KiZ-ePaper 08/2016

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Nr. 8 I 25. Februar 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

3 Im Gespräch. Franz Windischhofer erzählt aus Peru. 6 Reportage. Aleviten in Österreich. 9 Pfarren. Die Minis von Attnang. 18 Bewusst leben. Wenn Kinder krank sind. 29 Kultur. Fastentuch aus Linz-St. Magdalena. 22 Impressum. FOTOLIA/COLOURES-PIC

Und was meinst du? Das Fragezeichen ist zum Zeichen der Zeit geworden

Irgendwie ist das Fragezeichen zum Kennzeichen unserer Zeit geworden. So viele Fragen, ungelöst. So viele Unsicherheiten. Wie geht es weiter? So viele Sorgen. Wer löst sie? Zweifel macht den Menschen menschlich, meint P. Anselm Grün in unserer Fastenreihe. Sich dem, was in Frage steht, zu stellen, ist die Herausforderung. Einzelne betrifft das, vor allem aber das große Miteinander der Menschen. Wo Gewissheit und Sicherheit nur für sich selbst gesucht werden, geht das Miteinander verloren. Seite 14/15


2 Meinung Kommentar

25. Februar 2016

Schaltjahre für Gerechtigkeit

Sehnsucht nach dem Frühling

Aber es war vorerst nur ein ­kurzes Stelldichein. Das Grauin-Grau- und ­Kalt-Nass-Wetter mit eisigem Wind holt uns ­momentan doch noch immer wieder ein und hat uns dann fest im Griff. Es ist, als ob uns jemand sagen möchte: „Nur nicht übermütig werden.“ Kalt – warm – kalt – warm, das ist derzeit die Devise. Noch ist es nicht so weit. Noch heißt es ausharren. Noch ist ­Geduld gefragt. Die Tage werden halt langsam ­länger. Das heißt es auszuhalten. Da muss man durch. Die Zeit ist noch nicht ganz reif. Aber ­unter der Erde tut sich was. Es regt sich schon. Auch wenn es noch nicht sichtbar ist. Die Dinge im Hintergrund arbeiten und laufen auf Hochtouren. Er wird kommen, der Frühling. Bald ist es so weit. Und wenn uns der Winter noch ein paarmal von seiner härtesten ­Seite zeigt, dass er das Regiment führt, so können wir zumindest die Augen schließen und träumen – vom Ende der kalten Tage, vom Ende der Starre, vom Ende des Grauschleiers. susanne huber

Auf den Donnerstag folgte ein Freitag. So war es auch im Jahr 1582, als Papst Gregor VIII. auf den 4. Oktober gleich den 15. Oktober folgen ließ. Mit dieser genialen Maßnahme hat er die Unstimmigkeit der Zeit auf gleich gebracht. Seither gibt es das Schaltjahr. Nicht nur die Zeit liefe aus dem Ruder, würde man nicht regelmäßig eine Sondermaßnahme wie den 29. Februar treffen. Die Wirklichkeit stimmt in Vielem nicht mehr zusammen mit den menschlichen Regeln. So ist die Schere zum Symbol unserer Zeit geworden. Sie geht auseinander, immer weiter, vor allem, wenn es um die Kluft zwischen Wohlhabenden und Chancenlosen geht. Den einen fällt fast alles zu, andere geraten immer hoffnungsloser ins Hintertreffen. Zwischen Eingesessenen und Heimatlosen, zwischen Männern und Frauen, zwi-

schen Pragmatisierten und Arbeitslosen ist es so. Es gab schon eine Art „Schaltjahr für Gerechtigkeit“. Das frühe Judentum kannte das Gnadenjahr, an dem jede Schuld gelöscht wurde – und ein Anfang für alle möglich wurde. Dessen nämlich muss sich der Mensch bewusst werden: Selbst wohlerworbene Rechte sind immer nur geliehene Rechte. Letztendlich bleibt dem Menschen nur das Hemd – und nicht einmal das.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: alberto gasbarri, päpstlicher reisemarschall

Immer einige Schritte voraus Alberto Gasbarri organisierte 34 Jahre lang die Visiten der Päpste. Ende Februar geht der päpstliche Reisemarschall in Pension.

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Die dicken Pullover, Socken, Hauben, Winterstiefel, Jacken und Mäntel – sie nerven schon ungemein. Und jene von uns, die jetzt zusätzlich verschnupft und hustend durchs Leben laufen, haben überhaupt die Nase im wahrsten Sinne des Wortes gestrichen voll. Wann kommst du endlich, Frühling? Die Sehnsucht ist so groß. Nach Wärme, nach Aufbruch, nach Leben, nach intensiven Farben. Vor ein paar Tagen hat sich der Lenz kurz gemeldet. Und uns spüren lassen, wie angenehm die warmen ­Sonnenstrahlen sich auf der Haut a­ nfühlen. Wer konnte, hat Energie ­getankt. Da ging das Herz auf. Da atmete man tief durch. Das Verlangen nach mehr hat sich unweigerlich eingestellt.

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Bevor der Papst bei seinen Auslandsreisen den Boden des Gastlands betritt, verlässt als erster stets ein hochgewachsener, eleganter Mann das Flugzeug – immer einige Schritte vor dem Papst. Der vatikanische Reisemarschall Alberto Gasbarri inspiziert kurz die Lage, bevor das Kirchenoberhaupt die Gangway hinabsteigt und seine Gastgeber aus Politik und Kirche begrüßt. Im Vorfeld hat der Italiener Gasbarri das Besuchsprogramm samt Protokoll bis ins Detail vorbereitet, Orte Eine Äußerung von Papst Franziskus zum Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und die Grenzen der Meinungsfreiheit im Jänner 2015 machte Alberto Gasbarri weltberühmt: „Wenn Doktor Gasbarri, mein lieber Freund, meine Mama beleidigt, erwartet ihn ein Faustschlag.“

für Messen und Begegnungen ausgesucht und Sicherheitskonzepte abgestimmt. Mit Erreichen des 70. Lebensjahres geht Gasbarri Ende Februar in Pension. Die Papstreise nach Mexiko vergangene Woche war seine letzte. Diskret. Seit 34 Jahren kümmert sich der studierte Betriebswirt Gasbarri um die Planung von Papstreisen. Roberto Tucci, der Intendant von Radio Vatikan, machte den vielversprechenden jungen Mitarbeiter des Papstsenders 1982 zu seinem Assistenten, als er zusätzlich auch das Amt des päpstlichen Reisemarschalls mitübernehmen musste. Neben und unter Tucci, der für seine Verdienste später zum Kardinal kreiert wurde, organisierte Gasbarri rund 80 Reisen für Johannes Paul II. Papst Benedikt XVI. ernannte wenige Monate nach seiner Wahl im Herbst 2005 Gasbarri zu seinem Reisemarschall – als ersten Laien. Der Römer setzte auf äußerste Diskretion und gab praktisch keine Interviews. Freilich machte Gasbarri auch in seinem „Hauptberuf“ Karriere. 1997 wurde er Geschäftsführer von Radio Vatikan, später auch Personalchef. Und fast gleichzeitig mit seiner Nominierung zum Reisemarschall wurde er auch noch Technischer Direktor des Papstsenders. Gasbarris Nachfolger als päpstlicher Reiseplaner wird der Kolumbianer und Vatikan-Diplomat Mauricio Rueda Beltz. johannes schidelko/kathpress


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Im Gespräch 3

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An die Predigten und Begegnungen des Papstes in Mexiko knüpft der Missionar Franz Windischhofer konkrete Erwartungen

Es ist an der Zeit, dass der Papst Änderungen herbeiführt Millionen Menschen haben Papst Franziskus bei seinem Besuch in Mexiko zugejubelt. Die KiZ bat den oberösterreichischen Diözesan­ priester Franz Windischhofer, der seit 35 Jahren Pfarrer in Peru ist, um eine Analyse der Reise: „Papst Franziskus versteht es hervorragend, auf die Leute einzugehen, ihnen nahezukommen. Da ist er ganz Lateinamerikaner. Das hat man in Mexiko wieder gesehen, als er im Gefängnis war, mit den Indios Messe gefeiert und die Jugendlichen ermutigt hat. Die Menschen sind von ihm begeistert. Die entscheidende Frage besteht aber darin, wie man die Leute zu einer persönlichen Begegnung mit Christus führt. Das Christentum in Lateinamerika ist stark von Folklore und Brauchtum geprägt. Aber das reicht nicht. Die Leute brauchen die Freundschaft mit Christus, die uns dann ‚bekehrt‘ und ‚verwandelt‘. Wenn sie den Glauben nicht als Tradition, sondern als erfülltes Leben erfahren, wenn sie Sinn und Halt finden, wenn sie in ihrer Gemeinde ein Zuhause, Heimat erleben, dann werden sie nicht zu den Drogen greifen, dann werden sie sich nicht auf Korruption und krumme Geschäfte einlassen und letztlich auf Kosten der anderen, vor allem der Armen, leben. Weltverantwortung zurückgewinnen. Von Christus erfüllte Menschen werden von selbst zum politischen Handeln kommen und sagen: Wir haben eine Verantwortung für die Gestaltung der Welt, unseres Dorfes, unseres Stadtviertels, uns einzusetzen für gerechte Lebensverhältnisse für alle. Es fällt uns – in ganz Lateinamerika – jetzt sehr auf den Kopf, dass vor allem seit Papst Johannes Paul II. diese ‚politische Dimension‘ des Glaubens, die sich eben auf das Gemeinwohl aller bezieht, in der Kirche eliminiert wurde. Ich rede gar nicht von der Befreiungstheologie, sondern nur von der politischen und sozialen Dimension, die untrennbar zum Glauben gehört: ‚Glaube und Werke‘. Die müssen wir zurückgewinnen, aber das geht nicht durch Worte, nur durch Begleitung. Dabei dürfen wir nicht in traditionellen Bahnen bleiben, wir müssen etwas riskieren, neue Wege gehen, hinausgehen, Lärm machen, wie Papst Franziskus selber sagt. Das gilt für

Pfarrer Franz Windischhofer sagt über seine Zukunft im Andenhochland von Peru: „Ich bin 64 Jahre alt und werde versuchen, die Verantwortung für meine Pfarren langsam abzugeben. Mein Traum wäre es aber, noch eine Zeit hier zu bleiben und mit dem Rucksack von Hof zu Hof gehen – als Missionar. Den Leuten zuhören, sie begleiten, mit ihnen reden und beten.“ privat

die Kirchenstrukturen in derselben Weise wie für das persönliche Leben. Die Leute wandern von der katholischen Kirche scharenweise zu den Sekten ab. Wir bräuchten dringend mehr ständige Diakone, Katechisten und Priester. Aber eine Änderung der Zulassungsbedingungen für das Priesteramt, die dazu notwendig ist, kann wirklich nur von Rom kommen. Ich erwarte mir, dass Papst Franziskus mutig etwas riskiert und eine Änderung herbeiführt. Nach drei Jahren im Amt ist es aus meiner Sicht Zeit für konkrete Schritte. Bischöfe in der Pflicht. Papst Franziskus hat den über 170 mexikanischen Bischöfen ganz schön den Kopf gewaschen. Bischöfe dürfen keine Fürsten sein, hat er gemahnt. Da hat er recht. Man braucht sich nur den Führungsstil eines Großteils der Bischöfe auf unserem Kontinent anzuschauen. Ich würde mir hier eine konsequente neue Praxis in der Ernennung von Bischöfen erwarten. Die sehe ich noch nicht, aber das steht an. Ich möchte jedoch nicht mit dem Finger auf die Bischöfe zeigen. Was der Papst ihnen gesagt hat, gilt ebenso für mich als Pfarrer. Auch

ich muss meinen Führungsstil immer wieder an Christus ausrichten und mich bekehren. Geschiedene Wiederverheiratete. In Mexiko ist Papst Franziskus mit einem geschiedenen wiederverheirateten Paar zusammengetroffen. Die Menschen hier haben einen ganz tiefen Glauben und leiden wirklich an den kirchlichen Normen. In unserem Umfeld wäre es aber undenkbar, dass ich von der geltenden Lehre der Kirche abweiche. Erst kürzlich habe ich mit einer Frau gesprochen, die seit 30 Jahren nicht zur Beichte und Kommunion gehen kann, ihr Lebenspartner ist geschieden und sie können nicht kirchlich heiraten. Dabei kommen beide jeden Sonntag in den Gottesdienst und sind auch sonst sehr engagiert in der Pfarre. Das Gespräch mit ihr ist mir sehr nahegegangen und ich habe da gespürt, wie sie beide unter dieser Situa­tion leiden. Ich habe sie auf das Schreiben des Papstes verwiesen, das jetzt für März als Ergebnis der Familiensynode angekündigt ist, und ich hoffe, dass der Papst darin einen Weg für sie eröffnet.“ XX Mehr von Pfarrer Windischhofer im Internet unter: www.kirchenzeitung.at. Siehe auch Seite 13.


4 Oberösterreich Aus der Diözese Existenzgefährdend Die KA, die Katholische Aktion der Diözese Linz, hat am 22. Februar an alle oberösterreichischen Landtagsabgeordneten appelliert, die Kürzung der Mindest­ sicherung nicht zu beschließen. „Wir sind bestürzt über die Pläne der Landesregierung, die bedarfsorientierte Mindestsicherung für anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte in einer für diese Menschen existenzgefährdenden Weise zu kürzen“, stellt die KA klar.

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Die Caritas-Elisabethstub‘n in Linz entlastet mit der Tagesbetreuung pflegende Angehörige

„Mensch – ich kann loslassen!“ Betagte Menschen sitzen im Kreis und lassen sich anregen, in ihrer Erinnerung zu kramen: „Wien – was fällt Ihnen dazu ein?“ – Marjane Matic, die Leiterin des Tageszenrums für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, erntet viele Antworten. Einige Tages­­gäste beteiligen sich mit Eifer, andere genießen das bloße Dabei-Sein. Ernst Gansinger

Post aus der Kirche haben Oberösterreichs Landtagsabgeordnete erhalten (das Bild zeigt einen Teil der Abgeordneten mit der Landesregierung). land OÖ

Menschenunwürdige Lebensbedingungen und Obdachlosigkeit wären die Folge der Kürzung. Mit dem Argument notwendiger Kosteneinsparung dürfe nicht bei den Schwächsten gespart werden, während Maßnahmen gegen ‚Steuerflüchtlinge‘ und Finanzmarkt-Spekulanten nur zögerlich gesetzt würden. Die KA warnt, „durch parteipolitisch motiviertes Handeln Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen“ oder durch Kürzung der finanziellen Zuwendung deren Integration zu erschweren. Die Abgeordneten sollen der zunehmenden Anfeindung von Hilfesuchenden entgegenwirken. Den Brief haben die Spitzen der Katholischen Aktion und ihrer Gliederungen unterschrieben – Katholische Frauenbewegung, Katholische Männerbewegung, Katholische Jugend, Katholische Jungschar, Katholische Hochschuljugend, Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung, Forum Christ und Wirtschaft, Katholischer Akademikerverband.

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Als Ingrid Hagelmüller ihre demenzkranke Mutter Erna (83 Jahre) im Herbst 2015 das erste Mal in die Tagesbetreuung bringt, ist sie aufgeregt: Wie wird es Mutter gehen? Schon Mittag ruft sie an, um nachzufragen Die Auskunft der Betreuerin ist eine große Erleichterung: „Ihrer Mutter geht es gut!“ – „Mensch, ich kann loslassen, kann weggehen, kann für mich sein!“ – Ein schönes Gefühl! Auszeit. Bei Marianne Matic und ihrer Mitarbeiterin Doris Müller-Gutenbrunn sowie den ehrenamtlichen Mithelfenden w ­usste Frau Hagelmüller ihre Mutter von Anfang an in kompetenten Händen. Das im Herbst 2015 eröffnete Tageszentrum der Caritas im Haus Borromäus in der Harrachstraße in Linz bedeutet für sie seither eine spürbare Entlastung. Einmal in der Woche kann sie nun Auszeit vom Rund-um-die-Uhr-da-Sein nehmen.

Tiere wirken therapeutisch. Caritas-Mitarbeiterin Heike Wöckinger brachte beim Besuch ihren Therapiehund Marlo mit. Philomena Hinterberger (links) war begeistert, auch Erna Hagelmüller (Mitte) freundete sich mit Marlo an. Die Leiterin Marjane Matic (rechts) sorgt mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sowie den Praktikantinnen für ein Klima, in dem man sich pudelwohl fühlen kann (auch wenn Marlo kein Pudel ist). )

Berufsaufgabe. Ende des Jahres 2013 nimmt Ingrid Hagelmüller ihre Mutter zu sich. Sie hatte sich in den Monaten davor erkennbar verändert, machte unverständliche Dinge. „Ich konnte sie nicht mehr alleine lassen.“ – Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen. – Bald darauf gibt die 47-jährige Tochter ihren Beruf auf. Sie hatte sich gerade erst als Wirtschaftstrainerin mit Schwerpunkt Personalentwicklung selbstständig gemacht. Doch mit der Betreuung der demenzkranken Mutter lässt sich die Berufstätigkeit nicht mehr verbinden. Im Herbst 2014 hat Ingrid Hagelmüller das Gewerbe ruhend gestellt. Das Lächeln der Mutter. Anfangs ist die Mutter verzweifelt: „ich kann nichts mehr, ich weiß nichts mehr, in mir ist alles leer ...“, klagt sie. Jetzt ist die Demenzkrankheit fortgeschritten. So sehr sie sonst ihre Tochter vermisst, am Seniorentag genießt sie offenbar die Abwechslung. Wenn sie kommt und mit „Hallo Erni!“, begrüßt wird, lächelt sie, was sie sonst kaum tut. „Ich habe das Gefühl, sie fühlt sich hier wohl“, sagt Tochter Ingrid Hagelmüller. Daheim will die Mutter ihre Tochter ständig bei sich haben. Das macht freie Zeiten knapp. Außer am Mittwoch. Der Mittwoch gehört untertags der Tochter. Da trifft sie sich mit Menschen aus ihrem Freundeskreis, geht einkaufen, hat Zeit für sich.


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Oberösterreich 5

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Kirchenasyl

Die Tagesbetreuung der „Elisabeth-Stub‘n“ gibt Ingrid Hagelmüller (links mit ihrer Mutter) Zeit für sich. Rechts Elisabeth Herzberger, Praktikantin der Caritasschule für Sozialbetreuungsrufe. KiZ/Eg (4)

Nicht einsam sein. Am Mittwoch weiß sie ihre Mutter gut versorgt. Die Tagesbetreuung stellt sicher, was für Ingrid Hagelmüller das Um und Auf im Umgang mit demenzkranken Menschen ist: dass sie nicht einsam sind! Dreimal in der Woche gibt es das Angebot, es wird bald auf fünf Tage erweitert. Acht Menschen können täglich betreut werden. Das Programm ist abwechslungsreich: Gedächtnis- und Bewegungsübungen werden ebenso angeboten wie Spazieren im Garten, Gänge zum nahen Südbahnhof-Markt und Gottesdienste. Manchmal wird gebastelt, gesungen, miteinander gekocht. Immer wird miteinander gegessen. Und zum Plaudern gibt es auch viel. Zwei Gäste, beide heißen Brigitte, schwärmen davon: „Wir kommen gerne her, es ist einfach schön, wir sind so glücklich miteinander.“ Und wer rasten will, dem steht ein kleiner Ruhebereich offen. „Ich liebe dich!“ Von heute auf morgen hat die Tochter von Erna Hagelmüller ihr altes Leben abgeschlossen und ein neues begon-

nen: kein Fortgehen mehr, kein Kino. „Und Urlaub?“ – Sie lacht, „das habe ich mir abgeschminkt“. Seit zweieinhalb Jahren ist sie ganz für ihre Mutter da. „Ich gebe viel her und krieg auch viel zurück“, sagt sie. So kommt es vor, dass die Mutter zu ihr sagt: „Ich liebe dich!“ – „Ich würde mich aber nicht ganz selbst aufgeben.“ Sie brauche schon „jemanden zum Austauschen und Reden“. Freunde müssen halt zu ihr heim kommen. Abwechslung für die Mutter bringen jene Besucher/nnen, die ihren Hund dabeihaben. Sehr wichtig ist Ingrid Hagelmüller die wöchentliche Spielrunde mit Freunden. In der warmen Jahreszeit freut sie sich, mit ihrer Mutter den Garten von Freunden mitbenutzen zu können. „Mama geht‘s gut!“ Um der Gefahr des Aufopfern vorzubeugen, ist wichtig, dass sie sich dank der Tagesbetreuung einmal in der Woche frei von der Betreuungspflicht spielen kann. „Mama geht’s gut; sie kann sich hundertprozentig sicher sein, dass ihre Tochter das Beste für sie will und für sie da ist.“

Tochter Ingrid Hagelmüller (links) pflegt ihre Mutter Erna und ist froh über das Angebot der Tagesbetreuung.

