KiZ-ePaper 09/2015

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Nr. 9 I 26. Februar 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Bei den antiken Ausgrabungen in Paestum. Über Jahrhunderte war diese griechische Stadt im Süden Italiens vergessen.

Nord und Süd müssen zueinander finden „Auch heute erleben wir so etwas wie Völkerwanderung.“ An der Ruhestätte des hl. Severin im süditalienischen Frattamaggiore bei Neapel feierten die 164 Teilnehmer/innen der der KirchenZeitungs-Leserreise letzten Samstag den Abschlussgottesdienst nach einer erlebnisreichen Woche. Bischofsvikar Willi Vieböck erinnerte dabei an den hl. Severin. Er hatte in den Wirren der Völkerwanderung in unserer Heimat für eine friedliche Entwicklung gesorgt. Heute ist der Süden Italiens Ziel vieler Flüchtlinge aus Afrika. Hier

stoßen sie zwar auf Verständnis bei der einheimischen Bevölkerung, die dort keineswegs im Überfluss lebt. Doch viele scheitern an den europäischen Einwanderungsbestimmungen, wenn sie nicht zuvor schon Opfer von Schleppern geworden sind. Der Norden und der Süden Europas müssen zusammenfinden, damit es auch zwischen dem Norden und dem Süden auf der Welt gerecht zugehen kann. Das ist eine der „Erfahrungen“ der KiZ-Leserreise. Seite 14/15

KIZ/CG

4 Diözese. Kirchen-

beitrag: Nicht ärgern, melden.

8 Pfarren. Dom­

glocken finden weltweit Echo.

10 Thema. Familienfasttag. 18 Beratung. Beziehungskiller Smartphone. 28 Kultur. Neues aus der Literatur 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

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Auf der Brücke

(Un-)Vermögen Die Vermögenssteuer ist in der Diskussion um die Steuer­ reform offenbar vom Tisch. Das voreilig, da die Politik da­ mit die Chance auf ein ­Signal vertut: In Österreich ist die Ver­ mögensverteilung sehr ungleich (ein Prozent der Haushalte hat 24 Prozent des gesamten Vermö­ gens) und das Einkommen der Kleinverdiener sinkt im Real­ vergleich. Angesichts dessen mag es zwar real keine großen Summen bringen, ganz beson­ ders hohe Geldvermögen mit geringen Sätzen zu besteuern. Aber es würde einer zuneh­ mend politikverdrossenen Be­ völkerung zeigen, dass die Poli­ tik das Streben nach Solidarität nicht aufgegeben hat. Außer­ dem: Grundeigentümer zahlen Grundsteuer – das ist bereits eine Vermögenssteuer. ­Sollen sie nur deshalb gegenüber ­jenen, die große G ­ eldvermögen haben, benachteiligt sein, weil sie nicht drohen können, Grundvermögen ins Ausland zu schaffen?

In der Umgebung von Graz bekommen es viele zu spüren – wie es ist, wenn eine Brü­ cke einstürzt. In wenigen Sekunden bricht zusammen, was seit Jahren geplant und seit Monaten gebaut wurde. Aufbauen ist mühsam. Brechen geht schnell. Eigentlich ist es erstaunlich: Man lebt und bewegt sich auf Brücken, die andere gebaut haben. Ihre Tragfähigkeit hängt von der Er­ fahrung, dem Wissen und der Sorgfalt vieler Menschen ab. Ganz selbstverständlich verlässt man sich darauf. Dabei geht es nicht nur um Brücken, auf ­denen Autos und Züge verkehren. E ­ igentlich leben Menschen zu einem sehr großen Teil von dem, was andere geschaffen haben. ­Keiner muss von vorne anfangen, niemand muss sich seine Brücken selber bauen. Es sind schlechte Zeiten, in denen B ­ rücken

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Beschützer des Papstes Christoph Graf ist seit rund drei Wochen neuer Kommandant der Schweizergarde und somit Chef der Wachtruppe des Papstes.

Profitgier unterbinden

susanne huber

zerstört werden, in denen man Brücken sperrt – oder in denen es Passierscheine braucht. Der Einsturz der Brücke bei Graz kann ­Anlass sein, über den Zustand der zwischen­ menschlichen Brücken nachzusinnen. Auch darüber, ob unsere Zeit eine ist, die man ein­ mal mit einer Brückenbauzeit in Verbindung bringen wird, oder als eine Zeit der Sperren und des Brechens.

Kopf Der Woche: christoph graf, schweizergarde-Kommandant

Heinz Niederleitner

susanne huber

kna

Menschen in Entwicklungs­ ländern haben schlechte Kar­ ten, wenn sie an Aids, Krebs oder Tuberkulose erkranken. Denn sie können sich die teu­ ren Medikamente, die zur Be­ handlung nötig wären, einfach nicht leisten, weil sie patent­ rechtlich geschützt sind. Viele Patienten/innen in den von Ar­ mut geprägten Teilen der Welt sterben, weil sie von einer me­ dikamentösen Behandlung ab­ geschnitten sind. Die Profitgier vieler Pharmakonzerne muss endlich unterbunden werden. Seit langem fordern NGOs und nun auch der Vatikan zu Recht, den Patentschutz für Medika­ mente zu lockern. Die Gesund­ heit zu schützen ist wichtiger, als der Schutz von Patenten.

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Wenn es um den Schutz des Papstes geht, ist die 110 Mann starke Schweizergarde „jederzeit bereit, einzugreifen“, sagt Christoph Graf in einem Interview mit der Mailänder Zeitung „Die Ernennung ist eine große Herausforderung und zugleich auch ein Zeichen des Vertrauens von Papst Franziskus mir gegenüber, wofür ich ihm sehr dankbar bin.“ christoph graf

„Il Giornale“. Zu Anschlägen wie in Paris kön­ ne es auch im Vatikan kommen, so der neue Kommandant. Die Garde, die 1506 gegründet wurde und seither für den Schutz des Papstes und die Sicherheit im Vatikan zuständig ist, sei „dafür gut organisiert.“ Auf Papst Franzis­ kus aufzupassen erfordert allerdings besonde­ re Achtsamkeit, da er „vor nichts Angst hat. Er liebt die Nähe zu den Menschen“ und er brauche Bewegungsfreiheit. Eine zu große Nähe der Sicherheitskräfte weise Franziskus stets zurück. Von der Post in den Vatikan. Christoph Graf stammt aus Pfaffnau, einer G ­ emeinde des Schweizer Kantons Luzern. Bevor er 1987 in den Dienst der Schweizergarde eintrat, war er in Zofingen bei der Post tätig. Ein Pros­ pekt über die Schutztruppe des Papstes hat­ te sein Interesse geweckt und da er auch ein sehr gläubiger Mensch ist, hat er sich bewor­ ben. Graf zählt zu den dienstältesten Gardis­ ten und arbeitete bereits unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XIV. Auf einer Wallfahrt nach San Giovanni Rotondo lern­ te er seine italienische Frau kennen, mit der er zwei Kinder hat. Den Spekulationen über eine Abschaffung der Garde widerspricht der 53-Jährige. „Der Papst schätzt die Schweizer­ garde und er steht hinter uns. Er hat nie an eine Auflösung gedacht.“


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Im Gespräch 3

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Stift St. Florian: Propst Johannes Holzinger über die Zukunft der Pfarrseelsorge

Ich mache nicht mehr mit Die Zeit drängt, um neue Wege in der Pfarrseelsorge zu gehen, betont Propst Johannes Holzinger. Er ruft auf, mit allen Sinnen Ausschau zu halten, wohin der Geist Gottes seine Kirche führen will. Für ihn sind jetzt die Bischöfe am Zug. Das Gespräch führte Josef Wallner

Die Seelsorge in den Stiftspfarren zu gewährleisten – darin besteht eine der Hauptaufgaben für einen Propst. Doch es wird immer schwieriger, für jede Pfarre einen Chorherren als Pfarrer zu bestellen. Und das Durchschnittsalter des Konvents ist bei 70 Jahren. Wie soll das weitergehen?

Propst Holzinger: Ich spüre das als große Last. Ich muss mich vor die Leute in den Stiftspfarren stellen und ihnen sagen: Ihr bekommt keinen Pfarrer mehr. Wie erst vor wenigen Monaten geschehen, muss ich einen 75-jährigen Mitbruder bitten, noch nicht in Pension zu gehen und zu seinen zwei Pfarren noch eine weitere dazuzunehmen. Man weiß, man darf das als Vorgesetzter nicht tun, und trotzdem ist man dazu gezwungen. Ich komme mir als unverantwortlich vor. Warum machen Sie mit?

Holzinger: Ich werde auch nicht mehr mitmachen. Das heißt: Ich werde keinen Mitbruder mehr bitten, eine zusätzliche Pfarre zu übernehmen. Das bin ich dem Alter vieler Mitbrüder schuldig und andererseits möchte ich auf die Gesundheit der Jüngeren achten. Wie soll es weitergehen?

Holzinger: Man muss sich eingestehen: Die Versorgung der Pfarren mit Priestern ist am Zusammenbrechen. Ich halte auch nichts davon – wie das mancherorts in Deutschland geschieht –, durch die Schaffung von Großpfarren die Behebung des Priestermangels vorzutäuschen. Was wir brauchen, sind neue Modelle. Die kann ich aber nicht machen. Wer dann?

Holzinger: Aus meiner Sicht sind jetzt die Bischöfe gefordert. Bischof Kräutler hat Papst Franziskus von den vielen Gemeinden seiner Diözese erzählt, die wegen fehlender Priester nur ein bis zweimal im Jahr Eucharistie feiern können. Der Papst hat geantwortet: Die Bischöfe sollen kühne und mutige Vorschläge machen, wie man die Situation ändern könnte. Die Bischöfe sollen jetzt ihre Verantwortung wahrnehmen. Die Zeit drängt. Wenn der Papst schon um Vorschläge bittet, da wäre ich schneller in Rom als ein E-Mail.

Johannes Holzinger ist seit 2005 Propst des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian und wurde kürzlich für weitere zehn Jahre gewählt: Hr. Franz Kastberger, Pfarrer in Linz St. Quirinus, gratuliert dem Propst. Dem Konvent gehören 32 Chorherren an. Das Stift hat 33 inkorporierte Pfarren. st florian Seelsorgeteams, Pfarr- und Pastoralassistent/ innen, ausländische Priester – die Diözese hat Wege eröffnet, dass die Pfarren lebendig bleiben können. Finden Sie das nicht als hilfreich?

Holzinger: Ja, sehr sogar, und ich bin froh, dass es sie gibt. Und ich bin auch für das große ehrenamtliche Engagement in den Stiftspfarren dankbar. Aber wir brauchen trotzdem neue Wege, die in der Öffnung des Priesteramts für verheiratete Männer bestehen könnten. Es bräuchte auch Signale in Richtung Frauen. Ich denke hier an das Diakonenamt. Wir haben über Krise, Probleme und Schwierigkeiten gesprochen. Gibt es etwas, was Ihnen Anlass zu Optimismus gibt?

Holzinger: Die Menschen haben eine große Sehnsucht nach Beheimatung. Auf diese Sehnsucht hat die Kirche eine Antwort: Sie kann Gemeinschaft anbieten und auf eine Hoffnung verweisen, die nicht zugrunde geht, sie kann Jesus Christus verkünden – Jesus Christus ist die Mitte unserer Verkündigung. Das ist doch wirklich Grund optimistisch zu sein. Auch im Blick auf die fast 950-jährige Geschichte unseres Klosters bin ich nicht pessimistisch. Es hat schon viele Tiefs gegeben. Und immer wieder ist es weiter- und aufwärts gegangen.

Was kann man jetzt machen, wenn man nicht darauf warten will, was „oben“ entschieden wird?

Holzinger: Mir ist es wichtig, nicht untätig zu sein, sondern mit allen Sinnen Ausschau zu halten, wohin Gott seine Kirche führen und wohin er sie verändert haben will. Es gilt, den Willen der Liebe Gottes zu erspüren. Mich begleitet der Satz aus dem zweiten Timotheusbrief: Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (2 Tim 1,7). Was wird Ihre größte Herausforderung in den nächsten Jahren als Propst sein?

Holzinger: Bis zum Ende meiner Amtszeit werden wir Florianer Chorherren aus eigener Kraft nicht einmal mehr annähernd unsere Aufgaben in den Pfarren und im Stift bewältigen können. Davor darf man die Augen nicht verschließen. Meine Verantwortung sehe ich darin, vernünftige Übergänge zu schaffen und zu verantworten, was nicht mehr geht. In den nächsten drei Jahren möchten wir ein Programm erarbeiten, das den jüngeren Mitbrüdern Freiheit und neue Gestaltungsräume verschafft. Im Vertrauen auf das Wirken Gottes wird uns das gelingen.


4 Oberösterreich

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KirchenZeitung Diözese Linz

Beim Kirchenbeitrag ist die Mithilfe der Beitragspflichtigen gefragt

Nicht ärgern, sich melden Ab 23. Februar erhält ein Großteil der beitragspflichtigen Katholikinnen und Katholiken die Kirchenbeitrags-Vorschreibung für 2015. In den Beitragsstellen herrscht dann Hochbetrieb. Eines vorweg, betont Kirchenbeitragsreferent Alois Dambachmayr: „Mehr als drei Viertel der Beitragspflichtigen haben kein Problem. Sie entrichten ihren Kirchenbeitrag pünktlich und fühlen sich auch richtig eingeschätzt.“ Bei einem Viertel gibt es Fragen. „Nicht ärgern, sondern sich melden“, rät Dambachmayr. Weil viel Betrieb herrscht, kann man sich dabei auch ruhig zwei Wochen Zeit lassen. Die Diözesanfinanzkammer ist auf die Mithilfe der Beitragspflichtigen angewiesen, damit es nicht zu Fehleinschätzungen kommt. Die Daten werden nämlich keineswegs unter den Institutionen einfach weitergereicht. Besondere Umstände – etwa Arbeitslosigkeit oder Umschulungen – oder besondere Belastungen erfährt die Beitragsstelle nicht automatisch. An jeder der 15 Beitragsstellen in den Bezirken kann man Einwände vorbringen und Unterlagen vorlegen. Der Kirchenbeitrag wird dann neu berechnet. Oft kann schon ein Telefonanruf Klarheit bringen. Um sich ein Bild über die Kirchenbeitragshöhe machen zu können, hilft auch der Online-Beitragsrechner auf der Homepage der Diözesanfinanzkammer. Die Kirchenbeiträge machen den Löwenanteil des Diözesanbudgets aus. 81 Prozent, das sind rund 83 Mio Euro, werden von den Mitgliedern der katholischen Kirche aufgebracht.

Mag. Alois Dambachmayr ist Kirchenbeitrags-Referent der Diözese Linz KIZ

Rund 19 Mio Euro kommen aus sonstigen Erlösen, Staatsleistungen und Subventionen.

Dafür verwendet die Kath. Kirche Ihr Geld:

Rückgrat für Pfarren. Auf der Ausgabenseite fließen 54 Prozent der Aufwendungen – das macht 54,5 Mio Euro aus – in die Pfarren: für die Seelsorger/innen, Bauvorhaben und Sachaufwand. 30 Prozent des Kirchenbeitrages fließen in die zentralen Einrichtungen, vor allem für Löhne und Gehälter von kirchlichen Bediensteten. „Transparenz ist uns wichtig“, betont Alois Dambachmayr. Der Rechenschaftsbericht der Diözese Linz über die genaue Verwendung der Mittel ist jederzeit einsehbar. Wer ihn nicht aus dem Internet beziehen will: In den Beitragsstellen gibt es entsprechende Informationsfalter. Bis zu € 400,– Kirchenbeitrag sind beim Finanzamt steuerlich absetzbar! Drei Prozent Bonus gibt es beim Abschluss eines Abbuchungsauftrages.

Aufwand für Pfarren: davon Gehälter für Priester und andere pastorale Berufe: Bauaufwand in Pfarren:

M. F.

Biobäuerinnen verstehen sich über Kontinente hinweg Katholische Frauenbewegung (KFB). Sie kommen aus unterschiedlichen Welten und obwohl keine die Sprache der anderen spricht haben, haben sie sich auf Anhieb verstanden. Beide sind Biobäuerinnen: Juana Aydas Villareyna Acuña (Mitte) aus Nicaragua und Ilse Achleitner (links) aus Eferding. Die Verantwortung für die Natur und die ihnen anvertraute Erde verbindet sie. Juana Acuña ist Partnerin der Ka-

tholischen Frauenbewegung. Die KFB unterstützt aus den Mitteln des Familienfasttags im Norden Nicaraguas ein Projekt, das zwölf Dörfer umfasst. Die Biobäuerin tourt derzeit begleitet von Monika Weilguni von der KFB (rechts) durch Oberösterreich und erzählt von ihrem Leben und der Situation der Frauen in Mittelamerika. So gibt sie den Projekten der Aktion Familienfasttag ein – sehr gewinnendes – Gesicht. KFB

Aufwand für Ämter und Einrichtungen: davon Personalaufwand:

54,5 Mio 34,3 Mio 10,5 Mio

30,5 Mio 21,7 Mio

Schulen, Bildungsanstalten, Heime: 9,4 Mio davon Personalaufwand: 4,7 Mio

Kirchenbeitrag berechnen Elektronischer Kirchenbeitrags-Rechner auf http://www.dioezese-linz.at/ kirchenbeitragsinfo


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Oberösterreich 5

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Der technische Fortschritt hat ein enormes Tempo. Davon wird auch die Zukunft der Arbeit bestimmt. petair/Fotolia

Vertreter/innen aus Kirchen, Wirtschaft und Wissenschaft warfen in Thalheim/Wels einen Blick in die Zukunft der Arbeitswelt

Arbeiten: immer schneller, immer dichter Fragen, Spekulationen und Warnungen waren die Botschaften, die vom Podium kamen, das über die Arbeitswelt der Zukunft debattierte. Eingeladen dazu hatte im Rahmen des „13. Aschermittwochgesprächs“ die Sparkasse OÖ. Ernst Gansinger

Im Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels wagten beim Gespräch am Aschermittwoch Vertreter/innen von Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft einen Ausblick auf das zukünftige Arbeiten – einen durchaus unterschiedlichen. Unentrinnbar. Die geschäftsführende Vorsitzende des Pastoralrates der Diözese Linz und Bereichsleiterin von „mensch & arbeit“, Mag. Edeltraud Artner-Papelitzky, sagte, es sei wichtig, nicht nur darüber zu spekulieren, wie wir zukünftig arbeiten, sondern auch die kritische Frage zu stellen, wem die Entwicklungen dienen. Etwa jene, die der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ, DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch als unentrinnbar darstellte: 47 Prozent der heutigen Arbeitsplätze seien in den nächsten zwei Jahrzehnten potenziell automatisierbar. Haindl-Grutsch nannte unter anderem Arbeitsplätze in Buchhaltung und Rechnungswesen, Steuerberatung, medizinischer Diagnostik. Beschleunigung und Verdichtung. Wie Artner-Papelitzky mahnte auch die Rektorin des Diakoniewerks Gallneukirchen, Mag.

Christa Schrauf, dass Wirtschaft und Arbeit im Dienst des Lebens zu stehen haben. Die Theologin Artner-Papelitzky warnte, dass die unerträgliche Beschleunigung und Verdichtung der Arbeitsprozesse Menschen zuschanden kommen lassen. Sie nehme aber auch Gegenbewegungen wahr: „Menschen gestalten beteiligende Prozesse mit kollektiver Achtsamkeit im Umgang miteinander, mit Sorgfalt und Verantwortung für die Natur.“ Sie nannte als Beispiele Repair-Cafés, Näh­ stuben, Gemeinschaftsgärten. Der Zug fährt. Mit diesem Blick auf die Gegenbewegung kam Artner-Papelitzky einem von vier „Megatrends“ fürs Arbeiten in Zukunft nahe, die der Volkswirtschafts-Professor der Universität Linz, Dr. Friedrich Schneider, skizzierte: dem Megatrend Ökologisierung der Arbeitswelt. Diese nehme Nachhaltigkeit und Recycling ernst und gestalte sie in einem regionalen Umfeld. Die anderen drei Megatrends haben ein anderes Gesicht: Ein großer Teil des Arbeitsmarktes werde weiter globalisiert. Roboter erledigen viele Arbeiten – der Mensch übernimmt Überwachungsaufgaben. Der Faktor Arbeit wird weniger mit Steuern belastet. Damit ist IV-Geschäftsführer Haindl-Grutsch nahe am Professor, wenn er meint: „Fest steht, dass der technische Fortschritt durch nichts und niemanden aufgehalten werden kann. Wir haben nur zwei Möglichkeiten – entweder auf den Zug aufzuspringen und von den neuen Möglichkeiten zu profitieren oder von eben diesem Zug überrollt zu werden.“

Menschlichkeit in der Region Böhmerwald Eine Initiative von Menschen aus Ulrichsberg, Klaffer und Schwarzenberg wird sich am Freitag, 6. März im Pfarrzentrum Ulrichsberg vorstellen (20 Uhr). Den Personen ist es ein Anliegen, den Flüchtlingen, die in der Region untergebracht sind, zu helfen. „In der Bevölkerung und bei den Flüchtlingen sind oft Unsicherheit und Berührungsängste vorhanden“, stellt die Initiative fest. Sie will seriös informieren und um ehrenamtliche Mitarbeit werben. Die Bürgermeister der drei Gemeinden unterstützen die Initiative und s­ chreiben in ­einem Begleitbrief, dass die letzten Monate, seitdem die Flüchtlinge da sind, gezeigt haben, dass Integration möglich ist, „wenn wir aufeinander zugehen und uns gemeinsam mit Respekt und Toleranz begegnen“. Viele tun dies. Bei der Veranstaltung am 6. März wird Almut Etz von der Plattform „Altmünster für Menschen“, Solidaritätspreisträgerin des Jahres 2013, referieren. Die „Chor-i-feen“ werden den Abend musikalisch begleiten.


