Nr. 23 I 4. Juni 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70
3 Im Gespräch. Welche Impulse kann die Kirche setzen? 6 Thema. Eindrücke von der Langen Nacht der Kirchen. 14 Zu Gast. Sionsschwester Juliana Baldinger. 22 Impressum. Prozession in Waldzell.
Alois Litzlbauer
Die Fahnen sichtbar tragen Zu Fronleichnam tragen Christinnen und Christen ihren Glauben hinaus
Die Fahnen wehen, aber sie haben nichts mit Nationalismus zu tun. Die Christinnen und Christen haben sich etwas anderes auf ihre Fahnen geschrieben, sich zum Ziel gesetzt: ihren Glauben an Gott und die Freude, ihn zu teilen. Zu Fronleichnam wird dieser Glaube aus dem Kirchenraum und den Familien hinausgetragen in die Öffentlichkeit. Es macht sichtbar: Die heutige Kirche will Zeichen setzen, die Gesellschaft mitgestalten. Auch das ist den Fahnen eingeschrieben. C. G. Seite 3 und 20
2 Meinung KOMMENTAR
4. Juni 2015
Mit der Kraft der Vielfalt
Ein Signal für Reformen
Das bedeutet: „Abgestraft“ wurden die Landesregierungen für Bereiche, wo von der Politik bessere Arbeit erwartet wird – Arbeitsmarkt und Fremdenpolitik. Einmal davon abgesehen, dass da manches eigentlich auf die Kappe der Bundesregierung geht und Landesregierungen eher zum sprichwörtlichen „Handkuss“ kommen: Es ist keine Überraschung, dass sich Menschen Sorgen machen, wenn wir aktuell eine Steigerung der Arbeitslosenquote erleben. Und dass der Umgang mit Flüchtlingen in den vergangenen Wochen (Stichwort: Zelte) nicht das Bild vermittelte, die Politik könnte hier planund verantwortungsvoll umgehen, liegt auch auf der Hand. Nun stehen im Herbst in Wien und Oberösterreich weitere Wahlen am Programm. Mit Spannung darf man daher darauf warten, welche Schlüsse die Politik aus dem vergangenen Sonntag ziehen wird. „Lieber keine Reformen machen, lieber nichts tun, man könnte ja etwas falsch machen“, dürfte dabei die falsche Strategie sein. HEINZ NIEDERLEITNER
Der Löwenzahn ist ein Beispiel. Ein Windstoß trägt die Samen auf ihren Flugschirmen hin über das Feld. Zur Erhaltung der Art müssten doch viel weniger dieser Schirmchen reichen. So denkt der Mensch. Geringster Einsatz für maximalen Gewinn. Das bringt Erfolg. Die Natur ist anders. verschwenderisch nahezu. Mit ganzer Kraft schiebt sie an – und es kommt erstaunlicherweise jedes Jahr zu einem Gleichgewicht. Von der Natur kann man lernen: Den Wert der Vielfalt. Vielfalt ist das Überlebensprinzip der Natur. Sie sollte es auch in den Regeln und im Handeln der Menschen sein. Das leicht Handhabbare, das Praktische, das Übersichtliche gibt hier das Maß. Aber damit geht Vielfalt verloren. Was in Formularen erfassbar, statistisch vergleichbar ist, darf sein. Das Norm-
gerechte. Anderes nicht. Aber mit solchen Normen wird vieles ausgeschlossen, was sonst noch sein und wachsen will. Auch Religionen, im Speziellen die Kirchen, erfassen mit ihren Normen und Gepflogenheiten nie die ganze Glaubenswirklichkeit. Wie gut, dass Konfessionen sich öffnen. Hat man nicht schon oft bei Pflanzen, die man für nutzlos hielt, erstaunliche Heilkraft entdeckt? Man muss sie nur wachsen lassen.
MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT
KOPF DER WOCHE: TIMNA BRAUER, MUSIKERIN
Mit Musik Grenzen überwinden
KARINA SCHWARZ/DG
Der Wahlsonntag in der Steiermark und im Burgenland bedeutete keine Absage an Reformen, sondern muss ganz im Gegenteil als Aufforderung zu echtem Gestalten verstanden werden. Die Wahltagsbefragungen sprechen eine deutliche Sprache: Wirtschaft/Arbeitsmarkt sowie Ausländer/Asyl waren die wichtigsten Themen der Wählerinnen und Wähler. Selbst in der Steiermark, wo man davon ausging, dass die dortige Koalition für ihre Reformen „bestraft“ wird, wurde klar: Die Reform-Maßnahmen werden von den Menschen zumeist positiv gesehen, wenn man von Krankenhausschließungen und Einsparungen im Sozialwesen absieht.
KirchenZeitung Diözese Linz
Passen gregorianischer Choral und jüdische Musik zusammen? Die Musikerin Timna Brauer hat mit den Heiligenkreuzer Zisterziensern und dem Elias-Meiri-Ensemble den Beweis erbracht, dass diese Verbindung vielen Menschen gefällt: Die CD „Chant for Peace“ hat es in die Charts geschafft.
das Projekt mit den Zisterziensern bei einer Begegnung mit Pater Karl Wallner, der Timna Brauer und das Ensemble ihres Mannes Elias Meiri einlud, in der Heiligenkreuzer Stiftskirche aufzutreten. Das Konzert am 9. November 2014 im Gedenken an die Pogromnacht des Jahres 1938 war ein großer Erfolg.
„Es war eine tolle Herausforderung, gregorianischen Choral mit meinem jüdischen Repertoire zu mischen“, sagt Brauer. Sie interpretiert auf der CD jüdische Gesänge aus der jemenitischen und chassidischen Tradition. Die Texte stammen aus dem Alten Testament – wie auch viele Texte des gregorianischen Gesangs. Begonnen hatte
Vielseitig. Es war aber nicht der erste Auftritt von Brauer in einer Kirche. „Wir machen das schon seit 20 Jahren immer wieder“, sagt die 1961 in Wien geborene Künstlerin. Die Tochter des Malers Arik Brauer und seiner Frau Naomi Dahabani hat über ihre Mutter Verbindung zur jemenitisch-jüdischen Kulturtradition. Ihre Jugend verbrachte sie großteils in Israel mit seiner vielfältigen Musiktradition. Später studierte sie unter anderem Musikwissenschaft in Paris sowie Gesang, Klavier, Schauspiel und Tanz in Österreich. Ihr breites Repertoire reicht von Oper und Operette über Musical bis zur Ethno- und Weltmusik. Dabei geht es ihr aber nicht nur darum, musikalisch Grenzen zu überschreiten, sondern auch Grenzen zwischen Menschen zu überwinden. Im Projekt „Voices for Peace“ brachte sie israelische und palästinensische Musiker und Sänger zusammen. HEINZ NIEDERLEITNER
„Die jüdischjemenitische und chassidische Musik geht auf die Psalmen des Alten Testaments zurück, genau wie der gregorianische Gesang.“ TIMNA BRAUER
CD „Chant for Peace“ (Deutsche Grammophon), Ö3-Longplay-Charts auf Platz 8.
KirchenZeitung Diözese Linz
Im Gespräch 3
4. Juni 2015
Insgesamt 3000 Besucherinnen und Besucher zählte das Kirchenfestival auf dem AEC-Maindeck in Linz Urfahr.
Litzlbauer
Kirchenfestival thematisiert die Rolle der katholischen Kirche in Politik und Gesellschaft
„Natürlich ist die Kirche sehr mächtig“ Wie kann die katholische Kirche positive Impulse für die Gesellschaft liefern? Darüber diskutierten Vertreter aus Kunst und Kirche im Rahmen des Kirchenfestivals beim Linzer Ars ELectronic Center. Die Pfarren und Einrichtungen in Linz-Urfahr gingen beim Kirchenfestival gezielt in den öffentlichen Raum. Auf dem Maindeck des Ars Electronica Centers (AEC), das Museum der Zukunft, ging eine Podiumsdis kussion der Frage nach: „Was hat das ,Heute‘ der Kirche zu sagen?“ Kirchentraditionen müssten verändert, Experimente gewagt werden, meinte Franz Gruber, Rektor der Katholisch-Theologischen Universität Linz. Er warnte davor, „Dogmen zu reiten, bis das Pferd tot ist“. Diesen Ruf nach Kreativität und Innovation in der Kirche griff Andrea Bina, Leiterin des Nordico-Museums in Linz, gerne auf: „Wie sollen die armen Pfarrer kreativ sein, wenn sie zwei, drei oder vier Gemeinden leiten müssen? Frauen sollten zum Priesteramt zugelassen werden“, sagte sie und erntete am Podium keinen Widerspruch. „Ich hoffe, dass das alles einmal Geschichte ist“, meinte Rektor Franz Gruber etwa zum Thema Pflichtzölibat in der katholischen Kirche. Kirche und Politik. Einen Schwenk zum Einfluss der Kirche auf die Gesellschaft machte der Linzer Komponist Peter Androsch: „Kirche kann sich nicht neutral verhalten“, betonte er: „Kirche ist berufen, das Wort zu ergreifen.“ Zentral sei hier die Verteilungsfrage. „Wer hat die Möglichkeit, wer hat eine Stimme? Das ist das A und O der gesellschaftlichen Auseinandersetzung.“ Weiters brachte Androsch den „politisch verbrecherischen“
Umgang mit Flüchtlingen in Österreich zur Sprache. Gerade die katholische Kirche sei von dieser Frage der Menschenwürde betroffen. Gabriele Eder-Cakl, Leiterin des Hauses der Frau in Linz, strich in diesem Zusammenhang das große Engagement der Caritas für Asylwerber heraus. Als Beispiel nannte sie die Protestinitiative gegen das Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer. Die Macht der Kirche. Ob die katholische Kirche überhaupt noch die Kraft habe, die Gesellschaft zu gestalten, fragte Moderator Helmut Eder die Diskutanten. „Die Frage ist fast ironisch“, meinte Peter Androsch: „Natürlich ist die katholische Kirche mit fünf Millionen Mitgliedern mächtig.“ Für Rektor Franz Gruber geht es bei der Machtfrage darum, dass Christ/innen als qualifizierte Minderheit auf die Gesellschaft einwirken: „20 oder 30 Prozent der Bevölkerung können einen Impuls geben.“ Gefragt seien dabei Koalitionen zwischen Christen und anderen gesellschaftlichen Kräften, denn Lagerbildung, wie es sie früher gab, sollte auf jeden Fall vermieden werden. Paul Stütz
Diskutierten am Podium: Peter Androsch, Andrea Bina, Franz Gruber und Gabi Eder-Cakl (von links). c KIZ/PS
Zur Sache Kirchenfestival in Linz-Urfahr Insgesamt 3000 Personen schlossen an die Lange Nacht der Kirchen noch ein Kirchenfestival an. Die acht Pfarren und kirchlichen Einrichtungen des Dekanates Linz-Nord luden am 30. und 31. Mai zum Kirchenfest auf den AEC-Platz, um eine einladende, offene und lebensbejahende Seite von Kirche zu präsentieren. Nicht nur beim abendlichen Konzert war die Stimmung überwältigend. Unter dem Motto „Mid Leib und Sö“ rockten am Samstag über 2000 Fans zu den Songs von Folkshilfe, HMBC und Gabriel’s Bottle. Am Sonntag feierten sämtliche Pfarren des Dekanats beim Festgottesdienst mit. Pater Dominik Nimmervoll nahm bei der Predigt Gottes Dreifaltigkeit im Sinne des Festivalmottos unter die Lupe. „Wenn Gott ein Oberbuchhalter oder ein einsamer kalter Geist wäre, könnten wir darauf verzichten“, formulierte Nimmervoll deutlich: „Gott ist in uns in dreifacher Weise als Liebe gegenwärtig. Religion ist kein Einhalten von Gesetzen, sondern eine Beziehung der Liebe.“
4 Oberösterreich
4. Juni 2015
KirchenZeitung Diözese Linz
Gedenken an den oberösterreichischen NS-Blutzeugen Pfarrer Matthias Spanlang im KZ Buchenwald
Märtyrer von damals verbinden uns heute In seiner Heimat ist Matthias Spanlang wenig bekannt. Der Pfarrer von St. Martin im Innkreis wurde gemeinsam mit dem Priester Otto Neururer aus Tirol im KZ Buchenwald bei Weimar ermordet. Die Weimarer Pfarre Herz Jesu hat zum 75. Todestag den beiden NS-Märtyrern ein würdiges Gedenken bereitet. Am 29. Mai 1940 wurden die Priester Otto Neururer und Matthias Spanlang in den Lagerbunker gebracht. Beide quälte man dort zu Tode. Sie waren bei der seelsorglichen Betreuung eines Häftlings in die Falle eines Spitzels getappt. Während Neururer 1996 selig gesprochen wurde, fand Pfarrer Spanlang, den d asselbe Schicksal wie Neururer ereilte, wenig Beachtung. Dabei wurde er schon am 13. März 1938, einen Tag nach dem Einmarsch von Hitlers Truppen in Österreich, verhaftet. Jahrelang hatte der Pfarrer in der Rieder Zeitung gegen die illegalen Nationalsozialisten in seiner Pfarre St. Martin geschrieben und gepredigt. Den örtlichen Parteibonzen, die seine Verhaftung betrieben und offenbar sogar mehrmals seine Entlassung aus dem KZ verhindert hatten, gelang es nach Kriegsende, sich in perfider Weise den Nachforschungen der Sicherheitsdirektion zu entziehen. Sie scheuten nicht einmal davor zurück ihr totes Opfer zu verspotten: Den Tod habe sich Pfarrer Spanlang selbst zuzuschreiben, da er ja gegen eine Vorschrift der Lagerleitung verstoßen hat. Pfarrer Matthias Spanlang fand zwar Aufnahme im Martyrologium des 20. Jahrhunderts, auch in seinem Geburtsort Kallham sowie in
August Spanlang (Mitte), ein Großneffe von Pfarrer Matthias Spanlang (1887–1940), spricht auf dem KZ-Gelände Buchenwald ein Gebet – ein rührender und berührender Augenblick. Pfarre Herz Jesu
St. Martin gab es Gedenkprojekte und in der KirchenZeitung finden sich immer wieder Berichte über ihn, aber eine lebendige Erinnerung fehlt in Oberösterreich bis heute. In Weimar. Umso beeindruckender ist, dass die Pfarre Herz Jesu in Weimar seit Jahren das Gedenken an Pfarrer Spanlang gemeinsam mit dem seligen Otto Neururer aufrecht hält. Drei Tage lang – von 29. bis 31. Mai 2015 hat die Pfarre zum 75. Todestag die beiden NSMärtyrer gewürdigt: in einer Abendandacht im Karmelitinnenkloster beim KZ Buchenwald, in einer Gedenkfeier am KZ-Gelände und mit einem Festhochamt in der Pfarrkirche. Aus Oberösterreich nahmen Vertreter der Pfarre St. Martin an den Feiern teil, eben-
so eine Delegation aus Kallham, unter ihnen August Spanlang, ein Großneffe Pfarrer Spanlangs, sowie Bischofsvikar Willi Vieböck und Monika Würthinger vom Diözesanarchiv. Die Oberösterreicher waren von der Gastfreundschaft und dem Engagement der Pfarre Herz Jesu beeindruckt. Bischofsvikar Vieböck, der beim Festgottesdienst die Predigt hielt, betont: „Es ist berührend, wie die Weimarer Pfarre das Gedenken unserer Märtyrerpriester hochhält und wie die Blutzeugen von damals Katholiken heute verbinden.“ Für Würthinger ist der Besuch in Buchenwald ein Anstoß, sich neuerlich mit Pfarrer Spanlang zu beschäftigen und an weitere Informationen zur Ergänzung seiner spärlich dokumentierten Biografie zu kommen. j. wallner
Bischof Schwarz feiert 75. Geburtstag
Kath. Bildungswerk: 15 Jahre Selbstständig im Alter
Am 4. Juni 2015 feiert Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz seinen 75. Geburtstag. Er wurde in Bratislava geboren und wuchs in Wien auf. Er trat in den Orden der Salesianer Don Boscos ein und empfing 1964 die Priesterweihe. Ludwig Schwarz studierte in Wien Klassische Philologie und Archäologie und promovierte 1970 zum Doktor der Philosophie. Anschließend war er Rektor des Interdiözesanen Seminars in Horn und Provinzialvikar der Österreichischen Salesianerprovinz. 1984 wechselte P. Ludwig Schwarz an die Päpstliche Salesianeruniversität in Rom, wo er bis 1999 tätig war. Von 1999 bis 2005 war Schwarz Nationaldirektor der
„SelbA – Selbstständig im Alter“ ist seit seiner Einführung im Jahr 2000 ungebrochen ein Erfolgsangebot des Katholischen Bildungswerks. Christian Pichler, Leiter des KBW OÖ, erläuterte bei einem Festakt vor über 200 Gästen am 29. Mai 2015 im Bildungshaus Schloss Puchberg, dass SelbA flächendeckend in Oberösterreich für alle älteren Menschen zugänglich und dank der Förderungen des Land OÖ auch für alle leistbar sei. In den vergangenen 15 Jahren haben in insgesamt 3448 SelbA-Gruppen über 45.000 Menschen das SelbA-Training absolviert. Geehrt wurden zudem 28 SelbA-Trainerinnen, die sich bereits von Beginn an für SelbA engagieren. SelbA-Leiterin Maria Hofstadler konnte auch 17 neue Trainerinnen begrüßen.
Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz: Bereits in der KirchenZeitung vom 28. Mai 2015 finden Sie ein ausführliches Interview mit dem Jubilar. diözese
Päpstlichen Missionswerke in Wien. 2001 ernannte ihn der Papst zum Weihbischof von Wien, seit 18. September 2005 ist Ludwig Schwarz Diözesanbischof von Linz.
KirchenZeitung Diözese Linz
Oberösterreich 5
4. Juni 2015
Gesellschaft Sonntagsruhe bleibt Mahmoud Wesam (3. v. r.) und seine Kollegen würden gerne ihren Unterhalt verdienen. Doch Arbeiten ist für Asylwerbende nicht erlaubt. KiZ/CG
Nach einer langen Flucht fällt das Warten auf einen Asylbescheid oft schwer
„Wir wollen arbeiten“ Sie leiden keinen Hunger und haben ein Bett zum Schlafen: Trotzdem geht es vielen Männern, die aus Syrien geflohen sind, nicht gut. Das Warten und die Sorge um ihre Familien macht ihnen zu schaffen. Christine Grüll
Der Bürgerkrieg in Syrien hat ihr Leben tiefgreifend verändert. Nahlawi Huzayfas Haus ist abgebrannt. Mahmoud Mahmoud wollte nicht für Baschar al-Assad, den syrischen Staatspräsidenten, in den Bürgerkrieg ziehen. Amer Kanaans Familie ist in die Türkei geflohen. Er selbst ist weiter nach Österreich, um Arbeit zu finden. Wenn es ihm nicht bald gelingt, Geld an seine Familie zu schicken, muss sie auf der Straße schlafen. All das macht die Männer unruhig. Vor allem deshalb, weil sie sich kaum ablenken können. Bescheid, das magische Wort. „Wir wollen kein Geld, wir wollen arbeiten“, sagt Mahmoud Wesam. Er hat in Syrien englische Literatur studiert. Seit Juli 2014 ist er in Oberösterreich. Im Februar hatte er seinen Termin beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) in Linz. In einem „Interview“ wurde er eingehend befragt, aus welchem Grund er seine Heimat verlassen hat. Seitdem wartet er auf den Bescheid. In diesem wird ihm mitgeteilt, ob sein Asylantrag positiv oder negativ bewertet wurde. „Bescheid“, das ist ein magisches Wort. Denn wer asylberechtigt ist, darf sich Arbeit und Wohnung suchen. Auch wenn es hart wird, auf sich selbst gestellt zu sein – es bedeutet, aktiv werden zu dürfen. Die Unsicherheit belastet. „Eine der großen Schwierigkeiten ist die Unsicherheit, bis
sie erfahren, ob sie bleiben können“, sagt die Psychologin Mag. Olga Kostoula von der Volkshilfe, die seit Jahren therapeutische Gespräche mit Geflüchteten führt: „Die Erfahrungen in den Herkunftsländern und auf der Flucht und die Unsicherheit in Österreich vermischen sich. Dadurch können Traumata entstehen.“ Das Warten lässt Mahmoud Wesam fast verzweifeln. Andere, die nach ihm den Asylantrag gestellt haben, haben den Bescheid schon erhalten. Das kommt ihm ungerecht vor. Mit einer Gruppe von Betroffenen hat er sich dafür eingesetzt, den Grund dafür zu erfahren. Das ist eine Möglichkeit, die Verzweiflung beiseite zu schieben. Eine andere ist der Hungerstreik. Der letzte Ausweg. Alkhabor Naoy verweigert Essen und Trinken. Er weiß, dass der Hungerstreik zumindest offiziell sein Verfahren nicht beschleunigen wird. Er sagt, seine Frau und seine Kinder sitzen im Gebiet von Kobane fest. Sobald er den Bescheid hat, will er sie in Sicherheit bringen. „Das Leben meiner Kinder ist in der Hand der Richter“, sagt er. Die oö. Regionalstelle des BFA schickte einen Brief und bat um Verständnis. Die große Anzahl der Asylanträge führe zu Verzögerungen, „Schutzbedürfnis und die Sorge um Familienangehörige“ sei in vielen Fällen gegeben. Nachtrag. Mittlerweile wurde Alkhabor Naoy im AKH in Linz medizinisch versorgt. Und Mahmoud Wesam und Mahmoud Mahmoud halten ihren Bescheid in Händen. Lebhaft sprechen sie von der Zukunft, von einem Zimmer in Wien, vom Studieren und Arbeiten dürfen. Das Warten hat ein Ende. Mahmoud Wesam sagt: „Ich bin glücklich.“
In der hitzigen Debatte um die Sonntagsöffnung in acht oberösterreichischen Gemeinden ist nun eine vorläufige Entscheidung gefallen. Die geplante Tourismusverordnung ist nach massiven Protesten aus der Bevölkerung vorerst vom Tisch. 40.000 Unterschriften wurden gegen die Verordnung innerhalb von nur wenigen Tagen gesammelt. Die Sonntagsruhe ist vielen Oberösterreicher/innen offenbar wichtig. Nun sind die Sozialpartner am Zug. Können sich Wirtschaft und Gewerkschaften auf einen neuen Entwurf einigen, wird das Thema im Landtag neu verhandelt. Bis dahin bleiben die Geschäfte an Sonntagen geschlossen.
