KiZ-ePaper 15/2014

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Nr. 15 I 10. April 2014 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 69

Der Nagel, der festhält – im Guten wie im Bösen. NUTTAPONGG-FOTOLIA.COM

6 Thema. Ärztin am Land. 9 Pfarren. Ternberger Firmlinge. 10 Interview. Bischof Benno Elbs.

14 Fastenzeit mit Ordensleuten. P. Paul Weigartner über „Beten“. 18 Bewusst leben. Österlich backen, basteln, schmücken. 28 Kultur. In Bruckners Welt eintauchen. 22 Impressum.

Der Nagel, der die Hoffnung hält Der Palmsonntag spiegelt das Spannungsfeld des Gottesglaubens wider

Mit ihm oder ohne ihn? Das ist die Frage, um die es am Palmsonntag geht. Mit Jesus – oder ohne ihn. Der Palmsonntag erzählt vom Einzug in Jerusalem, wie sie ihm mit ihren Kleidern den „roten Teppich“ der Anhängerschaft ausgelegt haben. Und er erzählt – erstmals in der Karwoche – die Leidensgeschichte, wie sie ihn ans Kreuz geschlagen haben. Viele sprechen von einem Neuerwachen der Gottesfrage unter den Menschen. Sie führt zu diesem Nagel, mit dem man ihn ans Kreuz schlug, und der doch zum Nagel wurde, an dem sich die Hoffnung hält. Seite 3 und 16/17


2 Meinung Kommentar

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Aufregung um Ostern

Vorsicht! Da ist noch mehr im Busch

Hans Baumgartner

Vorsichtig argumentieren In vielen Teilen der Erde werden Menschen diskriminiert und verfolgt. Sehr oft geschieht das wegen ihres Glaubens. In diesem Zusammenhang hört man vermehrt von Christenverfolgung. Ja, in vielen Ländern weltweit werden sie malträtiert. Trotzdem ist Vorsicht geboten bei der Wahl des Wortes „Christenverfolgung“. Denn betroffen von Menschenrechtsverletzungen sind global nicht nur die Christen. Vor allem im Nahen Osten werden auch gemäßigte Muslime schikaniert. Zu Recht haben die katholischen Bischöfe im Heiligen Land nun vor einer unbedachten Wortwahl gewarnt. Sie weisen darauf hin, dass das, „was als Christenverfolgung bezeichnet wird, gewöhnlich Gewalt von Kriminellen ist, die behaupten, Muslime zu sein“. Dieses gezielte Schüren von Hass und Gewalt zwischen Muslimen und Christen darf nicht gefördert werden, auch nicht durch unbedachte Rede. susanne huber

Als Jesus in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung – und man fragte, wer ist das? So erzählt es die Bibel. Schöne Tage sollen es sein. Angenehm. So, wie es immer war. So wünscht man es sich doch. Eine Zeit zum Aufatmen – aber nur ja keine Aufregung. Man muss sich die Aufregung vorstellen, damals beim Einzug in die Stadt. Wer ist das? Was bildet er sich ein? Was will er? Da wird es laut gewesen sein: Jubel, Debatten – und wohl auch Streit. Die Karwoche ist eine Einladung, Aufregung zuzulassen – im Inneren der Seele, aber auch in den Gesprächen. Gar nichts ist selbstverständlich. Was ist mit meinem Leben – und was ist mit Jesus, um den sich in diesen Tagen doch alles dreht?

Ein Impuls soll die Karwoche sein, sich den Grundfragen des Lebens zu stellen und in aller Ehrlichkeit die eigene Antwort zu finden: im Denken, Reden und Tun. Wo das Ostergeschehen in Brauchtum und Gepflogenheiten, in Ritualen festgefroren bleibt, begangen in Trachten und Festgesang, verliert es seine Kraft. Es wird Routine. Ruhig und schön. Nur: Aufregend ist es nicht.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Doz. Dr. Jürgen Wallner, BioEthikkommission

Ein Ethiker im „Alltagstest“ Seit März gehört Jürgen Wallner der österreichischen Bioethikkommission an. Gemeinsam mit dem Mediziner Andreas Valentin leitet er die Arbeitsgruppe zu Fragen rund um das Lebensende. Hans Baumgartner

Anfang März hat Bundeskanzler Werner Faymann die Mitglieder der Bioethikkommission für die kommende Funktionsperiode bestellt. Unter den neun neuen Mitgliedern der 25 Expert/in-

Barmherzige Brüder

Fragt man Arbeitsmediziner/innen, dann ist die Antwort eindeutig: zwölf Stunden am Stück zu arbeiten ist nicht gesund und gefährdet auch die Qualität der Arbeit. Geschieht das ein paar Mal im Jahr, ist es zu verkraften. Wird aber das Tor zum Zwölf-StundenArbeitstag „nach Bedarf“ erst einmal gesetzlich aufgemacht, wird es bei den paar Mal nicht bleiben. Stutzig machen sollte einen auch die Wortmeldung von Therese Niss von der „Jungen Industrie“. Sie fordert als nächsten Schritt, auch den Sonntag „nach Bedarf“ als Arbeitszeit zu öffnen. Nach wessen „Bedarf“, dem der Wirtschaft oder dem der Familien und des Gemeinwohls?

KirchenZeitung Diözese Linz

„Glaube ist für mich – im Sinne des Theologen Dietrich Bonhoeffer – das tägliche Bemühen, meine Talente zum Wohl anderer einzusetzen – und Gott nicht zu missbrauchen als Lückenbüßer, der es schon richten wird.“ Doz. Dr. Jürgen Wallner

nen aus verschiedenen Disziplinen ist auch der Medizinethiker und Medizinrechtler Jürgen Wallner (38). Gemeinsam mit Andreas Valentin leitet er die Arbeitsgruppe, die im Auftrag der Bundesregierung und des Parlaments rechtliche, medizinische, soziale und ethische Fragen rund um das Lebensende aufbereiten soll. „Wir wollen die Thematik möglichst umfassend in den Blick nehmen und auch zu einer Klärung der Begriffe beitragen. Was heute in der Öffentlichkeit z. B. unter ,Sterbehilfe‘ verstanden wird, ist eher verwirrend denn einer Diskussion dienlich.“ Praxisnah. Wallner studierte in Wien Theologie und Jus und entdeckte für sich, auch unter dem Einfluss des Moraltheologen Günter Virt und des Rechtsphilosophen Gerhard Luf, die Medizinethik als ein Feld, beides zu verbinden. „Außerdem ist das ein Bereich, wo man sehr viel in der Praxis machen kann“, meint Wallner. Deshalb sei er nach zehn Jahren wissenschaftlicher Arbeit an der Universität auch 2010 an das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien gegangen. „Etwas abstrakt zu durchdenken ist schön“, sagt Wallner. „Aber ich wollte wissen, wie schaut das in der Realität aus, wenn du am Krankenbett stehst, im Spitalsmanagement mitentscheidest oder in Fortbildungen für Mitarbeiter/innen ethische Fragen auf deren Alltag hin beantworten musst.“


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Im Gespräch 3

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Bischof Ludwig Schwarz lädt zur Mitfeier der Karwoche ein

Unsere Türen stehen offen Liebe Leserinnen und Leser unserer KirchenZeitung!

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as wir selbst erlebt haben, nehmen wir intensiver wahr als das, was wir nur vom Hörensagen kennen. Unsere Medien ermöglichen uns Kenntnis von vielem, was wir nicht selbst erlebt haben. Das hat eine gute Seite. So können wir über unsre eigene Umgebung hinaus in Verbindung treten, auch Gutes tun. Ein wenig besteht aber die Gefahr, dass wir das Viele gar nicht in uns aufnehmen können – und dass unser Herz dabei erlahmt. Wie wertvoll ist da jede echte Begegnung mit Menschen. Mit dem Palmsonntag beginnt die „Heilige Woche“, die wir die Karwoche nennen. Leiden, Tod und Auferstehung Christi werden uns nicht nur erneut vor Augen geführt – wir werden selbst hineingenommen in die Dramatik dieses Geschehens. Die Karwoche ist nicht nur der liturgische Höhepunkt des Kirchenjahres, in ihr geht es um das Lebensentscheidende für jede Christin und jeden Christen: ob Leben ist oder der Tod das letzte Wort hat. Der Grund aller Hoffnung wird hier deutlich. Ein

Diözese

größeres Wunder als dieses lässt sich nicht erwarten und nicht erleben. Die Türen der katholischen Kirche Oberösterreichs – aber auch der anderen christlichen Kirchen – stehen weit offen. Als Ihr Bischof möchte ich ermuntern: Nehmen Sie selbst teil an dem, was wir in dieser Woche feiern, und laden Sie auch andere ein, wenigstens einmal mitzukommen. Auch mit Ostern ist es so: Was wir selbst erlebt haben, nehmen wir intensiver wahr als das, was wir nur vom Hörensagen kennen. Eine gesegnete Karwoche wünscht Ihnen Dr. Ludwig Schwarz Bischof von Linz

Aufblühen – das gilt nicht nur für die Palmzweige. Es geht um ein Öffnen der Herzen. © Kathleen Rekowski-Fotolia

Die Karwoche Palmsonntag. Am Palmsonntag feiert die Kirche den Einzug Jesu in Jerusalem. Die Palmweihe mit dem feierlichen Einzug in die Kirche verdeutlicht das. Im Gottesdienst wird bereits die Leidensgeschichte Jesu vorgetragen. Ölweihmesse. Am Mittwoch der Heiligen Woche feiert der Bischof zusammen mit den Priestern der Diözese die Ö ­ lweihmesse. Dabei werden die heiligen Öle geweiht, die bei der Sakramentenspendung und bei Kirch- und Altarweihen in den Pfarren während des Jahres verwendet werden. Im Linzer Mariendom beginnt die Messe um 15 Uhr.

Gründonnerstag. Das „Letzte Abendmahl“ Jesu mit seinen Jüngern wird gefeiert. Doch auch die Fußwaschung gehört zur ­Liturgie dieses Tages. Papst Franziskus hat dies bekräftigt, indem er letztes Jahr jugendlichen Gefangenen die Füße wusch. Die „Drei österlichen Tage“ beginnen. Karfreitag. Der Karfreitag erinnert an das Leiden Jesu und an sein Sterben am Kreuz. Er ist deshalb ein Fasttag, an dem die Katholik/innen kein Fleisch essen. Karsamstag. An diesem Tag werden keine Messen gefeiert. Er erinnert an die Grabesruhe Jesu.

Hochfest der Auferstehung. Die nächtliche Feier der Auferstehung gehört ­eigentlich schon zum Ostermorgen und wird daher in immer mehr Pfarren auch am frühen Oster-Morgen gefeiert. Die Glaubensgeschichte wird in den alttestamentlichen Lesungen – von der Schöpfung an – in Erinnerung gerufen. Das Taufwasser wird geweiht. Ostertag. Hier steht bereits die Entdeckung des leeren Grabes im Zentrum. Ostermontag. Mit der Begegnung mit dem Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus beginnt die nachösterliche Kirche.


4 Oberösterreich

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Aktion Leben

Die LebensZEICHEN-Ausstellungen gingen zu Ende

Linz/OÖ. Aktion Leben Oberösterreich stellte am 7. April eine österreichweite Bürgerinitiative für die Erhebung von Zahlen und Motiven zu Schwangerschaftsabbrüchen vor. Bis Dezember werden Unterschriften für eine parlamentarische Anfrage gesammelt. Ziel ist es, dass mithilfe von anonymisierten Daten und Ursachen eine sachliche Grundlage erstellt wird, um die Familienpolitik in Österreich entlang der Bedürfnisse von Frauen und Familien planen zu können (siehe KiZ Nr. 14). Österreich ist mit Albanien, Luxemburg und Portugal eines der letzten europäischen Länder, in denen diese Daten noch nicht erhoben werden.

Bilanz der Lebenszeichen

XX Info: www.fakten-helfen.at

LAbg. Mag. Doris Schulz, Vorsitzende der Aktion Leben, Dr. Thomas Fiedler, Vizepräsident der Ärztekammer in OÖ und Michaela Kaiser, Vorsitzende des Vereins ZOE (Schwangerenberatung). K-Büro

Impulse für Ungarn aus Linz Linz. Eine Delegation ungarischer Sozial- und

Bildungseinrichtungen war vergangene Woche zu Gast beim Katholischen Bildungswerk der Diözese Linz. Sowohl die Sozialarbeit als auch die kirchliche Bildungsarbeit werden in Ungarn zum weitaus größten Teil ehrenamtlich geleistet. Die vielen einzelnen Gruppen agieren meist selbstständig. Nun wurde die landesübergreifende Dachorganisation „KIFE“ gegründet. Sie soll die Jugendund Erwachsenenbildungsinitiativen besser koordinieren. Ein gemeinsames Auftreten auch der öffentlichen Hand gegenüber sollte die Einrichtungen stärken. Die drei Gäste Sándor Varga, Helinda Domötöri und Ilona Karkó iformierten sich deshalb über die Aufbaustruktur im kirchlichen Bildungsbereich. Besonders interessiert zeigten sie sich auch an „SelbA“, zumal die Arbeit mit alten Menschen, die in verwaisten Dörfern oft alleine zurückgbleiben, eine große Herausforderung darstellt.

Rechtzeitig delegieren Linz. „Delegation wirklich leben.“ Darin sehen die Mit-

glieder des Priesterrates die Herausforderung in der heutigen Pfarrseelsorge. Darum ging es auch beim Priesterrat am 2. April im Linzer Priesterseminar. Delegieren brauche ein gutes Gespür dafür, welche Aufgaben an wen delegiert werden können. Und: Delegieren sollte nicht erst geschehen, wenn es bereits brennt, sondern rechtzeitig zu einem geeigneten Zeitpunkt. Verantwortung übergeben bedeute nicht, sie aufzugeben. Allerdings wurde festgehalten, dass eine gute Vereinbarung und Information über die zu erwartenden Aufgaben erfolgen muss. In manchen Pfarren werden Aufgaben wie Finanzen, Bauen oder Kindergarten von sogenannten Mandatsträgern verantwortet.

Am 30. März ging in Grieskirchen die letzte von acht Ausstellungen zum Thema „LebensZEICHEN“ zu Ende. KommunikationsChefin Gabriele Eder-Cakl zieht Bilanz. Ist das Ziel der LebensZEICHEN-Ausstellungen aufgegangen?

Gabriele Eder-Cakl: Wir wollten erfahren, was die Menschen bewegt und was ihr Leben prägt. Anstoß war das 50-Jahr-Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils. Lebenserfahrungen der Menschen Mag. Gabriele wurden in einem ersEder-Cakl ist Leiterin ten Schritt gesammelt des Kommunikations­ und danach reflekbüros der Diözese tiert. Schließlich solLinz. Archiv len daraus Handlungen abgeleitet werden, die die Menschen als sinnstiftend und lebensfördernd erfahren. Wie war die Beteiligung?

Eder-Cakl: Bei den acht Ausstellungen, die in Perg, Kirchheim, Attnang-Puchheim, Linz, Bad Ischl, Sarleinsbach, Steyr und Grieskirchen stattfanden, wurden rund 400 LebensZEICHEN in Form von Geschichten, Gegenständen und Bildern gesammelt. Rund 3.000 Besucher/innen be-

sichtigten die Ausstellungen in ganz Oberösterreich. Was schließen Sie daraus?

Eder-Cakl: Das rege Interesse zeigt, wie gut es Menschen tut, ganz Persönliches erzählen und teilen zu können – und zu erleben, dass jemand zuhört, hinschaut und das wertschätzt, was erzählt wird. So entsteht Beziehung. Offenheit berührt und schafft Nähe. Lebensgeschichten von anderen ermutigen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Was geschieht nun weiter damit?

Eder-Cakl: Diese LebensZEICHEN werden von einem Team aus Theolog/innen ausgewertet. Die Ergebnisse sollen in die pastorale Ausrichtung der katholischen Kirche in Oberösterreich einfließen. Ganz konkret wird am 22. November 2014 in einem Diözesanforum aller diözesaner Räte das Wahrgenommene reflektiert. Auch im diözesanen Sternpilgern am 3. Mai 2014 nach St. Florian werden die LebensZEICHEN der Menschen heute gemeinsam reflektiert. Kirche kann nur dann lebendig sein, wenn sie in Bewegung bleibt. Interview: M. Fellinger

Bischof Aichern von Gewerkschaft ausgezeichnet Für sein Engagement gegen die Sonntagsarbeit ist Bischof Maximilian Aichern am 4. April mit der Goldenen Karl-Pick-Medaille der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus und Papier ausgezeichnet worden. Aichern ist MitbegrünFranz G. Brantner, Bischof em. Maximilian der der Allianz für den freien Aichern und Bischof Schwarz. Diözese Linz Sonntag. Zu einem Festakt im Linzer Bischofshof hatte Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz eingeladen. „Der arbeitsfreie Sonntag im Handel markiert eine wichtige Grenze zwischen fremdbestimmter und selbstbestimmter Zeit und wirkt vor allem auch dem Trend entgegen, dass die gesamte Lebenszeit zu Arbeits- und Konsumzeit wird“, betonte Franz Georg Brantner, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der Gewerkschaft.


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Oberösterreich 5

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Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer testen Produkte und beraten Konsument/innen

Sie kaufen, um zu testen Eine Million Legehennen in Oberösterreich sorgen zu Ostern dafür, dass viele heimische Eier in den Oster-Nesterln liegen. Die Konsumenten-Information der Arbeiterkammer weiß, dass die Eier einwandfrei sind. Ernst Gansinger

Dr. Georg Rathwallner, oberster Konsumentenschützer in Oberösterreich und Leiter der entsprechenden Abteilung in der Arbeiterkammer, schickt seine Mitarbeiter/innen regelmäßig zum Einkauf in Supermärkte. ­ Verdeckt erwerben sie dort Eier, Wurst, Güter des täglichen Bedarfs und darüber hinaus. Rathwallner kann sich auf monatliche Lebensmittel-Proben stützen, wenn er sagt: Die Eier sind einwandfrei. Nicht so einwandfrei sind z.B. Sushi-Gerichte (sie werden seit fünf Jahren getestet) und Kinder-Tattoos. Unter der Marinade. Beständiges und wiederholtes Kontrollieren bringe Erfolg, sagt Rathwallner. So hat seine aus 44 Mitarbeiter/innen bestehende Abteilung zwölf Jahre lang in der Grillsaison mariniertes Grillfleisch kontrolliert. Nun sind alle gezogenen Proben einwandfrei. Zu Beginn der Kontrollen wurde gar nicht selten Grillfleisch entdeckt, das als zum Verzehr ungeeignet einzustufen war. Derzeit haben die Tester/innen ein genaues Auge auf Kinder-Tattoos. Denn bei etlichen haben sie – hauptsächlich in den Farbstoffen – Schwermetalle gefunden. „Auch wenn es zu keinen Grenzwertüberschreitungen gekommen ist, muss man die Kinder diesen nicht aussetzen“, sagt Rathwallner.

