KiZ-ePaper 20/2015

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Nr. 20 I 14. Mai 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

14 Zu Gast. Green Belt Center: Die Todeszone lebt 15 Glaube. Serie: Ethik im Alltag. 18 Bewusst leben. Abgehört – das Stethoskop. 22 Impressum. Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger erhalten jeweils diese Skulptur und 2000 Euro Preisgeld.

Der 15. Mai ist ein Hochfest der Solidarität Zum 22. Mal zeichnet die KirchenZeitung solidarisches Handeln aus

Kiz/Franz litzlbauer

Am 15. Mai werden von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Bischof Dr. Ludwig Schwarz und Soziallandesrätin Mag. Gertraud Jahn die diesjährigen Solidaritätspreise der KirchenZeitung überreicht. Zum 22. Mal hat heuer die KirchenZeitung diesen Preis ausgeschrieben. Aus 137 Einreichungen wurden zehn Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt. Die Feier im Linzer Landhaus ist traditionell ein bestärkendes Fest der Solidarität. E. G. Seite 4 und 5


2 Meinung Kommentare

14. Mai 2015

Hans im Glück und die Himmelfahrt

Richtige Zeichen Österreich hat beim h ­ eurigen Songcontest schon g­ ewonnen – zumindest in zwei Bereichen: bei der Barrierefreiheit und beim Umweltschutz. Zweifellos werden manche ­Landsleute (der Autor dieser Zeilen inbegriffen) sich von dem Trubel eher nicht anstecken lassen. Doch auch wenn einen der Songcontest kalt lässt oder sogar ärgert, kann man anerkennen, dass jenseits der Debatte um die Sonntagsöffnung richtige Zeichen gesetzt wurden: Für blinde Menschen soll es ab den Halbfinalen eine akustische Bildbeschreibung der übertragenen Sendungen geben, für Gehörlose sollen die L ­ iedtexte untertitelt und im Internet in Gebärden­sprache präsentiert werden. Außerdem soll der Songcontest eine zertifizierte „grüne Veranstaltung“ sein: klimafreundlich, energie- und ressourcenschonend. So präsentiert sich Österreich richtig gut.

KirchenZeitung Diözese Linz

Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war. So endet das Märchen vom Hans im Glück, der den Goldklumpen gegen ein Pferd, dieses gegen eine Kuh eingetauscht hatte. Was er erwarb, war immer weniger wert als was er dafür bekam. Am Ende fi ­ elen auch noch Schleif- und Feldstein in den Brunnen. Da war er ganz frei. Warum man die Geschichte Kindern erzählte, war wohl, um sie lebenstüchtig zu machen. So dumm wie Hans sollten sie nicht werden. Christi Himmelfahrt steht an. Ist am Ende Hans doch nicht der Dumme gewesen? Er verstand es, sich frei zu machen von den Dingen, die letztlich zur Last werden. Seine Logik des Erwerbens hat nicht das bloße Mehr zum Ziel. Das Glück ist auch im Weniger zu finden, im Loslassen.

Auf den Himmel hin glauben, das ist auf Freiheit hin glauben. Von Wohnungen ist die Rede, die Gott für die Seinen dort bereithält. Keine Miet- oder ­Eigentumswohnungen sind es, auf die man ansparen müsste. Mit nichts in Händen kommt man hin. Vielleicht wird das Eintreten jenen ­leichter fallen, die ihr Glück nicht an die Dinge ­geheftet haben, die freigiebig waren. So wie Hans, der sein Glück lachend gefunden hat.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Vera Hofbauer, KJÖ-Vorsitzende

„Gott nimmt dich, wie du bist“

Heinz Niederleitner

Vera Hofbauer zählt seit 26. April zum neu aufgestellten Dreier-Leitungsteam der Katholischen Jugend Österreichs (KJÖ).

Das Bettel-Problem

susanne huber

susanne huber

Katholische Jugend Österreich

Ein paar Monate lang hab ich sie nicht gesehen. Jetzt ist sie wieder da, an ihrem Stammplatz in der Linzer-Gasse. Und sie sieht schlecht aus. Die junge Bettlerin aus Rumänien, die ich fast jeden Tag auf meinem Weg in die Redaktion sah und grüßte, hatte ein besonderes Charisma. Sie war immer freundlich, nie aufdringlich. Ihre Augen strahlten Lebensfreude aus, auch wenn sie bei Sturm und Regen auf dem Boden saß. Jetzt ist der Glanz in ihren Augen einer Traurigkeit gewichen. Ob es damit zusammenhängt, dass das Betteln in Salzburg in gewissen Bereichen nun doch eingeschränkt werden soll? Wenn ich sie das nächste Mal seh, werd’ ich sie fragen. Das Problem ihrer Not wird mit einem sektoralen Bettelverbot jedenfalls nicht gelöst werden.

Die „Nachbarn am anderen Ende der Welt nicht zu vergessen“, ist für Vera Hofbauer ganz wesentlich. „Durch die globalen Vernetzungen hängt unser Leben mit Menschen in anderen Ländern zusammen. Deshalb ist es mir wichtig, darauf zu achten, den eigenen Lebensstil sozial verträglich und nachhaltig zu gestalten, damit er nicht auf der Ausbeutung anderer Menschen basiert – Stichwort Fair-Trade“, sagt die Niederösterreicherin. Ganz bewusst kauft Vera Hofbauer deshalb immer wieder auch fair gehandelte Le„Glaube ist für mich Gemeinschaft mit Gott, die einen durchs ganze Leben begleitet.“ VEra Hofbauer

bensmittel und Kleidung oder Second-HandKlamotten oder veranstaltet Kleidertauschpartys. Als neue ehrenamtliche Vorsitzende der KJÖ ist es folglich naheliegend, dass sie die Themen Nachhaltigkeit und Entwicklung weitertragen und weiterfördern möchte. Lebensfördernd. Neben dem Studium der Katholischen Fachtheologie, das sie demnächst abschließen möchte, studierte die 23-Jährige Internationale Entwicklung in Wien. An den Wochenenden geht es für Vera Hofbauer meistens zu den Eltern nach Grafenberg in Niederösterreich, wo sie aufgewachsen ist. Dort war sie durch das Engagement ihrer Eltern im Pfarrgemeinderat in der Pfarre integriert, ist so in die Kirche hineingewachsen und hat, wie ihre vier Geschwister, ministriert. Als ehrenamtliches Mitglied des Vikariatsteams Nord der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien lernte sie später die „lebensfördernde Wirkung“ der Jugendorganisation kennen. „Die zentrale Botschaft ist, Gott nimmt dich so, wie du bist, du musst dich nicht verstellen.“ Die große Leidenschaft von Vera Hofbauer gehört der Musik. Wenn es sich zeitlich ausgeht, singt sie im Jugendchor in Grafenberg, den ihre Schwester vor zehn Jahren gegründet hat. Daneben spielt sie Querflöte beim Bürgerkorps Eggenburg, wo sie auch Jugendreferentin ist.


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Im Gespräch 3

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Papst Franziskus und die Rosen In der Zeit, als Papst Franziskus noch Erzbischof von Buenos Aires war, fällt seinen Gästen eine Schale mit weißen Rosen auf und ein Bild der heiligen Therese von Lisieux: „Wenn ich ein Problem habe, bitte ich diese Heilige nicht, dass sie es lösen soll, sondern dass sie es in ihre Hände nehmen und mir helfen möge, es anzunehmen. Und als Zeichen erhalte ich fast immer eine weiße Rose.“ (Aus der Biografie über Papst Franziskus von Daniel Deckers.) Der Reliquienschrein der heiligen Therese von Lisieux in der Karmelitenkirche in Linz.

kiz/JW

Als eine von drei „Kirchenlehrerinnen“ gehört Therese von Lisieux zu den wichtigsten Frauen der Kirche

Die eigentliche Reliquie ist ihre Botschaft Von 5. bis 8. Mai 2015 machte in Linz ein Schrein mit Reliquien der heiligen Therese von Lisieux Station. Die Zur-Schau-Stellung der Reliquien war nicht jedermanns Sache, die Spiritualität der französischen Karmelitin fasziniert bis heute – und zwar ganz unterschiedliche Menschen. Josef Wallner

„Als ich vor dem Reliquienschrein der heili­ gen Therese saß, fragte ich mich: Was berühre ich da?“, sagt Sr. Anna Pointinger. Die Marien­ schwester vom Karmel lebt in der geistlichen Familie und Tradition der heiligen Therese (1873–1897): „Das, was Therese zurückgelass­ sen hat – das bedeutet ja das Wort Reliquie –, sind für mich nicht ihre Knochen, sondern ihre Botschaft vom sogenannten kleinen Weg.“ Mit dem kleinen Weg meint Therese, dass die Kleinigkeiten des Alltags, die ja unser Leben ausmachen, auch im geistlichen Leben das Entscheidende sind, so Sr. Anna. Das war im 19. Jahrhundert eine Revolution, wo Glau­ be sehr einseitig als religiöser Hochleistungs­ sport gesehen wurde: Je länger Menschen be­ ten, je öfter sie in die Messe gehen, je mehr gute Werke sie vollbringen, desto gläubiger. Der kleine Weg war eine Befreiung aus diesen Zwängen. Das Tagebuch von Therese, in dem

sie ihre Erfahrungen niedergelegt hat, fand seither millionenfach Verbreitung: „Ihr geht es darum, die eigene Kleinheit und Armut anzunehmen und im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit alles von ihm zu erwarten – nicht die Leistung, die Liebe macht frei“, fasst Sr. Anna zusammen. Im Zeitalter der wirt­ schaftlichen Hochleistungsgesellschaft auch heute eine aktuelle Botschaft. Die Marienschwestern sind mit Jugendli­ chen ihrer Fachschule aus Erla zu einer Feier­ stunde vor den Reliquienschrein gekommen. Eine Schülerin schreibt darüber: „Alles war sehr schön, aber am meisten hat mich beein­ druckt, dass Therese sich für die Liebe ent­ schieden hat. Sie ist in meinem Leben zur Botschafterin der Liebe geworden und sie zeigt mir, dass Liebe und Glaube das Wich­ tigste sind.“

würde ich dich in Händen halten …“ Obwohl sie sich mit der Antwort zu trösten versuchte, „meine Berufung ist die Liebe“, litt sie unter dem Ausschluss vom Priesteramt, so Schwarz­ bauer-Haupt: „Dieses Zeugnis zeigt, dass die Berufung von Frauen zum Priesteramt kei­ ne neuzeitliche Mode ist, sondern Geschenk Gottes.“ Ob allerdings das Herumführen von Gebeinen ein zeitgemäßes Mittel ist, diese Botschaft in der Kirche zu verbreiten, darf be­ zweifelt werden, meint Schwarzbauer-Haupt: Gibt es nicht andere Mittel, dieser Frau, ihrer spirituellen Botschaft und kirchenpoli­ tischen Sprengkraft in der Diözese Geltung zu verschaffen, als einen mittelalterlichen Kult wiederzubeleben, der viele Menschen des 21. Jahrhunderts vor den Kopf stößt und gut geeignet ist, Vorurteile gegen die Kirche als vorgestrige Institution weiter zu festigen?

Kirchenpolitischer Sprengstoff. Die Theologin und AHS-Professorin Dorothea Schwarzbauer-Haupt weist auf den verbor­ genen Sprengstoff in den Erfahrungen von Therese von Lisieux hin, der bisher kaum Be­ achtung fand: „Die von vielen sehr verehrte Karmelitin fühlte sich zur Priesterin berufen. Das wird sogar in ihren Heiligsprechungsak­ ten bezeugt. Sie schreibt: „Ich fühle mich zum Priester berufen. O Jesus … mit welcher Liebe

Therese im Regenwald. Einen wichtigen Platz nimmt Therese von Lisieux auch im Le­ ben von Bischof Erwin Kräutler ein. Schon als Student fängt er an ihren Schriften Feuer. „Als Priester und seit 1981 als Bischof gestehe ich, dass ich vieles Therese verdanke, unserer ‚heiligen Therese vom Kinde Jesu‘, ‚Therese von Lisieux‘ oder einfach ‚Kleine Therese‘“, schreibt der Bischof über sein Verhältnis zu der Heiligen.


Verein NETs.werk. Der Verein mit Sitz in Steyr stärkt als Versorger-VerbraucherNetzwerk sozial und ökologisch wertvolle Betriebe und Produkte. Es setzt sich für ein Wirtschaftssystem mit menschlichen Werten ein und bemüht sich um einen art- und naturgemäßen Umgang mit allen Lebewesen. Es ist ein Engagement für ein nachhaltiges Leben, das die Regionalität, biologische Produktion, soziales und tierfreundliches Wirtschaften und Konsumieren stützt. Privat

Marianne Kollmann aus St. Martin im Innkreis wohnt dort im Ortsteil Jenseits und engagiert sich seit den 1980er Jahren auf vielfältige Weise für ein gutes diesseitiges Miteinander. Sie wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Mit bildnerischen, kulturellen und pfarrlichen Angeboten baut sie Brücken der Unterstützung vom Innviertel in verschiedene Länder dieser Welt. privat

Markenzeichen: Team der Neuropädia­trischen Ambulanz, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz. 1995 wurden die „Intensiv-Wochen für Familien mit behinderten Kindern“ begonnen. Ehrenamtlich organisiert, genießen unter Leitung von OA Dr. Manuela Baumgartner (Bild) Familien eine Urlaubswoche. Ärztinnen, Ärzte und eine Psychologin sowie Jugendliche sorgen für eine umfassende Unterstützung. Privat

Solidaritätspreis 2015. So vielfältig das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger auch ist, so einig ist ihre Botschaft: Unsere Gesellschaft braucht Solidarität!

haben verschiedenen religiösen, kulturellen wie sprachli­ chen Hintergrund. So bildet der Solidaritätspreis auch ab, worum es geht: Vielfalt und Zusammenhalt.

Diese Solidarität zeigt sich in einem sozialen und multi­ kulturellen Miteinander, einem Leben in Einklang mit der Um- und Nachwelt sowie in der Eine-Welt-Verbrü­ ckung. Die Preisträger/innen (siehe Fotos), die auch heu­ er wieder am 15. Mai geehrt werden, kommen aus allen Regionen Oberösterreichs und allen Altersschichten, sie

Zehn Preise. Aus 137 Einreichungen wurden zehn Preis­ träger/innen ausgewählt. Die Vorsitzende der Jury, Eri­ ka Kirchweger, Obfrau des Vereins „Land der Menschen – Aufeinander zugehen“ und Vizepräsidentin der Katho­ lischen Aktion der Diözese Linz, betonte, dass die Einrei­ chungen von der hohen Solidarität im Land zeugen. Bei­

JugendTheaterTreff Courage, Rohrbach. Seit 2007 spielen Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Theater – ihre eigenen Geschichten, reflektierte Ereignisse aus ihrem privaten und aus dem Arbeitsleben. So stärkt das Theaterprojekt gerade auch bei Jugendlichen, die auf dem regulären Arbeitsmarkt keinen Platz finden, das Selbstbewusstsein und lässt sie ein Gefühl der eigenen Würde entwickeln. courage


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Solidaritätspreis 2015 5

14. Mai 2015

Mathilde Leeb. Die Leiterin des Pfarrcari­ tas-Kindergartens „Schwalbennest“ von Linz-Urfahr fördert seit Jahren das multi­ kulturelle Miteinander. Im Kindergarten leben und feiern Kinder mit und ohne Migra­ tionshintergrund, Kinder aus christlichen Familien und anderen Religionen. Ihre Eltern sind in die Feste des Jahreszyklus einge­ bunden. KIZElle

action pool. 270 Jugendliche in Oberösterreich, über Facebook vernetzt, halten sich grundsätzlich bereit für den Fall, dass die Caritas zupackende Hände braucht. Das geschah 2014 etwa 40 Mal, worauf insgesamt 140 Pool-Mitglieder an Einsätzen mitwirkten. caritas

Solidarität spielhaft können jedes Jahr einige ausgezeichnet werden. Sie – wie die vielen weiteren vorgeschlagenen Projekte und Personen – tragen bei zum „Solidaritäts-Brunnen“, aus dem viel ehrenamtliche Hilfe geschöpft werden kann. Die Ausgezeichneten stehen auch stellvertretend für alle, die sich in Oberösterreich für eine solidarische Welt einsetzen. Ernst gansinger u Fotos und Berichte über die Verleihungsfeier finden Sie ab Samstag, 16. Mai auf unserer Homepage: www.solipreis.at

Johann Eidenhammer. Seit Jahren repariert der pensionierte KFZ-Mechaniker aus Burgkirchen gebrauchte PKWs und Fahrräder, die er an bedürf­ tige Menschen verschenkt. In den Genuss seiner Mobilitätshilfe kommen Alleinerziehende, oft mit behinderten Kindern, und Asylwerbende. KIZ/EG

Bettellobby OÖ. Sie setzt sich für die Rechte von Bettler/innen und gegen ihre Vertreibung bzw. Kriminalisierung ein. In Anbetracht verschärfter gesetzlicher Bestim­ mungen zum Betteln und einer pauschalierenden Kriminalisierung von bettelnden Menschen gibt sie Anstöße für einen anderen öffent­ lichen Diskurs (siehe auch Beilage „Inpuncto“ in Nr. 21). Inpuncto

Mahmuti Besart. Der Welser Friseurlehrling kommt einmal im Monat ins Projekt „Essen und Leben“ des vorjährigen Solidaritätpreisträgers Erwin Hehenberger. Er schneidet dort Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, kostenlos die Haare. Privat

Juan Bayram. Der junge syrische Asylwerber aus Linz besucht wöchentlich Bewohner/innen im Haus Abendfrieden in Gallneukirchen. Er liest ihnen vor und spielt mit ihnen Brettspiele. Wenn sie aus ihrem Leben erzählen, werden Brücken zwischen Generationen und Kulturen gebaut. Kiz/BH


6 Oberösterreich Auf einen BlIck

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Cursillofest am Pfingstmontag, 25. Mai 2015 in Grünau im Almtal

Was mich an Jesus fasziniert

Die wiedergewählte Leitung der Steiner­ kirchner Schwestern. STeinerkirchner Schwestern

Die neue, alte Leitung Steinerkirchen an der Traun. Im Rahmen des Generalkapitels der Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens, wie die Steinerkirchner Schwestern offiziell heißen, wurde am 6. Mai 2015 die Ordensführung neu gewählt: Sr. Dr. Hanna Jurman (Mitte) wird der Kongregation für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren als Priorin vorstehen. Ebenso wurden alle General­rätinnen in ihrem Amt bestätigt: Sr. Bernadette Aichinger (von links), Sr. Hildburg Radinger, Priorin Sr. Hanna Jurman, Sr. Renate Schafleitner, Sr. Hildegard Ursprunger. In einem zweiten Teil des Generalkapitels Mitte Juli 2015 werden weitere Entscheidungen getroffen.

Begegnung in der Synagoge: Aus einem Besuch wurde Freundschaft

Die Cursillobewegung lädt Mitglieder, Freunde, Sympathisanten und Interessierte zu ihrem jährlichen Fest am Pfingstmontag nach Grünau ein: Um 10 Uhr ist in der Pfarrkirche Gottesdienst mit P. Tassilo Boxleitner OSB (Einsingen um 9.30 Uhr). Anschließend kann man sich einer Kirchenführung anschließen oder mit Helmut Wittmann auf Märchenwanderung gehen. Nach der Mittagspause hält Franz Kogler, Leiter des Bibelwerks Linz, um 14 Uhr den Festvortrag zum Thema: „Was mich an Jesus fasziniert und begeistert“. Der gemeinsame Tag wird durch eine Vesper abgeschlossen, die der „Jugendcursillo“ gestaltet.

