KiZ-ePaper 10/2016

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Nr. 10 I 10. März 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

3 Im Gespräch. Notfallseelsorge in Oberösterreich. 6 Reportage. Wenn Knöpfe unerreichbar sind. 9 Pfarren. Diakone über Sterbe-Pastoral. 18 Bewusst leben. Kinder, Geld, Konsum. 29 Kultur. Kreuzweg-Stele von Charlotte Wiesmann. 22 Impressum. „Simon von Cyrene hilft Jesus beim Kreuztragen.“ Fünfte Station des von Johannes Reisinger gestalteten Kreuzweges der Pfarre Steyregg. PFARRE

Einer trage des anderen Last

Über die Lastenverteilungen wird viel gerungen. Ob Flüchtlingsfrage, Steueraufkommen oder persönliches Leben: Viele versuchen, Lasten lieber auf andere abzuwälzen. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen. So heißt die fünfte Station des Kreuzweges. Das ist die gegenteilige Botschaft. Mittragen bringt weiter, auch wo Menschen einander zur Last werden. „Eine Gemeinschaft kann auf Dauer nur bestehen, wenn die Einzelnen bereit sind, einander zu ertragen“, formuliert Anselm Grün in unserer Fastenzeit-Reihe. Seite 14/15


2 Meinung KOMMENTARE

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VerTRUMPt noch mal

Kein Durchbruch in der Flüchtlingsfrage

HEINZ NIEDERLEITNER

Schon wieder eine Stunde „Licht aus“ Ist schon wieder ein Jahr um? Ja, tatsächlich. Das denkt man sich nicht nur zu Silvester oder zu Geburtstagen, sondern auch an bestimmten Tagen, die uns jährlich an gewisse Inhalte und Themen erinnern, wie beispielsweise die „Earth Hour“. Bei dieser weltweiten Aktion des WWF wird insofern ein Zeichen gegen die Klimawandel gesetzt, indem am 19. März jeder, der will, für eine Stunde – von 20:30 bis 21:30 – das Licht abdreht. Erstmals gestartet wurde die „Earth Hour“ 2007 in Sidney. Mittlerweile sind rund um die Welt etwa 7000 Städte in mehr als 170 Ländern, darunter Österreich, daran beteiligt. Private Haushalte, als auch Sehenswürdigkeiten, Kirchen und Geschäftslokale setzen ihre Beleuchtung aus – eine tolle, erfolgreiche Aktion mit Symbolcharakter für den Klimaschutz. Jeder kann mitmachen. Also: „Licht aus!“ SUSANNE HUBER

Ein Mensch mit höchst problematischen Ansichten, Auftreten, überhaupt Verhalten, eilt bei den US-Vorwahlen von Sieg zu Sieg. Er könnte Präsidentschaftskandidat werden: Donald Trump. Aus welchen Gründen auch immer, die Mehrheit seiner Partei scheint er hinter sich zu haben. Auf das Land betrachtet, ist es trotzdem eine Minderheit. Für die Präsidentschaft wird es nicht reichen. So zuversichtlich darf man sein. Amerikas Konservative sitzen in der politischen Drittelfalle. Und dieses Problem ist auch hierzulande nicht fremd. Alle orientieren sich plötzlich an einem Drittel, das die eigene Sicherheit, den eigenen Wohlstand verteidigt – gegen andere – nach dem Prinzip: Schauen wir, dass es uns gut geht, die Sorgen anderer wollen wir uns nicht machen. Plötzlich orientieren sich die

maßgeblichen Leute an diesem Drittel, angeblich, um zu verhindern, dass dieses noch mächtiger wird. Aber viele fragen sich: Wo ist dann noch der Unterschied? Da werden dann die Schwäche, die Angst, der Egoismus zum Leitmotiv, und nicht die Stärke, auch nicht die Überzeugung. So treibt ein Drittel eine Mehrheit vor sich her, wird zur prägenden Kraft. Eines Tages könnte es zu spät sein. VerTRUMPt noch mal, da stimmt was nicht.

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: DR. FRANZ-JOSEPH HUAINIGG, AUTOR UND POLITIKER

Mit Mut glücklich werden Ein Elektrorollstuhl, ein Beatmungsgerät und persönliche Assistentinnen machen für Franz-Joseph Huainigg das Leben möglich. Und doch – oder, wenn man ihn hört: auch deshalb – bezeichnet sich der Autor und Politiker als glücklich und möchte mit einem Buch anderen zum Glück verhelfen.

CHRISTIAN MÜLLER

Nach dem EU-Türkei-Gipfel ohne Beschluss zur Flüchtlingskrise am Montag könnte man zynisch sagen: Der einzige „Erfolg“ liegt im Bereich der Diplomatie und nur auf Seiten der Türkei. Denn entweder scheitert das nächste Treffen am 17. März und die Türkei kann argumentieren: Wir haben etwas vorgeschlagen, aber die EU wollte nicht. Oder Ankara wird für die EU zur „Retterin in der Not“. Die Türkei ist in jedem Fall in der besseren Verhandlungsposition. Das unterstreicht aber lediglich das eigentliche Hauptproblem: die Zerstrittenheit der EU. Ausbaden müssen das derzeit unter anderem die Menschen in den überfüllten griechischen Flüchtlingslagern.

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„Nur vier Stunden!“ So lange brauchte der heute 49-Jährige als Student dafür, sich trotz seiner Behinderung selbst anzuziehen. Das war die Voraussetzung dafür, eine eigene Wohnung zu beziehen. Er hat sie gemeistert. Solche Beispiele zeigen, wie Huainigg Probleme angeht: Als Herausforderungen, die mit Verstand, Offenheit, Gottvertrauen und Beharrlichkeit bewältigt „Beten hat mir besonders in schwierigen Situationen immer wieder Kraft gegeben. Durch Beten wird aus Angst Mut, sagte Mutter Teresa sinngemäß.“ FRANZ-JOSEPH HUAINIGG

werden können. Er habe erkannt, dass andere ihn unterstützen, aber nicht erlösen könnten, sagt der verheiratete Vater zweier Kinder. „Ein anderer kann mich nicht glücklich machen. Das kann nur ich selbst.“ Kein Jammern. Der Kärntner, der in Wien lebt, kam ohne Behinderung zur Welt. Nach einer Impfung als Baby waren die Beine gelähmt. Doch Huainigg gelang in einer Zeit, in der Integration praktisch unbekannt war, eine respektable Laufbahn: Matura, Studium, Job im Bildungsministerium, Familie, Buchautor, Nationalratsabgeordneter (ÖVP). Harte Rückschläge gab es auch: Die Lähmung griff auf die Hände und die Lunge über. Dazu kam eine Sehbeeinträchtigung. Huainigg ging die Rückschläge als Herausforderungen an. Er spricht von „positiver Unzufriedenheit“, die kein Jammern sei, sondern Motivation, um Ziele zu erreichen. Er könne zwar nicht selbstständig, sehr wohl aber selbstbestimmt leben, sagt er. Seine Assistentinnen seien seine Hände, Beine und Augen: „Sie sind keine Roboter, sondern großartige Menschen, mit denen ich gerne mein Leben teile und sehr von ihnen profitiere. Sie hoffentlich auch von mir.“ Wer sein Buch liest, kann sich gut vorstellen, dass letzteres mehr als eine Hoffnung ist. NIE  Buchtipp: F.-J. Huainigg: „Mit Mut zum Glück. Das Leben wagen.“ 175 S. Ueberreuter-Verlag.


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Im Gespräch 3

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Seit 15 Jahren gibt es in Oberösterreich die ökumenische Notfall-Seelsorge

Hilfe für die ersten Stunden Notfallseelsorge ist Erste Hilfe für die Seele. Über 100 ehrenamtliche Seelsorger/innen kümmern sich in Oberösterreich um Menschen in den ersten Stunden nach einem plötzlichen Todesfall – seit 15 Jahren. Matthäus Fellinger

„Ich bin sehr dankbar für mein Leben – und bin demütig geworden.“ Das ist es, was Michaela Helletzgruber selbst geschenkt bekommen hat. Als Notfallseelsorgerin hat sie oft mit Menschen zu tun, für die von einem Moment auf den anderen vieles anders geworden ist. Ein Unfall. Ein Suizid. Ein gewaltsamer Tod. Immer gibt es Angehörige, auch Helferinnen und Helfer, die schwer mit dem zu ringen haben, was noch vor wenigen Momenten undenkbar schien. „Ich habe doch gerade noch mit ihm telefoniert, es kann nicht sein“, will es die Frau, der die Nachricht vom Tod ihres Mannes überbracht werden musste, nicht glauben. Es ist Aufgabe der Polizei, eine Todesnachricht zu überbringen. Aber Beamte müssen bald wieder weg. Da ist es gut, wenn jemand bleibt – für die nächsten Stunden. Seit 15 Jahren gibt es in Oberösterreich die ökumenische Notfallseelsorge. „Ihr seid meine Engerl“. Nein. Es braucht keine „Lizenz zum Trösten“. Aber es gibt so viele Situationen, wo niemand da ist. Wie da-

Die Notfallseelsorge ist die „Erste Hilfe für die Seele“, wenn Tod und Leid in das Leben von Menschen hereinbrechen. NFS

mals, bei einem von Michaela Helletzgrubers ersten Einsätzen. Erst auf dem Friedhof hatten sich die 90-jährige Frau und der gleichaltrige Mann kennengelernt – und dann schöne Jahre gehabt –, bis er starb. Da war sie wieder allein. Zu zweit haben ihr die Notfallseelsorgerinnen geholfen in der ersten Nacht. Sie war so dankbar, ließ sich zudecken von ihnen. „Ihr seid meine Engerl“, sagte sie – und schlief dann doch ein.

Berufen zum Helfen. Bischof em. Maximilian Aichern und Superintendent Gerold Lehner (rechts) sendeten und segneten am 4. März in der evangelischen Christuskirche in Wels zwölf Frauen und Männer für den Dienst als Notfallseelsorger/in. „Der Mensch ist es, der dem Menschen beisteht“, sagte Lehner. „So wie Jesus die Jünger auf dem aufgewühlten See beruhigen konnte, sind Notfallseelsorger/innen für die Menschen in aufwühlenden Situationen da“, erinnerte Aichern an die Nachfolge Jesu. Rund 200 Gäste feierten beim Jubiläumsfest mit. Diözese/Reischl

Notfallseelsorge, das ist Hilfe in den ersten Stunden, wenn alles aus dem Lot gerät. Zusammen mit der Krisenhilfe Oberösterreich wird der Dienst organisiert. Die andere Seite. Michaela Helletzgruber hat es schon von der anderen Seite gelernt, als sie nach einem Notruf jemand aus dem Seelsorger/innen-Team hinschickte – bis der Anruf kam: Es war ihr eigener Bruder, der verunglückt war. Da war es gut, als sie in der Nacht den Anruf des Bestatters bekam, der den Sarg noch einmal geöffnet hatte, um ihr tröstend zu schildern: Das Gesicht zeigt keine Spuren eines schweren Todeskampfes. Wachsendes Gespür. Es ist viel Sensibilität gewachsen: bei Polizei, bei Rot-Kreuz-Leuten, bei vielen, die mit Trauernden zu tun haben. Vor allem, wenn Todesursachen noch unklar sind und ermittelt wird, stehen die Angehörigen oft so hilflos da. Sie können es nicht begreifen. Da ist es gut, wenn jemand da ist. Klar ist: Notfallseelsorger/innen drängen sich nicht auf. Nur wenn ihr Beistand gewollt ist, bleiben sie. Über 100 ausgebildete ehrenamtliche Notfallseelsorger/innen gibt es in Oberösterreich. Die Kirchen arbeiten zusammen. „Es kann so schnell anders werden“, weiß Michaela Helletzgruber. Doch auch das ist ihre Erfahrung: „So schlimm eine Situation auch scheint – es geht weiter“, sagt sie – und denkt an ihren Bruder. Und: „Notfallseelsorge – für mich ist das Kirche.“


4 Oberösterreich

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Fünf neue Dechanten legten ihr Dienstversprechen ab, ein neuer Regionaldechant für das Hausruckviertel wurde gewählt

„Ich bitte um euren Einsatz“ „Ich bitte um euren Einsatz und euer Gebet“, sagte Bischof Manfred Scheuer bei der Frühjahrskonferenz der Dechanten im Bildungshaus Schloss Puchberg. Er nahm zum ersten Mal daran teil. In seiner Rede vor den oberösterreichischen Dechanten am 3. März fand Bischof Manfred Scheuer offene Worte. In der dichten Zeit des Einarbeitens in die Anliegen der Diözese bat er darum, ihm diese Zeit zu gewähren und ihn im Gebet zu begleiten. Anlässlich des Jahres der Barmherzigkeit stellte er die konkrete Hinwendung zum Menschen in Not in den Vordergrund, aber auch die Frage, was die Kirche zu Flucht und Asyl zu sagen hat: „Ich halte es für entscheidend, dass Menschenrechte und Asyl zahlenmäßig nicht begrenzt sind“, so der Bischof, „aber auch, dass Einwanderung um der Asylwerber selbst willen Ordnung braucht, damit sie zu ihrem Recht kommen.“ Kirchenasyl ist ein moralischer Appell. Speziell zum Kirchenasyl, das zuletzt in den Pfarren St. Georgen an der Gusen und Altmünster Thema war, sprach ­Generalvikar Severin Lederhilger. Kirchenasyl ist kein gültiges Rechtsmittel, sondern ein moralischer

Bischof Manfred Scheuer, General­dechant Slawomir Dadas und Alois Mayer, Sekretär der Dechantenkonferenz, in der Kapelle des Bildungshauses. Diözese/Michael Kraml

Appell an die Behörden. Da die Kirche eine Körperschaft öffentlichen Rechts ist, kann die Polizei auf den Kirchenraum zugreifen. Kirchenasyl sollte nur eingesetzt werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, sagte Generalvikar Lederhilger. Neue Dechanten und Regionalleiter. Im Rahmen der Konferenz wählten die Dechanten des Hausruckviertels Reinhold Stangl,

Dechant des Dekanats Schörfling, zum ­neuen Regionaldechanten. Zudem legten fünf neue Dechanten ihr Dienstversprechen ab: Peter Neuhuber als Dechant für das Dekanat Wels-Stadt, Johann Blaschek für das Dekanat Gaspoltshofen, Johannes Wohlmacher OPraem für das Dekanat St. Johann am Wimberg, Franz Asen für das Dekanat Traun und Marek Michalowski für das Dekanat Mattighofen. C. Grüll

Der Dom wurde mit Spenden der Bevölkerung errichtet. Viele kleine Beiträge sollen die Erhaltung sichern

Jubiläums-Lotterie zur Erhaltung des Linzer Mariendomes Ein ganzes Haus. Ein Auto. Ein Pferd, sogar eine Milchkuh. Das gab es bei der 1926 durchgeführten ersten „Domlotterie“ zu ge-

winnen. Mit dem Ertrag dieser Lotterie konnte die Fertigstellung des neuen Linzer Mariendoms vorangetrieben werden.

Der Zahn der Zeit nagt an der Fassade: Brüstungsdetail.

Fraundorfer

90 Jahre später startet die Bischof-Rudigier-Stiftung die Jubiläums-Lotterie zur Erhaltung des Domes. Haus gibt es keines zu gewinnen, aber immerhin einen Baumarkt-Gutschein im Wert von 7.500 Euro als Haupttreffer, Möbel- und Reisegutscheine, Theaterabos und vieles mehr. Jedes Los gewinnt: im Minimum eine „Dompraline“ der Konditorei Jindrak gleich neben dem Dom. Der Erlös der Jubiläums-Lotterie soll die Arbeiten der Dombauhütte unterstützen. Vor allem am Westgiebel über dem Hafnerportal stehen Arbeiten an, ebenso an den Brüstungen der Ostseite. Die Bischof-Rudigier-

Stiftung ist für die Erhaltung des Domes verantwortlich. Er wurde ab Mai 1862 komplett aus Spenden der Bevölkerung erbaut. Losverkauf. Ein Los kostet fünf Euro. Die Ziehung findet am 7. Juli 2016 statt. Lose können bis 30. Juni 2016 im DomCenter Linz, Herrenstraße 36, 4020 Linz sowie in allen oberösterreichischen Kirchenbeitragsstellen gekauft werden. XX Bestellung auch per Telefon oder E-Mail im DomCenter Linz, Herrenstraße 36, 4020 Linz, Tel. 0732/94 61 00, E-Mail: domcenter@ dioezese-linz.at www.mariendom.at


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Oberösterreich 5

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Bistro Mauthausen Memorial

Verbotsgesetz

Am 1. März wurde das „Bistro Mauthausen Memorial“ an der KZ-Gedenkstätte errichtet. „Bedachte Gastfreundschaft“ wollen die Gedenkstätte und das Diakoniewerk Gallneukirchen bieten. Sie setzen damit auch ein Zeichen für mehr Toleranz, Inklusion und Chancengleichheit. Acht Menschen mit Behinderung bringen im Gastronomiebetrieb ihre Fähigkeiten ein und sammeln Erfahrungen im Arbeitsleben und sozialen Umfeld.

Mehr als 50 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, auch aus den Kirchen, haben sich an Justizminister Wolfgang Brandstetter gewandt. Sie fordern Maßnahmen gegen Skandale bei Verbotsgesetzfällen.

Foto rechts: Diakoniewerk

SPAR-Caritas in Asten Am 2. März eröffneten Jakob Leitner von der SPAR-Zentrale Marchtrenk und Caritasdirektor Franz Kehrer das modernisierte Marktgebäude an der Ringstraße in Asten. Seit Jahren kooperieren SPAR und Caritas an mehreren Standorten in der Bereitstellung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für Menschen, die Unterstützung brauchen. Der Astener SPARMarkt setzt damit die Ausbildung von jungen Mitarbeiter/innen mit Beeinträchtigung fort, die viele Jahre in St. Florian bestand.

Caritasdirektor Franz Kehrer und Marktleiterin Cornelia Stal. Caritas

Es gibt beides in unserer Gesellschaft: die Willkommenskultur und die aggressive Stimmung

Der Umgang mit Fremden Schon drei Mal sind in den letzten Wochen Roma-Zeltlager in Linz Opfer von Brandanschlägen geworden. Beim letzten Brandanschlag am 2. März wurden sechs Zelte ganz oder teilweise zerstört. Betroffen sind zum Teil Familien, die schon bei den ersten Brandanschlägen ihr Hab und Gut verloren haben. Die Bettellobby und die Caritas OÖ, finden ähnliche Worte: „Die ständige Hetze und Diffamierungen führen letztlich zu Gewalt“, mahnt die Bettellobby, KirchenZeitungs-Solidaritätspreisträgerin 2015. Für die Caritas zeigen die Vorfälle, „wie groß die Gefahr ist, dass die Stimmung gegenüber Menschen anderer Herkunft kippt“. E. Gansinger

Zerstörtes Romalager.