Preisvergleiche. Die Konsumentenschüt­zer/innen vergleichen auch die Preise von Produkten gerade dort, wo es schwierig ist, sich einen Überblick zu verschaffen, etwa bei der Telefonie. Auf der Homepage des AK-Konsumentenschutzes (www.ooe.konsumentenschutz.at) sind viele Tipps und Online-Rechner zu finden, etwa der Handytarif-Simulator. Wöchentlich werden zudem die Preise für Pellets von Händlern aus allen Bezirken dokumentiert. Vorbeugen. Rathwallners Mitarbeiter/innen haben letztes Jahr 94.600 Beratungen durchgeführt. Mieten, kaufen, wohnen, reparieren, Garten, Auto, Bank, Versicherung – die Palette ist groß. Auch vorbeugend sind sie tätig, durchforsten zum Beispiel branchenweise die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, etwa jene von Fitness-Studios. Konsumenten einseitig belastende Klauseln werden den Betreibern rückgemeldet; man versucht, eine Änderung zu erreichen. Rathwallner wünscht sich insgesamt verständlichere und kürzere Verträge: „Das möchte ich angehen.“ Zusammenarbeit. Landesrat Rudi Anschober hat den Befund der Lebensmittelaufsicht des Landes OÖ veröffentlicht: „Die Zahl der gefundenen Lebensmittel mit Gesundheitsgefährdung ist in Oberösterreich vergleichsweise gering“, sagt er. Intensive Kontrolltätigkeit zeige Wirkung, betont also auch er. Der AKKonsumentenschutz und die Lebensmittelaufsicht des Landes OÖ arbeiten gut zusammen, wie der Konsumentenschutz zudem mit Stiftung Warentest, VKI und ÖKO-Test kooperiert.

Im Gespräch

Sabine Nemmer iist eine der PeerBeraterinnen bei der Caritas. KIZ/EG

Seit Jänner 2014 ist Sabine ­Nemmer als Peer-Beraterin bei der Caritas-Einrichtung St. Pius in Steegen angestellt. Sie sind seit vielen Jahren Bewohnerin von St. Pius und haben sich zur Peer-Beraterin ausbilden lassen. Was sind Ihre Aufgaben?

Sabine Nemmer: Ich bin für die Menschen mit Beeinträchtigung in St. Pius Ansprechpartnerin, wenn sie Probleme haben. Peers sind Menschen, die etwas gleich haben. Als Mitbewohnerin habe ich die gleiche Lebenssituation. Wie wird man Peer-Beraterin?

Nemmer: Peer-Beratung ist ein Beruf, der im Oö. Sozialberufgesetz geregelt ist. Wir mussten eine umfangreiche Ausbildung machen. Ich bin damit im Jänner 2013 fertig geworden. Grundlagen der Beratung und der menschlichen Kommunikation hießen einige der Fächer. Ein längeres Praktikum und Beratungen, die ich protokollieren musste, gehörten auch dazu. Welche Anliegen hatten die ersten Klientinnen und Klienten?

Dr. Georg Rathwallner leitet die AK-Abteilung Konsumentenschutz. AK

Die Ostereier bestehen seit Jahren die Konsumentenschutz-Prüfung.

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XX AK Konsumentenschutz zum Ortstarif aus ganz Oberösterreich: 050/69 06-2

Nemmer: Es ging zum Beispiel um Konflikte in der Wohngruppe, die einem Bewohner Angst machten. Ich habe ihm geraten, unbedingt mit den Betreuern zu reden. Erst wenn das nichts bringt, müsste man auch die Teamleitung informieren. Nach dem Gespräch mit den Betreuern hat sich die Situation weitgehend gebessert. Wer kann sich an Sie wenden?

Nemmer: Alle, die in St. Pius betreut werden – das sind 240 in der Arbeit, 150 von ihnen wohnen hier auch. Jede und jeder kann kommen; es kostet nichts und ist vertraulich.


L

ängst ist es finster geworden. – In der Praxis von Landärztin Dr. Angelika Reitböck in Steyrling brennt noch Licht. Sie muss den Tag mit Büroarbeiten abschließen und hat jetzt auch Zeit zum Interview.

Stark, aber erfüllend. Der Arbeitstag begann um halb acht Uhr in der Früh. Zwei Arzthelferinnen und die praktische Ärztin haben einen starken, aber erfüllenden Tag hinter sich. Als Hausärztin hat sie ein umfangreiches Tätigkeitsfeld: Wunden versorgen, Abzesse behandeln, kleine Eingriffe machen, aus einem Auge einen Fremdkörper entfernen, Kreuzweh lindern, Bluthochdruck abklären, bei Panikattacken helfen ... Dr. Reitböck kann sich in Diagnose und Therapie auf eine breite Ausbildung stützen. Sie ist Fachärztin für Dermatologie und hat Ausbildungen unter anderem in Akupunktur, Notfallmedizin, Warzenabtragungen oder psychosozialer und psychosomatischer Medizin. Ärzte fehlen. Die Ärztekammer schlug Alarm: Immer mehr Gemeinden suchen verzweifelt Hausärzte. Auch schon Städte wie Wels, Ried im Innkreis oder Leonding haben Probleme, dass sich Hausärzte niederlassen. In Mattighofen hat es seit 2012 acht Ausschreibungen gebraucht, ehe ein Allgemeinmediziner Interesse bekundete. Vor wenigen Tagen hat Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer als Gesundheitsreferent des Landes ebenfalls den Ärztemangel thematisiert. Es fehlen auch in den Spitälern 120 Ärztinnen und Ärzte!

„ Ich bin gerne In Österreich sind letztes Jahr fast 1400 Ärztinnen und Ärzte mit der universitären Ausbildung fertig geworden. 600 von ihnen sind nicht in Österreich tätig. Die Ärztekammer beklagt, dass es für Gemeinden immer schwieriger wird, Hausärzte zu bekommen. ernst gansinger

Vorschriften. Trotz des langen Arbeitstages spricht Dr. Angelika Reitböck noch mit großem Engagement. Landärztin sei ein schöner Beruf, erzählt sie. Und der Frohsinn, mit dem sie es sagt, lässt keinen Zweifel, dass sie sich mit (fast) allem, was dazugehört, stark identifiziert. Mit fast allem, denn die zunehmende Bürokratie ist ihr ein nicht ärztlich entfernbarer Dorn im Auge. Die den unternehmerischen Gestaltungs-Spielraum einschränkenden Vorschriften seien auch Gründe, warum sich zu wenig ausgebildete Mediziner/innen als praktische Ärztinnen und Ärzte niederlassen. Dr. Reitböck nennt als Beispiel die Bestimmung, dass Hausärzt/innen eine Hausapotheke nur dann führen dürfen, wenn sich

keine Apotheke im Umkreis von sechs Kilometern befindet. Bis vor Kurzem waren es vier Kilometer. In ihrer Nachbarschaft haben wegen dieser neuen Distanz-Vorschrift zwei Ärzte die Hausapotheke aufgeben müssen. Freiberuflichkeit. Es war nicht von Anfang an geplant, dass die in Bad Schallerbach aufgewachsene Medizinerin praktische Ärztin wird. Sie war Fachärztin am Welser Krankenhaus. Eine Vertretung bei einem praktischen Arzt hat ihr aber so gut gefallen, dass sie sich vor acht Jahren um die frei gewordene Praxis als Gemeindeärztin von Klaus, Steyrling und St. Pankraz bewarb, weil sie Freiberuflichkeit und Eigenverantwortung schätzt.


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Thema 7

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Dr. Reitböck untersucht einen Patienten in ihrer Praxis. 63 % der Medizin-Absolventen sind Frauen, 60 % der beginnenden und 47 % der aktiven Ärzt/innen sind Frauen. privat (2)

Ärztin und Mutter Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen ist gerade für Ärztinnen und Ärzte nicht leicht. Dr. Angelika Reitböck blieb als Turnus­ärztin eineinhalb Jahre nach der Geburt beim Kind zu Hause. Sie wünschte sich, dass an die Spitäler Kinderbetreuungs-Einrichtungen angeschlossen wären. Gerade die jungen Ärztinnen bräuchten dies. Für niedergelassene Ärztinnen wäre es gut, gäbe es weniger Hürden für geteilte Praxen (zwei Ärztinnen/Ärzte teilen sich eine Praxis). Als Landärztin, die viel Zeit in der Praxis und bei Hausbesuchen verbringen muss, wozu dann noch im Radl die Nacht- und Wochenend-Dienste kommen, ist es natürlich auch eine Herausforderung, alle Erziehungs- und Haushaltsarbeiten gut ein- und aufzuteilen. Mit einer Tagesmutter und den aufeinander abgestimmten Praxis-Zeiten von ihr und ihrem Mann war und ist das möglich. Dann und wann müssen Wünsche auch zurückgesteckt werden. Die Tochter wollte zum Beispiel ein Musikinstrument lernen. Es gelang nicht, die zeitlichen Möglichkeiten der Familie mit den Angeboten der Musikschule in Einklang zu bringen. „Jetzt hat die Tochter Privatunterricht.“

Landärztin!“ Mehrmals kommt sie auf einen besonderen Lohn der hausärztlichen Tätigkeit zu sprechen: Die Patientinnen und Patienten geben ihr sehr viel zurück – Dankbarkeit, Vertrauen, Lob. Dieses Feedback gebe es in den Krankenhäusern viel weniger. Das ist auch gar nicht möglich, wenn die Patientinnen und Patienten immer kürzere Zeiten im Spital sind – in den letzten 20 Jahren sank die durchschnittliche Dauer um etwa drei auf vier Tage. Diese Spitals-­Realität wirke sich auch auf die Anforderungen an Hausärzte und Hausärztinnen aus. „Ich kenne keinen Arzt, der zu wenig Arbeit hat“, sagt Dr. Angelika Reitböck. An den Patienten werde eingespart, sie würden in schlechterem Zustand als früher entlassen.

Dr. Angelika Reitböck, Gemeindeärztin von Klaus, Steyrling und St. Pankraz.

Zuwendung. Der Erfolg der Medizin hän- Nacht- und Wochenend-Dienste auf das etwa ge auch davon ab, wie sehr sich die Ärztin Vierfache. dem kranken Menschen zuwendet, sich Zeit für ihn nimmt. In Dr. Reitböcks Praxis wer- Familienzeit. Nach dem langen Gespräch den daher die Termine nicht im Takt verge- gehen in der Praxis die Lichter aus. Dr. Reitben, Wartezeiten sind natürlich. Die Ärztin böck kommt jetzt endlich zu ihrer Familie, nimmt sich Zeit für die Patienten und deren Beratung. Gut be- Als Landarzt kriegt man sehr viel ratene Patienten müssen weniger von den Menschen zurück! oft kommen. „Wenn der Patient weiß, worum es geht, ist er selbstbestimmt.“ Nacht- und Wochenend-Dienste viel zu spät, um die wichtig gewordene Zeit teilt sich Dr. Reitböck mit drei Kollegen aus des gemeinsamen Abendessens (der Mann Molln und Leonstein. Ist das Einzugsgebiet ist auch Arzt, in Kirchdorf) einhalten zu könfür die Praxis in Steyrling schon größer als nen. Und um mit ihrer zwölfjährigen Tochter 100 Quadratkilometer, so wächst es für die den Tag abschließen zu können.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Sie machen Christen und Muslimen Beine Laakirchen: Neue Kindergräberanlage Der Friedhof in Laakirchen wurde um eine Kindergräberanlage erweitert. Der katholische Pfarrer Franz Starlinger und sein evangelischer Amtskollege Alexander Hagmüller haben die Anlage, die auch eine Kindergedenkstätte umfasst, am 30. März feierlich eingeweiht. Mitgestaltet haben die Feier betroffene Eltern, auch viele Laakirchner/innen sind zur Feier gekommen. Diese Gedenkstätte soll Eltern, die Kinder verloren haben, einladen zum Verweilen und Erinnern, zum Weinen und Klagen, aber auch um Trost und Kraft zu finden. Die Bedeutung der zahlreichen Symbole wurde in der Feier der Segnung sehr berührend zum Ausdruck gebracht. Darüber hinaus soll den Themen Sterben, Tod und Trauer, die in der heutigen Zeit vielfach verdrängt werden, entsprechend Raum gegeben werden. Das Projekt konnte verwirklicht werden durch Geldspenden von Privaten, Firmen und Subventionen der Stadtgemeinde Laakirchen.

Stefanie Mittendorfer (18), Theresa Stadlbauer (17), Seda Özalp (18) und Selma Kapidzic (18) (oben im Bild von links) sorgen dafür, dass die Pfarre AttnangHl. Geist und die Moschee ALIF Attnang am 3. Mai 2014 bei der Laufveranstaltung „Attnanger Meile“ gemeinsam an den Start

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gehen. Schon 40 Katholiken und 40 Muslime sind dem Aufruf der Mädchen gefolgt, sich der überkonfessionellen Laufgruppe anzuschließen. Das erlaufene Geld kommt sozialen Zwecken von Pfarre und Moschee zugute. Die vier Schülerinnen haben das einzigartige En-

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gagement als Maturaprojekt der HAK Vöcklabruck eingereicht. Pro gelaufenem Kilometer gibt es Bares dank Sponsoring. Geldgeber werden für das Projekt aber noch dringend gesucht! Wer sich dafür interessiert, wird gebeten, sich unter sel.kapidzic@ gmail.com zu melden.

Künstlerisches Fastentuch für die Pfarre Neukirchen am Walde

Die Erlösung und der Atem Gottes Neukirchens Pfarrer Jan Plata hat Hobbykünstlerin Elisabeth Ratzenböck gebeten, ein neues Fastentuch (Bild rechts) für die Kirche zu malen. Entstanden ist ein Kunstwerk, das stark mit Farbensymbolik arbeitet. So steht beispielsweise Blau in dem Bild für: „die Seele frei machen für den Atem Gottes“, wie Elisabeth Ratzenböck sagt. Weiß sei Erlösung, Friede, Freude und tiefe Dankbarkeit.

Pfarre Peuerbach bringt Tortenkochbuch heraus

Rezepte von den Meisterinnen der Backkunst Peuerbach. „Morgen ist Feiertag. Backt, was ihr backen wollt“ (Ex 16,23). Diese Bibelworte zitiert Pfarrer Hans Padinger in seinem Vorwort zu dem Tortenkochbuch der Pfarre Peuerbach. Frauen der Gemeinde hätten sich als wahre Meisterinnen der Backkunst erwiesen. Nun geben sie köstliche Rezepte, wie jenes der Himmelstorte, preis. Paradiesischer Genuss garantiert. Der Erlös aus dem Kochbuchverkauf kommt der Renovierung der Pfarrkirche zugute.

Wie gut (hmmm ...), dass es die Pfarre gibt! Tortenkochbuch. Erhältlich in der Pfarrkanzlei Peuerbach um 14 Euro. www.pfarre-peuerbach.dioezese-linz.at


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9 pfarrimpulse

Firmlinge aus Ternberg luden zum Fest jene ein, denen es nicht „gerade himmlisch geht“

Kein Himmel voller Geigen Songs, Tänze, Cocktailbar, Osterbasar. All das vereinten Ternberger Firmlinge in ihrem Fest „Der Himmel ist unter uns“, das am vergangenen Sonntag stattfand. Ihr Einsatz galt besonders denen, für die der Himmel nicht nur voller Geigen hängt. „Was will ich den Firmlingen auf ihrem Weg mitgeben?“ Diese Frage stellte sich für Regina Nagler, als sie die Firmvorbereitung für die Pfarre Ternberg konzipierte. „Ich möchte ihnen das Kernstück des Glaubens vermitteln, dass wir alle an dem Himmelreich mitbauen und und Gott hautnah entdecken können im Einsatz für andere“, erklärt die Firmverantwortliche. Zur Verwirklichung dieser Vision initiierte sie ein Fest mit dem Titel „Der Himmel ist unter uns“. Eingeladen wurden zu der Veranstaltung, die am Sonntag, 6. April stattfand, auch Leute, denen es nicht gerade himmlisch geht. Etwa ältere Menschen, die im betreubaren Wohnen leben, oder behinderte Menschen. Die Vorbereitung und Durchführung des Festes hat die 40 Firmlinge zusammengeschweißt, wie Nagler beobachtet hat. Nach Skiunfall querschnittgelähmt. Besonders nahe ging den Firmlingen das Schicksal eines 18-jährigen Mädchens aus dem Ort. Sie ist seit einem Skiunfall vor drei Monaten querschnittgelähmt. Ihr kommt auch der Erlös des Festnachmittags von rund 3.000 Euro zugute. Paul Stütz

Grieskirchen. Die Hälfte des Kaufpreises für einen Geländewagen hat die Pfarre aufgebracht, den zweiten Teil übernahm die MIVA. Das Fahrzeug wird nach Burkina Faso überstellt. Dort steht es Abbé Math­ ieu Koala zur Verfügung, der Schul- und Jugendseelsorger in der Diözese Ouagadougou ist. Abbé Mathieu lebte und arbeitete davor auch längere Zeit in Grieskirchen. Die Segnung des Autos nahm Bischof Mathieu Madega Lebouakehan aus Gabun vor, der zurzeit in Grieskirchen auf Besuch ist. miva

Großer Zusammenhalt, um anderen zu helfen. Ternberger Firmlinge beweisen Kreativität und Akrobatik beim Fest „Der Himmel ist unter uns“. Pfarre/Johannes Helm

Schönau im Mühlkreis. Pfarrer Martin Truttenberger segnete am 30. März 2014 ein MIVA-Auto, das Fr. Ferdinand Baruguzie in Tansania gute Dienste leisten wird. Fr. Ferdinand war beinahe zehn Jahre in mehreren Mühlviertler Pfarren als Priester tätig, ehe er wieder in seine Heimat zurückgekehrte, wo er nun eine Pfarre leitet. Der Mühlviertler Verein „Azubi-Kibwigwa“ unterstützt Fr. Ferdinand. Er hat auch die Hälfte des Autos finanziert, die zweite Hälfte kam von der MIVA. Miva

Haltestellen in Perg. Eine lange Tradition hatte in der Pfarre Perg eine thematisch gestalteter Kreuzwegbesinnung in der Fastenzeit. Als in den letzten immer weniger Leute kamen, beschloss der Fachausschuss „Bibel und Spiritualität“, Neuland zu betreten. „Wir haben uns entschieden, aus der Pfarrkirche rauszugehen“, erzählt Christa Schabetsberger, Pfarrgemeinderats-Obfrau der Pfarre Perg. So gibt es in der heurigen Fastenzeit ein spirituelles Angebot der besonderen Art. An fünf Haltestellen an öffentlichen Plätzen in Perg können sich die Gläubigen auf Ostern vorbereiten. Jede Station trägt eine andere Handschrift, 20 Minuten mit Texten aus der Bibel und aus dem Alltag, Gebeten und Liedern hat es etwa am Bahnhof (Thema: „Warten und ankommen“) oder beim Waldbad (Thema: „Wasser und Leben“) gegeben. „Das Angebot wird gut angenommen“, berichtet Christa Schabetsberger. Rund 20 Leute sind im Schnitt zu den bisherigen Haltestellen gekommen. Der Abschluss wird wieder in die Kirche zurückführen mit einer Bußfeier, die am Freitag, 11. April, um 19 Uhr beginnt.

St. Georgen/Gusen. 300 Gäste gedachten am 7. April des Priesters Dr. Johann Gruber, unter ihnen auch seine N ­ ichte ­Maria Hois (links) und Zeitzeugin Anna Hackl (2. v. l.). Gruber wurde vor 70 Jahren am Karfreitag im KZ Gusen ermordet. Beim Gedenken im Dr.Johann-Gruber-Pfarrheim sprachen Bischof Dr. Ludwig Schwarz, LH Dr. Josef Pühringer und Minister Alois Stöger Grußworte. Anton Pelinka hielt den Festvortrag. Der Verein „Plattform Johann Gruber“ präsentierte das Buch DENK.STATT Johann Gruber. KIZ/EG


Gott geht alle Wege mit – auch die Kreuzwege Über das Leid im persönlichen Leben und in der Welt, über Schuld und Versöhnung, über das „Böse“ und seine Überwindung: „Gott geht mit den Menschen alle Wege – auch die Kreuzwege“, sagt der Vorarlberger Bischof Benno Elbs. Interview: Gilbert Rosenkranz

Herr Bischof, Sie haben als Priester auch die Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht. Warum?