M arjane Matic (rechts) leitet das Tageszentrum. KiZ/EG

Die Plattform Altmünster für Menschen, 2013 KirchenZeitungs-Solidaritäts-Preisträgerin, ist tief besorgt: Eine junge Frau aus Armenien, die seit etwa drei Jahren in Altmünster lebt, soll abgeschoben werden. Um dies zu verhindern, gibt die Pfarre Altmünster mit Pfarrer Mag. Franz Benezeder der jungen Frau Kirchenasyl. Bei einer Pressekonferenz am Montag legte der Rechtsvertreter der Frau, Erich Hametner, die Gründe dar, die viele Menschen in Altmünster bewegen, sich für die Frau einzusetzen: Sie ist entgegen der Behauptung der Asylbehörde bestens integriert, spricht sehr gut Deutsch und arbeitet ehrenamtlich im Kindergarten Altmünster mit. Die Armenierin, eine Katholikin, wäre zudem bei Abschiebung wegen Weitergabe von Personendaten durch Österreich an Armenien gefährdet. Ihr Sohn ist mit einer Österreicherin verheiratet. Das zweite Enkelkind wird im Mai in Österreich auf die Welt kommen. Für ein humanitäres Bleiberecht setzen sich mit der Plattform und der Pfarre auch die Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger und die Vertreter des Kindergartens ein – Leiterin Gerti Loidl und der Mandatsvertreter Prof. Wilfried Schlögl.

Asylwerber und „eigene Bürger“ „In letzter Zeit mehren sich die Forderungen nach Gratisfahrten für Asylwerber für den öffentlichen Verkehr. Diesen Ideen kann ich nur eine klare Absage erteilen“, lässt Landesrat Mag. Günther Steinkellner wissen. Das wäre „sozial unverträglich und gegenüber den eigenen Bürgern nicht rechtfertigbar“.

Quartiersplätze Aktuell gibt es in Oberösterreich 13.550 Quartiersplätze für Asylwerbende. Der erste Bezirk, der den Sollwert von 1,5 Prozent Quartiersplätzen, gemessen an der Bevölkerungszahl, erreicht hat, ist Perg.


Beim Cem-Gebet im alevitischen Kulturzentrum in Wels. „Cem“ bedeutet Versammlung. Etwa fünf Mal jährlich treffen sich Aleviten zum Cem-Gebet.

Toleranz ist eine Grundhaltung der Aleviten. Im Nebeneinander der Religionen könnten sie eine Brücke zum Miteinander bilden. In Österreich stellen sie mit rund 80.000 Mitgliedern eine kleine religiöse Minderheit dar. Sie fürchten, dass es ihnen hier ähnlich geht wie in ihrem Herkunftsland, der Türkei: dass sie im Islam eingeebnet werden. Ein Besuch bei den Aleviten in Wels. Matthäus Fellinger

Ö

sterreich versteht uns nicht“, sagt Fatos Kücükuncular. Seit sie vier ist, lebt die engagierte Alevitin in Österreich. Es ist Samstag Abend, am Ende der zweiten Februarwoche. Das ist die Woche des Hizmir, eines der Schutzpatrone im Alevitentum. Drei Tage wurde diese Woche gefastet. Bei den Aleviten in Wels findet heute der Cem-Gebetsabend statt. Fatos ist aus Perg hergekommen. Rund 200 Frauen, Männer und Kinder füllen den Saal. Auf Teppichen sitzen sie am Boden. Der alevtische Geistliche Ercan Sinci ist aus St. Pölten angereist, um die Zeremonie zu leiten.

Sie glauben in Liedern Die meisten der rund 80.000 Aleviten in Österreich kommen aus Anatolien in der Türkei. In ihren Heimatdörfern gibt es kaum Schulen und Arbeitsplätze. Als „Gastarbeiter“ waren sie in Österreich und Deutschland lange willkommen. Und sie haben ein Problem: In der Türkei will die Regierung diese rund 15 Prozent der Bevölkerung mit dem Islam gleichschalten. In Österreich fürchten sie nun dasselbe: Zwar hat der Staat 2013 die „Islamisch-Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich“ (ALEVI) anerkannt. Doch die islamische ist nur die kleinere der alevitischen Richtungen. Die meisten Aleviten in Österreich

Das Lokma ist eine Besonderheit im Alevitentum. Die Leute nehmen Brot und andere Speisen mit zur Feier, am Ende wird alles verteilt.

wollen jedoch nicht mit dem Islam in Verbindung gebracht werden – und legen Wert auf die Anerkennung ihrer eigenen Glaubenstradition. Diese be­inhaltet Elemente aus verschiedenen Religionen. Aleviten respektieren die Thora, die Psalmen, den Koran und die Bibel als die vier Heiligen Bücher – aber kein Buch kann ihrer Lehre nach die Wahrheit ganz beinhalten. Deshalb widerspricht jeder Fundamentalismus dem alevitischen Glauben. Gott ist größer als die Schriften. Auch heilige Schriften bedürfen der Deutung und Auslegung. Wert der Freiheit. Im schlichten, von Neonröhren beleuchteten Gebetsraum erlebt man den Unterschied: Die Vorschriften des Islam gelten hier nicht. Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Kopftuch oder nicht, wie und wie oft man betet – es bleibt der Freiheit überlassen. Der alevitische Glaube ist eine sehr feinfühlige Religion, die nicht in die Sprache von Gesetzen und Vorschriften gefasst ist. Überliefert wurde die Lehre in vielen Liedern und Gedichten. Diese mündliche Überlieferung hat große Bedeutung, konnten doch in Anatolien viele Menschen nicht lesen und schreiben. Begleitet von der „Saz“, einer siebensaitige Laute, wird der Glaube in Liedern, Zeichen und Tänzen beim Gottesdienst zum Ausdruck gebracht.


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Reportage 7

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„Semah“ ist ein Gebetstanz. Jede Bewegung hat eine bestimmte Bedeutung. „Du nimmst von Gott – und gibst dem Volk“, deuten diese Gesten an.

und Gedichten Einen Christen wird vieles beim Cem-Gebet an eigene Riten erinnern. Mit einem Besen wird zu Beginn wie beim Bußakt der Messe das Böse symbolhaft hinausgekehrt. „Diener“ gießen Wasser über die Hände des Vorsitzenden – dann über die Hände des Jüngsten. Sie tragen das Licht herein, drei Kerzen werden entzündet: Sie stehen für Allah, Mohammed und Ali. Die drei Namen werden stets in einem Atemzug genannt. Auf Ali, Mohammeds Schwiegersohn und Neffen, geht der Name Aleviten zurück. Mit dem Herzen beten. Besonders das „Lokma“ spielt eine große Rolle. Wer zum Beten kommt, nimmt Brot, Obst oder auch andere Speisen mit. Alles wird auf einem großen Tuch zusammengelegt. „Betet nicht mit den Knien, sondern mit den Herzen“, hat der Gelehrte Haci Bektas Veli gelehrt. Also wird geteilt, besonders mit Armen. Die Aleviten unterstützen Flüchtlinge, sie schickten Hilfe ins bedrängte Kobane in Syrien, als die Stadt vom Islamistischen Terrorstaat angegriffen wurde. Der alevitische Glaube leitet an zur Toleranz. Also ruft Ercan Sinci in seiner Ansprache zur Toleranz auf, auch in politisch schwieriger Zeit. Er erwartet sich von Österreich Anerkennung. Warum nur der islamische kleinere Zweig der Aleviten anerkannt wurde, der eigenständigen Rich-

Der Dede (Geistliche) Ercan Sinci singt zur Saz, dem „heiligen“ Instrument der Aleviten. KIZ/MF (4)

tung aber die Anerkennung verwehrt bleiben soll, kann Ercan Sinci nicht verstehen. So fürchten die Aleviten, dass mit ihnen auch hier passiert, was in der Türkei geschieht. Wie die Kurden werden die Aleviten dort benachteiligt. Man will sie islamisieren. In ihre Dörfer baut man Moscheen. Aleviten beten nicht in Moscheen, sondern in ihren „Cem-Häusern“. Demonstration in Wien. In Wels haben die Aleviten ihr Vereinsgebäude gekauft. Dafür hat jedes Mitglied jahrelang monatlich 50 Euro bezahlt. Jetzt kommt man wieder mit 25 Euro im Monat aus. Im Haus findet reges Leben statt. Täglich übernimmt eine andere Familie die Versorgung der Gäste. Auch der Glaube wird hier an die jungen Menschen weitergegeben. Im staatlich erlaubten islamisch-alevitischen Unterricht wird auf den alevitischen Glauben kaum eingegangen. Mit „Herz und Seele“, sagt Ercan Sinci, „wollen wir für unsere Anerkennung kämpfen.“ Am 27. Februar werden die Aleviten in Wien gegen eine „Zwangsislamisierung“ auf die Straße gehen. Mit der Verteilung des Lokma erreicht die Feier ihren Schlusspunkt. In Körben werden Brot und Obst hereingetragen und verteilt. Niemand darf am Cem-Abend hungrig bleiben.

Der rote Kreis steht für 13 AlevitenVereine in Österreich. In Oberösterreich gibt es neben Wels auch Vereine in Ried in der Riedmark (Perg) und in Linz.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

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Aspach Elf Ministrantinnen – im Bild einige der jungen Künstlerinnen – haben für die Pfarrkirche Aspach und für die Filialkirche in Wildenau Fastentücher gestaltet. Im Mittelpunkt steht das Kreuz, das im unteren Teil des Längsbalken Begriffe enthält, die das Zusammenleben zerstören. In der Kreuzesmitte strahlt das Herz Jesu, das einlädt, Taten der Barmherzigkeit zu setzen, wie teilen oder füreinander beten. Diese Haltungen sind der Weg für ein gutes Miteinander, für Frieden und Gerechtigkeit. Im Hintergrund der beiden Fastentücher sind einige Szenen aus den Lesungen der Fastensonntage dargestellt. Fuchs

Ostermiething: Der Verein „FAIRnetzung“ veranstaltet wöchentlich eine Begegnung von Asylwerbern und Einheimischen

Nebeneinander sitzen, miteinander leben Das Pfarrheim in Ostermiething verwandelt sich seit Jänner 2015 jeden Freitag für zwei Stunden in ein „Weltcafé“. Kürzlich fand dieses zum 50. Mal statt. Neben Deutsch lernen und Kultur erleben ist die regelmäßige Veranstaltung des „Weltcafé“ die dritte Säule zur Integration von Asylwerbern in Ostermiething. Getragen wird das Engagement vom Verein FAIRnetzung, der in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen diese drei Schritte entwickelt hat. Das Weltcafé ist ein Treffpunkt für alle, die an einem interkulturellen Dialog mit den Flüchtlingen interessiert sind. Es dient der Begegnung zwischen Asylsuchenden aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und Menschen aus Ostermiething, aber auch der ganzen Region. Das zwanglose Zusammensein gibt die Gelegenheit, einander kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Es werden Probleme besprochen, Ideen und Projekte entwickelt, Freundschaften geschlossen. Im direkten Zusammentreffen werden viele Vorurteile abgebaut, die immer wieder böswillig gestreut werden und sich oft als Lügen herausstellen. Anas Tissawi aus Syrien, Vorstandsmitglied im Verein FAIRnetzung, meint dazu: „In unserer Heimat sagen wir, die schönsten Geschenke des Herrn seien wahre Freundschaften. Einen Ort zu haben, wo du deinen Kaffee

Bunt gemischt sitzen Einheimische und Flüchtlinge zusammen und kommen ins Gespräch.

trinken kannst, wo du Sorgen und Freuden teilen kannst. Einen Ort mit Menschen, wo du dazugehörst, die bereit sind, dir zuzuhören und deine Schwierigkeiten mit dir zu teilen. Es ist wie eine Heilung für die Seele. Das ist es, was ich im Weltcafe gefunden habe.“ Das Weltcafé funktioniert ohne Geld. Wer möchte, bringt Snacks oder Süßspeisen mit oder ein Musikinstrument, um aufzuspielen. Sprachliche Barrieren werden durch Überset-

fischer

zungen überwunden. So entstehen Brücken zwischen den Kulturen. Man schätzt und respektiert einander auf Augenhöhe. Eine gute Basis für Frieden, der im Kleinen beginnt. Aus Anlass des 50. Weltcafés waren der Hausherr Pfarrer Markus Menner sowie Maria Dammer und Aloisia Maier, beide Töchter von Franz Jägerstätter, zu Gast. XX Beim Weltcafé Ostermiething, jeden Freitag (17 bis 19 Uhr, Pfarrheim), ist jeder willkommen.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

Die Kinder sind mit Begeisterung beim JuMi-Treff in Steinerkirchen an der Traun dabei. privat

Neue Angebote der Pfarre für die Kinder in Steinerkirchen an der Traun und Fischlham

Ich träume von einem Pfarrgarten voll Kinderlachen Da zurzeit die Jungschargruppen klein und am Auslaufen sind, ist Pfarrer P. Alois Mühlbachler zur Überbrückung eingesprungen. Er hat den JuMi-Treff, den offenen Jungschar- und Ministrantentreff, gegründet. Josef Wallner

Einmal im Monat soll es ein Angebot für Kinder zwischen acht Jahren und dem Firmalter geben. Das hat sich P. Alois vorgenommen. Der Blick zurück auf das erste halbe Jahr zeigt, dass sich der Einsatz lohnt. Mit zwölf Kindern ist er im Herbst gestartet, bei der Nikolausfeier waren es schon deutlich mehr und zu einem Highlight wurde die Vorbereitung der Dreikönigsaktion. P. Alois hatte die Projektpartner aus Indien zu Gast, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeisterten. „Wir hatten überhaupt keine Probleme, genug Sternsinger zu finden“, so der Pfarrer: Bei den Proben war schon zu spüren, dass alle total motiviert waren. Das Sammelergebnis zeigte, dass die Rechnung aufging. Viele helfen mit. Inzwischen hat der Kinderfasching stattgefunden und das nächste Mal kommt man am 27. Februar 2016 um 15 Uhr zusammen. Der JuMi-Treff findet je-

weils an einem Samstag für eineinhalb Stunden statt. Für die Sommerferien wurde bereits eine Hütte am Almsee für eine Lagerwoche reserviert. P. Alois schultert das Angebot für die Kinder nicht allein. Unterstützt wird er von der Jugendleiterin Maria Moser und einer Reihe von Helfer/innen: angefangen vom Gitarrespielen über das Mitgestalten des Treffens bis hin zum Kuchenbacken und der Begleitung im Gebet. Der Pfarrer freut sich, dass sich

P. Alois Mühlbachler ist Benediktiner des Stiftes Kremsmünster und Pfarrer von Steinerkirchen an der Traun und Fischlham. privat

auch die Mitglieder des Jugendausschusses des Pfarrgemeinderats einbringen. Gestaltung des Pfarrgartens. Um Lebenswelten der Kinder genauer kennenzulernen, hat P. Alois eine Jungschargruppen-Leiter/ innen-Schulung mitgemacht. Der 64-Jährige ist an vier Abenden zu je sechs Stunden in das Pastoralamt nach Linz gefahren. Die Teilnahmebestätigung präsentiert er nicht ohne Stolz und meint schmunzelnd: „Die ist fast so wertvoll wie mein Maturazeugnis.“ Der Pfarrer versteht den JuMi-Treff als Überbrückung. Ziel ist, dass wieder eigenständige Jungschargruppen entstehen – mit ausgebildeten Leiter/innen und einer Einbindung ins Netzwerk der Jungschar. Was die Ausbildung betrifft, ist er gleich einmal mit gutem Beispiel vorangegangen. P. Alois hat den JuMi-Treff im Rahmen eines diözesanen Kurses entwickelt, bei dem es um „pastorale Innovationen“ geht. Jeder der 16 Teilnehmer/innen musste ein Projekt durchführen, das analysiert und begleitet wird. Der JuMi-Treff soll nicht sein einziges Projekt bleiben. P. Alois denkt an eine Öffnung des Pfarrgartens. Noch steht er ganz am Anfang, aber die Idee lässt ihn nicht mehr los: „Ich träume von einem Pfarrgarten voll von Kinderlachen.“


10 Thema zur sache Kirchen im Clinch Der Krieg in der Ukraine ­spaltet nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die zahlreichen ­Kirchen im Land. Es gibt drei ­orthodoxe Kirchen: die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP), die Ukrainische Orthodoxe ­Kirche des Kiewer Patriarchats (UOK-KP) und die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche (UAOK). Dazu kommen die (mit Rom unierte) Ukrainische griechisch-katho­lische Kirche sowie die römisch-katho­lische Kirche. ­Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Oberhaupt der griechisch-katho­lischen Kirche, nennt den K ­ onflikt in der Ost­ukraine eine „ausländische Invasion“. Es sei ein Eindringen „russischer Truppen auf ukrainisches Territorium“, sagt Schewtschuk. Die gleiche Meinung vertritt auch Erzbischof Hilarion, Leiter des Außenamtes des Kiewer Patriarchats. „Separatisten und Terroristen“ – unter letzteren verstehe er die Soldaten bzw. Söldner aus Russland – würden auf ukrainischem Territorium kämpfen. Metropolit Antonij (Pakanych), Geschäftsführer der zum Moskauer Patriarchat (= russischorthodoxe Kirche) ­gehörenden Ukrainischen Orthodoxen ­Kirche (UOK-MP), weist hingegen die Vorwürfe von einer russischen Aggression zurück. „Dieser Krieg ist ein Krieg zwischen Brüdern“, so der Metropolit wörtlich. Die orthodoxe Kirche setze sich dafür ein, diesen „Bürgerkrieg“ so rasch wie möglich zu beenden. Heftig weist der Metropolit Anschuldigungen zurück, seine Kirche sei der verlängerte Arm der russischen Politik in der Ukraine. Insgesamt bekennen sich rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer zu einer der drei orthodoxen Kirchen, knapp 10 Prozent zur griechisch-katholischen Kirche. Der Anteil der römisch-katholischen Gläubigen beträgt rund 1,5 Prozent.