Bettellobby OÖ

Kilian Kleinschmidt (rechts) und Landesrat Rudi Anschober (links). Land OÖ/Schauer

Kilian Kleinschmidt, Krisenhelfer im Auftrag der UN, Entwicklungshelfer und auch Berater der österreichischen Bundesregierung, hielt das Impulsreferat bei der Konferenz der Helfer/innen für Menschen auf der Flucht. Landesrat Rudi Anschober hatte dazu am 5. März nach Linz e­ ingeladen, etwa 300 Menschen sind gekommen. Kleinschmidt begann seinen Impuls mit einem großen Dankeschön an die 1,5 Millionen Menschen, die im letzten Jahr nach Europa geflüchtet sind: „Sie haben uns ganz viel mitgebracht.“ Etwa dass der europäische Traum von Gemeinschaft und Solidarität noch schwach entwickelt ist.

Letzter Anlassfall war die Begründung einer Grazer Staatsanwältin, die die menschenverachtende Hetzpropaganda eines Rechtsextremisten gegen KZÜberlebende für „nachvollziehbar“ hielt und das Strafverfahren einstellte. Den offenen Brief an den Justizminister haben unter anderem Bischof Manfred Scheuer und Bischof Michael Bünker sowie die Schubert-Preisträgerin Irmgard Aschauer (siehe Seite 27), KA-Präsident Bert Brandstetter, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich, Vero­nika Pernsteiner, und die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhofer, sowie Marko Feingold, Ludwig Laher, Elisabeth Orth, Anton Pelinka und Erwin Steinhauer unterschrieben. Im Brief wird auf eine Feststellung des Verfassungsgerichtshofes hingewiesen: „Die kompromisslose Ablehnung des Nationalsozialismus ist ein grundlegendes Merkmal der wiedererstandenen Republik. Ausnahmslos jede Staatstätigkeit hat sich daran zu orientieren.“ Leider würden immer wieder Fälle bekannt, „in denen die Strafrechtspflege dieser klaren Vorgabe keineswegs gerecht wird. Manche Staatsanwälte und Richter setzen das Verbotsgesetz faktisch außer Kraft“. Diese Justizskandale seien eine Verhöhnung der NS-Opfer. Die Unterzeichner/innen des Briefes betonen, dass sie die unmissverständliche Haltung des Ministers gegenüber dem Rechtsextremismus schätzen. Diese Haltung sei auch bei der gelungenen Reform des Verhetzungsparagraphen spürbar. „Gerade deshalb richten wir an Sie den dringenden Appell, die absehbaren nächsten Justizskandale in Sachen NS-Wiederbetätigung zu verhindern.“


Briefe einwerfen im Postkasten? – Keine Chance! Auch die Tastatur am Bankomat oder beim Parkscheinautomaten ist unerreichbar. Vielfach sind die Stockwerkstasten in den Liften und der Lichtschranken bei automatischen Türen zu weit oben angebracht. Der Lift ist nicht ins gewünschte Stockwerk zu bewegen, wie auch die Tür verschlossen bleibt. – Marlene Messerle ist einen Meter und fünf Zentimeter groß. Sie gehört zu den etwa 10.000 kleinwüchsigen Menschen in Österreich. Ernst Gansinger

„Wenn ich wo mit dem Auto hinfahre, muss ich immer zuerst überlegen: Wo parke ich, wie kann ich läuten, lässt sich die Tür öffnen oder ist sie zu schwer ... Das raubt Energie. Ich will ja nicht immer mit Begleitperson die Alltagswege erledigen“, sagt Marlene Messerle. Die Welt ist genormt: Küchen, Bäder, Autobusse, Lifte, Türen, Kästen, Automaten – alles nimmt Maß am Durchschnitt. Kleinwüchsige Menschen kommen da vielfach zu kurz.

Wenn die Knöpfe Erreichbar. Frau Messerle braucht Treppen, Sockeln und Aufstiegshilfen. Ihre Wohnung ist durchdacht eingerichtet. Seit Hauptschulzeiten hat sie zum Beispiel einen Rollsessel, dessen stabilisierende Verstrebungen das Aufsteigen erleichtern. Vor Herd und Abwasch hat sie ein kleines Podest. Ob sie Wasser braucht oder in Töpfen und Pfan-

Mit dem Elektroroller ist Marlene Messerle gerne unterwegs. Rechts: Kochen ist gut möglich, wenn sie auf einem kleinen Podest steht. BKMF, KiZ/EG (4)

nen am Herd umrührt – das Podest erhöht ihre Reichweite. Zudem ist der Sockel der Einbauschränke in der Küche sehr niedrig, die Kästen selber aber sind normalgroß, das ist wichtig für den Stauraum. Alles in Küche und Bad soll auch für normgroße Menschen passen. So ist zum Beispiel gemeinsames Kochen möglich.


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Thema 7

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Marlene Messerle kann mit dem eigenen und entsprechend adaptierten Auto fahren. In der Wohnung sind Türgriffe, Sitzmöbel und vieles mehr so platziert und ausgestattet, dass sie für die kleinwüchsige Frau gut erreichbar sind.

unerreichbar sind Nach der Operation. Die 52-jährige Marlene Messerle musste ihren Beruf Bürokauffrau aufgeben. Bandscheibenvorfälle, deformierte Gelenke, Arthrosen – Folgen der unproportionierten Körpermaße – zwangen sie in die Berufsunfähigkeitspension. Vor drei Jahren hat sie eine neue Hüfte bekommen. Die Operation verlief ganz gut, doch der Heilungsprozess war langwierig und schmerzvoll wie auch so manche Erlebnisse in der Nachbetreuung, die sich oft über den Bedarf eines kleinwüchsigen Menschen hinwegsetzte. So gab es zwar Sesseln auf den Gängen, die sie sich zu den Therapien, auf zwei Krücken gestützt, entlangschleppte, doch sie waren unerreichbar hoch. Das notwendige Rasten war ihr nicht möglich. Alltag. Geschäfte haben oft automatisch öffnende Türen. Doch die Lichtschranke ist in einer Höhe von 1,20 Metern angebracht. Der Sensor reagiert auf die Größe von Marlene Messerle nicht. In Amtsgebäuden, auch Krankenhäusern, kann sie Feuerschutztüren nicht öffnen. Sie muss warten, bis ihr jemand hilft. Das Gleiche kann ihr bei Portierlogen passieren, die davor ein Abstellbord haben. Ihre Kleinheit führt dazu, dass sie mancher ­Portier

nicht wahrnimmt. Durch die Glasscheibe kann er sie auch nicht hören. Und die Lifte: Was wäre dabei, würden die Lifttasten waagrecht tiefer unten angebracht statt senkrecht? Auf senkrechten Armaturen erreicht sie oft nur den Knopf fürs Erdgeschoss, aber da ist sie ja eingestiegen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt sie nicht. Sie kann ja nicht auf die Sitze hinauf. Der Einstieg bei Niederflurbussen wäre noch möglich, aber dann das Sitzen nicht mehr. Jeder Einkauf im Supermarkt ist ein eigenes Kapitel: Sehr wenige Geschäfte haben kleine Wagerl. In die großen kann sie die Waren nur hineinwerfen, aber dann schon nicht mehr herausheben. Was in oberen Regalen präsentiert wird, ist für sie unerreichbar. Sie hat zwar eine Assistenz, die ihr hilft, vor allem im Haushalt nutzt sie das, manchmal auch außer Haus. Aber wenn sie auf sich allein gestellt etwas unternehmen will, ist vieles nicht möglich. Ein besonderes Problem sind auch die Zählerkästen in den Wohnungen. Sie sind oft in unerreichbaren Höhen angebracht. Fällt dann der Schutzschalter, bleibt es zwangsweise dunkel. In ihrer neuen Wohnung hat Marlene Messerle darauf geachtet, dass es wieder hell werden kann.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

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Kulisse für die Auferstehung Garsten. Man muss schon genau s­ chauen, damit man die vorderste Kulisse des Heiligen Grabes vom Stuckdekor der Wand unterscheiden kann. Das Heilige Grab in der Losensteinerkapelle des ehemaligen Stiftes Garsten war vermutlich ein Auftrag des Abtes Maurus Gordon an den Barockmaler Johann B. W. Bergl (1718 bis 1789) für diesen Raum. Bergl, dessen Arbeiten im Schloss Schönbrunn ebenso zu sehen sind wie im Stift Melk, hat für Garsten ein Werk von herausragender malerischer Qualität angefertigt. Mithilfe eines Kulissenensembles – bestehend aus fünf Ebenen – schuf der Künstler in Holz und Leinwand ein monumentales „Heiliges Grab“. Es ist bis 3. April 2016 jeweils nach den Sonntagsgottesdiensten in der Stiftskirche zu besichtigen, gegen Voranmeldung im Pfarrbüro und gegen einen Unkostenbeitrag auch zu anderen Zeiten: Pfarrbüro, Tel. 07252/541 96. Besondere Veranstaltungen in der Losensteinerkapelle sind am Sonntag, 13. März, um 19 Uhr (Konzert mit Orgel und Trompete) sowie am Freitag, 18. März, um 19.30 Uhr das Solo-Erzähl-Theater Jugoslav je Jugoslav (Kartenvorverkauf im Pfarrbüro, VK: 10,– Euro). J. wallner

Stenogramm Peuerbach. Der chor4you veranstaltet von 1. bis 3. April einen Gospel-Workshop. Es werden im Großchor Gospels einstudiert und im Rahmen einer Gospelmesse am Sonntag, 3. April, um 10 Uhr im Pfarrsaal präsentiert. Der Workshop eignet sich sowohl für erfahrene Chorsänger als auch für Hobbysänger. Kursbeitrag: 55 Euro (bzw. für Schüler/Studenten 30 Euro). Anmeldung unter: chor4you@gmx.at Traun. Die Gewerkschaft „vida“ veranstaltet ein besonderes Fußballturnier in Traun. Neben mehreren aus Berufsschülern bestehenden Teams wird auch eine Mannschaft von syrischen Asylwerbern mit dabei sein. Das Turnier steigt am Montag, 14. März, ab 9 Uhr in der HAKA Arena Traun.

Wels-Herz Jesu erleichtert anerkannten Flüchtlingen die Integration

Wels: Wohnungen und Jobs für Flüchtlinge Wels-Herz Jesu. Die Welser Pfarre Herz Jesu (Stadtteil Neustadt) unterstützt seit Herbst 33 anerkannte Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Bangladesch dabei, in Österreich Fuß zu fassen. Es handelt sich in den meisten Fällen um Familien mit Kindern. Diese Personen müssen – da sie eben bereits den Asylstatus erhalten haben – für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen. Die aus etwa 30 ehrenamtlichen Helfer/innen bestehende Gruppe „Herz Jesu gibt Asyl“ hat in den letzten Monaten fünf Wohnungen für die Flüchtlinge organisieren können. Die Ehrenamtlichen kommen für die Mieten auf, bis die Flüchtlinge ihre zugesprochene Mindestsicherung ausbezahlt bekommen. Artikel des täglichen Bedarfs. „Herz Jesu gibt Asyl“ will den betreuten Personen bei der Integration bestmöglich helfen, damit sie schon bald selbstständig für sich sorgen können. Die Wohnungen werden mit den wich-

tigsten fehlenden Einrichtungsgegenständen und Artikeln des täglichen Bedarfs ausgestattet: von Möbeln über Matratzen und Bettwäsche bis hin zu Geschirr und Besteck. Mit Spendengeldern werden außerdem DeutschLehrmittel und für die Kinder die notwendigen Schulsachen gekauft. Die Flüchtlinge können ihr Deutsch in der Pfarre verbessern. Dort werden zwei Mal pro Woche Anfängerund Fortgeschrittenenkurse angeboten. Der Bildungsstand der Erwachsenen reicht von einem Jahr Grundschule bis zum Akademiker. Erfolgreiche Jobvermittlung. Zusätzlich wird Begleitung bei Behördenwegen angeboten. Ebenso hilft man bei der Suche nach Arbeitsplätzen. Hier gibt es bereits erste Erfolge: Ein Flüchtling hat die Probezeit schon überstanden und wird weiterbeschäftigt werden. Und bei einem weiteren gibt es demnächst ein hoffnungsvolles Vorstellungsgespräch.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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Pfarre Kleinraming setzt mit alter Liturgie neue Akzente

Die Ministranten servieren jeden Sonntag eine geistliche Nachspeise Eine Messfeier endet mit dem Ruf „Gehet hin in Frieden“, in Kleinraming ist das im dem Jahr der Barmherzigkeit anders. Dort bildet das Evangelium vom barmherzigen Samariter den Abschluss. Josef Wallner

In der tridentinischen Liturgie schloss eine Messe mit einem stets gleichbleibenden Schlussevangelium. Es wurde der Beginn des Johannesevangeliums verlesen. Diese Tradition griff nun Pfarrassistent Reinhard Brand­ stetter auf und passte sie für seine Verhältnisse an. Im Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat, tragen die Ministranten nach jedem Gottesdienst das Evangelium vom barmherzigen Samariter vor. Für die Minis keine kleine Hausforderung, da vorgesehen ist, dass sie es auswendig vor der versammelten Gemeinde aufsagen. Evangelium mit Herzklopfen. „Als ich gerufen wurde, war ich sehr aufgeregt und hatte Angst, dass ich den Text vergesse. Aber als ich vorne stand, war es dann ein sehr schönes Gefühl. Außerdem sagten mir nach der Messe noch viele, dass ich sehr schön erzählt habe. Das hat mich sehr gefreut“, sagt die 11-jährige Anna. Man darf natürlich auch den Text vorlesen. Marie, zehn Jahre, berichtet: „Mir ist

Kürzlich haben die Minis die Geschichte vom barmherzigen Samariter nicht nur erzählt, sondern sogar szenisch aufgeführt. pfarre

es sehr gut dabei gegangen. Besonders gefreut habe ich mich, als ich einen großen Applaus bekommen habe.“ Clemens findet es „super, dass man die geistliche Nachspeise auch mit eigenen Worten erzählen darf“. Thomas und Sebastian waren noch nicht an der Reihe und fiebern ihrem Auftritt schon entgegen. „Nein, jeden Sonntag derselbe Bibeltext wird nicht langweilig“, betont der Pfarrassistent: „Schön wäre es, wenn am Ende des Jahres alle Kirchenbesucher die Geschichte vom barmherzigen Samariter auswendig können würden.“

Die leibliche Nachspeise nicht vergessen. An den Fastensonntagen bieten die Minis nach der Messe auch eine leibliche Nachspeise, Beugerl und Tee, an. Die Eltern der Ministranten stellen ein Buch mit den Gedanken der Kinder zur geistlichen Nachspeise und mit Rezepten für leibliche Nachspeisen zusammen. All das dient der Vorbereitung und Finanzierung der Romwallfahrt der Ministranten im Sommer 2016. „Vielleicht können wir unserem Papst Franziskus dort sogar eine Nachspeise servieren“, überlegt Pfarrassistent Brandstetter.

Tagung der Ständigen Diakone im Bildungshaus Schloss Puchberg

Kranke brauchen Halt und Freiheit

Oberarzt Dr. Bernhard Reiter leitet die Palliativstation am Krankenhaus der Elisabethinen in Linz. privat

„Ich habe von den mir anvertrauten Menschen gelernt, dass ich zuerst Mit-Mensch bin“, sagte Sr. Annemarie Gamsjäger MC, eine der Pionierinnen der österreichischen Hospizbewegung. Über 80 Diakone und ihre Frauen waren am 4. und 5. Februar 2016 ins Bildungshaus Schloss Puchberg gekommen, um sich mit dem Thema „Sterbende und ihre Angehörigen als Diakone begleiten“ zu beschäftigen. Zu den wesentlichen Haltungen im Umgang mit schwerkranken

und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen zählten das Hinspüren, Stimmungen wahrnehmen und der Wahrheit ins Auge schauen. OA Dr. Bernhard Reiter, Leiter der Palliativstation im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass Patienten verlässliche und tragfähige Beziehungen bräuchten, das Gefühl, nicht alleine gelassen zu werden, und gleichzeitig auch die Möglichkeit, autonome Entscheidungen treffen zu

können. Hermine Harra-Szyhska, Krankenhausseelsorgerin bei den Barmherzigen Schwestern in Linz, führte entlang eines meditativen Kreuzweges durch die Aspekte seelsorglicher Arbeit mit Schwerkranken und Sterbenden: „Es ist für die Patienten, für die Angehörigen und für die Begleitenden immer ein Spannungsfeld zwischen Angst und Hoffnung.“ Seelsorge ist ein oft langer Weg, gemeinsam eine Antwort auf das Leid zu suchen. p. schwarzenbacher


10 Thema

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Clinton gegen Trump? Amerika wählt am 8. November einen neuen Präsidenten. Die Ergebnisse der US-Vorwahlen am „Super Tuesday“ vergangene Woche zeigen, dass es wahrscheinlich ein Duell zwischen Hillary Clinton und Donald Trump geben wird. Mit dem großen Erfolg des umstrittenen republikanischen Rechtspopulisten und Geschäftsmannes Trump, der zum ersten Mal als politischer Kandidat auftrat, „haben viele nicht gerechnet“, sagt der Theologe Wolfgang Palaver. Er nimmt zum US-Wahlkampf Stellung.

Interview: susanne huber

Welche Rolle spielt Religion bei den US-Wahlen?

Wolfgang Palaver: Religion ist im Allgemeinen ein wichtiger Faktor in der amerikanischen Gesellschaft und in der amerikanischen Politik. Bis heute gilt der Grundsatz, es könnte kein Kandidat ernsthaft mit einer Präsidentschaft rechnen, der sich als völlig religionslos, als Atheist outen würde. Die Demokratin Hillary Clinton hat zum Beispiel im Juni 2014 in einem Interview gesagt, die Bibel sei das wichtigste Buch in ihrem Leben. Ob es stimmt, wissen wir nicht. Damals gab es noch Spekulationen, ob sie kandidiert oder nicht. Sie hat auch jetzt bei den US-Vorwahlen in Iowa erklärt, sie sei eine gläubige Christin und Methodistin, die durch ihr Studium der Bibel zu dem Menschen wurde, der sie heute ist. Der einzige Präsidentschaftskandidat, bei dem Religion eine untergeordnetere Rolle spielt, ist Bernie Sanders, ebenfalls ein Demokrat. Er hat einen jüdischen Hintergrund und lässt es offen, ob er in eine Synagoge geht oder nicht. Aber er würde nie sagen Religion sei unwichtig. Das ist ein No-Go in den USA. Wie ist das bei Donald Trump?

Dr. Wolfgang Palaver ist Theologe und Professor am Institut für Systematische Theologie und Dekan an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Privat

Wolfgang Palaver: Auch er spielt die religiöse Karte. Wenn man sich das Verhältnis Donald Trump und Papst Franziskus anschaut, so hat Trump ihn vor ein paar Monaten hochgelobt und gesagt, das ist ein ganz toller, bescheidener Mann. Nur bei der Frage der Grenzmauer zu Mexiko, um Zuwanderung zu stoppen, hat er sich absetzen müssen, weil das eine seiner Grundbotschaften ist, die momentan in bestimmten Kreisen der US-Bevölkerung sehr gut ankommt. In vielen Ländern Euro-

pas grassiert dieser Rechtspopulismus ebenfalls, auch bei uns in Österreich. In Teilen der Bevölkerung ist die Angst vor Einwanderung, die Angst vor fremden Kulturen ganz stark da, und je verunsicherter die Menschen sind, je größer die ökonomischen Schwierigkeiten sind, je mehr Angst da ist auch vor Terror, desto leichter lassen sich solche Inhalte kanalisieren. Und das kann Trump in perfekter Manier. War es nicht riskant, sich mit dem Papst anzulegen?