Dr. Franz Kogler vom Bibelwerk Linz versteht es, seine Zuhörer/­­innen­ zu begeistern. Bibelwerk XX Weitere Infos unter: www.cursillo-ooe.at

Pfingstmontag, 25. Mai 2015 auf dem Hauptplatz in Linz:

Christustag im Zeichen des Fisches

Seit 30 Jahren treffen sich das Forum St. Severin, der Katholische Akademikerverband der Diözese, und die Israelitische Kultusgemeinde Linz zu einem Gedankenaustausch. Aus einem einmalig geplanten Besuch im Jahr 1985, bei dem es um die Geschichte der Kultusgemeinde und die Architektur der Synagoge ging, wurde eine Serie von Treffen, die jeweils ein Thema aus jüdischer und christlicher Sicht behandeln. Die 30. Begegnung in der Synagoge stand – dem Anlass entsprechend – unter dem Motto „Jubiläen“. Die Referenten waren Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und Peter Paul Kaspar.

Kardinal Christoph Schönborn hat bereits bei seinem ökumenischen Empfang zu Jahresbeginn auf die Veranstaltung hingewiesen und dazu ausdrücklich eingeladen: zum Christustag in Linz. Mit einem Marsch für Jesus, einem Festakt am Hauptplatz und einem Abend mit Lobpreis werden die Teilnehmer/innen in der Öffentlichkeit Zeugnis für Jesus geben. Veranstaltet wird der Christustag von der Evangeli-

Unter den 90 Besucher/innen in der Synagoge waren: Peter Paul Kaspar, der langjährige Geistliche Assistent des Forums St. Severin (von rechts), Charlotte Hermann, Präsidentin der Kultusgemeinde Linz, und ihre Mutter (Zweite von links), Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Markus Schlagnitweit, Geistlicher Assistent des Forums St. Severin, und Bischof emeritus Maximilian Aichern. Privat

Kardinal Christoph Schönborn lädt zum Christustag nach Linz ein. Ob er selbst kommen kann, ist noch offen, er wird aber durch eine Videobotschaft vertreten sein. Privat

schen Allianz und dem Weg der Versöhnung – Runder Tisch Österreich, der wesentlich die Ökumene mit den Freikirchen zum Ziel hat. Um 13 Uhr ist im Volksgarten der Treffpunkt des Marsches für Jesus, der zum Hauptplatz führt. Dort beginnt um 14 Uhr ein Familien-Mitmachkonzert und um 15 Uhr ein Festakt mit gottesdienstlichen Elementen. Zu Wort kommen Landeshauptmann Josef Pühringer, Pastor Walter Klimt, Vorsitzender der Freikirchen in Österreich, und der Ideengeber der Christustage Hanspeter Nüesch, Michael Bünker, Bischof der evangelischen Kirche in Österreich, und Diözesanbischof Ludwig Schwarz. Von 19 bis 22 Uhr findet ein Lobpreiskonzert mit „Solarjet“ und den „Planetshakers“ statt. Der Fußballstar David Alaba unterstützt den Christustag: „Er ist unser gemeinsames öffentliches Statement, dass wir Jesus lieben und ihm gehören.“ XX Mehr über den Christustag unter www.christustag.at.


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Oberösterreich 7

14. Mai 2015

Etwa 350 Jugendliche, u.a. von der Katholischen Jugend, nahmen am Gedenkmarsch im Steinbruch des ehemaligen KZ Mauthausen teil. Haijes

Gedenken im KZ Mauthausen.

Johannes und Asia von der italienischen Partnerstadt Prato vor dem Mahnmal der mehr als 8000 ermordeten Häftlinge des KZ Ebensee.

Haijes

hörmandinger

Der evangelische Bischof Bünker mahnt bei der Predigt in Mauthausen: „Niemals einen Schlussstrich ziehen!“

Erinnerung und Mahnung Im ganzen Land wurde am zweiten Mai-Wochenende der Befreiung aus der NS-Gewaltherrschaft vor 70 Jahren gedacht. Zu den Feiern an den Gedenkorten der einstigen Konzentrationslager in Mauthausen, Gusen und Ebensee kamen Tausende Menschen, auch viele Jugendliche. ernst gansinger

Der Befreiung der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen am 5. Mai 1945 wurde bei der Gedenkfeier am Sonntag in der KZGedenkstätte Mauthausen gedacht. 22.000 Menschen haben an der Feier teilgenommen. Der Vorsitzende des Mauthausen-Komitees Österreich, Willi Mernyi, betonte, dass die gegenwärtigen Ausformungen von Intoleranz und Diskriminierung zeigen, wie wichtig solche Gedenken sind. Es gelte daran zu erinnern, zu welchen Konsequenzen diese Haltungen vor 70 Jahren geführt haben: zur Vernichtung

von Millionen Menschenleben und zu einem entwürdigenden Umgang mit Menschen. Gusen. Vor dem Stollen Bergkristall des KZ Gusen II (siehe Beitrag über das Marcel-Callo-Gedenken in Nr. 17) hat die Republik Polen eine Gedenktafel feierlich enthüllt. Ein Überlebender, der im Tunnelsystem arbeiten musste, hat dazu eine Ansprache gehalten. Ebensee. Beim Festakt am 9. Mai auf der KZ Gedenkstätte schilderten Überlebende das unvorstellbare Leiden im Konzentrations­ lager. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mahnte in ihrer Ansprache zu Toleranz. Spital am Pyhrn. In einer Gedenkfeier wurde am 8. Mai der Kinder von Zwangsarbeiterinnen gedacht, die zwischen 1943 und 1945 im „Fremdvölkischen Kinderheim Lindenhof“ starben. Viele namenlose Kinder liegen auf dem Spitaler Friedhof begraben.

An der Gedenkfeier in Gusen nahm für die Diözese Bischofsvikar Wilhelm Vieböck (rechts) teil. R. Kaspar

Gedenken an das Leid der Kinder und Mütter des „Fremdvölkischen Kinderheims Lindenhof“. Haijes

kurz notiert Neuhofen an der Krems. In der Initiative HERBERGE NEUhofen engagieren sich 65 freiwillige Mitarbeiter/innen. Sie unterstützen etwa 30 Asylsuchende. Am 1. Mai wurde ein Fest der Begegnung veranstaltet. Dazu spielte die Musik „DamaWos“ auf. „Dama wos“ ist auch ein Motto für ein Willkommens-Klima. Dafür sorgten beim Fest der Begegnung die Asylwerbenden. Sie kochten verschiedene Speisen, die für ihre Herkunftsländer typisch sind. Wels. Sozialminister Rudolf Hundstorfer lobte beim Besuch am 6. Mai das SPAR Caritas-Projekt in Wels. In diesem haben ältere Menschen und Migrant/innen, die vorher arbeitslos waren, einen befristeten Arbeitsplatz. Sie erwerben Praxis und Qualifikationen. Bisher wurden schon elf Personen in reguläre Dienstverhältnisse übernommen. Linz. Mit einer Rad-Demo machten am 8. Mai etwa 300 Radfahrer/innen auf den gefährlichen Gehsteig-Radweg auf der Linzer Nibelungenbrücke aufmerksam.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

14. Mai 2015

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momente Stift Reichersberg. Herr Kle­ mens Pillhofer (links) wurde am 5. Mai 2015 zum neuen Stifts­ dechant des Chorherrenstiftes Reichersberg gewählt. In dieser Funktion ist er der Vertreter des Administrators Gerhard Eichin­ ger (rechts) und koordiniert das Leben der Gemeinschaft nach innen. Außerdem vertritt er

bei Rechtsgeschäften den Kon­ vent. Hr. Klemens wurde 1962 in Bromberg (NÖ) geboren. Er ist derzeit Pfarrer von Kirchdorf am Inn, St. Georgen bei Obern­ berg und Mörschwang, wird die­ se Aufgaben aber im Sommer ab­ geben. Hr. Klemens folgt dem bisherigen Stiftsdechant Lambert Wiesbauer nach, der Pfarrer in Kopfing wird. Gutau. Anlässlich des Färber­ marktes führten die Kirchen­ führer Gottfried Haydtner und Gerald Mühlbachler 1350 Besu­ cher/innen durch die gotische Kirche. Der Organist Thomas Ro­ ckenschaub spielte zu Mittag ein Orgelkonzert, Chorleiterin Gud­ run Lehner sang zeitgenössische Psalmen von Alfred Hochedlin­ ger aus Mauthausen. Die Füh­ rungen begleitete Herbert Altzin­ ger auf seiner Laute.

Die Ministranten verkauften Kerzen, Kirchenführer und Ansichtskarten von der Kirche. privat

Pilgern auf dem Drahtesel

Mit 16 Radbegeisterten war der Theologe Martin Zellinger elf Tage durch Israel und Palästi­ na unterwegs. Gelände und Stra­ ßen verlangten der Gruppe eini­ ges ab. In den ersten vier Tagen hatten sie zwölf „Platte“ zu ver­ zeichnen. Die Anstrengung hat

sich aber gelohnt. Das Bild zeigt drei Radpilger, nachdem sie vom See Gennesareth aus 350 Höhen­ meter überwunden und die Rui­ nenstadt Hippos erreicht haben. Sie wurden mit einem grandi­ osen Ausblick auf Galiläa be­ lohnt. Zellinger

Nach Verkauf wird Linzer Restaurant zum Pfarrzentrum

Pfarre Linz-St. Matthias zieht um Linz. Die Pfarre St. Matthias ist auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für das Pfarrzen­ trum fündig geworden. Wie die OÖNachrich­ ten berichten, wurde das seit Ende März ge­ schlossene Restaurant „La Cave“ gegenüber der Martinskirche am Schlossberg erworben. Es wird nun für die Zwecke der Pfarre adap­ tiert, wobei sich die Umbauarbeiten in Gren­ zen halten sollen. Die Martinskirche, bisher

Filialkirche von Linz-St. Matthias, wird damit eine Aufwertung erfahren. Der Umzug ist not­ wendig, da mit Ende 2016 der Mietvertrag mit dem Kapuzinerorden über das Pfarrareal von St. Matthias in der Kapuzinerstraße ausläuft. Bereits vor einem Jahr wurden ein paar der Pfarrräume an den Vermieter ­zurückgegeben. Alter und neuer Standort des Pfarrzentrums sind gut 600 Meter voneinander entfernt.

Personelle Veränderungen

Die Madonna ist 500 Jahre alt

Kapelle Maria am Wege

Diözese Linz. In den Wochen vor den Sommerferien wird im­ mer mit Hochdruck daran gear­ beitet, um mit 1. September alle Pfarren personell so zu besetzen, dass eine gute Seelsorge möglich ist. In den Zeiten des steigenden Priestermangels und auch des Mangels an hauptamtlichen Seel­ sorger/innen keine leichte Auf­ gabe. Die ersten Entscheidungen sind bereits gefallen. Diese finden Sie unter www.kirchenzeitung.at sowie in der nächsten Ausgabe der KirchenZeitung.

Frauenstein. Die Pfarre Frauen­ stein (Bezirk Kirchdorf an der Krems) feiert heuer das 500-JahrJubiläum der Schutzmantelma­ donna in ihrer Wallfahrtskirche. Jährlich pilgern etwa 3000 Per­ sonen nach Frauenstein. Erster Programmpunkt der Feierlich­ keiten ist eine Dichterlesung von Anna Pollhammer unter dem Ti­ tel „Das Lied aus einer anderen Welt“. Diese findet am Sonntag, 17. Mai 2015, um 14.30 Uhr in der Wallfahrtskirche Frauenstein statt.

Scharnstein – Viechtwang. Ro­ man Berner ist der Initiator einer Kapelle, die auf dem Grundstück der Familie Kronberger vulgo Grubbauer errichtet worden ist (Nähe Flugplatz). Am Sonntag, 17. Mai, um 16 Uhr wird die Ka­ pelle eingeweiht, die Architekt Josef Ullmann geplant hat. „Es soll einen Kapelle sein, vor der viele Menschen das Bedürfnis verspüren, stehen zu bleiben, um im Stillen geistige Einkehr zu hal­ ten, zu beten, zu bitten und zu danken“, so Roman Berner.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

14. Mai 2015

Stenogramm

n „Selig, die Frieden stiften“. Unter diesem biblischen Motto feierten am Samstag, 9. Mai rund 300 Jugendliche und junge Erwachsene das Jugend- und Missionsfest im Stift Wil­ hering. Als konkretes Zeichen der Solidarität sandten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Smartphones E-Mails an Patriarch Louis Raphael I. Sako von Bagdad und den Pfar­ rer von Homs in Syrien. Die Präsentation eines „Fußball-Friedensprojekts“ in Kenia, eine Smartphone-Expedition in der Stiftskirche, das Friedensgebet und eine Feuer-Akrobatik-Show rundeten das Fest mit vielen Begegnungen, Eindrücken und Emotionen ab. privat

Monatliches Gedenken an verstorbene Angehörige in Linzer Pfarre

Im Trauern nicht allein gelassen werden Linz-St. Magdalena. Um das Sterbedatum eines geliebten Menschen wird die Trauer im Leben der Zurückgebliebenen besonders ak­ tuell. Das Monatsrequiem der Pfarre Linz-St. Magdalena gibt der Trauer und der Erinne­ rung einen festen Platz. Zu den monatlichen Wortgottesdiensten für die Verstorbenen des betreffenden Monats der letzten fünf Jahre kommen im Schnitt 30 Personen. Eingeführt wurde das Monatsreqiuem von Pfarrassistentin Veronika Kitzmüller, die seit 2012 in der Linzer Pfarre arbeitet. Zuvor hat­

te sie das Angebot in ihrer früheren Wir­ kungsstätte Pichl bei Wels etabliert. „Den An­ gehörigen ist es wichtig, in der Trauer nicht alleine gelassen zu werden“, sagt Veronika Kitzmüller. Mit dem Monatsrequiem reagiert die Theologin auch auf die weit verbreitete Angst, dass die Verstorbenen in der Gemein­ de allzu schnell vergessen werden. Das gegen­ seitige Stärken helfe den Betroffenen sehr, merkt sie. Nach der Feier bleiben die Ange­ hörigen meistens noch für Gespräche längere Zeit in der Pfarrkirche.

Helfenberg. Eine Woche vor der Langen Nacht der Kirchen in Linz organisiert das Katholische Bildungswerk Helfenberg am Freitag, 22. Mai eine ambitio­ nierte lokale ­Programmschiene. Eine Auswahl der Veranstaltun­ gen: Pfarrkirche Helfenberg: 19.30 bis 20 Uhr, Chorkonzert der Chor-i-feen; 20.30 bis 21 Uhr, Turm- und Kirchenführung: Bei einem Rundgang durch die Pfarrkirche wird Wissenswertes über Entstehung und Geschichte der Kirche vermittelt. 21.30 bis 22 Uhr, Taizégebet mit Firmlin­ gen, 22.30 Uhr, Abendoase mit Gebet, Texten, Musik und Stille in der mit Kerzenlicht beleuchte­ ten Kirche. Garten der Familie Pertlwieser: 20.30 bis 21 Uhr, Bibelgar­ ten, „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“. Das Wort Gottes und seine Schöpfung laden ein zum Innehalten, Nachdenken und Auftanken. Von 21.30 Uhr bis 22 Uhr: im Lichter-Labyrinth zur inneren Mitte. Waldkapelle Maria Rast: 20.30 Uhr bis 21 Uhr, TelefonSeelsor­ ge Oberösterreich: Gehör finden. Zuwendung erfahren, Unterstüt­ zung erhalten; 21.30 Uhr bis 22 Uhr, Die Tür als Schwelle des Le­ bens, meditative Impulse. u Kontakt zur Pfarre: http://pfarrehelfenberg.dioezese-linz.at

Eine Steyrer Pfarre träumt von einer attraktiven Zukunft Steyr-Ennsleite. Die P ­ farre Steyr-Ennsleiten hat sich bei den „Gesprächs- und Zukunftsta­ gen“ am vergangenen Wochen­ ende intensiv mit der weiteren Entwicklung der Gemeinde aus­ einandergesetzt. Rund 40 Perso­ nen im Alter von 18 bis 83 Jah­ ren beteiligten sich an der Suche nach Visionen. „Es kristallisierte sich als ein wesentliches Thema heraus, dass wir auch außerhalb der Pfarre besser wahrgenom­ men werden wollen“, berichtet Pfarrassistentin Angelika Pau­

litsch. Denn derzeit habe man im Stadtteil fast schon Exoten­ status: „Ziel ist es, dass die Pfar­ re für viele attraktiv und sympa­ thisch ist.“ Um das Gemeindeleben leben­ dig zu halten, sind auch bau­ liche Veränderungen nötig. So soll die mittlerweile zu große Pfarrkirche im Zuge der Gene­ ralsanierung „verkleinert“ wer­ den. In den Kirchenraum könn­ ten nach ersten Planungen etwa Pfarrbüro oder Begegnungsräu­ me integriert werden.

Unter dem Motto „Träume zusammen tragen“ beschäftigte sich die Pfarre Steyr-Ennsleite mit ihrer Zukunft. Pfarre


10 Thema

14. Mai 2015

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Begegnung wagen, sich verwandeln lassen Der diesjährige renommierte Templeton-Preis geht an Jean Vanier. Er ist Gründer der „Arche“, einer ökumenisch offenen Gemeinschaft, in der Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammenleben. Im Interview spricht er über seine Arbeit, den Umgang unserer Gesellschaft mit behinderten Menschen und Papst Franziskus.

interview: Georg Haab

Sie werden am 18. Mai mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet. Welche Bedeutung hat der Preis für Sie?

Mensch, gleich welche seine Behinderung ist, ist wichtig und hat den gleichen Wert.

Jean Vanier: Was mich glücklich macht, ist, dass der Preis die Menschen dazu führt, nicht mich, sondern die Botschaft der „Arche“ zu sehen. Diese ist sehr einfach: Menschen mit einer Behinderung, speziell mit einer intellektuellen, haben der Welt etwas zu geben und zu sagen. Sie sind wichtig. Zu lange wurden sie in unseren Ländern beiseitegeschoben. In Wahrheit sind sie großartig: Einfach leben dürfen, ein wenig verrückt sein dürfen – hätten wir das nicht alle nötig? Sobald wir mit ihnen in Beziehung treten, beginnen wir, uns zu verwandeln. Sie lehren uns, dass das Wesentliche im Leben ist: zu lieben, und dass uns dies verwandelt. Deshalb hoffe ich, dass durch diesen Preis, die damit verbundene Öffentlichkeit, auch durch dieses Interview, die Menschen entdecken, dass Menschen mit Beeinträchtigung keine armen Hascherln sind, die sie befürsorgen müssen, sondern dass sie eine Botschaft für uns haben.

Die UN-Konvention zu den Rechten von Menschen mit Behinderung hält fest, dass niemand wegen einer Behinderung benachteiligt werden darf. Die Umsetzung dieser Konvention, die ja auch die Schaffung von Barrierefreiheit bis 1. 1. 2016 vorsieht, sorgt für einigen Unmut – sie kostet Geld.

Pränataldiagnostik und Abtreibung suggerieren, eine Welt ohne Menschen mit Behinderung sei eine bessere Welt. Was meinen Sie dazu?

