kiZ-ePaper 09/2016

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Nr. 9 I 3. März 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

Momentaufnahme.

ALOIS STOCKHAMMER

Auf Ostern zu Fast scheint es, als hätte die Natur ein Kirchenfenster gemalt. Eines, durch das man die Welt ein wenig besser wahrnehmen könnte. „Es will Frühling werden.“ Darauf drängen die Kräfte der Natur. Es wird kalt – und immer kälter. Das ist das Gefühl vieler, wenn sie Zeitung lesen und Nachrichten hören. In der Natur brechen die Erstarrungen jetzt auf. Im Miteinander der Menschen scheint es kälter zu werden. Die einen richten sich ein in beheizbaren Räumen. Andere bleiben draußen. Man beruft sich auf Quoten.

Der Blick durch das von der Natur gezeichnete Fenster sagt: Der Weg wird nicht unbedingt leichter, wenn das Eis schmilzt. Politiker/innen verschiedener Richtungen berufen sich auf das Volk. Die Mehrheit ginge nicht mit bei menschlicheren Lösungen. Vielleicht wurde der Gegenbeweis noch nicht glaubwürdig genug an den Tag gelegt. Indes geht die Christenheit auf Ostern zu.

3 Im Gespräch.

Priester brauchen Beziehungen

6 Reportage. P. Engelmar Unzeitig wird seliggesprochen. 10 Thema. Pro und Contra Mindestsicherung. 14 Fastenreihe. P. Anselm Grün über das Trösten. 18 Beratung. „Ich bin nicht gut genug“. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentare

3. März 2016

Gravitationswellen – persönlich betrachtet

Die Zukunft der EU Die Flüchtlingskrise, aber auch die Austrittstendenzen in Groß­ -britannien lassen viele Zeitgenossen heute am Bestehen der EU zweifeln. Genau genommen lautet die Frage aber nicht, ob die EU diese Krisen überwindet, sondern wie. Die EU steht heute nicht als Wirtschaftsunion infrage. Als es um die Rettung des Finanzsystems ging, hat man meist knapp, aber gerade noch zeitgerecht gehandelt. Was derzeit infrage steht, ist das Projekt „Solidarund Wertegemeinschaft Europa“. Am Ende der aktuellen Entwicklung wird es höchstwahrscheinlich weiterhin eine EU geben. Aber möglicherweise wird das eine reine Wirtschaftsund Handelsgemeinschaft sein. Dem europäischen Traum ­vieler Menschen entspricht das dann aber nicht mehr. Heinz Niederleitner

Verstanden habe ich sie nicht: die Sache mit den Gravitationswellen, die Albert E ­ instein errechnet hat und deren Existenz k­ ürzlich erwiesen wurde. Man muss nicht alles ­verstehen. Es gibt andere, die solche Dinge ­begreifen und einzuschätzen wissen, was sie bedeuten. Das ist meine Entdeckung dabei: Die Welt ist größer, als der eigene Verstand reicht. Wie tröstlich ist es, dass die Talente anderer weit über das eigene Können hinausgehen. Traurig wäre es um die Welt bestellt, wenn sie mit meinen Fähigkeiten schon den Gipfel des Möglichen erreicht hätte. Von gescheiten Leuten bekommt man zu hören: Mit jeder Frage, die man gelöst meinte, stellen sich neue Fragen. Mit jedem Verstehen tut sich das Geheimnis tiefer auf. Arm sind Menschen, die nur gelten lassen

susanne huber

können, was sie selbst begreifen. Und welch ­gewaltiger Zuwachs an Hoffnung ergibt sich, wenn man seine eigenen Sichten mit denen anderer Menschen verknüpfen kann – ihren Ahnungen, ihrer Weisheit. Oder gar: wenn Menschen sich nicht nur auf das mensch­ liche Ermessbare beschränken würden, sondern auf das Gottmögliche hin hoffen könnten. Gravitationswellen ergäbe das, gewaltig! Aber die hat wohl Einstein nicht gemeint.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: lena bröder, lehrerin und „miss germany 2016“

Wege öffnen ohne Zwang

Ein klares Nein der Schweizer

Lena Bröder ist Religionslehrerin und neue „Miss Germany“. Der Glaube ist für sie ein wichtiges Fundament. susanne huber

MISSGERMANY.De/FILIPE RIBEIRO

Schwarze Schafe im Land wollen wir nicht. Das symbolisierte das Plakat zur umstrittenen Schweizer „Durchsetzungsinitiative“ der rechtspopulistischen Schweizerischen ­Volkspartei (SVP), auf dem ein w ­ eißes Schaf ein schwarzes Schaf aus der Schweiz tritt. Doch das Schüren von Angst vor kriminellen Ausländern ist nicht aufgegangen. Die Mehrheit der Schweizer stimmte am Sonntag gegen die Initiative, in der es darum ging, das Ausländerrecht zu verschärfen und kriminelle Ausländer auch schon wegen kleinerer Delikte ohne Einzelfallprüfung durch einen Richter automatisch auszuweisen. Das überrascht und freut – nicht nur die katholische Kirche in der Schweiz. Eine b ­ reite sachlich geführte Diskussion zum Thema im Land hat dazu geführt, dass das Angst-Schüren keine Chance hatte.

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Thema Schöpfung und ein Bibelquiz standen zuletzt auf dem Unterrichtsprogramm in ihren Klassen an der Anne-Frank-Gesamtschule in Havixbeck bei Münster, bevor sich Lena Bröder aufmachte ins Miss-Germany-Camp, um in eine andere Welt einzutauchen. Dass sie am 20. Februar dann tat„Ich bin ein bodenständiger Mensch. Dadurch, dass ich mit drei Schwestern aufgewachsen bin, weiß ich, was es heißt, zu teilen und anderen etwas zu gönnen.“ lena Bröder

sächlich zur neuen „Miss Germany“ gewählt wurde, damit habe sie nicht gerechnet. Ein Jahr lang wird sie nun als „Miss“ verschiedenen Aufgaben nachkommen. Fest steht für die 26-Jährige, dass sie danach ihr Lehramtsreferendariat für Hauswirtschaft und Katholische Religion auf jeden Fall abschließen wird. Wertevermittlung als Religionslehrerin auf der einen Seite und Misswahlen auf der anderen – geht das zusammen? Für Lena Bröder schon. „Klar, es sind zwei ganz verschiedene Seiten, aber sie faszinieren mich beide.“ Glaubenswege. Aufgewachsen ist Lena Bröder mit ihren drei Schwestern in Herzberg am Harz. „Ich bin in einen katholischen Kindergarten gegangen, war bei den Sternsingern und bei den Pfadfindern. Und ich hatte das große Glück, wirklich guten Religionsunterricht genießen zu dürfen, der mir sehr viel Spaß machte. Meine Lehrer haben mir Glaubenswege aufgezeigt, mir aber nichts aufgezwängt.“ Das wollte sie weitergeben und so studierte sie Katholische Theologie in Kassel, um in Folge zu unterrichten. „Es ist schwer, jungen Leuten Religion zu vermitteln. Deshalb will auch ich ihnen Wege öffnen und zeigen, aber ich möchte, dass jeder selber entscheidet, an was und an wen er glaubt.“ Eine Leidenschaft von Lena Bröder sind Pferde. Wann immer sie Zeit hat, ist sie im Reitstall anzutreffen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

3. März 2016

In der Priesterausbildung wird besonderer Wert auf Beziehungsfähigkeit gelegt

Priester brauchen Freundschaft Aus der Freundschaft von Papst Johannes Paul II. mit einer verheirateten Frau wurde ein Zölibatskonflikt konstruiert. Für Michael Münzner ist klar: Auch Priester brauchen gute Beziehungen mit Männern und Frauen. Matthäus Fellinger

„Zölibat nur aus Pflicht – das geht nicht“, ist Michael Münzner überzeugt. Am Ende des Entscheidungsweges für den Priesterberuf muss die Frage nach dem Warum beantwortet sein. Vor acht Jahren hat Münzner mit der Priesterweihe selbst das Zölibatsversprechen abgegeben. „Vor 15 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich heute so sehr überzeugt von dieser Lebensform wäre“, ist er von sich selbst überrascht. „Ich habe entdeckt, dass diese Lebensform für das Leben als Priester doch keineswegs so dumm ist, wie manche meinen.“ Münzner wirkt als Jugendseelsorger in der Diözese Linz. Er ist Mitverantwortlicher in der Vorbereitung von Anwärtern auf den Priesterberuf im sogenannten „Propädeutikum“ – dem ersten Jahr der Priesterausbildung. Ein Schwerpunkt dabei ist, dass die jungen Männer ihre Eignung und Berufung prüfen, ehe sie mit der weiteren Ausbildung in ihren Heimatseminaren beginnen. Anlassfall Johannes Paul II. Papst Johannes Paul II. hatte eine Freundin. Mit solchen Schlagzeilen wurde eine britische Fernsehdokumentation, die vor zwei Wochen ausgestrahlt wurde, angekündigt. Zwar war im Fernsehfilm selbst keineswegs von einer Zölibatsverletzung die Rede. In der Berichterstattung darüber wurde die Glaubwürdigkeit der Kirche in der stets heißen Frage der Ehelosigkeit für Priester dennoch in ein schiefes Licht gerückt. Dass der polnische Papst eine jahrzehntelange freundschaftliche Beziehung zu einer verheirateten Philosophin hatte, machte die Sache für die Öffentlichkeit spannend genug. Michael Münzner hatte wegen eines Auslandsaufenthaltes die Dokumentation nicht gesehen – und kommentiert gelassen: „Es ist schön, dass der Papst eine freundschaftliche Beziehung auch mit einer Frau gehabt hat.“ Klare Verhältnisse. Gute und freundschaftliche Kontakte zu Männern und Frauen wären für Priester enorm wichtig – freilich müsste es sich um geklärte Verhältnisse handeln. Dass die menschlichen Beziehungen immer

Michael Münzner beim Marathon. „Ausdauer" ist nicht nur für Priester hilfreich. Münzner ist Rektor für den gemeinsamen Vorbereitungslehrgang für Priesteramtskandidaten in Österreich und Subregens des Linzer Priesterseminars – und Jugendseelsorger. privat

der Gestaltung bedürfen, ist für ihn klar. Da sind auch Priester keine Ausnahme. Ob die Kirche bei der Zölibatsvorschrift für Priester bleiben wird, ist für Münzner eine eigene Frage. Wer heute Priester wird, muss sich in einer freien Entscheidung auf diese Voraussetzung einstellen. Wird dabei der Zölibat nur als Muss in Kauf genommen, wären das keine guten Voraussetzungen. Priester brauchen Freude. Zwei Dinge braucht es laut Münzner, dass diese Entscheidung durch das Leben tragen kann: Ein in Freiheit gesprochenes Ja. Das Warum des Priesterseins muss spürbar bleiben. Verknüpft ist dieses Ja mit Durchhalte-Fähigkeit. Diese ist Menschen heutzutage vielfach abhanden gekommen. Es wird schnell aufgegeben, wenn etwas schwierig wird. Im Durchschreiten von Krisen wäre ein Reifen möglich. Ein Zweites ist für Priester wichtig: Sie brauchen etwas, das ihnen wirklich Freude macht. Priester sollen ihr Leben auch „genießen“ können. Für Michael Münzner selbst ist es das Laufen. Er läuft sogar Marathon. Leider erlauben sich Priester ihre Hobbys oft nicht mehr: Früher hatten Priester Bienenstöcke, oder sie haben mit Freude ein Instrument gespielt, sie waren vielleicht Musiker, noch früher sogar Landwirte. Heute werden sie von den beruflichen Verpflichtungen so sehr eingenommen,

dass sie sich für etwas, was sie wirklich gerne täten, nicht mehr Zeit nehmen. Priester brauchen Gemeinschaft. Kaum ein Priester lebte früher allein im Haushalt. Dass Michael Münzner selbst mit dem Zölibat gut zurecht kommt, schreibt er einer Tatsache zu: „Ich habe nie alleine gelebt.“ Als Kaplan in Gallneukirchen war er in einer Hausgemeinschaft. Im Priesterseminar oder als Jugendseelsorger auf der Burg Altpernstein lebte er nie wirklich allein. Für viele Priester in den Pfarren ist das heute aber nicht der Fall. Dass Orden mehr Nachwuchs haben als die Diözesen mit Weltpriestern, hat für Münzner mit der Gemeinschaftsfrage zu tun. Armut und Gehorsam. Ehelosigkeit darf nicht in Beziehungslosigkeit münden, meint Münzner. Dass die Kirchenleitung für gute Rahmenbedingungen sorgt, ist wichtig. Die Frage liegt auch stark in der eigenen Verantwortung der Priester. Im Pröpädeutikum – zur Zeit sind es zwölf Männer – wird auf Beziehungsfähigkeit großer Wert gelegt. Hier wird neben dem Zölibat auch auf die anderen „evangelischen Räte“ wert gelegt: Was heißt es, gehorsam zu leben? Und was bedeutet das Gelöbnis der Armut? Ein Versprechen, auf das auch Papst Franziskus drängt, wenn er zu einem einfachen Leben mahnt.


4 Oberösterreich Auf einen Blick Kirche auch für Homosexuelle Die wenigen biblischen Texte, vor allem aus dem Ersten Testament, verurteilen nicht Homo­ sexualität allgemein. Sie verurteilen homosexuelle Handlungen heterosexueller Menschen. Diesen Befund gab Pfarrer Jakob Patsch aus Hall in Tirol beim Bildungs- und Begegnungstag am 26. Februar im Bildungshaus Schloss Puchberg. Homosexualität als Veranlagung sei in biblischen Zeiten noch gar nicht bekannt gewesen. Die Kirche – so Patsch – müsse „Partei ergreifen für die Minderheit homosexueller Menschen, auf keinen Fall darf sie die Diskriminierung noch verstärken“. Lesben und Schwule könnten sich ihre Orientierung nicht aussuchen, sie sei auch nicht veränderbar. Entscheidend sei, wie jemand mit seiner Orientierung umgeht. Von Gott her gehe es darum, sich zu akzeptieren, wie man ist. Auch Homosexuelle sollten in der Kirche spirituelle Heimat erfahren. Der diözesane Arbeitskreis der Katholischen Aktion OÖ für Homosexuellenpastoral (DAHOP) lädt regelmäßig zu Gottesdiensten für lesbische und schwule Menschen ein. Der nächste: am Sonntag, 13. März, 20 Uhr, in der Linzer Ursulinenkirche.

3. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Bischof Manfred Scheuer bei ökumenischem Dialog in Äthiopien

Ökumene heißt annehmen, nicht nur anerkennen Diözesanbischof Manfred Scheuer leitete eine Delegation von Pro Oriente nach Äthiopien. Von drei Höhepunkten war die ÄthiopienReise einer offiziellen „Pro Oriente“-Delegation unter Leitung des Linzer Diözesan­bischofs Manfred Scheuer in der letzten Woche geprägt: von der Begegnung mit Abuna Mathias, dem Patriarchen der äthiopisch-ortho-

Bischof Manfred Scheuer und das Oberhaupt der äthiopisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Mathias. Hofrichter

doxen Kirche, dem Gottesdienst mit dem äthiopisch-katholischen Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, und von, einer ökumenischen Begegnung hochrangiger Vertreter beider Kirchen. Im Rahmen der Begegnung mit Abuna Mathias überreichte Bischof Scheuer eine Einladung von Kardinal Christoph Schönborn an den Patriarchen zu einem Besuch in Wien. Kirchen sind nicht Konkurrenten. Auf Einladung des österreichischen Botschafters Andreas Melan fand am 22. Februar in der Botschaftsresidenz eine Begegnung von rund 30 Vertreterinnen und Vertretern der äthiopisch-orthodoxen Kirche und der äthiopischkatholischen Kirche statt. Dabei unterstrich Bischof Manfred Scheuer: „Es muss uns um die Einheit der Glaubenden gehen. Denn ihr Streit, ihr innerer Widerspruch, stellt die Rede von Gott in Frage.“ Im ökumenischen Miteinander gelte es, den ökumenischen Partner nicht als Konkurrenten, als Gegner oder Feind zu betrachten, sondern „als noch getrennten Bruder und Schwester auf der Basis der gemeinsamen Taufe, die uns zu Christen macht“, meinte Scheuer. „In der Ökumene dürfen wir den jeweils anderen im Lichte Christi sehen“, betonte der Linzer Bischof. Ökumene wächst, wenn der Reichtum der Gaben des anderen, seine Charismen und Stärken wahrgenommen werden.

Es muss sich etwas ändern In der 18. Ökumenischen Sommerakademie geht es um die Reformkraft der Kirchen. „Es muss sich etwas ändern. Anstöße der Reformation“ lautet der Titel der 18. Ökumenischen Sommerakademie, die vom 13. bis zum 15. Juli 2016 im Stift Kremsmünster stattfindet. Zu den Referenten zählen Kardinal Kurt Koch und Bischof Michael Bünker, die beiden maßgeblichsten Repräsentanten der ökumeni­schen Entwicklung auf evangelischer und römisch-katholischer Seite. Anlass für das historische Jubiläumsjahr der Reformation ist die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers im Jahr 1517. Es geht darum, Reformation nicht als punk­

tuelles Ereignis, son­dern als Entwicklungsprozess und als Anstoß für Gegenwart und Zukunft zu sehen. Am Beginn steht eine geschichtliche Darstellung der Anstöße der Reformation einschließlich der allgemeinen machtpolitischen Entwicklungen. Die Thesen Luthers stellen einen der Schritte des historischen Reformprozesses dar, an dessen Ende die Entstehung neuer christlicher Kirchen der Reformation stand. Mit welchen Reformüberlegungen die katholische Kirche reagierte, ist wesentliches Element ökumenischer Betrachtung. Mit der evangelischen Theologin Athina Lexutt aus Gießen und Klaus Unterburger von der katholischen Fakultät in

Regensburg konnten renommierte Kirchenhistoriker gewonnen werden. Erinnern, Gedenken und Feiern im Jubi­ läumsjahr der Reformation bedeuten auch einen Anstoß zur Weiterentwicklung der Ökumene. Diese Perspektiven be­handeln Bischof Michael Bünker als Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kir­chen in Europa und Kardinal Kurt Koch, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Die Ökumenische Sommerakademie findet im Stift Kremsmünster statt und ist öffentlich zu­gängig. XX Infos unter: www.ku-linz.at, Anmeldung unter: sommerakademie@ku-linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

3. März 2016

Abgeschoben

Helga Scheidl (oben), Präsidentin der Lebenshilfe OÖ.