25. Februar 2016

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Ukraine im Krieg

Die vergessenen Kinder und Alten von Hnutovo Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet wird im Osten der Ukraine nach wie vor jeden Tag gekämpft und gestorben. Auf der Strecke bleiben die Zivilisten; vor allem Alte, Kranke und Kinder. Caritas­ präsident Michael Landau hat die notleiden­ de Bevölkerung am östlichen Ende Europas besucht. georg pulling

Fast romantisch verträumt liegt das kleine ostukrainische Dorf Hnutovo in einem Tal, von sanften Hängen flankiert. Doch die Idylle trügt. Auf den westlichen Hängen stand noch vor einiger Zeit die ukrainische Armee, auf der östlichen Seite waren prorussische Separatisten positioniert. Beide Seiten lieferten sich heftige Gefechte. Mitten drinnen im Artilleriehagel lag das kleine Dorf mit einigen hundert Zivilisten, die nicht rechtzeitig fliehen konnten oder wollten. Donnergrollen. Die 75-jährige Maria beginnt auch mehr als ein Jahr danach noch zu zittern, wenn sie von den damaligen Ereignissen erzählt. Taghell sei es in der Nacht gewesen, überall waren Raketen eingeschlagen. Die allein lebende Frau musste die Nächte im Keller verbringen. Und dann sei eine Bombe im Gemüsegarten eingeschlagen. Durch die Druckwelle wurden die Fenster zerstört und die Bau-

Maria zeigt alte Erinnerungsfotos ihrer Familie. Die 75-Jährige wird von der Caritas mit Holz, Nahrungsmittelpaketen und Medikamenten unterstützt.

substanz ihres Hauses beschädigt. Starke Risse verlaufen durch die Wände. Die ukrainische Armee konnte bald darauf einige Kilometer Gelände gewinnen. Die neue Front verläuft nun rund zwei Kilometer östlich von Hnutovo und das Dorf befindet sich damit im von der Regierung kontrollierten Gebiet. Doch obwohl eigentlich ein Waffenstillstand vereinbart ist, wird immer noch täglich geschossen. Auch bei seinem Besuch in Hnutovo hört Michael Landau das Donnergrollen der Geschütze. Tränen. Marias Mann ist seit zehn Jahren tot, die Kinder leben längst woanders, doch die alte Frau will nicht weg, will auch niemandem zur Last fallen. So bleiben ihr nur einige vergilbte Erinnerungsfotos von einer einst glücklichen Familie in Hnutovo. Sie hat Tränen in den Augen, als sie sich bei der Caritas dafür bedankt, dass die ihr neue Fenster gekauft und eingebaut hat, sonst hätte sie den eiskalten Winter nicht überstanden. „1500 Hrywnja Pension bekomme ich. Aber das reicht nicht für Essen, Medikamente und Heizmaterial“, erzählt die alte Frau. Ohne die Hilfe der Caritas könnte sie nicht überleben. Diese hilft mit einer Lieferung Holz zum Heizen, Nahrungsmittelpaketen und Apothekengutscheinen für Medikamente. Zurückgeblieben. Der örtliche Caritasdirek­ tor Rostyslav Sprinyuk und seine Mitarbeiter sind mit einem ganzen Lkw voll Holz nach Hnutovo gekommen, um die ärmsten Bewohner zu unterstützen. Und das sind in dem kleinen Dorf so gut wie alle. Denn wer Geld hat, ist längst weg und vor dem Krieg geflohen. Zurück blieben die Alten, die Kranken und auch die Behinderten. Auch Marias Nachbarin Raissa zählt zu jenen, die nicht weg konnten und es auch nicht wollten. „Wohin hätte ich denn gehen sollen?“, fragt die 58-jährige. Auch Raissa bekommt von der Caritas Holz zum Heizen. „Jeder hier will nur mehr Frieden. Keiner versteht, warum der Krieg nicht endlich zu Ende gehen kann“, klagt sie. Das sei hier kein Leben mehr. Sie wolle endlich wieder ohne Angst auf die Straße gehen. Die wenigen verbliebenen Kinder dürften nicht


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Thema 11

25. Februar 2016

Im Caritaszentrum in Odessa: Marat mit seiner Mutter Oxana (linkes Bild) und Caritaspräsident Michael Landau. caritas (2)

einmal draußen spielen, zu groß sei die Gefahr von Minen. Wirren des Krieges. Seit dem Frühjahr 2014 tobt in der Ostukraine eine blutige Auseinandersetzung. Separatisten gründeten in Teilen der östlichen Bezirke Lugansk und Donezk mit tatkräftiger Unterstützung Russlands zwei „Volksrepubliken“. Er folgten dramatische Kämpfe mit der ukrainischen Armee mit bisher mehr als 9000 Toten. Laut dem UNFlüchtlingshilfswerk UNHCR sind bereits 1,7 Millionen Menschen aus den umkämpften Gebieten in andere Landesteile geflohen, mehr als 1,1 Millionen Menschen flohen ins Ausland, der Großteil nach Russland. Insgesamt sind mehr als 5 Millionen Menschen von den Wirren des Krieges betroffen, darunter mehr als 1,7 Millionen Kinder. In der weißrussischen Hauptstadt Minsk wurde im September 2014 und im Februar 2015 von den Konfliktparteien u. a. ein Waffenstillstand vereinbart, der aber nicht wirklich hält. Die Zivilbevölkerung in den beiden selbst ­ernannten und fast gänzlich abgeschotteten „Volksrepubliken“ Lugansk und Donezk leidet enorm und auch den Menschen auf der ukrainischen Seite der 500 Kilometer langen Front geht es nicht besser. Mariopul. Die Caritas Mariopul hat ein eigenes Hilfsprogramm gestartet, um die Menschen im umkämpften Frontgebiet durch den Winter zu bringen, wie Caritasdirektor Sprinyuk erklärt. Die örtliche Caritas wird dabei von der österreichischen Caritas unterstützt. Die ukrainische Küstenstadt Mariopul liegt an der derzeitigen Front. Die Stadt am Schwarzen Meer hatte vor dem Krieg weit

über eine Million Einwohner, heute sind es vielleicht noch 600.000. Dazu gehören aber auch rund 80.000 Flüchtlinge, die sich aus dem Osten in die von der ukrainischen Regierung kontrollierten Stadt flüchteten. Die Angst vor einer neuen Eskalation der Gewalt ist ständig präsent. Caritaspräsident Landau zeigt sich betroffen vom Elend der Leute vor Ort. „Wir dürfen diese Menschen nicht im Stich lassen“, sagt er. Die Politiker in Österreich würden ihre ganze Energie in die Errichtung von Grenzzäunen stecken. Wenn sie zugleich von verstärkter Hilfe vor Ort sprechen, seien das hingegen nicht mehr als Sonntagsreden und Lippenbekenntnisse, kritisiert Landau: „Es würde unseren Politikern sicher guttun, hierher an die Front zu fahren und persönlich mit diesen Menschen in Not und Angst zu sprechen“, zeigt er sich überzeugt. Humanitäre Katastrophe. „In der Ukraine spielt sich die größte humanitäre Katastrophe in Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges ab“, sagt der ukrainische Caritaspräsident Andrij Waskowycz. Dabei hätte das Land auch ohne Krieg schon genug Probleme. Auch 2015 ist die ukrainische Wirtschaft wieder stark geschrumpft. Die Inflationsrate betrug zuletzt fast 44 Prozent. Das Parlament in Kiew beschloss ein Sparpaket mit Kürzungen der Sozialausgaben. Das Existenzminimum und der Mindestlohn liegen derzeit bei 50 Euro. Doch damit kann bei der hohen Inflation niemand überleben. Die Politik ist weitgehend mit sich selbst beschäftigt. Zwischen Staatspräsident Petro Poroschenko und Premierminister Arsenij Jazenjuk ist längst ein offener Konflikt ausgebrochen. Die Koalitionsregierung ist zerstritten. Im Hintergrund ziehen immer noch

reiche Geschäftsleute (sogenannte „Oligarchen“) die Fäden und teilen das Land unter sich auf. Die Korruption blüht. Flucht. Der Krieg im Osten sei eine klare Aggression Russlands, das die Ukraine überfallen hat, unterstreicht Caritaspräsident Waskowycz. Eine Minderheit im Land spricht allerdings auch von einem Bürgerkrieg und verneint die direkte russische Intervention. „Alles nicht wahr“, entgegnet die 39-jährige Ärztin Oxana. Sie stammt aus einer ost­ ukrainischen Grenzstadt zu Russland. Mit eigenen Augen habe sie gesehen, dass russische Panzer über die Grenze gekommen seien, erzählt sie. Das war im August 2014. Mit ihrem Mann und den beiden Kindern floh sie in die südukrainische Stadt Odessa. Seither versucht die Flüchtlingsfamilie in Odessa Fuß zu fassen. Auch mit Unterstützung der Caritas. Trauma. Der zwölfjährige Sohn Marat besucht das „Child Friendly Spaces“-Zentrum der Caritas in Odessa. 240 Kinder werden hier von Psychologen und Pädagogen betreut. Viele Flüchtlingskinder sind von ihren Kriegserlebnissen traumatisiert. So hätten viele etwa panische Angst vor lauten Geräuschen, berichtet Vasyl Kolodchin, Caritasdirektor von Odessa. Den geschulten Caritas-Mitarbeitern gelingt es jedoch, den Kindern mit viel Geduld ihre Ängste wieder zu nehmen. Die Kinder können im Zentrum ihre Hausaufgaben machen, es gibt Förder- und Freizeitprogramme und psychologische Therapien. Insgesamt hat die Caritas Ukraine landesweit 10 „Child Friendly Spaces“ eingerichtet. Auch dabei wird sie von der Caritas Österreich unterstützt. uOnline-Spenden unter: www.caritas.at


12 Panorama stenogramm n Gestorben. Der Vatikan hat den am 19. Februar verstorbenen Schriftsteller Umberto Eco (84) als leidenschaftlichen Romanautoren und brillanten Gelehrten gewürdigt. Mit seinem Erstlingswerk „Der Name der Rose“ – der Weltbestseller rund um

Der Schriftsteller Umberto Eco ist am 19. Februar im Alter von 84 Jahren gestorben. reuters

das mittelalterliche Klosterleben ­erschien im Jahr 1980 – habe Eco bis in die Geschichtswissenschaft hinein ausgestrahlt, heißt es in einem Artikel der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. Die Kirchenfeindlichkeit des 1932 im norditalienischen Alessandria geborenen Philosophen, Journalisten, Romanciers, Essayisten, Meinungsführers und politischen Kommentators sei mit der Zeit zurückgegangen, räumte die Zeitung ein. Zum Schluss zitiert der Beitrag Ecos Ausspruch: „Wenn ich eines Tages im Para­ dies ankomme und Gott t­ reffe, habe ich zwei Möglichkeiten: Wenn es jener rachsüchtige des Alten Testaments ist, drehe ich mich auf der Ferse um und gehe in die Hölle. Wenn es jener des Neuen Testaments ist, na, dann haben wir dieselben Bücher gelesen und sprechen die gleiche Sprache. Wir werden uns ­verstehen.“ Neuer Kurs. Die Katholische Medien Akademie (KMA) sucht wieder angehende Jungjournalisten. Bis 7. März k­ önnen sich Interessierte um einen Ausbildungsplatz zum n ­ euen, dreisemestrigen KMA-Kurs „Beruf Journalist“ schriftlich bewerben. Kursort ist Wien, Redaktionspraktika und Workshops auch in den Bundesländern ergänzen den Lehrgang. u Infos unter: www.kma.at

25. Februar 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Initiative „Stopp Sexkauf“ will Freierbestrafung und Ausstiegshilfen nach schwedischem Vorbild

Ordensfrauen fordern Verbot von „Sexkauf“ Eine Plattform mit Beteiligung katholischer Ordensfrauen fordert radikale Reformen der Prostitutions-Gesetzgebung. Sexkauf soll verboten und unter Strafe gestellt werden – wodurch nicht Prostituierte, sondern Freier gesetzlich belangt würden, so der Vorstoß der Initiative „Stopp Sexkauf“, die ihre Anliegen kürzlich in der schwedischen Botschaft in Wien präsentiert hat. Auch die Ordens-NGO „SOLWODI“ (Solidarity with women in distress) vertritt das Anliegen. „Wir wollen für Österreich das nordische Modell, das Sexkauf verbietet, Prostituierten jedoch Hilfen und umfassende Ausstiegsmöglichkeiten bietet“, legte Sr. Anna Mayrhofer, Leiterin einer SOLWODI-Schutzwohnung, dar. Kritik. Österreich, Deutschland und die Niederlande seien durch ihre liberalen Prostitutionsgesetze zu „Drehscheiben des internatio-

Für die Plattform „Stopp Sexkauf“ forderte u. a. Sr. Anna Mayrhofer, Sozialarbeiterin bei SOLWODI-Österreich, umfassende Reformen in der Prostitutions-Gesetzgebung in Österreich. privat

Der ehemalige UNOGeneralsekretär Boutros BoutrosGhali starb am 16. Februar 93-jährig in Kairo. reuters

nalen Frauenhandels“ geworden, so die Kritik der Plattform. Mayrhofer sprach von einer „verharmlosenden Politik“: Die jeweiligen Bundesländer-Regelungen für Sexkauf – sie finden sich oft nur in polizeilichen Durchführungsverordnungen – wollten nur Prostitution verwalten und vom Straßenstrich weg verlagern. Beratungsstellen mit aufsuchender Arbeit gebe es hingegen kaum, und Prostitution gelte als „Sexarbeit“, als Dienstleistung wie jede andere. „Selbst die Freier reden sich ein, sie würden den Frauen und ihren Familien Gutes tun, da sie ja zahlen“, klagte die kirchliche Sozialarbeiterin. Kampf gegen kriminelle Netzwerke. Das von „Stopp Sexkauf“ geforderte Prinzip der „Freierbestrafung“ und des Verbotes von Zuhälterei, Bordellen und jeglicher Werbung für Prostitution funktioniert in Schweden und Norwegen bereits seit den 1990er-Jahren und hat dort laut Angaben des schwedischen EUAbgeordneten Jens Nilsson die Straßenprostitution halbiert. Befürchtungen, dass die Frauen in weniger sichtbare Räume wie etwa Bordelle ausweichen, hätten sich nicht bewahrheitet. Vielmehr helfe die Gesetzgebung im Kampf gegen kriminelle Netzwerke, zumal ja Menschenhandel und „moderne Sklaverei“ eng mit Prostitution verbunden seien. Hinter der Plattform „Stopp Sexkauf“ stehen neben „SOLWODI“ u. a. auch Initiativen wie „Freethem-Austria“, der Verein Feministischer Diskurs und „MFGGMänner für Geschlechtergleichstellung“.

Papst würdigt Boutros-Ghali

Freundschaft Wojtylas mit Philosophin

Papst Franziskus hat den früheren UNO-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali als bedeutenden Staatsmann gewürdigt. Er ist am 16. Februar im Alter von 93 Jahren in Kairo gestorben. Der koptisch-orthodoxe Christ aus Ägypten, der 1991 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen zum Generalsekretär gewählt worden war, sei ein engagierter Diener der internationalen Gemeinschaft und seines Landes gewesen, heißt es in einem vom Vatikan veröffentlichten Telegramm an den amtierenden UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. Der Papst bete für den Verstorbenen und die Angehörigen.

Der Vatikan hat Spekulationen um die Freundschaft des früheren Papstes Johannes Paul II. (1978– 2005) zu der polnisch-amerikanischen Philosophin Anna-Teresa Tymieniecka (1923–2014) zurückgewiesen. Dies sei keine große Enthüllung, erklärte der vatikanische Vizesprecher Greg Burke. Bekanntlich habe der polnische Papst zu einer Reihe von Männern und Frauen tiefe Freundschaften gepflegt. Derzeit sorgt eine BBC-Dokumentation über die enge Beziehung des Papstes zu der verheirateten Frau für Schlagzeilen. Dabei stellen die Autoren jedoch klar, es gebe keine Hinweise darauf, dass Karol Wojtyla den Zölibat gebrochen habe.


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Panorama 13

25. Februar 2016

Papst Franziskus auf dem Weg zu einem Kreuz an der Grenze zwischen Mexiko und den USA im mexikanischen Ciudad Juarez. Die Auftritte des Papstes wurden auch nördlich der Grenze von Einwanderern und Einheimischen aufmerksam verfolgt. Die illegale Einwanderung aus Lateinamerika spielt derzeit im US-Wahlkampf eine wichtige Rolle. reuters

Kuba und Mexiko: Positive Bilanz der vierten Lateinamerikareise des Papstes

Franziskus ging an die Grenzen Fünf Millionen Menschen erlebten den Papst in Mexiko. Es gab Fokussierungen auf die großen Probleme Rassismus, Ungerechtigkeit, Drogenhandel und Migration. ludwig ring-eifel

Mit symbolträchtigen Gesten an der G ­ renze zwischen Mexiko und den USA hat Papst Franziskus am vergangenen Mittwoch seine einwöchige Reise nach Kuba und Mexiko beendet. Unweit des Grenzzauns feierte er mit Hunderttausenden Menschen einen Gottesdienst und formulierte einen flammenden Appell gegen die Ausbeutung von Migranten. Zuvor besuchte er in der Grenzstadt Ciudad Juarez eine der berüchtigsten Haftanstalten des Landes und kritisierte die Missstände im Strafvollzug. Bei einem Treffen mit Arbeitern und Unternehmern forderte er ein Ende des Profitstrebens um jeden Preis, von dem die heutige Wirtschaft beherrscht werde. Quer durch Mexiko. Begonnen hatte die Reise mit einem historischen Akt in Havanna. Dort traf Franziskus als erster Papst der Geschichte mit dem Moskauer Patriarchen zusammen. Nach dem Zwischenstopp auf Kuba absolvierte der Papst von Samstag bis Mittwoch eine anstrengende Reise quer durch Mexiko. Die ersten politischen und religiösen Höhepunkte standen in Mexiko-Stadt an, wo er als erster Papst im Nationalpalast empfangen wurde und das in ganz Amerika von Ka-

tholiken verehrte Marienheiligtum von Gua­ dalupe besuchte. In seiner Rede forderte er die 170 mexikanischen Bischöfe auf, sich von ihrer Rolle als Kirchenfürsten zu verabschieden und durch glaubwürdige und transparente Arbeit die Frohe Botschaft zu verkünden.

Treffen mit Jugendlichen. Emotionaler ­ öhepunkt war der Besuch in Morelia. In der H Hauptstadt des vom Drogenkrieg geplagten Bundesstaates Michoacan wurde der Papst von Hunderttausenden begeistert gefeiert. In einer Messe forderte er Geistliche, Ordensleute und Seminaristen auf, der Versuchung der Resignation zu widerstehen und sich nicht als kirchliche Beamte in ihre Sakristeien zurückzuziehen. Bei einem Treffen mit Zehntausenden Ju-

Politische Predigt. Am Sonntag feierte Franziskus in der riesigen, ärmlichen Vorstadt Ecatepec eine Messe mit rund 300.000 Menschen. In einer politischen Predigt ­bezeichnete Franziskus forderte die Mexikaner auf, ihr Land so ­umzugestalten, er die Teilung und dass „niemand mehr auswandern muss, um zu träumen“. Entzweiung der Gesellschaft als einen teuflischen Plan. Die Mexi- gendlichen mahnte er mit scharfen W ­ orten, kaner forderte er auf, ihr Land so umzugestal- nicht den materiellen Verlockungen des ten, dass „niemand mehr auswandern muss, Drogenhandels und des Verbrechens nach­ um träumen zu können“. zugeben und stattdessen das eigene Potenzial zu entdecken und ihre Hoffnung auf Jesus zu Vergebungsbitte. Am Montag reiste der setzen. „Ihr seid der Reichtum Mexikos!“, rief Papst in die Unruheprovinz Chiapas, wo seit er ihnen zu und betonte: „Jesus würde uns Jahrhunderten Nachfahren der Maya-Völ- nie auffordern, Auftragsmörder zu sein! ... Alker immer wieder bewaffnet für ihre Rechte les an ihm ist eine Einladung zum Leben.“ kämpfen – zuletzt 1994 im Zapatisten-Auf­ eise stand. In San Cristobal de las Casas, dem Wir- Fünf Millionen Menschen. Die vierte R kungsort des 2011 gestorbenen Befreiungs- des argentinischen Papstes nach Lateinametheologen Bischof Samuel Ruiz, feierte er rika hat abermals gezeigt, dass Franziskus auf eine Messe mit Tausenden Vertretern indi- seinem Heimatkontinent die Massen und die gener Völker aus ganz Mexiko und aus mit- Medien in einer Weise bewegen kann, wie telamerikanischen Nachbarstaaten. In einer dies zuletzt Johannes Paul II. (1978–2005) in viel beachteten Predigt rief er zu einer Ver- Osteuropa vermochte. Nach Vatikan-Schätgebungsbitte angesichts des millionenfachen zungen haben allein bei dieser Reise rund Unrechts auf, das die ersten Völker Amerikas fünf Millionen Menschen den Papst am Straßenrand oder bei Veranstaltungen erlebt. erlitten und erleiden.