Wolfgang Palaver: Der amerikanische Katholizismus ist vielfältig und breit und es gibt einen großen Anteil auch an Katholiken, die mit Papst Franziskus gar nicht so viel anfangen können. Von da her war es kein großes Risiko von Trump, sich ein bisschen mit dem Papst anzulegen. Nach seinem Besuch im September 2015 in den USA waren manche konservative Katholiken verunsichert, dass er die klassischen Themen wie Abtreibung oder gleichgeschlechtliche Ehe nicht angesprochen hat, sondern dass er vor allem den ökologischen Wandel und die Umwelt, Globalisierung, Wirtschaft und Gerechtigkeit und die Option für die Armen in den Blick genommen hat. Das passt vielen konservativen Katholiken, die seit vielen Jahren politisch mit den Republikanern verbandelt sind, gar nicht. Manche von ihnen leugnen den Klimawandel als von Menschen gemacht und setzen dafür stärker auf Themen wie Ehe-, Sexual- und Familienmoral. Viele Kommentatoren, die regelmäßig in der New York Times schreiben, haben schon Warnungen verfasst, Franziskus sei einer der fahrlässigsten Päpste, der alles aus den Händen gleiten lässt. Von da her ist es in


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10. März 2016

Thema 11

Die Demokratin Hillary Clinton und der Republikaner Donald Trump gingen bei den US-Vorwahlen am „Super Tuesday“ als Sieger hervor. reuters

bestimmten religiösen und auch katholischen Kreisen in den USA nicht automatisch negativ, sich mit dem Papst anzulegen. Laut Umfragen haben viele evangelikale Protestanten bei den US-Vorwahlen Donald Trump gewählt, obwohl sie sein Verhalten im Grunde ablehnen. Wie erklären Sie sich das?

Wolfgang Palaver: Es ist ein interessantes Phänomen, dass vor allem bei den konservativen Evangelikalen Donald Trump, obwohl er zweimal geschieden ist und einen Lebenswandel an den Tag legt, der den evangelikalen Idealen völlig entgegensteht, trotzdem mehr Unterstützung findet, als beispielsweise Ted Cruz, der als Sohn eines evangelikalen Pastors eine viel glaubwürdigere Alternative wäre. Teilweise erklärt man sich das so, dass, wie schon erwähnt, eine Situation der Verunsicherung und Verängstigung in vielen Kreisen der amerikanischen Bevölkerung herrscht, ähnlich wie in Europa, und auf republikanischer Seite Trump perfekt diese Ängste und Vorurteile schürt, indem er ganz klare Sündenböcke ausmacht wie die Latinos, die aus Mexiko einwandern oder die Muslime – nach dem Terrorvorfall in Südkalifornien hat er ja sofort dazu aufgefordert, sämtliche Muslime auf den US-Flughäfen herauszufiltern, um zu untersuchen, ob sie gefährlich sind. Das ist einer der Gründe für seinen Erfolg. Religiöse Inhalte treten dann in den Hintergrund ...

Wolfgang Palaver: Klassische Inhalte wie Abtreibung, die sonst gerade auf republikanischer Seite wichtig sind, spielen dann viel weniger eine Rolle. Dieses ordinäre, harte

Auftreten von Trump spricht jene Leute an, Schwierigkeiten hat, besonders die jungen die in der aktuellen krisengeladenen Situa- Menschen zu erreichen. Der Demokrat Bernie tion auf einen Wundertäter hoffen, der mit Sanders hat bei der jungen Wählerschaft weBrutalität die USA wieder auf die Siegerstra- sentlich mehr Resonanz, weil er Dinge vorße bringt. Laut Trump habe ja vor allem Ob- rechnet wie die Schere zwischen Armen und ama das Land heruntergewirtschaftet. Wobei Reichen, die in den letzten 20, 30 Jahren man sagen muss, dass die Wirtschaftsdaten auch in den USA mehr und mehr auseinanin den USA insgesamt gar nicht so schlecht dergegangen ist. Ihm ist es gelungen, dieses sind. Zum Teil ist es eine Sündenbockjagd. Problem der wirtschaftlichen UngerechtigAlles, was den Leuten nicht passt, „Dieses ordinäre, harte Auftreten von Trump spricht jene Leute an, wird Obama zuge- die in der aktuellen krisengeladenen Situation auf einen Wundertäter schoben. Trump hoffen, der mit Brutalität die USA wieder auf die Siegerstraße bringt.“ ist zwar nicht sehr gläubig, aber er tritt so mächtig auf, dass be- keit ganz stark ins Zentrum zu stellen und das stimmte Gruppen – wenig Verdienende, we- begeistert die jungen Leute. Hillary Clinton nig Gebildete, Weiße, die sich in der heuti- ist stark mit der Wirtschaft verkoppelt, bei ihr gen Welt schwer tun, sich zurechtzufinden geht es um das bisher Gehabte, das Traditio– ihn unterstützen. Trumps Verhalten hat mit nelle, das zu Erwartende – und das motiviert jenem von Jesus Christus, mit seiner Gewalt- die jungen Menschen weniger. freiheit, mit Frieden, mit dem Zugehen auf andere Menschen, wenig zu tun. Aber das in- Spielen da auch jene Vorfälle eine Rolle, die man teressiert dann die Leute nicht mehr. Trumps spontan mit ihrer Person in Verbindung bringt? Fähigkeit, diese Stimmung zu kanalisieren, Wolfgang Palaver: Ja, Clinton ist bekannt und ist wichtiger, als genau hinzuschauen, ist das lange im Geschäft, da weiß man viel und denkt wirklich unsere Botschaft. sofort an ein paar Episoden wie die E-Mail-Affäre oder die Lewinsky-Affäre mit ihrem Mann. Junge Frauen von heute würden da nicht mitHillary Clinton könnte als erste Frau US-Präsidentin spielen. Sie ist viele Kompromisse eingegangen werden. Das wäre doch ein positives Signal ... Wolfgang Palaver: Obama als Präsident war um der Macht willen, ist politisch mit allen schon eine schöne Etappe in der amerika- Wassern gewaschen und sie weiß was geht und nischen Politik und ein Signal an die Welt, was geht nicht. Obama hat damals die Herzen dass man auch Rassismus überwinden kann. der Leute berührt und begeistert. Hillary ClinWenn nun eine Frau Präsidentin werden ton nicht. Wenn sie die Präsidentschaft im Nowürde, wäre das wieder ein positives Zei- vember gewinnt – und sie hat sehr gute Karten chen. Obwohl man bei Clinton sagen muss, in der Hand – dann wegen der Gegenkandidadass sie laut Untersuchungen immer wieder ten, die weniger überzeugend sind.


12 Panorama stenogramm n Justizskandale. Mehr als 50 prominente Persönlichkeiten verlangen von Justizminister Wolfgang Brandstetter Maßnahmen gegen „weitere absehbare Justizskandale bei Fällen von NSWiederbetätigung“. Den offenen Brief des Mauthausen-Komitees Österreich haben unter anderem der Linzer Bischof Manfred Scheuer und die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhofer, unterschrieben. Anlass ist die Aufregung um eine Staatsanwältin, die Ermittlungen wegen Hetze gegen KZÜberlebende mit verharmlosender Begründung eingestellt hatte. Fakten helfen. Der Beschluss des Parlaments-Petitionsausschusses zu einem Expertenhearing am 30. Juni über die Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ ist aus kirchlicher Sicht ein großer Erfolg. Diese Bürgerinitiative der Aktion Leben fordert unter anderem anonyme Erhebungen über die Motive von Schwangerschaftsabbrüchen. „Seriöse Daten sind für treffsichere Hilfe unumgänglich, um Mütter und Väter darin zu bestärken, ein entschiedenes Ja zum Kind zu sagen“, sagte Direktor Johannes Reinprecht vom „Institut für Ehe und Familie“ der Bischofskonferenz. Bisher unterstützten fast 53.500 Menschen die Initiative.

10. März 2016

Frühlingsvollversammlung der Bischofskonferenz in Linz

Österreichs Bischöfe beraten über Umgang mit Flüchtlingen und Missbrauchsprävention Die Nächstenliebe müsse das Maß im Umgang mit den Flüchtlingen bleiben, sagte Kardinal Christoph Schönborn zum Beginn der viertägigen Vollversammlung der Bischofskonferenz am Montag in Linz. Erste Aufgabe der Politik müsse es sein, Frieden zu schaffen, um die Hauptursache der Fluchtbewegung zu beseitigen. Es gelte auch, die „Sorgen der Menschen ernst zu nehmen, aber nicht dabei stehen zu bleiben“. Der Wiener Erzbischof verwies darauf, dass jetzt schon fast zehn Prozent der Bevölkerung in Österreich Muslime seien. „Sie gehören zu diesem Land“, sagte der Kardinal „Die meisten wollen hier friedlich leben. Nur sehr

wenige sind gefährlich und davor muss man sich schützen“. „Modell“. Ein weiteres Hauptthema der Bischöfe ist der Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch und Gewalt. Der Studientag zu diesem Thema solle eine „Zwischenbilanz“ sein. Die Unabhängige Opferschutzkommission unter dem Vorsitz von Waltraud Klasnic habe „Modellcharakter für Österreich und weltweit“, sagte Schönborn und verwies darauf, dass sich auch die in den Bundesländern mittlerweile etablierten Kommissionen für Missbrauchsfälle an der Methode der KlasnicKommission orientieren würden.

Österreichs Bischöfe tagen diese Woche in einem Seminarhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz-Elmberg. Diözese Linz/Kraml

XX www.fakten-helfen.at

Leihmutterschaft. Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfb) setzt sich für ein weltweites Verbot kommerzialisierter Leihmutterschaft ein. „Frauen werden Opfer ökonomischer Vorgänge, die in erster Linie der Medizinindustrie Gewinne bescheren und sich dabei das Gefälle zwischen Armen und Reichen dieser Welt zunutze machen“, sagt kfb-Vorsitzende Veronika Pernsteiner. Der Appell der kfb richtet sich auch an den Europarat, wo am 15. März über einen Bericht zum Thema beraten wird. Dass die Berichterstatterin in einer Klinik arbeitet, wo Leihmutterschaft praktiziert wird, wurde von kirchlichen Organisationen vielfach kritisiert.

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KirchenglockenProtest gegen einen anderen Protest. Reuters

Glockenläuten gegen Anti-Asyl-Proteste

Morddrohungen gegen Pfarrer in Bayern

Ein Zeichen für Asylwerber wollen am 14. März die Pfarren des 23. Wiener Gemeindebezirks setzen. Ab 18 Uhr läuten die Glocken aller Liesinger Kirchen für fünf Minuten, um gegen die zeitgleich geplante Anti-Asyl-Demo einer FPÖ-Bürgerinitiative mobil zu machen. Im Fokus beider Kundgebungen steht ein Asylquartier in der Ziedlergasse, das künftig bis zu 750 Asylwerbern Unterkunft geben soll. Die Organisatoren des Kirchenprotests halten die Ängste mancher Anwohner zwar für teilweise nachvollziehbar. Es gebe aber einen anderen Weg als lautstark gegen die Unterkunft zu protestieren, hieß es laut Kathpress.

Ein aus dem Kongo stammender katholische Pfarrer wird zum Ende des Monats die Pfarre St. Martin im Münchner östlichen Vorort Zorneding verlassen. Grund seien fünf Morddrohungen, die der Priester Olivier Ndjimbi-Tshiende in den vergangenen Monaten erhalten habe, berichten deutsche Medien. Als Hintergrund gelten laut den Berichten Auseinandersetzungen des Seelsorgers und seiner Gemeinde mit der örtlichen Politik. Dabei geht es unter anderem um die Flüchtlingspolitik. Ein lokaler CSU-Politiker hatte den Priester im November rassistisch beschimpft und hatte daraufhin zurücktreten müssen.


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Panorama 13

10. März 2016

Der weltberühmte Dirigent Nikolaus Harnoncourt starb am Samstag nach schwerer Krankheit.

reuters

Trauer um Dirigent Nikolaus Harnoncourt Die katholische Kirche trauert um den österreichischen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt. Die Diözesanbischöfe Wilhelm Krautwaschl und Franz Lackner würdigten die großen Verdienste des verstorbenen weltbekannten Musikers und sprachen der Familie ihre Anteilnahme aus. Harnoncourt war Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Der gebürtige Berliner kam aus einem katholischen Elternhaus und wuchs in Graz auf. Sein Bruder, Philipp Harnon-

court, ist Priester und Theologe. Der Cellist war einer der Pioniere der historischen Aufführungspraxis für Alte Musik. Als Gastdirigent zahlreicher Spitzenensembles zählte Harnoncourt zu den weltweit angesehensten Orchesterleitern. So dirigierte er wiederholt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Der steirische Diözesanbischof Krautwaschl zeigte sich „tief getroffen“ von der Nachricht vom Tod Harnoncourts. Dieser große Sohn der Steiermark habe „mit sei-

Missbrauchsvorwürfe zurückgewiesen

Frauenpredigten in den Blick genommen

Kurienkardinal George Pell wies bei seiner Befragung durch die australische Missbrauchskommission erneut Vorwürfe im Missbrauchsskandal zurück. Ihm wird vorgeworfen, sexuelle Übergriffe vertuscht und Täter gedeckt zu haben. Im Mittelpunkt stehen die Vertuschung von Missbrauchsfällen in der Diözese Ballarat in den 1970er- und 1980er-Jahren, wo Pell als Priester und bischöflicher Vikar für das Schulwesen tätig war. Die australische Missbrauchskommission wurde 2013 eingesetzt, um den Umgang u. a. von Kirchen und weltlichen Institutionen mit Missbrauchsfällen zu untersuchen. Der Abschlussbericht wird für Dezember 2017 erwartet.

In einem ungewöhnlichen Schritt hat die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ die Frauenpredigt in der katholischen Kirche ins Gespräch gebracht. In drei Gastbeiträgen in der Märzausgabe der Sonderbeilage „Frauen – Kirche – Welt“ erörtern zwei Ordensfrauen, die französische Dominikanerin Catherine Aubin und die schwedische Dominikanerin Madeleine Fredell, und der Theologe Enzo Bianchi die Möglichkeit, Frauen stärker in die Verkündigung einzubinden. Hoffnungen im Hinblick darauf knüpft Madeleine Fredell an die „Transformation der Kirche“, die Papst Franziskus auf den Weg gebracht habe.

nem Werk nicht nur künstlerisch das Publikum berührt, sondern durch seine Liebe zur sakralen Musik die spirituelle Dimension und den Himmel den Menschen erschlossen“. Der Salzburger Erzbischof Lackner betonte, „er war einer der ganz Großen“. Gegen heftigen Widerstand des etablierten Musikbetriebs sorgte Harnoncourt, der selbst historische Instrumente sammelte, für eine Blüte des werkgetreuen Musizierens. Zu seinen Favoriten zählen Mozart und Haydn.

weltkirche Papst-Äußerung. Ein Ausspruch von Papst Franziskus zur Flüchtlingskrise in Europa sorgt derzeit für Schlagzeilen. „Wir können heute von einer arabischen Invasion sprechen. Das ist eine soziale Tatsache“, zitierte die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ den Papst. Franziskus fügte jedoch hinzu, dass daraus neue Chancen erwüchsen. Europa habe in seiner Geschichte viele Invasionen erlebt, „aber es hat immer über sich selbst hinauswachsen, voranschreiten können, um sich dann, bereichert durch den Austausch der Kulturen, wiederzufinden“. n Franz Mußner (100), einer der bedeutendsten katholischen Theologen, die Deutschland im 20. Jahrhundert hervorbrachte, ist am 3. März gestorben. Seine Forschungen zum Antijudaismus im Neuen Testament waren bahnbrechend für den christlich-jüdischen Dialog. kna


Lästiger Bruder, nervende Schwester „Lästige geduldig ertragen“ ist das fünfte geistige Werk der Barmherzigkeit. Wer in Christus seinen Grund hat, kann auch den Schwachen und Lästigen tragen, ohne daran zu zerbrechen. P. ANSELM GRÜN (5. TEIL)

„Eine Gemeinschaft kann auf Dauer nur bestehen, wenn die Einzelnen bereit sind, einander zu ertragen.“

L

ästig ist jemand, der uns zur Last fällt, der uns belästigt, der uns eine Last aufbürdet. Oft gebrauchen wir dieses Wort im Sinn von unangenehm. Lästig ist mir jemand, der mir unangenehm ist, der mir auf die Nerven geht mit seinem Verhalten. Das Werk der Barmherzigkeit bedeutet nicht, dass ich rein passiv alles an mir geschehen lasse und jeden Menschen, auch wenn er mir noch so lästig wird, ertrage. Vielmehr muss ich unterscheiden, was jetzt mehr dem Geist Jesu entspricht. Jemanden zurechtweisen. Manchmal entspricht es dem Geist Jesu, dass ich den anderen zurechtweise, dass ich ihn darauf hin anspreche, dass er mir lästig fällt und mich belästigt. Ich weise den anderen darauf hin, dass er mit seinem Verhalten keine Freunde gewinnt, sondern sich selbst das Leben

 Anselm Grün zum Hören. Anselm Grün trägt die einzelnen Beiträge selbst vor: http://www.kirchenzeitung.at/ themen/serie-fastenzeitanselm-gruen/

schwer macht. Das Ansprechen ist immer mit der Hoffnung verbunden, dass der andere sich wandeln kann und es so sich selbst und anderen leichter macht. Sich abgrenzen. Ein anderer Weg gegenüber lästigen Menschen besteht darin, sich abzugrenzen. Vor allem bei Menschen, die keine Grenzen akzeptieren, ist es wichtig, auf die eigene Grenze zu pochen und sie vor grenzenlosen Menschen zu schützen. Zumindest brauche ich dann innere Distanz zu diesen Menschen, damit ihre Last mich nicht erdrückt. Ertragen – ein Zeichen von Stärke. Aber diese beiden Verhaltensweisen allein genügen nicht im Umgang mit lästigen Menschen. Es gibt im Zusammenleben in einer Gemeinschaft, in einer Firma, in der Familie immer auch etwas am anderen, was ich tragen muss. Ich kann die Last des anderen weder durch ein Gespräch aus der Welt schaffen, noch indem ich mich von ihm abgrenze, noch indem ich dagegen kämpfe. Der dritte Weg ist eben, den Menschen so, wie er ist, zu tragen und zu ertragen. Paulus nennt dieses Ertragen das Gesetz Christi: „Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Gal 6,2). Eine Gemeinschaft kann auf Dauer nur bestehen, wenn die Einzelnen bereit sind, einander zu ertragen. Der hl. Benedikt hat das gewusst, wenn er am Ende seiner Re-


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Fastenzeit 2016 15

10. März 2016

Anregungen Wer fällt dir lästig? Warum? Versuche, dich in ihn hineinzufühlen. Wie mag es in ihm aussehen? Worunter leidet er? Warum ist er so, wie er ist? Versuche, ihn zu verstehen, dann kannst du auch zu ihm stehen. Welche Menschen in deiner Umgebung sehnen sich danach, dass du sie mitträgst, sodass sie nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden, dass du sie erträgst und auch ihre Last mitträgst, sodass das Leben für sie erträglicher wird? Immer wenn du über einen Menschen urteilst, dass er lästig ist, sage dir: Mir steht das Urteil über ihn nicht zu. Ich weiß nicht, wie es diesem Menschen geht. Und sprich den Segen über ihn: „Herr, segne ihn, segne sie.“

GEBET Die Last des anderen kann man mittragen – aber nicht auf sich bürden. fotolia/Robert Kneschke

Barmherziger und guter Gott, du hast Geduld mit uns Menschen.

gel den Mönchen einschärft: „Ihre körperlichen oder charakterlichen Schwächen sollen sie gegenseitig mit großer Geduld ertragen“ (RB 72,5). Dieses Ertragen der Schwächen des anderen ist für Kassian, den Mönchsschriftsteller, dem Benedikt in vielem folgt, immer ein Zeichen von Stärke: „Wer den anderen aushält und erträgt, zeigt sich stark.“ Geduld mit Stehvermögen. Das fünfte Werk der Barmherzigkeit verlangt von uns Geduld. Das deutsche Wort Geduld kommt von „dulden“, das wiederum vom lateinischen „tolerare“ (tragen) kommt. Geduld und Ertragen gehören also zusammen. Das griechische Wort für Geduld „hypomone“ bedeutet eigentlich: darunter bleiben, aber zugleich auch: Standfestigkeit beweisen, einen Angriff abwehren. Geduld ist also nicht etwas rein Passives. Sie hat durchaus die Fähigkeit, etwas zu tragen, ohne einzuknicken. Aber sie ist auch der Widerstand gegen feindliche Kräfte. Man gibt nicht auf,

sondern man kämpft geduldig. Man hält stand. Das geduldige Ertragen der Lästigen kann heißen: „Gebt denen, die euch belästigen, nicht so viel Macht. Bleibt standhaft. Zeigt Stehvermögen. Fallt nicht um! Bleibt bei euch. Lasst euch nicht verbiegen. Der lästige Bruder, die nervende Schwester dürfen so sein, wie sie sind. Aber lass dich von ihnen nicht bestimmen. Steh zu ihnen. Aber trage nicht ihre ganze Last. Denn die müssen sie selbst tragen. Trage sie mit, damit sie in der Gemeinschaft ihren Platz haben. Aber lass die Gemeinschaft nicht von ihnen bestimmt werden. Das würde sie nur erdrücken. Wenn du in Christus deinen Grund, dein Fundament hast, dann kannst du auch die Schwachen und Lästigen tragen, ohne daran zu zerbrechen.“

Du trägst auch mich geduldig, gerade dort, wo ich mich selber nicht ertragen kann. Schenke mir die Geduld mit mir selbst und mit den Menschen, mit denen ich lebe. Und nimm du die Last von ihren Schultern, dass sie sich selbst besser tragen können. Schenke uns allen den Geist der Solidarität, damit wir gemeinsam die Lasten tragen,

Nächste Ausgabe:

Denen, die uns beleidigen, gern verzeihen.

die das Leben uns aufbürdet. Amen.


