KiZ-ePaper 23/2016

Page 1

Nr. 23 I 9. Juni 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

 Die Zugglocke bimmelt. Los geht´s – viel Spaß hatten Kinder bei der Fahrt mit der Gartenbahn in Pulgarn. KIZ/HASCH

4 Diözese.

Vor Neugestaltung des DomInnenraumes.

9 Pfarren.

Nach dem Brandanschlag in Altenfelden.

KIZ/HASCH

14 Thema. Ein gerechter Preis für Milch.

Musikgenuss und Abenteuer für Groß und Klein in der ehemaligen Klosteranlage in Pulgarn

Auf Entdeckungsreise im Land Den Blick auf jene Menschen richten, mit denen wir den Alltag teilen: diese Aufmerksamkeit im Kleinen kann ein gedeihliches Miteinander schaffen. So manche unentdeckte Kulturschätze und kleine Abenteuer kann man auch vor der Haustüre finden – und nicht nur bei Fernreisen. Die KirchenZeitung war in Pulgarn zu Gast. Diejenigen, die die ehemalige Klosteranlage in Pulgarn bei Steyregg noch nicht kannten, waren erstaunt: so ein schöner, fast versteckter Ort – und das vor der Haustüre. Für Freunde der Gotik ist Pulgarn kein Geheimtipp. Die ehemalige Klosteranlage, heute im Besitz des Stiftes St. Florian, hat ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert. In der Gründerkapelle wurden durch Zufall wunderbare Fresken aus dem Jahre 1320 entdeckt. Im Orgelerker aus dem Jahr 1512 befindet sich seit Oktober 2015 der Nachbau

einer gotischen Orgel, den Stiftskapellmeister Rupert Gottfried Frieberger initiiert hat. Am Fr., 3. Juni, lud die KirchenZeitung große und kleine Leser/innen ein, diesen mittelalterlichen Ort zu besuchen. Organist Klaus Sonnleitner vom Stift St. Florian erklärte die Besonderheiten der gotischen Orgel. Unter anderem wird diese mit einem Blasebalg betrieben, der der Orgel durch händisches Betätigen Luft zuführt – erst so kann Klang entstehen. Ein Erlebnis war auch die Gartenbahn Pulgarn, die sich im ehemaligen Obstgarten des Stiftes befindet. Ein Verein betreibt diese und öffnet in den Sommermonaten den Bahnsteig für die Zugfahrt im Freien. An die 50 Besucher/ innen kamen in den Genuss, ohne Fahrschein, dafür bei Sonnenschein, ihre Runden zu drehen, so oft sie wollten. Ein Abenteuer – mit vielen lachenden Gesichtern. EL Seite 27

14 Ethik im Alltag. Der Umgang mit Verschwiegenheit. 18 Bewusst leben. Vom Vater-Sein. 29 Kultur. Klassik am Dom. 22 Impressum.


2 Meinung KOMMENTAR

9. Juni 2016

Gräben und Brücken Vom „Gräben Zuschütten“ war in Österreich zuletzt viel die Rede – und von Brücken, über die unterschiedlich denkende und empfindende Menschen zusammenfinden sollen. Es würde dann, sagt man, besser. Wirklich? Vielleicht ist man manchmal zu schnell mit dem Zuschütten und Überbrücken – und es bedürfte eher einer noch klareren Grenze. Es gibt Wege, die man nicht gehen soll, und Brücken, die man besser meidet. „Pax hominibus bonae voluntatis“, heißt es im lateinischen Gloria. „Friede den Menschen, die guten Willens sind.“ Ob es ein guter Wille ist, darauf kommt es an. Es gibt auch die Böswilligkeit. Wo sie herrscht, bleibt es besser beim Graben. Da führt kein Weg hin! Nicht jede Meinung und Haltung, vor allem nicht jede Tat ist gleich gut. Die Gesellschaft, mit ihr die Poli-

VON HEINZ NIEDERLEITNER HEINZ.NIEDERLEITNER@KOOPREDAKTION.AT

Insel-Vorschlag ist kein guter Dienst

Zweitens passt der Hinweis des Außenministers auf die einstige Einwandererinsel Ellis Island vor New York überhaupt nicht: Auf dieser kleinen Insel wurden zwischen 1897 und 1954 zwölf Millionen Menschen in die USA aufgenommen – als Migranten, nicht als Asylwerber. Nur ein kleiner Prozentsatz der Ankommenden wurde zurückgewiesen. Kurz will dagegen eine Abschreckung für weitere Einwanderung und Flucht nach Europa installieren. Das hat eine andere Zielsetzung. Drittens war der Vorschlag von Kurz wohl nur für manche potentielle Wähler bestimmt. Das macht es aber nicht besser: In einer ohnehin schon polarisierten Situation in der österreichischen Gesellschaft kommt der Außenminister mit einem in sich nicht stimmigen Vorstoß daher, an dem sich einmal mehr die Geister scheiden. Das ist kein guter Dienst am Land.

tik, könnte in diesem Punkt von der Kirche lernen. Da gibt es kein Sakrament der Zuschüttung – aber eines der Umkehr und der Versöhnung. Gut muss werden wollen, was versöhnt sein will. Die Kirchensprache sagt es fast deftig: „Ich widersage!“ Solche Töne passen nicht sehr in unsere Zeit, und wären doch heilsam. Bloßes Zuschütten macht die Gesellschaft nicht besser. Da braucht es auch Umkehr.

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: KLAUS GATTRINGER, BÜRGERMEISTER VON ALTENFELDEN

Ein standhafter Ortschef

PRIVAT

Wenn Außenminister Kurz Ideen verbreitet, wonach man Flüchtlinge und Migranten in Insellagern unterbringen könnte, bis man über ihre Asylanträge entscheidet, macht er – von der menschlichen Seite einmal ganz abgesehen – die Rechnung ohne den Wirt: Der Vorschlag würde wieder Griechenland oder Italien die Last umhängen. Und nach dem, wie Österreich zuletzt mit diesen Staaten umgegangen ist (Nichteinladung zur Balkankonferenz, Grenzmanagement am Brenner), ist kaum mit Zustimmung zu rechnen.

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Brandanschlag auf die noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft in Altenfelden (OÖ) hat vergangene Woche Österreich schockiert. Beeindruckend war aber, wie Altenfeldens Bürgermeister Klaus Gattringer damit umgegangen ist.

positive Reaktionen erhalten, aber auch andere: Es habe ihn überrascht, dass man angefeindet werde, wenn man etwas Gutes tun wolle. Aber ans Aufgeben denkt er nicht: Seine drei Töchter (14, 16 und 19 Jahre alt) würden ihm das nicht verzeihen, sagt er.

Nicht vor denen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, müsse man Angst haben, sondern vor jenen, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden: Mit solch klaren Aussagen reagierte Gattringer, der selbst von der Brandstiftung geschockt war, auf das Geschehen. Und er steht weiter zur Unterkunft, die 48 Flüchtlinge aufnehmen soll. „Es gibt nur den Wiederaufbau. Den unterstütze ich bis zur bitteren Neige“, sagt der 50-Jährige. Er habe viele

Frieden. Die Motivation für seinen Einsatz für eine Flüchtlingsunterkunft, die schon vor dem Brand zum Teil auf Widerstand stieß, schöpft der Inhaber einer Kfz-Werkstätte aus seiner christlichen Einstellung. Schon vor vielen Jahren hatte sich seine Familie an Erholungsaktionen für weißrussische Kinder beteiligt. Seine Töchter hätten es als positiv erlebt, Menschen aus einem anderen Land im Haus zu sehen. Jetzt als Bürgermeister wolle er einen Akzent setzen, der es der nächsten Generation erlaube, in Frieden zu leben: „Wenn wir als Vorbilder Menschen in Not helfen und das für die nächste Generation selbstverständlich ist, dann können sie es vielleicht schaffen, auch ein so friedliches Leben wie wir zu haben. Es geht nur mit Teilen und auch wir sind nur Gäste hier auf der Erde.“ Seit zwei Jahren ist Klaus Gattringer Bürgermeister von Altenfelden, zuvor war er schon zwölf Jahre lang im Gemeinderat. Seine Frau und loyale Mitarbeiter halten ihm im eigenen Betrieb den Rücken frei – besonders jetzt, wo er stark gefordert ist. HEINZ NIEDERLEITNER

„Leider sind in der Flüchtlingsfrage oft die Pessimisten so laut. Die Optimisten melden sich dann kaum mehr zu Wort.“ KLAUS GATTRINGER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

9. Juni 2016

Sr. Melanie Wolfers SDS promovierte in theologischer Ethik und arbeitete als Dozentin für Philosophie, ehe sie 2004 in den Orden der Salesianerinnen in Österreich eintrat. Durch Bücher und Veranstaltungen möchte ich einen „Raum der Nachdenklichkeit“ schaffen. Heidrun Bauer SDS

XX Im kommenden Jahr 2017 wird Sr. Melanie Wolfers in den Kirchenzeitungen Österreichs durch die Fastenzeit begleiten.

Sr. Melanie Wolfers über Glaube, Facebook, Bibel und Bildung

„Beten wird auch erklärungsbedürftig sein“ In großer Geschwindigkeit hat sich eine nachchristliche Gesellschaft gebildet, in der Gott und Religion für die Menschen irrelevant geworden sind. Was in dieser Situation kirchliche Erwachsenenbildung leisten kann, darüber sprach letzten Freitag Sr. Melanie Wolfers beim Festakt zum 30-Jahr-Jubiläum des Franziskushauses in Ried im Innkreis. MATTHÄUS FELLINGER

„Die Religiöse Sprache ist zur Fremdsprache geworden, selbst wenn sie in Deutsch daherkommt“, sagt Sr. Melanie Wolfers SDS. Die Salvatorianerin stammt aus Norddeutschland, einer Gegend, in der es nur ganz wenige Christinnen und Christen gibt. Was sie in der Kindheit erlebt hat, ist heute fast überall der Fall: dass man einfach nicht mehr verstanden wird, wenn man von Gott und Glaube spricht. „Beten wird auch erklärungsbedürftig sein“, meint Sr. Wolfers. Viele wüssten einfach nicht, was man tut, wenn man betet. Ein Beispiel erzählt sie. Da wollten ein paar Christinnen und Christen im vorweihnachtlichen Trubel eines Einkaufszentrums einer größeren Stadt Weihnachtslieder singen. „Jetzt reißen die sich Weihnachten auch noch unter den Nagel“, stießen sie bei den Leuten dort auf Ablehnung. Weihnachten bedeutet für sie

Christbaum und Weihnachtsmann – sonst nichts.

Es braucht mehr Debatte. Kirchliche Bildung, meint Wolfers, muss schöpferisch das Maß an Jesus nehmen. „Im Gesicht Jesu leuchtet auf, wer Gott ist und sein will.“ Der kirchlichen Erwachsenenbildung traut Melanie Wolfers viel zu. Sie könnte dem Fehlen einer guten Debattenkultur in unserer Zeit etwas entgegensetzen. Es sollte viel mehr über Grundsätzliches nachgedacht werden, sagt Wolfers. Gerade die Grundüberzeugungen dürften nicht bloß der privaten Anschauung über-

Facebook – das Buch der Gesichter. Die kirchliche Bildungsarbeit ist für Melanie Wolfers zum Sprachlabor geworden. Das entscheidende Glaubensbuch, mit dem Menschen heute zu Gott finden, sei dabei für viele nicht mehr die Bibel, sondern das „Buch der Gesichter“ – wörtlich „Facebook“. „Wussten Sie, dass mehr Menschen auf der Welt ein Handy besitzen als eine Zahnbürste?“, fragt Wolfers die Gäste beim Festakt. Nein, wusste „Vielleicht fasziniert Facebook so sehr, weil das Verman nicht. sprechen mitschwingt: Da ist jemand, der an meinem „Vielleicht“ – vermutet Profil Interesse hat. Schau mich an. Achte mich. Lass Wolfers – „fasziniert Famich in meiner Bedürftigkeit nicht allein.“ cebook so sehr, weil das Versprechen mitschwingt: Da ist jemand, der lassen werden, sie bedürfen der Debatte. Da an meinem Profil Interesse hat. Schau mich können die Kirchen die Prinzipien des Evanan. Achte mich. Lass mich in meiner Bedürf- geliums – das Gesicht Jesu – in die Geselltigkeit nicht allein.“ Solche Wünsche spielen schaft einbringen. bei Facebook eine große Rolle. Für Melanie Wolfers sind sie ganz nahe dem roten Faden Mehr Wissen über Religionen. Als besonder Bibel: „Gott wartet darauf, dass wir ihm ders dringlich sieht Wolfers dabei die interreunser Gesicht zeigen.“ „Mensch, wo bist du“, ligiöse Bildung. Es brauche viel mehr Grundist die Gottesfrage an den Menschen. Es ist kenntnisse über andere Religionen, um nicht Gott, der sich auf die Suche nach dem Ge- in den Straßengräben von grundsätzlicher sicht jedes Menschen macht. Und er zeigt Ablehnung und Gutgläubigkeit anderer Religionen zu landen. sich selbst im Gesicht des Mitmenschen.


4 Oberösterreich Auf einen Blick

9. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Domgestaltung fördert die Einheit Was zunächst für Lob und Aufregung sorgte, soll in Zukunft die Einheit der Feiergemeinde fördern: die neue künstlerische Gestaltung im Mariendom wird umgesetzt. Bischof Manfred gab grünes Licht. Elisabeth Leitner

Die Pfarrkirche Mauerkirchen war Sammelpunkt für die Wanderung mit Bischof Manfred Scheuer (2. Reihe) – bei strömendem Regen – nach Burgkirchen. diözese/haijes

Bischof Scheuer im Innviertel Mauerkirchen – Burgkirchen. Am 31. Mai 2016 fand in Burgkirchen das fünfte von neun regionalen Begegnungs-Treffen mit Bischof Manfred Scheuer statt. Im Mittelpunkt stand der Austausch mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen aus den Innviertler Dekanaten Aspach, Braunau, Mattighofen und Ostermiething. Nach der Begegnung mit den Mitarbeiter/innen der Region bildete eine Messfeier den Abschluss des Nachmittags. Bischof Scheuer ging in der Predigt unter anderem auf die Kirchengebäude ein, von denen unsere Städte und Dörfer geprägt sind. In der Architektur einer Stadt werde sichtbar, „wer die Macht hat, wer die Hohepriester sind, wo die Tempel von Wellness, Geld und Konsum stehen“, so Scheuer. Kirchenbauten und deren Schönheit seien wichtig, Kunst, Kultur und Schönheit kein Verrat an den Armen, denn: „Kirchenräume und Liturgie sind für die Armen nicht selten Freiräume und Hoffnungsorte.“

Die Bibel schafft Leben Stift Kremsmünster. Der Superintendent der evangelischen Kirche A. B. in Oberösterreich, Dr. Gerold Lehner war am 3. und 4. Juni 2016 im Stift Kremsmünster bei den Glaubensreihen „Mehrwert Glaube“ und „Treffpunkt Benedikt“ zu Gast. Er sprach unter dem Motto „Der Zauber der Worte, die Macht der Schrift“ über die Bedeutung der Bibel. Für ihn ist die Bibel „manchmal unglaublich nahe und tröstend, aber auch oft ein Gegenüber, das uns herausfordert und auf den ersten Blick schroff und hart scheint. In ihr lebt die Stimme des anderen, von dem her und auf den hin wir leben.“ Der Codex Millenarius, der seit 1200 Jahren im Stift Kremsmünster aufbewahrt und beim Stiftertag einmal im Jahr in der Liturgie auch verwendet wird, und die anderen Handschriften des Stiftes Kremsmünster zeugen davon, dass die Bibel eine Inspiration für den Lebensstil einer jahrhundertelangen Tradition von Mönchen war. „In den Worten der Heiligen Schrift steckt offensichtlich eine Macht, die Leben schafft und bereichert.“

XX Hinweis: Bei der Langen Nacht der Kirchen wird das neue Modell von 20 bis 21 Uhr im Mariendom (Ausstellungsraum) präsentiert.