Kränkungen überwinden – zur Versöhnung gelangen Fastenzeit mit Schwester Melanie Wolfers SDS (Teil 2 von 7)

Mensch, ärgere t dich ich n O

Die Salvatorianerin Melanie Wolfers ist als Seelsorgerin und Autorin tätig FOTO©STEFAN WEIGAND

„Wenn wir uns mit unserer Wunde jemandem zeigen, die gut zuhört und uns versteht, können wir erfahren: Ich bin nicht allein in meinem Leid.“

b auch Sie manche der folgenden belastenden Erfahrungen kennen? Von einem Vorkommnis tief gekränkt finde ich mich immer wieder in einer wütenden inneren Zwiesprache mit dem Übeltäter vor – ob ich nun auf den Bus warte, den Computer hochfahre, Zeitung lese ... Oder ich tröste mich mit wilden Fantasien darüber, was ich alles mit ihm anstellen könnte. Möglicherweise wälze ich mich auch schlaflos im Bett und mein Ärger wird immer ärger. Am Ende ärgere ich mich sogar noch darüber, dass ich mich so ärgere. Sich „richtig“ zu ärgern ist nicht leicht. Viele tun sich schwer mit Ärger und Wut und vermeiden diese unangenehmen Gefühle. Doch aggressive Empfindungen ausschließlich negativ zu beurteilen, ist eine verkürzte und einseitige Sicht. Denn sie haben lebenswichtige Funktionen – gerade und besonders in Konflikt- und Kränkungssituationen! Ärger motiviert Es ist nicht nur normal, sondern auch gesund, mit Ärger zu reagieren, wenn Sie angegriffen werden. Denn der Ärger motiviert dazu, dass Sie für Ihre Selbstachtung kämpfen und sich schützen. Er funktioniert wie eine Art Bewegungsmelder, der bei Grenzüberschreitun-

gen eine Sirene auslöst. Diese warnt Sie, wenn Ihnen jemand zu nahe tritt und in Ihren persönlichen Lebensbereich eindringt. So macht Sie der Ärger darauf aufmerksam, dass Sie Ihre Grenzen neu definieren, erweitern oder „einfach nur“ verteidigen müssen. Und er befähigt Sie, den Eindringling in seine Schranken zu verweisen, zum Beispiel indem Sie Ihre eigenen Bedürfnisse oder Werte wahrnehmen und im richtigen Augenblick „Stopp!“ sagen. Hier wird deutlich: Ärger steht auch im Dienst gelingender Beziehungen. Denn im Zusammenspiel mit Zuneigung und Liebe versetzt er uns in die Lage, das Verhältnis von Nähe und Distanz richtig auszubalancieren. Darüber hinaus gibt er die Kraft, Kommunikationshindernisse aus dem Weg zu räumen. Auch wenn es auf den ersten Blick erstaunlich erscheint: Ein gut adressierter Ärger drückt aus, dass der andere uns nicht gleichgültig ist, sondern dass uns an der Beziehung etwas liegt. Die Angst davor, Schmerz und Ärger zu zeigen, droht eine Beziehung schleichend zu zerstören, wohingegen Freundschaft oder Liebe sich vertiefen können, wenn auch der Zorn seinen Raum hat. Fähig zur Ent-Rüstung Sind wir gekränkt worden und wollen wir einen Weg der inneren Aussöhnung gehen,


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Fastenzeit 2015 7

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Impuls

So knapp vor dem Ziel von einem Gegner aus der Bahn geworfen. Das ist nicht nur im Spiel so. Es gibt auch im Ernstfall oft Grund zum Ärger. Und den soll man nicht einfach runterschlucken. © M. Schuppich – Fotolia.com

dann gibt es keinen Schleichweg an Wut und Ärger vorbei. Erst wenn wir unsere Entrüstung zulassen – wenn wir unseren empörten Gefühlen bewusst zuhören und mit ihnen „ins Gespräch kommen“ –, erst dann werden wir fähig zur ­Ent-Rüstung. Erst dann werden wir unsere Munition – etwa in der Form von Vorwürfen, Beschuldigungen oder Vergeltungsmaßnahmen – wirklich ablegen können. Alles andere wäre lediglich ein fauler Friede.

den. Doch das ist aus mehreren Gründen eine einseitige Sichtweise. Zum einen fallen die lebensförderlichen und konstruktiven Seiten der Aggression völlig unter den Tisch. Zum anderen werden problematische Aspekte von Freundlichkeit und Sanftmut – zum Beispiel ängstliche Harmonisierung und Konfliktvermeidung – übersehen. Die Urkunde des christlichen Glaubens – die Bibel – spricht da eine ganz andere Sprache!

Zwischen Misskredit und Heiligenschein Doch nicht zu Unrecht besteht der Vorwurf, dass die christliche Botschaft von der Ver­ gebung missbraucht worden ist, um Empfindungen wie Wut und Zorn um des „lieben Friedens willen“ aus dem Gefühlsrepertoire zu streichen. In christlichen Kreisen haben Ärger und Wut oft kein Heimatrecht. Dieser „Harmonieterror“ hat geschichtliche Wurzeln: Im Widerspruch zum ganzheitlichen Menschenbild der Bibel gerieten im Lauf der Zeit bestimmte Gefühle in Misskredit. Vor allem Empfindungen wie Ärger, Zorn und Wut wurden mit Sünde gleichgesetzt, die ein himmlisches Donnerwetter nach sich zieht. Solche aggressiven Impulse dürfen gar nicht erst „hochkommen“, wohingegen Sanftmut oder Friedfertigkeit als christliche Ideale mit einem Heiligenschein umgeben wer-

Ohne Masken und Filter Die Psalmen, das klassische „Gebetbuch“ der Bibel und auch der Person Jesu, ermutigen dazu, dass wir unsere Masken und Filter vor Gott ablegen. Dass wir alles zum Ausdruck bringen, was wir empfinden – ganz im Sinne von Martin Luther, der betont: „Das ist das Wichtigste am Gebet: dass der Mensch wenigstens dort nicht lügt.“ Wenn wir unsere Hassgefühle und Rachefantasie ins Gebet nehmen, geben wir ihnen nicht das letzte Wort. Vielmehr lassen wir sie los in der Hoffnung, dass jenseits aller Dinge ein Herz ist, das alle Widersprüche vereinen kann (Graham Greene).

Ich lese einen der sogenannten Fluchpsalmen (Ps 58, Ps 83, Ps 109). In ihnen wendet sich die betende Person in höchster Not an Gott und will ihn zum Einschreiten gegen den Feind bewegen. Was empfinde ich beim Lesen des Psalmes? Kenne ich solche Gefühle? Traue ich mich, meine Gedanken und Gefühle ungeschminkt vor Gott auszudrücken? Beten mit dem Atem u I ch stelle mir vor, dass die Luft, die ich ausatme, wie ein Strom ist, der meine Gefühle von Bitterkeit und Wut, von Ohnmacht und Angst mit sich trägt. u I ch stelle mir vor, dass die Atmosphäre, die mich umgibt und die ich einatme, von Gottes Gegenwart erfüllt ist. u I ch lasse in meine Lungen, in mein Herz, in meinen ganzen Körper die stärkende Gegenwart Gottes einströmen und sich ausbreiten. Nächste Ausgabe: Schlag auf Schlag. Wohin die Rache führt


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Linzer Glocken weltweit Thema

MOMENTE  KMB Dekanat Gallneukirchen. Die Katholische Männerbewegung (KMB) des Dekanates Gallneukirchen hatte für 21. Februar 2015 zu einem Einkehrtag ins Pfarrzentrum Feldkirchen an der Donau geladen. Der Einladung gefolgt sind Männer aus den drei Dekanaten Gallneukirchen, St. Johann am Wimberg und Linz-Nord (im Bild). Brigitte Gruber-Aichberger, Direktorin der Abteilung pastorale Berufe, begeisterte als Referentin mit dem Thema „Glaubwürdig leben – kraftvoll wirken“ die Teilnehmer. ALBERER

„Verletzen Kirchenglocken Menschenrechte? Ein Österreicher denkt so“, titelt die „Washington Post“. Redakteur Rick Noack griff das Thema für die US-Tageszeitung auf. Auch andere große Medienhäuser hätten schon darüber berichtet, sagt Noack auf Anfrage der KirchenZeitung. Anlass für die Berichterstattung ist der Brief, den Kläger und

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Rechtsanwalt direkt an Papst Franziskus geschickt haben. Die „Washington Post“ ist längst nicht die einzige Zeitung, die das Thema interessiert. Auch „The Guardian“ und „The Independent“ in Großbritannien und die US-Zeitungen „The Boston Globe“ und „The Portland Press Herald“ berichten. Und der Streit um die Linzer Glocken

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spricht sich weiter herum. In Argentinien schreiben etwa „La Razón“ und auf den Philippinen „Manila Bulletin“ darüber. Dem russischen Nachrichtensender „RT“ ist die Geschichte einen Fernsehbeitrag wert. Grund für die Verbreitung ist die Berichterstattung von internationalen Nachrichtenagenturen. MARTIN PÖTZ, BILDMONTAGE: KIZ/HAFNER

Fastenaktion der Katholischen Jugend Oberösterreich am Linzer Domplatz

Zuflucht vor dem Dom Linz. „Bitte weiterflüchten“ war auf dem Transparent eines Pegida-Anhängers in Dresden von wenigen Wochen zu lesen. „Mit recht viel mehr Zynismus kann man dem Schicksal von Menschen, die auf der Flucht vor Kriegen und Verfolgung sind, wohl nicht begegnen“, ärgert sich Stefan Schöttl. Die von Schöttl organisierte Fastenaktion der Katholischen Jugend OÖ soll aus diesem Grund einladen, sich ohne Feindseligkeiten mit dem Asyl-Thema auseinanderzusetzen. Am Platz vor dem Mariendom in Linz machen zwei Zelte auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam. Etwa, dass seit zwei Jahren die Zahl der Flüchtlinge wieder rapide ansteigt. Derzeit sind es weltweit über 50 Millionen, so viele wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Schicksale der Flüchtlinge. Ein Schwerpunkt der Zeltausstellung liegt dabei auf den Geschichten und Schicksalen von Einzelnen und Familien, die heimatlos einen neuen Ort suchen, an dem sie leben können. Begleitend dazu gibt es auf der Website der Katholischen Jugend unter ooe.kjweb.at/

zuflucht Informationen, Materialien und eine Programmübersicht mit verschiedenen Workshops. Diese werden von Organisationen, die in der Flüchtlingsbetreuung verantwortlich sind, im Rahmen dieser Fastenaktion angeboten.

Zwei Zelte am Linzer Domplatz machen auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam. KJ/SCHÖTTL


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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Stenogramm

Aus der Liturgie des Stiftes Kremsmünster nicht wegzudenken: Pater Altman Pötsch

KIZ/MP (2)

Jungschar. Kontinuität und frischer Wind kennzeichneten die Vorsitzwahl der Katholischen Jungschar Linz (KJS). Wiedergewählt wurden Benjamin Kirchweger (27) aus Molln und Isabella Pötzelberger (26) aus Linz. Das Trio vervollständigt Georg Muggenhuber (25) aus Krenglbach. Gudrun Kirchweger, die im letzten halben Jahr im Vorsitzteam vertreten war, stellte sich nicht mehr der Wahl. Die Vorsitzenden vertreten rund 19.000 Jungscharkinder und Ministrant/innen in Oberösterreich.

Stiftskirchenchor Kremsmünster singt über 70 Messen im Jahr

Jede Woche ein Hochamt Kremsmünster hat den einzigen Chor Österreichs, der jede Woche eine ­lateinische Messe singt. Mehr als die Hälfte der Werke werden sonst nirgendwo aufgeführt. Vergangenen Sonntag, 9 Uhr. Chorleiter Pater Altman Pötsch und der Stiftskirchenchor treffen sich im Probenraum. P. Altman hat für diesmal eine Messe ausgewählt, die zuletzt vor zwei Jahren gesungen wurde. Die Probe endet um 10 Uhr, eine Viertelstunde später beginnt das Hochamt. Der Chorleiter gibt den Einsatz und der Chor singt, als hätte er diese Messe monatelang geprobt. Qualität durch Routine. Über 100 lateinische Messen hat der Stiftskirchenchor im Repertoire, dazu etwa 240 Werke, die als Proprium eine Sonntagsmesse vervollständigen. Der Stiftskirchenchor besteht aus 25 Frauen und Männern im Alter von 25 bis 75 Jahren aus Kremsmünster und Umgebung, Ehrenamtliche und ein bis drei Patres. Neue Chormitglieder sind immer willkommen. Nur das erste Jahr sei hart, so P. Altman. Die Messen werden nicht öfter als einmal pro Jahr gesungen, erst dann wiederholen sich einige. Dafür konzentriert sich der Chor auf die Hochämter an Sonn- und Feiertagen und gestaltet keine Anlässe wie Trauungen. Im Juli gibt es eine Sommerpause. „Der Chor ist sehr gut im Blattsingen. Wir können um 9 Uhr proben und um 10.15 Uhr das Hochamt singen“, schätzt P. Altman die musikalische Leistung seiner Sänger/innen. Nur im Ausnahmefall, etwa wenn der Chorleiter eine Messe aus

dem Musikarchiv des Stiftes holt, gibt es eine Probe unter der Woche. Immer wieder findet er ein Werk, das vor langer Zeit beliebt war, dann aber Jahrhunderte im Archiv schlummerte. „Wenn Noten sehr abgegriffen sind, wurden sie früher viel gesungen“, sagt er. Lange Tradition. Den Stiftskirchenchor gibt es etwa seit dem Jahr 1500. Pater Altman vermutet, dass seit damals jede Woche ein Hochamt gesungen wird. Vor 50 Jahren endete die Tradition der Sängerknaben, Ehrenamtliche ersetzten sie. Gudrun Schiffermüller aus Kremsmünster ist seit 49 Jahren dabei, Pater Benno Wintersteller sogar schon seit 65 Jahren. P. Altman will aber keinen Sänger hervorheben, jeder Einzelne sei zuverlässig und sehr wichtig. Beim Hochamt ist die Stiftskirche meist gut gefüllt, trotz der drei weiteren Sonntagsmessen. Pater Altman: „Viele kommen extra zum Hochamt, auch aus der Umgebung.“ Martin pötz

In der Fastenzeit singt der Chor ohne Orgel und Orchester

Neue und scheidende Vorsitzende der Jungschar Linz. Georg Muggenhuber, Isabella Pötzelberger, Gudrun Kirchweger, Benjamin Kirchweger (v. l.). gabmann

Gospel-Workshop. Von 10. bis 12. April findet in Peuerbach ein Gospel-Workshop statt. Organisiert wird dieser vom chor4you Peuerbach. Die Gospelexpertin Angelika Rehaag aus Deutschland, Leiterin mehrerer Gospelchöre und -festivals, wird dabei Black Gospel Musik, verbunden mit der dazugehörigen Singtechnik, näherbringen. Im Chor werden neue Gospels einstudiert und zum Abschluss ein Gottesdienst mitgestaltet. Alle interessierten Sänger/innen und Chorleiter/innen sind herzlich eingeladen mitzumachen. Vorkenntnisse sind nicht Voraussetzung. u Weitere Infos http://pfarrepeuerbach.dioezese-linz.at oder beim Chorleiter Thomas Pühringer unter Tel. 0664/73 67 92 45. Anmel­ dung bis Ende März per Mail: chor­ 4you@gmx.at, Kursbeitrag: 45 Euro.


10 Thema zur sache Bildung und Land Nicaragua gehört zu den ärms­ ten Ländern Lateinamerikas. 43 Prozent der Bevölkerung müssen mit weniger als e­ inem Dollar pro Tag auskommen. Frauen sind aufgrund der ­Geschlechterungleichheit be­ sonders betroffen: von A ­ rmut sowie psychischer, ­physischer oder sexueller Gewalt. Seit 1994 kämpft „Fundación ­entre Mujeres“ (FEM) mit Sitz in Estelí für selbstbestimmte ­Frauenleben in Nicaragua. FEM setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz, der wirtschaftliche ­Veränderungen und Bildungs­ arbeit zusammenbringt. Ziel ist es, die Zukunft der Frauen durch Zugang zu Land, Produk­ tionsmitteln und Einkommen nachhaltig zu verbessern.

Die FEM-Leiterinnen Diana Martínez und Juana Villareyna.

Mittlerweile erreicht FEM in 17 Dörfern rund 2000 ­Frauen. 400 von ihnen sind in acht Ko­opera­ tiven organisiert. Sie produzie­ ren Kaffee, Gemüse, Marmelade und andere Produkte für lokale, nationale und inter­nationale Märkte und für den Eigenbe­ darf. Die Arbeit von FEM trägt aber auch noch ­andere Früch­ te: die junge ­Generation ist gut ausgebildet und sieht durch die Kooperativen eine Zukunft in den Dörfern. Die innerfamiliä­ re Gewalt hat abgenommen. Zwei FEM-Frauen berichten rund um den Familienfasttag über ihr Leben und die Orga­ nisation „Fundación entre Mu­ jeres“. Juana Aydas Villareyna Acuña und Maria Isabell Zamo­ ra Muñoz sind auf Einladung der Katholischen Frauenbewe­ gung in Österreich zu Gast.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Frauen stärken – Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs

Der Samen für ein selbstbestimmtes Leben geht auf Die Frauenorganisation „Fundación entre Mujeres“, kurz FEM, eröffnet Frauen in Nicaragua den Zugang zu Land und Einkommen und stärkt sie in ihren Rechten. Die Katholische Frauenbewegung Österreichs unterstützt die Arbeit von FEM. ingrid burgstaller

„Heute lebe ich ein besseres Leben. Hat mich früher jemand angesprochen, habe ich mich weggedreht. Jetzt schäme ich mich nicht mehr. Ich habe gelernt. Zuerst lesen und schreiben. Im vergangenen Dezember habe ich sogar meine Matura gemacht.“ Maria Isabell Zamora Muñoz ist eine der „histori­ schen“ Gründerinnen-Frauen von FEM in Los Llanos. Das Dorf in der Nähe von Estelí, einer Kleinstadt im Hochland Nicaraguas, hat sich verändert seit jenem Tag im Jahr 1995, als die Frauenorganisation hier zu arbeiten be­ gonnen hat. „Am Anfang waren wir nur zu zwölft. Wir sind immer weiter gewachsen. Viele der Frau­ en waren Analphabetinnen. Die meisten ha­ ben Gewalt erfahren. In meinem Dorf leben rund 1200 Menschen, mehr als 300 Frauen sind schon organisiert. In fast jedem Haus in

Säen, pflegen und ernten – Maria Isabell arbeitet auf ihrer eigenen Kaffeeplantage und trifft ihre eigenen Entscheidungen.

