KiZ-ePaper Nr. 18/2019

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Nr. 18 I 2. Mai 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

 Sattgelbe Rapsfelder vor und blauer Himmel hinter der Wallfahrtskirche Heiligenleithen in der Gemeinde Pettenbach (Bezirk Kirchdorf an der Krems). GEH-FOTO – GERHARD HÜTMEYER

HBF_LECHNER Bundespräsident Alexander Van der Bellen gab den Kirchenzeitungen Österreichs ein gemeinsames Interview. Die Botschaft des Neuen Testaments ist ihm wichtig. Seite 10/11

Sonderthe Diözesan-Vma anlässlich der KirchenZei isitation im Deka tung, 2. Mai nat Perg 2019

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Das Deka nat Woche lang Perg steht Anfang samkeit. Drei im Mittelpunkt der Mai eine zess der Diözese Linz AufmerkVisitatore Scheuer, n – Bisch Generalvi of Manfred spielt natürlich auch „Kirche weit denk kar en“ und Bisch KirchenZe eine groß ofsvikar Willi Severin Lederhilg er der Frage itung geht in diese e Rolle. Die mit den Vieböck – Mitarbeit r Extraausg auf werden enden und den Pfarr abe beit im Deka den Grund, welc Gläubigen gemeinde he Pion nat n feiern treten. und in Dialoin Immerhin gab Perg dafür geleistet ierarwurd es mit Pergk g te offiz In jeder der irchen das e. ielle Seels orget ersre Veranstal zwölf Pfarren gibt es mehre- Diese Form der ehre eam der Diözese Linz. tungen dazu nam . Der Zuku an der Pfarr nftsproleitung soll tlichen Beteiligun g ganz Ober ab 2020 verst österreich ärkt in zum Einsa tz kommen .

Alles drängt und schießt nach oben im Mai: Gras und Getreide, bei vielen auch die Gefühle. Es ist einem wohl ums Herz in dieser Zeit des Blühens. Wie schön wäre es, wenn auch das Menschliche zum Blühen käme in dieser Zeit – und die Saat des Guten aufginge – die Bereitschaft nämlich, für das Wohl aller Menschen zu sorgen und die Lebensfreude allen zu gönnen. Den Lebenssinn entdecken Menschen, die sich für andere einsetzen, eher. Dies wurde bei der Jahrestagung der „KFB-Treffpunkte Bildung“ im Schloss Puchberg deutlich. Seite 3

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Schützened er, Margit

Neuhauser (v. l.) Petra Kragl

2 Dekanat Perg über klein . Gespräch e Pfarren, Priester-Zulass ungs gen und die bedingunBede von Seelsorget utung eams. 8 Die Pfarr en. Zwölf Pfarren in drei Seels orgeräum en. 16 Visitation für Die Termine. alle.

Sonderseiten. Im Dekanat Perg findet kommende Woche die Visitation mit Bischof Manfred Scheuer und seinem Team statt. Die KirchenZeitung stellt das Dekanat auf acht Sonderseiten vor.


2 Meinung KOMMENTARE Floriani-Prinzip Bundespräsident Alexander Van der Bellen betont im Interview mit den Kirchenzeitungen, dass die Klimaveränderungen schon für jeden ersichtlich sind. Auch heuer stöhnt die Landwirtschaft angesichts geringer Niederschläge. Angesichts dessen ist es erstaunlich, dass sich das Floriani-Prinzip (das dem heiligen Florian Unrecht tut) auch beim Klimaschutz Einzug gehalten hat. Da hört man beispielsweise: „Solange Leute auf schwerölbetriebenen Kreuzfahrtschiffen Urlaub machen, sehe ich keinen Grund, meine Autofahrten zu reduzieren.“ Ein solches Denken führt dazu, dass gar nichts geschieht, und klammert das Prinzip aus, dass jeder nach seinen Möglichkeiten ein Scherflein zum Guten beitragen soll (siehe dazu Lukas 21,1–4). HEINZ NIEDERLEITNER

Pressefreiheit verteidigen Zur Grundlage einer Demokratie gehört auch die Freiheit der Presse. Der aktuelle Bericht zur Lage dieser ist im Hinblick auf Österreich schon beunruhigend. Lag unser Land im Jahr 2018 noch auf Platz 11, so ist es nun auf den 16. Platz gefallen – u. a hinter Norwegen (1), Jamaika (8), Costa Rica (10) und Deutschland (13). Es gilt also, sich wieder verstärkter für einen unabhängigen Journalismus einzusetzen und sich angesichts der zunehmenden Attacken auf Medien und Journalisten/innen seitens der Politik nicht einschüchtern und unter Druck setzen zu lassen. SUSANNE HUBER

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

In aller Bescheidenheit Missionarischer müsste die Kirche werden. Aufbrechen müsste sie. So bekommt man es vielfach zu hören. Es gibt „Aufbruchsbewegungen“ – Gruppen von Menschen, die diesen Ruf des Auferstandenen, hinauszugehen in alle Welt und überall die Frohbotschaft zu verkünden, ernst nehmen wollen. Doch schnell wird eine Unterscheidung getroffen: in „echte“ Christinnen und Christen, die es ernst meinen und die ihren Glauben sehr offen zeigen, und – auf der anderen Seite – die müden oder gar faulen, deren Christsein nur auf dem Taufschein ausgewiesen wäre. Aber hat Jesus es so gemeint, dass alle Welt in diesem Sinne aufbrechen müsste? Hat er von allen erwartet, dass sie ihre Häuser und Familien verlassen, um des Himmelreiches willen? Gerade die Aussendung der Jünger – dieses „Geht zu allen Völkern“ –, sagt es umgekehrt: Nicht die Gemeinden, nicht die Vielen hat er auf den Weg geschickt.

Sie können und sollen in diesem Sinne „zu Hause bleiben“. Er schickt ihnen jemand. Zuhause. Mit den Ihren. In ihren Gemeinden sollten sie „befolgen, was ich euch geboten habe“ – so Jesus. Eine missionarische Kirche muss also keine außergewöhnliche Kirche sein. Sie verwirklicht sich im Alltag der Menschen – in aller Bescheidenheit, sozusagen. Der wichtigste Aufbruch, den Jesus dem Menschen nahelegt, ist nicht schlagzeilenträchtig. Es ist der Weg zum Nächsten.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: BARBARA HAAS, LEITERIN BILDUNGSHAUS ST. MICHAEL

Gemeinsam dem Hirten folgen Ich mag es, (...) wenn die Sichtweisen des Kirchenmannes mit den Sichtweisen der Kirchenfrau ein gemeinsames Bild ergeben. Sind wir nicht alle Schafe, die miteinander dem Hirten folgen und ihn lieben? Erhebt euch mit uns Frauen und suchen wir gemeinsam eine weite Weide. Von Ostern bis Pfingsten machen sich 50 Frauen für die Gleichstellung von Frauen in der katholischen Kirche stark. Im Rahmen der Initiative „bleiben.erheben.wandeln“ äußern sie sich in Blog-Einträgen im Internet. Eine davon ist Barbara Haas, Leiterin des Bildungshauses St. Michael der Diözese Innsbruck.  Infos unter: https://bleibenerhebenwandeln.wordpress.com/50-tage-50-frauen/ VANESSA RACHLÉ


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Im Gespräch 3

2. Mai 2019

Lebensnutzen-Preise Erstmals wurden im Rahmen der KBW-Jahrestagung die Lebensnutzen-Preise vergeben – und zwar an die KBW-Teams folgender neun Pfarren: Ampflwang (Bibelgespräche seit

2003) Schloss Puchberg war Begegnungsort für die KBWTeams.

Glücklicher lebt, wer von sich absehen kann Ehrenamtlich für andere etwas zu tun, erweist sich als eine ergiebige Sinnquelle im Leben. Das Katholische Bildungswerk war dem Glück und dem Sinn auf der Spur. Matthäus Fellinger

Wie geht Zuversicht? Und wie ist das mit der Suche nach Sinn und Glück? Rund 300 ehrenamtlich tätige Personen hörten drei Stunden lang die Vorträge einer Sinnforscherin. Der Anlass: Die Jahrestagung der „KBWTreffpunkte Bildung“, die am 26./27. April in Puchberg stattfand. Die Forscherin: Tatjana Schnell von der Universität Innsbruck. Diese sieht im Sinn des Lebens nicht etwas klar Benennbares und Erklärbares. Man könne Glück nicht machen, es gibt auch kein Recht auf Glück sagt sie. Und beim Thema „Sinn“ sei es auch nicht so einfach. Es gebe ihn nicht als eine klar benennbare Sache. Sinn sei eine Zuschreibung. Menschen halten etwas für sinnvoll. Tatjana Schnell spricht deshalb nicht vom Sinn des Lebens, sondern vom Sinn im Leben. Die Forschung zeige: Sozial mit anderen verbundene Menschen, die von sich selbst absehen können, entdecken Sinn im Leben viel eher als andere, die dem eigenen Glück und dem Sinn krampfhaft nachjagen. Ehrenamtliches Engagement sei so für viele Menschen eine echte Sinnquelle. Auch dass jemand

Prof. Dr. Tatjana Schnell, Universität Innsbruck, beschäftigt sich mit Sinnforschung. KBW/Windischbauer

sein Leben in ein größeres Ganzes eingebunden erfährt, sei eine gute Voraussetzung, sein Leben als sinnvoll zu erfahren. Menschen bräuchten dieses Empfinden: „Ich habe einen Platz im Leben. Ich werde wahrgenommen. Mein Leben ist für etwas gut.“ Zuversicht zu spüren, das meint viel mehr als nur optimistisch zu sein. Optimismus glaubt an den guten Ausgang. Zuversicht aber sagt: „Ich bin mir nicht sicher, ob etwas gut ausgehen wird, aber ich bin gewiss, dass das, was ich tue, sinnvoll ist.“ Die Zuversicht wagt etwas. Sie wagt den Schritt, im Vertrauen darauf, dass der Boden trägt, auf den man tritt. Tatjana Schnell ermunterte in ihren Vorträgen zu einer „Unsicherheitstoleranz“ – und zur Bereitschaft, auch mit nicht eindeutigen Gegebenheiten zu leben. Zwei „Täuschun-

Grieskirchen (Reihe „Was bringt

die Zukunft?“) St. Willibald (Fairzwirnt und an-

gezogen) Nußbach (Handwerk heute – Essen heute) Waldzell (Schritte, die uns näherbringen) Zwettl/Bad Leonfelden (Vorhang auf für Menschen mit Handicap und ihre Talente) Freistadt (SchöpfungsFAIRantwortung) Gallneukirchen (Reihe zum Gedenkjahr 1938) Weibern (Jahrgang 1938 – ein Blick zurück)

gen“ benannte sie. Da gibt es die eine, die das Gute kaum sieht – denn das Gefahrvolle und Negative werde von Menschen viel stärker wahrgenommen als das Gute. Aber auch ein prinzipielles positives Denken, das alles Leidvolle zur Seite schiebt, werde dem Leben nicht gerecht. „Zuversicht geht nur, wenn man sich dem Schmerzvollen zuwendet und dem Leid Platz im Leben einräumt“, sagt Tatjana Schnell. Zuversicht hat mit der Fähigkeit zu tun, sich dem ganzen Leben zu stellen. „Wenn wir das Leiden nicht zulassen, können wir es auch nicht loslassen.“ Die Zuversicht wagt in diesem Sinn auch die Auseinandersetzung mit dem Schweren und mit der Angst. Menschen, die ein traumatisches Erlebnis hinter sich haben, gelinge es, achtsamer und aufmerksamer zu leben. Sie sagen dann: „Früher habe ich existiert. Jetzt lebe ich.“ Zuversicht, sagt Tatjana Schnell, sei eine Haltung. Sie hält es aus, dass wir uns einer Sache nicht sicher sind und den Ausgang nicht kennen. Sie macht auch das Glück nicht zur Hauptsache, die es anzustreben gilt. „Zuversicht heißt, Unsicherheit zulassen zu können, sich mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Sie akzeptiert, dass auch das Leid seinen Platz hat. Sie ist ein bewussteres Erleben.“ Mit der Zuversicht einher gehe die Dankbarkeit, die sich nicht nur aus tollen Erlebnissen speist, sondern aus der Summe des Lebens Freude empfindet.

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4 Oberösterreich

2. Mai 2019

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Im Gedenken

Claudia Brandl, Geistliche Assistentin der kfb im Dekanat Gmunden und Krankenhausseelsorgerin, leitete die Katharinafeier. Schütz

Ermutigt von Katharina Gmunden. Die heilige Katharina von Siena (1347–1380) ist Patronin und Weggefährtin der Katholischen Frauenbewegung (kfb). Zu ihrem Gedenktag lud die kfb Oberösterreich am 26. April 2019 zu einer Wort-Gottes-Feier in die Pensionatskirche der Kreuzschwestern in Gmunden-Ort. Der Gang durch das Katharinator, das in der Kirche aufgestellt worden war, gehörte zu den besonderen Zeichen, die die Feier prägten. Die 120 anwesenden kfb-Frauen schritten durch das Tor. Der Zuspruch von Katharina von Siena begleitete sie dabei. „Gebt euch nicht mit Kleinem zufrieden, Gott erwartet Großes!“ – Großes erwartet auch euch.

Der frühere Propst des Stiftes Reichersberg, Prälat Eberhard Vollnhofer, ist am 26. April 2019 im 85. Lebensjahr verstorben. Der Wappenspruch, den er sich bei der Wahl zum Propst ausgesucht hat, steht nicht nur für sein Wirken als Oberer des Stiftes, sondern charakterisiert sein ganzes Leben: „Wir sind Mitarbeiter eurer Freude“. Diesen Satz aus dem 2. Korintherbrief (2 Kor 1,24) versuchte er zu verwirklichen, wo immer er war. Eberhard – mit Taufnamen Franz – Vollnhofer wurde 1934 in Stögersbach, Pfarre Bromberg in der Buckligen Welt (NÖ), geboren. Die Pfarre ist eine inkorporierte Pfarre des Stiftes Reichersberg. 1955 trat er bei den Chorherren in Reichersberg ein, 1960 wurde er zum Pries­ ter gweiht. Nach einigen Studiensemestern an der Hochschule für Bodenkultur in Wien wurde er 1962 zum Hofmeister des Stiftes ernannt. Seelsorglich begann H. Eberhard als Kaplan in Lambrechten, zusätzlich unterrichtete er Religion an verschiedenen Schulen der Region. In jungen Jahren spielte er auch mit Begeisterung Fußball. Von 1970 bis 1984 war er Pfarrprovisor in Antiesenhofen. Am 11. Juni 1980 wurde er zum 72. Propst des Stiftes Reichersberg gewählt. In seiner

Stift Lambach. Am Ostermontag weihte Bischof Maximilian Aichern (Mitte) im Stift Lambach Br. Severin Großerohde OSB (3. von links) und Mag. Friedrich Reischauer (2. von rechts), Pfarrassistent in der Pfarre Weißkirchen bei Wels, zu Diakonen. Bruder Severin ist Priesterkandidat und die Diakonenweihe ein Schritt zum Priestertum. Bruder Severin studiert in Salzburg Theologie und ist im Stift als Gastmeister und Kapitelsekretär tätig. Reischauer wurde zum Ständigen Diakon geweiht und bleibt weiterhin in Weißkirchen. gibitz

Die Chorherren des Stiftes danken ihrem Prälaten Eberhard für seine Mitbrüderlichkeit, seinen Humor und für sein geistliches Vorbild. Sie haben ihn als „großen Mann des Gebetes“ erlebt. Stift Reichersberg

Amtszeit erreichte das Haus den Höchststand an Ordensleuten in dessen mehr als 900-jährigen Geschichte. Mit dem 70. Lebensjahr legte Eberhard Vollnhofer 2005 sein Amt als Propst nieder. Die Tätigkeit als Gefangenenseelsorger ab 1990 in der Justizanstalt Suben, die ihm sehr am Herzen lag, übte er weiterhin bis 2015 aus. Für Eberhard Vollnhofer wird am 5. Mai 2019 um 19 Uhr in der Stiftskirche gebetet. Der Begräbnisgottesdienst findet am 6. Mai 2019 um 13 Uhr in der Stiftskirche statt, anschließend wird der Verstorbene in der Pröpstegruft beigesetzt.

Stift Schlierbach. Drei Zisterzienser des Stiftes Schlierbach wurden am Weißen Sonntag von Bischof Manfred Scheuer (rechts; links: Abt Nikolaus Thiel) zu Diakonen geweiht (von links): P. Stephan Daniel Eberhardt (er stammt aus Deutschland), P. Matthäus Michael Haslinger aus Naarn und P. Jakobus Maria Michael Neumeier aus Wieselburg (NÖ). Alle drei studieren derzeit an der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz Theologie und bereiten sich auf das Priestertum vor. Haijes


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Oberösterreich 5

2. Mai 2019

„Niemals Nummer. Immer Mensch“ ist das Thema der heurigen Gedenkfeiern in ganz Österreich. Der Italiener Cesare Lorenzi – im Bild seine Häftlingsnummer – starb 17 Tage nach der Befreiung und wurde in Mauthausen begraben. MKÖ

Das Konzentrationslager ist ein Ort der Zumutung

Herr Bischof, was empfinden Sie innerhalb der Mauern des ehemaligen Konzentrationslagers – eines „stummen, steinernen Zeitzeugnisses“, wie es die Lagergemeinschaft formuliert hat? Bischof Scheuer: Beklemmung, Ohn-

macht und Betroffenheit. Das KZ ist kein guter Ort, kein Kraftort, es ist eigentlich ein Ort der Zumutung. Und gerade deshalb ist es wichtig, dass wir solche Orte pflegen und bewusst besuchen. Würden wir einen solchen Ort meiden, würden wir eine ehrliche Auseinandersetzung mit unserer Geschichte meiden. Wir würden dem Vergessen Tür und Tor öffnen.

Bischof Dr. Manfred Scheuer ist einer der Sprecher der Gründungsorganisationen des Mauthausen Komitees Österreich. Diözese/Hermann Wakolbinger

der gemeinsame Auszug aus dem Lager als Höhepunkt statt. Was braucht es, damit das Gedenken auf Gegenwart und Zukunft ausstrahlen kann? Bischof Scheuer: Das Gedenken ist in

dieser Form wichtig, weil so einmal im Jahr – auch medial – die Erinnerung an die Opfer und die Gewaltverbrechen des Nationalsozialismus ins Licht gerückt wird. Die Macht der Bilder ist da schon etwas Entscheidendes. Wir müssen uns aber auch der Tatsache stellen, dass in naher Zukunft keine unmittelbaren Zeitzeugen mehr leben werden. Wir müssen alles daransetzen, eine zeitgemäße pädagogische Aufbereitung des Gedenkens für die junge Generation sicherzustellen. Das Schlimmste wäre, wenn das Gedenken irgendwann lediglich als inhaltsleere Folklore wahrgenommen würde.

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Die Fragen stellte Christine Grüll

Bei der internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier finden auch ein ökumenischer Gottesdienst, Kundgebungen und

XX Programm und weitere Termine siehe Seite 38.

Chefredaktion KirchenZeitung Mit Jahreswechsel 2019/20 wird Chefredakteur Matthäus Fellinger die Redaktionsleitung der KirchenZeitung an eine Nachfolgerin/einen Nachfolger übergeben. Als Informations- und Kommunikationsorgan der Diözese Linz bietet die KirchenZeitung vielfältige Inhalte mit Tiefgang, sie ist ein Forum für Kommunikation und bezieht Stellung zu gesellschaftlichen Vorgängen. Mit der KirchenZeitung sind Leser/innen besser informiert über Kirche und andere Themen von Relevanz, und sie erhalten Anregungen für alle Bereiche einer geglückten Lebensgestaltung. Zum Aufgabenbereich zählen:

Internationale Gedenk- und Befreiungsfeiern

Besonders im Mai wird an zahlreichen Orten der Befreiung der Menschen in den Konzentrationslagern gedacht. Die größte, internationale Gedenkfeier findet in der Konzentrationslager-Gedenkstätte Mauthausen am Sonntag, 5. Mai statt. Sie wird vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) organisiert, das vom Österreichischen Gewerkschaftsbund, von der Bischofskonferenz der katholischen Kirche und den Israelitischen Kultusgemeinden gegründet wurde.

Ausschreibung

• Verantwortung für die redaktionelle Gestaltung der wöchentlich erscheinenden KirchenZeitung inkl. der Erstellung eigener journalistischer Beiträge. • Koordinierung der Arbeit aller Redaktionsmitglieder sowie der zugeordneten Mitarbeiter/innen. • Koordinierung mit den überdiözesanen Kooperationsredaktionen. • Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer. • Pflege der Kontakte zu Diözesanleitung, Pfarren und diözesanen Einrichtungen. • Repräsentation der Kirchen­Zeitung in der Zivilgesellschaft (z. B. durch Gespräche, Wahrnehmung von Einladungen, die für die KirchenZeitung von Bedeutung sind).

Anforderungen: • Theologische Kenntnisse durch Studium oder längere Erfahrung durch Mitarbeit im Bereich der Kirche und Erfahrung oder Ausbildung im Redaktionsmanagement. • Ausreichende Kenntnisse der Kirche in Oberösterreich, Österreich und von weltkirchlichen Entwicklungen. • Loyalität diözesanen Verantwortlichen gegenüber.