Vor einem Jahr konnte die neue künstlerische Gestaltung des Mariendoms erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bischof Ludwig Schwarz nahm das Projekt damals positiv auf. Die Rückmeldungen zum Projekt des Berliner Architektenteams Kuehn/Malvezzi und des Wiener Künstlers Heimo Zobernigg waren von begeistert bis kritisch. Sie waren als Sieger eines internationalen Architekten- und Kunstwettbewerbs hervorgegangen. Bischof Ludwig wollte, nachdem sein Rücktritt angenommen worden war, die Entscheidung über die künstlerische Gestaltung seinem Nachfolger Manfred Scheuer überlassen. Dieser hat seit der Amtsübernahme mit allen Beteiligten intensive Gespräche geführt und nun für die Neugestaltung grünes Licht gegeben. Die

Die Lektorin trägt die Lesung in ihrer kroatischen Tracht vor. Die musikalische Gestaltung der Messfeier im Dom lag beim kroatischen Jugendchor aus Wels, mit dabei war auch die Geigerin Ana Mariacher. Diözese/Reischl

Kroaten bereichern Kirche in OÖ Mariendom Linz. Mehr als 2500 kroatische Gläubige aus ganz Oberösterreich feierten am 5. Juni 2016 den Festgottesdienst zum 70-jährigen Bestehen der Seelsorge für Kroaten in Oberösterreich mit. Diözesanbischof Manfred Scheuer dankte den kroatischen Gläubigen für ihre Treue im Glauben: „Sie haben den Glauben in

Österreich bereichert und lebendig erhalten. Wie oft erlebe ich, dass kroatischstämmige Kinder unter den Ministranten sind.“ Er bedankte sich auch bei den Seelsorgern, die seit 40 Jahren der Franziskanerorden stellt. XX Mehr über die katholischkroatische Mission in Oberösterreich in KIZ 22 Seiten 8 und 9.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

9. Juni 2016

Kurz Notiert Mindestsicherung. Gegen Falschmeldungen und Stimmungsmache gegen die bedarfsorientierte Mindestsicherung machen sich Caritas und Diakonie stark: Rund 70.000 Kinder und Jugendliche würden in Haushalten leben, die Mindestsicherung beziehen, hieß es seitens der Caritas. Würde die Unterstützung hinterfragt, verschlimmere sich die Armutsund Ausgrenzungsgefahr dieser Minderjährigen. Mit einer Aufklärungskampagne will die Diakonie mit „Vorurteilen und Falschmeldungen“ und um die Mindestsicherung aufräumen. Die Feiergemeinde versammelt sich in der Mitte der Kirche. Der Tisch des Brotes und der Tisch des Wortes auf der erhöhten Altarinsel sind für alle sichtbar. Der künstlerische Entwurf entspricht den Vorgaben des 2. Vatikanums. Modell /Entwurf Kuehn/Malvezzi (2)

Detailplanung soll bis Dezember 2016 abgeschlossen sein. Am 8. Dezember 2017, dem Patrozinium des Mariendoms, ist die feierliche Einweihung geplant. Die Gesamtkosten sind mit ca. 1 Million Euro veranschlagt. Die größte Veränderung wird sein, dass die Feiergemeinde in die Mitte der Kirche geholt wird. Das entspricht dem Gemeinschafts-Gedanken des 2. Vatikanischen Konzils. Die gesamte Feiergemeinde ist Trägerin der Liturgie, dies soll räumlich wahrnehmbar sein. Die Gestaltung fördert damit die Einheit der Feiergemeinde. Der Dom als Bischofskirche geht hier bei der Neugestaltung als Leitbild voran. Im Entwurf von Kuehn/Malvezzi befindet sich die Altarinsel nun in der Vierung des Mariendoms. Um eine gute Sichtbarkeit zu gewährleisten, ist diese um ca. 20 cm erhöht. Altar und Ambo stehen als Tisch des Brotes und Tisch des Wortes längsgerichtet in der Hauptachse des Mariendoms. Die Beleuchtung und die Lautsprecheranlage werden erneuert. Die neue Bestuhlung im Altarbereich bietet Platz für mehr als 50 konzelebrierende Priester, auch Chor und Orchester haben dann ausreichend Raum. Veränderung notwendig. Die neue künstlerische Gestaltung ist aus mehreren Gründen notwendig geworden. Im Jahr 2006 äußerte ein Mesner den Verdacht, dass das Holzpodest, auf dem der Volksaltar steht, morsch sei. Die Befürchtung bewahrheitete sich nicht, gab aber den Impuls für einen Denkprozess zur Neugestaltung des Altarraums. Der derzeitige Raum aus den 1980er Jahren ist für eine Feierkultur im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils nur eingeschränkt geeignet. In den letzten

Jahren zeigte sich, dass bei größeren Feiern wie Bischofsweihe, Amtsübernahme, Sendungsfeiern oder bei Ereignissen wie der Seligsprechung von Franz Jägerstätter der Altarraum viel zu klein ist und sich Chor, Konzelebranten, Orchester oder Firmlinge im Weg stehen. Der Blick auf den Hochaltar ist zudem verstellt. Volksaltar und Kathedra (Bischofssitz) sind nicht feststehend, das entspricht nicht den liturgischen Anforderungen. Zudem muss die Pflüger-Orgel generalsaniert und versetzt werden. Eine neue, kostensparende Heizung (mit Infrarot) wird installiert.

Das neue Konzept bindet die historische Bausubstanz – etwa den Hochaltar – sehr gut ein.

Radverkehr. Anlässlich des Europäischen Fahrradtages am 3. Juni appellierte das B7 Fahrradzentrum in Linz an die Verkehrspolitik in Stadt und Land, den Radverkehr „in die Gänge zu bringen“. Der Stadt Linz blieben nur noch dreieinhalb Jahre, um die selbst auferlegte Vorgabe, den Radverkehrsanteil von derzeit 8,1% auf 15% zu heben. Noch immer würden aber Radwege unvermutet enden, Kreuzungen und Brücken Gefahren für Radfahrerinnen und Radfahrer bergen. Laut unlängst veröffentlichtem Rechnungshofbericht hat Linz sein Fahrradbudget im vergangenen Jahr nur zu einem Drittel ausgegeben. Die notwendigen Investitionen in eine bessere Infrastruktur für den klimaneutralen Verkehr dürfte offenkundig nicht an den Finanzen scheitern. „Ich finde es unerlässlich, dass sich die Politik mit den Fahrradinitiativen an einen Tisch setzt“, wünscht sich Geschäftsführer Helmut Bayer. B7 Arbeit und Leben bietet Hilfe für Menschen, die sich in schwierigen Situationen des Arbeits- oder Familienlebens befinden. Neue SPÖ OÖ-Vorsitzende. Die Leiterin des Arbeitsmarktservice in Oberösterreich, Birgit Gerstorfer, wurde zur neuen Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei in Oberösterreich bestellt. Sie soll auch die Nachfolgerin von Soziallandesrat Reinhold Entholzer werden.


S

tundenlang an einem Gottesdienst teilzunehmen, kaum ein Wort zu verstehen und das mehrere Tage hintereinander. Was in den Kirchen Österreichs nicht viele und vor allem nicht oft mitmachen würden, ist am Berg Athos für viele Pilger der Normalfall. Und faszinierend noch dazu. „Für mich wird bei diesen Gottesdiensten das Mysterium, das Geheimnis unseres Glaubens spürbar“, beschreibt Michael Kraml jene Seite des Glaubens, die bei einer Sonntagsmesse der katholischen Kirche eher wenig zum Tragen kommt. Gast, Pilger und Beter. Bis man aber in die Atmosphäre der orthodoxen Gesänge und Gebete eintauchen kann, braucht es eine umfangreiche Vorbereitung, wie der Leiter des Kommunikationsbüros der Diözese Linz erzählt: Mindestens ein halbes Jahr vor der geplanten Reise in die Mönchsrepublik mit seinen zwanzig Großklöstern muss man um eine Besuchserlaubnis ansuchen. Denn täglich werden nur 100 orthodoxe und lediglich zehn nicht orthodoxe Pilger aufgenommen. Dann gilt es, die Besuchszeiten in den einzelnen Klöstern, den einzigen Übernachtungsmöglichkeiten, zu fixieren. Von Thessaloniki kommend reist man auf einer Fähre ein. Die Trauner Gruppe hat sich entschieden, ihre Wege auf dem Athos zu Fuß zurückzulegen. Mit rund fünfzig Kilometern Länge und zehn Kilometern Breite ist die Landzunge im Norden Griechenlands, die den Athos bildet, zwar nicht allzu groß, aber in dem zerklüfteten Gebiet sind die Höhenmeter schon eine Herausforderung. Die Mönche haben es geschätzt, dass die Trauner als Fuß-Pilger unterwegs waren, hat Kraml aus der Atmosphäre beim Empfang gespürt. Bis etwa 16 Uhr muss man das als Tagesziel ausgewählte Kloster erreicht haben. Nach der traditionellen Begrü-

Am Athos atmet ma Wer einmal am Athos war, den lässt er nicht mehr los. Das hat auch Michael Kraml erfahren. Kürzlich war der Leiter des Kommunikationsbüros der Diözese Linz das dritte Mal in der Mönchsrepublik, gemeinsam mit drei Freunden von der Katholischen Männerbewegung der Stadtpfarre Traun. Josef Wallner

ßung mit Tresterbrand, Wasser, Kaffee und einer Süßigkeit führt der Gastmönch in das Programm ein. Dass man am Gottesdienst teilnimmt, wird erwartet und ist auch selbstverständlich, meint Kraml. Ihn beeindruckt, dass bei den Liturgien alle Sinne angesprochen werden. Die Gesänge, der Gegensatz von Hell und Dunkel, die unterschiedlichen Düfte des Weihrauchs. „Man atmet auf dem Athos förmlich den Glauben der Jahrhunderte ein. Man kann sich dem Strom des Gebets anvertrauen und sich mittragen lassen“, so Kraml: „Da wird seit mehr als tausend Jahren gebetet. Das ist für mich ein Wissen, das mir nahe geht.“ Einen Bestandteil des Gottesdienstes bildet auch das Essen, zu dem die Mönche ihre Gäste einladen und das schweigend eingenommen wird. Am Speiseplan steht ausschließlich Vegetarisches, wie Gemüseeintopf, Brot, Zaziki, Obst, sonntags gibt es Spiegeleier. Selten wird Fisch serviert. „Heikel darf man nicht sein. Aber es gibt nichts anderes“, meint Kraml schmunzelnd. Nach einem Nacht-


KirchenZeitung Diözese Linz

9. Juni 2016

Thema 7 Die Athos-Pilgergruppe der Katholischen Männerbewegung Traun auf dem Weg zum Kloster Vatopediou: Pastoralassistent Johann Rumetshofer (von links), Thomas Schlögelhofer, Michael Kraml und Hans-Peter Fuchs. Privat (3)

Die Trauner Gruppe mit dem Mönch Eugenios, der mit einigen Brüdern ein kleines Kloster – eine Skite - wieder besiedelt hat und diese nun nach und nach aufbaut.

Kapelle im bulgarischen Kloster Zografou auf Athos mit einem Mosaik der Erzengel.

man den Glauben ein gebet oft mit Ikonen- und Reliquienverehrung begibt man sich bald zur Ruhe. Die Trauner Gruppe hat zweimal das Glück gehabt, dass deutschsprachige Mönche das Leben am Athos mit seinen Besonderheiten erklärt. Beten für die Welt. Gegen neun liegt man im Bett, in Schlafsälen mit bis zu zehn Leuten. Um vier Uhr geht die Liturgie los, die meisten Gäste kommen so gegen halb sechs, um neun gibt es Frühstück. Zutiefst beeindruckt hat Michael Kraml, dass sich die Mönche vor den Pilgern verbeugen und danken, dass diese ihnen die Ehre des Besuchs erwiesen haben. Nach einer Nacht zieht man weiter ins nächste Kloster. Vier Tage darf man im Normalfall bleiben, eine Verlängerung ist zumeist möglich, wie auch im Fall der KMB-Partie. Am Athos gehen die Uhren anders: Tatsächlich, weil die byzantinische Mönchszeit um Mitternacht bereits sechs Uhr in der Früh zeigt, aber auch im übertragenen Sinn. „Der Athos ist ein völlig anderer Lebensentwurf, der zeigt, dass Arbeit und Rackern nicht

alles ist. Es gibt mehr, nämlich die Offenheit für Gott“, so Kraml. Das leben die Mönche, indem bei ihnen Nachtwache, Gebet und Gottesdienst den ersten Platz einnehmen, und sie beziehen alle Menschen mit ein, die keine Zeit für das Gebet haben oder zu haben glauben: Die Mönche beten für das Heil der Welt. Der Athos versteht sich als ein großes Kloster, darum ist auch Frauen der Eintritt in die Mönchsrepublik untersagt. Die ganze Halbinsel ist eine einzige Klausur. „Eine Klausur gibt es in je- Der Athos ist anders, aber er ist keine Gegenwelt, dem katholischen die nichts mit dem Leben außerhalb seiner Grenzen Frauen- und Män- zu tun hätte. Der Gottesdienst der Mönche hilft, nerkloster auch“, so einen Blick auf das eigene Leben zu werfen. Kraml. Für ihn ist der Athos anders, aber keine Gegenwelt, die nichts mit dem Leben außerhalb seiner Grenzen zu tun hätte: „Die Gottesdienste mit ihrer besonderen Atmosphäre helfen, einen Blick auf das eigene Leben zu werfen. Da wird einem deutlich vor Augen geführt, was wirklich wichtig ist.“


8 Aus Oberösterreichs Pfarren Lange Nacht der Kirchen Bad Wimsbach. Um 20 Uhr findet in der Pfarrkirche St. Stephan ein Konzert der Landesmusikschule Stadl-Paura mit Werken von Bach, Mozart, u. v. a. statt. Um 21.30 Uhr gibt es in der Filialkirche St. Thomas von Canterbury in der Wim die Bergpredigt mit Franz Strasser. Um 22.45 Uhr lädt die Filialkirche St. Georg in Kößlwang zu einer Vesper mit dem Chor The Message. Braunau. Rund um Kräuter, Kräutermandalas und Kräutermärchen dreht sich alles ab 20.15 Uhr mit Br. Mag. Thomas Hessler OSB, und MMag. Dagmar Ruhm in der Pfarre St. Franziskus. Um 23 Uhr gibt es bei einer ökumenischen Andacht den Segen zur Nacht im Schönthalersaal. Linz. Biblische Speisen als kulinarische Kostproben gibt es auch heuer wieder in der Stadtpfarre Linz. Die Rezepte wurden in einem Kochbuch zusammengetragen und während der Langen Nacht der Kirchen verkauft. Der Erlös kommt der Finanzierung des Pfarrhofumbaues zugute. Maria Schmolln. Um 19 Uhr wird vor der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Schmolln die „Ode an die Freude“ als Flashmob inszeniert. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, daran mitzuwirken. Gegen 21.45 Uhr wird der Hochaltar in „Licht und Klang“ musikalisch vom Kirchenchor Maria Schmolln umrahmt. Ebensee. Ab 21.30 Uhr findet eine spirituelle Kirchenführung in der renovierten Kalvarienbergkirche, musikalisch gestaltet vom Katrin-Dreigesang und vom Trio Melody, statt. St. Florian. Propst Johannes Holzinger stellt in einem Gespräch das „Modell Klosterleben“ vor. Treffpunkt ist jeweils um 20 und 22 Uhr beim Brunnen im großen Stiftshof des Stiftes St. Florian.

9. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Wie die Pfarre Altenfelden auf den Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft reagiert

Pfarrer nach Brandanschlag:

Zeigen, dass Altenfelden Die Brandstiftung am neu erbauten Flüchtlingsheim in Altenfelden schockiert ganz Österreich. Pfarrer Clemens Höglinger erhofft sich als Konsequenz, dass auch verbal abgerüstet wird. Für die radikalen Worte müsse man jetzt Lehrgeld bezahlen. Paul Stütz

Altenfelden im Oberen Mühlviertel. 2100 Menschen leben hier. In wenigen Wochen hätten 48 Asylwerber hinzukommen sollen. Doch das wird sich nun verzögern. In der Nacht auf 1. Juni haben bisher unbekannte Täter die gerade fertiggestellte, aber noch nicht bewohnte Flüchtlingsunterkunft des Roten Kreuzes in der Mühlviertler Gemeinde angezündet. Das Holzriegel-Fertigteilhaus wurde dabei völlig zerstört. Der Sachschaden beläuft sich auf 300.000 Euro. Unterkunft auf Kirchengrund. Die Pfarre Altenfelden ist besonders von dem Anschlag betroffen. Erst nach längerer Suche nach einem geeigneten Baugrund für das Flüchtlingsheim sprang die Kirche ein. Damit wurde auch verhindert, dass der Bund von seinem Durchgriffsrecht Gebrauch macht

und gegen den Willen der Gemeinde eine Unterkunft für Asylwerber schafft. Ein früheres Projekt für eine Asylunterkunft an einem anderen Standort in Altenfelden ist an einer Unterschriftenaktion gescheitert. Die FPÖ Altenfelden hatte zudem mit einem Flugblatt gegen das Projekt Stellung bezogen. „Befürchtungen habe ich schon gehabt, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass so etwas bei uns möglich ist“, sagt Gernot Hess, Leiter des Katholischen Bildungswerkes Altenfelden. Die Wogen waren nach einer Informationsveranstaltung bereits etwas geglättet, die Gegner leiser geworden. „Dieser Abend ist konstruktiv mit einem sachlichen Dialog verlaufen“, erklärt Sepp Bröderbauer. Der Bezirksfeuerwehrkommandant ist persönlich tief betroffen. „Die Pfarre stand immer voll hinter dem Projekt“, erklärt Bröderbauer, der in Altenfelden lebt. Über 60 Altenfeldner hätten bereits ihre Bereitschaft kundgetan, den Flüchtlingen ehrenamtlich zu helfen. Sepp Bröderbauer, in der Pfarre langjährig engagiert, ist überzeugt: „Wir haben ein funktionierendes Vereinsleben im Ort. Es ist leicht möglich, 48 Neuankömmlinge gut mitzunehmen und zu integrieren.“

Freundschaftliche Begegnung

Ennser Muslime „zu Gast bei Christen“ Enns. Unter dem Titel „Zu Gast bei Christen“ besuchten Mitglieder des Bosnisch-Österreichischen Kulturzentrums Enns am 31. Mai die Basilika-St. Laurenz, wo sie von Pfarrleiter Harald Prinz und einem engagierten Team der Pfarre anhand des Kirchengebäudes und seiner Einrichtung Informationen über den katholischen Glauben erhielten. Der gelungene Abend war die Gegeneinladung zu einer freundschaftlichen Begegnung im bosnischösterreichischen Kulturzentrum. Ein gemütliches Beisammensein bei Essen und Trinken im Pfarrzentrum St. Laurenz beschloss den gemeinsamen Abend.

Kirchenbesuch von Freunden: Für manche Muslime war es überhaupt der erste Besuch in einem christlichen Gotteshaus. pfarre Enns


KirchenZeitung Diözese Linz

9. Juni 2016

Aus Oberösterreichs Pfarren 9

anders ist Realität positiv beeinflussen. Das Katholische Bildungswerk Altenfelden hat gerade erst vor zwei Monaten Prof. Paul Zulehner in die Pfarre zu einem Asyl-Vortrag eingeladen. Zulehners Appell dabei war, mit der Flüchtlingsthematik menschlich und ohne Abwehr umzugehen. Wenn Gernot Hess an den Abend zurückdenkt, hat er gemischte Gefühle: „Ich bin schon etwas enttäuscht, weil unsere Bemühungen zu wenig gefruchtet haben.“ Andererseits will Hess positiv denken: „Wir wollen unseren Bildungsauftrag wahrnehmen und unseren Weg weitergehen.“ Ab Herbst soll es mehrere Abende zum Umgang mit Fremden in der Pfarre geben. Geplant waren diese bereits vor dem Brandanschlag. „Wir müssen uns der Realität, dass Flüchtlinge zu uns nach Österreich kommen, stellen und versuchen, diese Tatsache positiv zu beeinflussen“, sagt Gernot Hess. Er will die Gegner des Asylheims nicht mit den Brandstiftern in einen Topf werfen. Gerade deswegen erhofft er sich, dass diese deutlich machen, dass sie radikale Schritte nicht akzeptieren. Zeichen gegen Fremdenhass. Mehrere hun­dert Menschen haben bereits am Sonntag am Ort des Brandanschlags auf Initiative der Sozialistischen Jugend des Ortes ein überpar-

Bischof weiht neuen Karmeliten-Diakon Linz Vergangenen Samstag wurde der 56-jährige Diethard Wiltsche zum ständigen Diakon für den Karmelitenkonvent in Linz geweiht. Diözesanbischof Manfred Scheuer führte durch die feierliche Zeremonie. Wiltsche, verheiratet und Vater von drei Kindern, ist seit vier Jahren Küchenleiter des Ordens. Der 56-Jährige Gastronomie-Experte konnte während seiner Karriere viel Erfahrung sammeln. „Ich fühle mich im Konvent sehr wohl und ich freue mich schon auf meine kommenden Aufgaben“, sagt der glückliche Neo-Diakon.

48 Asylwerber hätten hier untergebracht werden sollen. Die Unterkunft ist nach einem Brandanschlag komplett zerstört. Nun soll sie wieder neu errichtet werden. bröderbauer

teiliches Signal gegen Fremdenhass gezeigt. „Wir werden der Gewalt nicht weichen“, sagte ÖVP-Bürgermeister Klaus Gattringer (siehe auch Kopf der Woche). Das Gebäude werde in den kommenden Wochen neu errichtet und soll bis August wieder bezugsfertig sein. Es sei Zeit, aufzustehen und aufeinander zuzugehen, appellierte Nicki Leitenmüller, die Regionskoordinatorin der Katholischen Jugend im Oberen Mühlviertel bei der Kundgebung. Der Linzer Caritasdirektor Franz Kehrer sprach von einem „erschütternden Warnsignal für uns alle, wie schwer auch bei uns in Österreich das gesellschaftliche Klima inzwischen ‚vergif-

tet‘ ist“. Verbale Abrüstung wünscht sich auch der Pfarrer von Altenfelden, Clemens Höglinger: „Wir müssen jetzt Lehrgeld zahlen, dass mit Worten Stimmung gegen die Flüchtlinge erzeugt worden ist.“ Dagegen müsse man massiv eintreten. Denn eines ist für den Ordensmann klar: „Wir zeigen, dass Altenfelden anders ist“. Friedensgebet am 9. Juni. Beweisen will man das mit einem nächsten deutlichen Signal in der Pfarre: mit einem multireligiösen Friedensgebet. Dieses Friedensgebet wird am Donnerstag, 9. Juni 2016 um 19 Uhr im Pfarrsaal Altenfelden stattfinden.

Der „Vöckladom“ erhält eine Verjüngungskur und einen neuen Altar Vöcklamarkt. Die spätgotische Pfarrkirche Vöcklamarkt, bekannt auch als „Vöckladom“, ist momentan noch eine Großbaustelle. Am 11. April starteten die Bauarbeiten der Innenrenovierung und Neugestaltung des Altarraums und der Gewölbe. In den ersten Wochen wurden sämtliche Elektroleitungen neu gelegt und der Boden im Altarraum betoniert. Derzeit sind die Restauratoren am gotischen Kreuzrippengewölbe am Werk. Sofern alle Bauarbeiten rechtzeitig abgeschloss­ en werden können, wird Diözesanbischof Manfred Scheuer den neuen Volksaltar am 2. Oktober feierlich einweihen.

Gussarbeiten für den neuen Volksaltar des Vöckladomes. PFarre Vöcklamarkt


Der Preis für Kuhmilch ist so tief gesunken, dass zahlreiche der rund 31.000 Milchlieferbetriebe in Österreich vor enormen Problemen stehen. Die Politik soll eine Lösung finden. Ein genauerer Blick zeigt: Es geht nicht nur um Geld – und wir als Konsumenten könnten auch einen wichtigen Beitrag leisten. HEINZ NIEDERLEITNER

V

on der Milch allein kann man derzeit nicht leben“, sagt Elmar Monz. Der Bergbauer aus der Tiroler Gemeinde Nauders (Bezirk Landeck) bewirtschaftet auf 1400 Meter einen Hof mit 30 Milchkühen. Bei normaler Milch sei ein Netto-Preis von unter 40 Cent je Kilogramm nicht kostendeckend, im Fall von Biomilch, wie er sie erzeugt, liege die Marke bei 50 Cent, sagt Monz. „Wir bekommen aktuell 39 Cent netto: Der Preis für normale Milch liegt bei 27 Cent, dazu kommen 12 Cent Bio-Zulage“, erklärt der Tiroler. Da die Bio-Produktion teurer als normale Erzeugung sei, bleibe dem Biobauern nicht mehr als einem Bauern, der nicht auf Bio-Basis produziert. Konkret bedeutet das für Monz derzeit Einsparungen, wo es geht, und keine Investitionen. Das zweite Standbein seiner Familie sind Ferienwohnungen. Dazu kommen 200 Legehühner. Aber eine Alternative zur Milchproduktion sieht Monz nicht: „Die Umstellung auf Zucht oder Fleischproduktion kostet Geld und die Lage in diesen Bereichen ist nicht viel besser“, sagt er. Eine Zeit lang kön-

„Ein gerechter Preis ne man versuchen, am Hof insgesamt kein Defizit zu erwirtschaften. Aber bleibe der Milchpreis so schlecht, fürchte er in seiner Region ein Bauernsterben, das fremdverschuldet ist: „Denn wir hier bei uns produzieren praktisch keinen Überschuss“, sagt Monz. Der Markt. Der Überschuss in Europa ist nämlich der Grund für den Preisverfall: Im April 2015 lief die EU-Quotenregelung für Milch aus. Länder wie Irland, die Niederlande oder Belgien steigerten ihre Produktion massiv (siehe Text rechts oben) in der Hoffnung auf Nachfrage in Asien. Nur kam es nicht zu diesem Nachfrageboom und die russischen Importsperren infolge der EU-Sanktionen kamen dazu. Fazit: Das Milchangebot ist viel größer als die Nachfrage, der Preis ist niedrig. Diese simple Anwendung der Marktfunktionen ist für den Linzer Moraltheologen Michael Rosenberger aber ein Problem: „Lebensmittel wie Milch haben eine hohe Verderblichkeit. Der Landwirt kann sie nicht einfach speichern und später zu einem besseren Preis verkaufen. Auch der Konsument kann nicht sagen, er kauft frische Lebensmittel erst in einer Woche,

wenn sie günstig sind, und fastet so lange. Beide stehen vor Zwängen, die es bei anderen Produkten nicht gibt.“ Eine Milchpreisbindung würde Rosenberger zwar nicht völlig ausschließen, nur wäre diese für ihn wieder ein sehr starker Eingriff in die Spielregeln des Marktes. Was kann man also tun? Der Theologe sieht zwei Ansätze. Der erste betrifft eine bessere Unterstützung der EU für die Landwirte. Den zum Teil negativ gedeuteten Begriff „Förderung“ will er vermeiden. Es geht ihm auch nicht um Geld pro Menge Milch, sondern um ein Entgelt für ökologische und landschaftspflegerische Leistungen der Bauern an der Allgemeinheit, das sich nicht auf den Milch- oder Getreidepreis aufschlagen lässt. Würden Äcker und Wiesen nicht gepflegt, sähe unser Land völlig anders aus und wäre vor allem auch ökologisch ärmer, etwa in der Artenvielfalt. Dass sachkundige Almwirtschaft Schutz vor Naturgefahren (Lawinen, Muren ...) bietet, ist bekannt. Auch Bergbauer Elmar Monz bringt den Großteil seines Viehs im Sommer auf die Alm. Die aktuelle Preis-Situation bringe die Almwirtschaft freilich in ein großes Problem, sagt er. Die zweite Überlegung des Theologen Michael Rosenberger setzt beim Konsumenten, also bei uns allen an: „Gera-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

9. Juni 2016

Mit der Milchtierhaltung ist auch der Landschaftsschutz verbunden (Symbolbild). Begsteiger, Niederleitner (2), die Fotografen

Preise und Produktion Im April wurden in Österreich laut dem AMA-Marktbericht durchschnittlich 30,78 Cent pro Kilo Milch (4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß) gezahlt. Es wurde davon ausgegangen, dass der Preis im Mai darunter liegt. Grund ist die seit Anfang 2015 wegen des Endes der EU-Milchkontingente gestiegene Milchproduktion, wobei Österreich mit plus 5,3 Prozent unter dem EU-Schnitt (plus 5,6 Prozent) lag. In Irland waren es laut Österreichs Lebensministerium plus 19,5 Prozent, in Belgien plus 17,2 Prozent und in den Niederlanden plus 15,5 Prozent. Wandel. Österreichs Milchwirtschaft hat sich stark gewandelt: 2014 gab es 31.500 milchliefernde Betriebe, im Jahr 2000 waren es 58.400 gewesen und 1960 rund 226.200). 2014 hatte ein Betrieb im Durchschnitt 17 Kühe, 1960 fünf. Die durchschnittliche jährliche Milchproduktion einer Kuh lag 1960 bei 2515 Kilogramm, heute liegt sie bei 6542 Kilogramm (Quelle: Grüner Bericht 2015).

für die Milch!“ de in den deutschsprachigen EU-Ländern wird der Preiskampf in den Supermärkten gnadenlos geführt. Sehr viele von uns reagieren offenbar immer noch auf jeden Cent, den die Milch in einem Geschäft billiger ist. Muss das wirklich sein? Trotz niedriger Gehälter geben italienische Haushalte fast das Doppelte für Ernährung aus. Ein sehr großer Teil der Österreicher/innen könnte meines Erachtens etwas mehr Geld für gute Lebensmittel in die Hand nehmen. Bei einem teuren Extra im Autos sind viele von uns schnell bereit, tief in die Tasche zu greifen. Aber bei qualitätsvollen Lebensmitteln knausern wir. Da stimmt das Verhältnis nicht.“ Zeit und Geld. Michael Rosenberger spricht in diesem Zusammenhang nicht nur über Geld, sondern auch über Zeit: „Studien zeigen, dass der Einkauf von Lebensmitteln für die meisten Menschen so schnell wie möglich vonstattengehen soll. Kaufen wir dagegen Kleidung oder Elektronik ein, zelebrieren wir die Einkäufe. Dabei hätte der stressfreie Lebensmitteleinkauf zum Beispiel am Bauernmarkt Erlebniswert und Genuss-Charakter. Es wäre gut, wenn wir diese Lebensqualität auch entdecken könnten“, sagt der Theologe.

Michael Rosenberger und Elmar Monz.

Elmar Monz sieht Verständnis für die Anliegen der Milchbauern bei den Konsumenten: Am „Tag der Milch“ vergangene Woche hat er bei einer Informationskampagne des Tiroler Bauernbunds mitgewirkt: „90 Prozent der Menschen, mit denen wir gesprochen haben, sagten: Wir würden auch mehr für die Milch zahlen, wenn der Preis bei den Bauern ankommt“, berichtet Monz. Als ersten Schritt begrüßt er Fördermaßnahmen, wie sie die Tiroler Landesregierung zum Beispiel jetzt beschlossen hat. Insgesamt besser fände er es freilich, „wenn es einen gerechten Preis für ein wertvolles Produkt gibt“. „Eigenes Klima“. Auch die Landwirtschaftskammer Österreich hofft in Bezug auf den Preis auf ein „eigenes Klima“ in Österreich, wenn sich Produzenten, Handel, Konsumenten und Politik beim Milchgipfel von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter am 14. Juni in Wien treffen. Dass es angesichts eines globalen Milchmarktes mit Einigkeit in Österreich allein aber nicht getan sein wird und eine Lösung auf EU-Ebene gefordert ist, sagten die Landwirtschaftskammer, Bergbauer Elmar Monz und Moraltheologe Michael Rosenberger gleichermaßen.