Ein Appell an die Menschlichkeit Es sollte ein klares Zeichen gegen die Zeltunterkünfte für Flüchtlinge sein. Rund 150 Personen schlugen am 26. Mai demonstrativ ihre Zelte auf dem Linzer Hauptplatz auf, um gegen die unwürdige Unterbringung von Flüchtlingen zu protestieren. „Wir haben heute zu diesem Flashmob aufgerufen, um ein deutliches Zeichen zu setzen: Es kann nicht sein, dass in Österreich Flüchtlinge in Zelten untergebracht werden müssen“, sagt Stefan Schöttl von der Katholischen Jugend OÖ und Initiator der Aktion. Es gäbe genügend Quartiere, in denen Menschen, die auf der Flucht sind, eine feste Bleibe bekommen können, so der Appell der Demonstranten an die Politiker.
Mit Zelt und einem Appell an die Politik ausgerüstet. Diözese Linz/Kraml
Volle Kirchenräume und schöne Begegnungen: Zum zehnten Mal engagierten sich Christinnen und Christen bei der Langen Nacht der Kirchen, um ihre lebendige Kirche sichtbar zu machen. 350.000 Menschen in ganz Österreich ließen sich begeistern. Christine Grüll/Elisabeth Leitner
An die 2000 Menschen waren in den Linzer Mariendom gekommen, um das Vocalensemble LALÀ zu hören. Es wurde still. Und dann vereinte sich die Mystik des Lichts der Künstlerin Victoria Coeln und der klaren Stimmen zu einer unglaublichen Dichte. Das Lied „Trag mi. Trag mi, Wind“ schwebte durch den Kirchenraum, ergreifend wie das „Locus iste“ von Anton Bruckner. Das Konzert im Linzer Mariendom war eine von den über 460 Veranstaltungen, die bei der Langen Nacht am 29. Mai
Gastfreundschaft, in mehr als 120 Kirchen in Oberösterreich stattgefunden haben. Die 65.000 Besucherinnen und Besucher erlebten Musik und Tanz, Vorträge und Lesungen, sie konnten mitsingen oder sich verzaubern lassen, kreativ sein, die Stille des Kirchenraums erfahren, seine Geschichte – oder das Bauwerk sogar physisch erleben wie in Braunau. Stiegenlauf und Turmabseilen. Der Turm der Stadtpfarrkirche St. Stephan – einer der höchsten Kirchtürme
Herbert Fink
in Österreich – spielte in der Langen Nacht eine wesentliche Rolle: Mit der „Challenge SSL Steffl-Stiegen-Lauf“ forderte die Pfadfindergruppe Braunau dazu heraus, den Turm im Lauf zu besteigen. Das „Erlebnis Turm“, bei dem sich Höhenretter an der Außenmauer abseilten, musste wegen eines Gewitters abgebrochen werden – wenig überraschend, kehrt es doch fast alle Jahre bei der Langen Nacht wieder. „Wir konnten uns über 550 Besucherinnen und Besucher freuen“, sagt Inge Fink aus Braunau über die
Jack Haijes
Franz WÜhrer
Blitzlichter: Junge Musikerin in der Stadtpfarrkirche Braunau (links). In der „JamTram“, einer durch Linz fahrenden Straßenbahn, luden Bands zum Mitsingen ein (Mitte). Jung und Alt begegneten einander im Kapellenbereich des Alten- und Pflegeheims Mattighofen und ließen Luftballons steigen (rechts).
KirchenZeitung Diözese Linz
Lange Nacht der Kirchen 7
4. Juni 2015
Freude an der Langen Nacht der Kirchen hatten auch die Sängerinnen und Sänger aus dem Hamerling-Gymnasium vor der Martin-Luther-Kirche in Linz. Diözese Linz
Werbung für die Kirche Bei der Langen Nacht in Großraming sprach Johann Vorderderfler in der Pfarrkirche darüber, wie die Menschen in den letzten Jahrhunderten den Bau immer wieder verändert haben. Wie hat er die Lange Nacht erlebt?
die ankommt rege Teilnahme, trotzdem auch hier wie an vielen Orten gleichzeitig andere Veranstaltungen stattfanden. Ökumenische Feier. Gastfreundschaft, die ankommt, lautete ein Motto. Im Linzer Mariendom feierten Vertreterinnen und Vertreter von acht christlichen Konfessionen eine ökumenische Vesper. Der Schwerpunkt der Texte und Lieder lag auf dem Vertrauen auf Gott und darauf, dass sich in den Dunkelheiten des Lebens ein Lichtstrahl seinen Weg bahnt.
Herbert Prinz
„Finsternis wäre für dich nicht finster, die Nacht würde leuchten wie der Tag.“ Psalm 139, Leitwort der 10. Langen Nacht der Kirchen
Dominik Hennerbichler
„Der Abend, veranstaltet vom Katholischen Bildungswerk, war besser besucht als eine Sonntagsmesse. Die Menschen waren mit Begeisterung dabei. Wir haben die Glocke, die noch aus dem Jahr 1522 erhalten ist, läuten lassen. Sie ist jeden Tag zu hören, aber an diesem Abend war sie etwas Besonderes. Es war ganz still in der Kirche. Die Lange Nacht wird langsam zur Tradition. Jeder im Ort weiß, dass sie stattfindet. Es kommen Leute, die sonst nicht in die Kirchen gehen, auch wenn das nicht nachhaltig ist. Die meisten sind Kirchgänger. Doch sie erleben an diesem Abend den Kirchenraum anders. Die Lange Nacht ist ein probates Mittel, um Werbung für die Kirche zu machen. Denn Kirche ist ja nicht nur beten und Messelesen.“
Diözese Linz
Einfühlsame Stimmen der Cantores Severini in Enns-St. Laurenz (links). Feuerperformance von Walter Gschwandtner im katholischen Pfarrgarten in Gallneukirchen (Mitte). Singen in Gebärdensprache in der Kirche der Barmherzigen Brüder in Linz (rechts).
8 Aus Oberösterreichs Pfarren Stenogramm 7000 feierten Glauben. Rund 7000 Jugendliche aus 25 Ländern feierten am Pfingstwochenende das Fest des Heiligen Geistes im Dom zu Salzburg unter dem Motto „neues feuer braucht das land“. Zur Eröffnung des Kongresses sagte Salzburgs Erzbischof Franz Lackner: „Euch hier zu sehen, beflügelt auch meinen Glauben an die Kirche.“ Der Glaube befreie und „es ist alles besser, wenn man mit Jesus durch das Leben geht“, so der Erzbischof. Einen der Höhepunkte des Pfingstwochenendes bildete der „Abend der Barmherzigkeit“, bei dem an die 100 Priester Beichte hörten. Außerdem marschierten die Jugendlichen mit Erzbischof Lackner auf die Festung Hohensalzburg, um für Stadt und Land zu beten. Am Pfingstmontag spendete Weihbischof Andreas Laun etwa 100 Jugendlichen im Dom das Sakrament der Firmung.
4. Juni 2015
KirchenZeitung Diözese Linz
Nicht nur Kinder interessieren sich für Ministrantendienste
Seniorenministranten bekommen „Nachwuchs“ In Altenberg ministrieren seit zwei Jahrzehnten die beiden Senioren August Pfarrhofer und Karl Bachl bei den Seniorenmessen. Nun lösen vier Herren die beiden Senioren zukünftig als Ministranten ab. „August Pfarrhofer und Karl Bachl haben ihren Dienst stets treu und verlässlich ausgeübt“, dankte der Altenberger Pfarrer Hubert Puchberger den beiden Seniorenministranten für ihre 20-jährige Tätigkeit in der Pfarrgemeinde und begrüßte gleichzeitig vier neue Ministranten, die in Zukunft die Seniorenmessen begleiten werden. Nicht nur für Kinder. Dass der Ministrantendienst nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ist, zeigen in Zukunft die vier
begeisterten „Nachwuchs-Ministranten“ Josef Dorninger, Georg Hammer, Josef Kaiser und Johann Riener. Schön ist, dass sich die Senioren selbst um Nachfolger bemühen und diese auch finden. „Es wäre erfreulich, wenn dieser wichtige Dienst bei der Jugend und bei den erwachsenen Frauen und Männern wieder mehr Anklang fände. Bei den Lektoren und Kantoren ist das schon gelungen“, hofft Pfarrer Puchberger in Zukunft bei dem einen oder anderen Interesse am Ministrantendienst wecken zu können. Zusammen mit den Kinderministranten zeigen die Senioren, wie lebendig und fortschrittlich eine Pfarrgemeinde sein kann. XX Die nächste Seniorenmesse findet am Do., 4. Juni um 8 Uhr in Altenberg statt.
Eine motivierte Runde: (v.l.n.r.) Josef Kaiser, Georg Hammer, Karl Bachl, Josef Dorninger, Pfarrer Hubert Puchberger, August Pfarrhofer und Johann Riener. Puchberger Tausende Jugendliche kamen zum Fest in den Salzburger Dom. loretto
Pichl bei Wels. Im Pichler Pfarrhof leben syrische Flüchtlinge. Die Bevölkerung zeigte sich hilfsbereit und sorgte u.a. für die Möblierung der Wohnungen, es wurden Geschirr, Bettwäsche, Bettzeug und Geld gespendet. Die Integration der jungen Asylwerber schreitet gut voran. Nun findet am Mittwoch, 3. Juni 2015, um 20 Uhr im Turnsaal der Neuen Mittelschule Pichl ein Benefizkonzert für die Asylwerber statt. Die Flüchtlinge berichten über ihr Land Syrien und ihre Fluchterfahrungen. Die Spenden für das Konzert bekommen die Flüchtlinge als Startkapital, wenn sie das Grundversorgungsquartier verlassen müssen.
n Altarweihe in Obertraun. Die komplette Sanierung des Innenraums der katholischen Pfarrkirche in Obertraun konnte vor Kurzem fertiggestellt werden. Neu sind Heizung, Beleuchtung, Holzboden und vor allem der Volksaltar des Gotteshauses. Bischof Ludwig Schwarz weihte am Sonntag, 31. Mai im Rahmen des Festgottesdienstes den neuen Altar ein (Bild Mitte oben). pfarre
KirchenZeitung Diözese Linz
Aus Oberösterreichs Pfarren 9
4. Juni 2015
Cursillo ermutigt zu einem freudigen und offenen Christsein
Die Beziehung zu Jesus auffrischen Mehr als 350 Teilnehmende kamen am Pfingstmontag zum Cursillofest nach Grünau. Im Mittelpunkt stand die Frage nach der Beziehung zu Jesus: Was mich an Jesus fasziniert und begeistert. Josef Wallner
Die fröhlichen Menschen, die herzlichen Begegnungen, ein berührender Gottesdienst und ein bewegender Vortrag – so fasst eine Teil nehmerin ihre Eindrücke vom Cursillotreffen in Grünau zusammen. Cursillo bezeichnet eine Bewegung, die Menschen zu einem freudigen und offenen Christsein ermuntern möchte. Das Wort kommt aus dem Spanischen und bedeutet „kleiner Kurs“, der das Herzstück der Bewegung beschreibt: die Teilnahme an einem intensiven, dreitägigen Treffen. „Ganz wichtig ist der Cursillo-Gemeinschaft, nicht abgehoben zu agieren, sondern sich vor allem in der eigenen Pfarre zu engagieren“, erklärt Silvia Wohlgemuth aus Puchen au: „Daher begann das Fest gemeinsam mit der Pfarrbevölkerung von Grünau mit einem feierlichen Gottesdienst, in dem die Freude am Glauben besonders in den Liedern zum Ausdruck kam.“ Ein Satz bleibt hängen. Auf großes Echo stieß der Vortrag von Franz Kogler, dem Leiter des Linzer Bibelwerks. Seine Ausführungen stellte er unter das Thema: Was mich an Jesus fasziniert und begeistert. „Jesus ist nicht bei uns, sondern mit uns. Diesen Satz habe
Ein lebendiger Gottesdienst eröffnete das Cursillofest in der Pfarrkirche von Grünau im Almtal. Musikalisch wurde die Messfeier vom Kirchenchor Viechtwang mitgestaltet. privat
ich mir vom Referat mitgenommen“, sagt Anton Hofbauer. Er ist von Passau 135 Kilometer nach Grünau gefahren: „Dass Jesus mit mir ist, habe ich in den vergangenen Monaten ganz intensiv erlebt.“ Nach einem schweren Schicksalsschlag – ein Todesfall in der Familie – war Hofbauer am Boden. Ein Bekannter hat ihn auf den Cursillo hingewiesen. Schließlich machte er vor einem Jahr einen solchen „kleinen Kurs“ im Stift Seitenstetten mit. „Ich habe dort eine unglaubliche Segensfülle erfahren. Diese Tage haben mein Leben merklich beeinflusst.“ Das Cursillofest war für ihn wieder eine Auffri-
Maria verbindet Senioren über Parteigrenzen hinweg Desselbrunn. Von Jahr zu Jahr werden es mehr. Bereits zum dritten Mal haben der ÖVP-Seniorenbund und der SPÖ-Pensionistenverband zu einer gemeinsamen Maiandacht geladen. An die neunzig Frauen und Männer sind heuer in die Lourdeskapelle in einem Untergeschoß der Pfarrkirche gekommen. „Es spricht sich herum, dass die Maiandacht ein schönes Erlebnis ist“, sagt Margareta Gschwandtner. Die Pfarrassistentin von Desselbrunn gestaltet die Andacht und leitet sie. Als Lektoren stehen ihr die Obleute der Seniorenverbände zur Seite, die auch die
gemeinsame Jause im Pfarrsaal ausrichten. Die Pfarrassistentin und der Fachausschuss Senioren können sich über viele positive Rückmeldungen freuen. Eine war besonders treffend: „Im Alter soll man merken, dass wir zusammengehören.“ j. wallner Pensionistenverbandsobmann Josef Grafinger (von links), Pfarrassistenin Margareta Gschwandtner, Seniorenbundobmann Johann Landertshamer und Hannelore Fuchs vom pfarrlichen Fachausschuss Senioren (nicht im Bild) gehören zum Kernteam der Maiandacht. privat
schung dieser Erfahrung. Er ist überzeugt: „Jesus wird mich auch in Zukunft nicht verlassen.“ Lebendige Kirche. Ebenso eine Bestärkung war der Tag in Grünau für Melitta Rubasch aus Wolfern bei Steyr: „Ich träume von einer lebendigen Kirche. Die war dort im gemeinsamen Feiern richtig spürbar.“ Im Februar wurde sie zur Leiterin von Wort-GottesFeiern beauftragt. Am Pfingstsamstag hat sie mit großer Freude ihren ersten Gottesdienst gehalten. Auch für diesen Einsatz in der Pfarre war ihr das Fest eine Ermutigung.
10 Thema
4. Juni 2015
KirchenZeitung Diözese Linz
Im Gespräch
Papstbesuch in Sarajevo am 6. Juni
„Aus Vergessenheit herausziehen“
Nicht nur Bosniens Katholiken warten auf Papst Franziskus
Gleichberechtigung der Volksgruppen und Rechtsstaatlichkeit fehlten in Bosnien und Herzegowina auch 20 Jahre nach Kriegsende, sagt der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic. Papst Franziskus werde zum Bemühen um eine Lösung ermutigen und dazu beitragen, „Bosnien und Herzegowina aus der Vergessenheit der internationalen Gemeinschaft herauszuziehen“. Auch die Muslime würden sich auf Papst Franziskus freuen, sagt der Kardinal.
Kardinal Vinko Puljic, Erzbischof von Sarajevo.
Reuters
Kritik übt er an den Z uständen in seinem Land: Das DaytonFriedensabkommen spreche zwar von Gleichberechtigung, umgesetzt habe man dies jedoch nicht. Politik würde auf Kosten der Kleineren und Schwächeren gemacht. Zu diesen zähle die katholische Minderheit. Um auch ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben, müsste Gleichberechtigung verwirklicht werden. Spürbar werde die Benachteiligung etwa bei Baugenehmigungen: „Wir haben in Sarajevo zwölf Jahre für die Bewilligung e iner Kirche auf unserem eigenen Grundstück gewartet. Bei anderen Religionen geht es sofort“, kritisiert der Kardinal. Versagen wirft Puljic Europa bei der unterstützten Rückkehr der Kriegsflüchtlinge vor. Er nennt Benachteiligungen von katholischen Kroaten. Gegenüber Österreich empfinde er aber g roße Dankbarkeit, „insbesondere gegenüber der Caritas und der Aktion Nachbar in Not, dass sie uns geholfen haben während des Krieges zu überleben“, sagt Kardinal Puljic. kathpress
Papst Franziskus macht am Samstag wieder Ernst mit dem Ziel, „an die Ränder“ zu gehen: Er besucht mit Bosnien-Herzegowina einen Staat, der auch 20 Jahre nach dem Friedensschluss mit gesellschaftlicher Zerrissenheit und sozialen Problemen kämpft. Heinz Niederleitner
Der eintägige Papstbesuch steht unter dem Motto „Der Friede sei mit Euch“. Vor 20 Jahren beendete das Dayton-Abkommen den sehr grausamen Bosnienkrieg. „Aber der Friede ist in unserem Land noch immer nichts, was man als selbstverständlich bezeichnen könnte“, sagt Mirko Šimic, Caritas-Direktor der Erzdiözese Sarajevo. Im Krieg von 1992 bis 1995 standen sich die drei großen Volksgruppen Bosnien-Herzegowinas gegenüber: Bosniaken (bosnische Muslime), Serben und Kroaten. Viele Menschen flüchteten oder wurden vertrieben. Das traf auch die katholische Kirche, deren Mitgliederzahl von 830.000 vor dem Krieg auf 430.000 heute sank (rund ein Zehntel der Bevölkerung). Die Abwanderung hält aufgrund der schwierigen Lage an. „Wir erhoffen uns, dass der Papst die Katholiken ermuntert, das Land nicht zu verlassen“, sagt Šimic.