Jean Vanier: Die Frage beschreibt das R ­ ingen zwischen dem, was wirtschaftlich, und dem, was menschlich ist. Vom Wirtschaftlichen her gesehen sagt man: Das kommt uns zu t­euer. Aber wo ist der menschliche Standpunkt? Wir leben in einer Welt, in der es schon zu viel Gewalt gibt, in der zu viele gegeneinander stehen. Es gibt zu viele Situationen, in denen wir nur auf die wirtschaftliche Seite schauen. Das Wichtigste für jede Regierung ist, denke ich, dass sie darauf schaut: Jeder

Zur Person Jean Vanier, 1928 in Genf geborener Kanadier, gründete 1964 die erste „Arche“-Gemeinschaft, indem er in einem Dorf 80 Kilometer nördlich von Paris ein Haus kaufte, um dort mit zwei Männern mit geistiger Beeinträchtigung zu leben. Seine überzeugende Art, das Evangelium zu leben, die übersprühende Lebensfreude und die ansteckende Herzlichkeit der Gemeinschaften zogen viele Menschen aus aller Herren Länder an. So gibt es heute weltweit rund 150 „Archen“ in 35 Ländern, eine davon in Tirol, und auch in Kärnten gibt es einen „Verein Arche Kärnten“ mit dem Ziel der Gründung einer Gemeinschaft. Gemeinsam mit Marie-Hélène Mathieu hat Jean Vanier 1971 die Bewegung „Glaube und Licht“ ins Leben gerufen; Gemeinschaften von Familien mit geistig und mehrfach behinderten Angehörigen und ihren Freunden. „Glaube und Licht“ umfasst heute über 1500 Gemeinschaften in 82 Ländern. In Österreich gibt es Gemeinschaften in Klosterneuburg, Innsbruck, Inzing und Klagenfurt, weitere sind im Entstehen.

Jean Vanier: Was die UNO sagt, ist wichtig. Das Problem ist, dann weiter zu d ­ iskutieren: Was bedeutet es, dass jeder Mensch gleich wichtig ist? Wir leben in einer Welt der Konkurrenz; das Einzige, was wirklich zählt, ist die Produktivität. Wenn man die Welt so sieht, schließt man aber alle aus, die nicht produktiv sind. Ist das nicht auch unser Problem mit den Flüchtlingen und vielen anderen Fragen, wo es um arm und reich geht? Jesus spricht davon im Gleichnis vom armen Lazarus vor der Tür des Reichen. Davon spricht Papst Franziskus, das ist die Idee des „Jahres der Barmherzigkeit“: dass jeder von uns sich ändert und auf die zugeht, die am wenigsten geachtet sind. Das sind Menschen, die in Einrichtungen eingeschlossen sind, solche, die ihren Platz nicht finden, verletzte Familien, die nicht mehr wissen, wie es weitergeht. Jesus zeigt uns einen Weg zum Frieden: einander lieben und für die Einheit arbeiten. Hören wir als Jünger Jesu diese Botschaft! Treten wir, jeder von uns auf seine Weise und so, wie wir es können, mit Menschen mit Behinderung in Beziehung, mit Menschen, die sich ausgeschlossen fühlen! Zum Muttertag haben wir viele Ratschläge gehört, wie auch Mütter sich psychologisch r­ ichtig verhalten sollen, in innerer Balance, wie sie sich abgrenzen sollten ... Aber wo finden wir in d ­ ieser Welt die Gnade, die zur Liebe befähigt?

Jean Vanier: Das ist eine große Frage, die in die Begegnung mit Gott gehört. Für mich ist das Wichtigste: zuerst mit Jesus in Beziehung treten. Das Christentum ist eine Religion der Liebe. Aber unsere Kultur ist sehr verkopft, man muss Erfolg haben und gewinnen. In einer solchen Kultur werden die, die schwächer


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Thema 11

14. Mai 2015

Zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel am 17. Mai

„In der Familie lernt man Kommunikation“

Jean Vanier ist Gründer der „Arche“-Gemeinschaft.

sind, gerne an den Rand geschoben. Deshalb ist die Botschaft Jesu so wichtig: unsere Herzen öffnen, damit Kopf und Herz wieder zusammenfinden, und dass wir jeden lieben lernen, wie er ist. Einander lieben heißt nicht zuerst, Dinge füreinander zu tun, sondern dem anderen zu offenbaren: Du bist schön, du bist wichtig, du bist wertvoll. Ich denke da an Francis, einen Jungen mit einer geistigen Beeinträchtigung, der in einer Kirche in Paris seine Erstkommunion feierte. Nach der Messe sagte der Patenonkel zu seiner Mutter: Wie war die Feier schön! Traurig ist nur, dass Francis nichts davon verstanden hat. Die Worte des Bruders haben der Mutter sehr wehgetan. Der Junge sah die Tränen in ihren Augen und sagte: Mama, mach dir keine Sorgen. Jesus liebt mich, wie ich bin. – Vielleicht ist dies das Wesentliche: Wiederentdecken, was es heißt, von Gott geliebt zu sein, wie wir sind. Was bedeuten die Gemeinschaften der „Arche“ und die Bewegung „Glaube und Licht“ für Kirche und Gesellschaft heute?

Jean Vanier: Sie helfen uns, dieses Wesentliche wiederzuentdecken. Nicht einfach nur in der eigenen Familie. Solange man in seinem Bereich bleibt, geschieht nicht viel. Wenn wir mit einem Menschen mit Beeinträchtigung in Beziehung treten, höre ich immer diesen schönen Satz aus dem Evangelium: Wenn ihr ein Gastmahl gebt, ladet nicht eure Familie ein oder die reichen Nachbarn oder Freunde, sondern die Armen, Ausgestoßenen, die Blinden. Jesus sagt nicht: Ladet sie ein, weil sie wegen des guten Essens glücklich sein werden. Er sagt: Ladet sie ein, esst mit ihnen, lebt mit ihnen, tretet in Beziehung mit ihnen, dann wird euer Herz verwandelt werden.

Templeton-Prize/paul Hackett

Der Templeton-Preis, dotiert mit rund 1,5 Millionen Euro, ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen und wird jährlich für besondere Leistungen im Bereich von Religion und Spiritualität vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten Mutter Teresa (1973), der Dalai Lama (2012) und Desmond Tutu (2013).

In seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel stellt Papst Franziskus die Familie in den Mittelpunkt. Familienberater Josef Lugmayr betont dabei besonders die Rolle der Eltern.

Cyber­mobbing oder die Weitergabe von Fotos im Internet zu sprechen: Bekannt sind ja die Fälle, wo intime Bilder, zunächst nur an vermeintlich Vertraute geschickt, plötzlich für jedermann frei einsehbar sind.

Egal ob am Handy, am Tablet oder am Computer: Die Präsenz in Foren wie Twitter, WhatsApp und Facebook scheint für Kinder und Jugendliche ein Muss zu sein. „Heute können die modernsten Medien, die vor allem für die ganz jungen Leute mittlerweile unverzichtbar sind, für die Kommunikation in der Familie und unter den Familien sowohl hinderlich als auch förderlich sein“, schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum „Mediensonntag“. Er betont die Familie als Ort, wo Kinder Kommunikation lernen.

Vorbild. Papst Franziskus spricht auch die Gefahr an, dass man in der Familie nur noch physisch anwesend, geistig aber durch die neuen Medien abgelenkt ist. „Auch hier kommt es auf die Eltern an, Regeln und Grenzen zu setzen: Etwa eine handyfreie Zeit in der Familie“, sagt Lugmayr. Er betont aber auch die Vorbildfunktion: „Wenn zum Beispiel Mutter oder Vater dauernd per Handy oder E-Mail erreichbar sind, ist es schwer, von Kindern etwas anderes zu verlangen.“ Und was sind die Vorteile der neuen Kommunikationsmittel? Papst Franziskus schreibt: „Wenn sie helfen, zu erzählen und sich auszutauschen, in Kontakt mit denen zu bleiben, die fern sind, Dank zu sagen und um Verzeihung zu bitten und immer wieder Begegnungen zu ermöglichen.“ Josef Lugmayr erzählt aus eigener Erfahrung: „Hier haben meine Frau und ich etwas von den Kindern gelernt: Als diese zur Ausbildung fortgingen, haben wir gesehen, dass wir über die neuen Medien in Kontakt bleiben können. So haben wir eine FamilienWhatsApp-Gruppe eingerichtet, wo wir im Gespräch sind, auch wenn wir abends nicht zusammensitzen können.“ nie

Sorgen. Mag. Josef Lugmayr, Leiter der Abteilung Beziehungleben.at der Diözese Linz, bestätigt dies und erzählt aus der Praxis: „Zu uns kommen Eltern mit Sorgen und Fragen zum Umgang ihrer Kinder mit den neuen Medien. Sie fragen, was sie tun können, wenn ihre Kinder Internetseiten besuchen, die ihnen nicht recht sind. Wichtig ist vor allem, dass sich die Eltern selbst mit den neuen Medien auseinandersetzen, auch wenn einen das vielleicht wenig interessiert. Da kann ich mich nicht ausklinken.“ Wichtig sei es auch, mit den Kindern über Gefahren wie

Kinder sind mit den neuen Medien oft sehr geschickt. .

Begsteiger


12 Panorama stenogramm n Auszeichnung. Der aus Vorarlberg stammende brasilianische Bischof Erwin Kräutler erhielt vergangene Woche in Wien den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. Der 75-Jährige setzt sich seit Jahrzehnten unter anderem stark für den Umweltschutz und die Rechte der indigenen Völker ein.

Bischof Erwin Kräutler wurde in Wien geehrt. nie

MIVA. Das kirchliche Hilfswerk MIVA bittet im Mai um Spenden für Fahrräder für Katechisten in Entwicklungsländern. Katechisten sind Laienmitarbeiter der Kirche, die in den Diözesen in Afrika oder Lateinamerika unverzichtbare Arbeit leisten. Während Priester oder Bischöfe die Dörfer aufgrund der großen Entfernungen nur ­unregelmäßig besuchen können, leben die Katechisten zumeist selbst auf dem Land und halten dort das kirchliche Leben aufrecht. Das Schwerpunktland der FahrradAktion 2015 ist Uganda.

14. Mai 2015

70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs – 60 Jahre Staatsvertrag

Schuldeingeständnis und Vergebungsbitte Die katholische und die evangelische Kirche haben sich im Rahmen des Gedenkens anlässlich 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs zur Mitverantwortung bekannt. Mit Blick auf den einst auch kirchlicherseits geschürten Judenhass sagte Kardinal Christoph Schönborn bei einer Gedenkmesse in Kleinmariazell: „Auch die Kirche als Institution muss ihre Mitschuld erkennen an der Aufbereitung eines Klimas der Verachtung und Feindseligkeit der Christen gegenüber jenen Menschen, die sie Jahrhunderte hindurch für den Tod Jesu verantwortlich machte.“ Dies habe zur Folge gehabt, dass „dann, als es im wahrsten Sinn des Wortes lebens-notwendig gewesen wäre, Mitleid und Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern fehlten“. Mit der Bitte um Vergebung verband Schönborn auch den Dank an Gott für das „unverdiente Geschenk“ des langen Friedens in Europa. Gewissenserforschung. Auch Caritaspräsident Michael Landau rief beim ökumenischen Gedenkgottesdienst während der Befreiungsfeier im Konzentrationslager Mauthausen die Kirchen dazu auf, sich immer wieder der Gewissenserforschung zu stellen. Hauptprediger in Mauthausen war heuer der evangelische Bischof Michael Bünker. Er mahnte, die Op-

fer niemals zu vergessen und niemals e­ inen Schlussstrich zu ziehen. Zuvor hatten bereits die evangelische Kirche ein Schuldeingeständnis in Bezug auf die Jahre 1938 bis 1945 veröffentlicht. 60 Jahre Staatsvertrag. Am 15. Mai jährt sich übrigens zum 60. Mal die Unterzeichnung des Staatsvertrags. Eng verbunden ist damit die Gebetsgemeinschaft des „Rosenkranz-Sühnekreuzzugs“. Sie war 1947 zur Bekehrung der Menschen sowie zum Gebet um Frieden und Freiheit für Österreich und die Welt gegründet worden. Bis 1955 schlossen sich rund 500.000 Menschen an. Heute hat die Initiative weltweit 700.000 Mitglieder.

Kardinal Schönborn segnete in Kleinmariazell eine Gedenktafel für Verfolgte, die gegen Kriegs­ende im Triestingtal umgebracht wurden. FJR/Kathbild.at

Experten-Hearing zu Umweltthemen beim Zukunftsforum der Katholischen Aktion

„Mehr Nachahmer für Umwelt-Pioniere“

XX www.miva.at

Entwicklungshilfe. Die Bundesregierung bleibt in S­ achen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) vorerst unbeweglich: Auch Gespräche mit NGO-Vertretern am Montag haben nichts daran geändert, dass im Finanz­ rahmengesetz für 2016 bis 2019 die EZA-Kürzungen bleiben. Die NGOs, darunter auch die Caritas, fordern unter anderem: In einem Fünf-Punkte-Plan sollten die in den vergangenen fünf Jahren gekürzten 60 Millionen Euro in der bilateralen Entwicklungshilfe wieder zur Verfügung gestellt sowie die direkte Entwicklungshilfe von derzeit 77 auf 100 bis 200 Millionen Euro im kommenden Jahr aufgestockt werden.

KirchenZeitung Diözese Linz

Hochrangige Experten berieten vergangenen Freitag beim Hearing des „Zukunftsforums“ der Katholischen Aktion über Themen wie „Energiewende“, „zukunftsfähige Ernährung“ und „gerechte Wirtschaft“. Bischof Alois Schwarz, in der Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständig, sagte, die Kirche solle ihren eigenen Weg in Umweltfragen überprüfen. Umwelt-Pioniere im kirchlichen Bereich bräuchten mehr Nachahmer. Die für Mai oder Juni erwartete Öko-Enzyklika von Papst Franziskus werde eine Unterstützung, aber auch eine Herausforderung sein. Umweltminister Andrä Rupprechter verwies in seinem Statement auf die Sozialenzyklika „Rerum Novarum“ von Papst Leo XIII. Der Weg der Eigenverantwortung, Wohlstandsteilhabe der Schwächeren und Entscheidungsfindung auf unterer Ebene sei auch

beim Thema Schöpfungsverantwortung der richtige Weg. Der Grazer Klimaforscher Gottfried Kirchengast appellierte an die Bischöfe, in ihren Diözesen Strategien zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Kompetenz gebe es dazu in Österreich längst, auch innerhalb der Kirche. Auf operativer Ebene schlug Kirchengast vor, in jedem Entscheidungsgremium eine Person zu verankern, die für die Einhaltung der Grundsätze Ressourcen- und Energieeffizienz Sorge trage.

Umweltminister Andrä Rupprechter erinnerte an Leo XIII. und die Enzyklika „Rerum Novarum“. KAÖ


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Panorama 13

14. Mai 2015

Der slowakische Erzbischof Robert Bezak wurde 2012 von Papst Benedikt XVI. seines Amtes enthoben. Die Hintergründe der Abberufung blieben weitgehend unklar. Im April ist der Erzbischof von Papst Franziskus empfangen worden. reuters

Reaktion auf Papstempfang mit Bezak Die slowakischen Bischöfe brechen ihr Schweigen zum Empfang des abberufenen Erzbischofs von Trnava, Robert Bezak, durch Papst Franziskus am 10. April. In einem ­Interview auf webnoviny.sk nahm Erzbischof Stanislav Zvolensky, Vorsitzender der Slowakischen B ­ ischofskonferenz, zur C ­ ausa S­ tellung. Er sei von der Audienz zwar überrascht, aber nicht vor den Kopf gestoßen worden. Die Reaktion des Sprechers der ­Bischofskonferenz, ­Martin Kramara, wonach man sich freue, dass der Papst Bezak empfangen habe, sei

„aufrichtig“ gewesen. Vor der Wahrheit habe Zvolensky keine Angst. Auch wenn dies „von einigen ständig wiederholt“ werde, sei er „weder Bezaks Chef noch sein Henker“ ­gewesen. Bezak wurde 2012 ohne sein Zutun von Papst Benedikt XVI. abberufen. Als Auslöser bezeichnete Zvolensky „Schwierigkeiten in der Erzdiözese“, wobei die Angelegenheit auch für die Bischöfe „sehr schmerzlich gewesen“ sei. Verkompliziert habe sich die Causa auch dadurch, dass der Heilige Stuhl die Gründe für eine Abberufung nicht ­näher aus-

Weltcaritas-Gipfel mit Statuten für Kinder­ Maradiaga und Gutiérrez schutzkommission Einer der Gründerväter der lateinamerikanischen Befreiungstheologie, Gustavo Gutiérrez, kam erstmals zu einer offiziellen Pressekonferenz in den Vatikan. Der peruanische Priester und Theologe stellte am Dienstag gemeinsam mit Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga die 20. Generalversammlung von Caritas Internationalis vor. Mit seinem 1971 erstmals veröffentlichten Buch „Theologie der Befreiung“ hatte Gutiérrez der Bewegung ihren Namen gegeben. Die Befreiungstheologie, die in den 1960er Jahren unter dem Eindruck von Armut und Unterdrückung in Lateinamerika entstand, war lange im Visier der Vatikanischen Glaubenskongregation.

