KiZ-ePaper 18/2015

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Nr. 18 I 30. April 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

2 Kopf der Woche. Veronika Pernsteiner ist neue kfbVorsitzende. 14 Zu Gast. Pfarrer Franz Zeiger singt Arbeiterlieder. 21 For You. Projekt Jugendkirche in Schönering. 22 Impressum. Ein Heim für Bienen. Das gibt es als Bienenstock, Bienenstand, Heim- oder Wanderbienenstand.

Ein Königreich für eine Biene Der Wert der Bienen steigt, weil sie bedroht sind

branex/Fotolia

Wie kleine, bunte Burgen schauen sie aus, die Bienenstöcke am Rand von Wäldern und Wiesen. An ihren schmalen Eingängen tummeln sich Bienen beim Wegfliegen, beim Landen. Im Inneren verbirgt sich ein Schatz: die Königin. Der Bienenstock ist ihr Reich. Ein Königreich für ein Pferd, heißt es in „Hamlet“. Ein Königreich für eine Biene, so könnte es heißen, wenn immer weniger Bienen schlüpfen, weil sie von Gift bedroht sind oder zu wenig Nahrung finden. C. G. Seite 6/7


2 Meinung Kommentar

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Friedens-Erben

Zehn Punkte – und doch zuwenig

Nun wird man sagen: Wir kön­ nen ja nicht alle aufnehmen. Stimmt. Nur ist es illusorisch zu glauben, mit den M ­ ethoden des Zehn-Punkte-Plans die Menschen von der Flucht aus ihren Heimatländern abzuhal­ ten: Solange es in Afrika und im Nahen Osten (Bürger-)Krie­ ge, Kämpfe um Rohstoffe, kor­ rupte Regime und zerfallende Staaten gibt, werden M ­ enschen versuchen, nach Europa zu kommen. Unser Kontinent, zu dem ja auch manche Ex-Kolo­ nialmacht gehört, hätte sich viel früher für diese Regionen interessieren müssen. Und Eu­ ropa ist weiter aufgerufen, vom Abwehren der Flüchtlingsströ­ me zur Bekämpfung von deren Ursachen zu wechseln. Klar ist: Das ist ein langfristiger Prozess. Und die EU muss sich fragen, ob ihr inzwischen nichts Bes­ seres als der Zehn-Punkte-Plan einfällt. Heinz Niederleitner

Die einen haben viel, die anderen wenig. Die einen müssen schauen, wie sie über die Runden kommen. Anderen ist ihr Ver­ mögen zugefallen. Ist es gerecht? Was die fi­ nanziellen Aspekte betrifft, wird deshalb im­ mer wieder über Erbschaftssteuern diskutiert. Die Glück gehabt haben, sollen mehr bei­ tragen für das Gesamtwohl. Österreich gedenkt in diesen Tagen des ­Endes des Zweiten Weltkrieges und der Be­ freiung von der nationalsozialistischen Herr­ schaft. Alle, die seither geboren wurden, ­haben den damals errungenen Frieden in die Wiege gelegt bekommen. Sie haben sich dafür nicht selber einsetzen müssen. Andere haben es möglich gemacht. Da blickt man sich um auf der Welt: Flücht­ lingsströme. Gewaltexzesse. Länder mit dar­ niederliegender Wirtschaft, weil Boden­

schätze von fremden Mächten ausgebeutet werden oder korrupte Regierungen nur ihre Geschäfte im Sinn haben. Da werden die Rollläden zugemacht. Den Wohlstand gilt es zu schützen. Und schnell ist vergessen: Es ist ein Erbe, das uns zu Ver­ mögenden gemacht hat: Menschen, die die Wahl haben – und etwas zu tun vermögen. Nicht schützen, nutzen soll man dieses Erbe – gegen die Nöte der Zeit.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Veronika Pernsteiner, neue KFBÖ-Vorsitzende

„Beitrag zur Friedenspolitik“ Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) solle für Frauen als „Andockstelle“ an die Kirche attraktiv sein“, sagt Veronika Pernsteiner. Als neugewählte kfböVorsitzende will sich die Oberösterreicherin daher für wichtige Themen einsetzen. „Besonderes Augenmerk möchte ich auf die Themen Friede und Bewahrung der Schöp­ fung legen. Auch Entwicklungspolitik liegt mir schon lange am Herzen und hier ist ja die kfbö mit der Aktion Familienfasttag gut aufge­ stellt. Im Jänner habe ich in N ­ icaragua selbst gesehen, was hier Positives bewegt wird“, sagt die 55-Jährige. „Eine Kultur des weltwei­ ten Teilens und Umverteilens ist heute ein wichtiger Beitrag für eine aktive Friedens­ politik“, ergänzt die frühere ­Bankangestellte, die jetzt für die Öffentlich­ keitsarbeit des Kath. Bil­ dungswerks OÖ. arbeitet. Ein Thema ihres künfti­ Sabine Kneidinger/KFB

Zehn Punkte hat sich die EU zum Umgang mit der andau­ ernden ­Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer ausgedacht. Zehn Punkte – das klingt ­seriös: Da hat sich wer was ­dabei gedacht, wollen sie dem schockierten Bürgern weis­ machen. Blickt man freilich ­genauer hin, ist man aber ent­ täuscht. Zwar geht es im e­ rsten Punkt um mehr S­ eenothilfe für die Flüchtlinge und in zwei Punkten um die Verteilung von Flüchtlingen in europäischen Staaten (ja, manche Länder könnten da mehr tun). Auch der Plan, gegen skrupellose Schlepper vorgehen zu wollen, ist an sich gut (die vorgeschla­ genen Methoden sind es nicht unbedingt). Wirklich proble­ matisch wird es aber bei den anderen Punkten. Denn die zeigen vor allem eine Absicht: Europa abzuriegeln und jene Flüchtlinge wieder loszuwer­ den, die nach unseren Kriterien nicht bleiben dürfen.

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„Die kfbö ist aufgerufen, gegen eine lebensfeindliche Fehlentwicklung der globalen Wirtschaft auf- und für ein faires, solidarisches Wirtschaften einzutreten.“ V. Pernsteiner

gen Einsatzes ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau – auch in der Kirche. Die kfbö möchte bewusst die Ämterfrage stellen. „Das Diakonat der Frau wäre hier die erste Stufe“, sagt Pernsteiner, die auch die Weiterentwick­ lung „heilsamer Liturgieformen“ auf ihre Agenda geschrieben hat. Ehrenamt. Die Anbindung an die Frauen­ bewegung und die Kirche hat sie selbst von ihrer Mutter vermittelt bekommen. ­Wichtig war ihr auch der Pfarrer in Feldkirchen/Do­ nau, wo sie aufgewachsen ist. Später wurde die verheiratete Mutter zweier erwachsener Kinder selbst in der Frauenbewegung und im Seelsorgeteam der benachbarten Pfarre La­ cken aktiv. Seit 2012 war sie schon stellvertre­ tende kfbö-Vorsitzende. Pernsteiner arbeitete zwischen 1991 und 2008 auch ehrenamtlich in einem Caritas-Projekt mit, das für Kinder aus den verstrahlten Gebieten Weißrusslands Gasteltern in Oberösterreich suchte. Ihr Ein­ satz ermöglichte rund 500 Kindern vier un­ beschwerte Erholungswochen. Dafür wurde sie mit dem Menschenrechtspreis des L ­ andes Oberösterreich ausgezeichnet. Schwung für ihre neues Ehrenamt in der kfbö geben ihr die vielen aktiven Frauen dort. „Wenn wir die Berichte aus den Diözesen hören, was sich ­alles tut, dann ist das wie ein Erntedankfest“, sagt Pernsteiner. Heinz Niederleitner


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Im Gespräch 3

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Wir sind die Kirchenpresse: Die Teilnehmenden an der Kirchenpressekonferenz zu Besuch in den Glaswerkstätten Schlierbach. Gerd Neuhold

Zur Sache

„Wir verletzen nicht“ Zeitungen gibt es viele. Welche Schwerpunkte können also kirchliche Medien setzen? Das war eines der Themen bei der Österreichischen Kirchenpressekonferenz am 24. und 25. April in Schlierbach. Für die KirchenZeitung Diözese Linz gilt: Sie will nicht schockieren, um Interesse zu finden, sagt Chefredakteur Matthäus Fellinger. Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Wie steht die KirchenZeitung Diözese Linz dazu?

Matthäus Fellinger: Wir zeigen, dass es anders geht. Wenn Menschen vorwiegend mit dem konfrontiert werden, was schiefläuft oder nicht gelingt, und wenn man mit dem Unglück anderer Geschäft zu machen versucht, darf man sich nicht wundern, wenn der Glaube an das Gute verloren geht. Ohne diesen Glauben wird eine Gesellschaft hoffnungsdürr. Die KirchenZeitung will ermutigen, nicht entmutigen. Es gibt ihn: den Stoff des Guten. Man muss nicht schockieren, um Interesse zu finden. Welche Inhalte erwarten sich die Leserinnen und Leser – und was kann die KirchenZeitung tat­ sächlich berichten?

Fellinger: Die KirchenZeitung kann als Wochenzeitung nicht das Neueste berichten. Das wissen die Leute oft schon. Was Menschen erleben, was sie erfahren, mit den Augen des christlichen Glaubens zu sehen, das erwarten sich Leserinnen und Leser. Es ist nicht alles gleich gültig und alles gleich wichtig. Da gibt es keine Inhalte, die ausgeschlossen wären. Unser besonderes Anliegen ist dabei: Wir wollen die Verbindung stärken unter Menschen – das Leben der Armen mit dem der Wohlhabenden, dass der Faden unter den Generationen nicht reißt, dass es zwischen Frauen und Männern gerecht zugeht, dass Kirche und Gesellschaft nicht auseinanderbrechen.

Redakteurinnen und Redakteure erfahren manchmal Hintergründe, die sie nicht weiter­ geben sollen. Wie geht die Redaktion mit dieser Spannung zwischen „Geheimnissen“ und Leser­ information um?

Fellinger: Aus der Freiheit der Medien kann man nicht eine Pflicht ableiten, dass alles berichtet werden müsste. Wer mit der KirchenZeitung zu tun hat, soll wissen: Hier wird fair mit mir umgegangen. Die KirchenZeitung verletzt nicht. Es muss einen würdigen Umgang auch mit dem Fehlverhalten von Menschen geben. Es ist legitim, Informationen zurückzuhalten, wenn die Konsequenzen schlimm wären. Die Privatsphäre braucht zum Beispiel Schutz. Wo kämen wir hin, wenn jeder Winkel menschlichen Verhaltens ausgeleuchtet werden müsste? Das wäre eine kalte Welt. Das ist ein wesentlicher Zug christlichen Glaubens: dass es Barmherzigkeit gibt und die Möglichkeit zur Umkehr. Journalistinnen und Journalisten sind für die Menschen, über die sie schreiben, auch verantwortlich. Warum ist die Leserbriefseite bei Leser/innen und Schreibenden so beliebt?

Fellinger: Sie spiegelt gut wider, wie Menschen denken, was sie bewegt. Das ist auch gut so. Sie formulieren oft ungeschminkter, als die Redaktion es tun würde. Was mich freut: Über Leserbriefe wird auch viel von guten Initiativen erzählt.

Kirchenpressekonferenz in Schlierbach Einmal im Jahr treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Kirchenzeitungen zur Vollversammlung, jeweils in einem anderen Bundesland. Die heurige Österreichische Kirchenpressekonferenz fand am 24. und 25. April auf Einladung der KirchenZeitung Diözese Linz statt: Knapp 40 Personen nahmen an den Vorträgen in der Zukunftsakademie SPES in Schlierbach teil. Thema der Konferenz war, die Kirchenzeitungen im großen medialen Angebot in Österreich als eigene Marke auch weiterhin zu stärken. Zur Abendgestaltung zählte eine Führung durch die Margret-Bilger-Galerie und die Glaswerkstätten Schlierbach. Mitglieder der Kirchenpressekonferenz sind die neun deutschsprachigen Kirchenzeitungen, die slowenischsprachige „Nedelja“ in Kärnten und die kroatischsprachige „Glasnik“ im Burgenland. Generalsekretär ist Mag. Heinz Finster, Chefredakteur des steirischen Sonntagsblatts. C. G. Stephan Eß vomMedienhaus St. Michaelsbund in München war einer der Vortragenden. G. Neuhold


4 Oberösterreich

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Auf einen BlIck Ausstellung über Spiritualität und Widerstand in der NS-Zeit Karmeliten Linz. P. Roberto Maria Pirastu, Provinzial der Karmeliten, und der Historiker Helmut Wagner haben unter dem Titel „Die Welt steht in Flammen – Spiritualität und Widerstand in der NS-Zeit“ eine Gedächtnisausstellung für Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft gestaltet. In dem von Papst Franziskus ausgerufenen Jahr der Orden stellen sie die Lebensgeschichte von 30 vor allem österreichischen Ordensleuten und Christen vor, die Märtyrer bzw. Opfer von Hass und Diktatur in der NS-Zeit geworden sind. Die Biografien zeugen von tiefer persönlicher Spiritualität. XX Die Ausstellung wird in der Krypta der Karmelitenkirche, Landstraße 33 in Linz am Fr., 1. Mai, um 18.30 Uhr eröffnet und bis 25. Juli zu sehen sein; Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. von 9 bis 18 Uhr (ausgenommen 27. bis 29. Mai und 24. bis 26. Juni). Führungen: Tel. 0732/77 02 17 oder office@klosterladen-linz.at

Christine Simbrunner ist neue Direktorin in Wilhering Erstmals seit Gründung des Stiftsgymnasiums Wilhering vor 120 Jahren wird die Schule nicht mehr von einem Ordensmann geleitet. Mit 1. September 2015 wird Mag. Christine Simbrunner zur Leiterin bestellt. Sie folgt Hofrat P. Mag. Wolfgang Haudum nach, der seit 2002 das Stiftsgymnasium Wilhering geführt hat. „Die Zisterzienser von Wilhering stehen zu ihrem Bildungsauftrag und ihrer Schule. Sie freuen sich, mit Frau Simbrunner eine sehr kompetente und erfahrene Pädagogin für diese Auf-

Christine Simbrunner (Jg.

1964) hat die Lehrämter für Bewegung und Sport, Kommunikationstechnologie und Russisch studiert. privat

gabe gewonnen zu haben“, betont Abt Reinhold Dessl. Christine Simbrunner hat 1991/92 ihre Unterrichtstätigkeit am Stiftsgymnasium begonnen. Seit 2010 war sie an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz im „Beratungs-Zentrum für LehrerInnen und Schulen“ tätig. Nun kehrt sie ans Stiftsgymnasium zurück. Gegenwärtig werden dort 516 Schülerinnen und Schüler in 23 Klassen unterrichtet. Das Lehrerkollegium umfasst 63 Lehrerinnen und Lehrer, davon vier Patres. Direktor P. Mag. Wolfgang Haudum hat das Stiftsgymnasium Wilhering geprägt, dankt Abt Reinhold seinem Mitbruder, der für seine umsichtige und wertschätzende Art der Leitung bekannt ist. P. Wolfgang wird nach einer kurzen Auszeit am 1. Jänner 2016 das Amt eines Pfarrers von Oberneukirchen, Zwettl an der Rodl, Waxenberg und Traberg antreten.

Diözese

An der eigenen Spiritualität teilhaben lassen An die 240 Seelsorger/innen, die in der Abteilung Pastorale Berufe zusammengefasst sind, waren am 21. April 2015 zum Jahrestreffen in das Bildungshaus Schloss Puchberg gekommen: Pfarrassistent/innen, Pastoralassistent/innen, Krankenhaus-, Altenheim- und Gefangenenseelsorger/innen, Seelsorger/innen für Menschen mit Behinderung, Dekanatsassistent/innen, Begleiter/innen von Seelsorgeteams und Jugendleiter/innen. Die Tagung stand unter dem Thema: „Für wen gehst du? Wechselwirkung von eigener Spiritualität und pastoralem Wirken“. Die Referentin Sr. Dr. Christa Baich, Mitglied der Kongregation der Helferinnen und Personalentwicklerin im Personalreferat der Erzdiözese Salzburg, plädierte für die Stärkung der spirituellen Kompetenz von Seelsorger/innen – nicht als Ersatz für fachliche Qualifikationen, sondern als unentbehrliche Grundlage für den pastoralen Dienst.

Linzer Religionsgespräch: Experten diskutieren über Religion als Gefahr

Macht Religion radikal? Linz. In Zeiten des Terrors von Boko Haram, Al-Qaida oder dem Islamischen Staat (IS) stellen sich viele Menschen die Frage, ob Religion die Gewaltbereitschaft fördert. Über dieses Thema diskutierten der katholische Theologe Franz Gmainer-Pranzl, der muslimische Extremismus-Experte Moussa al-Hassan Diaw und der Kultur- und Sozialpsychologe Christian Allesch beim 11. Linzer Religionsgespräch am 22. April.

V. l. n. r.: Franz Gmainer-Pranzl, Moussa al-Hassan Diaw, Christian Allesch und Ansgar Kreutzer. KTU

„Eine Universalantwort darauf gibt es nicht, denn die Ursachen sind sehr vielschichtig“, meint Gmainer-Pranzl gleich vorweg. Einig sind sich die Experten, dass es sich dabei nicht um religiöse Radikalisierung handelt, sondern vielmehr um einen politisch motivierten Extremismus, der Religion instrumentalisiert. Problematisch sei dabei der unreflektierte und unkritische Umgang mit den religiösen Texten, so Diaw. „Menschen mit schwach ausgeprägter Identität neigen dazu, anfällig für radikal-religiöse Botschaften zu sein“, warnt Christian Allesch vor dem Einfluss von Hasspredigern und vermeintlichen Heilsbringern auf Randgruppen. Es ist daher die Pflicht der Religionsgemeinschaften, sich gegen solchen Missbrauch öffentlich zu wehren und sich immer wieder von Gewalt und Terror zu distanzieren. D. Hennerbichler


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Ganz rechts unten: Ehrendomherr Franz Ohnmacht, der 1954 an den Folgen der NS-Folter gestorben ist. Folie: Gansinger

NS-Opfer der letzten Stunden, von oben links: Rupert Haginger, Theresia Lauß, Grabmal Albert Kurzke (Dt. Wehrmacht), Ernst Kienel, Adalbert Naderer (Eberschwang) und Wladimier Dulepa (Zwangsarbeiter, Geiersberg). Die Kapelle in Hohenzell erinnert an einen ungar. Offizier, der erschossen wurde, weil er sich das Auto nicht wegnehmen ließ.

Mai 1945 im Bezirk Ried In einem Vortrag am 21. April in Ried im Inn­ kreis gab Gottfried Gansinger einen informa­ tiven und beklemmenden Eindruck von den letzten Tagen der NS-Diktatur, von der Be­ freiung im Mai des Jahres 1945 sowie der ersten Zeit der Besatzung. Gottfried Gansinger vermittelte beim Vortrag „Mai 1945 im Bezirk Ried“ einerseits das Chaos und andererseits das bedachte Handeln entschlossener Bürgerinnen und Bürger, zeigte auf, wie bis zuletzt der NS-Terror viele Opfer forderte und wie sich mutige Menschen dem Wahnsinn des Kampfes bis zuletzt wi-

dersetzten. Eines Kampfes, der riskierte, dass alles in Trümmer geschossen oder durch Sabotage zerstört wird. Gansinger wies auf die NS-Morde in den letzten Stunden vor der Befreiung im Bezirk Ried hin. Er gab den Opfern Namen, unter anderem Ernst Kienel, der sich einem Hitlerjungen entgegenstellte, als dieser die am Rieder Kirchturm gehisste weiße Fahne wieder einziehen wollte. Der Hitlerjunge schoss, und Kienel fiel auf die Gehsteigkante, wobei er tödliche Verletzungen erlitt. In Reichersberg wurden wegen eines ähnlichen Verhaltens Theresia Lauß und Chorherr Rupert Haginger am 2. Mai ermordet. E. G.