Zweifel macht den Menschen menschlich „Zweifelnden recht raten“ ist das dritte Werk der Barmherzigkeit. Mit den Zweifelnden, selbst mit Verzweifelten kann ich hoffen – mit ihnen und für sie. P. ANSELM GRÜN (3. TEIL)

„Einen Rat zu geben heißt, den andern in Berührung zu bringen mit dem inneren Vorrat an Weisheit, den er in seiner Seele hat, ihn seine innere Quelle spüren zu lassen, aus der er schöpfen kann.“

D

er Zweifel gehört zum Leben. Zweifel macht den Menschen menschlich. Solange der Mensch zweifelt, macht er sich auf den Weg, sucht er weiter nach der Wahrheit und nach dem Leben. Die Menschlichkeit des Zweifels kommt in dem Gedicht von Erich Fried schön zum Ausdruck:

Wer meint, er würde keinen Zweifel kennen, erhebt sich über sein Menschsein. Solange wir leben, zweifeln wir. Aber es kommt darauf an, durch den Zweifel hindurch immer wieder zum Glauben zu gelangen.

Aber hab Angst Vor dem Der dir sagt Er kennt keinen Zweifel.

Der Zweifel gehört zum Leben. Wir zweifeln oft, ob wir richtig liegen, ob wir den rechten Weg gehen. Wir zweifeln vor einer Entscheidung, was die richtige Entscheidung ist. Und Zweifel gehört wesentlich zum Glauben. Manchmal klagen sich alte Leute im Beichtstuhl an, dass sie am Glauben gezweifelt haben. Doch der Glaubenszweifel zwingt uns, zu unterscheiden zwischen den Bildern, die wir uns von Gott gemacht haben, und dem wahren Gott, der letztlich immer der ganz andere und unbegreifliche Gott ist. Der Glaubenszweifel bewahrt mich davor, mich in Sicherheit zu wiegen. Und er bewahrt mich davor, mich über andere zu stellen. Die Zweifel laden mich ein, solidarisch mit all den Ungläubigen zu werden. Denn meine Zweifel zeigen mir, dass auch in mir Unglauben ist. Wenn ich ihn umarme, verliert er seine destruktive Kraft.

 Anselm Grün zum Hören. Anselm Grün trägt die einzelnen Beiträge selbst vor: http://www.kirchenzeitung.at/ themen/serie-fastenzeitanselm-gruen/

Im Beten zweifeln. Beim Beten und Meditieren kommen mir manchmal Zweifel hoch: „Ist das alles nur Einbildung? Machst du dir deine Theologie zurecht, damit du dich besser fühlst und besser mit deiner Angst vor dem Tod und mit deiner Einsamkeit zu-

Zweifle nicht An dem Der dir sagt Er hat keine Angst.


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Fastenzeit 2016 15

25. Februar 2016

Unterwegs nach Emmaus. Gemälde von Janet Brooks Gerloff (1992), in der Klosterkirche von Kornelimünster, Deutschland. © Bildrecht, Wien, 2016

rechtkommst?“ Ich lasse dann diese Zweifel zu und sage mir: „Ja, es kann sein, dass alles Einbildung ist. Aber wenn alles nur Einbildung ist, dann können wir letztlich gar nichts erkennen. Dann ist alles absurd.“ Wenn ich die Zweifel zu Ende denke, dann steigt in mir eine tiefe innere Gewissheit auf: „Ich traue der Bibel, ich traue der hl. Teresa, dem hl. Augustinus, der hl. Edith Stein. Ich setze auf diese Karte.“ Dieser Zweifel gehört zu unserem Beten. Aber es gibt auch Menschen, die verzweifelt sind, die keine Hoffnung mehr haben, weil sie zu viele Schicksalsschläge erlebt haben. Hoffen mit Verzweifelten. Raten heißt nicht: einen Ratschlag geben. Schon im Wort Ratschlag steckt etwas Aggressives. Rat ist ursprünglich der Hausrat, das, was ich zum Leben brauche. Einen Rat zu geben heißt, letztlich den andern in Berührung zu bringen mit dem inneren Vorrat an Weisheit, den er in seiner Seele hat, ihn seine innere Quelle spüren zu lassen, aus der er schöpfen kann, wenn er in Zweifel gerät. Wenn aber einer verzweifelt ist, können wir ihm keinen Rat geben. Ich kann nur seine Verzweiflung aushalten und trotzdem an der Hoffnung für ihn festhalten. Ich hoffe auf ihn und für ihn. Das kann ihm helfen, dass er mitten in seiner Verzweiflung einen Grund der Hoffnung findet, auf dem er wieder fest stehen kann.

Anregungen

GEBET

Woran zweifelst du? Du glaubst an Gott und an Jesus Christus. Aber kommen dir auch Zweifel hoch, ob es Gott überhaupt gibt, ob es das ewige Leben gibt? Halte deine Zweifel Gott hin und bitte ihn, dass er dir mitten in deinen Zweifeln Halt und Klarheit schenkt. Kennst du auch Menschen, die an allem zweifeln, die sich nie für etwas entscheiden können? Wie sprichst du mit ihnen? Wie möchtest du ihnen Mut machen, sich für das Leben zu entscheiden? Kennst du auch Menschen, die an sich und am Leben verzweifelt sind? Traust du dich, auf sie zuzugehen und ihre Verzweiflung auszuhalten und ihnen gerade so die Ahnung von einem festen Halt zu geben?

Barmherziger und guter Gott,

Nächste Ausgabe: Trauernde trösten

Du kennst meine Zweifel am Glauben. Schenke mir immer wieder die Gewissheit, dass Du da bist, dass Du mich in Deinen guten Händen hältst. Schenke mir dieses Vertrauen gerade dann, wenn mich eine Krankheit oder der Tod eines lieben Menschen aus der Bahn wirft. Sei du mir dann der Fels, auf dem ich fest stehen kann, trotz aller Zweifel und Unsicherheit. Lass Deinen Segen immer um mich sein wie ein schützender und wärmender Mantel, damit die Zweifel nicht ins Herz dringen können. Amen.


Sonntag 3. Fastensonntag – Lesejahr C, 28. Februar 2016

Wahrnehmen des Heiligen in der Welt Wo ist Gott denn in dieser Welt, zweifelt der eine, der unsere Welt als gottlos erlebt. Wo war Gott bloß, als dies oder jenes geschah, fragt die andere. Die Herausforderung und Aufgabe, die uns Menschen gestellt bleibt, ist aber, unsere Wahrnehmung zu schärfen und sensibel zu bleiben für die Zeichen des Wirkens Gottes in dieser Welt.

1. Lesung Exodus 3,1–8a.10.13–15 Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab, denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. [...] Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! [...] Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter und Mütter hat mich zu

euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der „Ich-bin-da“. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da“ hat mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Gott, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.

2. Lesung 1 Korinther 10,1–6.10–12 Ihr sollt wissen, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise, und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem lebenspendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. [...] Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht. Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben.

Evangelium Lukas 13,1–9 Zu dieser Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, so dass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden – meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.


Wort zum Sonntag

Wie finden wir Gott?

L

obe den Herrn, meine Seele,

und alles in mir seinen heiligen Namen!

Viele Menschen unserer Zeit empfinden Gott als abwesend. Unsere Welt ist gottlos geworden, klagen sie. Zur Zeit des Mose war es auch so. „Wo ist Gott?“, fragten sich die Israeliten in Ägypten, die unter der Versklavung litten. Aber dann berichtet die Bibel in der berühmten Ge­ schichte vom brennenden Dornbusch, dass sich Gott dem Mose offenbart, erfahrbar gemacht hat. In dieser Erzählung gibt es Hinweise, wie auch wir Gottes Gegenwart erfahren können. n sich außergewöhnliche Erscheinungen an­ sehen: Unser Leben ist oft so hektisch, banal und oberflächlich, dass wir nicht fähig sind, Außergewöhnliches und Besonderes wahr­ zunehmen. Zum Beispiel, dass Menschen ­ihnen völlig fremde Flüchtlinge bei sich zu ­Hause übernachten lassen. In außergewöhnlichen ­Erfahrungen kann man Gott finden. n zieh die Schuhe aus, hier ist heiliger Boden: Wer das Heilige, das Heilsame wahrnehmen und respektieren kann, findet Gott. Die Wahr­ nehmung des Heiligen stutzt uns zurecht, von Möchtegern-Gottheiten, die glauben alles im Griff zu haben, zu fehlerhaften Menschen, die der Heilung bedürfen. n der Gott deiner Väter und Mütter spricht zu dir: Schon vor uns haben Menschen Gott erfah­ ren und an ihn geglaubt. Im Gespräch mit gläu­ bigen Mitmenschen und beim Lesen der Bibel können wir das Wirken Gottes erkennen und ihm begegnen. n ich will sie der Hand der Ägypter entreißen: Mose bekommt den Auftrag im Namen Got­ tes zu handeln. Er soll das Volk in die Frei­ heit ­führen. Dort wo Befreiung und Gerechtig­ keit erfahrbar werden, kann man Gottes Dasein ­spüren. Der Name unserer Gottheit ist JHWH – ich bin da, ich bin anwesend, gegenwärtig. An uns liegt es, unsere Wahrnehmung zu schärfen und sen­ sibel für die Zeichen ihres Wirkens zu werden.

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat; der dir all deine Schuld vergibt und all deine Gebrechen heilt, der dein Leben vor dem Untergang rettet

Zum Weiterdenken Welchen der vier Hinweise zum Text der 1. Le­ sung könnte ich bis Ostern noch ausprobieren, um die Gegenwart Gottes zu erfahren? Traue ich mich mit suchenden, fragenden ­Menschen über meine Gotteserfahrungen zu sprechen? Dorothea Schwarzbauer-Haupt

und dich mit Huld

Theologin, tätig im Religions­

und Erbarmen krönt.

in der Pfarre Linz-St. Konrad; ver­

unterricht für Erwachsene und heiratet, drei erwachsene Kinder.

antwortpsalm, aus psalm 103

Die Autorin erreichen Sie unter

Francesca Schellhaas / photocase.de

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

25. Februar 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Welche Hausmittel helfen wie? Ruhe, Zuwendung und genügend Zeit zum Auskurieren sind wohl die wirksamste Medizin, wenn Kinder krank sind. Erst wenn sie wieder richtig fit sind, sollte man sie in den Alltag entlassen: Kindergarten und Schule können warten. Halsweh. Das Gurgeln mit Salbeitee ist wirksam, bei Kindern aber nicht immer beliebt. Ein Halswickel mit verdünntem Zitronensaft ist wahrscheinlich einfacher: darüber ein warmer Wollschal und etwa eine halbe Stunde belassen. Husten. Generell hustenlindernd wirken Eibisch, K ­ amille, Steinklee und Käsepappel (Malve). Bei trockenem Husten mischt man Spitzwegerich, Königskerze und Schlüsselblume und überbrüht diese Kräutermischung mit heißem Wasser. Schleimlösend wirkt eine Mischung aus Ehrenpreis, Spitzwegerich, Huflattich und Eibisch. Bei Kindern sind auch Sirupe beliebt, etwa Spitzwegerichsirup: Einen Teelöffel Spitzwegerichkraut überbrüht man mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt dies fünf Minuten ziehen. Dazu mischt man zwei Tassen Zucker. Verabreicht werden zwei bis drei Teelöffel pro Tag. Oder ein Sirup aus Schwarzem Rettich: Rettich aushöhlen, mit Kandiszucker oder Honig füllen und 90 Minuten stehen lassen. Schließlich helfen auch Brustwickel. Topfen ist für Kinder gut geeignet, Zwiebel mögen die Kleinen weniger. Schnupfen. Ein Tee aus Spitzwegerich, Frauenmantel und Pfefferminz sowie das Inhalieren über einer Kochsalzlösung lösen den Schleim am besten. Fieber. Essigpatscherl – in Essigwasser getränkte Socken anziehen und dann die Füße einwickeln – sind ebenso bekannt wie Wadenwickel. Auch das Abreiben des Körpers mit einem kalten, nicht zu nassen Waschlappen ist bei Kindern gut geeignet. Danach geht es unter die warme Decke.

Viel trinken, ein warmer Halswickel und der Teddy zum Kuscheln – gute Voraussetzungen, um bald wieder gesund zu werden. fotolia/ Elena Schweitzer

Heilpflanzen und Hausmittel werden vor allem bei kranken Kindern gerne verwendet

„Mama, ich hab so Halsweh!“ Das Kind kommt mit Husten aus dem Kindergarten, am Abend kommt noch leichtes Fieber hinzu und der Hals tut weh. Trotzdem kann es eine ruhige Nacht werden, wenn man die richtigen Maßnahmen ergreift. brigitta hasch

Husten und Schnupfen machen besonders in der kalten Jahreszeit die Runde. Oft h ­ elfen einfache Hausmittel – und die Kinder sind nach wenigen Tagen wieder fit. In den Arm nehmen. Das einfachste und wichtigste Hausmittel für kranke Kinder ist Berührung: Händchen halten, sanfte Massagen oder Streicheln – egal, wie man das Kind berührt, Hautkontakt und Zuneigung helfen. Besonders bei Babys und Kleinkindern lösen Berührungen eine Menge biochemischer Reaktionen aus, die beruhigend und heilfördernd sind. Beim Kuscheln schüttet der Körper ein ganz spezielles Hormon aus (Oxytocin). Dieser Stoff trägt zur Schmerzlinderung bei, senkt den Blutdruck, nimmt Ängste und stärkt das Immunsystem. Die Atmung wird tiefer und der Stress reduziert sich. Viel Flüssigkeit und Vitamine. „Trinken, trinken, trinken“ heißt die Devise. Suppen und Tees beruhigen den Hals, und auch die Vitamine können in flüssiger Form leicht geschluckt werden, etwa ein frisch gepresster Orangensaftes. Ebenso gern gegessen ­werden

Kompott oder Obst in klein geschnittenen Häppchen. Wärme und Frischluft. Ist die Nase verstopft, hilft Wärme sehr gut. Für größere Kinder eignen sich da Wärmelampen. Dazu nimmt man das Kind am besten auf den Schoß und richtet die Rotlichtlampe in angemessenem Abstand auf das Gesicht. Mit einer Geschichte oder einem Hörspiel vergehen zehn Minuten wie im Flug und danach kann der kleine Patient wieder besser atmen. Auch Luftfeuchtigkeit tut den Schleimhäuten gut. Gegen zu trockene Raumluft hilft ganz einfach ein feuchtes Handtuch auf der Heizung. Zusätzlich löst das Inhalieren einer heißen Kochsalzlösung den Schleim in der Nase und im Rachen. Um Verbrühungen zu vermeiden, sollte man unbedingt beim Kind bleiben. Auf ätherische Öle, vor allem Pfefferminzöl, kann man gut verzichten, darauf reagieren viele Kinder sogar empfindlich. Für ein gutes Raumklima muss das Krankenzimmer mehrmals täglich ordentlich durchlüftet werden. Während es sich das Kind in Mamas Bett gemütlich macht, gelangt wieder frische Luft ins Kinderzimmer. Unbedingt zum Arzt. Fiebert das Kind hoch oder lässt sich die Temperatur über Tage nicht senken, sollte man den Arzt aufsuchen. Dasselbe gilt vor der Verabreichung von Medikamenten. Treten zu Husten und Schnupfen weitere Symptome auf, ist ebenso ein Arzt hinzuzuziehen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

25. Februar 2016

Suppen essen als Zeichen von weiblicher Solidarität Norma liest ihren Enkelkindern Geschichten vor. Das klingt nicht ungewöhnlich. Doch für sie ist es etwas Besonderes. Die muslimische Filipina hat erst als Erwachsene lesen gelernt. Wie viele andere Frauen auf den Philippinen war Norma zeit ihres Lebens von Bildung ausgeschlossen. Sie lebt auf der Insel Min­danao, am Land, weitab von schulischer Bildung. Andauernde Konflikte zwischen Muslimen und Christen, Rebellen und Militär haben ihr als Kind den Schulweg zu gefährlich gemacht. Wie blind. Wer nicht lesen kann, kann nicht wirtschaften, kann nur als Tagelöhner/in arbeiten und bleibt immer abhängig. Mit dem Alphabetisierungsprogramm der Don Bosco Foundation hat sich für Norma und viele andere Frauen auf Mindanao das Leben verändert. Bis vor Kurzem machten ihnen die Buchstaben und Zahlen auf den Straßenschildern noch Angst. „Wir waren wie blind“, erzählt etwa Norhana. Auch sie kann inzwischen lesen, versteht das Maßband und näht auf einer alte Nähmaschine für ihren Lebensunterhalt.

aufgetischt Bäuerliche Kartoffelsuppe mit Riesenchips

Nachhaltige Entwicklungsarbeit. „Wir von der kfb achten bei all unseren Projekten darauf, dass wir kompetente Partner vorort haben“, erklärt Monika Weilguni, in Ober­ österreich verantwortlich für die Aktion F­amilienfasttag. 2016 wird neben der Don Bosco Foundation noch ein zweites Projekt auf den Philippinen unterstützt. Hier geht es um strukturelle Veränderungen. Die FDC (Freedom from Debt Coalition) kämpft für Frauenrechte und gegen hohe Kosten für Wasser, Energie oder im Gesundheitswesen.

Suppe: 500 g ­festkochende Kartoffeln schälen, würfelig schneiden und in ca. 2 l Brühe weich dünsten. Das Ganze mit Thymian und Mayjoran würzen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und anschließend pürieren. 1 Kartoffel und 1 Karotte ebenfalls schneiden, würfeln und weich dünsten und als Einlage geben. Mit geschlagenem Obers verfeinern und mit Kartoffelchips garnieren. Chips: 1 große Ofenkartoffel dünnblättrig schneiden und in heißem Öl goldgelb ausbacken.

Teilen ist das neue Fasten. Die Aktion Familienfasttag unterstützt rund 100 Projekte für Frauen in Asien, Lateinamerika und Afrika. Bildung, Gesundheit, Menschenrechte und das Recht auf ein Leben ohne Gewalt sind nur einige der Schwerpunkte. B. H.

XX Gerti und Alexander Feichtinger vom Wirt z´Gries in Pram unterstützen heuer die Aktion Familienfasttag mit drei tollen Suppenkreationen. Die Kartof­ felsuppe ist eines der Rezepte.

-bauern mit biologischen Anbaumethoden geworden, die ihr Leben nun selbst und mit Stolz in der Hand haben.

Bildung schafft eine Lebensgrundlage. Viele Frauen haben gelernt, wie man eine Waage bedient und das Gemüse zum richtigen Preis verkaufen kann. Oder wie man in einem kleinen Sari-Sari-Laden verschiedenste Waren handelt und davon leben kann. In kleinen Strukturen erwirtschaften immer mehr Frauen ihren Lebensunterhalt, unabhängig von Großgrundbesitzern. Sie bewirtschaften ihre Felder nachhaltig und gemeinsam mit ihren Männern. Dank ihrer Bildung sind sie selbstständige Kleinbäuerinnen und

Die Enkelinnen von Norma hören gerne Geschich­ ten von der Groß­ mutter. Don Bosco Foundation

notizzettel Start für neue RainbowsGruppen. Wenn die Eltern getrennte Wege gehen, sind die betroffenen Kinder traurig. Die veränderte Familien- und Wohnsituation, das Pendeln zwischen Mama und Papa, neue Partner oder weiter bestehende Konflikte belasten die Kinder. In den RAINBOWS-Gruppen werden vier bis sechs Kinder/Ju-

gendliche über einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten dabei unterstützt, mit ihrem Kummer besser zurechtzukommen. Neue Gruppen in Wels und Grieskirchen starten Ende März. XX RAINBOWS OÖ, Stelzhamer­ straße 5a, 4810 Gmunden, Tel. 07612/630 56, ooe@rainbows. at, www.rainbows.at XX Anmeldeschluss: 4. März 2016.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Die Sehnsucht nach einem guten Miteinander ist groß. Als erwachsene Tochter wünscht man sich von der Mutter, in der Eigenständigkeit wahr- und ernst genommen zu werden. Als Mutter hofft man auf einen guten Platz im Herzen der geliebten Tochter. Auch wenn sich die Töchter oft räum-

lich vom Elternhaus weit entfernen, lässt sich immer wieder entdecken, dass „der Apfel nicht weit vom Stamm fällt“. XX Seminar mit Paula Wintereder XX Fr., 4. März, 18 Uhr bis So., 6. März, 13 Uhr, Seminarhotel Weiss in Neustift im Mühlviertel. XX Kosten pro Person: € 68,– (€ 60,– für kfb-Mitglieder) + Aufenthaltskosten.