12 Panorama stenogramm

9. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Neuer Erlass von Papst Franziskus für Missbrauchsfälle

Bischöfen droht bei Vertuschung Amtsverlust

26 Neupriester werden heuer geweiht, rund 4000 katholPriester gibt es in Österreich. kna

n Priesterweihen. Rund um das Fest „Peter und Paul“ (29. Juni) finden traditionell die meisten Priesterweihen statt. Insgesamt wird es heuer im gan­ zen Jahr mindestens 26 Neu­ priester geben: Zehn von ihnen sind in Österreich geboren, die anderen stammen unter ande­ rem aus Deutschland, Polen, Bel­ gien und Kamerun.

Katholischen Bischöfen droht bei nachläs­ sigem Umgang mit Missbrauchsfällen künf­ tig die Entlassung aus dem Amt. Ein am ver­ gangenen Samstag veröffentlichter Erlass von Papst Franziskus sieht die Absetzung vor, wenn sich ein Bischof einer schweren Sorg­ faltspflichtverletzung beim Vorgehen gegen Missbrauch Minderjähriger oder schutzbe­ dürftiger Erwachsener schuldig macht. Auch bei anderen groben Nachlässigkeiten – etwa im Umgang mit Finanzen – können Bischö­

Ordensgründer und Ökumene-Pionierin

Erste Heiligsprechung im Heiligen Jahr

Alaba für „Jesus-Marsch“. Auch Fußballstar David Alaba lädt zum „Marsch für Jesus“ ein, den verschiedene christliche Kir­ chen am 18. Juni in Wien veran­ stalten: Es gehe um ein „gemein­ sames öffentliches Statement, dass wir Jesus lieben und zu Ihm gehören“, sagt der Fußballer. Kardinal Schönborn und Außen­ minister Kurz haben ihr Kom­ men zugesagt. Start:12 Uhr am Heldenplatz. Brenner. Ein Zeichen gegen eine Brenner-Schließung haben Mitglieder der Friedensbewegung „Pax Christi“ aus Italien und Ös­ terreich sowie Caritas- und Di­ özesan-Vertreter aus Innsbruck und Bozen-Brixen am Wochen­ ende gesetzt. Bei einem ökume­ nischen Gottesdienst drückten sie in der Pfarrkirche St. Valentin am Brenner ihre Solidarität mit Flüchtlingen aus. Exkommunikation. Der Vatikan hat die Anhänger des „Bambinello von Gallinaro“ für exkommuniziert erklärt. Aus Sicht der Kirchenleitung handelt es sich bei der Gemeinschaft, die sich im Oktober 2015 zur „Christlichen Universalkirche vom Neuen Jerusalem“ ausrief, um eine „pseudoreligiöse Orga­ nisation“. Ihre Wallfahrtskirche im Dorf Gallinaro zieht jährlich Tausende Pilger an.

fe bald ihren Posten verlieren. Der Erlass mar­ kiert einen weiteren Schritt, mit dem der Papst Bischöfe für das Vorgehen gegen Straf­ taten in die Pflicht nimmt. Unterdessen wurde auch bekannt, dass am 1. September im Zuge der Kurienreform des Papstes die Päpstlichen Räte für Laien und für die Familie mit der Päpstlichen Akademie für das Leben zusammengelegt werden. Der zweithöchste Posten dieser Einrichtung soll auch einem Laien offenstehen.

Neue Heilige der Kirche: Papczynski und Hesselblad.

Sowohl Anhänger als auch Gegner feierten die Abstimmung über das Bedingungslose Grundeinkommen. nie

kna

Vor Zehntausenden Gläubigen hat Papst Franziskus am Sonntag die erste Heiligspre­ chung im Heiligen Jahr vollzogen: Er erhob Jan Papczynski (1631–1701), den ersten Or­ densgründer in Polen, und die Ökumenepi­ onierin Maria Elisabeth Hesselblad (1870– 1957) zur Ehre der Altäre. Die gebürtige Schwedin, die 1902 zum Katholizismus kon­ vertiert war, hatte in der von ihr in Rom gegründeten Gemeinschaft während des Zweiten Weltkriegs jüdische Flüchtlinge be­ herbergt. Der Papst würdigte die beiden neu­ en Heiligen als „Christen, die trotz Ängsten und Leiden die Erfahrung der Hoffnung ge­ macht hätten“.

Schweizer gegen Grundeinkommen

Dominikaner feiern 800-Jahre-Jubiläum

Obwohl sich die Schweizer bei ei­ ner Volksabstimmung am Wo­ chenende mit 77 Prozent gegen das Bedingungslose Grund­ ein­ kommen ausgesprochen haben, feierten die Befürworter die 23 Prozent Zustimmung wie einen Erfolg. Das Thema sei in die Dis­ kussion geraten und weitere An­ läufe zu erwarten, hieß es auf ei­ ner Pressekonferenz der Ka­tho­ lischen Sozialakademie in Wien. Kritisch wurde seitens der Kirche die Öffnung der Schweiz bei der Präimplantationsdiagnostik bei der Abstimmung bewertet. Au­ ßerdem stimmten die Eidgenos­ sen für ein Asylgesetz, das kürze­ re Verfahren und mehr Rechtshil­ fe für Asylwerber bringen soll.

Die Dominikaner aus Deutsch­ land und Österreich haben am Wochenende in Köln das 800-Jahre-Jubiläum ihres Ordens gefeiert. Kölns Erzbischof Rainer Maria Woelki würdigte die Im­ pulse des im Jahr 1216 gegrün­ deten Ordens für Seelsorge und Kirche. Der Kardinal stellte sich hinter eine Erklärung des Ordens aus dem Jahr 2000, in der die Do­ minikaner sich zum „dunklen und bedrückenden Kapitel“ ihrer Geschichte bekennen (Inquisi­ tion und Hexenverfolgung) und sich verpflichten, gegen Ausgren­ zung und Vernichtung Anders­ denkender anzugehen. XX Ab kommender Ausgabe neue Serie: Beten mit dem hl. Dominikus.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 13

9. Juni 2016

zur sache Vatikanischer Fußball

Ein Mitglied der UEFA hält vor der Basilika Saint-Denis die Trophäe der EURO 2016 in die Höhe.

reuters (2)

Fußball-Europameisterschaft 2016

Faszinierende Spielorte Mit einer interessanten Kirchen- und Kulturgeschichte können einige der Spielorte aufwarten, in denen EM-Stadien liegen. So befindet sich in Saint-Denis eine Kathedrale mit der Grablege der französischen Könige. Die Stadt ist Ort des EM-Eröffnungsspiels und des Finales mit dem „Stade de France“. Heute graue Pariser Vorstadt und ein Schauplatz der jüngsten Terroranschläge, ist SaintDenis auch ein Symbolort der frühen Stadtgeschichte. Am Montmartre („Hügel der Märtyrer“), der christlichen Keimzelle von Paris, soll um 250 der Stadtpatron Bischof Dionysius (frz. Saint-Denis) auf seinem Richtplatz sein abgeschlagenes Haupt genommen und damit sechs Kilometer nach Norden gegangen sein. Wo er sich schließlich niederlegte, erhebt sich heute die Basilika Saint-Denis, Grablege der französischen Könige und erstes Beispiel der französischen Gotik. Marseille wiederum ist Frankreichs älteste Stadt. In den letzten Jahren hat sie sich gemausert und an ihrem Image als Stadt mit Charme gearbeitet. Prestigeprojekte wie die ehemalige Speicherstadt „Euromediterranee“ am Hafen, neue Verkehrswege, Parks und Freizeitanlagen machten die Kulturhauptstadt 2013 für Jahre zur wohl größten Baustelle für Stadterneuerung im Süden Europas. Die Metropole mit rund 850.000 Einwohnern und einem enormen Migrantenanteil ist die Hauptstadt der ­ Niedrigtemperatur-Fischsuppe (Bouillabaisse), des Pastis und der Weihnachtskrippen. Über sie wacht Maria in der byzantinischen Kirche Notre-Dame de la Garde.

Lyon, drittgrößte Stadt des Landes und Herzstück französischer Küche, hat ein historisches Zentrum, das zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Unweit nordwestlich von Lyon liegt das Dominikanerkloster La Tourette, Le Corbusiers Meisterwerk. Mit seinem Konzept aus Sichtbeton griff der Architekt die Lichtmetaphorik von Abt Suger von SaintDenis auf: „per visibilia ad invisibilia“ – vom Sichtbaren zum Unsichtbaren. Lille hat viel mehr zu bieten, als man glaubt. Es gibt im Land der Sch‘tis einige erstaunliche Kulturdenkmäler zu entdecken, etwa die Basilika-Kathedrale Notre-Dame-de-laTreille. Sie fasziniert mit ihrer kuriosen Fassade. 1991 wurde nämlich beschlossen, den provisorischen Westabschluss abzubrechen und eine postmoderne, nur anspielungsweise gotisierende Schauseite mit Rundfenster zu errichten. Der Bau entstand bis 1999 als selbstständige Konstruktion aus überwiegend transparenten Materialien nach einem Entwurf von Peter Rice und Pierre-Louis Carlier. Die „Braderies de Lille“ schließlich sind das alljährliche Stadtfest im September. Es bringt einen Volksauflauf zusammen. Toulouse ist dann wiederum eine der ganz großen Kulturstädte des „Midi“ (Südens). Romanische und gotische Kirchen und Klöster, die Garonne und die Renaissancehäuser der reichen Kaufleute prägen das leuchtende Stadtbild. Typisches Gericht ist Cassoulet – ein deftiger Auflauf aus weißen Bohnen und ganz viel Fleisch. kathpress/Alexander Brüggemann

Der Vatikan hat keine Nationalmannschaft, ist nicht Mitglied des Weltfußballverbandes FIFA und kann daher nicht an der EM teilnehmen. Es gibt jedoch eine inoffizielle vatikanische Auswahl, die Freundschaftsspiele absolviert. Im Finale des bedeutendsten Turniers für katholische Priester, dem „Clericus Cup“, unterlag die Auswahl des Päpstlichen Priesterkollegs „De Propaganda Fide“ kürzlich in Rom den Kickern der Ordensgemeinschaft „Legionäre Christi“. In den beiden Vorjahren hatte die Mannschaft in den vatikanischen Farben Weiß-Gelb gewonnen.

Beim „Clericus Cup“ wird in der Nähe des Vatikan gekickt.

Mahnung an die FIFA Der Papst hat FIFA-Präsident Gianni Infantino dazu gemahnt, Ordnung und Ehrlichkeit in den Weltfußballverband zurückzubringen. Fußball sei eine „Waffe im positiven Sinn“, vor allem da er zur Erziehung und zur sozialen Integration von Kindern beitrage, sagte der Papst Franziskus.

Tipps aus der Kirche Sr. Beatrix Mayrhofer hält zwar kleinen Mannschaften die Daumen. Doch die in Kirchenkreisen als Fußballexpertin geltende Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs tippt auf Deutschland als heurign EMSieger – ebenso wie der Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Für Österreich hofft Sr. Mayrhofer auf den Einzug ins Achtelfinale. Erzbischof Lackner sagte: „Wenn österreichische Unbekümmertheit mit Schweizer Präzision zusammenkommen, ist dem Team viel zuzutrauen.“


14 Zu Gast

9. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Erika Weissenböck inmitten „ihrer Kinder“. Sie verbringt mit den Kindern, die in das von ihr aufgebaute Tageszentrum kommen, einige unbeschwerte Stunden am Meer. Rund 130 Personen zählt der Kreis ihrer Freunde und Sponsoren, die ihre Arbeit in Brasilien unterstützen. privat

Erika Weissenböck aus Ried im Innkreis wurde für ihr Lebenswerk mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet

Das sind meine Kinder Am Anfang stand der Traum, Kindern in der sogenannten dritten Welt zu helfen. Inzwischen ist daraus ein Tageszentrum in Brasilien geworden. Erika Weissenböck erzählt von ihrem Lebensprojekt. Josef Wallner

Zwei Jahrzehnte lang war Erika Weissenböck Übungskindergärtnerin in Ried im Innkreis. Die Wunsch, dass sie auch einmal Kindern helfen möchte, die nicht das Glück hatten, auf der reichen Nordhalbkugel dieser Erde geboren zu sein, ließ sie nicht los. Mit dem Pensionsantritt – wo manche froh sind, dass die Last des Berufs von ihnen abfällt, fing sie nochmals neu an und lud sich schließlich mehr Verantwortung auf, als sie sich selbst jemals vorstellen konnte. Fernweh. Sie hat in Mundaú, nahe der brasilianischen Millionenstadt Fortaleza eine Tagesheimstätte für Kinder gebaut, zahlt seither monatlich die Gehälter für – heute – acht Angestellte, ist jährlich selbst für längere Zeit vor Ort und schaut, dass das Projekt trotz der Unwägbarkeiten des brasilianischen politischen und gesellschaftlichen Alltags im Sinn der Spender/innen läuft. Dass Erika Weissenböck

mit ihrem Traum in Brasilien gelandet ist, hat mit ihrer Kindheit zu tun. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg lebte sie – noch keine acht Jahre alt – auf Vermittlung der Caritas in Portugal. Als Erwachsene zog es sie wieder dorthin: an die deutsche Schule nach Lissabon. Da hat sich der Sprache wegen Brasilien für ihr Engagement angeboten. 1994 ist sie das erste Mal über den Atlantik aufgebrochen und hat bei Bischof Alfred Schäffler in einem Straßenkinderprojekt mitgearbeitet.

Schließlich begegnete Weissenböck der einheimischen Ordensfrau Vanda Ireneu. Das führte zu eigenen Projekten: zum Bau von neunzehn Brunnen und sechzehn Reihenhäusern für obdachlose Familien und 2001 zum Bau des Sozialzentrums in Mundaú, einer Gegend ohne Arbeitsplätze und wenig Perspektiven für die Jugendlichen. 120 Kinder zwischen fünf und fünfzehn Jahren kommen täglich in das Zentrum. Acht Betreuer fördern die Kinder.