Sonntag

5. Fastensonntag – Lesejahr C, 13. März 2016

Es liegt in deiner Hand Wörter können einem um den Kopf fliegen und wie Steine verletzen. Die Buchstaben (des Gesetzes, der Lehre, der Moral ...) können sehr kalt und Worte nichts­sagend sein. Wenn wir Christinnen und Christen unseren Glauben zu unserem Leben machen, dann wird dieser Glaube sichtbar, spürbar und erlebbar für andere. Menschen mit Name und Gesicht braucht die Kirche. Es liegt in deiner Hand, so ein Mensch für andere zu sein.

Evangelium

1. Lesung

Johannes 8,1–11

Jesaja 43,16–21

Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem andern fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat keiner dich verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.

So spricht der Herr, der einen Weg durchs Meer bahnt, einen Pfad durch das gewaltige Wasser, der Wagen und Rosse ausziehen lässt, zusammen mit einem mächtigen Heer; doch sie liegen am Boden und stehen nicht mehr auf, sie sind erloschen und verglüht wie ein Docht. Denkt nicht mehr an das, was früher war; auch das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten. Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Steppe und Straßen durch die Wüste. Die wilden Tiere werden mich preisen, die Schakale und Strauße, denn ich lasse in der Steppe Wasser fließen und Ströme in der Wüste, um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken. Das Volk, das ich mir erschaffen habe, wird meinen Ruhm verkünden.

2. Lesung Philipper 3,8–14 Ja noch mehr: Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe

ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt. Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinem Leiden; sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. Nicht, dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus ergriffen worden bin. Ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und ich strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.


Wort zum Sonntag

Hört auf, Steine zu werfen

connor212 / photocase.de

Wie Träumende Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. [...] Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.

Wer heute Religionslehrer ist, kennt das: du wirst eingeladen und Menschen vorgestellt. Wenig später bist du umringt und man verlangt von dir, Rechenschaft abzulegen für einen Glau­ben und eine Kirche, die viele als hart­ herzig und scheinheilig erleben. Und ­immer wieder kommt die Frage: „Wie könnt ihr Katho­liken nur, wie können eure Priester und Bischöfe, die selbst so viel Unrecht tun und ­vertuschen, urteilen über Anders- oder Nicht­ gläubige, Geschiedene, Homosexuelle etc.? Hat nicht Jesus selbst gesagt: ,Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein?‘“ Viel Wut, aber noch mehr Trauer, Enttäuschung und Sehnsucht spüre ich. Manchmal bin ich müde, regelmäßig auf dieselben Fragen ­redu­ziert zu werden. Trotzdem versuche ich, in lan­ gen Gesprächen ein paar Lichtblicke meines Glaubens für mein Gegenüber spürbar zu ma­ chen. Da passiert es immer wieder, dass jemand sagt: „Also, wenn ich nicht wüsste, dass du ­katholisch bist ...!“ Evangelisch, Buddhist oder Esoteriker – alles könnte ich sein. Was als Kom­ pliment gemeint ist, macht mich aber ­traurig. Wann und durch wen ist die Frohbotschaft meines Glaubens zur Drohbotschaft, zum Feindbild für so viele geworden? Verwunderlich ist es nicht. Viel Unmenschli­ ches und Unchristliches ist passiert in ­unseren Reihen. Die Rechnung bekommen vor allem die, die aus ehrlichem Bemühen ein Leben lang für die Kirche arbeiten – Priester wie Laien. Es kommt nicht nur auf die Botschaft an, son­ dern auch auf den Boten. Noch vor der Missio­ nierung anderer ist es unsere erste Aufgabe als Christen, unseren Glauben zu unserem Leben zu machen: sichtbar, spürbar, erlebbar. Die Kirche braucht Menschen, keine „Würden­ träger“ – zu sehen an den vielen Fans, die Papst Franziskus unter Nichtgläubigen hat. Auch wenn er einmal von Hasenzüchtern gerügt wird – mir ist ein Mensch im Amt lieber als ein aus­ tauschbarer, weil gesichtsloser Würdenträger.

Zum Weiterdenken Der Kern unseres Glaubens ist die Mensch­ werdung Gottes. Vielleicht sollten wir uns ­darauf konzentrieren ... mach es wie Jesus, ­werde Mensch! Ruth Ferstl ist Lehrerin für Religion und Musik an der HBLA Oberwart (mit den

antwortpsalm, aus Psalm 126

Schulzweigen Tourismus, Mode, Wirtschaft, Produktmanagement), wohnt in Oberdorf/Südburgenland. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

10. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

in kürze Jetzt: LohnsteuerSteuerausgleich Wer 2014 seinen Lohnsteuerausgleich gemacht hat, bekam im Schnitt 250 Euro vom Finanzamt zurück. Verzichtet man darauf, verschenkt man mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld. Denn es gibt eine ganze Reihe von Ausgaben, die man beim Steuerausgleich geltend machen kann, wie die folgenden Tipps beweisen: Spenden. (Nachweisbare) Spenden an bestimmte Organisationen können steuerlich geltend gemacht werden, und zwar bis zu maximal zehn Prozent der Einkünfte des aktuellen Kalenderjahres. Kinderbetreuung. Kosten für die Betreuung von Kindern bis zu zehn Jahren können als außergewöhnliche Belastung steuerlich berücksichtigt werden. Die absetzbaren Kosten sind auf 2.300 Euro pro Kalenderjahr beschränkt.

Die Wünsche sind oft groß, doch die Eltern müssen Grenzen setzen. fotolia/Miredi

Kinder und Konsum – wie Kinder den Wert des Geldes erfassen lernen

Mama, kaufst ma des? Tränenreiches Wortgefecht an der Kassa. Das Kind will unbedingt etwas Süßes, die Eltern sagen „Nein“. Das Kind wird lauter, die anderen Leute schauen schon, und schwupps ist die Süßigkeit über den Scanner gezogen. Der lieben Ruhe willen. brigitta hasch

Fortbildungen. Fortbildungskosten für den ausgeübten Beruf zählen in der Regel zu den absetzbaren Werbekosten. Die Summe aller Werbungskosten muss höher als die jedem zustehende jährliche Werbungskostenpauschale von 132 Euro sein, damit es sich positiv auswirkt. Private Arbeitsmittel beruflich nutzen. Wer sein Smartphone oder seinen Laptop auch beruflich nutzt, kann die dafür anfallenden Kosten als Werbungskosten anerkennen lassen. Abgezogen wird jedoch eine private Nutzung, die zumeist mit 40 Prozent angenommen wird. Bei Anschaffungen über 400 Euro ist der Kaufpreis auch auf die Nutzungsjahre zu verteilen. XX www.konsument.at XX Buchtipp: „Steuern sparen“ – Die besten Steuertipps für Arbeitnehmer; Manfred Lappe, Julius Stagel. Hrsg.: Verein für Konsumenteninformation, Wien 2015; € 16,90 (+ Versandkosten).

Eine alltägliche Szene, wie sie jede/r kennt. Doch was kann man wirklich tun, wenn der Nachwuchs mit voller Lautstärke etwas begehrt, was man ihm schlicht nicht kaufen will? Meist einigt man sich nach zähem Ringen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Zufrieden damit sind weder Eltern noch Kinder. Thomas Mader von der KLARTEXTSchuldnerberatung OÖ in Linz hat einige Ratschläge für die Eltern. Geld muss sichtbar werden. Wenn man an der Kassa ganz selbstverständlich mit der Karte zahlt, bekommt ein Kind keine Vorstellung von Geld als Tauschmittel. Die Karte vermittelt die unbegrenzbare Verfügbarkeit, während Münzen und Scheine bei jedem Einkauf weniger werden. Thomas Mader spricht sich aus diesem Grund auch klar gegen die Abschaffung von Bargeld aus. Reden und handeln. Bei kleineren Kindern sollte man immer wieder versuchen zu erklären, dass man sich nicht alles kaufen kann, was im Geschäft angeboten wird. Dazu kommt auch eine Vorbildwirkung der Eltern. Wer selbst an der Kassa gelegentlich zu Kleinigkeiten greift, wirkt nicht gerade als Vorbild. Wichtig ist jedenfalls Konsequenz. Wer

immer wieder nachgibt, ist für die Kinder ein leichter Gegner. Taschengeld. Thomas Mader empfiehlt, den Kindern gleich beim Schuleintritt ein eigenes Taschengeld anzuvertrauen. „Aber bitte klein beginnen und dies im Wochenrhythmus“, sagt er, „50 Cent in der Woche klingt nicht nach viel, aber damit lernen die Kinder Schritt für Schritt, ihre Finanzen zu planen.“ Gesteigert wird schrittweise, ab dem zehnten Lebensjahr kann man auch auf eine monatliche Zahlung umstellen. Wichtig ist, dass die Zahlungen pünktlich und regelmäßig erfolgen. Grundsätzlich gilt, dass es das Geld des Kindes ist, es hat freie Kaufentscheidung. „Learning by doing“, nennt es der Experte und argumentiert: „Fehlkäufe bringen Erfahrungen.“ Ob und wie viel gespart wird, ist ebenfalls Entscheidung des Kindes. Ist das Taschengeld aber vor Monatsende aufgebraucht, sollte man kein Geld nachschießen. Dazu muss noch vereinbart werden, welche Zahlungen nach wie vor die Eltern leisten – etwa Kleidung – und welche Ausgaben nun vom Kind selbst bestritten werden, etwa Kino oder Geschenke für Freunde. Geldgeschenke von Verwandten. Gut gemeinte Zuwendungen können allzu schnell zu Konflikten führen, weiß der Fachmann. „Versuchen Sie, mit Großeltern, Onkeln und Tanten eine Vereinbarung zu treffen“, rät Thomas Mader. Etwa dass größere Anschaffungen für das Kind gemeinsam getätigt werden. Oder dass man statt Geld gemeinsame Zeit schenkt, zum Beispiel einen Ausflug in den Zoo oder eine Radtour.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

10. März 2016

AUFGETISCHT

Neuauflage der Rezepte aus dem Pfarrhaushalt, Band 2

Für Leib und Seele Von der Bauernsuppe übers Steyrer Geschnetzelte und verschiedene Krautsalate bis hin zum Zwetschkenstrudel bietet die aktuelle Auflage des beliebten Kochbuches wieder eine große Vielfalt an köstlichen Gerichten zum Nachkochen. Nach der Neuauflage von Band 1 im Vorjahr sind ab sofort auch die „Rezepte aus dem Pfarrhaushalt, Band 2“ im neuen Layout erhältlich. Über 300 Rezepte machen die bunte, vorwiegend oberösterreichische Mischung aus. Zusätzlich lieferten Pfarrhaushälterinnen aus den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und dem Burgenland wieder Rezepte ihrer regionalen Köstlichkeiten und Lieblingsspeisen. Man findet hier keine Luxuskost oder FastFood-Gerichte, sondern Essensvorschläge für Menschen, die sich vernünftig ernähren wollen und die Freude am Einfachen haben. Alle Rezepte sind leicht nachzukochen und werden überwiegend aus regionalen, saisonalen Zutaten hergestellt. Die einzelnen Speisen sind aber nicht nur unkompliziert, sie sind auch übersichtlich – jede auf einer eigenen Seite – angeordnet.

Tischgemeinschaft und Gastfreundschaft. In der Gemeinschaft beim gedeckten Tisch können sich Leib und Seele begegnen. Dazu findet man im Kochbuch kurze besinnliche Texte und Gebete. Als Herausgeber bietet die KirchenZeitung dieses Kochbuch wieder als Einstiegsgeschenk für Neuabonnent/innen an.

Rezepte aus dem Pfarrhaushalt, Band 2 – Gutes für Leib und Seele, Ennsthaler Verlag 2016. Das Kochbuch ist eines der Einstiegsgeschenke für Neuabonnent/innen der KirchenZeitung.

FOTOLIA/MANU

Spinatnockerl Zutaten: 250 g Vollkornmehl (oder Dinkel), 1 Ei (oder 2 EL Sojamehl), 200 g Spinat (passiert), Salz, Knoblauch, Wasser nach Bedarf, 2 EL Butter, 2 Zwiebeln, 100 g Magerkäse (gerieben). Zubereitung: Das Vollkornmehl mit dem passierten Spinat übergießen. Das Ei, die Gewürze und bei Bedarf Wasser hinzufügen, sodass ein geschmeidiger bis weicher Teig entsteht. 1/2 Stunde quellen lassen. Nockerln kochen. Die Zwiebeln anbraten, die Nockerln dazugeben und vor dem Servieren mit geriebenem Käse bestreuen.  Rezepte aus dem Pfarrhaushalt Band 2 – Gutes für Leib und Seele, Ennnsthaler Verlag 2016.

Professionelle Trauerbegleitung

Kunst- & Designmarkt erweitert

Umweltbelastung durch Mikroplastik

Leben nach dem (Herz-)Tod

Der Tod eines nahestehenden Menschen kann Hinterbliebene in eine Lebenskrise stürzen. Einsamkeit, Verlassenheit, die Frage nach dem Sinn sind in solchen Lebenseinschnitten häufige Erscheinungsformen. Seit vielen Jahren bietet das Oö. Rote Kreuz professionelle Trauerbegleitung und spezielle Angebote für Trauernde an – wie das Trauercafé. Das Trauercafé ist ein offenes Angebot und ermöglicht den Austausch mit anderen trauernden Menschen. Tränen haben an diesen Nachmittagen ebenso Platz wie das Lachen. Jeder Besucher kann und soll über das reden, was ihn beschäftigt.

In zwei Hallen der Tabakfabrik Linz findet der 8. Kunst- und Designmarkt statt.Mit dabei sind rund 150 junge, kreative und originelle Aussteller aus den Kategorien Mode, Schmuck, Lifestyle, Accessoires, Fotografie, Kunst, Grafik, Produkt- und Möbeldesign der österreichischen und europäischen Kreativ-Szene. Das Konzept: Shoppingvergnügen abseits des Mainstream in Fabriksatmosphäre. Ein Wochenende lang steht die ehemalige Fabrik im Zeichen aktueller Trends und individuellem Design.

Viele Badezimmer-Artikel beinhalten Mikroplastik. Ohne es zu ahnen, verschmutzen wir Seen, Flüsse und Meere. Weil es so klein ist, passiert Mikroplastik ungehindert die Kläranlagen und gelangt in ungeahnten Mengen ins Meer. Tiere verwechseln das Plastik mit Nahrung und fressen es. Mikroplastik ist schädlich für die Umwelt und über die Nahrungskette auch für den Menschen. Plastik ist außerdem sehr langlebig und sammelt sich über Hunderte von Jahren in der Umwelt an. Auch sehr entlegene Meeresgebiete wie die Arktis sind inzwischen plastikbelastet.

Zusammen mit dem Roten Kreuz Oberösterreich zeigen Fotograf Günter Valda und das Klinikum Wels-Grieskirchen bis 24. März 2016 Porträts von 13 Menschen, die eine Gemeinsamkeit haben: Sie zählen zu jenen knapp elf Prozent der Bevölkerung, die dank sofort eingeleiteter erster Hilfe durch couragierte Mitmenschen einen Atem-Kreislauf-Stillstand überlebt haben. Die Bilder und Geschichten der Ausstellung sollen zeigen, dass jeder mit ganz einfachen Maßnahmen Leben retten kann – auch ohne medizinische Vorkenntnisse.

 Fr., 11. März, 14 bis 16 Uhr, Rotes Kreuz Eferding, 2. Stock, Vor dem Linzer Tor 10, Anmeldung bei Adelheid Zöbl, Tel. 07272/24 00–26 oder 0664/823 43 76.

 Sa., 12. und So., 13. März, jeweils 10 bis 18 Uhr, Tabakfabrik, Linz.  Weitere Infos: www. kunst-designmarkt.at

 „Mikroplastik“, Mi., 16. März, 19.30 Uhr, Mag. Nunu Kaller, Konsumentensprecherin Consumer Campaigner bei Greenpeace Österreich.  Treffpunkt Dominikanerhaus, Steyr. Regiebeitrag: 7,– Euro.