Elbs: Zu meiner Zeit im Priesterseminar war ich ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Rettung. Ich habe damals viele an Leib und Seele verwundete Menschen erlebt. Und so habe ich mehr und mehr begonnen, mich für die Seele zu interessieren. Heute würde ich sagen, Psychotherapie und Glaube sind ein gutes Geschwisterpaar. Ich merke das etwa, wenn es um Schuld und Vergebung geht. Was die Psychotherapie leisten kann ist, Schuld zu interpretieren, sie besser zu verstehen. Gerade in diesem Bereich ist mir die Zusammenarbeit mit Psychologen wichtig. Was Menschen aber auch suchen ist Lossprechung, Vergebung, Neuanfang. Und da ist der Glaube gefragt. „Das Leben behält seinen Sinn unter allen Umständen – auch im Leiden.“ Ein Satz von Viktor Frankl, der das Konzentrationslager überlebt hat. Angesichts all der menschlichen Tragödien – würden Sie den Satz trotzdem unterschreiben?

Dr. Benno Elbs wurde 1960 in Bregenz geboren. Seine Ausbildung zum Theologen, Psychologen und Therapeuten machte er in Innsbruck und Paris. Nach seiner Priesterweihe 1986 war er als Kaplan, Spiritual, Pastoralamtsleiter, Generalvikar und Diözesanadministrator tätig. Am 30. Juni 2013 wurde er zum Bischof von Feldkirch (Vorarlberg) geweiht. Reinhard Maier

Elbs: Ich bin als Priester und Bischof immer wieder in solchen Situationen, in denen ich in Demut vor dem Leid von Menschen stehe. Gerade dann muss ich sagen: Ich habe keine Antwort auf die Frage nach dem „Warum?“. Was ich versuche, ist ein bescheidenes und schlichtes Mitgehen. Viktor Frankl spricht, wenn das Leiden erdrückend wird, vom Gehen wie im Nebel. Man sieht die Sonne zwar nicht, weiß aber, dass sie da ist. Dass das Leben auch im Leiden Sinn hat, liegt für mich in der großen Zusage Gottes: „Ich bin bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Das heißt, ich bin nie allein. Ich darf mich ängstigen, ich darf verzweifeln und zweifeln, aber ich weiß, ich bin geborgen in einem größeren Ganzen. Das kommt auch in der Offenbarung des Namens Gottes zum Ausdruck: „Ich bin dort, wo Du bist“ (Buch Exodus 3,14), wie der Philosoph Martin Buber übersetzt. Die Offenbarung geschieht in einem Dornbusch, mitten im Gestrüpp. Eine Offenbarung, die auch bedeutet: Gott geht alle Wege mit. Auch dorthin, wo Dornen und Stacheln wuchern. Würden Sie diesen Satz von Viktor Frankl also unterschreiben?

Elbs: Ja, ich würde … (und dann nach einigem Nachdenken) – aber mit zittriger Hand und großem Respekt, weil ich ja nicht weiß, wie es mir selber gehen würde. Der Fußballer Dominique Taboga, der in einen Spielbetrug verwickelt ist, sagte, er habe nach Auffliegen des Skandals an Selbstmord gedacht. Einzig die Bilder seiner Frau und seiner Kinder hätten ihn gerettet. Woran hängt das Leben?

Elbs: Auf diese Frage gibt es wohl so viele Antworten wie Menschen. Persönlich kann ich sagen, dass ich das Leben wirklich als ein Geschenk Gottes erfahre. Und zu dieser Erfahrung gehört, dass Er mir sein Ja gegeben hat. Ein Ja, das er zu jedem Menschen sagt und das jedem Menschen seine Würde gibt. Mit diesem Geschenk des Lebens zu tun hat für mich die Dankbarkeit. Und damit das Gebet, dessen wichtigste Form die Dankbarkeit ist. Interessant finde ich in Bezug auf das Glück des Menschen die Ergebnisse der modernen Gehirnforschung. Demnach ist wesentlich für das Glück im Leben das Dazugehören – zur Familie, zu Freunden, zu Gott … Übrigens glaube ich, dass Papst Franziskus das Thema Familie auch deshalb so wichtig nimmt, weil davon die Zukunft unserer Gesellschaft abhängt. Eine gute Familie gibt innerlich die Kraft zum Leben. Jugendliche sagen das in einer Studie sehr deutlich: Wovor sie die größte Angst hätten, antworteten die meisten: vor dem Verlust der Familie. Was sagen Sie dazu, dass – offensichtlich unter dem Eindruck von anhaltendem, schweren Leiden – in einigen Ländern Europas aktive Sterbehilfe bereits erlaubt ist, sogar bei Kindern?

Elbs: Diese Entwicklung macht mich sehr nachdenklich. Zunächst einmal, weil hinter dem Wunsch zu sterben fast immer ein Hilferuf steckt – ein Ruf nach Nähe, ein Ruf nach Schmerzfreiheit. Ein Ruf, den es zu hören gilt. Gerade deshalb ist es so wichtig, die großartige Arbeit der Hospizbewegung zu unterstützen und auszubauen. Weiters warnen nicht wenige vor der Gefahr eines Dammbruchs: Denn es ist kein großer Schritt von der aktiven Sterbehilfe bis hin zu einer Gesellschaft, die älteren oder kranken Mitgliedern das Sterben nahelegt, um nicht zur Belastung zu werden. In so einer Gesellschaft möchte ich nicht leben. Letztlich ist


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Thema 11

10. April 2014

Flüchtlingskinder aus Syrien. In welche Zukunft können sie blicken – angesichts des erlebten Grauens und erfahrenen Leids? Und wenn Gott auch ihren Weg mitgeht: Braucht ihre Hoffnung darauf nicht auch unsere Augen, die hinschauen, unsere Stimme, die für sie eintritt, unsere Hände, die geben? Syrienhilfe.de

doch die Frage, wo es hinführt, wenn wir Gott spielen. Wo es hinführt, wenn wir über das Leben anderer entscheiden. Das Leben ist unendlich viel wert. Als Kirche müssen wir daher für eine Kultur des Lebens eintreten.

Erinnerungskultur. Gerade rund um die Seligsprechung des von den Nationalsozialisten ermordeten Provikars Carl Lampert haben wir in Vorarlberg erlebt, wie heilend die Rückbesinnung auf Vergangenes sein kann.

Leid, wenn es nicht „schicksalhaft“ über Menschen hereinbricht, hat auch mit Schuld zu tun und damit, schuldig zu werden. Warum tun sich Menschen mit dem Entschuldigen so schwer?

Auf der Krim zeigt es sich wieder: Der Stärkere setzt sich durch. Es scheint so, als wären die Schwachen die Dummen. Warum macht für Sie Gewaltfreiheit Sinn?

Elbs: Unsere Gesellschaft trimmt die Menschen auf Erfolg. Gefragt ist, wer stark ist. In so einer Atmosphäre einen Menschen um Entschuldigung zu bitten, kommt fast schon einem Todesurteil gleich. Wir erleben das in der Politik. Sich in aller Öffentlichkeit zu entschuldigen wird als Schwäche ausgelegt und schadet dem Image. Wer Schuld zugibt, muss meist von der Bühne abtreten. Aufgabe der Kirche dagegen ist es, eine Atmosphäre der Versöhnung und Vergebung zu schaffen. Und zu vermitteln, dass es für jeden Menschen einen Neuanfang gibt. Das ist auch deshalb so wichtig, weil verdrängte Schuld wie Dynamit wirkt. Mir ist klar, dass es viel einfacher ist, die Schuld bei anderen zu suchen. Sich zu entschuldigen verlangt mehr, leistet aber auch um einiges mehr: Ich komme wieder mit mir ins Reine, kann gemachte Fehler korrigieren, befreie mich von Schuld und vor allem ich versöhne mich mit meinem Gegenüber. Vom Glauben her ist die Vorgabe klar: Jesus sagt, dass nicht die Gesunden den Arzt brauchen, sondern die Kranken. Es geht ihm um Vergebung, um heilende Nähe, ein Ende der Lüge, um Wahrheit. Wichtig scheint mir da auch eine lebendige

Elbs: Ich bin der festen Überzeugung, dass die Güte des Herzens die einzige Kraft ist, die die Welt nachhaltig verändert. Natürlich: Auf den ersten Blick sind Menschen wie Franz Jägerstätter, Mahatma Gandhi, Nelson Mandela oder auch Bischof Erwin Kräutler die Schwächeren. Doch Es gibt für jeden Menschen einen Neuanfang. Das ist die Geschichte wird ihnen recht wichtig, weil verdrängte Schuld wie Dynamit wirkt. geben. Ich kann gut verstehen, dass die Versuchung Jesus sagt ja: „Betet für die Feinde!“ Tatsächzur Mutlosigkeit groß ist. Doch was ist die lich habe ich erlebt, dass sich die Beziehung Alternative? Mit Gewalt gegen Gewalt an- zu Menschen, die mir ablehnend gesinnt zutreten führt niemals aus der Spirale der sind, verändert, wenn ich für sie gebetet habe. Ungerechtigkeit hinaus. Was die Krise rund um die Krim betrifft, hat die Europäische Und was können wir tun außer zu beten? Union bisher klug gehandelt. Ich halte es für Elbs: Dem Beispiel Jesu folgen und in unseren richtig, alles zu tun, um die Anwendung von Nächsten, vor allem den Bedrängten, unsere Gewalt so gut wie möglich zu vermeiden. Schwestern, unsere Brüder sehen. Nehmen Gewalt kränkt Menschen. Und gekränkte wir das Beispiel der weit über sechs Millionen Menschen sind wie tickende Bomben. Flüchtlinge in Syrien. Das Elend dort ist unbeschreiblich groß. Und ein Land wie Österreich ist sicher in der Lage, mehr als 500 MenAn vielen Orten der Erde herrscht Krieg, Millioschen aufzunehmen, von denen noch nicht nen von Christen leiden Verfolgung, Frauen sind einmal die Hälfte hier angekommen ist. Die Opfer sexueller und häuslicher Gewalt, Kinder Signale sind leider nicht vielversprechend. werden erniedrigt. Die Macht des Bösen und die Hier wird mit Hilfe gegeizt. Das macht mich Ohnmacht hinterlassen ein Gefühl des Ausgeliewütend und traurig zugleich. fertseins. Viele sagen: „Man kann eh nichts tun!“

Elbs: Das Böse ist eine Realität. Es ist gefährlich, so zu tun, als gäbe es das Böse nicht. Der für mich entscheidende Zugang, mich für das Gute einzusetzen, ist die Zusage Gottes, dass er alle Wege mitgeht – auch die Kreuzwege. Aus Gottes Zusage an Mose „Ich bin dort, wo Du bist“, erwächst eine große Hoffnung. Und was die Gewalt betrifft: Es geht darum, hinzusehen und sie sichtbar zu machen. Kommt das Böse ans Licht, wird es entlarvt. Es behält nur so lange seine Macht, so lange es nicht sichtbar wird. Für wertvoll im Umgang mit dem Bösen halte ich zudem das Gebet. Für Menschen zu beten, von denen ich weiß, dass sie es nicht gut mit mir meinen.


12 Panorama stenogramm n Neuer Migrationsrat. Innenministerin Johanna MiklLeitner hat vergangene Woche die Einsetzung eines „Migrationsrates für Österreich“ bekanntgegeben. Unter der

Franz Küberl wurde in den neuen Migrationsrat berufen. KIZ/A.

Leitung des seinerzeit aus Ungarn zugewanderten Publizisten Paul Lendvai soll das mit Expert/innen besetzte Gremium der Regierung Vorschläge zum Thema Zuwanderung liefern und eine Gesamtstrategie entwickeln. Als Mitglied aus dem kirchlichen Bereich wurde der steirische Caritasdirektor Franz Küberl berufen. Er soll sich vor allem um die Bereiche Gesundheitswesen und Pflege und den dafür notwendigen Bedarf an Zuwandernden kümmern. Wiederverheiratete. Das Forum Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion wünscht sich eine Neuregelung des kirchlichen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen durch die kommenden Bischofssynoden. Ausdrücklich verweist das Forum auf das Referat von Kardinal Kasper und auf die darin gemachten Vorschläge. Eugen Biser gestorben. In der Nacht zum 25. März ist der große Theologe Eugen Biser (96) gestorben. Bei seinem Begräbnis am vergangenen Freitag würdigte ihn Kardinal Marx als „Inspirator, der aufhilft zum Leben“. Er habe es verstanden, Wissenschaft, Verkündigung, die Liebe zu den Menschen und die Liebe zum konkreten Leben zu verbinden. Vielen habe er dabei zu einem befreienden Glauben verholfen und sei so zu einem „Zeugen für die Zukunftskraft des Evangeliums“ geworden.

10. April 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Die „Wirtschaftskritik“ des Papstes und die Finanzkrise

Was ist da menschenverachtend? Mit der „Wirtschaftskritik“ des Papstes und mit der notwendigen Steuerung der Finanzmärkte setzten sich in Wien zwei Veranstaltungen auseinander. Im Otto-Mauer-Zentrum in Wien wurden die wirtschaftsethischen Positionen von Papst Franziskus (Evangelii gaudium) verhandelt. Christian Ortner, Publizist und streitbarer Anhänger der neoliberalen Theorie, dass man den Märkten nur freie Hand geben müsse, dann würden Wohlstand und Wachstum entstehen, hält die „Abrechnung des Papstes mit dem Kapitalismus“ für „schrecklich, inhaltlich falsch und menschenverachtend. Dem hielt der Sozialethiker Klaus Gabriel entgegen, dass der Papst kein Gegner von Wachstum und Marktwirtschaft sei; er sehe aber

Dr. Stephan Schulmeister fürchtet, dass die Politik erst nach einer neuen Finanzkrise bereit ist zu handeln. KIZ/M.thurm

Prof. Dr. Stefan Oster wurde zum neuen Bischof von Passau ernannt. Die Weihe ist am 24. Mai. Passau ist die „Mutterdiözese“ von Linz, St. Pölten und Wien. KNA

auch die himmelschreienden Ungerechtigkeiten – und zwar aus dem Blick der Schwachen und Ausgegrenzten, der Menschen ohne Chancen auf Arbeit und Bildung. Der Papst rufe in klaren Worten in Erinnerung, eine Wirtschaft, die zum Selbstzweck wird (Götze Geld), sei tödlich – für den Menschen, den sozialen Zusammenhalt und die Umwelt. Finanzmärkte. Die Kommission „Iustitia et Pax“ lud zu einer Debatte über eine neue Finanzweltordnung. Dazu veröffentlichte der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden 2011 ein Dokument, das nun auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Der Ex-Bankvorstand Wilfried Stadler trat dafür ein, den in den 80er Jahren aufgegebenen Primat der Politik über die Finanzwirtschaft wiederherzustellen. Dies müsse rasch geschehen, denn heute stellten sich immer mehr Bürger/innen die Frage, ob das Gemeinwohl politisch überhaupt noch durchsetzbar sei. Das System lasse sich noch korrigieren, nur fehle dazu die notwendige politische Entschlossenheit. Es sei allerdings schon ein Fortschritt, dass es jetzt benennbare Druckpunkte gebe, die man ändern kann. Skeptisch äußerte sich der Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister. Er sehe kaum eine Bereitschaft auf eine globale Einigung zu einer Reform der Finanzmärkte und ihres selbstzerstörerischen Teufelskreises von Armut, Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und Umweltzerstörung. Offensichtllich bedürfe es für ein Umdenken einer neuen Krise.

Passau hat endlich einen neuen Bischof

Familienverband gegen 12-Stunden-Arbeitstag

Seit Bischof Schramls Rücktritt im Oktober 2012 wartete die Diözese Passau auf einen Nachfolger. Am Freitag der Vorwoche war es soweit: Der erst 48-jährige DonBosco-Salesianer Stefan Oster wurde zum neuen Oberhirten an der Drei-Flüsse-Stadt ernannt. Der aus Amberg in Ostbayern stammende Ordensmann war nach der Matura zunächst als Journalist tätig, studierte anschließend in Regensburg, Kiel und Oxford und trat 1995 bei den Salesianern ein. Zuletzt unterrichtete er an der Ordenshochschule Benediktbeuern Dogmatik. Der begeisterte Jugendseelsorger verband geistliche Vorträge gerne mit gekonnten Jongliereinlagen.

Gegen die von der Regierung geplante und den Sozialpartnern verhandelte Ausdehnung der maximalen täglichen Arbeitszeit auf zwölf Stunden sprach sich der Katholische Familienverband aus. „Das ist ein klare Absage an eine familienfreundliche Gesellschaft“, sagte KFÖ-Präsident Alfred Trendl. Er verwies auf die neueste Studie des Familienministeriums, wonach Österreich kein ideales Land für Familien sei, vor allem wegen der schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eltern brauchen nicht weniger, sondern mehr Zeit, betonte Trendl. Die neue Regelung betrifft rund 750.000 Arbeitnehmer/ -innen mit Gleitzeitverträgen.


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Panorama 13

10. April 2014

Sr. Christina Scuccia, Mitglied des Ursulinen-Ordens, wurde durch die Talentshow „Voice of Italy“ zur YouTube-Berühmtheit.

kiz/a

Eine Ordensschwester mit Soulstimme Sie sorgt derzeit für Furore: Schwester Cristina Scuccia vom Ursulinen-Orden. Durch die Talentshow „The Voice of Italy“ wurde die stimmgewaltige 25-jährige Ordensfrau nun auch zur YouTube-Berühmtheit: Innerhalb einer Woche wurde der entsprechende Mitschnitt ihres Auftritts (http://www.youtube. com/watch?v=TpaQYSd75Ak) 35 Millionen Mal angeklickt. Die Sizilianerin Sr. Cristina hatte kürzlich in der Talentshow den Song „No One“ von Soulstar Alicia Keys interpretiert und damit Jury und Publikum gleichermaßen begeis-

tert. Er sei „zu Tränen gerührt“, sagte Rapper J-Ax, der wie seine Jury-Kolleg/innen zunächst mit dem Rücken zur Bühne die Gesangskünste der Kandidat/innen beurteilte. Nach dem Umdrehen und Erkennen, wer hier singt, zeigte er sich ebenso verblüfft über die Sangeskünste der Ordensfrau wie seine Mitjuror/innen. Auf die Frage der Jurorin Raffaella Carra, was der Vatikan wohl zu ihrem Auftritt sage, antwortete sie: „Ich warte auf einen Anruf des Papstes.“ Dieser habe schließlich dazu aufgerufen, die Klöster zu verlassen, um das Wort Gottes zu verbreiten.

Gottesdienst am Sperrzaun zu Mexiko

Die Ukraine ist bereit zu Reformen

Mit einer Messe bei Nogales am Grenzzaun der USA zu Mexiko, dem „amerikanischen Lampedusa“, machten Bischöfe auf die Not illegaler Migrant/innen aufmerksam und gedachten der Tausenden Toten, die auf dem Weg in den Norden ums Lebens kamen. Bostons Erzbischof Kardinal Sean O’Malley nannte dabei die Aufnahme von Migrant/innen ein nicht allein politisches oder wirtschaftliches, sondern vor allem moralisches Pro­ blem. Während der Feier reichten O’Malley und Bischof Gerald Kicanas von Tucson/Arizona Teilnehmer/innen auf mexikanischer Seite die Kommunion durch Schlitze zwischen den Stahllatten des Grenzzauns.