Notizen ARCUS Sozialnetzwerk. In den Achtziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel gegründet. Daraus wuchs das ARCUS Sozialnetzwerk. Es feierte am 25. April seinen 30-jährigen Bestand. Das Sozialnetzwerk mit Sitz in Sarleinsbach begleitet mit 350 Mitarbeiter/innen mittlerweile jährlich 1600 Menschen. Sehr viel geschieht auch ehrenamtlich. Die Angebote umfassen fähigkeitsorientierte Aktivitäten in sechs Werkstätten und Wohnangebote für Menschen mit psychosozialem Betreuungsbedarf sowie Menschen mit Beeinträchtigung. Mobile Dienste wie Hauskrankenpflege und Mobile ­Heimhilfe werden ebenfalls angeboten sowie Hilfe in akuten psychischen Krisen durch die „Mikado Beratung“.

Am Tag vor dem Tag der Arbeit ist der Tag der Arbeitslosen

Das Gefühl, gebraucht zu werden 57.800 Menschen sind in Oberösterreich ohne Arbeit. Darauf weist die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung zum Tag der Arbeits­ losen am 30. April hin. „Die Menschen wollen arbeiten, zeigt die Erfahrung, und sie würden sehr vieles für einen passenden Arbeitsplatz tun, um ein Gefühl des Gebraucht-Werdens zu erleben“, sagte Bischof Dr. Ludwig Schwarz bei einer Pressekonferenz der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung und des ÖGB OÖ. Die Stiftung engagiert sich seit fast 30 Jahren für Würde und Gerechtigkeit für arbeitslose Menschen. Die stellvertretende Landesvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Chris­ tine Lengauer, wandte sich gegen Kürzungen der Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik und nannte die Arbeitslosigkeit eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft.

Christian Winkler (links), Geschäftsführer der ­Bischöflichen Arbeitslosenstiftung, wird mit der Stiftung und vielen weiteren Organisationen am 30. April öffentlich auf die Situation arbeitsloser Menschen aufmerksam machen. Arbeitslosenstiftung

ARCUS-Geschäftsführer Franz Stadlbauer, MAS (im Bild mit Gattin Michaela) wurde von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer mit dem Silbernen Verdienstzeichen des Landes OÖ ausgezeichnet. Land OÖ/Stinglmayr

TTIP-Verhandlungen abbrechen. Bischof Dr. Ludwig Schwarz hat sich vor dem Aktionstag gegen TTIP (18. April) als Vorsitzender der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission zu TTIP geäußert. Er warnte, dass durch das Abkommen dramatische Auswirkungen besonders für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zu erwarten seien. Darum sollten die Verhandlungen abgebrochen und das Recht der ärmsten Länder auf wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigt werden.


Viele Imker warteten heuer besonders gespannt darauf, ob ihre Bienenvölker den Winter überlebt haben. Unter ihnen war auch der zwölfjährige Florian Sonntag aus Katzbach. Bei ihm haben es zwei Bienenvölker über den Winter geschafft, die er jetzt hegt und pflegt. brigitta hasch

Der Jungimker Florian Sonntag grinst verschmitzt und zündet einen Kartonstreifen an. Den legt er dann in ein kannenartiges Gefäß mit einem Blasebalg. „Das ist ein Smoker“, erklärt der junge Mann, „den Geruch mögen die Bienen nicht. So kann ich besser arbeiten.“ Der Geruch verbreitet sich langsam und es wird klar, warum sich

Die Bienen und der die Bienen gleich in den Bienenstock verziehen, als Florian ein paar Mal auf den Blasebalg drückt. Davor hat er vorsichtig den Holzdeckel und die Abdeckfolie entfernt. Nun hebt er die einzelnen Holzrahmen mit den Mittelwänden heraus und schabt die überstehenden Wachsteile ab. Geduldig, einer nach dem anderen, wie er es im Imker-Kurs der Volkshochschule gelernt hat. Mit dem Papa zur Imkerei. Kundig gemacht über Bienen hat sich Florian schon längere Zeit, vor allem im

Florian Sonntag will Bienen vor dem Aussterben bewahren.

Internet und über Filme. Seit dem letzten Jahr setzt er sein Wissen in die Praxis um. Alles gemeinsam mit dem Vater, mit dem er auch die Bienenstöcke selbst gezimmert hat. „Ein Stock besteht aus mehreren Zargen“, erklärt er. Mindestens zwei müssen es immer sein. „Irgendwo drinnen brütet die Königin. Wenn die Bienen dann Honig produzieren, kommt eine dritte oder noch mehr Zargen dazu. Die nennt man Honigzargen“, weiß der junge Bienenzüchter. In seinen beiden Stöcken leben etwa 40.000 Exemplare, schätzt er. Im eigenen Garten und der Gegend rundherum ist alles sehr naturbelassen, seine Bienen finden also beste Voraussetzungen vor. Mehr als ein Zeitvertreib. Einmal in der Woche zieht sich der Zwölfjährige seinen Schutzanzug an, nimmt Hut und Handschuhe und widmet sich seinem Hobby. Eigentlich ist es für ihn mehr als nur ein Zeitvertreib. Er weiß genau, wie wichtig es für die Natur ist, dass Bienen die Blüten bestäuben (siehe Randspalte). „Die Varroamilben sind der gefährlichste Feind“, wahrscheinlich waren auch sie der Grund dafür, dass Florian über den Winter drei Bienenvölker verloren hat. Dabei konnte er in seinem ersten Imkerjahr seinen Bestand sogar vermehren und einige Kilo Honig ernten. Über den Verlust war er zwar traurig, es war aber kein Grund für ihn, die Bienenzucht aufzu-


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Thema 7

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Jede Woche kontrolliert und reinigt Florian Sonntag seine Bienenstöcke. KIZ/BH (3).

Bienen in Gefahr Rund 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen, und die Liste der Pflanzen, die ohne Bienen verschwinden würden, ist lange. Sie vollbringen, abgesehen von der Produktion des wertvollen Honigs, großartige Leistungen. Allein der finanzielle Wert der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten beträgt in Europa laut einer ­aktuellen EU-Studie mehr als 14,6 Milliarden Euro. Weltweit sorgen die kleinen Arbeiter für eine Wertschöpfung von etwa 200 Milliarden Euro, so das Labor für theoretische und angewandte Wirtschaft des wissenschaftlichen Forschungszentrums CNRS in Montpellier.

Sonntagshonig geben. Im Gegenteil, für heuer hat er schon neue Pläne. Vielleicht gibt es ja wieder einen dritten Stock? SonntagsHonig. Darauf, dass seine Bienen die Waben verschließen und er mit der Honigernte beginnen kann, freut sich Florian schon. Wie im Vorjahr wird er die Bienenwaben mit einer speziellen Gabel ganz vorsichtig entdeckeln, ehe sie in die Schleuder kommen. „Beim Transport der Zargen vom Garten in den Keller brauche ich den Papa“, sagt Florian Sonntag. Die schweren Kisten tragen die beiden gemeinsam zur Schleuder. Nach dem Abfüllen in die Gläser hat sich die Familie Sonntag etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Es wurde der Name „SonntagsHonig“ kreiert, entsprechende Etiketten angefertigt und aufgeklebt. Nur aus Jux, denn verkauft wird nur an beste Freunde. „Den meisten Honig essen wir aber sowieso selbst“, sagt Florian, „außer der Mama mögen wir ihn alle gern.“ Ihr Zugang zur Imkerleidenschaft des Sohnes beschränkt sich darauf, dass sie etwas von seinem Bienenwachs zur Herstellung der Pechsalbe verwendet. Nach der letzten Honigernte im Juli wird sich Florian wieder mehr auf seine anderen Leidenschaften konzentrieren können. Beim Tauchen mit Sauerstoffflaschen und Angeln geht es in und ans Wasser. „Das taugt mir auch total“, freut sich Florian.

„SonntagsHonig“ der Familie Sonntag.

Fünf vor zwölf. „Wir müssen jetzt handeln, um unsere Artenvielfalt und die natürlichen Abläufe der Natur langfristig zu schützen“, mahnt Landesrat Rudi Anschober. Monokulturen, Umweltverschmutzung, Pflanzenschutzmittel, Schädlinge und Krankheiten machen den Bienen weltweit schwer zu schaffen. Vor allem der Einsatz von, in Pestiziden enthaltenem, Neonicotinoiden ist laut Studie mitverantwortlich für das Bienensterben. Nicht nur Bienen, auch andere Bestäuber wie Motten oder Schmetterlinge, sind davon betroffen. Der Rückgang des Nahrungsangebotes macht den Honigbienen zu schaffen. In unseren Breiten etwa stehen den Bienen von Juni bis Oktober nur noch wenige blühende Pflanzen zur Verfügung. Zukunft Biene. Das Projekt „Zukunft ­Biene“ hat die Erforschung der Bienengesundheit in Österreich zum Ziel und untersucht den Einfluss der landwirtschaftlichen Produktion, der Imkerei und der Witterungsverhältnisse auf Völker- und ­Bienenverluste. Es ist auf drei Jahre (bis 2017) angelegt und soll die Ursachen von Bienenverlusten identifizieren und die Verluste in Zukunft reduzieren sowie den allgemeinen Gesundheitszustand der Bienenvölker in Österreich verbessern. Dazu stehen den Wissenschaftlern rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Bund, Länder, Biene Österreich und die Universität Graz finanzieren das Projekt. d. h. XX www.zukunft-biene.at


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

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Stenogramm Glaube im Kindergarten. Am 18. April trafen sich rund 50 Verantwortliche von Pfarrcaritas-Kindergärten aus ganz Oberösterreich im Linzer Priesterseminar zu einem Pastoralen Tag. Der Passauer Theologe Isidor Baumgartner referierte über „Neue Chancen und Herausforderungen für Pfarren und Kindergärten“. Er wies darauf hin, dass Pastoral in den Kindergärten nicht erst beginnt, wenn religiöse Erziehung am Plan steht. Vielmehr sollen die Kinder in ihrer ganzen Entwicklung ein Anliegen von Pastoral sein. Diese passiert in der tagtäglichen Arbeit der Pädagoginnen mit den Kindern – beim Spiel, beim sozialen Lernen, beim gemeinsamen Essen. Pfarrgemeinden seien gefordert, die Glaubensvermittlung, die in den Kindergärten passiert, wertzuschätzen und in das Leben der Pfarrgemeinde hereinzuholen. Moscheebesuch in Enns. Zum Austausch zwischen Christen und Muslimen kam es am 14. April im Bosnisch-Österreichischen Kulturzentrum „Der Gerade Weg“ in Enns. Viele Christen folgten der Einladung in die Moschee. „Einander kennenzulernen ist eine gute Voraussetzung für Verständnis und Freundschaft“, sagte Harald Prinz, Pfarrleiter von Enns-St. Laurenz, in seinen Dankesworten. So könnte diese Begegnung auch zu einem guten Miteinander in der Stadt Enns beitragen. Die Pfarre St. Laurenz wird die Einladung bald erwidern, sodass das Kennenlernen wechselseitig ist.

Christen und Muslime trafen sich in Enns. Pfarre

Vorsitzteam der Katholischen Frauenbewegung: Edith Gegenleitner, Erika Kirchweger, Angela Repitz (v. l. n. r.).

Frauen im Einsatz für Flüchtlinge

In den vergangenen Tagen sind über 1000 Männer, Frauen und Kinder im Mittelmeer ertrunken. „Wir dürfen die Augen vor den Tragödien rund um uns nicht verschließen“, sagt ­Erika Kirchweger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung OÖ: „Wir halten die Welt in unseren Händen – und wir müssen Verantwortung für sie über-

nehmen.“ Für viele Flüchtlinge ist der lebensgefährliche Weg über das Mittelmeer die einzige Möglichkeit, Krieg, Hunger und Folter zu entkommen. „Wir sind aufgerufen, die einzelnen Schicksale zu sehen. Ich bin sehr dankbar für das Engagement der vielen Frauen in den Pfarren, die sich für Flüchtlinge einsetzen“, sagt Kirchweger.

Neu gestalteter Platz vor der Kirche in Altheim

Mahnmal für Frieden, Freiheit und Solidarität Altheim. In Altheim (Bezirk Braunau) wird am 9. Mai (16 Uhr) der neu gestaltete Platz neben der Kirche eröffnet. Das Kirchenumfeld gliedert sich nun in drei Teilbereiche. Es umfasst einen Feierplatz zur würdigen Verabschiedung der Verstorbenen, aber auch zur Feier von kirchlichen Festen, einen vorgelagerten Parkplatz mit 35 PKW-Stellplätzen und eine Art Prozessionsweg. Dieser verbindet die Platzteile und Haupteingänge von Friedhof und Kirche miteinander. 429 Opfer. Zentraler Bestandteil des Platzes ist das neue Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, das exakt 70 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges seiner Bestimmung übergeben wird. Bewusst hat sich der Gemeinderat einstimmig für dieses neue Mahnmal entschieden, auf dem erstmals alle Altheim zuzuordnenden Opfer des Ersten Weltkrieges und der NS-Zeit verzeichnet sind und mit ihren 429 Namen zu einem Engagement für Frieden, Freiheit und Solidarität mahnen. Die Baukosten für die Platzgestaltung belaufen sich auf zirka 570.000 Euro, die Gesamtbaukosten für das Projekt „Kirchenumfeld“

liegen bei 1,2 Mio Euro. Das Land Oberösterreich hat Fördermittel in Höhe von zirka 410.000 Euro zugesagt, die Pfarre Altheim leistet einen Beitrag von 150.000 Euro.

Der neu gestaltete Kirchenvorplatz in Altheim. Unten: Gedenkstätte für die Ehrenbürger von Altheim. gemeinde


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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Die Jesuiten wirken seit 150 Jahren an der Marienkirche in Steyr

Die Jesuiten kennen die Sünden der Steyrer Die Marienkirche ist in der ganzen Region als Beichtkirche geschätzt. Die Jesuiten­ patres, die an der Kirche als Seelsorger wirken, sind gesuchte geistliche Begleiter und Gesprächspartner. Am 25. April feierten sie Jubiläum. Josef Wallner

„Schon unsere Lage am Hauptplatz bildet einen Anziehungspunkt für die Leute. Die Marienkirche liegt wirklich sehr güns­ tig“, sagt P. Paul Mühlberger. Der Jesuit lebt mit zwei Mitbrüdern in Steyr. Die klei­ ne Ordensgemeinschaft bemüht sich – unter­ stützt von einem Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern –, die Marienkirche als geist­ liches Zentrum inmitten der Stadt zu führen. Entsprechender Wert wird auf die Gestaltung von Liturgie und Predigt gelegt. Einmal in der Woche ist in der Kirche auch ganztägig Anbetung und ebenfalls wöchentlich wird ein kulturelles Programm mit Gespräch ange­ boten. Erst von wenigen Tagen hat P. Mühl­ berger in diesem Rahmen einen Film über Ar­ menien gezeigt und den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren zum Thema ge­ macht.

ler mit 75 Jahren der Jüngste. P. Mühlberger hofft, dass Steyr als Jesuiten-Standort erhalten bleibt: „Ich bin überzeugt, dass der liebe Gott Wege findet, dass es hier weitergeht.“ Festakt und Festband. In einem Festakt lie­ ßen die Jesuiten mit ihren Gästen ihre Ge­ schichte Revue passieren. Diözesanbischof Ludwig Schwarz und Altbischof M ­ aximilian Aichern zelebrierten gemeinsam die Festmes­ se in der Marienkirche zu Steyr. Den histori­ schen Rückblick bot die Präsentation des im Wagner Verlag erschienenen Festbandes von Mag. Wilhelm Remes: „Die Jesuiten in Steyr, 150 Jahre geistliches Wirken der Jesui­ten an der Marienkirche“. In der Festrede erklärte Univ.Prof. Franz Gmainer-Pranzl die Brenn­ punkte der ignatianischen Spiritualität sowie die besonderen Akzente des Jesuitenordens – Gefährtenschaft – Gehorsam – Sendung. Um­ rahmt war das Geschehen von einem Sonder­ postamt, bei dem eine Jubiläumsbriefmarke mit Sonderstempel zu erwerben war.

Pischelsdorf. Die gesam­ te Pfarrbevölkerung war zur Ein­ weihung der restaurierten Pro­ zessionsfahnen am 12. April in der Pfarrkirche Pischelsdorf (Be­ zirk Braunau) eingeladen und beteiligte sich an diesem großen Fest. Gisela Feichtenschlager gab im Namen der Kath. Frauenbe­ wegung und des Pfarrgemein­ derates einen kurzen Überblick über die Restaurierungsarbei­ ten an den Prozessionsfahnen. Pfarrer Leon Sireisky freute sich über die gelungenen Arbeiten und gratulierte der Pfarre zu den „neuen“ alten Kostbarkeiten.

Die restaurierten Fahnen von Pischelsdorf. pfarre

Pilgern. Bei bestem Früh­ lingswetter pilgerten die Vöckla­ markter am 25. April nach Maria Schmolln. Eine größe­ re Gruppe um die 50 Personen durchquerte dabei den Kober­ naußerwald. Die Pilgerinnen und Pilger hatten eine Fußstre­ cke von rund 25 Kilometern zu bewältigen.

Jesuiten sind beliebte Beichtväter. Im Zentrum des geistlichen Angebotes an der Marienkirche stehen aber die Beichte und die Einzelseelsorge. „Die Leute suchen uns von weit und breit zur Beichte und Aussprache auf“, sagt P. Mühlberger. Zu jedem der drei Je­ suiten kommen jährlich an die 800 Beichten­ de, das ist viel und im Vergleich mit vergan­ genen Jahrzehnten doch wenig. 1933 zählte man an der Marienkirche 36.000 Beichten. Die Jesuiten waren in Steyr immer ein Kno­ tenpunkt der Pastoral und Bildung. Von 1635 bis zur Auflösung des Ordens 1773 führten sie in der Eisenstadt ein Gymnasium. Im Ap­ ril 1865 konnten sie einen zweiten Anfang setzen, bald waren elf Jesuiten an der Marien­ kirche stationiert. Der liebe Gott und die Zukunft. „Die Jesui­ ten unserer gesamten Provinz schätzen den Standort in Steyr sehr“, sagt P. Mühlberger. Der 80-Jährige steht der Kommunität in Steyr vor, P. Josef Pilz ist 83 Jahre alt und P. Erich Drögs­

pfarrimpulse

Die Jesuiten-Kommunität an der Marienkirche im Jubiläumsjahr 2015: P. Josef Pilz SJ (von links), P. Paul Mühlberger SJ, P. Erich Drögsler SJ. jesuiten

Mitten im Wald: die Vöcklamarkter Pilgerschar. alois Litzlbauer


10 Thema

30. April 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Abschottung ist keine Lösung Beim Versuch, in überfüllten Schlepperbooten von Nordafrika nach Europa zu flüchten, sterben immer mehr Menschen. Laut Internationaler Organisation für Migration ist die Zahl der Todesopfer im ­Mittelmeer seit Beginn des Jahres auf mehr als 1750 gestiegen. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 56 Tote. Die EU ist angesichts der Tragödien im Mittelmeer gefordert, endlich humanitäre ­Maßnahmen zu setzen. „Die Einwanderungsregeln Europas müssen generell überdacht werden“, sagt Angela B ­ randstätter, Caritas-Leiterin für Flüchtlings- und Migrationsfragen.

Die Minister der EU-Staaten haben ­vergangene Woche mit einem Zehn-Punkte-Plan auf die Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer reagiert. Bei einem EU-Sondergipfel wurde nun u. a. die Zerstörung von Booten der Schlepper­banden ins Spiel gebracht. Dazu ist ein Militäreinsatz ­geplant. Was ­halten Sie davon?