„Ich bin ein sudden death survivor“, sagt Science Buster Werner Gruber. GÜNTER VALDA


DA GEH ICH HIN  Unfugtheater für Kinder. Du kennst ja Hänsel und Gretel, die spannende Geschichte der Geschwister, die sich allein durchs Leben bzw. durch den dunklen Wald schlagen müssen. In dieser Vorstellung begegnen sie Rumpelstilzchen, Aschenputtel und ihren bösen Stiefschwestern, dem Wolf aus Rotkäppchen, den sieben Zwergen und auch der Hexe aus Schneewittchen. Klingt aufregend!  So., 13. März, 16 Uhr, für

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 10. März 2016

Kunterbunte Farbmischungen Hast du schon einmal etwas über die „Grundfarben“ gehört? Rot, Blau und Grün werden so genannt. Und dann gibt es noch viele Farbmischungen. Willst du mehr darüber erfahren? Auf dem linken Bild siehst du die Farbmischungen aus den drei Grundfarben: Also, wenn man Rot und Blau mischt, kommt man auf Purpur, man kann auch „Magenta“ dazu sagen. Grün gemischt mit Blau ergibt Türkis, auch „Cyan“ genannt. Die Mischung aus Rot und Grün ergibt Gelb. Legt man Farbscheiben von allen drei Grundfarben (oder Primärfarben) übereinander, erhält man die Unfarbe Weiß. Auf dem rechten Bild siehst du die Farbmischungen, die aus Magenta, Cyan und Gelb entstehen: Es sind Rot, Blau und Grün! Alle drei zusammen ergeben Schwarz, die zweite Unfarbe.

Menschen zwischen vier und zehn Jahren. Hofbühne Tegernbach, Schlüßlberg. Tel. 07248/669 58, www. hofbuehne.at

LACH MIT PIEPMATZ  Lehrer: „Welchen Nutzen hat die Sonne?“ Nina: „Überhaupt keinen! Nachts scheint sie nicht, und am Tag ist es sowieso hell.“

Spiele mit Farben. Nach so viel Wissen, gibt es nun ein paar lustige Spieletipps, die alle etwas mit Farben zu tun haben.  Finde Gegenstände, die rot, blau oder grün sind: zum Beispiel Rotkraut, Feuerwehrauto, Himmel, Meer, Wiese und Frosch. Du kannst aber auch einfach in die Natur gehen und dort Dinge sammeln, die eine bestimmte Farbe haben.  Finde Wörter, die sich auf Rot, Blau oder Grün reimen, wie etwa Not, Schlot, Schlau, genau, kühn oder erblühen.  Finde Wörter, in denen Rot, Blau oder Grün enthalten sind: Brot, Karotte, Ablauf, Reblaus, Gründung und gründlich.  Oder hast du nun Lust bekommen, ein farbenfrohes Bild zu malen? Viel Spaß!

 Fabian: „Nicht wegwerfen, ich sammle kaputte Glühbirnen!“ Lehrer: „Wieso, was willst du denn mit kaputten Glühbirnen?“ Fabian: „Die brauche ich für meine neue Dunkelkammer.“  Paul: „Meine Mutter macht alles falsch. Am Abend, wenn ich putzmunter bin, muss ich ins Bett, und am Morgen, wenn ich todmüde bin, da muss ich aufstehen.“

KIKI-KONTAKT

DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

 Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

FOTOLIA/ PETER HERMES FURIAN


10. März 2016 Fotolia/dmitrimaruta

Der jüngste Radiomacher des Landes Der 13-jährige Marc Buchinger aus Nöstlbach macht sein eigenes Radioprogramm. Jeden Abend sendet der Schüler für mindestens eineinhalb Stunden. Paul Stütz

Pünktlich um 18 Uhr legt Marc los. An der ­ Kinderzimmertür hängt dann das Schild „on air“. Das signalisiert, dass ihn jetzt niemand stören darf. Drinnen verwandelt sich der 13-jährige Schüler in den jüngsten Radiomacher des Landes. Seit zwei Monaten betreibt Marc „Radio Nöstlbach“. Zur vollen und zur halben Stunde gibt es einen Infoblock. Das Programm besteht aus Wetter, Verkehrsmeldungen, lokalen News und Chronik-Berichten aus ganz Österreich. „Mordund Totschlagmeldungen bringe ich besonders gern. Da tut sich jetzt gerade in Wien sehr viel“, erzählt Marc. Die Infos bezieht er aus Internet-Portalen und Zeitungen. Zwischen den Nachrich-

musiktipp

ten spielt Marc Musik. Nicht nur aus den aktuellen Charts, sondern auch aus den 1980er-Jahren („Das hört meine Oma gern“). Internet-Radio. Empfangen wer­­ d­en kann Radio Nöstlbach nur online. Dafür ist „myradio­stream“ zuständig. Die Plattform sorgt für die Verbreitung und dafür, dass rechtlich alles einwandfrei läuft. Bis zu 50 Hörer/innen gleichzeitig hören Radio Nöstlbach. Wer neben seinem Freundeskreis noch einschaltet, weiß der Schüler nicht genau. Nur so viel: „Die Oma hört sicher zu und eine meiner Lehrerinnen interessiert sich auch für meinen Sender.“ An der Neuen Mittelschule in Neuhofen an der Krems kennen zumindest ein paar „Radio Nöstlbach“ vom Hörensagen. Marc empfängt in seinen Radiosendungen regelmäßig Gäste. Burschen aus den Nachbarschaft, Freunde und seine Schwester Lina treten bei Radio Nöstlbach

aufgeschnappt

szene

Marc arbeitet mit professionellem Radio-Equipment: „Ich hab viel von meinem Taschengeld reingesteckt.“ KIZ/PS

mit Marc in den Dialog. Mit der siebenjährigen Schwester gestaltet er die Programmschiene „Abendfragen“. Über Gott und die Welt, Ernährung und Schule plaudern die beiden sonntags von 19 bis 21 Uhr. Die Belohnung für Lina: Sie darf nach der Sendung in Marcs Zimmer übernachten. Traumjob Radio. Für die Zukunft hat sich Marc viel vorgenommen: Er möchte die Hörerzahl auf 250 steigern. Dafür macht er im Supermarkt mit Werbekarten auf seinen Sender aufmerksam. Der junge Radiomacher, der davon träumt, eines

Marcs Radio: radionoestlbach.jimdo. com

xxx moment mal

Der Sensenmann lauert Das Doppelalbum „Down Where The Spirit Meets The Bone“ war vor 1,5 Jahren ein Großwerk und gehörte mit zum Besten, das Lucinda Williams bis dahin veröffentlicht hatte. Nun holt die Williams zum nächsten Schlag aus: „The Ghosts of Highway 20“ ist spröder, angsteinflößender Südstaaten-Countryrock. Mühsam erheben sich die elektrischen Gitarren von Bill Frisell und Greg Leisz aus dem Staub, Hoffnungslosigkeit und Düsternis legen sich über den Opener „Dust“. Das „House of Earth“ wird von der schweren Gitarrenlast beinah erdrückt und der „Place In My Heart“ scheint für

Tages für Ö3 zu arbeiten, werkt bereits jetzt mit professioneller Ausstattung. Marcs Kinderzimmer ähnelt einem echten Radiostudio. „Ich habe viel von meinem Taschengeld investiert“, sagt Marc. Reichlich Zeit steckt ebenfalls in dem Projekt. Am Wochenende kommt es gelegentlich vor, dass Marc neun Stunden am Stück sendet. Die Schule leidet darunter jedoch nicht, wie er betont. So steht sein Hobby nicht in Frage. Gott sei Dank, denn: „Das wäre die größte Bestrafung für mich, wenn ich einmal nicht mehr Radio machen dürfte.“

den Moment der letzte Zufluchtsort zu sein, ehe der Sensenmann schon um die nächste Ecke lauert („Death Came“). Auch wenn die Himmelfahrt zu einer beschwingteren Angelegen-

heit gerät, bleibt das Flehen um Einlass vor den „Doors Of Heaven“ ungehört. In Bruce Springsteens „Factory“ kommt die Trostlosigkeit und Endlichkeit des einfachen Mannes in Williams Version schmerzhaft zum Tragen. Und wenn man schon alle Hoffnung fahren lassen möchte, beginnen die Gitarren zu jubilieren und Williams singt uns mit „Can’t Close The Door on Love“ und „If My Love Could Kill“ etwas Seelenheil herbei. Das 13-minütige „Faith & Grace“ besiegelt ein trostloses Roadmovie ins Nirgendwo. Klaus Rauscher u Lucinda Williams – The Ghosts of Highway 20 (erschienen bei Highway 20 Records).


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com MODE Zur HOCHZEIT ein besonderes Geschenk zum Träumen – jetzt bestellen: herrliche Seidenbettwäsche von XILING natürlich.mode.bewusst, Rainerstr. 15, im Zentrum von Linz! Öffnungszeiten: Di–Fr, 10–13 und 15–18 und nach Vereinbarung, 0732/66 56 77-11 – www.xiling.at PILGERREISE PILGERREISE NACH TANZANIA (Mitleben u.a. in einer Landpfarre) 4. 8. bis 17. 8. 2016 Kosten ca. € 1.400,– mit Br. Franz Wenigwieser OFS Anmeldung bis OSTERN 2016 0676/87 76 55 95 franz.wenigwieser@dioezese-linz.at RATZENBÖCK-REISEN 27. 4. – 1. 5. HOLLAND TULPENBLÜTE 19. – 22. 5. VULKANEIFEL 25. 5. – 2. 6. IRLAND 18. – 26. 6. RUMÄNIEN 27. 6. – 1. 7. HOHE TATRA 8. – 15. 7. BALTISCHE STAATEN 16. – 26. 7. NORDKAP 26. 7. – 4. 8. SÜDNORWEGEN 8. – 15. 8. SKANDINAVISCHE HAUPTSTÄDTE 14. – 22. 8. NORMANDIE & BRETAGNE 16. – 25. 9. SÜDOSTEUROPA – ALBANIEN Jahresprogramm mit 73 weiteren Reisen anfordern unter 07717/74 74. ratzenboeck-reisen@aon.at www.ratzenboeck-reisen.at REISEN Berlin und Potsdam: 16. – 19. Juni, € 390,– Die Westukraine: 12. – 21. August, € 890,– Programm und Auskunft: Ing. Franz Gindlstrasser, 07235/880 46

10. März 2016

STELLENAUSSCHREIBUNG PFARRHAUSHÄLTERIN gesucht für die Pfarre Walding. Nähere Infos: 1. Pfarrbrief 2016, S. 17 www.pfarre-walding.dioezese-linz.at Bei Interesse kontaktieren Sie: 0676/87 76 54 49 oder franz.schauer@dioezese-linz.at VERSCHIEDENES GITARRE-WOCHENENDKURSE Gruppenkurse können am Ort Ihrer Wahl stattfinden. Tel. 0650/512 74 79 www.walter-nimmerfall.weebly.com Ich sammle Uhren und Modeschmuck (auch defekt) für einen wirklich sehr guten Zweck. Vielleicht haben Sie etwas übrig? Bitte günstig bis kostenlos. Danke! Tel. 0664/910 07 88 oder 0664/789 09 50. WOHNUNG / MIETGESUCH Zwei Theologiestudenten (Brüder) suchen ab Oktober Wohnmöglichkeit in Linz. 0650/520 96 97.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Peter Mayrhofer, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

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RITTERORDEN VOM HEILIGEN GRAB ZU JERUSALEM STATTHALTEREI ÖSTERREICH

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE  Weißes Haar. Das Diakoniewerk zeigt ab 11. März im Haus für Senioren in Wels die Wanderausstellung „Weißes Haar ist ein ehrenvoller Schmuck“. Die Ausstelung lädt ein, die Bibel unter dem Gesichtspunkt des Alters kennen zu lernen. Die Ausstellung wird um 16 Uhr eröffnet. KARIN HOFBAUER  Haus für Senioren, Dr.-Schauer-Straße 5, 4600 Wels.

 Kulturpreise. Bis 31. Mai können beim Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Kultur, Promenade 37, 4021 Linz, Bewerbungen für die Landeskulturpreise und die Talentförderungsprämien eingebracht werden. Ausgeschrieben sind sowohl die Kulturpreise als auch die Talentförderungsprämien in den Sparten Architektur, Film, Musik und Wissenschaft.  Ausschreibungsunterlagen: www.land-oberoesterreich. gv.at; E-Mail: kd.post@ooe.gv.at; Tel. 0732/77 20-111 06.

 Trauercafé. Muss man von einem geliebten Menschen Abschied nehmen, hinterlässt der Tod eine große Lücke. Das Mobile Hospiz Eferding lädt zum Austausch bei einem gemeinsamen Nachmittagskaffee mit anderen Menschen ein, die ebenfalls trauern. Das Trauercafé ist ein offenes Angebot. Jede Besucherin/Jeder Besucher kann und soll über das reden, was ihn beschäftigt.  Fr., 11. März, 14 bis 16 Uhr, Rotes Kreuz Eferding, Vor dem Linzer Tor 10, 2. Stock.

 Fatimatag in Dobrá Voda. Am Samstag, 12. März beginnt mit der Anbetung um 13.30 Uhr der Fatimatag in Maria Trost in Brünnl/Dobrá Voda. Die Messe wird um 14.30 Uhr gefeiert.  Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Kirchdorf. Die neuen Beratungsräume im Pfarrheim werden am Sonntag, 13. März, um 10 Uhr gesegnet.

ÖSTERREICHISCHE GEMEINSCHAFT FÜR DAS HEILIGE LAND HUMANITÄRE HILFSORGANISATION DES RITTERORDENS VOM HEILIGEN GRAB ZU JERUSALEM

CHRISTEN IM HL. LAND - BESONDERS IN GAZA -

Wir un ter stüt zen : - Familien im Hl. Land - Pfarren des „Lateinischen Patriarchats“ im Hl. Land - Medizinische Infrastruktur, Schulbildung, Berufsausbildung

www.oessh.at Konto: Bank Austri a - IBAN: AT80 1200 0516 0720 0315 - BIC : BKAUATWW Verwendungszweck: Reg. Nr.: SO 2202, Name SpenderIn. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.

DANKE

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

BRAUCHEN UNSERE HILFE

Der Ritterorden vom Hl. Grab zu Jerusalem bittet um Spenden für Renovierungsarbeiten der katholischen Pfarre in GAZA, des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem (der Pfarrkirche, dem Priesterhaus und der Schule der Pfarre).


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

10. März 2016

Der Tag des Zorns

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Linz/Rutzenmoos. „Wer hat Bestand vor der Glut des göttlichen Zorns?“ (Nahum 1,6). Viele meinen, solche Verse würden zu Gewalt auffordern. Univ.Prof. Dr. Gerlinde Baumann von der Universität Marburg spricht am Dienstag, 15. März, 19 Uhr, an der Katholischen Privatuniversität Linz und am Mittwoch, 16. März, 19.30 Uhr im Evangelischen Museum Rutzenmoos über heutige Lesarten. Titel der Vorträge: „Der Tag des Zornes ist nahe. Gewalttexte in der Bibel“ (Linz) bzw. „Gott als Gewalttäter? Wege zum Verstehen schwieriger alttestamentlicher Texte“.

FOTO SCHATTKE

Ostern für junge Leute In vielen Pfarren und in den Regionen bietet die Katholische Jugend besondere Ostererlebnisse für junge Menschen an. Jugendkreuzwege. Die Welser Dekanate laden am Sonntag, 13. März, 17 Uhr, zum Jugendkreuzweg ein. Treffpunkt: 17 Uhr beim Bildungshaus Schloss Puchberg. Das Dekanat Enns lädt in die Pfarrkirche Enns-St. Marien am Samstag, 19. März, 19 Uhr, zum Jugendkreuzweg. Für das Dekanat Altenfelden gibt es einen Jugendkreuzweg in der Pfarrkirche Rohrbach am Karfreitag, 25. März, 19.30 Uhr. Klagemauer: Die KJ Attnang stellt in der Kirche eine Klagemauer auf. Von 25. bis 26. März, jeweils 14 bis 18 Uhr. In Putzleinsdorf wird für Gründonnerstag, 24. März, 21 Uhr, zu einer gestalteten Andacht eingeladen. Auferstehungsfeiern. Auferstehungsfeiern am Ostermorgen, jeweils ab 5 Uhr früh, gibt es in St. Oswald b. Fr., Ried im Traunkreis (Kirche in Weigersdorf), Steyr-Ennsleite, Niederwaldkirchen, Maria Neustift, Eferding (Spitalskirche) und am Philipsberg, Schwanenstadt. „Mit den Augen der Barmherzigkeit“. Das Internationale Jugend-Osterforum der Gemeinschaft Emmanuel bietet für junge Menschen bis 35 Jahren in Altötting gemeinschaftliche Ostererlebnisse an: mit Liturgie, Impulsen, Stille, Beichte und Osternachtsparty. Infos und Anmeldung: www.emmanuel-ostertage.de

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  Tankstelle Malen, Do., 31. 3., 18.30 bis 20 Uhr, Ref.: Isabella Fackler. Grünau, Marienheim  07616/82 58  Das Leben annehmen und offen sein für das Glück, Woche für ältere Frauen in Gemeinschaft, Mo., 9. 5., 15 Uhr bis Sa., 14. 5., 10 Uhr, Anmeldeschluss: 15. April 2016, Anmeldung und Info: Tel. 0732/76 1034 44, Ltg.: Elfriede Wolschlager, Hannelore Puchner. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26  Sozialpolitik: Jede Gesellschaft braucht mehr als das, Vortrag, Do., 31. 3., 14 bis 16 Uhr, Ref.: Mag. Angelika GumpenbergerEckerstorfer. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85  Geschenktes Leben, Vortrag, ein Nachmittag zum Thema „Organtransplantation“: mit dem informativen Film „Geschenktes Leben“ und mit Abt em. Berthold Heigl OSB aus der Sicht eines Betroffenen, Do., 31. 3., 14.30 bis 16.30 Uhr, Ref.: Abt em. Mag. Berthold Heigl.

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Frauenkulturtage, Gutes für Leib und Seele, vielfältiges Programm u.a. mit Margit Hauft, Marion Weiser, Mag. Martha Leonhartsberger, Mo., 4. 4., 10 Uhr bis Do., 7. 4., 14 Uhr, Anmeldung möglichst bald.  Osterbegegnung, Auf dem Weg zur via lucis, Mi., 23. 3., 18 Uhr bis So., 27. 3., 11 Uhr, Ltg.: P. Mag. Hans Eidenberger SM, Begleitung: Helga Zerbes. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Liturgie in der Karwoche, Brot brechen und teilen, Ursprung des Christentums, Gründonnerstag, 24. 3., Leiden und Sterben, Der Tod Jesu, Karfreitag, 25. 3., Tot sein und auferstehen, Leben in Fülle, Karsamstag, 26. 3., jeweils19 bis 19.45 Uhr. Der Ostersonntag, 27. 3. wird mit dem Ostergottesdienst um 9 Uhr gefeiert. Organisation: Wilhelm Achleitner.