Sorgenvoller Blick in eine unsichere Wohnzukunft (links). Michael Bötscher (2)

Alte Eltern erwachsener Kinder mit Behinderungen sorgen sich, wie es nach ihnen weitergeht

Betreut wohnen können Die Interessensvertretungen der Menschen mit Beeinträchtigungen laufen Sturm: Es fehlen Budgetmittel im Bereich Wohnen, Arbeit, Persönliche Assistenz. Jüngst hat die Präsidentin der Lebenshilfe OÖ, Helga Scheidl, die Sorge bekräftigt. Ernst GansinGEr

„Hunderte Menschen mit Beeinträchtigungen in Oberösterreich brauchen dringend einen betreuten Wohnplatz“, sagt Scheidl und schildert der KirchenZeitung, welch schwerwiegende Konsequenzen die fehlenden Plätze haben: „Eltern von erwachsenen beeinträchtigten Kindern sind mittlerweile 70 oder 80 und ihre Kinder auch schon an die 60 Jahre alt. Diese Eltern kommen in die Situation, dass sie die Betreuung der Kinder nicht mehr schaffen. Manche sagen verzweifelt, sie hoffen, dass sie nicht vor dem Kind sterben. Sie wüssten nicht, wie es dann weitergeht.“ Akuter Bedarf: 500 Wohnungen. Schaut man auf die nächsten zehn Jahre, so Helga Scheidl, bräuchte Oberösterreich zusätzlich für 3000 Menschen betreute Wohnplätze. Auf einen Schlag, also jetzt, seien 500 Plätze notwendig. Bis zum Jahr 2009 wurden Wohnhäuser gebaut, seither aber werden neue Plätze nur noch tröpferlweise geschaffen. Rechte sind das eine, Geld das andere. Mehr als 1450 Menschen mit Behinderung warten auf mobile Betreuung und mehr als 360 Menschen mit Behinderung haben ver-

geblich um Persönliche Assistenz angesucht. – Auf diese Tatsachen weist die Plattfom für bedarfsgerechte Persönliche Assistenz in OÖ seit Monaten hin. Die Zahlen widersprechen dem politischen Bekenntnis: Das Land Oberösterreich hat im Chancengleichheitsgesetz den Anspruch auf die Leistungen formuliert. Es hat sich zur Inklusion, also zur vollen Teilhabe der Menschen mit Beeinträchtigungen am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben, sowie zu ihrer Selbstbestimmung verpflichtet. Was nützen Ansprüche, wenn sie nicht finanziert werden? „Viele Menschen mit Behinderung sind von einem selbstbestimmten Leben weit entfernt“, klagt die Obfrau der Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ, Karin Holzmann. Keine Notlösungen. Helga Scheidl weist die Notlösungs-Idee zurück, in den Pflegeheimen frei gewordene Plätze mit Menschen mit Beeinträchtigungen „aufzufüllen“. Denn diese brauchen ein aktivierendes und förderndes Umfeld. Man könne nicht junge Menschen mit einer Beeinträchtigung und Menschen in der Endphase ihres Lebens in den bestehenden Alten- und Pflegeheimen gemeinsam betreuen! Nur wenn bei älteren Personen mit Beeinträchtigung die medizinische Betreuung nicht mehr im gewohnten Wohnumfeld gewährleistet werden kann, sei eine Betreuung in Alten- und Pflegeheimen sinnvoll. Es brauche wie den Bundes-Pflegefonds dringend auch einen Inklusionsfonds, sagt Helga Scheidl. Die Bundesländer schaffen das nicht.

Die armenische Frau, für deren Bleiberecht sich mit der „Plattform Altmünster für Menschen“ auch Pfarrer Franz Benezeder und Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger eingesetzt haben, hat ihrer Abschiebung zugestimmt. Am 25. Februar hat sich die Armenierin der Polizei gestellt. Am Tag darauf wurde sie nach Armenien abgeschoben. – In der letzten Ausgabe berichteten wir von ihrer drohenden Abschiebung. Seit drei Jahren lebte sie in Österreich, war bestens in Altmünster integriert. Wir schrieben, dass die „Plattform für Menschen“ auf die Integrationsleistungen der Frau verweist: gute Deutschkenntnisse, ehrenamtliche Mitarbeit im Kindergarten (sobald sie Bleiberecht hat, hätte sie dort sogar einen Arbeitsplatz erhalten). Die Frau, eine Katholikin, war auch in der Pfarre v ­ erankert. Fast 1100 Menschen haben die Petition für ihr Bleiben-Können unterschrieben. Im Pfarrhof hat sie Schutzunterkunft bekommen. Nun hat die Frau dem Druck der Behörde nachgegeben und ist bereits in ihr Herkunftsland abgeschoben worden, in das Land, aus dem sie geflüchtet war. Entsprechend groß war auch ihre Angst und die Sorge der Menschen in Altmünster. „Für uns ist die Angelegenheit damit aber noch nicht erledigt“, sagt Almut Etz, Koordinatorin der Plattform. Sie will versuchen, die abgeschobene Frau nach Österreich zurückzuholen. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl ist froh, dass die Situation endlich geklärt ist. Die Frau habe Einsicht gezeigt. Die Plattform verweist auch auf die Vernunft: Wäre der Widerstand aufrechtgeblieben, hätte er nichts gefruchtet, aber für die Armenie­rin wäre die Zukunft mit einer (hoffentlichen) Rückkehr nach Österreich verbaut gewesen. Hier lebt ihr Sohn mit seiner Familie. Derzeit ist die Frau bei ihrer Tochter in Armenien; amnesty international ist eingeschaltet und kümmert sich vor Ort um sie. Ernst gansinger


Die Pfarrkirche von Göckelberg im Böhmerwald ist eines von vielen Gotteshäusern des Sudetenlandes, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wiederaufgebaut wurden. Doch Glöckelberg hat eine Besonderheit: Es ist die Pfarrkiche von P. Engelmar Unzeitig, eines Martyrers der NS-Zeit, der im September 2016 seliggesprochen wird. Josef Wallner

D

ie Pfarrkirche und die Trafik von der Frau Fuchs. Das sind die einzigen beiden Gebäude, die von Glöckelberg übrig blieben. 1989 waren sie Ruinen. Nach der Vertreibung der rund 1200 deutschsprachigen Bewohner/innen 1946 wurde der Ort wegen seiner Nähe zur österreichischen Grenze ein paar Jahre später gänzlich dem Erdboden gleichgemacht. Vom Langlaufzentrum Schöneben fährt man etwa drei Kilometer auf tschechischem Staatsgebiet und erreicht Glöckelberg. Heute sind aber nicht einmal mehr richtig die Schutthügel zu erkennen – das Einzige, das von den Häusern blieb. Längst ist alles überwuchert von bereits ansehnlichen Bäumen. Auch das Haus des Dorfschneiders. „Da genau über dem Schwemmkanal stand das Elternhaus meiner Mutter.“ Horst Wondraschek zeigt auf eine kleine Baumgruppe. Als

P. Unzeitig ist zeit Kind hat er von Krumau aus immer wieder seinen Großvater in Glöckelberg besucht. Mit den Stoffmustern zu spielen – das blieb ihm in Erinnerung – als Höhepunkt des Besuchs bei den Verwandten. Dass sich der – nun pensionierte – Unternehmer aus Linz-Urfahr nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei beim Renovieren der Kirche und des Friedhofs engagierte, lag für ihn auf der Hand. „Es ist doch die Heimat meiner Mutter.“ Und er gibt zu bedenken: „Wenn 45 Jahre Kommunismus und Atheismus, Frost und Regen die Kirche nicht zum Einsturz gebracht haben, dann dürfen wir sie nicht durch unsere Inaktivität verkommen lassen.“ Innerhalb von zwei Jahren von 1990 bis 1992, wurde unter seiner Leitung aus dem verfallenden Gotteshaus eine ansehnliche Kirche. Im Zuge der Arbeiten hat ihn seine Tante Erna auf einen besonderen Pfarrer von Glöckelberg aufmerksam gemacht: auf den Mariannhiller Missionar P.

Engelmar Unzeitig. Nur ein halbes Jahr war der junge Priester in Glöckelberg tätig. Dann holte ihn am 21. April 1941 die Gestapo. Er hatte in der Schule auf verfängliche Fragen von Hitlerjungen klare Antworten gegeben. Das genügte, um ihn wegen „heimtückischer Äußerungen gegen das Reich“ und „Verteidigung der Juden“ ins KZ Dachau zu stecken. Freiwilliger Pfleger. Als im KZ gegen Ende 1944 eine Typhusepidemie ausbrach, meldete er sich mit weiteren 20 Priestern freiwillig zur Pflege der Kranken, die von den SS-Wachmannschaften aus Angst vor Ansteckung ihrem Schicksal überlassen wurden. Es kam, wie zu erwarten war. P. Engelmar steckte sich an und verstarb am 2. März 1945, wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers, im Alter von 34 Jahren. Von den knapp sechs Jahren seines Priestertums war er vier im KZ. „Nachdem ich mich mit seiner Biografie beschäftigt habe, war mir sofort klar, dass man diesem Priester ein Denkmal setzen muss.“ Wondraschek ließ von dem


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Thema 7

3. März 2016

Horst Wondraschek (links) und P. Markus Bucher CMM vor der Kirche von Glöckel­ berg (820 Meter Seehöhe). Im Winter 1940/41, als P. Engelmar hier Pfarrer war, lagen zwei Meter Schnee. kiz/jw (2)

Der selige P. Engelmar Unzeitig Papst Franziskus hat am 22. Jänner 2016 den Mariannhiller Missionar P. Engelmar Unzeitig offiziell zum Märtyrer erklärt. Da seine Urne in Würzburg beigesetzt ist, wird er dort, am 24. September 2016 im Würzburger Dom, selig gesprochen. Am Samstag, 18. Juni 2016 findet die traditionelle Wallfahrt „Pater Engelmar Unzeitig“ der Mariannhiller Missionare statt. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Grenzübergang in Sonnenwald. Der Weg führt entlang des Schwemmkanals nach Glöckelberg, wo um circa 15 Uhr Gottesdienst gefeiert wird. Ein Besuch der Pfarrkirche Glöckelberg ist auch außerhalb von gestalteten Wallfahrten ein lohnendes Ziel. Ein kleines Museum im Mesnerhaus (Trafik der Frau Fuchs) dokumentiert die Geschichte von Glöckelberg, das Schicksal von P. Engelmar Unzeitig und die Biografie des Schriftstellers Johannes Urzidil. XX www.gloeckelberg.at E-Mail: arge@gloeckelberg.at

gemäß Künstler Josef Fischnaller ein Engelmar-Unzeitig-Fenster für die Stirnwand der Kirche gestalten – neben dem zweiten Fenster, das den Kirchenpatron Johannes den Täufer zeigt. So wurde die Pfarrkirche Glöckelberg zu einem würdigen Ort der Erinnerung für P. Engelmar. Einige Glöckelberger können sich sogar noch an ihn erinnern. Johann Jungbauer war von seinem Religionsunterricht begeistert: In jede Stunde hat er eine Bildtafel mit einer Darstellung aus dem Alten Testament mitgebracht. Man spürte aus der Art des Unterrichts, dass er seine ganze Liebe und Kraft einsetzte, um den Kindern die Geschichte von der Schöpfung der Welt und der Liebe und Güte Gottes, aber auch die Gebote Gottes zu lehren. Es waren nur wenige Monate, in denen Jungbauer mit P. Engelmar in Kontakt war, aber die haben ihn geprägt. „Warum sonst könnte ich mich Jahrzehnte danach noch erinnern?“, betont er: „Ich wünsche mir innigst, dass P. Engelmar als Heiliger unserer Zeit und als Martyrer der Nächstenliebe zur Ehre der Altäre erhoben wird.“ Nun ist sein Wunsch in Erfüllung gegangen.

P. Markus Bucher ist Provinzial der österreichischen Provinz der Mariann­ hiller Missionare, in der P. Engelmar Unzeitig tätig war – in Riedegg und in Glöckelberg. kmb Das P. Engelmar Fenster von Josef Fischnaller.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

3. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Fastentuch in Kirchschlag bei Linz

Die Verhüllung lässt tiefer blicken Das „Frauen-Mosaik“ der Pfarre Kirchschlag hat die Gestaltung eines Fastentuchs angeregt, die Textilkünstlerin Monika Haider hat es verwirklicht. Am ersten Fastensonntag wurde das Werk den Gottesdienstbesucher/ innen präsentiert. Josef Wallner

Das Fastentuch, das den Altar in der Pfarrkirche Kirchschlag verhüllt, ist nicht nur eine Arbeit der Kirchschlager Künstlerin Monika Haider, sondern viele Hände haben zu der gelungenen Gestaltung beigetragen. So hat die Frauengruppe der Pfarre, die das Projekt initiierte, Begriffe erarbeitet, die sie mit der Fastenzeit verbindet: weglassen, loslassen, sich von Belastendem befreien und das Wesentliche sehen – diese Assoziationen hat die Künstlerin aufgegriffen und in ihrer Formensprache umgesetzt. Vom Jesuskind zum Gekreuzigten. Verhüllt wird der Altar in zwei Ebenen. Über ein weißes Tuch sind zwei graue Stoffbahnen gespannt, die horizontal unterbrochen, jedoch durch violette Nähte zusammmengehalten werden. Durch das dahinterliegende weiße Tuch werden vertikale Linien und eine horizontale Linie sichtbar. Hinter dem kreisrunden Ausschnitt in der Mitte befindet sich am Altarbild die Darstellung des Jesus-Kindes. Das Fastentuch verbindet so das „Kind in der Krippe“ mit dem Tod und der Auferstehung Jesu.

Das neue Fastentuch der Pfarre Kirchschlag bei Linz. Die Bedeutung der Verhüllung und die Botschaft des Fastentuchs wurden am ersten Fastensonntag im Rahmen einer Familienmesse für die Kinder in Form eines Rollenspiels erschlossen. Haider

Klagemauer in Kirche Pfandl. Die Klagemauer in Jerusalem ist Vorbild. Am Tempelberg können gläubige Juden ihre auf kleine Zettel geschriebenen Bitten in die Ritzen der mächtigen Steinquader stecken. Seit Aschermittwoch gibt es auch in der Pfandler Pfarrkirche (Bad Ischl) eine Klagemauer (Bild). Dort liegen Zettel und Schreiber bereit, die die Kirchenbesucher/innen einladen, sich die Sorgen und Nöte, die Klagen, Bitten und den Dank von der Seele zu schreiben, sie Gott zu übermitteln, in den Schlitz zu stecken. Die Zettel werden nicht gelesen. Sie werden in der Osternacht vor der Kirche im Osterfeuer verbrannt. Foto: pfarre


KirchenZeitung Diözese Linz

Aus Oberösterreichs Pfarren 9

3. März 2016

Zur Sache

Linzer Tagung „Schimmelpilz im Kirchenraum“ stieß auf reges internationales Interesse

Dem Schimmel zu Leibe rücken, aber richtig! Schimmel auf Gemälden, im Orgelgehäuse oder auf Messgewändern: das Problem kennen fast alle Pfarren. Wer den Schimmel mit Wasser und Essig behandelt, macht alles schlimmer. Über den richtigen Umgang mit dem Schimmelpilz informierte eine Tagung in Linz. 120 Interessierte nahmen teil. Elisabeth Leitner

Kirchenraum transportiert werden. Allergische Reaktionen, Asthma, Husten und Hautreizungen können die Folge sein. Die Sporen setzen sich bei feuchtem Nährboden überall fest: Textilien, Papier, Holz, Metall, Keramik, Stein – nichts ist vor ihnen sicher. Staub fördert den Befall. Wird dieser nicht behandelt, so schädigt er das Material oder zerstört es. Die Sanierungskosten sind dann enorm.

Der Schimmelpilz ist auch über die Landesgrenzen hinaus ein Problem. Sogar Teilnehmer/innen aus Dänemark, Deutschland und Italien kamen ins Linzer Priesterseminar, um sich hier über die Auswirkungen und Gefahren des Schimmelpilzes zu informieren. „Das war österreichweit das erste Mal und höchste Zeit, dass der Schimmelpilz in Sakralräumen Thema war. Jedes dritte Instrument in Österreich ist stark betroffen, aber es geht nicht nur um Orgeln“, berichtet Organisator Siegfried Adlberger vom Orgelreferat der Diözese Linz. Gemeinsam mit Judith Wimmer vom Kunstreferat hat er die Tagung organisiert.

Erste Schritte: Hilfe holen. Um Schimmelpilz zu verhindern, ist das richtige Raumklima entscheidend: gute Durchlüftung, keine hohe Luftfeuchtigkeit, kein Wechselbad

Verstärkter Befall. Seit 15 Jahren wird ein verstärktes Auftreten des Schimmelpilzes beobachtet, veränderte klimatische Bedingungen (Klimawandel) und „gutgemeinte“ Sanierungen (falsche Isolierungen, Heizungen) sind daran schuld. Der Schimmelpilz schädigt oder vernichtet nicht nur Materialien, er ist auch schädlich für die Gesundheit – etwa die des Organisten oder der Kirchenbesucher/innen. Versteckt sich der Schimmelpilz im Orgelgehäuse, kann er mit dem Gebläse in den

von warm und kalt. Das früher praktizierte Durchlüften im Frühling ist daher denkbar schlecht. Wenn Schimmel entdeckt wird, heißt es zunächst Ruhe bewahren – und nicht mit Essig und Wasser oberflächlich Spuren beseitigen. Am wichtigsten ist es, zuerst Kontakt mit den zuständigen Stellen aufzunehmen: Orgelreferat, Kunstreferat oder die Abteilung Kirchliches Bauen. Nur wer den Befall bzw. den Schaden meldet, wird beraten und kann finanzielle Unterstützung erwarten.

Schimmelbefall im Orgelgehäuse. Jedes dritte Instrument ist bereits betroffen. Kunstreferat

Expertenrunde zum Thema Schimmelpilz Der Schimmelpilz schädigt nicht nur das Kunst- und Kulturgut in den Kirchen und sorgt für enorme Sanierungskosten. Er ist auch schädlich für die Gesundheit. Eine Expert/innen-Runde aus dem Bereich Mikrobiologie, Medizin, Bauphysik, Restauration und Kunstgeschichte sowie Orgelbau nahm an der Linzer Tagung teil. Interessierte aus ganz Europa und Österreich kamen, um sich Informationen über Auswirkungen und Gefahren des Schimmelpilzes zu holen und über richtige Maßnahmen zu beraten. Das Wichtigste: Sofort die zuständigen diözesanen Stellen informieren, wenn ein Befall festgestellt wird, nicht selbst den Schimmel behandeln.

Im Gespräch: Mesnerin Monika Simon und Prof. Katja Sterflinger von der BOKU Wien. Reischl

XX Info: Tel. 0732/76 10-31 15.

Dekanatsveranstaltung zum Thema Islam und Integration

„Religion ist kein Hindernis“ Unter dem Titel „Kann Integration gelingen? Über die Rolle der islamischen Religion“ lud das Dekanat Gallneukirchen am 22. Februar 2016 zu einem Vortrag mit Moussa Al-Hassan Diaw. Der ehemalige Religionspädagoge, der u.a. zum Thema religiöser Extremismus forscht, sprach über die Gründe von Flucht und bot einen Einblick in die historischen Hintergründe und religiösen Schriften des Islam. Im anschließenden Gespräch erzählte Moussa Al-Hassan Diaw von seinen Er-

fahrungen im Bereich der Justiz und sozialen Flüchtlingsbetreuung. Er vermittelt regelmäßig bei Problemen mit Flüchtlingen. Die Aktivitäten, um Menschen muslimischen Glaubens zu integrieren, sieht er in Österreich als sehr positiv. Wichtig sei, Integration nicht mit Assimilation gleichzusetzen und zu verlangen, dass Neuankömmlinge ihre eigene Kultur verleugneten. Eine gute Form der Integration sei eher die Inklusion: Jeder Mensch wird mit seiner Individualität akzeptiert. „Die

Moussa Al-Hassan Diaw, u.a. Gründer des „Netzwerks für sozialen Zusammenhalt“. Klaus Dopler

islamische Religion ist jedenfalls kein Hindernisgrund für Integration“, so der Experte. Gelingen kann sie durch Bildung und durch die sozialen Kontakte zur Bevölkerung. C. G.


10 Thema Zur Sache Mindestsicherung Mit der bedarfsorientierten Mindestsicherung sollen jene Menschen unterstützt werden, die für ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft nicht aufkommen können. Sie wurde an Stelle der Sozialhilfe eingeführt. Die Mindestsicherung ist meist eine Aufzahlung auf anderes Einkommen, um einen gewissen Mindestbetrag zu erreichen. Bundesweit sind nur Mindeststandards festgesetzt, weswegen sich die maximalen Beträge der Mindestsicherung (die Höchstbeträge, die durch andere Einkommen gemindert werden) von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. In Oberösterreich machen beide Teile der Mindestsicherung (einer für Lebensunterhalt, einer für Wohnkosten) für eine alleinstehende Person gemeinsam 914 Euro monatlich aus, im Burgenland 838. In Tirol und Vorarlberg sind für den Lebensunterhalt 628,32 bzw. 630,76 Euro vorgesehen, der Wohnkostenanteil richtet sich (unter Voraussetzungen) nach ortsüblichen Mieten. Zu den Einkommen, die diese Beträge mindern, gehören Erwerbseinkommen, Pension, Notstandshilfe, Arbeitslosengeld oder Unterhaltszahlungen. Nicht gemindert wird die Mindestsicherung durch die Familienbeihilfe.

