ­viele offene Fragen und das Vertrauen. Ein ­Vertrauen, das stärker ist als alle Fragezeichen. Dieses Vertrauen gibt uns wieder Mut und ­verbindet uns untrennbar mit Gott.

Zum Weiterdenken Nicht die Schicksalsschläge, das Böse und das Negative bestimmen unser Leben. Die untrenn­ bare Verbindung mit Gott gibt uns Kraft und Mut, weitere Schritte im Leben zu tun.

Lass den Mund des Grabes nicht über mir zugehen. Wend dich nicht ab, erbarm dich

Gabriel Kozuch ist Pfarrer in Andau und Gols

meiner haltlosen Seele.

und geistlicher Assistent der kfb /

Lass dich jetzt finden, Liebe,

Katholische Frauenbewegung und

wend dich nicht ab.

bewegung der Diözese Eisenstadt.

der KMB / Katholische Männer­ Den Autor erreichen Sie unter

huub oosterhuis, aus: gebete und meditationen zum abschied.

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben AUFGETISCHT Schafkäse-Ravioli mit Salbei Teig: 400 g Mehl, 3 Eigelb, 1 Ei, 2 EL Olivenöl, 1 Prise Meersalz. Aus den Zutaten einen festen Nudelteig kneten, in einer Klarsichtfolie 1 Stunde kühl rasten lassen. Füllung: 1 Handvoll Salbeiblätter, 1 EL Butter, 1 Knoblauchzehe, 200 g Schaffrischkäse, Muskatnuss nach Geschmack, Salz, Pfeffer, Eiweiß zum Bestreichen. Zubereitung: Salbeiblätter hacken, in Butter anschwitzen, Knoblauchzehe dazupressen, alles leicht abkühlen lassen. Schafskäse in eine Schüssel füllen, Salbeimischung dazugeben, gut vermengen und mit Gewürzen abschmecken. Nudelteig in zwei Hälften teilen, zu dünnen Platten auswalken. Die Füllung nussgroß in regelmäßigen Abständen auf eine Teigplatte aufbringen, Zwischenräume mit Eiweiß bestreichen, mit der zweiten Teigplatte abdecken, rundum andrücken und Ravioli ausradeln oder ausstechen. In heißem Wasser 3 bis 4 Minuten ziehen lassen, in gebräunter Butter schwenken und mit frischem Salbei anrichten.

In 80 Gewürzen um die Welt, Erwin Kotányi, Brandstätter-Verlag, Wien 2011.

Der Salbei. Entlang der Nordküste des Mittelmeers findet man mit Salbei eines der wichtigsten Küchenkräuter überhaupt. Insbesondere in der Provence und in Norditalien wird er in unzähligen Rezepten eingesetzt. Salbei war das „heilige Kraut“ der alten Römer, im Mittelalter sprach man ihm universelle Heilkräfte zu und er ist bis heute in allen Klostergärten zu finden.

5. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Dummen machen immer die gleichen Fehler, die Klugen immer neue

Fehler sind menschlich Jeder macht Fehler. Meist sind sie nur ärgerlich, haben aber keine schlimmen Konsequenzen. Und trotzdem macht die Angst vor Fehlern Stress. Ein Grund mehr, sich mit dem Thema einmal genauer zu befassen, meint die Mediatorin Sandra Thaler. BRIGITTA HASCH

Ob man sich davor fürchtet, Fehler zu machen, oder die Sache eher gelassen sieht, das wird schon in der Kindheit trainiert. „Wer strenge Eltern hatte, die jeden Fehler gleich bestraft haben, wird auch als Erwachsener eher ängstlich sein und danach trachten, eben keine Fehler zu begehen“, erklärt Sandra Thaler. Waren Fehler gestattet, konnte man einiges ausprobieren. Reagierten die Eltern tolerant, ist es sehr wahrscheinlich, dass man sich auch als Erwachsener mehr zutraut und mutiger ist. Diese Erziehungsmuster prägen gleichzeitig die eigene Toleranz – mit den anderen und mit sich selbst. Wer selbst Angst vor Fehlern hat, gesteht auch der Umwelt kaum Fehler zu und antwortet sofort mit Konsequenzen und Kritik. Was man dabei als richtig erachtet, bewegt sich in einem sehr engen Rahmen. Alles, was darüber hinausgeht, ist falsch. Was sind eigentlich Fehler? Der Begriff ist dehnbar, abgesehen von mathematischen oder grammatikalischen Vorgaben. Natürlich gibt es auch Berufe, wo Fehler fatale Folgen haben können. Man denke nur an Piloten oder Ärzte. „In diesen Bereichen ziehen Fehler zudem auch rechtliche Konsequenzen nach sich. Im privaten Bereich ist das doch anders“, unterscheidet die Expertin. Hier sind die Grenzen oft fließend. Manchmal werden Fehler nur von einer Seite als solche wahrgenommen. Der/Die andere meint es nicht so, ist sich des Fehlers nicht bewusst, löst aber doch eine Irritation beim Gegenüber aus. „Aber das Leben besteht nun auch einmal aus Fehlern. Sie machen Menschen interessant und liebenswert. Was wären Menschen ohne Fehler? Roboter!“ Umgang mit Fehlern. „Es macht keinen Sinn, dauernd darauf zu achten, nur keine Fehler zu machen. Diese Angst bremst“, ist Sandra Thaler überzeugt. Stattdessen sollte man bei sich selbst und den anderen öfter auf die Stärken und guten Eigenschaften schauen. „Leider sind aber viele Menschen

auf Unzulänglichkeiten geradezu fokussiert. Sie vergessen nichts, ziehen bei jeder Gelegenheit alte Verfehlungen aus dem Talon oder versuchen, ihre eigenen Schwächen mit denen der Mitmenschen zu überdecken.“ Die Expertin bezeichnet dies als „destruktive Verhaltensmuster“. Sandra Thaler nennt aber ebenso Grenzen, wo man Entgleisungen unbedingt ansprechen sollte: „Fehler, die Leid auslösen, muss man nicht hinnehmen.“ Und auch dort, wo Vereinbarungen ständig missachtet werden, ist eine klärende Aussprache notwendig. Nur um unbequeme Kritik zu vermeiden, sollte man aber nicht mit den eigenen Ansprüchen zurückstecken. „Wir sind alle Menschen mit Ecken und Kanten, wir sind nicht immer nur lieb und nett. Jeder hat seine Macken und wir müssen damit umgehen.“ Gleichzeitig warnt Sandra Thaler davor, fehlerhaftes Verhalten zu rasch zu pathologisieren: „Nicht jedes falsche Tun erfordert gleich eine Therapie.“ Motor für Veränderungen. Etwas nicht auf die Reihe zu bringen, zu langsam zu sein oder schlichtweg etwas zu vergessen – all das sind alltägliche und verzeihliche Fehler. Und oft lösen solche Fehler sogar positive Folgen aus. „Natürlich kann man aus Fehlern lernen“, sagt Sandra Thaler, „ohne Fehler im Leben entwickeln wir uns nicht weiter.“ Läuft etwas anders als geplant, ist man zunächst überrascht und sucht nach Handlungsalternativen. Man wird kreativ und entdeckt Neues. Fehler fördern das Lernen. Diese Erfahrung macht man schon in der Schule. Dinge, die immer glattlaufen, merkt man sich weniger gut als Beispiele, bei denen man sich schwertut. So etwas bleibt eher hängen, man legt sich sogar Strategien zurecht, wie man beim nächsten Mal diese Fehler vermeidet. Die Natur macht‘s vor. Die Evolution, das dauernde Sich-aneinander-Anpassen und die gemeinsame Entwicklung ist auf Fehler regelrecht angewiesen. Die Systeme müs-

Mag. Sandra Thaler, Coach und Mediatorin, Thaler und Partner, Hörsching, OÖ.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

5. Februar 2015

Hoppala. Da ist wohl ein Fehler passiert. Nach einer kurzen Schreckphase sollte man gelassen reagieren: entschuldigen, wieder gutmachen und einfach beim nächsten Mal besser aufpassen. pathdoc – fotolia

sen immer wieder auf Überraschungen, Abweichungen sowie Andersartigkeit reagieren und werden dadurch neu gefordert. Kann ein System nicht mit Fehlern umgehen, wird es ­irgendwann aussterben. Fortschritt durch Fehler. Nicht nur einfache Eselsbrücken („Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich“), sondern auch tatsächlich geniale Erfindungen basieren auf Irrtümern. Alexander Fleming ließ eine speziell behandelte Bakterienkultur aus Versehen verschimmeln und entdeckte so das Penicillin. Christoph Kolumbus landete bei seinem Versuch, Indien über den Atlantik zu erreichen, in Amerika. Und auch die Post-it-Notizzettel entstanden durch einen Fehler. Der Chemiker Spencer Silver sollte eigentlich einen starken Klebstoff entwickeln; was unbeabsichtigt dabei herauskam, ist aus dem Büroalltag nicht mehr wegzudenken. Alles Beispiele für „nützliche Fehler“. Fehler im Beruf. Wie mit Fehlern umgegangen wird, ist auch Teil der Unternehmenskultur in Firmen. Manche kehren Irrtümer unter den Tisch, sind nicht lernfähig und verpassen so möglicherweise die wichtige Chance einer Kurskorrektur. Unternehmen sollten Fehler und Kritik vielmehr als Rückmeldung schätzen. Nur so passiert Entwicklung. Nichtsdestotrotz gilt es, beruflich Fehler möglichst zu vermeiden. Sandra Thaler rät hier vor allem dazu, sich immer gut zu informieren. „Der häufigste Grund, warum etwas schiefläuft, ist nämlich Zeitmangel und mangelnde Kommunikation“, ortet sie. Daraus entsteht Unwissen und in der Folge ein Nicht-Können oder Regelbrüche. Wer gut zuhört, im Zweifel nachfragt und sich vergewissert, dass alles verstanden wurde, kann eine Menge Fehler vermeiden.