Unser Angebot: • Mitarbeit in einem motivierten Team. • Wertschätzende Führungskultur. • Diverse Sozialleistungen. • Beginn des Dienstverhältnisses ist individuell vereinbar; ab ca. 1. Jänner 2020 (Vollzeitanstellung). • Auf diese Position ist der Kollektivvertrag für Redakteurinnen/Redakteure bei Tages- und Wochenzeitungen anwendbar. Das kollektivvertragliche Mindestgehalt beträgt € 2.880,05 brutto/Monat (Redakteure-Regelstufe). Abhängig von Ihrer Qualifikation und Erfahrung besteht Bereitschaft zur Überzahlung. XX Schriftliche Bewerbung bis 15. Juni 2019 an den Herausgeber Wilhelm Vieböck: KirchenZeitung der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: wilhelm.vieboeck@dioezese-linz.at Infos: www.kirchenzeitung.at/jobs


Noch nie wurde so viel über Essen gesprochen und geschrieben wie heute. Trotzdem sperren Wirtshäuser, die damit eng verbunden sind, zu. Auch der Mühlviertler Koch Georg Friedl musste das schon einmal tun. Ein Gespräch über Kühlschranktemperaturen, gerechte Preise und das gute Essen. Christine Grüll

In jedem Wirtshaus steht ein Kühlschrank, und er erfreut sich besonderer Aufmerksamkeit: In regelmäßigen Abständen muss seine Kühltemperatur überprüft werden. So will es die Vorschrift, und das ist nur eine von vielen, an die sich die Wirtinnen und Wirte in Österreich halten müssen. Sie einzuhalten, kann sehr herausfordernd sein. Vor allem im Alltag eines kleinen Betriebs, wie Georg Friedl ihn geführt hat. Fünf Jahre lang war sein „Salzamt“ in Linz ein beliebter Treffpunkt für Menschen, die sich gerne von Speisen mit Leinöl, Erdbinkeln – den Gelben Rüben – oder Bauernspargel, wie

Du sollst Wirt und die Schwarzwurzel auch genannt wird, überraschen ließen. Dann hat er das Lokal zugesperrt. Das Handwerk schätzen. „Die Freude am Wirtsein war mir verloren gegangen“, sagt Georg Friedl heute. Es habe ihn zu viel Kraft gekostet. Dass so viele Wirtshäuser in Oberösterreich zusperren, könnte seiner Meinung nach auch mit der Struktur von Familienbetrieben zu tun haben. Viele haben funktioniert, weil Familienmitglieder mitgeholfen haben und teilweise unter der Hand bezahlt wurden. Jetzt herrscht die Registrierkassa, und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auch für die stundenweise Aushilfe angemeldet werden. Manche Wirtinnen und Wirte haben den Betrieb von ihren Eltern übernommen und finden im Wirtsleben nicht ihre

Georg Friedl (Bild links). Gastgarten des „Milchmariandl“ am Linzer Freinberg, 1960er-Jahre. Privat, OÖN-Archiv, Fotograf unbekannt

Berufung. Außerdem ist das Leben teurer geworden, die Preise auf der Speisekarte wurden aber lange nicht angepasst. Das hat auch gesellschaftliche Gründe. „Wir legen mehr Wert auf Oberflächlichkeiten wie Autos, Häuser oder Kleidung als auf das Essen“, sagt Georg Friedl. „Es braucht mehr Wertschätzung und einen entsprechenden Lohn für das Handwerk Kochen.“ Die Arbeit, die in der Grundproduktion von Lebensmitteln, im Verkauf und in der Verarbeitung steckt, soll sich für alle Beteiligten auszahlen. Da geht sich ein Schnitzel um 4,00 Euro nicht aus. Für Georg Friedl ist Nahrungsaufnahme ein intimer Akt. Sie dringe bis in die Zellen hinein, sagt er: „Wenn man unter diesem Gesichtspunkt bedenkt, was man alles zu sich nimmt, ist das der pure Wahnsinn.“ Er möchte ein Bewusstsein dafür vermitteln, was wirk-


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Thema 7

2. Mai 2019

„Es braucht mehr Wertschätzung für das Handwerk Kochen.“ Rhabarberkrapfen mit Karotten-Huflattichsauce aus dem „Mühlviertler Kochbuch“ von Georg Friedl im Verlag Bibliothek der Provinz. Friedl

Zur Sache

Wirtin ehren lich schmeckt. Zum Beispiel durch alte Rezepte, in denen die regionale Kultur zum Ausdruck kommt. Sie soll nicht verloren gehen. Der Traum vom kleinen Wirtshaus. Viele traditionelle Wirtshäuser haben sich gewandelt. Sie werden zu Bars, Buffets und Ethnoküchen, wie sich an den Namen ablesen lässt. Das einstmalige „Goldene Kreuz“ in Linz heißt heute „Panda Wok“, das „Wachauer Weinhaus“ wurde zum „Front Food“. Die Erlebnisgastronomie nehme generell zu, meint Georg Friedl. Es geht dabei zwar immer noch um gutes Essen, aber oft auf der Basis von Produkten, die die Lebensmittelindustrie anbietet. Der Profit steht im Vordergrund. Darunter leiden Produzentinnen und Produzenten, der Handel und letztendlich die Mitarbeiter/innen. Den traditionellen Wirtshäusern wünscht Georg Friedl, dass sie sich ihrer ursprünglichen Ausrichtung bewusst sind. Und seien es der „ehrliche Wurstsalat und das knusprige Backhendl, die angeboten werden.“ Der gebürtige Mühlviertler hat seinen Traum vom kleinen Wirtshaus nicht aufgegeben. Nach Jahren als Küchenchef in kirchlichen Bildungseinrichtungen und Aufenthalten in Südfrankreich und der Schweiz ist er wieder auf der Suche nach einem geeigneten Ort. Trotz der Gesetze und Vorschriften will er seine Berufung leben. Dazu gehört die Freude am kreativen Akt des Kochens. Und die Freude, wenn die Gäste das schätzen.

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Im Gasthaus Freiseder in Linz (Foto aus der Ausstellung „Prost, Mahlzeit!“) Otto Hainzl

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„Prost, Mahlzeit!“ – Ausstellung in Linz Die Ausstellung „Prost, Mahlzeit!“ im Linzer Stadtmuseum Nordico widmet sich bis 1. September 2019 der Wirtshauskultur in Linz. Die rund 400 Ausstellungsstücke erzählen davon, wie das Wirtshaus seine Gäste durch das ganze Leben begleitet – vom Taufessen über Hochzeiten, Tanzbälle und Stammtische bis hin zur Totenzehrung. Rahmenprogramm. Unter dem Motto „Friedl tischt auf“ hält Georg Friedl vier – bereits ausgebuchte – „gastrosophische Abende“ im Nordico. Am Sonntag, 19. Mai findet der Tag der offenen Tür und am Donnerstag, 4. Juli um 19 Uhr das Sommerfest statt, der Eintritt ist frei. Beim „Wirtshausziaga“ am Donnerstag, 27. Juni, um 18 Uhr, führt ein Spaziergang zu verschwundenen und bestehenden Wirtshäusern in Linz. XX Dametzstraße 23, Tel. 0732 70 70-19 12, www.nordico.at

* Text auf einer Postkarte, abgedruckt im Ausstellungskatalog „Prost, Mahlzeit! Wirtshauskultur in Linz“, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2019, 290 Seiten, € 29,–.


8 Lebendige Kirche momente Benefizessen für Mosambik. Missio Oberösterreich veranstaltete für die Flutopfer des Zyklons „Idai“ in Mosambik ein Benefizessen und ein Konzert im afrikanischen Restaurant „Tamu Sana“ in Linz-Urfahr. Die Gäste füllten das Lokal bis auf den letzten Sitzplatz. Als „Vorspeise“ gaben Missio-Diözesandirektor Heinz Purrer und Werner Gumpinger das Konzert, anschließend wurden afrikanische Köstlichkeiten serviert, die die aus Ruanda stammende Lokalbesitzerin Monique Muhayimana unentgeltlich zubereitet hatte. Pregarten. Miteinander wandern, miteinander reden und gemeinsam im Pfarrzentrum wohnen sind die Säulen von „Walk & Talk together“. Das Angebot dieser Aktion von Freitag, 17. Mai bis Sonntag, 19. Mai 2019 richtet sich an junge Erwachsene (im Alter von 20 bis 40 Jahren) und wird von „Jugend für die geeinte Welt“, einer Initiative der Fokolarbewegung, getragen. „Es gibt die Redewendung ,in sich gehen‘. Diese sagt, was wir tun wollen. Während der Wanderungen gibt es immer wieder besinnliche Impulse“, meint Pregartens Pfarrer August Aichhorn. XX Anmeldung per E-Mail bei tobias.kartusch@gmail.com oder unter Tel. 0660 315 54 64

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Nach Maria Neustift pilgern Maria Neustift. Die Wallfahrtspfarre Maria Neustift gestaltet im Monat Mai an jedem Sonntagnachmittag (jeweils um 16 Uhr) eine besondere Maiandacht: „Wir laden Sie ein, zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto nach Maria Neustift zu kommen und bei Musik, Gesang und geistlichen Impulsen sich über den Alltag hinausführen zu lassen, um der Liebe Gottes durch Maria zu begegnen.“ Der 5. Mai steht unter dem Thema „Durch Maria zu Christus, zu Gott finden“ (Musik: Männerchor Maria Neustift), den 12. Mai gestaltet die „Hozatmusi“ mit (Thema: „Siehe, deine Mutter“), den 19. Mai die „Seitwärtsmusi“ (Thema: „Maria, Zeugin der Allmacht Gottes“) und den 26. Mai der „Neustifter Vier’gsang“ („Maria, eine Frau und Mutter der Schmerzen“). Die Pfarre Maria Neustift ruft sich auch die ­Etappe am Mariazellerweg 06 in Erinnerung. pfarre

Die Faszination einer Nacht in der Karwoche Dekanat Enns-Lorch. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im Vorjahr ist heuer die Einladung der Katholischen Männerbewegung des Dekanates EnnsLorch auf noch größeres Echo gestoßen: 62 Pilger/innen trafen sich am Karfreitag um 22 Uhr in der Marienkapelle des Stiftes St. Florian zu einer Andacht und wanderten anschließend über Fleckendorf, Nettingsdorf und Nöstlbach nach St. Marien – 20 Kilometer durch die Nacht.

Die sternenklare Vollmondnacht trug das Ihre dazu bei, dass der Weg für die Teilnehmer/ innen zum Erlebnis wurde. Stationen mit Gesang und Impulsen (im Bild) gaben Anregungen zum Überdenken des eigenen Lebens. Beim abschließenden Lagerfeuer in St. Marien erhielten alle Teilnehmer/innen ein vom Künstler Artur M. Rottensteiner bemaltes Osterei. „Das ist mein Beitrag zur Wanderung“, meinte der 83-Jährige. Markowetz

Das Osterfeuer als Schutz

Pfarrgemeinderäte. Die Abteilung „Pfarrgemeinde und Spiritualität“ des Pastoralamts Linz veranstaltet ein „Resonanztreffen“ für Pfarrgemeinderätinnen und -räte. Bei der Zusammenkunft werden die neuen geplanten diözensanen Strukturen vorgestellt (die KiZ berichtete mehrfach). und dann ist Zeit, zu den Vorstellungen der Diöz­e­ sanleitung Stellung zu nehmen. XX Samstag, 11. Mai 2019, 9 bis 13 Uhr, Bildungshaus Schloss Puchberg, Anmeldung per E-Mail: pgr@dioezese-linz.at oder unter Tel. 0732 76 10-31 41

2. Mai 2019

Männer bereiten vor der Kirche ihre „Stöckl“ zu. Pfarre Kirchdorf

Kirchdorf am Inn. Die drei Pfarren Kirchdorf, St. Georgen und Mörschwang feierten gemeinsam in der Pfarrkirche Kirchdorf die Osternacht. In der Gemeinde wird das Brauchtum hochgehalten, wie etwa das „Stöcklbrennen“. Die „Holzstöckl“ werden ins gesegnete Osterfeuer gehalten, bis sie angekohlt sind. Die auf diese Weise geweihten Holzstäbe werden mit dem Grün des Palmbaumes auf die Felder und in die Gemüsegärten gesteckt. Man erhofft sich dadurch reiche Ernte. Auch darf an den Kartagen nach altem Brauch nicht geackert oder die Erde bearbeitet werden. Es soll die Grabesruhe Jesu nicht durch die Erschütterung der Erde gestört werden.


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Pfarren & Regionen 9

Nico Sperl ist erfolgreicher Triathlet und leitet ab Juni Wortgottesdienste in Eberschwang

Extremsportler: „Gott gibt mir Kraft“ Ab Juni wird der 20-jährige Nico Sperl in Eberschwang Wortgottesdienste leiten. Später möchte er einmal als Religionslehrer arbeiten. Dass er ein zielstrebiger Mensch ist, hat er nicht zuletzt beim Ironman zeigen können. 100 Kilo wog Nico Sperl im Alter von 15, als er beschloss, dass sich etwas ändern müsse. „So habe ich mit dem Laufen begonnen“, erzählt der heute 20-Jährige aus Eberschwang.

Zuerst eine kleine Runde, dann immer länger, bis schließlich der Marathon in greifbare Nähe rückte. Doch damit hatte Nico, mittlerweile rund 30 Kilo leichter, nicht genug. Er nahm den Ironman in Klagenfurt als ultimatives Ziel in Angriff: 3,6 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42,195 Kilometer laufen. 2018 bewältigte er diese Strapazen als jüngster Teilnehmer im Feld in zehn Stunden und 15 Minuten. „Glaube an Leben nach dem Tod“. Mit seiner vor vier Jahren verstorbenen Mutter hat er ein sportliches Vorbild in der Familie. „Sie ist auch Marathons gelaufen“, erzählt Nico: „Ich bin überzeugt, dass sie irgendwie da ist und mich beim Sport und bei den Wettkämpfen begleitet.“ Er habe sich mit dem Verlust seiner Mutter leichter getan, weil er an ein Leben nach dem Tod glaubt. Die Verbindung zwischen dem Sport und dem Glauben ergebe sich für ihn dadurch, dass er beim Trainieren den Kopf frei bekomme. „Das lässt mich schon auch über den Sinn des Lebens nachdenken“, meint Nico: „Ich glaube, dass es jemanden gibt, der alles steuert. Gott verleiht allem eine Bedeutung und gibt mir Kraft.“

Nico Sperl beim Ironman in Klagenfurt: „Meine verstorbene Mutter begleitet mich.“

Der Zölibat als zu hohe Hürde. Generell spielt die Religion in seinem Leben eine Hauptrolle. „Damit bin ich in meinem Umfeld die absolute Ausnahme, aber meine Familie hat meinen Glauben immer akzeptiert.“ Seit Kindertagen engagiert sich Nico in der Pfarre Eberschwang. Zuerst als Ministrant, später als Ministrantenleiter. Am

Dienst am Altar. Nico Sperl (Bild Mitte) engagiert sich seit Kindertagen in der Pfarre Eberschwang. privat (2)

2. Juni wird er außerdem zum ersten Mal als Wortgottesdienstleiter wirken. Für die Ausbildung hat Nico Sperl eine Ausnahmegenehmigung der Diözese Linz bekommen. „Eigentlich darf man erst ab 24 Jahren Wortgottesdienstleiter werden“, sagt Nico, der sich früher sogar gut hätte vorstellen können, Pfarrer zu werden. Doch der Zölibat machte dem einen Strich durch die Rechnung („Ich möchte einmal eine Familie haben“). Eine kirchliche Karriere hat der gelernte Großhandelskaufmann, der derzeit seinen Präsenzdienst leistet, dennoch ins Auge gefasst. „Ich mache derzeit die Matura nach, die Hälfte der Fächer habe ich bereits. Mein Traum ist es, Theologie zu studieren und dann einmal als Pastoralassistent oder Religionslehrer zu arbeiten. Auch dieses Ziel werde ich akribisch verfolgen.“ Paul Stütz

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SpiriNight in Andorf Am Samstag, 27. April machten sich rund 200 Firmlinge und ihre Begleitpersonen auf nach Andorf, zur Innviertler SpiriNight. In zwölf Workshops beschäftigten sich die Firmlinge kreativ oder setzten sich mit gesellschaftspolitischen und spirituellen Inhalten auseinander. Erlebnispädagogische Angebote sorgten für Action. Die Jugendlichen lernten etwa auf ihre Sinne zu vertrauen, indem sie blind der Nightline folgten. So konnten die Firmlinge Gemeinschaft erleben, die persönlichen Fähigkeiten erproben und über den eigenen Tellerrand hinausblicken. kj oö


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2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

„Die Botschaft des Neuen Testaments ist mir wichtig“ Dass das Christentum für Österreich nicht nur aus Tradition, sondern wegen der Botschaft des Neuen Testaments bedeutsam ist, erklärt Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Gespräch mit Österreichs Kirchenzeitungen. Er ist heuer wieder in die evangelische Kirche eingetreten. Das Staatsoberhaupt wünscht sich einen EU-Patriotismus und erzählt, wie es ihm damit geht, Gesetze unterschreiben zu müssen, deren Inhalt er für falsch hält.

Herr Bundespräsident, heuer haben Sie vor der UNO in Bezug auf die Klimakrise gesagt: „Die Zeit des Redens ist vorbei.“ Woher nehmen Sie den Optimismus, dass endlich etwas geschieht? Alexander Van der Bellen: Aus mehreren

Quellen. Die UNO setzt sich sehr stark für das Thema ein. Die letzte Klimakonferenz war ein relativer Erfolg, obwohl sie in Katowice, also in einer Kohleregion, stattfand. Ganz wichtig ist, dass die Jugend erwacht ist: Dass das Engagement von Greta Thunberg in kurzer Zeit soviel Aufsehen erregt hat, zeugt von hoher Sensibilität. Allerdings können wir die Klimakrise nur mehr begrenzen. Im alpinen Raum liegt die Durchschnittstemperatur heute ein bis zwei Grad höher als vor 100 Jahren. Die Folgen sieht man: Im letzten Juni bin ich im Kaunertal (Tirol) zwischen zwei Wiesen gewandert. Die eine Wiese war vom Bauern bewässert worden, grün und hoch. Die andere war rotbraun. Mit dem, was auf ihr stand, hätte man nicht eine einzige Kuh füttern können. Wie schätzen Sie den Beitrag der Kirche zum Klimaschutz ein? Van der Bellen: Das Engagement von Papst

Franziskus und seine Enzyklika „Laudato si’“

helfen sehr. Es geht nicht darum, den Schrecken an die Wand zu malen, aber es muss sich doch die Einsicht verbreiten, dass wir die erste Generation sind, die die Klimakrise hautnah verspürt – und zugleich die letzte Generation, die es noch in der Hand hat, etwas Wesentliches zu ändern.

nicht. Dazu ist das Bedürfnis nach etwas zu groß, das zu erklären versucht, was Leben ist, woher es kommt und wohin wir nach dem Tod gehen.

Dürfen Kinder also freitags die Schule schwänzen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren? Van der Bellen: Aus meiner Sicht ja, denn

mir so wichtige Botschaft des Neuen Testaments. Sich einigermaßen danach zu richten, ist übrigens meiner Meinung nach nicht nur für Kirchenmitglieder geboten.

was sie in zwei Schulstunden versäumen, können sie nachlernen. Bei der Klimakrise geht es dagegen um Prozesse, die man nicht umkehren kann. Ich werde die schlimmsten Folgen nicht mehr erleben, für die jungen Menschen steht tausendmal mehr auf dem Spiel. Deshalb sagen die Schüler/innen auch: „Ihr Erwachsenen habt es versaut, ihr müsst es nicht ausbaden, aber ihr wollt uns verbieten, zwei Stunden zu investieren?“ Religion wird in der Gesellschaft schwächer. Würde es Ihnen Sorge bereiten, wenn Sie ganz verschwände? Van der Bellen: Es kann sein, dass die eine

oder andere Religion ausstirbt. Aber dass Religiosität insgesamt ausstirbt, glaube ich

Volles Haus in der Hofburg: Bundespräsident Van der Bellen im angeregten Gespräch mit Vertretern von zehn österreichischen Kirchenzeitungen. HBF / Lechner

Konkret gefragt: Wäre es egal, wenn das Christentum in Österreich aussterben würde? Van der Bellen: Nein. Denn es geht um die

Im Wahlkampf haben Sie bekundet, über einen Kirchen-Wiedereintritt nachzudenken. Haben Sie schon eine Entscheidung getroffen? Van der Bellen: Ja, ich bin heuer wieder in

die evangelische Kirche des Augsburger Bekenntnisses eingetreten. Wie beurteilen Sie den Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften und der Politik in Österreich? Van der Bellen: Persönlich hatte ich viele

gute Begegnungen, was vielleicht auch daran liegt, dass sich die Zusammensetzung der Bischofskonferenz heute von jener zu Zeiten Groers und Krenns unterscheidet. Ich tausche mich regelmäßig mit Kardinal Schönborn aus. In Vorarlberg hatte ich zuletzt eine schöne Begegnung mit Bischof Elbs. Auch mit dem evangelischen Bischof Bünker bin ich im Gespräch. Generell ist es wichtig, dass Politik und Religionsgemeinschaften Kontakt halten, und dass sich die Kirchen, Caritas und Diakonie zu sozialen Fragen zu Wort melden. Die Kirchen halten wie das Rote Kreuz und andere Organisationen das Ehrenamt hoch. Ich möchte mir Österreich nicht ohne diesen unersetzlichen Einsatz vorstellen.


Stichwort Soziales: Sie erhalten bald den eben im Nationalrat beschlossenen Umbau der Mindestsicherung zur Sozialhilfe als Bundespräsident zur Unterschrift (Beurkundung) vorgelegt. Für Flüchtlinge, Schutzberechtigte und Großfamilien bringt das Verschlechterungen, die kontrovers diskutiert wurden. Was halten Sie davon? Van der Bellen: Es gehört nicht zu den ange-

nehmsten Aufgaben eines Bundespräsidenten, Gesetze zu unterschreiben, bei denen er ganz andere Ansichten hat. Die bereits geltende Indexierung der Familienbeihilfe (Anpassung an die Lebenshaltungskosten nach Wohnort bei im Ausland lebenden Kindern, Anm.) halte ich für wirtschaftspolitisch, sozialpolitisch und außenpolitisch falsch. Ich gehe davon aus, dass das europarechtlich nicht hält. Aber da das Gesetz nicht offenkundig verfassungswidrig ist, konnte ich nicht anders als es zu unterschreiben. Auch jetzt bei der Sozialhilfe habe ich schwere Zweifel – Stichwort „Kinderdiskriminierung“. Wir werden das Gesetz, wenn es vorliegt, sorgfältig prüfen. Es kann aber auch sein, dass der Verfassungsgerichtshof die Sache zu klären hat. Im letzten Herbst habe ich eine ASVG-Bestimmung im Rahmen des Pensionsanpassungsgesetzes nicht unterschrieben, weil sie eindeutig verfassungswidrig war. Ich habe mich mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka darauf geeinigt, dass ich die Novelle gleichzeitig mit der nächsten Novellierung unterschreibe, die den verfassungswidrigen Halbsatz streicht. Das Bundesverwaltungsgericht hat zwischen Februar 2017 und Juli 2018 43 Prozent der Asylentscheidungen des zuständigen Bundesamts wieder aufgehoben. Wie bewerten Sie das? Van der Bellen: Wenn fast die Hälfte der Ent-

scheidungen einer Behörde nicht hält, hat sie offensichtlich ein Qualitätsproblem. Die Entscheidungen sind natürlich schwierig, wenn Dokumente fehlen. Nicht jeder Fluchtgrund ist auch ein Asylgrund. Mir ist auch klar, dass da nicht nur Heilige zu uns kommen wollen, wie auch unter uns Österreichern nicht nur Heilige leben. Ich persönlich würde die Entscheidungen nicht treffen wollen. Aber da meine Eltern dreimal geflüchtet sind bzw. sich aussiedeln ließen, habe ich einen besonderen Zugang zu dieser Frage. Die rechtsextreme Gruppe „Identitäre“, die Politik und Justiz beschäftigt, träumt offenbar von einer ethnisch „reinen“ Identität Österreichs. Welche Art von österreichischer Identität würden Sie deren Vorstellungen gegenüberstellen? Van der Bellen: Das Letzte, was ich mir wün-

sche, wäre eine deutsche Volksgemeinschaft, wie sich das die Nazis vorgestellt haben. Wenn das so wäre, müsste ich zur Kenntnis

Der Bundespräsident muss das verfassungsmäßige Zustandekommen jedes Bundesgesetzes beurkunden. Das ist nicht immer eine freudige Angelegenheit, wie Alexander Van der Bellen erzählt. HBF / Lechner

nehmen, dass ich kein echter Österreicher bin: Meine Mutter kommt aus einer estnischen Familie, mein Vater ist kulturell Russe, von der Herkunft her aber Nordwesteuropäer. Wenn mich wer fragt, sage ich: Ich bin Kaunertaler, Tiroler, seit 40 Jahren Wiener, Österreicher und Europäer – und wo ist das Problem? Unter Österreichs Kirchenzeitungen gibt es den Glasnik für die kroatische Volksgruppe im Burgenland und die Nedelja für die slowenische Volksgruppe in Kärnten. Welche Bedeutung haben die Volksgruppen für die Republik? Und wie kann man sie fördern? Van der Bellen: Das Wichtigste ist, die Spra-

che zu erhalten. Deshalb war es auch entscheidend, dass der leidige Ortstafelstreit in Kärnten in den vergangenen Jahren bereinigt wurde. Irritiert bin ich, wenn man von Kärntner Slowenen spricht, ich rede lieber von slowenischsprachigen Kärntnern – oder kroatischsprachigen Burgenländern. Ohne diese Volksgruppen wäre Österreich jedenfalls ärmer. Nur ein Beispiel ist der Beitrag der slowenischsprachigen Kärntner zur österreichischen Literatur, denken Sie etwa an Peter Handke, Florjan Lipuš oder Maja Haderlap. Nicht wenige Menschen sehen Europa nicht als ihre Heimat. Wie lässt sich das ändern? Wie lassen sich Menschen dazu motivieren, am 26. Mai zur Wahl des EU-Parlaments zu gehen?