Dr. Mirko Šimic ist Direktor der Caritas der Erzdiözese Sarajevo. Zwischen ihr und der Diözese Gurk-Klagenfurt gibt es eine enge Partnerschaft. Haber
aten Spannungen. „Dazu kommen die sozialen Probleme. Es gibt viel zu wenig Arbeit.“ Je nach Quelle liegt die Arbeitslosenquote zwischen 27 und über 40 Prozent. „Das Problem ist, dass Reformen nur sehr langsam durchgeführt werden. Es gibt viel Korruption. Notwendig wäre, dass Lösungen nicht nur von außen kommen, sondern dass alle Volksgruppen zusammenarbeiten und dieses Land als gemeinsames Land akzeptieren“, sagt Šimic.
Dialog. Nicht einfacher wird die Situation dadurch, dass sich die drei Volksgruppen relativ klar Religionsgemeinschaften zuordnen lassen: Die Kroaten sind katholisch, die Serben orthodox und die Bosniaken Muslime. „Wir gehen davon aus, dass Papst Franziskus die Bedeutung der Ökumene und des interreligiösen Dialogs betonen wird“, sagt Šimic. „Es gibt bei uns einen Interreligiösen Rat, der sich mehrmals im Jahr trifft. Dort ist Viele Probleme. Der Friedensvertrag von auch die jüdische Minderheit vertreten. Die Dayton teilte 1995 den Staat in zwei Einhei- Arbeit funktioniert in der letzten Zeit, wenn ten: Die serbische Republika Srpska und die vielleicht auch nicht in dem Maß, wie es erFöderation Bosnien und Herzegowina, in der wartet wird.“ Der Papst trifft sich in SarajeBosniaken und Kroaten leben. „Das Land ist vo auch mit Vertretern der Muslime und der aber politisch noch instabil“, sagt Caritas- serbisch-orthodoxen Kirche. Für ihn wird ein Direktor Šimic. Nicht allein, dass der Staat Chor singen, den muslimische und serbischin zwei Einheiten geteilt ist, gibt es auch in orthodoxe Kinder bilden. Der Chor gehört zu der Föderation zwischen Bosniaken und Kro- einem Projekt, das von der Caritas, den Wiener Sängerknaben und dem Wiener Konzerthaus gegründet wurde. Ein Zeichen guten Willens ist auch, dass ein Muslim einen verzierten Stuhl für den Papst gestaltet hat.
Sarajevo mit seiner geschichtsträchtigen Altstadt war im Bosnienkrieg 44 Monate belagert worden. nie
Aufarbeitung. Abseits solcher Gesten bleibt die Aufarbeitung des Krieges eine langfristige Aufgabe, wie Šimic berichtet: „Mitarbeiterinnen der Caritas sind in ein Projekt involviert: In Gemeinden sprechen Vertreter der verschiedenen Gruppen über ihre unterschiedlichen Erfahrungen. Es geht nicht darum, gegenseitig Schuld aufzurechnen, sondern darum, die andere Sicht zu sehen. Es ist für die Zukunft wichtig, dass wir uns gegenseitig öffnen und nicht in einem Lagerdenken verhaftet bleiben.“
KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 11
4. Juni 2015
Die Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar, setzt sich weltweit für die Rechte von Kindern ein. Ein wichtiger Schwerpunkt sind Schulbesuch und Ausbildung, weil nur dadurch der Teufelskreis von Armut und Kinderarbeit durchbrochen werden kann. Laut Internationaler Arbeitsorganisation (IAO) arbeiten weltweit 168 Millionen Mädchen und Burschen als Kinderarbeiter. dka (2) u www.dka.at
12. Juni – Internationaler Tag gegen Kinderarbeit
Zurück in die Schule In den Slums der indischen Stadt Proddatur leben 20.000 Kinderarbeiter. Sie mühen sich in Fabriken, Bergwerken oder auf Plantagen ab, anstatt zur Schule zu gehen. Projekte vor Ort helfen, Mädchen und Burschen aus schwerer Kinderarbeit zu befreien und setzen dabei vor allem auf Schulbildung. susanne huber
Es ist heiß und der Lärm der ratternden Maschinen in der Baumwollfabrik dröhnt. Die Arbeit hier ist hart. Durch die v erschiedenen Arbeitsprozesse, bei denen die Baumwolle von Pflanzen- und Blattresten befreit und vom Samen getrennt wird, gelangen winzige Fasern in die Luft, die Augen und Atemwege reizen. Der Einsatz von Chemikalien verursacht zu-
Durch die schwere Arbeit z. B. in Ziegelproduktionen leiden viele Kinder unter Gelenksschäden. Manideepa (rechts) kann dank der Hilfe von MPSSS wieder in die Schule gehen.
sätzlich gesundheitliche Beschwerden. Der Lohn ist gering und es fehlt an sozialer Absicherung im Falle von Krankheit oder Arbeitsunfällen. Manideepa hat hier eine Zeit lang arbeiten müssen. Sie ist erst 12 Jahre alt.
Ziegelproduktionen. „Die jahrelange schwere Arbeit schädigt die Kinder massiv, die Folge sind Gelenkschäden, weil sie ständig Ziegel schleppen müssen“, so der Projektpartner der Dreikönigsaktion.
Schuldknechtschaft. Zunächst ging das Mädchen in die Schule. Sie lebt in Vajpaynagar, einem der vielen Slums von Proddatur, einer Stadt im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Ihre Eltern waren in der Baumwollfabrik beschäftigt, die sich in der Nähe des Slums befindet. Der extrem niedrige Verdienst reichte gerade, um über die Runden zu kommen. Als Manideepas Vater starb, wurde das Geld knapp. So hat sich ihre Mutter Subbamma Geld geliehen und sich dabei verschuldet. Also musste das 12-jährige Mädchen die Schule verlassen und in der Fabrik schuften, um die Schulden abzuarbeiten. Eine Schuldknechtschaft entstand, die erst endet, wenn alles zurückbezahlt wird. Doch bei den hohen Zinsen war das fast unmöglich.
Unterstützung. Die Hilfe von MPSSS umfasst die Befreiung aus schwerer Kinderarbeit, medizinische Betreuung und die Unterstützung zu regelmäßigem Schulbesuch. „Dazu ist es notwendig, auch die Eltern mit einzubeziehen, die wir von der Wichtigkeit des Schulbesuches überzeugen wollen. Durch Kleinkredite und Jobvermittlung helfen wir ihnen darüber hinaus, mehr Geld für das Überleben der Familie zu verdienen“, erzählt Nagipogu Balachandra. MPSSS ist außerdem in Kontakt zu den staatlichen Behörden, sei es im Bereich der Schule, der Justiz und der Polizei. „Kinderarbeit ist ja verboten und es geht darum, die Rechte der Kinder durchzusetzen. Eine wirkliche Lösung wird es aber erst dann geben, wenn die Armut der Menschen beseitigt und das Einkommen in der Gesellschaft gerechter verteilt ist.“
Armut. In den Slums von Proddatur kommt es häufig vor, dass Kinder die Schule früh abbrechen, „weil die Eltern einfach zu wenig verdienen und die Kinder gezwungen sind, zum Erhalt der Familie beizutragen“, sagt Nagipogu Balachandra, Leiter des Projekts Multipurpose Social Service Society (MPSSS) in Proddatur Mandal, das sich gegen Kinderarbeit einsetzt. Viele Kinder müssen, so wie Manideepa, die Schulden der Eltern abarbeiten; entweder in Baumwollfabriken oder in
Wende. Für Manideepa und ihre Mutter hat sich das Blatt zum Positiven gewendet. Mit Hilfe eines Mitarbeiters von MPSSS erhielt Subbamma einen Kleinkredit, um die Schulden zu bezahlen, und wurde in ein Programm für einkommensschaffende Projekte aufgenommen. Manideepa geht wieder in die Schule statt in die Fabrik und kann sich damit eine Basis für ein besseres Leben legen.
12 Panorama stenogramm n Käthe Recheis verstorben. Die vielfach preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautorin Käthe Recheis ist im 88. Lebensjahr verstorben. Als „großen Verlust für die Kinderliteratur in Österreich“ bezeichnete Heidi Lexe, die Leiterin der Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur der Erzdiözese Wien, den Tod der Autorin. Unter anderem der Roman „Lena – unser Dorf und der Krieg“ gehört bis heute zu den wichtigsten Werken der Jugendliteratur in Österreich. Neben ihrem literarischen Schaffen war ihr Engagement für indigene Völker in Nord- und Südamerika bedeutend. Diese hatte sie auch in Büchern thematisiert. Recheis war in Fragen der Schöpfungsbewahrung aktiv, zum Beispiel gegen den Kraftwerksbau in der Hainburger Au, woran sie sich zum Jahreswechsel im Gespräch mit unserer Zeitung erinnert hatte.
Käthe Recheis starb am 29. Mai in einem Linzer Krankenhaus. KIZ Linz
Pater suspendiert. Gegen einen Pater aus dem Stift Lambach wird im Zusammenhang mit sexuellem Kontakt gegen Bezahlung mit einer minderjährigen Person ermittelt. Das Stift hat als erstes die Öffentlichkeit über den Vorfall informiert. Laut der Homepage des Stiftes befand sich der Pater bis 27. Mai in Untersuchungshaft. In jedem Fall arbeite er und das Stift offen mit den ermittelnden Behörden zusammen, so die Mitteilung. Bis zur endgültigen rechtlichen Abklärung des Vorfalles ist der Pater von seinen Aufgaben im Stift und in der Seelsorge suspendiert. Ehrlichkeit sei jetzt besonders wichtig, sagte Abt Maximilian Neulinger im Interview mit den OÖ Nachrichten, um das Vertrauen zurückzugewinnen.
4. Juni 2015
KirchenZeitung Diözese Linz
Pastorales Innovationsforum
„Müssen uns mehr um Fernstehende kümmern“ Die Kirche müsse die ihr fernstehenden Menschen stärker in den Fokus nehmen, sagte der US-Priester Michael White beim Pastoral innovationsforum „PfinXten 2015“ im Stift St. Georgen am Längsee. „Wir verhätscheln unsere Kirchenleute, aber fordern die Kirchenfernen heraus. Eigentlich müsste es aber umgekehrt sein“, sagte White. Seine P farre
entwickelte sich von einer Gemeinde mit stark rückläufigen Mitgliederzahlen zu einer belebten Gemeinde. Die Linzer Pastoraltheologin Hildegard Wustmans sagte, es gehe darum, „Kirche und ihre Botschaft an Orte zu bringen, wo Personen erst einmal nicht damit rechnen und dann positiv überrascht sind“.
Nach mehrheitlichem Ja der Iren zur „gleichgeschlechtlichen Ehe“
Gleichgeschlechtliche Paare als Synoden-Thema Nach dem Ja der Iren zu einer gleichgeschlechtlichen Ehe wird das Thema Homosexualität in der Kirche diskutiert: Der Umgang mit gleichgeschlechtlichen Paaren muss laut Kardinal Walter Kasper Thema bei der Familiensynode im Oktober sein. Über dieses Thema habe die Kirche zu lange geschwiegen. Kasper betonte, die christliche Identität der Ehe sei mit einer Gleichstellung homosexueller Partnerschaften unvereinbar. Mit Blick auf Irland sagte er, Demokratien hätten die Pflicht, den Bevölkerungswillen umzusetzen. Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin bezeichnete das irische Votum als „Niederlage für die Menschheit“. Davon distanzierte sich der Generalvikar der Diözese Essen, Klaus Pfeffer. Er nannte die Worte Parolins „völlig unangemessen“. So erwecke die Kirche den Eindruck, nicht in der Lage zu sein, sich mit
Ministranten aus Österreich am Petersplatz. E. Greil
den Lebensrealitäten der Menschen ernsthaft auseinanderzusetzen. Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreichs, sprach sich gegen die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe aus. Diskriminierung sei abzulehnen, dem trage die eingetragene Partnerschaft Rechnung. Insgesamt habe sie aber den Eindruck, dass von der früher vorhandenen Diskriminierung „das Pendel in Richtung völliger Gleichmacherei ausschlägt“.
Kardinal Walter Kasper Reuters
Viele Österreicher bei Ministranten-Wallfahrt
Erste „Pfarre Neu“ in der Erzdiözese Wien
Rund 8500 Ministranten aus Europa, Asien und Südamerika kommen von 2. bis 8. August 2015 zu einem internationalen Treffen in Rom zusammen. Mehr als 3100 Ministrant/innen, also mehr als ein Drittel, werden aus Österreich anreisen. Damit konnte Österreich seine Teilnehmerzahl im Vergleich zur Wallfahrt 2010 nochmals steigern, teilt die Katholische Jungschar mit. Die Ministrant/innen-Wallfahrt nach Rom findet alle vier bis fünf Jahre statt. Die Ministranten aus 20 Ländern werden auch eine Begegnung mit Papst Franziskus haben. So sollen die Minis neue Impulse und viel Motivation mit nachhause nehmen.
In der Erzdiözese Wien nimmt die Strukturreform konkrete Züge an. Mit Juni wurde die erste „Pfarre Neu“ aus Pfarrzusammenschlüssen im Gebiet rund um den Wiener Hauptbahnhof offiziell eingerichtet. Sie umfasst die Pfarrkirche St. Johann Evangelist sowie zwei weitere Kirchen. Die Zahl der Katholiken der neuen Pfarre beträgt knapp 11.000. Der Fahrplan für die nächsten „Pfarren Neu“ steht bereits fest: Am 1. September und am 1. November werden die nächsten Zusammenschlüsse wirksam. Innerhalb einer neu gebildeten größeren Pfarre soll es Filialgemeinden geben, die von Laien ehrenamtlich geleitet werden.
KirchenZeitung Diözese Linz
Panorama 13
4. Juni 2015
Die FIFA befindet sich derzeit im Zentrum eines Skandals. Es geht um Korruption und Bestechung.
reuters
Sportbischof: Sport setzt Ethik voraus Nach der Festnahme auf US-Ersuchen von sieben Funktionären der FIFA wegen Verdacht auf Korruption und Geldwäsche ist die offizielle Fußball-Welt erschüttert. Immer mehr Details von Bestechung und illegalen Absprachen kommen ans Licht. Dass Sport eine Ethik voraussetzt, betont der Sportbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Jörg Michael Peters. Er k ritisiert, dass Geld eine zu große Rolle in diesem Sport spiele und mahnt angesichts der Spitzengehälter im Leistungssport, dass die Sportwelt eine mögliche Begrenzung von Transferzah-
lungen oder Gehältern ins Visier nehmen könnte. Der aktuelle FIFA-Skandal soll auch die Vergaben für die WM 2018 und 2022 sowie 2010 betreffen. Vieles sollte bereits ausgemacht gewesen sein – und das für satte Summen. Der Sportbischof kritisiert in Bezug auf die WM 2014 in Brasilien und die WM 2022 in K atar die Ausbeutung der Arbeiter. Er sieht es als Aufgabe der Kirche, sich etwa zu schwierigen Lebensverhältnissen wie in Brasilien, dem Land der Fußball-WM 2014, und Olympia 2016 zu äußern. Das gelte auch bei der Fußball-WM in Katar: Wenn dort zum
Streit im Vatikan um Kardinal Pell
Weniger verdächtige Geldbewegungen
Um Kurienkardinal George Pell bahnt sich ein Zwist mit der vatikanischen Kinderschutzkommission an. Ein Mitglied der von Papst Franziskus einberufenen Kommission, Peter Saunders, sagte, Pell sei wegen seiner Rolle im Missbrauchsskandal Australiens „unhaltbar“ im Vatikan. Pell ließ dagegen erklären, er werde rechtliche Hilfe gegen Saunders in Anspruch nehmen. Zuletzt hatte Kurienkardinal Pell angeboten, sich vor einer australischen Missbrauchskommission persönlich gegen den Vorwurf einer Schweigegeld-Zahlung an das Opfer eines Missbrauchstäters zu verteidigen. Er hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Im Vatikan wurden 2014 weniger verdächtige Geldbewegungen gemeldet als im Vorjahr. Die vatikanische Finanzaufsicht registrierte im vergangenen Jahr 147 Fälle. Das geht aus ihrem dritten Jahresbericht hervor, der am Freitag im Vatikan vorgestellt wurde; 2013 waren es 202 verdächtige Transaktionen gewesen. Die Zahl der Fälle, die an die Vatikanjustiz weiter gegeben wurden, blieb in etwa gleich: sieben Fälle im Jahr 2014 gegenüber acht im Vorjahr. Dabei handelt es sich um mögliche Versuche von Betrug oder Steuerhinterziehung. Der Bericht zeige, dass die Kontrolle der Vatikanfinanzen wirksam funktioniert, so Rene Brülhart, Präsident der Behörde.
Bau der Stadien „Billigst-Arbeitskräfte wie Sklaven ins Land geholt“ würden, dürfe das „nicht unkommentiert bleiben von unserer Seite“. Unter Kritik steht nun auch FIFA-Chef Sepp Blatter, der am Freitag wiedergewählt wurde. Unter den aktuellen Umständen wird diese Wiederwahl kritisch betrachtet. Vor knapp zwei Monaten behauptete Blatter, der Fußball-Weltverband sei einflussreicher als jede Religion. Dafür erntete er bereits Kritik vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der von einer eindeutigen Selbst überschätzung des FIFA-Chefs sprach.
weltkirche Todesstrafe abgeschafft. Nebraska hat die Todes strafe abgeschafft. Damit folgte der konservative Staat im Mittleren Westen der USA vergangene Woche dem Beispiel 18 anderer Bundesstaaten und des Districts of Columbia. Die Entscheidung stand bis zuletzt auf der Kippe. Die katholische Ordensschwester und Aktivistin für die Abschaffung der Todesstrafe, Helen Prejan, sprach von einem „historischen Tag“. Aufatmen dürfen die zehn Delinquenten, die seit Jahren in der Todeszelle ihres Schicksals harren. n Ein fiktiver Papst Pius XIII. wird Hauptfigur einer Fernsehserie führender Pay-TV-Kanäle. Für „The Young Pope“ unter der Regie des italienischen Oscar-Preisträgers Paolo S orrentino schlüpft der britische Hollywood-Star Jude Law (im Bild) in die Hauptrolle. reuters
14 Zu Gast
4. Juni 2015
KirchenZeitung Diözese Linz
Die Ordensausbildung im Land der Bibel machen zu können, ist für die sechs Novizinnen der Sionsschwestern eine besondere Chance. Noviziatsleiterin Sr. Juliana Baldinger (Vierte von rechts) ist mit den jungen Frauen viel im Land unterwegs. Sionsschwestern
Sr. Juliana Baldinger aus Meggenhofen erzählt vom Alltag in einer multikulturellen Ausbildungsgemeinschaft
Frühstück als Herausforderung Aus drei Kontinenten und vier Ländern stammen die sechs jungen Frauen, die in den Orden der Sionsschwestern eingetreten sind. Sr. Juliana Baldinger hat sie als Noviziatsleiterin nun ein Jahr lang begleitet. Die unterschiedliche Herkunft war für alle eine enorme Herausforderung. Josef Wallner
Das Problem begann schon beim Frühstück: Die eine wollte Fisch und Reis, die andere Tortillas und die Dritte Brot. Nach einem Jahr gemeinsamen Lebens kann Sr. Juliana Baldinger herzhaft lachen. Aber es war schon harte Arbeit, eine Basis dafür zu finden. Sr. Julianas Orden, die Schwestern „Unserer Lieben Frau von Sion“, hat beschlossen, weltweit nur mehr ein einziges Noviziat zu führen – und zwar in Ein Kerem bei Jerusalem. 2014 war der Start, Sr. Juliana, die davor 20 Jahre in Ägypten tätig war, wurde zur Novizenmeisterin des Ordens ernannt. Die jüdischen Wurzeln. Die Wahl des Ausbildungsortes hat mit der Geschichte der Gemeinschaft zu tun: Die Priester Theodore und Alphonse Maria Ratisbonne – selbst vom Judentum zum Christentum konvertiert – haben die Sionsschwestern mit dem Ziel gegründet, sich um jüdische Waisenkinder anzunehmen, für die Konversion von Juden zu beten und dafür auch zu werben. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sich
die Zielsetzung des Ordens grundlegend geändert. Nun steht der Dialog mit dem Judentum sowie mit dem Islam, der Einsatz für Bildung und gegen Armut im Mittelpunkt, doch die geistlichen Wurzeln der Sionsschwestern bleiben in Jerusalem. „Zusammenraufen“. „Wir haben uns zusammgerauft. Man lernt, aufeinander Rücksicht zu nehmen“, erzählt Sr. Juliana von dem ersten Jahr in Ein Kerem: „Das beginnt schon beim Einkaufen.“ Die multikulturelle Gemeinschaft war aber schließlich keine Last, sondern eine Bereicherung. Jede Novizin hat ihre Lebenserfahrung eingebracht. Das wurde besonders bei den Kreuzwegen deutlich, die sie gestaltet haben. Die zwei Novizinnen aus den Philippinen haben die Ausbeutung der Natur und die Unterdrückung der Frauen zum Thema gemacht. Das Leben in einer Gesellschaft, die von unvorstellbarer Kriminalität geprägt wird, haben die zwei Novizinnen aus Guatemala aufgeriffen. Aus Ägypten und Brasilien kommt je eine weitere Novizin. Die wirkliche Krise im ersten Ausbildungsjahr war nicht das „Multi-Kulti“, sondern brachte der Gazakrieg. Jede der jungen Frauen hatte in ihrer Heimat gewalttätige Auseinandersetzungen, Willkür von Militär oder Kämpfe schon am eigenen Leib erfahren. „Die Angst war groß, vor allem als wir die Raketen über unseren Köpfen am Himmel sahen“, sagt Sr. Juliana: „Aber schlussendlich haben wir die Situation miteinander durchgestanden.“
Im Land der Bibel. Im Land der Bibel die Bibel zu studieren bietet einen Schwerpunkt im geistlichen Leben, ebenso wie das Kennenlernen des Judentums. Der Spiritualität der Sionsschwestern entsprechend erhalten die Novizinnen Einführungen in die jüdischen Feste und feiern sie – soweit als möglich – auch mit. Wenn Sr. Juliana auf das Pionierjahr der Ausbildung in ihrem Orden zurückschaut, resümiert sie: „Zu sehen, wie die jungen Frauen gewachsen sind, wiegt alle Mühe auf.“ Die sechs Novizinnen sind nun auf Praktika – verstreut über die ganze Welt. Sr. Juliana nutzt die Zeit für einen Heimaturlaub in Österreich, den sie – man sieht es ihr an – wirklich brauchen kann. Die nächsten vier Frauen warten übrigens schon wieder auf den Beginn des neuen Noviziats im Jänner 2016.