Flüchtlinge Neben der Diskussion um die Deckelung haben manche Bundesländer begonnen, die Ansprüche von Asylberechtigten oder subsidiär Schutzberechtigten zu verändern: Niederösterreich hat den Anspruch für letztere Gruppe gestrichen. Oberösterreich will sie für Menschen mit Asyl auf Zeit und Schutzberechtigte auf die Höhe der Asylwerber-Grundversorgung (440 Euro) senken. In Vorarlberg droht Asylberechtigten bei Verstoß gegen die Integra­ tionsvereinbarung die Kürzung der Mindestsicherung.

3. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Deckelung der Mindestsicherung in der Debatte

Kann man von einem Minimum noch etwas wegnehmen? Die Bundesregierung will die Mindest­ sicherung reformieren. Als Begleitmusik geistert eine eigenartige Debatte durch das Land: Da würden Leute mehr als 2000 Euro Mindestsicherung bekommen und deshalb nicht mehr arbeiten wollen, lautet der Tenor. Gespräche mit kirchlichen Experten zeigen: Diese Diskussion trifft nicht den Kern. Heinz Niederleitner

„Von den Leuten, die zu uns kommen, wissen nicht alle, dass es die Mindestsicherung überhaupt gibt“, sagt Cornelia Birklbauer. Sie arbeitet für die Sozialberatung der Caritas in Linz und klärt Menschen mit geringem Einkommen über ihre Möglichkeiten und die Voraussetzungen auf. Letztere haben es bei der Mindestsicherung in sich: Bevor man aus diesen Mitteln Geld bekommt, muss zum Beispiel das eigene Vermögen bis zu einem Betrag von 4189 Euro aufgebraucht sein; ein Auto darf man nur besitzen, wenn der Wert darunter liegt bzw. man es benötigt; wohnt man in einer Eigentumswohnung oder einem eigenen Haus, kann sich die Behörde nach sechs Monaten Mindestsicherungsbezug ins Grundbuch eintragen lassen (Pfandrecht). Dass jemand noch 4189 Euro Vermögen hat, erlebt Sozialberaterin Birklbauer in der Praxis selten: „Es kommen zum Beispiel Menschen, die eine geringe Arbeitslosenunterstützung erhalten, oder Alleinerzieherinnen nach einer Trennung, bei denen sich aufgrund langwieriger Verfahren die Aliments- oder Un-

Geht sich das finanziell aus? Vor allem Familien mit mehr als zwei Kindern wären von der Deckelung der Mindestsicher­ ung betroffen.

terhaltszahlungen verzögern. Es geht immer wieder auch um Menschen, die saisonal arbeitslos sind. Und es zeigt sich, dass anerkannte Flüchtlinge in den vier Monaten, in denen sie noch in der Grundversorgung bleiben können, oft keinen Job finden und so auf die bedarfsorientierte Mindestsicherung angewiesen sind.“ Das Geld werde oft schon knapp, wenn die Waschmaschine kaputt geht oder ein Schulschikurs ansteht. Politische Pläne. Dass die Anzahl der Bezieher von Mindestsicherung seit 2011 um knapp 33 Prozent auf 256.405 Personen im Jahr 2014 gestiegen ist, wird als ein Argument für eine Verschärfung der Regelung angeführt. Es geht in Richtung mehr Kontrolle und Sachleistung statt Geld. Innerhalb der Regierung will die ÖVP aber auch eine Deckelung der Mindestsicherung auf 1500 Euro, von der in der Praxis Familien mit mehr als zwei Kindern betroffen sein würden. In diesem Zusammenhang hieß es unter anderem, allein in Oberösterreich gebe es „hunderte Fälle“, die mehr als 2000 Euro Mindestsicherung im Monat bekommen. Laut dem Büro des zuständigen Sozial­ landesrats Reinhold Entholzer (SPÖ) waren es zuletzt aber nur 67 Haushalte in diesem Bundesland, für die das zutrifft. Ein Faktencheck der Armutskonferenz zeigt: Um in Oberösterreich über 2000 Euro Mindestsicherung zu bekommen, muss ein Paar vier oder mehr Kinder haben (ein/e Alleinerzieher/in sechs oder mehr Kinder). Im Durchschnitt bekamen laut Armutskonferenz in Oberösterreich solche Familien aber nur 783 Euro Mindestsicherung. Oft nur Zuzahlung. Denn es gibt ein großes Missverständnis: Nur eine Minderheit der Bezieher erhält die volle Höhe der Mindestsicherung. In der großen Mehrheit wird nur der Differenzbetrag zwischen einem anderen Einkommen und der Mindestsicherungsgrenze gezahlt. Genauere Zahlen liegen laut Martin Schenk, der für die Diakonie und die Armutskonferenz arbeitet, nur für Wien vor: Demnach erhielten dort 2014 rund 30 Prozent der Bezieher die Mindestsicherung in


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

3. März 2016

Zur Sache Einkommen Nach dem Motto „Arbeiten muss sich auszahlen“ wird für die Deckelung der Mindestsicherung geworben – damit der Abstand zu Erwerbseinkommen größer wird. Für den Wirtschaftsethiker Sebastian Thieme ist das der falsche Ansatz: „Es muss ein Abstand zu den Mindestlöhnen gewahrt werden, aber das müsste man von unten betrachten: Das Thema wäre nicht die Deckelung oder gar Kürzung der Mindestsicherung, sondern wie man die Erwerbseinkommen erhöht.“

Was bleibt, wenn nach der Miete auch eine Reparatur zu zahlen ist?

voller Höhe. Die Einkommen, auf welche die Mindestsicherung bei den anderen 70 Prozent aufstockt, können unter anderem manche Sozialleistungen, Unterhaltsleistungen, aber auch Erwerbseinkommen sein. Motivation? Ein politisches Argument für Verschärfungen bei der Mindestsicherung lautet, dass Bezieher wenig Motivation hätten, sich eine Arbeit zu suchen. Aber: Stimmt die Gegenüberstellung von Mindestsicherung und Arbeit? Es gibt Menschen, die arbeiten gehen und dennoch Mindestsicherung beziehen: „Solche Fälle haben wir sehr oft“, erzählt Caritas-Beraterin Birklbauer: Das seien z.B. alleinstehende Frauen, die aufgrund von Kinderbetreuungspflichten keine Vollzeitstelle annehmen können, oder Menschen, die – beispielsweise wegen gesundheitlicher Einschränkungen – keine Vollzeitstelle finden. „Oft fallen auch Familien in diese Gruppe hinein, in denen der Mann Alleinverdiener ist und in einer schlecht bezahlten Branche arbeitet“, sagt Birklbauer. Martin Schenk von der Diakonie verweist darauf, dass im September 2014 rund 27 Prozent der Mindestsicherungsbezieher minderjährig waren und 6,8 Prozent im Pensionsalter. Dazu kommen Menschen mit Beeinträchtigungen, Menschen, die krankheitsbedingt nicht arbeiten gehen können, die andere pflegen etc. 25,7 Prozent der Mindestsicherungsbezieher seien im September 2014 beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitssuchend gemeldet gewesen. Das müssen sie auch, weil ihnen sonst die Mindestsicherung gekürzt werden kann. Die durchschnittliche Bezugsdauer der Mindestsicherung liegt laut Armutskonferenz bei sechs bis neun Monaten.

Begsteiger (3)

Arbeitsplätze. Christian Winkler von der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung Linz fragt sich, wo die Arbeitsplätze seien, die Betroffene annehmen sollen. „Berücksichtigt man auch verdeckte Arbeitslosigkeit, haben wir derzeit ca. 21 arbeitslose Menschen pro gemeldeter freier Stelle. „Winkler hält es für „völlig kontraproduktiv“, Leistungen wie die Mindestsicherung zu senken: So würden die Betroffenen an den Rand gedrängt und die Fähigkeit verlieren, Arbeit anzunehmen. Das zeige Deutschland: Es sei ein Effekt des dortigen Arbeitslosengeldes II („Hartz IV“), dass es viele Menschen nicht mehr schaffen, in die Arbeitswelt einzusteigen. Statt die Mindestsicherung zu senken solle man mehr dafür tun, Arbeitsplätze zu schaffen: „Den Druck auf die Betroffenen zu erhöhen schafft nicht mehr Arbeit, aber mehr Leid“, sagt Winkler. Menschenwürde. Ähnlich argumentiert der Wirtschaftsethiker Sebastian Thieme von der Katholischen Sozialakademie, der dort eine nach P. Johannes Schasching benannte Forschungsstelle für Ethik innehat. „Dass die Mindestsicherung einerseits ein integriertes Leben ermöglichen und gleichzeitig Menschen zu einem möglichst raschen Einstieg in die Arbeitswelt disziplinieren soll, schließt sich gegenseitig aus“, sagt der aus Deutschland stammende Wissenschaftler auch mit Verweis auf „Hartz IV“. Von einer Sicherung, die ein Minimum garantieren soll, nochmals etwas wegzunehmen, sei mit der Menschenwürde, wie sie kirchliche Soziallehre definiert, nicht vereinbar: „Mindestsicherung wäre für mich, jemandem die Möglichkeit zu geben, als mündiger Bürger auch Entscheidungen über sein Leben treffen zu können“, sagt er.

Vergleich. „Perspektive von unten“ heißt, zu schauen, wie viel Geld für ein in der Gesellschaft integriertes Leben benötigt wird. Ein Beispiel: Ein Paar mit drei Kindern im Alter von sieben, neun und 14 Jahren bekommt in Oberösterreich maximal 1918,17 Euro Mindestsicherung (wenn es kein anderes Einkommen gibt). Rechnet man die Familienbeihilfe plus Kinderabsetzbetrag dazu, kommt man auf 2522,90 Euro. Das Referenzbudget der Schuldenberatung schätzt für solch eine Familie aber monatliche Kosten für Fixausgaben und Haushalt in der Höhe von 2861 Euro sowie weitere 1048 Euro für unregelmäßige Ausgaben. Die Armutsgefährdungsschwelle (nach EU-SILC) liegt bei der Beispielfamilie bei 3017 Euro. Zur Einordnung. 2014 lag das monatliche Haushaltseinkom­ men der Hälfte der Haushalte mit einem Paar und mind. drei Kindern zwischen 3152,30 und 5228,33 Euro. Je ein Viertel der entsprechenden Haushalte hatte mehr bzw. weniger Einkommen.

Schwierige Arbeitssuche


12 Panorama stenogramm

3. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Nach der umstrittenen Westbalkankonferenz in Wien

Kirchenkritik an Österreichs Flüchtlingspolitik

Leo Prüller

Bildungshaus St. Hippolyt

n Abschied. Mit dem Requiem in Steinakirchen am Forst (NÖ) nahm die katholische Kirche diese Woche Abschied von Prof. DI Leo Prüller, der von 1988 bis 1991 Präsident der Kath. Aktion Österreichs (KAÖ) war. Den langjährigen Leiter des Bildungshauses St. Hippolyt würdigte KAÖPräsidentin Gerda Schaffelhofer als „große Gestalt des Laienapostolats“. Prüller, der im Alter von 87 Jahren verstorben war, konnte auf ein langes kirchliches Engagement zurückblicken, u.a. als Präsident der Internationalen Vereinigung der katholischen ländlichen Organisationen. n „Zensur“. Dass die Bischofs­ konferenzen Polens und ­Ungarns wegen kritischer Artikel Druck auf das Internet-Magazin der Kommission der EUBischofskonferenzen ausgeübt haben, führt zu Ärger in Österreich. Denn einer der Artikel stammt vom Wiener Religionsphilosophen Hans Schelkshorn. Dieser ­hatte die ungarische Regierung kritisiert. Der a­ ndere Text, der auch zurückgezogen werden musste, enthielt Kritik an Polens Regierungspartei PiS. Die Dekanin der Katholischtheologischen Fakultät der Uni Wien, Sigrid Müller, kritisierte das Vorgehen als Zensur. MIVA. Mit Spendeneinnahmen von 6 Millionen Euro war das Jahr 2015 eines der erfolgreichsten in der 66-jährigen Geschichte des Hilfswerks MIVA. Die MIVA finanziert F­ ahrzeuge für Pastoral- und Entwicklungszusammenarbeit sowie für ­medizinische Versorgung in den ärmsten Ländern. 2015 waren dies: 739 Fahrräder, 278 Autos, 117 Motorräder/Mopeds, 67 Maultiere, 83 Rollstühle, 1 Traktor und 3 Boote.

Aus den christlichen Kirchen kommt teils heftige Kritik an der Flüchtlingspolitik der österreichischen Bundesregierung, konkret an der Vereinbarung der Wiener Westbalkankonferenz. Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreichs, bezeichnete es als „beschämend, unsolidarisch und unchristlich“, dass sich Österreich an die Spitze jener Länder gestellt habe, die „die Balkanroute für Flüchtlinge mit Grenzzäunen dicht machen und Griechenland mit tausenden Flüchtlingen allein lassen wollen“. Kritisch äußerte sich auch der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich: „Es geht nicht an, die EU-Mitgliedsländer im Süden, vor al-

Warten an der griechisch-mazedonischen Grenze.

Reuters

lem Griechenland und Italien, mit der Belastung allein zu lassen. Das Projekt Europa steht und fällt damit, dass die Probleme im Miteinander aller Betroffenen gelöst werden, Sonderwege einzelner Staaten oder Staatengruppen führen in die Irre.“ „Es geht um Menschen.“ Wiens griechischorthodoxer Metropolit Arsenios Kardamakis appellierte ebenfalls für eine gemeinsame Lösung: „Ein ‚Domino-Effekt‘, der den Letzten in der Reihe mit seiner Überlastung allein lässt, ist ein unfairer Akt und keine Lösung.“ Zur Kritik, seine Heimat Griechenland tue zu wenig für die Grenzsicherung, sagte der Me­ tropolit: „Es muss doch einleuchten, dass ein Küstenstaat mit vielen Inseln seine Grenzen nicht so sichern kann wie ein Binnenstaat. Und noch einmal: Es geht um Menschen, die auf der Flucht sind. Die Freude über jedes einzelne gerettete Menschenleben sollte über allem anderen stehen.“ Am Sonntag rief Papst Franziskus unterdessen die EU-Staaten zu einer gerecht verteilten Aufnahme der Flüchtlinge auf: „Insbesondere Griechenland und andere Länder an vorderer Front, die ihnen großzügige Hilfe gewähren, brauchen die Mithilfe aller anderen Staaten. Notwendig ist eine gemeinsame Antwort, damit die Lasten gleichmäßig verteilt werden.“

Aktuelle Statistik der Ordensgemeinschaften

5339 Ordensleute wirken in Österreich 3643 Frauen und 1696 Männer gehörten Ende 2015 einem katholischen Orden in Österreich an. Das ergibt die neue Statistik der Ordens­ gemeinschaften. Auch wenn die Mitgliederzahl in Frauen- und Männerorden sinkt (1980 waren es noch 10.598 Ordensfrauen und 2905 Ordensmänner), sind Unterschiede zu sehen. Bei den Frauen hat die Altersgruppe ab 75 Jahren mit 55 Prozent den größten Anteil, gefolgt von den 65 bis 75 Jahre alten Schwestern (23 Prozent), der Altersgruppe von 40 bis 65 Jahre (18 Prozent) und jener bis 40 Jahre (4 Prozent). Bei den Männern hat die Gruppe von 40 bis 65 Jahren mit 39 Prozent den größten Anteil, gefolgt von den über 75-Jährigen (25 Prozent), den 65-75-Jährigen (20 Prozent) und jenen bis 40 Jahren (16 Prozent). Sr. M. Cordis Feuerstein, Generalsekretärin der Vereinigung der Frauenorden, verwies in der Interpretation der Unterschiede unter anderem darauf, dass es vor dem II. Vatikanischen Konzil kaum Möglichkeiten für Frauen gab,

außerhalb eines Ordens in der Kirche tätig zu sein. Wandel. Trotz der Zahlen sieht Abtpräses Christian Haidinger, Vorsitzender der Superiorenkonferenz der Männerorden, keinen Grund für Resignation: Es sei weiterhin Aufgabe der Orden, prophetisch zu sein und sich neue Aufgabenfelder zu suchen. Sr. Beatrix Mayrhofer von der Frauenordenvereinigung betont, Zahlen hätten zwar ihre Berechtigung, könnten aber nicht das Wirken im Sinne des Evangeliums ausdrücken. Laut P. Franz Helm, dem Generalsekretär der Männerorden, spielt die Mitarbeit von Laien eine immer g­ rößere Rolle. Und es gibt Ordensnachwuchs, der sich über Ordens- und Geschlechtergrenzen hinweg vernetzt: Bei den Männerorden gibt es 51 Noviz/innen und Postulant/innen, bei den Frauenorden 49. Dass von letzteren 33 aus dem Ausland kommen, zeigt eine zunehmende Internationalität. nie


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Panorama 13

3. März 2016

Weltgebetstag 2016

Frauen leben Ökumene In mehr als 170 Ländern der Erde beten am 4. März Christinnen und Christen ­aller Konfessionen gemeinsam und bekennen sich zum solidarischen Handeln für ­Frauen in Not. Der „Weltgebetstag der Frauen“ steht heuer unter dem Motto „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ (Mk 10, 13–16) und hat besonders die Situation der Frauen in Kuba im Fokus. Dort habe ein gesellschaftlicher Veränderungsprozess begonnen, der in vielfältiger W ­ eise auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werde, heißt es in der Ankündigung für die weltweite ökumenische Initiative. Die Überalterung der Gesellschaft, niedrige Geburtenraten und eine stetig anwachsende Emigration junger Kubanerinnen führten dazu, dass soziale Netzwerke brüchig werden. In Österreich wird der Weltgebetstag in rund 400 Kirchengemeinden begangen. Mit der Kollekte werden heuer Projekte u. a. aus Kuba, Syrien und Österreich unterstützt. Der Weltgebetstag der Frauen wird jeweils am ersten Freitag im März begangen und ist die größte ökumenische Basisbewegung von Christinnen. Jedes Jahr bereiten Frauen aus einem anderen Land die Materialien vor. Das Plakat zum WGT 2016 gestaltete die kubanische Künstlerin Ruth Mariet Trueba Castro.

Schweiz: Kirche begrüßt Abstimmung

Missbrauchs-DokuDrama erhielt Oscar

Die katholische Kirche in der Schweiz hat die Ablehnung der sogenannten Durchsetzungsinitiative zur Verschärfung des Ausländerrechts begrüßt. Der B ­ asler Bischof Felix Gmür sagte dem Schweizer Internetportal kath.ch am Sonntag, er sei erleichtert, dass die Mehrheit der Schweizer „dem Klima der Angst“ getrotzt habe. Nun seien Gleichbehandlung und Respekt der Menschenwürde in der Schweiz weiterhin gewährleistet. Nach der Anti-Ausländer-Initiative der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) hätten kriminelle Ausländer künftig ohne Einzelfallprüfung durch einen Richter abgeschoben werden können.

Das Doku-Drama „Spotlight“ über die Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der Erzdiözese Boston/USA durch ein Reporterteam der Zeitung „The Boston Globe“ ist bei der diesjährigen Oscar-Verleihung als „Bester Film“ geehrt worden. Regisseur Tom McCarthy erhielt bei der Preisverleihung in der Nacht auf Montag in Los Angeles von der US-Filmakademie zudem einen Oscar für das beste OriginalDrehbuch. „Alle Bischöfe und Kardinäle müssen diesen Film sehen, um zu verstehen, dass das Melden der Vorfälle die Kirche retten wird, nicht das Schweigen“, so der frühere vatikanische Chefankläger Charles Scicluna.