Auch wer das Glück hat, in einem guten Team zu arbeiten, wird weniger Fehler machen, weil man sich gegenseitig unterstützt, nicht alleinlässt und auf Probleme schaut. Kritik, aber richtig. Jemanden auf Fehler aufmerksam machen, kann ein heikles Thema sein. „Man sollte dem Gegenüber prinzipiell sehr wertschätzend begegnen. Ganz besonders gilt das bei Kritik“, rät Sandra Thaler. Als Einleitung empfiehlt sie, die positiven Seiten anzusprechen: „Es läuft gut ...“ Dann kann man zur Kritik übergehen. Eine gute und bewährte Taktik ist es, Fragen zu stellen. „Damit kann man zum neuerlichen Nachdenken anregen. Der oder die andere entdeckt dann von sich aus, dass ein Fehler passiert ist.“ Diese Rhetorik-Technik nennt man Mäeutik oder Hebammenkunst: Wer selbstständig Antworten sucht, entwickelt automatisch eigene Lösungsansätze. Die gleiche Wirkung einer Selbstreflektion erzielt man mit einer wiederholten Aufforderung („Probier es noch einmal!“). Es gibt immer eine zweite Chance. Meist weiß man sehr gut, wenn man eine falsche Handlung gesetzt hat. Sich dafür zu entschuldigen, ist nicht nur höflich, sondern meist notwendig. Aber warum fällt das Zugeben eines Fehlers vielen Menschen so schwer? Weil man gleichzeitig sagt, dass man nicht perfekt ist und eine Schwäche zugibt. Das schmälert das eigene Selbstwertgefühl und bietet dem anderen vielleicht sogar eine Angriffsfläche. Aber: Wer Fehler macht und dazu steht, zeigt auch Größe. Mit einem optimistischen Blick in die Zukunft und der Aussicht auf eine zweite Chance sollte eine Entschuldigung zumindest leichterfallen. Ganz nach dem Motto: „Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weitergehen“.

notizzettel 40 Tage leichter leben Die Fastenzeit bewusst ­erleben – das ermöglicht der Fastenzeit-Stehkalender „40 Tage leichter leben“. Es geht nicht darum, ein paar Kilos abzunehmen und dafür die passenden Rezepte zu finden. ­Spirituelle Nahrung wollen die ­Impulse u.a. von Andrea Schwarz, P. Anselm Grün, Ruth Pfau, Pierre Stutz sein: sich mit sich selbst aussöhnen, vergessen können, verzeihen einüben ... Für jeden Tag gibt es einen Gedanken, der einen durch den Tag begleitet – auf dem Nachttischkästchen, im Vorzimmer oder am Küchentisch aufgestellt, bleiben die Impulse auch in hektischen Zeiten sichtbar. el XX 40 Tage leichter leben, Fastenzeitkalender, Herder Verlag, € 12,40.

Fastenzeit: Gelegenheit, in sich hineinzuhören. Herder


frag den schlaukopf Woher hat der Februar seinen Namen? Der zweite Monat im Jahr ist nach dem römischen Gott Februus benannt. Auf La­ tein heißt „februare“ reinigen. In dieser Zeit wurden bei den alten ­Römern Reinigungs- und Sühne­ opfer gebracht.

KK

Cindy, das Mädchen von der Straße Es war einmal ein kleines Mädchen. Es hieß Cindy und lebte in einem weit entfern­ ten Inselstaat, auf den Philippinen. In die­ sem Land gibt es sehr viele arme Menschen. Auch ­Cindys Eltern hatten kaum Geld für Essen und sie wohnten in einer schmutzigen Baracke. Sie kamen mit dieser Armut nicht zurecht, tranken viel Alkohol, nahmen Dro­ gen und kümmerten sich nicht um Cindy und ihre Geschwister. Bald trennten sich die Eltern. Die Mutter zog in die Hauptstadt Manila. Die drei Geschwis­ ter von Cindy ließ sie einfach zurück bei den Nachbarn. Nur das kleine Mädchen kam mit und hauste von nun an mit der ­Mutter in ei­ ner ärmlichen Hütte. Als sie drei ­Jahre alt war, holte sie der Vater wieder zu sich. Doch auch bei ihm hatte sie kein gutes Leben. Sie zogen mit einem Handkarren durch die Stra­ ßen Manilas, bettelten und stahlen. Cindy hatte oft großen Hunger und Durst. Immer wieder musste sie verdorbene Lebensmit­ tel essen und schmutziges Wasser trinken. Davon wurde sie schließlich sehr krank. Da holte die Mutter Cindy wieder zu sich. Sie sperrte das Mädchen ein und es hatte viel zu leiden. Erst als sie verletzt war und wieder ins Spital kam, hatte die kleine Cindy Glück. Jemand hatte Mitleid mit ihr und brachte sie in ein Kinderschutzzentrum. Dort nahmen sie die Ordensschwestern liebevoll auf und sie konnte ein neues Leben beginnen.

lach mit piepmatz „Sag mal, Heinz, warum spielst du denn jeden Tag sechs Stunden Trompete?“ – „Man muss nur wissen, was man will!“ – „Und was willst du?“ – „Die Wohnung nebenan!“ „Angeklagter, warum neh­ men Sie jetzt plötzlich Ihr Ge­ ständnis zurück?“ – „Mein An­ walt hat mich von meiner Unschuld überzeugt!“ „Schnell, Herr Wachtmeis­ ter, kommen Sie“, kreischt eine Stimme durch das Telefon des Polizeireviers. „Ja, was ist denn vorgefallen?“, will der Beam­ te wissen. „Bei mir ist eine Katze eingedrungen!“ – „Und deshalb machen Sie so einen Aufstand? Sind Sie noch bei Trost? Wer sind Sie denn überhaupt?“ – „Ich bin der Papagei von Meiers in der Bergstraße und die sind ins Theater gegangen!“

Eine wahre Geschichte. Cindy gibt es wirklich und ihre Geschichte ist kein Mär­ chen. Ihre ersten acht Lebensjahre waren so schrecklich, dass man es sich kaum vorstel­ len kann. Jetzt ist sie 21 Jahre alt und wird

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

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kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 5. Februar 2015

So wie dieses Mädchen lebte auch Cindy auf den Straßen Manilas. Sascha Burkard – Fotolia.com

bald ihren Abschluss zur Volksschullehre­ rin machen. Auf den Philippinen gibt es vie­ le Kinder wie Cindy, die unter gefährlichen Umständen auf der Straße leben müssen. Einige von ihnen haben Glück und kom­ men in das Laura-Vicuna-Kinderschutzzent­ rum der Don-Bosco-Schwestern. Dort führen sie ein normales Leben und besuchen eine Schule. Mit der Hilfe der Ordensschwestern können sie langsam ihre schwere Kindheit überwinden. Cindy sagt, dass sie dabei einen neuen Freund gefunden hat: Jesus. KIKI


5. Februar 2015 FOTOLIA/BLUESKYIMAGES

Tattoos und Piercings stehen bei der Ausstellung „Hautkontakt“ in Ansfelden im Mittelpunkt.

Wenn Familie unter die Haut geht macht er jedoch eine Ausnahme. Das Foto von Baris’ Tattoo ist eines von vielen aus der Ausstellung „Hautkontakt“, die von 5. Februar bis 20. März in der Galerie im Gemeindeamt Ansfelden zu sehen ist.

Tattoos und Piercings sind Symbole der Positionierung in der Gesellschaft. Drei Jugendliche erzählen, was ihnen ihre Tätowierung bedeutet. PAUL STÜTZ

Ein kleiner Zwicker, mehr war es für Baris nicht. „Tattoo stechen tut nur ein wenig weh“, findet der 20-Jährige. Vor zweieinhalb Jahren ließ er sich während des Sommerurlaubs in der Türkei tätowieren. „Eine spontane Geschichte war das“, sagt er. Die linke Schulter zieren seither ein Halbmond und ein Stern, die Symbole der türkischen Nationalflagge. Darunter das Unendlichkeitszeichen. Es zeigt die Verbundenheit mit der Heimat seiner Eltern. „Ich fühle mich als Österreicher und als Türke. Ich bin beides.“ Das Tattoo ist bei Baris Ausdruck einer inneren Haltung. Überall herzeigen will er es nicht. Für eine Tattoo-Schau

cd-tipp

Haut erzählt viel. Organisiert hat die Fotoausstellung über Tätowierungen, Piercings und Nar-

Aus Liebe zur Türkei. Baris hat eine Stern-und-HalbmondTätowierung. VEREIN I.S.I.

aufgeschnappt

Wettbewerb für Song Contest Oberösterreichs Schüler/innen dürfen hinter die Kulissen des Eurovision Song Contests in Wien blicken. Mit einigem Glück könnte es sogar ein Zusammentreffen mit den Nachfolgern von Vorjahressiegerin Conchita Wurst geben. Bis zu 1500 Schüler/innen und Lehrer/innen haben die Chance, gratis im Vorfeld beim Song Contest 2015 dabei zu sein, und zwar bei der „Family Show“ in der Wiener Stadthalle am 20. Mai, drei Tage vor dem Finale in Wien. Voraussetzung ist die Qualifikation über einen Wettbewerb – organisiert von ORF Oberösterreich und dem Oö. Landesschulrat. Getreu dem Mot-

ben die Streetworkstelle Traun/ Ansfelden. „Die Oberfläche des Menschen birgt viel, was sich im ersten Eindruck nicht erschließt“, meint der Streetworker Stefan Leyerer. „Sie erzählt von Erfahrungen und Träumen – in Bildern, in Farben, in Narben.“ Diese Botschaften von Jugendlichen darzustellen und verstehbar zu machen, sei die Motivation zur Ausstellung gewesen, ergänzt seine Kollegin Viktoria Wimhofer: „Tätowierungen, Piercings und Narben sind gerade für Jugendliche Symbole einer Suche nach Identität, nach einer Positionierung in der Gesellschaft.“ Familie als Tattoo. Überrascht waren die beiden beim Zusammentragen der Fotos aus Streetworkstellen in ganz Oberösterreich über die Inhalte, die dabei abgehandelt werden: Das Thema „Familie“ tauchte am häufigsten auf. Und auch wenn der Satz: „Es hat mir einfach gefallen!“, oft

szene

to „Building Bridges“ („Brücken bauen“) sollen sich Schüler/innen aller Schultypen der fünften und zehnten Schulstufe kreativ mit diesem Thema auseinandersetzen. Anmeldungen mit kurzer Beschreibung der Projektidee: www.eyc-ooe.edugroup.at

als Begründung für ein tätowiertes Motiv oder ein Piercing genannt wird – zufällig entstehen die Hautveränderungen selten. So wie bei der 18-jährigen Jules, die den Satz „live for“ tätowiert hat und meint: „Man soll immer ein Ziel vor Augen haben, für etwas leben. Man sollte nie planlos und ziellos durchs Leben gehen.“ Oder wie bei dem 17-jährigen Mario, der sich den Schriftzug „family first“ unterhalb der rechten Schulter stechen ließ. „Wenn man sich etwas tätowieren lässt, dann sollte es auch lebenslange Gültigkeit besitzen. Denn ein Tattoo ist unvergänglich und kostet Überwindung.“ Doch längst nicht jeder will sein Tattoo für immer haben. Für Baris ist etwa klar, dass er sich seine Tätowierung einmal wieder weglasern lassen will. Denn ein gläubiger Muslim solle einmal ohne Tattoos sterben: „Damit der Körper rein ist und man den Segen von Gott hat.“

xx

setzung des Projekts „Smart Up Your Life“ statt. Jugendliche sind eingeladen, mit ihrem Smartphone Kurzfilme ho ne Kurzfilme zu den tp ar Sm m Mit de drehen. Themen „Ernähzu Ernährung rung“ und „Begegnung“ zu gestalten und diese bei einem Filmwettbewerb einzureichen. Als „Inspiration“ macht am 9. & 10. Feb. 2015 Smart Up Your Life im Moviemento in Linz ein Wanderkino Station. Beim Thema „Globales Lernen“ verfolgt das  Detailinfos zum Projekt finden sich unter: Welthaus Linz eigene Wege. Nach dem growww.smartupyourlife.at ßen Erfolg des Vorjahres findet 2015 eine Fort-


22 Anzeigen KLEINANZEIGEN RATZENBÖCK-REISEN 29. 3. – 2. 4. BLUMENRIVIERA 8. – 15. 4. ANDALUSIEN 17. – 24. 4. SÜD- & MITTELPORTUGAL 25. 4. – 2. 5. KANALINSELN 29. 4. – 3. 5. HOLLAND TULPENBLÜTE 16. – 22. 5. KORSIKA 2. – 5. 7. RHEIN in FLAMMEN 10. – 17. 7. BALTISCHE STAATEN 18. – 28. 7. NORDKAP 28. 7. – 6. 8. SÜDNORWEGEN 8. – 15. 8. SÜDSCHWEDEN 2. – 12. 9. SCHOTTLAND 16. – 25. 9. SÜDOSTEUROPA ALBANIEN 13. – 18. 10. INSEL ELBA Jahresprogramm mit 74 weiteren Reisen anfordern unter 07717/74 74. ratzenboeck-reisen@aon.at www.ratzenboeck-reisen.at VERKAUF Der Teppichdoktor. Reinigung und Reparatur von Teppichen. An- und Verkauf, kostenlose Abholung und Zustellung. Tel. 07252/912 50. www.derteppichdoktor.at

5. Februar 2015

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Jutta Kram. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

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Wie lange gehört mein Haus noch mir?