Rund ein Jahr nach Gründung der Päpstlichen Kinderschutzkommission traten nun deren Statuten in Kraft. Der Vatikan veröffentlichte am Freitag das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gebilligte Regelwerk. Es soll zunächst für drei Jahre gelten. Demnach hat die Kommission beratende Funktion und soll Vorschläge zum besseren Schutz von Minderjährigen und gefährdeten Erwachsenen vor sexuellem Missbrauch im kirchlichen Raum erarbeiten. Sie werden anschließend dem Papst unterbreitet. Vorgesehen sind zwei Tagungen pro Jahr. Geleitet wird das Gremium vom Bostoner Kardinal Seán Patrick O’Malley.

führte. Zvolensky bedauerte die Polarisierung unter den Gläubigen und dass es nicht gelungen sei, der Frontenbildung Einhalt zu gebieten. Auf die Vorhaltung, ­Kardinal Vlk habe den slowakischen Bischöfen mit der Einfädlung von Bezaks Audienz bei Papst Franziskus „vor aller Welt eine Ohrfeige verabreicht“, meinte Erzbischof Zvolensky, diese Ohrfeige habe Vlk tatsächlich ausgeteilt, aber „wenn dies der Preis dafür ist, dass sich vor uns ein Weg zum Wohl Robert Bezaks und uns allen auftut“, werde er das „gerne auf sich nehmen“.

weltkirche Aktenfreigabe. Papst Franziskus will die Akten über die argentinische Militärdiktatur (1976–1983) in den Vatikanischen Archiven vorzeitig freigeben. Er wolle damit den Angehörigen der Opfer helfen. Während der argentinischen Militärdiktatur verschwanden nach Schätzungen bis zu 30.000 Menschen. Sie wurden getötet und zumeist vorher gefoltert. Bislang wurde dieses Kapitel der argentinischen Geschichte kaum aufgearbeitet. Franziskus hat Bürgerrechtlern und Angehörigen von Opfern wiederholt seine Unterstützung bei der Aufklärung dieser Verbrechen zugesagt. n Der kubanische Präsident Raúl Castro traf am Sonntag im Vatikan mit Papst Franziskus zusammen. Es war die erste Begegnung zwischen dem kommunistischen Staatsoberhaupt und dem argentinischen Papst. Das Treffen war laut vatikanischen Angaben „rein privat“. reuters


14 Zu Gast

14. Mai 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Neubau integriert das ehemalige „Waldhaus“ und gehört zu den größten Holzbauten Österreichs. Hennerbichler

Das „Green Belt Center“ hat seine Pforten geöffnet

Die ehemalige Todeszone lebt Fast 40 Jahre lang trennte der Eiserne Vorhang Europa in Ost und West. Dort, wo für Menschen Todesgefahr bestand, entwickelte sich das größte Naturschutzprojekt Europas. Mit der Eröffnung des Green Belt Centers in Windhaag bei Freistadt steht den Besuchern eine einzigartige Begegnungs- und Informationsstätte zur Verfügung. Dominik Hennerbichler

Mit rund 12.500 Kilometern Länge ist das Grüne Band (Green Belt) das größte Naturschutzprojekt Europas. Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 konnte sich die Natur fast 40 Jahre lang ungehindert entwickeln. Das schwer bewachte Grenzgebiet war für die dort lebenden Menschen tabu und bedeutete für nicht wenige oftmals den Tod. Die dünne Besiedelung im militärischen Sperrgebiet wurde so zur Heimat unzähliger Tierund Pflanzenarten. Vor allem seltene und beinahe ausgestorbene Arten konnten in dieser für den Menschen unwirtlichen Zone überleben und sich vermehren. Nun gilt es, diesen Lebensraum zu erhalten. Das Green Belt Center in Windhaag bei Freistadt übernimmt dabei eine wichtige Rolle bei der Erhaltung und dem Schutz dieses Naturraums. Als internationaler Bildungsort für lebenslanges Lernen vermittelt das Green

Belt Center seinen Besuchern die besondere Naturlandschaft und lädt ein, die regionale Zukunft mitzugestalten. Die Ausstellung befasst sich, neben der geschichtlichen Auseinandersetzung und Entwicklung der Region, mit der Zukunft des so schützenswerten Lebensraumes. Mit Vermittlungsprogrammen und unterschiedlichen Camp-Angeboten bedient das Zentrum sowohl Schulklassen und Vereine als auch interessierte Privatpersonen. Das Angebot reicht von der „Wilden Feldküche“ bis hin zum Grenzland-Camp, bei dem man vier Tage lang von und in der Natur lebt, sich austauschen und Kraft tanken kann. Außerdem gibt es mehrere Wanderangebote, wie beispielsweise den Schmugglerpfad, eine zweisprachig geführte Lesewanderung im Naturpark Novohradské hory. Regionale Nachhaltigkeit. Das 1,6 Millionen Euro teure Zentrum wurde fast ausschließlich mit regionalen Partnern errichtet. Von der Planung des Ottensheimer Architekturbüros „Two in a box“ bis hin zum verwendeten Bauhholz, das zur Gänze aus österreichischen Wäldern stammt, blieb der Großteil der Wertschöpfung in Österreich. Mit dem großen Angebot trägt das Zentrum auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region bei. Vor allem der sanfte Tourismus soll die regionale Wertschöpfung steigern, ohne dabei zu hart in die bestehenden Struk-

turen einzugreifen. Über 1000 Quadratmeter Nutzfläche bieten außerdem genug Raum für Ausstellungen, Seminare und andere attraktive Veranstaltungen. Wer am Ende seines Besuchs noch ein Andenken für zu Hause sucht, findet im Shop sicherlich das Richtige. XX Das GBC hat bis 31. Oktober geöffnet. Info: www.greenbeltcenter.eu

Mit 12.500 Kilometern ist das Grüne Band Europas größtes Naturschutzprojekt (Ausstellungsansicht). Hennerbichler


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Glaube 15

14. Mai 2015

Am Obst- und Gemüseregal des Supermarkts stellen sich nicht nur Geschmacksfragen. Reuters

Sinnvoll und gut einkaufen Der tägliche Konsum stellt uns in Europa vor so manche Entscheidung. Dabei beeinflussen Kaufentscheidungen nicht nur uns selbst, sondern können in der Masse weitreichende Auswirkungen haben. Das zeigt sich besonders beim Kauf von Obst und Gemüse aus dem fernen Ausland. Fallbeispiel: Eine Mutter steht mit ihrem Kind vor dem Obstregal im Supermarkt. Das Kind möchte Mangos und andere Südfrüchte von ­außerhalb Europas kaufen, die Mutter sagt mit dem Verweis auf die schlechte Klima-Bilanz dieser Früchte aufgrund des Transportes von weit her nein. Doch das Kind argumentiert: Jetzt sind die Früchte ja schon da, sollen wir sie verfaulen lassen? Wäre das nicht auch falsch? Antwort: Ein Supermarkt bietet an, was

g­ ekauft wird. Wenn niemand die Südfrüchte kauft, verschwinden sie schnell aus dem An­ gebot. Dieses Argument des Kindes zieht also nicht. Gleichwohl: Wie ist das mit der Klima­ bilanz von Südfrüchten? Klar ist sie schlechter als die von einheimi­ schen Früchten, die im Freiland wachsen. Und sie wird furchtbar schlecht, wenn die Südfrüchte mit dem Flugzeug transportiert

werden müssen, weil sie sehr schnell ver­ derblich sind. Aber Südfrüchte, die per Schiff kommen wie Bananen, sind immerhin klima­ freundlicher als einheimische Früchte aus dem beheizten Gewächshaus. Es ist also nicht ganz so einfach. Nicht so einfach. Generell gilt aber, dass Sai­ sonalität und Regionalität beachtet werden sollten, und das nicht nur aus Klimaschutz­ gründen. Es ist ein Wert, wenn Kinder die Jahreszeit am Teller abzulesen lernen, wenn sie wissen, wann Erdbeerzeit ist und wann Kürbiszeit. Abwechslung intensiviert die Lust am Essen. Immer alles verfügbar zu haben ist fad. Ich frage einmal ganz frech: Liegt es vielleicht nur an der Phantasielosigkeit der Eltern, wenn die Kinder auf die immer gleichen Süd­ früchte fliegen?

Geschmack. Und dann kommt noch etwas dazu: Wer einmal Südfrüchte in ihrem Ur­ sprungsland gegessen hat, etwa im Urlaub, der weiß, wie schwach ihr Aroma nach meh­ reren Tagen oder Wochen Transport gewor­ den ist. Und umgekehrt: Wer Früchte im ­eigenen Garten anbaut oder von O ­ bstbauern in der Umgebung bezieht, der weiß, wie intensiv und individuell deren Geschmack sein kann.

Ethik im Alltag Eine Serie mit Michael Rosenberger Universitätsprofessor für Moraltheologie an der Kath.Theol. Privatuniversität Linz

Teil 2 von 5


Sonntag

7. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr B, 17. Mai 2015

Bleiben. In Dir. Gottes Wesen, Gottes Name ist Liebe. In diesem Namen bleiben bedeutet also in der Liebe bleiben – indem das eigene Leben, Denken, Handeln und Fühlen an der Liebe ausgerichtet ist, die Jesus uns gebracht und vorgelebt hat. – „in dieser Welt“, in die Jesus uns gesandt hat. „Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“

Evangelium

1. Lesung

Johannes 17, 6a. 11b–19

Apostelgeschichte 1, 15–17. 20a.c–26

Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. [...] Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

In diesen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen – und sagte: Brüder! Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist im Mund Davids im Voraus über Judas gesprochen hat. Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen. Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. [...] Denn es steht im Buch der Psalmen: [...] Sein Amt soll ein anderer erhalten! Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und (in den Himmel) aufgenommen wurde – einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein. Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. Dann beteten sie: Herr, du kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen. Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war. Dann gaben sie ihnen Lose; das Los fiel auf Matthias, und er wurde den elf Aposteln zugerechnet.

2. Lesung 1 Johannes 4, 11–16 Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben. Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben. Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt. Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott. Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.


Wort zum Sonntag

Dein Name

Theresa Zingerle

Meine Seele, und alles in mir Lobe den Herrn, meine Seele, und alles in mir seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. So hoch der Himmel über der Erde ist,

Schöpfer, Herr, Retter, Fels, Allmächtiger, Verborgener, Herrscher, Zufluchtsort, Vater und Mutter, Urgrund, Fülle des Seins, Friedensfürst, Hirte, König, ewige Heimat, bedingungslose Liebe, unendliches Geheimnis … ­Unzählige ­Namen haben wir für das, was wir kurz „Gott“ nennen. Wir können aber nur auf Ihn verweisen. Mit dem Begriff können wir nicht das Göttliche als solches in Besitz nehmen und ­ergreifen. Gott ist das immer ­Größere, das uns Entzogene, und doch: Weil Gott ­Liebe ist und Liebe immer über sich selbst hinauswachsen und sich verschenken will, kommt Er uns nahe, teilt sich mit – ohne dabei jemals aufzuhören, unendliches Geheimnis zu sein! Personale Beziehung braucht ein Gegenüber, ein Du. Eine diffuse, anonyme Kraft ist dazu nicht in der Lage. Gott hat sich im Alten Testament als personaler Gott offenbart, als der „Ich bin da“, der Beziehung mit seinem Volk will. In Jesus wird offenbar, dass Gottes Liebe zu uns Menschen so grenzenlos ist, dass Er selbst Mensch wird in Seinem Sohn, mit allen Konsequenzen. „Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart.“ Gottes Liebesangebot an uns Menschen ist ernst gemeint. Was bedeutet es nun aber, wenn Jesus Gott ­bittet, Er möge uns „in Seinem Namen bewahren“? Eine Antwortmöglichkeit gibt die 2. Lesung: „Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ Gottes Name, sein Wesen ist Liebe. In Seinem Namen bleiben bedeutet also in der Liebe zu bleiben, indem wir unser Leben, unser Denken, Handeln, Fühlen – „in dieser Welt“, in die Jesus uns gesandt hat, wie er sagt – an der Liebe ausrichten, die Jesus uns gebracht und vorgelebt hat.

Zum Weiterdenken Die ­Vorsilbe ,Ge-‘ bedeute oft das Gesamt, sagt der Fabriksarbeiter, Priester und Poet Andreas Knapp: Das ,­Ge-birge‘ sei das Gesamt der Berge. Das ,Ge-heimnis‘ sei das Gesamt dessen, worin wir daheim sind. „Wenn Kinder ein Geheimnis haben, meinen sie etwas, das nur ihnen gehört, einen Raum, in den niemand eindringen darf, weil sie darin ganz daheim sind“, so Knapp.

so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten. So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang,

Theresa zingerle

so weit entfernt er für Schuld von uns.

arbeitet zurzeit als Kindergarten-

Theologin aus Innsbruck, pädagogin. Die Autorin erreichen Sie unter

Antwortpsalm (aus Psalm 103)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

14. Mai 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

in kürze Stille Örtchen. Jeder Mensch muss drei bis acht Mal am Tag die Toilette aufsuchen. Menschen, die an Inkontinenz leiden, müssen bis zu 20 Mal am Tag den Weg zu einer Toilette gehen. Das macht es für viele Betroffene unmöglich, die eigenen vier Wände für längere Zeit zu verlassen – Urlaube und Ausflüge sind ­undenkbar. Aber in einigen Städten Österreichs ist Erleichterung in Sicht: Die handlichen „Toiletten-Stadtführer“ für Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck und Graz weisen den Weg zu den öffentlichen „stillen Örtchen“ in den jeweiligen Landeshauptstädten. XX Der WC-Führer kann kostenlos unter der Telefonhotline 01/233 01 23-20, online auf www.blasengesundheit.at/downloads sowie unter office@lenhardtpartner.at bestellt werden (so lange der Vorrat reicht).

Leitungswasser trinken. Mit den Temperaturen steigt bald auch wieder der Bedarf an Trinkwasser. In Österreich sprudelt erstklassiges Trinkwasser aus der Wasserleitung. Es muss also kein teuer gekauftes und in Kisten nach Hause getragenes Mineralwasser sein. Wer frisches Leitungswasser trinkt, spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt: keine Transportwege und kein Aufwand für die Herstellung und Entsorgung von Getränkeverpackungen. XX Ersparnis: bis zu 90 Euro und 148 kg CO2/Jahr (Quelle: www. umweltberatung.at).

Insektengift-Allergie. Nach Schätzungen reagieren rund 300.000 Menschen in Österreich auf Bienen- und ­Wespenstiche schwer allergisch. Wer nach einem Stich eine übermäßige Hautreaktion feststellt, kann sich beim Arzt einem einfachen Allergie-Test unterziehen. Weiß man von seiner Insektengift-Allergie, sollte man Notfallmedikamente, allen voran einen Adrenalin-Autoinjektor, der den Kreislauf rasch stabilisiert, immer mit sich tragen und auch im Umgang damit geübt sein. Darüber hinaus gibt es eine spezifische Immuntherapie.

Das Stethoskop wurde vor 200 Jahren entwickelt. Es ist dem Prinzip nach ein einfaches Gerät, das viel kann. fotolia

Vor 200 Jahren entwickelte ein französischer Arzt den Vorläufer des Stethoskopes

Skandalfrei abgehört Es ist auch ein Hineinhören, ein Vordringen zu etwas, was verborgen ist. So betrachtet hat das Abhören mit dem Stethoskop schon Parallelen zur Spionage. Bei Sinn und Zweck dieses Tuns unterscheidet sich das Medizingerät allerdings deutlich von den Überwachungsmethoden der Geheimdienste. Brigitta Hasch

Um die Erfindung des Stethoskopes rankt sich eine kleine Geschichte. Man schrieb das Jahr 1815, als der französische Arzt René Théophile Hyacinthe Laennec Kinder beim Spielen im Garten des Louvre beobachtete. Ein Bub kratzte mit einem Nagel am einen Ende eines Astes, die Spielkameraden lauschten den Geräuschen am anderen Ende. Kurze Zeit später sollte der Mediziner eine junge Dame mit Herzbeschwerden untersuchen. Das Ohr zum Hören direkt an den Brustkorb zu legen – wie es damals üblich war –, kam in diesem Fall nicht in Frage. Und so soll er ein Blatt Papier zusammengerollt und an das Herz der Patientin gelegt haben. Zu seiner Verwunderung konnte er die typischen Geräusche viel deutlicher erkennen. Aus Papier wurde Holz. Ein trichterförmiges Hörrohr aus Holz war die erste Weiterentwicklung der Papier-Abhörmethode von Laen­nec. Oben versah er das Rohr mit einer sogenannten Hörscheibe aus Elfenbein. Das untere Ende wurde abgerundet, damit beim Aufsetzen auf die Haut kein Schmerz zu verspüren war. Diese drei Elemente – Ohrbügel, Rohr bzw. Gummischlauch und Bruststück – haben sich im Laufe der Zeit zwar stark ver-

ändert, bilden aber bis zum heutigen Tag das Kernstück des Stethoskopes. Erfahrung ist Voraussetzung. Jeder Mediziner hat es, jeder Patient kennt es, jedes Kind weiß, dass es nicht weh tut. Das Stethoskop ist das Symbol schlechthin für den Ärztestand. Und es ist dem Prinzip nach ein einfaches Gerät. Dennoch kann ein Laie nichts damit anfangen. Die Geräusche wahrzunehmen ist eine Sache. Sie aber einzuordnen und eine entsprechende Diagnose daraus abzuleiten ist eine ganz andere. Ob eine Herzrhythmusstörung vorliegt, Atemwege verengt sind oder sich Wasser in der Lunge befindet, das kann nur jemand hören, der weiß, wie sich „gesund“ oder „verdächtig“ anhört. Unverzichtbare Erstdiagnose. Eigentlich ist es verwunderlich, dass das Stethoskop bei so viel Konkurrenz durch hochtechnische Medizingeräte noch immer in Verwendung ist. Weder Röntgen noch Computertomografie oder Ultraschall haben es überflüssig gemacht. Die erste Abklärung bei Atem- oder Herz­beschwerden erfolgt nach wie vor über das traditionelle Abhören, dem im Bedarfsfall weitere Untersuchungen folgen. Es scheint eine Art Symbolkraft zu haben. Das Stethoskop vermittelt Kompetenz und flößt Vertrauen ein. Es steht gleichzeitig auch für eine Nähe zum Patienten. Beim Abhören wendet sich der Arzt dem Patienten zu, dieser begibt sich – geradezu bildlich – in die Hände des Arztes. Vielleicht wäre es schon aus diesem Grund ein Fehler, in Zukunft auf das ­Stethoskop zu verzichten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

14. Mai 2015

Das Blättern im Poesiealbum kann zu einer Zeitreise in die Vergangenheit werden

aufgetischt

Sei brav wie ein Engerl „Schreibst mir was ins Stammbuch?“, eine Frage, die vor allem junge Mädchen ihren Freundinnen stellen. Die Tradition der Poesiealben gibt es schon lange, aber Form und Inhalte haben sich im Laufe der Zeit doch stark verändert. brigitta hasch

Ganz allgemein war die Sprache früher blumiger und ausschweifender. Was heute kurz und bündig „hdl“ (hab dich lieb) heißt, war vor 100 Jahren oder mehr Inhalt langer, gefühlvoller, vielleicht auch kitschiger Verse. SMS-Spruch und Pickerl. Aktuell sind steckbriefartige Freundebücher beliebt. Was man hier hineinschreibt, ist zum Großteil vorgegeben. Hobbys, Lieblingsbücher, -lieder und -speisen sowie Berufswünsche werden durch glänzende Sticker und kurz gehaltene Sprüche ergänzt. Dort, wo beim Schreiben ein Fehler passiert ist, wird noch ein Extra-Pickerl draufgeklebt, fertig. Etwas persönlicher. Kommt man aus e­ iner Generation, in der Sprüche noch sorgsam ausgewählt und schön geschrieben wurden, Zeichnungen angefertigt oder ein gepresstes Blümchen eingeklebt wurde, ist man über die neue, strukturierte Knappheit vielleicht etwas verstört. Zugegeben, die Auswahl der Sprüche, die in vielen Stammbüchern zu lesen sind, ist überschaubar, die Gestaltung der Seiten wirkt trotzdem ein bisschen persönlicher. „Sei brav wie ein Engerl, dann hat man dich lieb, und denk an das Bengerl, das dir das schrieb“, ist nur einer von vielen Klassikern. Im Gegensatz zu Freundinnen und Freunden schrieben Eltern, Tanten, Onkeln und Lehrer/innen gerne

weise und belehrende Sprüche in die Poesie­ alben, etwa diesen: „Der verlorenste aller Tage ist der, an dem du nicht gelacht hast!“ Biedermeier-Poesie. Im Rahmen einer Ausstellung in Wien sind derzeit kunstvoll gestaltete Poesiealben und Stammbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu besichtigen. Persönliche Widmungen und Sprüche wurden damals auf lose Blätter geschrieben, die in Kassetten gesammelt wurden. Inhalte und Erscheinungsbild haben sich auch in diesem Zeitraum geändert und spiegeln die gesellschaftlichen Wandlungen wider. Schwärmerische Einträge findet man genauso wie originelle Ideen oder sentimentale Texte. XX Denk an mich! Stammbücher und Poesiealben aus zwei Jahrhunderten, 5. Mai bis 22. November, Volkskundemuseum Wien.

Beim Blättern im Stammbuch werden alte Erinnerungen wach. privat

Frische Erdbeeren kann man je nach Geschmack in Topfen- oder Kartoffelteig servieren. fotolia

Zweierlei Erdbeerknödel Topfenteig (für 8 Knödel): 1/4 kg Topfen, 60 g Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz, 125 g Mehl, Butter. Kartoffelteig: 1 kg mehlige Kartoffeln, 3 Eidotter, 40 g weiche Butter, 1 Prise Salz, ca. 300 g glattes Mehl. Sonstige Zutaten: Erdbeeren, Semmelbrösel zum Wälzen, Staubzucker oder Zimtzucker. Zubereitung: Aus den angegebenen Zutaten einen Knödelteig zubereiten, etwas rasten lassen. Teigstücke leicht andrücken. Erdbeeren in die Mitte setzen, Knödel formen und diese ca. zehn Minuten in sprudelndem Salzwasser kochen. Knödel herausheben, abtropfen lassen. In einer Pfanne ausreichend Butter zerlassen, Semmelbrösel darin kurz anrösten, aber nicht zu dunkel werden lassen. Erdbeerknödel vorsichtig einlegen und darin schwenken, mit Staub- oder Zimtzucker bestreut servieren.