Los Llanos ist eine Frau, die irgendwie mit FEM in Verbindung steht.“ Wenn Maria Isa­ bell von organisierten Frauen spricht, dann meint sie Frauen, die auf eigenen Parzellen Landwirtschaft betreiben, die in Lernzirkeln Schulbildung nachholen, alles über biologi­ schen Anbau lernen, sich über Gesundheits­ fragen austauschen und die sich über ihre Rechte informieren. Sie werden ermutigt, Grenzen zu setzen und die ihnen zugeteilten Rollenbilder zu hinterfragen – unerlässlich in einem Land wie Nicaragua, in dem der Ma­ chismo allgegenwärtig ist. „Als ich nach den ersten Treffen heimgekommen bin, wusste ich, mich erwarten Probleme. Bei den ande­ ren Frauen war es ähnlich. Erst als die Män­ ner die Vorteile erkannten, als sie gesehen haben, wir tragen zum Familieneinkommen bei, hat sich ihre Einstellung verändert“, be­ richtet Maria Isabell und ergänzt: „Auch die Männer müssen dazulernen. Sie müssen ler­ nen uns Frauen zu respektieren.“ Bildung ist der erste Schritt. „Zwei Kin­ der und drei Enkel wohnen noch bei mei­ nem Mann und mir. Das Haus ist sehr klein“, sagt die fünffache Mutter entschuldigend. Doch ihr Gesicht blüht wieder auf, als sie im Inneren auf eine Bilderwand zeigt und auf­ zählt: „Das ist meine Tochter mit ihrem Kran­ kenschwesterndiplom. Das ist meine andere Tochter, sie hat eine technische Schule be­ sucht …“ Auch die Bäuerin selbst ist zu s­ ehen. Aufgenommen wurde ihr Foto am Tag ihrer Maturafeier. Sie ist ganz im amerikanischen Stil mit Talar und Hut gekleidet. Die 54-Jähri­ ge erinnert sich, wie steinig ihr Bildungsweg manchmal war. „Als wir zu den Lernzirkeln gingen, hänselten uns die jungen Burschen: Die sind schon so alt und müssen noch zur Volksschule.“ Maria Isabell überhörte diese Zwischenrufe. Sie wollte schaffen, was den Frauen ihrer Generation so oft verwehrt blieb – einen Schulabschluss. Sie will ein Vorbild für ihre Töchter sein. Klimawandel wirkt sich aus. „Ich stehe um vier Uhr früh auf und kümmere mich ums Feuer. Dann muss ich zur M ­ aismühle


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Thema 11

26. Februar 2015

Interview Für eine Zukunft in eigener Hand „Wir haben uns überzeugen kön­ nen, dass die Spenden aus Öster­ reich ganz viel bewegen. ­Frauen beginnen sich zu organisieren und verbessern so ihre Lebens­ bedingungen.“ Die stellvertre­ tenden Vorsitzenden der Katho­ lischen Frauenbewegung in Österreich, Veronika Pernsteiner und Anna Rosenberger, waren vor kurzem in Nicaragua. Was sind die stärksten Eindrücke dieser Nicaragua-Reise?

Maria Isabell Zamora Muñoz steht selbstbewusst im Vordergrund. Früher hätte sie ihrem Mann Alejandro und ihrer Tochter den Vortritt gelassen und sich ins Haus zurückgezogen. ibu (4)

und mache Tortillas für die Familie. Um halb sieben geht es aufs Feld.“ Der ­ ­ Alltag von Maria Isabell ist nach wie vor hart. Doch ­ im ­Unterschied zu früher arbeitet sie h ­ eute selbstständig auf ihrer Kaffeeplantage. Über FEM hat sie ein Stück Land bekommen. „40 Säcke war die vergangene Ernte. Das ist wenig. Der Rostpilzbefall ist dafür verant­ ­ wortlich. Wir müssen neu anpflanzen.“ Sor­ gen bereitet ihr auch das veränderte Klima mit einer immer später einsetzenden Regen­ zeit und heftigen Stürmen. „Es ist deutlich ­wärmer geworden“, pflichtet Angeles Belma­ lin ­Rivas ­Zamora ihrer Mutter bei. Die junge Frau macht die Abholzung der Wälder als eine

Teilen spendet Zukunft Zum 58. Mal unterstützt die Katholische Frau­enbewegung (kfb) mit ihrer Aktion Familienfasttag Projekte wie FEM in Nicaragua. „Teilen spendet Zukunft“ – das Motto in diesem Jahr ist neu, doch die Ziele sind gleich geblieben: n Frauen ermächtigen. n Hilfe zur Selbsthilfe. n  Solidarisches Leben. u Infos zum Familienfasttag unter: www.teilen.at

der Hauptursachen der Trockenheit aus. Für die auf Selbstver­sorgung angewiesenen Klein­ bauern seien die Auswirkungen eine Katastro­ phe. Die 2 ­ 2-Jährige ist bereits eine ausgewie­ sene Landwirtschaftsexpertin und die zweite Generation von „Fundación entre Mujeres“. Sie hat dank eines FEM-Stipendiums studiert und spezialisiert sich auf ökologischen Land­ bau. Experimente mit organischem Kom­ post, einer veränderten Aussaat und tieferen ­Furchen für die Setzlinge hat sie bereits auf einem kleinen Maisfeld mit Erfolg durchge­ führt. „Mein Vater meinte nur: Das wird nie etwas. Er hat nicht schlecht gestaunt, als ich ihm dann die Maiskolben präsentierte.“ Wissen weitergeben. Dass neue Ideen langwierige Überzeugungsarbeit bedeuten, ist Angeles bewusst. Auch wenn es nicht leicht wird, sie sieht ihre Zukunft im Dorf. „Ich habe hier meine Wurzeln und ich ­möchte den Frauen mein Wissen weitergeben. Ich kann sie dabei unterstützen, ihre landwirt­ schaftlichen Kooperativen noch effizienter zu führen.“ Maria Isabell hört ihrer Tochter auf­ merksam zu. Sie weiß, sie ist Teil eines neuen Kapitels von FEM in Los Llanos, einem ganz besonderen Dorf in Nicaragua.

Veronika Pernsteiner: Ich habe bewegende Gespräche mit kraft­ vollen Frauen erlebt. Die Pro­ jektpartnerinnen in Nicaragua haben mich gebeten, ihre Dank­ barkeit an alle in Österreich ­weiterzusagen. Ich komme mit der Überzeugung heim, dass die Spenderinnen und Spender der Aktion Familienfasttag Groß­ artiges bewirken: Sie geben den Frauen in Nicaragua durch Bil­ dung ein eigenständiges Leben ohne Gewalt, sie tragen bei zu einer Zukunft in eigener Hand. Wie beeinflusst dieser Blick über den Tellerrand Ihre kfb-Arbeit?

Anna Rosenberger: Zigtausende Frauen in ganz Österreich setzen sich für die Aktion Familienfast­ tag ein. Ihnen möchte ich die Botschaft dieser herzlichen Be­ gegnungen in Nicaragua vermit­ teln. Bei Projektbesuchen wie bei FEM habe ich gespürt, wie unser gemeinsames Ziel – Frauen er­ mächtigen – in die Tat umgesetzt wird. Aber es gibt noch genug zu tun und dazu ist unsere Unter­ stützung weiter notwendig.

Die zwei stv. kfbö-Vor­sitzenden: Veronika Pernsteiner (OÖ) und Anna R ­ osenberger (NÖ) mit dem aktuellen Familienfasttagsplakat.


12 Panorama stenogramm n Neuer Provinzial. Die Domi­ nikaner in Süddeutschland und Österreich stehen unter neuer Leitung. P. Thomas Gabriel Brogl wurde zum neuen Provinzial ge­ wählt. Er folgt auf P. Christophe Holzer. Der Dominikanerorden

P. Thomas Gabriel Brogl ist neuer Provinzial der Dominikaner in Süddeutschland und Österreich. fjr

zählt weltweit ca. 6300 Mitglie­ der in 42 Provinzen, die in 82 Nationen arbeiten. In Österreich wirken rund 20 Dominikaner. Arbeitszeit verkürzen. Die Katholische Frauenbewegung Österreich (kfbö) hat die „ge­ schlechtergerechte Verteilung von Erwerbsarbeit“ e­ ingefordert. Die nach wie vor ­bestehende Ungleichverteilung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorge- und Hausarbeit zwischen Frauen und Männern erfordere eine „generelle Arbeitszeitverkür­ zung auf etwa 30 Stunden, flan­ kiert von Maßnahmen zugunsten existenzsichernder Löhne“, so die kfbö-Vorsitzende Barbara Haas. Missbrauchs-Vorwürfe. Ein Pater des Stiftes Admont ist nach Vorwürfen sexueller Vergehen von allen Ämtern und Aufgaben enthoben worden. Der beschul­ digte Priester, gegen den bereits Anzeige wegen Missbrauchs ­eines Autoritätsverhältnisses er­ stattet wurde, war zuletzt Leiter des Bildungshauses Kafarnaum im Stift Admont sowie Pfarrer von St. Nikolai im Sölktal und Großsölk. Den Klägern, die ­weder Schüler des Gymnasiums noch Jugendliche aus den Pfarren sei­ en, habe das Stift unabhängige psychologische Unterstützung angeboten. Selbstverständlich werde man mit den nun ermit­ telnden Behörden zusammen­ arbeiten, so Abt Bruno Hubl.

26. Februar 2015

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NGOs erinnern die Regierung mit „action/2015“ an ihre EZA-Verantwortung

Verantwortung tragen und handeln 2015 ist ein „Schlüsseljahr“ für Österreichs Einsatz für die Bekämpfung von Armut, Ungleichheit und Klimawandel: Daran haben Vertreter von 25 inländischen NGOs in einer gemeinsamen Aktion beim Johann-StraußDenkmal im Wiener Stadtpark erinnert. Im Herbst sollen bei zwei UN-Gipfeltreffen ein neues Klimaabkommen sowie die neuen „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ beschlos­ sen werden, die für alle Länder der Welt gelten sollen. Unterstützer der seit Jänner weltweit laufenden Großkampagne „action/2015“ for­ dern, die historische Chance der beiden Gip­ feltreffen zu nutzen, um Antworten auf die größten Herausforderungen der Zeit – Armut, Ungleichheit und Klimawandel – zu finden. Beteiligt sind derzeit über 1300 Organisatio­ nen in 125 Ländern. Angekündigt hatte die

„action/2015“ – Kampagnen-Aktion vor dem Johann-StraußDenkmal im Wiener Stadtpark. © Dominik Schallauer

Kampagne bereits im Vorjahr Friedensnobel­ preis-Trägerin Malala Yousafzai, die u. a. neben Erzbischof Desmond Tutu, Bill Gates und Sha­ kira zu den prominenten Unterstützern zählt. Plattform. In Österreich wird „action/2015“ bislang von über 25 NGOs getragen, darun­ ter die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, „Jugend Eine Welt“, „Volontariat bewegt“, Licht für die Welt, Fairtrade Öster­ reich, Hilfswerk, Südwind und WWF. Die Ko­ ordination der neuen Plattform liegt bei der Ar­ beitsgemeinschaft „Globale Verantwortung“. Weichen stellen. Von einem nötigen Weck­ ruf an die Gesellschaft sprach Jakob Wieser, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion: „Wir müssen als Gesellschaft aufwachen, unsere Verantwortung für unsere Welt wahrnehmen und handeln.“ Die Menschheit habe ihren Planeten aus der Balance gebracht und müsse nun mit allen Kräften „endlich die Weichen stellen, das wieder ins Lot zu bringen“. Erfor­ derlich seien dafür Mut und Ausdauer für ei­ nen Wertewandel, vor allem in Österreich und Europa. Als „historischen Scheideweg“ besonders für die Zukunft der Kinder bezeichnete „Jugend Eine Welt“-Vorsitzender Reinhard Heiserer das laufende Jahr. Auch nachfolgende Ge­ nerationen hätten ein „Recht auf ein Leben ohne Armut und in einer intakten Umwelt.“ u Infos unter: www.globaleverantwortung.at www.action2015.org

Antragslose Jeder vierte Europäer Familienbeihilfe kommt ist von Armut bedroht

KFÖ-Präsident Alfred Trendl begrüßt die Vereinfachung bei der Familienbeihilfe. fjr

Der Katholische ­Familienverband (KFÖ) hat die Ankündigung von Familienministerin Sophie Karmasin und Finanzminister Hans Jörg Schelling begrüßt, die Familienbeihilfe ab Mai 2015 ­auto­matisch zu gewähren. Die An­ spruchsvoraussetzungen werden dann vom F­ inanzamt auto­ matisch geprüft, ein eigener An­ trag der Eltern ist damit nicht mehr notwendig. „Mit dieser antrags­losen Variante der Familienbeihilfe wird Österreich ein Stück familienfreundlicher“, lobte KFÖ-Präsident A ­ lfred Trendl. Zu­ gleich regte er auch eine Ver­ einfachung bei der steuerlichen Absetzbarkeit der Kinderbetreu­ ungskosten an.

Nach Schätzungen von Caritas Europa ist jeder vierte Europäer (24,5 Prozent) von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. 2013 seien es fast 123 M ­ illionen EU-Bürger gewesen, heißt es im aktuellen Krisen-Report 2015 der Dachorganisation der europäi­ schen Caritasverbände. Am stärks­ten betroffen waren 2013 die Menschen in Rumänien (40,4 Prozent) und Griechenland (35,1 Prozent). Für die deutschsprachigen EU-Länder gibt der Bericht nur die Zahlen im Bereich des reinen Armutsrisikos an. Demnach lie­ gen Deutschland (16,1 Prozent) und Österreich (14,4 Prozent) nahe am EU-Durchschnitt von 16,7 Prozent.


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Panorama 13

26. Februar 2015

Der Abbau von Rohstoffen (im Bild: eine Jademine in Myanmar) ist ein lukratives Geschäft und führt oft zu Menschenrechtsverletzungen.

reuters

Gegen Gewalt beim Rohstoffabbau In einem gemeinsamen Brief an das EU-Par­ lament fordern 125 Bischöfe aus aller Welt ein entschiedeneres Eintreten gegen Gewalt rund um den Abbau seltener Rohstoffe. Ös­ terreichische Unterzeichner sind die B ­ ischöfe Ludwig Schwarz (Linz), Manfred Scheuer (Innsbruck), Alois Schwarz (Klagenfurt), Ägi­ dius Zsifkovics (Eisenstadt) und Franz Scharl (Wien). Die EU importiert aus Schwellenund Entwicklungsländern Rohstoffe etwa für Smartphones oder Laptops, mit deren Förde­ rung sehr oft gewaltsame Konflikte und Men­ schenrechtsverletzungen verbunden sind.

Rohstoffabbau und -handel dient etwa in ­Kolumbien oder Myanmar als Finanzierungs­ quelle für Konfliktparteien und Gewaltakteu­ re. Um der Problematik entgegenzuwirken, hat die EU-Kommission im März 2014 einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, über den in Kürze im EU-Parlament abgestimmt werden soll. Grundlegende Verbesserungen des der­ zeit am Tisch liegenden Vorschlags seien al­ lerdings nötig, fordern die Bischöfe in ihrem Schreiben: u. a. sollten Unternehmen aus­ drücklich zum Menschenrechtsschutz ver­ pflichtet werden statt diesen nur freiwillig zu

Friedensappell katholischer Soldaten

Sierra Leone: EbolaRückkehr in Freetown

Angesichts der fortdauernden Gewalt in der Ostukraine ver­ öffentlichte das „Apostolat Mili­ taire International“ einen dringlichen Friedensappell. Der Zu-­ sammenschluss katholischer Sol­ datenverbände mit Sitz in Best (NL) fordert von allen Seiten, auf „jegliche Form der Feindseligkei­ ten“ zu verzichten und eine für alle Bevölkerungsteile akzeptable „gerechte und friedliche Lösung“ durch Dialog und Verhandlun­ gen zu finden. Die internationale Gemeinschaft, die EU und die ein­ zelnen Staaten sollten alles tun, um eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden und den Friedens­ prozess auf diplomatischer und politischer Ebene zu unterstützen.

Der erneute Anstieg von EbolaNeuinfektionen in Sierra ­ Leone ist für die Bevölkerung vor Ort ein Schock und kommt „wie ein Blitz aus heiterem Himmel“: Das hat der aus Norditalien stam­ mende Missionar P. Maurizio Boa, der in Sierra Leones Haupt­ stadt Freetown tätig ist, in ei­ nem „Radio Vatikan“-Interview erklärt. Entgegen jüngsten Me­ dienberichten würden Sierra Le­ ones Schulen nun auch im März geschlossen bleiben – anders als in Liberia und Guinea, wo die Be­ hörden nach sieben Monaten die Öffnung der Schulen angeordnet haben. Mehr als siebenhundert Wohnungen in Freetown stehen unter Quarantäne.

berücksichtigen; zudem sollten nicht nur di­ rekte Importeure von Mineralien erfasst wer­ den, sondern auch solche Firmen, die bereits weiterverarbeitete Rohstoffe importieren und sie in Europa zu Endprodukten verarbeiten. Initiiert hat den Appell der Bischöfe aus 37 Ländern Heinz Hödl, Präsident des Weltdach­ verbandes der katholischen Entwicklungs­ organisationen CIDSE. Die Unterschriften der Bischöfe seien ein „starkes Signal an die EUAbgeordneten, sich des dringlichen Problems und des Leids der von Gewalt betroffenen Menschen anzunehmen“, so Hödl.

weltkirche Merkel beim Papst. Die deutsche ­Bundeskanzlerin Angela Merkel traf am Samstag zu einem 40-minütigen Gespräch mit dem Papst im Vatikan zusammen. Im Rah­ men des Besuchs lud sie den Papst nach Deutschland ein. Geburtstag. Der griechisch-orthodoxe Patriarch Bar­ tholomaios I. von Konstantinopel wird am Sonntag (ei­ gentlich 29. Februar) 75 Jahre alt. Er ist Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie mit rund 300 Millionen Mitgliedern und ein weltweit anerkannter Theologe und Ökumeniker. n Der Vatikan fordert eine diplo­ matische Initiative der Vereinten Nationen für Libyen. „Die schwerwiegende Situation der Gewalt erfordert so schnell wie möglich eine geschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft“, so Kardinalstaats­ sekretär Pietro Parolin in Rom. kiz/a


Italienische Reise Matthäus Fellinger

Als Johann W. Goethe zwischen 1786 und 1788 Italien bereiste, war die antike griechische Stadt

Christine Grüll

Paestum mit ihren mächtigen Tempeln eben wiederentdeckt geworden. 164 Leserinnen und Leser der KirchenZeitung erlebten im Süden Italiens viele Verbinungslinien zwischen Nord und Süd.

K

napp eineinhalb Stunden dauerte für 164 Leserinnen und Leser der KirchenZeitung der Flug von Linz in die apulische Stadt Bari im Süden Italiens. Hätte die Reise vor 800 Jahren stattgefunden, man hätte nicht einmal eine Landesgrenze überschreiten müssen. Unter dem letzten großen Stauferkaiser Friedrich II. waren die Lande nördlich der Alpen und südlich der Alpen vereint – und überall stößt man im Süden Italiens auf seinen Namen. Castel del Monte, das Schloss auf dem Berg, ist eines der eindringlichsten Zeugnisse: Das Oktogon thront als Weltkulturerbe weithin sichtbar über dem Land. In zwei Welten. Apulien im Osten und Kampanien im Westen waren Ziel der KirchenZeitungs-Reise. Die Verbindungen zwischen den Landen nördlich und südlich der Alpen sind auch heute noch intensiver, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Weit weg vom wirtschaftlich starken Norden Italiens hatte es der Süden schon immer schwer, sich zu behaupten. So kam es, dass viele ihre Heimat verlassen mussten – als Gastarbeiter. Zu den etwa fünf Millionen Apuliern, die in der Heimat vor allem in der Landwirtschaft und – erst in jüngerer Zeit – im Tourismus ihren Lebensunterhalt verdienen, kommen fünf weitere Millionen hinzu, die im Ausland leben. Vor allem nach Deutschland sind viele ausgewandert, ebenso nach Amerika. Die Familie Antonios, eines der Reiseführer, ist ein leibhaftiges Beispiel: Seine Eltern wanderten in den Fünzigerjahren aus, weil sie daheim keine Arbeit fanden. Sie lebten in Köln – für 45 Jahre. Antonio wurde dort geboren.