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Mit TeamTipp gemeinsam auf Skiurlaub 10 Mal 10.000 Euro für gemeinsamen Skiurlaub zu gewinnen

Die Österreichischen Lotterien haben im Vorjahr den TeamTipp als Spielteilnahmemöglichkeit für all jene eingeführt, die Wert auf ein gemeinsames Spielerlebnis legen. Jetzt bieten die Österreichischen Lotterien den Fans des Lotto-TeamTipps die Chance auf einen gemeinsamen Skiurlaub. Denn unter allen TeamTipps, die an zumindest einer der vier Ziehungen von Mittwoch, 28. Jänner bis Sonntag, 8. Februar 2015 teilnehmen, werden 10 Mal 10.000 Euro für gemeinsames Skifahren, für einen Skiurlaub im Team sozusagen, verlost. Den TeamTipp können Teams von zwei bis zehn Personen spielen. Dabei gilt: Es müssen mindestens so viele Tipps gespielt werden, wie es TeamMitglieder gibt. Auf dem Wettschein gibt es ein eigenes TeamTipp-Kästchen, das angekreuzt werden muss. Bei Abgabe des Wettscheines wird die Anzahl der TeamMitglieder bekannt gegeben. Für jedes TeamMitglied wird eine eigene Quittung ausgedruckt. Dies ist insofern von Bedeutung, weil im Gewinnfall die Quittung ein Inhaberpapier ist und der Gewinn dem Überbringer der Quittung ausbezahlt wird. 

TOTO

Ergebnisse 5. Runde 2015

X22 X21 111 121 X11 121

LOTTO

1: 0:0 2: 0:2 3: 0:1 4: 1:1 5: 0:+ ANGABEN OHNE GEWÄHR

So., 01. 02. 15: 3 5 23 28 30 45 Zz: 35 J O K E R: 9 0 9 3 0 1

HINWEISE  Armutskonferenz. Am 24. und 25. Februar findet im Bildungszentrum St. Virgil die Armutskonferenz statt. „Was wurde aus ...?“, zum Beispiel dem Privatkonkurs oder der Mindestsicherung. Solchen Fragen widmen sich die Arbeitskreise oder auch: „Was machen wir mit ...?“, etwa dem Grundeinkommen, der Umwelt.

 Südafrika – ein langer Weg. Im Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf bringt Betriebsratsvorsitzender Christian Stelzmüller einen Reisebericht über Südafrika aus gewerkschaftlicher Sicht.  Dienstag, 10. Februar, 19 Uhr.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

6 AUS 45

Mi., 28. 01. 15: 8 10 12 21 26 36 Zz: 43 J O K E R: 0 2 0 0 7 2

 Infos: office@armutskonferenz.at

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KirchenZeitung Diözese Linz

 Repair Café OTELO in Vöcklabruck. Am 7. Februar startet in der Alten Landesmusikschule in Vöcklabruck (gegenüber dem Bahnhof) ein Repair Café. Dies ist ein Netzwerk an ehrenamtlichen Reparatur-Experten, die ihr Wissen an andere Menschen weitergeben und zeigen, wie man einfache Reparaturen an Alltagsgegenständen durchfüh-

ren kann: kaputtes Gerät oder Bastelleidenschaft mitbringen, Kaffee trinken, plaudern, reparieren, Geräte auch einmal von innen kennenlernen, Dinge erhalten, statt sie wegzuwerfen.  Samstag, 7. Februar, 15 bis 18 Uhr.

 Benefiz-Kabarett. Lainer & Aigner spielen zu Gunsten der aktion leben oö das Kabarett „Frühling, Sommer, Ernst und Günther“ am Freitag, 13. März, um 20 Uhr im Centro Rohrbach, Akademiestraße 10.  Kartenvorverkauf in allen Raiffeisenbanken; VVK: € 18,– , erm.: € 16,–, Abendkassa: € 20,–.

Berichtigung „Kraftvoll“. In unserer jüngsten Ausgabe ist auf der Titelseite leider ein sinnverkehrender Fehler passiert. Natürlich sollte es heißen: „Neben dem Wasser ist Licht auch bei der Taufe ein kraftvolles Symbol.“ Durch eine Korrekturpanne hatte es „kraftloses Symbol“ geheißen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

5. Februar 2015

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Evangelii gaudium, Freude des Evangeluims, Lese- und Ref­ lexionsabend, Mi., 25. 2., 18 bis 20 Uhr, Ref.: Willi Seufer-Wasserthal.

Wikimedia Commons

Was Menschen aufleben lässt Elisabethinen – Linz. Den Themennachmittag zum Welttag der Kranken 2015 hat der Konvent der Elisabethinen unter das Motto „Was mich aufleben lässt und was mir Sinn gibt“ gestellt. Elisabeth Gruber, Vorstand des ViktorFrankl-Zentrums (Wien), spricht über Sinn als unerschöpfliche Lebensquelle (13.45 Uhr). Irmgard und Willibald Kogler laden die Besucher/innen zu einer geführten Klangmeditation: Klänge spüren, fühlen und lauschen, sich

berühren und Belastendes abfließen lassen ist das Ziel dieser Art von Besinnung (15.30 Uhr). Wie der Glaube Menschen durch das Sakrament der Krankensalbung berührt, zeigt Diakon Herbert Mitterlehner um 16.15 Uhr. Die Feier des Welttags der Kranken schließt um 17 Uhr mit einer Eucharistiefeier in der Elisabethkapelle. XX Mittwoch, 11. Februar 2015, Beginn um 13.30 Uhr, Festsaal der Elisabethinen, Linz, Eintritt frei.

Mit Schuld zurechtkommen Stift Kremsmünster. Viele Menschen haben Schuldgefühle. Im Rahmen von „Mehrwert Glaube“ ist der Wiener Psychiater Dr. Raphael Bonelli zu Gast und gibt Hilfen für den Umgang mit Schuldgefühlen: am Freitag, 6. Februar 2015 im Stift Kremsmünster: um 19 Uhr Eucharistiefeier und um 20 Uhr Vortrag im Wintersaal. Eintritt frei.

Grünau, Marienheim  07616/82 58 XX Dankbarkeit – die Zwillingsschwester der Freude, Do., 19. 2., 18 Uhr bis So., 22. 2., 12 Uhr, Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser. Kremsmünster, Subiaco  07583/52 88 In Gotts Nam – in Gottes Namen, Gemeinschaftswoche für Senior/innen, Mo., 23. 2., 18 Uhr bis Sa., 28. 2., 9 Uhr, Ltg.: Cilli Fürst. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Wenn Männer den Kopf verlieren, dem Buch Judit auf der Spur, Seminar, Di., 24. 2., 18 bis 20.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Fasten im Alltag – Fasten für Gesunde, ambulante Fastengruppe, Fr., 20. 2., So., 22. 2., Di., 24. 2.

und Do., 26. 2., jeweils von 18 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Helga Schneckenreither. Schlägl, Stift  07281/88 01-400 XX Besinnungstage für Frauen, Do., 19. 2., 16 Uhr bis So., 22. 2., 13 Uhr, Ltg.: Prior Mag. Lukas Dikany. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Wege des Verzeihens, So., 22. 2., 15 Uhr bis Di., 24. 2., 17 Uhr, Ltg.: Veronika Santer. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Gott geht meine Wege mit, Fastenbesinnung, Fr., 20. 2., 18 Uhr bis So., 22. 2., 13 Uhr, Begl.: Sr. Klara Diermaier und Sr. Edith Amesberger. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Entdecken, was gut tut, Familienaufstellungen, Fr., 20. 2., 19.30 Uhr bis So., 22. 2., 12.30 Uhr, Ref.: Maximilian Narbeshuber.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Aschermittwoch & Kunst, 18. Februar Linz, Ursulinenkirche. „Ich bin vergangen, du bist“ – Aschermittwoch mit Künstlerin Hannelore Demel-Lerchster, 20 Uhr (Installation in der Krypta).

Wikimedia Commons

Wels, St. Franziskus, „Passion und Auferstehung“ mit Robert Oltay, 19 Uhr, Texte von Franz Strasser.

Angebot der woche

Buona sera! Mit Impulsen von Papst Franziskus durch die Fastenzeit. Im Spätherbst 2013 veröffentlichte Papst Franziskus seine erste, von ihm allein geschriebene Enzyklika. Sie trägt die Überschrift „Evangelii Gaudium“ und handelt von der Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute.

Texte aus dieser Enzyklika, aber auch andere Worte von Papst Franziskus sowie Zitate aus der Bibel werden Sie auf dem Weg durch die Fastenzeit begleiten. Dazu finden sich Hinweise, wie Impulse, Texte und Gebete, welche als Exerzitien gestaltet werden können – allein oder in der Gruppe. Zu diesem Fastenbegleiter erhalten Sie einen kleinen Gebetsfolder „Hoffnungsworte“ gratis dazu.