Mit der Solidaritätspreisträgerin Erika Weissenböck freuen sich LH Josef Pühringer (von rechts), Bischof Manfred Scheuer und Soziallandesrat Reinhard Entholzer. kiz/Franz Litzbauer

Hilfe von oben. Für Jänner 2017 hat Weissenböck bereits wieder einen Flug nach Brasilien geplant. Doch die 75-jährige spürt, dass ihre Kräfte nachlassen. Natürlich denkt sie seit längerem an die Zukunft des Projekts, das sie von Österreich aus finanziert und begleitet. „Da ich selbst keine eigene Familie habe, sind das meine Kinder. Ich bekomme von ihnen so viel geschenkt“, sagt sie. Verständlich, dass ihr das nicht gleichgültig ist. Finanziell wird sie es ohnehin weiter unterstützen, solange sie kann. Sie hofft aber, dass sich auch für die besitzrechtlichen Fragen und die Gesamtverantwortung eine gute Lösung ergibt. Sie hat bisher in ihrem Engagement immer wieder Gottes Hilfe erfahren. Darum meint sie: „Ich vertrau weiterhin auf den da oben.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

9. Juni 2016

Es gibt Informationen, deren Weitergabe absolut tabu bleibt. Roodini / photocase.de

An der Grenze zwischen Beruf und privat Wer persönliche Dinge über Menschen weiß, gerät bald einmal in schwierige Lagen: Kann es richtig sein, Dinge weiterzugeben? In jedem Fall ist Vorsicht geboten. Fallbeispiel: Ein mir bekannter Firmenchef will eine mir ebenfalls bekannte Person ein­stellen. Er fragt mich, welchen Eindruck ich von der Zuverlässigkeit des Betreffenden habe. Ich weiß, dass er jüngst erst wegen seiner ­Alkoholkrankheit auf Entzug war, wegen der er ­seinen früheren Job verloren hat. Die Person ist derzeit „trocken“, aber ich kann ja nicht in die Zukunft blicken. Soll ich den Firmenchef über diesen Umstand ­informieren? Antwort: In diesem Fall geht es um die Ver-

mischung zweier Ebenen: Der Ebene persönlicher Bekanntschaften und der Ebene von Geschäft und Beruf. Eine solche Vermischung ist eine höchst heikle Gratwanderung und führt leicht zu heillosen Verwicklungen. Wer derartige Gratwanderungen nicht schwindel-

frei und trittsicher bestehen kann, sollte die Finger davon lassen! Gefragt werden. Auch für den, der in Gratwanderungen erfahren ist, bleibt es eine ziemliche Zumutung, in eine betriebsinterne Entscheidung hinein­gezogen zu werden, die ihn eigentlich nichts angeht. Daher wäre es für mich das Mindeste, dass der Firmenchef mich vorab diskret und vorsichtig fragt, ob er mich in einer heiklen Personalangelegenheit überhaupt um Rat fragen darf. Was tabu bleibt. Angenommen, ich würde einverstanden sein, würde ich den Firmenchef bitten ­darzulegen, warum er in der betreffenden Personalie so unsicher ist. Aus dieser Darstellung würde ich heraushören, wie er den Bewerber einschätzt und ob er ihn fair

und differenziert wahrnimmt. Dann und nur dann würde ich eine Antwort geben. In ihr würde ich versuchen, so viel wie möglich zugunsten des arbeitssuchenden Bekannten zu sprechen – ohne jedoch unehrlich zu werden und die Alkoholkrankheit zu verschweigen. Aber eines wäre klar: Wissen, das ich von dem Bekannten im Vertrauen erhalten habe, würde ich niemals preisgeben. Das bleibt tabu!

Ethik im Alltag Eine Serie mit Michael Rosenberger Universitätsprofessor für Moraltheologie, Katholische Privatuniversität Linz

Teil 4 von 4


Sonntag 11. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 12. Juni 2016

Gesetz und Gnade Sind Reinheit und Moral der Kern des christlichen Glaubens? Sieht Gott uns nur dann gnädig an, wenn wir tugendhaft leben? Jesus wendet sich in den Evangelien oft gerade den Gefallenen, den Verirrten, den Suchenden zu. Die Frage ist für ihn: Worin zeigt sich die Liebe eines Menschen? Und zeigt sich darin auch sein Wille zur Umkehr?

Evangelium Lukas 7, 36 – 8, 3 Jesus ging in das Haus eines Pharisäers, der ihn zum Essen eingeladen hatte, und legte sich zu Tisch. Als nun eine Sünderin, die in der Stadt lebte, erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers bei Tisch war, kam sie mit einem Alabastergefäß voll wohl riechendem Öl und trat von hinten an ihn heran. Dabei weinte sie, und ihre Tränen fielen auf seine Füße. Sie trocknete seine Füße mit ihrem Haar, küsste sie und salbte sie mit dem Öl. Als der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, dachte er: Wenn er wirklich ein Prophet wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von der er sich berühren lässt; er wüsste, dass sie eine Sünderin ist. Da wandte sich Jesus an ihn und sagte: Simon, ich möchte dir etwas sagen. Er erwiderte: Sprich, Meister! (Jesus sagte:) Ein Geldverleiher hatte zwei Schuldner; der eine war ihm fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig. Als sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten, erließ er sie beiden. Wer von ihnen wird ihn nun mehr lieben? Simon antwortete: Ich nehme an, der, dem er mehr erlassen hat. Jesus sagte zu ihm: Du hast Recht. Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: Siehst du diese Frau? Als ich in dein Haus kam, hast du mir kein Wasser zum Waschen der Füße gegeben; sie aber hat ihre Tränen über meinen Füßen vergossen und sie mit ihrem Haar abgetrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die Füße geküsst. Du hast mir

nicht das Haar mit Öl gesalbt; sie aber hat mir mit ihrem wohl riechenden Öl die Füße gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie so viel Liebe gezeigt hat. Wem aber nur wenig vergeben wird, der zeigt auch nur wenig Liebe. Dann sagte er zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben. Da dachten die anderen Gäste: Wer ist das, dass er sogar Sünden vergibt? Er aber sagte zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! In der folgenden Zeit wanderte er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.

1. Lesung 2 Samuel 12, 7–10.13 Da sagte Natan zu David: Du selbst bist der Mann. So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum König von Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet. Ich habe dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn in den Schoß gegeben, und ich habe dir das Haus Israel und Juda gegeben, und wenn das zu wenig ist, gebe ich dir noch manches andere

dazu. Aber warum hast du das Wort des Herrn verachtet und etwas getan, was ihm missfällt? Du hast den Hetiter Urija mit dem Schwert erschlagen und hast dir seine Frau zur Frau genommen; durch das Schwert der Ammoniter hast du ihn umgebracht. Darum soll jetzt das Schwert auf ewig nicht mehr von deinem Haus weichen; denn du hast mich verachtet und dir die Frau des Hetiters genommen, damit sie deine Frau werde. [...] Darauf sagte David zu Natan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt. Natan antwortete David: Der Herr hat dir deine Sünde vergeben; du wirst nicht sterben.

2. Lesung Galater 2, 16ac.19–21 Weil wir aber erkannt haben, dass der Mensch nicht durch Werke des Gesetzes gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus [...] und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird niemand gerecht. [...] Ich aber bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt worden; nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat. Ich missachte die Gnade Gottes in keiner Weise; denn käme die Gerechtigkeit durch das Gesetz, so wäre Christus vergeblich gestorben.


Wort zum Sonntag

„…und tu was du willst“

ian munroe / flickr.com

W

ohl dem, dessen Frevel vergeben und dessen Sünde bedeckt ist.

Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt

Sünde. Ein ungeliebtes Wort. Für aufgeklärte Menschen klingt es so, als hätten sie gegen die Gesetze des Herrn verstoßen und müssten bestraft werden. Entfernt sich das Christentum nicht immer mehr von dieser dunklen Moral? In seiner Wurzel bedeutet das Wort „Sünde“ viel eher ein bewusstes Abwenden des Menschen von Gott: Während der Mensch in seinem ursprünglichen, paradiesischen Zustand ganz Gott angehört und sich seinem Willen anvertraut, kann er sich in der Welt auch absichtlich vom Göttlichen trennen. Das Streben des Menschen nach Gott ist wiederum der Kern religiöser Praxis, die direkte Verbindung zwischen Gott und Mensch ist das Wesen der Mystik. Ich möchte den Gedanken wagen, dass sich hier alle Religionen einig sind. Die wichtigste Gabe des menschlichen G ­ eistes ist in diesem Zusammenhang die ­Erkenntnis in zweierlei Formen: Wenn ich weiß, dass ich mich von Gott abgewandt habe, kann ich ­Gnade erfahren: Allein durch das ­Eingeständnis seiner Sünde wurde David vor dem Schwert ­bewahrt. Durch Beweinen ihrer Vergehen im Angesicht des Herrn konnte die ungebetene Gästin im Haus des Simon Frieden finden. Durch das Erkennen von Gut und Böse können wir uns also von Gott trennen, während die Erkenntnis unserer Sündhaftigkeit uns zu Gott zurückzuführen vermag. Paulus ist so weit gegangen, dass er sich Jesus Christus ganz hingegeben und geöffnet hat. Ein Erlöschen des individuellen Ichs, des eigenen Willens hebt jede Trennung auf - und macht alle Gesetze unwichtig. Wie können wir es also verstehen, wenn ein Mensch die detaillierten Dogmen seiner Religion über eine liebevolle Begegnung mit anderen stellt? In einer pluralen Gesellschaft kann die Integrität des Paulus helfen: Glaube und Liebe allein machen uns zu guten Menschen - das Gebot der Nächstenliebe sollte über allen Gesetzen stehen.

und dessen Herz keine Falschheit kennt. Ich bekannte dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben.

Zum Weiterdenken „Liebe, und tu was du willst“, sagte Augustinus von Hippo. Kann unsere Liebe so rein sein, dass sie uns als höchstes Gesetz gilt und vor aller Sündhaftigkeit bewahrt?

Du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not; du rettest mich und hüllst mich in Jubel. Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten,

Aglaia Mika Beauftragte der Katholischen ­Kirche Vorarlberg für den inter-

jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen!.

religiösen Dialog; Musiktherapeu-

Antwortpsalm, aus ps 32

Die Autorin erreichen Sie unter

tin, Sängerin, Stimmbildnerin. u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben

9. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom Vater hab`ich die Statur, des Lebens ernstes Führen, vom Mütterchen die Frohnatur und Lust zu fabulieren. Urahnherr war der Schönsten hold, das spukt so hin und wieder; Urahnfrau liebte Schmuck und Gold, das zuckt wohl durch die Glieder. Sind nun die Elemente nicht aus dem Komplex zu trennen, was ist denn an dem ganzen Wicht Original zu nennen? JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749–1832) ZONECREATIVE/ FOTOLIA.COM

Die Bedeutung des Vaters für das Kind Als ich mich dransetzte, diesen Artikel zum Vatertag zu schreiben, dachte ich: Mütter werden – zu Recht – am Muttertag geehrt, ihre Bedeutung ist uns allen selbstverständlich. Ist es nicht eigenartig, dass wir über die Bedeutung des Vaters extra schreiben müssen? Früher und heute. Es ist nicht so lange her, da waren die Mütter meist alleine für die Fürsorge und Erziehung ihrer Kinder zuständig. Der Vater war der Patriarch, Ernährer und Beschützer. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt: Heute sieht man Männer in Geburtsvorbereitungskursen, im Kreißsaal bei der Geburt, auf Spielplätzen und mit Kinderwagen. Aber: Haben diese Männer sich eher den Forderungen der selbstbewusster gewordenen Frauen angepasst oder nehmen sie ihre neue Vaterrolle ernst und wichtig für sich selbst – und das Kind? Ich behaupte: Immer mehr Männer sind sich bewusst, dass sie als Vater für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung ihres Kindes wichtig sind. Genauso wichtig wie die Mutter – was auch pädagogisch belegt ist. Es beginnt mit einem fürsorglichen Umgang mit der werdenden Mutter und einem aktiven Interesse am werdenden Kind. Eine wesentliche Rolle kommt dem Vater dann schon in den ersten Lebensmonaten des Babys zu: die MutterKind-Symbiose zu lösen und damit eine allzu enge Bindung zwischen Mutter und Kind zu verhindern. Das wird später für die notwendige Ablöse des Kindes von der Mutter die Trennungsängste vermindern. Gleichzeitig kann der Vater eine Beziehung zum Kind aufbauen. Nicht jedem Vater gelingt es auf Anhieb, die Nähe und Liebe zum Baby wahrzunehmen und zu zeigen. Da kann die Mutter unterstützend wirken, indem sie den Vater in die Pflege des Kindes miteinbezieht. Wickeln, baden, anziehen, ins Bett bringen.

Mutter und Vater. „Das Wichtigste, was ein Vater für seine Kinder tun kann, ist: ihre Mutter zu lieben.“ (Henry Wald Beecher). Das war mir von Anfang an bewusst und wichtig, denn: Die Liebe des Mannes stärkt die Frau und Mutter, stellt die Triade Mutter-Vater-Kind auf eine gesunde Basis. Das Kind ist aus der Liebe von Mann und Frau entstanden und diese Liebe strahlt gleichermaßen auf das Kind ab – im Idealfall. Diese Priorität sollten Mann und Frau einander zeigen. Für die weitere Entwicklung des Kindes sind Väter wichtig, weil sie einen anderen Umgang und meist einen anderen Erziehungsstil „Das Wichtigste, was ein Vater für seine Kinder tun kann, ist: ihre Mutter zu lieben.“

verfolgen als Mütter. Zum Beispiel im Spielverhalten. Väter bieten eher körperbetonte Spiele an, sind zumeist mutiger und trauen ihrem Kind auch schneller etwas alleine zu. Im Idealfall ergänzen sich hier männliches und weibliches Verhalten und das Kind lernt beides kennen. Später kommen die Fragen des Kindes: „Was sagt der Papa dazu?“ Söhnen wie Töchtern ist der Vater wichtig, beide suchen auf ihre Weise seine Anerkennung. Eine Grundaufgabe des Vaters liegt im Annehmen und Schützen der Kinder, mit zunehmendem Alter im Bestätigen der Söhne und Töchter als Männer und Frauen. Der Stolz des Vaters auf die Tochter oder den Sohn ist für die jungen Menschen wie ein Lebenselexier. Das Schweigen der Väter. Väter und Großväter mit Kinderwagen gehören heute zum selbstverständlichen Straßenbild. Trotzdem gibt es noch das Schweigen der Väter. Jener Väter, die nach einer unmenschlichen Ar-

beitswoche ausgelaugt heim zur Familie kommen und nun liebevolle Väter sein sollten. Sie würden es gerne, aber sie können es nicht mehr. Und da sind jene Väter, die ohne gutes männliches Vorbild aufgewachsen sind und nie gelernt haben, mit Zärtlichkeit, Gefühlen, Spiel und Kindern umzugehen. Es gibt auch jene Väter, die nicht die Kraft und Einsicht haben, sich in die Inszenierung von Mutter und Kind einzumischen. Sie glauben, dass sie alles falsch machen und zur Kindererziehung nicht taugen. Es gibt auch noch die ignoranten Väter, die nicht wissen, wie wichtig sie wären, die glauben, es reicht mit Kinderzeugen und Geldverdienen. Und es gibt die Väter, die geschieden sind, die nicht selten nur noch zahlen dürfen und sich dann wohl oder übel zurückziehen und verschwinden. Sie schweigen, aber sie leiden mit schlechtem Gewissen gegenüber ihren Kindern. Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass diese Väter ihr Schweigen brechen, aufstehen und sich einmischen, Verantwortung wahrnehmen und als Väter ihren Mann stellen. Dabei müssen wir sie unterstützen, denn Kinder brauchen nicht nur die Fürsorge der Mutter, sondern auch eine gute Beziehung zum Vater. Man kann es nicht klar genug sagen: Ihr Väter seid wichtig für eure Kinder! Das soll auch die Botschaft des Vatertages sein.

BERATUNG ALBERT A. FELDKIRCHER TRAININGS UND SEMINARE, EGG, VBG. beratung@kirchenzeitung.at

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

9. Juni 2016

Das Elterntelefon bietet rund um die Uhr ein offenes Ohr für verzweifelte Mütter und Väter

Erziehung ist Arbeit Kinder werden immer dicker, sind hyperaktiv oder depressiv, schauen kaum vom Smartphone auf oder sind aggressiv. Und Eltern haben zunehmend Probleme damit.

eine Reiswaffel in den Mund schieben.“ Obwohl es vielleicht nachvollziehbar sei, geht ein solches Verhalten an den Bedürfnissen der Kinder total vorbei.