Angela Brandstätter: Was mir auffällt ist, dass vor allem in Richtung Sicherheitspolitik gedacht wird. Es geht um weitere Abschottung und Absicherung der EU-Außengrenzen, die aber nicht die Ursachen des Problems verändern, sondern die Auswirkungen bekämpfen. Natürlich ist das Vorgehen gegen Schlepper ein wichtiges Thema, aber die Zerstörung von Schlepperbooten ist keine Lösung und wird nichts an der Situation ändern, dass Menschen flüchten. Leute, die verzweifelt sind und bereit sind, ihr Leben auf dem Weg übers Mittelmeer zu riskieren, werden immer Routen nach Europa finden. Und diese Routen werden umso gefährlicher werden, je schwieriger man das Umfeld gestaltet.

interview: susanne huber

sind hier deutlich zurückgefahren worden. Beim EU-Sondergipfel zur Flüchtlingstragödie im Mittelmeer ist jetzt zwar beschlossen worden, „Triton“ finanziell aufzustocken, doch es geht hier voraussichtlich weiterhin vor allem um Grenzschutz. Um den Verlust von Menschenleben zu verhindern, braucht es aber eine Seerettungsmission, die mit „Mare Nostrum“ vergleichbar ist. Legale Wege für schutzsuchende Flüchtlinge nach Europa zu gelangen gibt es derzeit kaum ...

Angela Brandstätter: Die Menschen auf den Booten kommen aus unterschiedlichen Beweggründen übers Meer nach Europa. Klar muss sein, dass Flüchtlinge, die aus Gründen der Genfer Flüchtlingskonvention ihr Herkunftsland verlassen, weil ihr Leben dort in Gefahr ist, Zugang zum Schutz in Europa haben müssen. Das entspricht sowohl den

Das heißt, Europa hat sich zu diesen menschenrechtlichen Standards verpflichtet ...

Angela Brandstätter: Ja, und sie müssen auch eingehalten werden. Darüber hinaus ist Fakt, dass in Österreich, und ich denke auch in den anderen EU-Staaten, aktuell legale Einwanderung von Drittstaatsangehörigen, also von Nicht-EU-Bürgern, die nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügen, q ­ uasi unmöglich geworden ist. Europa steht vor der großen Herausforderung, sein Einwanderungskonzept generell zu überdenken, denn Abschottung kann nicht die Lösung sein. Die Wurzeln des Problems liegen ja vor allem in den Herkunftsländern ...

Welche Maßnahmen braucht es Ihrer Meinung nach, damit die Tragödien im Mittelmeer ver­ hindert werden können?

Angela Brandstätter: Vorrangig ist jetzt ­einmal die Rettung von Menschenleben. Was wir schnell brauchen sind Rettungsmaßnahmen und eine breit angelegte Mission zur ­Seerettung. Es hat sich gezeigt, dass die italienische Seerettungsmission für Mittelmeerflüchtlinge, „Mare Nostrum“, die teilweise von der EU finanziert war, gut funktioniert hat – auf jeden Fall besser als die jetzige Operation „Triton“ der EU-Grenzschutzbehörde Frontex, durch die „Mare Nostrum“ im November 2014 ersetzt wurde. Die Kapazitäten

internationalen als auch den europäischen menschenrechtlichen Vorgaben. Derzeit ist das jedoch nicht der Fall, wie wir im Mittel­ meer, aber auch an den spanischen und den östlichen Grenzen Europas sehen. Diese ­Menschen haben keine Möglichkeit Asyl zu beantragen, ohne massive Gefahren für ihr Leben einzugehen.

Angela Brandstätter ist Juristin und leitet die Abteilung für Flüchtlings- und Migrationsfragen der Österreichischen Caritaszentrale. caritas

Angela Brandstätter: Sie liegen ganz sicher in den Herkunftsländern, aber sie liegen auch am europäischen Migrationssystem, das d ­ iese gefährlichen Fluchtsituationen n ­otwendig macht. Ein weiterer Punkt ist, dass Europa auch Verantwortung zu tragen hat für jene Menschen, die aus Gründen von bitterer ­Armut sich aufmachen auf den Weg zu uns. Da müssen wir über die Entwicklungszusammenarbeit sprechen, wo vor allem auch Österreich gefordert ist, die EZA-Gelder aufzustocken; da müssen wir über außenpolitische Komponenten sprechen; da müssen wir über die großen globalen wirtschaftlichen Zusam-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

30. April 2015

Karim El-Gawhary über die Wahrnehmung globaler Probleme

„Es löst keine Probleme, wenn man die Augen zumacht“ Hunderte tote Flüchtlinge im Mittelmeer haben Europa auf­geschreckt. Jenseits solcher Katastrophen werden die Pro­bleme dahinter aber eher an den Rand gedrängt. ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary sieht das im Gespräch kritisch. Heinz Niederleitner

Die schrecklichen Flüchtlingsdramen im Mittelmeer nehmen kein Ende. reuters

menhänge sprechen, die bewirken, warum die Menschen in diesen Ländern keine Lebensgrundlage mehr finden können. Was halten Sie von der Forderung, ein UNHCRLager in Nordafrika zu errichten?

Angela Brandstätter: Wir von der Caritas stehen diesem Vorschlag skeptisch gegenüber, weil wir uns unter den problematischen Situationen, die derzeit in den nordafrikanischen Ländern herrschen, nicht wirklich vorstellen können, wie solch ein Lager unter menschenrechtlichen Bedingungen zustande kommen sollte. Diese Länder haben zum Teil Schwierigkeiten, die menschenrechtlichen Gegeben­heiten für die eigene Bevölkerung zu gewährleisten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Flüchtlinge und Migranten dort die entsprechenden Bedingungen vorfinden. Als mögliche Lösung für Flüchtlinge gibt es Resettlement-Programme, die u. a. von der Caritas entworfen wurden. Worum geht es da?

Angela Brandstätter: Staaten wie die USA, Kanada oder Länder in Europa bieten in Zusammenarbeit mit UNHCR den Flüchtlingen die Möglichkeit, sich dort dauerhaft neu anzusiedeln. Im Hinblick auf die schreckliche Lage etwa in Syrien braucht es allerdings viel mehr Plätze, damit die Nachbarländer der Region wie Jordanien oder der Libanon, die mit den vielen Flüchtlingen aus den Krisengebieten überfordert sind, entlastet werden können. Österreich hat sich bereit erklärt, 1500 syrische Flüchtlinge über ein humanitäres Aufnahmeprogramm aufzunehmen. u Unterschriftenpetition der Caritas und anderer NGOs gegen das Massensterben im Mittelmeer unter: www.gegenunrecht.at

„Leute, die v­ erzweifelt sind und bereit sind, ihr Leben auf dem Weg übers ­Mittelmeer zu riskieren, werden immer Routen nach Europa finden. Und diese Routen werden umso ­gefährlicher werden, je ­schwieriger man das Umfeld gestaltet.“ Angela brandstätter

„Das Problem der Flüchtlingsströme nach Europa wird man nicht aus der Welt schaffen, indem man die Grenzen abdichtet und die Augen zumacht“, sagt ElGawhary. Der Politik fehle es an Visionen. Aber es stelle sich auch die Frage, was Berichterstattung bewirken könne: „Wenn ich in Österreich erschütternde Erlebnisse von Einzelnen erzähle – z. B. von einer syrischen Mutter, die nach dem Sinken des Flüchtlingsboots im Meer treibend nach und nach drei ihrer vier Kinder verliert – dann spüre ich viel Hilfsbereitschaft. Das Problem ist aber, wenn man nicht von Einzelschicksalen, sondern nur von großen Massen hört.“ Problematisch ist für den mehrfach ausgezeichneten Journalisten auch, dass langfristige Entwicklungen kaum mehr Platz in der Auslandsberichterstattung finden: „Ich denke, das war früher anders. Da wurde auch über Entwicklungen berichtet, weil es mehr Platz und Zeit in den Medien gab. Jetzt springen wir nur von Ereignis zu Ereignis. Da entsteht der Eindruck, dass Konflikte und Probleme regelrecht vom Himmel fallen, weil die Menschen davor nichts davon gehört haben.“ Kriege und Krisen. Auslandsberichterstattung ist fast ausschließlich eine Kriegs- und Krisenberichterstattung, was das Bild von Regionen verzerrt: „Denken wir an die A ­ ufstände in der arabischen Welt 2011. Da gingen Leute für Wahlen auf die Straße. Das ist natürlich sehr verwunderlich, wenn vorher der

Eindruck herrschte, dass diese Weltregion nur aus Islamisten und Diktatoren besteht. Auf einmal sieht man: Das ist viel komplexer“, sagt El-Gawhary, der als Buchautor auch ein anderes Gesicht der Region zeigt (zuletzt „Frauenpower auf Arabisch – Jenseits von Klischees und Kopftuchdebatte“). Zweierlei Maß. „Es ärgert mich, wenn in der Berichterstattung mit zweierlei Maß gearbeitet wird. Ein aufkommender Blizzard vor einer westlichen Großstadt wird auch dann ausgeschlachtet, wenn letztlich nicht viel passiert. Gleichzeitig erfrieren syrische Flüchtlinge im Libanon“, sagt der Auslandskorrespondent, der von Kairo aus arbeitet. „Die Welt wird immer globaler, aber die Berichterstattung immer lokaler. Dabei geht es die Menschen in Europa etwas an, was zum Beispiel in der arabischen Welt passiert: Hier ist ihre größte Tankstelle, hier entscheiden sich Sicherheitsfragen. Vielleicht rückt die Wahrnehmung globaler Zusammenhänge in den Hintergrund, weil die Welt so komplex ist. Aber wir müssen uns z. B. mit den Hintergründen der Flüchtlingsthematik auseinandersetzen. Wir haben die größte Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg.“

Karim El-Gawhary berichtet für den ORF sowie verschiedene Zeitungen aus der arabischen Welt. Manfred Weis


12 Panorama stenogramm n Verstorben. Władysław Bartoszewski, Publizist und f­ rüherer polnischer Außenminister, ist vergangene Woche im Alter von 93 Jahren in Warschau gestorben. Bartoszewski war während der Besetzung seiner Heimat durch das NS-Regime im Wider­ stand sowie bei der Rettung von Juden aktiv und war auch ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt worden. Nach dem Krieg zählte er in der Zeit der kommunistischen Diktatur in Polen zu den führenden Vertretern der „katholischen Intelligenz“ und des demokratischen Widerstands. Bartoszewski wurde 1990 der erste Botschafter des wieder freien Polen in Österreich und hatte diesen Posten bis 1995 inne.

Władysław Bartoszewski verstarb in Warschau. Reuters

Priestermangel. Zum zweiten Mal ist die Zahl der Kandidaten für das Priesteramt weltweit rückläufig. Von 2011 bis 2013 sank sie insgesamt um zwei Prozent, wie neue Vatikanstatistiken zeigen. Auffallend ist, dass der Rückgang geistlicher Berufungen mittlerweile auch in südamerikanischen Ländern europäische Ausmaße angenommen hat. Selbst in den als dynamisch geltenden Ortskirchen in asiatischen Ländern wie etwa Südkorea oder den Philippinen nahm das Interesse am Priesteramt ab, wenn auch in viel geringerem Umfang. Noch steigt die Zahl der Priester weltweit leicht an, zuletzt von 2011 bis 2013 um 0,3 Prozent auf 415.348. Doch angesichts der rückläufigen Entwicklung der Priesteramtskandidaten ist absehbar, dass auch die Zahl der Priester bald abnehmen dürfte. Gleichzeitig dürfte die Zahl der Katholiken weltweit hingegen weiter leicht wachsen.

30. April 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Neuer kfbö-Vorsitz

Wechsel in der Katholischen Frauenbewegung Die Oberösterreicherin Veronika Pernsteiner hat am Wochenende den Vorsitz der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) von Barbara Haas übernommen. ­Pernsteiner freut sich, mit dem Vorsitz von Österreichs größter Frauenorganisation „am Puls der Zeit“ zu sein: „Ich möchte mutig die gesellschaftspolitischen, kirchenpolitischen und entwicklungspolitischen Fragen unserer Zeit in den Blick nehmen und viele Frau-

en in Österreich motivieren, das auch zu tun.“ Zur stellvertretenden Vorsitzenden hat die kfbö in Linz die kfb-Vorsitzende der Diözese Graz-Seckau, Andrea Ederer, gewählt. „Voller Dankbarkeit und schweren Herzens“ verabschiedete sich die bisherige Vorsitzende Barbara Haas, die die Leitung eines Bildungshau­ses übernommen hat. Auch die bisherige Stell­ vertreterin Anna Rosenberger zog sich zurück. XX Siehe auch Kopf der Woche

Vor 70 Jahren erreichten US-Soldaten das KZ Mauthausen

Befreiung von Steinbruch und Zwangsarbeit Vor 70 Jahren, am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Mauthausen durch US-Soldaten befreit. Die zentrale Internationale Befreiungsfeier am 10. Mai in der Gedenkstätte steht heuer unter dem Thema „Steinbruch und Zwangsarbeit“. Zum Ökumenischen Gottesdienst kommen Caritas-Präsident Michael Landau, der orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis und der evangelische Bischof Michael Bünker. XX Informationen: www.mkoe.at

„Vernichtung durch Arbeit“: Häftlinge im Steinbruch des Konzentrationslagers Mauthausen. Archiv

Übergabe im Parlament

„Fakten helfen!“: 48.573 Unterschriften Vertreter/innen der „Aktion Leben“ haben vergangene Woche 48.573 Unterschriften für die Initiative „Fakten helfen!“ an den Zweiten Nationalratspräsidenten Karlheinz Kopf übergeben. Die Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ fordert den Nationalrat auf, gesetzliche Grundlagen zu schaffen für die Einführung einer anonymen Statistik über Schwangerschaftsabbrüche. Weiters sei eine wissenschaftliche Erforschung der Gründe für Abbrüche nötig, um Programme zur Prävention entwickeln zu können. Es sei an der Zeit, endlich auch in Österreich einen sachlichen Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen möglich zu machen, sagte Aktion Leben-Präsidentin Gertraude Steindl. Demnächst soll es auch möglich sein, die Petition über die Web-

seite www.fakten-helfen.at, die mit der Parlamentshomepage verlinkt sein wird, online zu unterstützen. Unterdessen wurde Gertraude Steindl am Wochenende als Präsidentin des Vereins „Aktion Leben“ bestätigt.

Übergabe: Gertraude Steindl und Karlheinz Kopf (rechts). Rupprecht/Kathbild


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

30. April 2015

Nach schwerem Erdbeben

Hilfe für Nepal

Suche in den Trümmern nach dem Erdbeben.

Reuters

Bischof Robert Finn muss zurücktreten

Frankreich: Attentat auf Kirchen vereitelt

Erstmals hat ein Papst einen Bischof zur Amtsaufgabe aufgefordert. Papst Franziskus entließ vergangene Woche den zum Opus Dei gehörigen Diözesanbischof von Kansas-Saint-Joseph in Missouri, Robert Finn, weil er F­ älle von Missbrauch (Kinderpornografie) in seinem Klerus nicht energisch genug verfolgt und sanktioniert hat. Ein Gericht hatte Finn verurteilt, weil er die Polizei erst nach sechs Monaten darüber informierte, dass einer seiner Priester junge Mädchen auf Hunderten obszönen Fotos abgelichtet und die Bilder auf seinem Computer gespeichert hatte. Der Mann wurde wegen Kinderpornografie zu 50 Jahren Haft verurteilt.

Die französische Polizei hat ein geplantes Attentat auf zwei katholische Kirchen in Villejuif im Süden von Paris vereitelt. Der mutmaßliche Attentäter ist ein 24 Jahre alter Informatikstudent, der aus Algerien stammt und seit 2010 in Frankreich lebt. Frankreichs Kirche will sich durch das verhinderte Attentat nicht einschüchtern lassen. „Die Katholiken haben keine Angst“, heißt es in einer veröffentlichten Erklärung der Französischen Bischofskonferenz. Da die Festnahme ein „Klima der Angst und Emotion“ geschaffen habe, sei es nun wichtig, den interreligiösen Dialog zu stärken und keine Haltung des Misstrauens zu entwickeln.

Mehrere tausend Tote und noch viel mehr Verletzte forderte am Wochenende ein schweres Erdbeben in Nepal. Das Beben traf zum Teil entlegene Dörfer in der HimalayaRegion. Helfer suchen nach Überlebenden in den Trümmern, versorgen die ­Verletzten und errichten Notquartiere. Papst Franziskus sicherte in einer ersten Reaktion den Angehörigen der Opfer seine Solidarität zu und ermutigte die Helfer. Soforthilfe kommt auch von mehreren kirchlichen Hilfsorganisationen aus Österreich. „Die Menschen in Nepal brauchen jetzt rasch Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und Zelte sowie in der Folge Hilfe beim Wiederaufbau“, sagt Caritas-Auslandshilfe-Generalsekretär Christoph Schweifer. Zahlreiche Ordensgemeinschaften, die in der Erdbebenzone Nepals wirken, sind derzeit im Einsatz für Opfer der Katastrophe. „Unsere Zentren wurden erd­bebensicher gebaut, darum haben sie das Beben relativ gut überstanden“, sagt beispielsweise der Ordensmann Jijo John SDB aus Kathmandu: „Wir brauchen aber dringend finanzielle Unterstützung, damit wir die Menschen versorgen können.“ Ähnliches berichten auch andere Projektpartner österreichischer Hilfsorganisationen.

weltkirche Zusammenlegung. Die Südtiroler Caritas stellt sich ab 1. Juli neu auf: Die bisher zwei Sektionen – die deutsche und italienische – werden auf Leitungsebene zusammen­ geführt und unterstehen bis August 2017 einem Direktorenduo, das mit Franz Kripp auch teilweise neu besetzt wurde. Neueintritte. Die Zahl der Neueintritte in katholische Frauenorden in England und Wales hat den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht. 2014 entschieden sich 45 Frauen für den Eintritt ins Kloster, 2004 waren es sieben. n Der Künstler Christo legt einen Steg aus Stoff über den Iseo-See in Norditalien. Wie einst Jesus werden Kunstinteressierte dank der Installation übers Wasser wandeln können. Die schwimmenden Stege (16 m breit, drei km lang) verbinden das Festland mit zwei Inseln im See. reuters


14 Zu Gast

30. April 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Eine bewährte Zusammenarbeit: Die Linzer Gemeinderätin Regina Traunmüller (rechts) führt in Entstehung und Bedeutung der Arbeiterlieder ein, Pfarrer Franz Zeiger singt sie. privat

Pfarrer Franz Zeiger spielt Arbeiterlieder – zum Mitsingen und Zuhören für Jung und Alt

„Die Arbeit hoch“ im Pfarrsaal Dass der Kampf der Arbeiter für ihre Rechte und das Evangelium keine Gegensätze sind, ist für Pfarrer Franz Zeiger von Linz-St. Peter selbstverständlich. Mit dem Arbeiter/innenLiederabend, den er jährlich mit Regina Traunmüller von der SPÖ-Sektion Spallerhof veranstaltet, macht er das deutlich. Josef Wallner

Pfarrer Zeiger ist in Steyr-Münichholz mit Arbeiterliedern aufgewachsen. Ihm sind viele der Melodien und Texte von Kindheit an vertraut, da er selbst aus einer Arbeiterfamilie stammt. Er glaubt sich zu erinnern, dass er einige der Lieder sogar in der Volksschule gelernt hat. „Mir ist es wichtig, dass diese Lieder nicht vergessen werden“, sagt der Geistliche, der von seiner ersten Stelle an immer unter und gemeinsam mit Arbeitern tätig war: in der Christlichen Betriebsgemeinde VOEST, als Berufsschullehrer und als Pfarrer am Spallerhof. Die Lieder erinnern Pfarrer Zeiger daran, dass die sozialen Rechte der Arbeiter/innen nicht vom Himmel gefallen sind. „Es ist kaum noch in den Köpfen, dass das alles erkämpft wurde von Menschen, die von dem Traum nach

Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit durchdrungen waren. Viele sind für ihre Vision auch gestorben.“ Der Kampf für die Menschen gehört für Franz Zeiger ohne Wenn und Aber zum Evangelium: „Jesus hat uns klar den Auftrag gegeben, uns für die Welt einzusetzen.“ Darum dürfen sich Christen nicht in die Kirche zurückziehen, um dort fromme Lieder zu singen, sondern sie müssen sich ebenso für Recht und Gerechtigkeit engagieren, betont der Pfarrer. Ziel des Arbeiter/in-­ nen-Liederabends ist für ihn auch, diesen Zusammenhang bewusst zu machen. Ruf nach Freiheit. Beim Liederabend, der schon seit acht Jahren stattfindet, herrscht eine bewährte Arbeitsteilung: Franz Zeiger spielt Gitarre und singt, Regina Traunmüller erklärt die Entstehungsgeschichte der Lieder. Da ist Wissen notwendig, denn so manches Lied hat sich im Laufe der Zeit völlig gewandelt. So gilt „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ heute als Kinderlied, es dürfte aber zur Zeit seiner Entstehung im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ein verklausulierter Ruf nach politischer Freiheit gewesen sein. Der „Kuckuck“ symbolisiert wahrscheinlich die Freiheit, der „Jäger“ verkörpert den absolutis-

tischen Herrscher, der die Freiheitsgedanken ausmerzen möchte. Natürlich stehen auch die Klassiker unter den Arbeiterliedern am Programm wie „Die Arbeiter von Wien“ und die „Internationale“. „Es ist ein Abend zum Zuhören und Mitsingen für Jung und Alt“, lädt Pfarrer Zeiger ein. Für Schnellentschlossene: Der heurige Arbeiter/innen-Liederabend findet am Mittwoch, 29. April 2015 um 18 Uhr im Saal der Pfarre Linz-St.Peter (Wallenbergstraße 20) statt.