Missionsstelle der Diözese Linz Die Missionsstelle unterstützt alle oberösterreichischen Schwestern und Missionare. So wie Sr. Juliana Baldinger oder den Salesianerbruder Günther Mayr, der in Afrika im Bereich Bildung tätig ist. Schulbildung ist der Schlüssel, um dem Kreislauf der Armut und Not zu entkommen. XX Beachten Sie bitte den beiliegenden Erlagschein der Missionsstelle der Diözese Linz.
KirchenZeitung Diözese Linz
Glaube 15
4. Juni 2015
Der Kleidungskauf wirft auch ethische Fragen auf. Armin Staudt-Berlin / photo- case.de
Mode und Selbstwertgefühl Oft ist von der „Macht“ der Konsumenten die Rede: Er oder sie haben es demnach in der Hand, mit richtigen Kaufentscheidungen einen Beitrag zum fairen Handel zu leisten. Nur stehen wir auch als Konsumenten unter Zwängen von Mode und Gruppendruck. Das Umdenken muss daher tiefer gehen. Fallbeispiel: Das monatliche Familieneinkommen ist klein. Trotzdem ist es mir und den Kindern wichtig, dass sie entsprechend ihrem Alter cool angezogen sind. Fair gehandelte Mode hat den Nachteil, dass sie oft teuer ist oder nicht besonders modisch. Kaufe ich beim Textildiscounter oder auch große Marken, kann ich mir nicht sicher sein, ob ich damit nicht vielleicht die Ausbeutung von Menschen unterstütze. Antwort: Etwa 280.000 Kinder in Österreich
gelten als armutsgefährdet oder leben in Armut. Die Eltern oder alleinerziehenden Mütter bzw. Väter dieser Kinder nehme ich bewusst aus den folgenden Überlegungen aus. Sie haben keine Wahl, was sie ihren Kindern zum Anziehen kaufen, sondern müssen das Billigste nehmen, das ohnehin oft nicht das Modischste ist. Es geht also um Familien, die nicht armutsgefährdet sind, und es geht um
Kaufentscheidungen, bei denen man sich den Luxus leisten kann, auf modischen Chic zu achten. Gruppendruck. Klar ist der Gruppendruck hoch, gerade bei Kindern. Wer nicht die Marken trägt, die gerade „in“ sind, ist schnell „out“. Das wäre übrigens ein gutes Argument für Schuluniformen, wie sie in den meisten europäischen Ländern mindestens in den Pflichtschulen üblich sind. Mit Schuluniformen wäre die Schule kein Laufsteg mehr, und das würde sich sehr wohltuend auswirken. Paradoxerweise sind gerade die weniger begüterten Eltern eher gegen Schuluniformen als die wohlhabenderen. Das andere ist die Frage, woraus Kinder eigentlich ihr Selbstwertgefühl beziehen. Sind sie nur dann wer, wenn sie ständig das neueste Handy besitzen und die coolste Marken-
kleidung tragen? Müssen sie ihren Wert ständig öffentlich beweisen? Oder sind sie wer, weil ihre Eltern sie lieben und sich Zeit für sie nehmen, so dass sie tief in ihrem Inneren ein Gefühl der Geborgenheit und Anerkennung spüren? Ich bin überzeugt: Eltern, die ihrem Kind echte Zuneigung zeigen, können ihm auch erklären, warum das fair gehandelte Kleidungsstück besser ist als die Markenkleidung.
Ethik im Alltag Eine Serie mit Michael Rosenberger Universitätsprofessor für Moraltheologie an der Kath.Theol. Privatuniversität Linz
Teil 5 von 5
Sonntag 10. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 7. Juni 2015
Ein Feigenblatt? Ist nicht notwendig! Warum nur haben wir das Paradies verloren und wer ist schuld dran? „Der Adam war‘s! Wir sind da sicher nicht dafür verantwortlich.“ – „Nein, die Frau, die du, Gott, mir gegeben hast, sie war‘s!“ – „Nein, die Schlange, sie war‘s! Sie hat mich verführt!“ Von einem zur anderen werden die Schuld und die Verantwortung weitergeschoben. Was würde geschehen, wenn der/die Erste in der Reihe sagte: „O. k., ich war‘s – aber ich bin auf dem Weg, da stolpere ich oder falle. Immer aber baue ich darauf, dass Gott voll Liebe auf mich blickt.“ Wir paradiesisch muss es sein, sich selbst treu zu bleiben, stark sein und schwach sein zu dürfen, Schuld angstfrei eingestehen und wissen: Ich bin geliebt.
1. Lesung Genesis 3,9–15 Nachdem Adam von der Frucht des Baumes gegessen hatte, rief Gott, der Herr, ihm zu und sprach: Wo bist du? Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe? Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen. Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich gegessen. Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse.
2. Lesung 2 Korinther 4,13 – 5,1 Wir haben den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir.
Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird. Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre. Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, uns, die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig. Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.
Evangelium Markus 3,20–35 In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers
der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen. Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Wort zum Sonntag
Verlorenes Paradies
akai / photocase.de
A
us der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, achte auf mein lautes Flehen!
Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte bestehen?
Was für ein Traum! Es war einmal ein ganz und gar heiler Anfang. Ungetrübtes Glück erfüllte die Menschen ... Warum nur ist dieser wunderbare Zustand abhandengekommen? Wir können doch da nichts dafür! Nein, wir sind unschuldig, der Adam war es! Der aber will auch nichts dafürkönnen. Er reicht die Schuld gleich weiter: Nicht ich! Eva war so verführbar. Und Eva? Wieso ich?! Ich bin nur der Schlange gefolgt. Sie war es also! Endlich eine Schuldige! Noch dazu eine, die sich nicht wehren kann. Das klingt eigentlich nicht nach mythischer Vorzeit. Es kommt unserer Lebenswirklichkeit bedrückend nahe. Aber steht es uns nicht offen, den Mythos sozusagen „umzuschreiben“? Würden dann wieder Spuren von „Paradies“ bis ins Heute reichen? Stellen wir uns vor: Adam redet sich nicht heraus, sondern sagt: „Ich schäme mich. Ich kann mein Verhalten nicht rückgängig machen. Es tut mir sehr leid – ich trage die Verantwortung für die Folgen – und dafür erbitte ich deine Hilfe, mein Gott.“ Es geht um die Übernahme von Verantwortung. Leicht ist es nicht zu sagen: „Ja, das habe ich getan, gesagt … und ich stehe ein für die Folgen, soweit ich das kann.“ Es fällt uns unendlich schwer! Immer wieder verhalten wir uns wie Adam. Wir schämen uns – vor anderen und auch vor uns selbst, sogar vor Gott. Wir wollen so gern großartig, tüchtig, perfekt sein! Um das vorzugaukeln, verwenden wir ein „Feigenblatt“, d. h. wir unternehmen den unzureichenden Versuch, uns besser darzustellen, als wir sind. Wir schieben Verantwortung von uns, reichen sie weiter, wollen „aus dem Schneider“ sein. Aber das ist doch extrem mühsam! Vielleicht könnten wir lernen, den anderen Weg zu wählen, den „neuen Mythos“ und zu sagen: „O. k., ich war es, ich bin es – und ich bin auf dem Weg. Da stolpere ich und falle sogar. Immer aber darf ich darauf bauen, dass Gott voll Liebe auf mich blickt.“
Zum Weiterdenken Wie paradiesisch muss es sein, sich selbst ganz treu zu bleiben. Stark sein d ürfen und schwach, Schuld angstfrei eingestehen – und wissen: ich bin geliebt, bin erlöst! Unverbrüchlich.
Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient. Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele,
Ulrike Kreuz
ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
Theologin, AHS-Lehrerin in Pension,
Meine Seele wartet auf den Herrn
Begräbnisleiterin und seelsorgliche
mehr als die Wächter auf den Morgen.
Hl. Geist in Linz.
Mitarbeiterin in der Pfarre Die Autorin erreichen Sie unter
Antwortpsalm, aus psalm 130
u sonntag@koopredaktion.at
18 Bewusst leben
4. Juni 2015
KirchenZeitung Diözese Linz
Alkohol ist in Österreich eine „angesehene“ Droge. Wer nichts trinkt, gehört in manchen Kreisen einfach nicht dazu.
Familiengeheimnis Alkohol Lara ist 18 Jahre alt. Seit 10 Jahren ist ihre Mutter Alkoholikerin. Lara hat in dieser Zeit alles für ihre Mutter getan. Jetzt kann sie nicht mehr. „Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich meine Mutter liebe! Ich koche jeden Tag nach der Schule für uns. Neuerdings liegt sie den ganzen Tag im Bett und am Abend schreit sie mich an, dass ich das Bad nicht ordentlich geputzt hätte. An einem anderen Tag wieder entschuldigt sie sich hundertmal bei mir und weint, dass sie so eine schlechte Mutter sei. Dann tut sie mir wieder leid.“ Lange Zeit hat Lara gedacht, dass sie der Mutter helfen kann. Sie hat die Weinflaschen versteckt oder ausgeleert, aber irgendwie ist die Frau immer wieder an Alkohol gekommen. Legale Droge Alkohol. In Österreich gibt es laut Schätzungen rund 330.000 Alkoholabhängige und 870.000 gefährdete Menschen. Etwa 10 Prozent der österreichischen Kinder (150.000) haben zumindest einen alkoholabhängigen Elternteil (Quelle: www.oif.ac.at) Isolation. Lara hat keine Freundinnen. Sie schämt sich so für ihre Mutter. Daher kann sie auch niemanden mit nach Hause nehmen. Der Vater ist Lara keine Hilfe: „Verheiratet sind die beiden noch, aber mein Vater hasst meine Mutter.“ Kinder mit alkoholkranken Eltern sind einer Mehrfachbelastung ausgesetzt: Sie schämen sich für den alkoholkranken Elternteil und vermeiden Kontakte zur Außenwelt: Die Grenzen werden nach außen dicht gemacht. Nichts darf erzählt werden, nichts nach außen dringen. Alkoholikerfamilien sind perfekt im Vertuschen und Verheimlichen. Innerhalb der Familie gibt es keine oder unsichere Grenzen: Kinder erleben eine massive emotionale Instabilität. Der alkoholkranke Elternteil ist unberechenbar. Kinder wissen nie, in welcher Stimmung sie ihn antreffen werden, wenn sie heim kommen. Manchmal ist die Mutter gut aufgelegt, dann wieder weint sie, ein anderes Mal liegt sie betrunken auf dem Boden. Kinder werden zu Eltern der Eltern. Lara kümmert sich wie eine Mutter um ihre Mutter. Sie kocht für sie und hält neben der Schule auch den Haushalt aufrecht. Kinder von alkoholkranken Eltern können sich bei niemandem fallen lassen und wie Kinder einfach tun, worauf sie Lust haben. Sie opfern
Abhängig vom Alkohol. Kinder von Alkoholkranken leiden besonders an der Sucht der Eltern. VON SCHONERTAGEN – FOTOLIA.COM
regelrecht ihr Leben für die Eltern, funktionieren perfekt, fühlen sich aber leer und haben wenig Zugang zu sich selbst. Co-Abhängigkeit. Kinder von Alkoholkranken versuchen die Probleme der Kranken zu lösen. Sie verstecken den Alkohol und überreden zu Therapien und halten so das SuchtSystem aufrecht. Der oder die Kranke braucht nicht selbst die Verantwortung für sein oder ihr Leben übernehmen. Das tun schon die Angehörigen. Erst wenn sie die Verantwortung an den Kranken oder die Kranke zurückgeben und ihre Grenzen wahrnehmen, kann der Sucht-Kreislauf unterbrochen werden. Alkoholkranke sind nicht einsichtig. Alkoholkranke lassen sich oft lange nicht helfen. Probleme haben aus ihrer Sicht alle anderen, aber nicht sie selbst. Sie lassen es nicht zu, dass jemand von ihnen behauptet, sie hätten ein Alkohol-Problem. Was kann Lara helfen? Lara braucht Unterstützung und muss verstehen: – dass der Alkoholismus die Krankheit ihrer Mutter ist. Lara kann die Krankheit nicht verhindern und die Probleme nicht lösen. – dass sie trotz Krankheit gegenüber der Mutter Grenzen setzen darf, – dass die Mutter Unterstützung braucht, aber selbst darüber entscheiden muss, – dass sie auch für sich selbst Unterstützung holen und ein eigenes Leben haben darf, – dass sie mit anderen Menschen über die Krankheit ihrer Mutter reden darf. Lara muss ihrer Mutter klar und deutlich sagen: „Ich habe alles für dich getan. Jetzt
musst du wieder die Verantwortung für dein Leben übernehmen. Ich kann nicht mehr.“ Neues Leben. Lara beginnt nach der Matura eine Lehre als Buchhändlerin und zieht in eine eigene Wohnung. Sie hat mit ihrer Mutter dann Kontakt, wenn diese nicht betrunken ist. Sie ruft immer an, bevor sie die Mutter besucht. Wenn sie am Telefon hört, dass sie betrunken ist, fährt sie nicht zu ihr. Wie durch ein Wunder (oder aufgrund der klaren Grenzen und der Zumutung durch die Tochter) macht die Mutter ein halbes Jahr später einen Entzug und trennt sich vom Vater. Sie ist auf dem Weg, ein neues selbstbestimmtes Leben zu leben. Hilfreiche Links: Anonyme Alkoholiker (www.anonyme-alkoholiker.at), Gruppen für Angehörige von Alkoholikern (www. al-anon.at), Unterstützung von Kindern in suchtbelasteten Familien (www.encare.at), Alkohol- und Suchtberatungsstellen in Oberösterreich (www.land-oberoesterreich.gv.at).
BERATUNG
MAG. ANDREA HOLZER-BREID BEZIEHUNGLEBEN.AT BERATUNGSSTELLE LINZ
Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: BEZIEHUNGLEBEN.AT, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.
KirchenZeitung Diözese Linz
Bewusst leben 19
4. Juni 2015
Rainbows Sommercamps stärken Kinder nach besonderen Schicksalsschlägen
Mit neuem Mut in die Zukunft Sommerferien sind für Kinder die schönste Zeit im Jahr – doch nicht alle können sie unbeschwert genießen. Bei Scheidungskindern und Kindern, die von einem Todesfall betroffen sind, ändert auch der Sommer nichts an der Trauer, den Schuldgefühlen, der Angst und der Wut.
Camp-Termine. 15 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren sind rund um die Uhr in der Obhut von insgesamt vier Fachkräften und Jugendbetreuerinnen. Die beiden Camps vom 26. Juli bis 1. August und vom 23. bis 29. August sind speziell für Kinder, die eine Trennung oder Scheidung erlebt haben.
Brigitta Hasch
XX Nähere Information und Anmeldung: RAINBOWS Bundesverein Graz, Tel: 0316/68 86 70, www.rainbows.at
Kinder, die von einem Trennungs- oder Verlusterlebnis betroffen sind, erleben diese Situation als einschneidende Veränderung und als Krise in ihrem Leben. Doch jede Krise bringt auch Entwicklungschancen mit sich. Kinder können durch erfolgreiche Trauerarbeit in ihrer Persönlichkeit reifen und Stärke für ihr weiteres Leben gewinnen. Ich bin nicht allein. Die Rainbows-Feriencamps geben den Kindern die Möglichkeit, spielerisch und kreativ ihre Gefühle auszudrücken, ihrer Trauer Platz zu geben sowie Sicherheit und Orientierung zu gewinnen. Das Zusammentreffen mit Kindern in einer ähnlichen Situation wirkt auch dem „Sich-alleinFühlen“, das viele sehr stark erleben, entgegen. Bewegung, Erholung, Spaß und viele Gruppenaktivitäten machen die Ferien in diesen stürmischen Zeiten zu einem Erlebnis. Die Kinder tanken neue Kraft, um gestärkt aus dem Sommer zu kommen.
Ein Rainbows-Feriencamp am Attersee: Spiel, Sport und Spaß, aber auch Erwachsene, die zuhören und Kinder, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. rainbows
notizzettel Liebend wirksam werden. Ein zunehmendes Gefühl von Sinnlosigkeit kennzeichnet die heutige Gesellschaft. Ob in der Arbeitsumgebung oder bei Beziehungen, die Generation „Why“ – Menschen von heute – möchte wieder sinnvoll gestalten, sinnvoll handeln und Werte verwirklichen. Solange die Arbeit nur nach dem Ergebnis bemessen wird, ist die Gefahr von Burnout hoch, insbesondre im Sozial- und Bildungsbereich. Das beste „Gegengift“ gegen Burnout ist die „Ganzherzigkeit“ – diese Erkenntnis stellte der deutsche Philosoph und Autor Christoph Quarch den Teil-
nehmenden eines Studientages vor. Referentinnen und Referenten des Kath. Bildungswerkes und SinnQuell-Gesprächsleitende konnten in anschließenden Workshops diese Gedanken vertiefen und praktische Anregungen erproben. Etwas mehr Hirn. Eigentlich ist Wettbewerb dem Menschen wesensfremd: Der Mensch ist ein soziales Wesen, und die Gemeinschaft entwickelt immer mehr Potential als eine einzelne Person. Damit Menschen den Mut finden, ihr persönliches Potential zu entfalten, brauchen sie andere Men-
schen, die sie motivieren, inspirieren und ermutigen. Dafür braucht es Vertrauen, Austausch und Begegnung. Der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther forderte in seinem Vortrag am 26. Mai im Bildungshaus Schloss Puchberg dazu auf, die Freude am eigenen Denken wieder zu entdecken und gleichzeitig gutes Leben gemeinsam zu gestalten. Hüther gab den 400 Zuhörer/innen Denkanstöße zur Entfaltung ihrer eigenen Potentiale und Kreativität. So sollen Menschen zurück zu Lebendigkeit und zu persönlichen Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens finden.
aufgetischt Spargelsamt-Suppe Zutaten: 1 kg weißer Spargel, 500 g Hühnerbrust mit Knochen, 1 l feiner Gemüsefond, 1 gestrichener EL Zucker, 30 g Butter, Salz, 1/16 l trockener Weißwein, 2 EL helle Einbrenn, 1/4 l Schlagobers, weißer Pfeffer, 1 MS Curry pulver, 1 KL gehackter frischer Kerbel oder Schnittlauch. Zubereitung: Spargelstangen schälen. Schalen und Hühnerbrust in einen Topf geben und mit dem Gemüsefond eine Stunde köcheln lassen. Inzwischen Spargel mit Zucker und Butter in Salzwasser in einem zweiten Topf bissfest kochen. Heraus heben und die Spitzen etwa 3 cm lang abschneiden. Die restlichen Stangen halbieren. Die obere Hälfte davon in 1 cm- Röllchen schneiden und mit den Spitzen für die Einlage bereithalten. Die unteren Hälften grob schneiden. Gemüsefond abseihen und zum Spargelkochwasser geben. Weißwein, helle Einbrenn und die unteren Spargelstücke dazugeben, kurz aufkochen. Mit dem Mixer pürieren und durch ein Sieb in einen Topf passieren. Hälfte des Schlagobers und die Spargelröllchen dazugeben, mit Salz, Pfeffer und ggf. Currypulver würzen und aufkochen. Restliches Obers schlagen. Spargelspitzen in heiße Teller verteilen, mit Suppe aufgießen, je 1 Obershäubchen draufsetzen und mit gehacktem Kerbel oder Schnittlauch bestreuen. Neues Kochbuch: Hedi Klin- gers feine bodenständige Küche (zu genießen im Gasthof Klinger in Gaspoltshofen) wurde vielfach mit Hauben und Sternen ausgezeichnet. Ihr Sohn Willi hat den Rezeptschatz seiner Mutter für ein neues Buch gesammelt. XX Hedi Klingers Familienküche, Klassiker aus Österreich, Willi Klinger, Brandstetter Verlag 2015, 29,90 Euro.