BRIGITTA HASCH

Eltern müssen mit ihren Sorgen nicht alleine bleiben. Seit 2012 bietet die Telefonseelsorge mit dem Elterntelefon einen besonderen Service für Eltern. Wer die kostenlose Nummer „142“ wählt, kann rund um die Uhr und anonym über Erziehungsprobleme, Ängste, Sorgen und Nöte in Bezug auf die Kinder reden. „Wir sind in gewisser Weise ein Seismograph für die gesellschaftlichen Entwicklungen“, sagt Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Leiterin dieser Hotline der Diözese Linz, „denn was wir am Telefon hören, spiegelt die aktuelle Welt in den Familien wider.“ Kinder sind keine App. Diesen provokanten Titel wählte das Team vom Elterntelefon als Thema zum Weltelterntag am 1. Juni und machte damit eindrücklich auf die aktuellen Erziehungsprobleme aufmerksam. Immer häufiger äußern Eltern Probleme wegen der intensiven Nutzung digitaler Medien ihrer Kinder, erzählt die Expertin über ihre Erfahrungen beim Elterntelefon. Der Nachwuchs sitzt permanent vor dem Computer, macht keine Hausübung und kommt nicht zum gemeinsamen Essen, weil man lieber Video spielt. Das kann Eltern schon überfordern. Sie wollen eigentlich nur das Beste für ihre Kinder, schaffen es aber irgendwie nicht. Zur Kindererziehung kommen oft Stress in der Beziehung, Ärger am Arbeitsplatz oder eine knappe Haushaltskassa. Als Erwachsene unterliegt man dem gesellschaftlichen Druck, stets und überall erreichbar zu sein. Und schließlich gibt es auch den Irrglauben, dass Eltern die besten Freunde ihrer Kinder sein müssen. „Das alles sind Faktoren, warum Eltern bei uns Rat suchen“, sagt die Elterntelefon-Expertin. Erziehung ist kein Kinderspiel. Eltern zu sein ist nicht immer leicht. Konsequenz, Präsenz und Auseinandersetzung mit den Kindern verlangen einem viel Energie und Kraft ab. „Da kann man schon der Verlockung erliegen, es sich dort und da leichter zu machen“, sagt Lanzerstorfer-Holzner und erklärt weiter, „das kann dazu führen, dass Vierjährige mit dem Buggy durch die Stadt geschoben werden, die Eltern dabei angeregt telefonieren und dem Kind bei jeder Unmutsäußerung

Unterhaltung mit dem Bildschirm. In vielen Familien verbringen Kinder und Erwachsene zu viel Zeit in einer virtuellen Welt. ANTIKSU/ FOTOLIA

Kinder brauchen lebendige Menschen. Für die Psychotherapeutin, Gynäkologin und Buchautorin Dr. Martina Leibovici-Mühlberger sind die Auffälligkeiten der jungen Generation genau darauf zurückzuführen, dass Kinder nicht mehr kindgerecht aufwachsen dürfen. „Wer versucht, Grenzen zu setzen, wird schnell als autoritär abgestempelt“, sagt sie, „dabei wäre es so wichtig, dass Eltern Strukturen vermitteln, Werte und Haltungen. Aber auch Grundkompetenzen wie Selbstorganisation und Aufmerksamkeit sollten von den Eltern vorgelebt werden. Kinder sollten lernen, dass man nicht alles und das sofort haben muss, ohne gleich auszurasten.“ Anstatt die Kinder „fit for life“ zu machen, werden sie immer häufiger psychisch gestört, leistungsverweigernd oder verhaltensoriginell. „Daran sind aber nicht die Kinder schuld, die Erziehung hat das aus ihnen gemacht“, so die Diagnose von Leibovici-Mühlberger. Ihr Rat: „Haltung einnehmen und vertreten, Kinder nicht über-beschützen, nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumen, und vor allem: Kinder nicht länger als zwei Stunden am Computer sitzen lassen, sonst verdrängt die virtuelle Welt die reale.“  Buchtipp: Wenn die Tyrannenkinder erwachsen werden, Martina Leibovici-Mühlberger, edition a, Wien 2016.

AUFGETISCHT Kochbuch mit biblischen Speisen Seit einigen Jahren gibt es in der Stadtpfarrkirche Linz in der langen Nacht der Kirchen biblische Speisen als kulinarische Kostproben, so auch dieses Jahr wieder. Die große Nachfrage nach Rezepten dieser Köstlichkeiten hat Gundi Hartl und Gerda Greslehner dazu bewogen, ein Kochbuch zu verfassen, das in dieser Langen Nacht zum Verkauf angeboten wird. Der Erlös aus dem Verkauf des Kochbuches kommt ausschließlich der Stadtpfarre Linz als Beitrag zur Finanzierung des Pfarrhofumbaues zugute. Manna Zutaten: ½ Tasse Butter, ½ TL Vanillezucker, 1 Tasse Zucker, ½ TL Backpulver, 2 Eier, 2 Tassen Mehl, 2 EL Honig, Koriandersamen, ¼ TL Salz. Zubereitung: Butter und Zucker schaumig rühren, Eier dazu, Honig, Salz und Vanille dazu geben und Mehl mit Backpulver vermischt unterrühren. Jeweils einen halben Teelöffel des Teiges auf ein gefettetes Backblech setzen, 3 Koriandersamen daraufsetzen und bei 200°C ca. 8 Minuten backen. Diese Speise fiel nachts auf den Wüstenboden und konnte des Morgens aufgesammelt werden. Sie durfte nicht aufgespart werden. Alles, was am Abend noch nicht aufgegessen war, verdarb über Nacht. „Das Haus Israel nannte das Brot Manna. Es war weiß wie Koriandersamen und schmeckte wie Honigkuchen.“ Ex 16,31

Manna ist ein Ausscheidungssekret von Schildläusen, die auf Tamariskenstauden auf Sinai leben. Die Flüssigkeit wird nachts in Form von Wassertröpfchen ausgeschieden. Diese kristallisieren und nehmen eine milchigweiße bis hellgelb-bräunliche Färbung an. Manna ist also eine besondere Art von Honigtau.


DA GEH ICH HIN  „Bumble-Jumpen“ mit dem Papa. Am Vatertag von 11 bis 16 Uhr für Papis gratis!

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 9. Juni 2016

 12. 6., Agrarium Steinerkirchen.

 Do., 16. Juni, 15 bis 18 Uhr, Treffpunkt: Endhaltestelle der Linie 33, Pleschinger See. Anmeldung: www.naturschauspiel.at

LACH MIT PIEPMATZ

STOCKPHOTO-GRAF/ FOTOLIA

 Märchenhaftes Auenland. Lausche der Märchenerzählerin Claudia Edermayer und entdecke in alten Geschichten die Besonderheiten von Bäumen, Kräutern und Tieren. Wir verwandeln uns in Fledermaus und Falter und bauen verwunschene Koboldverstecke (ab sechs Jahren).

Bälle, Bälle, Bälle Warum ist es eigentlich so, dass die meisten Leute beim Ballspielen gleich an Fußball denken? Dabei gibt es doch unzählige Ballsportarten, die man sogar mit ganz verschiedenen Bällen spielt.

 Lehrerin: „Nenne mir drei berühmte Männer, die mit A beginnen.“ Schüler: „Alaba, Arnautovic, Almer!“ Lehrerin: „Noch nie etwas von Ambros, Aristoteles und Alexander dem Großen gehört?“ Schüler: „Ersatzspieler interessieren mich nicht!“

Es gibt sicher mehr als 30 Ballsportarten. Manche sind bei uns vielleicht nicht so bekannt. Aber wenn du dir das Bild oben ansiehst, erkennst du sicher einige davon: Federball, Tennis, Basketball, Baseball, Football, Eishockey (da ist der „Spielball“ genau genommen eine harte Scheibe und heißt Puck), Handball und Volleyball.

 Der Teufel besucht Petrus und fragt ihn, ob man nicht mal ein Fußballspiel „Himmel gegen Hölle“ machen könnte. Petrus hat dafür nur ein Lächeln übrig: „Glaubt ihr, dass ihr auch nur die geringste Chance habt? Sämtliche guten Fußballspieler sind im Himmel: Messi, Ronaldo, Ribery ...“ Der Teufel lächelt zurück: „Macht nichts, WIR haben alle Schiedsrichter!“

Hauptsache rund. Vor allem Größe, Gewicht und Material sind bei jedem Spielball ein bisschen anders. Meistens ist der Ball eine Art Kugel, manchmal ist er auch oval oder eine Scheibe. Eine ganz spezielle Form hat der Federball. Klein, groß, hart, weich. Der Tennisball hat zum Beispiel einen Umfang von ca. 20 cm und wiegt knappe 60 Gramm. Er ist

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

 „Ihr Fachgebiet ist Fußball?“, fragt der Showmaster. „Ja“, antwortet der Kandidat. „Dann habe ich eine Frage für Sie. Wie viele Maschen hat ein Tornetz?“

ganz prall gefüllt und hart, gute Tennisspieler schießen den Ball beim Aufschlag mit weit über 100 km/h über den Platz. Der Tischtennisball ist noch kleiner, extrem leicht und saust bei den Profis ebenso mit einem Tempo über die Tischplatte, dass man mit dem Schauen kaum nachkommt. Ganz das Gegenteil dazu ist der Medizinball, den du aus dem Turnunterricht kennst: Er ist schwer und aus Leder, das Werfen ist Kraftsache. Zu den absoluten Schwergewichten zählt auch die Bowlingkugel. Ja, denn Kegeln ist genau genommen eine Ballsportart. Mit Hand, Fuß oder Stock. Auch die Art und Weise, wie man mit dem Ball umgeht, ist sehr unterschiedlich. Beim Land- und beim Eishockey gibt es einen Schläger, ebenso beim Tennis und Tischtennis. Wenn du die Billardkugeln bewegst, nimmst du dafür einen langen Spielstock, genannt Queue [kö]. Auch die Polospieler, die auf dem Pferd sitzen, haben einen Holzschläger. Bei den meisten Ballsportarten wird der Ball von Hand bewegt. Vielleicht macht das den Fußball so reizvoll.


9. Juni 2016

Erlebten ein Schuljahr im Zeichen der Menschenrechte: Maria Führer-Lettner, Julia Hellerzeder und Andrea Strubl (von links).

KIZ/PS

„Sie wollen unsere Beschützer sein“ 100 Asylsuchende im Nachbarort. Im Herbst führte das an der Fachschule Mauerkirchen zu hitzigen Diskussionen. Jetzt, am Ende des Schuljahres, hat sich die Stimmung zum Positiven geändert. Was ist passiert? Beim Thema Flüchtlinge gehen die Wogen hoch. Der Streit macht auch vor Österreichs Klassenzimmern nicht Halt. Besonders zu spüren bekam das die Landwirtschaftliche Fachschule Mauerkirchen. Auslöser war der Einzug von 100 Asylwerbern in eine Schule im Nachbarort Burgkirchen während der Sommerferien 2015. Erklärte Gegner der Flüchtlingsunterkunft malten den Teufel an die Wand, schürten Ängste. „Uns haben dann viele besorgte Eltern angerufen, ob ihre Kinder noch bei uns in die Schule gehen können.“, erzählt Maria Führer-Lettner, die an der Landwirtschaftlichen Fachschule Mauerkirchen u ­ nterrichtet. Zudem habe das Thema unter den

musiktipp

Schülerinnen stark polarisiert. „Ich war am Anfang auch verunsichert“, gibt die Mutter einer fünfjährigen Tochter offen zu. Dennoch war die Religionslehrerin über diese aufgeheizte Stimmung vor allem einmal „schockiert“. Sie handelte rasch, brachte den Flüchtlingen Kuchen, setzte sich öffentlich für sie ein. Im dritten Jahrgang der Fachschule Mauerkirchen hat Maria Führer-Lettner das Schuljahr den Menschenrechten gewidmet. Ein Workshop vermittelte, dass Menschen­rechte nichts Abstraktes sind. „Sie beginnen dort, wo man lebt“, betont die Lehrerin. Zum Beispiel, wenn es um das Recht auf Flucht und Schutz vor Krieg geht. Ein Schlüsselerlebnis. Jetzt, gegen Ende des Schuljahres, kann sie sagen: „Es ist natürlich nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen, aber die Stimmung hat sich deutlich zum Positiven verändert.“ Ein Schlüsselerlebnis war die Begegnung der

aufgeschnappt

szene

Fachschülerinnen mit Asylwerbern aus Mauerkirchen. Bei An­ drea Strubl (17) und Julia Hellerzeder (16) hat das einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Die jungen Männer haben schon Schlimmes hinter sich. Ein Flüchtling hat erzählt, dass sein Papa bei einem Bombenanschlag gestorben ist. Was sagst du da? Wir haben betroffen geschwiegen“, berichten die beiden Schülerinnen. „Ich könnte nicht einfach so weggehen von daheim und alles liegen lassen“, bewundert Andrea den Mut der Flüchtlinge. Angst spürte die 17-jährige bei dem Treffen in lockerer Atmosphäre jedenfalls nicht. Im Gegenteil: „Die wollen unsere Beschützer sein“, vertraut sie den Männern, die nur um ein paar Jahre älter als sie sind. Über die Gruppe junger Flüchtlinge will sie kein schlechtes Wort hören. Gegen Schulschluss schließt sich der Kreis des Projekts der Fachschule: beim Menschenrechtelabyrinth im nahe gelegenen Reichsdorf.

Paul Stütz

Eröffnung Am Fr., 17. Juni, wird das Heckenlabyrinth der Menschenrechte in der FS Mauerkirchen offiziell eröffnet. Um 17 Uhr beginnt die Podiumsdiskussion über Menschenrechte mit Gabriele Eschig (UNESCO), Maria Führer-Lettner (Lehrerin), Norbert Knoll (Initiator Heckenlabyrinth der Menschenrechte), Florian Kotanko (Verein für Zeitgeschichte Braunau), Christian Schüller (ORFReporter), Karl Wieninger (Initiator Garten der Menschenrechte Moorbad Harbach). Um 21 Uhr Wanderung durch das Heckenlabyrinth (bei schönem Wetter).

xxx moment mal

Riesenhommage an The Greatful Dead „Day Of The Dead“ ist ein wahres Mammutprojekt der Dessner-Zwillinge von The National. Auf einer umfangreichen Compilation mit 59 Songs, aufgeteilt auf 5 CDs, tummelt sich alles, was in der Indie-Szene Rang und Namen hat und huldigt der kalifornischen Hippie-Band The Greatful Dead. The War On Drugs eröffnen den Songreigen mit „Touch Of Grey“. Ohne die eigene Komfortzone zu verlassen, nimmt uns die Band gleich mit auf ihren musikalischen Highway Richtung Westen, der untergehenden Sonne entgegen. Beste-

Diesem haben die Schülerinnen bereits im Herbst einen Besuch abgestattet. Es wird am 17. Juni mit Unterstützung der Jugendlichen offiziell eröffnet.

chend sind Kurt Vile and the Violators, die sich in ihrer Interpretation von „Box Of Rain“ ganz in die Tradition der Greatful Dead stellen, genauso wie Bonnie ‚Prince’ Billy mit „Rubin And Che-

rise“. „Going Down The Road Feelin’ Bad“ versprüht Südstaaten-Flair und ist einer Lucinda Williams auf den Leib geschneidert. The Flaming Lips greifen die psychedelische Seite der Dead auf und verleihen „Dark Star“ einen experimentellen Touch und The National liefern mit der Midtempo-Nummer „Peggy-O“ mein ganz persönliches Highlight ab. Die Liste an großen Momenten ließe sich beliebig fortsetzen. Dies ist ein einzigartiges musikalisches Großwerk, das es so schnell nicht wieder geben wird und an dem der Greatful Dead-Mastermind Jerry Garcia im Himmel sicher seinen Spaß hat. K. Rauscher Bewertung: êêêêê u Day Of The Dead (erschienen bei 4AD)


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! E-Mail: info@betreuung12-24.at Tel. 0660/722 52 13. www.betreuung12-24.at KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10. www.kunststopferei.com

HINWEISE  Wallfahrt nach Lourdes. Bei der Flugwallfahrt des Marianischen Lourdeskomitees vom 14. bis 17. Juli 2016 sind noch einige Plätze frei. Ab Linz (Hauptbahnhof) werden die Pilger/innen mit dem Bus zum Flughafen Wien gebracht. Die geistliche Leitung hat Erzbischof em. Dr. Alois Kothgasser.

 Fußballturnier für Menschenrechte. SOS-Menschrenrechte Österreich lädt zum „SOS-Cup – Anpfiff für Menschenrechte“ am Samstag, 11. Juni. Das interkulturelle BenefizHobby-Fußballturnier auf dem Magistratsplatz SVM in der Linzer Semmelweisstraße 29, bietet von 10 bis ca. 21 Uhr neben dem Turnier auch ein Kinderprogramm, Live-Musik und internationale Küche.