XX Die KIZ verlost drei CDs „Es ist an der Zeit! Arbeiterlieder & Lieder für Frieden und Freiheit“.

XX Einsendungen bis 10. Mai 2015 an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39; E-Mail: service@kirchenzeitung.at


KirchenZeitung Diözese Linz

30. April 2015

Glaube 15

Serie: Teil 4 von 4

Wozu können wir auferstehen? Viele gläubige Menschen fragen sich: Wenn es die Auferstehung gibt, was kommt dann? Was erwartet mich nach dem Tod? Die katholische Tradition spricht von Gericht, Himmel, Hölle und Fegefeuer. Sie geht davon aus, dass wir Men­ schen nach dem Tod nicht ins Nichts fallen, uns auch nicht in einem Nirwana auflösen, sondern als die Perso­ nen, die wir in unserem je einmaligen Leben auf Erden wurden, auf neue Weise weiterleben. Dabei muss man sich Himmel, Hölle und Fegefeuer nicht wie verschiedene Orte vorstellen, sondern besser als verschiedene Existenz­ weisen, die sich durch die verschiedene Art der Beziehung zu Gott und den Mitmenschen unterscheiden. Gericht. Was aber sind die Kriterien, nach denen wir ge­ richtet werden? Jesus fasst es ganz kurz und knapp zusam­ men, wenn er sagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder [oder Schwestern] getan habt, das habt ihr mir ge­ tan.“ (Mt 25,40) Paulus ergänzt dazu, dass die Liebe das zentrale Motiv sein muss, damit es zählt (vgl. 1 Kor 13,1–3). Aus Berechnung den Nächsten Gutes tun, zählt nicht; aus Liebe den Nächsten Gutes tun, zeigt, dass jemand Gottes­ liebe hat. Denn wir lieben Gott, indem wir die N ­ ächsten lieben. Und es geht darum, dass wir das in unserem ir­ dischen Leben tun. Spätestens mit dem Tod wird u ­ nsere Entscheidung Gott gegenüber endgültig. Danach wird sie nur mehr offenbar. Meistens wissen wir nämlich selbst nicht so genau, warum wir etwas tun: Helfen wir aus Nächstenliebe oder weil wir dann gut dastehen? Verlet­ zen wir aus Hass oder nur aus Gedankenlosigkeit? Gott weiß es und er wird uns im Gericht unsere tiefsten Ge­ heimnisse offenbaren, auch jene, die wir vor uns selbst verheimlicht haben. Fegefeuer. Die anderen Menschen wissen hingegen, wie wir sie verletzt haben. Könnte es Fegfeuer heißen, wenn wir mit ihren Anschuldigungen zurechtkommen müssen, wenn wir sie um Vergebung bitten und selbst von ande­ ren um Vergebung gebeten werden? Könnte das Ernst­ nehmen der Verletzungen und das Eingestehen unserer Schuld eine schmerzhafte Reinigung bewirken? Wie oft mussten Missbrauchsopfer hören, dass ihre Peiniger nicht mehr leben?! Wie, wenn man diese nach dem Tod kon­ frontieren könnte, um ihnen klarzumachen, was sie an­ gerichtet haben? Wie könnte aber dieser Prozess enden?

Auferstehung – Zentrum christlichen Glaubens und Stein des Anstoßes Eine Serie von Dr. Nikolaus Wandinger Assoziierter Professor am Institut für Systematische Theologie an der Universität Innsbruck

Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12) nie

Hölle. Für manche so, dass sie sich ganz und endgültig zurückziehen und isolieren, weil sie unfähig sind, e­ igene Schuld einzugestehen und um Vergebung zu bitten. Die Vorstellung, dass der allbarmherzige Gott jemanden zu ewigen Qualen verdammen würde, ist für viele Men­ schen nicht nachvollziehbar. Was aber, wenn nicht Gott die Menschen verdammen würde, sondern wenn manche Menschen sich selbst aus der Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen ausschließen würden, indem sie die Annahme ihrer Schuld verweigern? Wenn sich jemand endgültig selbst ausschließt, dann bleiben nur noch An­ schuldigung und Hass übrig: das ist die Hölle. Ob das wirklich jemand tut angesichts der Tatsache, dass Gott sogar den Henkern Jesu verziehen hat, wissen wir nicht; aber wir müssen damit rechnen, dass es geschehen kann. Himmel. Es ist allerdings zu hoffen, dass das Beispiel der Barmherzigkeit Jesu die Menschen befähigt einander so­ gar die schlimmsten Dinge zu vergeben, sich langsam zu versöhnen und dann miteinander und mit Gott in einer liebenden Gemeinschaft zu leben. Das heißt dann Him­ mel: die Gemeinschaft all derer, die mit Gott und mitein­ ander in Freude leben. Langweilig müsste das nicht sein. Es könnte aufregend wie eine nie endende Liebesnacht, köstlich wie ein ewiges Festmahl und elektrisierend wie ein dauerndes Konzert sein – warum sonst sprach Jesus vom himmlischen Hochzeitsmahl und die Tradition von den Engelschören? Wer würde da nicht gerne mitfeiern!


Sonntag 5. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr B, 3. Mai 2015

Größer als unser Herz Frage: Wer kennt die Zusage Jesu „Bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es ­erhalten!“ nicht? Gegenfrage: Wer weiß, dass das nur die (zweite) Hälfte eines Satzes ist? „Wenn ihr in mir bleibt und wenn ­meine ­Worte in euch bleiben, dann ...“ – das Nachdenken darüber, ob Gott wirklich alle Bitten und Wünsche erfüllt, erübrigt sich. Im Namen Jesu zu bitten ­bedeutet, im Geist einer bedingungslosen Liebe zu bitten: einer Liebe zu Gott und zu unseren Nächsten. Denn größer als unser Herz ist Gott.

Evangelium

1. Lesung

Johannes 15,1–8

Apostelgeschichte 9,26–31

Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Als Saulus nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Aber alle fürchteten sich vor ihm und konnten nicht glauben, dass er ein Jünger war. Barnabas jedoch nahm sich seiner an und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser mit ihm gesprochen habe und wie er in Damaskus mutig und offen im Namen Jesu aufgetreten sei. So ging er bei ihnen in Jerusalem ein und aus, trat unerschrocken im Namen des Herrn auf und führte auch Streitgespräche mit den Hellenisten. Diese aber planten, ihn zu töten. Als die Brüder das merkten, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und schickten ihn von dort nach Tarsus. Die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien hatte nun Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

2. Lesung 1 Johannes 3,18–24 Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. Daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und

werden unser Herz in seiner Gegenwart beruhigen. Denn wenn das Herz uns auch verurteilt – Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles. Wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und dass er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat.


Wort zum Sonntag

Blankoscheck von Gott?

Theresa zingerle

„Bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es ­erhalten!“ Wie kann Jesus so ein gewagtes Ver­ sprechen machen? Erfüllt Gott wirklich alle Wünsche? Was, wenn jemand jemandem Böses wünscht? Und wie oft habe ich Ihn um etwas gebeten und es nicht bekommen … Hat Jesus also ein leeres Versprechen gegeben?! Die Zusage bleibt unverständlich, wenn die ers­ te Satzhälfte bzw. der Kontext ignoriert wird: „Wenn ihr in mir bleibt und wenn ­meine ­Worte in euch bleiben ...“ oder wie Jesus an ­anderer Stelle sagt: „Wenn ihr mich um etwas in ­meinem Namen bittet, werde ich es tun.“ (Joh 14,14) Wenn ich mir überlege, worum ich in Jesu Na­ men bitten möchte, fallen meine materiellen, egoistischen Wünsche weg, weil sie sich unter diesem Vorzeichen nichtig und oberflächlich anfühlen. Natürlich darf ich diese Wünsche ha­ ben, aber ich möchte sie nicht in Jesu Namen stellen. Wenn Seine Worte in uns sind und wir in Ihm bleiben, wirkt in uns der Geist der be­ dingungslosen Liebe: der Liebe zu Gott und zu unseren Nächsten. Wie könnte ich da in Sei­ nem Namen jemand Böses wünschen? An Jesu Leben, an der Frucht, die er gebracht hat, sehen wir, dass es um Beziehung geht: zwischen Gott und uns Menschen, zwischen uns unterein­ ander und zur ganzen Schöpfung. Ein kleines Beispiel dazu gibt die Lesung aus der Apostelgeschichte, in der die Jünger sich zuerst vor Paulus fürchten. „Barnabas jedoch nahm sich seiner an“ und dieser Einsatz bringt weitere Frucht. Denn als dann Paulus bedroht wird, set­ zen sich die Jünger für ihn ein und beschützen ihn. Auch hier geht es um Beziehung, und zwar um tatkräftige. „Wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit“, denn dann sind wir in Ihm. Worum wir im Na­ men bedingungsloser Liebe bitten, wird erfüllt.

Meine Seele, sie lebt für Gott

Zum Weiterdenken

Deine Treue preise ich in großer Gemeinde,

Wenn ich diese Zusage Jesu lese, fällt mir auch sein Gebet in Getsemani ein: „Aber nicht mein Wille, sondern Deiner geschehe!“ Ich kann nur schwer unterscheiden, welche Wünsche ich ­tatsächlich aus Seinem Geist heraus wünsche. Was das Beste (für mich) ist, darf ich getrost Ihm überlassen – schaffe ich das?

ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten. Die Armen sollen essen und sich sättigen; den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer. Alle Enden der Erde sollen daran denken und werden umkehren zum Herrn: vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder. Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen. antwortpsalm (aus psalm 22)

Theresa zingerle Theologin aus Innsbruck, arbeitet zurzeit als Kindergartenpädagogin. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

30. April 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Mit Pater Anselm Grün sprach Katrin Hagenbeck über Stimme, Mimik, Gestik/Gebärde anlässlich ihrer Buchpräsentation im Stadtkloster Haus Benedikt in Würzburg. Für ihn ist die Stimme Ausdruck der inneren Haltung, von Herz, Sehnsucht und Erfahrung. privat (2)

Die Stimme ist ein Instrument. Jeder kann lernen, darauf gut zu spielen.

Hinter jeder Stimme steckt eine Lebensgeschichte Eigentlich sollte man seine eigene Stimme mögen. Viele tun das aber nicht. „Ich spreche zu hoch, zu schnell oder überhaupt nur ungern. Beim Reden geht mir die Luft aus“: Stimmtrainerin Katrin Hagenbeck kennt viele Gründe, warum sich Menschen mit ihrer Stimme nicht wohlfühlen. Brigitta Hasch

In ihren Seminaren lernt Katrin Hagenbeck nicht nur verschiedene Stimmen, sondern auch die Menschen dahinter kennen. „Lei­ se Frauenstimmen passen dann schnell zu der Geschichte von drei Brüdern, die sie nie zu Wort kommen ließen“, gibt die Expertin für Stimmentfaltung ein Beispiel. Die Stim­ me kann aber auch sehr laut geworden sein, eben weil man ihr leise nie zugehört hat. Präsenz statt Lautstärke. Um wahrge­ nommen zu werden und Raum einzuneh­ men, braucht die Stimme nicht Lautstärke, sondern Kraft und Energie. Auch wer laut spricht, hat noch immer nicht die Gewiss­ heit, dass man ihm zuhört. Oft ist das Ge­ genteil der Fall. Leute wenden sich ab, wenn man zu laut spricht. „Außerdem vergeudet man so unnütz Energie und wird schnell hei­ ser“, weiß die Expertin. „Um bei den Leuten anzukommen, muss sich meine Stimme entfalten können. Der Atem soll im Fluss sein, er bringt mich zu mir und damit auch zu den anderen“, erklärt Katrin Hagenbeck. Stimmentfaltung geschieht von

innen nach außen. Sie macht die Persönlich­ keit spürbar, hörbar und sichtbar. Dazu ge­ hört letztlich auch die Körperhaltung. Eine aufrechte und offene Haltung ermöglicht ein tiefes Atmen, eine sichere Stimme und signa­ lisiert zudem Kompetenz. Ein Instrument, das man erlernen kann. Stimmlage, Sprechtempo und Atmung drü­ cken die Persönlichkeit des Sprechenden aus. Sie beeinflussen aber auch gleichzeitig das Verhalten der Zuhörenden. Genau darum ist es oft wichtig, seine Stimme gezielt einzu­ setzen. Während Katrin Hagenbeck dies er­ zählt, variiert sie ihre Stimme von tief nach hoch, von leise nach laut, von schnell nach langsam, atmet kurz und gleich wieder ganz ruhig. Schnell wird klar, warum sie vom „In­ stru­ment Stimme“ spricht. Stimme bewusst einsetzen. Der erste Ein­ druck, den man von einem fremden Men­ schen gewinnt, ist vorwiegend von der Stim­ Mag. Katrin Hagenbeck, Expertin für Stimmentfaltung®, Autorin, AAP® Lehrtrainerin, Lachtrainerin, Kunsttherapeutin i.A., Künstlerin alias Luz.co® www.stimmentfaltung. at, www.luz.co.at

me und dem körperlichem Ausdruck geprägt. Was man sagt, der Inhalt also, wird erst später wichtig. So ist es nicht verwunderlich, dass besonders Menschen, die in ihrem Beruf eine Führungsrolle einnehmen, die andere über­ zeugen müssen oder etwas zu verkaufen ha­ ben, Seminare für Stimmtraining absolvie­ ren. „Frauen arbeiten oft an ihrer Stimmlage und der Atemtechnik, um kompetenter zu wirken. Männer hingegen haben oft das Pro­ blem, dass ihre Sprache zu sachlich ist. Sie su­ chen Werkzeuge, die mehr Emotion in die Stimme bringen“, erzählt Hagenbeck. Stimmentfaltung im Alltag. Abseits vom beruflichen „Muss“ ist es für jede Frau, jeden Mann eine neue Erfahrung, die Stimme, die Sprachgewohnheiten und die Sprechtechnik so zu trainieren, dass man sich damit wohl­ fühlt. „Ich fange an, meine Stimme zu mö­ gen“, hört Katrin Hagenbeck nach ihren Se­ minaren besonders gern. Sie weiß, dass es auch viel Mut erfordert, seine Stimme be­ wusst zu verändern. „Früher musste man dreimal auf sich aufmerksam machen, dann hören plötzlich alle zu. Damit muss man schon umgehen“, sagt sie. Ob man sich lieber in der Hochsprache oder im Dialekt ausdrückt, ist eine Frage der Si­ tuation. Wenn es passt, wirkt man auch authentisch. Um klar und verständlich zu re­ den hat Katrin Hagenbeck noch einen Tipp parat: „Die Sprechpause ist die kleinste Ur­ laubseinheit. Sowohl für den Sprechenden als auch den Zuhörenden.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

30. April 2015

Dicke Winterpullis wollen in der Sommerpause richtig gelagert werden

in kürze

Schichtwechsel im Kleiderschrank

Zum Thema Heiraten

Der anstehende Wechsel von Winter- auf Sommergarderobe gibt Gelegenheit, den Kleiderkasten auszuräumen, ihn zu reinigen und nicht mehr benötigte Kleidungsstücke auszusortieren. Das hält auch ungebetene Gäste wie Kleidermotten fern. Damit es im Herbst dann keine bösen Über­ raschungen gibt, hat die Energie- und Umwel­ tagentur NÖ (eNu) auf einer neuen Plattform einfache Tipps für die Aufbewahrung von Kleidung zusammengestellt. Dazu empfiehlt Christa Ruspeckhofer, Mitglied der Geschäfts­ leitung der eNu: „Nur saubere, gewaschene Kleidung im Kasten aufbewahren. Schmutz, Staub und Gerüche verteilen sich sonst im ge­ samten Innenraum. Kleidermotten orientie­ ren sich auch am Geruch. Schweißgeruch auf getragener Kleidung lockt sie an.“ Neben der Gefahr durch Mottenfraß gelangen durch ge­ tragene Kleidung auch andere unangenehme Gerüche wie zum Beispiel Zigarettenrauch in den Kasten und werden auf saubere, frische Kleidung übertragen.

Mottenbefall vorbeugen und bekämpfen. Lavendel, Sandelholzscheiben oder Na­ turseifen sind natürliche Mittel zur Motten­ vorbeugung. Meiden sollte man hingegen Mottenpapier und ähnliche, im Handel er­ hältliche „Mottenschutzmittel“. Sie enthal­ ten Phyrethroide, die auch für den Menschen bedenklich sind. „Bei Mottenbefall hilft nur, den Kasten komplett auszuräumen und die Kleidung zu kontrollieren. Für die Schä­ den sind die Larven verantwortlich. Sie sind sehr klein und werden selten entdeckt. Zur Verpuppung wandern sie in Ritzen, Spalten und hinter Regalbretter“, erklärt die Expertin und empfiehlt, waschbare Stücke so heiß wie möglich zu waschen und stark befallene Klei­ dung auszusortieren. Nicht waschbare Texti­ lien, bei denen man nicht sicher sind, ob sie befallen sind, sollte man absaugen bzw. stark ausklopfen. Ihr Extratipp: „Beim Reinigen des Kastens nicht auf die Löcher der Regal­ brettaufhängung und die Ritzen hinter den Brettern vergessen.“ XX www.wir-leben-nachhaltig.at

Kleidung richtig „übersommern“. Emp­ findliche Kleidungsstücke lassen sich gut in Kleidersäcken aufbewahren. Das ­ Material dieser Hüllen sollte am besten aus Leinen oder Baumwolle sein. Motten können diese pflanzlichen Fasern nicht verdauen und mei­ den sie daher. Im Gegensatz zu Plastik kann die Luft in Hüllen aus Naturmaterialien zirku­ lieren, was Schimmelbildung verhindert.

Sabine Kronberger, Monika Krautgartner, Kehrwasser Verlag, Linz 2015, 29,95 Euro.

Europäische Heilkunst

R. Gottwald-Hofer, eNu

aufgetischt

Zutaten (für 1 Obstkuchenform Ø 30 cm): 3 Bio-Eier, 2 EL Was­ ser, 120 g heller Rohrzucker, 120 g Dinkelmehl (Type 630 Dunst), 1 Msp. Backpulver. Zubereitung: Eier, Wasser und Zucker zehn Minuten mit dem Handrührgerät auf höchster Stu­ fe schaumig schlagen. Mehl und Backpulver vorsichtig dar­

XX Hochzeitsbräuche in Österreich,

XX Weil i di mog. Der Südtiroler Theologe, Ehe- und Familienseelsorger Toni Fiung gibt jetzt auch via App Anregungen für eine gelingende Partnerschaft.

Natürlicher Mottenschutz im Kleiderkasten.