 Die kleine Hexe. Sie tut wirklich alles, um eine gute kleine Hexe zu werden. Auf dem Weg dahin erlebt sie mit ihrem sprechenden Raben Abraxas die spannendsten Abenteuer. Nach einem Buch von Ottfried Preußler.  Sa., 5. und So., 6. März, 15 Uhr, theater tabor im Kultursaal Ottensheim, Gasthaus zur Post, Linzer Str. 17, Ottensheim.  Karten: Tel. 0650/778 47 83, Infos online: www.theater-tabor.at

KK

LACH MIT PIEPMATZ

Emma: Nein (lacht). Wenn kein Schaltjahr ist, dann feiere ich meinen Geburtstag am 1. März. Da gratulierten mir meine Eltern und mein Bruder. In der Schule wünschen mir meine Freundinnen und Freunde alles Gute. Und es gibt natürlich auch jedes Jahr eine Torte und Geschenke. Stört es dich, wenn sich jemand über deinen Geburtstag lustig macht?

 Anna abends zu ihrer Mutter: „Kennst du den Unterschied zwischen Radio, Fernsehen und Taschengelderhöhung?“ – „Nein!“ – „Das Radio hört man, das Fernsehen sieht man, aber von einer Taschengelderhöhung hört und sieht man leider überhaupt nichts!“

Das tut eigentlich niemand. Im Gegenteil, manche finden es ziemlich cool. Ein paar sa-

Gibt es in diesem Jahr für dich ein ganz besonderes Geburtstagsfest?

Wenn ich am 29. Februar feiern kann, ist es für mich was Besonderes. Aber irgendwie ist es auch so wie in den anderen Jahren. Meine Familie gratuliert mir gleich beim Frühstück. Am Nachmittag werden mich ein paar Freundinnen besuchen. Dazu hab ich mir von der Mama einen Schokoladekuchen gewünscht. Und am Abend schauen auch noch Oma und Opa vorbei. Ich glaub, da gibt es Pizza, mein Lieblingsessen. Hast du dir heuer etwas Besonderes gewünscht?

Heuer bekomme ich einen Schreibtisch und einen roten Drehsessel dazu. Und ein Videospiel hab ich mir noch gewünscht. Liebe Emma, danke für das Interview und alles Gute zum Geburtstag!

Danke!

Warum gibt es den 29. Februar nur alle vier Jahre? Ein Jahr ist die Zeit, die die Erde braucht, um einmal um die Sonne zu kreisen. Ganz genau sind es 365 Tage, 5 Stunden, 55 Minuten und 12 Sekunden. Jedes Jahr ist also knapp 365 ¼ Tage lang. In vier Jahren sammelt sich fast ein zusätzlicher Tag an.

BALDUIN BAUM

DEINE GITTI

gen halt: „Ich gratulier dir heute gleich für die nächsten vier Jahre!“ Aber das ist nur ein Witz, sie meinen es nicht so.

FRAG DEN SCHLAUKOPF

KIKI-KONTAKT

 Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

Emma wird eigentlich schon acht Jahre alt, und trotzdem feiert sie heuer erst zum zweiten Mal in ihrem Leben „richtig“ Geburtstag. Denn: Emma ist an einem 29. Februar geboren, und den gibt es bekanntlich nur in einem Schaltjahr. KiKi: Feierst du wirklich nur alle vier Jahre deinen Geburtstag?

 Oma ist zu Besuch. Sie schüttelt missbilligend bei Tisch den Kopf und tadelt ihre Enkelin: „Aber Julia, wie kann man nur mit vollem Mund reden?“ Antwortet Julia: „Alles Übung, Oma.“

 Paul zertrümmert in der Wohnung seines Onkels eine große Vase. Der erblasste Onkel stammelt: „Die Vase war aus dem 17. Jahrhundert!“ Darauf Paul erleichtert: „Gott sei Dank, ich dachte schon, sie sei neu.“

Die KirchenZeitung für Kinder 25. Februar 2016

Emma ist ein Schaltjahr-Kind

KRSTEVSKI/FOTOLIA

DA GEH ICH HIN

Der darf natürlich nicht verloren gehen. Und deshalb gibt es alle vier Jahre den 29. Februar als zusätzlichen Tag. Aber: Alle durch 100 teilbaren Schaltjahre fallen aus. Das bedeutet, dass es alle 100 Jahre einen Tag weniger gibt. Mit einer

Einschränkung: Alle Schaltjahre, die durch 400 teilbar sind, bleiben Schaltjahre. Ganz schön kompliziert! WOGI/FOTOLIA


25. Februar 2016

Jesus Christus, seine Jünger und ein Flasmob. Die Inszenierung ist am Puls der Zeit. Rechts: Tanzproben zum Musical.

schacherhof (2)

Rebellieren wie Jesus „Was würde Jesus tun?“ Das katholische Jugendhaus Schacherhof verlegt das Musical Jesus Christ Superstar in die Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen Flüchtlingskrise, Klimawandel und Kapitalismuskritik. Groß-Musikprojekte sind zur Visitenkarte des Schacherhofs in Seitenstetten (Bezirk Amstetten) geworden. Alle zwei Jahre bringen junge Talente Musicals mit meist gesellschaftskritischem Anspruch auf die Bühne. Heuer kann sich das Schacherhof-Team einen lang gehegten Wunsch erfüllen. Nach einigen Jahren

konnten endlich die Laienthea­ terrechte für das Rock-­ Musical „Jesus Christ“ gesichert werden. Im März kommt es in der Mostviertelhalle in Haag zur Aufführung. Turbulente Tage. „Die Geschichte ist topaktuell“, sagt Michael Burghofer, Leiter des Schacherhofs: „Jesus hat sich damals gegen das System aufgelehnt. Wir haben uns bei der Umsetzung gefragt: Gegen was wollen wir rebellieren, was soll sich ändern?“ Das Stück von Andrew Lloyd Webber aus den 1970er-Jahren wurde dementsprechend aktua­

lisiert. Die letzten sieben Tage Jesu, die er in Gegenwart von Punks in einem Vorort verbringt, sind sehr turbulent. „Jesus Christ Superstar“ in der SchacherhofVersion dreht sich um Umweltverschmutzung, Krieg, Klimawandel und Kapitalismus. Durch das Stück würden sich viele junge Leute intensiv mit der Bibel beschäftigen, die Proben seien von Begeisterung und Enthusiasmus getragen, meint Schacherhof-Leiter Michael Burghofer. Die insgesamt 70 Jugendlichen aus Ober- und Niederösterreich, die sich an der Produktion beteiligen, sind 14 bis 37 Jahre alt.

Versierte Profis mit Bühnenerfahrung haben die tragenden Rollen inne. Dafür hat der Schacherhof heuer eigens ein Casting veranstaltet. Daneben können sich Neueinsteiger im großen Chor ausprobieren. Franziska ­ Reitner vom Schacherhof-Team sagt dazu: „Jeder kann seine Talente einbringen und jeder hat das Gefühl, zu etwas Besonderem beizutragen.“ P. Stütz u Musical „Jesus Christ Superstar“, Haag, Mostviertelhalle, 18., 19. März um 19.30 Uhr, 20. März: 16 Uhr, ­Eintrittskarten und Infos: www.schacherhof.at

Jesus, Judas und Maria im Gespräch mit der KirchenZeitung:

KIZ/PS

KIZ/PS

Florian Urbatus

Maria schwamm gegen Strom

Uns sind die Tränen gekommen

Jesus greifbar machen

Über die Rolle ... Maria Magdalena hat das Frauenbild von damals gebrochen. Sie war stark, ist gegen den Strom geschwommen, hat Jesus beraten. Das könnte ein Grund sein, wieso sie von Zeitgenossen ziemlich negativ gesehen worden ist.

Über die Rolle ... Judas taugt mir zum Singen, so bin ich zur Rolle gekommen. Ich bin eigentlich nicht der aggressive Typ, das habe ich lernen müssen durch die Proben. Ich denke, Judas sollte von Maria Magdalena wissen, wie sie wirklich ist, dass Jesus wohl die Kraft ausgehen würde, wenn sie ihn nicht unterstüzen würde. Das Musical ist sehr emotional, bei den Proben sind uns drei Hauptdarstellern schon einmal die Tränen gekommen.

Über die Rolle ... In „Jesus Christ Superstar“ wird Jesus greifbarer und in seiner Menschlichkeit mit positiven und negativen Fassetten gezeigt. Judas und Maria Magdalena sind die wichtigsten Menschen für ihn. Doch sind sie manchmal überfordert und von ihren Emotionen geleitet.

Was sich ändern sollte ... Die Menschen müssen bei sich selbst Frieden schaffen. Die Leute gehen krank in die Arbeit und vergessen ihre Hobbys. Wer aber selbst seine Träume verwirklicht, dem geht es mit sich selber gut. Das ist die Voraussetzung, um mit anderen gut umzugehen. Elke Pum, 28, Darstellerin der Maria Magdalena

Was sich ändern sollte ... Judas hat einen Sinn für die Armen. Das sollten wir in der Gesellschaft auch wieder entdecken.

Was sich ändern sollte ... Ich lese gerade „Dorian Gray“ von Oscar Wilde, der sagt: „Das Ziel des Lebens ist Selbstentfaltung. Seine eigene Natur vollständig zu verwirklichen – das ist es, wozu jeder von uns da ist.“ Das ist doch einmal eine hoffnungsvolle Ansage.

Lukas Riel, 15, Darsteller des Judas

Tobias Samuel Resch, 19, Darsteller Jesu


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN BAUERNHOF / SUCHE Familie mit 3 Kindern (alle begeisterte Jungzüchter) sucht Bauernhof auf Leibrente. Erfahrung in Milchviehhaltung und Zucht ausreichend vorhanden. Kontakt 0676/627 64 44. FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. MODE Zur HOCHZEIT ein besonderes Geschenk zum Träumen – jetzt bestellen: herrliche Seidenbettwäsche von XILING natürlich.mode.bewusst, Rainerstr. 15, im Zentrum von Linz! Öffnungszeiten: Di–Fr, 10–13 und 15–18 und nach Vereinbarung, 0732/66 56 77-11 – www.xiling.at PILGERREISE PILGERREISE NACH TANZANIA (Mitleben u.a. in einer Landpfarre) 4. 8. bis 17. 8. 2016 Kosten ca. € 1.400,– mit Br. Franz Wenigwieser OFS Anmeldung bis OSTERN 2016 0676/87 76 55 95 franz.wenigwieser@dioezese-linz.at Pilgerflugreise nach Lourdes. 12. bis 15. September 2016. Information: Marianne Mostler, Tel. 07219/60 96 (vormittags).

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Peter Mayrhofer, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

25. Februar 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE  Freikarten für Vorträge zu Etty Hillesum. Die KirchenZeitung kann für die Klaas-Smelik-Vorträge am 7. und 8. März in Linz Freikarten verlosen. Der international renommierteste Etty-Hillesum-Forscher, Prof. Klaas Smelik, Direktor des Etty-Hillesum-Forschungszentrums in Middelburg, Holland, spricht zu Ettys Gottesbild bzw. zu ihren Tagebüchern (siehe auch letzte KirchenZeitung, Seite 22). Ettys Tagebuch-Eintragungen stehen derzeit als szenische Lesung am Linzer Musiktheater auf dem Programm. Die nächsten Vorstellungen, für die es Karten gibt, sind am Ostermontag, 28. März, 17 Uhr, sowie am 24. April und zu Fronleichnam, 26. Mai, jeweils um 20 Uhr.

Klaas Smelik spricht in Linz zu Etty Hillesum und ihren Tagebüchern bzw. ihrem Gottesbild. EHOC

 Vorträge Smelik. Mo., 7. März, 19.30 Uhr, Synagoge Linz, Bethlehemstraße 26, „Etty Hillesum und ihr Gott“, sowie Di., 8. März, 19.30 Uhr, Café Traxlmayr, Linz, Promenade 16, „Die aktuelle Bedeutung der Tagebücher Etty Hillesums“. Unkostenbeitrag: jeweils € 5,–  Freikarten. Die ersten 10 Bewerbungen (7. März, Synagoge) bzw. 20 Bewerbungen (8. März, Traxlmayr) erhalten die Freikarten. Pro Person maximal zwei Stück; sie werden bei der Kassa hinterlegt. Schreiben Sie uns eine E-Mail, Kennwort „Etty – Klaas Smelik“ mit Angabe des gewünschten Termins: service@ kirchenzeitung.at, Tel. 0732/76 10-39 44.  Vorverkauf. Buchhandlung ALEX, Linz, Hauptplatz 21, Tel. 0732/78 24 40-0; E-Mail: buchhandlung@deralex.at

 Verein „Arbeitslos.selbstermächtigt“. Der Verein von und für arbeitslose Menschen, gegründet im Dezember 2015 in Linz, freut sich über Menschen, die mitarbeiten oder eine Regionalgruppe gründen möchten.  E-Mail: arbeitslos.selbstermaechtigt/speed.at, Facebook: arbeitslos.selbstermächtigt

 Keine Patente auf Pflanzen und Tiere. Die Europäische Patentamt erteilt laufend Patente auf ganz normales Obst und

Gemüse. Pflanzen geraten so zunehmend in die Hände von großen Konzernen, die sich mithilfe von Patenten auf Dauer fette Gewinne sichern wollen. Darauf weist Arche Noah, Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt, hin. Arche Noah lädt mit BIO Austria und anderen Organisationen ein, die Online-Petition „Kein Patent auf Leben“ zu unterzeichnen.  www.keinpatentaufleben.at

 Tag der offenen Tür im Caritas-Ausbildungszentrum Linz. Das Caritas-Ausbildungszentrum für die Sozialbetreuungsberufe Altenarbeit und Familienarbeit lädt am Donnerstag, 3. März, von 13 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein – Urfahr, Schiefersederweg 53, 4040 Linz. Neben Informationen aus den zwei- und dreijährigen Ausbildungen sowie Berichten aus dem Berufsleben besteht auch die Möglichkeit, am Unterricht teilzunehmen.  Earth Hour. Die WWF Earth Hour gibt es seit zehn Jahren: Weltweit werden an einem bestimmten Tag – heuer am 19. März – die Lichter ausgehen. Der WWF – World Wide Fund for Nature – konnte dazu im Vorjahr weltumspannend viele Städte und Organisationen zum Mitmachen gewinnen. In 172 Ländern wurden mehr als 10.000 berühmte Wahrzeichen, Monumente und Gebäude verdunkelt – ein eindrucksvolles Signal dafür, dass die Welt den Energieverbrauch senken muss, ein Signal im Kampf gegen den Klimawandel. Auch heuer werden wieder alle Landeshauptstädte Österreichs die Beleuchtung ihrer Wahrzeichen abschalten: Samstag, 19. März, 20.30 bis 21.30 Uhr. – Zum zehnjährigen Jubiläum hat WWF Österreich ein Gewinnspiel organisiert, einer der Preise ist ein E-Bike: www.earthhour.at  Sammeln für Flohmarkt. Die Freie Schule St. Georgen des Vereins Selbstbestimmtes Lernen in St. Georgen (www.freieschule.at) veranstaltet am 16. April einen Flohmarkt. Dazu werden gut erhaltene Gebrauchs- und Ziergegenstände, Kleidung, Spiele, Bücher etc. gesammelt, eventuell auch Möbelstücke (je nach Möglichkeit, sie zu transportieren). Wer dazu Sachen geben kann, melde sich bitte bei Johanna Paar, Tel. 07941/710 81 (Anrufbeantworter nutzen); E-Mail: johanna.paar@gmx.at  Abenteuer Ostafrika. Am Dienstag, 1. März, 19.30 Uhr, wird unter diesem Titel eine Multimediashow des Fotografen und Abenteurers Wolfgang Kunstmann im Dominikanerhaus Steyr, Grünmarkt 1, gezeigt: Regiebeitrag: € 11,– VVK; Abendkasse: € 13,–.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

25. Februar 2016

Homosexualität und Kirche

bildung – spiritualität – kurs

Wels, Bildungshaus Puchberg. Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben, fühlen sich nur selten eingeladen zum Leben und Feiern in der katholischen Kirche. Ein Bildungs- und Begegnungsnachmittag im Bildungshaus Schloss Puchberg soll Seelsorger/innen, Berater/innen, Betroffenen und Interessierten eine Auseinandersetzung in guter Atmosphäre ermöglichen. Der Diözesesane Arbeitskreis Homosexuellenpastoral lädt dazu ein.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Schritte in ein gutes Leben – Spenden ermöglichen Zukunft, Do., 17. 3., 19 Uhr, Anmeldung bis Mo., 14. 3., unter Tel. 0676/87 7820 22, Ref.: Mag. Maria Eicher und Mag. Günther Fischinger.

XX Fr., 26. Februar, 15.30 bis 21 Uhr.

Caritas als Lebensprogramm Rohrbach. Als ehemaliger Caritas-Präsident ist Franz Küberl eine der prominenten sozialen Stimmen Österreichs. Am 8. März ist er Gast im Pfarrzentrum St. Jakobus in Rohrbach. Er wird einen Vortrag halten zum Thema „Caritas als Lebensprogramm“. Dazu lädt auch das Seminarzentrum Stift Schlägl ein. XX Di., 8. März, 19.30 Uhr, Pfarrzentrum St. Jakob in Rohrbach i. M.

Martin Luther und die Juden. Der junge Luther begegnete dem christlichen Antisemitismus noch mit persönlicher Kritik. Später scheute er selbst vor Aufrufen zur pauschalen Gewalt gegen jüdische Bürger nicht zurück. Ein tragisches Kapitel, dem sich die evangelische Kirche stellen will – mit einer Wanderausstellung. XX Mi., 2., März, 19 Uhr. Vortrag von Pfarrer Günter Merz. Wanderausstellung bis Di., 13. März, Linz, Martin-Luther-Kirche.

Leidenswege der Ökonomie. Am 3. März laden die Petriner Absolvent/innen ins Bischöfliche Gymnasium zum Vortrag „Leidenswege in der Ökonomie“ von Univ.Prof. Josef Nussbaumer, Innsbruck, ein. Verknüpft mit dem Kreuzweg stellt Nussbaumer die drängenden ökologischen Fragen der Menschheit dar. Themen sind: globale Ernährungsfragen, ökologische und Verteilungsprobleme. XX Do., 3. März, 19 Uhr, Petrinum, Petrinumstraße 12, 4040 Linz.

Wikimedia

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Alles, was du liebst, wird auferstehen!, Auferstehung als Lebenskunst, Do., 10. 3., 9 bis 16.30 Uhr, Priesterseminar. XX Biblisch kochen, Mo., 14. 3., 18 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Mag. Eva Fauma. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Im Alltag Zeit und Raum der Stille entdecken, Mit Jesus auf dem Weg – Exerzitien im Alltag, Di., 15. 3., 19 bis 20.30 Uhr, Anmeldung erforderlich, Gestaltung: Kornelia Zauner. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Frauenliturgie, Mo., 14. 3., 19.30 Uhr, Ltg.: Anna Rosenberger, Lucia Deinhofer, Renate Riedl. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Singt dem Herrn ein neues Lied, Chorsingabend für Chorsänger/innen und Chorleiter/innen, nähere Details unter www.kirchenmusik-linz.at, Di., 15. 3., 19.30 bis 22 Uhr, mit MMag. Andreas Peterl und MMag. Marina Ragger. XX Einführung in eine ­wachsame Lebenshaltung und in das Jesus­ gebet, Do., 17. 3., 19 bis 21 Uhr, Info, Anmeldung, Leitung: Mag. G ­ erhard u. Marianne Lehrner, 0664/917 25 26.