 Info: Marianisches Lourdeskomitee Wien, Tel. 01/587 52 05. members.aon.at/lourdeskomitee

 Anmeldung und Kontakt für Fußballmannschaften: E-Mail: sos-cup@ arge-tor.org

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Dominik Hennerbichler. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

9. Juni 2016

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Peter Mayrhofer, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

 Wanderausstellung „aufdecken“. 300 handbeschriebene Tafeln der Wanderausstellung zum Aufdecken des Kriminalfalles Hypo Alpe Adria, sind von Sa., 18. bis Do., 23. Juni 2016 und von Di., 28. bis Mi., 29. Juni auf dem Kirchplatz von Grieskirchen frei zugänglich. Eröffnet wird am Samstag, 18. Juni um 10 Uhr, um 11 Uhr diskutieren NR Ruperta Lichtenecker und Ausstellungsgestalterin Johanna Tschautscher.  www.aufdecken.info

KirchenZeitung Diözese Linz

AUSSCHREIBUNG MARKETING-ASSISTET/IN Ab 1. August 2016 sucht die KirchenZeitung eine/n Marketing-Assistentin/en in TeilzeitAnstellung (ca. 18 Wst.). Aufgaben: Abo-Marketing: Kundengewinnung, Konzeption, Planung, Umsetzung und Erfolgskontrolle der MarketingMaßnahmen; Weiterentwicklung und Umsetzung des Marketingplans; Organisation und Betreuung von Veranstaltungen. Anforderungen: Eigenständiges Arbeiten; abgeschlossene Ausbildung (Studium o. ä.) und Berufserfahrung; gute EDV-Kenntnisse; Identifikation mit der KirchenZeitung. Entlohnung nach dem KV Wochenzeitungen für kfm. Angestellte, mind. € 1.430,- bei 18 Wstd.  Bewerbungen bis 24. Juni 2016 an: KirchenZeitung Diözese Linz, Geschäftsführung, verlag@kirchenzeitung.at, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

WAS ZÄHLT, IST NÄHE. NUR WER EINFÜHLSAM IST, KANN ANDERE VERSTEHEN UND UNTERSTÜTZEN. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

www.sparkasse-ooe.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

9. Juni 2016

bildung – spiritualität – kurs

Wallfahrt zu P. Unzeitig Göckelberg (Tschechien). Im Gedenken an den Märtyter der NS-Zeit, P. Engelmar Unzeitig laden die Mariannhiller Missionare zu einer Wallfahrt mit abschließender Messfeier nach Göckelberg, dem ersten Ort in Tschechien, wenn man von Urlichsberg und Schöneben kommend, die Grenze überquert. P. Engelmar war dort Pfarrer, ehe er in das KZ Dachau eingeliefert wurde und bei der Pflege von typhuskranken Mithäftlingen starb. Der Mariannhiller Missionar wird am 24. September 2016 in Würzburg selig gesprochen.

Treffpunkt für die Wallfahrt am 18. Juni 2016 ist um 13.30 Uhr beim Fußgänger-Grenzübergang Sonnenwald (Nähe Gasthaus Blauer Hirsch). Der Weg führt auf der alten Straße eben entlang des Schwarzenbergschen Schwemmkanals zur Pfarrkirche Glöckelberg. Der Mariannhiller Pater Tony Gathen wird um 15 Uhr die Messe feiern. Zum Gottesdienst werden auch Vertreter der Ordensleitung aus Rom und eine Reihe von Provinzialen kommen. XX Samstag, 18. Juni 2016, 13.30 Uhr Sonnenwald.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Alles was Recht ist – warum wir Kinderrechte brauchen, Ausstellung, Di., 15. Juni bis So., 10. Juli, Mo. bis Sa., 8 bis 12 Uhr, Di., 16 bis 19 Uhr, oder nach Vereinbarung. XX Gewaltfreie Kommunikation, Aufbauseminar, Sa., 25. Juni 9 bis 17 Uhr, Ref.: Nicola und Thomas Abler.

KiZ/A.

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Franziskusfest für Kinder, Gemeinsam wird mit dem Zug zum Kinder-Franziskusfest nach Enns gefahren, Sa., 25. Juni 9.30 bis 17 Uhr, Kinder von 6 bis 13 Jahren, mit Sr. Stefana und Mitschwestern.

Klostermarkt vor dem Dom Lange Nacht der Kirchen. Im Rahmen der Langen Nacht präsentieren Klöster und Ordensgemeinschaften aus Österreich und Bayern auf dem Domplatz ihre Köstlichkeiten. Das Angebot reicht von Bier und Spirituosen über Spezialitäten aus Wald und

Garten bis hin zu Kunsthandwerk, heilenden Salben und spirituellen Angeboten. Gemeinsam ist den Produkten, dass sie von Hand gemacht und in Einklang mit der Natur erzeugt werden. XX Freitag, 10. Juni 2016, 14 Uhr, bis Samstag, 11. Juni, 19 Uhr.

Seminar für Auslandseinsatz. HORIZONT3000 – ein Zusammenschluss von acht katholischen Organisationen – lädt zu einem Seminar für Interessierte, die einen Einsatz in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit in Erwägung ziehen. Das Seminar informiert über entwicklungspolitische Themen und dient zur Reflexion über die eigene Motivation eines Einsatzes. u Samstag, 11. Juni 2016, 9 bis 18.30 Uhr, Welthaus Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84,

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Literatur-Brunch mit Felix Mitterer, Lesung aus seinen Werken, So., 19. Juni, 11 Uhr, mit musikalischer Begleitung durch GinFiz.

KiZ/A.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX SambOrubá, Brasilianisches Konzert und Tanzfest, Sa., 25. Juni, 19.30 Uhr, mit dem Duo Ibeji und A Brazilian Love Affair.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungs­datum.

4020 Linz, www.horizont3000.at

Angebot der woche

Sommerliche Abendschifffahrten Was ist besser, als mit einem kühlen Getränk entspannt in gemütlichen Loungesesseln am Freideck zu sitzen und den Linzer Sonnenuntergang in vollen Zügen zu erleben? Die sommerlichen Abendschifffahrten „Bella Italia“ und „Sommerfahrt“ der Donauschiffahrt Wurm + Köck sind ein Genuss für alle Sinne! Von Anfang Juli bis Anfang September finden jedes Wochenende auf dem Designschiff MS Linzerin genussvolle Abendschifffahrten statt:

Jeden Freitag um 19.30 Uhr lichtet das Schiff den Anker zur „Bella Italia“-Fahrt. Das Publikum erwartet ein chilliger „Kurzurlaub“ auf der Donau – mit feinem, mediterranen Buffet und italienischer Live-Musik. An den Samstagabenden wiederum wird zu LiveMusik an Bord getanzt – das Linzer Nachtleben hat eine neue Attraktion: Bei der „Sommerfahrt“, die auch um 19.30 Uhr beginnt, ist das Highlight, das lecker-leichte Sommerbuffet, bereits enthalten. Die Schifffahrten starten im Donaupark beim Lentos, es ist eine Voranmeldung erforderlich: Tel. 0732/78 36 07 oder per E-Mail: info@donauschiffahrt.at.

Die KirchenZeitung verlost 2 x 2 Karten für eine Bella Italia-Abendschifffahrt und 3 x 2 Karten für eine Sommerfahrt. Den Termin für die Fahrt bestimmen Sie selbst. Donauschifffahrt Wurm + Köck XX Schreiben Sie bis Fr., 17. Juni (KW: „Abendschifffahrt“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Dr. Anton Thuswaldner ist Kulturjournalist, Literaturkritiker und Autor und lebt in Salzburg. Privat

Anton (13. Juni) Welches Kind ist schon zufrieden mit seinem Vornamen. Immer sind es die anderen, deren Namen die Aura des Außergewöhnlichen und Lässigen umgibt. Sie nannten sich Joe und Mike, um zu verhindern, dass sie Hans oder Michel gerufen wurden. Wolfgang klang nicht schlecht, weil die Assoziation von Stärke nahe lag. Unschlagbar war Bobby, so hieß ein recht übler Bursche, der die Bande anführte, vor der wir uns alle fürchteten. Es gab keine Variationsmöglichkeit, die meinem Namen Toni hätte Glanz verschaffen können. Damit musste ich leben – und das gelang trotz allem recht gut. Schlimmer hatten es Wastl erwischt und Seppi, sie schienen überhaupt dem Comic entsprungen oder dem Kasperltheater. Heute bin ich sehr einverstanden damit, mich Anton nennen zu dürfen. Dem heiligen Anton bin ich wieder einmal zu Dank verpflichtet. Gerade habe ich dank seiner Unterstützung eine Konzertkarte wieder gefunden. Dr. Anton Thuswaldner

9. Juni 2016

freitag, 10. 6. 2016 XX Bad Wimsbach-Neydharting. Lange Nacht der Kirchen, Filialkirche St. Georg in Kößlwang und im Pfarrheim Bad Wimsbach-Neydharting, jeweils19 Uhr. XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik und Texte, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Linz, Heiligte Dreifaltigkeit. Linzer Kirchenroas, 15 bis 16.30 Uhr. XX Linz, St. Theresia. Linzer Kirchenroas St. Theresia, 15 bis 16.30 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, Nightfever, 18.30 bis 21.30 Uhr, Gebet, Gesang, Anbetung, meditative Texte, Gespräch. XX Linz, Minoritenkirche. Schlägl – Salzburg, das unbekannte 18. Jahrhundert, Orgelkonzert, 19.30 Uhr, Werke von Franz Xaver Murschhauser, Georg Franck, Rupert Gottfried Frieberger u.a. XX Linz. Tanz als Gebet, Dompfarre, Herrenstraße, 19.30 Uhr. XX Linz. Mit der Fotokamera auf den Pöstlingberg, Stimmungen und Eindrücke im Lauf des Jahres, Verein Bücherei am Dom, 20.30 und 21.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr, Herz-Jesu Messe, 19.30 Uhr. XX Marchtrenk. Lange Nacht der Kirchen, Pfarrkirche, 19 bis 24 Uhr. XX Schärding. XIII. Internationales Orgelfestival 2016, Orgelkonzert, Werke von J. S. Bach, J. N. Hanff, R. I. Mayr und G. Muffat, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr, mit Johannes Dandler. XX Schlierbach. The new faces of Jazz, Konzert, Genusszentrum 20 Uhr. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Yaron Herman solo, Jazzkonzert, Stift, Sommerrefektorium, 20 Uhr. XX Viechtwang. Gitarrenkonzert, Kaplanstock Viechtwang, 19.45 bis 21 Uhr, mit Niki Krasanovsky und Andreas Neugebauer. XX Weibern. Lange Nacht der Kirchen, Pfarrkirche, 17 Uhr. samstag, 11. 6. 2016 XX Grieskirchen. Essen verbindet, Pfarrsaal, 11 bis 21 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Stra­

ßen­evangelisierung, 14 bis 16 Uhr. XX Pasching. Frühlingskonzert, Netzwerk Pasching, 19 Uhr, Singund Spielkreis Pasching. XX Peuerbach. Wanderung auf handwerkshistorischen Pfaden mit spirituellen Impulsen und musikalischem Picknick im Leithental, Treffpunkt: Familie Lehner-Dittenberger, 14 Uhr, mit Mag. Erwin Lehner-Dittenberger. sonntag, 12. 6. 2016 XX Atzbach. Die Freude am Herrn ist unsere Kraft, Fatimatag, Pfarrkirche, Anbetung und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegen und Eucharistischer Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst mit Festpredigt und Weihe an das Heiligste Herz Jesu und an das Unbefleckte Herz Mariens, anschließend Lichterprozession, Anbetung bis 24 Uhr, mit P. Dr. Anton Lässer CP, Heiligenkreuz. XX Freistadt. Tu deiner Seele Gutes, meditativer Abendgottesdienst in freier Form, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, musikalische Gestaltung: TaizéChor Lasberg. XX Gampern. Bergmesse auf dem Buchberg, Attersee, 11.15 Uhr. XX Lichtenberg. Singa is unsa Freud, Sommerkonzert, Seelsorgezentrum, 18 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Motetten für Singstimmen und Orgel von Charles Gounod und Camille Saint-Saëns, Hl. Messe, 10.30 Uhr, Alexandra Diesterhöft, Sopran, Isabell Czarnecky, Mezzosopran, Anton Reinthaler, Orgel. XX Linz, Mariendom. Geistliche Musik für Streichquartett, 10 Uhr, Resonanz-Quartett, Orgel: Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz. Jugendgebetskreis, Krypta der Karmelitenkirche, (Eingang über Klosterladen), 19.30 Uhr, Lobpreis, anschließend Anbetung und Agape (findet jeden Sonntag statt). XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt und anschließend Lichterprozession, 20 Uhr, nächtliche Anbetung mit eucharistischem Segen, bis 23 Uhr, mit Mag. Johannes Putzinger, Reichersberg. XX Schärding. Dekanatsfest, Schlosspark Schärding (bei Schlechtwetter in der Bezirkssporthalle), 10 Uhr, Gottesdienst, 11.30 Uhr, Mittagstisch, 13 Uhr, face to faith – 12

KirchenZeitung Diözese Linz

Gesichter zum Glauben, 14.45 Uhr, Sendung. XX Schlägl. Messe, Steffano Bernardi, Missa „Il bianco e dolce cigno“, Stiftskirche, 10 Uhr. XX St. Florian. Feier mit em. Stiftspfarrer Rupert Baumgartner, Goldenes Priesterjubiläum und 50 Jahre Seelsorger in St. Florian, Gottesdienst, Stiftsbasilika, 16 Uhr, anschließend Fest im Stiftshof. XX Spital am Pyhrn. Festmesse zur Segnung des Pfarrheimes, festliche Gesänge, 9 Uhr, Spitaler Kirchenchor, Bläserensemble des MV Spital/P., Silvia Sulzer, Ltg.: Otto Sulzer. XX Wels. Familienmesse, Pfarr­kirche Hl. Familie, 10 Uhr, Übersetzung in Gebärde. montag, 13. 6. 2016 XX Bad Schallerbach. Marienfeier, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe mit Krankensegen, 15 Uhr, Pfarrkirche. XX Linz, Pöstlingberg. Fatima-Wallfahrten zum Pöstlingberg, Kreuzweg, 15 und 19 Uhr, ab Petrinum, hl. Messe, Basilika, 16 und 20 Uhr, mit Abt P. Dr. Reinhold Dessl Ocist. XX Münzbach. Fatimafeier, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Aussetzung des Allerheiligsten und Anbetung, 19.30 Uhr, Heilige Messe mit Predigt, 20 Uhr. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit, ab 6.30 Uhr, hl. Messe, 7 Uhr, Rosenkranzprozession mit der Gnadenstatue von der Pfarrkirche zum Fatimaheiligtum, 8.30 Uhr, Pilgermesse mit Predigt am Freialtar, 9 Uhr, Krankenmesse im Heiligtum, 10.30 Uhr, Marienweihe, stille Anbetung, bis 12 Uhr, Pfarrkirche, Rosenkranz, 13 Uhr, Schlussandacht mit eucharistischem Segen, 13.30 Uhr, mit Mag. Johannes Putzinger. XX Vestenthal. 285. Fatimafeier in Vestenthal, Stille Anbetung und Beichtgelegenheit, 18 Uhr, Rosenkranz, 18.30 Uhr, hl. Messe, 19 Uhr, Prediger: Mag. Herbert Reisinger. XX Wels, St. Franziskus. Wir sind Erde. Impulse aus Laudato si, Gesprächsabend, Pfarre, 19.30 Uhr. dienstag, 14. 6. 2016 XX Bad Wimsbach. Wut – ein Plädoyer für ein verpöntes Gefühl, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Prim. Dr. Adelheid Kastner.

ausstellungen – Flohmarkt – Theater XX Gaflenz. Flohmarkt, Abelenzium, Sa., 11. 6., 8 bis 15 Uhr und So., 12. 6., 8.30 bis 13 Uhr. XX Gaspoltshofen. Adieu sagte der Fuchs, Eine poetische Reise mit dem Kleinen Prinz nach einer Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry, Theaterprojekt, Fr., 10. 6., Sa., 11. 6. und So., 12. 6., jeweils um 20.15 Uhr. XX Hartheim. Geführter Rundgang durch die Ausstellung „Wert des Lebens“, Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, So., 12. 6., 14.30 bis 16 Uhr. XX Linz. Unzucht im Ruderal, ein Szenischer