Mein allererstes Gebetbuch „Du bist bei mir“ ist ein Pappbilderbuch und bereitet die Begegnung mit Gott im Alltag für ganz kleine Kinder auf. Seite für Seite werden dabei Szenen und Situationen dargestellt, die wohl jedes Kind kennt: Aufstehen und Schlafengehen, Weggehen und Heimkommen, gemeinsames Essen und konzentriertes Spiel, Streiten und Versöhnen.

Begleitet werden diese Szenen von einfachen Gebetstexten, die stets Bezug auf das kindliche Leben nehmen. Dazu kommen ganz kurze Texte aus dem Buch der Psalmen, die pointiert zu dem passen, was wir im Alltag erleben – kombiniert mit schlichten religiösen Symbolen. Geeignet als allererstes Gebetbuch für Kinder ab zwei Jahren,

aber wegen der Vertiefung durch Bibelwort und Symbol auch für Volksschulkinder. XX Du bist bei mir. Mit Gott durch den Tag, Tyrolia Verlag, Innsbruck – Wien 2015, 20 Seiten, 16 x 16 cm, € 7,95, jetzt portofrei für KiZ-webClub-Mitglieder. XX Bestellungen an: Bibelwerk Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-32 31,

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Da geh ich hin Wanderung mit ­Moorhexe Gerli. Die Moorhexe Gerli ist traurig. Sie muss bald ihr Moor verlassen. Sie hat nämlich ihre wichtigste Aufgabe vergessen! Wer ihr helfen will, sich wieder zu erinnern und eine Schatztruhe zu finden, ist am Sonntag, 17. Mai zu einer Wanderung ins Gerlhamer Moor eingeladen. Gerli erzählt Geschichten und von der Reise des Perlfisches vom Schwarzen Meer in den Attersee.

KK

Weg mit den Bakterien! Auf unseren Händen tummeln sich ­Hunderte von Bakterien und Viren. Sie können uns krank machen. Dagegen hilft am besten: Händewaschen! Jeden Tag berühren wir Dinge und Menschen. Dabei bleiben auf unseren Händen eine Menge an Bakterien und Viren kleben. Von den Händen gelangen sie auf die Schleimhäute in Augen, Nase und Mund. So werden Krankheiten übertragen wie zum Beispiel die Grippe. Das ist aber leicht zu vermeiden: Regelmäßig Hände waschen, das spült die Krankheitserreger ab. Wenn du also von der Schule oder vom Kindergarten nach Hause kommst oder auf der Toilette warst – einfach Händewaschen.

XX Treffpunkt 13 Uhr: Dr.-R.-SchuhStraße 2, Seewalchen, Parkplatz ­Schulzentrum (bis 16.30 Uhr). Anmeldung: naturschauspiel.at

lach mit piepmatz „Bitte, reparieren Sie meinen Hund!“ „Aber ich bin doch Uhrmacher!“ „Das ist ja mein Problem – er bleibt alle fünf Minuten stehen!“

Das geht am besten in drei Schritten: 1) Hände mit Seife lange einreiben. 2) Die Stellen zwischen den Fingern und unter den Finger-

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

nägeln einseifen. Wenn du ganz gründlich sein willst, kannst du auch die Handgelenke waschen. 3) Mit warmem Wasser gründlich abspülen und mit einem sauberen Handtuch gut abtrocknen. Nicht in die Hand husten. Beim Niesen und Husten halten wir oft automatisch die Hand vor den Mund. Dabei werden Viren aus Nase und Mund daraufgeschleudert. Was passiert aber, wenn wir danach Gegenstände oder Mitmenschen berühren? – Wir verbreiten die Krankheitserreger gleich weiter. Also empfehlen Expertinnen und Experten, nicht in die Hand, sondern in den Ärmel zu husten. Wenn du ein kurzes Leiberl anhast, hilft ein Taschentuch. Im Krankenhaus. Achtung: In der Arztpraxis und in Krankenhäusern schwirren besonders viele Krankheitserreger herum!

kharlamova_ lv/Fotolia

Eine Schnecke kriecht mitten im Winter einen Kirschbaum hinauf. Die Vögel fragen verwundert: „Was willst du denn mitten im Winter auf dem Kirschbaum?“ „Na, Kirschen essen!“ „Aber die sind doch gar nicht reif.“ „Wenn ich oben bin, schon.“

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 14. Mai 2015


14. Mai 2015 FOTOLIA/MARTINAN, KIZ/PS

In die Notschlafstelle Ufo können alle Jugendliche kommen, die sonst keinen Platz haben.

Ufo: Zuflucht und Zuhause auf Zeit Gewalt und Missbrauch im Elternhaus, Drogenkonsum, finanzielle Not: Die Gründe, warum Jugendliche die Notschlafstelle Ufo aufsuchen, sind ganz unterschiedlich. PAUL STÜTZ

Die Linzer Einrichtung Ufo steht Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren offen. Von 18 Uhr bis 9 Uhr morgens haben sie einen Zufluchtsort, für den sie nichts zahlen müssen. Im Ufo, das seit 2002 von der Sozialen Initiative betrieben wird, können sie ihre Grundbedürfnisse nach Schlaf, Nahrung und Hygiene stillen. Außerdem wird eine medizinische Basisbetreuung angeboten. „Wir haben nur drei Regeln: in der Einrichtung keine Drogen nehmen oder Alkohol trinken und keine Gewalt“, sagt Ufo-Leiter Wolfgang Waldburger und zeigt auf die Glasvitrine hinter seinem Schreibtisch. Dort liegen einige Messer

cd-tipp

und Drogenpäckchen, von Jugendlichen im Ufo abgegeben. Die Angst vor der Straße. Je fünf Burschen- und Mädchenplätze gibt es im Ufo. Bis zu 90 Tage können sie bleiben und mit „dem Ufo auf eine Reise gehen“, wie es Waldburger formuliert. Einer der Jugendlichen, die derzeit im Ufo untergebracht sind, ist Marvin, 19 Jahre alt. Ein richtiges Zuhause lernte er nie kennen. Aufgewachsen bei einer Pflegefamilie und in einem Kinderdorf landete er nach massiven Problemen mit dem Heim bereits vor drei Jahren zum ersten Mal im Ufo. Danach ging es zwischenzeitlich bergauf. Marvin hatte eine eigene Wohnung, machte eine Lehre als Koch. Doch dann häuften sich wieder die Probleme. „Ich habe die Lehre abgebrochen und ein paar Scheißfehler gemacht“, erzählt er. Vor drei Monaten musste Marvin nach einem Streit mit seinem Bruder aus dessen Wohnung ausziehen.

aufgeschnappt

Zeitzeugen an der Neuen Mittelschule Ansfelden Die beiden älteren Herren und ihre Ehefrauen wirken fröhlich, unbekümmert und sie lachen viel. Wenn die Schüler/innen der NMS Ansfelden nicht wüssten, wen sie vor sich haben, würden sie denken, dass es Urgroßeltern von Mitschüler/innen sind. Michael Kraus ist Zeitzeuge aus den USA. Er hat seine schrecklichen Erfahrungen von 1942 bis 1945 in seinem Tagebuch aufgeschrieben und aufgezeichnet. Sein Freund, Frank Misa Grünwald, hat einen Film mit dem Titel „Misas Fuge“ gedreht und darin die Erfahrungen u.a. in den

szene

Marvin fand Unterschlupf im Ufo. Hier kann er schlafen, essen und seinen Neustart planen.

Jede Nacht quälte ihn die Frage, wo er Unterschlupf finden könnte. „Es ist immer gut gegangen. Die Angst war aber sehr schlimm, einmal wirklich auf der Straße schlafen zu müssen“, sagt Marvin. Wie kann es weitergehen? Vor zwei Wochen läutete er dann beim Ufo an. „Hotelzimmer sind es hier nicht, aber zum Schlafen reicht es“, fühlt sich Marvin im Ufo wohl. Untertags arbeitet er jetzt bei der Arge Trödler-

laden. Eine Kooperation mit der Notschlafstelle ermöglicht den Jugendlichen, drei Mal in der Woche stundenweise etwas dazuzuverdienen. Nicht nur aus finanziellen Gründen schätzt Marvin das Angebot: „Bei der Arbeit kann ich mich richtig auspowern.“ Abends im Ufo überlegt er, wie es weitergehen kann. „Es ist gut, dass man im Ufo die Betreuer zum Reden hat“, meint Marvin. Er setze sich selbst unter Druck, damit er wieder eine Arbeit findet. Welche, das ist ihm im Prinzip egal. Seine Zukunft sieht er halbwegs optimistisch: „Ich muss diese Chance nutzen und etwas aus meinem Leben machen. Das Positive ist: Wenn man ganz unten ist, kann es nur noch bergauf gehen.“  Die Notschlafstelle Ufo befindet sich in der Hauptstraße 60 in Linz. www.soziale-initiative.at/kontakt/ einrichtungen/ufo-jugendnotschlafstelle

xx

KZ-Lagern Birkenau, MauthauFest mit 7000 sen und Gunskirchen aufgeJugendlichen zeigt. Beide sind vor 70 Jahren in den letzten Kriegstagen Ende Beim Pfingsttreffen ors rr April durch Ansfelden getrieben von Loretto in SalzTe SN s Zeitzeugen de le e Mittelschu worden. Die NMS Ansfelden war burg werden 7000 eu N e di n te besuch PRIVAT eine der drei Schulen in OÖ, die junge Teilnehmer/inAnsfelden. von den Zeitzeugen zur Dialognen erwartet. Das veranstaltung ausgewählt wurFest der Jugend findet von den. Die Begegnung fand am 22. bis 25. Mai im und rund um den Salzburger 5. Mai 2015, am Tag der Befreiung von MautDom statt. Das Programm beinhaltet Messen, hausen vor 70 Jahren, statt. Die Veranstaltung Gebet, Vorträge, Workshops und vieles mehr. war der nachdenkliche Höhepunkt zu den Aktionstagen politische Bildung 2015 und wurde im  Alle Infos und Anmeldung zum Fest der JuRahmen der Geh.Denken 2015 abgehalten. gend unter www.loretto.at


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14. Mai 2015

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KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Dominik Hennerbichler. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Jutta Kram. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

win2day, die Spieleplattform von Casinos Austria und den Österreichischen Lotterien, setzt mit ihrem jüngsten Spiel wieder ganz auf Rot-Weiß-Rot, diesmal im musikalischen Bereich: „Falco“ ist das ultimative Austropop-Slotgame, denn hierbei dreht sich im wahrsten Sinne des Wortes alles um Österreichs Musik-Legende Falco. „Falco“ ist eine Slotmachine mit fünf Walzen und elf Symbolen, die alle einen Konnex zur Person Falco bzw. zu seiner Musik haben: Sie reichen von Falcos Unterschrift über sein Porträt und seine typische Sonnenbrille bis hin zu Notenblatt, Bassgitarrenhals und Goldener Schallplatte. Man kann auf bis zu 25 Gewinnlinien mit Einsätzen zwischen 3 Cent und 1 Euro spielen und bis zum 1.000-fachen des Einsatzes gewinnen. „Rock me Amadeus“ im Freispielmodus Die weiteren Features bei „Falco“: Man hat auch bei „Falco“ die GambleChance, mit der ein Gewinn – auch mehrfach – verdoppelt werden kann. Es gibt ein Wild-Symbol, das gleichzeitig auch das Freispiel-Symbol ist, und bei drei oder mehr Wild/Freispiel-Symbolen hat man sowohl einen Geldgewinn als auch 10 Freispiele erzielt. Im Freispielmodus ertönen die Klänge von Falcos Welthit „Rock me Amadeus“. Selbstverständlich kann man mit der „Falco“-Slot auch den €€€-Jackpot knacken. Der €€€-Jackpot ist der Zusammenschluss aller Slotgames auf win2day zu einem gemeinsamen Jackpot. Die Gewinnhöhe dieses Jackpots ist abhängig vom jeweiligen Jackpot-Stand und vom gewählten Einsatz.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

14. Mai 2015

Neuer Film über Jägerstätter Am Donnerstag, 21. Mai 2015, dem Gedenktag des seligen Franz Jägerstätter, finden eine Reihe von Veranstaltungen statt. Linz – Mariendom: Mittagsgebet bei der Jägerstätter-Stele um 12.15 Uhr. Linz – Ignatiuskirche/Alter Dom: P. Peter Gangl SJ spricht um 17 Uhr über die Jesuiten in Österreich während der NS-Zeit, um 18.30 Uhr feiert P. Michael Meßner SJ einen Gottesdienst im Gedenken an den seligen Franz Franz Jägerstätter. Jägerstätter. archiv Linz – Movimento/Kulturzentrum Ursulinenhof: Premiere des Films „Franz Jägerstätter – einer von uns“ von Peter Schierl (Washington D.C.) und Lothar Riedl (Salzburg) um 20 Uhr. Anschließend Podiumsgespräch mit dem Filmteam und Erna Putz. Karten-Reservierungen: Tel. 0732/78 40 90. St. Radegund –Jägerstätterhaus: Um 12 Uhr ist Mittagsgebet und um 19.30 Uhr heilige Messe. Katholische Männerbewegung Österreichs – St. Radegund. Die KMB lädt am Samstag, 16. Mai 2015 zu einer Sternwallfahrt zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto nach St. Radegund. Ab 12 Uhr Treffpunkt beim Jägerstätterhaus, 13.30 Uhr: Vortrag von Thomas Schlager-Weidinger über „Franz Jägerstätter – verklärt oder aktuell?“ und um 15 Uhr Messfeier; Informationen: Tel. 0732/76 10-34 65.

Lourdes-Flugwallfahrt. Für die Wallfahrt des Marianischen Lourdeskomitee von 16. bis 21. Juli sind noch Plätze frei. Die Wallfahrt wird von Abt Dr. Maximilian Heim OCist, Stift Heiligenkreuz, und weiteren sechs Priestern begleitet. Flug ab Wien, Busfahrt ab Linz Hauptbahnhof und zurück, Preis inkl. Teilnahme am Programm und Vollpension: € 850,–.

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Kräuterweibl und Wurzlmandl, Kräuterkundelehrgang für den Hausgebrauch, Fr., 29. 5., 19 bis 21 Uhr, und Sa., 30. 5., 9 bis 15 Uhr, Ltg.: Hermann Gabriel. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Sirtaki, Kurs, Erlernen des griechischen Tanzes, Di., 2. 6., bis Sa., 9. 6., jeweils von 19.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Michaela Plösch-Aumayr. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Heilsames Singen, Vertiefungsworkshop, Sa., 30. 5., 9 bis 17 Uhr, Ltg.: Sigrid Obermüller, Anmeldung erforderlich. St. Gilgen, Gut Aich  06227/23 18 XX Heilsame Stille, Kontemplation, der christlich-mystische Weg, Meditations- und Schweigeseminar, So., 31. 5. bis Fr., 5. 6., Ltg.: Mag. Susanne Gross. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Denkdiät, Vortrag: Do., 28. 5., 19.30 Uhr, Seminar: Fr., 29. 5., 16

Uhr bis Sa., 30. 5., 16 Uhr, Ltg.: Reingard Gschaider. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Männergruppe – Schwerpunkt: Mann 2015, Gesprächsabend, an dem sich Männer austauschen, Di., 2. 6., 19.30 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Mag. Ewald Kreuzer OFS. Wels, Altenheim Bruderliebe  07242/462 54-11 XX Im Ja leben – Maria sein, Einkehrtag, Thema: Selig ist die, die geglaubt hat (Lk 1,45), Sa., 30. 5., 10 bis 15.30 Uhr, hl. Messe um 14.30 Uhr, Ltg.: Kaplan Mag. Norbert Purrer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Mein Herz gibt mir Kraft, Finden und Stärken der inneren Kraftquellen, Fr., 29. 5., 16 Uhr bis So., 31. 5., 13 Uhr, Ltg.: MMag. Sandra Rosenitsch. XX Ich sage dir, steh auf! Sich aus inneren Abhängigkeiten lösen, Fr., 29. 5., 19 Uhr bis So., 31. 5., 12 Uhr, Ltg.: Linda Jarosch. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Steuerinfotag. Der Katholische Familienverband bietet am Dienstag, 19. Mai von 14 bis 17 Uhr telefonische Beratung zum Thema Familie und Steuern an.

Gemeinwohlbank. Die Initiatoren der in der Gründungsphase befindlichen „Bank für Gemeinwohl“ laden zu Informations- und Diskussionsabenden ein: Montag, 18. Mai, 19 Uhr, Arbeiterkammer Kirchdorf an der Krems, Sengsschmiedstraße 6; Donnerstag, 11. Juni, 18 Uhr, Treffpunkt mensch & arbeit Standort voestalpine, Wahringerstraße 30, 4030 Linz

XX Steuerhotline Tel. 0664/88 52 26 20

XX Info zur Bank: www.mitgruenden.at

XX Info: Marianisches Lourdeskomitee, Jacquingasse 53, Tel. 81 / 58 75 205

Angebot der woche

Gratiskarten für Konzerte am Domplatz 4. Juli: Joan Baez: Anfang der 1960er Jahre stand sie an der Spitze der Folkbewegung. „We Shall Overcome“ wurde zur Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Sie förderte Bob Dylan, engagierte sich gegen den Vietnamkrieg und trat beim Woodstock-Festival auf. Am 4. Juli wird sie das Linzer Publikum begeistern. 14. Juli: Gregory Porter & George Benson: Zum einen ist da einer der weltbesten Jazz-Gitarris-

ten, George Benson. Seine Karriere erstreckt sich bereits über fünf Jahrzehnte. Zum anderen ist da der gutmütige, warmherzige, fast zwei Meter große Gregory Porter, ein Jazz-New­ comer der Extraklasse. Gemeinsam mit LiveBand werden sie für einen unvergesslichen Musikabend sorgen! 7. August: Konstantin Wecker: „40 Jahre auf der Bühne zu stehen ist Wahnsinn. Und zwar der schönste Wahnsinn, den man sich vorstellen kann“, so Wecker. Ein Jubiläum, das er am 7. August mit seiner aktuellen Tour „40 Jahre Wahnsinn“ am Linzer Domplatz feiern wird.

Konstantin Wecker.