XX LON Gitarrenkurs I, Ein Gitarrenwochenende für Anfänger/innen, um die Freude am Musizieren zu entdecken, Fr., 11. 3., 15.30 Uhr bis Sa., 12. 3., 16.30 Uhr, Ltg.: Walter Nimmerfall. XX „Ich + Du = Wir 2“, Paare in Bewegung Teil 1 – Kommunikation Wie reden WIR 2 eigentlich miteinander?, Sa., 12. 3., 14 Uhr bis So., 13. 3., 13 Uhr, Ltg.: Mag. Christine Obermayr, Reinhard Thauerböck. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Offener monatlicher Meditationsabend am Greisinghof, Di., 15. 3., 19.30 bis 21 Uhr, Ltg.: P. Mag. Hans Eidenberger SM. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Kartage und Ostern bewusst erleben, Lieben – Sterben – Leben, Do., 24. 3., 15 Uhr bis So., 27. 3., 13 Uhr, Anmeldung bis 16. 3., Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder und Sr. Katharina Franz. Wels, Altenheim Bruderliebe  07242/462 54-11 XX Einkehrtag, Der barmherzige Samariter, Sa., 12. 3., 10 bis 16 Uhr, hl. Messe, 15 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Heimweh nach der Welt, 20 Jahre Auslandsdienst, Do., 10. 3., 19 Uhr, Ref.: Mag. René J. Laglstorfer. XX Sinn, der erfüllt werden will, WERT-voll LIEBE-voll SINN-voll leben, mit eigenen Werten klarer entscheiden und leben, Do., 17. 3., 18.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Elisabeth Heinisch, MA, Brigitte Neuhauser, MA.

KiZ-webClub Ein Tag für mich Gönnen Sie sich einen Tag Auszeit. Fern dem Alltag genießen Sie die einzigartige Wirkung eines Kneipptages in den KneippTraditionshäusern der Marienschwestern in Aspach und Bad Mühllacken sowie im 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen. Ein erster Schritt zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Lassen Sie sich einen Tag lang verwöhnen.

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24 Termine namenstag

„Santa Precaria“ ist Schutzpatronin aller Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen. Mensch & Arbeit

Precaria (29. Februar) Mein Name ist Precaria und ich habe eine Aufgabe: Ich wurde 2008 als Schutzpatronin ins Leben gerufen für alle Menschen, die ihren Lebensunterhalt unter unsicheren Arbeitsbedingungen verdienen müssen. Mein Name kommt von „prekär“, das heißt „schwierig, unangenehm, misslich, unsicher“. So wie auch San Precario, der in Italien zum Schutzpatron ausgerufen wurde, habe ich viel zu tun. Wir treten bei Sozialprotesten in ganz Europa in Erscheinung. Ich kann es einfach nicht ertragen, dass so viele Männer und vor allem Frauen im Arbeitsleben fl ­ exibel sein müssen auf Kosten ihrer Freizeit. Dass sie wenig verdienen und oft nicht wissen, wie lange ihr Arbeitsverhältnis dauern wird. Dass sie sozial nicht geschützt sind und keine Aufstiegsund Bildungschancen haben. Ich bin „Teilzeitheilige“ und habe nur alle vier Jahre, am 29. Februar, Namenstag. Aber wie so viele oft unbekannte Menschen, setze ich mich zu jeder Zeit für eine faire Arbeitswelt ein. Santa Precaria (aufgezeichnet von Christine Grüll)

„FAIR statt PREKÄR“ Zur Rubrik „Namenstag“ Leiharbeit, geringfügige Beschäftigungen oder Teilzeit sind mit guter Arbeit oft nicht zu vereinbaren. Die Grafik zeigt, wie sich verschiedene Beschäftigungsformen in den letzten zehn Jahren entwickelt haben.

25. Februar 2016

freitag, 26. 2. 2016 XX Gramastetten. Benefizkonzert, Gedenkstätte für still geborene Kinder, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeits-Rosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Peuerbach. Besinnungsabend der Pfarre, Berufen zum Leben mit Gott, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Generaldechant Dr. Slawomir Dadas. XX Pregarten. Die neue Zaubershow, The Magic Priest, Mind Power, Gedanken sind frei, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit P. Gert Smetanig. XX St. Florian b. Linz. Abend für Paare, Beziehung lebendig halten – die Ehe als Kunst, 19.30 Uhr, Pfarrsaal, Ref.: Sr. M. Gertraud Evanzin, Veranstalter: kfb und KMB. XX Steyr. Kammermusik-Serenade, Werke von G. F. Händel, G., Popp, J. J. Quantz, M. Bruch, C. P. E. Bach u.a., evangelische Kirche beim Bahnhof, 19.30 Uhr, Eva Baumann, Querflöte, Ariane Macha-Feles, Violoncello, Klaus Oberleitner, Orgel. XX Vöcklabruck. Sprech-Café, miteinander Deutsch reden und trainieren, in Kontakt kommen mit anderen Frauen, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. samstag, 27. 2. 2016 XX Dorf an der Pram. Konzert des Kirchenchores, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Maria Schmolln. Außenkreuzweg von Sollach, 14 Uhr, mit den Goldhaubenfrauen des Bezirks. XX Taufkirchen a. d. Pram. Besinnungsvormittag, Barmherzigkeit, Pfarrsaal, 9 bis 12 Uhr, Ltg.: Mag. Gerhard Eichinger. XX Vöcklamarkt. Eine Hand v­ oller Sterne, Benefizveranstaltung mit Alexander Hohenthal, Musik von J. S. Bach und Eugene Ysaye, der Reinerlös kommt zur Gänze Pro Mitmensch Vöcklamarkt zugute, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Wels. Familienkonzert, Karneval der Tiere, Städtisches Symphonieorchester Wels, Klavierduo Filosophie, Chris Pichler, Walter Rescheneder, Stadttheater, 17 Uhr. sonntag, 28. 2. 2016 XX Bad Mühllacken. KreuzwegAndacht, Kurhauskapelle, 18.30 bis 19 Uhr.

XX Kremsegg. Konzert, Quartett des Ensembles Castor, Werke von Joseph Haydn, Carl Philipp Emanuel Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Schloss, Schubert-Saal, 17 Uhr. XX Kremsmünster. Missa tertia, Hans Leo Hassler, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Kronstorf. Was uns im Gleichgewicht hält, Balanceübungen für die Achterbahnfahrten des Alltags, Tag der Frau, Pfarrheim, 14 Uhr, Ref.: Sr. M. Gertraud Evanzin. XX Lichtenberg. bleib.texte und Musik zum Verweilen, Lesung mit Elisabeth Leitner, umrahmt von Orgel- und Flötenklang, Benefizveranstaltung mit Agape, Seelsorgezentrum Lichtenberg, 18 Uhr. XX Linz, Alter Dom. K ­ irchenmusik, SOLO, 10.30 Uhr, Norbert Trawöger, Flöte. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, Nightfever Gebet, Gesang, Gespräch, 18.30 bis 21.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. ­Orgelwerke zur Fastenzeit, Johann Sebastian Bach, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber und Heinrich Reknagel, Orgel. XX Schlägl. Duett von H. Schütz und J. H. Schein, Stiftskirche, 10 Uhr, Anneliese Schürz und Hildegard Kuppler. XX Urfahr, Stadtpfarre. Messe, Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. montag, 29. 2. 2016 XX Gmunden. Marlene – echt schräg, Hommage an Marlene Dietrich, Stadttheater, 19.30 Uhr, Karten & Infos: Tel. 0664/73 92 62 13 oder www.jeunesse.at XX Grieskirchen. Verstehen Sie die Beliers?, Film, Bibliothek Lesefluss am Gries, 19 Uhr. XX Linz. Fastenmeditation Kontraste, Texte und Musik zum Innehalten und Durchatmen, noch nicht und bereits, URBI@ORBI, 18.30 bis 19 Uhr. dienstag, 1. 3. 2016 XX Hartkirchen. Perlen des Glaubens, Was glaubst denn du?, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Dr. Stefan Schlager. XX Heiligenberg. kfb-­Einkehrtag, Pfarrhof, 13.30 Uhr, mit Pfarrer Franz Steinkogler. XX Linz. Passionsmusik aus fünf Jahrhunderten, ­Vocalensemble

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S­ INGAPUR, Saiten, Stimmen, Orgelpfeifen, Abendmusik im Krankenhaus, Kirche Neuromed Campus Wagner-Jaureg, 18 Uhr. XX Linz. Kriminalpolitischer Arbeitskreis, Aktuelle Herausforderungen im Deliktsfeld Menschenhandel: Opferschutz und polizeiliche Ermittlungen, Diözesanhaus, 19 Uhr, Ref.: Mag. Evelyne Probst und CI Manfred Bauer. XX Linz, St. Leopold. Glaubensabend, Barmherzig wie der Vater, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Pfarrer P. Dr. Dominik Nimmervoll OCist. XX Steyregg. Im Brot der Erde den Himmel schmecken, Ethik und Spiritualität der Ernährung, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Univ.Prof. Dr. Michael Rosenberger. XX Timelkam. Mutter-Kind-Gruppe für Ein- bis Vierjährige, Pfarrheim, 9 bis 10.30 Uhr, mit Ursula Zwielehner. XX Waizenkirchen. BibelkursAbend, Zum Davonlaufen, Angst vor Veränderung, Pfarrsaal, 19 bis 21.30 Uhr, Ref.: Martin Zellinger. XX Wels, St. Stephan. Papst Franziskus – die letzte Chance der Kirche in Europa?, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Dr. Bert Brandstetter. mittwoch, 2. 3. 2016 XX Linz, Elisabethinen. Abend der Barmherzigkeit, hl. Messe, Anbetung, musikalische Gestaltung, Einzelsegen, Krankenhauskapelle, 18.45 Uhr. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Martin Luther und die Juden, Votrag, 19 Uhr, Wanderausstellung „Luther und die Juden“, bis 13. März, mit Pfarrer Mag. Günter Merz. XX Waldburg. König sein im eigenen Leben, David und Saul – oder Die Geschichte von Gesundheit und Lebensfreude einerseits sowie von Krankheit und Lebensfrust andererseits, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Waldhausen. Glück ist k­ eine Glückssache, Wege zum Selbstvertrauen und Glücklichsein sind möglich, Vortrag, Pfarrsaal, Stift, 19.30 Uhr, Ref.: Christine Dittlbacher, MAS. donnerstag, 3. 3. 2016 XX Eberstalzell. Nahrung als Medizin, gesundheitlichen Probleme natürlich vorbeugen, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Stöcher.

Ausstellung – Flohmarkt – Weiterbildung XX Linz. Klassik und Moderne, Ausstellung des musischen Zweiges mit Schwerpunkt Bildnerische Erziehung des Adalbert Stifter Gymnasiums Linz, Festsaal und Galerie der Elisabethinen, Do., 3. 3., 19.30 Uhr, bis 8. 4., Mo. bis Fr., 14 bis 18 Uhr. XX Ried i. Innkreis. Flohmarkt der Rumänienhilfe. Der Erlös kommt Alten und Kindern, Straßenkindern und Bedürftigen in der Region Te-

mesvar in Rumänien zugute, Messehalle 12, Eingang Messegelände, Do., 25. 2. bis So., 28. 2., Do. ab 14 Uhr, Fr. und Sa., 9 bis 18 Uhr, So., 9 bis 13 Uhr. XX Schiedlberg. Unser Glaube ist bunt, SPIEGEL-Weiterbildungsangebot, Pfarrheim, Sa., 12. 3., 9 bis 13 Uhr, Anmeldung bis 29. 2. bei spiegel@dioezese-linz.at, Ref.: Bettina Huemer.


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Termine 25

25. Februar 2016

XX Linz. Gebetsstunde, Initiative Christlicher Orient, Kirche der Ma­ rienschwestern, 19 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistli­ chen Impuls, 20 Uhr, Eingang Dom­ gasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Linz, Dompfarre. Glaubens­ abend, Wir „entstauben“ religiö­ se Begriffe, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser. XX Linz, Hl. Geist. Glaubenskurs „auf.leben“, Impulse für ein gutes Leben für alle, Vortrag, Vortrags­ raum, 19.30 Uhr, mit Mag. Christine Gruber-Reichinger. XX Linz, St. Konrad. Glaubens­ abend zu Teresa von Avila, Gott al­ lein genügt – die Mystikerin Teresa von Avila, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit der Theologin Mag. Ulrike Kreuz. XX St. Peter a. Hart. Glaubensge­ spräch, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit Pfarrer i. R. Max Pinzl aus Simbach. XX Timelkam. Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke, zwei Dichter­ schicksale im Ersten Weltkrieg, Vor­ trag, Gemeindesaal der evang. Pfarrgemeinde, 19 Uhr, mit Pfr. Mag. Herwig Imendörffer. XX Wels, St. Franziskus. Selbsthil­ fegruppe „Verwaiste „Eltern“ – für Mütter und Väter, denen ein Kind in der Blüte des Lebens gestorben ist, Pfarre, 18 Uhr. XX Weyer. Exerzitien im Alltag, Aus DEINER Liebe leben, Pfarrzentrum, 18 bis 19 Uhr, Ltg.: Pfarrer MMag. Walter Dorfer. freitag, 4. 3. 2016 XX Attnang-Puchheim. Konzert für Orgel und Orchester im Rahmen des Jubiläumsjahres in Kloster und Basi­ lika, 19 Uhr. XX Gallneukirchen. Tag der offe­ nen Tür, Schulen für Sozialberufe, (Hauptstr. 7, 4210 Gallneukirchen), 8.30 bis 13 Uhr. XX Kremsmünster. Mehrwert Glau­ be, Wenn nichts gut genug ist, Aus dem Alltag eines Psychiaters, Stift, Aussprache und Beichtmöglichkeit, ab 17 Uhr, Eucharistiefeier mit Pre­ digt, 19 Uhr, Vortrag und anschlie­ ßend Austausch bei Brot und Wein, 20 Uhr, mit Dr. Raphael Bonelli. XX Linz, Ursulinenkirche. Memen­ to Mori, Kunstgespräch, 18 Uhr, mit Klara Kohler und Franz Frauenlob. XX Linz, Mariendom. Electric Chur­ ch, Legacy of Eve, 21 Uhr, Sergio Flo­ res, Music und Lyrics. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzig­ keits-Rosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Weltge­ betstag der Frauen – eine ökumeni­ sche Feier in Solidarität mit Frauen aus der ganzen Welt, Pfar­ re, 19.30 Uhr. samstag, 5. 3. 2016 XX Attnang-Puchheim. Monats­ wallfahrt, Kirche in Not, Christen­

verfolgung heute, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucha­ ristischem Segen, 16.30 Uhr, Auto­ bus bei Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr, Hauptzelebrant: Domkurat MMag. Konstantin Reymeier. XX Kremsmünster. Treffpunkt Be­ nedikt, Wenn nichts gut genug ist – aus dem Alltag eines Psychiaters, Wintersaal des Stiftes, 17 Uhr, mit Dr. Raphael Bonelli. XX Nöstlbach. Liebstatt-Sonntag, Gottesdienst, Barackenkirche, 18 Uhr, Herzen-Verkauf vor und nach dem Gottesdienst. XX Oberhofen. Besinnung in der Fastenzeit, Pfarrkirche, 14 Uhr, mit Br. Thomas Hessler. XX Schärding. Messe zur Fastenzeit, Pfarrheimkapelle, 14.30 Uhr, mit Pfarrer Part. XX Schärding. Konzert, 700 Jahre Stadt Schärding, mit dem Kammer­ musik-Ensemble Cabale Trio, Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Antonin Dvorak, Sergei Rachmani­ nov, Kubinsaal, 20 Uhr. XX Wels, St. Josef. Musical „Arche Noah“, Erlös zugunsten der Orgel­ renovierung, Josefsaal, 18 Uhr, Kar­ ten sind im Pfarrbüro erhältlich. sonntag, 6. 3. 2016 XX Bad Mühllacken. Kreuzweg-An­ dacht, Kurhauskapelle, 18.30 bis 19 Uhr. XX Eferding. Benefiz-Suppenessen, Pfarrheim, 9 bis 12 Uhr. XX Gampern. Pfarrkaffee, Pfarr­ heim, 9 Uhr. XX Kleinraming. Barmherzig leben lernen, Was den Weg zur Barmher­ zigkeit so schwer macht, Vortrag, Bibliothek, 17 Uhr, mit Dr. Martin Jäggle. XX Kremsegg. Konzert, Fritz Kreisler Trio, Werke von W. A. Mozart, Sergei Rachmaninow, Johannes Brahms, Schloss, Schubert-Saal, 17 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmu­ sik, SOLO, 10.30 Uhr, Philipp Sonn­ tag, Orgel. XX Linz, Karmelitenkirche. Dritt­ ordenstreffen, Gebet und Vertiefung in der Spiritualität des Karmel, bis 7. 3., bei erstmaliger Teilnahme bitte anmelden, Tel. 0732/77 02 17, Begl.: P. Alexander. XX Linz, Mariendom. Gesänge im gregorianischen Choral, Schola Gre­ goriana Plagensis, 10 Uhr, anschlie­ ßend Agape in der Sakristei, Ltg. und Orgel: Rupert Gottfried Frie­ berger. XX Linz, Minoritenkirche. Verlan­ gen & Verzicht, ein ungewöhnlicher Abend rund um das Wort(-Spiel) Pas­ sion, Konzert, Lara Bonnel Almonem & Sakher Almonem, Tanz, Vocalen­ semble LALÁ , 17 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. ­Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Schärding. Hochfest des Or­ densbegründers hl. Johannes von Gott, Werke von J. Haydn, W. A. Mo­ zart, Kurhauskirche, 17.45 Uhr, Litur­

gie und Festpredigt: Domkapitular Msgr. Manfred Ertl. XX Schlägl. Fastenmusik, Rupert Gottfried Frieberger, Stiftskirche, 10 Uhr, Elisabeth Hirsch, Oboe. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX St. Marien. Gottesdienst, Pfarr­ kirche, 9.30 Uhr, Herzen-Verkauf vor und nach dem Gottesdienst. XX St. Marien. Paarsegnung für Verliebte, Verlobte, Verheiratete, für alle die ihre Liebe und Beziehung unter Gottes Schutz stellen wollen, Pfarrkirche, 16 Uhr, anschließend Cocktailempfang im Pfarrheim und die Möglichkeit zum Paarshooting. XX Timelkam. Frauenfest zum Welt­ frauentag, von Frauen für Frauen aus aller Welt, Essen – Begegnen – Musizieren, – Feiern, Kulturzentrum, 15 bis 18 Uhr. XX Traberg. Literarisch-musikalisches Frühstück, Pfarrheim St. Josef, 9.45 Uhr, Lesung mit Engelbert Lasinger. XX Wels, Hl. Familie. Firm­ vorstellmesse, Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchberg. Maximi­ lianhaus, Sa., 16. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Geinberg. Pfarrheim, Sa., 16. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Haus der Frau. Sa., 16. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, St. Markus. Pfarrheim, Sa., 16. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, Sa., 16. 4., 9 bis 17.30 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 16. 4., 9 bis 18 Uhr, outdoor. XX Waizenkirchen. Pfarrheim, Sa., 16. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Zell an der Pram. GH Zellerei, Sa., 16. 4., 9 bis 18 Uhr, outdoor. XX Ried, St. Franziskus. Sa., 16. 4., 9 bis 17.30 Uhr, 15+. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 17. 4., 9 bis 17.30 Uhr. XX Ried i. Innkreis. St. Franziskus, So., 17. 4., 9 bis 18 Uhr.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 28. Februar 2016 3. Fastensonntag L1: Ex 3,1–8a.10.13–15 L2: 1 Kor 10,1–6.10–12 Ev: Lk 13,1–9 oder L1: Ex 17,3–7 L2: Röm 5,1–2.5–8 Ev: Joh 4,5–42 (oder 4,5–15. 19b–26.39a.40–42) Montag, 29. Februar 2016 L: 2 Kön 5,1–15a Ev: Lk 4,24–30 Dienstag, 1. März 2016 L: Dan 3,25.34–43 Ev: Mt 18,21–35 Mittwoch, 2. März 2016 L: Dtn 4,1.5–9 Ev: Mt 5,17–19 Donnerstag, 3. März 2016 Monatlicher Gebetstag um geistli­ che Berufe. L: Jer 7,23–28 Ev: Lk 11,14–23 Freitag, 4. März 2016 Hl. Kasimir, Königssohn. L: Hos 14,2–10 Ev: Mk 12,28b–34

Anmeldung: beziehung­­­­leben.at XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage 29. 2.: Blüte – 20, ab 21 Blatt 1. 3.: Blatt, Pflanzzeit 2. 3.: Blatt 3. 3.: Blatt – 8, ab 9 Frucht Pflanzzeit Ende 14 4. 3.: Frucht 5. 3.: Frucht – 14, ab 15 Wurzel 6. 3.: Wurzel Aus: Aussaattage 2016, M. Thun.