Wegen akuter Finanznot kündigte die Kiewer Übergangsregierung „einschneidende Maßnahmen“ wie die Erhöhung der G ­ aspreise an. Trotzdem ist die Mehrheit der Bevölkerung zu politischen Reformen bereit, sagt Andrij Waskowycz, Caritaspräsident der Ukraine. Die Herausforderungen, vor denen das Land steht, sind groß: Neben einer Lösung für die wirtschaftliche Notlage muss eine neue politische Führung gefunden werden, die demokratisch legitimiert ist; und das Tauziehen mit Russland um die Krim führt zusätzlich zu inneren Spannungen. Hinter die Annäherung an die EU führe aber kein Weg mehr zurück, so Waskowycz.

Cristina entschied sich 2007 für ein Leben im Kloster, nachdem sie in einem Musical eine Nonne gespielt hatte, wie italienische Medien berichteten. „Ich habe Jesus geheiratet, aber die Musik ist eine Leidenschaft, die ich teilen kann“, sagte sie der Zeitung „La Stampa“. Cristinas Geschichte macht inzwischen auch im Kurznachrichtendienst Twitter die Runde. Alicia Keys, deren Song sie bei ihrem ersten Auftritt zum Besten gab, meldete sich dort ebenso bewundernd zu Wort wie Kardinal Gianfranco Ravasi, Vorsitzender des Päpstlichen Kulturrates.

aus aller welt Ausstellung. Mehr als 2000 Jahre alte Bibelhandschriften sind in der Ausstellung „Verbum Domini II“ derzeit im Vatikan zu sehen. Die Schau präsentiert anhand von rund 200 historischen Ausstellungsstücken, wie die Bibel über die Jahrhunderte in unterschiedlichen Regionen der Erde weitergegeben und bewahrt wurde. Chile. Papst Franziskus hat nach dem schweren Seebeben in Chile den Betroffenen sein Mitgefühl ausgesprochen und ihnen sein Gebet zugesagt. n Bischof Erwin Kräutler informierte Papst Franziskus bei einer Sonderaudienz über die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes. Der austrobrasilianische Bischof wird zusammen mit Kardinal Peter Turkson bei der nächsten Enzyklika des Papstes zum Thema Ökologie mithelfen. kiz/a


Klarheit finden – durch Spiritualität Was unter Menschen eine gute Beziehung fördert, gilt auch in der Beziehung mit Gott. Beten ist eine „innere Aufmerksamkeit“, in der sich Klarheit finden lässt. Ein Gespräch mit P. Paul Weingartner, dem Provinzial der Karmeliten in Österreich. INTERVIEW: MATTHÄUS FELLINGER

Sie gehören einem Orden an, in dem das Gebet ganz wichtig ist. Beten – was ist das?

P. Paul Weingartner: Über das Beten rede und schreibe ich nur mit großer Zurückhaltung. Handelt es sich doch um ein sehr sensibles, persönliches und großes Thema. Wer kann schon die Beziehung Gott – Mensch einigermaßen zutreffend und konkret zur Sprache bringen? Für den Verstand ist unsere Verbundenheit mit dem verborgen gegenwärtigen Gott zu geheimnisvoll. Doch möchte ich alles tun, um Gott und uns Menschen möglichst gut zu verstehen. Dadurch kann das Zusammenwirken besser gelingen. Die Heilige Schrift bietet mir eine Fülle von geerdeten Schilderungen, durch die ich meinen Alltag besser begreifen kann.

P. Paul: Ja, natürlich gibt es das. Viele Menschen müssen und wollen ohne sie leben und beten. Diese haben auf andere Weise von der unendlichen Liebe Gottes zu ihnen gehört. Aber müssen wir nicht versuchen, alles über Gott zu erfahren, was er selbst schon über sich gesagt hat? Ich jedenfalls möchte über Gott alles wissen, was ich erfassen soll und kann. Wir sind außerordentlich privilegiert, denn wir haben innerhalb der Kirche sehr viele spirituelle Schätze und Kostbarkeiten aus allen Jahrhunderten. Diese machen uns für das gelungene Zusammenwirken Gott – Mensch sensibel. Ein geistlicher Grundsatz lautet, dass wir durch die Gotteserkenntnis zur Selbsterkenntnis finden. Je mehr wir uns in Gott einfühlen, desto tiefer können wir erahnen, wer wir als seine Kinder sind.

Was bedeutet Ihnen dabei die Heilige Schrift?

P. Paul: Im Neuen Testament habe ich konkrete Antworten und Erklärungen für meine unzähligen Fragen als Jugendlicher gefunden. Deshalb ist es mein Lieblingsbuch geworden und geblieben. Mir wird immer klarer, dass es keine menschliche Eigenschaft und Verhaltensweise gibt, die uns nicht auch in der Bibel begegnet. Mein Denken über Gott – und somit mein Beten – wird wesentlich aus der Heiligen Schrift und aus Quellen, die aus dem Wort Gottes leben, inspiriert. Ich denke dabei an die Gemeinschaft der Kirche, an Begegnungen mit betenden Menschen, an gute Literatur und natürlich an die eigene Erfahrung. Gibt es nicht auch ein Beten ohne Heilige Schrift?

Kann man durch Beten Gott kennenlernen?

P. Paul: Absolut! Vorausgesetzt aber, dass es sich nicht um ein Plappern handelt. Gutes Beten räumt dem Hören einen besonders großen Stellenwert ein: „Hört, dann werdet ihr leben!“ (Jes 55). Nur durch das hörende Herz

– und niemals aus der Distanz oder der Theorie – können wir uns in den anderen einfühlen, sei es nun ein Mensch oder Gott. Was unter uns Menschen das Kennenlernen und die tiefe Verbundenheit fördert, gilt auch in der Freundschaft mit Jesus: Interesse, Zeit und der Entschluss, sich selbst ganz einzubringen. In jeder Beziehung wächst die Tiefe und Intensität primär durch das innere Engagement. Genau deshalb spricht die Kirchenlehrerin Teresa von Avila ausdrücklich vom „inneren Beten“. In ihren Schriften gibt sie auch den Hinweis: „Inneres Beten und Bequemlichkeit gehen nicht zusammen.“ Obwohl die innere Aufmerksamkeit nicht immer bequem ist, entscheidet sie über die Qualität der Gottesbeziehung, somit des Gebetes. Die liebende Aufmerksamkeit unter Freunden ist für Teresa sehr bedeutend: „Meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher sind, dass er uns liebt.“ Wie viel Beten braucht ein Mensch?

Fastenzeit mit Ordensleuten

Teil 6 von 7

P. Paul: Darauf antworte ich gerne mit der Frage: Wie viel Beziehung braucht eine Ehe oder eine Freundschaft? Beten bedeutet für mich, gerne und in Freude die fundamentalste Beziehung zu pflegen und zu vertiefen. Madeleine Delbrêl meint: „Das erste Gebot lautet nicht, du sollst beten, sondern: Du sollst lieben! Damit wir aber lieben können, müssen wir beten.“ Das Wort Jesu: „Betet


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Fastenzeit 2014 15

10. April 2014

ZUR PERSON P. Paul Weingartner OCD wurde 1958 in Eberstalzell geboren. Nach einer Ausbildung zum Karosseriespengler trat er 1984 in den Teresianischen Karmel in Wien ein – und studierte Theologie. 1991 wurde P. Paul Weingartner zum Priester geweiht. Nach Studien in Rom war er in der Verkündigung und Seelsorge tätig. Er ist Provinzial des Karmelitenordens. Die Bezeichnung „Teresianischer Karmel“ geht auf die Gründerin Teresa von Avila zurück. In Österreich hat der Orden vier Brüderkonvente, nämlich in Wien, Linz, Graz und Innsbruck.

VVOE-FOTOLIA.COM/, CHRISTOPH MITTERMAIR

allezeit!“, will uns sagen: „Seid ständig in tiefer Gemeinschaft mit Gott!“ Er möchte, dass wir erkennen, woher uns ständig Leben zufließt. Ich denke an den Vergleich Jesu, dass er Weinstock ist und wir seine Reben sind. Gilt also: Wer nicht betet, ist kein Christ? Manche sagen aber, sie können es nicht.

P. Paul: Grundsätzlich gilt, dass der Mensch durch Christus in ihm zum Christen wird. Also ist es die Gemeinschaft mit Jesus, die den Christen ausmacht. Hat ein Mensch den Willen, die Lebensweise Jesu anzustreben, hält er sich bereits für Gott offen. „Die Sehnsucht betet stets, auch wenn die Lippen schweigen“, sagt der hl. Augustinus. Ob es sich nun um ein Nicht-Beten-Können aufgrund seelischer Verfassung handelt, oder ob vielbeschäftigte berufstätige Eltern keine Ruhe zum Beten finden, Gott wirkt mit denen zusammen, die auf ihn vertrauen wollen. Auch wenn es nicht gefühlt und gesehen werden kann. Die Sehnsucht ist ja auch das Tor des Heiligen Geistes. So können Menschen mit gutem Willen beruhigt auf das verborgene Mitwirken des nicht fühlbar gegenwärtigen Gottes vertrauen. Ist persönliches oder gemeinsames Beten wertvoller?

P. Paul: Einerseits rät Jesus, in der Verborgenheit einer Kammer zu beten, anderseits sagt er: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Ob nun alleine oder in Gemeinschaft, Ziel ist immer die persönliche

Hinwendung der Einzelnen zu Gott. Wir können damit rechnen, dass alles, was in der Tiefe der Seele „hinter verschlossenen Türen“ geschieht, sich als Frucht in der Öffentlichkeit zeigen wird. So spricht Lukas davon, dass Barnabas bei seinem Besuch in Antiochien die Gnade Gottes sehen konnte (Apg 11).

ÜBUNG Durchwandere deine Biografie und schreibe deine bedeutendsten Erlebnisse auf.

Welche persönliche Gebetsart ist nun die beste?

P. Paul: Da halte ich mich an die hl. Teresa, die sinngemäß rät: „Wähle jene Gebetsform, durch welche deine Liebe am meisten gemehrt wird.“ Dabei lässt sie als einziges sicheres Kennzeichen der Liebe zu Gott nur die Liebe zu den Nächsten gelten. Um jede Selbsttäuschung zu vermeiden, möchte ich hinzufügen: Ob wir lieben, können wir nicht selbst beurteilen, da müssen wir andere fragen. Wie wirkt Beten? Kann man etwas „erbeten“?

P. Paul: Je mehr wir uns der Liebe verpflichtet wissen, desto offener werden unsere Augen für die Leiden, Nöte und Ungerechtigkeiten unserer Welt. Ich bin davon überzeugt, dass jedes ehrliche Gebet uns allen, der ganzen Menschheitsfamilie, zum Guten verhilft. Die Freude und Klarheit, die wir in der Freundschaft mit Gott erleben, bewirken in uns wie von selbst eine „jesuanische Sicht- und Lebensweise“, die wir durch menschliches Bemühen allein niemals erreichen könnten. Ich persönlich bringe in mein Beten immer auch das Anliegen ein, dass Gott mir zeigen möge, worum ich bitten soll. Vorrangig ist die Bitte um den Heiligen Geist, die Gott gerne erfüllt.

 Aus welchen Quellen wurde und wird mein Gottesbild inspiriert?  Welche Umstände haben mein Beten erleichtert oder erschwert?  Edith Stein betont die Notwendigkeit, sich den „Anschluss an die geistigen Kraftquellen zu sichern“. – Wo erlebe ich meine geistigen Kraftquellen? Buchhinweis: Paul Weingartner, Klarheit, die von innen kommt, Michaverlag 2013 128 Seiten, 39 Abbildungen; ISBN 978-3-902961-00-6, € 13,90.

 Nächste Ausgabe. P. Christoph Müller OSB über „Erlebnisse“.


Sonntag Palmsonntag – Lesejahr A, 13. April 2014

Unterwegs mit Esel Auf einem Pferd in Jerusalem einzuziehen hätte Prunk und Krieg symbolisiert. Jesus reitet auf einer Eselin, ihr Junges läuft nebenher mit. Als genügsam und friedfertig gilt der Esel, er ist das Lastentier im Arbeitsalltag. Wer aber ist der Reiter? Wo war er bisher zu finden gewesen? Er ging hin, wo er willkommen war – aber auch zum allseits verhassten Zöllner. Er ließ sich berühren – auch von der gesellschaftlich verachteten Frau. War ansprechbar für die, sie ihn suchten. Erreichbar. Einer auf Augenhöhe mit den Menschen.

1. Lesung

Evangelium

Jesaja 50,4–7

Matthäus 21,1–11

Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, die Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie ein Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna, dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte sich: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazareth aus Galiläa.

2. Lesung Philipper 2,6–11 Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ – zur Ehre Gottes, des Vaters.


Wort zum Sonntag

In die Spur Jesu finden Da sein – Sich Bücken – Hinhören. Diese drei Übungen empfiehlt der Jesuit Anton Aigner im Büchlein „Die Kunst des Leitens“. Ein Hymnus, den der heilige Paulus in den Brief an die Christen in Philippi geschrieben hat, sagt über Jesus: „Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod.“ „Sein Leben war das eines Menschen“ (Da sein) Gott nennt sich „Ich bin da“. In Jesus hat Gott uns nicht bloß kontaktiert. Er hat sich selbst mitgeteilt. Mehr kann Gott nicht da sein. Da sein, ansprechbar bleiben und Anteil nehmen – so geben wir schon Zeugnis von der Nähe Gottes. Ich weiß, dass manche froh darüber sind, dass ich als Pfarrer nicht nur ein Mobiltelefon habe, sondern auch im Pfarrhof wohne. Bürgermeister oder Hausärztin, Schuldirektorin oder Chef: Wer für andere verantwortlich ist, kennt, was ich den Ordensoberen Anton Aigner einmal sagen hörte: „Nicht, dass mich meine Mitbrüder überschwänglich lieben; aber sie lieben es überhaupt nicht, wenn ich nicht da bin.“ „Er erniedrigte sich“ (Sich bücken) Es geht nicht um Unterwürfigkeit. Es geht darum, sich nicht bequem aus allem herauszuhalten. Jesusnachfolge kann dann auch einmal heißen: dem klärenden Konflikt nicht aus dem Weg gehen; oder das laut Johannes XXIII. schwierigste aller Werke der Barmherzigkeit vollbringen: lästige Menschen geduldig ertragen.

micjan / photocase.de

Die Barmherzigen sind leise. Sie fallen nicht auf. Sie machen kein Aufheben von sich. Sie streben nicht nach oben. Sie beugen sich nach unten zum Menschen, der ihrer bedarf.

„Und war gehorsam bis zum Tod“ (Hinhören) Wer Jesus nachfolgen will, beugt sich nicht kritiklos und gedankenlos unter eine religiöse oder unter eine weltliche Obrigkeit. Und Jünger und Jüngerinnen Christi fügen sich nicht einfach einer Mehrheit. Aber sie folgen Einsichten, um die sie in Auseinandersetzung mit der Haltung Jesu und im Hören auf andere innerlich gerungen haben.

Zum Weiterdenken „I måg di leid’n.“ So sagen Bayern, dass sie bereit sind, mit dem geliebten Menschen nicht nur Leichtes und Heiteres sondern auch Mühevolles zu teilen. Hat das Leiden Jesu gar mit Liebe zu tun?

Sie stellen sich auf die gleiche Stufe, sie sind neben ihm, nicht über ihm. Sie richten ihn auf, in seine Würde als Mensch, in den aufrechten Gang, in das Ebenbild Gottes.

franz wöckinger

Die Barmherzigen sind still. Sie machen keine Karriere „nach oben“.

ist Pfarrer in St. Georgen

Ihr Leben ist eine Karriere „nach unten“.

an der Gusen, Oberösterreich.

In ihnen wurzelt das Reich Gottes.

u sonntag@kirchenzeitung.at

Papst Johannes XXIII.

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18 Bewusst leben aufgetischt

10. April 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Zehn Tipps und Anleitungen zum Naschen und Selbermachen

Österlich backen, basteln und schmücken Für Naschkatzen. Mit ein bisschen Fingerfertigkeit entstehen aus der Kuvertüre kleine, süße Kunstwerke. thomasklee – fotolia.com

Edle Schokoeier Zutaten: 1 Vanilleschote, 180 ml Schlagobers, 200 g Vollmilchkuvertüre, 200 g Zartbitterkuvertüre, 100 g Butter, 50 g gemahlene Pistazien, 50 g Kokosraspeln, 50 g Haselnusskrokant. Zubereitung: Vanilleschote aufschlitzen, Mark herausschaben, mit Obers aufkochen. G ­ ehackte Kuvertüre bei mittlerer Hitze darin auflösen. Abkühlen lassen. Weiche Butter schaumig rühren, Schokoobers einrühren. Über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen. Aus der Trüffelmasse 30 Eier formen. Je 10 Eier in Pistazien, Kokos und Krokant wälzen. Jeweils drei verschiedene Eier auf einen Holzspieß stecken. Kühl lagern.

Kein Osterfest ohne gefärbte Eier und Schokohasen für die Kinder. Und mit ein bisschen Zeit und kreativen Ideen lässt sich die ganze Wohnung in ein frühlingshaftes Osternest verwandeln. brigitta hasch

Je nach Begabung und Vorliebe finden die Vorbereitungen in der Küche oder in der Bastelstube statt. Ein Korb zum Anbeißen. Ein aus Germteig gebackener Korb wird Teil des Osterfrühstücks. Für das köstliche Prachtstück wird der Teig (aus 500 g Mehl, Trockengerm und den weiteren üblichen Zutaten) in 20 Stränge geteilt, über einer Metallschüssel zu einem Korb geflochten und so gebacken. Darin sehen selbst schlichte weiße Eier sehr dekorativ aus.

bons in Zellophan eingehüllt und mit einer zarten Masche geschmückt. Zum Selbernaschen oder als Geschenk. (Das Rezept dazu finden Sie in der Randspalte.) Nudelhühner. Das österliche Federvieh gibt es nur mit hausgemachtem Nudelteig. Einfach mit fein gehackter Petersilie vermischen und mit einer speziellen Hühnerform ausstechen. Über Nacht trocknen, al dente kochen und genießen. Oder verschenken. Knusperhasen. Die Häschen aus Florentiner-Masse mit Mandeln und Honig sind eine echte Kalorienbombe, egal ob mit oder ohne Schokoglasur. Das Rezept dazu ist in der Randspalte abgedruckt. Ei und Kresse im Duett. Als Nest für die bunten Eier kann man eine Schale oder e­ inen Blumentopf mit etwas nasser Watte auslegen und mit Kressesamen bestreuen. Es geht aber auch umgekehrt: Aus leeren Eierschalen werden kleine Kressevasen. Simpel und dennoch stilvoll: Ein Eierkarton dient als Halterung (siehe Foto). Oder bunt: Dazu werden die Eiervasen vorher bemalt und mit Heißkleber auf kleinen bunten Papp- oder Holzscheiben fixiert.