Bischofsvikar Willi Vieböck und Pfarrer Don Sossio vor der Kirche von Frattamaggiore, in der die Gebeine des hl. Severin ruhen. KiZ/mf

Die Mutter war Analphabetin – und hat sich dennoch behaupten können, hat Antonio großen Respekt vor ihr. Ein Teil der Familie lebt noch in Deutschland, Antonio ist mit den Eltern zurückgekehrt nach Apulien und lebt mit seiner eigenen Familie hier – als Reiseführer. Vielleicht werden die Ölbäume, die er vom Vater geerbt hat, etwas abwerfen, wenn das Reisen eines Tages zu mühsam wird. Offenes Land. „Wir Apulier können nicht fremdenfeindlich sein, denn viele von uns sind selbst Fremde gewesen.“ Das hat Antonio aus seinem Leben in zwei Welten gelernt. Heute kommen Flüchtlinge aus Nordafrika im Süden Italiens an. Wenn am Rand der Straße bei der historischen Stadt Paestum in Kampanien Minderjährige als Bettelkinder oder zur Prostitution gezwungen etwas für das Überleben suchen, schmerzt ihn das tief. Vor allem, dass man diese Menschen in Europa nicht haben will. In Apulien wächst der beste Hartweizen, den man für die Nudelproduktion braucht. Mit 60 Millionen Bäumen ist Apulien das größte Olivenanbaugebiet Europas. Tomaten und Trauben auf Europas Märkten stammen oft von den apulischen Feldern. Die Wirtschaftsblockade für Russland hat die Bauern hier tief getroffen, noch dazu, wo wegen des schlechten Wetters die Erntemengen im Vorjahr um ein Drittel unter dem Durchschnitt lagen. Nikolaus in Bari. Der hl. Nikolaus ist eine weitere Verbundungsgestalt zwischen dem Norden und dem Süden – und dem Osten, aus dem er kam. Jedes Jahr im Mai wird die Nikolausstatue aus der Basilika in Bari geholt und in einer

Naturerlebnis pur. Mit dem Schiff auf dem Weg auf die Insel Capri. KiZ/cg


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Thema 15

26. Februar 2015

Stimmen zur reise „Die hohen Erwartungen, die das Reiseprogramm in mir weckte, wurden bei Weitem übertroffen – nicht zuletzt durch die perfekte Organisation, die umsichtigen Begleiterinnen, die keine Wünsche offen ließen, die kompetenten und humorvollen Führer/innen, die geistigen Impulse und die Gottesdienste, die die große Gruppe Gemeinschaft erleben ließen. Ich hoffe, meine erste Reise mit der KirchenZeitung war nicht meine letzte!“ Maria Aschenberger, Neukirchen a. d. Vöckla

Blick über das Meer von Anicapri aus.

Maria Aschenberger.

kizmf

Mag. Erich Schöller. kiz/cg (2)

Prozession zuerst durch die Stadt, dann auf einem Fischerboot durch den Hafen geführt. 60 Matrosen haben die Gebeine des hl. Nikolaus einst, in Schweinefleisch versteckt, nach Bari geschmuggelt. Padre Pio und San Moscati. Menschen, die ihren Glauben und soziales Handeln verbunden haben, gibt es auch in neuerer Zeit. Für manche Reisende war San Giovanni Rotondo ein Hauptziel. Hier hat Padre Pio gewirkt, hier ist er 1968 gestorben. Neben der großen neuen Kirche, in der der Heilige bestattet liegt, steht eines der modernsten Spitäler Italiens. Padre Pio hat es mit Spendengeldern errichten lassen. In der Jesuitenkirche in Neapel liegt der hl. Josephus Moscati begragen: ein Arzt des 20. Jahrhunderts, der den Kindern Milch und Obst oder Fleisch verschrieben hat statt Medikamenten – und die Rechnungen dafür dann selber bezahlt hat. Im Dom, nicht weit davon enfernt, wird jedes Jahr im Mai und im September das berühmte „Blutwunder“ um den hl. Gennaro erwartet. Wenn es ausbleibt, bedeute das Unheil, glauben viele Neapolitaner. Für die Gruppe aus Oberösterreich war die Abschlussmesse in der Kirche von Frattamaggiore ein Höhepunkt. Hier liegen die Gebeine des zweiten Diözesanpatrons, des hl. Severin, begraben. In der Völkerwanderungszeit war dieser ein Vermittler zwischen der abziehenden römischen Bevölkerung an der Donau und den nachdrängenden Germanenstämmen. Er trug bei, dass dieser Übergang friedlich verlief – durch sein Wort und seine Taten. „Er ist ein moderner Heiliger“, so KiZ-Herausgeber Willi Vieböck in der Predigt.

Vorgeschmack auf Frühling. In Capri blühen die Kamelien. KiZ/us

Der Ausbruch des Vesuv um die Mittagszeit am 24. August des Jahres 79 n. Chr. begrub Pompeji unter Schutt und Asche. KIZ/US

„Eine Reise bietet dann am wenigsten Reibungsfläche, wenn sie gut vorbereitet ist. Und das war bei dieser Reise der Fall. Sie war gekennzeichnet von großer Ruhe und Perfektion. Das betrifft nicht nur den Ablauf, sondern auch den Umgang der Reiseleitung mit den Gästen. Er war geprägt von Zuvorkommen und von Liebe. Das hat eine Offenheit erzeugt, die die Aufnahme der dargebotenen Fakten, Daten und Sehenswürdigkeiten gefördert hat. Wir waren ein saugfähig gemachter Schwamm. Die Auswahl der Sehenswürdigkeiten hat mir und meiner Frau sehr gefallen, weil sie so schön durchmischt war. Wir haben von den Reiseführer/innen viel erfahren, auch Kulinarisches aus dem Umfeld. Besonders hervorheben möchte ich die beiden Gottesdienstzelebranten Bischofsvikar Wilhelm Vieböck und Martin Füreder. Sie haben ihre Ruhe auf uns überströmen lassen. Für mich und meine Frau war es wohltuend, dass das Programm am Morgen mit einem Gebet begonnen wurde.“ Mag. Erich Schöller, Altheim


Sonntag

2. Fastensonntag – Lesejahr B, 1. März 2015

Über ,Götter‘ und ,Menschenopfer‘ Verstörend ist die Geschichte allemal! Welcher Gott ist das, der ein Menschenopfer fordert, noch dazu ein Kind? Welcher Vater ist das, der sein Kind tatsächlich opfern will? Durch die Jahrtausende gab es verschiedenste – mehr oder minder hilflose – Erklärungsversuche. Gemeinsam ist ihnen, dass die Erzählung nicht bis ins Letzte verstehbar ist. Leben ist voller Diskrepanzen, und widersprüchlich sind eben auch menschliche Gotteserfahrungen. Fragen bleiben. Widerspruch, Klage oder Protest. Stilles Sich-Ergeben oder Annehmen des Unausweichlichen. Ein glaubender Mensch wird versuchen, auch in den schwersten Stunden sein Leben mit Gott zu leben. Ob das überhaupt geht? Diese Antwort muss jede und jeder für sich selber finden.

1. Lesung Genesis 22,1–2.9a.10–13.15–18 Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar. [...] Als sie an den Ort kamen, den Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf [...] Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten. Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar. [...] Der Engel des Herrn rief Abraham zum

zweiten Mal vom Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen – Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.

2. Lesung Römer 8,31b–34 Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.

Evangelium Markus 9,2–10 Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.


Wort zum Sonntag

Dem Gott des Lebens auf der Spur Szenen aus einem Gruselfilm, der unlängst lief: Fünf junge Leute werden unter Videoüber­ wachung und hohem technischem Aufwand an einen schaurigen Ort geführt und dort nach­ einander grausam getötet. Durch Gespräche in der Steuerungszentrale wird klar: es ist ein Op­ ferritual – und das im 21. Jahrhundert! Wenn es nicht gelingt, die alten Götter zu besänftigen, geht die Welt unter und Milliarden Menschen sterben qualvoll, so die Erklärung der wissen­ den Priesterin. Die letzten beiden Überlebenden schaffen es im dramatischen Finale, sich zu wi­ dersetzen und einander NICHT umzubringen … Eine hollywoodtaugliche Aufbereitung der Ge­ schichte von der Beinahe-Opferung des Isaak?

Francesca Schellhaas / photocase.de

Nur nicht Nur nicht blind werden – mit der Seele Nicht, dass ich nicht mehr sähe, was klein Was groß, was eng, was weit, was ragend

Nun ja, auch der biblischen Erzählung mangelt es nicht an unheimlichen Aspekten; auch hier soll das Kind – Sinnbild für Zukunft, Glück und Wohlstand – einer fragwürdigen Gottheit geopfert werden. In beiden Fällen drängt sich die gleiche Frage auf: Sollte die Zeit der Men­ schenopfer nicht längst vorbei sein? Ein Blick in unsere Welt belehrt uns leider eines Besseren: Stets werden Menschenleben soge­ nannten ‚höheren‘ Zielen geopfert – in bewaff­ neten Konflikten um Gebiete oder Rohstoffe; in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen; in welt­ anschaulichen Auseinandersetzungen, gepaart mit wirtschaftlichen Interessen etc. Was Abraham erlebt und erleidet, bleibt bis heute aktuell: die Herausforderung, fehlgelei­ tete Gottes- und Weltbilder zugunsten einer lebens- und menschenfreundlichen Haltung aufzugeben. Im Unterschied zum eingangs ge­ schilderten Film hält die biblische Erzählung aber eine unverbrüchliche Hoffnung bereit: Gott, der Welt und Menschen liebt, schenkt eine neue Zukunft – auch und gerade dann, wenn alles verloren scheint!

Zum Weiterdenken Welche (heimlichen) ‚Götter‘ verleiten mich, meine Zeit, meine Gesundheit, wichtige Be­ ziehungen, kurzum: meine Lebensfreude zu ­opfern, und wie gelingt es mir, die richtigen Entscheidungen zu treffen? christine drexler

Was tragend, was leuchtend im ewigen Licht.

Theologin; verheiratet, vier Kinder;

Nur nicht blind werden – mit der Seele nicht!

Innsbruck, dort zuständig für Tou-

tätig im Seelsorgeamt der Diözese rismus und Pilgern, Lange Nacht der Kirchen, liturgische Projekte. Die Autorin erreichen Sie unter

Bertha Pappenheim, aus dem frauenkirchenkalender

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

26. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Der ständige Blick aufs Handy signalisiert ein mäßiges Interesse am Gegenüber

Smartphone & Co – ein Beziehungskiller? Daniela und Markus haben es schließlich geschafft, nach einem turbulenten Tag gemeinsam essen zu gehen. Zum Italiener in die Stadt. Kaum haben sie Platz genommen, bimmelt Markus’ Handy. Er nimmt das Gespräch an, Daniela wirft ihm einen genervten Blick zu und greift zur Speisekarte. Gerade als das Essen serviert wird, meldet sich erneut das Handy von Markus. Er nimmt wieder ab. Daniela schaut abwechselnd auf ihr und sein Essen, wartet ab. Aber als Markus auflegt und dann ein Foto vom Essen macht, um es seinen „Freunden“ zu schicken, ist es ihr zu viel. Sie steht auf und rauscht hinaus. Verschiedene Sichtweisen. Auf der Toilette schießen ihr die Tränen aus den Augen. Sie hatte sich so auf einen romantischen Abend mit Markus gefreut. Jetzt ist sie enttäuscht. Wie kann er nur sein Smartphone so wichtig nehmen und sie dabei einfach ignorieren? Als wäre sie gar nicht da. Der Abend ist für sie gelaufen. Und sie wird Markus ihren Frust spüren lassen ... Markus seinerseits versteht nicht, warum Daniela gleich so ein Trara macht. Er hat ja nur zweimal kurz telefoniert. Musste eben sein. Tja, und das Foto für die Facebook-Freunde. Er wollte einfach zeigen, dass er’s mit Daniela wieder zu einem romantischen Abend geschafft hat. Das ist doch keinen Streit wert ... Was mit den beiden hier passiert, ist leider keine Seltenheit. Dabei geht es um Grundsätzliches: Aufmerksamkeit, Präsenz, Respekt. Daniela fühlt sich durch Markus’ Verhalten nicht wahr- und ernstgenommen. Das tut weh. Ganz besonders, wenn man sich auf ein „Dinner for two“ in intimer Atmosphäre eingestellt hat. Was hat das Ding, was ich nicht habe? Wie eine aktuelle Studie des Datingportals „Dating Café“ belegt, empfinden immer mehr Partner die zunehmende Smartphone-Nutzung als störend. Sie sind geradezu eifersüchtig auf die „Dinger“. 81 Prozent der Befragten fühlen sich durch den ständigen Griff ihres Partners zum eigenen Handy beleidigt und reagieren darauf genervt. Wie sehr das mobile Telefon zum Beziehungskiller taugt, demonstrieren Film und Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza anschaulich. Die Szene mit dem ehelichen Streit um das Handy ist berüchtigt: Weil Alain ständig telefoniert, anstatt sich um die Probleme der Familie zu kümmern, versenkt seine Ehefrau Annette

Zu dritt bei Tisch: Sie, er und das Smartphone. das Ding kurzerhand in einer Blumenvase und schreit: „Unser Leben wird zerhackt von diesem Handy!“ Das Gegenüber wichtig nehmen. Fast die Hälfte aller Männer und Frauen sind eifersüchtig auf die Zeit, die ihr Partner/ihre Partnerin mit dem technischen Spielzeug verbringt. Das scheint mir der Kern der Sache zu sein: Es geht um die Aufmerksamkeit, die Präsenz. Sich auf das Gegenüber zu konzentrieren. Wir chatten, texten, bloggen, lesen, liken, posten, favorisieren und whatsappen und sind mithilfe unseres Smartphones so richtig „sozial“, gleichzeitig verkümmert aber ganz offensichtlich immer mehr die echte soziale Interaktion. Es ist oft bequemer, schnell eine SMS oder WhatsApp-Nachricht zu schreiben, als von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren. Das Problem dabei ist: Es geht die Tonalität und die Körpersprache verloren. Nachdem 75 Prozent aller Kommunikation nonverbal ist, fehlt uns ein wichtiger Teil der Botschaft, weil wir den anderen nicht mit allen Sinnen wahrnehmen können. Die gute Seite. Smartphones helfen uns, den Alltag zu bewältigen, bieten uns Möglichkeiten, schnell und unkompliziert mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu treten und sind ein guter Partner, wenn es um Ablenkung geht. Und wenn wir rasche Hilfe brauchen, haben sich diese modernen Kommunikationsmittel tausendfach bewährt. In der besagten Studie geben 41 Prozent der Leute an, sich ihrem Partner näher zu fühlen, wenn sie über Handy oder online Nachrichten austauschen. Handy-freie Zeiten und Zonen. Die Grenze ist da, wo man sie zieht. Ich selbst habe mit

KZENON – FOTOLIA.COM

meiner Frau Zeiten und Orte vereinbart, wo wir Handy & Co ignorieren: beim Essen am Tisch zum Beispiel. Und wenn sich einer von uns zum Lesen zurückzieht. Sinnvoll ist auch, Orte wie z.B. einen Lese- oder Ruheraum – insbesondere das Schlafzimmer – als handyfreie Zone zu erklären.

Einfach abschalten. Wenn wir nicht Barack Obama oder Angela Merkel heißen, ist permanente Erreichbarkeit auch nicht so wichtig. Es darf also auch Zeiten geben, in denen mein Handy ausgeschaltet oder zumindest auf lautlos gestellt ist. Wer seinen Partner ganz für sich haben möchte, kann sich an einen Ort ohne Empfang zurückziehen, zum Beispiel eine Berghütte. Da ist nichts anderes mehr wichtig. Dann zählt nur noch die Liebe. Grundsätzlich geht es darum, ein gesundes Maß an Konsum zu finden. Es gilt wie bei allen Dingen: Die Dosis macht das Gift. Und übermäßiger Handy- wie auch ComputerKonsum ist Gift für unsere Beziehungen. Vertraulichkeit. Für Handys gilt das Gleiche wie für die persönliche Post: aus Respekt zur Eigenständigkeit des Partners für den anderen tabu. Es sei denn, Paare vereinbaren ein offenes Umgehen damit, gegenseitig natürlich. Markus hat sich übrigens bei Daniela entschuldigt. Die beiden haben eine Vereinbarung über handyfreie Zeiten und Zonen getroffen. So einen verdorbenen Abend möchte Markus sich nicht mehr leisten.

BERATUNG

ALBERT A. FELDKIRCHER TRAININGS UND SEMINARE, EGG, VBG.

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: BEZIEHUNGLEBEN.AT, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

26. Februar 2015

Aufgetischt

Er ist gar nicht grüner, der Rasen in Nachbars Garten. Man muss also nicht neidisch hinüberschauen, sondern die eigenen Möglichkeiten bestmöglich nutzen, meint Margit Hauft. Stefan Körber – fotolia.at

Wer dankbar ist, kann nicht unglücklich sein

Den Charme des eigenen Rasens erkennen Warum ist der Rasen im Garten nebenan grüner? Wie können sich die Nachbarn so viel Urlaub leisten? Beim kfb-Frauentag in Aigen sprach Margit Hauft über Neid, Selbstwertgefühle und Dankbarkeit. „Glücklich ist, wer sich auf die Kunst versteht, aus den Blumen in Reichweite einen Strauß zu binden“, dieser Spruch zog sich wie ein roter Faden durch einen kurzweiligen Vormittag mit einem Thema aus dem Alltag: „Ist das Gras in Nachbars Garten wirklich grüner?“ „Nein“, das ist die eindeutige Antwort von Margit Hauft. Zum einen hat ja nicht jede/r

die gleiche Ziele und Prioritäten im Leben. Zu diesen Grundentscheidungen – ob gepfleger Rasen oder strapazfähige Spielwiese – steht man, sind sie doch ein Abbild der eigenen Werte. Soziale Netzwerke, die gut zu pflegen sind, helfen in schwierigen Situationen. Ebenso wie Arbeit und Leistung, sofern man sie nicht überbewertet. „Du bist auch wer, wenn du rastest“, betont Margit Hauft. Schließlich sind die Freude über Kleinigkeiten und das Lob von anderen wichtige Bausteine dafür, den eigenen Rasen mit anderen Augen betrachten zu können. Zu guter Letzt rät Margit Hauft, auch auf sich selbst zu schauen. „Jetzt bin ich einmal dran“, das ist durchaus erlaubt, verrät sie mit einem Augenzwinkern, „man muss sich nicht ein Leben lang um alles kümmern, irgendwann ist die Zeit reif für eine Übergabe.“ Brigitta Hasch Berta Pichler (l.) und Gabriele Kiesenhofer (r.), die Organisatorinnen des kfb-Frauentages im Oberen Mühlviertel, freuten sich mit Referentin Margit Hauft über den Besuch von über 130 interessierten Frauen. kiz/bh

Fastensuppe nach Buchinger Kneipp war ein Verfechter sogenannter Entlastungstage, an denen man dem Organismus nur wenig Nahrung und nur solche Produkte zuführt, die helfen, Schlacken auszuleiten, die Verdauung zu entlasten und neue Energien freizusetzen. Zutaten: 2 l Gemüsebrühe ohne Salz, 400 g Karotten, 400 g Sellerie, Bierhefeflocken, frische Kräuter (Schnittlauch, Petersilie, Kresse) Zubereitung: Das würfelig geschnittene Gemüse in der Gemüsebrühe ca. 2 Stunden gut auskochen. Das Gemüse abseihen und die Suppe mit frischen Kräutern servieren. Bierhefeflocken zum Einstreuen bereitstellen. XX Die moderne KneippKüche. 100 Jahreszeiten-Rezepte mit dem Gesundheits-Plus. Kneipp-Verlag, Wien 2010.

XX Kneipp-Tipp: Die Bierhefeflocken unterstützen auf Grund des hohen Gehaltes an B-Vitaminen den gesamten Stoffwechsel und damit natürlich auch die Entschlackung.

Notizzettel Willkommen im Leben – worauf es wirklich ankommt. SPIEGEL-Weiterbildungsseminar für Schwangere. Termine der drei Module: 13. 3. , 27. 3. und 10. 4., jeweils freitags, 15 bis 18 Uhr. XX Anmeldeschluss: 2. März 2015, Anmeldung bei SPIEGEL-

Elternbildung, Tel. 0732/76 10-32 18, Mail: spiegel@dioezese-linz.at, Infos auf: www.spiegel-ooe.at

Deutsch im Alltag anwenden. Ob Fragen beim Arzt, Gespräche mit den Lehrern oder Formulare ausfüllen – der

Deutschkurs des Familienzentrums Dialog wird ganz nach persönlichen Bedürfnissen und Wünschen der Teilnehmer/innen gestaltet. Das erklärte Ziel ist es, möglichst rasch die Sprache zu (er)lernen und diese richtig anzuwenden.

XX Nächster Deutschkurs für Anfänger/innen: 3. 3. bis 29. 4., jeden Dienstag und Mittwoch, 18.30 bis 21.30 Uhr, Familienzentrum Dialog, Melicharstr. 2, Linz. Kosten: 45 Euro für 45 Einheiten (à 50 Minuten).