Samstag, 5. März 2016 Monatlicher Gebetstag um geistli­ che Berufe, Priestersamstag. L: Hos 6,1–6 Ev: Lk 18,9–14 Sonntag, 6. März 2016 4. Fastensonntag (Laetare). L1: Jos 5,9a.10–12 L2: 2 Kor 5,17–21 Ev: Lk 15,1–3.11–32 oder L1: 1 Sam 16,1b.6–7.10–13b L2: Eph 5,8–14 Ev: Joh 9,1–41 (oder 9,1.6–9.13– 17.34–38)


teletipps Sonntag

28. Februar bis 5. März 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

28. februar

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Heilig-Geist-Kirche in Menden, mit Pfarrerin Ellen Gradtke. ZDF 12.30  Orientierung. Österreich: Erste Imame müssen das Land verlassen – Mexiko: „Friedenslabor“ Tancitaro, ein Ort verwaltet sich selbst – Pater Georg Sporschill präsentiert sein neues Buch. ORF 2 15.30  Wege aus der Finsternis – Europa im Mittelalter. (Dokumentation). Von Mönchen und Ketzern. Keine Epoche Europas war so religiös wie das Mittelalter. Der Mönch Edward aus dem Kloster Saint Andrews in Schottland reiste auf dem Jakobsweg nach Spanien. arte 16.55  Was ich glaube. ORF 2 19.10  Mission erfüllt? 200 Jahre Basler Mission. (Dokumentation). Ab 1815 zogen Hunderte junger Männer und einige Frauen von Basel aus nach Afrika und Asien, um das Evangelium zu verkünden. Sie übersetzten die Bibel in die lokalen Sprachen, gründeten Schulen und Spitäler und trieben Handel. arte Montag

29. februar

13.15  Planet Wissen: Was ist Voodoo? (Dokumentation). Voodoo ist viel mehr als fauler Zauber: Es ist ein soziales System, das Medizin und Psychologie, Recht und Justiz ausübt. Rund 60 Mio. Menschen hängen der Naturreligion an. SWR 13.30  Vergangene Welten (Dokumentation). Tausende reisen jedes Jahr nach Jerusalem. Aber die Orte, an denen Jesus Wunder vollbracht hat, gibt es längst nicht mehr. In dieser Zeitreise lernen wir die ersten Christen und die sagenumwobene Via Dolorosa kennen. ZDFinfo Dienstag

1. März

22.35  kreuz und quer (Religion). Der geschenkte Tag. Für viele ist der Schalttag am 29. Februar ein gewöhnlicher Arbeitstag, doch er könnte auch zu einem geschenkten Tag werden. Junge Menschen wollen sich einen Tag lang in den Dienst der guten Sache stellen, 24 Stunden ihrer Zeit herschenken, sich für andere engagieren. ORF 2 22.40  Ich bin kein Opfer mehr (Dokumentation). Missbraucht im Namen Gottes. Sie ist im Urwald von Bolivien in paradiesischer Umgebung aufgewachsen. Seit sie sechs Jahre alt war, missbrauchten sie Missionare viele Jahre auf das Schlimm-

Morgengedanken von Pfarrer Christian Öhler, Bad Ischl, Oberösterreich. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 20.15  Der letzte Kaiser (Historiendrama, F, I, GB 1987). Peking anno 1908: Mitten in der Nacht wird der dreijährige Pu Yi seiner Mutter entrissen und in die Verbotene Stadt gebracht. Wenige Tage später besteigt er den kaiserlichen Thron und herrscht als „Sohn des Himmels“ über die Hälfte der Erdbevölkerung. Grandioses Filmspektakel von Bernardo BertoFoto: ARTE F/Kinowelt lucci. arte

Sa 20.15  Der einzige Zeuge (Thriller, USA, 1984). Ein kleiner Junge wird Zeuge eines Mordes an einem Polizisten und gerät bald selbst in Lebensgefahr. Regisseur Peter Weir lässt die packende Geschichte in der Glaubensgemeinschaft der Amischen in Pennsylvania spielen, deren Mitglieder abgeschieden auf Farmen leben und technischen Fortschritt ablehFoto: ServusTV nen. ServusTV

ste. „Niemand hat etwas bemerkt“, sagen Lehrer, Eltern und andere, die auf der Missionsstation lebten. 3sat

Schätzungen zufolge mehr als die Hälfte aller katholischen Priester in einer heimlichen Beziehung lebt, hält die Kirche am Zölibat fest. Worauf gründet sich das Keuschheitsgebot? Wird sich unter Papst Franziskus daran etwas ändern? SWR (Wh. 22.00 Uhr, ARD-alpha)

23.10  kreuz und quer (Religion). Vom Sinn des Gebens – Evolution der Nächstenliebe. Der Mensch ist selbstsüchtig und Gier eine von der Natur gegebene Grundeigenschaft. Das meinen viele Wissenschaftler und unser Wirtschaftssystem baut auf diesen Annahmen auf. Doch nun haben Wirtschaftswissenschaftler und Neurobiologen entdeckt: Kooperation ist der eigentliche Grundmechanismus der Evolution. ORF 2 Mittwoch

2. März

15.00  Planet Wissen: Wie uns negative Gedanken krank machen. Den Placebo-Effekt kennt man: Pillen ohne jeden Wirkstoff können helfen, wenn man an die Wirkung glaubt. Doch der Placebo-Effekt hat einen bösen Zwillingsbruder, den Nocebo-Effekt. Dabei können Angst und negative Erwartungen tatsächlich zu Beschwerden führen. (Wh. um 22.00 Uhr) ARD-alpha 23.15  The King‘s Speech – Die Rede des Königs. (Drama, GB, 2010) Prince Albert leidet seit Kindheit an einem starken Stottern, das ihn bei öffentlichen Auftritten behindert. Heimlich sucht er Hilfe bei einem unkonventionellen Sprachtherapeuten. Nach einigen schmerzlichen Erfahrungen erweisen sich dessen Behandlungsmethoden als wirksam. 1936 besteigt Albert als George VI. den Thron. HR Donnerstag 3. März 13.15  Planet Wissen: Verbotene Liebe – Ein Priester und der Zölibat (Dokumentation). Obwohl

Freitag

4. März

18.30  Der afrikanische Patient (Dokumentation). Noch nie stand die Entwicklungshilfe so in der Kritik. Der kenianische Wirtschaftswissenschaftler James Shikwati macht sie mitverantwortlich für die Bettelmentalität und fehlende Eigeninitiative der Afrikaner. Phoenix 20.15  Geheimnis Aachener Dom (Dokumentation). Geheimnisse, Wunder und Legenden. Seit zwölf Jahrhunderten ist der Dom zu Aachen ein Magnet für Gläubige und Kunstliebhaber – 600 Jahre lang war er der Krönungsort römisch-deutscher Könige. WDR Samstag

5. März

18.00  Dolomiten – Sagenhaftes Juwel der Alpen (Dokumentation). Die Dolomiten, bekannteste Region der Südalpen, sind Weltnaturerbe und Naturparadies. Kurt Mayer und Judith Doppler entführen in eine Wildnis im Aufbruch. arte 23.35  Wort zum Sonntag von Gereon Alter, Essen. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Pfr. Sieglinde Pfänder, Oberwart. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Reportagen und Berichte aus der Welt der Religion. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Spittal an der Drau, Kärnten. Thema: „Bekehrung und Leben“. Musik: Chor der Stadtpfarre, Kinderchor und Volksgesang (Gotteslob). So 10.00, Foto: Pfarre/iLi Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Johanna Schwanberg, Leiterin des Dommuseums Wien. „Blaues Pferd und gelber Tiger“ – Zum 100. Todestag von Franz Marc. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. In den Gärten von Shiraz. Musik und Mystik aus Persien. Mo–Do 9.45, Ö1. Betrifft: Geschichte. Der Glücklose. Kaiser Franz Joseph I. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Die Masse – eine Zeitbombe? Aktuelle Überlegungen des vergessenen Soziologen Gabriel Tarde. Mi 21.00, Ö1. Im Gespräch. „Ich bin ein glücklicher Mensch, wenn ich schreibe“ – Mit dem Schriftsteller Orhan Pamuk. Do 21.00, Ö1. Hörbilder. „Vielleicht die kultivierteste Frau in Europa.“ Die Malerin Angelika Kauffmann: Ein Leben in Mailand, London und Rom im 18. Jahrhundert. Sa 9.05, Ö1. Tao – aus den Religionen der Welt. „Frauen in Weiß – Von Indien in die Welt“. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Radikal Orthodox – eine theologische Bewegung.


KirchenZeitung Diözese Linz

Aus Oberösterreich 27

25. Februar 2016

Bildungshaus Schloss Puchberg: Gebet, Information und Erfahrungsaustauch für Pilger/innen

Vesper zum Start in die Pilgersaison Die Pilgervesper am 9. März 2016 unter dem Thema „Den Aufbruch wagen“ ist eine Einladung an alle Interessierten, die Pilgersaison gemeinsam zu eröffnen. Pilgern ist „in“ – und so machen sich jedes Jahr viele Menschen auf zu einer längeren oder kürzeren Pilgerreise. Ob von zu Hause bis Assisi, Rom, Santiago, Mariazell oder auch nur zwei bis drei Tage: Eine Pilgerwanderung ist meist geprägt von der Sehnsucht nach Auszeit, Begegnung und spirituellem Erleben. Die spirituellen Wegbegleiter/innen der Diözese Linz und das Bildungshaus Schloss Puchberg möchten alle Pilgerinteressierten am Beginn der „Saison“ zusammenführen: um miteinander zu beten und ihren – womöglich schon geplanten – Aufbruch zu segnen. Nach der Vesper ist Gelegenheit, bei einem kleinen Imbiss Erfahrungen auszutauschen, Pilgerangebote und Pilgerbegleiter/ innen in der Diözese kennenzulernen und vielleicht Mitpilger/innen für den eigenen Pilgerweg zu finden. Referent/innen sind Lydia Neunhäuserer, Meditations- und Pilger-

HEIMBÖCK

Abtweihe im Stift Schlierbach

Kapellen und Kirchen sind Anziehungspunkte.

L. NEUNHÄUSERER

begleiterin sowie Physiotherapeutin aus Zell an der Pram, Gabriele Hofer-Stelzhammer, Bildungsreferentin im Schloss Puchberg, und Adi Trawöger, Rektor von Schloss Puchberg.  Mittwoch, 9. März 2016, 19.30 Uhr; Kursbeitrag: 15,– Euro (inkl. kleiner Imbiss), Anmeldung: Tel. 07242/475 37.

Der „Via-Maria-Weg“ verbindet bayerische und österreichische Glaubenszeugnisse

Pilgern von Altötting nach Mariazell Die Route ist nicht markiert und gilt als Geheimtipp: der „ViaMaria-Weg“ von Altötting nach Mariazell, den die Pilgerbegleiterin Gabriele Weidinger zusammengestellt hat und auf den sie jährlich Pilger/innen führt – heuer vom 1. bis 15. Mai. „Aufblühen am Via-Maria-Weg“ ist das Motto für die Pilgerung, die zwei große Heiligtümer verbindet: Altötting, das Herz Bayerns, mit Mariazell, dem Herzen Mitteleuropas. Mindestens 13 Wallfahrtskirchen oder Kapellen von historischer Bedeutung liegen am Weg, zahlreiche Marterln zeugen davon, dass die Pilger/innen durch Bayern und Österreich auf geschichtlichen Pfaden unterwegs sind. Über die Ebenen des Innviertels begibt sich der Pilger ins Voralpenland, um über den Naturpark Ötscher-Tormäuer

Mariazell zu erreichen. Die Pilgerroute führt von Altötting-Burghausen nach Maria Schmolln, dem bedeutendsten Wallfahrtsort des Innviertels. Weitere Stationen sind Waldzell und Zell am Pettenfirst, ehe man Maria Puchheim mit dem Gnadenbild der „Mutter von der immerwährenden Hilfe“ erreicht. Frauenstein, Hollenstein, Lunzersee , Ötscher sind weitere Etappen. Nach 313 Kilometern ist man am Ziel, in Mariazell. Der Weg ist so eingeteilt, dass auf anstrengendere Tagesetappen wieder leichtere folgen. (Eine Teilnahme ist auch in Wochenetappen möglich.)  Informationen und Anmeldung bis 1. April 2016 bei Gabriele Weidinger (Ottnang), Tel. 0680/112 21 15, E-Mail: gabriele.WEG@gmx.at

Der neugewählte Abt des Stiftes Schlierbach P. Nikolaus Thiel empfängt am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, um 14.30 Uhr die Abtweihe. Zu diesem festlichen Gottesdienst kommt auch der Generalabt des Zisterzienserordens Mauro-Giuseppe Lepori OCist aus Rom.

PERSONELLES Dekanat und Pfarre Mattighofen Kapitularkanonikus des Kollegiatstiftes Mattighofen, Pfarrer in Friedburg und Pfarradministrator von Lengau und Schneegattern, Mag. Marek Michalowski, wird mit 1. März 2016 Dechant des Dekanates Mattighofen in Nachfolge von Regionaldechant Kap.-Kan. Johann Schausberger. Propst Mag. Walter Plettenbauer hat aus gesundheitlichen Gründen im Juni 2015 das Amt des Dechanten und mit Ende Februar 2016 das Amt des Pfarrers von Mattighofen zurückgelegt.

Gabriele Weidinger vor dem Ziel, der Basilika Mariazell: Sie ist spirituelle Wegbegleiterin und führt die Pilgerung auf dem ViaMaria-Weg mit dem Katholischen Bildungswerk durch. Mehr über das Pilgern auf www.pilgern.at und www.pilgerwege.at. PRIVAT

Der neue Pfarrer von Mattighofen wird mit Wirkung von 1. März 2016 Mag. Leon Sireisky, Kapitularkanonikus des Kollegiatstiftes Mattighofen, bisher Vikar von Mattighofen. Er bleibt weiterhin Pfarradministrator von Pischelsdorf. Seine Installation findet am Sonntag, 6. März 2016 statt. Mag. Walter Plettenbauer bleibt weiterhin Propst des Kollegiatstiftes Mattighofen und wird zum Kurat für das Dekanat Mattighofen bestellt.


28 Kultur für sie gelesen Erwin Kräutler: Habt Mut Am 23. Dezember 2015 hat Papst Franziskus den altersbedingten Rücktritt von Bischof Erwin Kräutler angenommen. Kräutler hat Amazonien, vor allem das Leben der indigenen Bevölkerung, vom Rand in die Mitte der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Hier existiert Kirche auf die Art, wie sie sich jene 40 Bischöfe gegen Ende des Konzils vorgestellt haben, die sich im sogenannten „Katakombenpakt“ selbst verpflichtet haben, einfach unter den Menschen leben. Zusammen mit dem Salzburger Journalisten Josef Bruckmoser zieht Kräutler eine nach vorne gerichtete Bilanz: Was aus seiner Erfahrung für die Kirche in Zukunft wichtig sein wird. Die Kirche wird sich der globalen Verantwortung stellen – in Achtung vor der Schöpfung, auf der Suche nach Frieden. M. F. Erwin Kräutler. Habt Mut! Jetzt die Welt und die Kirche verändern, Verlag Tyrolia 2016, 142 Seiten.

Heilsame Begegnungen

25. Februar 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Filmemacher Pablo Trapero und Florian Gallenberger entdecken den Politthriller neu

Verbrechen für Clan und Gott Die beiden Filme „Colonia Dignidad“ und „El Clan“ beleuchten dunkle Kapitel lateinamerikanischer Geschichte. Es ist doch bemerkenswert, dass jüngere Filmemacher wieder das Genre des Politthrillers für sich entdecken. Mit „El Clan“ hat Pablo Trapero ein lange geplantes Projekt verwirklicht, das einen Kriminalfall verfolgt, der in den letzten Jahren in der ­Militärdiktatur

Noch glücklich: Lena (Emma Watson) in „Colonia Dignidad“. Filmladen

in Argentinien Mitte der 1970er-Jahre spielt. Die Familie Puccio führt in Buenos Aires ein nach außen hin geordnetes Leben. Doch der bescheidene Wohlstand täuscht. Arquimedes, das Oberhaupt, organisiert mithilfe seines Sohnes Alejandro und zwei Helfern seit Jahren Entführungen wohlhabender Menschen, die manchmal auch mit deren Ermordung enden. Arquimedes handelt unter dem Vorwand, dies alles nur für die Familie zu tun, wie auch eine Tochter betont. Er

fungiert dabei aber als Handlanger des Militärs. Doch dann dankt die Junta ab, während die Familie ihr blutiges Geschäft fortsetzt … „El Clan“ ist eine nüchterne Mischung aus Thriller und Melodram, denn der eigentliche Konflikt entsteht zwischen dem patriarchalen Vater und dem Sohn, der sich immer mehr der Schuld bewusst wird, die er auf sich lädt. 1973 beginnt auch die Geschichte, die Florian Gallenberger in „Colonia Dignidad“ erzählt. In Chile ist gerade der Militärputsch unter General Pinochet im Gange. Ein mit den demokratischen Ideen Allendes sympathisierender deutscher Fotograf (Daniel Brühl), der eben einige entspannende Tage mit seiner Freundin Lena (Emma Watson), einer Stewardess, verbringt, gerät in die Fänge der Militärs. Nach langer Folter wird er in die Colonia Dignidad gebracht, ein als Landwirtschaftsbetrieb getarntes Lager, das von dem charismatischen deutschen Laienprediger Paul Schäfer geleitet wird. Lena meldet sich freiwillig zum Dienst an Gott in diesem Ort, um ihren Geliebten von dort wegzuholen. In den 40 Jahren, in denen diese Kolonie existierte, die eng mit Pinochets Geheimdienst und der deutschen Botschaft zusammenarbeitete, gelang nur einer Handvoll Personen die Flucht … Gallenberger erzählt diese Geschichte spannend, unterlegt die Bilder aber mit einem Sound, der ebenso störend wirkt wie die englische Sprache in einem deutschsprachigen Kontext. Als Studie deutscher Untertanenmentalität im Sinne von Heinrich Mann funktioniert der Film allerdings recht gut. Markus Vorauer

Dirigent von Sinfonia Christkönig im In- und Ausland im Einsatz „Liebe ist eine Tat-Sache.“ So heißt eines der Kapitel in Franz Troyers Buch „Heilsame Begegnungen“ mit Impulsen aus dem Johannesevangelium. Jetzt, in der Fastenzeit, ist es gut, das Buch eventuell von hinten her zu lesen. Vom Beispiel der Fußwaschung“ bis hin zum Tragen des Kreuzes – und wie Jesus den Jüngern die Wunden seiner Hände und seiner Seite zeigt. Es ist ein Buch eines Bibel-Praktikers und Seelsorgers. Ein gleichermaßen exegetisches wie spirituell anregendes Buch. M. F. Franz Troyer. Heilsame Begegnungen. Impulse aus dem Johannesevangelium, Verlag Tyrolia 2016, 190 Seiten, € 17,95.