Da geh ich hin
KK
Feenvolk in Bad Ischl. Am Sonntag, 7. Juni, um 14 Uhr und um 15.30 Uhr macht die Mär chenerzählerin Claudia Eder mayer bei der Oö. Landesgarten schau im Kaiserpark Geschichten über das kleine Volk der Feen lebendig. Zum Einsatz kommen Instrumente wie das alpenländi sche Brummeisen, Kalimba und Gong. Ab 5 Jahren.
In Traunkirchen am Traunsee wird der Umzug seit fast 400 Jahren mit Schiffen und Booten auf dem See abgehalten. Hörmandinger
lach mit piepmatz Tim und Ulrich machen einen Radausflug. Nach eini ger Zeit hält Tim an und lässt die Luft aus den Reifen. „Warum machst du das?“, fragt Ulrich er staunt. Sagt Tim: „Das ist doch klar: Mir war der Sattel zu hoch!“
Fronleichnam fröhlich feiern
„Der Bundespräsident Heinz Fischer hat heute bei mir angerufen!“ – „Das ist ja un glaublich! Was hat er gesagt?“ – „Falsch verbunden ...“ Peter ist zum ersten Mal auf dem Bauernhof. Der Bauer zeigt ihm im Stall die Schweine. „Siehst du, das ist ein Schwein“, sagt der Bauer. Peter schaut auf die Stallgitter und fragt: „Was hat es denn angestellt?“
kiki-kontakt
Schlaukopf oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun
din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti
Hat das Fest Fronleichnam mit einem frohen Leichnam, also einem toten Körper zu tun, wie viele Kinder und auch Erwachsene glauben? – Nein, im Gegenteil!
Weg streuen. Mancherorts werden früh am Morgen auch Blumenteppiche gelegt. Schon vor langer Zeit wurde der Boden zu Ehren von besonderen Gästen mit Blumen bestreut.
Am Donnerstag, den 4. Juni feiern wir Fron leichnam. Dieses alte Wort heißt übersetzt „der lebendige Leib des Herrn“. Es erinnert an Gott, den Herrn, der unter uns Menschen lebendig ist. In vielen Orten gehen die Chris tinnen und Christen in einem feierlichen Umzug, einer Prozession, durch den Ort. Da bei wird eine Monstranz mitgetragen. In die sem goldenen oder silbernen Gefäß ist das heilige Brot, die Hostie, aufbewahrt. Es ist das Zeichen für Christus, der uns nahe ist.
Birkenschmuck. Zahlreiche junge Birken werden für dieses Fest abgeholzt. Sie schmü cken mit ihren grünen Blättern die Straßen und Wege entlang der Prozession. Es ist üb lich, nach dem Gottesdienst Zweige von den Birken zu brechen und mit nach Hau se zu nehmen. Die Blätter werden oft zu ei nem Kreuz an der Wand gesteckt. Sie rufen in Erinnerung, dass Gott uns seinen Segen gibt.
Blütenblätter streuen. Die Erstkommunion kinder gehen mit ihren festlichen Kleidern ebenso mit wie die Kindergartenkinder, die Blütenblätter aus einem Körbchen auf den
balduin baum
Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den
Die KirchenZeitung für Kinder 4. Juni 2015
Vier Altäre. Fronleichnam beginnt mit einem Gottesdienst. Der feierliche Um zug führt zu insgesamt vier Altären, die im Freien aufgestellt wurden. Sie sollen die vier Himmelsrichtungen Norden, Süden, Westen und Osten darstellen.
KirchenZeitung Diözese Linz
Politik 21
10. 12. 2011
4. Juni 2015 KIZ/PS
Wünschen sich mehr Busse im Frühverkehr: David Simader, Ida Dupal und Gerald Scheuchenegger (von links).
Busfahren soll bequemer werden Eine Umfrage unter Jugendlichen in Wels hat ergeben, dass zwar 40 Prozent der Schüler/innen Busse für den Schulweg nutzen, dies aber zum Teil sehr ungern tun. Mit einem BustheaterProjekt sollen nun die Probleme aus dem Weg geräumt werden.
men, sind davon wenig begeistert. Sie wollen stattdessen mit dem Auto gebracht werden. Doch die Schule möchte das, nicht zuletzt aus Gründen des Umweltschutzes, verhindern. Eine Arbeitsgruppe „Bus“ will die allmorgendliche Stresssituation verbessern.
Viele junge Welser erleben den Schulweg im Bus so: Grantige Chauffeure, aggressive Stimmung unter den Fahrgästen und überfüllte Busse. „Mit einem Stehplatz ist man gestraft“, sprechen zum Beispiel Gerald Scheuchenegger (12) und Ida Dupal (12) die Platznot im öffentlichen Verkehr an. Es sind Schüler-Beschwerden, die Georg König immer wieder hört. „Ich wollte mir das genauer anschauen, wie die Situation wirklich ist“, sagt der Schuldirektor des WRG/ORG der Franziskanerinnen in Wels. Eine aktuelle Umfrage unter den Jugendlichen bestätigt das Bild: Viele, die derzeit mit dem Bus in die Schule kom-
Freundlichere Busfahrer. Eltern, Schüler und Lehrer suchten das Gespräch mit der Firma sabtours, die den Welser Busverkehr betreibt. Jugendliche und Busfahrer haben gegenseitig im Dialog Wünsche formuliert. „Ich hatte das Gefühl, dass man unsere Beschwerden ernst nimmt“, meint David Simader (15), der die Schüler gegenüber den Welser Linien vertreten hat. So hat sabtours nach den Treffen mit der Schule Abfahrtszeiten teilweise optimiert. Die Chauffeure deponierten bei den Gesprächen wiederum, dass im Bus nicht gegessen und getrunken werden darf. Oder dass die Füße nicht auf
cd-tipp
aufgeschnappt
Junges Multitalent gewinnt Preis für poetischen Kurzfilm Die diesjährigen Preisträger der Ars Electronica stehen fest. Am 26. Mai wurden diese in Linz präsentiert. Die Goldene Nica in der Jugend-Kategorie „u19 – Create your own world“ geht an den 19-jährigen Gabriel Radwan aus St. Georgen am Ybbsfelde (Niederösterreich). Radwan, der die HTBLA für künstlerische Gestaltung in Linz besucht, hat mit „Inside & Between“ einen poetischen Kurzfilm aus Kohlezeichnungen, die immer wieder radiert, neu gemalt und abfotografiert wurden, geschaffen. Der Film in StopMotion-Technik dauert knapp drei Minuten. Die
szene
die Bank gehören. Um das rücksichtsvolle Miteinander zu fördern, wurde zudem das Projekt „Bustheater“ für ganz Wels ins Leben gerufen. In einem Autobus, mit dem die Jugendlichen sonst in die Schule fahren, wird ein Theaterstück aufgeführt. Ziel ist, dass die Schüler/innen ihr Verhalten im Bus überdenken und die Busfahrten friedlicher verlaufen. Der Theaterbus macht Halt vor der jeweiligen Schule, eine Klasse steigt ein und zwei Schauspieler präsentieren das Stück. Es wird rund 60 Vorstellungen geben. PAUL STÜTZ
Überfüllte Busse
MEIN TIPP Stifter Act. Aufgrund des Erfolges geht das Stifter Gymnasium in Linz mit seinem Musical „Stifter Act“ in die Verlängerung. Die Zusatzvorstellungen finden am Freitag, 5. Juni 2015, 19.30 Uhr und Montag, 8. Juni 2015, 19.30 Uhr, im neuen Festsaal des Stiftergymnasiums statt. www.stiftergym.org
KONTAKT
Schreib an die FORYOU-Redaktion: paul.stuetz@ kirchenzeitung.at
Was bleiben wird, sind jedoch die überfüllten Busse im Frühverkehr. Denn laut Kraftfahrgesetz reichen im Linienverkehr zwei Sitzplätze für drei Kinder aus. Ein Problem, das nicht nur die Welser Schüler/innen wohl noch lange begleiten wird.
xx
größte Schwierigkeit Geschichte erzählt von einem habe ihm die komKünstler, der sich ganz in seiner plette Ausarbeitung Kunst verliert. einer Handlung geGabriel Radwan hat damit beLA r HTB an, Schüler de in Gabriel Radw macht. „Ich hatte wusst ein Thema abseits der Tang tu al st che Ge für künstleris ene Nica in nicht viel Erfahrung gespolitik gewählt. An die 100 ld Go e di nn Linz, gewa ategorie. beim Erstellen eines Stunden Arbeit hat der Matuder Jugend-K Storyboards, doch rant an dem Werk gearbeitet. 20 nach vielen Überlegungen Zeichnungen hat er in verschiewurden die einzelnen Wendungen immer kladenen Varianten 1500 Mal rer“, erzählt Radwan, der bei dem Projekt seine abfotografiert. „Die Zeichnungen des Films vielseitigen Begabungen einsetzen konnte. So habe ich mit Zeichenkohle angefertigt und dahat er auch die Musik selbst geschrieben, nach immer wieder verändert. „Ich habe sehr schnell gearbeitet“, erzählt der 19-jährige Schü- arrangiert und mit Hilfe eines Freundes aufgenommen. ler im Gespräch mit der KirchenZeitung. Die
22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com RATZENBÖCK-REISEN 10. – 17. 7. BALTISCHE STAATEN 15. – 16. 7. SCHLAGERNACHT am SEE 18. – 28. 7. FINNLAND – NORDKAP 28. 7. – 6. 8. SÜDNORWEGEN 8. – 15. 8. SÜDSCHWEDEN 19. – 23. 8. PRAG – DRESDEN – SPREEWALD 5. – 12. 9. LONDON – SÜDENGLAND 16. – 25. 9. SÜDOSTEUROPA – ALBANIEN 13. – 18. 10. MAKARSKA-RIVIERA Jahresprogramm mit 74 weiteren Reisen anfordern unter 07717/74 74. ratzenboeck-reisen@aon.at www.ratzenboeck-reisen.at VERKAUF FUNKTIONS-SPORTWÄSCHE, ökologisch und fair produziert – zum PILGERN, WANDERN, REISEN, für SPORT und FREIZEIT, erhältlich im XILING ökofashionstore, Rainerstraße 15, im Zentrum von Linz, Öffnungszeiten: Di–Fr 10–13 und 15–18, Sa 10–13. www.xiling.at
IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Dominik Hennerbichler. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)
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KirchenZeitung Diözese Linz
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
EuroMillionen-Superpot mit 100 Millionen Wer träumt nicht davon, ein finanziell sorgenfreies Leben zu führen? Mit einer ordentlichen Portion Glück in Form von „5 plus 2 Richtigen“ kann dies Realität werden. Am Freitag, 5. Juni 2015 dotiert EuroMillionen den Europot zum Superpot auf. Im ersten Gewinnrang sind damit 100 Millionen Euro garantiert. Wer sie gewinnt, wird sich um seine finanzielle Zukunft wohl keine Sorgen mehr machen müssen und sich den einen oder anderen lang gehegten Wunsch erfüllen können. Auch einem Österreicher ist es schon einmal gelungen, gemeinsam mit einem Franzosen einen Superpot zu knacken. Ein Steirer konnte sich dabei über 50 Millionen Euro freuen. Gibt es bei der Ziehung am 5. Juni keine Quittung mit den „5 plus 2 Richtigen“, bleiben die 100 Millionen im Europot und dieser erhöht sich in der Folgerunde. EuroMillionen kann man in allen Annahmestellen der Österreichischen Lotterien und auch über die Spieleplattform win2day.at spielen. Annahmeschluss ist Freitag um 18.30 Uhr. EuroMillionen, die länderübergreifende Lotterie, an der neun europäische Länder teilnehmen, wurde im März 2004 von Großbritannien, Spanien und Frankreich gegründet. Im Oktober 2004 schloss sich dann unter anderem Österreich dieser Spielidee an.
Anzeigen an: anzeigen@kirchenzeitung.at
TOTO Ergebnisse 22. Runde 2015
6 AUS 45
1: 1:1 2: 0:+ 3: 0:1 4: 0:1 5: 1:+
Mi., 27. 05. 15: 16 21 25 33 36 38 Zz: 13 J O K E R: 0 0 3 7 4 6
ANGABEN OHNE GEWÄHR
So., 31. 05. 15: 7 11 22 35 43 44 Zz: 10 J O K E R: 8 8 6 0 8 1
X22 22X 122 121 221 2XX
HINWEISE Ehrendoktorat. Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner (75) erhält die Ehrendoktorwürde der deutschen Universität Erfurt. Zulehner wie auch die Frauenrechtlerin und Ordensfrau Lea Ackermann (78), die ebenfalls mit einem Ehrendoktorat ausgezeichnet wird, hätten sich um die theologische Diskussion pastoraler und sozialer Fragen verdient gemacht, erklärte die Universität. MIVA. Rund 5,3 Millionen Euro Spendeneinnahmen kann die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA) für das Jahr 2014 verzeichnen, wie die Hilfsorganisation in ihrem Jahresbericht mitteilte. Damit konnten insgesamt 2086 Fahrzeuge finanziert werden. Die MIVA ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche und kooperiert jedes Jahr mit Projektpartnern in rund 60 Ländern. Bei ihren Projekten handelt es sich ausschließlich um die Finanzierung von Fahrzeugen für Pastoral- und Entwicklungszusammenarbeit sowie für medizinische Versorgung in den ärmsten Ländern der Welt.
LOTTO
IM GEDENKEN Asylwerber. Caritas, Diakonie und sieben weitere Hilfsorganisationen schlagen der Regierung ein Maßnahmenpaket für sachlichere Asyldebatte vor. Die Unterbringungsprobleme seien „mit Zelten nicht zu lösen“. Damit werde der einheimischen Bevölkerung suggeriert, dass Österreich mit dem anhaltenden Flüchtlingszustrom überfordert sei. Demgegenüber wurde mehrfach betont, dass Asyl keine Gnade, sondern ein verbindliches Menschenrecht ist und eine lösungsorientierte, weitblickende Politik erfordert. Bis zu 60.000 Asylwerber sind bis Jahresende in Österreich zu erwarten, 2016 könnten es sogar 100.000 werden, erklärte Werner Kerschbaum vom Roten Kreuz. Kirchenmusik. Das gemeinsame Singen steht im Mittelpunkt der Österreichischen Werkwoche für Kirchenmusik von 27. bis 31. Juli 2015 in Salzburg im Bildungshaus St. Virgil statt. Es geht u.a. um neue Chorliteratur für Firmgottesdienste. Zu Gast ist die Liedermacherin Kathi Stimmer-Salzeder. Info: www.kirchen.net/kirchenmusik
P. Martin (Franz) Broda, verstarb am Freitag, dem 29. Mai 2015 nach segensreichem Wirken und längerer Krankheit. P. Martin wurde am 17. September 1936 in Taufkirchen an der Trattnach geboren. Am 29. Juni 1964 wurde er im Dom zu Passau zum Priester geweiht. Er war knapp 20 Jahre Kaplan in der Salvatorpfarre in Graz, ehe er nach mehreren Zwischenstationen das Seelsorgeteam der Pfarren Eibesthal, Hüttendorf und Mistelbach verstärkte. Sein tiefgründiger Humor, seine treffsicheren theologischen Pointen und die große Liebe zum Kärntner Lied ist den Menschen die ihn kannten noch heute bekannt.
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Ausblick 23
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bildung – spiritualität – kurs
Vorkonziliare Überlegungen Linz. Jahrzehnte hat es gedauert, bis sich die einzelnen selbstständigen (autokephalen) orthodoxen Kirchen auf die Abhaltung eines Konzils einigen konnten. 2016 ist es soweit. Der rumänisch-orthodoxe Theologe und Pfarrer in Wien Dr. Ioan Moga (im Bild) spricht über den Stand der Vorarbeiten und welche Erwartungen orthodoxe Christen mit dem „Heiligen und Großen Konzil“ in Istanbul verbinden.
Attnang, Maximilianhaus 07674/665 50 XX Das erste Evangelium: Matthäus, Sommerkino, Film von Pier Paolo Pasolini, Schlosshof, Di., 23. 6., 21 Uhr, bei Schlechtwetter im Maximiliansaal.
kiz/jw
XX Di., 9. Juni 2015, 18 Uhr, Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz.
Bedrängte Christen Rutzenmoos. Die bedrängte Situation der Christen im Nahen Osten ist Thema des Vortrags von Prof. Dkfm. Dr. Christa Chorherr aus Wien (im Bild). Musikalisch begleitet wird der Abend unter dem Titel „Im Schatten des Halbmondes“ im Festsaal des Evangelischen Museums OÖ vom Streicherensemble der Landesmusikschule Vöcklabruck. XX Mi., 10. Juni 2015, 19.30 Uhr, Evang. Museum.
Ried, Treffpunkt der Frau 07752/802 92 XX In der Stille eins werden, Meditationsabend, Do., 25. 6., 19 bis 20 Uhr. Ried, St. Franziskus 07752/827 42 XX Der Heilungsweg des Schamanen I, schamanische Heilbehandlung, Problemlösung und Stärkung, Fr., 19. 6., 17 Uhr bis So., 21. 6., 12 Uhr, Ltg.: Dr. August Thalhamer.
Chorherr
Stift Kremsmünster. Am Fr., 5. Juni 2015 hält P. Bernhard Eckerstorfer um 20 Uhr im Wintersaal des Stiftes einen Vortrag über „Vergessene Glaubenswahrheiten“. Zuvor ist um 19 Uhr in der Michaelskapelle Eucharistiefeier, ab 17 Uhr ist Beichtgelegenheit. Neumarkt im Hausruck. 15 Monate auf dem Pilgerweg war P. Johannes Maria Schwarz, Vizedirektor des Leopoldinums in Heiligenkreuz. Von 1. Mai 2013 bis 2. August 2014 war er zu Fuß von Liechtenstein nach Jerusalem unterwegs: 13.969 Kilometer und 26 Länder liegen hinter ihm. Am Sa., 6. Juni, 19.45 Uhr, berichtet er im Pfarrheim von seinem Weg.