Kiz Archiv

Die KirchenZeitung verlost 1 x 2 Karten pro Konzert. Schreiben Sie bis Fr., 22. 5. (KW: „Domplatz“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 1039 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Mag. Christian Landl ist Diakon und Pfarrassistent in Schörfling. Privat

Christian (14. Mai) Zu einem Namenspatron habe ich keinen besonderen Bezug, obwohl es deren mehrere gäbe. Und doch trage ich meinen Namen gerne: „Christianos“ nannte man auf Griechisch einen, der zu Christus gehört und der sein Leben von Christus bestimmen lässt. Menschen bezeichnen sich als Franziskaner, Lutheraner, Goetheaner, Kantianer, Hegelianer, Wagnerianer, Freudianer ... und drücken damit aus, wer sie begeistert und prägt. So gesehen ist mein Name eigentlich der Name aller Getauften, wir alle sind „Christianer“. Unter den vielen Kindern, die ich getauft habe, kommt der Name Christian ganz selten vor. Und doch durfte ich allen diesen Kindern mit der Taufe auch meinen Namen geben. In diesem Sinn ist mein Name für mich eine dauernde Herausforderung, ein alltäglicher Ansporn, manchmal eine Zumutung, aber auch eine Ermutigung -– auf jeden Fall eine stete Frage an mich selbst: „Bist du wirklich ein Christianer?“ CHristian Landl

14. Mai 2015

freitag, 15. 5. 2015 XX Altenberg. Whale Ride, Film­ abend, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Bad Mühllacken. DA-SEIN, in der Stille der Gegenwart Gottes, Meditation, Kurhauskapelle, 19.45 Uhr, nach der Abendmesse (19 Uhr). XX Freistadt. Orgelpunkt12, Stadt­ pfarrkirche, 12 Uhr, mit Peter Hödl­ moser. XX Hartkirchen. FAIR Swingen mit den Raab Brothers, Boogie, Blues, Rock ’n’ Roll und eine große P ­ ortion Humor, Landesmusikschule, 19.30 Uhr. XX Pregarten. Klanglust, Lieder aus der FROSCHperspektive, musi­ kalischer Abend über Lust, Leiden­ schaft und Lebensfreude, Kulturhaus Bruckmühle, 19.30 Uhr, mit Franz Froschauer. XX St. Martin i. M. Orgelkonzert, Werke von V. Lübeck, J. S. Bach, C. Franck u.a., Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Marlene Höfler und Katharina Zauner. samstag, 16. 5. 2015 XX Altenfelden. Pilgerwanderung zum Pöstlingberg, Start: Pfarrkirche Altenfelden, 6 Uhr. XX Freistadt. Festkonzert, Werke klassischer Meister, Stadtpfarrkirche, 20 Uhr, mit Studierenden und Ab­ solventen des Linzer Musikgymna­ siums, Ltg.: Florian Eschelmüller. XX Hartkirchen. Gemma Kleider tauschen, Kleidertausch, ehem. Mo­ dehaus Bräuer, 14 bis 18 Uhr, Musik von „Schräglog“, Büchertausch, Kaf­ fee und Kuchen. XX Leopoldschlag. ­Volkskundliche Führung im Europaschutzge­ biet Maltsch, Treffpunkt: Natura 2000-­Infozentrum, 6 Uhr, Ltg.: Mag. Heidi Kurz, Ende: ca. 9 Uhr. XX Linz. Beten – ähnlich wie die hl. Teresa, Einkehrtag, Karmelzentrum, Landstraße 35b, 14 bis 17 Uhr, Be­ gleitung: P. Paul Weingartner. XX St. Florian. Musikalische Reise von Italien zum Kaiserhof in Wien, Konzert, Stift, Sommerrefektorium, 19 Uhr, mit dem Altomonte-Ensemb­ le, Ltg.: Thomas Wall. sonntag, 17. 5. 2015 XX Frauenstein. Das Lied aus einer anderen Welt, Buchpräsentation von Anna Pollhammer, Wallfahrtskirche, 14.30 Uhr.

XX Frauenstein. Gestaltete Anbe­ tung, Wallfahrtskirche, 19 bis 20 Uhr. XX Kopfing. Warum ich keine Ab­ treibungsklinik mehr leite, Vortrag, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Ref.: Abby Johnson aus Texas. XX Linz, Mariendom. Improvisatio­ nen zu den Perikopen des Sonntags, 10 Uhr, mit Wolfgang Kreuzhuber und Heinrich Reknagel, Orgel. XX Scharnstein. Eröffnung und Ein­ weihung der Marien-Kapelle, 16 Uhr, mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz, Abt Ambros Ebhart OSB, P. Eduard und P. Leopold, mit der Goldhauben­ gruppe Scharnstein-Viechtwang, dem Viechtwanger Kirchenchor und der Marktmusik Scharnstein. XX Schlägl. Kantate „Der Friede sei mit dir“ von J. S. Bach, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Andreas Lebeda, Bass. XX Schlägl. Tag der offenen Tür im Stift, Führungen von 13 bis 16 Uhr, Vesper, Stiftskirche, 17 Uhr. XX Steyr-Ennsleite. Missa brevis in C-Dur von W. A. Mozart (Piccolomi­ ni-Messe), Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Vöcklabruck. In da Köllagossn – „Er-lesenes“ zum Thema Wein, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 17 Uhr, mit Franz Froschauer, Texte, und Franz Seidl, Wein.

Marlene Höfler und Katharina Zauner – zwei junge Talente an der Orgel beim Konzert in St. Martin im Mühlkreis, am Freitag, 15. Mai. privat montag, 18. 5. 2015 XX Feldkirchen a. d. D. Oase „MA­ RIA“, Liederabend, Bad Mühllacken,

KirchenZeitung Diözese Linz

Kurhauskapelle, 19.30 Uhr, Ltg.: Pfarrer Rudi Wolfsberger. XX Kremsmünster. ­Talentepodium, Konzert mit besonders begabten Schüler/innen, Kulturzentrum Kino, 19 Uhr. XX Linz. Kitzbühel Ice, Lesung von Edwin Haberfellner, Bücherei am Dom, Stifterstraße 6, 19 Uhr. XX Schenkenfelden. M ­ esse in Gebärde, Lebenswelt, 14 Uhr. dienstag, 19. 5. 2015 XX Attnang-Puchheim. Die Ökono­ mie des Glücks, Filmabend und Dis­ kussion, Film von Helena NorbergHodge, Steven Gorelick und John Page, Maximilianhaus, 19.30 Uhr. XX Frankenmarkt. Allah, Moham­ med, der Islam und (jetzt auch noch) der IS. Begegnungen von Islam und Christentum, Vortrag, Alten- und Pflegeheim, 19.30 Uhr, Ref.: Prof. DDr. Georg Datterl. XX Linz. Schluss mit dem Tabu von Gebärmuttersenkung und Inkonti­ nenz – Vorbeugung und Therapie, Vortrag, forte, Elisabethinen, 15 bis 16.30 Uhr. XX Linz. Orgelvesper, Martin-LutherKirche, 17.15 bis 17.45 Uhr, mit Fran­ ziska Leuschner, Orgel. XX Linz. Klangfarben, Orgelkonzert, Werke von M. E. Bossi, A. G. Ritter u.a., Familienkirche, Bürgerstraße 58, mit Mario Ciferri, Orgel. XX Mondsee. Wenn Gott ins Spiel kommt, Vortrag, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Kooperator Mag. Roman Eder. XX Thalheim b. W. Tanzen ab der Lebensmitte, Pfarrzentrum, 9 bis 10.30 Uhr, Ltg.: Monika Decker. XX Zwettl a. d. R. TTIP – Freihan­ delsabkommen, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Heinz Mittermayr. mittwoch, 20. 5. 2015 XX Bad Schallerbach. Trio Aoide, Konzert, Streichtrios von Beetho­ ven, Dohnany und Reger, Atrium, Europasaal, 19.30 Uhr, mit den Phil­ harmonikerinnen Olesya Kurylyak, Geige, Ursula Ruppe, Bratsche, und Ursula Wex, Cello. XX Linz. stoffwechsel. Mode zwi­ schen Globalisierung und Trans­ kulturalität, Vortrag, KatholischTheologische Privatuniversität, Bethlehemstraße 20, 18 Uhr, Ref.: Cornelia und Holger Lund.

ausstellungen – Film – markt – konzert – vortrag XX Gmunden. Still Alice, Film, Stadtkino Gmun­ den, Di., 19. 5., 18.15 und 20.30 Uhr. XX Linz. Führung durch den Botanischen Garten, Sa., 16. 5., 15 Uhr, „Heinz Erhardt zum Vergnü­ gen“, Frühlingskonzert mit den drei Innviertler Tenören, Botanischer Garten, 16.30 Uhr. XX Linz. Tropfen, Kunstausstellung von Ekaterina Fischnaller, Hofkabinett, Hofgasse 12, Vernissage: Do., 21. 5., 19 Uhr, Ausstellungsdauer: bis Fr., 26. 6., Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 16 bis 18 Uhr.

XX Linz. Bienenfreundlich(e) Pflanzen – wie hel­ fe ich Bienen am Balkon und im Garten?, Imker­ hof, Altstadt 15, Do., 21. 5., 18.30 Uhr, Ref.: Dr. Katja Hintersteiner. XX Linz. Kammermusik von J. N. David, Konzert­ abend, Landesgalerie, Do., 21. 5., 19 Uhr, Peter Aigner, Norbert Trawöger und Guntram Zauner. XX Maria Schmolln. Pflanzenmarkt, Motto: Die Welt des Südens, Klostergarten, So., 17. 5., 9 bis 17 Uhr.

XX Mondsee. Amnesty International-Bücherfloh­ markt, Marktgemeindeamt, EG, Sa., 23. 5., 18 bis 22 Uhr, So., 24. 5., 9 bis 22 Uhr und Mo., 25. 4., 9 bis 12 Uhr. XX Vöcklabruck. Von der Decke auf dem Boden an der Wand, Ausstellung von Josef Baier und Wolfgang M. Reiter, Galerie im Lebzelterhaus, Vernissage: Mo., 18. 5., 19 Uhr, Ausstellungsdau­ er: Di., 19. bis Sa., 30. 5., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 10 bis 12 Uhr sowie Di. bis Fr., 17 bis 19 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

14. Mai 2015

fahr, 7.30 Uhr, Gehzeit ca. 4 Stunden (12 km), Besinnung bei der „Heilig Wasser­kapelle“, Einkehr, Rückfahrt mit Zug. XX Mondsee. Petersburg Singers, Konzert, Pfarrkirche St. Michael, 17 Uhr.

Der Film „Die Ökonomie des Glücks“ wird am Dienstag, 19. Mai, um 19.30 Uhr, im Maximilianhaus in Attnang-Puchheim gezeigt. Filmausschnitt XX Linz. Der Wolfgangsee und sei­ ne Literaten, Vortrag, Haus der Frau, 18.30 Uhr, Ref.: Gertraud Weghuber. XX Schärding. Film: Eine ganz hei­ ße Nummer, Komödie, Sommerkino, Pfarrplatz, 20.30 bis 23 Uhr. XX Vöcklabruck. Internationaler Männertreff, Treffpunkt mensch & arbeit, 18 Uhr. XX Vöcklabruck. Wir sind die Fran­ ziskanerinnen von Vöcklabruck – Vorstellung der Ordensgemein­ schaft, Mutterhauspforte, 19 Uhr. XX Vorderweißenbach. Kräuter­ erlebnis mit allen Sinnen, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Christa und Katharina Ganglberger. donnerstag, 21. 5. 2015 XX Leonding. Ich weiß nicht, war­ um ich noch lebe, Vortrag, Dorfstadl Rufling, 19.30 Uhr, Ref.: Fritz Orter. XX Linz. Stammtisch Pflegende An­ gehörige, forte, Elisabethinen, 16 bis 18 Uhr. XX Linz, Mariendom. Raumerleb­ nis Dom, Abendmeditation, 19.30 bis 20.15 Uhr. XX Marchtrenk. Nun sag, wie hast du´s mit der Demokratie – R ­ eligion und Demokratie, Pfarrheim, Vor­ trag, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Dr. And­ reas Telser. XX Pregarten. Die Zauberflöte von W. A. Mozart, Fassung für Kinder und Junggebliebene, Kulturhaus Bruckmühle, 19.30 Uhr, mit jungen Sängern der Anton-Bruckner-Privat­ universität, Regisseur: Peter Pawlik.

aussaattage 18. 5.: Wurzel ab 1 19. 5.: Wurzel 20. 5.: Wurzel bis 15, ab 16 Blüte 21. 5.: Blüte 22. 5.: Blüte bis 13 ------ 23. 5.: ------ 24. 5.: Blatt von 1 bis 12, ab 13 Frucht Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

XX Thening. Petersburg Singers, Konzert, evangelische Kirche, 19.30 Uhr. freitag, 22. 5. 2015 XX Arbing. Pilgern von Arbing nach Maria Taferl, Treffpunkt: Pfarrkirche, 7 Uhr, Ankunft und Messe in Maria Taferl: Sa., 23. 5., 16 Uhr, Begl.: Karl Ortner und Josef Brabenetz. XX Feldkirchen a. d. D. DA-SEIN, in der Stille der Gegenwart Gottes, Meditation, Kurhauskapelle, 19.45 Uhr, nach der Abendmesse (19 Uhr). XX Freistadt. Orgelpunkt12, Stadt­ pfarrkirche, 12 Uhr, mit Peter Hödl­ moser. XX Linz. Violinmusik von J. S. Bach, Konzert der Reihe „musica sacra“, Martinskirche, 19.30 Uhr, mit Swant­ je Hoffmann, Violine, und Bernhard Prammer, Cembalo. XX Linz, Mariendom. ErwachsenenFirmung, 18.15 Uhr, mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Ottnang. Ein bezaubernder Abend, Zaubershow, Pfarrzentrum St. Stephanus, 20 Uhr, mit „TheMa­ gicPriest“ Gert Smetanig und dem „Tischzauberer“ Sigi Bachmair. XX Sarleinsbach. Buddhismus, Vor­ trag, Buddhistisches Zentrum, 16 Uhr, Ref.: Arthur Nausner. XX Steyr-Christkindl. Petersburg Singers, Konzert, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, Treffpunkt mensch & arbeit, 15 bis 17 Uhr. XX Wels. Walk & Talk, Frauen mit unterschiedlicher Herkunft bewegen sich gemeinsam und kommen mit­ einander ins Gespräch, Bosnisch-ös­ terreichisches Kulturzentrum „Dza­ mat Wels“, Platz der Bosniaken 1, 16 bis 18 Uhr. samstag, 23. 5. 2015 XX Aigen. Pfingstmesse von O. Mes­ siaen, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit der Schola Gregoriana Plagensis und Christopher Zehrer, Orgel. XX Linz-Urfahr / Haslach. Wan­ dern mit der Mühlkreisbahn auf dem Tanzbodenweg, von Haslach über Haid und Hörleinsödt zurück nach Haslach, Abfahrt: Bahnhof Linz-Ur­

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I

sonntag, 24. 5. 2015 XX Linz. „Daran erkennen wir“ von J. Kuhnau, Kantatengottesdienst, Martin-Luther-Kirche, 9.30 Uhr, mit der Evangelischen Kantorei, Concer­ to Luterano, Sebastian Rietz, Bass, Ltg.: Franziska Leuschner. XX Linz, Alter Dom. Pfingstsonn­ tag, Veni creator spiritus und Motet­ ten des französischen Barocks, 10.30 Uhr, mit Regina Furtmüller, Sopran, Gisela Nesser, Mezzosopran, Wolf­ gang Pumberger, Orgel. XX Linz, Mariendom. Festgottes­ dienst und Firmung, Musik für Blä­ ser- und Vokalensemble, 10 Uhr, mit dem Vokal- und Bläserensemble der Dommusik, Josef Habringer, Leitung, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. XX Linz-St. Peter. Trost für die Seele, Erinnerungscafé, Pfarrheim, 16 Uhr. XX Linz-Urfahr. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Munderfing. Petersburg Singers, Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Neuhofen a. d. K. Missa brevis von A. Moore, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester der Pfarre, Ltg.: Dr. Kamillo A. Suda. XX Schlägl. Missa a due chori von A. Gualtieri, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Cantoria Plagensis und dem Bläser­ ensemble; Buxtehude Kantaten, Geistliches Konzert, 16 Uhr, mit dem BachVocal­ensemble; Pontifikalvesper im gregorianischen Choral an zwei Orgeln, 18 Uhr. XX Spital a. P. Kleine Orgelsolo­ messe von J. Haydn, Stiftskirche, 9.30 Uhr, mit der Chor- und Orches­ tergemeinschaft, Ltg.: Otto Sulzer. XX Traun. Hochamt, Windhaager Messe von A. Bruckner, 10 Uhr, mit Chor und Orchester der Stadtpfarre, Ltg.: Wolfram Klebel. XX Wilhering. Pontifikalamt, Messe Nr. 1 in D-Dur von O. Nicolai, Stifts­ kirche, 10 Uhr, mit Chor und Instru­ mentalisten der Stiftskirche.

Freitag, 22. Mai 2015 Hl. Rita von Cascia, Ordensfrau. L: Phil 4,4–9 Ev: Lk 6,27–38 L: Apg 25,13–21 Ev: Joh 21,1.15–19

Ehevorbereitung

Samstag, 23. Mai 2015 L: Apg 28,16–20.30–31 Ev: Joh 21,20–25

Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximili- anhaus, Sa., 27. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Braunau-St. Stephan, Pfarr- heim, Sa., 27. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Linz-St. Markus. Pfarrheim, Sa., 27. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 27. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 28. 6., 9 bis 17.30 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­­-leben.at

Sonntag, 17. Mai 2015 7. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 1,15–17.20ac–26 L2: 1 Joh 4,11–16 Ev: Joh 17,6a.11b–19 Montag, 18. Mai 2015 Hl. Johannes, Papst, Märtyrer. L: Offb 3,14b.20–22 Ev: Lk 22,24–30 L: Apg 19,1–8 Ev: Joh 16,29–33 Dienstag, 19. Mai 2015 L: Apg 20,17–27 Ev: Joh 17,1–11a Mittwoch, 20. Mai 2015 Hl. Bernhardin von Siena, Ordens­ priester, Volksprediger. L: Apg 4,8–12 Ev: Lk 9,57–62 L: Apg 20,28–38 Ev: Joh 17,6a.11b–19 Donnerstag, 21. Mai 2015 Sel. Franz Jägerstätter, Familienva­ ter, Märtyrer. Hl. Hermann Josef, Or­ denspriester, Mystiker. Hl. Christo­ phorus Magallanes, Priester, und Gefährten, Märtyrer in Mexiko. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 5,1–12a L: Sir 42,15–21b Ev: Mt 11,25–30 L: Offb 7,9–17 Ev: Joh 12,24–26 L: Apg 22,30; 23,6–11 Ev: Joh 17,20–26

von Pfingsten am Vorabend: L1: Gen 11,1–9 oder Ex 19,3–8a.16–20 oder Joël 3,1–5 L2: Röm 8,22–27 Ev: Joh 7,37–39 Sonntag, 24. Mai 2015 Pfingsten. L1: Apg 2,1–11 L2: 1 Kor 12,3b–7.12–13 oder Gal 5,16–25 Ev: Joh 20,19–23 oder Joh 15,26–27; 16,12–15


teletipps Sonntag

17. bis 23. Mai 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

17. mai

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus dem Dom in Brandenburg. ZDF 12.30  Orientierung. (Religion). El Salvador gedenkt Märtyrer-Bischof Oscar Romero – Arche-Gemeinschaft in Tirol – Gespräch mit Autor Arnold Stadler. ORF 2 18.25  Österreich-Bild aus der Steiermark. Erzählt, was Ihr erlebt habt! Vor 70 Jahren – am 8. Mai 1945 – ist der Zweite Weltkrieg zu Ende gegangen. Noch leben unter uns Menschen, die diese Zeit erlebt haben. ORF 2 u20.15 ORFeins 21 Jump Street (Komödie) ORF 2/ARD Tatort (Krimi) ZDF Rosamunde Pilcher: Rundum glücklich (Melodram). 21.55  Erlebnis Bühne. (Musik). Die Zauberflöte. Wolfgang Amadeus Mozarts wohl berühmteste Oper. Bayrische Staatsoper 1983. ORF III Montag

18. mai

12.45  Schätze der Welt. (Dokumentation). Chichén Itzá, Mexiko. Das Geheimnis vom Untergang der Maya. 3sat u20.15 ORFeins The Mentalist (Krimi) ORF 2 Millionenshow ARD Der Geld-Check ZDF Mordshunger (Krimi). 21.00  Die weiße Fahne. (Dokumentation). Mit dem Kriegsende im Jahr 1945 ist die Gefahr für Leib und Leben vieler Katholiken und Protestanten in Deutschland noch nicht vorüber. Eine bisher nicht publizierte Informationsquelle über diese Zeit sind die Einmarschberichte, die von vielen Pfarrern verfasst wurden. ARD-alpha Dienstag