Biskuitboden für Obstkuchen

Ein einfaches „Ja“ genügt meist nicht (mehr). Knallende Peit­ schen, Böller am Morgen, blaue Strumpfbänder, Groß-Events mit Familie und Freunden, das tradi­ tionelle Brautstraußwerfen ... Paare, die in Österreich den Bund fürs Leben schließen, ha­ ben eine reiche Auswahl oder aber die Qual der Wahl, wie sie den „schönsten Tag des Lebens“ gestalten wollen. Die ­Autorinnen dieses Buches haben Bräuche, Geschichten, Gedichte und Anek­doten rund um das Hoch­ zeitsfest gesammelt.

übersieben und locker untermi­ schen. Die Masse in die gefette­ te, bemehlte Obstkuchenform füllen. Den Backofen auf 200 °C (OberUnterhitze, Umluft 180 °C) vor­ heizen. Den Biskuitboden etwa 17 Minuten auf der mittleren Schiene backen, aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

den Boden mit verschiedenen Früchten der Saison belegen kann. Je nach Geschmack kann man den Biskuitteig mit Saft oder Wein tränken, unter den Obstbelag Marmelade streichen und am Schluss alles mit Torten­ guss überziehen.

Dieses Grundrezept ist für alle Jahreszeiten geeignet, da man

Franziska Lipp, Dort-Hagenhausen-Verlag, München 2014.

XX Köstliches von der Müllerin, Monika Drax &

Alte Medizinsysteme gibt es nicht nur in Asien, man fi ­ ndet sie auch in Europa. Hildegard von Bingen, Paracelsus und Sebastian Kneipp sind nur ­einige Meister der abendländi­ schen Medizin, deren Lehren die Grundlage der Traditionellen Eu­ ropäischen Medizin (TEM) bil­ den. Was sind Archetypen? Wie soll ich mich ernähren und be­ wegen? Das Buch beantwortet diese und viele andere Fragen. u Traditionelle Europäische Medizin, Das große Praxisbuch, Siegfried Wintgen, Regina Webersberger, Kneipp Verlag, Wien 2015, 24,99 Euro.


KinderKreativUni. Die drei­ tägigen Sommerworkshops der Kunstuniversität Linz für Kin­ der finden heuer vom 13. bis 15. Juli statt.

K K Die alten Wikinger

Die KirchenZeitung für Kinder 30. April 2015

Einst zogen sie raubend von Küste zu Küste. Grimmige Nordmänner mit langen Bärten auf Drachenbooten und mit Axt und Schild bewaffnet. Unzählige Sagen und Märchen berichten über ihre Raubzüge. Die Wikinger.

XX Anmeldung bitte per E-Mail zwischen 5. und 6. Juli an: kinderkreativuni.office@ufg.at XX www.kinderuni-ooe.at

Wöchentliches Atelier. Zeichnen, malen und betrach­ ten von Bildern aus der Kunstge­ schichte. Für Kinder ab 8 Jahren.

Die Abenteuer von „Wicki und die starken Männer“ sind auch sicher dir bekannt. Vie­ les, was du in der Kinderserie siehst, ist wahr. Heute weiß man aber wesentlich mehr über dieses geheimnisvolle Volk aus dem Norden. Fundstücke von Ausgrabungen geben uns neue Einblicke in das Leben der Menschen im kalten Norden.

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lach mit piepmatz Der Vater liest am Bett Mär­ chen vor, damit der Sohn ein­ schläft. Eine halbe Stunde spä­ ter öffnet die Mutter leise die Tür und fragt: „Und, ist er endlich eingeschlafen?“ Antwortet der Sohn: „Ja, endlich.“ Der kleine Martin war zwei Tage nicht in der Schule. Am dritten Tag bringt er die Ent­ schuldigung für seine Lehre­ rin: „Hiermit entschuldige ich das Fehlen meines Sohnes in der Schule. Er war sehr krank. Hoch­ achtungsvoll, meine Mutter.“ „Möchtest du wissen, wie ein Kälbchen auf die Welt kommt?“, fragt der Bauer den kleinen Max. – „Unbedingt.“ – „Also, als Erstes sind die Vorder­ beine draußen, dann kommen Kopf und Schultern, dann der Körper und schließlich die Hin­ terbeine.“ Da schaut Max ganz verwundert: „Und wer bastelt dann daraus die Kuh?“

Wahr und falsch. Es stimmt, dass die Wi­ kinger sehr gute Seefahrer waren. Mit ihren Schiffen, die wie Drachen aussahen, konnten sie schneller segeln als andere Völker zu ihrer Zeit. Der Drachenkopf an der Spitze des Schif­ fes ließ die Feinde der Nordmänner vor Angst erzittern. Aber Wikinger waren nicht nur bru­ tale Krieger, sondern vor allem erfahrene und

Am 4. Mai haben alle Schüler und Schülerinnen in Oberöster­ reich einen freien Tag. Zu ver­ danken haben sie diesen Tag dem heiligen Florian. Florian lebte im heutigen Ober­ österreich, war ein einfluss­ reicher Beamter und Oberbe­ fehlshaber einer Einheit zur Feuersbekämpfung. In der Zeit der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Diokle­ tian wurden viele Menschen

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

XX Mehr über das Volk aus dem Norden erfährst du bei der Ausstellung „Wikinger!“ auf der Schallaburg in Niederösterreich. Diese dauert noch bis 8. November. XX www. schallaburg.at

Der heilige Florian

kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

findige Händler. Sie entdeckten schon lange vor Christoph Columbus Amerika und grün­ deten Dörfer, mit denen sie regen Handel trieben. Dass Wikinger Hörner auf ihren Helmen hat­ ten, ist aber ein wenig geschwindelt. In Wirk­ lichkeit trugen sie Helme aus Metall oder hatten schwere Lederkappen auf. Der soge­ nannte „Wikingerhelm“ ist also eine Erfin­ dung aus späterer Zeit.

Martina Siebenhandel

Da geh ich hin

wegen ihres christlichen Glau­ bens eingesperrt. Auch Flori­ an war ein bekennender Christ und wollte sich nicht bekeh­ ren lassen. Daraufhin sperrte man ihn ein und verurteilte ihn zum Tode. Mit einem schweren Stein um den Hals warf man ihn dann in den Fluss Enns. Heute ist der heilige Florian Schutzpatron für Feuerwehrleute und gegen Hochwasser sowie Lan­ despatron von Oberösterreich.

Helmut Kasper


30. April 2015

Jugendliche bringen Ungewohntes mit Kirche in Verbindung: von Lufballons über Discokugel bis zur Himmelsleiter.

KJ (2), FOTOLIA/ANNA KHOMULO

„Wir hängen eine Discokugel in die Kirche“ Jugendliche in Schönering und Geboltskirchen verschönern ihre Pfarrkirchen für eine Woche. Was dabei herauskommt, erzählen die Jugendleiterinnen Brigitte Muckenhuber und Christine Richtfeld. Vertrauen den jungen Kirchengestaltern: Jugenddekanatsleiterinnen Brigitte Muckenhuber und Christine Richtfeld (v. l.).

INTERVIEW: PAUL STÜTZ

Was kann man sich unter der Jugendkirche in Schönering bzw. Geboltskirchen vorstellen?

Christine Richtfeld: Jugendkirche funktioniert so, dass wir den Jugendlichen den Kirchenraum zur Verfügung stellen, und sie dürfen schalten und walten, wie sie wollen. Es soll für sie eine Wohlfühloase entstehen. Die Jugend soll gleich sichtbar sein, wenn man in die Kirche reingeht. Deswegen hängen wir in Schönering eine Discokugel in der Kirche auf. Brigitte Muckenhuber: In Geboltskirchen geht es um den Himmel auf Erden. Die Jugendlichen wollen, dass man schon von Weitem sieht, dass was los

cd-tipp

ist. Dafür haben sie als Symbol eine Leiter außen auf dem Kirchturm installiert. Wenn der Kirchenraum umgebaut wird, drängt sich die Frage auf: Ja, dürfen’s denn das überhaupt?

B. M.: Diese Frage stellen sich auch die Jugendlichen. Ihnen geht es aber ohnehin nicht so sehr ums Provozieren oder Kritisieren, sondern ums Schönmachen. Man kann ihnen den Kirchenraum anvertrauen und so signalisieren: „Wir wissen, dass ihr es richtig macht.“

aufgeschnappt

Smart-Kamera läuft! Bis zum 29. Mai können Schüler/innen von 12 bis 19 Jahren ihre Kurzfilme zum Thema Ernährung und Begegnung beim 2. Smartphone-Filmwettbewerb „Smart up your Life“ von Welthaus Linz einreichen. Gefragt sind Geschichten zum Thema Ernährung und Begegnung, die mit der Smartphone-Kamera einfangen wurden. Ob in der Schule oder zu Hause im Garten, ob mit der ganzen Klasse an Projekttagen oder in der Kleingruppe zu Hause – gefilmt wird, sobald das Handy mit Kamerafunktion eingeschaltet ist. Der Kreativität und dem eigenen Ausdruck sind keine Grenzen gesetzt – egal ob Spielfilm,

C. R.: Jugendliche haben ein Gespür für: Was geht und was geht nicht!

himmlische Watte zur Agape anbieten können. Auch der Pfarrgemeinderat steht voll dahinter.

Warum ist das Wohlfühlen in der Kirche so wichtig für die Jugendlichen?

Kommen durch die Jugendkirche mehr junge Leute in die Gottesdienste?

B. M.: Weil das für sie heißt, dass sie hier beheimatet sind, da gehen sie gerne hin und können so sein, wie sie sind.

C. R.: Jugendkirche heißt nicht, dass nach der einen Woche mehr Jugendliche in der Kirche sind. Das wäre blauäugig. Aber es soll ein prägendes Erlebnis sein, an das man später anknüpfen kann.

Wird die Jugendkirche im Hausruckviertel von allen Altersschichten gut angenommen?

C. R.: Ja. In der Pfarre Stroheim, wo die temporäre Jugendkirche letztes Jahr stattfand, haben wir die Kirchendecke mit Stoffbahnen verkleidet. Das ist dann sehr lange geblieben, weil es allen so gut gefallen hat. Jetzt überlegt die Pfarre, wie man die Kirchendecke dauerhaft verschönern kann. B. M.: In Geboltskirchen hat der Pfarrer gleich eine Zuckerwattemaschine gekauft, damit wir nach der Jugendmesse eine

szene

Trickfilm oder Dokumentarfilm – wichtig ist nur, dass Jugendliche ihre Gedanken zum Thema in Bildern sichtbar machen. Mehr Informationen zu den Teilnahmekriterien, zu möglichen inhaltlichen Themen sowie Inspirationsvideos findet man unter: www.smartupyourlife.at

Musical: Stifter Act

Werden mögliche Kirchenreformen in den Gottesdiensten der Jugendkirche thematisiert?

C. R.: Das wird schon thematisiert, aber mir ist wichtig, dass das kein „Motzgottesdienst“ wird, in dem alles nur kritisiert wird. B. M.: Wenn etwas kritisiert wird von den Jugendlichen, ist es die Musik, die sie in der Kirche oft als fad erleben.  hausruckviertel.ooe.kjweb.at

xx Aufführung. Gespielt wird es im neuen Festsaal der Schule. Aufführungstermine sind 5., 6., 7., 8., 11., h. na ganz Dem Himmel 12., 13. und 15. Mai SCHULE Stifter Act. 2015, jeweils um 19.30 Uhr. Vorverkauf Euro 5,–/10,–; Abendkassa Euro 7,–/12,–. Kontakt: Sekretariat Adalbert-Stifter-Gymnasium, Tel. 0732/77 62 12.

Das Stiftergymnasium in Linz bringt das Musical Stifter Act „Dem Himmel ganz nah“ zur

 http://stiftergym.org/index.php/211-musicalstifter-act


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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Dominik Hennerbichler. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Jutta Kram. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

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30. April 2015

Wer möchte nicht gern einmal als Glückspilz dastehen? ToiToiToi sucht jetzt Glückspilze, und zwar gleich neun. Wer Glückspilz werden will, hat noch bis Sonntag, den 10. Mai die Chance dazu. Denn unter allen von 20. April bis 10. Mai an ToiToiToi teilnehmenden Losnummern werden neun gezogen, deren Besitzer jeweils 9.999 Euro gewinnen und damit zum Glückspilz werden.

Casino zum Aufrubbeln bringt bis zu 250.000 Euro Roulette, Karten, Slot und Würfel – auf dem neuen Rubbellos „Grand Casino“ gibt es gleich vier unabhängige Spiele. Großes Casino-Flair, und das im wahrsten Sinne des Wortes, bietet „Grand Casino“, das neue Rubbellos der Österreichischen Lotterien. Denn pro Los gibt es gleich vier voneinander unabhängige Spiele: ein Roulette, ein Kartenspiel, eine Slotmachine und ein Würfelspiel. Jedes Los gewinnt: von 3 Euro bis – im Idealfall – zu 250.000 Euro, das ist der Höchstgewinn in der „Grand Casino“-Serie. „Grand Casino“ ist zum Preis von 7 Euro pro Los in allen Annahmestellen der Österreichischen Lotterien erhältlich. Die Ausschüttungsquote dieser aus 1,5 Millionen Losen bestehenden Serie beträgt 64 Prozent.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

30. April 2015

bildung – spiritualität – kurs

Fest des heiligen Florian Basilika St. Laurenz, Enns-Lorch und Stift Sankt Florian. Am Sonntag, 3. Mai, 14.30 Uhr, Choralvesper in der Basilika St. Laurenz, anschließend Fußwallfahrt nach St. Florian, 19 Uhr, Wallfahrermesse in der Stiftsbasilika. Stift Sankt Florian. Montag, 4. Mai, 10 Uhr, Pontifikalamt in der Stiftsbasilika, Deutsche Gloria-Messe op. 7 für Kantor, gemischten Chor und Orgel von H. Kratochwil, mit Abt Ambros Ebhart OSB, Stift Kremsmünster, Predigt: Superintendent Gerold Lehner, St. Florianer Sängerknaben, Ltg.: Franz Farnberger; 14.30 Uhr, Choralvesper; Orgelimprovisationen: Andreas Etlinger.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Die Ökonomie des Glücks, Filmabend mit Diskussion, Di., 19. 5., 19.30 Uhr, Film von Helena Norberg-Hodge, Steven Gorelick und John Page.

Florian-Statue.

Stift

Friedensfähige Geldordnung Stift und Bildungszentrum Seitenstetten. Von Donnerstag, 7. Mai bis Sonntag, 10. Mai finden im Stift und im Bildungszentrum Seitenstetten Arbeitskreise und Vorträge statt, die sich intensiv mit einem neuen und für alle Menschen guten Geldsystem auseinandersetzen. Die Vorträge am Freitag von 8.30 bis 16 Uhr sowie die Ergebnispräsentation am Samstag, 19 Uhr, sind frei zugänglich. Sonntag, 11.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst in der Stiftskirche. XX Programm: www.stift-seitenstetten.at, Tel. 07477/447 31.

Stollen der Erinnerung Steyr. Das Mauthausen Komitee Steyr öffnet zum Tag der Arbeit am 1. Mai den „Stollen der Erinnerung“. Bis zu 10.000 Menschen aus vielen Ländern wurden in Steyr in der NS-Zeit als Zwangsarbeiter ausgebeutet. Einer von ihnen, dessen Schicksal u.a. im Stollen dokumentiert wird, ist Joseph Pastre. XX Der Stollen ist in der Nähe des Museums Arbeitswelt. Eintritt: € 5,– /erm. € 3,50; geöffnet von 10 bis 14 Uhr. Temperatur: 8 bis 12 Grad.

Linz, Ignatiushaus  0732/77 08 66 XX Ignatianische Einzelexerzitien, Do., 14. 5., 18 Uhr bis So., 24. 5., 9 Uhr, Ltg.: P. Dr. Josef M. Kazda. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Aus der Fülle der Wildkräuter,

Kochkurs, Di., 19. 5., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Berthilde Blaschke, Anmeldung erforderlich. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Freude am Malen, Acrylmalkurs für Anfänger/innen und Fort­ geschrittene, Fr., 15. 5., 14 Uhr bis So., 17. 5., 12 Uhr, Ltg.: Roswitha Nickl. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Ich tanzte – da bekam meine Seele Flügel ..., Kreistanzabend, Do., 21. 5.,18.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Mag. Borghild Baldauf.

Selbstheilungskräfte. Der Treffpunkt Pflegepersonal lädt ein zum Workshop „Aktivierung der Selbstheilungskräfte bei Schlafstörungen – mit IMPULS-Strömen“. Montag, 4. Mai, 18 bis 20.30 Uhr, Treffpunkt Pflegepersonal, Kapuzinerstraße 49, 4020 Linz. Lesung in Katsdorf. Am Dienstag, 5. Mai lesen Maria Hofstätter, Elfriede Irall und Tom Pohl um 20 Uhr in den Lichtspielen Katsdorf aus Briefen, regionalen Pfarrchroniken, Berichten von Zeit-­­­ zeug/innen über die letzten Monate der NS-Zeit im Mühlviertel. Begegnung in der Synagoge. Am Donnerstag, 7. Mai, um 19 Uhr laden Israelitische Kultusgemeinde und Forum St. Severin zu einem Gespräch zum Thema „Jubiläen“ mit Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und Prof. Peter Paul Kaspar (Betlehemstraße 30 in Linz). Kabarett in Pinsdorf. Am Freitag, 8. Mai, 20 Uhr, tritt Ö3-Comedian Marion Petric mit ihrem neuen Programm im Pfarrzentrum auf.

Joseph Pastre, 2002

Charity-Konzert mit Nena und Folkshilfe. Am Freitag, 8. Mai, 20.30 Uhr gibt die Sängerin Nena in der TipsArena in Linz ein Wohltätigkeitskonzert auf Einladung von „Round Table 24“. Der Verein setzt sich für hilfsbedürftige Kinder ein. Als Vorgruppe ist die oö. Band „Folkshilfe“ zu hören. Karten: www.rt24.at

KiZ-webClub Bunte Schatzkiste zur Erstkommunion Die bunte Schatzkiste ist ein farbig bedrucktes Metallkästchen mit Schloss, gefüllt mit vielen bunten Geschenken zur Erstkommunion. Jedes der Geschenke verbindet etwas mit dem Fest der Erstkommunion: Die Taschenlampe mit dem Fischsymbol ist genau wie Jesus ein Licht an unserer Seite und gibt Sicherheit auf dunklen Wegstrecken.

Der Karabinerhaken in Fischform sorgt für sicheren Halt und das Freundschaftsarmband verbindet uns als buntes Friedenszeichen mit allen Menschen auf der Welt. In der Schatzkiste finden sich aber auch noch ein Rosenkranz aus farbigen Holzperlen, ein Kompass und ein Kreisel. Welche tiefere Bedeutung jedes einzelne Teil besitzt, erklärt ein kleines Begleitheft. Preis: 19,95 Euro. Als KiZ-webClub-Mitglied erhalten Sie diese Schatzkiste um nur € 15,95! Aktion gültig bis 31. Mai 2015.