Van der Bellen: Das Knifflige ist, die Menschen nicht nur über den Kopf anzusprechen, sondern einen Weg ins Herz zu finden. Natürlich fallen mir Argumente ein wie: Nur die EU-Kommission kann internationale Konzerne davon abhalten, ihre Marktmacht zu missbrauchen; die einzelnen Staaten sind dafür zu schwach. Aber das ist sehr kopflastig. Wir brauchen dringend einen EUPatriotismus – auch weil wir weltweit nicht nur von Freunden umgeben sind: Die Regierung Trump in den USA hat gezeigt, wie schnell Freundschaften zugrunde gehen können. Mit Russland haben wir im Osten einen Nachbarn, der mit schwer einschätzbaren Risiken verbunden ist. Wir müssen uns um Afrika kümmern und mit den Chinesen laufend einen Modus vivendi finden. Wer anders als die EU könnte das? Spitzenpolitiker haben meist sehr wenig Privatleben. Erfahren Sie das als Risiko für die Beziehung oder Freundschaften? Van der Bellen: Ich kenne Personen, die nach

dem Ausscheiden aus der Politik ohne Freunde dastanden. Jeder Spitzenpolitiker muss sich fragen, wie er es schaffen will, alte Freunde nicht aus den Augen zu verlieren. Ich hasse es zwar, schon Monate im Voraus ein Treffen zu planen, aber anders geht es nicht. Wenn ich meine Frau Doris (Schmidauer, Anm.) nicht hätte, die eine große Netzwerkerin ist, liefe ich Gefahr, Freundschaften nicht pflegen zu können.

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12 Panorama kurz berichtet Verfügung. Die katholische Gemeinschaft „Das Werk“ hat eine Einstweilige Verfügung gegen die weitere Verbreitung einer „Arte“-Dokumentation über den Missbrauch an Ordensfrauen durch Geistliche erwirkt. Hintergrund sind Anschuldigungen gegen einen Priester der Gemeinschaft, der bis Ende Jänner an der Glaubenskongregation in Rom leitend tätig war. „Arte“ erklärte, man prüfe alle rechtlichen Möglichkeiten gegen das Ausstrahlungsverbot. Preise. Mit dem Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen wird heuer der deutsche Theologe KarlJosef Kuschel ausgezeichnet. Der renommierte Preis, der am 31. Juli überreicht wird, gilt Kuschels theologischem Lebenswerk, wie es aus der Jury heißt. Der heurige Karl-Rahner-Preis geht an den Linzer Theologen Joachim Jakob für seine Dissertation über „Syrisches Christentum und früher Islam“. Europa. Unter dem Titel „Europa unter den Schutz der Muttergottes stellen“ hat die Ackermann-Gemeinde für Samstag (4. Mai) eine Wallfahrt nach Mariazell initiiert, zu der alle Gläubigen eingeladen sind, denen eine gute Entwicklung des Kontinents am Herzen liegt. Der Gottesdienst in der Basilika beginnt um 11:15 Uhr. Bei der Festakademie um 15 Uhr wird Templeton-Preisträger Professor Tomáš Halík sprechen. Kirchenstreik. Eine Initiative katholischer Frauen aus Münster (Deutschland) ruft unter dem Motto „Maria 2.0“ zu einem „Kirchenstreik“ auf: Von 11. bis 18. Mai soll von den teilnehmenden Frauen keine Kirche betreten werden, um gegen die Missbrauchsfälle in der Kirche und die Ausgrenzung von Frauen zu protestieren, wie katholisch.de berichtet.

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Kampagne „Kinderarbeit stoppen“

Verbindliche Gesetze gegen Kinderarbeit In Bergwerken und Steinbrüchen, auf Plantagen und in Fabriken müssen weltweit 73 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar macht mit einer Kampagne auf das Thema aufmerksam. Viele Kinder in Indien oder Afrika können nicht zur Schule gehen, sondern knüpfen Teppiche, klopfen Granit für Grabsteine, nähen Kleidung, pflücken Tee, werden bei der Schmuckerzeugung eingesetzt oder arbeiten auf Kakao- und Kaffeeplantagen. Gefertigte Produkte, in denen ausbeuterische Kinderarbeit steckt, werden auch in Österreich konsumiert. Auf diese Problematik macht die Kampagne „Kinderarbeit stoppen“ aufmerksam, die am 29. April gestartet wurde und bis 12.

Kinderarbeitsexperte Benjamin Pütter setzt sich gemeinsam mit der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar gegen Kinderarbeit ein. DKA, Benjamin Pütter

Juni, dem internationalen Tag gegen Kinderarbeit, läuft. Die gemeinsame Initiative der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, dem deutschen Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Künstlerinitiative „Butterfly Rebels“ fordert verbindliche Gesetze zur besseren Kontrolle von Herstellungsbedingungen, um weltweite Kinderarbeit zu beenden. „Es ist eine Verantwortung, die wir wahrnehmen müssen als Christen und als Menschen überhaupt, uns zu informieren, woher Produkte, die wir konsumieren, kommen und wie sie hergestellt wurden. Wenn wir damit Menschenrechtsverletzungen fördern, dann muss das gestoppt werden. Dafür wollen wir ein Bewusstsein schaffen“, sagt der deutsche evangelische Theologe und Kinderarbeitsexperte Benjamin Pütter. Konsumverhalten ändern. Auch als Konsument könne man aktiv dazu beitragen, Kinderarbeit zu vermeiden, indem man „auf FairtradeSiegel achtet und immer wieder nachfragt, woher ein Produkt kommt und ob ausgeschlossen werden kann, dass Kinderarbeit im Spiel ist. So werden Konzerne zum Umdenken gezwungen“, sagt Benjamin Pütter, Berater für Kinderrechte und Kinderarbeit beim Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Vor dieser Zeit war Pütter immer wieder unter falscher Identität u. a. bei indischen Teppichherstellern und in Steinbrüchen vor Ort, um Kinderarbeit aufzudecken. Susanne Huber u Infos zur Kampagne: www.kinderarbeitstoppen.at

45 statt 32 Zimmer für Pilger aus Österreich und aller Welt

Vergrößertes Hospiz in Jerusalem Kardinal Christoph Schönborn hat vergangene Woche die „Casa Austria“ in Jerusalem gesegnet – einen neu errichteten Zubau zum Österreichischen PilgerHospiz in der Jerusalemer Altstadt. Schönborn bekräftigte die Bedeutung des Hauses einerseits für die Pilger, andererseits aber auch als Stätte der Begegnung an der Schnittstelle dreier Religionen. Das Pilgerhaus der katholischen Kirche Österreichs wird jährlich von rund 80.000 Österreichern und Gläubigen aus aller Welt besucht.

Feierstunde in Jerusalem: Hospiz-Rektor Markus Bugnyar mit Kardinal Schönborn und Festgästen. kathpress/Pulling


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Panorama 13

2. Mai 2019

Der Papst wird in Skopje auch der in der Stadt geborenen heiligen Mutter Teresa von Kalkutta gedenken.

ROBERT ATANASOVSKI/AFP/picturedesk.com

Franziskus besucht die Balkanregion Seine bevorstehende Reise auf den Balkan führt Papst Franziskus von 5. bis 7. Mai nach Bulgarien und in die Republik Nordmazedonien. Die Tagesreise am 7. Mai in die nordmazedonische Hauptstadt Skopje findet einen Monat nach dem Versöhnungsbesuch von Griechenlands Premier Alexis Tsipras zu seinem Amtskollegen Zoran Zaev in Skopje statt, der den Namensstreit zwischen den Nachbarländern beendete. Die Balkanrepublik änderte ihren verfassungsmäßigen Namen „Mazedonien“ in „Nordmazedonien“, behielt aber die „mazedonische“ Sprache

und Staatsbürgerschaft. Der kleine Vielvölkerstaat hat seit dem Zerbrechen Jugoslawiens und der Flüchtlingswelle aus dem Kosovo-Krieg 1999 auch unter Arbeitslosigkeit und einer schwachen Wirtschaft zu leiden. Die EU-Ambitionen des Zwei-Millionen-Einwohner-Landes (seit 2005 Beitrittskandidat) wurde lange durch den Namensstreit mit dem Nachbarn Griechenland beeinträchtigt. Die Orthodoxie, der etwa zwei Drittel der Bevölkerung angehören, versteht sich als Staatskirche des Landes. Laut Schätzungen leben nur rund 15.000 Katholiken in zwei

Diözesen des lateinischen und des byzantinischen Ritus. Ein Drittel der Bevölkerung sind Muslime. Gesellschaftlich prägend sind Spannungen zwischen der slawischsprachigen Bevölkerungsmehrheit und der großen albanischen Minderheit im Land. Skopjes katholischer Bischof Kiro Stojanov hofft, dass der Besuch des Papstes in Nordmazedonien neben religiösen auch gesellschaftliche Früchte bringen wird. Das Motto der Eintagesvisite von Franziskus in Skopje, der Geburtsstadt Mutter Teresas (1910–1997), lautet: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde“.

Sri Lankas Kirchen bleiben geschlossen

Suizidprävention sensibilisieren

weltkirche

Mehr als eine Woche nach den Terroranschlägen in Sri Lanka auf Kirchen und Hotels blieben die Kirchen des Landes aus Sicherheitsgründen geschlossen. Das Fernsehen übertrug live die von Kardinal Malcolm Ranjith im Bischofshaus in Colombo zelebrierte Messe. In seltener Einigkeit nahmen Präsident Maithripala Sirisena, Premierminister Ranil Wickremesinghe und Oppositionsführer Mahinda Rajapaksa an dem Gottesdienst teil. Alle drei Politiker sind Buddhisten. Bei Terroranschlägen waren am Ostersonntag rund 260 Menschen getötet und 500 verletzt worden.

Unter dem Motto „Leben schützen. Menschen begleiten. Suizide verhindern.“ steht in diesem Jahr die „Woche für das Leben“ von katholischer und evangelischer Kirche in Deutschland. Ziel der am 4. Mai beginnenden Aktionswoche ist es nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Beratungsangebote für suizidgefährdete Menschen bekannter zu machen und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. In verschiedenen Städten sind Gottesdienste, Podiumsdiskussionen, Vorträge und Beratungsangebote geplant.

Vatikan-Dossier. Die Internationale Theologenkommission des Vatikan hat ein umfassendes Dossier zur Religionsfreiheit vorgelegt. Darin wird für wachsenden Fundamentalismus in verschiedenen Gesellschaften auch ein liberaler Staat verantwortlich gemacht. Das 37-seitige Dokument wurde am Donnerstag publik. Eine zehnköpfige Unterkommission hatte es von 2014 bis 2018 erarbeitet. Beschämend. „Die Welt ist durch eine extrem ungerechte Verteilung der Güter aus dem Gleichgewicht geraten, und die Gleichgültigkeit, mit der wir im Westen der Not von Millionen Menschen zuschauen, ist beschämend“, sagte der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper bei einem Gottesdienst im Kölner Dom.

Kardinal Kasper reuters


14 Thema

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Otto Neubauer über missionarische Seelsorge

„Mission kann jeder“ Mission ist eine Kirche der geöffneten Türen – für Dialog und Gastfreundschaft. AdobeStock/ kohy

„Mission“ – damit wird angesichts sinkender Kirchenmitglieder-Zahlen eine kirchliche Tätigkeit auch in Österreich bezeichnet. Was er damit verbindet und warum er ein Buch darüber geschrieben hat, erzählt der Leiter der Akademie für Dialog und Evangelisation in Wien, der Theologe Otto Neubauer, im Interview. Welche Ziele verfolgt Mission? Otto Neubauer: Sie soll eine Antwort geben

auf die Sehnsucht der Menschen, eine Heimat zu haben, wo man bedingungslos geliebt wird. Sie entspricht dem Gebot, Gott und den Nächsten zu lieben. Man zeigt Menschen, dass sie geliebt und angenommen sind. Das sieht ganz unterschiedlich aus: Jeder hat seine eigene Mission. Es geht also nicht um Bekehrung zum Christentum? Neubauer: Man kann die Absicht haben zu

lieben – aber die Liebe selbst ist absichtslos. Wenn ich meine Frau liebe, dann um ihrer selbst willen und nicht um zurückgeliebt zu werden. So kann Mission auch nicht daran gebunden sein, zwingend zu einem Bekenntnis führen zu müssen. Es ist ein Geschenk, wenn jemand dieses Glück mit uns teilen will. Denken wir an die Gerichtsrede Jesu: die Hungernden speisen, die Nackten kleiden, die Gefangenen besuchen ... Ziel ist, den Armen Liebe zu bringen. Es wäre ein sehr weltliches Verständnis von Mission, wenn ich sie betreibe, weil ich Menschen brauche. Das wäre Besitzergreifung, keine Liebe. Sie schreiben in Ihrem Buch, Mission sei die Aufgabe jedes Christen. Aber kann das jeder? Neubauer: Zu lange war die Kirche eine Ex-

pertenkirche. Bei Pfarrbegleitungen höre ich oft: „Dazu kann ich nichts sagen, fragen Sie den Pfarrer oder die Pastoralassistentin.“ Es ist an der Zeit, dass wir uns gegenseitig hel-

fen, über den Glauben sprachfähig zu werden. Jeder kann, wie Frère Roger einmal gesagt hat, das wenige, das man erkannt hat, weitergeben. Dazu gehört das Zutrauen, dass jeder eine Gabe erhalten hat. Der Pfarrer oder die Pastoralassistentin unterstützen dann im Sinne eines Dienstes am gemeinsamen Priestertum die Menschen in der Pfarre dabei. Denn „jeder kann Mission“. Solche Gaben werden als Charismen bezeichnet. Nach Paulus sind das Gnadengaben des Gottesgeistes. Der Soziologe Max Weber hat damit eine Herrschaftsform verbunden, die auch missbraucht werden kann. Woher weiß jemand, dass der charismatische Mensch, der ihn anspricht, Gutes mit ihm vorhat? Neubauer: Die Bibel ist da eindeutig: Es geht

um eine Gabe, die die Gemeinschaft aufbaut, aufrichtet und frei macht. Man spürt, wenn da nur ein Guru ist, der um seiner selbst willen Leute um sich sammelt. In so mancher Pfarre schwinden die ehrenamtlich Engagierten. Ist die Forderung nach Mission da nicht eine Überforderung? Neubauer: Es ist nicht leicht, kleiner zu wer-

den. Mitgefühl und Wertschätzung für die treu Gebliebenen sind wichtig. Doch wenn sich Pfarren auf ihre Kerne zurückziehen, wächst die Angst, sich zu öffnen. Öffnet man die Türen und begibt sich selbst in neue Otto Neubauer hat seine Erfahrungen über Mission in Europa zusammengefasst in: „Mission possible. Praxishandbuch für Dialog und Evangelisation“ (Herder Verlag, 288 Seiten, 25,80 Euro). Akademie

Räume, um christliche Gastfreundschaft zu leben, dann ist das aber beglückend. Wenn jemand einen Hauskreis initiiert und merkt, dass die Nachbarn am Glauben interessiert sind, dann verändert das die Grundstimmung. Ihr Buch und Ihrer Arbeit in der Akademie will also motivieren und Möglichkeiten aufzeigen? Neubauer: Ja. Ich würde Mission mit zwei

Worten umschreiben: Dialog und Gastfreundschaft. Wenn wir geliebte Kinder Gottes sind, können wir diesen Reichtum der Liebe Gottes teilen. Die Botschaft Jesu lautet ja: Jeder gehört dazu, jeder ist geliebtes Kind Gottes. Gastfreundschaft ist in Ihrem Buch teils wörtlich gemeint ... Neubauer: Jesus hat oft mit Menschen ge-

gessen. Wir haben zu Hause alle 14 Tage ein Abendessen mit anschließender Diskussion einer Bibelstelle. Der Austausch über den Alltag und das Leben beim Essen „erdet“ die Betrachtung der Schriftstelle. Jemand muss außerdem erst dazugehören, bevor er vertrauen und glauben kann. Jesus hat den Zöllner Zachäus ja auch nicht gleich befragt, wie es um seinen Glauben steht. Mission erreicht doch zunächst den Einzelnen. Wo bleibt die gesellschaftspolitische Bedeutung der Kirche? Neubauer: Die geistliche Dimension ist für

die Herzensbildung wesentlich. Aber dabei dürfen wir nicht stehenbleiben. Der Glaube muss Konsequenzen haben. Wir führen ein Projekt durch, in welchem wir eine neue politische Kultur des Dialogs einüben wollen. Wir leben in einer Zeit der gegenseitigen Ausschließungen. Gerade deshalb muss Kirche heute eine Brückenbauerin sein, die über alle parteipolitischen Grenzen hinweg das Gemeinwohl betont.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

2. Mai 2019

Neue Serie zum „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry

Die Welt mit den Augen eines Kindes sehen „Der Kleine Prinz“ von Antoine de SaintExupéry ist eines der weltweit bekanntesten Kinderbücher. Pater Anselm Grün hat in dem Klassiker nach Bezügen zur christlichen Botschaft gesucht – und gefunden. Wohl kaum ein Buch hat Erwachsene wie Kinder so fasziniert wie „Der Kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Der Kleine Prinz sieht die Welt mit den Augen eines Kindes. Kinder sind gute Philosophen und Theologen. Sie fragen und stellen alles in Frage. Der Kleine Prinz ist eine Antwort auf das Wort Jesu: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (Mt 18,3) Wer die Welt mit den Augen eines Kindes sieht, der entdeckt in allem, was ist, das Himmelreich. Alles wird für ihn offen auf Gott hin, der alles durchdringt und dem wir in allem, was ist, begegnen.

Die Spiritualität des Kleinen Prinzen Teil 1 von 4 VON PATER ANSELM GRÜN

FOTO: RACHLÉ

Hinter der Fassade. Kinder entlarven manche Verhaltensweisen der Erwachsenen. Sie decken ihnen auf, dass ihr Streben nach immer mehr Besitz und Anerkennung leer ist. Der Kleine Prinz begegnet auf seiner Reise zur Erde einem eitlen Mann, der seine ganze Existenz darin sieht, von andern bewundert zu werden. Das wird für den Kleinen Prinzen langweilig. Er spürt, wie die Eitelkeit den Menschen trennt von seiner Menschlichkeit und vor allem von seinem Herzen. Der Eitle ist nur noch Fassade. Und alles wird zu einem bizarren Spiel. Eitelkeit, Gefallsucht, Sucht, Anerkennung zu finden, das kennen wir alle. Wir halten es für normal. Der Kleine Prinz zeigt uns, wie hohl wir sind, wenn

Kinder kennen ihn aus dem berühmten Buch von Antoine de Saint-Exupéry oder aus dem Fernsehen: der Kleine Prinz mit seiner Rose und seinem Begleiter, dem Fuchs. NIE

es uns nur um Anerkennung und Bewunderung geht. Auf einem anderen Planeten begegnet der Kleine Prinz einem Geschäftsmann, der immer nur seine Sterne zählt, die alle ihm gehören. Er hält sich für einen ernsthaften Menschen. Das Gespräch mit dem Kleinen Prinzen stört ihn nur in seinen ständigen Berechnungen. Doch als der Kleine Prinz ihn fragt, was er mit den „Fünfhunderteine Million sechshundertzweiundzwanzigtausendsiebenhunderteinunddreißig“ Sternen macht und was sie ihm bedeuten, kann er nicht antworten. Das Einzige, was ihm einfällt: „Ich besitze sie.“ Der Kleine Prinz deckt ihn schonungslos auf: „Du bist für deine Sterne zu nichts nutze.“ Das macht den Geschäftsmann sprachlos. Kinder zeigen uns Erwachsenen, dass wir uns mit äußeren Dingen beschäftigen, die nichts mit unserem Herzen, nichts mit Liebe, nichts mit dem Eigentlichen zu tun haben. Es ist gut, uns die eigene Wahrheit

durch die schonungslosen Fragen von Kindern aufdecken zu lassen. Dann können wir uns fragen: Wer sind wir eigentlich? Was ist der Sinn unseres Lebens? Für wen bin ich nutze? Oder besser gesagt: Wem diene ich? Wer wird mich vermissen, wenn ich sterbe? Habe ich wirklich gelebt, wenn ich nur auf Bewunderung und Besitz aus bin? Augen öffnen. Der Kleine Prinz will uns die Augen öffnen für das Geheimnis des Lebens. Für ihn ist die Begegnung zwischen Menschen das Entscheidende. Wenn wir nur um uns kreisen, wird unser Leben leer. Es bekommt erst durch die Beziehung zur Schöpfung, durch die Beziehung zu einem Menschen und durch die Beziehung zu Gott einen Sinn. Dann fängt alles für uns zum Leuchten an. Dann entdecken wir, dass alles von Liebe durchdrungen ist.

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 Buchhinweis: „Der Kleine Prinz für kleine und große Leute.“ Neu entdeckt von Anselm Grün. Vier-Türme-Verlag. 64 Seiten.


Sonntag 3. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr C, 5. Mai 2019

„Weide meine Schafe“ Was macht die Kirche – die Kirche Jesu Christi – in ihrem Wesen aus? Im Schlusskapitel des Johannesevangeliums gibt es zwei Bilder dafür: Einerseits das Schiff des Fischers Petrus, dessen Arbeit verbunden ist mit Mühsal und dessen Erfolg wieder abhängig bleibt von Jesus. Andererseits das Bild vom guten Hirten Christus, der Petrus – gleich dreimal ausgesprochen! – zum Hirten seiner Herde bestellt. Das Qualifikationskriterium dafür: die Liebe.

Johannes 21,1–19

Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie g­ ingen ­hinaus und stiegen in das Boot. Aber in ­dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu

befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat ­heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu ­Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich ­liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: ­Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt ­alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, ­wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich ­führen, wohin du nicht willst. Das sagte ­Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

1. Lesung Apostelgeschichte 5,27b–32.40b–41

Man führte sie herbei und stellte sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester ­verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; und ­siehe,

ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. Petrus und die ­Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott ­unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Anführer und Retter an seine rechte ­Seite ­erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser ­Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen. [...] Dann verboten sie ­ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei. Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.