WGT

u Infos unter: www.weltgebetstag.at

weltkirche Ambulanzstation am Petersplatz. Für die zahl­ reichen Obdachlosen rund um den Vatikan hat Papst Franziskus eine kleine Ambulanzstation einrichten lassen. Sie befindet sich neben den bereits bestehenden Duschen für Obdachlose am Petersplatz und wurde am Montag ­eröffnet, berichtete die Zeitung „La Repubblica“ unter Berufung auf den päpstlichen Almosenverwalter Erzbischof Konrad Krajewski. Gerade Menschen, die auf der Straße lebten, benötigten eine gute medizinische Versorgung, so Krajewski. n Der Jesuit Federico Lombardi (73) gehört seit 25 Jahren zu den wichtigsten Medienleuten des Vatikan. Ende Februar schied er als Intendant von Radio Vatikan aus. Aber sein wichtigstes Amt, die Leitung des vatikanischen Presseamtes, behält er weiter. kiz/kna


Trösten, das meint stehen bleiben „Trauernde trösten“ ist das vierte geistige Werk der Barmherzigkeit. Trösten führt Trauernde an den Grund der Seele. P. ANSELM GRÜN (4. TEIL)

„Zum Tröster wird einer, der bei mir in meiner Trauer, in meiner Verzweiflung, in meiner Hoffnungslosigkeit stehen bleibt, der meine Tränen aushält.“

B

ei Trauerkursen erzählen mir die Teilnehmer oft, dass sie sich mit ihrer Trauer von der Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen. Oft wechseln die Freunde die Straßenseite, wenn sie kommen. Sie wollen mit ihrer Trauer nichts zu tun haben. Eine Mutter, die ihr Kind verloren hat, durfte in ihrer Verwandtschaft den Namen des verstorbenen Kindes nicht erwähnen. Sie durfte die oberflächliche Stimmung ihrer Verwandten nicht stören. Trauernde suchen nach Trost. Trost heißt aber nicht vertrösten. Fromme Worte trösten mich nicht in meiner Trauer. Trost kommt von Treue und das meint: Festigkeit. Zum

 Anselm Grün zum Hören. Anselm Grün trägt die einzelnen Beiträge selbst vor: http://www.kirchenzeitung.at/ themen/serie-fastenzeitanselm-gruen/

Tröster wird einer, der bei mir in meiner Trauer, in meiner Verzweiflung, in meiner Hoffnungslosigkeit stehen bleibt, der meine Tränen aushält. Trauern heißt: matt werden, keinen Boden unter den Füßen haben. Da sehne ich mich nach jemandem, der zu mir steht. Verwandelte Trauer. Das lateinische Wort für Trost ist „consolatio“. Das meint, dass einer mit mir Einsamem ist, dass jemand den Mut hat, in meine Einsamkeit einzutreten und bei mir zu bleiben. Wenn einer bei mir stehen bleibt in meiner Trauer, dann bekomme ich auch den Mut, von dem Verstorbenen zu erzählen. Und das Erzählen tut mir gut. Trösten heißt dann: mich weiter zu fragen, was der oder die Verstorbene mir sagen möchte, was ihre Botschaft an mich ist. Dann kann ich allmählich glauben, dass meine Trauer ein Ziel hat: eine neue Beziehung zum Verstorbenen aufzubauen, ihn als inneren Begleiter zu erfahren. Das kann meine Trauer allmählich verwandeln. Rituale helfen. Die Trauer dürfen wir nicht überspringen. Sonst wird uns ein Trauerkloß im Hals stecken bleiben. Und oft genug wird sich die verdrängte Trauer als Depression zeigen. Eine wichtige Hilfe beim Trösten sind Rituale. Die Juden kennen das Ritual des Trauerkelches. In der Eucharistie haben wir dieses Ritual übernommen. Wir halten


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Fastenzeit 2016 15

3. März 2016

Der Trauerkelch wird zum Kelch des Trostes. KNA-Bild

in der Gabenbereitung unseren Trauer­kelch Gott hin, mit der Bitte, ihn in einen Trostkelch zu verwandeln. In der Kommu­nion trinken wir aus dem Trostkelch, der von der Liebe Christi erfüllt ist. Und wir dürfen in der Eucharistie die Gemeinschaft mit den Verstorbenen erfahren. Wir feiern das Mahl gemeinsam mit den Verstorbenen, die jetzt im Himmel das ewige Hochzeitsmahl feiern. So hebt jede Eucharistiefeier die Grenze zwischen Himmel und Erde, zwischen Lebenden und Verstorbenen auf. Sich selbst betrauern. Es gibt aber nicht nur die Trauer über den Verlust lieber Menschen, sondern auch die Trauer um verpasste Lebenschancen, über zerbrochene Lebensträume und über die eigene Durchschnittlichkeit. In Gesprächen erlebe ich oft Menschen, denen es schlecht geht, weil die Bilder, die sie von sich und ihrem Leben haben, nicht mit ihrer Realität übereinstimmen. Ich versuche sie dann einzuladen, zu betrauern, dass ihr Leben nicht so ideal ist, wie sie es sich vorgestellt haben. Trösten heißt dann, sie bei diesem Trauerprozess zu begleiten. Das führt die Trauernden in den Grund ihrer Seele. Dort entdecken sie auf einmal das Geheimnis ihres Lebens. Und sie kommen durch ihre Trauer hindurch in Berührung mit dem Gefühl der Dankbarkeit, dass sie so sind, wie sie sind, dass Gott alle Wege mit ihnen geht.

Anregungen

GEBET

Überlege, wo in deiner Nähe trauernde Menschen sind! Gehe auf sie zu und sprich mit ihnen. Du musst ihnen keine tröstenden Worte sagen. Aber frag sie, wie es ihnen geht. Und höre ihnen zu. Bleib bei ihnen stehen, halte ihre Tränen, ihre Trauer, ihre Verzweiflung aus. Das gibt ihnen Halt. Um welche verstorbenen Menschen trauerst du noch? Hast du den Tod lieber Menschen genügend betrauert? Und bist du durch die Trauer hindurch in eine neue Beziehung zu den Verstorbenen eingetreten? Was betrauerst du in deinem Leben? Welche Lebensträume sind dir zerbrochen? Welche Chancen hast du verpasst? Geh durch die Trauer hindurch in den Grund der Seele und versuche dort, ja zu sagen zu dir, so wie du bist, und dich mit deiner Durchschnittlichkeit auszusöhnen.

Barmherziger Gott, du lässt die Trauernden nicht allein. Jesus, dein Sohn, ist zu Maria und Martha gegangen, um gemeinsam mit ihnen ihren verstorbenen Bruder Lazarus zu betrauern und mit ihnen zu weinen. Schenke allen Trauernden das Vertrauen, dass du sie in ihrer Trauer nicht allein lässt. Und verwandle du ihre Trauer in neue Lebendigkeit, Achtsamkeit und Liebe. Amen.

Nächste Ausgabe:

Lästige geduldig ertragen.


Sonntag 4. Fastensonntag – Lesejahr C, 6. März 2016

Freiheit für alle beide Zwei Brüder sind es, und ihre Geschichte ist ein wunderbares Beispiel für den Widerstreit der Argumente im eigenen Herzen. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit – was bedeuten sie? Und gehen die zwei auch irgendwie zusammen? Beiden Söhnen mutet ihr Vater zu, dass sie umdenken. Freie Kinder will er und keinen sklavischen Gehorsam.

Evangelium Lukas 15,1–3.11–32 Alle Zöllner und Sünder kamen zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: [...] Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen,

fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.

1. Lesung Josua 5,9a.10–12 Und der Herr sagte zu Josua: Heute habe ich die ägyptische Schande von euch abgewälzt. [...] Als die Israeliten in Gilgal ihr Lager hatten, feierten sie am Abend des vierzehnten Tages jenes Monats in den Steppen von Jericho das Pascha. Am Tag nach dem Pascha, genau an diesem Tag, aßen sie ungesäuerte Brote und geröstetes Getreide aus den Erträgen des Landes. Vom folgenden Tag an, nachdem sie von den Erträgen des Landes gegessen hatten, blieb das Manna aus; von da an hatten die Israeliten kein Manna mehr, denn sie aßen in jenem Jahr von der Ernte des Landes Kanaan.

2. Lesung 2 Korinther 5,17–21


Wort zum Sonntag

Wer ist hier verloren?

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I

ch will den Herrn allezeit preisen; immer sei sein Lob in meinem Mund.

Meine Seele rühme sich des Herrn; die Armen sollen es hören und sich freuen. Verherrlicht mit mir den Herrn, lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

Heiße Diskussionen gingen diesem Artikel voraus! Wem soll hier eine Lektion erteilt werden? Dem Älteren, der im besten Fall „anständiger“ Bürger, aber ebenso Mitläufer oder verklemmter Ewiggestriger sein könnte? Oder dem ­Jüngeren, der zwar Neues wagt, aber großmäulig s­ cheitert und nicht nur vor die Hunde, sondern (für ­Juden das Schlimmste) vor die Schweine geht. Was ist Gerechtigkeit, was Barmherzigkeit? ­Welche Auswirkungen hätten beide auf ­unsere Welt heute? Keine Chance, das in einen kurzen Artikel umzusetzen. Da erbarmte sich mein irdischer Vater und gab mir ein Buch von Dr. Hermann-Josef Venetz, das mir einen interessanten Aspekt eröffnete. Eigentlich, sagt der, gibt es in den entscheidenden Dingen keinen Unterschied zwischen den Brüdern – beide haben den Vater nicht verstanden. Was tut der Jüngere, als er gezwungen ist heimzugehen? Er legt sich zurecht, was er dem Vater sagen wird – nicht aus tiefstem Herzen, sondern aus Kalkül. Er glaubt, der Vater wird hören wollen, dass er sich im Staub wälzt und auf die Brust schlägt vor Schuld. Sklave will er sein. Und der Ältere regt sich nicht deshalb auf, weil er aus Überzeugung sein braves Dasein ­gelebt hat, sondern weil er glaubte, dass er es durch sein sklavisches Leben dem Vater recht macht. Beide haben sie den Vater komplett missverstanden. Der wollte keine Sklaven, sondern freie Söhne. Und nicht wie der strenge Patriarch, den beide erwarten, begegnet er ihnen, sondern wie der liebende Vater: Gott ist die Liebe, die entgegenkommt und verzeiht. Gott ist die Liebe, die sich nicht zu schade ist, zu bitten und einzuladen. Zum Fest, das zur Einheit und zum Leben in Fülle führt. Sollten wir nicht diese Deutung immer wieder mitbedenken, wenn wir die kirchlichen Grabenkämpfe zwischen Konservativen und Liberalen austragen – jede Seite im Glauben, Gott besser verstanden zu haben als die anderen? Gottes Antwort ist eindeutig.

Ich suchte den Herrn und er hat mich erhört, er hat mich all meinen Ängsten entrissen. Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten und ihr braucht nicht zu erröten. Da ist ein Armer; er rief und der Herr erhörte ihn. Er half ihm aus all seinen Nöten.

Zum Weiterdenken Gottes Barmherzigkeit übersteigt unsere ­Vorstellungskraft. Aber was würde aus uns, wenn er nur gerecht wäre? Ruth Ferstl

Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren,

ist Lehrerin für Religion und Musik

und er befreit sie.

an der HBLA Oberwart (mit den

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;

Wirtschaft, Produktmanagement),

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!

wohnt in Oberdorf/Südburgenland.

Antwortpsalm, aus Psalm 34

u sonntag@koopredaktion.at

Schulzweigen Tourismus, Mode,

Die Autorin erreichen Sie unter


18 Bewusst leben

3. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Menschen mit niedrigem Selbstwert müssen wieder lernen, sich zu lieben

Ich bin nicht gut genug Sophie lebt gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Matthias in einer Kleinstadt. Vor Kurzem wurde sie von ihrer Firma gekündigt. Aber nicht nur das macht ihr große Sorgen. „Ich schaffe es sowieso nicht, eine neue Arbeit zu finden. Niemand will mich. Die anderen sind besser als ich!“, seufzt sie. Zudem macht Sophie ihrem Lebensgefährten ständig Vorwürfe, weil sie glaubt, dass er sich einmal eine andere Frau suchen wird. „Was ist, wenn Matthias einmal eine Frau trifft, die hübscher ist als ich?“ Sophies Selbstwert ist im Keller. Mögliche Ursachen in der Kindheit. Als sie ein kleines Mädchen war, hatte Sophies Mutter immer etwas an ihr auszusetzen: „Hände auf den Tisch! Stell dich gerade hin! So einen kurzen Rock zieht man nicht an! Schäm dich! Du bist zu blöd dafür!“ Kinder tun alles, um Anerkennung von ihren Eltern zu bekommen. Wenn Menschen, so wie Sophie, kritisiert wurden, suchen sie diese oft ein Leben lang. Teufelskreis aus Vorwürfen und Selbstabwertung. Wenn sich Sophie nicht gut fühlt, bombardiert sie Matthias mit Vorwürfen und Beschimpfungen: „Du kümmerst dich nicht um mich! Du bist zu viel in der Firma!“ Hinterher fühlt sie sich immer schlecht und wertet sich selbst ab: „Ich bin so blöd! Mich kann man nicht lieben. Ich habe das nicht verdient.“ Menschen mit geringem Selbstwert werten sich (und andere) häufig ab. Sie fühlen sich schnell einmal kritisiert, verletzt und beleidigt, weil sie davon ausgehen, dass auch andere Menschen so negativ denken wie sie selbst. Sie haben nicht gelernt, für sich selbst einzustehen und zu sagen, was sie wollen. Sie haben Angst davor, „Nein“ zu sagen, weil sie sich vor der Reaktion der anderen fürchten. Manche verhalten sich schüchtern im Hintergrund und schlucken so viel Ärger hinunter. Grundtenor in ihrer Opferhaltung: „Da kann man sowieso nichts machen.“ Die anderen lassen von Zeit zu Zeit den Ärger heraus – auf aggressive, sarkastische Art, manche sogar mit Gewalt. Auch Eifersucht kann die Folge von geringer Selbstachtung sein. Sophie denkt, sie sei nicht genügend attraktiv für Matthias, und befürchtet, dass er sie verlassen würde.

Ohne Selbstwertgefühl gewinnen Zweifel und Ängste die Oberhand. Um sich wieder selbst zu lieben und anzunehmen, bedarf es oft auch professioneller Hilfe.

Mit Perfektion nach Anerkennung heischen. Oft werden Menschen mit geringem Selbstwert zu Perfektionisten. Sie hoffen, dass sie damit irgendwann genügend Anerkennung bekommen, und wollen mit aller Kraft beweisen, dass sie nicht minderwertig sind. Selbst wenn sie etwas besonders gut machen, sind sie mit dem Erreichten nicht zufrieden. Ihr Hunger nach Bestätigung wird durch keinen noch so großen Erfolg gestillt. Das Perfektionsstreben macht selbst vor dem Körper nicht Halt: Viele Menschen sind unglücklich über ihr Aussehen. Sie wären gerne dünner, hübscher, hätten Locken oder eben keine. Die Nase ist schief, der Busen zu klein. Schönheitsoperationen boomen. Die Maßstäbe der anderen. Wenn man sich ständig den Kriterien unterwirft, die andere anlegen, wird man nicht glücklich. Das Kritisieren und Bewerten in „gut“ oder „schlecht“ kommt von außen und hat mit dem eigenen Wert nichts zu tun. Was hilft, den Selbstwert zu steigern? Der Soziologe Hartmut Rosa hat herausgefunden, dass die Menschen glücklich sind, die Dinge tun, die sie lieben. Unglücklich sind jene, die sich immer nach anderen richten und Dinge tun, weil sie von anderen positiv bewertet werden. Ihre Motivation für das Tun wird von außen gesteuert. Hilfreiche Bestärkungen für mehr Selbstliebe: – Im Zweifelsfall stehe ich immer zu mir. – Ich mag mich!

FOTOLIA.COM – RAFAEL BEN-ARI

– Auch wenn ich einen Fehler mache, werte ich mich nicht ab, sondern stehe dazu, weil Fehler zum Leben gehören. – Ich lobe mich selbst, wenn mir etwas gelungen ist. Mehr Selbstliebe und Selbstverantwortung. Es ist wichtig, sein Leben nach den eigenen Vorstellungen und Werten zu gestalten. Man muss nur sich selbst gefallen, nicht den Eltern, Nachbarn und Kolleg/innen. Selbst wenn einen andere belächeln, sollte man stark genug sein und sich selbst treu bleiben.  Literaturtipps: Hartmut Rosa, Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung, Suhrkamp Verlag 2016. Bärbel Wardetzki, Weiblicher Narzissmus – Der Hunger nach Anerkennung, Kösel 2007.

BERATUNG

ANDREA HOLZER-BREID BEZIEHUNGLEBEN.AT BERATUNGSSTELLE LINZ

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: BEZIEHUNGLEBEN.AT, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

3. März 2016

Kreativ, einfühlsam – und so schüchtern

zur sache Die Erwartungen an Kinder sind oft hoch. Sie sollen cool, extrovertiert und abenteuerlustig sein. Viele sind mit einer als schnell und laut empfundenen Welt überfordert und beginnen sich zu verweigern. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind hochsensibel. Sie erleben Lärm, Hektik, Unruhe und Wettbewerb stärker und fühlen sich in Gruppen ausgeliefert, sie sind „dünnhäutiger“. Die kreativen Fähigkeiten der Kinder zu stärken und ihre Bedürfnisse nach Ruhe und Rückzug wahrzunehmen, hilft ihnen, sich in der Welt zurechtzufinden und gut zu entwickeln. XX Buchtipp für Eltern: Rolf

Was hilft Kindern, die hochsensibel sind? – Ingrid Parlow beantwortet Fragen dazu. Sie ist Obfrau des Vereins „Zart besaitet“. Der Verein bietet hochsensiblen Menschen Orientierung. interview: Elisabeth Leitner

Hochsensible Kinder sind meist kreativ, einfühlsam, lärmempfindlich. Sie wirken einerseits oft schüchtern, überspielen andererseits mit Aggressionen ihre Befindlichkeit. Was tut ihnen gut?

Ingrid Parlow: Wenn sie einen schönen Rückzugsort haben – ein eigenes Zimmer, eine Ecke, ein Baumhaus – und viel Zeit in der Natur verbringen können, das tut ihnen gut – auch aktiv: mit Gärtnern, Tiere pflegen, Reiten, Klettern. Wenn sie viel Interessantes erleben können, das nicht mit Wettbewerb zu tun hat, wie kreatives Werken, Musizieren, interessante Menschen kennenlernen z.B. einen Handwerker bei der Arbeit erleben, ein Orchester, einen Bauernhof oder die Eltern am Arbeitsplatz besuchen. Alles, was den Horizont und das Weltbild in positiver Weise erweitert. Viele Eltern meinen, ein Gruppensport sei zu rau für ihr hochsensibles Kind, aber die Erfahrung hat gezeigt: Wenn der geeignete Sport gefunden wurde, dann gibt das Team Halt und Zugehörigkeit, und auch die soziale Anerkennung steigt. Hochsensible Kinder fühlen sich oft fremd, alleine in dieser Welt, als gehörten sie nicht dazu. Was brauchen sie besonders?

Parlow: Zugehörigkeit ist ein wichtiger Punkt: Weil Hochsensible ohnehin sehr oft die Erfahrung machen, „anders“ zu sein, tut es ihnen sehr gut, wenn sie wo verlässlich „dazugehören“ und eine definierte Rolle haben. Eltern können zu Hause sehr viel dazu tun, indem sie das Zugehörigkeitsgefühl in der Familie

Sellin, Mein Kind ist hochsensibel – was tun?, Kösel-Verlag.

„Ich habe Angst. Ich will nicht mehr in den Kindergarten gehen. Ich habe keine Freunde.“ – Diese Sätze kennen viele Eltern. Kinder, die schüchtern, kreativ, zurückgezogen sind und zum Grübeln neigen, können hochsensibel sein. Ihr Mitgefühl ist groß, oft sind sie von äußeren Eindrücken so überwältigt, dass sie sich zu verlieren scheinen. Fotolia/Altanaka

stärken: mit regelmäßigen Ritualen wie einem ausgiebigen Frühstück mit der erweiterten Familie am Wochenende, mit Familienzusammenkünften, mit regelmäßigen Feiern zum Geburtstag, zu Weihnachten, die einem wohlbekannten Ablauf folgen, und mit dem Finden von gemeinsamen Interessen und Freizeitbeschäftigungen. Alles tut gut, was das „Wir-Gefühl“ stärkt. Hochsensible Kinder brauchen das besonders, als Ausgleich zu dem unvermeidlichen Gefühl der Fremdheit, das sie immer wieder in Kindergarten, Schule und allgemein unter Gleichaltrigen haben werden. Was ist das Schwierigste, das hochsensible Kinder zu lernen haben?