Bibelwerk

XX Bestellen Sie das KiZ-Angebot der Woche zum Preis von € 4,50 (zuzüglich Versandspesen) im Behelfsdienst der Diözese Linz: Tel. 0732/76 10–38 13 oder E-Mail: behelfsdienst@dioezese-linz.at


24 Termine namenstag

5. Februar 2015

Linzer Bibelkurs An zahlreichen Orten finden derzeit Linzer Bibelkurse zu folgenden Themen statt:

Dorothea Reindl ist SelbA-Traine­ rin in Leonding. Privat

Dorothea (6. Februar) In meiner Kindheit war mir der Name Dorothea nicht so bewusst, da ich von allen, auch von meinen Lehrern, Dorli genannt wurde. Erst in meiner Jugendzeit erkannte ich, welch schönen Namen ich habe. Die Übersetzung – Geschenk Gottes – hat mir in vielen Situationen meines Lebens Mut gemacht. Meine Familie und Freunde nennen mich weiterhin Dorli, aber sie wissen, dass ich es gerne mag, wenn mein Name richtig ausgesprochen wird. Die hl. Dorothea war eine sehr mutige Frau. Sie hat die Liebe zu Jesus gelebt und ihren Glauben bekannt. In der Zeit der Christen­ verfolgung wurde sie gefoltert und schließlich geköpft. Ein Versprechen, das sie vor ihrem Tod einem Ungläubigen gegeben hat, Rosen und Äpfel vom Himmel zu schicken, ist laut Legende wahr geworden, sodass sich der Mann zu Gott bekehrte. Daher sind ihre Attribute Rosen und ein Obstkorb. Vielleicht sind deshalb Rosen meine Lieblingsblumen. Der 6. Februar ist für mich ein ­besonderer Tag. Meine Familie und einige Freunde gratulieren mir jedes Jahr zum Namenstag. Dorothea Reindl

„Weisungen, die dem Leben dienen. Das Buch Deuteronomium“. Wels-St. Franziskus, Pfarrheim, Do., 5. 2., Begl.: Markus Himmelbauer. Rutzenmoos, Evang. Museum, Mo., 9. 2., Begl.: Renate Hinterberger-Leidinger. Schlierbach, Spes-Haus, Mo., 9. 2., Begl.: Johannes Brandl. Munderfing, Pfarrsaal, Di., 10. 2., Begl.: Michaela Steidl. Wolfern, Pfarrheim, Di., 10. 2., Begl.: Ingrid Penner. Bad Hall, Pfarrheim, Do., 12. 2., Begl.: Johannes Brandl. „Gebete, die Halt geben. Das Buch der Psalmen“. Königswiesen, Pfarrheim, Mi., 11. 2., Begl.: Martin Zellinger. Stadtpfarre Urfahr, Pfarrsaal, Mi., 11. 2., Begl.: Rainer Haudum. Pupping, Franziskaner-Kloster, Mi., 11. 2., Begl.: Ingrid Penner. Ried i. I., Franziskushaus, Mi., 11. 2., Begl.: Judith Rachbauer. Lest b. F., Lester Hof, Do., 12. 2., Begl.: Martin Zellinger. Losenstein, Pfarrzentrum, Do., 12. 2., Begl.: Hans Hauer. Jeweils von 19 bis 21.30 Uhr.

freitag, 6. 2. 2015 XX Dorf a. d. P. Dorfer Ball, Motto: Let’s dance, Dorf.Saal, 20 Uhr. XX Ebensee. Unser 24. Ball, Benefiz­ veranstaltung, Motto: Western Time, Rathaussäle, 19.30 Uhr, Musik: Stoa­ beck. XX Kremsmünster. Psychologie der Schuldgefühle – zwischen Fremdbe­ schuldigung und Selbstmitleid, Vor­ trag, Stift, Wintersaal, 20 Uhr, Ref.: Dr. Raphael Bonelli. XX Lichtenberg. Pfarrball, Motto: Rock under the bell, Seelsorgezent­ rum, 20 Uhr, Musik: Duo Dynamit. XX Linz. Kinderwunsch unerfüllt, Ta­ gung und Podiumsdiskussion, Haus der Frau, 18.30 bis 21 Uhr, mit Priv.Doz. Dr. Omar Josef Shebl, Gunda Zegermacher, Dr. Gertraud Ladner, Mag. Martha Leeb, Mag. Brigitte Gruber-Aichberger und Univ.Prof. Dr. Franz Gruber. XX Pettenbach. Pfarrfasching, Mot­ to: Gaudienz in Rom mit Franzis­ Kuss, Pfarrzentrum, 20 Uhr, Musik: Melody Boy. XX Puchenau. Ikonenmalkurs, Pfarr­ heim, 13 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Dimitris

Papaioannou. XX Ried i. I. Märchenhafte Fa­ schingsparty, Motto: Schlümpfe, Prinzen und Heiterkeit, Riedberg­ Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX St. Marien. Frühling, Sommer, Ernst und Günther, Kabarett, Gast­ haus Templ, 19.30 Uhr, mit Günther Lainer und Ernst Aigner. XX Schärding. Kaiserschmarrn, Mu­ sikkabarett, Kubinsaal, 19.30 Uhr, mit Juliane Hiener und Christian Auer. XX Vöcklabruck. Lachen ist ge­

Lachen ist gesund! Treffen am Freitag, 6. Feb­ruar in Vöckla­ bruck. privat

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sund!, Treffen für Frauen aus aller Welt, Mutterhaus der Franziskane­ rinnen, 17 bis 20 Uhr. XX Walding. Zum Glück gibt’s uns zwei, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Kons. Martin und Paula Winter­ eder. XX Wels. Coffee to help, für Kinder in Rumänien, Stadtpfarre, 9 bis 12 Uhr, Gast: Alexandru Kelemen. XX Zell a. d. P. Kaba-Lesung, kaba­ rettistische Lesung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Lydia Neunhäuserer. samstag, 7. 2. 2015 XX Altenfelden. Genussabend für alle Paare: Ein besonderes Menü für Leib und Seele, Gasthaus Peinbauer, 19.30 Uhr, Ltg.: Birgit Detzlhofer. XX Gaspoltshofen. Bitte.Danke, Kabarett, Spielraum, 20.15 Uhr, mit Gery Seidl. XX Kremsmünster. Wozu Beichte? Aus dem Alltag eines Psychiaters, Vortrag, Stift, Wintersaal, 17 Uhr, Ref.: Dr. Raphael Bonelli. XX Linz, Guter Hirte. Heiligkeiten im musikalischen Gewand, Konzert, Wer­ ke von G. F. Händel, W. A. Mozart und M. Wahlmüller, Pfarre, 19 Uhr, mit dem Ensemble „Lentia nova“. XX Linz, St. Konrad. Maskenball, Motto: Piraten am Froschberg, Pfarr­ säle, 19.30 Uhr, Musik: VOICES and MUSIC. XX Linz, Vogelweide. Pfarrball, Motto: Ball der Sinne, JohannStrauss-Straße 20, 20 Uhr. XX Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach Maria Puch­ heim, Thema: Unterwegs auf den Landstraßen der Welt, Basilika, Ro­ senkranz, 14 Uhr, E ­ ucharistiefeier, 14.30 Uhr, Anbetung und Infor­ mation, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharis­tischem Segen, 16.30 Uhr, Gestaltung: Kreuzschwestern, Auto­ bus um 12.30 Uhr von der Herz-Je­ su-Kirche. XX St. Marien. Gugelhupfsonntag, Barackenkirche Nöstlbach, 17.45 bis 18 Uhr und 18.45 bis 19.15 Uhr. XX Steyr-Resthof. Pfarrball, Pfarr­ zentrum, 20 Uhr, Musik: Cabrio. sonntag, 8. 2. 2015 XX Buchkirchen. Familienfasching, Pfarrzentrum, 15 Uhr. XX Enns, St. Laurenz. Don ­Camillo und Peppone, Film, Großer Pfarr­ saal, 15 Uhr.

ausstellungen – basar – Konzerte – Theater – Vorträge XX Altenhof. This is the season, Live im Winter­ garten, Konzert, assista Altenhof, Fr., 13. 2., 19 Uhr, mit „Sir“ Oliver Mally und Martin Gassels­ berger. XX Braunau. Scoop – Blues Rock, Konzert, GUGG, Kulturhaus, Sa., 7. 2., 20 Uhr. XX Freistadt. Tauschbasar für Erstkommunion­ bekleidung, Mode Chalupar, Waaggasse 8, Sa., 7. 2., 8 bis 11 Uhr (Annahme: Fr., 6. 2., 9 bis 18 Uhr). XX Freistadt. Die Martha im Koffer, Theater, Salzhof, Sa., 7. 2., 15 Uhr.

XX Linz. Elisabeth Plank, Ausstellung, Arbeiten aus dem 30-jährigen Kunstschaffen, Ursulinen­ hof, Hochfoyer, Eröffnung: Do., 5. 2., 19 Uhr, Aus­ stellung: Fr., 6. 2. bis Sa., 28. 3. XX Linz. Puschnig-Gasselsberger-Quartett, Jazz­ loungekonzert, Neues Musiktheater, Black Box Lounge, Fr., 6. 2., 20 Uhr. XX Linz. Revierkämpfe in der Liebe, Vortragsrei­ he: Beziehungsfallen, Neues Rathaus, Festsaal, Mo., 9. 2., 19 Uhr, Ref.: Dipl.Psych. Berit Brock­ hausen.

XX Linz. Turm.Kunst, Ausstellung, Werke von Teilnehmer/innen der Kurse von Renate Moran, Wissensturm, Foyer-Erdgeschoß, Eröffnung: Di., 10. 2., 19 Uhr, Ausstellung: Mi., 11. 2. bis Fr., 13. 3., Mo. bis Fr. jeweils von 8 bis 18 Uhr. XX Linz. Invaliditätspension – wer kennt sich wirk­ lich aus?, Vortrag, Wissensturm, Seminarraum 07.05, Di., 10. 2., 19 Uhr, Veranstalter: EXIT-sozial. XX Linz. The Upper Austrian Jazz Orchestra meets Maria Joao, Konzert, Musiktheater, Mi., 11. 2., 19.30 Uhr.


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Termine 25

5. Februar 2015

Choralamt mit den St. Florianer Sängerknaben am Sonntag, 8. Februar im Stift St. Florian. Seyringer

XX Haag a. H. Einmal 80er Jahre und zurück, Abend mit Live-Musik, Berichten und Geschichten, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Christine Heigl. XX Kremsmünster. Schöpfungsmesse von J. Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Concerti und Sonatensätze von Corelli und Vivaldi, 10.30 Uhr, Violinen: Vanessa Peham und Klara Kramer, Orgel: Maria Solberger. XX Linz, Mariendom. Missa orbis factor von J. Janca, 10 Uhr, mit dem Chor des Diözesankonservatoriums, Ltg.: Andreas Peterl, Orgel: Heinrich Reknagel. XX Linz-Urfahr. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Riedegg. Sonntags-Vesper, Schloss, 17.30 Uhr. XX St. Florian. Choralamt, Stiftskirche, 10 Uhr, mit den St. Florianer Sängerknaben, Ltg.: Klaus Sonnleitner, Orgel: Andreas Etlinger. XX St. Marien. Gugelhupfsonntag, vor der Pfarrkirche, ab 9 Uhr. XX Schlägl. Musik für zwei Orgeln von G. Gabrieli und A. Trombetti, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Vorchdorf. Liebe ist mehr als ein Gefühl, Gottesdienst mit Paarsegnung, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Pfr. P. Mag. Tassilo Boxleitner. montag, 9. 2. 2015 XX Linz. Die Saitenwanderer, Konzert der Reihe: Junge Begegnungen, Elisabethinen, Festsaal, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Franziskus. Demokratie statt Konzernmacht – Frei handelsabkommen als Gefahr für Demokratie, Umwelt, soziale Sicherheit, Arbeitsrechte, Vortrag, 19.30 Uhr, Pfarrheim, Ref.: Heinz Mittermayr. XX Walding. Meditation, Pfarrheim, 17.30 bis 19 Uhr, Ltg.: Romana Kaiser. dienstag, 10. 2. 2015 XX Bachmanning. Wie geht „glauben“?, Vortrag, Feuerwehrhaus, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Josef Schwabeneder. XX Gampern. BürgerplauscherlPfarrfasching, Pfarrheim, 14 Uhr, Musik: Hans Rendl. XX Nettingsdorf. Südafrika – ein langer Weg, Reisebericht, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr, Ref.: Christian Stelzmüller.