2. Lesung Offenbarung 5,11–14

Ich sah und ich hörte die Stimme von ­vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war zehntausend mal zehntausend und tausend mal tausend. Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Lob und Herrlichkeit. Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was darin ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten ­fielen nieder und beteten an.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Evangelium


Sonderthema anlässlich der Diözesan-Visitation im Dekanat Perg KirchenZeitung, 2. Mai 2019

Dekanat Perg

Münzbacher Seelsorgeteam: Dechant Konrad Hörmanseder, Klaus Ebner, Elisabeth Stritzinger, Maria Huber, Johannes Schützeneder, Margit Neuhauser (v. l.)

Bischof Manfred Scheuer besucht vom 5. bis 11. Mai das Dekanat Perg

Petra Kragl

Seelsorge als Teamwork Das Dekanat Perg steht Anfang Mai eine Woche lang im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Drei Visitatoren – Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Willi Vieböck – werden mit den Mitarbeitenden und Gläubigen in den Pfarrgemeinden feiern und in Dialog treten. In jeder der zwölf Pfarren gibt es mehrere Veranstaltungen dazu. Der Zukunftspro-

zess der Diözese Linz „Kirche weit denken“ spielt natürlich auch eine große Rolle. Die KirchenZeitung geht in dieser Extraausgabe der Frage auf den Grund, welche Pionierarbeit im Dekanat Perg dafür geleistet wurde. Immerhin gab es mit Pergkirchen das erste offizielle Seelsorgeteam der Diözese Linz. Diese Form der ehrenamtlichen Beteiligung an der Pfarrleitung soll ab 2020 verstärkt in ganz Oberösterreich zum Einsatz kommen.

2D ekanat Perg. Gespräch über kleine Pfarren, Priester-Zulassungsbedingungen und die Bedeutung von Seelsorgeteams. 8 Die Pfarren. Zwölf Pfarren in drei Seelsorgeräumen. 16 Visitation für alle. Die Termine.


18 Dekanat Perg

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

„Gott sei Dank haben wir das schon“ Seelsorgeteams mit Ehrenamtlichen sollen zukünftig das Rückgrat in allen Pfarren Oberösterrreichs bilden. Im Dekanat Perg hat man mit dieser Form der Pfarrleitung gute Erfahrungen gemacht. Ein Interview mit Dechant Konrad Hörmanseder und den Seelsorgeteammitarbeiterinnen Claudia Hani und Margit Neuhauser.

Interview: Paul Stütz

Pergkirchen war im Jahr 2000 die erste Pfarre in der Diözese, die offiziell ein Seelsorgeteam hatte. Was führte damals dazu? Konrad Hörmanseder: Bis 2000 hatte Pergkir-

chen einen eigenen Pfarrer, danach gab es nur noch einen Wochenendpfarrer, der aus Linz angereist kam. Dann hat man schauen müssen, wie man Seelsorge so gestalten kann, dass die Pfarre lebendig bleibt. Es haben sich glücklicherweise Leute gefunden, die sich ehrenamtlich an der Leitung der Seelsorge in Pergkirchen beteiligen wollten. Frau Neuhauser, Frau Hani, Sie sind als Frauen in der Leitung in ihrer jeweiligen Pfarre engagiert. Wird das in einer ansonsten von Männer dominierten Kirche mittlerweile als normal wahrgenommen? Margit Neuhauser: Ja, das ist normal. Sogar

bei der älteren Generation. Claudia Hani: Das hat sich in der katholi-

schen Kirche so entwickelt. Zuerst wurden quasi die Lektoren verweiblicht, dann die Ministranten und jetzt eben die Pfarrleitung. Was braucht man, damit man im Seelsorgeteam gut arbeiten kann? Neuhauser: Ausbildung, Teamfähigkeit, ei-

nen starken Glauben und Gottvertrauen, dass es hinhaut. Hani: Ich glaube, man braucht Freude, dass man für den Ort und die Pfarre in einer guten Weise da ist. Ich möchte, dass es mit der Pfarre gut weitergeht.

Hörmanseder: In Münzbach hat die Pfarre vor der Pensionierung ihres Pfarrers in die Wege geleitet, dass ein Seelsorgeteam aufgebaut wird. Wir sind alle kraft unserer Taufe und Firmung berufen, am Reich Gottes mitzuwirken. Wenn ich das Zeug und die Begabung habe, ist es schön, wenn das hier für die Seelsorge in der Pfarre eingesetzt wird. Neuhauser: Wichtig ist die Akzeptanz seitens der Leute. Dass den Seelsorgeteams in Zukunft in Oberösterreich mehr Bedeutung zukommen soll, ist positiv für uns in Münzbach. Viele Leute sagen: „Gott sei Dank haben wir das schon bei uns.“ Wie sehen Sie das selbst, dass die Diözese Linz flächendeckend Seelsorgeteams zum Einsatz bringen will? Freut Sie Ihre Vorreiterrolle? Neuhauser: Die Kirche weit zu denken hat

man bei uns im Dekanat Perg schon bald angefangen. Es ist total wichtig, dass vor Ort wer da ist, wenn es keinen Pfarrer mehr gibt. Es gibt auch Bedenken, dass den Ehrenamtlichen bei den Seelsorgeteams zu viel aufgebürdet wird. Hörmanseder: Aufpassen muss man schon,

dass die Ehrenamtlichen nicht zu viel Aufgaben bekommen. Wenn sie nur Handlanger des Pfarrers sind, wird es nicht funktionieren. Wenn sie aber ihre Spiritualität, ihre Freude und ihre Begabung einbringen können, dann ist es leichter. Das müssen die Ehrenamtlichen spüren. Zentral ist außerdem

die professionelle Begleitung der Seelsorgeteams durch Hauptamtliche. Man kann das was Hauptamtliche leisten nicht hoch genug schätzen. Hani: Man darf sich die Latte in den Seelsorgeteams nicht zu hoch legen. Man kann nicht alles abdecken. Hörmanseder: Es muss nicht alles in jeder Pfarre angeboten werden. Ein Beispiel: Es hat nicht überall eine Firmvorbereitung vor Ort zu geben, man kann auch miteinander etwas machen. Die Diözese plant, ausgehend von den bisherigen 39 Dekanaten, rund 35 Pfarren zu bilden, von denen jede durchschnittlich aus 14 Pfarr-Gemeinden besteht. Was heißt das für das Dekanat Perg? Was wird sich hier von der Struktur her wahrscheinlich verändern? Hörmanseder: Laut dem neuen Modell der

Diözese sollen Ried in der Riedmark und St. Georgen an der Gusen zur Pfarre Perg (Anmerkung: jetzt Dekanat Perg) dazukommen. Das macht insgesamt 34.000 Katholiken. Wie wir das gestalten, wie die Pfarre heißen und wer sie leiten wird, ist noch offen. Wo sehen Sie Herausforderungen beim Zukunftsprozess der Diözese? Hörmanseder: Beim Personal. Laut Reform-

plan der Diözese sollen künftig erst ab einer Größe von 1.600 Katholiken Hauptamtliche zur Leitung einer Pfarrgemeinde zur Verfügung stehen. Im Osten des Dekanates haben


Dekanat Perg 19 Der diözesane Zukunftsweg Statt Dekanaten wird es Großpfarren geben.

Geballte Seelsorgeteamkompetenz. Dechant Konrad Hörmanseder, Seelsorgeteammitglieder Margit Neuhauser und Claudia Hani. kiz

wir kleine Pfarrgemeinden wie Arbing und Baumgartenberg mit 1.200 bzw. 1.300 Katholiken, die davon betroffen wären. Man muss aufpassen, dass man die kleineren Pfarrgemeinden nicht aushungern lässt und alles nur auf Ehrenamtliche abgewälzt.

„Man darf die kleinen Pfarrgemeinden nicht aushungern lassen.“ Dechant konrad hörmanseder

Hani: Man darf nicht vergessen, dass gerade

durch die kleinen Pfarren die Nähe der Kirche zu den Menschen gegeben ist. Die Menschen sind nur schwer oder nicht zu motivieren in andere Gemeinden zu fahren. Wir würden viele verlieren, wenn wir die kleinen Pfarrgemeinden nicht erhielten. Abseits vom Personal, wo liegen die anderen Herausforderungen? Hörmanseder: Natürlich auch bei den finan-

ziellen Mitteln. Es stellen sich die Fragen: Wie kann ich renovieren, wie kann ich die Gebäude erhalten? Neuhauser: Im Grunde genommen sind wir unter anderem viel mit der Organisation beschäftigt, dass wir genug Geld für die Pfar-

re haben. Unser oberstes Anliegen als Pfarrleitung ist aber immer noch die Motivation der Menschen zur ehrenamtlichen Mitarbeit sowie die aktive Beteiligung am Pfarrleben. Hörmanseder: Eine größere Pfarre tut sich leichter, weil sie von der Diözese mehr vom Kirchenbeitrag zurückbekommt. Die kleinen Gemeinden müssen aber genauso heizen, das Licht aufdrehen usw. Der Priestermangel wird sich verschärfen. Genügt die geplante diözesane Reform oder muss man sich nicht doch auch noch etwas anderes einfallen lassen? Hörmanseder: Ich glaube, es ist ein erster

Schritt, wir müssen aber sicher noch weiterdenken und weiterschauen. Ich glaube übrigens nicht, dass es eine Lösung ist, vermehrt Priester aus anderen Ländern zu holen. Die leben ihre Berufung, bemühen sich, das ist keine Frage. Doch die Kirche wird immer von Traditionen vor Ort leben. Werden Sie die Zulassungsbedingungen für Priester bei der Visitation thematisieren, Herr Pfarrer? Hörmanseder: Ich könnte die Weihe für

Frauen zu Diakoninnen und Priesterinnen als Thema bei der Visitation einbringen, aber das halte ich nicht für zielführend. Man muss das Augenmerk auf anderes richten: Es geht darum, wie man Menschen unter den gegebenen Rahmenbedingungen in den Pfarren mit Seelsorge beauftragen kann.

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Ab 2020 soll es in der bisher in 487 Pfarren unterteilten Diözese nur noch 35 Pfarren geben. Aus den derzeitigen Pfarren werden Pfarr-Gemeinden, die in ihrer Eigenständigkeit erhalten bleiben. Eine künftige Pfarre wird aus durchschnittlich 14 Pfarr-Gemeinden bestehen. So wird es wahrscheinlich auch in Perg sein: Die zwölf Pfarren des Dekanates werden zu einer großen Pfarre, der außerdem noch St. Georgen an der Gusen und Ried in der Reiedmark zugeteilt werden. Die derzeit 39 Dekanate in Oberösterreich werden in der neuen Struktur abgeschafft. Die Leitung der „Pfarre neu“ soll künftig ein Dreiervorstand übernehmen: der Pfarrer, ein Pastoralrat für den Bereich „Seelsorge“ und ein pfarrlicher Wirtschaftsrat. Die Pfarrgemeinde soll von einem Seelsorgeteam geleitet werden, das von der Pfarrgemeinde vorgeschlagen wird. Ab einer Größe von 1.600 Katholikinnen und Katholiken können auch hauptamtliche Seelsorger/innen Leitungsfunktionen übernehmen. Für kleine Pfarren ist eine hauptamtliche Person im Ausmaß einer Viertelanstellung vorgesehen. P. S.

Zu den Personen Konrad Hörmanseder ist Dechant des Dekanates Perg, Pfarrer in Perg, Pfarrprovisor in Pergkirchen, Allerheiligen und Münzbach. In Pergkirchen ist er der Begleiter des Seelsorgeteams. Claudia Hani ist Mitglied des Seelsorgeteams in Pergkirchen, zuständig für Verkündigung. Margit Neuhauser ist Mitglied des Seelsorgeteams in Münzbach für die Säule „Liturgie“.


20 Dekanat Perg

2. Mai 2019

Allerheiligen

Münzbach

In Allerheiligen werden trotz der geringen Anzahl von Katholikinnen und Katholiken (625) viele Aktionen gesetzt und Veranstaltungen organisiert. Die Kirche bietet ein Rundumpanorama mit einer wunderbaren Sicht auf das Alpenvorland. In der Kirche befindet sich ein fünfeckiger Turm, der sogenannte Schneckenturm, dessen Aufgang, eine spindellose Wendeltreppe mit 62 Stufen, zu drei Bogenfenstern führt, die einen wunderschönen Fernblick ins Mühlviertel gewähren.

In der Pfarre gibt es rund 1.600 Katholikinnen und Katholiken. Münzbach ist eine ländliche Gegend, Tradition und Gemütlichkeit sind den Münzbachern wichtig. Die Gemeinde wächst, es gibt immer mehr junge Familien. Seit 2012 leitet ein Seelsorgeteam die Pfarre eigenverantwortlich. Diese soll weiterhin lebendig bleiben, auch wenn keine hauptamtliche Person vor Ort ist. Die Pfarrleitung nimmt das Gemeindeleben wahr, fördert, gestaltet, verwaltet, leitet es und entwickelt es weiter. Münzbach will eine einladende Pfarre sein – „Komm und sieh“ (Joh 1,46) ist das Leitwort.

Pergkirchen

Rechberg Eine Besonderheit der Pfarre ist, dass es einen Gebetsraum im Pfarrhof gibt (siehe Bild). Wöchentlich trifft sich dort eine Jugendgruppe. Im letzten Jahr wurden vom Bischof eine Pastoralassistentin und drei Religionslehrer/innen aus Rechberg gesendet. Außerdem absolviert eine Rechberger Maturantin eine Jüngerschaftsschule.

Windhaag Hervorstechend ist neben der eigenen Gebetsgruppe der Pfarre die in den 1980er-Jahren gegründete Kirchenchorgemeinschaft „Windhaag Cantat“, die sich durch überregionale Auftritte bei Festivals einen Namen gemacht hat. Der Chor hat die Diözese beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in Mariazell vertreten. Die Pfarre freut sich, dass mit Hannes Hofer aus den eigenen Reihen heuer ein Priester geweiht wird.

Perg

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Kirche ist eine Martinskirche. Das Pfarrmotto ist: „Leben teilen – Glauben teilen“. Pergkirchen ist von einer sehr intensiven Dorfgemeinschaft geprägt. Man kennt sich, und wenn man jemanden für eine Aufgabe oder Tätigkeit braucht, sind die Wege kurz und unkompliziert. Dass es hier seit mehr als 15 Jahren keinen eigenen Priester mehr gibt, hat früh zur Selbstständigkeit gedrängt. Pergkirchen war die erste Pfarre in der Diözese Linz, die ein Seelsorgeteam installiert hat. Die Pfarre ist der Mittelpunkt von Pergkirchen – politisch zählt Pergkirchen ja zur Gemeinde Perg. Aber mit Kindergarten, Volksschule, Feuerwehr und Musikverein ist das Gesellschaftsleben recht eigenständig. Und da spielt die Pfarre die Hauptrolle.

In der Stadt Perg (Pfarre Perg und Pfarre Pergkirchen) hat sich seit 1969 die Einwohnerzahl verdoppelt: eine Herausforderung für die Pfarre, die sich bemüht, in Kontakt mit den Neuzugezogenen zu treten. 2016 feierte die Pfarre 600 Jahre Jakobuskirche Perg. Zu diesem Anlass wurde der ehemalige Jakobsweg Mühlviertel Ost – von Kautzen nach Perg – wieder ins Leben gerufen. Erwähnenswert ist die Fülle von liturgischen Feiern. Auch außerhalb der Kirchentüren treffen sich Gruppen zu Maiandachten, Kreuzwegen, Haltestellen, Adventfenster, Wallfahrten und zum Pilgern.

Seelsorgeraum Perg: Allerheiligen, Münzbach, Perg, Pergkirchen, Rechberg und Windhaag Seelsorgeraum Mauthausen: Mauthausen und Schwertberg Seelsorgeraum Machland: Arbing, Baumgartenberg, Mitterkirchen und Naarn

Mauthausen Die Pfarrbevölkerung ist in Mauthausen vielfältig, was sich in einem bunten Programm widerspiegelt: von der Seelsorge im Seniorenheim über Übernachten in der Kirche für Firmlinge und dem Moscheebesuch bis hin zum Fußballturnier. Gerade für die junge Generation gibt es ein reichhaltiges Angebot mit Kinderkirche, SPIEGEL-Spielgruppen und einer aktiven Jungschar. Darüber hinaus engagiert sich die Pfarre in der Begleitung der Asylwerber/innen und der Unterstützung von Hilfesuchenden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Die Pfarren 21

2. Mai 2019

Naarn

Mitterkirchen

Die Pfarre Naarn ist eine der ältesten Pfarren des Mühlviertels, sie wurde im Jahr 823 erstmals urkundlich erwähnt. Naarn ist ein lebenswerter Ort mit viel Zuzug. Der Pfarrcaritas-Kindergarten (sechs Kindergruppen, zwei Krabbelgruppen) wurde dreimal erweitert. Pfarrer Johann Zauner ist bereits seit 1969 Pfarrer in Naarn. Er geht jedoch Ende August dieses Jahres in Pension. Seit 50 Jahren wird im Sommer für die Jungscharkinder sowie die Ministrantinnen und Ministranten ein einwöchiges Zeltlager in freier Natur organisiert, im Jahr 2018 nahmen 82 Kinder und 30 Erwachsene daran teil.

Die Donau hat den Ortskern und die Pfarrkirche von Mitterkirchen wiederholt durch Überschwemmungen heimgesucht, zuletzt im August 2002. Seit 2012 zieht sich der Machlanddamm durch die Landschaft und schützt weite Bereiche inklusive Orts- und Pfarrzentrum. Aufgrund der exponierten Lage macht der Klimawandel hier besonders Sorgen, weshalb Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung einen hohen Stellenwert im Pfarrleben haben. Der Sozialkreis mit seinen Besuchsdiensten und dem Tag der Älteren in der Fastenzeit, aber auch die Zusammenarbeit zwischen Pfarre und Gemeinde bei der Betreuung der Asylwerber/innen zeugen vom großen Engagement und Zusammenhalt in der Pfarrgemeinde.

Arbing

Baumgartenberg

Arbing ist ländlich strukturiert und besitzt eine gute Infrastruktur (Nahversorger, Arzt, Schule, Kindergarten, Sportplatz usw.). Umweltschutz und Nachhaltigkeit nehmen in der Pfarre Arbing einen hohen Stellenwert ein. So ist die Pfarre z. B. Mitglied des Vereins E-Mobil, es gibt eine Biomasseheizung für Kirche und Pfarrheim und eine Fotovoltaikanlage auf dem Pfarrheimdach. Besonders und einzigartig in Arbing sind mit Sicherheit die Kirche und ihr sehr markanter Kirchturm.

FOTOS: PFARRE (5), SCHABETSBERGER, RÖTHLIN, HEILINGBRUNNER, SCHWANDL, WIKIMEDIA/PFEIFFERFRANZ, FROSCHAUER, SCHWAB

Schwertberg Viel Wert wird in Schwertberg auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Mehrere Webmaster aktualisieren die Pfarr-Website laufend, außerdem besticht das Pfarrblatt durch eine hohe Qualität. Dass die Zusammenarbeit zwischen Pfarre und Gemeinde gut funktioniert, zeigt sich etwa beim „Multikulti-Brunch“. Dabei handelt es sich um eine interkulturelle Veranstaltung mit allen in Schwertberg lebenden Nationen. Die Pfarre bemüht sich um eine intensive seelsorgliche Begleitung, um Menschen bei freudigen und traurigen Anlässen beizustehen.

Die Pfarre Baumgartenberg ist ein gastfreundlicher Ort mit einem großen Pfarrgarten und einer barocken Stiftskirche. Besonders zu den Hochfesten wird Wert auf eine qualitätsvolle Liturgie und eine ansprechende musikalische Gestaltung gelegt. Baumgartenberg ist im Seelsorgeraum Machland mit den Pfarren Naarn, Arbing und Mitterkirchen gut verankert. Neun Wort-Gottes-FeierLeiter/innen bringen sich mit ihrem Glauben in die liturgischen Feiern ein. Die Pfarre setzt auf spirituelle Abende beim Labyrinth im Klostergarten und hat ein reichhaltiges Programm im Kirchenjahr. Dazu zählen mehrere Pilgerangebote im Jahr, Konzerte und spezielle Kirchenführungen.


22 Dekanat Perg

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Gottfried Froschauer: „Kirchen müssen offen bleiben. In Kirchen muss gebetet werden.“

Warum ihm sein Einsatz für die Kirche Freude macht Wie in jedem Dekanat ist auch im Dekanat Perg das kirchliche Leben ohne den Einsatz ehrenamtlicher Christeninnen und Christen undenkbar. Gottfried Froschauer aus Naarn ist einer von ihnen. JOSEF WALLNER

KIZ/JW

Gottfried Froschauer Seit seiner Kindheit ist Gottfried Froschauer mit der Pfarre Naarn verbunden. Die Pfarre hat ihn geprägt und er die Pfarre. Aktuell ist der 59-jährige Bankangestellte im Team des Pfarrcaritas-Kindergartens tätig und Leiter von Wort-Gottes-Feiern. Aus dem Pfarrgemeinderat hat er sich zurückgezogen, da er seit dem Jahr 2000 die Pfarren des Seelsorgeraums Machland koordiniert. In seiner Freizeit hat sich Froschauer gemeinsam mit seiner Frau Helga dem Pilgern verschrieben. Sie sind bereits – in Etappen – den Jakobsweg gegangen, im kommenden Sommer werden sie zwei Wochen lang auf dem Antoniusweg unterwegs sein, der in Padua beginnt. „Pilgern macht den Kopf frei und stärkt unsere Beziehung als Paar und unseren gemeinsamen Glauben“, das ist Froschauers Erfahrung, die er nicht mehr missen möchte.