Knusperhasen Zutaten: 120 g Butter, 120 g Zucker, 80 g Honig, 4 EL Schlagobers, 40 g Zitronat, 40 g Orangeat, 50 g gehackte Mandeln, 50 g Mandelblättchen, 200 g Zartbitterkuvertüre. Zubereitung: Alle Zutaten außer Mandeln und Kuvertüre aufkochen und drei Minuten köcheln lassen. Mandeln unterziehen. Die Masse auf zwei – mit Backpapier ausgelegte – Backbleche verteilen, bei 170 °C ca. 15 Minuten im Rohr backen. Abkühlen. Wenn die Masse nicht mehr auseinanderläuft, kann man mit dem Ausstechen beginnen. Die Rückseite der Häschen mit zerlassener Kuvertüre bestreichen. Trocknen lassen.

Ob Zopf oder Kranz, Hauptsache aus Germteig. Eine Fülle macht den Osterstriezel noch saftiger. A_Lein – Fotolia.com Osterpinze, als Klassiker oder mit Überraschungseffekt. Dieses Backwerk fehlt zu Ostern auf keinem Frühstückstisch. Für etwas Abwechslung beim Hineinbeißen kann ein vielseitiges Innenleben sorgen: einfach Rosinen einstreuen oder einen Strang Marzipan pur, mit Pistazien oder Kakao verkneten und einflechten. Schokoeier in edler Hülle. Trüffelei-Variationen, aus Vollmilch- und Zartbitterkuvertüre angefertigt und in Pistazien-, Kokos- und Krokantsplittern gewälzt, werden wie Bon-

Eiervasen mit Kresse. Auch für Kinder ein Spaß, weil man beim Wachsen der Pflänzchen richtig zusehen kann. Elena Schweitzer – Fotolia.com


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

10. April 2014

Für geübte Filzer/innen. Hahn, Henne und Küken bestaunen das Riesenei. PRIVAT

Gefilzte Hühnerfamilie mit Ei. Für so ein Kunstwerk benötigt man schon etwas Erfahrung in der Filztechnik. Hahn, Henne und Küken sind eigentlich als Eierwärmer gedacht, machen aber auch als Raumdekoration eine gute Figur.

einem hohen Glasgefäß. Ganz frühlingshaft wirkt ein Osternest aus frischem Grün. Als Basis nimmt man dazu einen geflochtenen Korb, legt ihn mit einer Plastikfolie aus und gibt etwas Blumenerde darauf. Mit Bodendeckerpflanzen, etwa verschiedenen Efeusorten oder Moos, und blühenden Pflanzen (Primeln, Veilchen, Narzissen) wird der Korb nun bepflanzt. Alles wird gut festgedrückt, an den Rändern sollte man darauf achten, dass die Folie nicht sichtbar ist. Zum Schluss kommen die gefärbten Eier ins Nest. Eiermännchen. Ob am Osterstrauch oder am Frühstückstisch, diese bunten Gestalten sehen einfach lustig aus. Sie werden aus Filzresten angefertigt und mit Watte gefüllt. Bevor man die Eiermännchen an den Kanten zuklebt und mit Perlgarn in groben Stichen vernäht, sollte man nicht vergessen, Arme und Schopf zwischen die Teile zu legen. Das Gesicht wird ebenfalls aus Filz ausgeschnitten und angeklebt.

Ein österlicher Gruß an alle Besucher.

PRIVAT

Has‘ und Henne(n) sagen „Grüß Gott“. Mit lustigen Figuren wird jeder Türkranz zum Hingucker. Ob genäht oder gestrickt, gefüllt mit etwas Watte und an den Kanten zusammengenäht. Efeu und Tiere werden am besten mit Blumendraht am Kranz befestigt. Nestwärme. Eine Schüssel, ein Körbchen oder eine Glasvase dienen als Alternative oder Ergänzung zum Osterstrauch. Zum Beispiel mit Schleifen, Bändern und Borten verziert oder ganz schlicht, nur in einem Farbton, in

Tipp für die Augen: Hier ist ein Locher eine Arbeitserleichterung. PRIVAT

Das KiZ-Osterei

KiZ spezial. Auf diese ausgeblasenen Eier wurden mit Pinsel und Kleister Schnipsel der KirchenZeitung geklebt. PRIVAT

Die KiZ-Ostereier passen genau zum Trend, die Osterdeko aus natürlichen Materialien oder Resten herzustellen. Besonders hübsch und fast nostalgisch werden die Eier, wenn man ein bereits vergilbtes Papier zur Hand hat. Aus Zeitungsresten lassen sich auch noch weitere österliche Dekorationen herstellen. Man kann zum Beispiel ein Schnapsglas mit einem Streifen Zeitungspapier umwickeln, eine Juteschnur darumbinden und einen Bund Waldveilchen darin drapieren. Oder man beklebt eine große Hasen-Schablone mit Zeitungsschnipseln und hängt diese zu den bunten Eiern an den Osterstrauch.


Da geh ich hin Topolina am Spielplatz. Die kleine Maus Topolina möchte selber Musik machen. Aber dazu braucht sie eine Geschichte für die Musik. Wie wär's mit „Topo­ lina auf dem Spielplatz“? So soll die Musik klingen, wie ein Spiel­ platz! Der Weg dorthin ist ganz neu für Topolina. Sie fährt zum ersten Mal mit der Straßenbahn. Es gibt dort eine Rutsche, eine Schaukel und ein Kletter­gerüst. Man kann auch im Sand her­ umtoben! Genauso soll auch die Musik klingen. Topolina findet beim Spielen im Sandhaufen ein lustiges Ding. Aber was, das wird hier noch nicht verraten ... – Das Musiktheater für Kinder ist für Kinder im Kindergartenalter ge­ eignet und bringt Spielmusik aus aller Welt zu Gehör.

KK

Von Palmsonntag bis Ostern Jesus machte sich auf den Weg nach Jerusalem, um dort das Paschafest zu feiern. Viele Menschen kannten ihn schon. Er hatte ihnen zugehört, sie getröstet und geheilt. Sie folgten Jesus, der auf einem Esel durch die Stadt ritt. Sie streuten Palmzweige auf den Weg und jubelten ihm zu.

Musiktheater für Kinder. Info: www.landestheater-linz.at

lach mit piepmatz Susi und Florian unterhal­ ten sich. Da meint Susi: „Du, ich möchte viel lieber auch ein Bub sein.“ Darauf er: „Zu spät, das hättest du dir überlegen müssen, bevor dir deine Eltern den Na­ men gegeben haben.“ Fragt der Richter: „Sind Sie sicher, dass der ­Angeklagte be­ trunken war?“ Antwortet der Zeuge: „Klar. Er ging in die Te­ lefonzelle, kam nach zehn Mi­ nuten wieder heraus und schimpfte, dass der Lift nicht funktioniert!“

Karwoche und Ostern Die letzten Lebenstage von Jesus waren von vielen Höhe- und Tiefpunkten gekennzeichnet. Unendlicher Jubel – größter Schmerz und am Ende die Hoffnung, dass alles gut ausgehen wird, dass Streit, Not, Ungerechtigkeit und der Tod nicht das letzte Wort in unserem Leben haben.

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

Noch heute feiern die Christen deshalb den „Palmsonntag“ und erinnern damit an den Einzug Jesu nach Jerusalem. „Gelobt sei Gott! Gelobt sei der König, der kommt im Namen des Herrn!“, riefen die Menschen damals. Die Aufregung in Jerusalem war groß. Jesus besuchte auch den Tempel, einen heiligen Ort der Juden. Es herrschte dort ein unglaub­ licher Lärm, Ziegen meckerten, Lämmer blökten, Tauben gurrten und die Münzen klirrten auf den Tischen. Die Händler schrien die Preise für die Tiere laut durch den ganzen Tempel. Es ging zu wie auf einem Marktplatz. Das ärgerte Jesus. Er schimpfte laut, stieß ei­ nige Tische und Stühle um und sagte: „Ist das denn eine Räuberhöhle geworden?!“ – Einige Hohepriester und Schriftgelehrten hörten davon. Auch, dass sich Jesus um Kranke und Ausgestoßene kümmerte, erregte ihren Zorn. Deshalb beschlossen sie, Jesus loszuwerden. Davon erzählt die Bibel in den nächsten Tagen: vom Einzug in Jerusalem, von der Fußwaschung, vom Abendmahl mit den Jün­ gern, vom Kreuzweg, von seinem Tod und seiner Auferstehung. elle Jesus zieht in Jerusalem ein. Die Menschen folgen ihm und sind von ihm begeistert. benno-Verlag

kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 10. April 2014

XX Buchtipps: Das erste Ostern, Bilderbuch für Kinder, Gabriel Verlag, „Von Palmsonntag bis Ostern“, Kinder & Kirche, Benno-Verlag, und „Jesus. Das Kinderbuch“ von Brigitte Goßmann, Benno Verlag.


10. April 2014

„Koalition“ an der Landwiedschule. Roman Lang von der (schwarzen) UHS ist Schulsprecher, Laura Kapun von der (roten) AKS seine Stellvertreterin.

KIZ/PS

Promis sind der Köder für Politik-Diskussion Die Schülervertretung der Linzer HBLW Landwied will den Mitschülern mit Diskussionen Politik schmackhaft machen. Ein Interview mit Schulsprecher Roman Lang (20) und seiner Stellvertreterin Laura Kapun (18) über Fehler in der Bildungspolitik und eine Zukunft, die der Jugend nicht verbaut werden darf. Interview: Paul Stütz

Bei den Politik-Diskussionen an e ­ urer Schule ladet ihr Stars wie C ­ onchita Wurst oder Skispringerin D ­ aniela Iraschko ein. Braucht es die Promis, damit die Mitschüler/innen überhaupt zu der Veranstaltung kommen?

Roman Lang: Promis sind der Köder, aber nachher sagen viele Schüler: „Eigentlich ist es ganz interessant, was die Politiker sagen“. Laura Kapun: Ich glaube, die Schüler sind schon sehr interessiert an Politik. Wir Jugendliche bekommen nur meistens nicht die Chance, mitreden zu können.

cd-tipp

Was ist daran interessant, sich im Jugendalter für Politik zu engagieren?

Laura: Ich kann mich nicht beschweren über Sachen, die mir nicht gefallen, wenn ich nicht versuche mitzugestalten. „Zukunft Jugend“ war das Thema der Diskussion an eurer Schule letzte Woche. Wo habt ihr Angst, dass euch diese Zukunft gerade verbaut wird?

Laura: Wir sind die nächste Generation, die arbeitet, die wieder Geld ins System bringt. Es wird zu wenig darauf geachtet, dass wir ausreichend gefördert werden bzw. informiert werden, um die Entscheidungen zu treffen. Es hilft uns nicht, zu wissen, dass es uns in Österreich noch vergleichsweise gut geht. Wir leben hier und brauchen hier einen Arbeitsplatz. Roman: Wenn der Staat nichts gegen die Jugendarbeitslosigkeit tut, wird es uns einmal so gehen wie Griechenland, wo jeder zweite Jugendliche arbeitslos ist.

aufgeschnappt

szene

Beim Thema „Griechenland“ werden immer wieder Forderungen laut, den Euro abzuschaffen. Eure Meinung dazu?

Roman: Wenn Österreich Schulden hätte, wären wir froh, wenn uns von der EU geholfen würde, wie es jetzt bei Griechenland der Fall ist. Es gibt so viel Positives an der EU. Die Probleme soll man halt angehen. Und die Politiker, die sich aufregen, sollen Konzepte vorlegen, wie es besser werden kann. Aber darauf kann man lange warten. Was läuft bei der Bildungspolitik in Österreich falsch?

Laura: Wir haben seit 1995 in Österreich keine wirklichen Re­ formen mehr gehabt. Es wird bei Veränderungen angefangen, ohne zu Ende zu denken. Man müsste unten ansetzen, die ganze Schulpolitik demokratischer machen und uns Schüler/innen nach der Meinung fragen.

Roman: Hauptaufgabe der Lobbyisten ist es, gezielt zu informieren, das ist nicht gleich ein Problem. Lobbyismus ja, Beeinflussung nein. Laura: Rein theoretisch wäre das vielleicht ein sinnvoller Gedanke dahinter, aber ich sehe ihn in der Praxis nicht mehr. Es gibt zu viel Einfluss der Lobbyisten. Da wird viel hintenherum passieren, was wir gar nie erfahren. Eine Woche lang EU-Politiker sein – , was könnte man da vorrangig tun?

Roman: Ich würde schauen, dass diejenigen die EU-Förderungen kriegen, die es auch brauchen. Und die Gehälter der Politiker gehören wirklich gekürzt, da kann man so viel Geld reinbringen. u Interview-Langfassung: www.kirchenzeitung.at/jugend

xxx moment mal

The War On Drugs: Die Erben von Bruce Springsteen Mit ihrem Song „Baby Missiles“ beerbten The War On Drugs 2011 Bruce Springsteen und dennoch ernteten sie nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen dafür gebührte. Mag sein, dass es am Rest des damaligen Longplayers „Slave Ambient“ gelegen hat: Trotz ihrer Schönheit schienen die Stücke zu blass, zu verhalten, zu unentschlossen zu sein. Drei Jahre später der Befreiungsschlag mit „Lost In The Dream“. Immer noch die Songs, die die Fünf-Minuten-Grenze bei Weitem sprengen, und doch wirkt alles auf dem neuen Album kom-

Bei der EU-Politik läuft auch nicht alles optimal demokratisch. Stichwort: Lobbyismus.

pakter und begrenzter. Einmal mehr das Gitarrenspiel, das versucht auszubrechen und in die Unendlichkeit abzudriften, aber durch die Rhythmussection eingefangen wird und einen Rahmen bekommt. Zu Beginn des Openers „Under Pres-

sure“ noch ein paar verirrte Gitarren, der Song bekommt aber sofort Halt und Struktur, wenn Bass und Schlagzeug einsetzen. Die SynthesizerHymne „Red Eyes“ erschafft dann mit viel Hall den vertrauten Wall of Sound. „An Ocean Between The Waves“ klingt wie die Dire Straits in Shangri La und ist mit seinen rollenden Bässen der unumstrittene Höhepunkt von „Lost In The Dream“ – es ist ein siebenminütiges musikalisches Manifest des Indie-Rock. Insgesamt hinterlassen „The War On Drugs“ ein großartiges Epos. Klaus Rauscher

u The War On Drugs – Lost In The Dream (erschienen bei Secretly Canadian).


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com VERSCHIEDENES Suche Haushaltshilfe ca. 2 Stunden/ Woche, Linz. 0699/10 57 81 91. ZU VERMIETEN Vermiete schöne Wohnung im Bauernhaus, eigener Eingang, ca. 80 m2, Einbauküche, keine Haustiere, HWB 181,9 kWh, Tel. 07230/77 46.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 46,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

10. April 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Beim Osterlos gibt es 5 x 25.000 Euro zusätzlich zu gewinnen.

Brieflos legt „goldene Eier“ ins Nest Ostern steht quasi vor der Tür, und – ei, ei – Brieflos legt sozusagen goldene Eier ins Nest und hat anlässlich des bevorstehenden Osterfestes eine spezielle OsterlosSerie herausgebracht. Die Besonderheit daran: Es gibt einen Höchstgewinn von 150.000 Euro, zudem sind in dieser Serie noch zusätzlich fünf Gewinne mit je 25.000 Euro versteckt. Daneben warten in der Osterlos-Serie noch mehr als 300.000 weitere Gewinne zwischen 1,50 Euro und 15.000 Euro. Das Osterlos ist leicht zu erkennen: Auf einer der Los-Außenseiten ist ein goldenes Osterei inmitten der für das Fest typischen Palmkätzchen mit dem Hinweis „5 x € 25.000 Euro zusätzlich gewinnen“ abgebildet. Der Lospreis beträgt 1,50 Euro.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

TOTO

LOTTO

Ergebnisse Runden 14A 14 B

6 AUS 45

XX1 121 212 XXX 1XX 12X 3: +:1

Mi., 02. 04. 14: 13 20 35 39 40 44 Zz: 3 J O K E R: 0 3 1 2 6 8

22X 21X X11 11X 211 211

So., 06. 04. 14: 15 17 26 37 39 43 Zz: 36 J O K E R: 6 4 2 7 8 8

1: 1:1

1: 0:1

2: 1:1

2: 0:1

3: 1:1

4: +:0

4: 0:2

5: 0:1

5: +:0

ANLIEGEN UND HINWEISE  Es war nicht immer so. Diesen Titel trägt ein Buch, das am Freitag, 11. April, um 18 Uhr im Saal des Lern- und Gedenkortes Hartheim präsentiert wird. Es geht den etwa 1500 Opfern aus der Steiermark nach, die im Rahmen der „Aktion T4“ in den Jahren 1940 und 1941 in Hartheim ermordet worden sind. Das Buch befasst sich aber nicht nur mit der NS-Geschichte und deren Aufarbeitung, sondern auch mit der Situation von Menschen mit Beeinträchtigung in der Steiermark von 1945 bis heute.

Ausschnitt aus der Einladung zur Veranstaltung „Es war nicht immer so“.

 Erstmals seit Bestehen des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim werden ab April 2014 jeweils am zweiten Sonntag im Monat von 14.30 bis 16 Uhr öffentliche Begleitungen durch die Ausstellung „Wert des Lebens“ angeboten.

 Förderung für Photovoltaikanlagen. Mit 26,8 Millionen Euro ist die Förderaktion für die Errichtung von Photovoltaikanlagen dotiert. Bis 15. Dezember können sich Interessierte (Privatpersonen, Betriebe, Vereine oder Institutionen), die ein baureifes Projekt haben, registrieren lassen.  www.pv.klimafonds.gv.at

 Ostercafé der Werkstätte Wimsbach. Die Werkstätte Bad Wimsbach des Diakoniewerkes lädt am Freitag, 11. April, von 14 bis 19 Uhr ein zum Ostercafé mit Geschenkideen, Palmbuschen und Musik.  Bad Wimsbach, Saalachstraße 12.

 Strickshop. Im Wipplingerhaus am Marktplatz von Frankenburg hat vor Kurzem ein neuer Strickshop eröfnet. Fünf Frankenburgerinnen „stricken für einen guten Zweck“. Dazu bringen Unterstützende Wolle und gut erhaltene Kindersachen vorbei. Was die Strickerinnen erlösen, wird caritativen Zwecken im Ort gespendet.  Dahoam in Oberösterreich. Der Österreichische Integrationsfonds hat den dritten Ideenwettbewerb für Kinder und Jugendliche (10 bis 19 Jahre) mit und ohne Migrationshintergrund ausgeschrieben. Unter dem Titel „Dahoam in Oberösterreich?! – Die Welt von morgen“ können Texte, Fotos, Videos und Zeichnungen eingereicht werden. Einsendeschluss ist am 30. April 2014.  www.integrationsfonds.at/dahoam

 Bio-Kitz zu Ostern. Biobäuerinnen und Biobauern von BIO AUSTRIA bieten Kitzfleisch direkt ab Hof. Eine Liste der anbietenden Betriebe gibt es bei BIO-AUSTRIA OÖ.  050/69 02-14 20; www.bio-austria.at

Bis Mitte Dezember 2014 läuft die diesjährige Förderaktion für die Errichtung von PhotovoltaikAnlagen. ARCHIV

 Romaria 2014. Am Samstag 26. April, findet die Wallfahrt der Solidarität mit den Flüchtlingen – die „Romaria 2014“ – statt. Eingeladen wird dazu von zahlreichen kirchlichen und auch politischen Organisationen und Vereinen. Treffpunkt ist um 8 Uhr in der Pfarrkirche Schwechat. Bis 20.30 Uhr gibt es verschiedene Stationen in ganz Wien.  Info: www.fluechtlingswerk.at und www.steyler.eu Pater Franz Helm SVD, Tel.: 0664/913-1854


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

10. April 2014

Dem Leben entgegengehen

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Meinen Weg finden, besinnliche Tage mit biblischen Dialogen mit und für Menschen, die unterwegs sind, Fr., 25. 4., 18 Uhr bis So., 27. 4., 13 Uhr, Ref.: P. Hans Hütter CSsR.