19. mai

20.15  Universum. (Dokumentation). Afrika – Der ungezähmte Kontinent. Der erste Teil des BBC-Fünfteilers zeigt den Südwesten des Kontinents, wo die Wüsten Namib und Kalahari den Ton angeben. ORF 2 u20.15 ORFeins Eurovision Song Contest – Countdown. 23.10  kreuz und quer. (­ Religion). Der Songcontest der Muezzins. ORF 2 Mittwoch

20. mai

19.00  Stationen. (Religion). Das Magazin beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und Lebens. BR

Morgengedanken von Dechant Christian Wiesinger, Gaubitsch, Niederösterreich. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Mi 22.25  Keine Zeit für Träume. Der Traum von einer normalen Familie wird jäh zerstört, als die Diagnose der elfjährigen Tochter „ADS“ lautet. Doch die Eltern wollen sich der Ärztemeinung nicht anschließen und entscheiden sich gegen Psychopharmaka. Fernseh-Drama, das sich kritisch mit der Diagnosepraxis auseinandersetzt. 3sat

Fr 17.00  Hoffnungsgeschichten. Helmut Heins und Charlotte Liepelt sind kreative Menschen. Als Dr. Brunhilde Würschtl verwickelt die Klinikclownin Kinder ins Spiel, lenkt sie ab und bringt sie zum Lachen. Der pensionierte Ingenieur Helmut Heins hat Diappo gegründet, eine Trommelgruppe mit Asylwerbern aus dem Senegal. BR

Foto: ZDF/ORF/ARD/Andreas Wünschirs

20.15  Rosetta. (Spielfilm, B, F, 1998). Porträt eines jungen Mädchens, das mit seiner alkoholsüchtigen Mutter am Rande einer belgischen Stadt auf einem Campingplatz haust. Intensive Studie über eine seelische Verhärtung, die zugleich der westlichen Erwerbsgesellschaft einen Spiegel vorhält. arte u20.15 ORFeins Fußball Bundesliga ORF 2 Inga Lindström: Svens Vermächtnis (Romanze) ARD Storno – Todsicher versichert (Fernsehfilm) ZDF Aktenzeichen XY ... ungelöst. Donnerstag

21. mai

19.30  John Rabe. (Dokumentation). Er wird in China als „zweiter Schindler“ geehrt: Der deutsche Kaufmann John Rabe bietet 1937 in Nanking mehr als 200.000 Menschen Zuflucht. Dokumentation über einen Wandel vom NSDAPMitglied zum Lebensretter. ZDFinfo u20.15 ORFeins Eurovision Song Contest – Countdown ORF 2 Die Rosenheim-Cops (Krimi) ARD Hirschhausens Quiz des Menschen ZDF Uferlos (Komödie). 21.05  Am Schauplatz. (Dokumentation). Die angebliche NaziAtombombe in einem oberösterreichischen Stollen hat jüngst für Schlagzeilen gesorgt. „Am Schauplatz“ hat sich in der Umgebung des ehemaligen KZ-Komplexes Gusen auf Spurensuche gemacht. ORF 2 21.45  Das Buch der Bücher. (Religion). Über das Bergsteigen. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache und ihrer Botschaft spüren lassen. ARDalpha

Freitag

Foto: BR/Helmut Heins

22. mai

12.00  „Nur über meine Leiche!“ (Dokumentation). Wenn alte Menschen nicht ins Heim wollen. 3sat 13.45  Kirchenfenster erzählen Geschichten. (Dokumentation). Pfingsten. ARD-alpha u20.15 ORFeins Eurovision Song Contest – Countdown ARD Sophie kocht (Spielfilm). Samstag

23. mai

14.55  Fast vergessen – Junge Meister. (Dokumentation). Doris Pfaffenlehner, Schuhmacherin. Egal ob klassische Haferlschuhe oder traditionelle Trachtenschuhe: Bei der Arbeit an ihren Maßschuhen vertraut die junge Meisterin auf alte Werkzeuge. ServusTV 15.25  Hoagascht. (Dokumentation). Pinzgauer, Tuxer und Altsteirer. Auf Streifzug durch die Vielfalt heimischer Nutztierrassen und Obstbaumarten. ServusTV 16.15  Anselm Grün. (Religion). Gedanken über das Phänomen Zeit. BR u20.15 ORFeins Eurovision Song Contest – Backstage ORF 2 Die Nonne und der Kommissar (Krimikomödie) 20.55  Das Wort zum Sonntag von Gereon Alter, Essen. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Ein Panorama mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus St. Georgen im Katschtal, Kärnten. Katschtaler Marienmesse von Hans Pleschberger. Lieder aus dem Gotteslob. So Foto: Pfarre 10.00, Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Cornelius Hell, Literaturkritiker und Übersetzer. „Arbeit an der Zukunft.“ Zum 10. Todestag des Schriftstellers Carl Amery. Mo–Sa 6.57, Ö1. Betrifft: Geschichte. Der Umgang mit der beschwerten Vergangenheit. Täterverfolgung und Täterforschung in Österreich. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Wo warst Du am 15. 5. 1955? Analyse der Erinnerung. Mi 21.00, Ö1. Konzert am Vormittag. „Krieg und Frieden.“ Musik aus Spanien, Deutschland und Frankreich, von Cabanilles, Muffat, Händel und Charpentier. Do 10.05, Ö1. Dimensionen. Myanmar: Schwieriger Aufbruch im Bauernstaat. Do 19.05, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Die Psychotherapeutin Christl Lieben. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Täglich: 16.00 Treffpunkt Weltkirche. 20.20 Magazin: Sonntag: Aktenzeichen. Richard von Weizsäcker – Seine große Rede vor 30 Jahren. Dienstag: Radioakademie. Das Turiner Grabtuch.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 27

14. Mai 2015

Drei Stunden Schlaf Pater Karl Bleibtreu, Salesianer Don Boscos und Pfarrer der DonBosco-Pfarre in Linz, erzählt von einem normalen Arbeitstag – der für ihn um 4.15 Uhr beginnt. Der erste Weg führt mich auf den Sportplatz. Um 4.30 Uhr

sperre ich dort die Tore auf, damit die Arbeiter, die in den Firmen hinter unserem Grundstück arbeiten, einen kürzeren Weg zur Autobusstation haben. Ich plane dann meinen Tag in der Pfarrkanzlei, drehe ein paar Runden auf dem Fußballplatz, bete zwei, drei Rosenkranzgesätzchen und bereite im Zimmer Predigten, Ansprachen und Vorträge vor, ehe ich um 6 Uhr mit der Hausgemeinschaft die Laudes bete. Anschließend ist Stille bis 7 Uhr und um 7.30 Uhr hei-

lige Messe. Vormittags gehe ich zu Kranken und bin mit MenP. Karl schen im Gespräch, die ProbBleibtreu leme haben – davon gibt es im SDB ist Franckviertel viele. Nach dem mit seinen Essen mache ich bis 13.30 Uhr 80 Jahren Pause. Am Nachmittag bin ich unglaubfür die Kinder am Sportplatz da. lich agil. Am Wochenende kommen oft privat bis zu 125 Jugendliche. Abends Mitternacht bis ein Uhr die Stuhabe ich Pfarrtermine oder ich dierzeit an. Ich möchte am Ball bin im Jugendtreff. Um 21 Uhr bleiben. Seit 30 Jahren genügen schicke ich alle heim. Dann armir drei Stunden Schlaf. beite ich in der Pfarrkanzlei den Anz_KiZ_96x190_1505_2015 1 Tag auf. Dem schließt sich von 06.05.15 XX Mehr17:01 unter Seite www.donbosco.at Entgeltliche Einschaltung

Gesundheit und Spiritualität in Marienkron Der Kreuzgang des Stiftes Schlägl wurde am 6. Mai 2015 im Rahmen einer Feier gesegnet. Stift Schlägl

Der neugestaltete Kreuzgang des Stiftes Schlägl

Ort der Ruhe und Besinnung Brücke zu sein zwischen Kirche und Klausur, zwischen Gebet und Arbeit, Sakralem und Profanem – das ist die Funktion eines Kreuzgangs, betonte Hr. Petrus Bayer, Archivar und Bibliothekar des Stiftes Schlägl: Oftmals umgestaltet, verbinden die drei erhaltenen Flügel des Kreuzgangs alle Epochen der Stiftsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dennoch hat er sich durch seinen schlichten Charakter die Ideale der hochmittelalterlichen Klosterreform, die sich auch in einem einfachen Baustil ausdrückten, bewahrt, so Hr. Petrus bei der Segnung des neugestalteten Kreuzgangs am 6. Mai 2015. Seelsorge und Wirtschaft. Landeshauptmann Josef Pühringer bedankte sich in seiner Ansprache bei den Chorherren des

Stiftes nicht nur für die Erhaltung der Kulturdenkmäler, sondern auch für die Wahrnehmung der seelsorglichen und wirtschaftlichen Aufgaben in der Region seit Gründerzeiten. Eine Prozession führte nach der Vesper in der Stiftskirche alle Teilnehmer/innen über den Stiftshof in den Kreuzgang, wo Abt Martin Felhofer die Segnung vornahm. Bei der Eröffnung wurde auch auf den Film verwiesen, der das Stift Schlägl in seiner Geschichte und mit seinen Aufgabenbereichen bis in die Gegenwart zeigt. Der Kreuzgang und der Innenhof sind für die Öffentlichkeit täglich von 9 bis 17 Uhr frei zugänglich. Auch der Film kann jederzeit vor Ort angeschaut werden. XX Tag der offenen Tür im Stift Schlägl am Sonntag, 17. Mai 2015, von 13 bis 17 Uhr.

Kurangebote mit spiritueller Begleitung sind das Markenzeichen von Marienkron. Kurhaus und Abtei gewährleisten innere Sammlung, Ruhe und Naturerfahrung. Das Kurhaus Marienkron ist seit der Gründung 1969 auf Fastenkuren und Kneipp-Anwendungen spezialisiert. Mehr als 130 Betten stehen zur Verfügung, die Ernährung ist nach modernsten Grundsätzen ausgerichtet, angeboten werden kalorienreduzierte und vegetarische Menüs. Ein professionelles Team an Ärzten und Therapeuten betreut die Kurgäste und der große Kurpark lädt ein zu Bewegung und Entspannung. Fasten, Kneippen, Gebete, kunsthandwerkliche und sportliche Aktivitäten und kulturelle Highlights: Erleben Sie Marienkron! Die Ursprünge des Klosters Marienkron, das 1991 zur Abtei erhoben wurde, gehen zurück auf die Gebetsstätte am Eisernen Vorhang. Zisterzienserinnen der Abtei Seligenthal in Bayern nahmen im Pfarrhof von Mönchhof das Klosterleben im Rhythmus von Gebet und Arbeit auf. Abtei und Klosterkirche entstanden 1957/58, ein Gästehaus wurde 1969 eröffnet. Kurhaus Marienkron – Gesunden an Leib und Seele.

Mehr Information unter: Tel: +43 (2173) 80205-0 www.marienkron.at


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

14. Mai 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Aus der Literatur-Reihe in der KirchenZeitung

Von Familien, Fehlern und Ferien mit Flusspferd F. LITZLBAUER

Zart-kräftige Blumen Clemens Huber ist ein Garant für Qualität und Vielseitigkeit. Eine rege Konzerttätigkeit als Solist, als Gitarrist im Ensemble oder Duett bringt ihn regelmäßig durch ganz Österreich und Deutschland. Er unterrichtet Gitarre, ein Instrument, mit dem er seit jungen Jahren aufs innigste verbandelt ist. Seine Eigenkompositionen sind wie ein eigener Kosmos: zärtlich, wild, einfühlsam, verspielt, mit spanischem Flair, nach Landler-Art, mit klassischen Anklängen, dann wieder jazzig. Seine neueste CD „Wiesenblumen“ – mit Geri ThurnBaier (Drums, Percussion) – entführt in diese musikalische Welt, lädt ein zum Hinsetzen, Innehalten, Zuhören. Gelungen! ELLE Wiesenblumen, Clemens Huber, CH-15304. Bestellungen zum Preis von 15 Euro (zzgl. 3 Euro Versand) bei: clemens.huber@eduhi.at. Die CD wird am 19. Juni um 20 Uhr im Gasthaus „Alte Welt“, Linz, präsentiert.

„Lass di nit verjagn“ Sie singen Lieder, die das Leben zu schreiben einlädt, aber nur wenn man genau hinsieht, hinhört und der Welt mit Achtsamkeit und Wohlwollen begegnet. – Die Musikgruppe „Findling“ bringt auf ihrer neuen CD „Tausend Gschichtn“ ebendiese zum Klingen. Texte in Mundart über den Alltag, über soziales Engagement, über Courage, Querdenken und pure Lebensfreude vertont die Musikgruppe aus Tirol. Begeisterte Musiker/innen, die mit verschiedenen Instrumenten wie Hackbrett, Flöte, Harfe, Gitarre und Bratsche Freude am Texten, Singen und Musizieren haben – und das hört man! ELLE Tausend Gschichtn, Findling. Kontakt: Walter Hölbling, Kirchgasse 6, 6063 Rum, www.findling.at

Maria Fellinger-Hauer stellt die beiden Bücher von Reinhard Kaiser-Mühlecker und Arno Geiger vor: Das eine erzählt von schuldhaften Geheimnissen, das andere von einem jugendlichen Weltschmerz.  Dem Dunklen und den schier unentrinnbaren Verflechtungen menschlicher Lebensschicksale wendet sich Reinhard KaiserMühlecker auch in seinem bereits sechsten Buch zu. Der Band versammelt drei in sich geschlossene Geschichten von jeweils etwa 100 Seiten. In jeder der drei Erzählungen geht es um ein Art schuldhaftes Geheimnis, einen „fürchterlichen Fehler“, wie in der dritten Erzählung „Zeichnungen“, die dem Buch den Titel gibt. Sie erzählt die Lebensgeschichte eines Mannes, der sein Zuhause verlässt und sich auf eine vage Zukunft ohne Aufgabe und Ziel einlässt, als ein Gerücht die Runde macht, sein Vater wäre nicht sein wirklicher Vater. Die erste Erzählung trägt den Titel „Spuren“ und handelt vom tiefen Absturz des Ich-Erzählers, den ein neuer Job schließlich auf die Spur seiner eigenen Herkunft bringt. Die zweiten Erzählung „Male“ spielt in dem aus nur wenigen Häusern bestehenden Voralpendorf namens Schwan. Man findet sich wieder in der vom Autor bereits eindrucksvoll in seinen Romanen „Roter Flieder“ und „Schwarzer Flieder“ erzählten Familiengeschichte des Ferdinand Goldberger. Eindrucksvoll, wie unaufgeregt Kaiser-Mühlecker sich als Erzähler zeigt. Selbst das Schweigen der Männer, die nebeneinander auf Stühlen sitzen und auf den See blicken, wirkt beredt. Der Autor nimmt seine Leserschaft mit in die Wirtshausstuben und in die Landschaften: die äußeren – in der Heimatregion des Autors – und die dunklen inneren Landschaften der Seele. Und immer geht es um Herkunft, um seelische Heimatlosigkeit – und die Suche nach dem Woher und Wohin. Reinhard Kaiser-Mühlecker, Zeichnungen. Drei Erzählungen, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2015, 304 Seiten, € 20,60.  Am Samstag, 11. Juli, 20 Uhr liest der Autor im Hotel „Wasnerin“ in Bad Aussee.

 Julian heißt der Icherzähler in Arno Geigers neuem Roman „Selbstporträt mit Flusspferd“. Er ist 22, kommt – wie der Autor – aus dem Ländle, studiert Veterinärmedizin in Wien und ist seinem Heimatbundesland wie seiner Herkunftsfamilie noch stark verbunden. Ein junger Mann in einem Zwischenzustand: kein Jugendlicher mehr, aber auch noch nicht erwachsen, ein wenig verloren in der großen Stadt, unentschlossen und zaudernd und auch noch ganz frisch von der Freundin verlassen. Für so einen ist der Weltschmerz die angemessene Reaktion und „eine Ganztagsbeschäftigung“, wie er sich selbst eingesteht. Doch zufällig gesellt sich dann doch noch eine andere Beschäftigung dazu: ein nicht ganz gewöhnlicher Ferienjob, der darin besteht, sich im Haus eines kranken Professors um die Pflege eines Flusspferds zu kümmern, bis für dieses ein Winterquartier gefunden ist. Julian teilt sich diesen Job mit einem Kollegen namens Tibor, der das Leben beträchtlich leichter nimmt als Julian. Julians Leben zwischen dem WG-Zimmer und dem professoralen Haushalt, zu dem auch die junge, geheimnisvolle Aiko, die Tochter des Professors, gehört und dem Flusspferd, das nichts tut außer fressen, gähnen, schlafen und im Wasser untertauchen, verläuft ruhig und leidenschaftslos. Weder die weltpolitischen Ereignisse, von denen man zwischendurch immer wieder erfährt, noch die Verliebtheit in Aiko, noch das Flusspferd hinterlassen nachhaltige Spuren bei Julian oder führen gar zu einer inneren Veränderung. Aber vielleicht funktioniert ja Erwachsenwerden wie das Erlernen von Karate, so wie Julian es sieht: „Lange geht etwas nicht beziehungsweise es geht immer gleich schlecht: und auf einmal – ohne irgendeine Vorankündigung – geht es.“ Arno Geiger, Selbstportät mit Flusspferd, Carl Hanser Verlag, München 2015, 287 Seiten, € 20,50.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

14. Mai 2015

Kulturland n Kirchenmusik in Wilhering. Seit September 2014 leitet der Sänger und Professor an der Anton Bruckner Uni Kurt Azesberger die Stiftsmusik in Wilhering. Dort wird seit Jahrzehnten ansprechende Kirchenmusik im Stift geboten. Am Donnerstag, 14. Mai wird beim Pontifikalamt um 10 Uhr Schuberts Messe in F-Dur erklingen, am Pfingstsonntag, 24. Mai wird die Messe Nr. 1 in D-Dur von Otto Nicolai mit Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering zu Gehör gebracht.

Kreinecker

Menschenbilder von Evelyn Kreinecker im Bildungshaus Schloss Puchberg

Menschen, die innehalten Wels. Evelyn Kreinecker erzählt in ihren Bildern von Menschen, die beobachten, hinterfragen, innehalten. Sie nähert sich diesen Menschen im Malprozess behutsam, versucht sie kennenzulernen, zu verstehen. Ihre Bilder sind nicht als Porträts gedacht. Es geht um Innen- und Außenansichten, um Betrachtungen. Wer bin ich, was sehe ich? – Die Wahrnehmung sagt auch etwas über die

Betrachter/innen aus. „Wir als Betrachter finden uns in derselben fragenden Rolle wieder. Ein Doppelspiel, in dem wir dennoch Zaungäste sind“, so die Künstlerin, die in Prambachkirchen lebt und arbeitet. Ihre Arbeiten befinden sich in privaten Sammlungen und im Museum Angerlehner. Im Bildungshaus Schloss Puchberg ist ihre Werkschau noch bis 26. Mai zu sehen. elle

Film: „Shalom Linz“ mit Herwig Strobl

Ausstellung Galerie der Kreuzschwestern

Linz, Freistadt. Auf den Spuren der Vergangenheit wandelt Herwig Strobl in seiner Dokumentation „Shalom Linz“. Erinnerungen an Plätze und Menschen, die mit der NS-Zeit in Verbindung stehen, und jüdisches Leben vor 60 Jahren bringt diese filmische Dokumentation ins Bewusstsein. Adolf Eichmann wohnte in der Bischofstraße, zwei Häuser weiter lebte Wilhelm Schwager, der vor 1938 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde war. Ein Gespräch mit Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg zu aktuellen Themen wird eingespielt. Die Doku wird am 19. Mai um 20.30 Uhr im Moviemento Linz und am 20. Mai in der Localbühne Freistadt präsentiert.