Der Vorschlag der Diözesanleitung, wie künftig die Strukturen der Seelsorge aussehen sollen, ist natürlich Thema Nummer eins, wenn man mit einem so intensiv ehrenamtlich engagierten Christen wie Gottfried Froschauer ins Gespräch kommt. „In die Begriffe PfarrGemeinden und Pfarre hat man sehr charmant ein Konzept verpackt, das das Reizwort ‚Großpfarre‘ vermeidet“, meint Froschauer schmunzelnd, um aber gleich zu betonen: „Ich finde den geplanten Weg der Diözese positiv und auch alternativlos.“ Das Konzept zeige für ihn klar, dass man die bisherigen Pfarren unter der neuen Bezeichnung „Pfarr-Gemeinden“ weiterleben lassen will. So kann das kirchliche und religiöse Leben vor Ort erhalten bleiben, weil jede Pfarre das tun kann, wozu sie in der Lage ist: „Die Diözese mutet uns mit diesem Weg wirklich etwas zu, aber ich schätze das Zutrauen. Ich erlebe das Konzept der Diözese nicht als Abwälzen der Schwierigkeiten auf die Laien.“ Erprobte Zusammenarbeit. Die Pfarren des Seelsorgeraums Machland – Mitterkirchen, Baumgartenberg, Arbing und Naarn –

werden aus Froschauers Sicht mit der neuen Struktur gut umgehen können, weil sie sie vielfach schon leben. Er ist mit der Koordination des Seelsorgeraums betraut. Dazu treffen sich die Seelsorger/innen, Seelsorgeteammitglieder und Pfarrgemeinderatsobleute mindestens dreimal jährlich zum Erfahrungsaustausch, um einander zu bestärken und gemeinsame Aktivitäten zu planen. „Die Seelsorgeteams und Pfarrgemeinderäte tragen jetzt schon viel Verantwortung, das wird in Zukunft noch mehr werden“, betont Froschauer, der die Bedeutung der Verantwortung unterstreicht. Pfarrer Johann Zauner aus Naarn ist für ihn ein Vorbild, wie man Mitarbeiter/innen Vertrauen schenkt und ihnen nicht nur Arbeit, sondern auch Entscheidungen überträgt. Offene Kirchen. Froschauer weist aber darauf hin, dass das neue Strukturkonzept der Diözese mit der Bereitschaft steht und fällt, dass sich genügend Pfarrmitglieder in Seelsorgeteams engagieren wollen: „Die gewohnte und durch Jahrhunderte gewachsene Versorgungskirche ist am Ende.“ Er ist überzeugt, dass man mit den neuen Strukturen die kommenden 15 bis 20 Jahre gut bewältigen kann. „Länger nicht, denn es fehlen die Jungen in den Pfarren.“ Was danach sein wird, weiß auch er nicht, aber das erstickt nicht die Freude an seinem Engagement. Er tut, was er kann, und das mit Optimismus. Zukünftig hält er zwei Bereiche für wichtig: die Unterstützung der Pfarren durch Hauptamtliche und offene Kirchen. „Die Diözese darf die kleinen Pfarren nicht ruinieren, indem sie ihnen zu wenig Unterstützung durch Hauptamtliche gibt. Da muss das Konzept deutlich nachjustiert werden.“ Und er ist dagegen, Gottesdienste wegen fehlender Priester ausfallen zu lassen. Darum ist er gerne Leiter von Wort-Gottes-Feiern. „Kirchen müssen offen bleiben, in Kirchen muss gebetet werden.“ Möglicherweise wächst dabei Neues, an das zur Zeit niemand denkt.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Dekanat Perg 23

2. Mai 2019

Geballte Frauenpower der kfb. Der „Spontanchor“ in der Pfarre Perg gestaltet lebendige Gottesdienste für Frauenanliegen. pfarre

Über die Arbeitsweise der Katholischen Frauenbewegung in Perg

„Das holt Maria vom Podest“ Frauen in vielfältigen Lebenssituationen engagieren sich ehrenamtlich bei der Katholischen Frauenbewegung (kfb) in Perg. Das soll sich nicht zuletzt bei einer Frauenmaiandacht zeigen. Maria sitzt mitten unter den Aposteln und betet gemeinsam mit den Jüngern. Die Stelle aus der Apostelgeschichte zeige eine menschliche Dimension von Maria, findet Elisabeth Nefischer vom Dekanatsteam der Katholischen Frauenbewegung Perg. „Das holt Maria vom hohen Podest runter.“ Deshalb wird dieses Bibelzitat auch ein zentrales Motiv für die Frauenmaiandacht sein, die im Rahmen der Dekanatsvisitation stattfindet (am 6. Mai, um 19 Uhr in der Wallfahrtskirche Allerheiligen). Es geht also um Begegnung auf Augenhöhe mit der Gottesmutter, was vor allem den Blickwinkel darauf richten soll, wie Frauen heute aktuell leben. Frauen aus dem Dekanat, von der jungen Mutter bis zur erfolgreichen Oma, werden bei der Feier über ihre Lebenserfahrungen und ihren Glauben sprechen. „Wir wollen die vielfältigen Formen von Frauenleben bei der Maiandacht sichtbar machen“, erklärt Claudia Scherrer, Pastoralassistentin in Perg. Vielfältiges Engagement. Mit dem Zugang, möglichst viele Frauen mit ins Boot zu holen, ist die Frauenmaiandacht durchaus typisch für die Arbeit der kfb im Dekanat Perg. Dass die katholischen Frauen in den Pfarren in und rund um Perg sehr lebendig

und engagiert sind, zeigt sich an den Zahlen: Beeindruckende 1.663 zahlende kfb-Mitglieder gibt es im Dekanat. Das Frauenpilgern und das Fastensuppenessen zählen zu den bewährten Veranstaltungen mit viel Beteiligung. Seit 20 Jahren gibt es außerdem eine Frauenradwallfahrt nach Maria Taferl. Junge kfb-Frauen. Eine relativ neue Schiene ist das „Frauenmosaik“, eine Gruppe junger kfb-Frauen in Perg. Sie haben die Frauennacht ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Frau sein mit allen Sinnen“ lädt man etwa zu Kabarett-Workshops oder Lesungen. Damit spreche man eine neue Zielgruppe an. „Nicht nur die typischen Kirchgängerinnen“, wie Bernadette Hiesl-Danninger vom Frauenmosaik sagt. Das Frauenmosaik öffnet sich dabei für im katholischen Milieu eher ungewohnte Themen. So holte die Gruppierung schon einmal einen kabarettistischen musikalischen Aufklärungsabend für Erwachsene nach Perg, der das Thema niveau-

voll behandelte. Dass das bei der kfb Platz hat, ist für Hiesl-Danninger klar: „Sexualität ist einfach ein wichtiger Teil des Lebens.“ Paul Stütz

Zitiert Die KirchenZeitung bringt Statements aus der Maiandacht zur Sprache, vorab in Auszügen: „Frauen san stoak, bringan vü unta an Huat, waun mas gemeinsam mocht, tuat des guat.“ Renate Schlager, kfb Perg

„Ich habe großes Gottvertrauen und Freude an der Spiritualität. Mein Lehrmeister ist das Leben. Das ist die Grundlage für meine Tätigkeiten als WortGottes-Feier-Leiterin und Pilgerbegleiterin.“ Theresia Schön, Mitterkirchen

„Als pflegende Angehörige muss ich permanent verfügbar sein. (…) Ich komme kaum noch aus dem Haus, bin weg von der Gesellschaft. (…) Ja, es ist so, als wäre ich unsichtbar.“ N.N. „Das Gute an meinem reifen Alter sind die Lebenserfahrung, die Gelassenheit und die Ruhe, die man zulassen kann und sollte.“ Das Frauenpilgern erfährt jedes Jahr regen Zulauf. nefischer

Michaela Voller, Sie leitet die Seniorentreffen der Pfarre Allerheiligen


Visitation im Dekanat Perg Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Willi Vieböck besuchen das Dekanat St. Johann am Wimberg. Hier die Termine für Gottesdienste und Begegnungen, zu denen alle Interessierten eingeladen sind. Sonntag, 5. Mai 2019 9.30 Uhr, Perg, Gottesdienst und Begegnung mit Generalvikar (GV) Severin Lederhilger 9.30 Uhr, Schwertberg, Gottesdienst und Begegnung mit Bischofsvikar (BV) Willi Vieböck 9.30 Uhr, Mitterkirchen, Gottesdienst und Begegnung mit BV Max Mittendorfer 9.45 Uhr, Mauthausen, ökumenische Wort-Gottes-Feier und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit Bischof Manfred Scheuer 17 Uhr, Baumgartenberg, Gottesdienst in der Pfarrkirche mit Feuerwehren, Blaulichtorganisationen und den Visitatoren Montag, 6. Mai 2019 7 Uhr, Münzbach, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck 7.30 Uhr, Perg, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer

7.30 Uhr, Arbing, Gottesdienst mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Allerheiligen, Frauenmaiandacht in der Wallfahrtskirche mit Bischof Manfred Scheuer 19 Uhr, Pergkirchen, Maiandacht mit Wanderung zur Kapelle von Pergkirchen nach Tobra mit BV Willi Vieböck. Dienstag, 7. Mai 2019 8 Uhr, Pergkirchen, Gottesdienst mit GV Lederhilger. 8 Uhr, Mitterkirchen, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck 19 Uhr, Baumgartenberg, Feier „Zehn Jahre Labyrinth im Klostergarten“ mit Bischof Scheuer 19 Uhr, Schwertberg, Taizé-Gebet im Pfarrheim mit GV Severin Lederhilger 19 Uhr, Münzbach, Maiandacht mit Dorfabend, Treffpunkt Kirchenparkplatz, Wanderung zur Plank-Kapelle mit BV Vieböck

Mittwoch, 8. Mai 2019 8 Uhr, Naarn, Frauengottesdienst mit BV Willi Vieböck 9 Uhr, Rechberg, Wanderungen mit Seniorinnen und Senioren mit Bischof Manfred Scheuer zur Pammerhöhe, wo um 11 Uhr Messe gefeiert wird. Anschließend Mittagessen im Gasthaus Raab (Anmeldung erbeten unter Tel. 07264 46 94) 16 Uhr, Schwertberg, Treffen der Gebetskreise in der Pfarrkirche mit Bischof Manfred Scheuer Donnerstag, 9. Mai 2019 8 Uhr, Windhaag, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer 8 Uhr, Schwertberg, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck 16 Uhr, Windhaag, Kindersegnung mit BV Willi Vieböck 19 Uhr, Baumgartenberg, Gottesdienst mit GV Severin Lederhilger 20.30 Uhr, Perg, Jugendbegegnung im Pfarrheim mit GV Severin Lederhilger

Freitag, 10. Mai 2019 8 Uhr, Münzbach, Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer 8 Uhr, Perg, Frauenmesse mit BV Willi Vieböck 17 Uhr, Schwertberg, Treffen mit Firmlingen bei der Aiserbühne Schwertberg mit Bischof Manfred Scheuer 18.30 Uhr, Mauthausen, Gottesdienst mit GV Lederhilger 20 Uhr, Mauthausen, Podiumsdiskussion mit allen drei Visitatoren, Moderation: KirchenZeitungs-Chefredakteur Matthäus Fellinger Samstag, 11. Mai 2019 8 Uhr, Rechberg, Familienmesse mit GV Severin Lederhilger 8 Uhr, Allerheiligen, Gottesdienst mit BV Willi Vieböck 14.30 Uhr, Perg, Spielefest mit Bischof Manfred Scheuer für Ministrant/innen, Jungschar und alle intereressierten Kids auf dem Platz der DSG Union Perg 17.30 Uhr, Perg, Abschlussmesse und Fest bei der DSG Union Perg

Oberösterreich hat

1100 Kirchen 1500 pfarrliche Bauten 3000 Kapellen

Pfarrheim Schwertberg

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Wir sorgen für den Erhalt dieser Glaubensorte und Kulturdenkmäler. Danke für Ihren Kirchenbeitrag!


Wort zum Sonntag

Liebe

„Weide meine Schafe“. Petrus als der Hirte der Herde Christi auf einem ­Fensterbild des ­Vorarlberger Künstlers Martin Häusle (1903-1966), entstanden 1960/61 für den Dom St. Nikolaus in Feldkirch/Vorarlberg. Dompfarre St. Nikolaus

I

ch will dich erheben, HERR denn du zogst mich herauf

und ließest nicht zu, dass meine Feinde sich über mich freuen.

HERR, du hast meine Seele heraufsteigen lassen aus der Totenwelt,

Die Erscheinung Jesu am See von Tiberias steht am Ende des Johannesevangeliums, das ­eigentlich schon im vorigen Kapitel mit den Osterzeugnissen seinen erzählerischen ­Abschluss findet. Für den Autor scheint die Frohbotschaft mit den Berichten über die ­Erscheinungen des Auferstandenen noch nicht zu Ende erzählt zu sein. Dafür nimmt er ­literarische Ungenauigkeiten in Kauf. Für ihn greift die Botschaft weiter und findet Fortsetzung. Sie greift in das Leben der Apostel ein. Die ­gehen schon wieder – zumindest für den Eigenbedarf und eher erfolglos – ihrem Beruf als Fischer nach. Von irgendetwas muss man ja auch leben. Traumähnlich entwickelt sich das weitere Geschehen. Der Auferstandene steht am Ufer und nimmt so selbstverständlich wie vor seinem Tod Anteil am Alltag seiner Freunde. Alte Erzählstränge werden aufgegriffen: Das Kohlenfeuer – an so einem Feuer verleugnete Petrus Tage zuvor den verurteilten Jesus dreimal. Die Brote und die Fische – die an die wundersame Speisung der 5000 an eben diesem See erinnern. Das Interesse Jesu hingegen verfängt sich nicht im Vergangenen, sondern zielt ganz auf das Jetzt ab. „Liebst Du mich?“ Geradezu provokant wird Petrus – ausgerechnet der Petrus vom Kohlenfeuer – von Jesus dreimal gefragt. Eigentlich ein Alptraum für jeden Liebenden. Die Antwort ist ein beständiges, zunehmend verzweifeltes „Ja“. Aber was bedeutet denn Liebe? Was versteht Jesus darunter? Wie deutet Petrus diesen Begriff? Wir erhalten im Text des Evangeliums keine Antwort, können es nur erahnen. Jesus glaubt und traut dem viel gescholtenen Petrus: „Weide meine Schafe!“ Sorge dich um die dir Anvertrauten! Gehe ihnen wie ein Hirte nach! Lass das Vergangene hinter dir! Bewähre dich im Jetzt! Mit Liebe - wie immer man sie definieren mag. Viererlei umfasst sie immer: Achtsamkeit, Respekt, Geduld und Zutrauen. Wahrlich nicht die leichtesten Lebensübungen.

hast mich am Leben erhalten, sodass ich nicht in die Grube hinabstieg. Singt und spielt dem HERRN, ihr seine Frommen, dankt im Gedenken seiner Heiligkeit! Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick,

Zum Weiterdenken Wofür möchte ich geliebt werden?

doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, am Morgen herrscht wieder Jubel. Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt. HERR, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.

Othmar Lässer Religionslehrer am BRG Dornbirn Schoren, Diözesankonservator. Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm (aus Psalm 30)

u sonntag@koopredaktion.at


26 Bewusst leben

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Lachen ist gesund und bringt einen auf andere Gedanken. Darum freuen sich Kinder, denen im Krankenhaus oft wenig zum Lachen zumute ist, über den Besuch der Grüner Spargel hat wenig Kalorien, dafür aber viel Eiweiß, Vitamine, Eisen und Folsäure. kneipp verlag

Spargel-Eiweiß-Omelett 1 Portion

ca. 15 Minuten

leicht

vegetarisch

CliniClowns. brigitta hasch

Lachen wirkt kleine

ZUTATEN

∙∙3 Eier (2 Eiweiß und 1 Vollei) ∙∙4 Stangen grüner Spargel ∙∙10 g Brunnenkresse ∙∙1 EL Rapsöl ∙∙1 EL gehackte Walnüsse zubereitung Ei und Eiweiß werden gut verrührt, leicht gesalzen und in einer Pfanne im erhitzten Öl beidseitig angebraten. Frischer grüner Spargel muss nicht geschält werden, es reicht, ihn wenige Minuten über Wasserdampf zu kochen. Er sollte jedenfalls noch knackig sein, wenn er auf das Omelett gelegt wird. Dieses wird zusammengeschlagen und mit Brunnenkresse und Nüssen bestreut. TIPP Röststoffe verleihen den Nüssen einen besonderen Geschmack. Rösten Sie daher die Walnüsse einige Minuten in einer Pfanne ohne Fett an, bis sie schön gebräunt sind. Die Pfanne dabei aber nie aus den Augen lassen, sonst können die Nüsse schnell verbrennen! XX Barbara A. Schmid, Aaron Waltl: Regional essen. Das Kochbuch für heimische Lebensmittel. Kneipp Verlag, Wien 2017, € 22,90. ISBN: 978-3-7088-0718-8

„Wir können die Kinder natürlich nicht heilen. Aber wir können eine positive Atmosphäre schaffen und die kleinen Patienten zwischendurch auf andere Gedanken bringen“, damit hat CliniClownin Ulrike Mitasch auch schon jahrelang Erfahrung. Im Zweierteam mit einem Kollegen oder einer Kollegin besucht sie als „Dr. Karoline Kribbelix“ kranke Kinder. Hoppalas bringen zum Lachen. Kinder im Krankenhaus sind oft unsicher, manche haben Angst, manche Schmerzen. „Wenn man sie mit diesen negativen Gedanken alleinlässt, kann eine Abwärtsspirale beginnen. Mit unserem Besuch versuchen wir, diese zu durchbrechen. Man kann ja nicht zwei Gefühle gleichzeitig haben. Und wenn die Kinder mit uns lachen, wird Platz für neue, poUlrike Mitasch ist ausgebildete Spielpädagogin und Kommunikationstrainerin. Sie ist seit über 20 Jahren die CliniClownin „Dr. Karoline Kribbelix“. „Es ist für mich einfach beglückend, wenn ich mit Humor eine bedrückende Stimmung durchbrechen kann.“ CliniClowns OÖ/Reinhard Winkler (5)

sitive Energien frei“, ist sie überzeugt. Das Geschäft der Clowns besteht in der Kunst des Scheiterns. „Wir sind in unserer Rolle naiv und haben sogar eine gewisse Lust am Scheitern. Aber wir geben nicht auf, versuchen es wieder und wieder. Damit holen wir die Kinder ab, die alles natürlich viel besser können und uns auch helfen wollen.“ Als geduldige und gemütliche Dr. Karoline Kribbelix hat Ulrike Mitasch so schon viele Kinder zum Mitmachen und Mitspielen animiert. „Jeder Clown legt seine Rolle anders an. Zauberei, Musik, Tanz, Spiele, Stegreifspiel – dank unserer Ausbildung schöpfen wir aus einem Repertoire. Wir sind auch nicht immer mit dem gleichen Partner auf Visite, daraus ergeben sich neue Situationen und Geschichten.“ Bei der Aus- und Weiterbildung steht den Clowns ein künstlerischer


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Bewusst leben 27

2. Mai 2019

Ein Plädoyer für das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Die verlorene Individualität Mit einem Phänomen unserer Gesellschaft sind wir als Eltern täglich konfrontiert: dem Druck von außen.

Die CliniClowns bringen nicht nur kleine Patient/innen zum Lachen.

Wunder Leiter zur Seite. Mit ihm können auch spezielle Themen erarbeitet werden. „,Keimfrei‘ war so eine Sache. Da müssen wir zusätzlich Mäntel und Masken anziehen. Wenn man dabei in den falschen Ärmel schlüpft und zwei Leute denselben Mantel anhaben, fangen die Kinder schon an zu lachen.“ Schwierige Besuche. Sowohl schwer kranke Kinder, etwa auf der Krebsstation, als auch Menschen auf der Akutgeriatrie und der Palliativstation erhalten Besuche von den CliniClowns. „Das sind besondere Herausforderungen. Wie alle Visiten sind sie mit dem Personal auf den Krankenstationen abgesprochen. Da ist viel Feingefühl erforderlich, es muss wirklich passen“, erzählt Ulrike Mitasch. Oft heißt es bei Erwachsenen zuhören. Oder man erreicht die Menschen mit Musik: Alte Lieder werden miteinander gesungen oder gesummt. Lachen verbessert so zumindest den Augenblick. Für viele trägt Lachen tatsächlich zur Genesung bei.

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XX CliniClowns, Rote Nasen, Clowndoctors. In den Bundesländern gibt es unterschiedliche Vereine, die im Grunde dasselbe Ziel verfolgen: Kranke Kinder, aber auch Erwachsene und alte Menschen mit einem Besuch im Krankenzimmer aufzumuntern und auf andere Gedanken zu bringen, sie zum Lachen zu bringen und für sie schöne Momente zu erzeugen. Alle Vereine brauchen Sponsoren und Spendengelder, denn nur so ist ihre Arbeit möglich.

Es lässt sich in der heutigen Zeit beobachten, dass Eltern und Kinder recht früh unter Druck geraten und es schwierig ist, seinen eigenen Vorstellungen und Haltungen zu folgen. Dies beginnt meist gleich nach der Geburt und wird mit zunehmendem Alter des Kindes nicht weniger. Die Anforderungen beziehen sich dabei nicht nur auf Dinge, die ein Kind haben muss, wie etwa ein Smartphone gleich zu Beginn der Volkschulzeit, oder stets das neueste Spielzeug. Es geht auch um Fähigkeiten des Kindes, nämlich dass es schon im Kindergarten bei mehreren Sportvereinen sein soll oder auch mehrere Sprachen beherrschen sollte. Beispiele gibt es unzählige, und sie betreffen alle Lebensbereiche. In einer solchen Situation als Familie den eigenen Weg zu gehen, ist ein großer Kraftakt. Denn das heißt, dem erlebten Druck nicht nachzugeben, sondern vielmehr dem Vertrauen in sich selber und das eigene Kind einen Platz einzuräumen. Ein wichtiges Gut. Die österliche Zeit machte uns wieder bewusst, wie wichtig Vertrauen für unser Leben ist. So ist auch das Vertrauen in unsere Fähigkeiten als Eltern und in das Kind

begleiten beleben bestärken

für dessen Entwicklung von großer Bedeutung. Jede Familie entscheidet zunächst für sich selbst, welcher Werthaltung sie folgen möchte. Diese wird im Laufe der Zeit immer wieder reflektiert und wenn notwendig angepasst. Zentral ist dabei, dass Eltern dies aus eigener Überzeugung machen. Aber es spielt auch das Vertrauen in das Kind eine große Rolle. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit, seine Interessen und vor allem sein Tempo. Dies den Kindern zu ermöglichen, ist für sie ein großer Gewinn. Das Miteinander zählt. Die größte Aufgabe für uns Eltern im Umgang mit Druck – sowohl von außen als auch von innen – ist der Aufbau von Vertrauen. Vertrauen, dass das Kind seinen Weg findet und finden darf. Wir bestimmen nicht, ob sich das Kind für eine bestimmte Sportart interessiert oder ob es lieber Musik macht. Unsere Aufgabe besteht im Anbieten von Möglichkeiten und im Unterstützen von Interessen. Und im Vertrauen in uns selber. Wir möchten als Eltern unseren Kindern bestimmte Werte mitgeben, und da ist es auch wichtig, bei „Gegenwind“ standhaft zu bleiben. Natürlich können und sollen die eigenen Ansichten ab und zu hinterfragt werden, aber wichtig ist, sich dennoch treu zu bleiben und manchem Druck einfach auch mit einem Lächeln zu begegnen.

veronika burtscher-kiene Ehe- und Familienzentrum, Bregenz www.erziehungsgedanken.com


28 Familie & Unterhaltung

2. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom Wetterbeten zur Maiandacht

Das Gnadenbild von Maria Schmolln: Zusätzlich zu den Maiandachten beginnt im Mai auch im ganzen Land die Wallfahrtssaison. kiz/jw

aber zur bedeutendsten marianischen Andachtsform der Epoche und wird in jeder Pfarre oder religiösen Gemeinschaft eingeführt. Der Linzer Bischof Franz Joseph

kiz mit witz

RatMal

Fritz gibt bei seinen Freunden an: „Wetten, dass ich höher als ein Haus springen kann?“ – „Kannst du nicht.“ – „Klar, kann ich.“ – „Zeig!“ Fritz springt etwa zehn Zentimeter hoch. „Das war doch nicht höher als ein Haus!“ – „Das war höher, als ein Haus springen kann!“

Diagonal-Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, jeder Spalte, jedem 3 x 3-Block und in beiden Diagonalen jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

7 6 8 3 9 5 4 1 2

9 2 1 8 4 6 5 3 7

3 5 4 1 7 2 9 8 6

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Josef Wallner

4 1

Der Nachbar beschwert sich: „Herr Neumann, wenn Sie nicht endlich aufhören, Ihre schreckliche Trompete zu blasen, werde ich noch verrückt!“ – „Mein Lieber, das sind Sie doch schon. Ich habe schon vor einer Stunde mit dem Üben aufgehört!“ Peter fragt in der ersten Schulstunde die Lehrerin: „Was sind zehn Packen minus neun Packen?“ Unvorsichtigerweise antwortet die Lehrerin: „Ein Packen.“ Sofort brüllen die Kinder in der Klasse: „Super!“, und sind ganz schnell bei der Tür draußen.