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24 Termine namenstag

Mag. Gisela Kellermayr lebt in Linz, ist Mutter von Zwillingen und arbeitet bei der Katholischen Jugend. Privat

Gisela (7. Mai) In meiner Volksschulzeit kannten alle anderen Kinder jemanden, der gleich hieß wie sie, nur ich nicht. Außer natürlich die Giselawarte. Und glauben Sie mir, mit zehn ist es nicht erstrebenswert, so zu heißen wie ein Turm! Ein bisserl später kam dann der Vergleich mit dem Traunseeschiff Gisela dazu – wieder nicht sehr schmeichelhaft. Besonders komisch war später die Einladung zu einer Besichtigung des damals ganz neuen KursanaAltersheimes – ich war knapp 30. Beim Anruf bei der Leiterin dieses Seniorenheimes erfuhr ich, dass sie Adressen bestellt hätte von Leuten über 65, und die Auswahl wäre durch die Vornamen erfolgt. Mittlerweile mag ich meinen Namen. Meine Namenspatronin wurde als ganz junges Mädchen verheiratet und hat es nach sicher nicht einfachen Zeiten erst nach ihrer Ehe geschafft, alleine ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu leben. Und da haben wir doch viel gemeinsam. Gisela Kellermayr

30. April 2015

freitag, 1. 5. 2015 XX Bad Mühllacken. DA-SEIN, in der Stille der Gegenwart Gottes, Meditation, Kurhauskapelle, 19.45 Uhr. XX Dörnbach. Maiandacht, Wallfahrtskirche, 15 Uhr, mit Präses Pater Johannes und dem KolpingChor, Treffpunkt: Kolpinghaus, 12 Uhr, Gehzeit ca. 2 Stunden. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Aussprachemöglichkeit bei Abt Ambros, Stift, ab 17 Uhr, hl. ­Messe, Michaelskapelle, 19 Uhr, „Der neunte Tag“, Film, Theatersaal des ­Stiftes, 20 Uhr, anschließend Möglichkeit zum Austausch in der Stiftsschenke. XX Ried i. I. Maiandacht, Lauretanische Litanei von W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Vokal- und Instrumentalensemble der Kantorei. XX Waldzell. Maiwanderung, Treffpunkt Sauereiwirt, 13 Uhr. samstag, 2. 5. 2015 XX Bad Goisern. Österreich : Finnland, Konzert, Werke von J. S. Bach, G. F. Händel, G. P. Telemann und Improvisationen, Filialkirche St. Agatha, 20 Uhr, mit Maria Leitner, Konstantin Schrempf, Salla Lehtinen und Risto Eskola. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt, „Priester – im Dienst Gottes, für die Menschen“, Vortrag, Wintersaal des Stiftes, 17 Uhr, mit P. Bernhard Eckerstorfer OSB. XX Maria Schmolln. Rieder und Tumeltshamer Familien- & Friedenswallfahrt, hl. Messe, Klosterkirche St. Anna, 7 Uhr, anschließend Abmarsch nach Maria Schmolln, mit GR Mag. Karl Stockinger, Bgm. Erwin Diermayr. XX Nußbach. Schenk dir einen Pilgertag am Jakobsweg von Ansfelden nach St. Florian, Treffpunkt: Bahnhof Wartberg a. d. Krems, 7.15 bis 18 Uhr. XX Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach M ­ aria Puchheim, Thema: Hl. Bernhard von Clairvaux – durchscheinend werden für das Licht Gottes, Basilika, Rosenkranz, 14 Uhr, E ­ ucharistiefeier, 14.30 Uhr, Anbetung und Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharis­ tischem Segen, 16.30 Uhr, Gestaltung: Zisterzienserstift Wilhering, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-Jesu-Kirche, Linz.

XX Schleißheim. Es grünt so grün ..., Vortrag, Pfarrhof, 14 Uhr. XX Timelkam. Marterlroas, Treffpunkt Pfarrheim, 12 bis 17 Uhr, mit Max Schirl.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 13. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 13. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 13. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 13. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, Sa., 13. 6., 9 bis 17.30 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 14. 6., 9 bis 17.30 Uhr.

Anmeldung: beziehung­­­­­leben.at

sonntag, 3. 5. 2015 XX Enns-St. Laurenz. Fest des hl. Forian, Choralvesper, Basilika, 14.30 Uhr, anschließend Fußwallfahrt nach St. Florian. XX Hartkirchen. Fußwallfahrt nach Maria Pötsch, Abmarsch in Reith, 6 Uhr. XX Linz. Loretto-Gebetskreis, Krypta der Karmeliten, Landstraße, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, anschließend Anbetung (findet jeden Sonntag statt). XX Linz, Alter Dom. Musik für Sopran und Orgel, hl. Messe, 10.30 Uhr, Orgel: Maria Solberger, Sopran: Johanna Falkinger. XX Linz, Mariendom. Missa Paschalis von Heinrich Isaac, 10 Uhr, mit dem Vokalensemble Voices, Ltg.: Josef Habringer, Orgel: Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz, Ursulinenkirche. ­Messe des Forum St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit, anschließend Agape in der Sakristei. XX Pichl b. W. Maipilgerei für Jung und Alt, Treffpunkt: Landgasthaus Derflinger, 14 Uhr, Wanderung zur Pfarrkirche, Andacht mit Pater To­ bias, 15.15 Uhr, anschließend Kirchen-

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führung mit Bgm. Johann Doppelbauer, Wanderung zurück, Abschluss in der Valentinskirche, 19 Uhr. XX Schlägl. Festgottesdienst, Windhaager-Messe von A. Bruckner, Stiftskirche, 10 Uhr, Alt: Barbara Wolfmayr. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr. XX St. Florian. Wallfahrermesse, Stiftsbasilika, 19 Uhr. XX St. Florian. Preisträgerkonzert des 4. Internationalen Heinrich I. F. Biber-Wettbewerbes, Stift, Sommerrefektorium, 19 Uhr. montag, 4. 5. 2015 XX Gmunden. Ökosoziale Marktwirtschaft – Träumerei oder realistische Alternative?, Vortrag, Pfarrsaal Gmunden-Ort, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. DDr. Friedrich Schneider. XX St. Florian. Fest des heiligen Florian, Pontifikalamt, Deutsche GloriaMesse von H. Kratochwil, Stiftsbasilika, 10 Uhr, mit Abt Mag. Ambros Ebhart OSB und Superintendent Dr. Gerold Lehner, den St. Florianer Sängerknaben, Ltg.: Franz Farnberger, Orgel: Klaus Sonnleitner; Choralvesper, gregorianischer Choral, Orgelimprovisationen, 14.30 Uhr, mit Andreas Etlinger, Orgel. dienstag, 5. 5. 2015 XX Linz. Aufbrüche, Lesung, Haus der Frau, 9 bis 11 Uhr, Ref.: Dr. M ­ arion Jerschowa. XX Linz. Wie Nahrungsmittelaller­ gien und -intoleranzen der Verdauung und Lunge zusetzen, Vortrag, Elisabethinen, forte, 15 bis 16.30 Uhr, Ref.: Primar Dr. Josef Bolitschek und Dr. Melanie Kienbauer. XX Linz. An die Musik, Konzert der Reihe: Saiten, Stimmen, Orgelpfeifen, 8 Kompositionen, Kirche der Landes-Nervenklinik, 18 Uhr, mit Eveline Huber, Anna Krotthammer und Kaori Fazeni. XX Linz, Mariendom. Konzert der „Wise Guys“, 20 Uhr. XX Thalheim b. W. Tanzen ab der Lebensmitte, Pfarrzentrum, 9 bis 10.30 Uhr, Ltg.: Monika Decker. XX Wels. „Und wer fragt, wie es mir geht?“, Austausch und Gespräch für pflegende Angehörige, AlzheimerCafé Wels, Dr.-Schauer-­Straße 5, 17 bis 19 Uhr, Ltg.: Dr. Thomas Pitters.

ausstellungen – Märkte – Musicals XX Andorf. Das magische Amulett – Der Schatz von Anstadt, Musical, Musikmittelschule, Fr., 8. 5. und Sa., 9. 5., jeweils 20 Uhr, mit Schüler/innen der Neuen Musikschule. XX Bad Hall. Bibelausstellung, Museum Forum Hall, Sa., 2. 5. bis Di., 13. 10., Öffnungszeiten: Do. bis So., 14 bis 18 Uhr. XX Gutau. Färbermarkt, So., 3. 5., Festmesse, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Kirchenführungen, 11 bis 16 Uhr, Orgelkonzert, 12 Uhr, Konzert des Kirchenchores, Pfarrkirche, 13 und 14 Uhr.

XX Linz. STIFTER Act 2015 – Dem Himmel so nah!, Musical, Adalbert-Stifter-Gymnasium, 5., 6., 7., 8., 11., 12., 13. und 15. 5., jeweils 19.30 Uhr, mit Schülerinnen des Gymnasiums, musikalische Leitung: Andreas Schnee, Regie: Alfred Rauch, Choreografie: Nadine Sambs. XX St. Marien. Blumen- und Pflanzenmarkt, Pfarrhof, Fr., 1. 5., 9 bis 12 Uhr. XX Schlägl. Stiftsausstellung, Fr., 1. 5. bis Mo., 26. 10., Öffnungszeiten: So. und Feiertag, 11 bis 14 Uhr, Di. bis Sa., 10.30 bis 14 Uhr.

Musicalaufführung der Neuen Musikschule Andorf. Musikschule Andorf


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Termine 25

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Opfer des Nationalsozialismus im „Fremdvölkischen Kinderheim“ Lindenhof, Film: „Die Kinder von Etzels­dorf“, Hotel Freunde der Natur, Wiesenweg 7, 15 Uhr, Gedenken mit Kranzniederlegung, Friedhof St. Leonhard, 17 Uhr. XX Steyr. Mein Körper – der beste Freund der Seele, Buchpräsentation von Christine Maria Wirth, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr. XX Steyr-Ennsleite. Träume Zusammen Tragen, offene Gesprächs- und Zukunftstage, Gelegenheit, die Zukunft der Pfarre mitzugestalten, 17.30 bis 21 Uhr und Sa., 9. 5., 9 bis 17 Uhr. XX Vöcklabruck. Treffen für Frauen aus aller Welt, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 17 Uhr. Pilgern ist Meditation mit den Füßen – Schritt für Schritt. Ein guter Weg, um innere Ruhe zu finden und bei sich anzukommen – ein Weg zur eigenen Kraft. Hawlan XX Wels. Nie wieder Rückengymnastik – schmerzfrei durch neue, leichtere Bewegungsmuster, Buchpräsentation, Schloss Puchberg, 19 Uhr, Ref.: Wim Luijpers. mittwoch, 6. 5. 2015 XX Bad Ischl. Vom Unkraut zum Heilkraut, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Karoline Reininger. XX Linz. Abend der Barmherzigkeit, hl. Messe, Anbetung, musikalische Gestaltung und Einzelsegen, Krankenhauskapelle der Elisabethinen, 18.45 Uhr. XX Linz-Hl. Geist. Was ist Geld?, Vortrag, Vortragsraum der Pfarre, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Stefan Fink. XX Ried i. I. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 bis 20 Uhr, Ltg.: Mobiles Hospiz des Roten Kreuzes. XX St. Johann a. Walde. Vertrauen durch Zutrauen, Vortrag, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Andreas Keckeis. XX Schlägl. Eröffnung des neu gestalteten Kreuzganges, Stift, Innenhof, 16 Uhr. XX Traberg. Mit Brennnessel, Giersch und Co, Kräutervortrag, Pfarrsaal St. Josef, 20 Uhr, Ref.: Gerlinde und Gisela Nimmervoll. donnerstag, 7. 5. 2015 XX Frauenstein. Stille Anbetung, Wallfahrtskirche, 14 bis 19.30 Uhr, hl. Messe, 19.30 Uhr. XX Gallneukirchen. Es war die Eule in mir, Lesung, Texte der Malaria-Literat/innen, Haus Bethanien, Veranstaltungssaal, 19 Uhr, mit Alfred Rauch und Yevgenij Kobyakov. XX Grieskirchen. Die Salonisten ... und mehr! – Einfach klassisch, Konzert, Werke von K. Schwertsik, W. A. Mozart, F. Schubert u.a., Landschloss Parz, 19.30 Uhr. XX Linz. Amnesty-International-Infostand, Thema: Eine Welt – viele Mütter unRechte, Diözesanhaus, Kapu­ zinerstraße 84, Foyer, 11 bis 15 Uhr, hl. Messe, Hauskapelle, 12.05 Uhr. XX Linz. Begegnung in der Syna-

goge, Thema: Jubiläen, Synagoge, Bethlehemstraße 26, 19 Uhr, Ref.: Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und Prof. Peter Paul Kaspar, Veranstalter: Israelitische Kultusgemeinde Linz und Forum St. Severin. XX Linz. Monatliche Gebetsstunde für die bedrohten Christen, Kirche der Marienschwestern, Friedensplatz 1, 19 Uhr. XX Linz. Konzert des Kolping-Blas­ orchesters, Kreuzschwesternkirche, Wurmstraße, 19.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation, 19.30 bis 20.15 Uhr. XX Ottnang. Bienen – Blüten – Menschen – eine Partnerschaft – wie lange noch?, Vortrag, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, Ref.: Anton Reitinger. freitag, 8. 5. 2015 XX Attnang-Puchheim. Gesprächskonzert – Traditionelle Chinesische Medizin und Klaviermusik, Maximi­ lianhaus, Lesung und Klavier: Dr. Georg Weidinger. XX Bad Mühllacken. DA-SEIN, in der Stille der Gegenwart Gottes, Meditation, Kurhauskapelle, 19.45 Uhr, nach der Abendmesse (19 Uhr). XX Eberstalzell. Komm ins Bett, Odysseus! Warum der eigene Mann der Beste ist, Lesung, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Katharina Grabner Hayden. XX Freistadt. Start der Konzertreihe „Orgelpunkt 12“, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Linz. Linzer Kirchen­roas, Martinskirche, Römerberg, 15 Uhr. XX Linz. Tanz als Gebet, Dompfarre, Herrenstraße, 19.30 bis 21 Uhr. XX Ostermiething. Jugendkatechese, Thema: Seligpreisungen, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Pinsdorf. Fisch Grete und das Kammerl des Schreckens, Kabarett, Pfarrzentrum, 20 Uhr, mit Ö3-Comedian Marion Petric. XX St. Johann a. W. Kräuterwanderung, Pfarrheim, 14 Uhr. XX Spital a. P. Gedenkfeier für die

samstag, 9. 5. 2015 XX Buchkirchen b. W. Benefizkonzert für die Pfarrkirche, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Michaela Aigner und Martin Köberl. XX Ebensee. 70 Jahre Befreiung des KZ Ebensee, Konzert, KZ-Gedenk­ stollen, 20.15 Uhr, Gestaltung: Musikfreunde Ebensee. XX Eferding. Benefizkonzert, Evangelische Kirche, 19.30 Uhr, mit dem Davidchor Eferding und dem Dvoˇrák-Chor aus Tschechien. XX St. Florian. Ein Fest für Mozart, Konzert, Stift, Sommerrefektorium, 19 Uhr, mit Solisten der St. ­Florianer Sängerknaben, Ltg.: Franz Farnberger, ARS ANTIQUA AUSTRIA, Ltg.: Gunar Letzbor, und Erich Traxler, Klavier. XX Wilhering. Jugend- und Missions­fest, Motto: Selig, die Frieden stiften, Stift, 10.30 bis 22 Uhr. sonntag, 10. 5. 2015 XX Linz, Alter Dom. Musik aus Tele­manns Harmonischem Gottesdienst sowie Arien von J. S. Bach und G. F. Händel, 10.30 Uhr, mit Judith Ramers­torfer, Mirjam Arthofer und Michaela Deinhamer. XX Linz, Mariendom. Doppelchörige Motetten von H. Schütz und J. Pachelbel, 10 Uhr, mit dem Vokalensemble der Dommusik, Ltg.: Josef Habringer, Orgel: Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz-St. Konrad. Messe in D-Dur von J. G. Albrechtsberger sowie Motetten von A. Bruckner, Pfarrkirche, 8.45 Uhr, mit „CHORnetto“, Ltg.: Otto Hasibeder. XX Linz-Urfahr. Marienmesse mit Übersetzung in Gebärde, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Schlägl. Musik für zwei Orgeln, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Stiftsorganist und Stiftskapellmeister. XX Wilhering. Muttertag im Stift Wilhering: Tag der offenen Tür in der Stiftsgärtnerei, 9 bis 17 Uhr, Parfum-Workshops mit Uwe ­Manasse, 12 und 15 Uhr, Walk of Creative Creatures, Stiftspark, Gottesdienste: Muttertagsmesse, 8.30 Uhr, Messe mit festlicher Kirchenmusik, 10 Uhr, Maiandacht mit Abt Reinhold Dessl, Stiftspark, 14 Uhr.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 3. Mai 2015 5. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 9,26–31 L2: 1 Joh 3,18–24 Ev: Joh 15,1–8 Montag, 4. Mai 2015 Hl. Florian und heilige Märtyrer von Lorch, 1. Diözesanpatron von Linz, Landespatron von Oberösterreich. L1: Offb 12,10–12a L2: 1 Petr 1,3–9 Ev: Mt 10,17–22 Dienstag, 5. Mai 2015 Hl Godehard, Bischof von Hildesheim. L: Röm 12,1–6a.9–11 Ev: Lk 9,57–62 L: Apg 14,19–28 Ev: Joh 14,27–31a Mittwoch, 6. Mai 2015 L: Apg 15,1–6 Ev: Joh 15,1–8 Donnerstag, 7. Mai 2015 L: Apg 15,7–21 Ev: Joh 15,9–11 Freitag, 8. Mai 2015 L: Apg 15,22–31 Ev: Joh 15,12–17 Samstag, 9. Mai 2015 L: Apg 16,1–10 Ev: Joh 15,18–21 Sonntag, 10. Mai 2015 6. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 10,25–26.34–35.44–48 L2: 1 Joh 4,7–10 Ev: Joh 15,9–17 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage 4. 5.: Blüte 5. 5.: Blüte bis 8, von 9 bis 22 Blatt, ab 23 Frucht 6. 5.: Frucht bis 12, ab 13 Blatt 7. 5.: Blatt bis 17, ab 18 Frucht 8. 5.: Frucht 9. 5.: Frucht bis 22, ab 23 Wurzel 10. 5.: Wurzel Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.


teletipps Sonntag

3. bis 9. Mai 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

3. mai

9.30  Orthodoxer Gottesdienst. Aus der russisch-orthodoxen Gemeinde der heiligen Erzengel in Neuss, Nordrhein-Westfalen. ZDF 11.30  70. Jahrestag Befreiung des KZ Dachau. Liveübertragung des Gedenkaktes. BR 12.30  Orientierung. Das Reli­ gionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Reli­ gionen, national und international. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne mit Barbara Rett. (Musik). Fidelio. Beethovens einzige Oper. ORF III u20.15 ORFeins R.E.D. Älter. Härter. Besser (Actionfilm) ZDF Inga Lindström: Die Kinder meiner Schwester (Melodram). Montag

4. mai

u20.15 ORFeins Mentalist (Krimi) ARD Der Geld-Check ZDF Wer Wind sät (Krimi). 22.30  „Vergesst uns nicht, erzählt es weiter“. (Dokumenta­ tion). Sechs Zeugen, Überlebende des Holocaust, stehen auf der Bühne des Burgtheaters und im richtigen Leben – ein Blick in die Vergangenheit und ein Versuch, das Heute zu verstehen. ORF 2 Dienstag

5. mai

11.00  Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus. Live aus dem Parlament. Die Gedenkrede wird heuer die Schriftstellerin Christine Nöstlinger halten. ORF 2 u20.15 ORFeins Soko Kitzbühel (Krimi) ORF 2 Universum. Europas wilder Osten ZDF Die Verbrechen der Befreier (Dokumentation). 22.35  kreuz und quer. (Religion). 70 Jahre Ende 2. Weltkrieg. Die Rattenlinie – Nazis auf der Flucht durch Südtirol. ORF 2 Mittwoch

6. mai

19.00  Stationen. (Religion). Das Magazin beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und Lebens. BR 20.15  Die verlorene Zeit. (Fernsehfilm, D, 2010). In den 1970er Jahren sieht eine in New York lebende Jüdin, die einst vor den Nazis aus Europa floh, im Fernsehen Bilder eines Mannes, den sie in einem KZ kennen und lieben lernte, und macht sich auf, den Totgeglaubten zu finden. Das Erste

Morgengedanken von Luise Müller, Kufstein, Tirol. So 6.05, Mo–Sa 5.40,Ö2. Evang. Presseverband/Archiv

So 18.25  Österreich-Bild aus Niederösterreich. Leopold Figl – „Glaubt an dieses Österreich!“ Er ist wohl die Symbolfigur für die Freiheit Österreichs. Sein legendä­ rer Satz „Österreich ist frei!“ am 15. Mai 1955 markiert den Wende­ punkt in Österreichs Geschichte nach Krieg und Besatzung hin zu Wohlstand und Freiheit. Ein Porträt des Staatsmanns aus dem ORF NÖ Tullnerfeld. ORF 2

Mo 20.15  Unsere Mütter, unsere Väter. Im Sommer 1941 ziehen fünf junge Menschen mit der Ge­ wissheit in den Krieg, sie seien Weihnachten wieder beisammen. Doch die Prophezeiung, dass der Krieg nur das Schlechteste in ih­ nen zu Tage bringen würde, be­ wahrheitet sich in den folgenden vier Jahren. Eindrucksvoll insze­ niertes dreiteiliges Drama. 3sat

u20.15 ORFeins Eagle Eye (Thriller) ORF 2 Alles außer Liebe (Komödie) ZDF UEFA Champions League, Halbfinale.