Linz. Arbeiten von Judith P. Fischer sind bis 9. Juli in der Galerie der Kreuzschwestern in Linz (Stockhofstraße 2) zu sehen. Die Ausstellung trägt den Titel „Trans.Formation“, gezeigt werden Objekte, Zeichnungen und Installationen. Die Künstlerin greift mit dem Titel Veränderungsprozesse auf, die in den Einrichtungen der Kreuzschwestern Thema sind: Vom Kindergarten bis zur Betreuung für ältere Menschen sind viele Lebensphasen und Übergänge zu bewältigen. Fischer studiert vertraute Formen und Strukturen und stellt sie in neue Kontexte. Typisch ist die haptische Qualität ihrer Arbeiten, das Fühlen und Begreifen von Materialien.

Trans.Formation: Arbeiten von Judith P. Fischer sind jetzt in Linz zu sehen. Die Künstlerin hat u.a. auch den Gedenkort „Mutiara“ in der Pfarre Schönau gestaltet. fischer

n Musik in der Karmelitenkirche Linz und in St. Florian. In der Karmelitenkirche ist Michael Steinhuber-Novacek für die Musik der „Cantores Carmeli Linz“ verantwortlich. Zu Christi Himmelfahrt am 14. Mai wird Musik von Hans Leo Hassler und Michael Stenov erklingen. Psalm 47 und das Stück „Hl. Erzengel Michael“ von Stenov kommen erstmals zur Aufführung. Beginn des ­Gottesdienstes ist um 10 Uhr. Ebenfalls um 10 Uhr wird an diesem Tag in St. Florian Schuberts „Salve Regina“ und Mozarts „Ergo interest – quaero superno“ erklingen. Das Altomonte-Orchester, Regina Riel (Sopran) und Andreas Ettlinger an der Orgel werden unter der Leitung von Matthias Giesen musizieren. Am Samstag, 16. Mai wird im Stift zu einer musikalischen Reise von Italien zum Kaiserhof Wien eingeladen, das Altomonte-Orchester unter der Leitung von Thomas Wall wird um 19 Uhr im Sommerrefektorium zu hören sein. n Musik bei den Elisabethinen und in der Familienkirche Linz. Am Dienstag, 19. Mai wird bei den Elisabethinen Kammermusik von Mauro Giuliani, Nikita Koshkin und Niccolo Paganini geboten. Der Ort der Begegnung lädt zum Hören ein, Beginn: 19.30 Uhr. Zur selben Zeit steht in der Familienkirche Linz das Orgelkonzert „Klangfarben“ auf dem Programm mit Werken von Bossi, Ritter, Widor und Andriessen. Mario Ciferri aus Italien wird an der Orgel zu hören sein.


30 Personen & Dank DANK

GEBURTSTAG

 Timelkam. Die Leiterin des EineWelt-Kreises der Pfarre Timelkam, Josefine Schatzl, zugleich auch Sängerin beim Seeleitenchor, konnte ihren Chor unter Leitung von Christian Kneissl für ein Benefizkonzert gewinnen. Das Konzert, zu dem rund 160 Besucher/innen gekommen waren, erbrachte 1.610 Euro. Die Summe wurde an Dr. Klaus Kritzinger aus Goisern übergeben, der ein Krankenhaus in Uganda betreut. GRÜNBACHER

 Am 16. Mai 2015 wird KonsR David Holzner 70 Jahre alt. Er stammt aus Aschach an der Steyr und wurde 1975 zum Priester geweiht. Nach mehreren Kaplansposten wurde er 1979 Pfarradministrator in Nußdorf am Attersee und zusätzlich Pfarrprovisor von Abtsdorf und Attersee. Ab 1986 war er Pfarrer in Abtsdorf und Nußdorf. Seit 2007 ist Holzner Kurat in Leopoldschlag.

 Marchtrenk. Die Ratscherkinder der Pfarre bitten nicht nur um eine Spende für die Ministrantenund Jungscharkasse. Bereits seit drei Jahren unterstützen sie mit zwei Dritteln des gesammelten Geldes Menschen am Rande der Gesellschaft. Dabei wählen die Kinder und Jugendlichen selbst aus drei Hilfsprojekten aus. Heuer entscheiden sie sich für das Caritas-„Help Mobil“, das bei drei verschiedenen Kirchen im Zentrum von Linz eine Anlaufstel-

 Am 18. Mai 2015 vollendet Prälat Mag. Josef Ahammer das 80. Lebensjahr. Er stammt aus Neukirchen bei Altmünster und wurde 1960 zum Priester geweiht. Von 1963 bis 1974 war er Diözesanseelsorger der Katholischen Jungschar. Von 1961 bis 1976 bekleidete er auch die Funktion eines Landeskuraten der oö. Pfadfinder. Ab 1974 war Ahammer im Bischöflichen Ordinariat tätig, ab 1978 als Direktor des Ordinariatsamtes. 1982 ernannte ihn Bischof Aichern zu seinem Generalvikar, im gleichen Jahr wurde er ins Linzer Domkapitel berufen. Von 1977 bis 2008 war Ahammer Präsi-

le für Obdachlose ist. Vor dem Mariendom übergaben die Organisatoren der Ratscheraktion Simon Hubmer, Barbara Bruckner und Pater Carlos da Silva, Kaplan der Pfarre Marchtrenk, 2.250 Euro an die Projektleitung des „Help Mobils“. ROSSKA/MARCHTRENK

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

DIE AK BRINGT SIE GÜNSTIGER ZUR DEN SUPERSTARS

AK-Ermäßigungen für Clam-Konzerte Weltstars der Musikbranche einmal live erleben, im traumhaften Ambiente der Burg Clam. Der heurige Sommer macht’s wieder möglich. Für AK-Mitglieder gibt es nach wie vor ermäßigte Tickets. Daher: Schnell zuschlagen!

und bietet ermäßigte Eintrittskarten für ihre Mitglieder an. Die Tickets werden heuer erstmals auch in der AK-Zentrale in Linz sowie in allen Bezirksstellen verkauft. Gegen Vorweis ihrer AK-Leistungskarte bekommen AK-Mitglieder die Tickets um mindestens fünf Euro billiger.

S

Schnell Karten sichern

Die Arbeiterkammer unterstützt den Konzertsommer auf der Burg Clam

Noch gibt es Karten für die meisten Konzerte – und da ist heuer wieder für jeden Geschmack etwas dabei: Hubert von Goisern, One Republic, Carlos Santana, TOTO-Roger Hodgson, Dire-Straits-Gitarrist Mark Knopfler, der legendäre Guns’n-

eit mittlerweile 25 Jahren präsentiert sich die Burg Clam als Konzertlocation der ganz besonderen Art. Jeden Sommer pilgern Zehntausende Musikfans in den kleinen Ort im Mühlviertel, um „ihre“ Superstars live auf der Bühne zu erleben.

Roses-Gitarrist Slash sowie Uriah Heep, Nazareth, Status Quo, Erik Burdon und The Doors Alive. Alle Informationen zum Programm und zum ermäßigten Kartenvorkauf in der Arbeiterkammer finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at

KirchenZeitung Diözese Linz

KIZ/JW

14. Mai 2015

dent der Österreichischen Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA). 2003 legte Prälat Ahammer die Funktion des Generalvikars zurück. Im gleichen Jahr wurde er vom Bischof zum Bischofsvikar für die Orden ernannt und rückte als neuer Dompropst an die Spitze des Linzer Domkapitels. Als Bischofsvikar emeritierte er 2012 und in der „Leitung“ des Domkapitels 2014. 20 Jahre war er auch zuständig für die Ständigen Diakone und half von 1976 bis 2011 in der Pfarrseelsorge in Linz-St. Magdalena mit. Prälat Ahammer ist Hausdirektor im Linzer Bischofshof und Bischöflicher Kommissär bei den Elisabethinen, wo er auch wohnt.  Am 20. Mai wird Ehrenkanonikus Johann Schicklberger 85 Jahre alt. Er stammt aus St. Florian bei Linz, wuchs in Linz auf und wurde 1954 zum Priester geweiht. Nach mehreren Kaplansposten war er von 1967 bis 2004 Stadtpfarrer von Gmunden. 1984 ernannte ihn Bischof Aichern zum Ehrenkanonikus des Linzer Domkapitels. Schicklberger hilft in Gmunden weiterhin als Kurat mit und ist Präses der Diözesan-Mesnergemeinschaft.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

14. Mai 2015

Heimgesuchtes Nepal Die Bilder werden uns in unser heimeliges Wohnzimmer geliefert. Jeden Tag und keiner kann sich ausreden, nichts gewusst zu haben. Bilder von total zerstörter Natur. Von den Toten ganz zu schweigen. Verzweifelte Menschen, die nur ihr nacktes Leben retten konnten! (...) Tut uns das Herz nicht weh dabei, unsere Brüder und Schwestern so leiden zu sehen?! Das Mindeste ist, dass wir nicht warten, bis eine Hilfsaktion anläuft, sondern dass wir gleich Geld spenden. Jetzt kommt die Zeit der vielen Veranstaltungen wieder: ein Zeltfest nach dem andern, alle möglichen Events. (...) Ist ja allen gegönnt. Aber könnte man nicht einmal auf so ein Fest verzichten, zugunsten dieser Ärmsten, und das, was man dafür aufbringen müsste, Verein für Verein, gemeinsam sammeln und auf schnellstem Weg abgeben, um die größte Not ein wenig zu lindern? Könnte es nicht auch uns einmal treffen? Soviel Elend auf vielen Gebieten der Erde. Das Mittelmeer ist zu einem Tränenmeer geworden. Und uns geht’s doch immer noch gut. Zeigen wir uns solidarisch, dann haben wir schon im Himmel einen Schatz!! Katharina Schwarz, Taufkirchen

Sparen im Sozialen Die Warteliste wird immer länger. – Kurzzeitplätze zur Familienent-

lastung wurden bereits zu zwei Drittel gestrichen. Der Sparplan im Sozialbereich wird jetzt doch gemildert. Das erleben viele Eltern als Hohn. Ich als betroffene Mutter konnte nach einer schweren Operation nicht auf die dringend angeordnete Reha fahren, da ich keinen Kurzzeitplatz für meinen Sohn bekommen konnte. Die Therapeutin riet: „Sorgen Sie für Entlastung“, von den zuständigen Behörden kam: „Wir haben keinen Platz!“ 25 Jahre Pflege sollten genug sein! Die Perspektiven, einen Wohnplatz für meinen Sohn zu bekommen, liegen bei mindestens 15 Jahren Wartezeit. Dann sind wir als betroffene Eltern bereits 71 und 87 Jahre alt, so wir noch leben. Das Schlimme ist: Circa die Hälfte der Menschen mit Beeinträchtigung haben einen oft sehr guten Wohnplatz gefunden, die andere Hälfte hat kaum Chance auf einen Platz. Das ist wohl wirklich ein „seltsames Chancengleichheitsgesetz“. Grundsätzlich haben beeinträchtigte Menschen ein Recht auf Chancengleichheit, aber dann doch wieder nicht. Nach Maßgabe der budgetären Mittel bleibt nämlich kein Geld mehr übrig für die Schaffung von weiteren Plätzen. Was sind wir für ein soziales Land, wo in Finanzskandalen Millionen und Milliarden Euro einfach verschwinden, wo in Straßen und Bauten unvorstellbar viel Geld investiert wird und behinderte Personen auf der Strecke bleiben.

Priester und Familie

Zum Leserbrief von H. Prinz, Nr. 17

Verehrter Herr Dr. Prinz – es würde mich freuen, wenn Sie und nicht ich recht hätten hinsichtlich der Finanzkraft unserer Diözese – hinsichtlich der Besoldung von 750 Pfarrer- bzw. Laienmitarbeiterfamilien (...) mit Pensionsanspruch ab 65 und diese ohne Erhöhung der Kirchenbeiträge. Zum Unterschied von „Zölibatären“, die unbedankt die Stellung bis 80 halten. Eher wollte ich mit meinem Leserbrief meinen Unmut über das ewig wiedergekaute Thema der Frauenordination ausdrücken, jüngst angesprochen von Pfarrer Schobesberger. Schon vor Jahren hat Papst Johannes Paul II. mit Hinweis auf das Beispiel Jesu, der nur Männer berufen hat, diesem Thema die endgültige Absage erteilt und jede weitere Diskussion untersagt. Sicherlich gäbe es genug Frauen für das Amt des „Hochwürden“ (natürlich ohne Zölibatsverpflichtung). Stellen wir uns die Frage: Wollen wir nun eine geistliche Autorität anerkennen oder nicht, (...) oder halten wir es wie die Muslime, wo jeder Beliebige sich zum Kalifen ausrufen kann, dem die „Gläubigen“ zu folgen haben. (...)

Entgeltliche Einschaltung

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Erna Putz, Ohlsdorf

Alois Lenglinger, Kallham

Gedenkhaus

Eigruber und Bischof

Zu „Haus der Verantwortung“, Nr. 16, S. 5

Zum Leserbrief von M. Pammer, Nr. 18

Christa Krauk, Linz

Qualität aus einer Hand

Durchsuchung aller Pfarrhöfe in der Karwoche 1940 ist es nur um Briefe von Frontsoldaten an Seelsorger gegangen; P. Paulus Wörndl wurde aufgrund seiner Korrespondenz mit Frontsoldaten zum Tod verurteilt und hingerichtet. Leider wurden nach 1945 die Märtyrer und auch die Priester, die die KZ überlebt haben, in der österreichischen Öffentlichkeit und Kirche wenig geschätzt. Franz Jägerstätter wurde als „Spinner“ gesehen und die NS-Opfer unter den Priestern waren nach Meinung vieler Mitbrüder „selber schuld, hätten sie sich doch nicht so weit hinausgelehnt“. Und in den Wirkungsorten wollten die, die ihre Pfarrer ans Messer geliefert hatten, auch nichts mehr davon hören. Unter den Bischöfen Maximilian und Ludwig hat sich in der Diözese viel geändert. Dennoch bleibt viel zu tun. Es ist die Frage offen, warum etwa der Tiroler Pfarrer Otto Neururer seliggesprochen wurde und es um Pfarrer Matthias Spanlang aus St. Martin in unserer Diözese eher ruhig geblieben ist. Beide erlitten dasselbe Schicksal. Seit der Seligsprechung Franz Jägerstätters ist mein Hauptanliegen: Nehmen wir die „Wolke der Zeugen“ wahr.

Die Haltung Bischof Fließers gegenüber Gauleiter Eigruber als Appeasement (Beschwichtigungs-) Politik zu bezeichnen, ist nicht zutreffend. Beschwichtigen kann nur ein unabhängiger oder zumindest gleich starker Partner. Die Diözese Linz gehört neben Innsbruck zu jenen im Deutschen Reich, in welcher der Druck gegen Priester und kirchliche Einrichtungen am stärksten war. So ­waren allein aus Linz 40 Priester in KZ, von denen elf starben, zumindest sechs weitere wurden hingerichtet oder starben in Kerkerhaft. Franz Jägerstätters erste Reaktion auf das Gespräch mit dem Bischof war: „Die haben ja selber Angst.“ Fließer wusste, dass die Haltung der Kirche zum Wehrdienst und die Beziehung von Priestern zu Soldaten für die Partei ein äußerst sensibler Bereich war. Bei der

Wieder soll eine Gedenkstätte entstehen – m. E. gibt es schon viele und das ist auch gut so – auch wenn sie den Namen „Haus der Verantwortung“ bekommt, kann sie zu einer „Wallfahrtsstätte“ für Neonazis ausarten. Ein anderer Vorschlag: Das Haus schön (...) renovieren, öffentlich neu einweihen und in ein Wohnhaus für Asylbewerber – Ausländer, es können auch Roma und Sinti dabei sein – umwidmen. Damit wäre ein wirksamer Kontrast zu dem, was aus diesem Haus an Unseligem hervorgegangen ist, gesetzt. Haben wir nicht viel zu wenig Wohnraum für Menschen, die bei uns Aufnahme suchen? Sr. Juliane Lintner, München

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at


unter uns Individualitätsverlust

DENK mal

Maria, Nachname Morgenstern ernst gansinger

Meerstern, Gottesmutter, Lilie, Rose ohne Dornen, Quelle aller Freuden, Trösterin in Leiden – nur ein einziges Lied und gleich sechs verschiedene Namen für Maria.

Domspatz Grill und Groll sind Zwillinge. – Während die einen mit Lust grillen, grollen die anderen mit Lust, was dabei alles nicht passt.

Okapia/Martin Siepmann

Machen Sie mit. Finden Sie in den Liedund Gebetstexten mindestens fünf Sprachbilder, die Maria meinen, und dann genauso viele Sprachbilder, die Jesus Christus gelten. Oder finden Sie als Sprachschöpfer für Maria neue Sprachbilder. Schicken Sie uns die Sprachbilder bis 22. Mai. Wir verlosen ein Marienbuch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 18 (die immerwährende Neutralität ist nicht im Staatsvertrag geregelt; sie war aber politische Vorbedingung der Sowjetunion für den Staatsvertrag: Moskauer Memorandum vom April 1955) hat Sr. Martina Litzlbauer aus Ried i. I. gewonnen.

dominik Hennerbichler

merk-würdig­­ „Ihr Einsatz ist unbezahlbar, aber nicht selbstverständlich.“ Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer würdigt zum 60. Jahrestag der Staatsvertragsunterzeichnung das FreiwilligenEngagement als Beitrag zum sozialen Zusammenhalt

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Keine Gestalt unseres Glaubens ist so namenreich wie Maria. Keine Heilige, kein Heiliger kann auch nur annähernd mit so vielen Huldigungs-Attributen aufwarten wie die Mutter Jesu. Die Lauretanische Litanei ist ein Hymnus voll Sprachbilder auf Maria: Sitz der Weisheit, elfenbeinerner Turm, goldenes Haus, Morgenstern, Trost der Betrübten sind einige dieser besonderen Namensergänzungen für Maria. Es ist eine blumige Sprache, eine Sprache, die uns nicht mehr so geläufig ist. Von der Lauretanischen Litanei ist 1531 das erste Mal belegt, dass sie gebetet worden ist – im italienischen Wallfahrtsort Loreto.

Maria Morgenstern, Oberbayern.

Tausende Schüler und Schülerinnen absolvieren dieser Tage ihre Reifeprüfung. Und sie schwitzen vermutlich mehr als ihre Kollegen vergangener Jahre. Sind sie doch die ersten, die zentral gesteuert ihre Abschlussarbeiten absolvieren. Auch ich kann mich noch sehr gut an meine Matura erinnern. Meine Stärken lagen immer schon bei den Sprachen. Mit den Naturwissenschaftlichen Fächern stand ich von klein an auf Kriegsfuß. Und heute läuft mir noch ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich an all die Integrale und Differentialrechnungen denke, durch die ich mich schlussendlich erfolgreich gelernt habe. Die Zeiten haben sich dahingehend wohl nicht geändert. Doch gerade in den sprachlichen Fächern orte ich Gefahr. Die Arbeiten sollen durch die neue Zentralmatura vergleichbarer werden, heißt es. Aber ist das wirklich so? Oder machen wir nicht nur die Schüler damit vergleichbarer, weil ähnlicher? Ist mehr vom Gleichen wirklich besser? Ich denke nicht. Die Individualität der Schüler, der Lehrer oder der Schulen gehen dabei verloren. Doch gerade Unterschiede prägen uns und sind so wichtig. Sie ermöglichen es uns Menschen aus der Masse herauszustechen und machen uns zu dem, was wir sind. Mittelmaß kann dabei nicht die Lösung sein. Schüler haben es verdient individuell behandelt zu werden.


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