Rudigier ist als Förderer der Maiandachten bekannt. Die Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis (1854) und die Marienerscheinungen im französischen Lourdes geben entscheidende Anstöße für die Einführung und Verbreitung der Maiandachten. Einen weiteren Schub der Intensivierung der Marienfrömmigkeit geht mit den Erscheinungen von Fatima (1917) einher. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs ist die tägliche Maiandacht trotz Bedrängnis und Einschränkungen des kirchlichen Lebens durch die nationalsozialistische Herrschaft möglich. Theologisch nimmt im Anschluss an die Botschaften von Fatima der Gedanke der Bekehrung und der Sühne für die Sünden der ganzen Menschheit breiten Raum ein. Damit verbunden ist die Bitte um Frieden, den Gott als Annahme der Sühne der vielen schenken möge. Die Maiandachten haben auch eine Reihe von volkstümlichen Liedern hervorgebracht.

2 4 6 9 3 1 8 7 5

1 8 9 4 5 7 2 6 3

5 3 7 2 6 8 1 4 9

9 1 2 6

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5 2 5

3

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5 7 3 2

5 4 8 Lösung des Diagonal-Sudoku der letzten Woche.

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5 6

2

© Philipp Hübner

Der Monat Mai gilt als Marienmonat und drückt dem Kirchenjahr seinen Stempel auf. Keine Pfarre, in der es nicht Maiandachten geben würde. Sosehr die täglichen Maiandachten Kennzeichen einer katholischen Pfarre waren und – und in verringerter Zahl – immer noch sind, handelt es sich doch um eine überraschend junge Tradition. Zu ausschließlich marianischen Gebeten werden die Maiandachten erst im 19. Jahrhundert. In den rheinländischen und fränkischen Diözesen ist um 1720 das „Maigebet“ noch als Bittandacht um gute Witterung bezeugt. Von Italien aus breitet sich die rein marianische Maiandacht über die Schweiz, Frankreich und Belgien aus. Am 1. Mai 1851 feierten drei Ordensfrauen der Schwestern vom Guten Hirten in ihrem Konvent Haidhausen bei München die erste Maiandacht Deutschlands, ein Jahr später folgte Aachen. Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten – so schreibt das Lexikon für Theologie und Kirche – wird die Maiandacht


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 29

2. Mai 2019

DA MELD ICH MICH

Heiliger Florian

 Hallo, ich bin Julia. Ich suche eine Brieffreundin. Meine Hobbys sind Radfahren, Turnen und Lesen. Ich bin neun Jahre alt, habe blaue Augen und brünette Haare. Neben meinen Eltern und zwei Geschwistern gehört auch der Hund Elvis zu meiner Familie.  Schreib an kiki@kirchenzeitung.at oder an KiKi, KirchenZeitung Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Kennwort: Brieffreundin für Julia.  Wir leiten deine Post an Julia weiter. Danach könnt ihr euch gleich direkt in Verbindung setzen.

DA GEH ICH HIN Der heilige Florian ist in Oberösterreich ein bedeutender Heiliger, ist er doch gleichzeitig Landespatron. Auch die Legende um ihn ist vielerorts bekannt.

BALDUIN BAUM

Zu Lebzeiten Florians gehörte das Gebiet unseres Bundeslandes – genauso wie halb Europa – zum Römischen Reich. Florian diente als Beamter dem römischen Kaiser Diokletian, er war Mitarbeiter des Statthalters Aquilinus in Lorch. Nun befahl aber der Kaiser, dass alle Menschen den römischen Göttern und ihm Opfer darbringen sollten. Die Christen, die nur an einen Gott glaubten, waren dazu nicht bereit. Zur Strafe wurden 40 Christinnen und Christen in Lorch von Aquilinus in den Kerker geworfen. Als Florian ihnen zu Hilfe kommen wollte, wurde er ebenso verhaftet. Er weigerte sich, seinem Glauben abzuschwören,

Das ist die Statue des heiligen Florian vor der Westfassade des Stiftes. STIFT

und wurde zur Strafe mit einem schweren Mühlstein um den Hals ins Wasser der Enns geworfen. Die ST. FLORIAN/KERSCHBAUMMAYR Legende sagt, dass er an einen Felsen angespült und von einem Adler bewacht wurde. Eine Witwe namens Valeria lud den Leichnam auf ihren Ochsenkarren. Da aber die Ochsen fast zu verdursten drohten, bat sie Gott um Hilfe. Da entsprang aus dem Boden eine Quelle und die Tiere konnten trinken. Den Floriansbrunnen gibt es an dieser Stelle noch heute. Und über dem Grab des heiligen Florian entstand das berühmte Stift. Der Wasserkübel, mit dem Florian oft dargestellt wir, deutet eigentlich auf seinen Tod im Wasser hin. Weil aber auch der Gedanke an Brandbekämpfung aufkam, ist der heilige Florian nun der Patron gegen Feuer und Hochwasser. KIKI

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 Jetzt schon an die Sommerferien denken. Auch heuer veranstaltet das Kuddelmuddel Linz im Juli und August wieder viele Sommerwerkstätten. Da kann gesungen, getanzt, gezaubert, gezeichnet, gebastelt und vieles entdeckt werden. Es ist für jeden was dabei. Aber du solltest dich rechtzeitig anmelden, denn manche Workshops sind schnell ausgebucht.  Anmeldung und Infos für alle Veranstaltungen: Tel. 0732/60 04 44, E-Mail: kumu@liva.linz.at www.kuddelmuddel.at

HINWEIS Am 12. Mai ist Muttertag. Darum gibt es hier nächste Woche ein paar Tipps für schöne Geschenke zum Selbermachen!

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! E-Mail: kiki@kirchenzeitung.at; KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

5. bis 11. Mai 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

5. mai

9.30  Orthodoxer Gottesdienst aus der rumänischen Gemeinde der heiligen Erzengel Michail und Gavriil in Berlin-Charlottenburg. ZDF 10.00  Evangelischer Gottesdienst aus St. Stephan in Lindau. BR 10.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 17.30  Warum bin ich so allein? (Dokumentation). Wege aus der Einsamkeit. Vielerorts gibt es Hilfsangebote für einsame Menschen: selbst organisierte Netzwerke oder Freiwillige, die Zeit verschenken und Besuche machen. Durch Gemeinschaft ist es möglich, das Vertrauen ins Leben zurückzugewinnen. Das Erste 17.35  Zeitlos – Schule des Lebens (Magazin). Die Ministranten von Annaberg erkunden mit dem Pfarrer von Abtenau, Pater Virgil, von der Krypta über Bäckerei und Katakomben bis zum Glockenturm die Geheimnisse des Klosters St. Peter im Herzen Salzburgs. ServusTV 19.40  Schätze der Welt (Dokumentation). Akko, Israel. Hafen zum Paradies. 3sat 20.15  Erlebnis Bühne (Oper). Rusalka – Antonín Dvoráks erfolgreichste Oper in einer prachtvollen Inszenierung von Otto Schenk. ORF III Montag

6. mai

20.15  Shampoo, Seife und Co. (Dokumenation). Shampoo und Seife – für die tägliche Körperpflege müssen alle möglichen Pflegeprodukte herhalten. Doch viele Shampoos enthalten längst nicht nur Stoffe, die der Gesundheit zuträglich sind. Ein neuer Trend geht in Richtung Seife ohne alles. Frei von sämtlichen Inhaltsstoffen, die nachweislich schädlich sind. ORF III 22.25  Der geteilte Himmel (Drama, DDR, 1964). Die Liebesgeschichte zweier junger Menschen aus Halle scheitert an der Zweiteilung Deutschlands. Ein inhaltlich und stilistisch außergewöhnlicher Film, dessen Handlungsführung nicht in erster Linie von Propaganda und kommunistischer Dialektik bestimmt ist. Es geht ihm vielmehr um die unterschiedlichen Entwicklungen der Menschen und um das unterschiedliche gesellschaftliche Bewusstsein in beiden deutschen Staaten. 3sat

So 18.25  Österreich-Bild aus Tirol. Unser täglich Brot: Tiroler Kirchenhandwerk mit Zukunft. Der Osttiroler Martin Berger arbeitet als gerüstloser Kirchturmdachdecker in rund 30 Metern Höhe. Der Zillertaler Orgelbauer Christian Erler restauriert, repariert und überholt Orgeln in ganz Österreich. Und Natascha Mader führt die Innsbrucker Glasmalerei. Foto: Pixabay ORF 2

Mi 20.15  Die andere Seite der Hoffnung. Still und heimlich taucht der Flüchtling Khaled aus dem Bauch eines Kohleschiffes auf und verschwindet unsichtbar in der Nacht von Helsinki. Das Drama ist ein wortkarges, aber umso nachhaltigeres Plädoyer für die Menschlichkeit und eine beißende Anklage gegen Engstirnigkeit und Bürokratie. arte

Dienstag

Donnerstag

7. mai

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Vergiss nicht deinen Namen. Als Fünfjähriger wird der in Wien geborene Robert Perels mit seiner Mutter in einem Eisenbahntransport Richtung KZ Auschwitz gebracht. Bei einem kurzen Halt entschließt sich die Mutter spontan, den Buben im letzten Augenblick aus dem Zug zu werfen – und rettet ihm damit das Leben. ORF 2 23.00  kreuz und quer (Dokumentation). Blitzscheidung. Es dauerte nur drei Sekunden, und die junge Inderin Lubna war geschieden. Ihr Mann hatte drei Mal nacheinander das Wort „Talaq“ – „Scheidung“ ausgesprochen, und dadurch war die Ehe beendet. Ein bitterer Schicksalsschlag für die junge Frau, denn sie stand plötzlich mittellos auf der Straße. ORF 2 Mittwoch

8. mai

19.00  Stationen (Religion). Wenn das Leben unerträglich wird – Tabuthema Suizid. BR 19.35  Fest der Freude 2019. Am 8. Mai 1945 besiegten die alliierten Truppen das nationalsozialistische Regime und beendeten damit den II. Weltkrieg. Festakt live vom Wiener Heldenplatz. Anschließend (20.15 Uhr) Festkonzert der Wiener Philharmoniker. ORF III 21.05  Kinder im Netz – Gefahren und Chancen. In der Dokumentation geht Michèle Sauvain der Frage nach, wie gefährlich Computerspiele sind. Entstanden ist ein vielschichtiger Film über ein neues Phänomen, bei dem nur eines klar ist: dass Eltern hinschauen und sich interessieren müssen. 3sat

Foto: Sputnik Oy/Malla Hukkanen

9. mai

19.40  Re: Gekaufte Bräute (Reportage). Bulgariens Roma-Heiratsmarkt. Wenn ein Roma vom Kalajdzii-Clan in Bulgarien eine Ehefrau sucht, ist der Brautmarkt am Kloster Bachkovo seine erste Anlaufstelle. Für die jungen Kalajdzii ist dies die einzige Möglichkeit, einen Partner zu finden. Ihr christlich-orthodoxer Glaube und ihre Tradition verbieten ihnen, auszugehen, zu flirten oder gar Beziehungen vor der Ehe zu haben. Doch immer mehr junge Roma rebellieren dagegen. arte 22.35  Haus ohne Dach (Drama, D, 2016). Um ihre verstorbene Mutter in der Heimat zu beerdigen, begeben sich drei in Deutschland aufgewachsene Geschwister auf eine Reise in die kurdische Region des Irak. Auf dem hindernisreichen Weg geraten sie durch ihre unterschiedlichen Temperamente aneinander. arte Freitag

10. mai

21.20  Eröffnung der Wiener Festwochen. Live vom Wiener Rathausplatz. ORF 2 Samstag

11. mai

20.15  Klingendes Österreich (Volkskultur). Vorarlberg – Alte Kultur im Ländle. Kirchen, Bauernhäuser, Heimatmuseen stehen im Mittelpunkt der Volksmusiksendung. ORF 2 Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Sr. Mag. MariaAndreas Weißbacher, CPS., Kloster Wernberg, Kärnten. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus ThörlMaglern, Kärnten. Ernst Thoma: Florinus Messe; B. Klein: Der Herr ist mein Hirt; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Augustin Bernd Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Carla Amina Baghajati. „Mein Ramadan.“Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Jenseits von gestreichelt und geschlachtet. Neue Denkansätze im Mensch-TierVerhältnis. Mo–Do 9.05, Ö1. Anklang. Nur die Geigen sind geblieben. Alma und Arnold Rosé. Mo 10.05, Ö1. Passagen. „Wann wohl das Leid sein Ende hat.“ Briefe und Gedichte aus Theresienstadt von Ilse Weber. Mo 16.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Meine Bakterien und ich. Der Mensch als Metaorganismus. Mo 19.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. Rimskij-Korsakov: Russische Ostern; Dvorák: Biblische Lieder. Di 14.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Musik für gekrönte Häupter. Die „Missa pro defunctis“ von Cristóbal de Morales. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Der russische Sonderweg. Ideologie und Machtpolitik. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Haben Geldwäscher eine Waschmaschine? Finanzmärkte und Geldwäschereibekämpfung. Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Man muss sich die Wirkung von Hilfe vor Augen führen.“ Gespräch mit Thomas Gebauer, Menschenrechtsaktivist, Psychologe. Do 21.00, Ö1. Logos. Syrisches Christentum. Kirche unterm Kreuz. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Glauben und zweifeln. Ein Gespräch mit Tomáš Halík.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 31

2. Mai 2019

Den heiligen Florian feiern Enns/St. Florian. Rund um den Festtag des heiligen Florian findet eine Reihe von Gottesdiensten und Veranstaltungen statt, zu der die Chorherren von St. Florian und das Dekanat Enns-Lorch herzlich einladen. Am Vorabend des „Florianitages“, am 3. Mai 2019, wird um 16 Uhr in der Basilika St. Laurenz (Enns-Lorch) die erste Vesper zum Fest des heiligen Florian gesungen. Am 4. Mai, um 9 Uhr im Stiftshof Angelobung von Feuerwehrleuten und um 10 Uhr in der Stiftsbasilika Pontifikalamt mit Pfarrer Klaus Dopler als Festprediger. Am 5. Mai startet um 14.30 Uhr die Fußwallfahrt nach St. Florian beim Florianikreuz an der Enns (um 15 Uhr Andacht in der Basilika St. Laurenz). Um 19 Uhr ist Wallfahrermesse in der Stiftskirche.

bildung Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 XX Morgenmeditation, Di., 7. 5., 8 bis 9 Uhr, mit Willi Seufer-Wasser­ thal. XX Bibelfrühstück, Di., 7. 5., 9 bis 10.30 Uhr, Ref.: Willi Seufer-Wasserthal. XX Manipulation von Film und Bild, Die Information im Konflikt mit den Methoden aus Unterhaltung und Werbung, Di., 7. 5., 18 bis 21.30 Uhr, Ref.: Mag. Sissi Kaiser. Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 XX Mein Welt-Bild, Do., 9. 5., 18 bis 21 Uhr, Ltg.: Mag. Margret Heidi Scheurecker.

Die Wallfahrer/innen auf dem Weg nach St. Florian.

Huemer

Vortrag über Oikocredit Diözesanhaus Linz. Der gemeinnützige Verein Oikocredit Austria setzt auf den Abbau von ­Armut: Er vergibt Darlehen an geprüfte Partnerorganisationen, die wiederum Mikrokredite an Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern weitergeben. Mit dem Darlehen können sich diese beruflich selbständig ma-

chen. Am Dienstag, 14. Mai, um 17 Uhr spricht Dr. Helmut Berg von Oikocredit International im Diözesanhaus Linz, Kapuzinerstraße 84, über Armut, Geld und sozialen Frieden und die Möglichkeiten eines ethischen Investments. XX Anmeldung: Tel. 01 505 45 55 oder lholzinger@oikocredit.at

Philippe Lissac/Godong for Oikocredit

Behelfsdienst

KiZ-Angebot

Maria feiern Die schönsten Lieder und Gebete Die sorgsam ausgewählten Gebete und Lieder, die ­Gedichte und geistlichen Betrachtungen geben ein facettenreiches Bild davon, wie sich Menschen zu ­verschiedenen Zeiten der Gottesmutter genähert haben – bittend, jubelnd, fragend –, und laden ein, es gleichzutun. In drei Kapiteln wird Maria als Vorbild des Betens, des Gottlo-

bens und des gläubigen Suchens in den Blick genommen. 127 Seiten, gebunden, mit Lesebändchen, mit z­ ahlreichen Illustrationen aus allen ­Epochen der Kunst. Herder Verlag, 2019. Diese wunderbare Neuerscheinung können Sie zum Preis von € 15,50 (zuzüglich Versandspesen) im Behelfsdienst der Diözese Linz bestellen.

Als kleines Dankeschön ­erhalten Sie die Box „Wortfenster“ mit 24 Zitatkärtchen voller Lebensweisheiten gratis dazu. Bestellungen unter: Tel. 0732 76 10-38 13 E-Mail: behelfsdienst@ dioezese-linz.at www.behelfsdienst.at Bitte geben Sie bei der Bestellung „KiZ-Angebot“ an.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 XX Torten verzieren mit Fondant, Mi., 8. 5., 19 Uhr, Ltg.: Dagmar Feichtl, Anmeldung erforderlich. XX Frauenfrühstück, von Frau zu Frau, Sa., 11. 5., 9 bis 11 Uhr, Ltg.: Isabelle Ntumba, Anmeldung erforderlich. XX Töpfern, Di., 14. 5., 19 Uhr, Ltg.: Sandra Stöger, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 XX Gemeinsam singen und musizieren, Inklusionsangebot – für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Di., 7. 5., 17 bis 18.30 Uhr, drei Nachmittage, Anmeldung erforderlich. XX Steyrer Zukunftsradeln, Mi., 8. 5., Treffpunkt mit dem Rad: vor dem Dominikanerhaus, 17 Uhr, mit Mag. Peter Czermak. XX Religion und Lachen, Wenn es um Gott und den Glauben geht – ist dann Lachen erlaubt?, Vortrag, Mi., 8. 5., 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Franz Pamminger. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 XX „Heute besuche ich mich selbst ...“, Einladung zu ­Meditation und Wandern, „... mal schauen, ob ich daheim bin!“, Fr., 10. 5., 18 Uhr bis So., 12. 5., 13 Uhr, Ltg.: Astrid Mahrle. XX Gedanken sind eine Großmacht – nutze sie für dich!, Seminar für mehr Freude und Zufriedenheit im Alltag, Sa., 11. 5., 14 Uhr bis So., 12. 5., 13 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 XX Sind Sie im Bild?, malend meinem Leben auf der Spur, maltherapeutische Selbsterfahrungsgruppe, Mi., 8. 5., 17 bis 21 Uhr, Ref.: Mag. Elfie Hackl-Ceran.


32 Termine namenstag

Mag. Florian Hartl ist Religionslehrer in der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik der Kreuzschwestern Linz und PGR-Mitglied in Kirchschlag bei Linz. BAfEP

Florian (4. Mai) Flo, Flotschi, Flocki, Faffa … – wenn ich als Kind einmal „Florian“ gerufen wurde, dann meist, weil ich mich gerade nicht besonders „heilig“ benommen hatte. Damals haben mich die Darstellungen des schneidigen römischen Soldaten, der meist so nebenbei ein kleines brennendes Haus löscht, fasziniert. Erst viel später wurde für mich aus dem Feuerwehr-Kämpfer ein weit weniger martialisches Vorbild: ein pensionierter Verwaltungsbeamter, der Glaubensgefährten nicht im Stich lässt und zu seiner Überzeugung steht, selbst wenn es ihn das Leben kostet. Ein blühender Zuhilfe-Eiler sozusagen und ein radikal Standhafter. Einer, der Farbe bekennt. So einer möchte ich auch gern sein. Und weil ich das nicht immer hinbekomme, ist es nicht so schlecht, dass ich beim Namen „Florian“ immer noch prophylaktisch Gewissenserforschung betreibe und mir vornehme, etwas mehr wie mein Namenspatron zu werden. Florian Hartl

2. Mai 2019

Freitag, 3. Mai XX Alberndorf. Kabarett, Pfarrsaal, 20.15 Uhr. XX Enns. 1. Vesper zum Fest des hl. Florian, gregorianischer Choral, Orgelimprovisationen, Basilika St. Laurenz, 16 Uhr. XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, gleichzeitig offener Kirchturm von 11.30 bis 13 Uhr, Brigitte Fruth, Orgel. XX Gallneukirchen. Mariendom Linz, Spezialführung durch den Mariendom, 15 bis 16.30 Uhr, mit Dr. Maximilian Strasser, Mag. Benjamin Hainbuchner. XX Linz, Martinskirche. Musica Sacra, Violinmusik aus der Feder von J. S. Bach II, 19.30 Uhr, Swantje Hoffmann, Violine, und Bernhard Prammer, Cembalo. XX Sarleinsbach. Farbenreiche, Pfarrheim, 15 Uhr, mit Michela Allers­torfer. XX Spital am Pyhrn. Gedenkfeier mit anschließender Kranzniederlegung, Kirche St. Leonhard, 17 Uhr. XX Stroheim. Unterwegs in meiner Heimat Indien, Vortrag, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit P. Paul OSFS. XX Unterweißenbach. Abendmusik zum Thema „Unser Leben sei ein Fest“, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Anna und Vera Reithmayr, Katharina Leitner, Stefan Schatz, im Anschluss gemeinsamer Ausklang im Pfarrheim. Samstag, 4. Mai XX Ansfelden. Fröhlich klingen unsere Lieder, Frühjahrskonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Anton-BrucknerKirchenchor, Ltg.: Birgit Buck. XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Kontemplative Gesinnung – eine andere Form von Missio, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Abfahrt von Linz, Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr, Zelebrant und Prediger: Bischofsvikar P. Lorenz Voith CSsR. XX Grieskirchen. Barockes Festkonzert, im Rahmen der diesjährigen Landlwochen findet ein barockes Feuerwerk italienischer Sakralmusik statt, Werke von A. Corelli, F. Durante und B. Conti, ­Stadtpfarrkirche,