mittwoch, 11. 2. 2015 XX Ampflwang. Der Zöllner Zachäus, Bibelrunde, Chorraum, 19.30 bis 22 Uhr, Ltg.: Mag. Dr. Johann Rauscher. XX Bad Ischl. Humor im Alltag, SinnQuell-Gesprächsnachmittag, Pfarrheim, 15 bis 17 Uhr, mit Isabella Laimer (Lachtrainerin). XX Ebensee. Pfarrfasching, Pfarrsaal, 14.30 Uhr, mit der Tirolerhäusl Schützenmusi und lustigen Einlagen von Dr. Jörg Zeppetzauer. XX Linz. Mit Jesus auf dem Weg nach Ostern – der Fastenzeitbegleiter, Buchpräsentation, Diözesanhaus, Kapuzinerstr. 84, 19 Uhr, mit Dr. Stefan Schlager. XX Peuerbach. Lachen ist ansteckend! – Impfen schützt!, Kaba-Lesung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Lydia Neunhäuserer. XX Steyr. Menschenbilder 2015, Bericht über ein Sozialprojekt der Caritas in Rumänien mit beeinträchtigten Kindern, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, Ref.: Alexandru Kelemen. XX Traberg. Tschechisch, Schnupperkurs, Pfarrheim St. Josef, 19.30 bis 21 Uhr, Ltg.: Markéta Kolesová. donnerstag, 12. 2. 2015 XX Linz. Du hast mir Raum geschaffen in der Bedrängnis – der Geistliche Hermann Kagerer – gezeichnet von Weltkrieg und NS-Zeit, Buchpräsentation, Priesterseminar, Harrachstr. 7, 17 Uhr.

XX Linz-Ebelsberg. Reisesüchtig – 30 Jahre Traumreisen, Vortrag, Volks­haus, 19.30 Uhr, mit Hannes Bohaumilitzky. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Wir lassen es knallen!, Schaumweinverkostung, Pfarrsaal (Keller), 18.30 bis 20 Uhr, mit Heinz Lehner. XX Linz, St. Konrad. ... und du füllst mir reichlich den Becher ..., Gottesdienst für Paare, Kirche, 19 Uhr, anschließend Agape. XX Nettingsdorf. Frauen-Treff, Treffpunkt mensch & arbeit, 9.30 bis 11 Uhr. XX Thalheim b. W. Magic moments, Zaubershow, Pfarrzentrum, 16 und 19.30 Uhr, mit Pfarrer Mag. Gert Smetanig. XX Timelkam. Was Paare trägt, Segensfeier mit anschließendem Vortrag für Paare, Pfarrsaal, 19 bis 22 Uhr, mit Bernhard Pfusterer, Kons. Martin und Paula Wintereder. freitag, 13. 2. 2015 XX Feldkirchen a. d. D. Heitere Lesung, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Hildegard Mair und den Wechselbassmusikanten. XX Linz-Pichling. Linzer Kirchen­ roas, Pfarrkirche St. Paul, 15 Uhr. XX Linz, St. Franziskus. Heiteres erlebt auf vielen Pilgerreisen, Vortrag, Kleiner Pfarrsaal, 17 Uhr, mit Dr. Ernst Janko. XX Pettenbach. Vorwiegend heiter, Kabarett, Pfarrzentrum, Benediktsaal, 20 Uhr, mit Walter Martetschläger. samstag, 14. 2. 2015 XX Seitenstetten. Operngala, Konzert, Werke von Rossini, Mozart und Bizet, Stift, Maturasaal, 19.30 Uhr, mit Christiane Döcker (Mezzosopran), Christoph Filler (Bariton) und Manfred Schiebel (Klavier).

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 8. Februar 2015 5. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ijob 7,1–4.6–7 L2: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Mk 1,29–39 Montag, 9. Februar 2015 L: Gen 1,1–19 Ev: Mk 6,53–56 Dienstag, 10. Februar 2015 Hl. Scholastika, Jungfrau. L: Gen 1,20 – 2,4a Ev: Mk 7,1–13 oder L: Hld 8,6–7 Ev: Lk 10,38–42 Mittwoch, 11. Februar 2015 Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes. Welttag der Kranken. L: Jes 66,10–14c Ev: Joh 2,1–11 L: Gen 2,4b–9.15–17 Ev: Mk 7,14–23 Donnerstag, 12. Feb. 2015 L: Gen 2,18–25 Ev: Mk 7,24–30 Freitag, 13. Februar 2015 L: Gen 3,1–8 Ev: Mk 7,31–37

sonntag, 15. 2. 2015 XX Schlägl. Missa terita von G. Kopp, Stiftskirche, 10 Uhr, mit dem Vocalensemble der Stiftsmusik.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximi­lianhaus, Sa., 21. 3., 18 bis 22 Uhr. XX Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Gallneukirchen. Pfarrheim, Sa.., 21. 3., 18 bis 22 Uhr. XX Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Kirchdorf. Pfarrheim, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz-Ebelsberg. Pfarrheim, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Mauthausen. Pfarrzentrum, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Rohrbach. Pfarrheim, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Sarleinsbach. Pfarrheim, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Schärding. Familien- und Sozialzentrum, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 21. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 22. 3., 9 bis 17.30 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at.

Cyrill und Method im Garten des Wittgensteinhauses, Wien 3. Archiv Samstag, 14. Februar 2015 Hl. Cyrill (Konstantin), Mönch, und Hl. Methodius, Bischof, Glaubensboten bei den Slawen, Schutzpatrone Europas. L: Apg 13,46–49 Ev: Lk 10,1–9 Sonntag, 15. Februar 2015 6. Sonntag im Jahreskreis. L1: Lev 13,1–2.43ac.44ab.45–46 L2: 1 Kor 10,31 – 11,1 Ev: Mk 1,40–45


teletipps Sonntag

8. bis 14. Februar 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

8. februar

9.30  Katholischer Gottesdienst (Religion) aus der Erzabtei St. Ottilien in Augsburg, Oberbayern. ZDF 12.30  Orientierung. (Religion). Papst Franziskus: Keine Unterstützung der Kurie für Reformbemühungen? – Im Schaltgespräch: ORFVatikan-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder. – Muss Saudi-Schule in Wien geschlossen werden? ORF 2 13.05  Abenteuer in der Wildnis – Naturschauspiel im Traunviertel. (Dokumentation). Der Film begleitet Naturvermittler, Wald- und Kräuterpädagogen zum Deckenhochmoor Löckenmoos in Gosau und auf die Bad Ischler Katrin. 3sat 20.15  Der weite Himmel. (Spielfilm, USA 1952). Ein spannender Schwarzweiß-Western von überdurchschnittlichem Format, überzeugend in der Charakterzeichnung, mit grandiosen Landschaftsaufnahmen des Missouri-Gebietes. 3sat u20.15 ORFeins The Last Stand (Actionfilm, USA 2013) ORF 2/ARD Tatort (Krimi) ZDF Endlich Frühling (Melodram). Montag

9. februar

20.15  Zeit zu leben und Zeit zu sterben. (Spielfilm, USA 1958). Mit einem hohen Maß an Künstlichkeit gestaltetes Melodram. Der Film stellt die Frage nach dem Glücksanspruch der Menschen. arte 20.15  Expedition Humboldt. (Dokumentation). Alexander von Humboldt (1769 bis 1859), Forschungsreisender, Universalgelehrter, Denker und Technikbegeisterter. 3sat u20.15 ORFeins Vorstadtweiber (Serie) ORF 2 Die Millionenshow ARD Hart, aber fair (Talkshow) ZDF Tod eines Mädchens (Krimi). Dienstag

10. februar

15.00  Der Heilige Krieg. (Dokumentation). Kreuzzug nach Jerusalem. ZDFinfo u20.15 ORFeins Soko Donau ORF 2 Universum. Lily – Geschichte einer Bärin ARD Um Himmels Willen (Serie) ZDF Karnevalissimo (Sketch). 22.20  Zimmer mit Aussicht. (Spielfilm, USA 1958). Preisgekröntes Drama um die Gefühlswelt der jungen Lucy und ihren Kampf gegen die prüden Konventionen des viktorianischen England. ServusTV

Morgengedanken von Dr. Jutta Henner, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Foto: Österr. Bibelgesellschaft

So 10.45  Tod eines Handlungsreisenden. Verfilmung von Arthur Millers Tragödie vom kleinen Handelsvertreter, der mit seinen Träumen, Illusionen und Lebenslügen an der Wirklichkeit zerbricht. Die von Dustin Hoffmans Schauspielkunst beherrschte Adaption des Werkes ist durch die unverbrauchte Aktualität sozialkritischer Aufdeckungen diskussionsFoto: ZDF/Wetcher wert. 3sat

Sa 12.35  Cultus – Die Heiligen. Valentin. Pralinen, Blumen oder Schmuck – am Valentinstag beschenkt man seine Liebsten. Kaum ein anderer Namenstag wird weltweit so zelebriert wie der Valentinstag. Der heilige Valentin ist aber nicht nur der Patron der Liebenden, sondern er wird auch als Schutzheiliger gegen die Epilepsie angerufen. Whg. 16.15 Uhr. Foto: Wodicka ORF III

22.35  kreuz und quer. (Religion). Wunder Heilung. ORF 2

u20.15 ORF eins Promis, Prunk & Logentratsch – Das war der Wiener Opernball 2015 ORF 2/ZDF Der Staatsanwalt (Serie) ARD Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht.

Mittwoch

11. februar

19.00  Stationen. (Religion). Das Magazin beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und Lebens. BR u20.15 ORF eins The Dark Knight (Actionfilm) ORF 2 Der Bergdoktor (Serie) ARD Düsseldorf Helau ZDF Tod eines Mädchens (Krimi). Donnerstag

12. februar

14.30  Der steinerne Zeuge. (Dokumentation). Der Film erzählt die Geschichte des Wiener Stephansdoms. 3sat 20.15  Expedition in die vergessene Welt. (Dokumentation). Preisgekrönte Doku um ein Forscherteam, das Arthur Conan Doyles verlorene Welt neu entdeckt. ServusTV u20.15 ORF eins/ARD Der Metzger und der Tote im Haifischbecken (Krimi) ORF 2 Abenteuer Opernball. 21.45  Das Buch der Bücher. (Religon). Über die Quelle. (Whg. Fr, 10 Uhr) ARD-alpha Freitag

13. februar

12.30  Mit einem Lächeln und einer Träne. (Dokumentation). Leben nach dem Holocaust. Die Dokumentation besucht den „Treffpunkt“ in Frankfurt, eine Begegnungsstätte für Holocaustüberlebende. 3sat 20.15  Edelmarken zum Hungerlohn. (Dokumentation). Der Film zeigt, wie hart Näherinnen in Bangladesch für sogenannte Edelmarken schuften müssen. 3sat

22.20  Kramer gegen Kramer. (Spielfilm, USA 1979). Als eine Frau Mann und Kind verlässt, wandelt sich ihr Partner vom berufsfixierten Karrieremenschen zum verständnisvollen Vater. ServusTV Samstag