„Philipp zähmt den ­Grübelgeier“ ist das neue Kinderbuch von Magdalene Hanke-Basfeld. In 13 Geschichten erzählt sie von Philipp – was er erlebt, wie er sein Leben meistert und mit seinen Ängsten und Unsicherheiten umgehen lernt. XX Buchtipp: Philipp zähmt den Grübelgeier, Magdalene HankeBasfeld, Festland Verlag, Wien.

Parlow: Das Schwierigste ist, zu ihrer Eigenart und Einzigartigkeit zu stehen und mit anderen gut auszukommen, d.h. sich selbst treu zu sein und sich trotzdem mit anderen zu verbinden und verbunden zu fühlen. Eltern können sie dabei unterstützen, indem sie ihre Interessen und Eigenarten schätzen und pflegen und ihnen helfen, das Gute in anderen zu sehen – und indem sie Freundschaften ihrer Kinder fördern, aber ihnen auch die Freiheit zugestehen, sich zurückzuziehen. Info: www.zartbesaitet.net

notizzettel Die zweite Halbzeit entscheidet. Umbrüche, Lebensentwürfe, Spiritualität ab der Lebensmitte. Im Fußball entscheidet stets die zweite Halbzeit. Doch wie ist das im Leben? Welche Entscheidungen und Veränderungen kommen im Alter auf uns zu? Wo gilt es nochmals nachzujustieren und eventuelle Weichenstellungen zu überprüfen?

Das Symposium bietet Vorträge und Workshops, in denen auf diese Fragen eingegangen wird. Weihbischof Helmut Krätzl lädt die Teilnehmer/innen zu einer Eucharistiefeier ein. Der unterhaltsame Programmpunkt kommt von Otto Schenk, er liest „die besten Sachen zum Lachen“.

XX Symposium Altenpastoral, Mi., 9. März bis Fr., 11. März, Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten. XX Anmeldungen noch möglich bei Gabriele Fahrafellner, Tel. 02742/324-33 77, E-Mail: g.fahrafellner@kirche.at XX Kosten: 80,– Euro (exkl. Übernachtung und Verpflegung).


SAGT DER SCHLAUKOPF Am 4. März findet der internationale Weltgebetstag der Kinder, Jugend und Frauen statt. Durch gemeinsames Beten wollen Christ/innen verschiedener Religionen zu mehr Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung in der Welt beitragen. Deshalb hat KiKi dieses Mal das Thema „Beten“ gewählt.

KK

Was darf ich Gott erzählen? Mit dem Beten ist es oft gar nicht so einfach. Wie fange ich an? Was sage ich? Hört mich Gott überhaupt? Ganz egal ob du glücklich oder traurig bist, ob du nicht mehr weiterweißt oder ob dir gerade etwas Wichtiges gelungen ist – du kannst dich immer an Gott wenden und ihm erzählen, was du auf dem Herzen hast. Wenn du für dein spezielles Problem kein passendes Gebet findest, kannst du natürlich auch mit deinen eigenen Worten mit Gott sprechen. Sag, wie es dir geht und was du fühlst. Und wenn du fragst: „Was nützt mir das Beten?“, dann solltest du es einfach versuchen. Du wirst sehen, dass es dir gut tut.

DA MELD ICH MICH  Brieffreundin gesucht. Theresa ist 10 ½ Jahre, zu ihren Hobbys zählen Schwimmen, Radfahren, Turnen und Musikhören. Schreib ihr, wenn du etwa im gleichen Alter bist.  Theresa Mayr, Au bei

LACH MIT PIEPMATZ

 Zwei Goldfische sitzen auf einem Baum und stricken. Da fliegen zwei Elefanten vorbei. Sagt der eine Goldfisch: „Ja, fliegen müsste man können.“  Emil: „Was ist ein Rotkehlchen?“ – Klara: „Ach, irgendso ein verrückter Fisch!“ – Emil: „Hier steht aber: Hüpft von Ast zu Ast!“ – Klara: „Da siehst du, wie verrückt der ist!“

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

für Kinder, Martina Steinkühler. Gabriel Verlag, 2016. 13,40 Euro. Erhältlich auch im Behelfsdienst der Diözese Linz, www. behelfsdienst.at

... wenn du meinst, lieber Gott Xaverl steht vor dem Bäckerhaus, einen Brotwecken unter dem linken Arm und ein Netz voller Semmeln in der rechten Hand. Er sieht, wie der Rotschopf aus dem Siebzehnerhaus über den Marktplatz rennt, am Brunnen vorbei. Gerade vor dem Pranger erreicht er Toni. Er reißt ihm die Schultasche aus der Hand und hängt sie hoch über Tonis Kopf an die oberste Eisenzacke des Prangers. Toni

BALDUIN BAUM

 Ein Bein und ein Auge unterhalten sich. Sagt das Auge: „Ich geh jetzt.“ – Darauf das Bein: „Das möcht ich sehen!“

Ich bin sauer. Er nun wieder! Gott, oh Gott! Immer er, mein großer Bruder! Was er sich wieder erlauben darf. Was er sich wieder rausnimmt. Und keiner hält ihn auf. Er ist so cool und groß und kann sich alles leisten. Ich aber! Gott, oh Gott! Geh schlafen. Mach die Hausaufgaben. Halt den Mund! So geht es nicht weiter. Und weißt du, was das Schlimmste ist? Er ärgert mich. Er zieht mich auf. Und zwar genau mit dem, was mich so ärgert: Alles darf er und ich nichts!  Für dich bin ich immer da – Gebete

Das ist ungerecht! Erzähl Gott zum Beispiel auch, wenn du zornig darüber bist, dass dein Bruder mehr darf als du. Es könnte so ähnlich klingen wie das folgende Gebet, das aus dem Buch „Für dich bin ich immer da“ stammt.

Hohen Steg 11, 4070 Eferding.

 „Was sagt ein großer Stift zum kleinen Stift?“ – „Wachsmalstift!“

Die KirchenZeitung für Kinder 3. März 2016

weint. Der Rotschopf steht breitbeinig da und lacht. „Lieber Gott“, sagt Xaverl, „muss ich mir das anschauen?“ – „Das kann man dir wirklich nicht zumuten“, sagt der liebe Gott. „Tun wir was“, sagt Xaverl. ... Xaverl erlebt so allerlei. Und dann, wenn er ein Problem hat, fragt er den lieben Gott um Rat. Diese Gespräche bringen Xaverl immer auf gute Ideen.

 ... wenn du meinst, lieber Gott – Mut-, Spaß- und Trostgeschichten, Lene Mayer-Skumanz.  Als Doppelband mit „Gott, ich habe einen Tipp für dich“ ist das Buch unter dem Titel „Was

sagst du jetzt, lieber Gott?“ erschienen. 14,99 Euro. Gabriel Verlag, 2016.


3. März 2016

Luna Al-Mousli, 25, ist in Damaskus aufgewachsen und mit 14 mit ihrer Familie nach Österreich gezogen.

Marie-Christine Gollner-Schmid

„Glaube hat mit Integration nichts zu tun“ Luna Al-Mousli, 25, schreibt in ihrem Buch „Eine Träne. Ein Lächeln“ über ihre Kindheit in Damaskus. Im KirchenZeitungsInterview spricht sie über den „ewigen“ Assad, ihre Arbeit mit jungen Flüchtlingen und die Hoffnung auf Frieden.

zwischen meine Heimat. In der Spannung zwischen den beiden fühle ich mich am wohlsten. Wenn ich zum Beispiel ständig nur Deutsch rede, habe ich schnell das Gefühl, ein Teil von mir wird vernachlässigt, nicht richtig entfaltet.

Interview: Paul Stütz

Sie gingen als Muslimin in Syrien in eine katholische Schule. Wie war das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen?

Als Sie 14 waren, zog die Familie von Damaskus nach Wien. Was war für den Umzug ausschlaggebend?

Luna Al-Mousli: Wir haben ein Familienunternehmen gehabt, das meinem Opa gehört hat. Es gab Probleme mit korrupten Behörden. Wir haben das Firmengrundstück verloren, weil Papiere gefälscht worden sind. Für meine Mama war das ausschlaggebend, einen Neuanfang in Österreich zu wagen. Wie war das für Sie, als Teenager in ein fremdes Land zu ziehen?

Ich habe das damals als 14-Jährige nicht verstanden, wieso wir nach Österreich müssen. Am Anfang wollte ich das gar nicht, ich war trotzig. Das machte es schwer. Aber eines Tages ist bei mir ein Schalter umgelegt worden. Das war die Erkenntnis: Okay, es gibt nur mehr das hier und ich muss das Beste daraus machen. Dann ist es besser geworden. Was ist für Sie Heimat?

Ich glaube, Heimat ist ein Ort, wo man Menschen hat, die einen lieben, die für einen da sind. Das kann überall sein. Das ist nicht an einem bestimmten Ort oder Land festgeschraubt. Für mich ist nicht A oder B, sondern das da-

Ziemlich tolerant. Ich glaube, das liegt daran, dass beide Religionen in Syrien länger miteinander leben als in Österreich. In Österreich ist es anders. Wenn ich erzähle, dass ich Muslimin bin, reagieren viele Leute irritiert. Ich glaube, weil viele Menschen nur über die Medien Kontakt zum Islam haben und nicht persönlich. Welche Rolle spielt der Glaube bei der Integration?

Ich glaube, mit dem hat es überhaupt nichts zu tun. Wenn man sich integrieren will, ist es egal, ob man zu Ramadan fastet oder nicht. Man soll versuchen, Kontakte zu knüpfen, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, etwas ausprobieren. Das ist alles reli­ gionsunabhängig. Wenn jetzt manche Flüchtlinge vom Islam zum Christentum konvertieren: Verstehen Sie das?

Ich glaube, wenn die Menschen das aus Überzeugung machen, ist das gut. Jeder soll das selbst entscheiden. Wenn sie das Gefühl haben, sie müssen konvertieren, um in Europa als Christen besser behandelt zu werden, wäre das sehr schlecht. Mensch ist Mensch, egal ob Christ oder Muslim.

Sie engagieren sich durch das Sozialprojekt „TANMU – Lernhilfe für jugendliche Flüchtlinge“ für die Bildung von Flüchtlingen. Was motiviert Sie dazu?

Ich glaube, ich hätte mir, als ich nach Österreich kam, auch so jemand gewünscht wie mich. Jemand, der mich an die Hand nimmt, vielleicht gesagt hätte: „Luna, du spielst ja gerne Klavier, schau, du kannst dich hier anmelden gehen.“ Oder: „Komm du verstehst diesen Zettel nicht, ich kann das nochmals mit dir durchgehen.“ Meine Mama hat arbeiten müssen, ist spät am Abend heimgekommen und hat dafür nicht viel Zeit gehabt. „Für mich ist nicht A oder B, sondern das Dazwischen meine Heimat. In der Spannung dazwischen fühle ich mich wohlsten.“ Verfolgen Sie die Kriegsbericht­ erstattung über Syrien?

Kaum, denn ich merke, es macht mich unglaublich traurig. Es macht mir bewusst, wie machtlos ich als einzelner Mensch bin. Die Berichterstattung zu verfolgen nimmt so viel Energie weg. Meine Energie investiere ich aber lieber darin, den jungen Flüchtlingen zu helfen. Da weiß ich, dass es etwas Positives bewirkt. Sie haben in der Schule in Syrien morgens immer den Spruch „bis in alle Ewigkeit Assad“ aufsagen müssen. Kann diese Ewigkeit Ihrer Einschätzung nach noch andauern, wenn Friede einkehrt?

Friede mit Assad wird nach meiner Einschätzung nach nicht funktionieren. Er hat so viel Blut

an seinen Händen. So viele Menschen flüchten wegen Assad. Wenn sie zurückkommen und er ist noch an der Macht, würden sie zur Rechenschaft gezogen. Könnten Sie sich vorstellen, nach dem Krieg nach Syrien zu ziehen?

Man soll zu nichts nie sagen. Wenn wieder Friede herrscht, ist umso mehr Bedarf, etwas aufzubauen, den Krieg zu verarbeiten. Das ist eine wichtige Arbeit, damit sich ein Land weiterentwickeln kann und die Trauer hinter sich lässt. Das syrische Regime will eine Waffenruhe umsetzen. Ein Hoffnungsschimmer?

Leider ist diese Waffenruhe überhaupt keine Garantie für Frieden. Assad hat nicht alle Splittergruppen seiner Armee, die im Land herumirren, unter Kontrolle. Viele Waffen, die ihm gehört haben, sind jetzt irgendwo. Die Situa­tion ist so verfahren, so komplex geworden. Aber die Hoffnung auf Frieden in Syrien stirbt zuletzt. u Interview-Langfassung: www.kirchenzeitung.at/jugend

Zur Person Die 25-jährige Luna Al-Mousli, aufgewachsen in Damaskus, lebt und arbeitet heute als Autorin und Grafik-Designerin. Sie ist in mehreren Initiativen mit Schwerpunkt Bildung und Integration in Wien engagiert. Ihr Erstlingswerk „Eine Träne. Ein Lächeln: Meine Kindheit in Damaskus“ ist im Verlag Weissbooks erschienen.


22 Anzeigen & Hinweise

3. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

OESSH_KIZ_Inserat_v5_endf_Layout 1 21.01.16 22:52 Seite 1

RITTERORDEN VOM HEILIGEN GRAB ZU JERUSALEM STATTHALTEREI ÖSTERREICH

ÖSTERREICHISCHE GEMEINSCHAFT FÜR DAS HEILIGE LAND HUMANITÄRE HILFSORGANISATION DES RITTERORDENS VOM HEILIGEN GRAB ZU JERUSALEM

CHRISTEN IM HL. LAND - BESONDERS IN GAZA Der Ritterorden vom Hl. Grab zu Jerusalem bittet um Spenden für Renovierungsarbeiten der katholischen Pfarre in GAZA, des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem (der Pfarrkirche, dem Priesterhaus und der Schule der Pfarre). Wir un ter stüt zen :

www.oessh.at

- Familien im Hl. Land - Pfarren des „Lateinischen Patriarchats“ im Hl. Land - Medizinische Infrastruktur, Schulbildung, Berufsausbildung

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com MODE Zur TAUFE ein besonderes Willkommensgeschenk: Seidenbabydecke/ Seidenstrampler/Seidenmützchen von XILING natürlich.mode.bewusst, Rainerstr. 15, im Zentrum von Linz! Öffnungszeiten: Di.–Fr., 10–13 und 15–18 und nach Vereinbarung, 0732/66 56 77-11 – www.xiling.at PARTNERSCHAFT 38-jähriger Linzer, praktizierender Katholik, blond, schlank mit blaugrauen Augen sucht ehrliche, liebevolle, schlanke Sie für gemeinsame Zukunft. Eigenes, liebevolles Nest mit kleinem Garten in Linz vorhanden. Hobbys: tiefsinnige Gespräche, Konzerte und alles, was mit Musik zu tun hat, Natur und mein katholischer Glaube. Tel. 0699/14 80 70 59.

DANKE

HINWEISE PILGERREISE PILGERREISE NACH TANZANIA (Mitleben u.a. in einer Landpfarre) 4. 8. bis 17. 8. 2016 Kosten ca. € 1.400,– mit Br. Franz Wenigwieser OFS Anmeldung bis OSTERN 2016 0676/87 76 55 95 franz.wenigwieser@dioezese-linz.at KULTUR- und PILGERFAHRT der Pfarre SCHIEDLBERG nach SÜDPOLEN (Breslau, Tschenstochau, Krakau); 7. – 13. Mai 2016. Interessenten mögen sich bis 15. März bei Pf. Franz Greil (0676/87 76 53 76) melden.

 Sozialratgeber 2016. Der neue Sozialratgeber ist eben von der Sozialplattform OÖ ausgeliefert worden. Seit 2012 werden im jährlichen Sozialratgeber die Informationen von „Wer hilft wie?“, dem früheren Ratgeber der KirchenZeitung, eingearbeitet. Der Sozialratgeber ist eine Kooperation von Sozialplattform, Sozialressort des Landes Oberösterreich, Arbeiterkammer OÖ und KirchenZeitung. Er enthält auf fast 200 Seiten alle Infos und viele Adressen zu sozialen Unterstützungen, Sozialleistungen und sozialen Rechten.

VERSCHIEDENES Ganzkörpermassage und Reflexzonenmassage zum fairen Preis. Anrufe ab 14 Uhr. 0660/729 77 15. VERSCHIEDENES Familie (kath., österr.) mit drei kleinen Kindern sucht dringend neues Zuhause. Vielen Dank für Ihren Anruf! Tel: 0699/108 67 421.

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

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OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Peter Mayrhofer, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

 Der Sozialratgeber ist kostenlos bei allen Kooperationspartnern – also auch bei der KirchenZeitung – erhältlich: Tel. 0732/76 10-39 44; E-Mail: service@kirchenzeitung.at. Er ist auch auf unserer Homepage abrufbar: www.kirchenzeitung.at

 Braunau. Verfolgten Christen sind in der Fastenzeit in einigen Pfarren Thema (siehe auch rechte Seite Ried i. d. R.). Bereits zum dritten Mal wurde in Braunau ein Schweigemarsch für verfolgte Christen am abgehalten. Etwa 150 Menschen nahmen am Sa., 27. Februar daran teil. Unterstützt von CSI war der Schweigemarsch eine ökumenische Kundgebung. Vertreter der katholischen Pfarren Braunaus, der Freien Christengemeinde Braunau, der evangelischen Gemeinden Braunau und Simbach sowie der serbisch-orthodoxen Kirche haben mitgewirkt.

Der Schweigemarsch wurde mit einer ökumenischen Andacht in der Stadtpfarrkirche Braunau abgeschlossen. HERBERT FINK

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

3. März 2016

Lesereise rund um die Welt

bildung – spiritualität – kurs

Wels. Zum 20. Geburtstag des Auslandsdienstes ist der freischaffende Journalist René J. Laglstorfer sieben Monate um den Erdball gereist und hat seine Nachfolger an ihren Einsatzstellen in aller Welt besucht, um ihre Arbeit und ihr Leben zum runden Jubiläum aufzuzeichnen. Das daraus entstandene Buch „Heimweh nach der Welt – 20 Jahre Auslandsdienst“ stellt der Autor audiovisuell in Schloss Puchberg vor. Er entführt u.a. ins brasilianische Tirolerdorf Dreizehnlinden und in lateinamerikanische Straßenkinder-Projekte. .

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Schritte in ein gutes Leben – Spenden ermöglichen Zukunft, Do., 17. 3., 19 Uhr, Anmeldung bis Mo., 14. 3., unter Tel. 0676/87 7820 22, Ref.: Mag. Maria Eicher und Mag. Günther Fischinger. XX Liebe, Angst, Trauma & Ich, Fr., 18. 3., 9 bis 19 Uhr, Anmeldung erwünscht, Ref.: Bettina Schmalnauer.

XX Do., 10. März 2016, 19 bis 21 Uhr, Bildungshaus Schloss Puchberg. Eintritt: 15 Euro, für Schüler/innen, Student/innen, Auslandsdiener ermäßigter Eintritt: 3 Euro.

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Vorösterliche Pilgerung, von St. Valentin bzw. Stadt Haag nach Seitenstetten, Sa., 19. 3., 5.15 Uhr am Kirchenplatz St. Valentin oder 7.30 Uhr bei der Stadtpfarrkirche Haag, Anmeldung erforderlich bis 13. 3., E-Mail: kimeswenger@gmail. com, Pilgerbegleiter: Dipl.Päd. Marianne und Dr. Stefan Kimeswenger..