15.10  zeit.geschichte. (Dokumentation). Am Anfang waren Trümmer – Kirche 1945. Eine Doku über die Stunde Null der österreichischen und bayrischen Kirche. ORF III

22.30  Menschen & Mächte. (Dokumentation). 60 Jahre S­ taatsvertrag. Leopold Figl – Österreich über alles. ORF 2 22.45  Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen. (Drama, D, 1994). Winter 1945: Russische Offiziere aus dem KZ Mauthausen wagen die Flucht. Ein nach authentischen Fakten gestalteter Spielfilm. Ein respektabler Versuch der Vergangenheitsbewältigung. (Whg. Mo, 11. Mai, 12.15 Uhr.) ORF III Donnerstag

7. mai

18.45  Die Geisterarmee – Chinas Terrakotta-Krieger. Dokumenta­ tion über eines der größten Rätsel der chinesischen Geschichte. ZDFinfo u20.15 ORFeins UEFA Europa League Semifinale ORF 2 Die Rosenheim-Cops (Krimi) ARD Die große Show der Naturwunder ZDF Es kommt noch besser (Komödie). 21.00  Das Rätsel der Nasca-­ Linien. (Dokumentation). Die Nasca-Linien im Süden Perus zählen zu den großen, noch ungelösten Rätseln der Menschheit. ZDFinfo Freitag

8. mai

13.45  Namenstage im Mai. (Religion). Gisela, Renata und die Eisheiligen in Biografie, Legende und Brauchtum. ARD-alpha 14.00  Religionen der Welt. (Religion). Judentum. ARD-alpha

ORF/ZDF/Slama

20.15  Live vom Heldenplatz: Fest der Freude – Das Konzert. Mit einem feierlichen Konzert auf dem symbolträchtigen Wiener Heldenplatz gedenken die Wiener Symphoniker des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa. ORF III u20.15 ORFeins Die große Chance der Chöre ORF 2/ZDF Die Chefin (Krimi) ARD Besser spät als nie (Spielfilm). 23.20  Universum History. (Dokumentation). Der Krieg ist aus! Die Tage von Kapitulation und Befreiung. ORF 2 23.20  Zwölfeläuten. (Spielfilm, A, 2001). Ein ranghoher Nazi will das letzte Aufgebot zusammenstellen, um gegen Partisanenverbände vorzugehen, findet aber kaum noch Getreue. Verfilmung eines Theater­ stücks, das Mitläufertum brandmarkt. ORF III Samstag

9. mai

u20.15 ORFeins Die Reise zur geheimnisvollen Insel (Abenteuerfilm) ORF 2 Merci, Udo. Das letzte Konzert ARD Verstehen Sie Spaß? 23.05  Wort zum Sonntag von Lissy Eichert, Berlin. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Christine Hubka, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit.Reportagen und Berichte aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Linz-St. Theresia. Musik: Claudio Casciolini: Missa Tertia; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Pfarre Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken.So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tagvon Hubert Feichtlbauer, Publizist. „Wie süß ist Sterben fürs Vaterland?“Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Die Befreier. Österreicher im Krieg gegen Hitler. Mo–Do 9.30, Ö1. Radiokolleg. „Wenn die Glocken Frieden läuten.“ Schwingung und Stimmung eines archaischen Instruments. Mo–Do 9.45, Ö1. Religion aktuell.Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Konzert am Vormittag. J. S. Bach: „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ u. a. Do 10.05, Ö1. Hörbilder. Am Anfang war der Untergang. Zwangsarbeit in den Hermann-Göring-Werken, der heutigen voestalpine in Linz. Sa 9.05, Ö1. Logos. „75 Jahre Taizé.“ Von der Aktualität einer globalen spirituellen Gemeinschaft. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Sendungen von Radio Vatikan können nur über digitale Satellitenanlagen und über das Internet empfangen werden: Eutelsat 1-Hotbird 13° Ost 12.034 MHz oder Intelsat Atlante 325.5° Ost – 4.097.75 Mhz. Täglich: 16.00 Treffpunkt Weltkirche (Satellit und Internet) 18.00 (Satellit) und 20.20 (Internet) Abendmagazin: (So) Menschen in der Zeit. Ludger Kühnhardt. Auf der Suche nach dem verlorenen Sinn. – (Di) Radioakademie: Turiner Grabtuch.


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Oberösterreich 27

30. April 2015

Mauthausen Gedenkfeiern Das Thema aller Gedenkfeiern ist „Steinbruch und Zwangsarbeit“.

Unscheinbar, aber aufmerksam leben

Gedenkstätte Mauthausen. Sonntag, 10. Mai, von 11 bis 14 Uhr. Um 9.30 Uhr ist in der Kapelle der Ökumenische Wortgottesdienst.

Frau K. gehört dem Säkularinstitut Caritas Christi an. Mitglieder von Säkularinstituten leben ehelos wie Ordensleute, vielen von ihnen ist es auch wichtig, unerkannt zu bleiben. So wie Frau K., die weder mit Namen noch Foto hier aufscheinen will.

Gallneukirchen. Sonntag, 3. Mai, 18 Uhr, Mahnmal. . Vöcklabruck. Dienstag, 5. Mai, 10 Uhr, Gedenkstein, Bezirkssporthalle. Attnang-Puchheim, Bahnhof. Mittwoch, 6. Mai, 19 Uhr, Denkmalenthüllung für die Opfer der Zwangsarbeit am Bahnhof. Pädagogische Hochschule der Diözese. Mittwoch, 6. Mai, 19 Uhr, Kapelle, Gedenkfeier für Lager Linz II. Ansfelden. Mittwoch, 6. Mai, 19 Uhr, Stadtamt-Festsaal, Filmpräsentation „Misas Fugue“, anschließend Zeitzeugengespräch. Redl-Zipf. Donnerstag, 7. Mai, 18 Uhr, Denkmal (neben Kirche). Ebensee. Donnerstag, 7. Mai, 20 Uhr, Kino, Weltpremiere des Dokumentarfilmes über den jüdischen Überlebenden Max R. Garcia, anschließend Gespräch mit Garcia. Freitag, 8. Mai, 18 Uhr, Löwengang, Stationen des Bedenkens; 20 Uhr, Gedenkstollen, Liederzyklus mit Tanz. Samstag, 9. Mai, 10.30 Uhr, Feier bei der Gedenkstätte, Referat: Michael Köhlmeier; 20 Uhr, Konzert im Gedenkstollen. Linz, Lunzerstraße. Freitag, 8. Mai, 10 Uhr.

Pamina Lahnsteiner, Erste Geigerin des Orchesters der Musikfreunde Ebensee, die am 9. Mai das Konzert im Stollen von Ebensee gestalten. Hörmandinger

Spital am Pyhrn. Freitag, 8. Mai, 17 Uhr, Gedenkfeier für die Kinder von Zwangsarbeiter/innen im ehemaligen fremdvölkischen Kinderheim Lindenhof. St. Georgen a. d. Gusen. Pfarrkirche, 19 Uhr, Gedenkgottesdienst.

Ich wohne seit meiner Pensionierung in einer Wohnsiedlung in Ottensheim. Zuvor war ich dreißig Jahre lang Religionslehrerin und Pfarrsekretärin in einer Pfarre des Hausruckviertels. Ich bemühe mich eine gute Nach-

Gunskirchen. Samstag, 9. Mai, 10.30 Uhr, ehem. KZ-Friedhof; Redner: Hofrat Marko Feingold. Mauthausen. Samstag, 9. Mai, 14 Uhr, Enthüllung der Gedenktafel für Anna Pointner, Vormarktstraße 61. Gusen/Langenstein. Samstag, 9. Mai, 17 Uhr. Ried/Riedmark. Sonntag, 10. Mai, 16 Uhr, Gedenkstein. Sonntag, 3. Mai. ORF 2, 12.30 Uhr, Sendung Orientierung, 70 Jahre Befreiung KZ Mauthausen, Zeitzeugen zu Kriegsende.

Entgeltliche Einschaltung

Hinweis

Der Besuch – ein Erlebnis Glockengießerei & Glockenmuseum | Innsbruck Tel.: 0512 / 59416 | www.GRASSMAYR.at

Die Freiheit kam im Mai. Im Musiktheater Linz wird So., 3. Mai, um 11 Uhr aus dem Roman „Die Freiheit kam im Mai“ von Iakovos Kambanellis gelesen. Dazu werden Lieder von Mikis Theodorakis „Mauthausen Cantata“ vorgetragen. Kambanellis war Häftling im KZ Mauthausen und ist einer der bekanntesten Bühnen- und Filmautoren Griechenlands. Im Roman schildert er die Gefangenschaft, den Tag der Befreiung, 5. Mai 1945, und die Zeit danach. XX Eintritt: € 14,– , ermäßigt € 11,–. Bestellungen: Kartenservice des Landestheaters Linz, Tel. 0800/218 00 01; www.landestheater-linz.at

Frau K. vom Säkularinstitut Caritas Christi bleibt ihrer geistlichen Tradition entsprechend anonym. „Als ich in das Säkularinstitut eingetreten bin, haben nicht einmal meine Verwandten davon gewusst, nur meine Eltern und der Heimatpfarrer.“

barschaft zu pflegen, engagiere mich in der Pfarre, zum Beispiel beim Caritas Haussammeln, und ich versuche zu helfen, wo man mich braucht. Inmitten der Leute zu sein, aber nicht abgehoben – dazu soll mir die Anonymität helfen. Unaufdringlich, aber verbindlich möchte ich Zeugnis von der Liebe Christi geben. Unsere Gründerin hat gesagt: In allem wollte ich nur eins: ein kleiner Widerschein der Liebe Christi sein. Je älter ich werde, desto mehr wird mir bewusst: Wichtig ist nicht das Tun, sondern das Sein. So gehe ich auf meinem Weg zur Messe ganz bewusst an der Schule vorbei und nehme die Anliegen der Kinder auf diese Weise in die Kirche mit. Wer mehr erfahren möchte: www.caritaschristi.at


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für sie gelesen

Zwischen Freiheit und Geldnot: Schauspiel ohne fixes Engagement

Ein Hitlerjunge erzählt

„Beim ersten Mal muss es krachen“

„Ich hatte einen Blick in die Hölle geworfen“, fasst Helmut J. Kislinger, 1929 in Ried im Innkreis geboren, seine Jugend-Erinnerungen zusammen. „Von falschen Idealen irregeleitet, fanatisiert, abenteuerlustig und zum Kampf erzogen, glaubten sie 1945 doch noch, das Großdeutsche Reich vor den Feinden retten zu können.“ Als ehemaliger Hitlerjunge erzählt Kislinger, wie er die Kriegszeit „verführt und missbraucht“ erlebt hat und wie er diese Erfahrungen verarbeitet hat. So begeistert er der Hitlerjugend beigetreten ist, so sehr hat er seine Einstellung durch Erfahrung verändert. Am Ende des Buches schreibt er, dass es vieler Jahre bedurft hat, dass sich Österreich von den Wunden des Weltkrieges sowie der unseligen Naziherrschaft erholt hat Verführt und missbraucht. Helmut J. Kislinger, Verlag Ennsthaler, 2009, 159 Seiten, € 14,80; ISBN 978-3-850688277.

Leopold Figl In St. Pölten zeigt das Landesmuseum aktuell (bis 26. Oktober) die Ausstellung „Figl von Österreich“. – Am 9. Mai jährt sich zum 50. Mal der Todestag des ersten Bundeskanzlers der Zweiten Republik und Staatsvertrags-Außenministers Leopold Figl. Der Glaube an Österreich prägte Figl. Autorin Birgit Mosser-Schuöcker geht dem Werden des Staatsvertrags, dem Lebenswerk Figls, anhand seiner Aufzeichnungen und von Notizen von Politikern seiner Zeit nach. Unveröffentlichte Eintragungen ins Gästebuch, bislang unver­ öffentlichte Briefe aus dem Konzentrationslager und Schilderungen von ihm nahen Menschen zeichnen ein sehr persönliches Bild des großen Politikers. Leopold Figl. Der Glaube an Österreich. Birgit Mosser-Schu­ öcker, Amalthea Signum, 256 Seiten, € 24,95, ISBN 978-3-850029179.

Katharina Pilar ist Schauspielerin in der freien Theaterszene. Sie ist süchtig danach, auf der Bühne in andere Figuren zu schlüpfen. Kann sie davon auch leben? Christine Grüll

Katharina Pilar brennt für das Theater. Seit sie 13 Jahre alt war, wollte sie auf der Bühne stehen. Diese Sehnsucht hat sie nicht losgelassen. Sie lernte Schauspiel am Schauspielhaus in Salzburg, der ehemaligen Elisabethbühne. Heute ist sie freie Schauspielerin ohne festes Engagement an einem Theater. Rollen selbst aussuchen. „Ich fühle mich dadurch freier“, sagt Katharina Pilar im Gespräch. „Ich könnte mir gar nicht vorstellen, zum Beispiel fix am Landestheater zu sein.“ Die Freiheit, sich die Rollen selbst auszusuchen, finanziert sich die Schauspielerin durch eine Anstellung beim Ars Electronica Center in Linz. Der Sicht auf den armen Künstler, der erst in prekären Lebensumständen leidenschaftliche Kunst produziert, kann sie wenig abgewinnen. „Es gibt die Schauspieler, die seit Jahren an einem Theater spielen mit den immer gleichen Regisseuren. Da entwickelt sich nichts weiter. Aber wenn man ständig auf der Suche nach Engagements sein muss, kann das seelisch krank machen.“ Eine Berufung. Ihren Job am Ars Electronica Center macht sie gerne, sagt Katharina Pilar. Doch ihre Berufung ist das Schau-

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Katharina Pilar spielte u.a. am Stadttheater Heidelberg und 15 Jahre am Theater Tabor. Zurzeit ist sie mit der Theatergruppe „Bunt kariert ungeniert“ zu sehen. Pilar

spiel: in eine literarische Figur „hineinzusteigen“ und auf eine höhere Ebene zu wechseln, die sich vom Alltag abhebt. Die Sprache fasziniert die Schauspielerin dabei besonders und sich hineinzuleben in eine Situation, sich wie eine andere Person zu fühlen, deren Gefühle und Erkenntnisse zu erleben. „Das ist wie eine Sucht“, sagt Katharina Pilar. „Wenn man spielt, setzt man sich mit dem Menschsein auseinander.“ Tragische Figuren wie die Elisabeth in „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller oder die Lady Macbeth von William Shakespeare würde sie gerne spielen. Denn Tragödien fördern das Mitgefühl, ist sie überzeugt. Komisch zu spielen ist schwer. Ab 2. Mai steht Katharina Pilar aber in einer Komödie auf der Bühne. Nach 15 Jahren am Theater Tabor in Ottensheim, das sie mitgegründet hat, spielt Katharina Pilar nun in der Theater­gruppe „Bunt kariert ungeniert“. Die Komödie „Offene Zweierbeziehung“ ist im Kulturzentrum Hof in Linz zu sehen. Die Figur der Antonia ist eine komische, und die ist oft schwerer zu spielen als eine tragische Rolle. „Es braucht Leichtigkeit, um die Pointen zu setzen. Dafür muss ich mich in das Leben der Rolle hineinwerfen, ohne zu wissen, was kommt.“ Der erste Eindruck entscheidet. Es gibt viele freie Theaterprojekte in Oberösterreich. Sie haben es oft nicht leicht und beäugen sich gegenseitig, was die Finanzierung anbelangt. Katharina Pilar wünscht sich, dass sich die Gruppen gegenseitig wertschätzender wahrnehmen. Um die Neugier des Pub­ likums zu wecken, empfiehlt sie, das erste Stück genau auszuwählen. „Es muss einen Eindruck hinterlassen, dass es kracht.“

„In einer Komödie braucht es die Leichtigkeit, um Pointen zu setzen.“ Katharina Pilar und Dieter Bommer in „Offene Zweierbeziehung“, einer Komödie von Franca Rame und Dario Fo. Theatergruppe Bunt kariert ungeniert/Bearbeitung KiZ/SH

XX „Offene Zweierbeziehung“, Kulturzentrum Hof, Ludlgasse 16, Linz. Premiere: Samstag, 2. Mai, 20 Uhr. Weitere Termine: 3., 8., 9., 10., 16. und 17. Mai, jeweils 20 Uhr, sonntags 18.30 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

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Kulturland

Bretterbauer/galerie 422

Kienzer – Bretterbauer – Gasteiger in der Galerie 422 in Gmunden bis 9. Mai

In Farben eintauchen Die Flächenbilder von Gilbert Bretterbauer wirken auf den ersten Blick vertraut. Wie Musterkollektionen fächern sich die Farbpaletten über kleinformatige Leinwände auf. Der Pinselstrich ist gut erkennbar. Ausgehend von einem Punkt entwirft der Künstler ein sich weitendes Farbenspektrum, in das man als Betrachter/in eintauchen kann. In seinen Arbeiten spielt das Moment der Unvollkom-

n Orgelpunkt 12 in Freistadt. Seit zwei Jahren gibt es die Konzertreihe Orgelpunkt 12 in Freistadt. In 35 Konzerten lauschten bisher über 4500 Besucher/innen dem Klang der beiden Orgeln. Der Verein Labyrinthus und die Pfarre Freistadt laden heuer wieder dazu ein: Jeden Freitag um Punkt 12 Uhr wird von 8. Mai bis 24. Juli in der Stadtpfarrkirche Freistadt die Orgel erklingen, der Eintritt ist frei. Auch der Kirchturm ist jeweils von 11.30 bis 13 Uhr geöffnet. Den Beginn von „Orgelpunkt 12“ macht am 8. Mai Bernhard Prammer (Freistadt), der als Initiator zwölf Organist/innen für die Konzertreihe gewinnen konnte. n „Pepi und die Madonna von Riva“ in Hartheim. Arbeiten von Josef „Pepi“ Mayr werden nun im Schloss Hartheim

menheit, der Haptik und der Vielschichtigkeit eine bedeutende Rolle. Bretterbauer ist seit 2001 Professor an der Kunstuni Linz. Arbeiten von Jakob Gasteiger und Michael Kienzer werden in der aktuellen Ausstellung in der Galerie 422 in Gmunden ebenfalls gezeigt. Der Steyrer Michael Kienzer war 2001 Otto-Mauer-Preisträger und hat für die Stiftskirche Garsten den Altar gestaltet. elle Madonna, Josef Mayr.

Muttertagsmatinee mit Sinfonia Christkönig

Himmlische Klänge bei Schlägler Musiktagen

Sprechtage 2015: „Sehnsucht“

Linz, Brucknerhaus. Am 10. Mai gastiert die Sinfonia Christkönig unter der Leitung von Eduard Matscheko erstmals im Brucknerhaus Linz. Auf dem Programm stehen bei der Muttertagsmatinee Haydns Sinfonie Nr. 1 in D-Dur mit dem Solocellisten der Wiener Philharmoniker Tamás Varga und Dvoˇraks Serenade in E-Dur, Beginn: 11 Uhr.

Aigen. Nicht nur Melodien großer alter Meister werden erklingen, auch junge Talente erhalten bei den Musikveranstaltungen im Stift Schlägl die G ­ elegenheit, ihr Können zu zeigen. Am Pfingstsonntag ist der international anerkannte Organist Bob van Asperen zu erleben. Gemeinsam mit dem Bach-Vocalensemble bringt er Werke von D. Buxtehude und J. J. Froberger zum Klingen (16 Uhr). Bei den Orgelkonzerten wird besonders die Orgel von Andreas Putz aus dem Jahr 1634 im Zentrum des musikalischen Geschehens stehen (16. August, 16 Uhr). Mitte September ist eine Reise zu Bruckners Gedenkstätten geplant.