Lambach/St. Marienkirchen b. S.

Spirituelle Pilgerbegleiter/innen laden zu österlichen Pilgerwanderungen ein. Aufgrund des Lebens­ZEICHEN-Sternpilgerns der Diözese am Sa., 3. Mai nach St. Florian finden heuer nur zwei Angebote vor Ostern statt: XX Auf dem Jakobsweg von Pilgern vor Ostern. Pfarre Haibach Lambach nach Neumarkt a. W., Di., 15. 4., 8 Uhr bis Do., 17. 4., 17 Uhr, mit Gabriele Weidinger, Anmeldung: Tel. 0680/112 21 15, E-Mail: Gabriele.WEG@gmx.at. XX Von St. Marienkirchen b. S. nach Obernberg a. I., Mi., 16. 4., 8.30 Uhr bis 17 Uhr, mit Franz Muhr, Anmeldung: Tel. 0664/767 01 35, E-Mail: fxm.muhr@aon.at

Kriegerdenkmäler

Bad Mühllacken, Kneipp-Haus  07233/72 15 XX Spirituelles Fasten und Kneippen, So., 27. 4., 12 Uhr bis Sa., 3. 5., Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser, Elisabeth Rabeder. Lambach, Stift  07245/217 10 XX Kartag und Ostern, Mitfeiern der Tage des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Christi im Benediktinerstift, Do., 17. 4., 16 Uhr bis So., 20. 4., 13 Uhr, Begl.: Abt em. Gotthard Schafelner OSB.

Attnang-Puchheim. Zur Tagung „Vermisst. Worüber Kriegerdenkmäler schweigen“ am Freitag, 11. April, 16 bis 22 Uhr, laden das Kunst- und das Sozialreferat der Diözese Linz sowie Pax ­Christi Oberösterreich und das Bildungszentrum Maximilianhaus ein. XX Info und Anm.: BZ MaximilianHaus, Attnang-Puchheim, Tel. 07674/665 50; E-Mail: maximilianhaus@dioezese-linz.at

bildung – spiritualität – kurs

Linz, Ignatiushaus der Jesuiten  0732/77 08 66-23 XX Ignatianische Einzelexer­ zitien, Di., 29. 4., 18 Uhr bis Do., 8. 5., 9 Uhr, Ltg.: P. Josef Kazda SJ.

Gewalt im Namen Gottes 16. Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster. Die Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden. 6. bis 11. Juni 2014. Das Detailprogramm erscheint demnächst.

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX ATEM – der Spiegel unserer Befindlichkeit, Atempädagogik auf Grundlage der Middendorf-Methode, Fr., 25. 4., 17 Uhr bis Sa., 26. 4., 17 Uhr, Ref.: Dipl.Päd. Norbert Faller. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Familienaufstellung, Seminar in systemischer Aufstellungsarbeit, Sa., 26. 4., 9 bis 18 Uhr, Ref.: ImmaMaria Schleicher, Maria Hageneder. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 Kriegerdenkmal in Wiener Neustadt. A. Litzlbauer

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Alle Vögel sind schon da, eine vogelkundliche Wanderung, Sa., 26. 4., 7.30 bis 9.30 Uhr, Ltg.: Johanna Samhaber. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Was braucht unser/(m)ein Kind nach einer Trennung und Scheidung?, Seminar für Väter, Mütter und nahe Bezugspersonen, Sa., 26. 4., 9.30 bis 17 Uhr, Ltg.: Josef Köberl.

XX Tag Nacht Tai-Chi, Kurs, achtmal jeweils Do. ab 24. 4., 10 bis 11.30 Uhr, Ltg.: Su Mei-Fen. Michaelbeuern, Exerzitienhaus  06274/81 16-30 34 XX Ihr sollt meine Zeugen sein, Einkehrtage im Geiste von P. Lombardi, Fr., 25. 4., 18 Uhr bis So., 27. 4., 12.30 Uhr, Ltg.: P. Wolfgang Heiss OFM.

XX Mit Jesus neu sehen lernen, Bibliodrama, Fr., 25. 4., 16 Uhr bis Sa., 26. 4., 16 Uhr, Begl.: Leopoldine Hansbauer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Fuß-Ge(h)sundheitstag, Sa., 12. 4., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Dr. Harald Göttel, Dr. Stefan Hofstätter, Karin Mayr u.a.

KiZ-webClub Mein Jesusfisch Mein Jesusfisch ist ein farbig bedrucktes Metallkästchen in Fischform mit kleinen Geschenken zur Erstkommunion zum spielerischen Entdecken der christlichen Symbole. Die Maße sind: 18 x 10 x 5 cm. Die kleine Schatzkiste enthält folgende Elemente: 1 Rosenkranz, 1 Schlüsselanhänger, 1 Taschenlampe, 1 Lesezeichen und 1 Begleitheft in Fischform.

Jedes der Geschenke verbindet etwas mit dem Fest der Erstkommunion: Die Taschenlampe mit dem Fischsymbol ist genau wie Jesus ein Licht an unserer Seite und gibt Sicherheit auf dunklen Wegstrecken. Welche tiefere Bedeutung jedes einzelne Teil besitzt, erklärt das kleine Begleitheft. Preis: 17,90 Euro. Als KiZ-webClub-Mitglied erhalten Sie diese Schatzkiste um nur 14,90 Euro. Aktion gültig bis 31. Mai 2014.

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Einfach in den KiZ-webClub einsteigen, Gutschein ausdrucken, ausfüllen und bei Veritas, Buch- und Kunsthandlung, Harrachstraße 5, 4010 Linz einlösen. XX www.kirchenzeitung.at/webClub


24 Termine namenstag

Sr. Gemma Wellinger ist Franzis­ kanerin von Vöcklabruck und lebt in Mondsee. Privat

Gemma (11. April) Bei der Ordenseinkleidung 1960 wurde mir der Name der hl. Gemma Galgani gegeben. Ich wusste nicht, was ich mit dieser Heiligen anfangen sollte. In einer kurzen Zeit der Stille kam mir die Erkenntnis, dass behinderte Menschen diesen Namen leichter aussprechen können. Damit war ich zufrieden. Die heilige Gemma wurde 1878 in Lucca in Oberitalien geboren und starb mit 25 Jahren im Ruf der Heiligkeit. Ich fand keinen Zugang zu ihr als Mystikern, ich bin eher die Praktikerin. Lateinisch bedeutet der Name „Edelstein“. Ich betreute fast 50 Jahre in St. Pius in Peuerbach mit Freude die beeinträchtigten Menschen. Das ist meine Lebenserfüllung. Seit vier Jahren bin ich in Pension und lebe mit einer Mitschwester im Kindergarten Mondsee. Ehren­amtlich bin ich im Seniorenheim tätig. Es freut mich, hier in diesem schönen Ort leben zu dürfen, da ich sehr naturverbunden bin. Sr. Gemma Wellinger

10. April 2014

freitag, 11. 4. 2014 XX Aigen. Anerkennung und Wert­ schätzung, Vortrag, Vereinshaus, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. August Höglin­ ger. XX Altenberg b. L. Liebe, Film­ abend, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Attnang-Puchheim. Vermisst. Worüber Kriegerdenkmäler schwei­ gen, Bildungszentrum Maximilian­ haus, 16 Uhr, Ref.: PD Dr. Christian Fruhmeister, Ao. Univ.Prof. Dr. Hel­ ga Embacher. XX Feldkirchen. Wildkräuterwan­ derung ins Pesenbachtal, Treff­ punkt: Badewiese am Eingang zum Pesenbachtal, 15 Uhr, Anmeldetel.: 07233/72 55-46. XX Gampern. Kinderkreuzweg, Pfarrheim, 16 Uhr, mit dem Zwer­ gerlchor der Tschempernkinds. XX Hagenberg i. M. Passionssin­ gen, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Dr. Franz Gumpenberger, Mühlviertler Dreier, Bläserquartett Eitzinger. XX Hartkirchen. Welt.Reise.Buch – 20 Jahre Auslandsdienst, Buch­ vorstellung und Lesung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit René J. Laglstorfer. XX Kremsmünster. Lesung des ge­ samten Johannesevangeliums mit musikalischer Begleitung, Apostel­ zimmer des Stiftes, 19 Uhr, mit Dr. Helmut Obermayr. XX Linz. Faszination des Buddhis­ mus im Westen, Vortrag, Kath.Theol. Privatuniversität, Bethlehem­ straße 20, 19.30 Uhr, Ref.: Prof. Dr. Michael von Brück. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Jesui­ tenkirche – Alter Dom, 15 Uhr. XX Linz, Dompfarre. Tanz als Ge­ bet, 19.30 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Him­ melsdinge, musica-sacra-Konzert, 19.30 Uhr, mit Anna Maria Pammer und Mitgliedern des Bruckner Or­ chesters. XX Pregarten. Stigma, Drama von Felix Mitterer, Kulturhaus Bruck­ mühle, 19.30 Uhr. XX Steyregg. Passionskonzert mit Lamentationen von O. di Lasso und R. White, Klosterkirche Pulgarn, 20 Uhr, mit dem Vokalensemble Solo­ Cantus. XX Taufkirchen a. d. P. Leben und Kultur in Nigeria, Vortrag, Pfarr­ saal, 19.30 Uhr, Ref.: Pfarrer Dr. Mo­ ses Valentine Chukwujekwu. XX Unterweißenbach. Bußfeier, Pfarrkirche, 19 Uhr.

XX Wilhering. Ostervorbereitung getrennte Angebote für Jugendli­ che und Erwachsene, Jugendzent­ rum Aufbruch, 18 Uhr bis Sa., 12. 4., 14.30 Uhr. samstag, 12. 4. 2014 XX Bad Goisern. Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum, Konzert, Lan­ desmusikschule, 16 Uhr, mit Gunkl und dem Upper Austrian Jazz Or­ chestra. XX Bad Ischl. Salzkammergut Pas­ sionssingen, Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, 19 Uhr, mit der Ausseer Bradlmusi, Kärntner Viergesang, Vocal Mixed Doppel, Ischler Wei­ senbläser. XX Hellmonsödt. Der Hunger ist ein weites Land, Fastenkonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Kohe­ let3. XX Linz, Guter Hirte. Zwei Wel­ ten – neues Wagen, Konzert, Pfar­ re, 19 Uhr, mit dem Ensemble Len­ tia Nova. XX Linz, Ursulinenkirche. Die sie­ ben Worte Jesu am Kreuz, Orgel­ station in der Fastenzeit, 17 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX Viechtwang. Anbetungstag, Gottesdienst, Pfarrkirche, 8 Uhr, an­ schließend Anbetung, Beichtgele­ genheit ab 18 Uhr, Vesper, 19 Uhr. sonntag, 13. 4. 2014 XX Alberndorf. Bericht von einem Sterbeerlebnis, Gebet und Lobpreis, 16.30 Uhr, Vortrag, Pfarrsaal, 18.30 Uhr, Ref.: Helmut Lungenschmid. XX Ebensee. Deutsches ­Proprium von H. Kronsteiner, Pfarrkirche, 9.45 Uhr, mit dem Kirchenchor.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Heiligenberg. Chorwerke von C. M. Heiß, P. Planyavsky, A. Reinthaler, J. F. Doppelbauer, Pfarr­ kirche, 9 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Lambach. Palmweihe im Stifts­ hof, 9 Uhr, anschließend hl. Messe in der Pfarrkirche; Abendmesse, 19 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Got­ tesdienst mit Werken von F. X. Leit­ ner, Kronsteiner, M. Stenov u.a., 10 Uhr, mit den Cantores Carmeli. XX Linz, Mariendom. Musik zum Palmsonntag für Bläser und Volks­ gesang, 9.30 Uhr, mit dem Bläser­ ensemble der Dommusik. XX Linz, Stadtpfarre Urfahr. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.­ XX Spital a. P. Gottesdienst mit Werken von Fürlinger, Kronsteiner, Reinthaler u.a., Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX St. Florian. Palmweihe und Leidensmesse mit Werken von J. Brahms, Stiftskirche, 9 Uhr, mit ­Andreas Etlinger. XX St. Marien b. N. Gospelkonzert zur Einstimmung auf die Karwoche mit Gospels, Spirituals und Jazz­ songs, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Vokal­ensemble Delicanto. XX Schlägl. Passions-Choräle aus dem „Orgelbüchlein“ von J. S. Bach, Stiftskirche, 10 Uhr; Johannespassion von J. S. Bach, Stiftskirche, 18 Uhr, mit dem Ba­ rockorchester Ars Antiqua Austria, Bach-Vocalensemble Schlägl. XX Spital a. P. Deutsche Passion nach Johannes von J. Burck, Kon­ zert, Stiftskirche, 19.30 Uhr, mit dem Quartett Vokal.

Ostermärkte finden in den nächsten Tagen in vielen Gemeinden Oberösterreichs statt (siehe Kasten unten). Bezirksseniorenheim Leumühle

ausstellungen – (Oster)Märkte XX Aschach. Bücherflohmarkt, Bibliothek der Pfarre, Sa., 12. 4., 8 bis 13 Uhr, So., 13. 4., 10 bis 12 Uhr. XX Attnang-Puchheim. Obsession, Gemein­ schaftsprojekt mit der Klasse Trans Arts der Uni­ versität für Angewandte Kunst, Wien, Galerie Schloss Puchheim, Vernissage, Fr., 11. 4., 19.30 Uhr, Ausstellung bis 4. 5., jeweils Sa., 17 bis 19 Uhr, So., 10 bis 12 Uhr. XX Gmunden. Ostermarkt, Rathausplatz, Fr., 11. 4. und Sa., 12. 4., 10 bis 18 Uhr.

XX Gmunden. Alfred Haberpointner, Helmut Swoboda, Galerie 422, An der Traunbrücke 9–11, Ausstellung bis 17. 5., jeweils Mi., Do., Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 16 Uhr. XX Linz. Andreas Treusch, Architekt des Ars Elec­ tronica Centers Linz, Zeichnungen und Werke, Gallerie-halle Scheutz, Ottensheimer Straße 70, Ausstellung bis 7. 5., jeweils Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr. XX Pupping. Ostermarkt, Bezirksseniorenheim Leumühle, Sa., 12. 4., 10 bis 17 Uhr.

XX St. Pankraz. Brunftfeige, Heidelbeer­ schnaps, Teufelsglaube – Wilderer und Magie, Sonderausstellung, Wilderermuseum, Ausstel­ lung ab 17. 4., Mai u. Okt., jeweils Mi.–So., 10 bis 16 Uhr, Juni bis Sept., jeweils Di.–So., 9 bis 18 Uhr. XX Schärding. Ostermarkt der Goldhaubenfrau­ en am Wochenmarkt, Do., 17. 4., 9 bis 12.30 Uhr. XX Traun. Ostermarkt, Schloss Traun, Sa., 12. 4., 10 bis 18 Uhr, So., 13. 4., 10 bis 17 Uhr. XX Walding. Bauern- und Pflanzenmarkt, Gast­ haus Bergmayr, Sa., 12. 4., 8 bis 11 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

10. April 2014

Liturgie

XX Vöcklamarkt. Musik zum Palmsonntag für Chor und Bläser von A. Reinthaler, H. Kronsteiner, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit Chor und Bläsern. XX Vorderweißenbach. Palmweihe, vor der Volksschule, 9.15 Uhr, anschließend Einzug in die Kirche mit Bläsern, Gottesdienst.

dienstag, 15. 4. 2014 XX Thalheim b. W. OpenPhysics, Physik zum Angreifen, Fachhochschule, 19.30 Uhr, mit Prof. Dr. Franz Daschil, Dr. Cordula Stroh. mittwoch, 16. 4. 2014 XX Schärding. Kräutersuche, Kräuterwanderung, Treffpunkt: Unimarkt in Allerheiligen, Passauer Straße, 17 Uhr, mit Gerti Pammer. XX Timelkam. Kräuterworkshop, Großer Pfarrsaal, 14 Uhr, mit Barbara Schwarz, Sandra Hauser. XX Wels. Crucifixion von E. Firsowa, Konzert zur Karwoche, imPAVILLON, Herrengasse 8, 18.30 Uhr, mit Marie-Therese Daubner, Andrej Serkov. donnerstag, 17. 4. 2014 XX Aigen. Deutsches Proprium der Gründonnerstagsmesse von H. Kronsteiner, Stiftsliturgie, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Gesänge zum Gründonnerstag von H. Kronsteiner, 19 Uhr, mit dem Domchor, Wolfgang Kreuzhuber.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 24. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Braunau, St. Stephan. Pfarrheim, Sa., 24. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Christkönig. Pfarrheim, Sa., 24. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 24. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 24. 5., 9 bis 18 Uhr. Ehe.wir.heiraten.kommunikativ XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 24. 5., 9 Uhr bis So., 25. 5., 17 Uhr, Ltg.: Karin Remsing. XX Anmeldung: online auf beziehungleben.at.

Stift Schlägl

XX St. Florian. Abendmahlsfeier, Werke von O. di Lasso, T. L. da Victoria, Stiftskirche, 19.30 Uhr, mit dem Ensemble Alte Musik, ­Andreas Etlinger. XX Wels. In Croce von S. Gubaidulina, Konzert zur Karwoche, imPAVILLON, Herrengasse 8, 18.30 Uhr, mit Marie-Therese Daubner, Andrej Serkov. freitag, 18. 4. 2014 XX Linz, Mariendom. Johannespassion und Motetten, 15 Uhr, mit dem Vokalensemble der Dommusik. XX Linz, Ursulinenkirche. Neun Responsorien zum Karfreitag von J. D. Zelenka, Concert Spirituel, 15 Uhr, mit dem Kammerchor „E medio cantus“. XX St. Florian. Trauermette, Lamentationes Jeremiae Prophetae von A. Brumel, Stiftskirche, 8 Uhr, mit dem Ensemble Alte Musik; Karfreitagsliturgie mit gregorianischem Choral, deutschem Liturgiegesang, 19.30 Uhr, mit der Schola Floriana. XX Schlägl. Trauermette im gregorianischen Choral, Stiftskirche, 7 Uhr; Johannespassion und Gesänge vom Karfreitag von H. Kronsteiner, 19.30 Uhr, mit dem Vocalensemble der Stiftsmusik. XX Wels. Suite für Violoncello solo in C-Dur von J. S. Bach, Konzert zur Karwoche, imPAVILLON, Herrengasse 8, 18.30 Uhr, mit Klara Außerhuber. samstag, 19. 4. 2014 XX Linz, Mariendom. Gesänge zur Osternacht, 20.30 Uhr, mit Vokalund Bläserensemble der Dommusik. XX St. Florian. Trauermette mit deutschem Liturgiegesang, Stiftskirche, 8 Uhr, mit der Schola Floria­ na; Feier der Osternacht mit österlichen Gesängen, 21 Uhr, mit dem Chor „Anklang“, Bläsern des Musikvereins. XX Schärding. Osterschiff-Fahrt von Schärding nach Passau, 11 und 14 Uhr, Anmeldetel.: 07712/73 50. XX Schlägl. Trauermette im gregorianischen Choral, Stiftskirche, 7 Uhr; Deutsches Proprium der Osternacht von H. Kronsteiner, 20 Uhr.