14. februar

15.45  Ora et labora und die Kloten Flyers. (Dokumentation). Im Kloster St. Johann in Müstair verfolgen die Schwestern die Spiele einer Eishockey-Mannschaft. 3sat 16.15  Anselm Grün auf Gedankengängen mit Michael Harles. (Dokumentation). Feiern und verzichten. BR 17.25  Unser Österreich. (Musik). 21. Alpenländischer Volksmusikwettbewerb Innsbruck. ORF III 20.15  Buena Vista Social Club. (Dokumentarfilm, 1999). Mit dem einzigartigen Musikfilm setzte Wim Wenders den legendären Soneros aus der kubanischen Hauptstadt Havanna ein filmisches Denkmal. 3sat u20.15 ORF eins Rapunzel – neu verföhnt (Animationsfilm, USA 2010) ORF 2 Narrisch guat ARD Star Biathlon 2015 ZDF Wilsberg (Krimi). Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Dr. Christoph Weist, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Martin in Dölsach, Tirol. Musik: Messe von Gounod; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre

Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Beate Winkler, Malerin und Autorin. „Der Sehnsucht folgen.“ Mo–Sa 6.57, Ö1. Passagen. Im Zeit-Raum: Jetzt! – Zeit für Dankbarkeit: Über die Quellen eines erfüllten Lebens. Johannes Kaup im Gespräch mit dem Benediktinermönch David Steindl-Rast. Mo 16.00, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Lawinen. Über die wissenschaftliche Erforschung einer Naturgefahr. Mo 19.05, Ö1. Dimensionen. Der Religionsphilosoph Emmanuel Lévinas und der israelisch-palästinensische Konflikt. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Tao – aus den Religionen der Welt. „Kämpft auf dem Wege Gottes ... (Sure 2)“ – Wieviel Gewalt steckt im Islam? Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Sendungen von Radio Vatikan können nur über digitale Satellitenanlagen und über das Internet empfangen werden: Eutelsat 1-Hotbird 13° Ost 12.034 MHz oder Intelsat Atlante 325.5° Ost – 4.097.75 Mhz. Täglich: 16.00 Treffpunkt Weltkirche (Satellit und Internet) 18.00 (Satellit) und 20.20 (Internet) Abendmagazin: (So) Aktenzeichen. Reden über Gott und Welt. – (Di) Radioakademie: Hermine Speier – die erste Angestellte im Vatikan.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 27

5. Februar 2015

Musik gehört zu meinem Leben Sr. Michaela Corn ist Kreuzschwester und arbeitet als Altenfachsozialbetreuerin auf der Pflegestation des Klosters in Linz.

Bischof Ludwig Schwarz, Mitarbeiter/innen der Missionsstelle und Bundesrat Gottfried Kneifel in Vertretung des Landes OÖ danken den Preisträger/innen für ihr Engagement. diözese Linz

Die Missionsstelle Linz zeichnet vier Gruppen und zwei Einzelpersonen mit Missionspreis aus

Über den eigenen Tellerrand hinausschauen Bischof Ludwig Schwarz dankte bei der Verleihung der Missionspreise am 30. Jänner 2015 allen, die sich nicht in ihrer kleinen Welt einigeln, sondern im Geist Jesu Verantwortung für die Menschheitsfamilie übernehmen. Mit dem Missionspreis werden Menschen und Gruppen aus Oberösterreich ausgezeichnet, die missionarische Tätigkeiten in aller Welt unterstützen. Die Missionsstelle der ­Diözese mit ihrem Leiter Andreas Reumayr holte heuer vier Gruppen vor den Vorhang und überreichte ihnen als Preisgeld jeweils 1.500 Euro: Der Arbeitskreis „Entwicklungshelfer Steyr“ vereinigt ehemalige Entwicklungshelfer/innen. Seit ihrer Gründung 1978

unterstützen sie schwerpunktmäßig Projekte in ihren ehemaligen Einsatzländern. Unter dem Namen und dem Motto HELP (Hilfe, Entwicklung, Lebensqualität, Persönliche Freiheit) haben sich 1988 zwölf Frauen aus Bad Kreuzen entschlossen, Entwicklungshilfe zu leisten und sie organisieren dafür eine Vielzahl an Aktivitäten. Ebenfalls zu den Ausgezeichneten gehören ICO, die Initiative Christlicher Orient, und der „Eine-WeltKreis“ der Pfarre Linz-St. Konrad. Anerkennungspreise erhielten Margareta Kriegner aus Lembach und Annemarie Regelsberger aus Vorchdorf. Kriegner leitet seit 1981 die Missionsrunde der Pfarre Lembach, Regelsberger gründete 1982 mit Gleichgesinnten eine Dritte-Welt-Gruppe. josef Wallner

KTU verleiht akademische Grade Am 31. Jänner 2015 wurden an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität der Diözese Linz (KTU) akademische Grade verleihen. Doktorat der Theologie: Benedikt Georg Rodler, M.A. Doktorat der Philosophie: Mag. phil. Julia Allerstorfer. Magisterium der Theologie: Bettina GroissMadlmair; Dipl.Päd. Ulrike M. Nussbaumer; Olga Maria Christina Schnutt.

Magisterium der Religionspädagogik: Sarah Johanna Artner, Bacc. rel. paed.; Stefanie Brandstetter, Bacc. rel. paed.; Martina Verena Ebner, Bacc. rel. paed.; Daniela Gebetsberger; Anna Kirchweger, Bacc. rel. paed. Bakkalaureat der Religionspädagogik: Stefanie Hinterleitner; Stefan Kaineder. Master of Arts: Maria Weinberger, BA. Bachelor of Arts: Tetyana Aleksandrovych; Marianne Bäck; Mag. art. Hans Peter Dirngrabner; Doris Gstöttner-Killer.

Ich bin von meiner Ordensgemeinschaft, den Kreuzschwestern, mit der Pflege unserer alten Mitschwestern beauftragt. An die 20 Schwestern leben in der Wurmstraße, Linz, auf der Pflege­ station. Ich bin dort Vollzeit angestellt; damit ich aber Beruf, geistliches Leben und meine

Sr. Michaela Corn stammt aus Steyr. Neben Orgel spielt sie Gitarre und Akkordeon. Jetzt in der Faschingszeit ist sie bei den älteren Schwestern auch als Musikantin im Einsatz. Privat

Verpflichtungen in der Gemeinschaft unter einen Hut bringen kann, habe ich meist einen geteilten Dienst. Das heißt: Meine Mittagspause ist länger. Diese Zeit kann ich dann vor allem zum Üben auf der Orgel nutzen, denn ich bin Organistin in der Gemeinschaft. Überhaupt gehört Musik zu meinem Leben. In das Kloster bin ich 1989 eingetreten und war in Rom, Graz, lange Zeit in Wels und seit September 2013 in Linz eingesetzt. Mein Beruf und meine Berufung erfüllen mich. Vor allem ein Wort unserer Gründerin Mutter Maria Theresia Scherer ist mir wie ein treuer Begleiter: „Ganz dem Gekreuzigten, darum ganz dem Nächsten, der Liebe Christi Stellvertreterin“. Mehr über die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz unter www.kreuzschwestern.at.


28 Kultur für sie Gelesen Mit Jesus auf dem Weg nach Ostern Stefan Schlager leitet das Refe­ rat Katholische Erwachsenen­ bildung in Linz. Seit Langem ist ihm die Begleitung von Erwach­ senen, die sich auf die Taufe vor­ bereiten, ein Anliegen. Ihnen die zentralen Inhalte der ChristusBotschaft zu erschließen, dazu braucht es eine einfache Spra­ che, die die Inhalte nicht banali­ siert, sondern auf den Punkt bringt. Nun hat Schlager einen „Fastenzeitbegleiter“ geschrie­ ben. Die Fastenzeit zu nutzen,

Schritt für Schritt im „Geheim­ nis des Glaubens“ unterwegs zu sein, dazu ist das Buch eine gute Hilfe. Gerade in der Fastenzeit, im Weg auf Ostern zu, verdich­ ten sich die Erzählungen um Je­ sus, die an den Fastensonntagen gelesen werden. Es ist ein Buch, das man nicht auf einmal lesen soll, sondern das man „stückwei­ se“ Woche für Woche durchme­ ditieren kann. Jedes Wochenka­ pitel schließt mit einer kurzen Meditation. Was das Buch möch­ te, kommt gut in diesen Zeilen zum Ausdruck: „ ... Statt Funktionieren als Rädchen im Getriebe, statt Sich-Einfügen in das Kleine-Leute-Schema: Ermutigung zum groß-herzigen Miteinander, Ansporn zum eigenen, weiten Leben ...“ Stefan Schlager, Mit Jesus auf dem Weg nach Ostern. Der Fastenzeitbegleiter. 160 Seiten. Kath. Bibelwerk Stuttgart 2015. ISBN 978-3-460-27178-4, € 13,30.

5. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Joseph Roths „Hiob“ in den Kammerspielen des Landestheaters Linz

Mendel Singer ringt mit Gott Kann es einen Schöpfer geben, der all das Schreckliche in der Welt zulässt? Um diese Frage kreist das Stück „Hiob“. Peter Wittenberg inszeniert es im Landestheater Linz.

Peter Wittenberg inszenierte u.a. am Burgtheater, am Deutschen Theater Berlin und an den Kammerspielen München.

CHristine Grüll

Landestheater

Es war Joseph Roths erfolgreichster Roman: Der Autor erzählt in „Hiob“, erschienen 1930, die leidvolle Geschichte von Mendel S­ inger (siehe unten). Der fromme Jude verliert nach mehreren Schicksalsschlägen letztendlich seine Familie und fällt von seinem Glauben ab. Da geschieht ein Wunder: Der verloren geglaubte Sohn Menuchim schließt den Va­ ter in die Arme. Aus dem einst behinderten Kind war ein gefeierter Musiker geworden. Die Schuldfrage. „Joseph Roth erzählt die Geschichte von Hiob aus dem Alten Testa­ ment weiter“, sagt Peter Wittenberg. Der Regisseur steht mitten in den Proben zum Stück „Hiob“, das am 21. Februar P ­ remiere in den Kammerspielen Linz feiert. Die Hauptfigur Mendel Singer ist im Gegensatz zum biblischen Hiob kein reicher, sondern ein einfacher Mensch. Und er stellt sich die Frage nach seiner Schuld. Bestrafte ihn Gott, weil er seinen behinderten Sohn nicht in die neue Heimat Amerika mitgenommen hatte? „Das Fragen nach der Schuld ist eine sinn­ volle Eigenschaft des Menschen, sie ist aber

„Gütiger als Gott ist der Teufel“. Der „gewöhnliche Jude“ Mendel Singer erträgt sein Leid nicht mehr. REUTERS/Damir Sagolj