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

„Rising16“. In Kopfing-Stadl und in Salzburg-St. Blasius finden Osterevents der Loretto-Gemeinschaft statt. Infos und Anmeldung: www.loretto.at „Ostern einmal anders“. Osterbegegnung in Passau. Mit Bischof Stefan Oster, Infos und Anmeldung: Tel. 0049 851/393 51 60, neuevangelisierung@bistum-passau.de

ANGEBOT DER WOCHE

Kunst und Kirche Die ökumenische Zeitschrift „kunst und kirche“ im deutschsprachigen Raum widmet sich viermal jährlich aktuellen Themen aus Kunst und Architektur – und erkundet deren religiösen und philosophischen Horizont: Wo entstanden in jüngster Zeit interessante Kirchenbauten? Wie lassen sich Phänomene der Gegenwartsarchitektur zu religiösen Traditionen in Beziehung setzen? Wie transformiert zeitgenössische Kunst zentrale Inhalte christlicher Überlieferung? Und welche Rolle

spielt die Kunst im interkulturellen und interreligiösen Dialog? Neben Aufsätzen und Essays namhafter Autor/innen liefern junge Wissenschafter/innen Diskussionsbeiträge und Denkanstöße. Berichte über Ausstellungen und Veranstaltungen, Informationen über bemerkenswerte Kirchenumgestaltungen sowie Buchrezensionen bilden ein Diskussionsforum an der Schnittstelle von zeitgenössischer Kunst, Architektur und Religion. Die Zeitschrift wird u.a. vom Diözesankunstverein Linz und der Kath. Privatuniversität Linz herausgegeben.

Die KirchenZeitung verlost 5 Exemplare „kunst und kirche - Das ist mein Leib“ und 5 Exemplare – „Kirchenumnutzungen – Der Blick aufs Ganze“.  Schreiben Sie bis Fr., 18. März (KW: „Kunst und Kirche“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 1039 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Clemens Huber ist Musiker – er studierte am Mozarteum in Salzburg – und Gitarrelehrer in Linz (www.clemens-huber.at). Franz Litzlbauer

Clemens (15. März) Ich weiß schon seit meiner Kindheit, dass ich nach Klemens Maria Hofbauer benannt wurde, dem Schutzpatron von Wien. Mein Vater hat ein Buch über ihn gelesen und war so beeindruckt, dass ich auch den Namen Maria bekommen habe. Als Kind war ich peinlich berührt, dann aber stolz, weil niemand diesen Namen trug. Von dem, was ich über Klemens Maria Hofbauer gelesen habe, gefällt mir besonders die klassische Geschichte: Der Heilige geht für Arme betteln. Ein Mann spuckt ihm ins Gesicht, darauf sagt er: „Das war für mich und jetzt gib mir etwas für die Armen.“ Das hat mich beeindruckt, weil er seinen Auftrag, seine Mission einfach gelebt hat. Er hat sich nicht abhalten lassen. Früher, als in meiner Familie mein Namenstag noch gefeiert wurde, war Clemens ein ungewöhnlicher Name. Heute klingt er schon fast traditionell. Clemens Huber (aufgezeichnet von Christine Grüll)

10. März 2016

freitag, 11. 3. 2016 XX Altenhof. Voice Connexion – acoustic country folk, Wintergarten Café Hausruckwald, assista Das Dorf, 19 Uhr. XX Linz. weiblich – geflüchtet – angekommen!? Ist der Krieg jetzt fertig, Mama?, Dokumentarfilm, Filmabend zum Internationalen Frauentag mit anschließendem Gespräch und Multikulti-Suppen-Essen, Cardijn Haus, 19 Uhr. XX Linz, Dompfarre. Tanz als Gebet, 19.30 bis 21 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeits-Rosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Neukirchen a. d. E. Tag der Frau, Was uns im Gleichgewicht hält, Balanceübungen für die Achterbahnfahrten des Alltags, 19 Uhr, Ref.: Sr. M. Gertraud Evanzin. XX Schärding. Coole Kids und große Stimmen, Chorkonzert von Musikmittelschule & VokalBORG, Kubinsaal, 19.30 Uhr. XX Ulrichsberg. Noah unterm Regenbogen, Mitmach-Singspiel, Pfarrzentrum, 15 Uhr, Ltg.: Martin Götz. XX Wels. Gedenkfeier an die im Klinikum Wels Verstorbenen, Trauer zu verarbeiten braucht viele Wege und unterschiedliche Formen, Kapelle des Klinikums, 18 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Benefizkonzert, Kohelet3, jazzige, folkige leidenschaftliche Lieder aus der Ukraine, aber auch aus dem jiddischen und südosteuropäischen Repertoire, Pfarre, 20 Uhr. XX Wels, St. Josef. Nur vergesslich oder schon dement?, Vortrag, Pfarre, Ref.: Dr. Katharina Zauner. XX Wolfsegg. Versöhnungsgottesdienst, Kreuzweg von Joseph Kronsteiner, Kirchenchor Wolfsegg, Pfarrkirche, 19 Uhr. samstag, 12. 3. 2016 XX Dorf an der Pram. Wunschkonzert des Musikvereins, Dorf.Saal, 20 Uhr. XX Linz, Friedenskirche. Die letzten Dinge, Louis Spohr, Oratorium für Soli, Chor und Orchester, 19.30 Uhr, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Karmelitenkirche. Stra­ ßen­­evangelisation, 14 bis 16 Uhr.

XX Ottnang am Hausruck. BenefizGschichtl „Butz gegen Stingl“, Pfarrzentrum, 19.30 bis 22 Uhr. XX Ungenach. Der Weg, szenische Darstellung des Markusevangeliums von Franz Strasser, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Ried i. d. Riedmark. Verfolgte Christen: Unser Einsatz zählt!, Vortrag und Diskussion, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Schiedlberg. Unser Glaube ist bunt, SPIEGEL, Pfarrheim, 9 bis 13 Uhr, mit Bettina Huemer. sonntag, 13. 3. 2016 XX Aichkirchen. Passionskonzert, Werke von Heinrich Franz Biber, Johannes Pachelbel und Johann Sebastian Bach, Pfarrkirche, 17 Uhr. XX Bad Mühllacken. Kreuzweg-Andacht, Kurhauskapelle, 18.30 bis 19 Uhr. XX Baumgartenberg. Botschafterin der Menschlichkeit, Vortrag, zusätzlich wird der Film „Die Hasenjagd – vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“ gezeigt, Festsaal des Klosters, 10 Uhr, Ref.: Z ­ eitzeugin Anna Hackl. XX Bruckmühl. Passionssingen, Auf dem Ölberg ist die Stätten, Kirchenchor Bruckmühl, Frauenensemble Cor Jesu und Dreigesang, Chorwürmer Bruckmühl, Instrumentalen­ semble und Orgel, Instrumentalensemble gin fix, Pfarrkirche, 18 Uhr, Ltg.: Ingrid Preimesberger. XX Eberstalzell. Suppensonntag und Pfarrcafé, ab 10 Uhr und auch nach der Fastenpredigt um 13.30 Uhr, Pfarrsaal. XX Enns-St. Laurenz. Zurufe – über Gott, die Welt und die Menschen, Pfarrsaal, 15 bis 16.30 Uhr, mit Mag. Matthäus Fellinger und Mag. Ulrike Prinz. XX Freistadt. Meditativer Abendgottesdienst in freier Form und sinnenreich unterschiedlicher musikalischer Gestaltung, ohne Kommunionfeier, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Hagenberg. Oh Haupt voll Blut und Wunden, Orgel-Meditation zur Passionszeit, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Gisela Nesser, Wolfgang Pumberger. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa brevis von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Alter Dom. SOLO, aus den Solosonaten von Johann Sebastian

KirchenZeitung Diözese Linz

Bach, 10.30 Uhr, Petra Samhaber Eckhardt, Barockvioline. XX Linz, Mariendom. Motetten zur Fastenzeit, 10 Uhr, Vokalensemble Voices, Wolfgang Kreuzhuber, ­Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Ried i. Innkreis. Gottesdienst mit englischer Renaissancemusik, Mass for 4 Voices von William Byrd und Motetten von Thomas Tallis sowie Motette von John Taverner, Vokalensemble der Kantorei Ried, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Bernhard Schneider. XX Schlägl. Motetten von A. Hammerschmidt und H. Schütz, 10 Uhr, Johann Sebastian Bach, Matthäuspassion, 17 Uhr. XX Steyr. Orgelkonzert, Schmücke dich, o liebe Seele, Werke von J. S. Bach, R. Schummann, G. A. Merkel, F. Mendelssohn Bartholdy u.a., evangelische Kirche, 18 Uhr. XX Zell an der Pram. Benefizkonzert, Werke von W. A. Mozart, Symphonisches Orchester VIB, Schloss, Freskensaal, 15.30 Uhr, Kaffee und Kuchen der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel ab 14 Uhr. montag, 14. 3. 2016 XX Bad Mühllacken. OASE, mit neuen geistlichen Liedern und Texten, Fürwahr, er trug unsere Krankheit, Kurhauskapelle, 19.30 Uhr. XX Linz. Gedichte-Lesung, Bergund Talfahrten, Bücherei am Dom, 1. Stock, Stifterstr. 6, 19 Uhr, mit Michael Mahringer. XX Linz. Gebets- und Aktionsabend für Versöhnung und Frieden, Lieder von Heinz Purrer, Texte von Papst Franziskus und Teresa von Ávila, Anbetung, Möglichkeit zur Beichte und Aussprache, Marienschwestern vom Karmel, 19 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Fastenmeditation Kontraste, verhöhnt und verehrt, Texte und Musik zum Innehalten und Durchatmen, 18.30 bis 19 Uhr, Krypta, 18.30 bis 19 Uhr. XX Wels, St. Stephan. Palmbuschen binden, Pfarrheim, 15 Uhr. dienstag, 15. 3. 2016 XX Linz. Musik in der KHG, TT Groove Projekt, KHG Jazzkeller, 21 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Anbe-

ausstellungen – Flohmarkt – Vortragsreihe XX Aschach. Großer Bücherflohmarkt, Fr., 18. 3., 16 bis 19 Uhr, Sa., 19. 3., 8 bis 12 Uhr, Pfarrzentrum. XX Attnang-Puchheim. Zeichnungen und Druckgrafik, Anton Raidel, bis 20. 3., Öffnungszeiten: Do., Fr. und Sa., 16 bis 18 Uhr, So., 10 bis 12 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. XX Linz. Klassik und Moderne, Ausstellung des musischen Zweiges mit Schwerpunkt Bildnerische Erziehung des Adalbert Stifter Gymnasiums Linz, Ort der Begegnung, Festsaal und Galerie der Eli-

sabethinen, bis 8. 4., Mo. bis Fr., 14 bis 18 Uhr. XX Mauthausen. Flohmarkt, Sa., 12. 3., 8 bis 15 Uhr, So., 13. 3., 8 bis 12 Uhr, Pfarrheim, der Erlös kommt der Kirchensanierung zugute. XX Steyr. Bücher-Fundgrube, So., 13. 3., evangelische Pfarrkirche, Alter Gemeindesaal, 11 bis 12.30 Uhr. XX Steyr. Gekommen und geblieben, Ausstellung, 50 Jahre Arbeitsmigration, bis 10. 4., Mu­ seum Arbeitswelt Steyr, Öffnungszeiten: Di. bis So., 9 bis 17 Uhr.

XX St. Agatha. Vortragsreihe, Homöopathische Hausapotheke – Teil II, Mi., 8. 6., 19 bis 21.30 Uhr, Pfarrheim, baldige Anmeldung unter: a.rathmaier@aon.at. XX St. Marien. 1. Flohmarkt für Kindersachen, Sa., 12. 3., Pfarrheim, 9 bis 12 Uhr. XX Thalheim. Trachtenliebhabermarkt, Pfarrzentrum, Sa., 5. 3., 9 bis 17 Uhr. XX Timelkam. Kinderartikel-Tauschbasar, Kulturzentrum, Do., 10. 3., 9 bis 19 Uhr und bis Fr., 11. 3., 9 bis 17 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

10. März 2016

tung, Krypta, 19 Uhr bis Sa., 19. 3., 7 Uhr, eintragen für eine Stunde auf www.loretto.at/24-7. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Martin Riccabona, Orgel. XX Schönau. Was dürfen wir hoffen vom Leben nach dem Tod? Eine Frage, die sich im Laufe des Lebens wohl jedem von uns stellt, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Dr. Stefan Schlager. XX Steyr. Meditatives Tanzen, Auf dem Weg zur Mitte, evangelische Pfarrgemeinde, 19.30 bis 21 Uhr, Ltg.: Mag. Isabella Gross. XX Timelkam. Indien – Wie erlebte ich Indien in zwölf Monaten?, Treffpunkt Pfarre, 20 Uhr. XX Waizenkirchen. Bibelkurs-Abend, Aufbruch in ein neues Leben, sich etwas zumuten, Pfarrsaal, 19 bis 21.30 Uhr, Ref.: Dr. Franz Kogler. XX Wels, St. Stephan. Palmbuschen binden, Pfarrheim, 15 Uhr. mittwoch, 16. 3. 2016 XX Linz. 46. Linzer City-SeniorenTreff, Kindheit ist nicht immer kinderleicht – Verwahrung von Zwangsarbeiterinnen-Kindern in der NS-Zeit, Priesterseminar, 14.30 Uhr, Ref.: Mag. Martin Kranz-Greinecker. XX Rutzenmoos. Gott als Gewalttä­ ter? Wege zum Verstehen schwieriger alttestamentlicher Texte, Evangelisches Museum OÖ, Festsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Gerlinde Baumann. XX Schörfling. Informationsabend „Thema: Asyl“, Turnsaal Volksschule, 19 Uhr. XX Wels. Umgang mit sozialen Medien – Fluch oder Segen?, Seminar­ raum Akademie Wels, Gesundheitszentrum, 1. Stock, 19.15 Uhr, mit Mag. Ferdinand Kaineder. XX Wels, St. Franziskus. Versöhnungsfeier „Aufrichten – ein ­Ritual der Hoffnung“, Andachtsraum, 19 Uhr. donnerstag, 17. 3. 2016 XX Eferding, St. Hippolyt. Mein Weg vom Kongo nach Europa, Lesung und Gespräch, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit Emmanuel Mbolela. XX Linz. KHG on Tour: Äthiopien, Länderabend über das Land und einen Sozialeinsatz bei den MutterTeresa-Schwestern, KHG-Galerie, 20 Uhr, von Theresa Stampler. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Linz, Dompfarre. Glaubensabend, Wir „entstauben“ religiöse Begriffe, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser. XX Linz, Ursulinenkirche. Passionssingen, Bachl-Chor, Uraufführung der Passion „Herr, du gingst den Weg des Kreuzes“ von Fridolin Dallinger, 19.30 Uhr, Texte: Hans Dieter Mairinger. XX Linz, St. Konrad. Messe mit Krankensalbung, anschließend ­Agape, Pfarrkirche, 15 Uhr.

XX Weyer. Exerzitien im Alltag, Aus DEINER Liebe leben, Pfarrzentrum, 18 bis 19 Uhr, Ltg.: Pfarrer MMag. Walter Dorfer. freitag, 18. 3. 2016 XX Linz, Marcel Callo. Kunst in der Tuchfabrik, J. S. Bach, Cellosuiten, 19 Uhr, mit Bertin Christelbauer. XX Linz, St. Franziskus. Linzer Kirchenroas, Neubauzeile 68, Autobus 41, Haltestelle Binderlandweg, 15 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeits-Rosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Peuerbach. Musikalischer Kreuzweg – der Kreuzweg Christi in bewegenden Liedern, Pfarrsaal, 20 Uhr, Veranstalter: Chor4you und KBW Peuerbach. XX Vöcklabruck. Sprech-Café, Miteinander Deutsch reden und trainieren, in Kontakt kommen mit anderen Frauen, 16 bis 18 Uhr, Treffpunkt mensch & arbeit. samstag, 19. 3. 2016 XX Bad Ischl. Mein Herz ist voller Schmerzen, SalzkammergutPassions­singen, besinnliche Volksmusik und Lieder zur Passion Christi, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Mondsee. 15. Kapellenwanderung in Innerschwand mit OSR Annelu Wenter, Runde vom Moarx zur Kirche, Wegstrecke ca. 5 km auch per Auto möglich, Treffpunkt: Parkplatz Badeplatz Loibichl, 14 Uhr. XX Ottnang. Natürliche Empfängnisregelung, Grundkurs, Pfarrzentrum, 17.30 bis 19.30 Uhr, weitere Termine: So., 10. 4., 17 bis 19 Uhr, Sa., 23. 4., 17 bis 19 Uhr, Auskunft und Anmeldung: Tel. 0650/306 07 02. XX Zell an der Pram. Passionsspiele, „... ehe der Hahn zweimal kräht ...“, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. sonntag, 20. 3. 2016 XX Bad Mühllacken. Kreuzwegandacht, Kurhauskapelle, 18.30 bis 19 Uhr. XX Ebensee. Palmweihe/Leidensmesse, Cajetano Carpani: Missa in F, Hermann Kronsteiner: Deutsches Proprium, F. Mendelssohn Bartholdy: Aus tiefer Not, A. L. Webber: Pie Jesu, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Linz. Loretto-Familiensonntag, eucharistische Anbetung, Priesterseminar, Hauskapelle, 13.30 Uhr, Lobpreis und Rosenkranzgebet mit den Kindern, 14 Uhr, Vortrag über Glauben und Beziehungsfragen, „Barmherzigkeit schenkt Leben“, Kaplan Mag. Norbert Purrer, Kinderbetreuung – gemeinsames Spielen, Basteln, Bibeltheater, 14.30 Uhr, Familienund Einzelsegen, Sakrament der Versöhnung, Ausklang bei Kaffee und Kuchen, 16 Uhr, Möglichkeit: ­Besuch der hl. Messe bei den Karmeliten, 17.30 Uhr.