XX Wels. Duo für Violine und Violoncello von Z. Kodaly, Konzert zur Karwoche, imPAVILLON, Herrengasse 8, 18.30 Uhr, mit Burghard Toelke, Klara Außerhuber. sonntag, 20. 4. 2014 XX Linz, Mariendom. Missa in tempore belli in C, „Paukenmesse“, von J. Haydn, 10 Uhr. XX St. Florian. Missa solemnis CDur von W. A. Mozart, Werke von J. S. Bach, J. J. Fux, Stiftskirche, 10 Uhr, mit dem StiftsChor, Altomonte-Orchester; Choralvesper im gregorianischen Choral, 18 Uhr. XX Schärding. Osterschiff-Fahrt von Schärding nach Passau, 11 und 14 Uhr, Anmeldetel.: 07712/73 50. XX Schlägl. Missa brevissima von J. E. Eberlin, Stiftskirche, 10 Uhr; Pontifikalvesper an zwei Orgeln mit Prozession, 17 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, Theresienmesse von J. Haydn, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche.

XX Kirchenmusik zu den Kar- und Osterfeiertagen finden Sie unter www.kirchenzeitung.at/tipps

Lesejahr A Lesereihe II Sonntag, 13. April 2014 Palmsonntag. Kollekte für Stätten im Hl. Land. Feier des Einzugs Christi in Jerusalem. Ev: Mt 21,1–11 Vom Sonntag: L1: Jes 50,4–7 L2: Phil 2,6–11 Ev: Mt 26,14 – 27,66 (oder 27,11–54) Montag, 14. April 2014 L: Jes 42,5a.1–7 Ev: Joh 12,1–11 Dienstag, 15. April 2014 L: Jes 49,1–6 Ev: Joh 13,21–33.36–38 Mittwoch, 16. April 2014 L: Jes 50,4–9a Ev: Mt 26,14–25 Donnerstag, 17. April 2014 Gründonnerstag oder Hoher Donnerstag. Vom Letzten Abendmahl (zwischen 16 und 21 Uhr) L1: Ex 12,1–8.11–14 L2: 1 Kor 11,23–26 Ev: Joh 13,1–15 Freitag, 18. April 2014 Karfreitag, Fast- und Abstinenztag. Die Feier vom Leiden und Sterben Christi. L1: Jes 52,13 – 53,12 L2: Hebr 4,14–16; 5,7–9 Ev: Joh 18,1 – 19,42 Samstag, 19. April 2014 Karsamstag.

Hörmandinger

montag, 14. 4. 2014 XX Linz, Guter Hirte. Unsa Lebensweg – zeitweis ah a Kreizweg?, Betrachtungen zum Kreuzweg, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Kons. Hans Ratzesberger. XX Seewalchen. Lilli und das unglaubliche Comeback, Musical über die Auferstehung von Jesus, evangelische Gnadenkirche, 17 Uhr, mit KISI – God's singing Kids.

Das BachVocal­ ensemble bringt am Sonntag, 13. April in Schlägl Bachs Johannespassion zu Gehör.

aussaattage 14. 4.: Wurzel 15. 4.: Wurzel bis 8 und ab 20 16. 4.: Wurzel bis 11, ab 12 Blüte 17. 4.: Blüte bis 6 und von 11 bis 19, ab 20 Blatt 18. 4.: ------------------- 19. 4.: ------------------- 20. 4.: Frucht ab 2 Aus: Aussaattage 2014, M. Thun.

Sonntag, 20. April 2014 Hochfest der Auferstehung des Herrn. Ostersonntag. Die Feier der Osternacht. L1: Gen 1,1 – 2,2 L2: Gen 22,1–18 L3: Ex 14,15 – 15,1 L4: Jes 54,5–15 L5: Jes 55,1–11 L6: Bar 3,9–15.32 – 4,4 L7: Ez 36,16–17a.18–28 Epistel: Röm 6,3–11 Ev: Mt 28,1–10 Am Ostertag. L1: Apg 10,34a.37–43 L2: Kol 3,1–4 oder 1 Kor 5,6b–8 Ev: Joh 20,1–9 oder Joh 20,1–18 oder Mt 28,1–10; bei der Abend­messe: wie am Tag oder Lk 24,13–35


teletipps Sonntag, 13. april 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Heiliger Papst Johannes XXIII.; Im Interview: Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden & Abt Christian Haidinger, erster Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs; Griechenlands orthodoxe „Rock-Mönche“ ORF 2 17.30 Uhr: Gott und die Welt: Die Großstadtschäferin – Knochenjob statt Karriere (Religion) Der Film begleitet die Großstadtschäferin Kerstin Doppelstein ein Jahr lang durch ihren Alltag. ARD 20.15 Uhr: ORFeins Crazy, Stupid, Love. (Spielfilm) ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) 21.15 Uhr: Jesus Christus – Der Aufstieg einer Weltreligion (3/3; Dokumentation) Die „Diokletianische Christenverfolgung“. ServusTV Montag, 14. april

13. 4. bis 19. 4. 2014 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

20.15 Uhr: ARD Erlebnis Erde: Ein Leopard mit kleinen Schwächen (Doku) BR Generation Kriegsenkel: War Opa ein Nazi? (Reportage)

freitag, 18. april 16.20 Uhr: Die Apostel: Petrus (Religion). ORF III 16.50 Uhr: Die Apostel: Judas (Religion). ORF III

dienstag, 15. april 17.10 Uhr: Die Apostel: Bartholomäus & Philippus (Religion). ORF III

BR

17.40 Uhr: Die Apostel: Matthäus (Religion). ORF III

Katholische Gottesdienste und Live-Übertragungen in der Karwoche

20.15 Uhr: ORF 2 Universum: Showmaster aus der Wüste – Namibias Erdmännchen (Doku)

So., 13.4., 9.30 Uhr: Palmsonntag in Rom: Prozession und Gottesdienst mit Papst Franziskus. BR

22.15 Uhr: 37°: Wir müssen schließen – Vom Kampf der kleinen Läden (Religion). ZDF 22.35 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Knochen, Kleider, Kreuzsplitter – Das Geschäft mit den Reliquien“: Spurensuche über Menschen, die Reliquien kaufen und verkaufen. // (23.05) „Wer war Jesus von Nazareth?“: Diskussion. ORF 2 Mittwoch, 16. april

So., 13.4., 9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst aus der Stiftskirche Maria Geburt in Klosterneuburg. Mit Abtprimas Propst Bernhard Backovsky Can.Reg. ORF 2/ZDF Fr., 18.4., 21.10 Uhr: Papst Franziskus betet den Kreuzweg: Live aus dem Kolosseum in Rom (Foto). BR donnerstag, 17. april 17.10 Uhr: Die Apostel: Andreas (Religion). ORF III

17.10 Uhr: Die Apostel: Jakobus, Thaddäus & Simon (Religion). ORF III

17.10 Uhr: Die Apostel: Jakob (Religion). ORF III

17.40 Uhr: Die Apostel: Thomas (Religion). ORF III

17.40 Uhr: Die Apostel: Maria Magdalena (Religion). ORF III

17.40 Uhr: Die Apostel: Johannes (Religion). ORF III

20.15 Uhr: Jesus und die verschwundenen Frauen – Vergessene Säulen des Christentums (Religion) Welche Frauen Jesus um sich scharte, welche Bedeutung sie hatten und warum sie immer mehr von der Kirche an den Rand der Überlieferung gedrängt wurden. ORF III

20.15 Uhr: ORF 2 Die Fremde und das Dorf (TV-Film) ZDF Aktenzeichen: XY ... ungelöst

20.15 Uhr: Ewiges Leben – Die Geheimnisse des Körpers (Dokumentation) Der Film erklärt das Phänomen der Telomerase und forscht nach dem Geheimnis ewiger Jugend. Dabei kommen Nobelpreisträger und Experten zu Wort. ServusTV

22.30 Uhr: WELTjournal: Europa – Arbeiten bis zum Umfallen (Magazin) Europa zwischen Altersarmut und Sinnsuche. ORF 2

20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Willkommen bei Carmen Nebel (Musikshow) BR Doktor Schiwago (Spielfilm)

20.00 Uhr: Feierabend: Das letzte Wort (Religion) Burgschauspieler Peter Matic und Bischof Michael Bünker über das Thema Gewalt und Gewaltlosigkeit. ORF 2 20.15 Uhr: Habemus Papam – Ein Papst büxt aus (Spielfilm, IT/FR 2011) Mit Michel Piccoli, Jerzy Stuhr u.a. – Regie: Nanni Moretti – Augenzwinkernder Humor und Momente tiefer Menschlichkeit tragen diesen hervorragend gespielten Film. ORF III 20.15 Uhr: ARD Die Männer der Emden (1+2/2; TV-Film) BR (20.40) In jedem Menschen klingt ein Geheimnis – Ein Film zum Karfreitag (Doku) samstag, 19. april 16.15 Uhr: Anselm Grün – Auf Gedankengängen mit Michael Harles (Religion) Philosophisch-theologischer Spaziergang durch beschauliche Natur zum Thema „Neubeginn“. BR 20.15 Uhr: Die wahre Macht des Vatikans (1+2/2; Dokumentation) Die Rolle des Vatikans in den dramatischen Ereignissen, die Europa während des 20. Jahrhunderts erschütterten. ORF III 20.15 Uhr: ORFeins Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (Spielfilm) BR Adel Dich (TV-Film)

radiophon

neuhold

Mag. Christian Leibnitz Probst und Pfarrer der Stadtpfarre Graz-Hl. Blut

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. „Die Karwoche und wie das Leiden und Sterben Jesu Antwort auf unser Leid und Trost in unserem Sterben geben kann. Verbunden sind die Gedanken mit meiner persönlichen Geschichte und der Heilung nach einer schweren Krankheit.“ ÖR

Zwischenruf ... von Martin Schenk (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. U.a. Bibelkommentar von Sr. Brigitte Thalhammer SDS zu „Der Einzug in Jerusalem“ (Mt 21,111). So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Nach­ denken über (das) Heilige“. Von ­Hubert Gaisbauer, Publizist. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1 Logos – Theologie und Leben. „I am prepared to die“ – Über ­Leben, Ethos und Spiritualität ­Nelson Mandelas. Sa 19.04, Ö1

Radio Vatikan Sendungen von Radio Vatikan können nur noch über digitale Satellitenanlagen und über das Internet empfangen werden: Eutelsat 1-Hotbird 13° Ost 12.034 MHz oder Intelsat Atlante 325.5° Ost – 4.097.75 MHz Täglich. 16.00 Treffpunkt Weltkirche (Satellit und Internet) 18.00 (Satellit) und 20.20 (Internet) Abendmagazin: (So) Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani: Barbara Weigand – Mystikerin und Seherin: Das Leben und Wirken der Barbara Weigand von Schippach, das von tiefen mystischen Erfahrungen erfüllt war. (Di) Radioakademie: Heilige Päpste, päpstliche Heilige – Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

wolfgang pein

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarre Straden/Stmk. Mit Pfarrer Mag. Johannes Lang (Foto). ÖR Do/Fr 19.00 Uhr, Sa 22.05 Uhr: Liturgie in der Karwoche. Aus der Pfarre Gaubitsch/NÖ. Mit Mag. Christian Wiesinger. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise 27

10. April 2014

IM GEDENKEN

Fellingers Leitartikel – jetzt als Buch

PRIVAT

„Über Gott, die Welt und die Menschen“ heißt das Buch, in dem 100 ausgewählte Leitartikel aus der KirchenZeitung von Chefredakteur Matthäus Fellinger soeben im Tyrolia-Verlag erschienen sind.

Am 1. April 2014 ist die Salvatorianerschwester Karoline Hörleinsberger überraschend im 74. Lebensjahr in Ntita (Kongo) gestorben. Sie stammt aus Kaltenberg, trat 1965 bei den Salvatorianerinnen ein und lebte seit 38 Jahren im Kongo. Sr. Karoline arbeitete im Krankenhaus als Hebamme und war auch viel in den Buschstationen unterwegs. Nicht wenige Kinder wurden nach ihr benannt – in Ntita gibt es viele „Karolines“. Das Land Oberösterreich und die Diözese Linz haben sie für ihre Verdienste mit dem Eduard-Ploier-Preis ausgezeichnet.

Die 100 knappen Beiträge greifen einerseits Alltägliches auf, um ihm – unter dem Blick des Glaubens – Bedeutung zu geben. In fünf Themenkreisen folgt das Buch den Jahreszeiten und dem Kirchenjahr. Wer das Kleine und die Anfänge achtet, wird auch über die großen Dinge staunen können, so die Grundintention des Buches. Es will Hoffnung wecken, gerade wenn Dinge hoffnungslos scheinen – und das gilt auch in Bezug auf die Kirche in ihren Schwierigkeiten. Hoffnung lässt sich nicht nur aus der Gegenwart schöpfen, sie nährt sich auch von dem, was sich in früheren Zeiten ernten ließ – oder was in Zukunft zu erwarten sein wird. „Manchmal geht es eben ans Eingemachte. Wie gut, wenn man noch ein Glas im Keller hat.“ Matthäus Fellinger. Über Gott, die Welt und die Menschen, Tyrolia Verlag 2014, 128 Seiten, € 12,95, ISBN 978-3-7022-3328-0.

Erhältlich im Buchhandel und im Behelfsdienst des Pastoralamtes, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-38 13, behelfsdienst@dioezese-linz.at

HINWEISE  Floriana – Literaturwettbewerb in St. Florian. Die Marktgemeinde St. Florian schreibt zum 11. Mal einen internationalen Literaturpreis aus. Bis 20. Juni können unveröffentlichte Texte zum Thema „Macht“ mit einem Umfang von 20 bis 100 Seiten eingesendet werden. Von 14. bis 16. November werden neun ausgewählte Autor/innen aus ihren Werken lesen, davon werden drei mit je einem Preis von 2.000 bis 7.000 Euro prämiert. FRANZISKUSSCHWESTERN

 Franziskusschwestern. Beim Generalkapitel am 26. und 27. März 2014 haben die Franziskusschwestern (Kongregation der Franziskus-Seraficus-Schwestern vom III. Orden des Hl. Franziskus) in Linz auch die Generalleitung gewählt. Sr. M. Raphaela Steinkleibl (2. von links) wurde als Generaloberin für weitere vier Jahre wiedergewählt. Sie leitet die Gemeinschaft seit 1989. Als Ratschwestern stehen ihr Sr. M. Anna Taferner (von links), Sr. M. Angelika Raic und Sr. M. Johanna Floimayr zur Seite. „Lebendige Nächstenliebe – bereit zum Dienst am Menschen“ – stand über dem 100-Jahr-Jubiläum, das 2012 gefeiert wurde. Zu Beginn waren die Schwestern in der Hauskrankenpflege tätig. Später arbeiteten sie in Krankenhäusern und führten Senioren-, Alten- und Pflegeheime in Linz und Klagenfurt. Das Heim in Klagenfurt haben sie an die Caritas übergeben, ihr Seniorenheim in der Losensteinerstraße (Linz) an den Orden der Barmherzigen Brüder. Zurzeit gehören 20 Schwestern der Gemeinschaft an. Fünf von ihnen wohnen in Klagenfurt, die übrigen in Linz (Losensteinerstraße).

 Einsendungen an FLORIANA 2014, Marktgemeinde St. Florian, z.H. Mag. Klaus Liedl, Kotzmannstraße 1, 4490 St. Florian.

 Chorwerkstatt Cantemus. Zum vierten Mal wird heuer zur Chorwerkstatt eingeladen. Sie findet von Freitag, 18. Juli bis Sonntag, 27. Juli in der Bildungswerkstatt Mold im Waldviertel statt. Das Programm umfasst Chorsingen im Gesamtchor, Stimmbildung, Techniken des Singens in kleinen Ensembles, Gehörbildung, Musiktheorie, Einführung ins Chordirigieren sowie Yoga für Sänger/innen. Die musikalische Leitung obliegt Robert Feichtinger, Wien; Karin Stuhlberger, Linz-Puchenau, und Xochil Hofbauer, Brunn am Gebirge. Das Schlusskonzert findet am Samstag, 26. Juli, um 19.30 Uhr im Kunsthaus Horn statt. Für die Chorwerkstatt ist eine Anmeldung erforderlich.  www.chorwerkstatt-cantemus.at; Anfragen: Bernhard Etz, E-Mail: bernhard.etz@gmx.at


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Die Kontrahenten Hamas und Fatah Als ob die Auseinandersetzung mit Israel, der Besatzungsmacht, nicht ohnehin schon schwierig genug wäre, ist das palästinensische Volk auch in sich gespalten. Die offizielle Vertretung internationalen Gremien gegenüber ist zwar die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), in Gaza regiert aber die Hamas. Lediglich im Westjordanland herrscht die PLO, die von der Fatah dominiert wird. Die Politikwissenschafterin Helga Baumgarten, sie lehrt seit 1993 an der Universität Birzeit in Palästina, erklärt diese verworrene Situation, zeichnet die Entstehung von Hamas und Fatah nach und analysiert im Wesentlichen den Zeitraum von der ersten Intifada 1987 bis zum Wahlsieg der Hamas im Jänner 2007 und der daraus resultierenden Teilung, die bis heute andauert. Wer sich profund mit Palästina beschäftigen möchte, ist bei Helga Baumgarten an der ersten Adresse. JOSEF WALLNER

10. April 2014

Das Geburtshaus Bruckners in Ansfelden zu neuem Leben erweckt

In Bruckners Welt eintauchen „Weltweit einzigartig“: Mit dieser Bezeichnung kann sich das Anton-Bruckner-Museum in Ansfelden nun schmücken. Von der Wiege bis zur Bahre laden verschiedene (Hör-)Stationen ein, dem Leben des oö. Komponisten in seinem Geburtshaus nachzuspüren. Das Geburtshaus befindet sich neben dem renovierten Pfarrhof, etwas erhöht steht dahinter die Pfarrkirche mit der restaurierten Brucknerorgel. Hell, freundlich, einladend sollten die neuen Räume sein, die Bruckners Lebensspuren in Ansfelden nachzeichnen. Die gelungene künstlerische Gestaltung des Anton-Bruckner-Museums stammt von Gerold Tagwerker und Henny LiebhartUlm. Anton Bruckner sollte, so wie die

Kampf um Palästina – Was wollen Hamas und Fatah?, Helga Baumgarten, Herder, Freiburg 2013, 223 Seiten, € 9,99.

Franziskus – aus Rom und aus Assisi Der Befreiungstheologe Leonardo Boff veröffentlicht wöchentlich eine Kolumne zum Geschehen in Kirche und Welt. Der Butzon & Bercker Verlag hat Texte Boffs ausgewählt, in denen er sich – sehr wertschätzend – mit Papst Franziskus beschäftigt und Parallelen zwischen Franz von Assisi und Franz von Rom aufzeigt. JOSEF WALLNER Franziskus aus Rom und Franz von Assisi. Ein neuer Frühling für die Kirche, Leonardo Boff, Butzon & Bercker, Kevelaer 2014, 126 Seiten, € 13,40.