Da geh ich hin Ein Märchen aus Norwegen. Es war einmal ein Mann, der hieß Gudbrand. Er hatte ein Gehöft, das lag weit weg am Ab­ hang eines Berges, und darum nannten die Leute ihn Gudbrand vom Berge. Ein Schattentheater erzählt dir die Geschichte von Gudbrand. Für Kinder ab vier Jahren. XX Di., 3. 3., 15 Uhr,

KK

Oskar und das andere Leben Oskar ist ein kleiner grüner Frosch, der munter übers Gras hüpft. Doch er war nicht immer ein Frosch. Aber er war immer Oskar. Seine ersten Erinnerungen hat Oskar dar­ an, wie er in einem kugelrunden Ei durch eine dünne Haut in die Welt hinausblickte. Er fühlte sich sehr wohl darin, aber irgend­ wann wurde es ihm zu eng. Er wurde ja auch immer größer. Und dann kam der Zeitpunkt, vor dem er sich ein bisschen gefürchtet hatte: Oskar musste raus aus dem Ei. Doch siehe da! Er hatte schnell Spaß daran, in seiner neuen Welt allein durchs Wasser zu flitzen. Er lernte Fische und Pflanzen kennen und freute sich seines Lebens. Doch eines Tages konnte der arme Oskar kaum mehr atmen! Immer wieder musste er an die Wasseroberfläche, um Luft zu ho­ len. Während sein Schwanz immer mehr ver­ schwand, wurden die Beine größer und kräf­ tiger. „Was geschieht mit mir?“, fragte sich

Bücherei am Dom, Linz.

lach mit piepmatz Im Blumengeschäft: „Sind die Blumen künstlich?“ – „Na­ türlich!“ – „Was nun, künstlich oder natürlich?“ – „Natürlich künstlich!“

Peter ist total genervt. „Re­ det deine Schwester immer so viel?“ – „Jaja, letztes Jahr im Ur­ laub hatte sie sogar einen Son­ nenbrand auf der Zunge!“ „Bist du per Autostopp ge­ fahren?“ – „Wieso?“ – „Du siehst so mitgenommen aus!“

kiki-kontakt

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

der kleine Oskar. Doch er war auch dieses Mal zuversichtlich und sagte: „Egal, was kommt. Ich bleibe ich, wie das andere Leben auch aussehen mag!“ Ich bleibe ich. Du kannst dich sicher auch schon an Veränderungen im Leben erinnern. Als du in den Kindergarten gekommen bist. Oder später in die Schule. Auch du bist ge­ wachsen, wie Oskar. Die Welt um dich hat sich immer ein bisschen verändert. Aber du bist du geblieben. Und du hast es immer wie­ der geschafft, dich in der „neuen“ Welt zu­ rechtzufinden.

XX Oskar und das andere Leben. Doris Fürk-Hochradl, edition innsalz, Ranshofen 2014.

Es gibt viele Möglichkeiten zu fasten Der Fasching ist vorbei. Die Wo­ chen bis Ostern sind eine Fas­ tenzeit. Das heißt aber nicht, dass nun alle Christinnen und Christen wirklich bescheidener und weniger essen. Manche tun es, sie lassen etwa Fleisch, Sü­ ßigkeiten oder Alkohol in dieser Zeit ganz weg. Viele Leute ver­ zichten dafür aber auf ganz an­ dere Dinge, zumindest so gut es geht: Sie fahren mit dem Rad statt mit dem Auto, sie schrän­

balduin baum

Sagt der Zahnarzt: „So weit brauchen Sie Ihren Mund auch nicht aufmachen!“ – „Aber ich denke, Sie brauchen viel Platz für die Instrumente?“ – „Das schon. Aber ich selbst bleibe draußen!“

Die KirchenZeitung für Kinder 26. Februar 2015

ken sich beim Fernsehen ein oder beim Verwenden von Com­ puter und Handy. Jeder kann also auf seine Weise fasten. Kannst du dir vorstellen, selbst bis zum Karsamstag auf etwas zu verzichten? Vielleicht machen ja deine Geschwister und Eltern auch mit! Beim Kath. Familien­ verband gibt es Plakat und Pi­ ckerl für die „Aktion Verzicht“, hol sie dir und mach mit. kath. Familienverband

XX Bestellung und Infos: Kath. Familienverband OÖ, Tel. 0732/­ 76 10-34 31, info-ooe@familie.at, www.aktion-verzicht.at


26. Februar 2015 Fotolia/miriam dörr, KIZ/PS

Gewalt auf der Straße. Wenn jemand Hilfe braucht, ist Zivilcourage gefragt.

Jeder kann ein Held sein Ob Gewalt auf den Straßen oder die eigene Meinung im Alltag vertreten, Zivilcourage ist häufig gefragt. Wie man diese einüben kann, erklärt Jugend- und Sozial­ pädagoge Martin Loishandl im KirchenZeitungs-Interview. Interview: Paul Stütz

In welchen Momenten ist Zivilcourage gefragt? Was sind typische Situationen?

Martin Loishandl: Wenn Men­ schen ausgeschlossen werden, ihnen Gewalt angetan wird, Be­ nachteiligungen passieren, ist je­ mand gefragt, der sich einmischt. Das kann dir in jeder Situation, wenn du unterwegs bist, passie­ ren. Nicht nur live – viele Jugend­ liche zeigen zum Beispiel Zivil­ courage im Internet. Wenn es etwa um Gewalt auf der Straße geht: Wieso greifen da so wenige ein?

Loishandl: In vorderster Linie ist es natürlich Angst. Außerdem passiert Gewalt ja nicht immer ganz offen. Ich glaube, dass man sich im Alltag eher verschließt, auf die eigene Welt konzentriert. Da fehlt dann der Blick für Situa­ tionen, in denen jemand Hilfe brauchen würde. Muss man ein Held sein, besonders mutig sein für Zivilcourage?

Loishandl: Ich glaube, die Leu­ te werden nachher oft zu Helden gemacht. Es geht vielmehr vor­ her um Erziehung, das BewusstMachen von möglichen Situatio­ nen und um Solidarität. Wenn es Heldentum ist, steckt das sicher in jedem von uns.

Sie leiten selbst Workshops für Zivilcourage. Wie kann man sich vorbereiten, um im entscheidenden Moment richtig zu handeln?

Loishandl: Wir haben in unse­ ren Workshops gute Erfahrungen gemacht, dass man durch Thea­ terspielen Situationen durch­ geht, die man selbst erlebt hat. Dadurch kann man etwas aus­ probieren und sehen, wie ande­ re darauf reagieren. Ich versuche in den Workshops den Jugendli­ chen aufzuzeigen, welche Qua­ litäten sie haben, was sie bereits geschafft haben. Wo haben sie in ihrem Umfeld schon Zivilcoura­ ge gezeigt? Es müssen nicht im­ mer die großen Erlebnisse sein, wo man jemand gerettet hat.

Was soll man beachten, wenn man Streit schlichtet? Was sind Grund­ regeln?

Martin Loishandl (34). Der Jugend- und Sozialpädagoge leitet Trainings zu Zivilcourage. Was fördert und was hemmt Zivilcourage in der Gesellschaft?

Loishandl: Man merkt schon, dass Schulen und die Arbeits­ welt das Konkurrenzdenken för­ dern, und das hemmt Zivilcou­ rage. Es wäre mehr Kooperation Die eigene Meinung im Alltag zu vertreten ist auch eine Form der Zivil-­ statt Konkurrenz gefragt. Je mehr ein Lehrer Beziehungsarbeit leis­ courage. Das ist oft nicht gern getet zu den Schülern, umso bes­ sehen. Loishandl: Wir leben in einer ser wird auch Zivilcourage funk­ total hierarchischen Struktur tionieren. und Gesellschaft. Es kann na­ türlich Probleme bringen, wenn ich etwa als kleiner Lehrling mei­ ne Meinung vertrete gegenüber dem Chef. Aber auch da gibt es Einrichtungen, die einem helfen können, wie etwa ein Betriebsrat.

Loishandl: Die eigene Sicherheit geht trotz allem vor. Wenn ich in einer Situation überfordert bin, ist es meistens besser, die Polizei zu rufen oder mehrere Leute mit­ zunehmen und gemeinsam auf die Sache zu reagieren. Bei der Zivilcourage kommt es aber auch darauf an, auf sich zu hören, ein Gefühl zu entwickeln für Situa­ tionen. Oft reicht es schon, laut zu schreien oder den Angreifer abzulenken, aus dem Konzept zu bringen. Selbst mit Gewalt zu reagieren, ist in der Regel kei­ ne Lösung, sondern eskaliert das Ganze nur. Wegschauen wird immer falsch sein!

Loishandl: Ja, ignorieren oder wegschauen ist nie die Lösung. Allein, weil irgendwann ich selbst vielleicht in die Lage kom­ me und Hilfe brauche.

Zivilcourage-Training

Das heißt, es geht bei Zivilcourage oft darum, sich Verbündete zu suchen?

Loishandl: Für mich geht es ganz oft um Solidarität mit anderen. Einfach gesellschaftliche Zusam­ menhänge erkennen. Dass ich merke, ich lebe nicht alleine, und dass jede Tat eine Auswir­ kung auf die rund um mich hat. Das ist schon der erste Schritt zur Zivilcourage.

Von 21. bis 22. März findet im Linzer Jugendzentrum Zoom ein Zivilcourage-Training für junge Erwachsene ab 18 Jahren und Zivildiener statt. Teilnehmer/innen können sich ihrer eigenen Qualitäten bewusst werden, ein Kamingespräch zum Thema „Betteln“ mit Michaela Haunold von der Caritas Linz führen. Ein Theaterworkshop unter Leitung der Theaterpädagogin Margit Scherrer bietet die Möglichkeit, sich kreativ

mit herausfordernden Alltagssitua­ tionen auseinanderzusetzen. Eine Kooperationsveranstaltung mit KAB OÖ, Pax Christi OÖ und Jugendzentrum Zoom. Seminarleitung: Martin Loishandl. Anmeldeschluss: 6. März 2015. Info & Anmeldung: Kath. Jugend OÖ, Leitstelle Tel. 0732/76 10-33 11 E-Mail: kj@dioezese-linz.at http://ooe.kjweb.at


22 Anzeigen & Hinweise

26. Februar 2015

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KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Jutta Kram. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

ANLIEGEN UND HINWEISE

HINWEIS

 Frauenpreis der Stadt Linz. Der Preisverleihungsfeier ist am Montag, 9. März, 19 Uhr, im Alten Rathaus, Gemeinderatssaal.

 Asyl und Fremdenrecht in der Praxis. Gesellschaftspolitische Tagung am 14. und 15. März im Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels. Der Präsident der Caritas Österreich, DDr. Michael Landau, und Mag. Marion Huber von der Caritas-Flüchtlingshilfe referieren u.a. über Fluchtgründe, Fluchtwege, Rechtsverfahren.

 Verbindliche Anmeldung bis 2. März: frauenbuero@mag.linz.at oder Tel. 0732/70 70-11 91.

 Ich bin, wie ich bin. So lautet der Titel einer Lesung von Dr. Christine Haiden am Mittwoch, 4. März, 19 Uhr, im Wissensturm. In der Lesung geht es um Frauen, um besondere Frauen, keine berühmten Persönlichkeiten, Frauen mit einem besonderen Lebensweg.

Mittwoch, 11. März in den Pfarrsaal Christkönig in Linz ein. Im Mittelpunkt des Abends steht das Pilgern und seine Bedeutung in der heutigen Zeit. Vier „Pilger-Erfahrene“ – David Zwilling (Herzwerkfamilie), die Pilgerbegleiter Inge und Dr. Ludwig Kreil sowie der Theologe Dr. Markus Schlagnitweit – diskutieren. Das Gespräch moderiert Mag. Gabriele Eder-Cakl, die Leiterin des Bildungszentrums Haus der Frau in Linz.  Mi., 11. März, 19 Uhr, Pfarrsaal Christkönig, Wildbergstraße 30, 4040 Linz-Urfahr.

 Benefizkabarett für Aktion Leben OÖ. Lainer & Aigner spielen das Kabarett „Frühling, Sommer, Ernst und Günther“ am Freitag, 13. März, um 20 Uhr im Centro Rohrbach, Akademiestraße 10. Kartenvorverkauf in allen oö. Raiffeisenbanken.

Info und Anmeldung: Sozialreferat der Diözese Linz, Tel. 0732/76 10-32 51, E-Mail: sozialreferat@dioezese-linz.at  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

„Geburtstagsgeld“ bringt 3 x 100.000 Euro Die Österreichischen Lotterien feiern ein „Rubbiläum“: Vor genau 20 Jahren wurde das Rubbellos eingeführt. Daher gibt’s jetzt das „Geburtstagsgeld“. Im Jahr 1995 wanderten also die ersten Rubbellose über die Verkaufspulte der Annahmestellen. Mit „Cash“ und „Schatztruhe“ startete das Rubbellos, und es hat seither an Attraktivität und Beliebtheit nichts verloren, ganz im Gegenteil: In diesen 20 Jahren kamen mehr als 100 verschiedene Spiele auf den Markt. Anlässlich des Geburtstages legten die Österreichischen Lotterien als neues Los das „Geburtstagsgeld“ auf, bei dem es dreimal 100.000 Euro zu gewinnen gibt. Auf dem Los befinden sich zwei Spiele. Beim zweiten Spiel, dem Zusatzspiel „Extra Chance“, gibt es erstmals in der Geschichte des Rubbelloses Freilose zu gewinnen. Neben den dreimal 100.000 Euro gibt es bei „Geburtstagsgeld“ in dieser 2 Millionen Lose umfassenden Serie noch mehr als 287.100 weitere Gewinne zwischen 6 Euro und 5.000 Euro sowie 405.000 Freilose zu gewinnen.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

 Naturschutzpreis des Landes OÖ. Einreichungen sind bis 15. März 2015 möglich!

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Mi., 18. 02. 15: 9 12 14 20 25 27 Zz: 34 J O K E R: 7 9 3 1 2 1

 Faszination Pilgern. Der Verein Besser Leben lädt am

X1X XX1 X1X X21 X2X 221

So., 22. 02. 15: 2 13 16 17 20 22 Zz: 3 J O K E R: 3 5 3 9 6 1

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David Zwilling

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2: 0:2

2: 2:1

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4: 2:1

4: 2:2

5: 1:+ 5: 1:1


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

26. Februar 2015

Gemalte Post vom Berg Athos

bildung – spiritualität – kurs

Stift Schlierbach. Der Maler und Grafiker Franz de Paul Armbruster hat mehrmals den Berg Athos bereist und nicht den Fotoapparat, sondern Pinsel und Farben eingepackt. Anstatt Tausende Bilder zu schießen, nahm er sich zum Malen Zeit Eine Athos-Impression Armbruster und verschickte seine Werke als Ansichtskarten. Die gemalte Post vom H ­ eiligen Berg präsentiert er nun im Stift Schlierbach. Zur Ausstellungseröffnung kommt neben Landeshauptmann Josef Pühringer Metropolit Erzbischof Arsenios Kardamakis. Die Anwesenheit des Oberhaupts der griechisch-orthodoxen Kirche Österreichs macht den Abend zu einem herausragenden ökumenischen Ereignis. In Geschichte und Bedeutung des heiligen Bergs führt der Athos-Experte Georg Niedetzky.

Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Dem Leben auf der Spur, Besinnungstage für Jugendliche und junge Erwachsene, Fr., 13. 3., 18 Uhr bis So., 15. 3., 13 Uhr, Ref.: P. Peter Koch CSsR.

XX Ausstellungseröffnung am Mi., 4. März 2015, um 19 Uhr im Stift Schlierbach (Genusszentrum). Die Schau ist bis 8. April 2015 bei freiem Eintritt zu b ­ esichtigen: Di. bis Fr. von 9 bis 17 Uhr, Sa. von 9 bis 12 Uhr.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Wieder mit Freude lernen, Lerntherapieseminar in Verbindung mit Montessori-Pädagogik, für Erzieher/innen, Pädagog/innen, Therapeut/innen und Interessierte, Fr., 13. 3., 16 Uhr bis So., 15. 3., 18 Uhr, Ltg.: Christiane Wagner.

Garsten. Die Goldhauben- und Hammerherrengruppe Garsten lädt zu der Ausstellung „Österliches Brauchtum und Passionskrippen“ im Pfarrsaal am 6., 7. und 8. März sowie am 14. und 15. März 2015, jeweils von 10 bis 16 Uhr. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, das „Heilige Grab“ zu besichtigen, das nun schrittweise restauriert wird. Dieses Kulturgut wurde vom Barockmaler Johann Wenzel Bergl im Auftrag des Abtes Maurus Gordon im Jahre 1777 angefertigt. Seit den 1930er Jahren war es in einem Depot gelagert. Die Goldhaubengruppe hat für die Restaurierung 10.000 Euro gespendet.

Linz, Elisabethinen  0732/76 76 XX Ich öffne mich für das Leben, Tage der Stille in der Fastenzeit für junge Frauen und Männer, Erholungsheim der Elisabethinen, Freinberg, Fr., 13. 3., 16.30 Uhr bis So., 15. 3., 16 Uhr, Ltg.: Sr. M. Rita Kitzmüller und Dipl.Pass. Birgit Schopf. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Cyber-Mobbing, Vortrag, Mi., 18. 3., 19 bis 21 Uhr, Ref.: Dipl.Ing. Heinrich Dornmayr, MBA.

St. Gilgen, Kloster Gut Aich  06227/23 18 XX Kontemplation – der christlich-mystische Weg, Meditations-

und Schweigeseminar, So., 15. 3. bis Fr., 20. 3., Ltg.: Mag. Susanne Gross. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Die Wurzeln der Liebe, Beziehung und Intimität, Seminar, Fr., 13. 3., 16 Uhr bis So., 15. 3., 14 Uhr, Ref.: DGKS Helena Ender und Ted Pawloff. Wels, Altenheim Bruderliebe  07242/462 54-11 XX Im Ja leben – Maria sein, Einkehrtag, Thema: Ich bin die Magd des Herrn (Lk 1,38), Sa., 14. 3., 10 bis 15.30 Uhr, hl. Messe um 14.30 Uhr, Ltg.: Kaplan Mag. Norbert Purrer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Die Dynamik der wachsenden Linie, Ikebana-Frühlingsseminar für Neueinsteiger/innen und Fortgeschrittene, Mi., 11. 3., 15 Uhr bis So., 15. 3., 18 Uhr, Ltg.: Shûsui PointnerKomoda. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Schwerpunkt „Mann 2015“, Vortrag, Fr., 13. 3., 19.30 Uhr, mit Mag. Ewald Kreuzer OFS. XX „Ham‘s an Euro, bitte ...“, Wie begegnen wir bettelnden Menschen?, Podiumsdiskussion, Di., 17. 3., 19.30 Uhr, mit Sigried Spindlbeck, Michaela Haunold, Katrin Auer.

Timelkam. Gedenkveranstaltung für das Ehepaar Zehetner am Mo., 9. März, um 19 Uhr im Kleinen Kultursaal, Kulturzentrum Timelkam. Im Spiegel der Chronik der evangelischen Gemeinde wird die Entwicklung der evangelischen und katholischen Gemeinde gezeigt.

KiZ-webClub Ein Tag für mich Gönnen Sie sich einen Tag Auszeit. Fern dem Alltag genießen Sie die einzigartige Wirkung eines Kneipptages in den Kneipp-Traditionshäusern der Marienschwestern in Aspach und Bad Mühllacken sowie im 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen. Ein erster Schritt zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden.

Lassen Sie sich einen Tag lang verwöhnen. Das Paket inkludiert folgende Leistungen: Aufenthalt in ruhiger Wohlfühl-Atmosphäre inkl. Frühstücksbuffet, Mittags- und Abendmenü mit Salatbar, 1 Teilmassage, 1 Wechsel-Knieguss, 1 Kräuter-Nackenauflage, 1 Begrüßungs- oder Abschiedsgeschenk, Teilnahme am Fünf-SäulenWochenprogramm. Termine: Montag bis Samstag, Beginn 8 Uhr, Ende nach dem Abendessen. Preis pro Person: Euro 99,–.