Der Roman „Hiob“ Der fromme Jude Mendel Singer lebt Anfang des 20. Jh. mit sei­ner Frau Deborah und den vier Kindern in einem Dorf in Russ­ land. Ihr Sohn Menuchim kommt behindert zur Welt, ein

eigentlich nicht lösungsfördernd“, sagt Peter Wittmann. Für diesen Stoff hat er sich ent­ schieden, weil ihn der Roman berührt. Vor allem von seinem Ende her, wenn Menu­ chin erscheint und Mendel Singer ein un­ verhofftes Glück erlebt: „Es passiert ein Un­ glück nach dem anderen. Deswegen opfert man aber keinen Abend, um ins Theater zu gehen. Doch durch die Erlösung am Schluss begreift man als Zuschauer erst, was Mendel Singer alles durchgemacht hat.“ Leid und Lachen. Peter Wittmann liebt die leichte Sprache von Joseph Roth, die in der Theaterfassung wiederkehrt. So auch die Pas­ sagen, in denen zwischen dem Leiden das Lachen aufblitzt. „Die Trennung zwischen Tragik und Komik finde ich absurd. Wir kön­ nen nur aus der Alltäglichkeit heraus auf die großen Fragen des Lebens antworten. Die Bodenhaftung hat mit Scheitern zu tun und Scheitern hat mit Humor zu tun“, ist Peter Wittmann überzeugt. Der Glaube des Mendel Singer ist dem Hamburger mit jüdi­ schen Wurzeln nicht fremd.„Glaube interes­ siert mich vorbehaltlos. Es gibt einen Punkt in der Unendlichkeit, wo sich alle Religionen treffen, egal ob christlich, jüdisch oder mos­ lemisch.“ Wie viel kann ein Mensch aushal­ ten; und kann es einen Gott geben, nach ­Auschwitz und der gegenwärtigen ­Gewalt in der Welt? „Die Frage ist nicht zu beant­ worten“, sagt Peter Wittmann. Doch er ist ­sicher, dass das Publikum darüber nach­ denken wird. Weil Theater große Fragen sinnlich erfahrbar macht. XX KiZ und Landestheater Linz verlosen 3 x 2 Karten für die Premiere am Samstag, 21. Februar, 19.30 Uhr. Zuschriften unter KW „Hiob“ an E-Mail: office@kirchenzeitung.at, Fax: 0732/76 10-39 39.

Sohn verschwindet beim Militär und Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein. Sohn Schemar­ jah kann nach Amerika auswan­ dern. Die Eltern und Mirjam folgen, Menuchim lassen sie zu­ rück. Schemarjah stirbt im Ers­ ten Weltkrieg, die Mutter über­ lebt den Schmerz nicht und

Mirjam wird wahnsinnig. Men­ del Singer stellt sich die Frage nach seiner Schuld an diesem Leid. Er verliert den Glauben an Gott. Doch dann kommt Menu­ chim als gefeierter Musiker nach New York. Joseph Roth: Hiob. Roman eines einfachen Mannes, dtv 2014.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

5. Februar 2015

Eduard Matscheko am Pult. Dass er Musiker werden will, wusste er schon mit neun Jahren. Er studierte Geige in Linz und Wien. Seit Jahren unterrichtet er Violine an der Landesmusikschule. In Linz besuchte er das

Musikgymnasium und kam mit dem Taktstock in Berührung. Balduin Sulzer förderte ihn, er war Assistent bei Franz Welser-Möst und leitete das Linzer Jeunesse Orchester. Sinfonia/Beer (2)

„Die Kunst ist Gottesdienst“ Die Konzertreihe „Sinfona Christkönig“ unter der Leitung von Eduard Matscheko hat sich in Linz etabliert. Die KiZ ist Medienpartnerin. An die 1800 Besucher/innen kommen jährlich zum Konzertzyklus in die Friedenskirche und erleben Musik mit großer Intensität. Der Dirigent im Gespräch. Das Gespräch führte Elisabeth Leitner

Die „Sinfonia Christkönig“ ist in der Linzer Friedenskirche entstanden. Wie kam es dazu?

Eduard Matscheko: Orchester und Chor sind Teil der Kirchenmusik der Pfarre Christkönig. Wir gestalten seit 2001 die Gottesdienste und sind nicht zufällig in der Friedenskirche: Hier kann man gut musizieren, die Akustik im Kirchenraum ist gut und auch die Infrastruktur für Proben passt. In einer Zeit, in der die Eventkultur geboomt hat, ist die Idee zur Konzertreihe entstanden – als Gegenpol. Das war 2005. Unsere Konzerte in der Kirche sollen kein Event sein, da wird keine Tombola veranstaltet, werden keine Zetterl verteilt. Es geht hier immer um die Musik: Die Musik ist heilig und funktioniert für sich alleine. Für ein gutes Konzert: Was braucht es da?

Bei einem Liederabend geht es zum Beispiel darum, alleine mit den Liedern die Kunst wirksam werden zu lassen – es muss ein Erlebnis sein, diese Musik zu hören. Der Sinn von Kunst ist, dass eine Wandlung passiert. Das Kunstwerk versucht, etwas mit mir zu unternehmen, mich anzusprechen, mir eine neue Sichtweise zu zeigen. Was ist das Besondere an dieser Konzertreihe?

Es ist die Begeisterung, die von den Musikern, Sängern und den großartigen philharmonischen Solist/innen auf das Publikum

übergeht, die zum Markenzeichen der Konzertreihe geworden ist. Oft hören wir Sätze wie: „Hier wird wirklich schön musiziert“, „Bei euch ist es immer etwas Besonderes“, oder wie es ein älterer Mann während eines Konzerts formuliert hat: „Des is was Heilig’s.“ Seit 2012 finden die Konzerte unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker statt. Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Kooperation?

Anfänglich haben wir jährlich ein Konzert für Chor und Orchester geplant. Ab 2009 wollte ich dem Orchester ein wenig mehr Raum geben. 2011 kam das Angebot, mit den Wiener Philharmonikern zusammenzuarbeiten. Solist/innen der Wiener Philharmoniker musizieren mit uns. Seither haben wir an die 600 Besucher/innen pro Konzert. Eine Konzertreihe besteht aus drei Konzerten. 2015 sind der Soloflötist Karl-Heinz Schütz und der Solobratschist Heinrich Koll mit seiner Tochter Patrizia (Violine) Gäste in Linz. Die Reihe beginnt am 19. April. Inwiefern ist der kirchliche Rahmen hilfreich oder hinderlich für Sie und die Sinfonia Christkönig?

Wir haben ein besonderes Publikum – der Kirchenraum spielt dabei eine wichtige Rolle, das Licht, die Akustik. Wir sehen es als unsere Aufgabe, in der Kirche zu spielen. Wir versuchen mit der Kirchenmusik der Pfarre

Impulse zu geben. Manchmal verschwimmen auch die Grenzen: Ist das jetzt ein Konzert, ein Gottesdienst? Ich sehe es so: Kunst ist Gottesdienst ... und in der Kirche ­verstehen wir das leichter. – Ich selbst nutze die Konzertreihe als Dirigent auch beruflich: Die Sinfonia Christkönig ist heute ein anerkanntes Kammerorchester. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist über die Jahre gewachsen. Wir haben im November ein Benefizkonzert gespielt. Der Verdienst der Musiker/innen ist generell sehr bescheiden, dass hier aber alle auf die Gage verzichtet haben, war ein schönes Zeichen. Das hat mich sehr gefreut. Erstmals ist die Sinfonia Christkönig auch auswärts im Brucknerhaus zu hören. Eine Ausnahme?

Überlegungen diesbezüglich gab es früher schon. Heuer hat uns das Brucknerhaus eingeladen. Beim Frühlingsfestival im Brucknerhaus spielen wir u.a. Joseph Haydns Cellokonzert in D-Dur mit Tamás Varga, dem Solocellisten der Wiener Philharmoniker. Es wird aber nicht bei der Ausnahme bleiben. Im November spielen wir ein Konzert in Kremsmünster. Das Weitere lassen wir wachsen! XX Für das Konzert im Brucknerhaus am So., 10. Mai gibt es ein Karten-Angebot der KirchenZeitung in Nr. 14, Infos zur Reihe: wwww.sinfonia-christkoenig.at


30 Personen / Dank/ Werbung

5. Februar 2015

DANK

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE

 St. Oswald bei Haslach. In der Kirche wird derzeit die aus dem 19. Jahrhundert stammende Orgel restauriert. Die Kopftuchgruppe hat aus den Aktionen der vergangenen Jahre kürzlich 5.000 Euro an Pfarrer Petrus Bayer als Spende übergeben. Auch die KMB und KFB spendeten. Außerdem wurde schon seit etwa 20 Jahren der Erlös des jährlichen Adventsingens für dieses Projekt zurückgelegt. PFARRE

 Wernstein. Die Pfarre freut sich, dass der Bischof von Passau, Dr. Stefan Oster SDB, mit zwei Begleitern kürzlich bei einer Wanderung ihre Pfarrkirche besucht, dort die Vesper gebetet und die Pfarrgemeinde besonders ins Gebet eingeschlossen hat.

 Frankenburg. PAPO Frankenburg – Tansania, ein Verein, der sich seit 2009 für benachteiligte Kinder in Kakinga (Tansania) einsetzt, hat 16 PC-Sets für die Ausbildung Jugendlicher gesponsert. Gerlinde Hofbauer (2. v. li.) und Edeltraud Burgstaller von PAPO danken den Geschäftsführern der Spedition NOWA aus Redlham, Norbert Forstinger (li.) und Walter Klein, die den Transport kostenlos durchgeführt haben. (Mehr über den Verein: www.papo-frankenburg.at) PAPO

 Eggerding. Durch zahlreiche erfolgreiche Aktivitäten konnte die Katholische Männerbewegung der Pfarre Eggerding 1.000 Euro für die geplante Kirchenrenovierung übergeben. KMB

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

AK INFORMIERT ÜBER LOHNSTEUERFRAGEN

Mitmachen bei der AK-Steueraktion! Hunderte Millionen Euro bleiben jährlich beim Finanzminister liegen. Geld, das eigentlich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gehört, die zu viel Lohnsteuer bezahlt haben. Geld, auf das sie aber verzichten, weil sie keinen Steuerausgleich machen.

D

as ist schade, denn die Beschäftigten haben ohnehin eine überdurchschnittlich hohe Steuerlast zu tragen. Sie sollten sich daher jedenfalls das, was ihnen zusteht, bis auf den letzten Cent holen. Persönliche Hilfe dabei bietet die Arbeiterkammer Oberösterreich. • Zum einen am AK-Steuertelefon: Steuerexperten/-innen stehen un-

ter 050/69 06-5 für individuelle Fragen kostenlos Rede und Antwort – und zwar am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag kommender Woche (10. bis 12. Februar), jeweils von 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr. • Zum anderen finden Sie Informationen in der Steuerbroschüre der Arbeiterkammer (erhältlich unter 050/69 06-444) und unter ooe.arbeiterkammer.at im Internet. Ein Steuerausgleich („Arbeitnehmerveranlagung“) zahlt sich fast immer aus – beispielsweise, wenn jemand nicht das ganze Jahr hindurch beschäftigt war, sich weitergebildet hat, einen Wohnungskredit laufen

hat oder pendeln muss. Auf jeden Fall einen Steuerausgleich machen sollten Alleinerzieher/-innen. Aber auch Kleinverdiener/-innen, die zwar keine Lohnsteuer, aber Sozialversicherung zahlen: Sie bekommen dann einen Teil davon zurück. Es gibt also viele Möglichkeiten.