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Bruckners Frömmigkeit. Der Glaube spielte eine große Rolle in Bruckners Leben und Werk. Ihn alleinig als „Musikant Gottes“ darzustellen, wäre zu vereinnahmend, zeigt die aktuelle Bruckner-Forschung. HERZENBERGER

Anton Bruckner (1824–1896). Er war Geiger, Organist und Komponist und verbrachte die ersten elf Lebensjahre in Ansfelden. OÖLM

alte Gedenkstätte, „entstaubt“ werden. Oft einseitig als verschroben, weltfremd und voller Selbstzweifel dargestellt, lag der Projektleiterin Thekla Weissengruber nun daran, Bruckner in neuem Licht zu zeigen: „Statt Nachbildungen zu präsentieren, haben wir versucht, Bruckners Leben authentisch wiederzugeben und seine menschliche Seite hervorzukehren“, erklärt Weissengruber. Bruckners „Lebenslandschaften“, etwa seine Beziehung zu Oberösterreich, die sein Leben und sein Werk nachhaltig prägte, wurden in den Vordergrund gerückt. Seine Musik und die seiner Zeitgenossen ist mittels Audiostationen zu hören. Ansfelden – Wien. Das Erdgeschoß widmet sich Bruckners Zeit in Oberösterreich: Das historische Ansfelden wird in einem Modell sichtbar, Bruckners Zugang zum Glauben anhand von Beispielen der Volksfrömmigkeit dargestellt, sein Orgeltisch aus St. Florian (1837–1875) ist ebenfalls zu sehen. Im ersten Stock wird die Wiener Zeit, seine Reisen und sein Bemühen, in der Wiener Gesellschaft Fuß zu fassen, sichtbar. Bruckner trieb seine Karriere voran und feierte auch musikalische Erfolge. Seine ländliche Herkunft verleugnete er nie, mit Oberösterreich blieb er zeitlebens verbunden, wie ein Gang durchs Museum deutlich macht. ELISABETH LEITNER

Die gebrochene Brücke: Exsultet in Steyr Zum vierten Mal führt das Dominikanerhaus Steyr das Kunstprojekt EXSULTET durch. Nach Künstler/innen aus Oberösterreich und Salzburg haben die Kuratoren Erich Spindler und Robert Moser die rumänische Künstlerin Maria Alina Staicu eingeladen, zeitgenössische Kunst zu Ostern und im Advent zu präsentieren. Für EXSULTET Ostern wird Maria Alina Staicu eine Woche lang

ein 18 Meter langes Gemälde im Dominikanersaal anfertigen sowie ein Mosaik für den Hof. Dafür verwendet sie Motive und Farben, mit denen rumänischen Ostereier verziert werden. Die einst heidnischen Motive wurden durch verschiedene Religionen und durch die jeweiligen Schöpfer/innen verändert. Unter dem Motto „Die gebrochene Brücke“ wird die Künstlerin eine bemalte Leinwand auf

den Boden legen und damit die religiöse, symbolische und spirituelle Verbindung zwischen einem Bild und der Schaffung eines Bildes deutlich machen.  Präsentation am Samstag, 26. April, 20 Uhr, Grünmarkt 1. Rupert Walter Federsel hält die theologische Einstimmung, Norbert Trawöger die künstlerische. Website der Künstlerin: http://alinastaicu.wordpress.com


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Kunst & Kultur 29

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Kulturland n Passionsmusik im Stift Schlägl. Am Palmsonntag, 13. April, um 10 Uhr lassen das Bach-Vocalensemble Schlägl und das Ensemble Ars Antiqua ­Austria unter der Leitung von Rupert Gottfried Frieberger die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach erklingen. Sopranist/innen sind Emma Kirkby, Markus Forster, Max Ciolek (Evangelist), Andreas Lebeda (Jesus) und Manfred Mitterbauer.

Der nackte Christus, Leihgabe aus Privat­ besitz in der GotikSammlung des Oö. Landesmuseums. OÖ. Landesmuseum

„Der nackte Christus“ aus der Gotik-Sammlung

Ich war nackt und ihr ... Elisabeth Leitner

Zierlich. Zerbrechlich. Schutzlos ausgeliefert. – So stellt sich diese Christusfigur auf dem Kreuz dar. Wo ist das Stück Stoff, das Jesu Nacktheit bedeckt? „Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet.“ Diese Bibelstelle (Mt 25,36) drängt sich beim Betrachten des Kreuzes auf. Gewaltsam wurde Jesus seiner Kleider beraubt. Diese Bloßstellung führt dieses Kreuz unbarmherzig vor Augen. Gerade dadurch zieht Christus den Betrachter in seine Nähe, so vertraut, wie man sich nur einem Vertrauten zeigt. Nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich ist Nacktheit ein sensibles Thema. Auch in der Kunst. Der hier gezeigte „Nackte Christus“ ist Teil der Gotik-Sammlung des Oö. Landesmus­ eums. Besonders in der Gotik und Renaissance gab es eine Reihe von vergleichbaren Werken, auch von Michelangelo in einer Kirche in Florenz – wo es viele solcher Christusfiguren gab. Der Gekreuzigte war nackt dargestellt. Oftmals wurden Lendentücher aus einer Masse von Gips, Asche, Lumpen und Leim hergestellt. Diese bedeckten die Scham. Darüber hinaus trug der hier dargestellte Gekreuzigte eine Perücke aus echten Haaren. Heute – Jahrhunderte später – berührt und irritiert die Darstellung des nackten Christus noch immer. Eine Anfrage an die Betrachter/in bleibt: Welches Bild habe ich von Jesus Christus?

n Palmsonntag in der Karmelitenkirche Linz. Am 13. April um 10 Uhr bringen die Cantores Carmeli und Instrumentalist/innen unter der Leitung von Michael SteinhuberNovacek Werke u.a. von F. X. Leitner, Michael Haydn und William Byrd zur Aufführung. n Johannes-Passion im Ma­ riendom. Am Karfreitag, 18. April, um 15 Uhr singt das Vokalensemble der Dommusik Linz unter der Leitung von Josef Habringer die Johannes-Passion und Motetten von Hermann Kronsteiner. n „Concert spirituel“ in der Ursulinenkirche Linz. Am Karfreitag, 18. April, um 15 Uhr musiziert der Kammerchor „E medio cantus“ mit Solist/innen unter der Leitung von C­hristian Schmidbauer Jan Dismas Zelenkas „Neun Responsorien zum Karfreitag“. n Johannes-Passion in LinzSt. Konrad. Am Karfreitag, 18. April, um 19 Uhr singt der Kirchenchor der Pfarre die Johannes-Passion von Heinrich Schütz und Kantaten von Johann Sebastian Bach. n Gründonnerstag und Karfreitag im Stift Wilhering. Am 17. und am 18. April um jeweils 19.30 Uhr musizieren Chor und Instrumentalisten der Pfarre Wilhering mit Andrea Wögerer (Sopran) und Kurt Azesberger (Tenor) unter der Leitung von Gabriele Azesberger „Deutsche Gesänge“ zur Gründonnerstags- bzw. zur Karfreitagsliturgie von Balduin Sulzer.


30 Personen & Dank

10. April 2014

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n Oö. Goldhaubengemeinschaft. Landesobfrau Martina Pühringer und die Bezirksob­ frauen der Oö. Goldhauben-, Kopftuch- und Hutgruppen überreichten Obfrau Agnes Stark von der „Oö. Kinder-Krebs-Hilfe“ 15.000 Euro. Der Weltrekordversuch zu den „Erneuerten Trachten“ und die daraus resultierenden Trachtenpatenschaften ermöglichten diesen Spendenbeitrag. n Linz – Licht für die Welt. Als Christoph Wolf und Regina Schlipfinger im Jahr 2011 das Beratungsunternehmen „Coachingzimmer“ in Linz gründen, beschließen sie, jährlich einen prozentuellen Anteil des Jahres-

umsatzes zu spenden und damit blinde und anders behinderte Menschen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Im vergangenen Jahr konnten so 1.300 Euro an LICHT FÜR DIE WELT übergeben werden. Mit diesem Betrag finanzieren sie 43 Augenlicht rettende Operationen am Grauen Star in Nordost-Indien. n Altmünster – Lions Club. Der Lionsclub hat gemeinsam mit dem Land Oberösterreich, den Nachhaltigkeitspreis 2013 der „Plattform Altmünster für Menschen“ verliehen. Pfarrer Franz Benezeder (rechts) und Almut Etz nahmen für die Plattform den Preis entgegen. Die Ende 2012 gegründete, über-

Privat

Dank

parteiliche und überkonfessionelle Gemeinschaft unterstützt mit ihrer Tätigkeit Asylwerber/in­nen, die in einem Wohnprojekt der Volkshilfe in Altmünster eine vorübergehende Heimat gefunden haben. Verschiedene Arbeitsgruppen kümmern sich um die Asylwerber/innen. Im Vorjahr wurde die Plattform mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet. n Roitham – Traun. Joe Gokl aus Traun (rechts) ließ sich bei der Diözesanwallfahrt 2014 von den Heiligen Stätten inspirieren und hat seine Eindrücke zu Hause auf Leinwand gebracht. Die Mitpilger Maria und Franz Pichlmann (Roitham) haben beim Fototreffen das Bild ersteigert. Der Betrag, ergänzt um weitere Spenden – in Summe 1.000 Euro –, kommt der Arbeit von Sr. Hildegard Enzenhofer in Emmaus zugute, da der Künstler sein Werk für den guten Zweck zur Verfügung gestellt hat. kiz/jw

Die Direktorin der AUVA-Landes stelle Linz Martina Pree-Candido (li.) und Pflegedirektorin Andrea Mitter­ lehner (re.) danken Pfarrer Josef Weinberger für seinen Dienst. auva

n Unfallkrankenhaus – Linz. Die Leitung des UKH Linz bedankte sich im Namen aller Angestellten und Patient/innen bei KonsR Josef Weinberger, der ab 1963 50 Jahre lang als Seelsorger am Unfallkrankenhaus tätig war – seit er 1963 Kaplan und dann Pfarrer in Linz-Heilige Familie war. Wöchentlich kam er fünf Jahrzehnte lang jeden Samstagabend in das UKH, brachte den Patient/innen die Kommunion und besuchte die frisch Operierten. Auch nach seiner Pensionierung als Pfarrer blieb er Seelsorger im UKH, bis ihm dies ab Frühling 2013 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war. Seit Jahresbeginn 2014 sind die Seelsorger Elfi Koblmüller und Mag. Karl Mair-Kastner zusätzlich zur Landes-Frauenund Kinderklinik auch für das UKH zuständig.

geburtstage n Am 13. April 2014 vollendet Prälat Dr. Wilhelm Zauner das 85. Lebensjahr. Er stammt aus Windischgarsten, studierte in Innsbruck Theologie und wurde 1952 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Pregarten und an der Linzer Dompfarre war ­Zauner Akademiker- und Hochschulseelsorger. Von 1970 bis zu seiner Emeritierung 1994 war er Professor für Pastoraltheologie in Linz. Er war Mitinitiator und Gründungsrektor der Katholisch Theologischen

Hochschule Linz. Von 1973 bis 1977 war er Vorsitzender der Österreichischen Pastoralkommission und des Österreichischen Pastoralinstituts und auch mehrere Jahre Vorsitzender der deutschsprachigen Pastoraltheologen. 1992 wurde Zauner zum „Päpstlichen Ehrenprälat“ ernannt. n Am 13. April 2014 feiert Josef Schmid ­seinen 65. Geburtstag. Der pensionierte ­Vertriebsleiter aus Andorf wurde 2008 zum Diakon geweiht. Er ist als pastoraler Mitarbeiter im Dekanat Andorf in der Begleitung von Menschen in besonderen Lebenssituationen tätig. Als Diakon arbeitet er in der Pfarre mit und macht regelmäßig Besuchsdienste im Bezirks- und

Pflegeheim Andorf. Schmid ist verwitwet und hat zwei Töchter. n Am 15. April 2014 vollendet OStR KonsR P. Mag. Ferdinand Kinsky, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Tschechien und wurde 1957 zum Priester geweiht. P. Ferdinand unterrichtete am Stiftsgymnasium Kremsmünster, war Konviktspräfekt sowie Gastmeister des Stiftes und ging 1992 als Professor in Pension. Von 1994 bis 1997 war P. Ferdinand Wallfahrtsseelsorger in Mariazell. Von 2002 bis 2009 war er Pfarrprovisor von Eberstalzell, half anschließend als Kurat in der Pfarre mit und kehrte im Herbst 2011 ins Kloster zurück.


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Leserforum 31

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Kirche sozial? Zu: „Ein Tsunami, der selbst verschuldet wurde“, Nr. 13, S. 10

Selbst verschuldet? Naja, durch wenige Täter und viel Unterlassung, z. B. haben Christen und Kirchen, als der EU-Verfassungsvertrag bzw. der Lissabon-Vertrag zur Debatte standen, nur die eine Sorge gehabt, ob Gott in der Präambel genannt würde und darüber verschlafen, dass der Neoliberalismus festgeschrieben wurde. Seit 1929 waren unsere Bankgesetze sehr restriktiv, weder Hypo-Desaster noch Überschwappen der US-Bankenkrise wären so möglich gewesen. Das verdanken wir der EU-Deregulierungswut. Nun will der Brandstifter gelobt werden, weil er beim Löschen (immer noch zögerlich) dabei ist. DR. PETER ÖFFERLBAUER, WELS

Ein deutliches „Ja“ zum Sozialwort, aber: Warum nur die anderen? Innerhalb der katholischen Kirche gibt es arme und reiche Pfarren, Klöster, Gemeinschaften. Warum gibt es da keinen Sozialfonds, keinen unbürokratischen Ausgleich, fragte ich einen Herren der Diözesanleitung. Seine Antwort: Beim Geld hört sich die christliche Haltung auf! Müssten wir dann nicht schweigen, oder etwas ändern? PETER FEICHTINGER, SPITAL A. P.

Anm.:Über den Ausgleichsfonds zwischen wohlhabenden und ärmeren Pfarren, ebenso verschiedene Sozialfonds, berichtete die KirchenZeitung wiederholt.

Schade um die Lieder Ich verstehe den Jubel mancher Liturgiker über die Einführung des neuen Gotteslobs. Meine Freude hält sich aber in Grenzen. Ich habe in Unterach innerhalb von 35 Jahren sehr viele Lieder eingelernt. Bei meinem Amtsantritt konnten die Unteracher nur die allerbekanntesten Lieder. 25 dieser von mir eingelernten Lieder suche ich vergeblich im neuen Gotteslob. Darunter einige sehr kräftige Lieder, die sehr gern gesungen wurden und sehr volkstümlich geworden sind. Das ist ein unersetzlicher Verlust, den

ich sehr bedaure. Ich hätte mir bei diesen 25 Liedern die Mühe sparen können. Hoffentlich gehen die Lieder des neuen Gotteslobes auch so leicht ins Gehör wie die von mir eingelernten Lieder und hoffentlich ist in jeder Gemeinde auch so ein Idealist, der den Leuten die neuen Lieder lernt. KARL SIX, PFARRER I. R., UNTERACH/A.

Ostumfahrung (...) Wir werden von unseren Volksvertretern dazu gezwungen Autobahnen für den Schwerlastverkehr zu finanzieren, damit grausliche Zuckerkeks von Neapel nach Stockholm und grausliche Pfefferkeks von Stockholm nach Neapel retour gekarrt werden. Damit es zu keiner Implosion von Westringautos und A7Lkws im Bindermichl kommt, sollen die Anti-Kyoto-Lkws jetzt durch unser schönes Mühlviertel und Donauauengebiet umgeleitet werden. Mit einer zynischen Planungsstrategie und dem Anbot von einem Dutzend Lockvarianten und Subvarianten mit und ohne Tunnels sollen wir Gemeindebürger von Engerwitzdorf über Steyregg, Luftenberg und St. Georgen/Gusen bis Ebelsberg, Asten und Enns auseinanderdividiert werden. (...) FRITZ BAUMGARTNER, ST. GEORGEN/G.

Homosexualität Ein Land nach dem anderen wird bedrängt von der Homolobby, die kein Zurück mehr kennt. Jetzt geht es schon zu weit. Der Bogen ist überspannt. Wo sind denn die Normaldenkenden? Wo sind die Menschen mit Hausverstand? Die Politiker sollen sich nicht erpressen lassen. Diese gotteslästerliche Forderung nach Gleichstellung von Homopaaren mit der von Gott gewollten Familie wäre ein himmelschreiendes Unrecht und Abwertung jeder normalen Familie. Das darf nicht geschehen! (...) KATHARINA SCHWARZ, TAUFKIRCHEN/PRAM

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Kinderlärm

DENK mal

Hosanna-Jubel „Hosanna!“, ruft die Menschenmenge Jesus beim Einzug in Jerusalem zu. Aus dem einst sehnlichen Gebetsruf „Ach, Herr, hilf doch!“ (Psalm 118,25) wurde schon in der jüdischen Liturgie aufgrund der vertrauenden Gewissheit des Bittenden ein Jubelruf. Ernst Gansinger

Machen Sie mit. Ein beliebter weihnachtlicher Kanon greift den Hosianna-Jubel auf. Wie heißt er? Schicken Sie Ihre Lösung bis 18. April 2014. Wir verlosen ein neues Gotteslob im KirchenZeitungs-Schuber.

Auch der Jubel im Stadion kann ins Gegenteil kippen. OKAPIA/ Eckhard Eibner

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 13 hat Rudolf Mayrhuber aus St. Radegund gewonnen (wir baten um Aprilscherze). – Dazu waren unsere Leser/innen aber kaum aufgelegt, wir erhielten ganz wenig Einsendungen.

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Man müsste ein neues Zeitwort einführen: mölzern. Also etwas sagen, es dann abstreiten, dann umdeuten, dann wieder ganz ähnlich sagen, dann abstreiten ...

Tragen wir mit unserer Stimme dazu bei, das europäische Projekt auf einen Kurs zu bringen, der ... ein sozial und ökologisch orientiertes Europa anstrebt. Der Katholische Akademikerverband ruft auf zur Teil­ nahme an der EU-Wahl am 25. Mai.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Es muss ein beeindruckendes Ereignis gewesen sein. Drei Evangelisten berichten fast wortgleich über den Einzug: Matthäus: „Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe ... Als nun die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder im Tempel rufen hörten: Hosanna dem Sohn Davids!, da wurden sie ärgerlich.“ Markus: „Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!“

Johannes: „Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“

Sonntag muss nicht immer der ruhigste Tag sein. Als meine Kinder letztes ­Wochenende ihre Trommeln heftig bearbeiteten, fragte ich mich, ob die Nachbarn jetzt klingeln oder gleich die Polizei rufen werden. Nix ist passiert. Also waren die Nachbarn nicht da oder die Schallisolierung ist so gut. Oder sie sind toleranter als viele andere. Kinderlärm (oder einfach nur spielende Kinder) ist ­einer der Hauptgründe für Nachbarschaftskonflikte – die auch vor Gericht ausgetragen werden. Manchmal mag der ­Ärger über Kinderlärm berechtigt sein, meistens ist es Überempfindlichkeit. Aus meiner ­eigenen Kindheit kenne ich das. Wir spielten gelegentlich in der Wohnsiedlung Basketball, nicht gerade laut. Eine Nachbarin verklagte trotzdem die ganze Nachbarschaft (und blitzte letztendlich damit ab). Für die Bedürfnisse von Kindern ist in der Gesellschaft wenig Platz. Eher akzeptieren die Bürger das Rauschen der Autobahnen, von denen viele sagen, sie würden es mit der Zeit gar nicht mehr hören. Mehr Grünflächen fürs Spielen wären im Übrigen eine Möglichkeit, den Kinderlärm aus den Wohn­anlagen wegzubringen. In Linz ist etwa das riesige Naherholungsgebiet Wasserwald praktisch eine einzige Hundefreilaufzone. Gerade für Kinder eine Gefahr. Warum sind Hunde in der Stadt wichtiger als Kinder?


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