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24 Termine namenstag

26. Februar 2015

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv

Dr. Roman Gawlik ist Pfarrer in Gurten, Weilbach und Senftenbach sowie Dechant des Dekanates Altheim. privat

Roman (28. Februar) Das Abenteuer der Bekanntschaft mit meinem Namenspatron, dem hl. Roman, begann sehr früh. Da mein Vater auch Roman hieß, feierten wir gemeinsam Namenstag. Das war ein besonderer Tag. Diese Bekanntschaft brachte Früchte. In wichtigen Momenten meines Lebens blickte ich immer wieder auf meinen Namenspatron, ermutigt von meinen Eltern. Er faszinierte mich und beeinflusste mein Leben. Der heilige Roman wurde um das Jahr 400 in Frankreich geboren. Er hat die Berufung entdeckt und ist dem Ruf des Herrn nachgefolgt. Roman suchte die Ruhe des Herzens in Einsamkeit. Er ließ sich in SaintClaude in Ostfrankreich nieder. Sein Bruder Lupizinus stieß zu ihm und sie gründeten das Kloster Condat und weitere Klöster. Romans tiefe und einfache Frömmigkeit beeinflusste viele Zeitgenossen, Männer und Frauen. Er war mild im Umgang mit den Menschen. Die Geschwister Lupizinus und Yole haben ihn unterstützt in seinen Bemühungen im Weinberg des Herrn. roman gawlik

XX Attnang-Puchheim. Maximi­ lianhaus, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Braunau-St. Stephan. Pfarrheim, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Freistadt. Pfarrhof, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Tragwein. Greisinghof, Sa., 11. 4., 9 bis 17.30 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Linz-St. Markus. Pfarrheim, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Reichersberg. Stift, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 11. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 12. 4., 9 bis 17.30 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at.

freitag, 27. 2. 2015 XX Bad Ischl. Ein Augenblick Leben, Film und Diskussion, Leharkino, 19.30 Uhr, mit Anita Natmeßnig. XX Gmunden. Hertzklopfen, Jeunesse-Konzert, Pfarrkirche Gmunden-Ort, 19 Uhr, mit dem ­Ensemble Phoen. XX Langholzfeld. Anleitung zum Glücklichsein, Vortrag, Kleiner Pfarrsaal, 19.15 Uhr, Ref.: Mag. Max Födinger. XX Linz. Benefiz-Suppenessen zugunsten der Aktion Familienfasttag, Landhaus, 12 Uhr. XX Pöndorf. Bibel erleben, Pfarrheim, 16 bis 18 Uhr, mit Mag. theol. Martin Zellinger; Was sagt die Bibel zum Thema „Familie“?, Pfarrheim, 19.30 bis 21 Uhr, mit Mag. theol. Martin Zellinger. XX Puchenau. Da Kreizweg, Kreuzwegandacht in Mundart, Pfarrsaal, 15 bis 16 Uhr, Ltg.: Kons. Johann Ratzesberger. XX Schleißheim. Forschen im äthiopischen Hochland, Vortrag, Gemeindezentrum, Gemeindesaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Klaus Katzensteiner. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für

ausstellung – Flohmarkt XX Garsten. Österliches Brauchtum und Passionskrippen, Ausstellung, Pfarrsaal und Losensteinkapelle, Fr., 6. 3. bis So., 8. 3., 10 bis 16 Uhr, mit der Besuchsmöglichkeit des „Heiligen Grabes“. XX Kirchdorf a. I. Fastensuppen­ aktion und Bücherflohmarkt, Mehrzweckhalle, So., 1. 3., ab 10.45 Uhr. XX Linz, Pöstlingberg. Zimmer, Kuchl, Kabinett, Flohmarkt, Sa.,

7. 3., 14 bis 18 Uhr, So., 8. 3., 10 bis 17 Uhr. XX Linz. Führung für Gehörlose, Ausstellung „Kunstgenuss Essen“ Nordico, Sa., 7. 3., 16 Uhr. XX Niederthalheim. Flohmarkt, Mehrzweckhalle, Sa., 28. 2., 8 bis 12 Uhr und So., 1. 3., 9 bis 11 Uhr. XX St. Marienkirchen. Kinderartikelbasar, Pfarrheim, Sa., 7. 3., 8 bis 11 Uhr.

Frauen aus aller Welt, Treffpunkt mensch & arbeit, 15 bis 17 Uhr. Samstag, 28. 2. 2015 XX Braunau. Religionsfreiheit ist Menschenrecht, Schweigemarsch für verfolgte Christen, 16 Uhr, Treffpunkt: Filzmoserwiese, ab 15.30 Uhr, Route: Salzburger Vorstadt – Stadtplatz – Stadtpfarrkirche, anschließend ökumenische Andacht. XX Gunskirchen. Ökumenischer Gottesdienst, Veranstaltungszentrum, 19 Uhr, mit Chor Singfonie, Helmut Wittmann und Lichtbilder. XX Linz. Barocke Kammermusik, Konzert, Werke von F. Turine, J. S. Bach und G. F. Händel, Martin-Luther-Kirche, 18 Uhr. XX Linz. Mein Herz ist bereit, Konzert, Gustav-Adolf-Kirche, 10 Uhr, mit den Pichlinger Stadtpfeifern. XX Linz, Ursulinenkirche. Vergebung: „Ach, was soll ich Sünder machen“, Orgelstationen in der Fastenzeit, 17 bis 17.30 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Martina Schobersberger. XX Spital a. P. Deutsche Passion nach Johannes, Konzert, Werk von J. a Burck, Stiftskirche, 20 Uhr, mit Quartett Vokal, Organist: Thomas Zala. XX Steyr. Vortrag und hl. Messe, Haus Betanien, Josefgasse 1–3, 14 Uhr, mit Dr. Manfred Müller (Krankenhausseelsorger und von Kardinal Schönborn Beauftragter für den Lebensschutz). XX Wels. Die Zauberflöte für Groß und Klein, Familienorchesterkonzert, Stadttheater Wels, mit dem Städtischen Symphonieorchester, Solisten des Musiktheaterstudios der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, Dir.: Walter Rescheneder. sonntag, 1. 3. 2015 XX Lambach. Aktion Familienfasttag, Vormittagsmesse, Stiftskirche, 9 Uhr, danach Fastensuppe, Weinstüberl. XX Lasberg. Rumänien, Reisevortrag, Musikschule, 15 Uhr, Ref.: Franz Karger. XX Linz. Gebetskreis, Krypta der Karmeliten, Landstraße 33, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, anschließend eucharistische Anbetung (findet jeden Sonntag statt). XX Linz, Alter Dom. „SOLO“ – Vio­ line, Musik für Violine solo, 10.30 Uhr, mit Tokio Takeutchi. XX Linz, Mariendom. Gesänge im gregorianischen Choral, 10 Uhr, mit der Schola Gregoriana Plagensis, Ltg. und Orgel: Rupert Gottfried Frieberger. XX Linz, Mariendom. Männer kochen frische Brühe, Suppentag, Pfarrsaal, 11 bis 13 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. ­Passion: Komm, o Tod, du Schlafes Bruder, musica-sacra-Konzert, Werke von C. de Morales, O. di Lasso, J. S. Bach u.a., 17 Uhr, mit dem Ensemble „Singer Pur“. XX Linz, Stadtpfarrkirche. Suppen­ sonntag, Pfarrplatz 4, Pfarrstuben, 10 bis 12.30 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit, anschließend Agape. XX Schlägl. Duette von H. Schütz und J. H. Schein, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Hildegard Kuppler und Christopher Zehrer. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Wels. Gottesdienst zum Fami­ lienfasttag, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, Suppenessen, Pfarrsaal, 10 Uhr. montag, 2. 3. 2015 XX Linz. ent-sinnen, Wort und Musik unter dem Motto „Sinn“, Fastenmeditation, Krypta der Karmeliten, Landstraße 33, 18.30 bis 19 Uhr. dienstag, 3. 3. 2015 XX Aistersheim. Haben wollen – haben müssen, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Kons. Martin Winter­eder. XX Hagenberg i. M. Südamerika. Schamanen und Bildungsrevolution, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Jürgen ­Eibensteiner. XX Linz. Orgelvesper, Martin-LutherKirche, 17.15 bis 17.45 Uhr, mit Franziska Leuschner XX Linz, St. Konrad. Aufbruch und Vertrauen – am Beispiel des Buches Rut, Glaubensabend, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Susanne Gillmayr-Bucher. XX Linz. Ein norwegisches Märchen als Schattentheater, Bücherei am Dom, Stifterstraße 6, 15 Uhr, für Kinder ab 4 Jahren, von Dietlinde Hofinger. XX Münzkirchen. Normen und Werte: wertvoll und bewährt, Pfarrsaal, 20 bis 22 Uhr, mit Dr. Stefan Schlager. XX Oberwang. ­Kreuzestheologie nach Paulus (Römerbrief), Gesprächsreihe, 20 Uhr, mit Pfarrer Dr. Ernst Wageneder. XX St. Oswald b. F. In die Stille finden, Volksschule Amesreith, 19.30 bis 21.30 Uhr, mit Hedwig Victora. XX St. Willibald. Solo dios basta – Gott allein genügt, Mehrzweckraum, 19.30 bis 21.30 Uhr, mit Mag. Norbert Purrer. mittwoch, 4. 3. 2015 XX Ampflwang. Das Gleichnis von den zehn Pfunden, Vortrag, Chorraum, 19.30 bis 21.30 Uhr, mit Dr. Mag. Johann Rauscher. XX Ebensee. Burn-out-Prophylaxe oder Wie kocht man einen Frosch, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Gisela Steinkogler. XX Enns-St.Laurenz. Zerreiß deine Pläne. Sei klug und halte dich an Wunder (Mascha Kaleko), Vortrag, Pfarrsaal, 19 bis 20.30 Uhr, mit Ernst Bräuer. XX Linz. Abend der Barmherzigkeit, hl. Messe, Anbetung, musikalische Gestaltung, Einzelsegen, Krankenhauskapelle der Elisabethinen, 18.45 Uhr, Veranstalter: Gemeinschaft Emmanuel. XX Linz. Schlager-Zeit, Gespräche


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Termine 25

26. Februar 2015

über Gott und die Welt, URBI@ORBI, 17 bis 18 Uhr, mit Dr. Stefan Schlager. XX Linz. „Frühstück mit Jesus“. ... dann seid ihr wirklich frei ... Salvatorianerinnen, Harrachstraße 5, meditativer Tagesbeginn, 6.25 Uhr, Frühstück, 7 Uhr. XX Linz. Kammermusik mit ­Harfe, Cello und Flöte, Konzert, F­ estsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, mit Werner Karlinger, Harfe, Bertin Christelbauer, Cello, Ildiko Deak, Flöte. XX Neukirchen a. W. Glaubensimpulse in der Fastenzeit, Pfarrheim, 20 bis 22 Uhr, mit Mag. Martin Zellinger. XX Peuerbach. Reduzieren und einfach leben in der Fastenzeit, Vortrag, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Margit Trattner. XX St. Marien. Was tut sich in der Kirche?, Vortrag, Pfarrheim, 19.45 Uhr, mit P. Arno Jungreithmair. donnerstag, 5. 3. 2015 XX Alkoven. Allerlei aus Erdäpfel­teig, Kochkurs, Neue ­Mittelschule, 18 bis 20.30 Uhr, mit Sr. Mathilde Sattler. XX Arbing. Credo, was wir glauben, Vortrag, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Rektor Dr. Franz Gruber. XX Arbing. Weg mit dem Winterspeck – Koch mit mir gesund in den Frühling, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Karina Prinz, MSc. XX Frankenburg. I red, wie ma da Schnowö gwoxn is, Lesung, Pfarrheim, 14 Uhr, mit Mag. Wilhelm Otto Fischer. XX Freistadt. Wen die Seele leidet ..., Hilfestellung und Begleitung in Zeiten der Trauer, Vortrag, Salzhof, kleiner Saal, Ref.: Bruno Fröhlich. XX Gampern. Impulsströmen, entschlacken und entgiften, Vortrag, Pfarrheim, 18.30 bis 21.30 Uhr, mit Judith Hittenberger. XX Linz, Alter Dom. Exerzitien im Alltag, Einführung in das Jesus-Gebet, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier, 20 Uhr, Ignatiushaus, Domgasse 3 XX Linz, Hl. Geist. Solo dios basta – Gott allein genügt, Vortrag, Vortragsraum der Pfarre, 19 Uhr, mit Mag. Ulrike Kreuz. XX Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation, 19.30 Uhr, zehn Minuten Zeit im Dom, um Kerzenschein und indirekte Beleuchtung sowie Musik wirken zu lassen und zur Ruhe zu kommen, anschließend meditativer Gesang und Gebet in der Krypta. XX Linz. Abwun D‘baschmaja. Das aramäische Vaterunser, Erkunden des Vaterunser durch Bewegung, Klang und Bild, URBI@ORBI, 17 bis 18.30 Uhr, mit Ursula Kurmann. XX Linz. Die liturgische Sprache, Glaubensabend mit Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser, ­Pfarrsaal, Dompfarre, Herrenstraße 26, 19.30 Uhr. Anmeldung erforderlich, Tel. 0732/77 78 85. XX Linz. Gebetsstunde für verfolgte Christen, Kirche der Marienschwestern, Friedensplatz 1, 19 Uhr, Veran stalter: Initiative Christlicher Orient, Christian Solidarity International.

XX Linz. Fest des hl. Johannes von Gott, Hochamt, Missa salvatoris von P. J. Vejvanovsky, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19 Uhr. XX Ried i. I. Wegschauen nicht möglich, Lesung, Geschichten von Menschen aus der Region, die in der NSZeit „hingschaut“ haben, Stadtsaal, 20 Uhr, mit Elisabeth Orth. XX Ried i. I. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 bis 20 Uhr, Veranstalter: Mobiles Hospiz des Roten Kreuzes Ried. XX Sarleinsbach. Fasten – ein Weg zu sich selbst, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Mag. Maximilian Pühringer. XX Timelkam. Ökumenischer Weltgebetstag mit der Liturgie von den Bahamas, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels. Dorthin kann ich nicht zurück, Podiumsdiskussion mit Betroffenen: Möglichkeiten gelingender Integration, Pfarrsaal Hl. Familie/Vogelweide, 19 Uhr, mit Dechant Dr. Slawomir Dadas. freitag, 6. 3. 2015 XX Grieskirchen. Peru – Bolivien – Kultur- und Trekkingreise in den Anden, Südamerika, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 bis 22 Uhr, mit Franz Humer, Pauschi Humer. XX Kremsmünster. Im Abseits? Kirche und Klöster in der heutigen Gesellschaft, Vortrag im Rahmen von „Mehrwert Glaube“, Wintersaal des Stiftes, 20 Uhr, mit Dr. Isabelle Jonveaux. XX Peuerbach. Glaube leben im Alltag, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Pfarrer Mag. Hans Padinger. XX Wels. Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Zwettl a. d. R. Kochkurs für Männer, Lehrerküche Volksschule, 15 bis 21.30 Uhr, mit Hermann Dorner. samstag, 7. 3. 2015 XX Kremsmünster. Gott online, Religion und Internet, Vortrag im Rahmen von „Treffpunkt Benedikt“, Wintersaal des Stiftes, 17 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Abendmahl „Beim Letzten Abendmahl, Orgelstationen in der Fastenzeit, 17 bis 17.30 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach Maria Puchheim, Thema: Heiligkeit in der Fröhlichkeit – Aspekte salesianischer Spiritualität, Basilika, Rosenkranz, 14 Uhr, ­Eucharistiefeier, 14.30 Uhr, Anbetung und Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharis­tischem Segen, 16.30 Uhr, Gestaltung: DonBosco-Schwestern, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-Jesu-Kirche. sonntag, 8. 3. 2015 XX Braunau. Frauencafé, Veranstaltungszentrum, 15 Uhr, mit Li Solé und Tatima El Kosht, Musik aus Lateinamerika, Afrika, Europa. XX Gallneukirchen. Vibravenös Jazz Orchestra, Benefizkonzert für das Pfarrzentrum, Pfarrzentrum St. Gallus, 17 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Gottesdienst,

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 1. März 2015 2. Fastensonntag. L1: Gen 22,1–2.9a.10–13.15–18 L2: Röm 8,31b–34 Ev: Mk 9,2–10 Montag, 2. März 2015 L: Dan 9,4b–10 Ev: Lk 6,36–38 Dienstag, 3. März 2015 L: Jes 1,10.16–20 Ev: Mt 23,1–12 Mittwoch, 4. März 2015 Hl. Kasimir, Königssohn. L: Jer 18,18–20 Ev: Mt 20,17–28 Donnerstag, 5. März 2015 L: Jer 17,5–10 Ev: Lk 16,19–31

Freitag, 6. März 2015 Hl. Fridolin von Säckingen, Mönch, Glaubensbote. L: Gen 37,3–4.12–13a.17b–28 Ev: Mt 21,33–43.45–46 Samstag, 7. März 2015 Hl. Perpetua und hl. Felizitas, Märtyrinnen in Karthago. L: Mi 7,14–15.18–20 Ev: Lk 15,1–3.11–32 Sonntag, 8. März 2015 3. Fastensonntag. L1: Ex 20,1–17 L2: 1 Kor 1,22–25 Ev: Joh 2,13–25 oder L1: Ex 17,3–7 L2: Röm 5,1–2.5–8 Ev: Joh 4,5–42 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Linzer Bibelkurs An zahlreichen Orten finden derzeit Linzer Bibelkurse statt zu folgenden Themen: „Weisungen, die dem Leben dienen. Das Buch Deuteronomium“. Bad Ischl, Pfarrheim, Di., 3. 3., Begl.: Franz Kogler. Braunau, St. Franziskus, Mi., 4. 3., Begl.: Christine Gruber-Reichinger. „Gebete, die Halt geben. Das Buch der Psalmen“. Schlierbach, SPES-Haus, Mo., 2. 3., Begl.: Franz Kogler. Linz, Haus der Frau, Di., 3. 3., Begl.: Sonja Riha. Wolfern, Pfarrheim, Di., 3. 3., Begl.: Ingrid Penner. Bad Hall, Pfarrheim, Do., 5. 3., Begl.: Franz Kogler. „Befreiung, die Zukunft eröffnet. Das Buch Exodus“. Hofkirchen i. M., Pfarrheim, Mi., 4. 3., Begl.: Ingrid Penner. Altmünster, Pfarrheim, Do., 5. 3., Begl.: Renate Hinterberger-Leidinger. Lohnsburg, Pfarrheim, Do., 5. 3., Begl.: Christine Gruber-Reichinger. Losenstein, Pfarrzentrum, Do., 5. 3., Begl.: Hans Hauer. Jeweils von 19 bis 21.30 Uhr.