Seitenstetten, St. Benedikt 07477/428 85 XX Weg des Buches, von Bad Ischl nach Hallstatt auf den Pfaden der Bibelschmuggler pilgern, Fr., 19. 6., 18 Uhr bis So., 21. 6., 16 Uhr, Begl.:
Dipl. Päd. Marianne Kimeswenger. Tragwein, Greisinghof 07263/860 11 XX Vom GEHEN zum LAUFEN für die Seele, mit Leichtigkeit vom Gehen in den nächsten Gang schalten, Sa., 20. 6., 10 Uhr bis So., 21. 6., 16 Uhr, Ltg.: Mag. Gabriele Berger. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum 07672/726 67 XX Singen wir das Lied vom Frieden, Kinder.Franziskus.Fest für Kinder von 6 bis 13 Jahren, Sa., 20. 6., 9.30 bis 16.30 Uhr, Anmeldung bis 6. 6. Wels, Bildungshaus Puchberg 07242/475 37 XX Männer unter Druck – Erwartungen von allen Seiten, Seminar für Männer, Fr., 19. 6., 19.30 Uhr bis So., 21. 6., 12.30 Uhr, Ltg.: Mag. Dr. Eduard Waidhofer. XX Rhythm is it! Von Afrika nach Kuba und retour, Trommelworkshop, Fr., 19. 6., 20 Uhr bis So., 21. 6., 12 Uhr.
KTU-Linz. Im Herbst 2015/16 startet das neue Masterstudium „Religion in Kultur und Gesellschaft“. Die dafür neu eingerichtete Abteilung Religionswissenschaft am Institut für Fundamentaltheologie und Dogmatik der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz lädt zu einer Auftaktveranstaltung. Honorarprofessor Michael von Brück spricht am Mo., 8. Juni, um 17 Uhr an der KTU zum Thema: „Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang ...“ – Religionsästhetische Grundlagen der Deutung von Kultur.“ Dabei soll es um die Relevanz von ästhetischen, kunstwissenschaftlichen und künstlerischen Annäherungen an religiöse Phänomene gehen.
Angebot der woche
Oö. Stiftskonzerte vom 13. Juni bis 26. Juli 2015
Die Oö. Stiftskonzerte laden ihre Besucher/innen im Sommer 2015 wieder ein, den neuen Programmpfaden zu folgen und dabei imaginär ins Musikland Schweiz zu reisen. Der künstlerische Leiter Rico Gulda spürt seinem Ursprung nach: der Musik seines Vaters Friedrich
Gulda, des großen Komponisten und Musikers, der im Mai 85 Jahre alt geworden wäre. In diesem Sommer sind einige der aufregendsten Künstler/innen aus der Schweiz zu hören, aber auch Oberösterreichs Künstler/innen machen sich auf, um die Welt zu erobern.
Company of Music.
Lukas Beck
Die KirchenZeitung verlost je 1 x 2 Karten für:
Bruckner Orchester mit der Bruckner Symphonie Nr. 8, am Sa., 4. Juli in der Basilika St. Florian.
Company of Music mit Johannes Hiemetsberger, am Sa., 27. Juni in der Stiftskirche Garsten, Austrian Baroque Company mit Flötist Michael Oman am So., 28. Juni im Stift St. Florian sowie
XX Schreiben Sie bis Fr., 12. 6. (KW: „Stiftskonzerte“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at
24 Termine namenstag
4. Juni 2015
Tag des Lebens 2015 Nach diesen Gottesdiensten überrascht Aktion leben mit einem Packerl: Pfarre Reichenau, So., 14. 6., 9.30 Uhr. Pfarre Christkindl, So., 14. 6., 8 Uhr, 9.30 Uhr.
DI Armin Bumberger ist Organist in der Stadtpfarrkirche Urfahr. Privat
Armin (2. Juni) Der hl. Armin starb mit seiner Mutter als Märtyrer an unbekanntem Ort wahrscheinlich um 304. Aus dieser knappen Biografie konnte sich einerseits kein großes Vorbild entwickeln – andererseits gibt und gab mir diese Knappheit viel Freiraum zur eigenen Entwicklung. In der Familie wurde der Namenstag auch nie gefeiert. Armin findet sich mit seinem kurzen Lebenslauf in einer langen Reihe fast unbekannter, in unseren Breiten kaum verehrter Heiliger – und genau das erzeugt eine besondere Kraft. Es ist das Wissen und Vertrauen darauf, dass ein jeder von uns von Gott mit seinem Namen gerufen wird und im gleichen Atemzug nicht vergessen ist. Dieses Vertrauen bereitet auch den Weg zur Heiligkeit, der uns allen bekanntlich offen steht. Auch wenn bei mir daheim der Namenstag des hl. Armin am 2. Juni wieder ohne besondere Feier vorbeiging, freue ich mich, wenn ich seinen Namen in der Allerheiligenlitanei am 1. November höre – das Anrufen meines Namenspatrons – Gottes Ruf nach dem heiligen Armin. Armin Bumberger
freitag, 5. 6. 2015 XX Freistadt. Orgelpunkt12, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, mit Silva Manfre. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, „Vergessene Glaubenswahrheiten“, Wintersaal des Stiftes, 20 Uhr, mit P. Bernhard Eckerstorfer OSB. XX Sigharting. Messe und Konzert, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Schärding. Orgelkonzert im Rahmen des XII. Internationalen Orgelfestivals, Kurhauskirche, 19.30 Uhr, mit Jürgen Essl, Orgel. samstag, 6. 6. 2015 XX Aistersheim. Eröffnung des renovierten Pfarrheimes mit Pfarrheimbesichtigung, Pfarrcafé und Präsentation der Pfarre in Wort und Bild, ab 16 Uhr. XX Hartkirchen. Dirndlgwandsamstag, Messe mit Pfarrer Dr. Paulinus Anaedu, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Trachtenchor Hartkirchen, Ltg.: Gabi Lahner, anschließende Agape. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt, „Heilende Nähe Gottes – Krankensalbung“, Vortrag, Wintersaal des Stiftes, 17 Uhr, mit P. Franz Ackerl OSB. XX Linz. Abend der Stubenmusik und Mundart, Volkshaus KeferfeldOed, mit dem Bachl-3-Gesang, Engelbert Lasinger, Mundart-Lyrik, und Dr. Franz Gumpenberger, Moderation. XX Neumarkt. Fünfzehn Monate auf dem Pilgerweg, Vortrag über eine Fußwallfahrt nach Jerusalem, Pfarrheim, 19.45 Uhr, mit Pater Johannes Maria Schwarz, Vizedirektor im Leopoldinum in Heiligenkreuz. XX Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach Maria Puchheim, Basilika, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier, 14.30 Uhr, Anbetung und Information, 15.30 Uhr,
Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Gestaltung: KIM – Kreis junger Missionare, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-JesuKirche. XX Seitenstetten. Pilgern für einen Tag, begleitende Pilgerwanderung vom Stift zum Sonntagberg, mit Shuttle zum Ausgangspunkt, 8.45 Uhr, Klosterladen. XX Seitenstetten. Kindersang – Erwachsenenklang, Chorkonzert, Kindersang mit Kinderchor von Halle (Saale), Chor der VS Seitenstetten, Chor der NMS Seitenstetten-Biberbach, Erwachsenenklang mit Bezirkslehrerchor „Vocale Mostviertel“, Promulgationssaal des Stiftes, 19.30 Uhr. XX Weitersfelden. Konzert, Pfarrkirche 19.30 Uhr. sonntag, 7. 6. 2015 XX Aistersheim. Eröffnung des renovierten Pfarrheimes mit Pfarrheimbesichtigung, Pfarrcafé und Präsentation der Pfarre in Wort und Bild, ab 10 Uhr. XX Haid. Festmesse der Chorgemeinschaft, St.-Canisius-Messe v. J. Kirchner, Ave Verum und Lobt den Herrn der Welt, Pfarrkirche, 9 Uhr, Orgel: H. Reknagl, Ltg.: Kons. F. Kron. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa Sancti Benedicti, P. Altman Kellner, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Lambach. Benefiz - Konzert, Singkreis Wim, Kalvarienbergkirche, 17 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa Canonica von J. Gallus, 10 Uhr, mit dem Linzer Domchor, dem Bläserensemble der Dommusik, Ltg: Josef Habringer, Orgel: Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz Pöstlingberg. Tag des Lebens, Wallfahrt für das Leben auf den Pöstlingberg, Kreuzweg vom Petrinum zur Pöstlingberg-Basilika,
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15 Uhr, Festmesse mit Bischof Ludwig Schwarz, 16.30 Uhr. XX Linz, Stadtpfarrkirche. Große Orgelmesse von J. Haydn, 17 Uhr, mit dem Chor der Staddtpfarre, Orgel: Ikarus Kaiser. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit, anschließende Agape in der Sakristei. XX Ried im Innkreis. Fulminantes Fest-Konzert der St. Florianer-Sängerknaben, mit szenischen und tänzerischen Einlagen, Riedbergkirche, 17 Uhr. XX Schlägl. Werke für Bläser und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr, mit dem Bläserensemble. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX St. Marienkirchen a. d. Polsenz. Konzert, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Wartberg/Aist. Jubiläumskonzert, 20 Jahre Kohelet 3, Wenzelskirche, 17 Uhr. XX Wels-Hl. Familie. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. montag, 8. 6. 2015 XX Taufkirchen an der Pram. Konzert, Pfarrkirche, 20 Uhr. dienstag, 9. 6. 2015 XX Attnang-Puchheim. Jesus, der Jude, Vortrag, Maximilianhaus, 19 Uhr, Ref.: Mag. Hans Hauer. XX Dorf an der Pram. „Land und Leute in Vietnam und Kambodscha“, Reisebericht von Gertraud Oberneder, Dorf.Saal, 19.30 Uhr. XX Linz. Festakt für Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz anlässlich seines 75. Geburtstag, KTU, 11 Uhr. XX Linz. „Familiengerichtshilfe“, Interdisziplinärer kriminalpolitischer Arbeitskreis, Diözesanhaus, Großer Saal, 4. Stock, 19 Uhr, Ref.: Mag. Sabine Wimberger, Mag. Veronika Leibetseder-Hainberger-Viktora. XX Linz. Orgelvesper, Martin-LutherKirche, 17.15 bis 17.45 Uhr, Orgel: Marina Ragger. XX Wels. Walk & Talk, Frauen mit unterschiedlicher Herkunft bewegen sich gemeinsam und kommen miteinander ins Gespräch, Treffpunkt Nachbarschaftsgarten, OttoLoewi-Siedlung, 16 bis 18 Uhr.
ausstellungen – Konzert – Theater – Vortrag – Wanderung XX Gallneukirchen. Halsbrecher. Wenn die Zeit zum Stolperstein wird und die Pause ihren Kopf verliert. Szenische Version von Theater Malaria, Sa., 6. 6., im Schöffl, 19.30 Uhr XX Linz. Joschi-Öttl-Quartett „Perpetuum Mobile“, So., 7. 6., Musiktheater, Großes Foyer, 11 Uhr. XX Linz. Circumcirca, Musik-Mitmachtheater für alle von 6 bis 106, Do., 11. 6., 16 Uhr, Großer Saal der Anton-Bruckner-Privatuniversität, weitere Aufführung am Fr., 12. 6., 15 Uhr, im Rahmen der Langen Nacht der Bühnen im Brucknerhaus,
Mittlerer Saal. XX Rutzenmoos. Im Schatten des Halbmondes – bedrängte Situation der Christen im Nahen Osten, Vortrag, Evangelisches Museum, Festsaal, Mi., 10. 6., 19.30 Uhr, Ref.: Prof. Dkfm. Dr. Christa Chorherr. XX Schörfling a. A. Metamorphosen, Kunstwerkschau, Bilder von Christian Flora, Galerie Zwach, Vernissage: Fr., 5. 6., 19 bis 21 Uhr. XX Seitenstetten. Gartentage im historischen Hofgarten, die vielen bunten Facetten des Gar-
tenthemas werden im stimmungsvollen Ambiente des historischen Hofgartens von etwa 90 AusstellerInnen zum Ausdruck gebracht, Fr., 12. 6., 13 bis 18 Uhr, Sa. 13. 6. und So., 14. 6., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Kräuterwanderung in der heimischen Umgebung, Sa., 6. 6., 14 bis 16.30 Uhr, Gertraud Preiss, Treffpunkt: Wirt im Feld in Dietachdorf, Anmeldung erforderlich, Tel. 07252/454 00. XX Wels. Sommerfrische, Vernissage, Sa., 6. 6., 11 bis 13.30 Uhr, Medien Kultur Haus.
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Termine 25
4. Juni 2015
mittwoch, 10. 6. 2015 XX Bad Ischl. Brainwalking an der Traun, SinnQuell-Gesprächsrunde, Pfarrheim, 15 bis 17 Uhr, Ltg.: Angelika Wiesauer. XX Hofkirchen i. M. Mühlviertler Hasenjagd – eine Zeitzeugin berichtet, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Anna Hackl. XX Linz. Benefizkonzert mit dem Wiener Solisten Orchester and Friends, Werke von A. Vivaldi, J. S. Bach, W. A. Mozart, L. Anderson, C. Gardel u.a., Elisabethinen, Palmenhalle, 19.30 Uhr. XX Linz. Taiji, QiGong und Meditation mit Marlon Hofbauer, elisana – Zentrum für Gesundheit, Elisabethinen, 16 bis 18 Uhr. donnerstag, 11. 6. 2015 XX Brunnenthal. Konzert, Amsterdam Baroque Orchestra, Werke von G. P. Telemann und J. S. Bach, Barockkirche, 19.30 Uhr, mit Ton Koopman, Leitung, Cembalo und Orgel. XX Frauenstein. Stille Anbetung, Wallfahrtskirche 14 bis 19.30 Uhr, anschließend Hl. Messe. XX Gallneukirchen. Gala mit Musik- und Kabarettdarbietungen, Riepl-Festzelt, 19.30 Uhr. XX Linz. Informations- und Diskussionsabend „Bank für Gemeinwohl“, Treffpunkt mensch & arbeit, Standort voestalpine, 18 Uhr, Ref.: Andreas Grein, Gmunden. XX Linz, Marienschwestern. Monatliche Gebetsstunde für die bedrohten Christen, 19 Uhr. XX Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation, 19.30 bis 20.15 Uhr. XX St. Florian. Begegnung für Unternehmer/innen und Führungskräfte, Stift, 17 Uhr, mit Dr. Stefan Giljum, Wirtschaftsuni Wien. XX Vöcklabruck. Reisebericht und Bilder über den Besuch in der Heimat der Roma (einer Gruppe der Bettler von Vöcklabruck) in der Südostslowakei mit anschließendem Gespräch, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Postulatssaal, 19 Uhr, Refl.: Magdalena Schuster, Veronika Jungwirth, Franz Köppl, Stefan Hindinger, Bert Hurch-Idl.
freitag, 12. 6. 2015 XX Braunau. Benefizkonzert, innXong, Pfarrkirche St. Franziskus, 19.30 Uhr. XX Enns. Konzert, Klavier-Solo-Rezital, Klavierhaus Weinberger, 19 Uhr, Klavier: Starpianistin Aleksandra Mikulska, Polen. XX Linz, Karmelitenkirche. Gedenkgottesdienst am Herz-JesuFest, 17.30 Uhr, im Anschluss an die hl. Messe: Vortrag und Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung „Die Welt steht in Flammen - Spiritualität und Widerstand in der NS-Zeit“, Hauptzelebrant: Bischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Pfarrkirche St. Michael, 15 Uhr. XX Linz. Tanz als Gebet, Dompfarre, Herrenstraße, 19.30 bis 21 Uhr. XX Linz. Kolping-Grillfest, ab 17 Uhr, Kolpinghaus, Innenhof. XX Neukirchen a. W. Fahrt zu den Rainbacher Evangelienspielen, Abfahrt: Kirchenplatz, 18.30 Uhr. XX Steyr. Konzert, Vorspielabend Musikschulzentrum Gattermann, RÖDA, 18 Uhr. XX St. Marienkirchen a. d. P. Open Air-Kino, Pfarrgarten, 21.30 Uhr. XX Schardenberg. Fatima-Wallfahrt, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit ab 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe, 20 Uhr, anschließend Lichterprozession und Anbetung mit eucharistischem Segen. XX Wels. erinnerungs-zeit, Gedenkund Lichtfeier an die im Klinikum Wels Verstorbenen, anschließend Gespräch und Begegnung, Kapelle, 18 Uhr. samstag, 13. 6. 2015 XX Berg b. Rohrbach. Fatimafeier, Wallfahrtskirche Maria Trost, Rosenkranzgebet, 17 Uhr, Fatimafeier mit Weihe, 18 Uhr, mit Bischof Vorderholzer. XX Linz, Pöstlingberg. FatimaWallfahrt zum Pöstlingberg, Kreuzweg ab Petrinum, 15 und 19 Uhr, hl. Messe, Basilika, 16 und 20 Uhr, mit P. Dr. Maximilian Hofinger OSFS. XX Marchtrenk. Originalklang, Konzert, Alte Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Concilium Musicum Wien.
XX Münzbach. Fatimafeier, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit ab 19 Uhr, Aussetzung und Anbetung, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt, 20 Uhr. XX Neuhofen a. d. K. Annelies, Oratorium, Texte aus dem „Tagebuch der Anne Frank“, Forum Neuhofen, 19.30 Uhr, mit dem Chor Forum Vocale und dem Ensemble Bernstain, Ltg.: Welfhard Lauber. XX St. Florian. Bruckner-Orchester Linz, Eröffnungskonzert der Reihe: Oö. Stiftskonzerte, Werke von J. C. F. Bach, W. A. Mozart, C. Ives und J. Haydn, Stift, Marmorsaal, 20 Uhr, mit dem Bruckner-Orchester Linz, Reto Bieri, Klarinette, und Dennis Russel Davies, Dirigent. XX Schardenberg. Fatima-Wallfahrt, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit ab 6.30 Uhr, hl. Messe, 7 Uhr, Rosenkranzprozession zum Fatimaheiligtum, 8.30 Uhr; im Fatimaheiligtum: Beichtgelegenheit ab 7.30 Uhr, Pilgermesse, 9 Uhr, Krankenmesse, 10.30 Uhr, anschl. Marienweihe, stille Anbetung. sonntag, 14. 6. 2015 XX Frauenstein. Gestaltete Anbetung, Wallfahrtskirche , 19 Uhr, mit Beichtgelegenheit. XX Linz, Alter Dom. Deutsche Messe für Chor und Orgel von F. Schubert, 10.30 Uhr, mit der Linzer Singakademie, Ltg.: Alexander Koller, Orgel: Bernhard Prammer. XX Linz, Mariendom. Gottesdienst mit Orgelmusik, 10 Uhr, mit Heinrich Reknagel und Wolfgang Kreuzhuber an der Orgel. XX Linz-Urfahr. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Pettenbach. Annelies, Oratorium, Texte aus dem „Tagebuch der Anne Frank“, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Chor Forum Vocale und dem Ensemble Bernstain, Ltg.: Welfhard Lauber. XX St. Florian. Bruckner-Orchester Linz, Eröffnungskonzert der Reihe: Oö. Stiftskonzerte, Werke von J. C. F. Bach, W. A. Mozart, C. Ives und J. Haydn, Stift, Marmorsaal, 11 Uhr, mit dem Bruckner-Orchester Linz, Reto Bieri, Klarinette, und Dennis Russel Davies, Dirigent. XX Schärding. WortGottes-Feier mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrheimkapelle, 10.30 Uhr, mit Gilbert Mathie. XX Wels, Stadtpfarre. Hl. Messe, Missa beschaffenes Glück, Orlando di Lasso, Stadtpfarrkirche, 11.30 Uhr.
Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 11. 7., 9 bis 18 Uhr. Kindersang – Erwachsenenklang, Chorkonzert am 6. Juni in Seitenstetten. Privat
Anmeldung: beziehung-leben.at
Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 7. Juni 2015 10. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 3,9–15 L2: 2 Kor 4,13 – 5,1 Ev: Mk 3,20–35 Montag, 8. JUni 2015 L: 2 Kor 1,1–7 Ev: Mt 5,1–12 Dienstag, 9. JUni 2015 Hl. Ephräm der Syrer, Diakon, Kirchenlehrer. L: Kol 3,12–17 Ev: Lk 6,43–45 L: 2 Kor 1,18–22 Ev: Mt 5,13–16 Mittwoch, 10. JUni 2015 L: 2 Kor 3,4–11 Ev: Mt 5,17–19 Donnerstag, 11. JUni 2015 Hl. Barnabas, Apostel. L: Apg 11,21b–26; 13,1–3 Ev: Mt 5,20–26 Freitag, 12. JUni 2015 Heiligstes Herz Jesu. L1: Hos 11,1.3–4.8a.c–9 L2: Eph 3,8–12.14–19 Ev: Joh 19,31–37 Samstag, 13. JUni 2015 Unbeflecktes Herz Mariä. L: 2 Kor 5,14–21 Ev: Lk 2,41–51 Sonntag, 14. JUni 2015 11. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 17,22–24 L2: 2 Kor 5,6–10 Ev: Mk 4,26–34 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.
aussaattage 8. 6.: Wurzel bis 4, ab 5 Blüte 9. 6.: Blüte bis 18 10. 6.: ------- Blatt von 19 bis 22 11. 6.: --- Blatt von 5 bis 21 12. 6.: Blatt von 2 bis 15, ab 16 Frucht 13. 6.: Frucht 14. 6.: Frucht bis 8, ab 9 Wurzel Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.
teletipps Sonntag
7. bis 13. Juni 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
7. juni
10.00 Schlussgottesdienst vom 35. Deutschen Evangelischen Kir chentag. Open Air vom Canstatter Wasen in Stuttgart. ZDF 12.30 Orientierung. (Religion). Papst Franziskus in Sarajewo. Ma rokko, „Humanitärer Korridor“ für Flüchtlinge. Martin Buber: Erinne rungen an einen Denker. ORF 2 15.30 Narzissenfest im Ausseerland. Bilder vom größten Blumen fest Österreichs. ORF 2 u20.15 ORF 2/Das Erste Tatort (Krimi) ZDF Rosamunde Pilcher: Melodie der Liebe (Melodram). Montag
8. juni
15.30 Das Geheimnis der Hildegard von Bingen. (Dokumenta tion). Prophetin, Theologin, Kom ponistin, Wissenschaftlerin. Sie war ein Universaltalent und eine für das Mittelalter außergewöhnlich starke Frau. Porträt. 3sat u20.15 ORFeins The Mentalist (Krimi) ORF 2 Millionenshow ZDF Spreewaldkrimi – Eine tödliche Le gende (Krimi). 21.45 Schätze der Welt. (Doku mentation). Göreme, Türkei. Felsen stadt der frühen Christen. 3sat 22.25 kreuz und quer. (Religion). Faszination Esoterik. 3sat 23.20 kreuz und quer. ( Religion). Bekehrt. Mehrere Protagonisten sprechen in der Dokumentation über ihre ganz persönliche Wand lung, die tiefe Krise davor und auch über den entscheidenden Moment: das Bekehrungserlebnis. 3sat Dienstag
9. juni
20.15 Gelobte Länder. Collageartig konstruierter Dokumentarfilm über die Einwanderungsgeschichte in Europa seit der ersten Hausse in den 1950er Jahren. arte u20.15 ORFeins Braunschlag (Se rie) ORF 2 Universum: Afrika – Der ungezähmte Kontinent. 21.00 Die Stunde der Frauen – Trümmerleben. (Dokumentation). In den schweren Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg leisteten vor allem die Frauen die Arbeit für den Wiederaufbau. Sie waren Trümmer frauen, verrichteten Arbeiten, die bis dahin Männerarbeit waren, sie lernten die Tricks des Überlebens und entdeckten an sich unerwartete Fähigkeiten. ARD-alpha
Morgengedanken von Hans Putzer, Bildungshaus GrazMariatrost. So 6.05, Mo–Sa 5.40,Ö2. Foto: Sonntagsblatt/Neuhold So 18.25 Österreich-Bild aus Vorarlberg. Wir sind Asyl. In Vorarlberg haben Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Irak oder Tschetschenien ein neues Zuhause gefunden. Die Dokumentation zeigt Beispiele von gutem Zusammenleben aus „Orten des Respekts“. Der Film beleuchtet aber auch die Probleme, mit denen beide Seiten zu kämpfen haFoto: ORF ben. ORF 2 22.35 kreuz und quer. (Religion). 007 auf der Suche nach der Seele. Ohne Arme und Beine – so wurde Georg Fraberger 1973 geboren. Heu te ist der Fan des 007-Agenten Psy chologe am Wiener AKH, glücklich verheiratet und Vater von vier Kin dern. Filmisches Portrait eines au ßergewöhnlichen Menschen. ORF 2 Mittwoch
10. juni
14.20 Hildegard von Bingen. (Dokumentation). Zunehmender Be liebtheit erfreuen sich die Kompo sitionen der hochbegabten Nonne, die in Konzerten lebendig sind, wie beim Ensemble cosmedin. 3sat 19.00 Stationen. (Religionsma gazin). Nach dem Abgrund einfach weiter. BR 20.15 Gold. (Spielfilm, D, 2013). Thomas Arslan inszeniert das Western-Sujet auf der Basis historischer Zeugnisse als eine intensive existen zielle Grenzerfahrung, die auf die konsequente Teilhabe an den kör perlichen Mühen und seelischen Zerreißproben setzt. arte u20.15 ORFeins True Grit (We stern) ORF 2/ZDF Rosamunde Pil cher: Nebel über Schloss Kilrush (Romanze) Das Erste Fußball-Län derspiel Deutschland – USA. Donnerstag
11. juni
12.20 Unser Österreich. Prang stangen im Lungau – Eine jahrhun dertealte Tradition. ORF III u20.15 ORFeins Hangover 2 (Ko mödie) ZDF Neue Adresse Paradies (Komödie). 21.45 Das Buch der Bücher. (Reli gion). Über die Zeit. ARD-alpha
Do 22.25 Min Dit – Die Kinder von Diyarbakir. Nach der Ermordung ihrer Eltern müssen sich zwei Kinder allein durch ihre Heimatstadt Diyarbakir in Türkisch-Kurdistan schlagen. Eine atmosphärisch dichte Studie, die von überzeugend geführten minderjährigen Laiendarstellern getragen wird und auf die Notwendigkeit der Vergangenheitsbewältigung verFoto: ZDF/WDR/Bezar Film weist. 3sat Freitag
12. juni
13.45 Namenstage im Juni. (Re ligion). Johannes der Täufer, Vitus und Quirin werden in Biografie, Le gende und Brauchtum vorgestellt. ARD-alpha 14.00 Orte der Stille. (Dokumen tation). Von der Sehnsucht nach Rückzug. ARD-alpha 20.15 Die Kinder von Golzow. (Dokumentarfilm). Lebensläufe. Die Geschichten der Kinder von Golzow sind zeitgeschichtliche Dokumente, an denen sich epochale Ereignisse Europas nachvollziehen lassen. ARD-alpha u20.15 ORFeins Freundschaft plus (Komödie) ORF 2/ZDF Der Alte (Kri mi) Das Erste Anderst schön (Spiel film). Samstag
13. juni
9.35 Kreuzgang, Küche, Kräutergarten. (Dokumentation). Die ku linarische Seite in Niederösterreichs Klöstern. 3sat 20.15 zeit.geschichte. (Dokumen tation). Die Vergessenen des Zwei ten Weltkriegs: Die Deutschen ent lang der Karpaten. – Anschließend: Umstrittenes Dreiländereck. ORF III u20.15 ORFeins Megamind (Ani mationsfilm) ORF 2 Klingendes Ös terreich Das Erste Meine Schwester (Spielfilm). Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religions sendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Zwischenruf von Oberkirchenrat Johannes Wittich, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit.U. a. mit dem Beitrag: Zaghafter Neubeginn – Die isra elitische Kultusgemeinde nach 1945. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Bludenz-Hl. Kreuz, Vorarl berg. Musik: Alfred Hoched linger: „So weit der Himmel ist“, Messe für Chor, Streicher und Orgel. Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Naier Motive – Glauben und zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag.„Ich und du.“ Gottfried Neuner, Schauspie ler, liest Texte des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber zu dessen 50. Todestag. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Die Vierte Macht. Über die Verantwortung des Journalismus in der Gesellschaft. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Traurig und frei. Der unbekannte Mieczyslaw Wein berg. Mo–Do 9.45, Ö1. Betrifft: Geschichte. David oder Goliath? Geschichte des Nah ostkonflikts zwischen Israel und den Palästinensern. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell.Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Ein Land und zwei Völker. Martin Buber und der zio nistisch-palästinensische Konflikt. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Konzert am Vormittag. W. A. Mozart: Kirchensonate C-Dur KV 278; Große „Credo-Messe“ KV 257; Kirchensonate Es-Dur KV 67; Vesperae di Confessore KV 339. Do 10.05, Ö1.
Radio Vatikan
Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfre quenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Beten mit Benedikt XVI.
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Oberösterreich 27
4. Juni 2015
Radio-Vatikan-Redakteurin und Vatikanexpertin Gudrun Sailer zu Gast im Haus der Frau
Der Papst will Debatten Die gebürtige Niederösterreicherin Gudrun Sailer ist seit zwölf Jahren bei Radio Vatikan tätig und erlebt Papst Franziskus aus nächster Nähe. Sie berichtet über die Veränderungen in den letzten beiden Jahren – für die Kirche, aber auch für ihre Arbeit als Journalistin.
Gudrun Sailer präsentierte anlässlich der „Langen Nacht der Kirchen“ ihr neues Buch im Haus der Frau in Linz. kiz/bh
Entgeltliche Einschaltung
„Mit Papst Franziskus ist schon neuer Schwung, neuer Atem in den Vatikan gekommen“, erzählt Gudrun Sailer. Überall zu spüren sei eine neue Offenheit. Altbischof Maxi- viele Generationen in der Zukunft. Manche milian Aichern, der ebenfalls beim Gespräch sind daher Werke langen Atems.“ im Haus der Frau anwesend war, nennt es den In Sachen Kurienreform würden sich aber neuen, pfingstlichen Geist: „Der Papst hört schon Tendenzen abzeichnen, über Umstrukan, hört zu, fordert auf, dass man mit ihm auf turierungen würde diskutiert. Konkret ist von Augenhöhe reden soll. Er will wirklich, dass zwei großen Kongregationen die Rede, so Saialles auf den Tisch kommt, Positives wie Ne- ler. Eine Kongregation für Familien, Laien gatives. Das gab es vorher nicht.“ Zugleich, und Leben, eine andere für Caritas und Soziso ergänzt Sailer, gibt er nicht immer seine ales. „Es wäre gut möglich, dass in der Familieigene Meinung preis, um zu vermeiden, dass enkongregation Laien im Führungsgremium zu finden sind“, so die Einschätzung der Vaman ihm nach dem Mund rede. Der Spielraum für Entwicklungen und Neue- tikanexpertin. rungen, der sich daraus ergibt, mache den Auch für die Arbeit bei Radio Vatikan bedeueinen Mut, den anderen Angst. „Aber man tete der neue Papst Veränderungen. „Er tut braucht keine Angst zu haben“, ist Sailer über- viel, spricht viel und für uns ist es nicht imzeugt. Die Entscheidungsträger in der Kirche mer leicht, hier nachzukommen und alles zu sollten vielmehr diese Chance ergreifen. „Der berichten“, lächelt sie. brigitta hasch Papst schafft Freiräume und die müssen die regionalen Diözesen dann auch nutzen.“ XX Buchtipps: Gudrun Sailer: „Monsignorina: Auf die Kritik, dass alles im Vatikan so lang- Die deutsche Jüdin Hermine Speier im Vatikan“ sam gehe, sagt Sailer: „Die Entscheidungen, und „Frauen im Vatikan Begegnungen, Portraits, Anz_KiZ_96x90_0506_2015 Seite 1 die hier zu treffen sind, haben ja06.05.15 Wirkung 17:02 auf Bilder“.
Hinweise
Gesundheit und Spiritualität in Marienkron Fasten unter ärztlicher Anleitung und Kneippen werden seit 1969 erfolgreich in Marienkron praktiziert. Unser erfahrenes Team bietet Ihnen ein breites Angebot an bewährten Naturheilverfahren und Therapien. Gelebte Spiritualität im Kurhaus und der Abtei unterstützt Ihren Kuraufenthalt in Marienkron. Kurhaus Marienkron – Gesunden an Leib und Seele.
Mehr Information unter: Tel: +43 (2173) 80205-0 www.marienkron.at
Vortrag „Arbeitsmarkt und Jobsuche für Migranten“ in Neufelden. Dieser richtet sich am Montag, 8. Juni, 18 Uhr im Pfarrheim an Flüchtlinge und Einheimische, die bei der Arbeitssuche behilflich sein können. u Info: Carina Grabner, Tel. 0664/180 08 66.
Schutz für den Wachtelkönig. Im Mai kehrte der Wachtelkönig aus Afrika zurück in die Böhmerwaldregion. Das Land OÖ zahlt eine Förderung für spät gemähte Brutwiesen. Derzeit ruft das Männchen in der Nacht und klingt ähnlich einer Ratsche. uHörbeispiel: crex.boehmerwaldnatur.at; Info-Tel. 07289/730 38.
Beim „Reifwerden“ begleiten H. Jakob Eckerstorfer, Chorherr im Stift Schlägl, ist dort als Novizen- und Juniorenmeister für die Ausbildung seiner jungen Mitbrüder zuständig. Außerdem unterrichtet er Religion an den berufsbildenden Schulen in Rohrbach und ist Regionsjugendseelsorger. Menschen beim „Reif(er)werden“ zu begleiten, ist einfach schön, und wenn ich miterlebe, wie junge Menschen immer mehr „das Ihre“ finden, dann ist das zugleich schon der Lohn für jede Mühe.
H. Jakob Eckerstorfer.
Mathe
Derzeit ist eine meiner Schulklassen in der Vorbereitungszeit auf die mündliche Matura. Mit dem Gang des Psalmenwegs rund um die Rohrbacher Wallfahrtskirche Maria Trost haben wir ihre Schulzeit abgeschlossen. In gewisser Weise entspricht das auch meiner Begleitung der jungen Mitbrüder nach ihrer Einkleidung und in der Vorbereitung auf die Entscheidung zu den Zeitlichen oder den Feierlichen Gelübden: Gefährte auf dem gemeinsamen Weg auf Gott hin zu sein und immer wieder Orientierungspunkte anzubieten. Kommenden Samstag, am Fest des hl. Norbert, unseres Ordensgründers, feiern wir unsere Regionsjugendmesse: seit 35 Jahren jeden ersten Samstag im Monat. In den vergangenen zwölf Jahren durfte ich meistens mitfeiern: Danksagen und Wandlung erleben – was könnte uns besser reifen lassen? XX Mehr unter www.stift-schlaegl.at
28 Kultur FÜR SIE GELESEN Vier Schweinwerfer auf Jesus gerichtet
4. Juni 2015
Ein anregendes Filmerlebnis: „Belluscone“ von Franco Maresco
Eine sizilianische Geschichte
Die Evangelien erzählen aus unterschiedlichen Perspektiven über Jesus. Die Autorin Sabine Bieberstein, Professorin für Neues Testament und Biblische Didaktik, führt mit Hilfe von drei gleichbleibenden Leitfragen in den jeweiligen Bibeltext ein: Wie das (Markus-, Lukas-, ...)Evangelium erzählt, warum und für wen das Buch geschrieben wurde und was dem Evangelisten wichtig ist. Dadurch erschließt sich einerseits die Fülle der Jesusbilder, andererseits werden die Leser/innen befähigt auf die „Frohe Botschaft“ zu schauen, die diese Werke gemeinsam verkünden. Das Buch hilft auf gut verständlichem Niveau die Botschaft Jesu zu erschließen. J. W.
„Belluscone. Warum die Italiener Berlusconi lieben“ ist ein amüsanter, aber auch beunruhigender Film über die fatale Symbiose von Mafia, Politik und Unterhaltungsindustrie. Im Frühjahr 2001 wird in Italien an alle Haushalte eine Hochglanzbroschüre mit dem Titel „Eine italienische Geschichte“ geschickt. Es ist ein Fotoalbum voller Glamour, das den Aufstieg, die Erfolge, die privaten und öffentlichen Leidenschaften von Silvio Berlusconi, dem künftigen Ministerpräsidenten von Italien, erzählt. Im September 2014 hat beim Filmfestival in Venedig „Belluscone. Eine sizilianische Geschichte“ (er wird mit dem deutschen Untertitel „Warum die Italiener Berlusconi lieben“ beworben) seine Premiere. Die Berlusconi-Partei „Forza Italia“ wollte die Präsentation verhindern. Der Titel ist Programm: Berlusconi wird in der sizilianischen Umgangssprache zu Belluscone und aus der italienischen Geschichte wird eine sizilianische. Eigentlich ist es aber umgekehrt gemeint: „Sizilien als Metapher“ heißt ein Buch von Leonardo Sciascia aus dem Jahr 1979, in dem er von der Sizilianisierung Italiens spricht und damit die Mafia meint, die wie ein Krebsgeschwür die Politik unterwandert.
Jesus und die Evangelien, Sabine Bieberstein, Theologischer Verlag Zürich 2015, (www.edition-nzn.ch), 385 Seiten, € 29,70.
Schatten & Licht Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn ein Mensch mit Behinderung Sie umarmt und Ihnen sagt: „Du bist mein Freund!“?
Das fragt Georg Haab in der Zeitschrift „Schatten & Licht“, die vierteljährlich von ihm im Seelsorgeamt der Diözese Gurk herausgegeben wird. Die Zeitschrift richtet sich an Menschen mit einer Behinderung, ihre Familien und Freunde mit dem Ziel, ein Miteinander und die Verständigung von Menschen „mit“ und „ohne“ Behinderung zu fördern. Und einen Blick für die Gabe der Freundschaft. Schatten & Licht, www.schattenundlicht.at, Tel. 0463/58 77-21 28.
KirchenZeitung Diözese Linz
Ein verschwundener Regisseur. Davon handelt auf durchaus unterhaltsame Weise „Belluscone“ von Franco Maresco. Das Paradoxe an seinem Film ist, dass es sich um eine Dokufiktion über das Nicht-Zustandekommen eben dieses Filmes handelt. Der Filmkritiker Tatti Sanguineti reist nach Palermo, um sich auf die Suche nach seinem verschwundenen Freund, dem Regisseur Franco Maresco, zu machen. Seine Reise auf den Spuren von Maresco und dem, was von dem unvollendeten Film übrig geblieEin absurdes Panoptikum: Anspielungen auf die italienische Politik und ihre Hauptfiguren reihen sich aneinander. DARING HOUSE
ben ist, wird für Sanguineti eine Fahrt in ein Parallel-Universum, wo er auf zwielichtige Personen trifft. Da wäre u.a. ein dubioser Konzertveranstalter, der die Straßenfeste in Brancaccia, einem Viertel in Palermo, das für seine Berlusconi-Anhänger bekannt ist, organisiert, dabei aber seine Kontakte zur Mafia bestens ausnützt. Überall begegnet Sanguineti Bewunderern von Berlusconi. Er trifft aber auch Freunde und Ex-Mitarbeiter des Regisseurs. Playboy und Präsident. Marescos Film mag oberflächlich betrachtet als postmoderne Spielerei abgetan werden. Doch genauer analysiert, gelingt dem Regisseur, der als fragestellende Interviewstimme omnipräsent ist, eine verfremdete Bestandsaufnahme italienischer Verhältnisse. Sie werfen ein Licht auf die letzten 30 Jahre, die durch die Verfilzung von Mafia, Politik und Unterhaltungsindustrie geprägt waren. Die Rolle, die Berlusconi spielte und noch spielt, wirft zahlreiche Fragen auf, die Maresco immer wieder stellt: Wie konnte ein ehemaliger Entertainer auf Kreuzfahrtschiffen und alternder Playboy Italien regieren? Warum wird Berlusconi trotz aller Peinlichkeiten noch immer verehrt? Wie steht es um Berlusconis Beziehungen zur sizilianischen Mafia, mit deren finanziellen Zuschüssen angeblich die Trabantenstadt Milano 2 finanziert worden ist, die erst den Reichtum seines Imperiums ermöglichte? Einen Nachteil hat der Film: Als Nicht-Italienkundiger wird man nicht alle Anspielungen verstehen, die wie ein absurdes Panoptikum präsentiert werden. Trotzdem sollte das nicht von einem anregenden Filmerlebnis abhalten. (Langversion: www. kirchenzeitung.at/kultur) Filmabend mit Markus Vorauer am Fr., 12. Juni um 21 Uhr im Moviemento in Linz.