Christenverfolgung heute Ried in der Riedmark. Zur Veranstaltung „Christenverfolgung heute: Unser Einsatz zählt“ lädt das Katholische Bildungswerk Ried. Am Samstag, 12. März, um 20 Uhr hält Diana Mihaiescu, Bildungsreferentin von CSI Österreich (Christian Solidarity International) einen Vortrag mit anschließender Diskussion im Pfarrsaal Ried. Unsere Gegenwart muss als Höhepunkt der Christenverfolgung bezeichnet werden. Faktisch wird die Welt Zeuge, wie eine völlig neue Generation christlicher Märtyrer sichtbar wird. Doch warum werden die Dimensionen dieses „globalen Krieges“ so oft übersehen? Der Vortrag berichtet über die derzeit heikle Lage der verfolgten Christen in unterschiedlichen Ländern der Welt und über die Möglichkeiten konkreter Hilfeleistung und Einflussnahme. Jeder zehnte Christ wird weltweit wegen seines Glaubens diskriminiert oder verfolgt. Rund 75 Prozent der religiös Verfolgten sind Christen. Alle fünf Minuten wird irgendwo in der Welt ein Christ, nur seines Glaubens wegen, umgebracht.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Lesekreis „Laudato Si’“, Enzyklika von Papst Franziskus – was hat das mit mir zu tun? 3 Abende, ab Fr., 18. 3., 19 bis 21 Uhr, Anmeldung erforderlich Ref.: Mag. Hans Hauer. XX Vor dem Fest des Lebens innehalten, Sa., 19. 3., 9 bis 16.30 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX LON Gitarrenkurs I, Ein Gitarrenwochenende für Anfänger/innen, um die Freude am Musizieren zu entdecken, Fr., 11. 3., 15.30 Uhr bis Sa., 12.

3., 16.30 Uhr, Ltg.: Walter Nimmerfall. XX „Ich + Du = Wir 2“, Paare in Bewegung Teil 1 – Kommunikation Wie reden WIR 2 eigentlich miteinander?, Sa., 12. 3., 14 Uhr bis So., 13. 3., 13 Uhr, Ltg.: Mag. Christine Obermayr, Reinhard Thauerböck. XX Frauenkulturtage, Gutes für Leib und Seele, vielfältiges Programm u. a. mit Margit Hauft, Marion Weiser, Mag. Martha Leonhartsberger, Mo., 4. 4., 10 Uhr bis Do., 7. 4., 14 Uhr, Anmeldung möglichst bald. XX Osterbegegnung, Auf dem Weg zur via lucis, Mi., 23. 3. 18 Uhr bis So., 27. 3., 11 Uhr, Ltg.: P. Mag. Hans Eidenberger SM, Begleitung: Helga Zerbes. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Stille Tage vor Ostern, Meditation in der Karwoche, So., 20. 3., 19.30 Uhr bis Do., 24. 3., 15 Uhr, Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser. XX Auferstehung feiern, Kar- und Ostertage im Wadi Rum – Jordanien, Di., 22. 3., bis Di., 29. 3., Veranstalter und Anmeldung, BH Schloss Puchberg, Markus Göschlberger und Reisebüro Berbere Tours, Linz. XX Sinn, der erfüllt werden will, WERT-voll LIEBE-voll SINN-voll leben, Mit eigenen Werten klarer entscheiden und leben, Do., 17. 3., 18.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Elisabeth Heinisch, MA, Brigitte Neuhauser, MA. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

XX Sa., 12. März 2016, 20 Uhr, Pfarrsaal Ried i. d. R.

Die letzten Dinge Große Vorhaben brauchen großen Raum: Über 100 Interpreten werden auf der Bühne der Linzer Friedenskirche stehen, um „Die letzten Dinge“ zu Gehör zu bringen. Das staunenswerte Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Textdichter Rochlitz und dem Komponisten Spohr ist eine Verschmelzung von kurzen opernhaften Solo- und Ensemble-Nummern mit mehr sakral wirkenden Chorälen. Die Forderung löste Louis Spohr gar mühelos ein, „[dass] das Werk im erhabensten K ­ irchenstil komponiert werden ­solle,

also im Stil unserer Vorfahren bis einschließlich Händel; es solle aber die technischen und expressiven Mittel zeigen, die seit der damaligen Zeit so sehr erweitert und perfektioniert wurden.“ Louis Spohr, Die letzten Dinge WoO 61 Oratorium für Soli, Chor und Orchester. Ursula Langmayr (Bild), Sopran, Christa Ratzenböck, Alt, Michael Nowak, Tenor, Martin Achrainer, Bass. Collegium Vocale Linz, Domorchester Linz, Josef Habringer, Leitung. Das Konzert findet am Samstag, 12. März 2016, 19.30 Uhr in der Friedenskirche statt.

Musica Sacra

Angebot der woche

Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Karten für dieses Konzert. XX Schreiben Sie bis Fr., 9. März (KW: „Die letzten Dinge“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

3. März 2016

Fridolin (6. März)

freitag, 4. 3. 2016 XX Freistadt. Ökumenischer Abend zum Weltgebetstag der Frauen, Kapelle des Marianum, 19 Uhr, anschließend Agape. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Wenn nichts gut genug ist, Aus dem Alltag eines Psychiaters, Stift, Aussprache und Beichtmöglichkeit, ab 17 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 19 Uhr, Vortrag und anschließend Austausch bei Brot und Wein, 20 Uhr, mit Dr. Raphael Bonelli. XX Linz, Mariendom. Electric ­Church, Legacy of Eve, 21 Uhr, Sergio Flores, Music und Lyrics. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeits-Rosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Stadl-Paura. Ökumenischer Weltgebetstag, Siedlungskirche, Bauordenstraße 1, 19 Uhr.

Mein Namenspatron, der hl. Fridolin von Säckingen, lebte im sechsten Jahrhundert. Er w ­ irkte als Glaubensbote und nach Gründung eines Klosters in Säckingen am Rhein als Abt. Die Bedeutung des Namens wird (althochdeutsch) mit „der Friedensreiche“ (fridu = der Friede, der Schutz, die Sicherheit) umschrieben. Ich denke, dass sich diese Umschreibung in der Ausübung meines Berufes widerspiegelt. Schon in meiner Kindheit habe ich wahrgenommen, einen nicht sehr häufigen, aber wohlklingenden Namen zu tragen, welcher bei Begegnungen mit anderen Menschen meist gut im Gedächtnis geblieben ist. Dann, in meiner Studienzeit in Linz, habe ich von einem anderen Fridolin erfahren, einem „musikund kunstschaffenden“. Beim Zusammentreffen mit Kindern verbinden diese meinen Namen, vielfach mit einem entsprechenden Schmunzeln im Gesicht, mit Figuren in Märchen und Geschichten – von Rabe bis Frosch, wodurch vergnügliche Momente entstehen. Fridolin F. Schwaiger

samstag, 5. 3. 2016 XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt, Kirche in Not, Christenverfolgung heute, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus bei Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr, Hauptzelebrant: Domkurat MMag. Konstantin Reymeier. XX Ebensee. 29. Frauenfilmtag, Vernissage & Film, Kunst von Gerlinde Lehner, Filmbeitrag: In a World ... Die Macht der Stimme, Kino, 19.30 Uhr. XX Geiersberg. Kreuzweg der ­Pfarre, 14 Gruppierungen gestalten Kreuzwegstationen auf einem ca. 1 km langen Weg zur Pfarrkirche, Treffpunkt: Hundsbühel, 19 Uhr, bei Schlechtwetter in der Pfarrkirche. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt, Wenn nichts gut genug ist – aus dem Alltag eines Psychiaters, Wintersaal des Stiftes, 17 Uhr, mit Dr. Raphael Bonelli. XX Nöstlbach. Liebstatt-Sonntag, Gottesdienst, Barackenkirche, 18 Uhr, Herzen-Verkauf vor und nach dem Gottesdienst. XX Oberhofen. Besinnung in der Fastenzeit, Pfarrkirche, 14 Uhr, mit Br. Thomas Hessler. XX Schärding. Messe zur Fastenzeit, Pfarrheimkapelle, 14.30 Uhr, mit Pfarrer Part. XX Schärding. Konzert, 700 Jahre Stadt Schärding, mit dem Kammer-

Mag. Fridolin F. Schwaiger, MAS MA, leitet die Clearingstelle für Konflikt & Mobbing der Diözese Linz. Privat

musik-Ensemble Cabale Trio, Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Antonin Dvorak, Sergei Rachmaninov, Kubinsaal, 20 Uhr. XX Traun. Internationaler Frauentag – Gespräch zum Thema Arbeit, Pfarrheim, 9 bis 11 Uhr. XX Wels, St. Josef. Musical „Arche Noah“, Erlös zugunsten der Orgelrenovierung, Josefsaal, 18 Uhr, Karten sind im Pfarrbüro erhältlich. sonntag, 6. 3. 2016 XX Enns. Operettenkonzert des Ennser Kammerorchesters, Werke von Franz von Suppé, Johann Strauß Vater und Sohn, Joseph Strauß, Franz Lehar, Emmerich Kalman und Robert Stolz, Ennser Stadthalle, 16 Uhr. XX Gmunden. Laetare, Bauernmesse, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Festzug mit der Stadtkapelle, 10.30 Uhr, Programm am Rathausplatz, 10.45 Uhr, Platzkonzert, 13 bis 14 Uhr, Kinderprogramm, Rathausplatz, 14 bis 16 Uhr, musikalisches Programm, Rathausplatz, 14.45 bis 17 Uhr. XX Kleinraming. Barmherzig leben lernen, Was den Weg zur Barmherzigkeit so schwer macht, Vortrag, Bibliothek, 17 Uhr, mit Dr. Martin Jäggle. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa brevis Abusiaca von P. Benedikt Lechler, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, SOLO, 10.30 Uhr, Philipp Sonntag, Orgel. XX Linz, Mariendom. Gesänge im gregorianischen Choral, Schola Gregoriana Plagensis, 10 Uhr, anschließend Agape in der Sakristei, Ltg. und Orgel: Rupert Gottfried Frieberger. XX Linz, Minoritenkirche. Verlangen & Verzicht, ein ungewöhnlicher Abend rund um das Wort(-Spiel) Passion, Konzert, Lara Bonnel Almonem & Sakher Almonem, Tanz, Vocalensemble LALÁ , 17 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. ­Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Rohrbach. Ganz weit steht eine Tür offen, Segnungsgottesdienst, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Schlägl. Fastenmusik, Rupert Gottfried Frieberger, Stiftskirche, 10 Uhr, Elisabeth Hirsch, Oboe. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarr­kirche, 10 Uhr.

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XX Traberg. Literarisch-musikalisches Frühstück, Pfarrheim, 9.30 Uhr, mit Engelbert Lasinger. XX Treffling. Geschichten vom Weisen Narren, Nasreddin Hodscha, Kultur in der Kirche, 19 Uhr, Ingmar Freudenthaler und Matthias Schinal, musikalischer Rahmen, Mehmet Dalkilic, Erzähler. XX Vorchdorf. Verstehen Sie die Béliers, Film zum Internationalen Frauentag, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Vöcklamarkt. Kirchenmusik, Missa in C, a cappella zu 4 Stimmen und moderne Chormusik, Antonio Lotti, Pfarrkirche, 10 Uhr, Vokalquar­ tett, Ltg.: Christian Köpfle. XX Waizenkirchen. Jugend-Kreuzweg, Treffpunkt: Kirchenplatz, 19 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Firm­ vorstellmesse, Übersetzung ­ in Gebärde, 10 Uhr. XX Wolfsegg. Kreuzwegandacht des Seelsorgeraums Ottnang, Pfarrkirche, 14 Uhr. montag, 7. 3. 2016 XX Haid. Frauenkaffee, Kaffee- und Infostand, vor dem Sparmarkt, 15 bis 17 Uhr. XX Hartkirchen. Friedensgebet, Bewusst danken, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Linz. zeit I gespräche, die junge Reihe des fss, Flüchtlinge in Europa/Österreich - was ist zu tun?, Jahresthema Demokratía - sind wir der Staat?, urbi @ orbi, 19 Uhr, Ref.: Mag. Sarah Kotopulos. XX Unterweißenbach. Die Bibel lesen – aber wie? „Minikurs“ für EinsteigerInnen, Pfarrsaal, weitere Termine: Mo., 21. 3., Mi., 30. 3., jeweils 19.30 bis 21.30 Uhr, bitte eigene Bibel mitnehmen. dienstag, 8. 3. 2016 XX Haibach. Nigeria – ein Land reich, aber auch sehr arm, Vortrag, Naturwunda-Halle, 19 Uhr, mit Pfarrer Paulinus. XX Linz. Kirchenmusik, Fest des hl. Johannes v. Gott, G. Meltzelius, Missa con una tromba, Konventkirche der Barmherzigen Brüder, 19 Uhr, Ltg.: Ingrid Zittmayr. XX Linz, St. Leopold. Der Name Gottes ist Barmherzigkeit“, Glaubensseminar, Barmherzigkeit konkret, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Pfarrer Dr. Dominik J. Nimmervoll OCist.

ausstellungen – Flohmarkt XX Bad Ischl. Bücherflohmarkt, Fr., 4. 3., 8.30 bis 18 Uhr, Sa., 5. 3., 9 bis 12 Uhr, So., 6. 3., 9 bis 12 Uhr, Pfarrheim, Auböckplatz. XX Kirchdorf a. Inn. Bücherfrühstück mit Bücherflohmarkt, So., 6. 3., Pfarrhof, 10.30 Uhr. XX Linz. Klassik und Moderne, Ausstellung des musischen Zweiges mit Schwerpunkt Bildnerische Erziehung des Adalbert Stifter Gymnasiums Linz, Ort der Begegnung, Festsaal und Galerie der Elisabethinen, Do., 3. 3., 19.30 Uhr, bis 8. 4., Mo. bis Fr., 14 bis 18 Uhr.

XX Linz, Ursulinenkirche. Noli me tangere II, Klara Kohler und Franz Frauenlob, Installation in der Krypta, bis 25. 3., Öffnungszeiten: Sa., 14 bis 16 Uhr, So., 17 bis 19.30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. XX Neuhofen a. d. Krems. Kinderartikelflohmarkt des SPIEGEL-Treffpunkts, Pfarrsaal, Sa., 5. 3., 9 bis 11 Uhr. XX St. Agatha. Vortragsreihe, Homöopathische Hausapotheke – Teil II, Mi. 8. 6., 19 bis 21.30 Uhr, Pfarrheim, Anmeldung unter: a.

XX Steyr. Bücher-Fundgrube, So., 13. 3., Evangelische Pfarrkirche, Alter Gemeindesaal, 11 bis 12.30 Uhr. XX Steyr. Gekommen und geblieben, Ausstellung, 50 Jahre Arbeitsmigration, Eröffnung, Di., 8. 3., 19 Uhr, Anmeldung unter Tel. 07252/77 351, Mi., 9. 3., bis 10. 4., Museum Arbeitswelt Steyr, Öffnungszeiten: Di. bis So., 9 bis 17 Uhr. XX Thalheim. Trachtenliebhabermarkt, Pfarrzentrum, Sa., 5. 3., 9 bis 17 Uhr.


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Termine 25

3. März 2016

XX St. Agatha. Nahtoderlebnis, Mein Weg in die Ewigkeit und zurück ..., Vortrag, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Josef Johann Atzmüller. XX Vöcklabruck. Haus Lea feiert seinen 13. Geburtstag, mit einer Lesung der Schriftstellerin Monika Krautgartner, Haus Lea, Franziskanerinnen, 19 Uhr, Sophie Spitzlinger, Harfe, bitte um Antwort: Tel. 0676/888 05- 65 10.

zen, Rückschlägen und mit Erfolg, Vortrag, neues Pfarrzentrum „Heiliger Johannes“, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. ­Christoph Etzlstorfer. XX Wels. Liederabend Ildikó Raimondi, im Rahmen der Welser Abonnementkonzerte, Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Franz Liszt, Landesmusikschule, Saal Concerto, Dreiklang Herminenhof, 19.30 Uhr.

mittwoch, 9. 3. 2016 XX Baumgartenberg. Botschafterin der Menschlichkeit, Vortrag, zusätzlich wird der Film „Die Hasenjagd – vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“ gezeigt, Festsaal des Klosters, 19.30 Uhr, Ref.: Zeitzeugin Anna Hackl. XX Ebensee. „sauguat“, Familienkonzert, Bluatschink, Arbeiterheim, 16 Uhr, Kartenvorverkauf im Pfarrbüro sowie bei SKRIBO Buch Loidl. XX Hirschbach. Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Gott, Pfarrzentrum, 20 Uhr. XX Linz, Hl. Geist. Hoffnung aus dem Auferstehungslauben, Glaubenskurs „auf.leben“, Vortragsraum, 19.30 Uhr, mit Mag. Richard Gödl. XX Schörfling. Syrien, Irak, Afghanistan: Warum Millionen ihr Land verlassen, Hintergründe der Konflikte und die Rolle des Islamischen Staates, Turnsaal Volksschule, 19 Uhr, mit Petra Ramsauer. XX St. Agatha. Homöopathische Hausapotheke – Teil II, Vortragsreihe, Pfarrheim, 19 bis 21.30 Uhr, Anmeldung unter: a.rathmaier@aon.at. XX Traberg. Bibelrunde, Pfarrheim St. Josef, 1. OG, 19.30 bis 20.30 Uhr, mit P. Meinrad. XX Waizenkirchen. Besinnungsund Einkehrtag für Senioren, Pfarrheim, 14 bis 17 Uhr, mit Pfarrer Franz Steinkogler.

freitag, 11. 3. 2016 XX Linz. weiblich – geflüchtet – angekommen!? Ist der Krieg jetzt fertig Mama?, Dokumentarfilm, Filmabend zum Internationalen Frauentag mit anschließendem Gespräch und multikulti Suppen Essen, Cardijn Haus, 19 Uhr. XX Linz, Dompfarre. Tanz als Gebet, 19.30 bis 21 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeits-Rosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Neukirchen a. d. E. Tag der Frau, Was uns im Gleichgewicht hält, Balanceübungen für die Achterbahnfahrten des Alltags, 19 Uhr, Ref.: Sr. M. Gertraud Evanzin. XX Schärding. Coole Kids und große Stimmen, Chorkonzert von Musikmittelschule & VokalBORG, Kubinsaal, 19.30 Uhr. XX Wels. Gedenkfeier der im Klinikum Wels Verstorbenen, Trauer zu verarbeiten braucht viele Wege und unterschiedliche Formen, Kapelle des Klinikums, 18 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Benefizkonzert, Kohelet3, jazzige folkige leidenschaftliche Lieder aus der Ukraine, aber auch aus dem jiddischen und südosteuropäischen Repertoire, Pfarre, 20 Uhr. XX Wels, St. Josef. Nur vergesslich oder schon dement?, Vortrag, Pfarre, Ref.: Dr. Katharina Zauner. XX Wolfsegg. Versöhnungsgottesdienst, Kreuzweg von Joseph Kronsteiner, Kirchenchor Wolfsegg, Pfarrkirche, 19 Uhr.

donnerstag, 10. 3. 2016 XX Linz. Graz-Mekka, Eine Fußreise über 8.670 km, KHG-Galerie, 19.30 Uhr. XX Linz. Jubiläumskonzert, 20 Jahre Duo Fresacher – Karlinger, Ort der Begegnung, Werke von Scott Joplin, Béla Bartók, Armando Ghidoni, W. A. Mozart u. a., Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Linz, St. Konrad. Schlaft nicht, schlaft nicht! denn kein Friede herrscht auf Erden.“, die soziale und politische Wirkungsgeschichte Teresas, Glaubensabend anlässlich des 500. Geburtstages von Teresa von Avila, Pfarre, 19.30 Uhr, mit Mag. Ulrike Kreuz. XX St. Ägidi. KFB-Einkehrtag, Pfarrheim, 14 Uhr, mit Diakon Mag. Wolfgang Froschauer. XX St. Marien. Eine Wanderung durchs Heilige Land, in Wort und Bild, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Pater Martin. XX Stroheim. Umgang mit Gren-

samstag, 12. 3. 2016 XX Linz, Friedenskirche. Die letzten Dinge, Louis Spohr, Oratorium für Soli, Chor und Orchester, 19.30 Uhr, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Karmelitenkirche. Straßen­evangelisation, 14 bis 16 Uhr. XX Ungenach. Der Weg, Szenische Darstellung des Markusevangeliums von Franz Strasser, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Ried i. d. Riedmark. Verfolgte Christen: Unser Einsatz zählt!, Vortrag und Diskussion, Pfarrheim, 20 Uhr. sonntag, 13. 3. 2016 XX Bad Mühllacken. Kreuzweg-Andacht, Kurhauskapelle, 18.30 bis 19 Uhr. XX Baumgartenberg. Botschafterin der Menschlichkeit, Vortrag, zusätzlich wird der Film „Die Hasenjagd

– vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“ gezeigt, Festsaal des Klosters , 10 Uhr, Ref.: Z ­ eitzeugin Anna Hackl. XX Freistadt. Meditativer Abendgottesdienst in freier Form und sinnenreich unterschiedlicher musikalischer Gestaltung, ohne Kommunionfeier, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa brevis von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Alter Dom. SOLO, aus den Solosonaten von Johann Sebastian Bach, 10.30 Uhr, Petra Samhaber Eckhardt, Barockvioline. XX Linz, Mariendom. Motetten zur Fastenzeit, 10 Uhr, Vokalensemble Voices, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Schlägl. Motetten von A. Hammerschmidt und H. Schütz, 10 Uhr, Johann Sebastian Bach, Matthäuspassion, 17 Uhr.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximi­ lianhaus, Fr., 22. 4., 13.30 bis 22 Uhr. XX Andorf. Familienzentrum, Sa., 23. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Attnang-Puchheim. Maximilianhaus, Sa., 23. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 23. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Kirchdorf. Pfarrheim, Sa., 23. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 23. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Rohrbach. Pfarrheim, Sa., 23. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Sarleinsbach. Pfarrheim, Sa., 23. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Haus der Frau. Sa., 30. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Ried i. Innkreis. Sa., 30. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 30. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 1. 5., 9 bis 17.30 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

aussaattage

7. 3.: Wurzel - 14, ab 15 Blüte 8. 3.: Blüte - 24 9. 3.: ------ von 12 - 19 Blatt 10. 3.: ------ ab 21 Blatt 11. 3.: Blatt - 19, ab 20 Frucht 12. 3.: Frucht 13. 3.: Frucht - 11, ab 12 Wurzel

Aus: Aussaattage 2016, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 6. März 2016 4. Fastensonntag. L1: Jos 5,9a.10–12 L2: 2 Kor 5,17–21 Ev: Lk 15,1–3.11–32 oder L1: 1 Sam 16,1b.6–7.10–13b L2: Eph 5,8–14 Ev: Joh 9,1–41 (oder 9,1.–9.13–17) Montag, 7. März 2016 Hl. Perpetua und hl. Felizitas, Märtyrinnen in Karthago. L: Jes 65,17–21 Ev: Joh 4,43–54 Dienstag, 8. März 2016 Hl. Johannes von Gott, Ordensgründer. L: Ez 47,1–9.12 Ev: Joh 5,1–16 Mittwoch, 9. März 2016 Hl. Bruno von Querfurt, Bischof von Magdeburg, Glaubensbote bei den Preußen, Märtyrer. Hl. Franziska von Rom, Witwe, Ordensgründerin in Rom. L: Jes 49,8–15 Ev: Joh 5,17–30

Donnerstag, 10. März 2016 L: Ex 32,7–14 Ev: Joh 5,31–47 Freitag, 11. März 2016 L: Weish 2,1a.12–22 Ev: Joh 7,1–2.10.25–30 Samstag, 12. März 2016 L: Jer 11,18–20 Ev: Joh 7,40–53 Sonntag, 13. März 2016 5. Fastensonntag. L1: Jes 43,16–21 L2: Phil 3,8–14 Ev: Joh 8,1–11 oder L1: Ez 37,12b–14 L2: Röm 8,8–11 Ev: Joh 11,1–45 (oder 11,3– 7.17.20–27.33b–45)


teletipps Sonntag

6. bis 12. März 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

6. März

9.30  Katholischer Gottesdienst aus St. Martin in Kaufbeuren mit Pfarrer Bernhard Waltner. ORF 2 12.30  Orientierung. Abschlussbericht „Islam-Kindergärten“ präsentiert – Der Fall Margarethe Ottillinger – „Grüß Göttin“ in Tirol. Darf man Gott auch weiblich denken? – Film „Spotlight“ über Missbrauchsfälle in den USA erhält Oscar ORF 2 16.55  Was ich glaube. ORF 2 18.45  Die heißesten Momente des Kalten Krieges (Dokumentation). Es waren gefährliche 40 Jahre: Ost und West standen sich unversöhnlich gegenüber. Beide Seiten verfügten über Arsenale von mehreren 10.000 Nuklearsprengköpfen. „ZDF-History“ rekonstruiert fünf Momente, in denen der Kalte Krieg kurz davor stand, ein dritter Weltkrieg zu werden. ZDFinfo 23.05  Wenn Frauen Frieden machen (Dokumentation). Inmitten des israelisch-palästinensischen Konflikts versuchen zwei Frauen das scheinbar Unmögliche: Sie gründen ein Logistikunternehmen, das Waren von palästinensischen Firmen und Landwirten über die Militärgrenzen zum israelischen Hafen transportieren soll. ORF 2 Montag

7. März

14.30  Die großen Seebäder: Opatija (Dokumentation). Opatija liegt in der Kvarner Bucht an der kroatischen Adria. Der große Impuls kam 1873 mit der Fertigstellung der Bahnlinie Wien-Triest-Fiume. Das Fischerdörfchen wurde der Luftkurort der Monarchie, der Nizza und Monte Carlo ebenbürtig war. WDR 23.45  Terror von rechts – Die neue Bedrohung (Dokumentation). 2015 wurden in Deutschland mehr als 500 mal Flüchtlingsunterkünfte angegriffen, doppelt so viele wie im Jahr davor. Das Erste Dienstag

8. März

22.45  Das Mädchen Wadjda (Fernsehfilm). Der Schulweg der zehnjährigen Wadjda aus dem saudi­arabischen Riad führt sie an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Obwohl es Mädchen untersagt ist, Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus, wie sie Geld für das Rad verdienen kann. Das Erste 23.25  kreuz und quer (Religion). Tag der Pflicht. Die Aula ist voll mit plaudernden iranischen Schulmäd-

Morgengedanken von Pfarrer Roland Werneck, Wels, OÖ. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 22.35  kreuz und quer. Käthe Leichter – eine Frau wie diese. Als Ikone der Frauenbewegung wurde Käthe Leichter nach ihrem gewaltsamen Tod als Antifaschistin und Opfer der Nationalsozialisten geehrt und gewürdigt. Zeit ihres Lebens war sie sowohl als Politikerin wie als Wissenschaftlerin eine große Pionierin und konnte beide Passionen vereinen. ORF 2 Foto: ORF/

Fr 20.15  Atmen (Drama, A 2012). Der 19-jährige Roman Kogler steht kurz vor einer vorzeitigen Haftentlassung aus der Jugendstrafanstalt. Er ist verschlossen, einzelgängerisch, ohne familiären Anschluss. Ausgerechnet der Freigängerjob bei der Bestattung führt Roman über den Umweg Tod zurück ins Leben. Tiefgehendes Regiedebüt von Karl Markovics. ORF III Foto: ORF/

Dor Film

Epo Film

chen, die violette Gewänder und weiße Hidschabs tragen. Ein Imam erklärt, dass sie mit neun Jahren das „Alter der Pflicht“ erreicht haben. Ab nun gelten bestimmte religiöse Regeln. Acht Jahre später trifft Filmemacherin Firouzeh Khosrovani zwei der Kinder. Wie ist es ihnen seither ergangen? ORF 2 Mittwoch

9. März

12.15  850 Jahre Nikolaikirche Leipzig (Dokumentation). Die Kirche St. Nikolai gehört zu den berühmtesten Deutschlands. Vor allem wegen der Friedensgebete im Herbst 1989, die DDR-Bürger ermutigten zu demonstrieren. Sie gilt als älteste erhaltene Kirche in Leipzig. 3sat 21.55  Hannah Arendt und die Pflicht zum Ungehorsam (Dokumentation). Hannah Arendt ist eine der einflussreichsten politischen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Nun erhält ihr Werk neue Aktualität: Ihr Buch „Über die Revolution“ nimmt eine zentrale Rolle bei der Debatte von Oppositionellen im Arabischen Frühling ein. arte 22.55  The Power of Women (Dokumentation). Zum ersten Mal in der Geschichte erscheint eine Gleichberechtigung der Geschlechter erreichbar. Gezeigt werden die Lebenswirklichkeiten inspirierender Frauen rund um den Globus. WDR Donnerstag 10. März 23.10  Die Fremde (Drama, D 2009). Drama um einen geplanten „Ehrenmord“ an einer kurdischstämmigen Deutschen: Die junge Umay flieht aus ihrer Zwangsehe in der Türkei nach Deutschland, um mit ihrem kleinen Sohn ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. arte

Freitag

11. März

20.15  Lügen und andere Wahrheiten (Fernsehfilm). Erzählt die Geschichte von einem Konstrukt aus Halbwahrheiten und Heimlichkeiten, das am Ende aber so doch nicht bestehen kann. arte 22.35  Der amerikanische Freund (Spielfilm, D, 1976). Der krebskranke Hamburger Jonathan lässt sich vom Amerikaner Tom Ripley überreden, seine Familie für die Zeit nach seinem Tod finanziell abzusichern – mit Auftragsmorden. arte Samstag

12. März

10.30  Karl der Große – Kampf um den Thron (Dokumentation). Gütiger Vater Europas oder egozentrischer Herrscher – wer war Karl der Große wirklich? Das dreiteilige Doku-Drama erweckt eine Herrscherfigur zum Leben, die ein Imperium schuf, dessen Spuren bis in die Gegenwart reichen. arte 16.00  Vitus (Spielfilm). Vitus spielt wunderbar Klavier und liest schon im Kindergarten den Brockhaus. Seine Mutter wittert eine ehrgeizige Karriere als Pianist. Doch das kleine Genie bastelt lieber in der Schreinerei seines Großvaters und träumt von einer normalen Kindheit. 3sat 23.35  Wort zum Sonntag von Christian Rommert, Bochum. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Superintendent Olivier Dantine, Innsbruck. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Reportagen und Berichte aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus aus St. Ursula, Wien, mit P. Thomas Brogl OP. Musik: Gregorianische Gesänge zum Sonntag „Laetare“ und Missa QuadFoto: Pfarre ragesima (GL Nr. 117–122), So 10.00, Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Christian Rathner, Journalist. „Wir sitzen neben Fremden“ – Zum 20. Todestag des Filmregisseurs Krzysztof Kieslowski. Mo–Sa 6.57, Ö1. Betrifft Geschichte. Badestuben, Bingen und die Bagdad-Diät. Auf den Spuren traditioneller europäischer Medizin. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Die neue Ursuppe. Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. CityScienceTalk. Die Angstgesellschaft. Mi 21.00, Ö1. Im Gespräch. „Wir leben in der deutschen Gesellschaft, nicht neben ihr.“ Mit Sineb El Masrar, Herausgeberin des multikulturellen Frauenmagazins „Gazelle“. Do 21.00, Ö1. Diagonal. Wie schaffen wir das? Über Befürchtungen und mögliche Lösungen in der Flüchtlingsfrage. Sa 17.05, Ö1. Logos. „Was glauben Sie?“ – Die griechische Installationskünstlerin Danae Stratou. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Menschen in der Zeit: Arnold Geiger – eine Erfolgsgeschichte. Dienstag: Radioakademie: Papst Franziskus – Das dritte Amtsjahr.


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Oberösterreich 27

3. März 2016

Mitglieder des Säkularinstituts „Madonna della Strada“ bei ihrem Festgottesdienst am 26. Februar 2016 in der Marienkirche in Steyr, wo ihre Gemeinschaft gegründet wurde. Bild rechts: Generalleiterin Maria Christine Hochleitner bringt die Ringe zum Altar, die die Mitglieder als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum Säkularinstitut tragen. Franz Haidinger (Mitte), Bischofsvikar der Diözese Linz für Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften, sowie sein Wiener Kollege P. Dr. Michael Zacherl SJ segneten die Ringe. kiz/jw (3)

Das Säkularinstitut „Madonna della Strada“ wurde 1936 – vor 80 Jahren – in Steyr gegründet

Mitten in der Welt und doch Gott ganz hingegeben „Am einfachsten kann ich es mit unserem Logo sagen, wie ich meine Sendung verstehe“, sagt Gerti Spörker, Mitglied des Säkularinstituts „Madonna della Strada“. Das Logo zeigt Schale, Flamme, Kreuz und Weltkugel: „Ich möchte für Christus entflammt leben.“ Josef Wallner

Am Aschermittwoch des Jahres 1936 nahm in der Marienkirche in Steyr die Gemeinschaft ihren Anfang. Maria Elisabeth Strachotinsky beginnt mit anderen Frauen unter Leitung des Jesuiten P. Carl Dinkhauser einen gemeinsamen geistlichen Weg. Einen neuen Weg: Die Mitglieder leben die evangelischen Räte der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams, gehen aber dazu nicht in ein Kloster, sondern verwirklichen ihre Hingabe an Gott mitten in der Welt, wo man arbeitet und wohnt. Diese Form des geistlichen Lebens traf ein Bedürfnis der Zeit. Denn selbst während der nationalsozialistischen Diktatur wuchs die Gruppe von 19 Mitgliedern im Jahr 1938 auf 116 im Jahr 1944, obwohl sie nur im Untergrund bestehen konnte.

Die passende Form der Nachfolge. Heute gehören der Gemeinschaft 117 Frauen an, eine davon ist Gerti Spörker. Die gelernte Krankenschwester hatte Exerzitien gemacht und gespürt, dass Gott sie zur Ganzhingabe ruft, erzählt sie. Aber das Wissen, dass sie als Ordensfrau nicht mehr der eigenen Familie verpflichtet sein kann, sondern einer neuen Familie, und als Schwester auf verschiedene Weise gebunden ist, ließ sie keine Ruhe finden. Sie ließ den bereits vereinbarten Termin für den Eintritt in ein Linzer Kloster platzen. Als sie durch Bekannte auf das Säkularinstitut „Madonna della Strada“ aufmerksam wurde, ging sie nach einem Nachtdienst

Zwei Mitglieder des Säkularinstituts aus Linz: Gerti Spörker (links) und Marianne Kreuzer.

in deren damaliges Zentrum in die Sophiengutstraße und hat Feuer gefangen: „Ich habe sofort gespürt: Das ist es, was ich suche, mitten in der Welt, offen für die Verwandten und Arbeitskolleginnen bleiben und doch die Ganzhingabe leben.“ Das war 1985. Gerti Spörker blieb Krankenschwester, seit drei Jahren ist sie in Pension und für die 15 Mitglieder der Gebiets Linz verantwortlich. Die Frauen treffen sich monatlich in ihrem Stützpunkt – das ist jetzt eine Wohnung in der Rudigierstraße – zu Austausch, Gebet und Bildung. Internationale Gemeinschaft. Auch Marianne Kreuzer hat im Säkularinstitut gefunden, was sie für ihr Leben gesucht hat. Sie arbeitete als Kindergärtnerin und war dann lange Jahre im Kindergartenreferat der Diözese Linz tätig. „Ich habe gespürt, ins Kloster gehöre ich nicht.“ Das Säkularinstitut „Madonna della Strada“ wurde ihr zur Heimat. Die Gemeinschaft gibt es nicht nur in Österreich, sondern auch in einer Reihe von Ländern wie in den USA, in Ungarn oder auf den Philippinen. Zur Freude aller Mitglieder wächst das Institut unter anderem in Indien, Tschechien und der Slowakei.


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Schadenzauber 2013 starb der KirchenZeitungsSolidaritätspreisträger Raimund Hörburger. Jetzt hat sein Freund und Soziologie-Kollege Josef Gunz ein Manuskript Hörburgers aufbereitet und posthum veröffentlicht: „Magie und Wissenschaft. Hexenwesen in Europa und Afrika“ ist das Ergebnis der jahrelangen Beschäftigung Hörburgers mit Schadenzauber und Hexenwesen. Seine vielen Entwicklungsinitiativen in Westafrika haben Hörburger zu einem Erklärer des magischen Wissens der Afrikaner gemacht.

Spannend liest sich seine religionsgeschichtliche Abhandlung über den Hexenwahn in Europa. Wenn er vergleicht und Beispiele aus Afrika schildert, geht es Hörburger darum, dem Unverständnis europäischen Denkens zu begegnen und aufzuklären, wie dieses samt Überheblichkeit in Afrika Schaden stiftet. Raimund Hörburger, Magie und Wissenschaft, BoD, Book on Demand, 288 Seiten, € 21,–, ISBN 13: 978-3739207407.

Wissen und Weisheit „Für die Versöhnung neuen Wissens und alter Weisheit in der Seelenheilkunde“ nennt August Thalhamer sein eben erschienenes Buch. Er formulierte es im Untertitel „Streitschrift gegen die Reduktion des Menschen auf naturwissenschaftlich erfassbare Materie – Mit besonderer Berücksichtigung schamanischer Heiltradition“ (dazu führte die KirchenZeitung im Jänner 2015 mit ihm ein Gespräch). August Thalhamer, Für die Versöhnung neuen Wissens und alter Weisheit in der Seelenheilkunde, Verlag Ennsthaler, 228 Seiten, € 16,90, ISBN 13: 978-3850689564.

3. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

„Wir sind sehr gut Kunst ohne Kirche ist undenkbar. Seit mehr als 150 Jahren fördert der Diözesankunstverein die Begegnung mit Kunst. Die Kunsthistorikerin Martina Gelsinger leitet den Verein seit einem Jahr. Wie möchte sie ihn in die Zukunft führen? INTERVIEW: CHRISTINE GRÜLL

Sie sind seit knapp einem Jahr Obfrau des Diözesankunstvereins (DKV). Was soll und kann er in der Diözese bewirken?

Martina Gelsinger: Was ich sehr schätze, ist die lange Tradition des DKV. Dass man Themen über einen langen Zeitraum spannen kann, ist eine große Stärke der Kirche. In den Statuten steht, das Ziel des Vereins ist die Förderung der Kunst. Das war zu jeder Zeit ein anderer Zugang. Manches hat sich institutionalisiert. Lange Zeit hatte der Kunstverein noch Funktionen, die mittlerweile das Kunstreferat übernommen hat. Der DKV ist ein unabhängiger Verein, der über institutionelle Grenzen Synergien schaffen kann. Es liegt mir daran, Gutes und Bewährtes zu erhalten und den DKV mit neuen Ideen und als Plattform für Vernetzung in die Zukunft zu führen. Stichwort Vernetzung: Mit welchen Institutionen arbeiten Sie zusammen?

Wir sind durch die Mitglieder des Vorstands mit Institutionen und Arbeitsfeldern vernetzt. Mit Markus Schlagnitweit als Künstlerseelsorger, Veronika Kitzmüller als Pfarrassistentin und Kunstwissenschafterin, Johann Hintermaier, Bischofsvikar für Bildung und Kultur, Diözesankonservator Hubert Nitsch und KirchenZeitungs-Kulturredakteurin Elisabeth Leitner-Litzlbauer – sie ist Obfrau-Stellvertreterin – sind wir im Vorstand mit der Di-

özese sehr gut vernetzt. Wichtig ist auch der Austausch über diözesane Grenzen hinweg. Im Vorstand ist zudem Franz Koppelstätter, Leiter des Architekturforums OÖ und zudem Preisträger des DKV-Förderpreises für Architektur. Mit Professor Frank Louis ist die Kunstuniversität vertreten. Weitere Mitglieder sind der Künstler Wolfgang Stifter, die Künstlerin Elisabeth Kramer und Anneliese Geyer, Leiterin der Kunstsammlung des Landes OÖ. Die Kunstvermittlerin Beate Gschwendtner-Leitner betreut die Reihe „Kunst in der Region“ und hat für 2016 ein vielversprechendes Programm, wie den Besuch der restaurierten Steyrer Stadtpfarrkirche samt Dachstuhlbegehung, geplant. Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit mit diesem alten bzw. neuen Vorstand, in dem jeder und jede in seinem Umfeld etwas bewirken kann. Ich sehe den Verein als Plattform, der Dr. Martina Gelsinger ist Kunsthistorikerin im Kunstreferat der Diözese Linz, ehrenamtliche Obfrau des DKV und kuratiert u.a. Ausstellungen in Ursulinenkirche und Kreuzschwestern-Galerie Linz. MANFRED BAUMANN

Kunstgeschenke an das Landesmuseum

Prof. DDr. Günter Rombold, Dr. Gerda Riedler (l.) und Mag. Gabriele Spindler. OÖ. LANDESMUSEUM

Professor Günter Rombold, Theologe, Kunstwissenschafter und langjähriger Obmann des Diözesankunstvereines (1992 bis 2003), übergab dem Oö. Landesmuseum Werke aus seiner Kunstsammlung. Die Direktorin des Oö. Landesmuseums, Dr. Gerda Riedler, und Mag. Gabriele Spindler, Leiterin der Landesgalerie Linz, nahmen Arbeiten auf Papier wie Holzschnitte und Aquarelle sowie zwei Ölgemälde und drei plastische Arbeiten entgegen. Die insgesamt 25 Arbeiten stammen von Albrecht Dürer über Alfred Kubin und Oskar Kokoschka bis zu Siegfried Anzinger und Arnulf Rainer. Die Kunstwerke erweitern nun die Sammlung, die Prof. Rombold bereits im Jahr 2002 der Landesgalerie Linz übergeben hat.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

3. März 2016

vernetzt“

Kulturland

Kunstbegegnung: Die für Herbst geplante Reise des Diözesankunstvereins soll auch in das Privatmuseum Liaunig in Neuhaus, Kärnten, führen. Museum Liaunig (Ausschnitt)

von Vorschlägen aller Mitglieder – kunstinteressierte Menschen, Pfarren und Orden – lebt. Der DKV ist Herausgeber der Zeitschrift „kunst und kirche“ und schreibt jährlich einen Kunstpreis aus. Wie wird es damit weitergehen?