10.30 Uhr, Predigtreihe zum Thema „Versöhnung“. XX Linz. Gebetskreis, Krypta der Karmeliten, Landstraße 33, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, anschließend eucharistische Anbetung (findet jeden Sonntag statt). XX Ottnang a. H. Einkehr- und Be-

sinnungstag: Erneuerung unseres christlichen Lebens, Pfarrzentrum St. Stephanus, Pfarrsaal, 14 bis 17 Uhr, mit P. Lukas Six. XX Reichersberg. YOUgend GOttesdienst, Stiftskirche, 19 Uhr. XX St. Martin i. M. fasten.ZEIT.jugendmesse, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.


teletipps Sonntag

1. bis 7. März 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

1. März

9.30  Katholischer Gottesdienst aus St. Peter u. Paul in Dessau. ZDF 12.30  Orientierung. Neues Islamgesetz. – Auf den Spuren von Nikos Kazantzakis: Der Autor von „Alexis Sorbas“ und die Religion. – Anpfiff & Halleluja: Priester-Fußballeuropameisterschaft in Österreich. ORF 2 13.05  Die weite Reise der Paradeiser. Eine Schatzkiste des Geschmacks hütet der Burgenländer Erich Stekovics. In seinem Dachboden lagern Samen von 3200 Paradeisersorten aus aller Welt. 3sat 19.00  Mujib – Ohne Eltern auf der Flucht. Mujib ist 13 Jahre alt, als er sich in Afghanistan für die Taliban ins Paradies bomben soll. Um ihn zu retten, gibt seine verzweifelte Mutter ihn in die Hände von Schleusern, die ihn nach Europa bringen sollen. Nach zwei Jahren auf der Flucht kommt Mujib in Hamburg an. Das Erste 19.40  Schätze der Welt – Erbe der Menschheit. Abu Mena war der größte christliche Pilgerort in Ägypten. Das „Lourdes des christlichen Altertums“ entstand im ­fünften Jahrhundert. Benannt ist es nach dem hl. Menas, einem ­römischen Legionär, der unter Kaiser Diokletian als Märtyrer starb. 3sat u20.15 ORFeins Hänsel und Gretel: Hexenjäger (Actionfilm) ORF 2 Tatort (Krimi) ARD Polizeiruf 110: Sturm im Kopf (Krimi) ZDF Nele in Berlin (Komödie). 20.15  Sleepers. Nach einem Jungenstreich mit üblem Ausgang verbringen vier New Yorker Jungs viele Monate in einer Jugendstrafanstalt, wo sie gequält, misshandelt und vergewaltigt werden. Viele Jahre später begegnen sich die Freunde wieder, und nehmen unter Unterstützung ihres früheren Pfarrers, Pater Bobby, vor Gericht den Kampf mit ihren damaligen Peinigern auf. arte Montag

2. März

uORF 2 Die Millionenshow ARD Werbe-Check (1) ZDF Die Seelen im Feuer (Fernsehfilm). 20.15  Die neuen Vegetarier. Vegetarier sind eine Minderheit. Doch besonders in den Großstädten gibt es eine wachsende Zahl jüngerer Menschen, die sich fleischlos ernähren und damit einen neuen Trend setzen. Der Film begleitet eine Hamburger Familie, die beschlossen hat, sich fleischlos zu ernähren. ORF III

Di 20.15  Universum. Das Moor. Fr 22.40  Universum History. SoDie Natur im Moor wartet mit phie Scholl – Die Seele des Widerzahllosen Überraschungen auf. Es stands. Sie ist eine der populärsten scheint, als wären die bizarrsten Figuren des Widerstands gegen und farbenprächtigsten Vertreter Hitler. Fotos, die wir von Sophie der heimischen Fauna und Flora Scholl kennen, zeigen das jugendhier zu Hause: Pflanzen, die Tiere liche Gesicht einer Zwanzigjähfressen und quietschbunte Pilze, rigen, das in merkwürdigem Gedie Pflanzen aussaugen. Der Film gensatz zu ihrer mutigen, zeigt die Vielfalt dieses wenig beunbeugsamen Haltung beim Verachteten Lebensraums. ORF 2 hör und vor Gericht steht. ORF 2

Dienstag

Foto: ORF/Nautilus Film

3. März

u20.15 ORFeins Soko Kitzbühel ORF 2 Universum. ARD DFB-Pokal (Sport) ZDF Wie gut ist unsere Wurst? (Dokumentation). 22.35  kreuz und quer. Indiens Töchter. Der Film zeigt das bemerkenswerte kurze Leben von Jyoti Sing und dokumentiert ihre brutale Vergewaltigung und Ermordung durch mehrere Täter in Delhi 2012. Er untersucht die Hintergründe der Vergewaltigungen in Indien. ORF 2

Foto: ZDF/Christina Rose

u20.15 ORF eins The Team (Krimi) ORF 2 Bürgerforum ARD Unser Song für Österreich (Show) ZDF Der Bergdoktor (Serie). Freitag

6. März

u20.15 ORF eins Eurovision Song Contest (Show) ORF 2 Der Alte (Krimi) ARD Vier kriegen ein Kind (Komödie) ZDF Der Kriminalist (Serie).

4. März

20.15  Plastic Planet. Streitbarer Dokumentarfilm, für den Regisseur Werner Boote jahrelang recherchierte und schockierende Fakten zusammentrug. ARD-alpha

u20.15 ORF eins Fußball Bundesliga live (Sport) ORF 2 Die Toten vom Bodensee - Familiengeheimnis (Krimi) ARD DFB-Pokal (Sport) ZDF Aktenzeichen XY ... ungelöst.

21.55  Fasten und Heilen. Altes Wissen und neueste Forschung. Das Heilfasten eröffnet der Medizin, insbesondere in der Krebstherapie, ganz neue Perspektiven. arte

Mittwoch

20.15  Die Vatikanverschwörung. Dokumentation. Phoenix 21.00  Glaube – Liebe – Lust (2/3). Liebe, Lust und Leidenschaft sind unberechenbare Größen, die es zu kontrollieren gilt. Folge 2 „Erfüllte Liebe“ fragt, wie sich die Vorschriften großer Weltreligionen in der heutigen Zeit auf Liebe, Ehe und Sexualverhalten auswirken. SWR 22.25  Gorillas im Nebel. Biografie der Primatenforscherin Dian Fossey mit einer brillanten Sigourney Weaver. ORF III Donnerstag

Samstag

7. März

u20.15 ORF eins Der ganz normale Wahnsinn - Working Mum (Komödie) ORF 2 Mei liabste Weis ARD Harter Brocken (Krimi) ZDF Das Spiel beginnt! (Quiz). 23.35  Das Wort zum Sonntag v. Stefan Claaß, Herborn. Das Erste 23.40  Thirteen Days. Im Oktober 1962 werden auf Kuba sowjetische Nuklearraketen entdeckt. US-Präsident John F. Kennedy spielt gegen die Zeit – und gegen die Kriegstreiber auf beiden Seiten. Das Erste

5. März

13.45  Das Ausseerland. Ein Jahr im Steirischen Salzkammergut. Das Ausseerland bietet seinen Besuchern Natur im Überfluss. BR 18.30  Die geheime Macht der Jesuiten. Phoenix

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von P. Gottfried Wegleitner, Frastanz, Vorarlberg. So 6.05, Mo– Sa 5.40, Ö2. Fotos: Rupprecht, Pfarre Zwischenruf von Pfarrer Michael Chalupka (Wien). So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Ein Panorama mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Strobl, Salzburg, mit Pfarrprovisor Mag. Paul Rauchenschwandtner und „Chorl“ Strobl. So 10.00, Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Anna Mitgutsch, Schriftstellerin. „Ich will noch fortleben nach meinem Tode“ – Zum 70. Todestag von Anne Frank. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Gorbatschow und die Perestroika. Mo–Do 9.05, Ö1. Passagen. Die Waffen nieder! Organisiert die Welt! Der Friedensnobelpreisträger Alfred Hermann Fried. Mo 16.00, Ö1. Betrifft Geschichte. Roma – Sinti – Lovara. Die bewegte Geschichte einer österreichischen Volksgruppe. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Global denken, lokal schützen. Vom Umgang mit dem Welterbe. Mi 21.00, Ö1. Logos. Macht und Befreiung. Perspektiven feministischer Theologie. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Sendungen von Radio Vatikan können nur über digitale Satellitenanlagen und über das Internet empfangen werden: Eutelsat 1-Hotbird 13° Ost 12.034 MHz oder Intelsat Atlante 325.5° Ost – 4.097.75 Mhz. Täglich: 16.00 Treffpunkt Weltkirche (Satellit und Internet) 18.00 (Satellit) und 20.20 (Internet) Abendmagazin: (So) Reden über Gott und Welt. – (Di) Radioakademie: Papst Franziskus – das zweite Jahr. Ein Rückblick von Stefan von Kempis.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 27

26. Februar 2015

Bildung im Kindergarten: Theorie und Praxis Wie begegne ich den Kindern, den Eltern? Wie wird im Team gearbeitet? Welches Bild habe ich selbst von meiner Tätigkeit? Diese Fragen und mehr wurden beim Studientag der Kindergarten-Helferinnen aufgegriffen und zu beantworten versucht. brigitta hasch

Vorgaben für die Arbeit im Kindergarten gibt seit 2009 der „BildungsRahmenPlan“, der neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen berücksichtigt. Aber wie sollen die vorgegebenen Prinzipien in den alltäglichen Situa­ tionen zum Leben erweckt werden? Die aus ganz Oberösterreich angereisten über 1000 Kindergartenhelferinnen von kirchlichen Kinderbetreuungseinrichtungen erhielten Antworten von Martina Pfohl. Sie ist eine der Mitautorinnen des Rahmenplanes. „Der Kindergarten ist die erste und wichtigste Bildungseinrichtung“, erklärte sie. Bildung passiert allerdings zu 75 Prozent informell,

also in den einfachen Handlungen des Alltags. Begrüßen, verabschieden, essen, miteinander kommunizieren – all das sind Situationen, in denen Kinder Bildung erfahren. Und zwar überwiegend durch die Vorbildwirkung anderer. Auf jeden Fall notwendig ist eine Beziehungsebene, die Person der Kindergartenhelferin spielt hier natürlich eine ganz wesentliche Rolle. In welchem Umfang und wie ein Kind auf die Angebote reagiert, ist allerdings unterschiedlich und hängt von den individuellen Möglichkeiten ab. Buch als Leitfaden. Das Autorinnen-Team durfte den Pädagoginnen des Kindergarten St. Johann-Köppling (Stmk.) über die Schultern schauen. Entstanden ist eine bildreiche Dokumentation aus der Praxis, wie eine am BildungsRahmenPlan orientierte Kindergartenpädagogik aussehen kann. XX Mit Kindern Neues entdecken.

XX Do., 5. 3., 20 Uhr, Pfarrheim Arbing. Eine Veranstaltung des KBW Arbing. karina prinz

Konzert für Frauen zum Internationalen Frauentag. Seit vielen Jahren hat sich Claudia Mitscha-Eibl als Liedermacherin und Sängerin mit feministisch-spirituel­ lem Hintergrund einen Namen gemacht. Im Liedermacherstil bringt sie mit ihrer klaren Stimme, mit eingängigen Melodien und

Sr. Katharina-Elisabeth Kobler gehört der Kongregation der Schwestern Oblatinnen des Hl. Franz von Sales an. Die Lehrerin und Erzieherin erzählt von ihrer Arbeitswoche. Die Semesterferien sind vorbei, die Mädchen im Internat sind wieder eingezogen, die Schüler/ innen wieder in der Schule. Die Ruhe während der Ferien hat mir gut getan, aber es ist auch gut, wenn das Haus wieder mit dem Lachen und dem Lärm der Jugendlichen gefüllt ist.

Der BildungsRahmenPlan im Praxisalltag, Irmgard Kober-Murg, Birgit Parz-Kovacic, Fachverlag Unsere Kinder, Linz 2014.

termine Weg mit dem Winterspeck – Koch mit mir gesund in den Frühling. Zu Jahresbeginn auch den Vorsatz gefasst, sich gesund und ausgewogen zu ernähren? Das ­ Wissen um gesunde Ernährung ist groß, doch im Alltag scheitert es oft an der Umsetzung. Ein Vortrag mit Tipps und Tricks von Karina Prinz, wie das Ganze berufs- und familienfreundlich in die Tat umgesetzt werden kann.

Mehr als Wissen

facettenreichem Gitarrespiel ihre authentisch ans Publikum heran.

Lieder

XX Fr., 6. 3., 19 Uhr, Treffpunkt mensch & arbeit, Standort voest­ alpine, Wahringerstraße 30, Linz. Mitveranstalter sind Treffpunkt mensch & arbeit LinzMitte, KAB OÖ und Frauenkommission der Diözese Linz. ulrike Wieser

Das Bild der Frau im Blick des Mannes. Schriftsteller und ihre Frauenporträts. Christine Schmidhofer, Claudia Taller und Renate Perfahl: Drei Autorinnen des Linzer Autor/innenkreises stellen drei Schriftsteller, Gustave Flaubert, Arthur Schnitzler, Thomas Bernhard, jeweils anhand eines Werkes vor. Die Pianistin Ute Salzer-Aust begleitet die literarischen Ausführungen mit Musik aus der jeweiligen Zeit.

XX Do., 5. 3., 20 Uhr, Haus der Frau, Volksgartenstraße 18, Linz. Anmeldung erbeten: Tel. 0732/66 70 26.

Sr. Katharina-Elisabeth unterrichtet an der ordenseigenen Fachschule für wirtschaftliche Berufe (Kapellenstraße, Linz-Urfahr) Religion und Praxisfächer wie Küchenführung. Im Franziska-Salesia-Heim, dem Internat, betreut sie eine Gruppe junger Mädchen. Privat

Während der Exerzitien in den Semesterferien hat mich unter anderem beschäftigt, was sich die Schüler/innen von uns erwarten dürfen. Wissen ist ohne Zweifel wichtig, aber vielleicht ist es manchmal noch wichtiger, ihnen ein freundliches Wort zu sagen und ihnen zu helfen, Konflikte untereinander zu lösen. Gerne möchte ich ihnen vermitteln, dass sie von Gott geliebt sind, so wie sie sind, und dass es auf jede Einzelne und jeden Einzelnen von ihnen ankommt. Das ist ganz wesentlich auch die salesianische Geistigkeit. Im Gebet schöpfe ich immer wieder die nötige Kraft und Liebe für diesen Dienst – im persönlichen, aber ebenso im gemeinschaftlichen Gebet, wo ich durch die Mitschwestern getragen werde. Mehr über die Ordensgemeinschaft unter www.oblatinnen.at


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Original Schlägl Trompeten eröffnen das Himmelfahrtsoratorium, BWV 11. Die Solisten setzen nahtlos fort. Es singen die Sopranistinnen Emma Kirkby und Maria Erlacher, Altus Markus Forster, Tenor Daniel Johanssen und Bass Andreas Lebeda. Sie trafen sich an jenem Tag im Mai 2013 mit dem Ensemble Ars Antiqua Austria und dem Bach-Vocalensemble. Die Akustik der Stiftskirche Schlägl spielte ebenfalls eine wichtige Stimme. Was dabei herauskam, ist entspannend und festlich zugleich. Dies setzt sich im Magnificat, BWV 243, fort. Es war eine gute Idee, die Aufführung auf CD festzuhalten. Diesen Eindruck gewinnt man beim Hören und ist dankbar. MARTIN PÖTZ Himmelfahrtsoratorium BWV 11 und Magnificat BWV 243, Live-Mitschnitt einer Aufführung mit Originalinstrumenten in der Stiftskirche Schlägl am 19. Mai 2013. Fabian Records.

Auf den Spuren alter Meister Franz Xaver Frenzel schrieb ein Konzert für Klavier und Orchester, das sich stark am Stil alter Barockmeister orientiert. Nach und nach bekommt jeder einzelne der drei Sätze seinen eigenen Charakter. Die japanische Pianistin Maki Namekawa spielt das Konzert meisterlich. Johannes Wildner dirigiert die Festival Sinfonietta Linz. Das Orchester betont sanft und drängt Namewaka nicht in den Hintergrund. Alle drei Sätze sind perfekt abgerundet und erzählen ihre eigene Geschichte. Auch wenn sie bestimmt von der Musik alter Meister inspiriert sind, erzählen Frenzels Kompositionen eigene, moderne Gedanken. M. PÖTZ F. X. Frenzel, Konzert für Klavier und Orchester (c-Moll). Maki Namekawa (Klavier), Johannes Wildner und Festival Sinfonietta Linz. Bestellung unter E-Mail: fxfrenzel@gmx.at

26. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

In unserer Literatur-Reihe stellt Maria Fellinger-Hauer zwei neue Romane vor

Das Fell der Tante Meri und der Nagel auf dem Kopf Maria Fellinger-Hauer bespricht Theodora Bauers gelungenen Erstlingsroman „Das Fell der Tante Meri“ sowie Gertraud Klemms ersten Roman „Herzmilch“, dessen kraftvolle Bilder sich einprägen.  „Die Tante Meri ist im Grunde genommen eine liebe Person gewesen. Der Ferdl hat sich das immer wieder gesagt.“ Mit zwei der vier wichtigsten Personen in dem Debütroman der jungen Autorin wird man bereits in den ersten beiden Sätzen bekannt gemacht. Und auch mit dem Erzählton der Geschichte, dem in der österreichischen Umgangssprache gebräuchlichen Perfekt. Anni, Ferdls Mutter, und Karl Müller sowie Karl Müller, „der nicht Karl Müller ist“, sind die weiteren Hauptpersonen in der Geschichte. Alle haben miteinander zu tun, doch wie, das klärt sich für Ferdl wie auch für die Leserin und den Leser erst sukzessive. Der Roman spielt auf drei Zeitebenen und Schauplätzen: im Wien der Nazizeit, in Chile, wo Karl, „der nicht Karl ist“, nach dem Zweiten Weltkrieg nach Gesinnungsgenossen sucht, und in einem österreichischen Dorf in den 1980er Jahren. Hier leben Ferdl, Anni und die rätselhafte Tante Meri, verbunden durch widersprüchliche Gefühle und undurchschaubare Verpflichtungen. Als Tante Meri ein paar Jahre nach Anni stirbt und Ferdl ein beträchtliches Vermögen hinterlässt, als Ferdl sich um das Begräbnis kümmern muss und im Dorf eine faszinierende Chilenin auftaucht, kommt Ferdl nicht mehr um die Auseinandersetzung mit seiner Familiengeschichte herum. Theodora Bauer, die in Wien Publizistik und Philosophie studiert und im Burgenland lebt, entwickelt die Geschichte bis zu ihren tragischen Höhepunkten in einer präzisen und sprachlich sparsamen Erzählweise. Bemerkenswert, wie genau die 1990 geborene Autorin das jeweilige Zeitkolorit der für sie historischen Epochen trifft. Die Geschichte ist originell, geradezu raffiniert konstruiert und die Leichtigkeit der Sprache, die Theodora Bauer für die jeweiligen Charaktere findet, steht nur in scheinbarem Widerspruch zum Ernst des Themas. Ein durch und durch gelungener Erstlingsroman.

Theodora Bauer, Das Fell der Tante Meri, Picus Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-7117-2011-5, 200 Seiten, € 19,90.

 Auf der Suche nach dem Selbstverständnis ihres Frau-Seins rollt die namenlose IchErzählerin in Gertrud Klemms Debütroman „Herzblut“ die eigene Biografie auf. Als Kind der 1970er Jahre wächst sie in einem großen Familienverband auf. Kindsein heißt vor allem, die Welt erkunden, was sie mit ihrem ausgeprägten Interesse für Biologie auch tut. Doch ihr analytischer Blick zeigt ihr sehr früh, dass da noch etwas Spezifisches ist, was nur sie betrifft, nicht die Buben. Dass im täglichen Leben die Frauen kochen, im Fernsehen aber nur Männer, dass Frauen Diät halten müssen und Emanzen hässlich sind, dass Sich-Schämen ihr größtes Talent ist und dass Mädchen vor allem brav sein sollen und keine Ansprüche stellen. In 40 Kapiteln durchleuchtet die Erzählerin die wichtigsten Lebensabschnitte. Auf die Kindheit folgt die Pubertät, deren Ergebnis „ein trauriges Mädchen mit coupierten Wünschen“ – wenn schon nicht mit gänzlich unterdrückten, zumindest mit zusammengestutzten – ist. Kann Frau-Sein immer noch ein erstrebenswertes Ziel sein? Die nächsten Kapitel handeln von Studium und der Zeit, als „der Alltag die Männer in ihr Leben spült“, vom Berufsleben als Frau und zuletzt von Schwangerschaft und dem Leben als alleinerziehende Mutter. Hart und kraftvoll, zuweilen ironisch benennt die Erzählerin die spezifischen Erfahrungen und die gesellschaftlichen Bedingungen, welche ihr das Leben schwermachen, nur weil sie eine Frau ist. So weit, so bekannt. Was Gertrud Klemms Roman lesenswert macht, ist die in ihrer Klarheit und Direktheit geradezu humorvolle Sprache, sind die kraftvollen Bilder, die sich einprägen, ist die kluge Analyse, die den Nagel immer auf den Kopf trifft. Gertraud Klemm, Herzmilch, Literaturverlag Droschl, Graz 2014, 237 Seiten, € 20,–.  Die Autorin liest am Mo., 1. Juni, 19 Uhr im Adalbert-Stifter-Haus Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

26. Februar 2015

Kulturland n Chor-Tournee durchs Kremstal. Der Chorleiter Gerald Lindinger will mit seinem Konzept „Lebensfreude Musik“ die Region beleben. Mit seinem Chor „Soulfully“ ist er zurzeit auf Tournee durch das Kremstal und macht am So., 1. März, um 9 Uhr in Inzersdorf (Pfarrkirche), am Sa., 21. März, um 19.15 Uhr in Kirchdorf (Stadtpfarrkirche) und am So., 22. März, um 19 Uhr in der Stiftskirche Kremsmünster Station. Zu hören gibt es Musik von Pop bis Klassik. Übrigens: In Micheldorf wird jeden Mittwoch ab 19 Uhr (Gebäude neben der Apotheke) geprobt, Interessierte sind willkommen.