KirchenZeitung Diözese Linz
Kunst & Kultur 29
4. Juni 2015
Kulturland n Fronleichnam im Stift St. Florian. Am Donnerstag, 4. Juni, 8 Uhr begleiten die St. Florianer Sängerknaben das Fronleichnam-Pontifikalamt in der Stiftsbasilika mit anschließender Prozession. n Kohelet 3 in Wartberg/Aist. Seit zwei Jahrzehnten erforscht das Ehepaar Ewa und Bohdan Hanushevsky die alte Volksmusik Ost- und Südeuropas. Am Sonntag, 7. Juni, 17 Uhr sind sie in der Wenzelskirche zu erleben (Eintritt 10 Euro).
Lutz Jaeckel
Oö. Stiftskonzerte von 13. Juni bis 26. Juli 2015
Konzertsommer beginnt St. Florian. Die Oö. Stiftskonzerte entführen heuer ihre Besucher/innen imaginär in das Musikland Schweiz und haben dazu Künstler/innen und Ensembles wie das casalQuartett (Bild), Reto Bieri und Andreas Haefliger aus der Schweiz nach Oberösterreich eingeladen. Auch Oberösterreichs Künstler/innen sind bei den Oö. Stiftskonzerten vertreten: das Eggner Trio, Michael Oman und Johannes Hiemetsberger mit der Company of Music werden in
Oberösterreichs Stiftskirchen St. Florian, Wels (Minoriten), Kremsmünster und Lambach zu hören sein. Zum besonderen Service zählen Bustransfers, Familienkonzerte und der Jugendpass mit je 1 Euro pro Konzert. Die Konzertsaison wird am 13. und 14. Juni in St. Florian mit dem Bruckner-Orchester unter Reto Bieri eröffnet. elle XX Angebot: Gratis-Karten siehe Info auf Seite 23. Info Stiftskonzerte unter Tel. 0732/77 61 27, www.stiftskonzerte.at
n Brunnenthaler Konzertsommer. Mit einem Konzert des Amsterdamer Baroque Orchestra am Donnerstag, 11. Juni, 19.30 Uhr in der Wallfahrtskirche eröffnet der Musiksommer sein internationales Programm (bis 30. August). Am Sonntag, 19. Juli, wird mit einer Orgelmatinee um 11 Uhr und Barockmusik um 18 Uhr und um 19.30 Uhr der 300. Geburtstag der Orgel gefeiert. XX Info: www.konzertsommer. brunnenthal.at, Tel. 07712/30 55.
n Oratorium mit Texten von Anne Frank. James Withbourns Oratorium „Annelies“ mit Texten aus dem Tagebuch von Anne Frank wird am Samstag, 13. Juni, 19.30 Uhr im Forum Neuhofen an der Krems und am Sonntag, 14. Juni, 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Pettenbach unter der Leitung von Welfhard Lauber aufgeführt. Der Eintritt ist frei.
Kunst-Sonntag über den Dächern von Linz Der Kunstsonntag (früher Künstlersonntag) des Forums St. Severin lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher nach Linz. Nach dem Gottesdienst war ein Besuch des Höhenrauschs, der heuer unter dem Motto „Das Geheimnis der Vögel“ steht, geplant. An die 100 Personen folgten der Einladung und feierten am Sonntag, 31. Mai gemeinsam den Gottesdienst in der Linzer Ursulinenkirche.
Markus Schlagnitweit schuf in der Predigt eine Verbindung zwischen dem Geheimnis der Vögel und dem Geheimnis Gottes. Ein Geheimnis könne ein rational nicht erklärbares Ereignis sein, es bringe die Vermutung zum Ausdruck, dass mehr da sei, als gesagt werde. Auch das Geheimnis Gottes sei nicht erfassbar in theologischen Begriffen, die Auseinandersetzung mit Gott müsse offen bleiben – zum Heil
der Menschen. Im Anschluss an den musikalisch gestalteten Gottesdienst machten sich an die 70 Teilnehmer/innen auf zum OKPlatz. Dort erlebten sie im OÖ Kulturquartier einen Rundgang, der zur Auseinandersetzung mit Natur, Kunst und musealer Welt anregte und das Spüren und Hören von Wind und zeitgenössischer Musik im Kettenkarussell über den Dächern von Linz ermöglichte. elle
Kirche, Kunst, Natur. Das „kosmopolitische Huhn“ als Foto auf dem Fenster, im Hintergrund die Karmelitenkirche. Der Künstler Koen Vanmechelen versucht, ein kosmopolitisches Hybrid-Huhn zu züchten, das Genmaterial von 150 verschiedenen Arten in sich trägt. kiz/elle
30 Personen & Dank
4. Juni 2015
KirchenZeitung Diözese Linz
DAnk n Peterskirchen. Das Kochbuchteam der Pfarre Peterskirchen überreichte kürzlich dem Pfarrverantwortlichen Diakon Johann Wallaberger einen Scheck über 12.000 Euro. Das Kochbuch „Schnittiges und Cremiges aus Peterskirchen“ hat sich zu einem Bestseller entwickelt und ist weiterhin bei Maria Dobler (Tel. 0650/360 58 10) zum Preis von 15 Euro erhältlich. Mit dem Verkaufserlös konnte das Frauenteam schon so manche Unterstützung für die Pfarre leisten. Die aktuelle Spende wurde für die Färbelung der Kirche verwendet, die zur Firmung am 7. Juni 2015 wieder im neuen Glanz erstrahlt. Pfarre Fotograf
Weihejubiläum
Dank & Ehrung
n Am 5. Juni 2015 feiert Ehrenkanonikus Mag. Christoph Jakubiak, emeritierter Pfarrer, das 40-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe.
n Gaflenz. Die 30 Teilnehmer/innen an der Pfarrreise danken Diakon Martin Rögner für die Begleitung der Fahrt und die Erschließung der Spiritualität der Heiligen Nikolaus von der Flüe und Don Bosco sowie des Grabtuches von Turin. Die Reise führte nach Flüeli, in die Heimat des heiligen Nikolaus von der Flüe, der als Nationalheiliger der Schweiz gilt. Weiter ging es nach Turin, wo die Gruppe im Dom das „Grabtuch von Turin“ verehren konnte. In Castelnuovo bei Turin stand die Besichtigung des Geburts- und Wohnhauses von Don Bosco am Programm. Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern feiern heuer den 200. Geburtstag ihres Gründers.
n Am 8. Juni 2015 begeht KonsR Mag. Franz Schrittwieser, Ständiger Diakon in WelsSt. Franziskus sein 25-JahrJubiläum der Diakonenweihe.
Auszeichnung n Dietach. Im Rahmen des Stimmenfestivals Freistadt wurde im Mai 2015 der Kirchenchor Dietach als „Chor des Jahres 2014“ von Landeshauptmann Josef Pühringer ausgezeichnet. Der Chor der Pfarre Dietach besteht bereits seit den Nachkriegsjahren und wird seit 1991 von Christine Postlbauer (links) geleitet. Er umfasst insgesamt 53 Sänger/innen. Postlbauer hat den als Jugendchor gegründeten Chor Cantare mit dem Kirchenchor zusammengeführt. Land OÖ
Diakon Martin Rögner (rechts) vor der „Basilica di Don Bosco“ am Geburtsort des Heiligen in Castelnuovo. desch
n Kollegiatstift Mattighofen. Das Kollegiatstift Mattighofen konnte einen Freudentag begehen: In Nachfolge des verstorbenen Kanonikus Karl J. J. Wanka wurde der bishe-
Bei der feierlichen Investitur: Kan. Marek Michalowski (von links), KonsR Jozef Martin, Ehrenkan. Marek Duda, Propst Mons. Walter Plettenbauer, Kap.-Kan. Mons. Ewald Kiener, Kan. Leon Sireisky, Pfarrvikar, und Bürgermeister Friedrich Schwarzenhofer. Privat
rige Ehrenkanonikus Mons. Mag. Ewald Kiener zum Kapitularkanonikus erhoben und der Pfarrer der Pfarre Emmersdorf/Donau (Diözese St. Pölten), MMag. Marek Duda, zum neuen Ehrenkanonikus investiert. Emmersdorf war im 16. Jahrhundert eine inkorporierte Pfarre des Kollegiatstiftes Mattighofen. Die Investitur erfolgte im Rahmen einer feierlich gesungenen Vesper in der Stifts- und Pfarrkirche durch den Stiftspropst Mons. Mag. Walter Plettenbauer, der den neuen Kanonikern auch ihre Plätze im Chorgestühl zuwies. n Maidandachten. Im ganzen Land wurden im vergangenen Monat Hunderte Maiandachten feierlich gestaltet. Wie in Gutau zum Beispiel, wo die Katholische Männerbewegung unter ihrem Obmann Willi Lehner eine Maiandacht gestaltet hat, oder in Kirchdorf a. I. Dort hat die Goldhaubengruppe zur „Gaishofener Kapelle“ geladen und den Gebetsgottesdienst im Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren unter das Thema „Dank für den Frieden“ gestellt. Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht über einzelne Maiandachten berichten können, sofern sie nicht mit einem besonderen Ereignis, wie der Segnung einer Kapelle, verbunden sind.
KirchenZeitung Diözese Linz
Leserforum 31
4. Juni 2015
Sexualerziehung im Unterricht Reliquienschrein Zu „Debatte um Sexualkunde-Erlass“, Nr. 22, S. 10
Zu „Die Reliquie ist ihre Botschaft“, Nr. 20, S. 3
Kritik sollte auch die KirchenZeitung an der Reform der Sexualerziehung in Österreich üben, die sich an den WHO-Standards für Sexualaufklärung in Europa orientiert. Laut diesen Standards soll Sexualerziehung mit der Geburt beginnen, bei Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren ist von „frühkindlicher Masturbation“ die Rede und 10- bis 12-jährige sollen über erste sexuelle Erfahrungen sprechen. Sexualerziehung solle in der „frühen Kindheit“ beginnen, in einem Entwicklungsstadium, in dem Kinder eigentlich kein Interesse an Sexualität haben. Beeinflusst sind die WHO-Standards von der äußerst umstrittenen GenderIdeologie, die sich in ganz Europa ausbreitet, von Regierungen und Organisationen vertreten wird und sich durch alle Lebensbereiche zieht. Ausgehend von einer politischen Gleichstellung von Mann und Frau, zielt sie nun darauf ab, Mann und Frau gleichsam „abzuschaffen“ und durch das „Gender-Geschlecht“ – ein für jedes Individuum frei wählbares Geschlecht – zu ersetzen. Diese Ideologie widerspricht nicht nur zutiefst dem christlichen Menschenbild, sondern hat auch schwerwiegende Konsequenzen für die Gestaltung der Gesellschaft. Der neue Erlass des Bildungsministeriums geht genau in diese Richtung, wenn Kinder möglichst früh auf ihre „sexuellen Bedürfnisse“ ohne Leitbilder von Familie oder dauerhafter Beziehung hingeführt werden sollen und Sexualität als Konsumgut degradiert wird.
Die hl. Thérèse von Lisieux sagte, dass sie nach ihrem Tod Rosen vom Himmel streuen werde. Ich meine, wie diese Rosen ausschauen, wie Heilung geschieht, dürfen wir der Kreativität Gottes und des jeweiligen Menschen überlassen. Hätten Kritikerinnen und Kritiker miterlebt, wie viele Menschen die Heilige in diesen Stunden angezogen und bewegt hat, wie Frauen und Männer ihre schwerstbehinderten Kinder in ihre Nähe brachten, die Kritik wäre verstummt oder hätte sich womöglich gewandelt. Wie schön ist es doch, dass die Heilige in so vieler Munde ist und es jetzt sogar einen Folder von ihr gibt.
Mag. Helga Prühlinger, Neuhofen/Krems
Kirchen sind zum Beten Zu „For you“ über Jugendkirche, Nr. 18, S. 21
Ich bewundere das Engagement der Jugend für den Einsatz, die Kirchen nach ihrem Geschmack zur „Jugendkirche“ umzugestalten und einzurichten. Nur meine ich, man sollte unseren altehrwürdigen Kirchen ihren sakralen Charakter lassen. Sie sind zum Beten zur Ehre Gottes erbaut worden, wo ich in Stille, Anbetung und Meditation Gott finden kann. Ich glaube nicht, dass ich in einer solchen Atmosphäre Gott gefunden hätte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in einem weltlichen Klima Ordensberufe wachsen und reifen können, um die wir so dringend beten und die wir so notwendig brauchen. Darum bitte ich die Priester, Jugendleiter und christlichen Eltern: Führt die jungen Menschen auf die Spur, dass sie die Schönheit unserer Kirchen erfahren und in erfürchtiger Stille Gottes Nähe erfahren und sich davon berühren lassen. Sicher würden wir jungen Menschen mehr für ihren Glauben geben. Sr. M. Leopolda Hradecky, Steinerkirchen
Marlies Grasser, Linz
Gedanken über das Kloster Zum Leserbrief von Bernd Loos, Nr. 19
Herr Loos fragt nach den Gründen für die Nachwuchs-Tristesse im oö. Trappistenstift und hält als Ursache jahrelange autokratische Führung für möglich. Dazu ein paar Grundsatzgedanken, unabhängig vom genannten Kloster. Wenn der Obere die Weisung Jesu: „Nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder“, in den Wind schlägt, dann geht ein Kloster zugrunde, und zwar nicht etwa schicksalhaft, sondern es wird aktiv zugrunde gerichtet. (...) Wenn ein Oberer den Kult verabsolutiert und diesen mit Liturgie gleichsetzt, ist das für die Gemeinschaft fatal. Denn der hl. Paulus nimmt in Röm 12,1 eine Neudefinition von Liturgie vor. Er spricht von Liturgie nicht als zeremoniellem Kult, sondern er spricht von Liturgie als Leben, das in seiner Gesamheit Gott verherrlicht. (...) Wenn ein Oberer dem Paternalismus verfällt und die Klostergemeinschaft entmündigt, reizt das junge Leute nicht zum Eintritt. Allein schon die Titular „Vater Abt“, d.h. Vatervater (!), stellt eine trotzige Missachtung des Willens Jesu dar, der sagt: „Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen.“ Christl Schaub, Schärding
Kirche in der Kriegszeit Zu den vielen Debatten zum Thema Kirche in der Zeit des Weltkrieges darf ich auf folgende Bibelstellen hinweisen (...). Im Markusevangelium sagt Jesus einmal zum Volk und seinen Jüngern: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten (Mk 8,34–36) .Franz Jägerstätter und einige vorher Namenlose haben dieses Schriftwort erkannt und danach gehandelt. Jene, die etwas zu sagen gehabt hätten auf Grund ihres kirch-
präsentiert
Fr. 26. Juni 2015
Klassik am Dom Gala
ANGELIKA KIRCHSCHLAGER, MICHAEL SCHADE UND DAS BRUCKNER ORCHESTER LINZ
Domplatz Linz www.klassikamdom.at TICKETS: im Domcenter Linz (Tel. 0732/94 61 00) 10 Prozent Ermäßigung für KiZ-Abonnent/innen
lichen Amtes, schwiegen und wollten so ihr Leben retten. Sicher ist es sehr, sehr schwierig, den Mut aufzubringen, und man wünscht keinem solch eine Situation herbei, doch sollen solche Bibelstellen nicht allein fürs christliche Fußvolk sein. (...) Warum war in der Amtskirche so wenig Vertrauen auf diese Bibelworte, die von Jesus direkt gekommen sind? (...) Alois Litzlbauer, Waldzell
Spekulationen über Jesus Das Neue Testament zeichnet in tiefberührender Weise den Menschen (Evangelium) und Erlöser (Briefe) Jesus Christus. Dieses faszinierende Jesusbild wird in der Liturgie der Kirche betend verinnerlicht. „Christus ist Fleisch geworden, hat das Menschsein angenommen, Seele, Körper und Geist und alles, was einen Menschen ausmacht, die Sünde ausgenommen“ (Symbolum Epiphanii, 4. Jh.). Über die bürgerliche Lebensform (verheiratet oder ehelos) des Jesus von Nazareth sagen die anerkannten historischen Quellen nichts aus. Theologisch (soteriologisch) ist das völlig bedeutungslos. Spekulationen darüber sind entbehrlich. Abenteuerliche Reißer wie „Jesus wurde mit Frau und Kind begraben“ („Österreich“, 8. April) sind unseriös, ein Produkt der Phantasie. Unwissenschaftlich – peinlich ist es, wenn der offizielle Katechismus der Katholischen Kirche und der Wiener Kardinal (im FS: „Warum hat Jesus nicht geheiratet?“) die Ehelosigkeit Jesu (zur Untermauerung des Pflichtzölibats der Priester?!) apodiktisch behaupten! Dr. Siegfried Raingruber, Linz
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at
unter uns Leerlauf!
DENK mal
Schwimmen Schwimmen lässt sich bei Prüfungen, in Fettnäpfchen, aber am besten in klarem Wasser, das blau schimmert: Ein Loblied auf das Schwimmbad. Im Freibad: Kühles Nass in kühlem Blau. Pakhnyushchyy/Fotolia.com
Natürlich ist es natürlicher, in einem der heimischen Seen zu baden. Natürlich kostet das Bauen, das Betreiben und Instandhalten von Freibädern eine Menge Geld. Doch wie herrlich schimmert an heißen Tagen das blaue Wasser aus den Schwimmbecken! Schwimmbäder hatten schon die alten Griechen, von den Römern sind die Thermen überliefert und in Zeiten der tödlichen Seuchen dienten die mittelalterlichen Badehäuser besonders der Körperpflege. In der Renaissance wurde die erholende und heilende Wirkung des Wassers in Kurbädern entdeckt. Heute lädt das Freibad zur körperlichen Ertüchtigung ein, zum Abkühlen und Planschen und dazu, am Beckenrand dem
bunten Treiben und Kreischen im Wasser zuzuschauen. Wasser belebt die Sinne. Machen Sie mit. Wie heißen die beiden Kurorte im Westen der Tschechischen Republik, in denen seit Jahrhunderten in warmen Quellen gebadet wird? Schreiben Sie uns die Lösung bis 13. Juni 2015. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at
Beim Denk Mal Nr. 21 (Ungarn, Rom, Gaza, Persien, Griechen, Kanaa) hat Maria Behnisch aus Esternberg gewonnen.
Elisabeth Leitner elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at
Domspatz
merk-würdig
Die Arbeitslosen werden mehr. Heißt das, die Arbeit wird weniger?
„Ich habe den Eindruck, arme Menschen sind in österreichischen Gemeinden nur Objekte karitativer Tätigkeiten. Dabei müssten sie eine zentrale Rolle einnehmen“. Dr. Veronika Prüller-Jagenteufel, Pastoralamtsleiterin der Erzdiözese Wien
KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren
Christine Grüll
Beeindruckend, was ein Veranstaltungskalender alles an Terminen bietet. In sämtlichen Pfarr- und Stiftskirchen finden Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen statt. Dann folgen Stiftskonzerte, Klassik am Dom, Brucknertage. Und all diese schönen Möglichkeiten der Begegnung: Lange Nacht der Kirchen, Kirchenfestival, Kunstsonntag – alles an einem Wochenende! Da geht es um Kunst und Kultur, Glaube, Kirche und Menschen, die in und mit ihr leben. Das ist spannend! – Zwischen all den Terminen soll noch Platz für Familie, Freunde und Urlaub sein. Und berufliche Fortbildung wäre auch wieder angesagt! Ein Seminar für „Kreativ Schreiben“ oder doch den Workshop mit Entspannungstechniken für den beruflichen Alltag buchen? – So blättere ich abends die Kurskalender durch, markiere interessante Seminare mit Rot, zücke den Kalender, checke Termine. Plötzlich überfällt mich die Müdigkeit und das Gefühl, das geht sich alles nicht mehr aus. Ich will doch nur ein paar Tage durchschnaufen, nichts tun und einfach die Ruhe genießen! Da trifft es sich gut, dass ich in einer Zeitschrift Folgendes lese: Zum Kreativ-Sein einfach Nix-tun. Leerlauf! – Dieses kostenlose Seminar werde ich gleich buchen. Das ist sicher nicht umsonst!