Das Ziel ist wie gesagt die Förderung der Kunst, der Dialog von Kunst und Kirche. Das funktioniert auf unterschiedlichen Ebenen, eine davon ist die Mit-Herausgabe der Zeitschrift „kunst und kirche“. Der DKV wird dabei vom Institut für Kunstwissenschaft der Katholischen Privatuniversität vertreten. Die Zeitschrift ist in der Qualität der Beiträge und der Aktualität der Fragestellungen sicherlich einzigartig. Zum Diözesankunstpreis gab es Diskussionen, die Ausschreibung zu verändern. Ich halte ihn, so wie er ist und sich etabliert hat, für sehr gut. Unter den Preisträgern sind besonders herausragende Künstlerinnen und Künstler, was sich auch im Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigt. Mehr als die Hälfte hat eine künstlerische Gestaltung im kirchlichen Kontext realisiert. Zuletzt waren dies etwa Iris Christine Aue, Elisabeth Altenburg und Thomas Kluckner. Ich bin mir sicher, dass es ein Alleinstellungsmerkmal unserer Diözese ist, über einen derart langen Zeitraum den Dialog mit jungen Kunstschaffenden zu suchen und sie zu fördern. Worauf freuen Sie sich in diesem Jahr?

Ich finde, wir sollten uns als DKV auszeichnen, indem wir den Dialog von Kunst und Kirche lebendig halten und Begegnungen schaffen, die den Horizont erweitern. In die-

sem Sinne freue ich mich auf alle Initiativen und Veranstaltungen, die dies ermöglichen. Eine solche Begegnung nicht nur mit Kunst, sondern auch zwischen Konfessionen ist die jährliche Tagesfahrt, die sich als Kooperation von DKV und Evangelischem Bildungswerk etabliert hat. Früher gab es mehrtägige Reisen, das möchte ich – mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst – aufleben lassen. Für den Herbst planen wir eine dreitägige Reise zum Steirischen Herbst und einen Besuch im Museum Liaunig im Kärntner Ort Neuhaus. Ich bin gespannt, wie die Resonanz darauf ist. Darüber hinaus freue ich mich, dass wir 2017 mit Homepage und neuen Info-Foldern in der Öffentlichkeit noch sichtbarer sein werden.

n Herwig Zens in Linz. Der Künstler Herwig Zens zeigt in der GALERIE-halle Linz, Ottensheimerstraße 70, Bilder unter dem Motto „Reisen“. Unter diesem Titel erscheint auch ein Buch zur Austellung, die am Samstag, 5. März, um 16 Uhr von Prof. Ferdinand Reisinger, Stift St. Florian, eröffnet wird. XX Zu sehen bis 1. April, Mi. und Do. 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 14 Uhr.

n Internationaler Frauentag in Steyr. Am Mittwoch, 8. März, 19.30 Uhr bringt die Mundartautorin Lydia Neunhäuserer mit „S‘Weiber-Leid“ eine kabarettistische Lesung in das Dominikanerhaus, Grünmarkt 1. n Große Töchter im Haus der Frau Linz. Am Donnerstag, 10. März referiert die Historikerin Univ.Ass. Dr. Martina Gugglberger zum Thema „Heimat bist du großer Töchter: Pionierinnen der österreichischen Frauengeschichte“ und nimmt dabei die Forderungen der Frauenbewegung von 1900 bis heute in den Blick. XX Volksgartenstraße 18, 14 bis 16 Uhr, Tel. 0732/66 70 26.

n Passionssingen in Bruckmühl. Am Sonntag, 13. März, 18 Uhr bringen in der Pfarrkirche u.a. der Kirchenchor und die Chorwürmer Bruckmühl (Gesamtleitung Ingrid Preimesberger) Musikalisches unter dem Titel „Auf dem Ölberg ist die Stätten“ zu Gehör.

Zur Sache Der Diözesankunstverein Gegründet 1857, ist der Diözesankunstverein Linz der älteste kirchlich getragene Kunstverein in Österreich. Seit 1971 ist er Herausgeber der ökumenischen Zeitschrift „kunst und kirche“. Mit dem Diözesankunstpreis, der heuer zum 20. Mal vergeben wird, werden Abschlussarbeiten von Studierenden der Kunstuniversität Linz ausgezeichnet. Der Verein hat derzeit rund 300 Mitglieder. Die Mitgliedschaft berechtigt zum freien Eintritt in die OÖ. Landes-

museen sowie in die Kunstsammlungen der Stifte Reichersberg, St. Florian, Kremsmünster, Lambach und Schlägl. Die mit dem Diözesankunstpreis ausgezeichneten Arbeiten der letzten beiden Jahre sind von 12. Mai bis 1. Juli 2016 in der Kreuzschwesterngalerie Linz, Stockhofstraße 2, zu sehen. XX Kontakt: Diözesankunstverein, Petrinumstraße 2, 4040 Linz, Mag. Judith Wimmer, Tel. 0676/87 76 44 40, www.dkv-linz.at XX Die KiZ verlost in Nr. 10 zehn Exemplare der Zeitschrift „kunst und kirche“.


30 Personen / Leserforum

3. März 2016

GEBURTSTAG

LESERBRIEFE

 Am 8. März 2016 vollendet Mag. Gregor Gacek, Pfarradministrator in Weng, das 60. Lebensjahr. Er stammt aus Kozy in Polen und wurde 1981 zum Priester geweiht. Im Oktober 1988 wurde er Kooperator in Perg. Ab 1989 war er Pfarradministrator in St. Georgen b. Grieskirchen, von 1990 bis 1999 zusätzlich Pfarrprovisor von Aistersheim. Seit 2002 ist Gregor Gacek Pfarradministrator in Weng im Innkreis und Pfarrprovisor von Moosbach, außerdem ist er seit 2015 Pfarrprovisor von St. Johann am Walde.

Gratisfahrten für Asylwerber Kleine Politik

www.kirchenzeitung.at

Auf Urlaub? Oder irgendwo unterwegs? Die KirchenZeitung ist im Netz für Sie da. Auch als E-Paper.

Laut Mag. Steinkellner ist die Forderung nach Gratisfahrten für Asylwerber für den öffentlichen Verkehr sozial unverträglich und gegenüber den eigenen Bürgern nicht rechtfertigbar. Im Sinne Jesu solidarisch zu sein, heißt für mich nicht, dass alle dasselbe bekommen, sondern dass Menschen, die aus verschiedenen Gründen in Schwierigkeiten gekommen sind, Unterstützung erhalten. Ich sehe die freie Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für Asylwerber nicht als Bevorzugung dieser, sondern ihnen wird damit die für ein ansprechendes Leben notwendige Mobilität ermöglicht, die sie sich sonst nur schwer leisten können. Mobilität ist Voraussetzung, um in unserer Gesellschaft Fuß fassen zu können. Anstatt die Ärmsten gegeneinander auszuspielen, sollten wir überlegen, wie wir es schaffen, allen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Die Frage der Finanzierbarkeit ist für mich eine Frage des Wollens.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Flüchtlingsfrage will nicht enden. Es wird alles getan und sehr viel Zeit aufgewendet, um Menschen, die auf der Flucht sind, das Leben so schwer wie möglich zu machen. Doch es wird nichts getan, um die Ursache dieses Problems zu beheben. Es herrscht Krieg in diesem Land und keiner denkt daran, diesen zu beenden. Geld für Bomben und Waffen gibt es anscheinend genug. Doch Geld für ein Leben in Würde gibt es nicht. In sämtlichen Diskussionen wird nur über Zäune, Barrikaden und Entzug von Lebensnotwendigem geredet. Ein Waffenstillstand wird irgendwo am Rande erwähnt, aber der ist ja nicht möglich, da die Waffenindustrie noch zu wenig verdient. Oh ihr kleinen Politiker, werdet groß und werdet Menschen, denkt wie Menschen und setzt euch für Menschen ein und nicht für Waffen. REINHOLD GRAUSAM, LINZ .at

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CHRISTIAN LEONFELLNER, GALLNEUKIRCHEN

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Fragezeichen

Frühling

Der Fotograf unseres dieswöchigen Titelbildes, Alois Stockhammer aus Braunau, schreibt zum Bild: „In einer Gesellschaft, die scheinbar immer kälter wird, gibt es Leute, Gruppen und Zentren, von denen ein guter Geist ausgeht und sich ausbreitet. Noch nicht für alle sichtbar, aber doch für jene, die aufmerksam sind.“

Eine passendere Titelseite hat die Redaktion unserer KirchenZeitung noch nie gehabt. Ein Fragezeichen auf grauem Grund und die Frage: „Und was meinst du?“ Ja, und was meinst du, wen die Christen zum Oberhaupt unserer Nation, unserer Republik, unseres Staates küren werden? Und, was meinst du, aus welchem Grund unser verstorbener Papst Johannes Paul II. angepatzt worden ist? Es stimmt schon. Irgendwie ist das Fragezeichen zum Kennzeichen unserer Zeit geworden. Aber,nicht nur für unsere Zeit, auch für uns Christen. ERICH HEISSL, ATTNANG-PUCHHEIM

An die KirchenZeitung

In einer grafischen Bearbeitung seines Bildes lässt er es Frühling werden. „Hoffentlich!“ – meint er: „denn was jetzt läuft, macht mich mehr als nachdenklich!“

Ich legte meiner Frau die KirchenZeitung auf den Tisch und sagte: „De muaßt lesn, de is guat.“ Das solltet ihr wissen.

ALOIS STOCKHAMMER

PETER FEICHTINGER, SPITAL AM PYHRN


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

3. März 2016

Barmherzigkeit Zu KiZ Nr. 6, Seite 15

Auf Seite 12 des neuen Buches von Papst Franziskus „Der Name Gottes ist Barmherzigkeit“ habe ich folgendes gelesen, was mich und hoffentlich viele andere Menschen sehr betroffen macht: „Wir leben in einer Gesellschaft, die uns immer weniger anhält, uns unserer Verantwortung bewusst zu werden und sie anzunehmen. Tatsächlich sind es immer die anderen, die die Fehler machen. Unmoralisch sind immer nur die anderen. Sie tragen die Schuld, nicht wir. Und wir begegnen immer wieder einem rückwärts gewandten Klerikalismus, dessen einziges Ziel es ist, Grenzen zu setzen und das Leben der Menschen zu regeln durch Gebote und Verbote, die den ohnehin schon schwierigen Alltag weiter erschweren. In einer Haltung, die weit schneller bereit ist zu verurteilen, als anzunehmen. Eine Haltung, die eher richtet, als sich voller Barmherzigkeit dem Unglück der Menschheit zuzuneigen.“ Für die Fastenzeit Sätze, die zum Nachdenken über Verantwortung, Sündenbockmentalität und Barmherzigkeit anregen. Franz Kurt Nimmervoll, Grieskirchen

Gelungene Verknüpfung In der Stadtpfarre Linz wurde am 1. Fastensonntag ein 250 Jahre altes Fastentuch, das seit 1963 in der Sakristei eingepackt vor sich hinmoderte, erstmals wieder aufgehängt. Die letzten beiden Jahre wurde dieses wertvolle Fasten- oder Hungertuch, wie es früher hieß, vom Bundesdenkmalamt konserviert (nicht restauriert, das wäre zu teuer gewesen) und am Sonntag erstmals im Gottesdienst wieder aufgehängt. Es gibt in der Pfarre noch ein zweites, ebenso altes Fastentuch mit den Marterwerk-

zeugen Christi, das früher nur am Karfreitag gezeigt wurde. Während des Gottesdienstes, der mit einer zweiten Pfarre (Linz-St. Matthias) gemeinsam gefeiert wurde, erfolgte nicht nur die künstlerische Vorstellung des neu konservierten Fastentuches, es wurde auch über ein Partnerprojekt einer verarmten Pfarre in Rumänien berichtet und dafür gesammelt. Das Kunstprojekt finanzierte das Bundesdenkmalamt, für die dringend notwendige Hilfe in Rumänien spendeten die Gottesdienstbesucher. Als zufällig Mitfeiernder war ich überrascht und fand die Verbindung Kunstprojekt und Partnerprojekt sehr ansprechend, interessant und gelungen. Mag. Franz Julius Brock, Linz

Sexkauf-Stopp Zu: „Ordensfrauen fordern Verbot von Sexkauf“

Ob das schwedische Modell, das gerichtliche Strafen für Freier vorsieht, wirklich erfolgreich ist, ist sehr strittig – vgl. dazu E. Greif (Hg.), SexWork(s) 2012, 69 ff. Als Nachteile eines Verbots werden angeführt: Die Prostitution ist in den Untergrund gedrängt worden, sodass sich die Situation für die Sexarbeiter/innen deutlich verschlechtert hat. Ihnen steht nicht mehr ein sicheres, weil von Sicherheitsdiensten bewachtes Bordell zur Verfügung, sondern sie sind bei ihrer Tätigkeit ungeschützt. Die Sozialarbeiter können die Prostituierten kaum noch erreichen. Diese sind eher gezwungen, sich Zuhälter zu ihrem Schutz zu suchen. Gesundheitsuntersuchungen sind nicht vorgesehen. Es mag die Zahl der Prostituierten in Schweden gesunken sein – viele weichen jetzt einfach in Nachbarländer aus – die Gefahr sexueller Ausbeutung und sexueller Gewaltdelikte ist aber für die Sexdienstleister/innen, die in Schweden geblieben sind, eminent angestiegen(!) – laut einer Umfrage unter Betroffenen.

Ich mag meine Freunde

Aus juristischer Sicht ist anzumerken, dass ein staatliches Verbot nicht nur das Grundrecht auf Selbstbestimmung der Privatsphäre, sondern auch das Grundrecht der Erwerbsfreiheit verletzt. Will man betroffene Personen zum Ausstieg animieren, werden Verbote nicht helfen. Man muss vor allem die Armut in den osteuropäischen und asiatischen Ländern bekämpfen, aus denen viele Sexarbeiter/innen kommen. In vielen osteuropäischen Ländern beträgt der Durchschnittslohn nur etwa 400 Euro monatlich. Soweit es eine Mindestsicherung gibt, beträgt sie etwa 200 Euro im Monat. Dr. Albert Haunschmidt, Eferding

Bargeldlos Zwar ist bargeldlos zu bezahlen nur eine Utopie, die in absehbarer Zeit nicht kommen wird, trotzdem habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie dann die sonntägliche Tafelsammlung zu machen wäre. Müsste man dann etwa bei der Sammlung einen Scheck mit der Kontonummer und dem zu spendenden Betrag abgeben? Zwar wäre damit zu rechnen, dass nicht alle einen solchen Beleg abgeben würden. Trotzdem könnten die Spenden steigen, weil sich kaum jemand einen Betrag mit einem Euro oder gar weniger einsetzen traut. Was wäre dann mit den kleinen Kindern, welche unbedingt etwas Geld abgeben wollen? Ich habe jedenfalls schon öfter Kinder gesehen, welche „durchgedreht“ haben, wenn ihre Mutter vergessen hatte, etwas Geld dafür mitzunehmen. Sepp Schick, Neukirchen a.d.V.

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Nennen Sie uns Freundinnen und Freunde, denen wir auf Ihre Empfehlung hin vier Wochen kostenlos die KirchenZeitung zum Kennenlernen zusenden dürfen. Name

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unter uns Nur zerstreut oder schon abgehoben?

DENK mal

Was Fröhliches Freut euch! – Mitten in der Fastenzeit spricht die Kirche diese Aufforderung aus (Laetare-Sonntag). Freut euch, es geht Ostern zu! So wagen auch wir einen Abstecher ins Schmunzel-Land. Freut euch! es geht Ostern zu.

Dort erzählen wir uns knappe – es ist ja Fastenzeit – Geschichten zum Schmunzeln. Dazu kramen wir im reichen Anekdotenschatz der Literatur, werden etwa in Friedrich Torbergs „Tante Jolesch“ fündig: knappe Erzählungen zum langen Schmunzeln. In der Abhandlung über das kleine Wörtchen „was“ lässt Torberg die Tante Jolesch nichts Schmeichelhaftes über die Männer sagen: „Was ein Mann schöner is wie ein Aff, is ein Luxus.“ Und Rechtsanwalt Dr. Sperber macht seinem Ärger Luft über das ungünstige Verhalten dessen, den er zu verteidigen hat. Sperber wendet sich an den Richter: „Herr Rat, mein Mandant verblödet mir unter den Händen.“ Um der für ihre Kochkunst be-

kannten Tante Jolesch Rezepte zu entlocken, wollte es einer schlau anfangen. Er fragte, was sie sich in einem Gasthaus bestellen würde, wüsste sie, sie hätte nur noch eine halbe Stunde zu leben. Die Tante antwortete: „Was Fertiges!“ – und schwieg über Rezepte . Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 11. März knappe Anekdoten. Wir verlosen einmal das Buch „Tante Jolesch“.

Fotolia/gordon grand

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 7 (im Futoshiki-Rätsel sollten überflüssige Anleitungen gefunden werden) hat Martin Barth aus Freistadt gewonnen.

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig­­

Dieser Winter ist ein großes Vorbild für die Politik. Er hat sich an Obergrenzen gehalten – Kälte und Schnee sind irgendwo an den Grenzen geblieben.

„Da kann einem schon schlecht werden. Es wird zu extrem gedacht und formuliert.“ Abt P. Nikolaus Thiel vom stift Schlierbach vermisst in der Diskussion über Zäune, Obergrenzen und Anderes die Barmherzigkeit in der Politik

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

ernst Gansinger

Der Einkauf von Lebensmitteln gehört zu meinem Alltag. Und fast ebenso alltäglich erlebe ich dabei Menschen, die mich und meine Bedürfnisse gekonnt ausblenden. Entweder sind sie nach einem langen Arbeitstag total gedankenverloren oder sie umgeben sich mit jenem Hauch von Überheblichkeit, der mich für ihre Augen unsichtbar macht. Da pendeln sie mit ihren Einkaufswagerln von rechts nach links, nehmen den ganzen Gang in Beschlag und machen mir ein Durchschlüpfen unmöglich. Ich warte geduldig, mein höflicher Überholversuch verbunden mit einem „Entschuldigung“ geht ins Leere. Ähnliches Bild bei der Milch: Der Einkaufswagen parkt lässig, aber raumfüllend vor dem Regal. Es wird ein- und ausgepackt, Ablaufdatum verglichen und endlich fällt die Entscheidung. Völlig unbemerkt, aber schon ziemlich genervt verfolge ich die ganze Prozedur. Ich will doch nur ein Packerl Milch! Bei der Kassierin meines Vertrauens geht alles freundlich und flott. Doch im Auto habe ich schon an der nächsten Ampel wieder einen Menschen vor mir, der wohl allein auf der Welt zu leben scheint. Erst als es grün blinkt, findet er das Gaspedal und lässt mich an der roten Ampel allein stehen. Vielen Dank auch!


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