 Am 6. Februar 2015 vollendet KonsR Willibald Eichinger, wohnhaft in Pregarten, das 75. Lebensjahr. Er stammt aus Waldhausen und wurde 1964 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten in mehreren Pfarren war er von 1975 bis 2000 Pfarrer in Pregarten, wo er weiterhin als Kurat mithilft.  Am 8. Februar 2015 feiert Prälat Dr. Johannes Marböck, emeritierter Universitätsprofessor, wohnhaft in Linz, seinen 80. Geburtstag. Er stammt aus Natternbach und wurde nach dem Theologiestudium in Linz 1959 zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren seelsorglicher Tätigkeit in oberösterreichischen Pfarren studierte er von 1965 bis 1967 am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, anschließend auch in Jerusalem, und war von 1968 bis 1970 Assistent für Altes Testament an der Universität Graz. 1970 habilitierte sich Dr. Marböck in Graz. Bis 1976 war er dann Professor für Altes Testament an der PhilosophischTheologischen Hochschule in Linz (heutige KTU Linz) und anschließend bis zu seiner Emeritierung 2003 Professor für Altes Testament an der Universität Graz. Von 1985 bis 1987 war er auch Dekan der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Graz. Dr. Marböck ist Schwesternseelsorger und Kirchenrektor bei den Kreuzschwestern in Linz. 2004 hat ihn Bischof Maximilian Aichern zum Kanonikus und Firmspender ernannt. 2007 wurde er vom Papst mit dem Titel „Päpstlicher Ehrenprälat“ ausgezeichnet.  Am 11. Februar 2015 wird KonsR Mag. Roland Bachleitner, Pfarrer in der Stadtpfarre Steyr, 75 Jahre alt. Er stammt aus Perg und wurde 1965 zum Priester geweiht. Nach einigen Seelsorgsposten im Dekanat Weyer und in Linz war er von 1977 bis 1986 Pfarrer in Pucking und ist seither Stadtpfarrer in Steyr. Von 1981 bis 1986 war Bachleitner auch Dechant des Dekanates Traun.


Leser/innen 31

5. Februar 2015

Gotteskrieger

Ökumene

Die Menschenmassen strömen ihm entgegen, in diesem von Armut und Not geprägten katholischen Land. Dort setzen Millionen Menschen Hoffnungen in ihn, die er aber bei bestem Willen nicht erfüllen kann. Die soziale Situation ist zu verfahren. Dann kam die Abschlussmesse mit sieben Millionen Teilnehmern. Ein zwölfjähriges Mädchen trug dem Heiligen Vater weinend eine Frage vor: „Wie kann es Gott zulassen, dass Kinder auf der Straße und in der Prostitution leben müssen?“ Die Frage war meiner Meinung nach falsch. Niemals kann man Gott die Schuld zuschieben. Gerade in einem katholischen Land wie den Philippinen stelle ich mir die Frage: „Auf welcher Seite stehen die reich gewordenen Katholiken in Wirtschaft und Politik? Gilt für sie „mein Wohl“ oder das Gemeinwohl?“ Der Papst war sehr nachdenklich und vorsichtig. „Hier weiß ich keine Antwort“, war seine resignierende Antwort. Mir tat der Heilige Vater fast leid!!

Gerold Lehner hat recht, wenn er meint, es müsste sich endlich etwas tun in der Ökumene. Was nützt es, wenn wir um die Einheit beten, aber gleichzeitig an veralteten Strukturen und Gesetzen festhalten. Das Credo beim Gottesdienst wäre ein erster Schritt. Den Satz „Ich glaube an die hl. kath. Kirche …“ bete ich schon lange nicht mehr mit. Ich glaube an Gott, ich glaube an Jesus mit seiner Botschaft von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes und ich glaube an die Wirkung des Geistes Gottes, der in jedem Menschen wirkt, wenn wir es ihm erlauben. Aber ich glaube NICHT an das Gesetzeskonstrukt der kath. Kirche und schon gar nicht, dass sie heilig ist, denn da hat sie im Laufe der Geschichte das Gegenteil bewiesen (Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Kindesmissbrauch ...). Ich glaube an eine christliche Kirche, in der das Leben Jesu und seine Botschaft Zentrum ist, also Liebe und die Barmherzigkeit.

JOHANN LEHNER-DITTENBERGER, MICHAELNBACH

Überholt Immer wieder lese ich, dass in Österreich mehrere Bischofssitze neu zu besetzen sind. Da wird dann auch der Militärbischof aufgezählt. Der gehört aber nicht neu ernannt, sondern endlich abgeschafft. Es gibt nämlich keine Einrichtung der katholischen Kirche, die so überholt ist wie die Militärdiözese. Die Seelsorge bei den Soldaten kann von den örtlichen Diözesen übernommen werden. Die Kirche kann sich viel ersparen und viel an Ansehen gewinnen, wenn sie sich von diesem Anachronismus trennt. RUDOLF STANZEL, WINDISCHGARSTEN

Vorsehung? Bischof Aichern – den ich im Übrigen sehr, sehr schätze – meinte, dass „uns die Vorsehung diesen Papst geschickt hat“. Auf die Vorsehung hat sich immer der unselige Adolf Hitler berufen. Uns hat diesen Papst der Heilige Geist geschickt! ANTON SCHWARZ, WIEN

MARIA HÖRITZAUER, ADLWANG

Auschwitz mahnt

7 Wochen um 7 Euro

erwinden, Kränkungen üb gelangen. zur Versöhnung zeit mit Durch die Fasten ie Wolfers. Schwester Melan

der Ab 19. Februar in

KirchenZeitung Diözese Linz

KirchenZeitung Diözese Linz

Einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Auschwitz mahnt dort, wo Menschen unterdrückt, ausgegrenzt und gedemütigt werden. Wer stellt sich dagegen? Retten wir nicht allzu gern unsere eigene Haut? Selbstreflexion und Mut – das sind die Handwerkszeuge jener Personen, die die Hand erheben, wenn sie sich manipuliert oder zu blinder Gefolgschaft angeleitet sehen. Wir Erwachsene müssen Vorbilder für unsere Kinder sein, ihnen zeigen, dass wir fähig sind, uns in andere Menschen einzufühlen. Dann haben „Despoten“ keine Chance, weil wir deutlich artikulieren: „Wir spielen dieses grausame Spiel nicht mit! Nicht mit uns!“ So, hoffe ich, tragen wir ein Scherflein bei, dass sich das dunkelste Kapitel unserer Geschichte nicht wiederholt. FRANZISKA SCHNEGLBERGER, ST. FLORIAN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at

ich möchte die KirchenZeitung mit der Serie „Die Kunst des Vergebens“ 7 Wochen um 7 Euro lesen. Die Zustellung endet automatisch.

ich bestelle ein Abonnement der KirchenZeitung um derzeit 47,60 Euro. Als Prämie wähle ich: das Buch „Die Kraft des Vergebens“ von Schwester Melanie Wolfers oder das Keimglas mit einer Bio-Vital-Mischung. Mein Abo beginnt mit der nächsten Ausgabe für mindestens ein Jahr.

Name Straße, Hausnummer Postleitzahl

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Meine Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte übermittelt. Die KirchenZeitung darf mich kontaktieren, um mir Gelegenheit zum regelmäßigen Bezug zu geben. Aktion gültig bis 23. Februar 2015.

Jetzt bestellen: 0732 / 7610 - 3969 abo@kirchenzeitung.at • www.kirchenzeitung.at


unter uns „Mein Mann“

DENK mal

Demaskierende Masken Der Fasching macht zum Gaudium, was sonst mit Ernst betrieben wird: sich hinter einer Maske zu verstecken. ernst Gansinger

Domspatz Kaum jemand hält sich noch an die Zeiten. Jetzt schon gibt es gefärbte Ostereier, und ganzjährig tragen die Menschen Masken.

am vollkommensten.“ Sehr viel Menschenkenntnis spricht auch aus einem Satz, dessen Autor/in nicht bekannt ist (vielleicht hat sie ihn hinter einer Maske gesprochen): „Mit der Zeit wird die Maske zum Gesicht.“ Machen Sie mit. Maskieren oder demaskieren Sie bekannte Persönlichkeiten. Wir sind neugierig, welche Ideen Sie uns bis 13. Februar schreiben und freuen uns auf einen üppigen Maskenball! Wir verlosen zwei Bücher. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 4 haben Fr. Reitinger, St. Georgen i. A., und Fr. Mair, Taufkirchen a. d. T., gewonnen (wir baten um Krapfenrezepte).

ernst gansinger ernst.gansinger@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Das Schüren von Angst und Aggression auf der Basis von Halbwahrheiten und Ressentiments ist ein Angriff auf den solidarischen Zusammenhalt der Gesellschaft.“ Die „Plattform Christen und Muslime“ verurteilt versuche der PEGIDA-Bewegung, nun auch in Österreich unruhe zu stiften.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Da ist die Maske des Erfolgreichen und Gewandten, gewandet in feinem Tuch und lackierten Tretern. Und die Maske des Stahlharten, aufgehärtet durch Polstereinlagen unterm Sakko, dort, wo die Abgehärteten Muskeln haben. Oder die Maske des Präsidenten – mit Brille, die den Weitblick vernebelt. Mancher Mensch findet erst hinter einer Maske zu seiner wahren Identität. Andere genießen es, einmal jemand ganz anderer zu sein. Die Maske schützt alle Absichten. Goethe formulierte: „Verstellung, sagt man, sei ein großes Laster. Doch von Verstellung leben wir.“ Theodor Fontane sieht in jedem Menschen einen Maskenträger, wenn er meint: „Wer ­ nicht weiß, dass er eine Maske trägt, trägt sie

Maske und Venedig gehören zusammen wie Mensch und Verstellung. Grafvision/Fotolia

„Mein Mann“, sagt der Mann, der hinter der Theke die Getränke herrichtet. – Tatsächlich, er erzählt von seinem Mann! Das Ohr rebelliert: „Mein Mann“, das sagt eine Frau, aber doch kein Mann! Und dann schickt sich dieses Ohr an, die Botschaft ins Gehirn zu schicken: „Vorsicht, da redet einer von seinem Mann. Was willst du damit anfangen?“, fragt das Ohr das Gehirn. Das andere Ohr schickt die Botschaft aber zum Herzen: „Hör zu“, sagt es, „da spricht e­ iner ganz liebevoll von s­ einem Mann. Hör einmal genau hin, was der Mann von seinem Mann zu sagen weiß. Dass er ihn bewundert, dass er ihn mag, wie gut sie sich verstehen.“ Das Hirn-Ohr hat mittlerweile die empfindlichsten Bezirke im Hirn erreicht und hetzt dort vom Bewusstsein zum Unterbewussten, vom Anstand zum Vorurteil und zu den Vorständen der Bezirke „Wo-kommenwir-da-hin“ und „Das-darfnicht-Sein“. Das Herz-Ohr dagegen ruht im Herzen und hört zu und hat auch das Herz zum Zuhören ermutigt. Und so hören sie, wie ein Mensch davon spricht, wie er einen anderen Menschen mag, wie sehr sie sich lieben. Wie sehr sie sich achten. Und das Herz-Ohr weint im Herzen, weil so wenig mit dem Herzen gehört wird. Und das Hirn-Ohr lacht im Hirn, weil sooft das Vorurteil siegt.


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