Wels, Thalheim. „Sehnsucht heißt, ich liebe Dich!“, singt das Nockalm-Quintett. Die Gesellschaft ist voll von Sehnsucht und Sucht. – „Sehnsucht“ ist der ­Titel der Sprechtage Wels und Thalheim, die am Do., den 7. Mai im Medienkulturhaus eröffnet werden. Gäste der Literatur-Reihe sind u.a. Robert Pfaller, Mieze Medusa, Christoph Ransmayr.

Dirigent Eduard Matscheko.

XX Info: www.schlaeglmusik.at

Autor Christoph Ransmayr. Sprechtage

sinfonia

hartheim

bis 25. Juni in einer Retrospektive gezeigt. Seit seinem 14. Lebensjahr lebte Josef Mayr in Hartheim in einer Wohngruppe, im Herbst 2014 verstarb er 67-jährig. Rund 15 Jahre arbeitete Josef Mayr im Atelier. Die Madonna von Riva spielte in seinen zeichnerischen Arbeiten eine wichtige Rolle, sein genauer Blick, mit dem er Gegenstände abtastete, beeindruckte. n „Betrachtungen“ in Puchberg. Evelyn Kreinecker stellt im Bildungshaus Puchberg unter dem Titel „Betrachtungen“ ihre Arbeiten aus. Ihre Malerei erzählt von Menschen, von ihren Innen- und Außenansichten. Der Malprozess ist auch ein Akt der Annäherung und des Verstehen-Wollens. Die Ausstellung wird am 1. Mai eröffnet und kann bis 26. Mai besucht werden.


30 Personen & Dank GEBURTSTAG  Am 20. April 2015 wurde KonsR Josef Antesberger, wohnhaft in Peuerbach, 85 Jahre alt. Er stammt aus Wernstein am Inn und empfing 1965 die Priesterweihe. Anschließend war er Kooperator in Uttendorf-Helpfau und Bad Zell. 1970 kam er als Pfarrprovisor nach Stroheim und war von 1974 bis 2007 dort Pfarrer. Von 2008 bis 2014 war Antesberger Kurat in Peuerbach, seither wohnt er im Bezirksaltenund Pflegeheim Peuerbach. (Es tut uns leid, dass uns der Geburtstag von KonsR Antesberger entgangen ist. Wir tragen ihn hiermit nach und wünschen nachträglich alles Gute. Die Redaktion)

 Am 3. Mai 2015 vollendet Mag. Paul Traunwieser, Pfarrprovisor in St. Oswald bei Freistadt, das 60. Lebensjahr. Er stammt aus Kallham, studierte in Heiligenkreuz Theologie und wurde 2001 in Treffen, Kärnten, zum Priester geweiht. Anschließend war er Seelsorger in Kamp im Lavanttal. Seit 2011 ist Traunwieser Pfarrprovisor in St. Oswald b. Freistadt.

 Am 4. Mai 2015 feiert Sr. Friedburga Druckenthaner, Generalvikarin der Elisabethinen, ihren 75. Geburtstag. Sie stammt aus Aichkirchen und wuchs nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei Zieheltern in Losenstein auf. 1959 trat sie in den Orden der Elisabethinen ein und feierte 1964 die Ewige Profess. Sr. Friedburga war dann in der Verwaltung des Krankenhauses tätig, ab 1988 war sie Novizenmeisterin. 2000 wurde sie zur Generaloberin gewählt und war seit der Zusammenlegung mit dem Konvent in Wien bis 2012 Generaloberin des gesamten Konvents. Seither ist sie Generalvikarin.  Am 5. Mai 2015 wird OAR Erich Neumüller 60 Jahre alt. Der gebürtige Altenberger war als Landesbeamter 14 Jahre Zivildienst-Lehrgangsleiter und ist dzt. zuständig für das EU-Förderwesen im Land OÖ. Er wurde 2011 zum Ständigen Diakon geweiht. In der Pfarre Altenberg arbeitet er in PGR-Fachausschüssen mit, macht Predigtdienst und ist engagiert in der Weiterentwicklung der Pfarrseelsorge, insbesondere in den Bereichen Familien und Soziales. Neumüller ist verheiratet und hat zwei Söhne.

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KirchenZeitung Diözese Linz

DANK  Oftering. Die Pfarre dankt den Frauen der neu gegründeten „Kreativrunde“, die für die neuen Gotteslob-Liederbücher 150 Leineneinbände angefertigt und mit „Ebenseer Kreuzstich“ bestickt haben. Die Initiative dazu ergriff Irmgard Dobetsberger. „Jetzt ist unser Gotteslob

noch etwas kostbarer geworden“, freuen sich viele Kirchenbesucher/innen. PRIVAT

 Stroheim. Das neue Pfarrzentrum in Stroheim nimmt schon Formen an. Möglich ist dies auch durch tatkräftige Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer/innen und durch Geldspenden. Alexand-

ra Kloimstein vom Katholischen Bildungswerk Stroheim übergab Pfarrassistent Albert Scalet eine Spende über 1.000 Euro für den Bau. Die feierliche Eröffnung und Segnung des Hauses ist für 18. Oktober 2015 geplant.

Mag. Alexandra Kloimstein, KBW-Leiterin (von links), Roswitha Kaiser, Mag. Albert Scalet (Pfarrassistent), Christine Wagner und Leopoldine Scharinger. PFARRE

WEIHEJUBILÄUM

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

DIE ARBEITNEHMER SCHAFFEN DEN WOHLSTAND!

1. Mai: Tag der Arbeit „Es sind in erster Linie die Beschäftigten, die den gesellschaftlichen Wohlstand erarbeiten“, betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer anlässlich des Tages der Arbeit am 1. Mai. Die AK OÖ fordert mehr Kaufkraft für die Arbeitnehmer/-innen zur Überwindung der aktuellen Wirtschaftsflaute.

E

ine Auswertung der Jahresbilanzen großer und mittlerer Unternehmen in ganz Österreich zeigt, dass 2013 jede/-r dort Beschäftigte durchschnittlich 93.170 Euro pro Jahr an Werten geschaffen hat. 32.300 davon bleiben nach Abzug des Personalaufwands im Betrieb. Ein immer höherer Teil davon wird

aber an die Eigentümer ausgeschüttet, statt in die Betriebe investiert. Das gefährdet die Entwicklung der Unternehmen und vor allem die Arbeitsplätze. Seit 2003 sind die Ausschüttungen an die Eigentümer/innen pro Beschäftigter/pro Beschäftigtem fast doppelt so schnell gewachsen wie der Personalaufwand pro Beschäftigter/pro Beschäftigtem. Die Mitarbeiter/-innen haben mit ihrer Produktivität auch mitten in der Krise dazu beigetragen, dass viele österreichische Unternehmen gute Ergebnisse und Gewinne erzielen konnten. Nun müssen die Unternehmen in die Pflicht genommen werden und zur Konjunkturbelebung

und zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen. „Wir brauchen kräftige Lohn- und Gehaltsteigerungen, Überstundenabbau und Arbeitszeitverkürzung mit Ausgleich bei Lohn und Personal. Auch höhere Steuerbeiträge der Reichen bleiben weiter auf unserer Agenda“, betont der AK-Präsident.

 Am 1. Mai 2015 begehen KonsR Mag. Karl Arbeithuber, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian und Pfarrer in Niederwaldkirchen und St. Peter am Wimberg, sowie KonsR Mag. Alois Freudenthaler, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian und Pfarrer in Attnang, das 40-Jahr-Jubiläum ihrer Priestterweihe.

HINWEIS  Maifest in St. Pius. Sonntag, 3. Mai, 13 bis 17 Uhr in St. Pius, 4722 Steegen/Peuerbach. Auf dem Programm stehen Musik von Herzbluat, gesichertes Maibaumklettern und Glücksrad. Der Shop in St. Pius ist geöffnet.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

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Sozialbudgets wachsen! Zum Leserbrief „Einsparungswahnsinn“ von Heinz Federsel, Nr. 15

Heinz Federsel hat das Land Oberösterreich und mich persönlich wegen angeblicher Einsparungen im Sozialbudget angegriffen und festgestellt, dass wir bei den Schwächeren, wie Menschen mit Beeinträchtigung, in einem großen Ausmaß kürzen. Er spricht von einem Einsparungswahnsinn! Diese Aussagen müssen auf das Entschiedenste zurückgewiesen werden, ebenso der Vorwurf mangelnder Wertschätzung. Faktum ist, dass die Sozialbudgets noch nie gekürzt wurden, auch nie Budgets, die Menschen mit Beeinträchtigungen zu Gute kommen. In Oberösterreich werden pro Einwohner 284 Euro dafür ausgegeben, im benachbarten Niederösterreich 166 Euro und im Bundesland Wien 159 Euro – wir liegen damit mit Abstand an der Spitze aller Bundesländer. Die Strukturmaßnahmen, die das Sozialressort des Landes durchführt, sollen dazu dienen, mehr Menschen in die Betreuung nehmen zu können, wie dies in anderen Bundesländern der Fall ist, und langfristig diese qualitätsvolle Arbeit abzusichern. Ich könnte es mir leicht machen und die Schuld der Sozialreferentin geben – tue ich aber nicht, weil diese Materie zu ernst ist für ein parteipolitisches Hick-Hack! Unser gemeinsames Ziel kann nur sein, mit dem vorhandenen Geld den Betroffenen bestmöglich zu helfen, sukzessive die Wartelisten auf Unterbringung in Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten abzubauen. Diesbezüglich sind wir mit den Trägerorganisationen in sehr sachlichen Verhandlungen. Ich bekenne mich zu hoher Dotierung des Sozialbudgets auch in Zeiten, die für öffentliche Haushalte schwieriger sind, aber natürlich muss immer auch die Frage der effizientesten Verwendung der Steuermittel in jedem Bereich gestellt werden. Von Kürzungen kann überhaupt keine Rede sein. Das Sozialbudget des Landes ist derzeit mit 505,8 Millionen Euro dotiert. Das ist eine Verachtfachung in den letzten drei Jahrzehnten, in den letzten zehn Jahren ist das Budget von 300 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro gestiegen. Das ist kein Einsparungswahnsinn, sondern eine vorbildliche Dotierung des Sozialbereichs. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Linz

Klartext reden Zum Leserbrief von Pfarrer Handlechner, Nr. 15

Ärgerlich ist, dass in der momentanen Diskus­ sion (auch von der Kirchenleitung her) Folgendes nicht unterschieden wird: Die Überwindung des alten Klerikalismus war selbstverständlich notwendig. Daraufhin müssen wir noch mehr hinarbeiten, dass die Kir-

che von vielen „getragen“ wird und sich alle der Taufberufung freudig bewusst werden. Aber es wird immer theologische und spirituelle „Fachleute“ geben müssen, die durch eine besondere Beauftragung (Weihe) die Verbindung zur Gesamtkirche herstellen und die durch die regelmäßige Feier der Eucharistie (...) überschaubare Gemeinden leiten. Ich erinnere mich an eine Aussage eines Professors in Innsbruck, eines schon alten Jesuitenpaters, vor etwa 54 Jahren, als der Priestermangel sich erst abzeichnete: „Wenn die Kirche einmal nicht mehr in jeder Pfarre (...) die Eucharistie feiern kann, ist sie VERPFLICHTET, auch Verheiratete und Frauen zu weihen und auch solche, die den Priesterberuf unter bestimmten Umständen nebenberuflich ausüben.“ Mag. Gilbert Schandera, Linz-Urfahr

Eigruber und Bischof Fließer

fe, tragende Hinweise für den Sonntag und darüber hinaus. Max Köpl, Vöcklamarkt

Hitlers Geburtshaus Zu „Ein Haus der Verantwortung“, Nr. 16, S. 5

Es ist wirklich ein Kreuz mit dem Haus. Aber andererseits wäre die Vermieterin ja ungeschickt, bei so einem Einkommen! Der Zweck meines Schreibens, ich bin Zeitzeugin, ist: Könnte doch die Erinnerung an die Folgen dieser Katastrophe endlich verblassen. Wer kann denn behaupten oder beweisen, dass „er“ in diesem Haus geboren wurde. Es gab schon immer das Gemunkel, dass es im Zollhäusl geschehen ist. Und das gibt es nicht mehr. Also steht zusammen, es gibt doch auch eine Zwangslösung. Eure Pläne sind gut und wichtig! Paula Egger, Ort im Innkreis

Bischof Fließer, der Jägerstätter abriet von seinem Widerstand, führte eine Appeasement Politik gegenüber Eigruber. Der Bischof Fließer wollte seine Priester schonen, ebenso kirchliche Häuser und Besitztümer und hat Eigruber überall nachgegeben. Nebenbei nützte das der Kirche und den Priestern nicht, wer öffentlich gegen die Nazis auftrat, kam auch so ins KZ, wer still hielt als Priester, dem passierte nichts. (...) 15 km vor der Haustür des Bischofs wurden in Hartheim/Alkoven 30 000 Behinderte, psychisch Kranke, viele Kinder, und zum Schluss KZ-Häftlinge vergast, ermordet. Bischof Fließer wagte kein einziges Protestwort. Ihm selbst wäre nichts passiert, es gab einen Führerbefehl, dass kein Bischof verhaftet werden darf. Das hielten die Nazis ein. Bis heute gibt es von der Diözese kein Wort der Reue oder das Eingeständnis des Versagens. Priester, Seelsorger, die Katholische Aktion meiden den Gedenkort, obwohl sie alle von mir als Mitarbeiter gezielt über den Bischof und GV eingeladen wurden. Traurig und würdelos ! Mag. Michael Pammer, Ottensheim

Haltet den Sonntag In diesen Wochen und Monaten sind die Sonntage mit den verschiedensten Marathonläufen, Radveranstaltungen, ganztägigen Wanderungen und vielem mehr geprägt. Ich verfolge z.B. die Marathonläufe mit Interesse und bekunde allen Teilnehmern meine Anerkennung für ihre Leistungen. Mir stellt sich aber auch schon die Frage an die Veranstalter: Müssen diese Großereignisse oder Events immer an einem Sonntag stattfinden oder könnte dies nicht auch an einem Samstag sein? Damit wird der ursprüngliche Sinn des Sonntags völlig ignoriert. Heute habe ich bei einer Messfeier (...) gehört: „Halte den Sonntag, der Sonntag hält auch dich.“ Da war sicher nicht die übertriebene Veranstaltungssucht der heutigen Zeit gemeint, sondern tie-

Auferstehung Zum Leserbrief von Dr. Johann Hahn, Nr. 15

Eine zentrale, im Leserbrief übergangene Bibelstelle über die Auferstehung ist das Gespräch zwischen Marta und Jesus in Joh 11,21–27. Auf den Vorwurf Martas, Jesus habe den Tod ihres Bruders nicht verhindert, sagt Jesus: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Marta darauf, dem jüdischen Glauben gemäß: „Ja, bei der Auferstehung am Letzten Tag.“ In seiner Antwort geht Jesus nicht auf diesen Letzten Tag ein, sondern sagt: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Jesus redet auch nicht von der „Auferstehung des Leibes“, spricht stets vom ganzen Menschen. (...) Jesus ist nach seiner Auferstehung durch Türen gegangen, (...) war unter Menschen als „überirdischer“ Mensch. Unsere eigene Auferstehung sollte gänzlich anders verlaufen? Wir verlassen als Seelen den toten Leib und dieser, natürlich nicht mehr vorhanden, soll um vieles später, am Letzten Tag, auferstehen? (...) Diese Ideen stammen von griechischen Philosophen, die den Menschen in eine unsterbliche Seele und einen weniger wichtigen sterblichen Leib zerlegen. Die Psychiater wissen, dass der Mensch eine leib-seelische Einheit ist, und ich meine, die Bibel hat nie etwas anderes behauptet. (...) Auferstehung: Nach dem Schritt durch die Tür des Todes ist die Wandlung des ganzen Menschen vom irdischen zum überirdischen. Ist das nicht viel einleuchtender als die Lehre vom fast endlosen Warten der bereits seligen Seelen auf einen Leib, den es nicht mehr gibt und den wohl keine Seele mehr vermisst? Dipl.-Ing. Hildebrand Harand, Wilhering

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at


unter uns Drei Euro Monatspension

DENK mal

Ein Vertrag zum Vertragen Er war es nicht alleine. Er war es aber in vorderster Position: Leopold Figl hat den Staatsvertrag für Österreich verhandelt und ihn am 15. Mai 1955 unterzeichnet. ernst Gansinger

Vor 50 Jahren, am 9. Mai 1965, ist Leopold Figl gestorben. Ihm ist in St. Pölten eine Ausstellung gewidmet (siehe auch Seite 28). Unterzeichnet wurde der Staatsvertrag außer von Figl von noch acht Personen, unter anderem von den Außenministern der Sowjetunion, Großbritanniens, der USA und Frankreichs – Molotow, Macmillan, Dulles und Pinay. Der Staatsvertrag verpflichtet Österreich, keine wie immer geartete wirtschaftliche Vereinigung mit Deutschland einzugehen, die Minderheitenrechte der Slowenen und Kroaten zu gewährleisten, eine demokratische Regierung zu unterhalten, die auf geheimen Wahlen gründet, keine Wiederbetätigung von nazisti-

Domspatz Gott sei Dank wird das Wetter schon wieder schlecht – unbeständig und kühl. Worüber würden sich die Menschen sonst unterhalten.

Leopold Figl präsentiert am 15. Mai 1955 vom Balkon des Schlosses Belvedere den Staatsvertrag. ÖNB

schen und faschistischen Organisationen zuzulassen und die immerwährende Neutralität mit einem Verfassungsgesetz abzusichern.

Unsere Tochter Teresa ist 18 Jahre alt und erhielt kürzlich Post, die mich irritiert hat. Der Absender des Briefs war von Weitem zu erkennen. PVA stand in dicken Lettern auf dem Kuvert. Die Pensionsver­ sicherungsanstalt hatte ihr also geschrieben. Teresa hat keine Berufsausbildung, sie hat noch nicht einmal die Schule abgeschlossen. Sie bereitet sich gerade auf die schriftliche Matura vor – aber sie weiß schon, wie viel Pension sie beziehen würde, wenn sie mit heutigem Datum in den Ruhestand ginge. Das ist beruhigend. Drei Euro und ein paar Cent stehen ihr monatlich bereits zu. Da sie in den vergangenen Jahren immer Ferialjobs hatte, konnte sie schon einiges auf ihrem Pensionskonto ansparen. Hut ab vor unserem Staat: In diesem Bereich der Verwaltung ist er wirklich topfit. Ohne Zynismus – das ist schon ein großer Wert. Besuche in afrikanischen und mittelamerikanischen Ländern machen dankbar, wenn man selbst in einem Staat mit funktionierender Bürokratie leben darf. Dafür nimmt man gerne ein paar überkorrekte Beamte in Kauf. Doch zurück zum Brief der PVA an meine Tochter. Vielleicht sollte man künftig das Schreiben um einige motivierende Absätze ergänzen. Etwa so: Viel Spaß bei der Arbeit die nächsten 50 Jahre.

Machen Sie mit. Einer dieser VerpflichtungsPunkte, wie sie vorhin aufgezählt sind, steht nicht im Staatsvertrag. Welcher? Schreiben Sie uns bis 8. Mai. Wir verlosen ein Figl-Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 16 (Summen waren zu bilden. Bei richtiger Lösung stehen in der letzten Zeile die Zahlen: 6, 5, 7, 8, 9, leer, 7, 3, 5) hat Theresia Karrer aus Ternberg gewonnen.

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Toleranz ist ein Gradmesser dafür, wie entwickelt eine Gesellschaft ist. Je toleranter Menschen sind, desto weniger sind sie empfänglich für autoritäre Handlungsmuster.“ Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich, zum 70-jahr-Jubiläum der Befreiung vom NS-Regime.


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