Kreuzweg, Collage/Monotypie. Gerlinde Hasenberger

Ausstellung „foul and fair“ von Gerlinde Hasenberger im Stift Wilhering

Nicht wegschauen Elisabeth Leitner

Schmerz, Verzweiflung, Erschöpfung sind der Frau anzusehen. Ihre Augen sind geschlossen, sie kann nichts mehr aufnehmen von all dem, was um sie ist. Die junge Frau wird gehalten, gestützt. Der Kopf der zweiten Person ist abgewendet, diese blickt rückwärts. Sieht sie das Grauen? – Wir wissen es nicht. Die Künstlerin Gerlinde Hasenberger hat diese Collage geschaffen. In der Ausstellung „foul and fair“ thematisiert sie eine Welt voller Widersprüche. Ihren Landschaftsmalereien, die Sehnsucht nach Sonne, Meer und Urlaub wecken, stehen die „Kreuzwege“ in Collagetechnik gegenüber. Die Bilder vom Schönen, von Venedig, Rom, Naxos und Kreta, stehen im Gegensatz zu dem, was Menschen einander antun. Bilder von Geschundenen, zerstörten Wohnungen, Heiligtümern und zu Flüchtlingen hat sie eingefangen und verarbeitet. Naxos und Aleppo. Hier Touristenströme im Sonnenschein, dort Krieg, Tod, Ohnmacht. Naxos liegt näher bei Aleppo als bei Linz. Aleppo ist zerstört. „Die Sehnsucht weckenden Landschaften am Mittelmeer werden erschüttert – erschüttern mich – durch das Leid, das dort ausgebrochen ist“, beschreibt Gerlinde Hasenberger ihre Betroffenheit. „Einzelschicksale lassen uns mitleiden. Wir dürfen nicht wegschauen – darum male ich.“ XX Die Ausstelllung „foul and fair“ wird am Fr., 6. März, um 19.30 Uhr im Stift Wilhering eröffnet.

n Vortragsreihe zu Nachkriegszeit und Kunst. „Österreich zwischen Befreiung und Staatsvertrag“ ist der Titel einer Vortragsreihe im Linzer Wissensturm. Über das „Führermuseum Linz“ und das Erbe der NS-Kunstpolitik spricht die Historikerin Birgit Kirchmayr. Elisabeth Nowak-Thaller vom Kunstmuseum Lentos referiert über die Neue Galerie und Wolfgang Gurlitt: am Mo., 2. März, 19 Uhr im Linzer Wissensturm. n Antigone in New York. Das Theaterstück „Antigone in New York“ von Janusz Glowacki steht noch bis 1. März auf dem Spielplan des Theaters Tabor. Die nächsten Aufführungen sind am Sa., 28. Februar (20 Uhr) und am So., 1. März (18 Uhr). XX Theater-Tabor-Spielstätte im Theater Maestro, Bismarckstr. 18, 4020 Linz.

n Welser Abonnementkonzerte mit Markus Schirmer. Der Pianist Markus Schirmer ist am Di., 3. März, um 19.30 Uhr im Rahmen der Welser Abonnementkonzerte zu Gast. Er wird seinen Schubert-Zyklus fortsetzen, auch das „Intermezzo“von Gerd Kühr sowie Schumanns „Carneval“ werden erklingen. Das Konzert findet in der Welser Musikschule (Herminenhof, Maria-Theresia-Straße 33) statt. XX Info: www.welserabonnementkonzerte.at


30 Personen, Dank & Hinweise

26. Februar 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

DAnk & Ehrung

geburtstage

n Gurten. Die Pfarre dankt den Ortsbäuerinnen (rechtes Bild) ganz herzlich, die der Pfar­ re 2.536 Euro gespendet haben: Sie übernahmen die Kosten für einen Glockenzug und für ­einen Tellerwärmer. Das Motiv für den Glockenzug wurde gemeinsam mit den Benediktinerinnen von Steinerkirchen ausgewählt und von diesen auch handgefertigt.

n Am 27. Februar 2015 wird KonsR Franz Pühringer, Augusti­ ner Chorherr des Stiftes St. Flo­ rian, 75 Jahre alt. Er stammt aus Herzogsdorf und wurde 1965 zum Priester geweiht. Nach eini­ gen Kaplansposten war er von 1975 bis 1987 Pfarrer in Wind­ haag bei Freistadt, seither ist er Seelsorger in Hofkirchen im Traunkreis, zuerst als Pfarrprovi­ sor, seit 1997 ist er dort Pfarrer.

Privat

n Am 1. März 2015 vollendet Hofrat Dr. Wilfried Lipp das 70. Lebensjahr. Er stammt aus Bad Ischl und studierte Architektur, Kunstgeschichte und Volkskun­ de. 1970 begann Dr. Lipp seine Tätigkeit am Bundesdenkmalamt für Oberösterreich. Von 1992 bis 2010 war er Landeskonservator für Oberösterreich. 2005 wurde er zum Honorarprofessor am In­ stitut für Kunstwissenschaft und Philosophie der KTU Linz er­ nannt.

n Lenzing. Die Katholische Frauenbewegung der Pfarre dankte und ehrte kürzlich lang­ jährige Mitglieder: Elisabeth Ca­ vagno (45 Jahre) sowie für 55 Jahre Mitgliedschaft Rosi Hackl und Pauline Löffler (links). Pfarre

n Barmherzige Schwestern Linz. Gesundheit wird „bei den Schwestern“ nicht nur für Pa­ tienten, sondern auch für die fast 2000 Mitarbeitenden groß geschrieben. Anfang Februar 2015 wurde das Krankenhaus zum zweiten Mal mit dem Güte­ siegel „Betriebliche Gesundheits­ förderung“ (BGF) ausgezeichnet.

n Stadl. Der Frauenaktivkreis – Edeltraud Rauscher, Margret Spei­ chert, Therese Kern, Anna Eichinger und Josefine Boschinger – spen­ dete aus dem Erlös von Oster- und Leopoldimarkt 800 Euro dem Pfarrcaritas-Kindergarten in der Siedlung (im Bild). „Wir freuen uns sehr, wir können die Spende zum Ankauf von Spielsachen gut brau­ chen, es geht ja öfters auch etwas kaputt“, bedankte sich Kindergärt­ nerin Claudia Kronegger. Die Frauen spendeten übrigens den gesam­ ten Jahreserlös aus den beiden Märkten, rund 3.700 Euro. Neben dem Kindergarten wurden auch die MIVA, „Ärzte ohne Grenzen“ sowie Projekte der Pfarre und eines Priesters unterstützt. Schöffmann

Hinweise n Angehörige von Kindern/Jugendlichen mit Behinderung. Die Selbstbe­ stimmt-Leben-Initiative OÖ lädt am Diens­ tag, 3. März, von 19 bis 21 Uhr zum Treffen der Peer-Gruppe ein. Thema des Abends ist die schulische Inklusion. Es referiert Wilfried Prammer, Leiter des Sonder-Pädagogischen Zentrums Urfahr-Umgebung. XX Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ, Bethlehemstraße 3 / Ecke Marienstraße, 2. Stock, 4020 Linz.

Welt.Reise.Präsentation. Freiwillige und Zivildiener in Kambodscha, Brasilien,

Ecuador und China stehen im Mittelpunkt dieser Benefizveranstaltung am Freitag, 27. Februar, 20 Uhr, in Kronstorf. Die Schauplät­ ze sind ein kambodschanisches Kinder- und Familiendorf, die Stadt Nanjing in S­ üdchina, ein Straßenkinder-Projekt in Brasilien, dort, wo Stefan Zweig seine letzten Monate vor dem Freitod verbracht hat. Der Gesamt­ erlös der Veranstaltung, an der viele Orts­ vereine und Initiativen mitwirken, kommt Hilfs- und Entwicklungsprojekten von Child­ renplanet zugute. XX Josef-Heiml-Halle, Kronstorfbergstraße 1, 4484 Kronstorf.

n Am 2. März 2015 feiert KonsR Josef Gföllner, wohnhaft in Dietach, seinen 85. Geburts­ tag. Er stammt aus Aschach an der Steyr und wurde 1953 zum Priester geweiht. Nach mehreren Seelsorgsposten war er von 1962 bis 2004 Pfarrer in Dietach, an­ schließend Pfarrmoderator. Seit 2007 hilft er als Kurat weiterhin in der Pfarre Dietach mit.

Auszeichnung n Musica sacra und Oö. Stiftskonzerte. Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich über­ reichte LH Josef Pühringer kürz­ lich an den Initiator und Mitbe­ gründer von „musica sacra“ und ehemaligen Generalsekretär der „Oö. Stiftskonzerte“ Heinz Karl Kuba aus Linz. Land/OÖ


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen 31

26. Februar 2015

Angst vor Muslimen?

Wie Hasen erschossen

Zu „Unter uns“, Nr. 5, S. 32

Vor 70 Jahren, 1. bis 2. Februar 1945, brachen über 500 russische Offiziere aus dem KZ Mauthausen aus. Sie wurden fast alle auf schlimme und brutale Art getötet. Besonders die im Schloss Marbach, Nachbargemeinde Ried i. d. Riedmark, stationierte SS erschoss die barfuß im Schnee über die Waldlichtungen laufenden KZler wie die Hasen – daher „Mühlviertler Hasenjagd“. In Ried i. d. Riedmark steht ein großes Mahnmal, das an dieses furchtbare Geschehen erinnert. Als Christ ist es mir unverständlich und betrifft mich bis in mein tiefstes Inneres, dass die Pfarre Ried in keiner Weise dieser Zeit gedenkt (Gottesdienst, Gedenkfeier usw.). Noch dazu wo Ried i. d. Riedmark am stärksten von diesem erschütternden Ereignis betroffen war. Die Leichen der KZler wurden vor der Volksschule und der Kirche auf einen Haufen geworfen und einige Tage zur Abschreckung liegen gelassen. In fast allen Bauernhäusern können dazu heute noch viele Betroffene furchtbare Geschichten erzählen. Es wäre Zeit, auch für die Kirche, Verzeihen und Versöhnung zu zeigen.

(...) Ist unser eigenes christliches Fundament so schwach geworden, dass es eine Begegnung fürchten muss? Sollte nicht vielmehr manches unsere Lebensweise zu Recht in Frage stellen? Der hl. Franziskus war auf seiner Reise ins Heilige Land schockiert über die Grausamkeit der Christen im „Kreuzzug“. Umgekehrt beeindruckte es ihn sehr, wie die Muslime ihren Glauben öffentlich lebten. Es gefiel ihm, dass zu bestimmten Zeiten allgemein zum Gebet gerufen wurde. Auf diese Anregung geht unser Angelusläuten zurück! Charles de Foucauld hatte in einem freizügigen Leben seinen Glauben verloren. Bei einer Reise durch Marokko bewegten ihn Frömmigkeit und Gastfreundschaft der Muslime und bewirken in ihm „eine große Erschütterung“, schreibt er. Aus dieser Erschütterung heraus geschah seine neue, tiefe Hinwendung zum christlichen Glauben, die ihn schließlich dazu bewog, in der Wüste zeugnishaft Jesu Botschaft der Liebe zu leben – mitten in einer muslimischen Welt, in Achtung und Respekt vor ihr. Viele von uns Christen zeigen den Glauben, sofern vorhanden, allerhöchstens bei Festen, sonst ist er zur Privatsache verkommen und hat daher auch weder Strahlkraft noch Widerstandsfähigkeit. Kaum etwas von dem, wie wir uns verhalten und kleiden (!) weist, uns – als praktizierende Christen aus. Die Wellness des Körpers zählt weit mehr als die „Wellness“ der Seele. Nicht umsonst sind so viele Seelen krank. Vielfach ist unser Gott das Geld … (nach Ernesto Cardenal ist der Geld-Gott der größte Feind der Menschheit!) oder die große Freiheit, die sich um nichts anderes sorgt als um das Ausleben der eigenen Bedürfnisse. Es darf uns eigentlich nicht wundern, wenn wir von gläubigen Muslimen Verachtung ernten … Wenn wir – wie Foucauld – in unserer Wohlstandsbequemlichkeit den Glauben verlieren, dann könnte auch uns eine respektvolle Begegnung mit Anders-Gläubigen (im wahrsten Sinne des Wortes!) neue Impulse geben … Friederike Stadler, Vöcklamarkt

Unaufhaltsam Integration ist eine sehr schwierige Auf­gabe. Der Wertekatalog des christlichen Abendlandes ist sehr verschieden, wenn nicht gar gegensätzlich zu islamischen-muslimischen Ansichten. Integration ist da eher Bevormundung und Belehrung für uns ungläubige und unwerten Menschen. Oder sollten gar wir uns arrangieren oder integrieren? Was die Osmanen im 16. Jahrhundert nicht geschafft haben, das nimmt jetzt unaufhaltsam seinen Lauf. Hildegard Reindl, Engerwitzdorf

Robert Klausberger, Katsdorf

In Frieden und Würde Zu: Demente Menschen wollen heim, Nr. 7, S. 6–7

Danke Herrn Aschauer und Frau Aichinger für ihren anschaulichen Erfahrungsbericht, für ihre aufmerksame und liebevolle Zuwendung zu diesen Menschen. Es sind auch meine Erfahrungen in der Begleitung von mehr oder weniger desorientierten Menschen. Berührende, humorvolle, manchmal auch aggressive Situationen waren bzw. sind es. Zwei Dinge möchte ich trotzdem anmerken: Das Wort „dement“ tut mir immer wieder weh. Herr Aschauer schildert einen „heiligen Moment“: Eine Frau fasst dieses Geschehen so treffend und poetisch zusammen. – Ist sie dement, d.h., ohne Verstand, geistlos, verblödet? Dieses Wort gehört für mich zum Beginn des 20. Jh., wo es im Zuge der Alzheimer-Erkrankung geprägt wurde. Für mich ist es ein Unwort wie Zigeuner, Neger usw. und meiner Meinung nach eine Beleidigung dieser Menschen. Naomi Feil, die Begründerin von Validation, ist bei ihrem faszinierenden Workshop im Vorjahr einen ganzen Tag lang ohne das Wort „dement“ ausgekommen. Es war wohltuend. Sie hat ein neues erwähnt. Sie erzählte von einem desorientierten Mann und sagte: „Sehen Sie, er hat die Altenheit.“ Das klingt fast zärtlich. (...) Das zweite Wort, an dem ich hängengeblieben bin, ist der Ausdruck: Diese Menschen leben ihr Leben im Rückwärtsgang. Mir gefällt die theologische Hinführung dazu gut. Nur fehlt mir dieser Teil: Ich meine vielmehr, diese Menschen sind mit all ihren Kräften beschäftigt, im Hier und Jetzt ihr Le-

ben zu bewältigen, um letzten Endes in Friede und Würde zu sterben. Dazu suchen sie Situationen aus ihrem gelebten reichen Leben auf, wo sie sicher und geborgen waren, wo sie wichtig waren, wo sie noch etwas zu lösen haben. So können sie leben. Wir sagen, es ist eine weise Form des Überlebens. Sie sind allerdings auf unsere verstehende Begleitung angewiesen, wie Sie sie ja auch praktizieren. Ihre Ausdrucksweise klingt mir zu passiv. Es ist durchaus ein aktiver Prozess. Maria Rafetseder, Linz

Glockengeläute Laut Medienberichten soll ein Architekt sich ein Haus in Nähe des Linzer Domes gekauft haben. Dieser Herr Architekt hatte die Linzer Dompfarre wegen Lärmbelästigung und Ruhestörung geklagt. Man muss sich fragen: Welche Ausbildung bzw. Prüfungen hat ein solcher Architekt? Bekommen diese nicht vermittelt, dass Turmuhrschläge und Glockengeläute zu Kirchen als Tradition und Volkskultur gehören? Wenn man sich ein Haus kauft, sind sicher gewisse Umbauten und Sanierungen vorzunehmen, wozu man sich eines Architekten oder Baumeisters bedient, ebenso zur Bemessung des Kaufpreises. Falls vor dem Kauf keine Schallschutzfenster eingebaut waren, würde ein anständiger Architekt oder Baumeister dem Käufer raten, diese zusätzlichen Kosten vom Kaufpreis herunterzuverhandeln. Eine Klage gegen die Linzer Dompfarre ist meiner Meinung mehr als mies. Eigentlich ist das ein Fall für die Architektenkammer, wenn eines ihrer Mitglieder nicht weiß, dass Glockenschläge und Geläute eines Domes sehr laut sind. Diese Tatsache bringt doch die vielen sehr guten Architekten samt ihrem Berufsstand in Misskredit. (...) Johann Huber, Uttendorf

Tragödie Angesichts der vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Flüchlingstragödien im Mittelmeer habe ich mich an den KiZ-Artikel „Gehalten im Netz“ (Nr. 2, 2015) über die Pfarre Hargelsberg erinnert – mit der Aussage: „Es wurde uns zum Zeichen, wie bunt unsere Begegnungen sein können. Wer unter dem Netz durchging (...), konnte an Psalm 124 denken, in dem es heißt: Das Netz ist zerissen und wir sind frei.“ Bis es so weit ist, müssen wohl noch Jahrzehnte vergehen und Zehntausende Menschen auf ihrem Weg in das „Gelobte Land“ umkommen. Die Ignoranz der EU ist unbegreiflich! Anton Bumberger, HaIbach/D. Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at


unter uns Selber schuld

DENK mal

Kinder können sich was gönnen, können genießen, kennen Geiz nicht.

Gönnen können Ungenießbar ist der Geizige, der sich nichts gönnen mag und nicht genießen kann, weil er fürchtet, zu kurz zu kommen. 2. Teil der DenkMal-Serie zu den „7 Hauptsünden“. ernst Gansinger

Machen Sie mit. Was gönnen Sie sich? Was ist Ihnen Genuss? Verwenden Sie dazu die Sil-

Domspatz Die Einigung zur Steuerreform soll in der Fastenzeit kommen. Das wird wohl eine dünne Suppe werden.

ben unten (Sie können sich jede Silbe mehrmals gönnen). Und geizen Sie nicht, häufen Sie Genuss um Genuss an. Schicken Sie uns Ihre Genuss-Worte bis 6. März. Wir verlosen einen EZA-Fairtrade-Bio-Kaffee Mundo zum Genießen. Silbenpool: A, AR, BE, BEN, BER, CHEN, DERN, EIN, FEN, GE, KEIT, KI, LAU, LAUB, LE, LEN, LIE, MEN, MU, NA, NE, NO, PLAU, REI, SAM, SAU, SEN, SIK, SON, SPEI, SPIE, STIL, SU, TEN, TER, THE, UM, UR, WAN, ZWEI Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 7 (Was flüstert die Katze dem Hund ins Ohr? – „Los, du Feigling! Sag dem Schäferhund schon deine Meinung!“) hat Alois Winklbauer aus Wilhering gewonnen.

Martin Pötz praktikum@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Wenn wir nicht wachsam gegenüber Salafisten und Dschihadisten sind, kommen wir in unserer Ratlosigkeit um.“ Rita Süssmuth, ehemalige deutsche Bundestagspräsidentin, fordert klare Grenzen zu radikal-islamischen Gruppierungen

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

„Geiz ist Lebensverneinung. Ich häufe tote Dinge an. Aber ich traue mich nicht, etwas zu genießen.“ – So schreibt Anselm Grün in der Serie „Sieben Todsünden“ in der KirchenZeitung im Jahr 2009. Er legt noch ein Schäuferl nach: „Das Haben ist für diese Menschen wichtiger als das Leben.“ Etwas genießen, macht eine Sache nicht mehr verfügbar, sie ist weg. Der Geiz ist eine Angstgeburt: Ich könnte nicht mehr so viel haben, wie ich brauche. Der Geizhals ist ein enger Hals, der Geizkragen ein enger Kragen. Verengt von der Angst, zu kurz zu kommen.

Tom/FoTolia

Eines eisigen Winterabends sitzen ein Freund und ich in einem Zug Richtung Steyr. Wir stehen in St. Valentin. Der Zug sollte gleich losfahren. Eigentlich sollten wir bereits fahren. Eigentlich steht auf der Anzeige, die den nächsten Halt ankündigt, „St. Valentin“. „Dieser Zugteil bleibt hier stehen“, weist uns jemand hin. Wir sitzen gar nicht im Zug nach Steyr. Schnell steigen wir aus und sehen den anderen Zugteil, der gerade in Richtung Steyr davonfährt. Da stehen wir jetzt und schauen ihm nach. Normalerweise sucht man nach solchen Hoppalas nach Schuldigen. Wir überlegen. Doch wir finden niemanden. Weder die ÖBB können etwas dafür, noch sonst irgendeine Organisation oder Person. Es ist rein unsere Schuld, dass wir in St. Valentin in den Zug nach St. Valentin eingestiegen sind. Wir hören auf, über Schuld nachzudenken. Jetzt erkennen wir, dass gegenüber der nächste Zug Richtung Steyr steht und schon in 20 Minuten abfährt. Wir freuen uns und lachen über unser Hoppala. Wir selbst haben einen Fehler gemacht, er hat nur uns betroffen und wir haben darüber gelacht. Wie schön, nicht immer perfekt zu sein. Und wie schön, sich selbst als Schuldigen zu erkennen und über sich selbst zu lachen.


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