XX Linz, Karmelitenkirche. Palmsonntag, Werke von Antonio Lotti, Melchior Franck, Hermann Kronstei­ ner, Michael Stenov, Bernhard Kelin, Domenico Brunetti, Lieder aus dem neuen Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. XX Linz, Mariendom. Musik für Volk und Bläser, Bläserensemble der Dommusik Linz, 9.30 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Bachs Johannespassion, Musica Sacra, Evangelische Kantorei Linz, Concerto Luterano, 17 Uhr, Ltg.: Franziska Leuschner. XX Schlägl. Choralvorspiele zur Passionszeit, aus der Lüneburger Orgel­ tabulatur (1652–1656), Stiftskirche, 10 Uhr. XX Spital am Pyhrn. Palmsonntag, Motetten und Chorsätze von H. Kronsteiner, W. Führlinger u. a., Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Wilhering. Palmsonntagsliturgie, Gesänge zum Palmsonntag von H. Kronsteiner, H. Schütz, J. S. Bach u.a., Kirchenchor und Instrumentalisten der Stiftspfarre Wilhering, Stiftskirche, 8.30 Uhr. XX Wilhering. Mitsingkonzert, Motto: Barock Live, für Senior/innen, Stiftskirche, 15 Uhr.­

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximi­ lianhaus, Sa., 7. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, Sa., 7. 5., 9 bis 17.30 Uhr. XX Grieskirchen. Pfarrheim, Sa. 14. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Haus der Frau. Sa., 14. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, Sa., 14. 5., 9 bis 17.30 Uhr. XX Ried im Innkreis. St. Franziskus, Sa., 14. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 14. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 15. 5., 9 bis 17.30 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

aussaattage 14. 3.: Wurzel 15. 3.: Wurzel 16. 3.: Wurzel bis 1, von 2 bis 8 Blüte, ab 9 Frucht, Pflanz zeit Beginn 7 17. 3.: Frucht bis 3, ab 4 Blüte 18. 3.: Blüte bis 4, ab 5 Blatt 19. 3.: Blatt bis 20, ab 21 Frucht 20. 3.: Frucht Aus: Aussaattage 2016, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 13. März 2016 5. Fastensonntag. L1: Jes 43,16–21 L2: Phil 3,8–14 Ev: Joh 8,1–11 oder L1: Ez 37,12b–14 L2: Röm 8,8–11 Ev: Joh 11,1–45 (oder 11,3–7.­ 17.20–27.33b–45) Montag, 14. März 2016 Hl. Mathilde, Gemahlin König Heinrichs I. L: Dan 13,1–9.15–17.19–30.33–62 (oder 13,41c–62) Ev: Joh 8,12–20 Dienstag, 15. März 2016 Hl. Klemens Maria Hofbauer, Ordenspriester. L: Num 21,4–9 Ev: Joh 8,21–30 Mittwoch, 16. März 2016 L: Dan 3,14–21.49.91–92.95 Ev: Joh 8,31–42 Donnerstag, 17. März 2016 Hl. Gertrud, Äbtissin von Nivelles. Hl. Patrick, Bischof, Glaubensbote in Irland. L: Gen 17,1a.3–9 Ev: Joh 8,51–59 Freitag, 18. März 2016 Hl. Cyrill von Jerusalem, Bischof, Kirchenlehrer. L: Jer 20,10–13 Ev: Joh 10,31–42 Samstag, 19. März 2016 Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria. L1: 2 Sam 7,4–5a–14a.16 L2: Röm 4,13.16–18.22 Ev: Mt 1,16.18–21.24a oder Lk 2,41–51a Sonntag, 20. März 2016 Palmsonntag. Feier des Einzugs Christi in Jerusalem. Ev: Lk 19,28–40 L1: Jes 50,4–7 L2: Phil 2,6–11 Ev: Lk 22,14 – 23,56 (oder 23,1–49)

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps Sonntag

13. bis 19. März 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

13. MÄRZ

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Erlöserkirche Hamburg-Borgfelde. ZDF 12.30  Orientierung. 3 Jahre Papst Franziskus – Eine Zwischenbilanz. Dazu ein Studiogespräch mit Prof. Paul M. Zulehner. / Neuer Wiener Oberrabiner – Arie Folger im Portrait. ORF 2 16.55  Was ich glaube. ORF 2 20.15  Kokowääh. Ein bisher erfolgloser Drehbuchautor bekommt das Angebot, an der Adaption eines Bestseller-Romans mitzuarbeiten. Es gibt nur einen Haken: Die Autorin ist seine Ex und große Liebe. Und dann steht plötzlich die achtjährige Magdalena vor seiner Tür ... Puls 4 Montag

14. März

20.15  Schönheit für alle. Schönheits- und Jugendwahn sind Versuche, Zeit und Vergänglichkeit aufzuhalten. Eine Dokumentation über die Angst vor dem Älterwerden, das Geschäft mit der Makellosigkeit und die Schönheit des Alterns. ORF III 20.15  Wetterleuchten über dem Zillertal. In der Tradition von Alfred Hitchcocks Melodram „Ich beichte“ erzählt der moderne Heimatfilm von einem Pfarrer, der durch die Bürde des Beichtgeheimnisses in einen schweren Gewissenskonflikt gerät. Er greift grundlegende Fragen über Moral und Gewissen auf und bringt Elemente des Kriminalfilms in das Genre ein. mdr Dienstag

15. MÄRZ

13.15 Planet Wissen: „Stille Örtchen“. Die Geschichte der Toilette. 9 bis 12 Monate seines Lebens verbringt der Mensch dort, doch man spricht nach wie vor nicht gern darüber. Planet Wissen macht die Toilette zum Thema und beleuchtet das Klo von der Antike bis in die Zukunft. SWR RP 20.15  Wir Nachkriegskinder. Wie wir wurden, was wir sind: Am Beispiel prominenter Lebensläufe entwirft die zweiteilige Dokumentation ein persönliches und berührendes Bild der deutschen Nachkriegszeit. ZDF Mittwoch

16. März

20.15  Energie aus dem Wald. Die Grenzen der Nachhaltigkeit. Ist es angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an Energie-Holz heutzuta-

Morgengedanken von Caritasdirektor Georg Schärmer, Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

Mo 12.45  Schätze der Welt – Erbe der Menschheit. Ohrid, Mazedonien – Farbenwelt und Bilderkult. Der Ohrid-See ist einer der ältesten Seen der Welt. An seinen Ufern zeugen byzantinische Bauwerke und archäologische Kostbarkeiten von 2000 Jahren Menschheitsgeschichte. Ohrid, die größte Stadt am See, war ein Zentrum der frühen Christen. 3sat

Di 22.35  Kreuz & quer. Vom anderen Ende der Welt – 3 Jahre Papst Franziskus. Der Papst aus Argentinien will die Kurie und die Kirche insgesamt einer Reform unterziehen. Dabei stößt er auch auf Widerstand. Zugleich gewann Franziskus bisher durch seinen einfachen Amts- und Lebensstil Beliebtheit weit über Kirchenkreise hinaus. – Whg. Mi 20.15. ORF III

Foto: ZDF und SWR/Feller

ge überhaupt noch möglich, „nachhaltig“ mit unserem Wald umzugehen? BR 21.05  Mein erstes Leben. Wie gehen Menschen damit um, nicht zu wissen, warum die Eltern sie zur Adoption freigegeben haben? Betroffene gewährten den Filmemachern sehr persönliche Einblicke. Entstanden ist ein feinfühliger und berührender Film. 3sat Donnerstag 17. März 17.05  Motetten von J. S. Bach. „Der Geist hilft unserer Schwachheit auf“ BWV 226; Sinfonia aus der Kantate BWV 146; „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“; „Singet dem Herrn ein neues Lied“ BWV 225 u. a. Aufzeichnung eines Konzerts des RIAS Kammerchors und der Akademie für Alte Musik Berlin aus der Gethsemanekirche Berlin vom Oktober 2008. RBB 23.15  Das dritte Ufer des Flusses. Der Fernsehfilm der jungen argentinischen Regisseurin Celina Murga erzählt die Geschichte des 17-jährigen Burschen Nicolás, der beginnt, das Doppelleben seines Vaters zu hinterfragen. arte Freitag

18. März

18.30  Die Anden der Inka. Geheimnisse im peruanischen Hochland. Seit über 500 Jahren ist das Ritual immer dasselbe: In einem malerischen Canyon nahe Cusco bauen die Nachfahren der Inka jedes Jahr aufs Neue eine Brücke. Spektakulär vor allem das Baumaterial: Die Brücke ist aus Gras! Phoenix 22.10 Ein Maskenball. Giuseppe Verdis Oper aus der Bayerischen Staatsoper in einer Neuinszenierung

Foto: ORF/Cinevisio

des jungen, ausgezeichneten Regisseurs Johannes Erath. 1858 für Neapel komponiert, durfte die Oper aus Zensurgründen dort nicht gezeigt werden; nach einer Überarbeitung wurde sie in Rom uraufgeführt. Sie ist eines der meistgespielten, aber auch rätselhaftesten Werke Verdis. Das politische Liebesspiel um einen Machthaber, das in Verdis Oper auf psychologisch tiefgründige Art und Weise verhandelt wird, begeistert bis heute. arte Samstag

19. März

19.40  Hoagascht. Beim traditionellen Tresdorfer Kreuzziachn wird auf überaus eindrucksvolle Art die Leidensgeschichte Christi nachgespielt. Die Darbietung dauert zwei Tage und erfolgt in völligem Schweigen – bis auf zwei gesprochene Sätze. Ein Gelübde führte zu diesem Brauch. ServusTV 20.15  zeit.geschichte. Gerechte unter den Völkern – Ella Lingens. Die studierte Rechtswissenschaftlerin und Medizinerin Ella Lingens versteckte während der Reichspogromnacht Juden und wurde dafür ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. – Anschließend: Dorothea Neff (21.05); Irene Harand und Cyrill Fischer – zwei Katholiken im Kampf gegen den Nationalsozialismus (21.50). ORF III 23.35  Wort zum Sonntag von Pastorin Elisabeth Rabe-Winnen, Lengede. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Gerhard Berger

Zwischenruf von Pfarrerin Margit Geley, Salzburg. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Reportagen und Berichte aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Weikendorf (NÖ) mit Pfarrer Mag. Krzystztof Pelczar. Musik: Deutsches Amt und Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Stanislav Doronenko

Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Jaleh Lackner-Gohari, Ärztin und Menschenrechtsaktivistin. „Ein neuer Tag, ein neues Jahr“ – Gedanken zu Nouruz. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Die offene Gesellschaft und ihre Grenzen. Vernunft, Freiheit und Gleichheit auf dem Prüfstand. Mo–Do 9.05 (Wh. 22.08), Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Was die Stunde schlägt. Von Zeiten und Uhren. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Dimensionen. „WIR für EUCH“. Die Sprache rechtspopulistischer Parteien. Do 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Österreichische Identitäten. Mi 21.00, Ö1. Im Gespräch. „Mit meinen Fotos erzähle ich Lebensgeschichten“ – die Fotografin Christine de Grancy. Do 21.00, Ö1. Apropos Musik. A. Bruckner: Symphonie f-Moll, „Studiensymphonie“, u. a. Sa 15.05, Ö1. Tao – aus den Religionen der Welt. „Wie lange spricht Zarathustra noch?“ – Eine alte Religion droht zu verschwinden. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Papst Franziskus – Das dritte Amtsjahr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 27

10. März 2016

KiZ-Redakteurin stellt ihr neues Buch vor

Linzer „Etty-Team“ mit dem EttyForscher. V. l. n. r.: Schauspieler Georg Bonn und Erich Josef Langwiesner, EttyDarstellerin Bettina Buchholz, Etty-Forscher Klaas Smelik, der die Einführung sprach (und am 7. und 8. März auch Vorträge in Linz hielt), Regisseur Johannes Neuhauser.

bleib. Texte zum Verweilen

„Etty“ beeindruckte die KirchenZeitungs-Leser/innen

Kultur und Kunst sind die Herzensthemen von KirchenZeitungs-Redakteurin Elisabeth Leitner. Ihre Aufmerksamkeit gilt jedoch auch den großen und kleinen Dinge im Alltag. Erlebnisse in der Straßenbahn oder bei der Putzparty, Skurriles wie das Jesus-Phone oder das Kreuz im Wahlkampfzelt: In den KirchenZeitungs-Glossen bringt Elisabeth Leitner ihre Beobachtungen zur Sprache, unterhaltsam und mit großer Sensibilität. In anderen Texten eröffnet sie – oft mit Augenzwinkern – neue Perspektiven im Umgang von Mann und Frau miteinander. Und in ihren Gedichten erzählt sie von der Sehnsucht nach Stille in einer lauten Zeit. Nun ist ein Buch mit ausgewählten Texten erschienen.

Eine enorm starke Frau

Elisabeth Leitner, bleib. Texte zum Verweilen, Betrachtungen zur Welt. Gedichte, Glossen, Kommentare, Resistenz-Verlag 2016, € 14,90.

Kiz/Eg

Rasch ausverkauft war die „Etty“Vorstellung für KirchenZeitungsLeser/innen am 6. März in der Blackbox Lounge des Linzer Musiktheaters. Die szenische Lesung mit Texten aus den Tagebüchern von Etty Hillesum wurde zu einem berührenden TheaterAbend. Enorm dicht Ettys Gedanken, großartig Bettina Buchholz als Etty und Georg Bonn als Spier. Sie stellen eine immens star-

ke Frau vor – Etty – mit ihrer Spiritualität, Ergebenheit sowie Hingabe in grausamer Zeit. So düster der Raum, so schwarz der Bühnenhintergrund: Etty ist eine ungeheuer starke Ansage an ein Leben in der Hand Gottes wie der Verbindung von Spiritualität und Eros.

XX Lesung & Diskussion: Am Donnerstag, 10. März, 19.30 Uhr lesen Elisabeth Leitner, Andrea Heitz und Christl Greller im abc – Anton Bruckner Centrum in Ansfelden, Carlonestraße 2.

Elisabeth Leitner bei einer Lesung im Seelsorgezentrum Lichtenberg Ende Februar. Franz Litzlbauer

XX Weitere Aufführungstermine am Musiktheater in Linz sind am Mo., 28. März, 17 Uhr, sowie So., 24. April und Do., 26. Mai, um 20 Uhr.

Kurt-Schubert-Gedächtnispreis im Priesterseminar Linz verliehen

Weckung von Zivilcourage Als Würdigung ihres Einsatzes für die interreligiöse Verständigung wurden die Oberösterreicherin Dr. Irmgard Aschbauer und die Wienerin Mag. Ruth Steiner mit dem KurtSchubert-Gedächtnispreis ausgezeichnet. Beide Frauen sind Pionierinnen des christlichjüdischen Dialogs und unerschrocken, wenn es um die Abwehr von Antisemitismus in der Gesellschaft geht. Mit Irmgard Aschauer, die 1973 als Bildungsreferentin des Katholischen Akademikerverbands in den Dienst der Diözese Linz trat, ist die jährliche „Begegnung in der Synagoge“ verbunden, zu deren Initiatorinnen sie gehörte. Bischof em. Maximilian Aichern würdigte in seiner Laudatio beim Festakt am 3. März 2016 die Arbeit Aschbauers als Einsatz zur Weckung von Verantwortung und Zivilcourage und als Beitrag gegen Unterdrückung

Der Leiter des Forums Weltreligionen Rektor Petrus Bsteh (von links) mit den Preisträgerinnen Irmgard Aschbauer und Ruth Steiner sowie mit Bischof Manfred Scheuer. Forum Weltreligionen

und Diskriminierung. Der Bischof hob auch die bestens vorbereiteten Wort-Gottes-Feiern beim jährlichen Gedenken im KZ Mauthausen hervor, die Aschbauer für die Liturgen erarbeitete. Ruth Steiner entstammt einer Wiener jüdischen Emigrantenfamilie und wurde in Manila geboren. Nach ihrer Rückkehr fand sie Aufnahme in der Katholischen Hochschulgemeinde, 1963 ließ sie sich taufen. Ihr Lebens-

werk galt früh dem Dialog zwischen Judentum und Christentum. Von 1986 bis 2000 war sie Generalsekretärin der Katholischen Aktion Österreichs. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg betonte in seiner Würdigung Ruth Steiners: „Es gibt Menschen, die wollen Juden und Christen gleichzeitig sein. Die mag ich nicht – mit Ausnahme von Ruth Steiner, weil sie diese Verbindung authentisch lebt.“ josef Wallner


28 Kultur für sie gehört Dialog statt Duell Das abwechselnde Spiel an zwei Orgeln, das sogenannte „Duello“, war bereits im 16. Jahrhundert in Venedig bekannt. Organist Gustav Auzinger und Organistin Martina Schobesberger haben Stücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert – darunter galante „Claviermusik“ von Gio-

vanni Marco Rutini und Johann Baptist Vanhal – auf Clavichord, Orgel und Cembalo eingespielt. Dabei kommt nicht das Duell zum Ausdruck. Es ist eine friedliche, musikalische Rede und Gegenrede.

10. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Film „Spotlight“ von Tom McCarthy

Spotlight – Scheinwerfer an „Spotlight“, das ist der Name eines Journalisten-Teams, das sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Boston aufdeckte. Der Film dazu wurde kürzlich mit dem „Oscar“ für den besten Film sowie für das beste Originaldrehbuch ausgezeichnet. Dietmar Steinmair

Die Tageszeitung „The Boston Globe“ unterhält eine eigene Recherche-Abteilung – genannt „Spotlight“ – die sich in oft monatelanger Arbeit dem Aufdecken großer Fälle widmet. Im Jahr 2001 gehen die Journalisten Hinweisen nach, dass es in der katholischen Kirche Bostons mehr als nur Einzelfälle von Priestern gibt, gegen die wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt wurde und wird. Ein Opferschutzverein liefert Kontakte. Die Journalisten recherchieren weiter, um das ganze System des Missbrauchs und der

Kirche bleibt anonym. „Spotlight“ ist in erster Linie ein Film über die Arbeit von Journalisten. Regisseur und Drehbuchautor Tom McCarthy geht mit dem komplexen Thema klug um: Er erzählt die Story konsequent aus der Sicht der recherchierenden Journalisten. Die Missbrauchs-Schilderungen durch Opfer werden emotional nicht ausgeschlachtet, es gibt keine Verschwörungstheorien und auch der „Boston Globe“, der vorher Hinweisen nicht nachgegangen war, wird kritisch hinterfragt. Aufgrund der Komplexität der Fälle können Recherche-Schritte nur erahnt werden, einiges bleibt lückenhaft. „Die Kirche“ erscheint als weitgehend anonyme Gegenseite ohne Gesicht(er), nur kurz bekommen der Kardinal und ein Täter eine eigene Szene. Selbst der Therapeut, der jahrelang pädophile Priester behandelte und zu einer der wichtigsten Quellen wird, tritt nur in Telefongesprächen auf. Im Gegensatz

Dialoghi, Gustav Auzinger, Martina Schobesberger, CD, Fra Bernardo 2015, € 19,62 Das Schauspielerensemble wurde auf Filmfestivals mehrfach ausgezeichnet: Michael Keaton, Liev Schreiber, Mark Ruffalo, Rachel McAdams, John Slattery, Brian d‘Arcy James (v.l.).

XX Am Samstag, 16. April, 20 Uhr, lassen Martina Schobersberger und Gustav Auzinger Orgel und Cembalo in der Pfarrkirche Hagenberg erklingen.

Orgellandschaft Oberösterreich Seit fast 20 Jahren gibt es die Reihe „Orgellandschaft Oberösterreich“. Nun wurden auf der CD Nummer 19 drei weitere Orgeln klanglich festgehalten: Christoph Radinger, Organist und Cembalist aus Kirchdorf, stellt die Orgeln der Pfarrkirchen Heiligenkreuz bei Micheldorf (1853), Weichstetten (1820) und Maria Scharten (1821) vor. Sie stammen aus den Werkstätten der Orgelbauerfamilie Hötzel in Garsten bei Steyr. Zu hören sind ausgesuchte Werke u.a. von P. Georg Pasterwitz, Franz Schubert und Anton Bruckners Cousin Johann Baptist Weiß. Orgellandschaft Oberösterreich XIX, Christoph Radinger, CD, Weinberg Records 2015

Paramount Pictures

Vertuschung ans Licht zu bringen. Das Team erlangt Einsicht in wichtige Protokolle, die Gerichte und Staatsanwaltschaft unter Verschluss hielten. Auch bei der Kirche treffen die Journalisten vorwiegend auf eine Mauer des Schweigens. Einigungen mit den Opfern waren stets außergerichtlich und abseits der Öffentlichkeit getroffen worden. Die Diözese selbst hatte die beschuldigten Priester entweder krankgeschrieben oder in eine andere Pfarre versetzt. Als die Journalisten die Erzdiözese Boston mit den Ergebnissen konfrontieren, gibt es keine Antwort auf die Fragen. Das Filmende soll an dieser Stelle nicht verraten werden. 2003 erhielt das Spotlight-Team für seine Artikelserie zu den Missbrauchsfällen den Pulitzer-Preis. Bis heute wurden mindestens 271 Personen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger in der Erzdiözese Boston angeklagt.

dazu spielen die katholischen Biographien der Journalisten immer wieder in ihre Arbeit hinein und sorgen für emotionale Momente. Prädikat: sehenswert. Der Film kommt – wohltuend – ohne großes Drama und ohne Szenen aus, die auf die Tränendrüse drücken. Gleichzeitig ist er nie langweilig und hinterlässt ein nachdenkliches Publikum. Die offizielle Kirche findet den Film gut. Kardinal Schönborn verlieh ihm das „Prädikat: sehenswert“. Auch für den „Osservatore Romano“ ist „Spotlight“ kein antikatholischer Film. Fazit: Vor allem weil das Thema wichtig ist, ist auch der Film wichtig. Und es geht um journalistische Ethik. In Zeiten, in denen Nachrichten viele Menschen nur noch über Facebook oder Twitter erreichen, zählt der vertiefte Blick auf journalistisches Handwerk besonders. Darum: ansehen!