Eduard Matscheko als Dirigent gefragt Während die Probenarbeiten für die Johannespassion in der Pfarre Linz-Christkönig bereits laufen, dirigierte Eduard Matscheko kürzlich die „Sofia Philharmonic“ in Sofia.

Vor 30 Jahren Klassenkollegen im ORG der Diözese Linz, jetzt auf der Bühne vereint: Daniel Dodds und Eduard Matscheko in Sofia. ABC/Leitl

Im Rahmen der „Austrian Business Circle“-Konzerte war Eduard Matscheko am 11. Februar eingeladen, die Sofia Philharmoniker zu dirigieren. Besonderer Gast war sein ehemaliger Klassenkollege Daniel Dodds, ein Geiger der Spitzenklasse, der in der Schweiz lebt. Dodds spielte das 2. Violinkonzert von Karol Szymanowski, die Spielfreude beider Gäste war beeindrucken. Zurück in Linz steht nun eine intensive Probenphase für Matscheko, Chor und Orchester der Sinfonia Christkönig auf dem Plan: Am 25. März wird im Rahmen der Karfreitagsliturgie die Johannespassion von J. S. Bach erklingen. elle XX Beginn:19 Uhr. Mit: IIlia Vierlinger, Gerda Reiter, Klaus Kuttler, Martin Summer. Als Evangelist wird Jacques le Roux zu erleben sein.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

25. Februar 2016

Kulturland n Film „Aus dem Nichts“ in Ried. Im Zentrum des Films „Aus dem Nichts“ steht Karl Schappeller, der in den 1920er und 30er-Jahren auf Schloss Aurolzmünster versucht hatte, aus dem Nichts Raumenergie zu gewinnen. Er wurde bei diesem Experiment von kirchlicher Seite unterstützt. Die Premiere ist am Mi., 2. März, um 19 Uhr im Star Movie Ried im Innkreis. Am Premierentag kann vorher das Schloss um 10 und 16 Uhr besucht werden. XX Info: premiere@stadtkinowien.at

Kusmitsch

Kunstleihgabe von Andrea Pesendorfer in der Pfarrkirche Linz-St. Magdalena bis 19. März

Schwerkraft und Gnade elisabeth Leitner

Ein rätselhaftes Gebilde mitten im Raum. Bögen richten sich auf, streben nach oben, gleichzeitig wirken sie der Schwerkraft verhaftet, fallen hinab. Schwerelos tanzen sie durch den Raum, als würden sie durch die seitlichen Fenster gehalten. Oben stoßen die Bögen an das Netzrippengewölbe, der Raum wird offener, weiter. Durch das Verhüllen kann hier etwas aufgedeckt und sichtbar gemacht werden. Die Abwesenheit von Bekanntem und Vertrautem macht dessen Existenz erst bewusst. Wie sehr hat es den Raum geprägt, für sich eingenommen. Kaum jemand ist es vorher aufgefallen. – Diesen Eindruck gewinnt man beim Eintreten und Betrachten des Altarraums der Pfarrkirche Linz-St. Magdalena. Im gotischen Altarraum verhüllt die aktuelle Fotoarbeit „Katenoide“ von Andrea Pesendorfer das barocke Gemälde „Die Beweinung Christi“. Der Fotodruck fügt sich in den Raum ein und legt die ursprüngliche Architektur offen: das gotische Netzrippengewölbe mit Rippenstern aus dem Mittelalter. Die Farbigkeit der Arbeit lehnt sich an die Farbe der Raumschale an, das gebrochene Weiß und das Grau der Rippen scheint sich hier zu verdichten. Hell und Dunkel. Nach oben streben, fallen. Schwerkraft und Gnade. Mitten im Raum. Mitten im Leben. XX Kunstgespräch mit der Künstlerin: am Do., 10. 3., 18.30 Uhr, Vitus Weh mit Andrea Pesendorfer

n Benefizkonzert in ­Basilika Maria Puchheim. Am Fr., 4. März, um 19 Uhr findet ein Benefizkonzert in der Basilika statt: Organist Klaus Sonnleitner ist an der Breinbauerorgel zu hören, das Kammerorchester spielt Werke von Bruckner, Händel, Mozart. Das Konzert wird mit zwei Kameras in den Altarraum übertragen.

Wissenswertes zur Kunstleihgabe Die fotografierte Skulptur zeigt die Drappierung einer fast durchscheinenden Stoffbahn vor einem weißen Hintergrund. Die Kettenfäden sind großteils herausgezogen, dadurch bildet sich eine Kettenkurve, „Katenoide“ genannt. Die Wölbungen, die nach oben gehen, entstehen durch das Durchhängen des Stoffes aufgrund der Schwerkraft. Der Stoff-Faltenwurf wurde fotografiert und dann umgedreht. In der Gotik wurde ebenfalls mit dieser Methode gearbeitet: Man fertigte das Tragwerk eines Gebäudes aus Schnüren und hängte das Bauwerk kopfüber auf, so wurde die Stabilität der Bögen errechnet. – Die hier gezeigte Kunstleihgabe wirkt entmaterialisiert; eine Technik, die für die Arbeiten von Andrea Pesendorfer charakteristisch ist. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien und Linz. In der Pfarrkirche Bad Schallerbach hat sie mit Christian Bartel die Werktagskapelle gestaltet


30 Personen & Werbung IM GEDENKEN

 Mag. Paul Böttinger, Pfarradministrator in Rottenbach und Pfarrprovisor von Taufkirchen an der Trattnach, ist am 16. Februar 2016 im 52. Lebensjahr nach längerer Krankheit im Klinikum Wels verstorben. Paul Böttinger (geb. in Ried im Innkreis) wurde 1992 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Grieskirchen. 1997 wurde er zum Pfarradministrator in Rottenbach bestellt. 1999 wurde er zum Militärkaplan der Miliz ernannt. Seit 2004 war er zusätzlich Pfarrprovisor von Taufkirchen an der Trattnach. Der Verstorbene wurde in Taufkirchen beigesetzt.

25. Februar 2016

DANK

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE

Veranstalter und Sponsoren spendeten Dechant Johann Gmeiner (rechts) 2.400 Euro für die neue Pfarrheimheizung: Elisabeth Wimmer (von links), Wirtschaftsbund-Obmann Walter Wimmer, Johann Wildfellner (BiomasseHeizwerk Grieskirchen), Georg Günsberg, Erwin Schützeneder (Raiffeienbank), Andreas Zahrhuber (Firma Fröling), Maria Reif (Volksbank), Ortsbauernobmann Franz Edlbauer und Ortsbäuerin Brigitte Blätterbinder. PRIVAT

 Grieskirchen. Die Ortsbauernschaft und der Wirtschaftsbund Schlüßlberg luden zu einem Vortrag über „Klimawandel – Fakten und Mythen“ mit dem Referenten Georg Günsberg. „Die globale Erderwärmung ist Realität. Nur entschlossenes Handeln verhindert eine Klimakatastrophe“, warnte der Vortragende. Die zahlreichen Besucher/innen wurden beim Eintritt nicht um freiwillige Spenden gebeten, sondern Besucher/innen und Sponsoren konnten Klimabausteine erwerben. Der Erlös aus den Bausteinen kommt der Umrüstung der Heizung des Pfarrheims auf nachwachsende Rohstoffe zugute.

 Am 26. Februar 2016 feiert KonsR Berthold Schlägl, Prämonstratenser des Stiftes Schlägl, seinen 85. Geburtstag. Er wurde 1931 in Julbach geboren, feierte 1955 seine Ordensprofess und empfing 1958 die Priesterweihe. Nach mehreren Kaplansposten war Herr Berthold von 1971 bis 1990 Pfarrer in St. Oswald bei Haslach. Anschließend war er bis 2000 Krankenhausseelsorger in Rohrbach. Er übernimmt weiterhin bei Bedarf seelsorgliche Aufgaben.  Am 1. März 2016 feiert KonsR Norbert Wolkerstorfer, Kurat in Gallneukirchen, seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus St. Stefan am Walde und wurde 1975 zum Priester geweiht. Wolkerstorfer war dann Kaplan in Gallneukirchen, Betriebsseelsorger in Linz und von 1991 bis 2010 Krankenhausseelsorger am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Linz. 2011 wurde Norbert Wolkerstorfer Pfarrmoderator von Treffling (bis Ende 2015) und Kurat in Gallneukirchen.

DANK

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

HOLEN SIE SICH IHR GELD VOM FINANZAMT ZURÜCK

Steuer-Hotline der AK Höchste Zeit für Ihren Lohnsteuerausgleich! Verschenken Sie Ihr Geld nicht, Sie können sich mehr vom Finanzamt zurückholen, als Sie vielleicht denken. Die AK Steuer-Hotline unterstützt Sie dabei.

A

m 24. und 25. Februar und von 1. bis 3. März 2016 stehen Lohnsteuerexperten/-innen jeweils von 16 bis 19 Uhr telefonisch unter +43 (0)50 69 06-5 für Ihre Fragen und Anliegen zur Verfügung. Viele Arbeitnehmer/-innen glauben, dass der jährliche Steuerausgleich ohnehin nichts bringen würde. Tatsächlich kann sich fast jeder Geld vom Finanzamt zurückholen, unter Umständen sogar mehrere hundert

Euro. Sie könnten sich zum Beispiel Geld holen, wenn Sie sich weitergebildet haben oder pendeln müssen, wenn Sie nicht das gesamte Jahr berufstätig waren, wenn Sie Kinder haben, wenn Sie Alleinerzieherin sind und eventuell sogar wenn Sie als Teilzeitkraft gar keine Lohnsteuer zahlen. Und das rückwirkend für fünf Jahre! Sie brauchen Unterstützung? Die Arbeiterkammer hilft: • Auf ooe.arbeiterkammer.at/ lohnsteuer finden Sie viele Tipps und Musterbriefe. • Die ausführliche Broschüre „Mehr für mich“ gibt es kostenlos unter +43 (0)50 69 06-444. • Außerdem beantworten Lohnsteuerfachleute gerne persönlich

Ihre Fragen: am 24. und 25. Februar sowie am 1., 2. und 3. März jeweils zwischen 16 und 19 Uhr, unter +43 (0)50 69 06-5. Holen Sie sich Ihr Geld vom Finanzamt! Es steht Ihnen zu. Oft gibt es mehr zurück, als Sie denken. Die AK hilft mit Rat und Tat.

 Licht für die Welt. Im vergangenen Jahr unterstützten über 17.700 Oberösterreicher/innen die Hilfsorganisation LICHT FÜR DIE WELT mit mehr als 1,5 Millionen Euro Spenden. LICHT FÜR DIE WELT-Geschäftsführer Rupert Roniger bedankt sich bei den Spender/innen: „Mit der Unterstützung aus Oberösterreich konnten wir im vergangenen Jahr erstmals über 1,2 Millionen blinden und anders behinderten Menschen in Entwicklungsländern helfen.“ 2015 ermöglichte LICHT FÜR DIE WELT rund 49.000 Menschen Graue-Star-Operationen in Entwicklungsländern. Das Leben von über 51.000 Kindern mit Behinderungen konnte durch rehabilitative Förderung nachhaltig verbessert werden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

25. Februar 2016

Nur ein Weg

Der Bußakt in der Messe

Zu KiZ Nr. 6, Seite 15

Zu Nr. 6, Seite 3, über die Versöhnungsfeier

Vor dem Lesen der Betrachtungen von P. Anselm Grün zu den Werken der Barmherzigkeit fällt mein Blick sofort mit Freude auf das berührende Labyrinth in der Kathedrale von Chartres. Der Kommentar zum Bild wundert mich dann aber einigermaßen: Das Labyrinth wird nämlich als Zeichen für „...Wege, ... die in die Irre führen“, verwendet! Genau das Gegenteil ist der Fall: Labyrinthe sind keine Irrwege, auch wenn sie mit denen immer wieder verwechselt werden. Im Labyrinth gibt es nur einen Weg, der – wenn auch nach vielen Wendepunkten, zur Mitte führt, dem Ort der Begegnung mit sich selbst und Gott. In diesem Sinn ist das Labyrinth ein heilsamer Weg. Es lehrt uns, Vertrauen in den Lebensweg zu haben, auch wenn dieser unerwartete Wendungen und Umwege für uns bereit hält. (...) MICHAEL WOLDAN, HOFKIRCHEN I. M.

Der ganze Textinhalt der Seite 3 gibt mir Anlass, den Bußakt am Beginn der Sonntagsmesse in einem öffentlichen Medium zur Sprache zu bringen. Das offen und deutlich wahrnehmbare Bekenntnis „vor Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe ... in Gedanken, Worten und Werken – durch meine Schuld ...“, kommt – meines Erachtens – in Wort und Wirksamkeit der persönlichen Ohrenbeichte sehr, sehr nahe. Es wäre ein mindestens ebenso wesentlicher Bestandteil der Messfeier, wie z.B.: das Glaubensbekenntnis nach der Predigt oder das „Suscipiat“ (Der Herr nehme das Opfer an …) nach der Gabenbereitung. Die das Bußgebet abschließende Bitte an „alle Engel und Heiligen und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn“, ergibt sich ja fast von selbst. Ich empfinde das häufige Fehlen dieses Bußgebetes jedenfalls als bedauerliches Gestaltungsdefizit. ALOIS SCHÜTZ, ALTENBERG

Religionsfreiheit für alle (...) Wenn Christen weltweit die meistverfolgte Religionsgruppe sind, darf gerade wegen der Sicherheit unserer Bürger der Staat nicht in eine globale Gleichgültigkeit verfallen. Die Religionsfreiheit muss verteidigt werden. Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen. Dieses Recht der Religionsfreiheit muss gerade den Flüchtlingen aus dem arabischen Raum mit Nachdruck nahegelegt werden. JOSEF LEIBETSEDER, ALTENFELDEN

Menschenwürdige Lösungen Fastenzeiten und Fastenregeln gibt es bekanntlich in allen Religionen. Angeblich heilvoll für Körper und Geist. 40 Tage Zeit, gute Vorsätze wachsen zu lassen und Vergangenes zu überdenken oder zu vergessen. So, wie es die Natur macht, die jedes Jahr aufs Neue erblüht, mehr oder weniger reiche Ernte bringt, um dann, nach einer Ruhephase, wieder neues Leben hervorzubringen. Das ist allerdings leider in der vom Menschen organisierten Leistungsgesellschaft nicht möglich, der es vorrangig um Wohlstand und Wirtschaftswachstum geht. Wie sonst wäre es erklärbar, dass die Verantwortlichen aus Poli-

ICH MAG MEINE FREUNDE

tik, Wirtschaft, aber auch Religion auf längst bekannte oder absehbare Veränderungen in der Gesellschaft oder Umwelt viel zu spät reagieren und diesen rat-, hilf- und machtlos gegenüberstehen? In den Medien hört und liest man täglich von territorialen Außengrenzen oder menschlichen Obergrenzen. Wann wird es jemals Grenzen geben für sinnlose Kriege, Not und Leid? Besinnung und Einkehr wären gefragt, aber nicht nur für diplomatische, sondern vor allem für vernünftige, langfristige, menschenwürdige Lösungen. ANTON BUMBERGER, HAIBACH O. D. D.

Hochgelobt sei, der da kommt Mit diesen Worten wird uns die Freude der Menschen geschildert beim Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag, und auch in der heiligen Messe wird unmittelbar nach der Wandlung so gebetet oder gesungen. Beim genauen Hinsehen aber und Übersetzen des uns überlieferten Textes im Evangelium des Markus finden wir: GESEGNET; ein Gesegneter ist, der da kommt. Genau dasselbe Wort liest man auch im griechischen Text bei Lukas bei der Schilderung der Begrüßung Marias durch Elisabeth: Eine gesegnete bist du unter den Frauen. Diese Stelle hat Luther seinerzeit mit „gebenedeti“ übersetzt, in Anlehnung an das lateinische Benedictus. Der unvergessliche Papst Johannes hat ein „aggiornamento“, eine Verheutigung, gewünscht und vielfach erreicht; diese beiden kleinen Textänderungen, so denke ich, gehören auch dazu. DIPL.ING. RICHARD KRETZ, ZIPF

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Nennen Sie uns Freundinnen und Freunde, denen wir auf Ihre Empfehlung hin vier Wochen kostenlos die KirchenZeitung zum Kennenlernen zusenden dürfen. Name

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... daher gönne ich ihnen die

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unter uns So peinlich! Liebe ist ... wenn einem der andere hin und wieder einmal peinlich ist. Das gilt für alle Familienmitglieder, von der Partnerin oder dem Partner über Kinder und Tanten bis hin zum eigenen Vater. Das ist nicht weiter schlimm. Alles ist besser als Gleichgültigkeit.

DENK mal

Unbegütert Man hat etwas nicht oder wenig davon. Andere haben es, sogar viel davon. – Also will man es auch haben. – Nicht begütert, die Knappheit als Fasten-Erfahrung ist ein wichtiger Handelsgrund. ernst Gansinger

Genesis wird geschildert, wie die Brüder Josef an Gewürzhändler verkaufen, sie hatten Tra­ gakant, Mastix und Ladanum bei sich. Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 4. März fünf weitere Handelsgüter, die die Bibel erwähnt (mit Angabe der Bibelstelle), oder nennen Sie uns eine Importware in Österreich, die Ihnen ganz wichtig ist. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 6 (gesucht waren kurze und überlange Sätze in der KiZ-Ausgabe 6) hat Edith Schartlmüller aus Dietach gewonnen.

christine grüll christine.gruell@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig­­

Das wäre einmal ein Fastenvorsatz: nicht mehr übers Wetter zu reden!

„Eine Gesellschaft, die sich von der Kindheit abschneidet, sieht alt aus.“ Bischof Manfred Scheuer bei der Fortbildungsveranstaltung der Caritas Linz für Kindergartenpädagog/innen

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Begütert kennt der Duden, unbegütert nicht. Dass man reichlich Güter hat, hat ein Wort verdient, das auf die Güter Bezug nimmt: begütert. Ohne Güter – unbegütert – sein, muss sich aus anderen Wortstämmen die Erklärung ausleihen: Man ist dann zum Beispiel arm. Die Bibel erzählt von vielen Handelsbeziehungen. Diese Schilderungen sind auch Schilderungen von Haben und Begehren. Etwa wenn Ezechiel berichtet, welche Güter aus Tarsis, der Region des westlichsten Mittelmeeres, im Handelstausch für die Fülle an Gütern geboten werden: Silber, Eisen, Zinn und Blei. Aus Bet-Togarma, südöstlich des Schwarzen Meeres, armenisches Gebiet, wurden Pferde und Maultiere gebracht. Im Buch

Waren im Wert von mehr als 15.000 Milliarden Euro werden jährlich weltweit gehandelt. Fotolia/beketoff

Die Gaststube auf 1000 ­Meter Seehöhe war voll gut gelaunter Menschen. Der Schitag war schön und ohne Unfall zu Ende gegangen und so mancher ließ sich Kasnocken und Marillenschnaps schmecken. Auf einem der Barhocker saß ein Gitarrist. Mit seinem Können – er spielte jedes Lied auf Zuruf und aus dem Gedächtnis – brachte er die Gäste zum Mitsingen. Alle waren begeistert. Nur ein kleines Mädchen nicht. Es war die Tochter des Musikers, und die Aufmerksamkeit, die dieser auf sich zog, war ihr hochpeinlich. Während manche nun schon das Tanzbein schwangen, drehte sie dem Geschehen den Rücken zu. Schließlich ließ sie sich aber vom Lachen der anderen Kinder anstecken. Auf die Frage nach ihrem Befinden sagte sie würdevoll: „Weißt du, ich habe ganz vergessen, dass der Mann, der Gitarre spielt, mein Vater ist.“ Die Verleugnung ihrer verwandtschaftlichen Beziehung war nicht von Dauer. Kurze Zeit später schlief sie zufrieden auf dem Schoß ihres Vaters ein.


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