20 Uhr, Ltg.: Markus Springer, Chor und Orchester der Stadtpfarre, Sinfonieorchester Marchtrenk sowie die Solisten Judith Ramerstorfer, Eva-Maria Schossleitner, Markus Miesenberger und Reinhard Mayr. XX Haibach ob der Donau. Pilgerwanderung, Start bei der Kalvarienbergkapelle, 5.55 Uhr, mit Paula und Kons. Martin Wintereder. XX Mondsee. Traditionelle FußWallfahrt von Mondsee nach St. Wolfgang, Basilika St. Michael, 3 Uhr, Pilgermesse, Kirche St. Wolfgang, 9 Uhr. XX St. Florian. Fest des hl. Florian, Landes- und Diözesanpatron, Pontifikalamt mit Fahnensegnung, Stiftsbasilika, 10 Uhr, Hauptzelebrant und Predigt: Abt Mag. Ambros Ebhart OSB, Kan. Mag. Klaus Dopler, vor dem Pontifikalamt ist Angelobung, 150 Jahre Landes-Feuerwehrverband, Stiftshof, 9 Uhr. XX St. Florian. Choralvesper, gregorianischer Choral, Orgelimprovisationen, Stiftsbasilika, 14.30 Uhr. Sonntag, 5. Mai XX Aigen-Schlägl. Missa III, G. Kopp, Stiftskirche, 10 Uhr, Vesper im gregorianischen Choral mit Prozession und Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 18 Uhr. XX Kremsmünster. Missa brevis in F-Dur, KV 192, von W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Hl. Geist. Festliche Gottesdienstgestaltung mit Trompete und Orgel, Jubilate Deo, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Thomas Schatzdorfer, Trompete, Thomas Dinböck, Orgel. XX Linz, Mariendom. Missa solemnis in C-Dur, KV 139, Waisenhausmesse, W. A. Mozart, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Hab­ringer. XX Marchtrenk. Magnificat e Gloria, Prachtvolle italienische Kirchenmusik aus der Barockzeit, Kulturraum, alte Kirche, Chor der Stadtpfarrkirche Grieskirchen, Barockensemble der Stadtpfarrkirche Grieskirchen, Sinfonieorchester Marchtrenk, Ltg.: Markus Springer. XX Maria Schmolln. Schenk dir 15 Minuten Zeit mit Gott, Wallfahrtskirche, 14 bis 17 Uhr, Eintritt ist jederzeit möglich.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Pabneukirchen. Pilgern nach Pierbach, Treffpunkt vor der Kirche, 8.30 Uhr. XX St. Florian. Florianiwallfahrt, Beginn beim Florianikreuz an der Enns, 14.30 Uhr, Andacht Basilika St. Laurenz Enns-Lorch. XX St. Florian. Wallfahrermesse, Stiftsbasilika, 19 Uhr. XX St. Lorenz am Mondsee. Motorrad-Segnung – Ready to Ride, Badeplatz Schwarzindien, 10 Uhr. XX Wolfsegg. Trachtensonntag, Florianigottesdienst der Feuerwehr, Werke von Valentin Rathgeber und Georg Friedrich Händel, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Kirchenchor Wolfsegg. Montag, 6. Mai XX Alberndorf. Maiandacht, Gangl- Kapelle Rinzendorf, 19.30 Uhr. Dienstag, 7. Mai XX Linz. Abendmusik im Krankenhaus, Im wunderschönen Mai – von Liedern und Weisen zur Maienzeit, Kirche am Neuromed Campus, 18 Uhr, mit Eveline Huber, Barbara Körber und Oleksandr Popov. XX Linz. Ave Maria, Konzert, Werke von J. S. Bach, Ch. Gounod, P. Mascagni, V. Bellini, F. Schubert u. a., Klosterkirche der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Katerina Hebelkova, Ensemble des Wiener Solisten Orchesters, Ltg.: Piotr Gladki. XX Ried im Innkreis. Liebe Mutter, heut´ bring´ ich dir Rosen, Kuchen und Bier ...“, Muttertagslesung, Bräustüberl Brauerei, 19.30 Uhr, Anmeldung erbeten, E-Mail: gab.grausgruber@gmx.at. XX Wels, St. Franziskus. Maiandacht, Hochmair-Kapelle, 15 Uhr. Mittwoch, 8. Mai XX Linz. Barmherzigkeitsabend, hl. Messe, anschließend musikalisch und mit Texten gestaltete Anbetung, Krankenhaus der Elisabethinen, Kapelle, 18.45 Uhr. XX Lambach-Edt. Single-Runde, wir treffen uns, um einfach miteinander zu plaudern, Gemeinschaft zu erleben, um nette Leute kennenzulernen, gemeinsam Termine zu vereinbaren für Kulturelles, Sportliches Religiöses, Unterhaltsames, um nicht mehr alleine auszugehen, Pfarrsaal, 20.15 Uhr.

Ausstellung – Theater XX Hirschbach. Die Lebensstationen des Menschen – der Kreislauf des Lebens, Ausstellung, bis Sa., 31. 8., Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr sowie außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 07948 541. XX Kremsmünster. Anton Dermota – Der Mozart-Tenor seiner Zeit, Wien – Salzburg – International, die Ausstellung kann bis Mo., 30. 9. während der Öffnungszeiten des Klosterladens besichtigt werden, um Voranmeldung wird gebeten: Tel. 07583 52 75-150.

XX Linz. Improvisationstheater, Die Guadiatoren, Gasthaus Alte Welt, Sa., 11. 5 ., 20 Uhr. XX Linz. Die furchtbar hartnäckigen Gapper von Frip, Theater, Grüner Anker, Jugendkirche Linz, Schulstraße 4, 4040 Linz, Fr., 3. 5., So., 5. 5., Sa., 11. 5., jeweils 20 Uhr, So., 12. 5., 16 und 20 Uhr, eine Schulvorstellung findet am Do., 9. 5. um 9.30 Uhr statt. XX Pregarten. Allzumenschliches: Portraits & Studien, Peter Wenzel, Malerei, Eröffnung: Fr., 3. 5., CART-Galerie, 19.30 Uhr, die Ausstellung ist an den Mai-Sonntagen, 5., 12., 19., 26. 5., jeweils

von 14 bis 18 Uhr geöffnet, Finissage: So., 26. 5., 17 Uhr, Lesung und Musik. XX Vöcklabruck. Benefizvernissage, Von Kamera gesehen, mit Stift gezeichnet, in der Klinikstraße des Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck, Mi., 8. 5., 19 Uhr, bis 1. Juli. XX Wallern. Kulturkreis Wallern, Heimatmuseum, Brucknerstr. 4, jeden Samstag, 14 bis 17 Uhr. XX Wilhering. Der böse Geist Lumpacivagabundus, Posse mit Gesang, Pfarrheim, Fr., 3. 5., 19.30 Uhr, Sa., 4. 5., 19.30 Uhr und So., 5. 5., 18 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 33

2. Mai 2019

XX Mattighofen. Maiandacht, Stiftskirche, 19.30 Uhr, Gestaltung durch die Kath. Frauenbewegung Mattighofen. XX Munderfing. Meditationsabend, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Pregarten. Zucker & Fette, Diabetes bis Demenz, Kann zu hoher Blutzucker das Demenzrisiko erhöhen?, Vortrag Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. rer. nat. Markus Stöcher. XX Zwettl an der Rodl. Griechisches Tanzen, Pfarrsaal, 20 Uhr, Dr. Hanni Schneitler. Donnerstag, 9. Mai XX Bad Ischl. Perfektionismus als Falle – Wenn das Soll zum Muss wird, Vortrag, Trinkhalle, 19 Uhr, Ref.: Univ.-Prof. DDr. Raphael M. Bonelli. XX Leopoldschlag. Meine internationale Arbeit als Bauingenieur, Vortrag, Gasthaus Pammer, 19.30 Uhr, em. o. Univ.-Prof. Dipl.Ing. Dr. techn. Dr. h. c. mult. Hon.Prof. Heinz Brandl. XX Linz. Der Tote am Urfahraner Markt, Lesung, Veritas, 18.30 Uhr, mit Sophia Scheer alias Ingeborg Rauchberger. XX Linz. Mittagsmesse, Öffnen wir unser Herz, Hauskapelle des Diöze­ sanhauses Linz, 12.05 Uhr, Amnesty International, Gruppe 8 Linz, Informationsstand, Foyer, 11.30 bis 15 Uhr. XX Linz, Ignatiushaus (Alter Dom). Geistlicher Abend, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Impuls, 19.30 Uhr, Eingang Domgasse 3. XX Ottnang. Weinberge statt Getreidefelder? Oberösterreich im Klimawandel, Vortrag, Pfarrzentrum St. Stephanus, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Alexander Ohms. XX Reichenau. Lesung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Christian Hartl. XX Ried im Innkreis. Hilfe bei der Trauer, Gedenkgottesdienst, Barmherzige Schwestern, Krankenhauskapelle, 19 Uhr. XX Waizenkirchen. Die Rückkehr der Sklaverei im 21. Jahrhundert,

Der Mensch – im Handel erhältlich auch in Oberösterreich, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Sr. Maria Schlackl SDS, Hans Eidenberger SM. Freitag, 10. Mai XX Kremsmünster. Gebetswanderung mit der Bitte um geistliche Berufungen, 19 Uhr, Treffpunkt beim Parkplatz des Großen Schacherteichs zwischen Kremsmünster und Sipbachzell, Wanderung zur Wallfahrtskirche Heiligenkreuz, hl. Messe, 19.45 Uhr. XX Linz, Mariendom. Benefizkonzert zum Muttertag, 20 Uhr, Pro Mariendom, Bachl Chor, Ltg.: Felix Hornbachner, Franz Gumpenberger, Moderator und Erzähler, der Reinerlös kommt der Renovierung und Erhaltung des Mariendoms zugute. XX Mettmach. Muttertagskonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Innviertler Zitherfreunde, Moderation: Johanna Reinthaler und Franz Oberauer, der Reinerlös wird für die Pfarrkirche gespendet. XX Treffling. Lichtblick – aufblühen, zur Ruhe kommen, gestärkt werden, offenes Kommen und ­Gehen, verschiedene Stationen im Kirchenraum, die zum Nachdenken anregen, Pfarrkirche, 19 bis 22 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. WELSweit feiern – WELSnah handeln, Präsentation und Fest der Kath. Kirche, Pfarrkirche, 19 Uhr. Samstag, 11. Mai XX Eferding. Konzert zum Muttertag, Pfarrzentrum St. Hippolyt, 19 Uhr, MAJOR 7 – a Cappella. XX Rohrbach-Berg. Wort-GottesFeier in Gebärdensprache, Maria Trost, 14 Uhr, mit Gilbert Mathie. XX Weibern. Haare & Make up – All- in-one-Workshop, Pfarrheim, 9 bis 11.30 Uhr, mit Michaela Rangger, Anmeldung unter: Tel. 0664 922 93 18. XX Wels, St. Franziskus. Muttertags-Liederabend, Pfarrzentrum, 20 Uhr, mit Matthias Helm.

Tag der Beziehung – Samstag, 11. Mai Workshop von 13.30 bis 17.30 Uhr: XX Enns (Eltern-Kind-Zentrum), Referenten: Daniel und Julia ­ Blumenschein XX Gmunden (Eltern-Kind-Zentrum Villa Gmundnerbunt), Referentin: Kerstin Bamminger XX Kremsmünster (Stift Kremsmünster), Referentin: Bettina Windisch- bauer XX Linz (Eltern-Kind-Zentrum), Referentin: Birgit Detzlhofer XX Rohrbach (Pfarrheim Rohrbach), Referentin: Walpurga Dorfer Unkostenbeitrag 15,– Euro pro Paar, Kinderbetreuung vor Ort kostenlos XX Anmeldung erforderlich auf www.familienkarte.at; Elternbildungsgutscheine des Landes OÖ können eingelöst werden.

Sonntag, 12. Mai XX Aigen-Schlägl. Motetten zur Osterzeit, Stiftskirche, 10 Uhr, Vesper im gregorianischen Choral mit Prozession und Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 18 Uhr. XX Linz. La Vie en Rose, Muttertagskonzert, Theatersaal der Jesuiten, Domgasse 3, 17 Uhr, mit EdithPiaf-Chansons und französischer Akkordeonmusik. XX Linz, Mariendom. Motetten zur Osterzeit, 10 Uhr, Vokalsextett Voices, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Minoritenkirche. Dein ist das Reich, Musica Sacra, Konzert, Werke von Nikolay Kedrov, Richard Wagner, Balthasar Resinarius, Michael Haydn, Sigmund Neukomm u. a., 17 Uhr, KammerChor KlangsCala, Salzburg, Ltg.: Helmut Zeilner. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit, Pfarrkirche, 19 Uhr, Rosenkranz, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt und anschließend Lichterprozession, 20 Uhr, nächtliche Anbetung mit eucharistischem Segen, 23 Uhr, mit Kons. Kanonikus Mag. Leon Sireisky. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Muttertag, Marienmesse mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. XX Wilhering. Hochamt, geistliche Musik zum Muttertag, Elisabeth Breuer, Sopran, Capella Domenica, Philipp Sonntag.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I Sonntag, 5. Mai 3. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 5,27b–32.40b–41 L2: Offb 5,11–14 Ev: Joh 21,1–19 (oder 21,1–14) Montag, 6. Mai L: Apg 6,8–15 Ev: Joh 6,22–29 Dienstag, 7. Mai L: Apg 7,51 – 8,1a Ev: Joh 6,30–35 Mittwoch, 8. Mai L: Apg 8,1b–8 Ev: Joh 6,35–40 Donnerstag, 9. Mai L: Apg 8,26–40 Ev: Joh 6,44–51 Freitag, 10. Mai Hl. Damian de Veuster, Ordenspriester. L: Röm 5,1–5 Ev: Joh 10,11–18 L: Apg 9,1–20 Ev: Joh 6,52–59

Ehevorbereitung

Samstag, 11. Mai L: Apg 9,31–42 Ev: Joh 6,60–69

Partnerkurs für Brautpaare

Sonntag, 12. Mai 4. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 13,14.43b–52 L2: Offb 7,9.14b–17 Ev: Joh 10,27–30

XX Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr, outdoor. XX Reichersberg. Stift Reichersberg, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 5. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Attnang-Puchheim. Bildungszentrum Maximilianhaus, Fr., 10. 5., 13.30 bis 22 Uhr, outdoor. XX Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 11. 5., 9 bis 18 Uhr, outdoor. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 11. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 11. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Bildungszentrum Dominikanerhaus, Sa., 11. 5., 9 bis 18 Uhr, outdoor. XX Wels. Bildungszentrum Schloss Puchberg, Sa., 11. 5., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 12. 5., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

aussaattage 6. 5.: Wurzel 7. 5.: Wurzel 8. 5.: Wurzel bis 10, ab 11 Blüte 9. 5.: Blüte bis 16 Pflanzzeit Beg. 9 10. 5.: Blüte von 2 bis 11, ab 12 Blatt 11. 5.: Blatt bis 2, ab 3 bis 15 Frucht, von 16 bis 23 Blatt 12. 5.: Frucht ab 00 Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


34 Anzeigen & Hinweise

2. Mai 2019

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KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

KirchenZeitung Diözese Linz

Friedensfest für Stefan Matzenberger Mit einem Fest am So., 5. Mai ehrt die Gemeinde Ertl im Mostviertel Dr. Stefan Matzenberger, dessen Geburtstag sich zum 100. Mal jährt. Er hat unter anderem die Gründung der Pax-Christi-Bewegung und die Einführung des Zivildienstes angeregt. Um 10 Uhr hält Bischof Alois Schwarz den Festgottesdienst, danach wird eine Festschrift präsentiert. Weitere Veranstaltungen: www.st-benedikt.at

Ausflug zur Landesgartenschau Am Sa., 18. Mai, laden das Netzwerk Christen für eine gerechte Welt, die Evangelische Pfarrgemeinde Linz-Innere Stadt und das Evangelische Bildungswerk zu einem ökumenischen Ausflug mit dem Böhmerwaldexpress zur OÖ Landesgartenschau in Aigen-Schlägl. Treffpunkt ist um 9 Uhr beim Mühlkreisbahnhof Linz. Anmeldung bis Sa., 4. Mai:  Tel. 0676 840 03 65 31 oder E-Mail: sr.gisela@benediktinerinnen.at

10.04.19 10:16

SIE SIND DIE WAHREN LEISTUNGSTRÄGER:

Mehr Respekt für die Beschäftigten! Zum Tag der Arbeit am 1. Mai muss es gesagt werden: Die Beschäftigten sind die wichtigsten Leistungsträger/innen in Oberösterreich. Sie sind extrem fleißig, flexibel, mobil und hochproduktiv. Und sie sind die größten Steuerzahler.

D

ie 650.000 unselbstständig Beschäftigten in Oberösterreich erbringen pro Jahr mehr als eine Milliarde Arbeitsstunden. Ein Fünftel der rund 40 Millionen Überstunden bleibt unbezahlt. Damit werden den oberösterreichischen Beschäftigten jährlich 150 Millionen Euro vorenthalten – pro Kopf knapp 10.000 Euro.

Fast zwei Drittel müssen zu ihrem Arbeitsplatz pendeln. Wenn es sein muss, arbeiten die Oberösterreicher/innen auch abends, nachts, am Wochenende oder von zuhause aus – sogar im Urlaub und im Krankenstand. Darüber hinaus leisten sie Millionen an (unbezahlten und oft unbedankten) Arbeitsstunden in der Kinderbetreuung, der Pflege und bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. Die Beschäftigten in den oberösterreichischen Mittel- und Großbetrieben erwirtschaften pro Jahr rund 90.000 Euro an Pro-KopfWertschöpfung. Davon bleiben diesen Firmen rund 30.000 Euro pro

Mitarbeiter/in und Jahr. Die größten Steuerzahler sind dennoch die Beschäftigten – sie finanzieren den Sozialstaat und somit ihre eigene Absicherung im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Alter zum größten Teil selber. Dafür haben sie mehr Respekt verdient!

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

2. Mai 2019

Anzeigen & Hinweise 35

Kulturland  Lesung des Vereins ZuFlucht. Am Donnerstag, 2. Mai, gibt es um 18 Uhr eine Lesung zum Thema „Flucht und Migration“ von Kurt Mitterndorfer, mit Musik von Werner Zeitler (Gitarre und Gesang).

Kurt Mitterndorfer beschäftigt sich in seiner literarischen Arbeit seit Jahren unter anderem auch mit gesellschaftspolitischen Themen. Ort: KostNixLaden des Vereins Zu-Flucht, Hamerlingstraße 6–8, Linz.

 Konzerte an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Unter dem Motto „The PSF Prime Time – total seri(e)ös“ dringt die Big Band der Privaten Pädagogischen Hochschule in neue Galaxien

vor: in die unendlichen Weiten der TV-Serien-Welt. Die Konzerte finden am 8., 9. und 10. Mai 2019 um 20 Uhr in der Aula der PHDL statt. Karten gibt´s bei oeticket.com und an der Pforte der PHDL.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Eine blühende Zukunft schenken (Testaments-)Spenden für Hilfsorganisationen wie CONCORDIA Sozialprojekte oder Jugend Eine Welt schenken Kindern und Jugendlichen am Rande der Gesellschaft die Chance auf ein besseres Leben.

In der CONCORDIA Berufsschule im rumänischen Ploiesti haben die Lehrlinge ein Apfelbäumchen ge­ pflanzt. Es erinnert an Eva Hermann*, die mit ihrem Vermächtnis Waisen und Kindern aus zerbrochenen Familien Zukunft schenken wollte.

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*Name geändert

Sie haben fast nichts. Nicht genug zu essen, nichts anzuziehen, keine Möglichkeit, eine Schule zu besu­ chen: In den Ländern des Südens, dem Nahen Osten, aber auch in einigen Ländern Osteuropas kämpfen viele Kinder und Jugendliche ums nackte Überleben. Bildung überwindet Armut Unter dem Motto „Bildung überwindet Armut“ un­ terstützt Jugend Eine Welt deshalb in diesen Ländern eine Reihe von Bildungsprojekten. Die Don Bosco Projektpartner nehmen die Mädchen und Burschen liebevoll auf, ermöglichen ihnen eine Ausbildung und schenken ihnen damit die Chance auf eine bessere Zukunft. „Ich gebe mit warmen Händen, denn ich möchte, dass es viel mehr Kindern auf dieser Welt so gut geht wie meinen Enkeln“, so Christiane Pichler* aus Wien. Deshalb gewährt sie Jugend Eine Welt ein zinsen­ loses Darlehen, das nach ihrem Ableben weiterhin

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Mehr Infos zur Initiative und ihren 85 Mitgliedern: www.vergissmeinnicht.at Gleich kostenlosen Erbrechtsratgeber bestellen: 0800 700 111, info@vergissmeinnicht.at Zwei Jungen im Don Bosco Zentrum in Tirana © SDB

der Ausbildung von Straßenkindern zugutekommt. „Vermächtnisse und zinsenlose Darlehen sind eine wichtige Quelle zur Finanzierung solcher Projekte“, ist Geschäftsführer Reinhard Heiserer überzeugt. Tatkräftige Liebe, die weiterlebt Auch CONCORDIA Sozialprojekte unterstützt benach­ teiligte Kinder in Osteuropa mit Bildungsprojekten auf ihrem Weg aus der Armutsfalle. „Die tatkräftige Liebe unserer Vermächtnisgeber sehen wir täglich in diesen Kindern weiterleben“, erzählt der ehrenamt­ liche Vorstand Pater Markus Inama.