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

10. März 2016

Kulturland n Konzert in Bad WimsbachNeyd­harting. Unter dem Titel „Von Betlehem bis Jerusalem“ lädt der Stephanus-Chor gemeinsam mit dem Querflöten-Ensemble u.a. am Samstag, 12. März, 19.30 Uhr in die Pfarrkirche. Pfarrer Johann Mittendorfer liest Texte aus dem Matthäusevangelium.

Kreuzweg von Charlotte Wiesmann

Kreuz weg weiser

n Meditation im Stift Wilhering. Abt Reinhold Dessl und em. Abt Gottfried Hemmelmayr lesen am Passionssonntag, 13. März, 16 Uhr im Kreuzgang meditative Texte aus der Bibel, musikalisch begleitet mit Werken u.a. von Balduin Sulzer.

Ist das ein Wegweiser? – Ja. Die Bronzeskulptur ist eine Kreuzweg-Station. Sie ist die siebte von vierzehn Stationen, und sie alle weisen den Weg in Richtung Auferstehung. Der Schriftzug „vertrauen“ wächst aus der bronzenen Stele. Sie ist über zwei Meter hoch. Mit einer Platte ist sie im Boden verankert. Darauf ist in erhabener Schrift zu lesen: „Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz“. Der Kreuzweg ist ein Entwurf der in Linz lebenden Künstlerin Charlotte Wiesmann. Sie hat ihn im Rahmen eines Wettbewerbs für einen Ort in Niederbayern entworfen. Gewonnen hat ihn ein anderer. Geblieben ist das Modell. Und die Idee von einem Kreuzweg, der aus mehreren Teilzielen besteht. „Wörter wie ‚vertrauen‘ verweisen auf die

Vertrauen: Die siebte Kreuzweg-Station. Charlotte Wiesmann

Potenziale, die jeder Mensch in sich selbst finden muss“, sagt die Künstlerin. Bei der siebten Station geht es um Ohnmacht und darum, sich selbst zu ermächtigen, um weitergehen zu können. Sollte der Kreuzweg einmal verwirklicht werden, führt der Weg weiter an Wörtern wie umkehren, wagen oder bewegen. Am Ende steht die Auferstehungsskulptur. Ihr Titel lautet „Frohlocken“. XX Ab Mittwoch, 30. März, 19.30 Uhr sind Arbeiten von Charlotte Wiesmann und Thomas Steiner in der Stadtturmgalerie in Schwanenstadt zu sehen (bis 22. April).

n Abend für Balduin Sulzer in Linz. Zu seinem 84. Geburtstag widmet das Brucknerhaus am Mittwoch, 16. März, um 19 Uhr Balduin Sulzer dessen ­Oratorium „Passio crucis“. Ausführende sind der Mozartchor des Musikgymnasiums Linz, die Oö. Männerchorvereinigung 2016, Harmonices mundi sowie Solist/ innen. Konzertmeister ist Josef Sabaini, Dirigent Thomas Kerbl. n Cello-Klänge in Linz-Marcel Callo. Am Freitag, 18. März, 19 Uhr spielt Bertin Christel­bauer in der Kirche in der ­Tuchfabrik, Auwiesen, Cellosuiten von ­Johann Sebastian Bach. Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.

Konzerte von 4. Juni bis 24. Juli 2016 in St. Florian, Kremsmünster und Lambach

Musikalische Reise mit den Oö. Stiftskonzerten Seit mehr als 40 Jahren laden die Oö. Stiftskonzerte dazu ein, sich auf eine Reise in die Welt der Musik zu begeben. Das Motto der diesjährigen Konzertreihe von 4. bis 24. Juli lautet nun tatsächlich „en route“ – „unterwegs“. In den Stiften St. Florian, Kremsmünster und Lambach wird Jazz-, Klezmer- und klassische Musik zu hören sein. Beim Eröffnungskonzert am Samstag, 4. Juni lässt das Bruckner Or-

chester Linz in St. Florian unter der Leitung von Julian Rachlin Werke von Mozart und Bach erklingen. Auf dem Festivalprogramm stehen weiters Arnold Schönberg Chor, L’Orfeo Barockorchester oder die Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie, das Duo Avi Avital & Mahan Esfahani mit Mandoline und Cembalo, Franz Xaver Frenzel Quartett und junge Musiker/ innen mit dem Schwerpunkt

Kammermusik. Unter den besonderen Angeboten sind eine Lesung mit Schauspielerin Sophie Roiss in Lambach, Klezmermusik mit dem David Orlowsky Trio in St. Florian oder ein Familienkonzert ebendort. Angeboten werden zudem ein Jugendpass und Bustransfers von Linz zu allen Abendkonzerten. XX Info & Karten ab 23. März: Tel. 0732/77 61 27, www.stiftskonzerte.at

Solistin beim Eröffnungskonzert: die russische Geigerin Alina Ibragimova. Eva Vermandel


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10. März 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

EHRUNG & DANK

GEBURTSTAGE

 Elisabethinen. Die Elisabethinen und die Stiftung Waldburg danken Ida Lammerhuber, die unermüdlich Pullover strickt. Über Vermittlung von Sr. M. Norberta Zauner gehen die Pullover an die Stiftung Waldburg bei Freistadt, die beinahe monatlich Hilfsgüter nach Rumänien bringt. Ida Lammerhuber hat in den vergangenen vier Jahren an die 300 Pullover gestrickt. Sie hat selbst in Bolivien gelebt und dort Leid und Armut aus nächster Nähe kennengelernt. Die Unterstützung bedürftiger Kinder ist ihr seit dieser Zeit ein Herzensanliegen. PRIVAT

 Am 11. März 2016 wird OStR KonsR Mag. Dr. Thomas Eppacher, Professor in Ruhe, wohnhaft in Waldburg, 85 Jahre alt. Der gebürtige Südtiroler (Taisten) empfing 1957 die Priesterweihe. Nach dem Studium in Innsbruck unterrichtete er von 1967 bis 1993 die Fächer Biologie und Chemie am Gymnasium Petrinum in Linz. Von 1984 bis 2015 war Eppacher Pfarradministrator in Waldburg, wo er weiterhin aushilft.

 Feldkirchen an der Donau. Zweimal jährlich findet in der Pfarre eine Oase mit Liedern und Texten statt. Zur Fastenzeit-Oase hat Pfarrassistent Thomas Hofstadler „S(w)inging acts“, den Jugendchor aus Lembach unter der Leitung von Nicole Leitenmüller, eingeladen. Zwischen den Musikstücken trugen Pfarrmitglieder Texte über „Glaube/Hoffnung/Liebe“ vor. Der Erlös der Veranstaltung, 233 Euro, wurde für die bevorstehende Renovierung der Pesenbacher Kirche gespendet. PRIVAT

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

MUSIK, KABARETT UND LITERATUR IM KONGRESSSAAL

Die AK holt Frauen vor den Vorhang Eine Blues-Sängerin, zwei Kabarettistinnen und eine kulinarisch-feministische Bestsellerautorin – beim Frauenkulturmonat März holt die Arbeiterkammer Oberösterreich Frauen vor den Vorhang. Mit der AK-Leistungskarte gibt’s ermäßigten Eintritt bei allen Veranstaltungen.

B

ei AK-Kultur haben die Frauen immer einen hohen Stellenwert, besonders aber im Frauenkulturmonat März. Rund um den Internationalen Frauentag wird der Kongresssaal der Arbeiterkammer in Linz auch heuer wieder zum frauenkulturellen Hot Spot.

Am 15. März haben „Sidney Ellis And Her Midnight Preachers“ den Blues. Am 16. März singt und spielt das Kabarett-Duo „BiRi BiRi“, was junge Frauen von heute so bewegt. Und am 30. März liest die Bestsellerautorin, Frauenrechtlerin und Köchin Eva Rossmann aus ihrem aktuellen Buch „Fadenkreuz“, umrahmt von den „gastgebern“ mit Trompete, Kontrabass und Klavier. Die Programmdetails, Termine und Ticketpreise finden Sie auf ooe.arbeiterkammer.at/kultur. Nicht nur in kulturellen Belangen, sondern vor allem im Berufsleben haben die Arbeitnehmerinnen in der AK eine starke Partnerin. Mit Ange-

boten wie der Gleichbehandlungsberatung oder dem Kinderbetreuungsatlas ist die AK ganz nah bei ihren weiblichen Mitgliedern. Und auf ooe.arbeiterkammer.at gibt’s außerdem den GleichbehandlungsCheck, mit dem Sie Ihren Betrieb auf Frauenfreundlichkeit abklopfen können.

 Am 12. März 2016 feiert Kommerzialrat KonsR Wilhelm Neuwirth, emer. Propst des Stiftes St. Florian, seinen 75. Geburtstag. Der gebürtige Ennser legte 1961 die Ordensprofess ab und wurde 1966 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Ried in der Riedmark und in Vöcklabruck. Von 1972 bis 1977 war er Pfarrvikar in LinzKleinmünchen. Als 36-Jähriger wurde Wilhelm Neuwirth im Oktober 1977 zum Propst des Stiftes St. Florian gewählt. Von 1981 bis 1993 war er auch Vorsitzender der diözesanen Ordenskonferenz. Von 1987 bis 2002 war Neuwirth Generalabt der österreichischen Chorherrenkongregation. Zusätzlich zu seinen Aufgaben als Propst war er immer auch in den Florianer Stiftspfarren seelsorglich tätig. Im Jänner 2005 legte er das Amt des Propstes zurück und ist seither Pfarrmoderator in Ansfelden.  Am 14. März 2016 vollendet GR P. Bernhard Pagitsch vom Orden der Mariannhiller Missionare sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Ramingstein im Lungau, feierte 1955 seine Ordensprofess und wurde 1979 zum Priester geweiht. Nach 40-jähriger Missionstätigkeit in Südafrika ist er seit 2009 Superior der Mariannhiller Gemeinschaft im Schloss Riedegg in Gallneukirchen und Pfarrprovisor von Hellmonsödt.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

10. März 2016

Europa und die Flüchtlinge „Kommt nicht nach Europa“ – Donald Tusk, EU-Ratspräsident, als „Reiseratgeber“ am 3. März 2016. Die Politik der EU ist mitverantwortlich für die Fluchtursachen. Anstelle von aktiver internationaler Friedenspolitik, wie es einer Friedensnobelpreisträgerin entsprechen würde, stehen wirtschaftliche Interessen immer klar im Vordergrund der Aktivitäten. Ob Waffenexporte, Zugang zu billigem Öl oder wirtschaftliche Vormachtstellung in verschieden Weltregionen – dabei werden humanistische Grundsätze schnell mal über Bord geworfen. Was denkt Herr Tusk, dass die Menschen aus purer Reiselust die Heimat verlassen? Wenn wir nicht dazu bereit sind, auf Profite durch Kriege und Ausbeutung zu verzichten und den Reichtum unserer Gesellschaft weltweit gerecht zu verteilen, werden immer mehr Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben die Flucht wagen. HEINZ MITTERMAYR, KATHOLISCHE ARBEITNEHMERINNEN BEWEGUNG OÖ, ALBERNDORF

Kirchenasyl Zum Artikel „Kirchenasyl“ KiZ 8/2016

Zum Artikel „Kirchenasyl“ möchte ich sagen: Ich empfinde es als eine Schande und ein Armutszeugnis der österreichischen Regierung, hier nicht das humanitäre Bleiberecht anzuwenden! Dass eine Armenierien, die in Altmünster gut integriert und von der ganzen Pfarre in Schutz genommen wurde und einen Sohn und Enkelkinder in Salzburg hat, abgeschoben wird, verstehe ich nicht! Wir haben 100.000 Muslime aufgenommen – viele ohne gültige Papiere. (...) Unser Gebot wäre es, die verfolgten Christen aufzunehmen und nicht lauter Muslime! Armes, christliches Abendland! Europa wird nicht mehr Europa sein,

sondern Eurasien! Heute habe ich im Radio gehört, dass Asylanten, die sich in drei Jahren gut integrieren, in Österreich ein Bleiberecht erhalten! Gilt das nicht für Christen? HILDE WINDHAGER, ANDORF

Selbstbestimmt leben Zu KiZ Nr. 9, S. 5

Danke der KirchenZeitung, dass sie als einziges Medium aufzeigt, wie weit Theorie und Praxis bei der Chancengleichheit in Oberösterreich für Menschen mit Behinderung auseinanderklaffen. Unter dem Motto „Selbstbestimmung statt Warteliste!“ fordert die „Plattform Bedarfsgerechte Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung OÖ“ den Abbau der jahrelangen Wartelisten im Bereich der Persönlichen Assistenz, aber auch beim Wohnen und Arbeiten. (...) Das politische Klima für Menschen mit Behinderung ist in Oberösterreich rau geworden. Seit Jahren werden Anträge nach dem Chancengleichheitsgesetz auf Persönliche Assistenz, Mobile Hilfe usw. negativ beschieden. Was das für Menschen mit Behinderung heißt, die mit einer fortschreitenden Behinderung leben müssen: Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Scham. Es ist kein Ende dieser strikten Sparpolitik des Landes Oberösterreich absehbar. Jeder Antrag auf Stundenerhöhung bei Persönlicher Assistenz wird abgelehnt, auch wenn die Sachverständigen ihn befürworten. Wir Menschen mit Behinderung wollen unser Leben nicht nur kärglich fristen, sondern selbstbestimmt gestalten. Ist das zu viel verlangt? ANDREA FRÖSCHL, LINZ

Weltoffen und tief Die KirchenZeitung der Diözese Linz hinterlässt auch Spuren in meinem Leben. Sie ist wirklich gut in jeder Weise. Sie ist weltoffen,

EINEM LIEBEN MENSCHEN…

LESERMEDITATION Was ich zu lernen habe Bei den Anderen weiß ich, welche der Streitparteien den ersten Schritt machen müsste. Bei den Anderen weiß ich, dass JEDER der Beteiligten seinen Teil zur Unversöhnlichkeit beiträgt. Bei den Anderen weiß ich, dass man den Spieß auch immer umdrehen muss, um eine Situation objektiv beurteilen zu können. Bei den Anderen fällt mir auf, dass sie die Ohren aufstellen, wenn jemand etwas Negatives über den Menschen sagt, mit dem sie nicht auskommen können. DANKE, dass ich bei den Anderen sehe, was ICH zu lernen habe! GERTRUDE MASCHEK, BAD ISCHL

modern in der Aufmachung, tief in der Aussage. Sie spricht nicht nur das Hirn an, sondern auch das Herz. Durch die Hereinnahme anderer Religionsgemeinschaften erweitert sie das Mosaik des Gottesbildes um ein Vielfaches. JOSEF SIEGL, WERNSTEIN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Schenken Sie einem lieben Menschen mit einem Schnupperabo der KirchenZeitung zwei Monate lang Freude – für nur € 10,–! Ich helfe Ihnen gerne weiter.

...gönne ich die

KirchenZeitung

Irmgard Draxler, Abo-Service Telefon 0732/76 10-39 69 Mail: abo@kirchenzeitung.at www.kirchenzeitung.at/abo


unter uns Schönfärben und Zweckoptimismus

DENK mal

Keine Zeit mehr zum Zeit-Haben

Die Zeitspirale – zieht sie nach oben oder nach unten?

Knapp – das Wort zieht sich durch die DenkMal-Aufgaben der heurigen Fastenzeit. Knappe Sprache, knappe Anleitungen, knappe Güter, knappes Erzählen waren schon Thema in dieser Reihe. – Aber noch viel knapper als all das ist die Zeit.

Fotolia/ sv_photo

ernst Gansinger

Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 18. März Zeit-Erfahrungen: Wie ringen Sie mit der Zeit? Was kostet Ihnen Zeit, die Sie gerne anders verbringen würden ... Wir verlosen ein passendes Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 8 (gefragt waren Waren, die in biblischer Zeit gehandelt wurden, oder österreichische Importprodukte, die einem persönlich ganz wichtig sind) hat Brigitte Komar aus Schörfling gewonnen.

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig­­

Für eine mickrige Kinokarte geb ich keine Unterstützungserklärung ab. Nicht einmal für eine Eintrittskarte zum Opernball.

„Wir müssen weiterhin positiv in die Zukunft blicken, uns auf die Seite von Eros, dem Gott der Liebe, und nicht auf die von Thanatos, dem Gott des Todes, stellen.“ Herman van Rompoy, ehemaliger Präsident des Europäischen Rates, über die Rolle der Christen im heutigen Europa

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Schon der römische Philosoph Seneca sagte etwa zur Zeit Jesu – in holpriges Deutsch übersetzt –: „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben; es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“ Er konnte nicht ahnen, wie wenig vor lauter Zeit-Nutzen einmal Menschen Zeit haben werden. Sie sind zum Tun getrieben in Freizeit und Arbeit, in allen möglichen Ämtern und Ehrenämtern, dass sie nicht mehr Zeit haben zum Zeit-Haben. Ihre Zeit verknappt sich in dem Maß, wie sie die Zeit ausfüllen. Und dann gibt es noch die Zeitabgrenzer. Auch ihre Zeit ist knapp – für andere.

Was tun, wenn die für die Schulveranstaltung gebackenen Muffins seltsam unförmig, sprich windschief aus dem Backrohr kommen? Mein Vorschlag, auf den schiachen Kuchen „Gletschermuffins“ draufzuschreiben und so zu tun, als wäre das Ganze beabsichtigt kam bei meiner Frau letztens nicht so gut an. Ein neuer Kuchen musste her. Meine Liebe konnte sich zuvor den Hinweis nicht verkneifen, dass die Leute in der Schule nicht grenzdebil sind. Eine der Eigenschaften, die mir im Freundes- und Familienkreis nachgesagt wird, ist, dass ich zu Schönfärberei neige. „Ist nix passiert“, war zum Beispiel meine erste Reaktion, als ich vor ein paar Jahren über die Treppe geflogen bin und der Mittelfinger danach verdächtig anschwoll. Die ärztliche Diagnose einige Tage später: gebrochener Finger. Bei früheren Familien-Bergtou­ ren habe ich die Sätze: „Wir sind bald oben“, oder: „Es wird sicher gleich aufreißen und zum Regnen aufhören“, überstrapaziert. Ich blieb immer streng beim Kurs, die Bergtour zu vollenden. Der Zweckoptimismus war dem Wetter meistens wurscht, es regnete „wie zu Fleiß“ in Strömen. Erst später am Abend, als wir alle auf der Hütte pitschnass ankamen, kam meine Einsicht, dass der Glaube leider nicht immer Berge versetzen kann.


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