Notarveranstaltungen zu Erbrecht & Testament SOS-Kinderdorf u. Initiative Vergissmeinnicht Dienstag 14. Mai 2019, 17:30 bis 19:00 Uhr Hotel Minichmayr, Haratzmüllerstraße 1­3, Steyr Anmeldung: 0676/88 144 235 michaela.rimser@sos­kinderdorf.at Mittwoch, 22.Mai 2019, 16:00 bis 19:00 Uhr 16:00 Uhr: Führung Landesgalerie Linz Treffpunkt: Museumstraße 14, 4010 Linz 17:00 Uhr: Vortrag Notar afo Architekturforum, Herbert­Bayer­Platz 1

26.04.19 11:49 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Keine Sorgen Schutzengel. Mein verlässlicher Begleiter


36 Kultur

Das offene Visier Es regt auf, das Erinnerungsbuch des früheren Vizekanzlers Reinhold Mitterlehner. „Darf ein früherer Parteiobmann der ÖVP mit seinem Vorgänger derart abrechnen?“, fragen die einen. Bestätigt in ihrer kritischen Haltung gegenüber der derzeitigen Bundesregierung sehen sich die anderen. Der an sich fruchtbare Streit bewirkt leider, dass kaum jemand ohne Vorprägung die Lektüre beginnen kann. Das wäre aber reizvoll, geht es doch nur zum Teil um die vermeintliche innerparteiliche „Abrechnung“. Mitterlehner beschreibt seine Herkunft aus dem oberösterreichischen Mühlviertel und seinen Werdegang. Berührend ist das Kapitel über den Tod seiner Tochter. Besonders spannend ist seine dargestellte Haltung zum politischen Gegenüber, im Wesentlichen zur SPÖ: kritisch und klar abgegrenzt, aber mit Respekt. Die politische Auseinandersetzung wird gesucht, aber möglichst „mit offenem Visier“. Das wäre ein Ansatz, die Seiten Mitterlehners über Bundeskanzler Kurz und die Regierung zu lesen und zu würdigen. Denn es braucht tatsächlich Haltung, um als Einzelperson in eine Auseinandersetzung wie jene um dieses Buch zu gehen. Der Vorwurf, Mitterlehner stelle sich im Buch nur selbst dar, ist naiv: Da dürfte es keine ­politischen Memoiren mehr geben. nie

Künstler sind wie Hofnarren Der Schriftsteller Franzobel hat in seinem neuen Krimi „Rechtswalzer“ eine Fiktion von Österreich erschaffen: Das Land wird 2024 von einer Partei eisern regiert, die Bewohner/innen werden schrittweise ihrer Rechte beraubt. Das Buch ist Krimi und Opernballsatire. Ein Gespräch über Realität und Fiktion – und die Aufgabe der Kunst. Das GEspräch führte Elisabeth Leitner

Franzobel. Mit sechs Jahren hat er die Comics seines Vaters auf dem Dachboden entdeckt, so hat er zu lesen begonnen. Neu: „Rechtswalzer“. Buxhofer

In „Rechtswalzer“ entwerfen Sie eine Fiktion für das Jahr 2024. Eine Partei hat die Macht. Wie erleben Sie die Situation in Österreich heute? Franzobel: Im Alltag, im privaten Umfeld hat

innern, die wir nicht mehr haben wollen. Das ist ganz bewusst daran angelehnt, da braucht man nicht so unschuldig zu tun.

sich nicht viel geändert. Andererseits haben sich die Sprache und das Klima ganz stark gewandelt. Diese Einzelfälle, diese untragbaren und ungeheuerlichen Ausfälle der rech-

Würden Sie sich angesichts dessen mehr Widerstand erwarten? Franzobel: Natürlich wird man sich immer

In der Stadtbibliothek Steyr bei der Kriminacht. Der in Pichlwang geborene Schriftsteller ist viel auf Reisen und lebt in Wien. Zurzeit arbeitet er an einem historischen Roman. kiz/elle

ten Parteien, teilweise auch der Umgang von der anderen Regierungspartei damit, das ist schon sehr bestürzend. Das radikalere Klima ist zur Normalität geworden, es wird von vielen Leuten akzeptiert. Das finde ich sehr bestürzend, sehr traurig. Was meinen Sie konkret? Franzobel: Die Verrohung der Sprache bei-

Reinhold Mitterlehner: Haltung. Flagge zeigen in Leben und Politik. Ecowin Verlag, 208 Seiten, € 24,–. ISBN: 978-3-7110-0239-6

KirchenZeitung Diözese Linz

Zsolnay Verlag

Buchtipp

2. Mai 2019

spielsweise: wie etwa das Rattengedicht. Es sind ganz klar stilistische Mittel, die auch im Nationalsozialismus verwendet wurden. Biologismen, dass man Menschen mit Tieren vergleicht, mit Ungeziefer, Plagen, Parasiten, Ratten. Das sind ganz bewusste Überschreitungen des guten Geschmacks sprachlicher Art. Anhaltezentren und Schutzhaft: Das sind Dinge, die an eine vergangene Zeit er-

mehr Opposition wünschen. Es wird heute viel mehr akzeptiert, als man damals, im Jahr 2000 bei Jörg Haider, akzeptiert hat. In den Massenmedien passiert jetzt Hofberichterstattung, über Demonstrationen wird nur verhalten berichtet. Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass in den USA und Europa ein großer Rechtsruck stattgefunden hat, dieser hat auch mit der Krise der Linken zu tun, mit dem Fehlen von Utopien auch, mit dem komischen Istzustand, dass es allen Leuten gut geht: Wir sind alle unglaublich privilegiert, wenn man das in einem geschichtlichen Kontext sieht. Trotzdem sind die Leute nicht wirklich glücklich, weil wir in einer Funktionsgesellschaft leben: Es geht darum, zu funktionieren, sich über Arbeit und Konsum zu definieren. Die Kunst ist oft Sand im Getriebe, rüttelt wach. Welche Aufgabe haben die Künstler/innen? Franzobel: Künstler haben viel mit der Rolle

der Hofnarren zu tun. Künstler dürfen Meinungen sagen, die andere Menschen nicht so ohne Weiteres sagen dürfen, weil alle irgendwie abhängig sind von ihren Chefs und Institutionen. Es gibt auch Dinge, über die man nichts sagen oder schreiben darf. Grenzen hat jeder. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass die Kunst Stellung bezieht. Zu viele Erwartungen darf man aber nicht haben, jeder Leser versteht das, was er verstehen will und reinlesen will. Wenn ich Leute zum Nachdenken anrege, dann ist wirklich schon sehr viel erreicht.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 37

2. Mai 2019

Aus der Reihe „Lieb und teuer“ – ein Besuch der Radstattkapelle in Mondsee

Orte des Glaubens Von Annelu wenter

Die herrliche Umgebung, in der wir le-

Interview Eine Frage an Annelu Wenter aus Mondsee.

ben, ist uns so selbstverständlich, dass Warum ist es Ihnen wichtig, alte Kunst am Leben zu erhalten und zu zeigen? Annelu Wenter: Seit ich meine

wir oftmals vergessen, sie dankbar zu bewundern und uns darüber zu freuen. Vor der Haustüre beginnen bei uns Wanderungen für jeden Anspruch. Auf allen Wegen treffen wir Kreuze am Wegrand, Marterln, Bildstöcke, Kapellen oder Gipfelkreuze, Zeugnisse des tiefen Glaubens der Menschen, die vor uns gelebt haben. Ein besonderes Kleinod ist die Radstattkapelle. Sie steht versteckt im Wald, am kürzesten Übergang von Oberwang nach Mondsee in 994 Meter Seehöhe. Was ist es, das Orte wie die Radstattkapelle so besonders macht? Es ist befrei-

Votivbild, das an den Gründer Eduard Eder erinnert und aus 1868 datiert. Hier handelt es sich wahrscheinlich um die Neuerrichtung der bereits desolaten Kapelle.

end, aus der Enge der eigenen vier Wän-

unlösbare Problemchen, um die wir, uns

de auszubrechen, frische Luft zu atmen

oft selbst bemitleidend, kreisen. Nach ei-

und die Welt aus einem anderen Blickwin-

nem ordentlichen Durchschnaufen findet

kel zu betrachten. In größerer Höhe ist der

man nicht selten selbst neue Lösungsmög-

Mensch nicht nur dem Himmel näher, er

lichkeiten.

sieht auch mehr und hat einen besseren

Die Kapelle am Berg lädt ein, die Sorgen

Überblick. Das gilt oft auch für scheinbar

oder Freuden Gott zu sagen, um seine Hil-

Die Radstattkapelle wurde 1792 erstmals urkundlich erwähnt. Oftmals stand sie kurz vor dem Verfall. Sie wurde mehrmals renoviert und teilweise neu errichtet. Winkler (2)

fe zu bitten, ihm für all das Schöne und Gute zu danken. Eine Rast an dem Ort, der vielen so vertraut ist, lässt zur Ruhe kommen. Hier die persönlichen Fragen zu durchdenken, die Sorgen abzuladen, ist, als würde man sie einem guten Freund anvertrauen. XX Info: Die beiden Bände „Orte des Glaubens“ sind im Klosterladen der Basilika um je € 19,– zu erwerben. Dazu gibt es einen Wanderführer und eine Wanderkarte, in der alle öffentlich zugänglichen „Orte des Glaubens“ eingezeichnet sind.

Recherchen bezüglich der „Orte des Glaubens“ begann, ­konnte ich sehr viele spannende „Geschichten“ erfahren. Jedes Objekt hat für einzelne Menschen eine besondere Bedeutung. Einige Objekte werden seit Jahrzehnten – manche sogar seit Jahrhunderten – betreut, immer wieder renoviert, oftmals aus baulichen Gründen versetzt, aber stets geachtet. Manche Informanten, die mir interessante Details aus der Vergangenheit berichtet haben, sind bereits verstorben. Ich erachte es als sehr wertvoll, die Berichte schriftlich festhalten und so für die Nachwelt bewahren zu können.

Reihe: Menschen und „ihre“ Kunst Kunst, die Menschen wichtig, lieb und teuer ist, stellt die KirchenZeitung in dieser neuen ­Reihe vor. Kunst, Musik und Literatur begleiten uns ein Leben lang. Manchmal entdecken wir sie zufällig, manchmal führt uns jemand an sie heran. Sie können trösten, aufrütteln, versöhnlich stimmen. Die KirchenZeitung lädt 2019 ausgewählte Personen ein, auf Spurensuche zu gehen: Annelu Wenter hat in Mondsee viele „Orten des Glaubens“ gefunden und beschrieben. Elisabeth Leitner


38 Personen & Dank

n Windischgarsten. Die Ratschenbuben von Windischgarsten waren für ein Anliegen der Pfarre unterwegs. Sie baten um eine Spende für die Kirchturmsanierung, die die Pfarre vor große finanzielle Herausforderungen stellt. Die Pfarre dankt allen Spenderinnen und Christoph, Clemens, David und Josef (von links) gehörten zu Spendern und den Ministranten der Schar der Ministranten, die mehrere Tage in der Pfarre für ihren Einsatz. Windischgarsten als Ratschenbuben unterwegs waren. Stummer n Maria Ach. Nach mehr als 30 Jahren Pause waren sie wieder zu hören: die auf dem 100 Jahre alten großen Ratschen, die am Dachboden der Pfarrkirche Maria Ach gelagert waren. Drei Mitglieder der Pfarrgemeinde haben die – schweißtreibende – Tradition neu belebt und mit lautem Knattern am Karfreitag und Karsamstag die ausgeflogenen Glocken der Kirche ersetzt und zu den Gottesdiensten gerufen.

geburtstage n Am 5. Mai 2019 feiert KonsR Dr. Stanislaus Bedrowski seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Bratuszewo in Polen und wurde 1981 zum Priester geweiht. 1992 kam Bedrowski als Kooperator nach Schildorn und Waldzell, 1993 wurde er Pfarrprovisor von Schildorn, seit 2001 ist er dort Pfarradministrator. 2001 wurde Stanislaus Bedrowski zusätzlich zum Pfarrprovisor von Tumeltsham (bis 2009) und Geiersberg (bis 2012) bestellt. Seit 2012 ist er auch Pfarradministrator von Waldzell. n Am 6. Mai 2019 wird KonsR P. Richard Hofer OCist vom Stift Wilhering, wohnhaft in Traberg, 85 Jahre alt. Er wurde 1934 in Vorderweißenbach geboren, besuchte das Stiftsgymnasium Wilhering und trat noch vor der Matura ins Stift ein. 1959 empfing

KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise

DAnk

n Traunkirchen. 37 Jahre lang war Konsulent Sepp Vogl als Vorsänger beim Antlaßsingen im Einsatz. Nun legte der 80-jährige Traunkirchner dieses Amt in jüngere Hände. Heuer führte erstmals der 30-jährige Stefan Harringer die Gebetsgemeinschaft als Vorsänger durch die Antlaßnacht von Gründonnerstag auf Karfreitag. hörmandinger

2. Mai 2019

P. Richard die Priesterweihe. Anschließend war er Kooperator in Ottensheim, Gramastetten und Oberneukirchen. Von 1970 bis 2013 war P. Richard Hofer Pfarrer in Oberneukirchen und zugleich ab 1973 Pfarrprovisor von Waxenberg. n Am 8. Mai 2019 vollendet GR Mag. P. Ferdinand Karer OSFS, Direktor am Gymnasium Dachsberg bei Prambachkirchen, sein 60. Lebensjahr. Er stammt aus Höhnhart und trat 1980 in den Orden der Oblaten des hl. Franz von Sales ein. Er studierte Theologie und Germanistik. 1988 empfing er die Priesterweihe und ist seither Lehrer für Deutsch und Religion in Dachsberg. P. Ferdinand Karer war von 1990 bis 2001 Administrator der Schule, viele Jahre Ökonom und ist seit 2001 Direktor.

n Edith Stein – Vertiefungsnachmittag. Die Ordensfrau, deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft Edith Stein wurde in Auschwitz Opfer des Holocaust. Unter dem Thema „Esther, Elija, ,heimlicher Kaiser‘“ referiert P. Felix M. Schandl OCarm am 10. Mai von 15.30 bis 19.00 Uhr in der Krypta der Karmelitenkirche (Harrachstraße 4) Linz über Politik und Spiritualität bei Edith Stein. XX Anmeldung, per E-Mail: info@edith-steingesellschaft.at oder unter Tel. 0699 16 77 02 17.

Gedenk- und Befreiungsfeiern Freitag, 3. Mai: u Kirchdorf an der Krems. 14.30 Uhr, beim Denkmal zur Erinnerung an die Todesmärsche der evangelischen Kirche. u Spital am Pyhrn. 17 Uhr, Kirche St. Leonhard, in Erinnerung an das „Fremdvölkische Kinderheim“. Samstag, 4. Mai: u Gunskirchen. 10 Uhr, Treffpunkt KZDenkmal an der Bundesstraße 1, „Walk of Solidarity“ bis 10.30 Uhr zum ehemaligen KZ-Friedhof Gunskirchen, bei Schlechtwetter im Veranstaltungszentrum. u Ebensee. 10.30 Uhr, KZ-Opferfriedhof, Gedenkrede von Marlene Streeruwitz. u Sankt Georgen an der Gusen. 15 Uhr, Eingang Stollen „Bergkristall“, Brunnengasse. Der Rest-Stollen kann am 2., 3. und 4. Mai besichtigt werden: Tel. 07238 22 69 52. u Langenstein. 17 Uhr, Gusen-Memorial. Sonntag, 5. Mai: u Mauthausen. KZ-Gedenkstätte, ab 8 Uhr: Kundgebungen bei den Denkmälern; 9.45 Uhr: ökumenischer Wortgottesdienst in der Kapelle mit Bischof Manfred Scheuer, Bischof Michael Bünker und Metropolit Arsenios Kardamakis; 10 Uhr: Jugendgedenkfeier; 11 Uhr: Feier auf dem ehemaligen Appellplatz; 12.45 Uhr: gemeinsamer Auszug. Programm: www.mkoe.at u Ried in der Riedmark. 15.30 Uhr, Gedenkstein „Mühlviertler Hasenjagd“. Montag, 6. Mai: u Steyr. 17.30 Uhr, KZ-Denkmal Haager Straße, bei Schlechtwetter im Feuerwehrhaus Münichholz. u Redl-Zipf. 18 Uhr, KZ-Mahnmal. Dienstag, 7. Mai: u Attnang-Puchheim. 18.30 Uhr, Denkmal am Bahnhof. Mittwoch, 8. Mai: u Vöcklabruck. 14 Uhr, Gedenkstein Bezirkssporthalle.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 39

2. Mai 2019

Ist der Himmel leer?

Unwürdig

Nachösterliche Gedanken

Zum Sonntags-Kommentar, Nr. 15, S. 16/17.

Zu Stenogramm, Nr. 15, S. 12 (Text des emeritierten Papstes Benedikt XVI.).

Eigentlich wäre der Besuch des Heiligen Grabes in der Kirche zu etwas anderem gedacht gewesen. Doch die Ruhe an diesem Ort lässt einen an Jesus Fragen stellen: ,,Was würdest du tun, Jesus, wenn du leibhaftig anwesend wärest? Welche Antworten auf unsere Probleme würdest du uns geben und was wäre deine Antwort auf dieses politische Karfreitagsszenario, das bei uns abläuft? Was würdest du zu den Medien sagen, zu unseren Politikern? Ja, was würdest du zum gegenwärtigen Erscheinungsbild deiner Kirche sagen? Jesus, du hast uns aber ein Programm vorgelebt, das unserer Gesellschaft auch in unserer Zeit Richtung geben soll. Am Sonntag, beim Gottesdienst, bekennen wir uns zu Gott und zu dir. Aber dann, wenn wir hinter uns die Kirchentüre zumachen, dann ...“?

Bei Ihrem Impuls, der vom Philipperhymnus ausgeht, kann ich Ihnen großteils zustimmen. Für mich bedeutet auch das „Gott in allen Dingen finden“ den Blick nach unten und auf die konkreten Lebenssituationen der Menschen. Gott ist nicht in der Höhe, sondern unter uns. Aber muss deshalb der Himmel leer sein? Meine Eltern und Großeltern waren kleine Leute, die sich hinabgebeugt haben (und die auch oft kleingemacht wurden). Sie im Himmel zu wissen und auf ein Wiedersehen zu hoffen ist mir auch als Theologe als kindlich-vertrauender Glaube geblieben. Zu glauben und zu vertrauen, dass ich auch in 100 und 1.000 Jahren und für immer mit meiner Frau und meinen Kindern verbunden bin, ist mir Hoffnung und tröstende Lebenskraft schon heute und jetzt. Darum sage ich bei jedem Begräbnis dazu: „… bis wir alle wieder versammelt und vereint sind bei Dir.“ Diesen Platz bei Gott und diese Geborgenheit nenne ich Himmel. Ich glaube daher, dass der Himmel ziemlich voll ist! MAG. HERBERT UNGER, Pasching

„Eines Ratzingers nicht würdig!“ Doch! Eines Ratzingers würdig! Er zeigt nun, wer er war, wie er denkt und wie er ist! Unglaublich! Mehr als peinlich! Himmelschreiend! JOHANNA SCHÖRGENHUMER, LINZ

Nachbetrachtung zum Karfreitag

Seit Jahren höre ich in der Osternacht auch die Lesung über die „Herrlichkeit des Herrn“, die er dadurch gezeigt hat, dass er Ägypten mit Ross und Reiter im Roten Meer vernichtet hat. Ist dies wirklich eine Frohbotschaft, noch dazu in Zeiten, in denen Fundamentalisten aller Religionen ganz sicher sind, dass Gott auf ihrer Seite ist im Kampf gegen Andersgläubige?

Ich freu mich jedes Mal auf die KirchenZeitung und darf Ihnen und Ihrem Team sehr herzlich zu den redaktionellen Beiträgen gratulieren, auch wenn ich die eingenommenen Positionen oftmals nicht teile. So geschehen u. a. bei den die Stellungnahmen zur aktuellen Karfreitagsregelung. Umso mehr hat mich die Aussage von Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Diözese Oberösterreich, ermuntert, wenn er an die Bedeutung des Karfreitags mit folgenden Worten erinnert: „All diese Debatten verblassen vor dem, woran wir am Karfreitag denken. Wir sagen, der Gottessohn macht sich auf, wird Mensch und hält diesen Weg der Zugewandtheit sogar aus, als er am Kreuz endet. Da sind alle anderen Dinge ziemlich irrelevant.“ Nachdem heuer erstmals die Möglichkeit bestand, sich den Karfreitag freizunehmen und dies von nicht einmal 1 % der Christen in Anspruch genommen wurde, zeigt es einmal mehr, dass bei all den Debatten christliche Werte „missbraucht“ werden, um in Wahrheit den Freizeitansprüchen vieler Teile der Gesellschaft gerecht zu werden.

GERTRUDE HUMER, WELS

REINHARD HONEDER, WEITERSFELDEN

Frohbotschaft?

ERICH HEISSL, ATTNANG-PUCHHEIM

Die Papst-Botschaft Ich habe den Film „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ gesehen. Mich hat er erschüttert, bewegt, zum „Kampf“ aufgefordert. Diesen Film müssen alle sehen. Er sollte in den zentralen Kirchen laufend vorgeführt werden. Was mich aber ängstigt, ist, wie die Kirche mit den Aussagen des Papstes umgeht. Viel habe ich nicht gelesen. Ich denke, diese Aussagen gehören viel mehr verbreitet, in der KirchenZeitung, in den Predigten, bei den Einkehrtagen. Oder werden die Aussagen des Papstes von der „Amtskirche“ zensuriert? PETER FEICHTINGER, SPITAL AM PYHRN

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unter uns Fünf Tage ohne

Denkmal

Europa bunt Gemessen an der Bedeutung von Entscheidungen, die auf Europaebene getroffen werden, ist das Wahlfieber im Vergleich zu einer Bundes- oder gar Landtagswahl in Österreich relativ gering. Doch die Wahl nur als Testwahl für innenpolitische Stimmungslagen zu sehen, wäre eine grobe Fehleinschätzung. Matthäus Fellinger

Einer der zwei Plenarsäle des Europäischen Parlaments. Wikipedia Commons/Diliff

Machen Sie mit: Das Europäische Parlament hat drei Arbeitsorte und zwei Plenarsäle in zwei europäischen Städten. In welcher Stadt liegt der offizielle Sitz der EU-Parlaments? Lösung einsenden bis 10. Mai an KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Elisabeth Leitner Elisabeth.Leitner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Maiglöckchen-Läuten als Handy-Ton. Da wäre das Zugfahren viel angenehmer.

„Werde ich nicht geheilt, ist das so tragisch? Darf ich mich nicht aufs Heimgehen freuen?“ Kardinal Christoph Schönborn, über seine Krebserkrankung, in „Die Presse am Sonntag“ vom 21. April 2019

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Österreich wählt – wie die meisten Mitgliedsländer – am Sonntag, 26. Mai 2019 seine Abgeordneten für das EU-Parlament. Aber insgesamt sind vier Tage für die Wahl des künftigen neuen EU-Parlaments vorgesehen, und zwar die vom 23. bis 26. Mai 2019. Die Niederlande eröffnen den Wahlreigen schon am 23. Mai, Irland folgt am 24. Mai. Tschechien gibt seinen Bürgerinnen und Bürgern zwei Tage Zeit für die Wahl, nämlich den 24. und 25. Mai. Die Slowakei, Lettland und Malta wählen am Samstag, 25. Mai. Die

Wahlgewohnheiten in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind unterschiedlich, darauf wird Rücksicht genommen. Ist Österreich beim Wahltermin hintendran, sind Österreichs Wählerinnen und Wähler beim Wahl-Alter ganz vorne. Als einziges Land dürfen hier Sechzehnjährige wählen, sonst gilt ein Wahlalter von mindestens 18 Jahren. Dürfen, müssen aber nicht. Nur in Belgien, Griechenland, Luxemburg und Zypern besteht eine Wahlpflicht.

Mittlerweile haben schon fast alle ein Handy oder Smartphone. Auch jene, die sich beruflich oder privat lange gewehrt haben, mussten ihren Widerstand aufgeben und sich in die digitale Welt einklinken. Ein Festnetzanschluss ist schon Mangelware. Die Schwiegereltern und wir haben noch so etwas: Der Apparat steht im Wohnzimmer und ist immer einsatzbereit. Es gibt keinen schlechten Empfang, es muss nichts aufgeladen werden. Das beruhigt mich, deshalb werde ich darauf nicht verzichten. Ich selbst bin noch ohne Telefon und Fernseher aufgewachsen. Meine Freundinnen habe ich von der Telefonzelle aus kontaktiert. Spinnennetze, Insekten und zu wenig Kleingeld haben für kurze Telefonate gesorgt. – Manche benutzen ihr Handy übrigens wie ein Festnetz. Sie legen es an einen Ort und lassen es dort liegen. Meistens ist es ausgeschaltet, weil es nur für Notfälle im Einsatz ist. Für etwaige Notfälle oder auf drängendes Bitten der Angehörigen hin wird das Handy manchmal mitgenommen. Und dann an einem anderen Ort wieder liegen lassen. Als kürzlich meine Mutter ihr Mobiltelefon an einem Dienstag bei uns vergessen hatte und wir es ihr bringen wollten, meinte sie: „Ist nicht notwendig, ich komme eh am Samstag vorbei.“ Fünf Tage ohne Handy. Wahnsinn. Oder?


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