Rundgang im Botanischen Garten nach Raymond Roussel, Ausstellung, Sa., 11. 6. bis So., 23. 10., Vernissage, Fr., 10. 6., 18 Uhr. XX Linz. Kolping-FIP Verkaufsstand am Klostermarkt, neben Handarbeit aus Peru und Nairobi wird wieder der gute Eremiteneintopf für die Besucher angeboten, Fr., 10. 6., 14 bis 23 Uhr und Sa., 11. 6., 10 bis 18 Uhr. XX Schlägl. Stiftsausstellung, nur mit Führung ab 6 Personen, bis Mi., 26. 10., Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage: 11 oder 14 Uhr, Di. bis Sa.,

10.30 oder 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich, Tel. 07281/88 01-0, Informationen zu der Ausstellung: www.stift-schlaegl. at\Kirche & Konvent\Kunst und Kultur. XX Schlägl. Museum, Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel, Meierhof des Stiftes Schlägl, jederzeit nach Voranmeldung: Tel. 07281/88 01-0. XX Steyr. Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Museum Arbeitswelt, bis 18. 12., Di. bis So., 9 bis 17 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

9. Juni 2016

Sternwallfahrt „Herz über Kopf“ für Jugendliche und junge Erwachsene, Sa., 18. 6., 14.30 Uhr, anschließend Jugendmesse in der Wallfhartskirche Maria Schmolln. Privat

XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Theresa Zöpfl, Orgel. mittwoch, 15. 6. 2016 XX Ampflwang. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, Lesung, Pfarrsaal, 19.30 bis 21.30 Uhr. XX Linz. 49. City-Senioren-Treff, Aufrecht durchs Leben – Übungen für den Rücken und besinnliche Impulse, Diözesanhaus, Erdgeschoß, 14 bis 16 Uhr, Ref.: Margot Worbis und Birgit Hofer-Worbis. donnerstag, 16. 6. 2016 XX Bad Schallerbach. Sonate für Klavier und Witwe, Wort & Ton, Satire, Atrium Europasaal, 19.30 Uhr. XX Braunau a. Inn. Nightfire, Pfarrkirche Höft „Maria Königin“, 19 Uhr. XX Hofkirchen a. d. Trattnach. Reinbacher Evangelienspiel, Busfahrt, 17 Uhr. XX Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation, den Tag auf besondere Weise abschließen, 19.30 Uhr. freitag, 17. 6. 2016 XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik und Texte, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Gallneukirchen. Mit Bischof Manfred auf dem Weg, Treffen mit den Dekanaten Gallneukirchen, Freistadt, Grein, Pregarten, Perg und Unterweißenbach, Gottesdienst, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Linz. Islam und offene Gesellschaft, Vortrag, Vereinszentrum, Saal 3, Weissenwolffstr. 17a, 19 Uhr, mit MMag. Ali Gronner. XX Linz, Marcel Callo. Klavierabend mit Nan Li, J. S. Bach, F. Chopin, L. v. Beethoven, 19.30 Uhr. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Literarischer Nachmittag „A so a

Glick“, mit Heiterem und auch Besinnlichem von und mit Prof. Dr. Hans Dieter Mairinger, Evangelische Pfarrgemeinde Linz-Innere Stadt, Martin-Luther-Platz 2, Clubraum, 14.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Gesungene Vesper, 17 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr, Herz-Jesu Messe, 19.30 Uhr. XX Neufelden. Orgeltage Pürnstein, Orgelsaal Pürnstein, 20 Uhr, um Anmeldung wird ersucht, Tel. 07282/59 64, Franz Comploi, Orgel. XX Ried im Innkreis. Orgelmusik am Freitag, Audit of Art, Abschlussprüfung, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, Rafael Hörandner, Orgel, Martin Bögl, Trompete. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzerte, Werke von Anton Bruckner, Johannes Brahms, Arnold Schönberg, Stift, Marmorsaal, 20 Uhr, Arnold Schönberg Chor. XX Vöcklabruck. Sprech-Café, Miteinander deutsch reden und trainieren, in Kontakt kommen mit anderen Frauen, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. XX Wels. erinnerungs – zeit, Gedenkfeier der im Klinikum Wels Verstorbenen, Kapelle, 18 Uhr. samstag, 18. 6. 2016 XX Freistadt. Veteranentreffen von ehemaligen Freistädter Ministant/innen, Kirche und Pfarrhof, 19 Uhr. XX Hartkirchen. Konzert, Querbeat, Wallfahrtskirche, Hilkering, 19.30 Uhr. XX Lambach. Ouvertüre zu Leonore II, 4. Klavierkonzert op. 58, 4. Symphonie op. 66, Stiftskirche, 20 Uhr, Orchester Klangvereinigung Wien, Solist: Wieland Nordmeyer. XX Linz. Gesundheit und Krankheit,

Sterben und Tod in den (Welt)Religionen, Caritas Mobiles Hospiz Palliative Care, Leondinger Str. 16, 9 bis 17 Uhr, Anmeldung erforderlich, Tel. 0732/76 10-79 14, Erreichbarkeit, Mo., Di., Do., Fr., 9 bis 13 Uhr. XX Maria Schmolln. Sternwallfahrt „Herz über Kopf“ für Jugendliche und junge Erwachsene, 14.30 Uhr, Abgang bei den Kirchen in Aspach, Burgkirchen und Schalchen, Jugendmesse in der Wallfahrtskirche Maria Schmolln, 19.30 Uhr, anschließend Public Viewing Fußball-EM-Spiel im Klostergarten 21 Uhr, bei Regen in der Mehrzweckhalle. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzerte, Was belebt die schöne Welt?, Werke von Franz Schubert, Stift, Marmorsaal, 20 Uhr, Daniel Behle, Tenor, L´Orfeo Barockorchester, Dirigentin: Michi Gaigg. XX Wels, St. Franziskus. Fest mit Musik und Franziskusfeuer, Pfarrwiese, ab 18 Uhr, für das leibliche Wohl ist gesorgt. sonntag, 19. 6. 2016 XX Grieskirchen. 150 Jahre Ordenskindergarten der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Karl Borromäus, Festgottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Tag der offenen Tür,10.30 bis 13 Uhr. XX Linz, Christkönig. Schubert´s Tragische, Mozart´s Prager und Britten, Sinfonia Christkönig, Friedenskirche, 16 Uhr. XX Linz, Mariendom. Musik für 2 Orgeln, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Heinrich Reknagel, Orgel. XX Ottensheim. Spiel der Generationen, Vater-Kind-Veranstaltung des Dekanates Gallneukirchen, Rodlgelände, 14 Uhr. XX Ottnang a. Hongar. Bergmesse der Pfarre, 11 Uhr, die Bergmesse findet nur bei Schönwetter statt, Gestaltung: Jugendchor und KFB der Pfarre Ottnang. XX Rottenbach. Orgelweihe mit Bischof em. Dr. Ludwig Schwarz, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Schlägl. Barocke Sonatensätze für Flöte und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr, Georg Kührer, Flöte. XX Wels, Stadtpfarre. Hl. Messe mit den Kindern des PfarrcaritasKindergartens und dem Kindergarten der Franziskanerinnen, 10.30 Uhr.

aussaattage 13. 6.: Wurzel 14. 6.: Wurzel 15. 6.: Wurzel bis 4, von 5 bis 17 Blüte, ab 18 Wurzel 16. 6.: Wurzel bis 10, ab 11 Blüte 17. 6.: Büte bis 22, ab 23 Blatt 18. 6.: Blatt 19. 6.: Blatt, am 20.5., 20 Uhr Pflanzzeit Ende Aus: Aussaattage 2016, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 12. Juni 2016 11. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Sam 12,7–10.13 L2: Gal 2,16ac.19–21 Ev: Lk 7,36 – 8,3 (oder 7,36–50) Montag, 13. Juni 2016 Hl. Antonius von Padua, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: Jes 61,1–3a Ev: Lk 10,1–9 L: 1 Kön 21,1–16 Ev: Mt 5,38–42 Dienstag, 14. Juni 2016 L: 1 Kön 21,17–29 Ev: Mt 5,43–48 Mittwoch, 15. Juni 2016 Hl. Vitus (Veit), Märtyrer in Sizilien. L: Weish 10,10–14 Ev: Joh 15,18–21 L: 2 Kön 2,1.4b.6–14 Ev: Mt 6,1–6.16–18 Donnerstag, 16. Juni 2016 Hl. Benno, Bischof von Meißen. L: 2 Kor 6,1–10 Ev: Joh 14,1–6 L: Sir 48,1–14

Ev: Mt 6,7–15 Sel. Maria Theresia Scherer von Ingebohl, Ordensfrau. L: 1 Kor 13,1–13 Ev: Mt 25,34–40 Freitag, 17. Juni 2016 L: 2 Kön 11,1–4.9–18.20 Ev: Mt 6,19–23 Samstag, 18. Juni 2016 Marien-Samstag. L: 2 Chr 24,17–25 Ev: Mt 6,24–34 Sonntag, 19. Juni 2016 12. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sach 12,10–11; 13,1 L2: Gal 3,26–29 Ev: Lk 9,18–24


teletipps Sonntag

12. bis 18. Juni 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

12. juni

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit in Dommelstadl bei Passau. „Christus lebt in mir.“ ZDF

19.15  alpha-Lógos (Kultur). Der armenische Genozid. Mehr als eine Million Armenier wurden vor 100 Jahren im Osmanischen Reich Opfer des ersten Völkermords im 20. Jahrhundert. Die offizielle Türkei leugnet dieses Verbrechen bis heute. ARD-alpha 23.25  Von Männern und Vätern (Dokumentation). Wie kann es gelingen, Beruf, Karriere, Eigeninteressen unter einen Hut und sich selbst als Mann in Familie und Partnerschaft einzubringen? ORF 2 Montag

13. juni

16.10  Universum History (Dokumentation). Heiliger Krieg: Das Schwert des Propheten. Die Doku geht der Frage nach, ob die Ausbreitung des Islam weit über die arabische Welt hinaus tatsächlich nur dem militärischen Erfolg seiner Glaubensbrüder zu verdanken ist. ORF III 20.15  Ewan Mc Gregor – Auf Mission (Dokumentarfilm). Der britische Schauspieler hat sich einem Team von Ärzten angeschlossen, die Impfstoffe in die entferntesten Gebiete der Welt bringen. ServusTV 21.55  Keine Angst vor Kindern (Dokumentation). Familien mit vielen Kindern sind selten geworden – und doch gibt es sie. Eine von ihnen ist die Großfamilie Wellenhof aus Graz. Ihr Alltag funktioniert wie ein Mittelbetrieb. ORF III Dienstag

14. juni

20.15  Die fabelhafte Welt der Amélie (Spielfilm, F, 2001). Eine schüchterne Kellnerin träumt sich fantasievoll durch den tristen Alltag im Pariser Stadtteil Montmartre. Eine Schachtel mit alten Spielsachen inspiriert sie dazu, ihren Mitmenschen Gutes zu tun. ServusTV 22.35  kreuz und quer (Dokumentarfilm). Das Geschenk der Jungfräulichkeit. Ein Einblick in die Welt evangelikaler Christen in den USA, welche die Keuschheit vor der Ehe als oberstes Gebot pflegen. ORF 2

So 20.15  Rheingold – Gesichter eines Flusses (Dokumentation). Der Rhein ist das Zentrum der europäischen Seele, der bedeutendste Strom des Kontinents. Jahrhundertelang trennte er Deutsche von Franzosen, seit fast 70 Jahren verbindet er sie wieder. „Der Rhein ist der Fluss, den alle Welt besucht und niemand kennt“, sagte einst Victor Hugo. Foto: ZDF/SWR/Vidicom Media GmbH 3sat Mittwoch

15. juni

11.35  Erlöse uns von dem Bösen (Dokumentation). Die katholische Kirche führt nach wie vor Exorzismen durch, jedoch nur mit Erlaubnis des Bischofs und streng reglementiert in der Liturgie des „Rituale Romanum“. 3sat 19.00  Stationen (Religionsmagazin) In den Bergen – Von Gottsuchern, Glückstreffern und Schicksalsorten. Berge sind für viele Menschen Orte besonderer Spiritualität. Das gilt für das Christentum wie auch die meisten anderen Religionen. Hoch oben fühlen sie sich Gott besonders nah. Und auch Bergleute, die tief unten in Stollen nach Erzen oder Salz graben, sind von spirituellen Traditionen geprägt, sie vertrauen ihr Schicksal der heiligen Barbara an. BR 20.15  kreuz und quer (Dokumentation). Was heißt hier Abendland? Der Begriff ist heute ein Kampfbegriff, sagt der Philosoph Clemens Sedmak. Zum ersten Mal taucht der Begriff in Luthers Bibelübersetzung auf. Damals schon als Abgrenzung zum so genannten „Morgenland“. ORF III 22.15  Die zwölf Geschworenen (Gerichtsfilm, USA, 1957). Sidney Lumets Erstlingsfilm verleiht dem Geschehen durch die Begrenzung des Ortes und der Personen eine große Dichte und Spannung. Hervorragend besetzt, gespielt und fotografiert. ServusTV Donnerstag

16. juni

15.35  Reise durch Amerika (Dokumentation). Mexiko: Christliche und Maya-Traditionen in Yucatán. arte

Sa 20.15  zeit.geschichte (Dokumentation). Winston Churchill – Hitlers größter Gegner. Retter Europas, Bannerträger der Zivilisation gegen die Nazi-Barbarei, unerbittlicher Kriegsherr im Kampf für das Britische Imperium. Die Doku zeigt Churchill als einen der bedeutendsten britischen Staatsmänner und als Privatmann, der oft in Depressionen verfiel. ORF/Roche Productions ORF III 20.15  Was geschah am 17. Juni? (Dokumentation). 63 Jahre sind seit dem ersten Volksaufstand in der DDR vergangen. Am 17. Juni 1953 brach sich der Unmut über politische Gängelung und wirtschaftliche Unzulänglichkeiten seine Bahn. Phoenix Freitag

17. juni

21.20  Sommernachtsgala Grafenegg (Musik). Die Gala ist als Auftakt des sommerlichen Musikreigens zum Inbegriff der festlichen Lebensfreude geworden. Es singen der walisische Star-Bariton Bryn Terfel und die russische Sopranistin Olga Peretyatko. Mit Rudolf Buchbinder als Solist gibt sich auch der künstlerische Leiter des Festivals die Ehre. Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich wird von Yutaka Sado geleitet. ORF 2 Samstag

18. juni

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Avila, Spanien – Stadt der Heiligen, Stadt der Steine. Der Film folgt zwei gegensätzlichen Frauen – Königin Isabella von Kastilien und der heiligen Teresa – und erzählt damit die Geschichte des mittelalterlichen Avila. ARD-alpha

Entgeltliche Einschaltung

12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Burka-Verbot in bulgarischer Stadt. – Lange Nacht der Kirchen. – Orthodoxe Kirchen: Eine Herde von Hirten. – Waldenser in Uruguay. ORF 2

Morgengedanken von Elvira MihalitsHanbauer, Eisenstadt. So 6.05, Mo–Sa 5.40,Ö2. Zwischenruf von Pfarrerin Sieglinde Pfänder, Oberwart, Burgenland. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Du holde Kunst. „An die Schwelle möcht‘ ich euch geleiten.“ Gedichte an Kinder. Eine Sendung zum Vatertag. So 8.15, Ö1. Café Sonntag. Zu Gast bei Eva Rossmann ist der Sozialseelsorger Georg Sporschill. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre St. Niklas an der Drau. Missa Mariana von Ivan Degrel; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Foto: Buch Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Karl Sigmund, emeritierter Professor für Mathematik an der Universität Wien. „Zwischen Physik und Philosophie.“ Zum 100. Todestag von Ernst Mach.Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Kaiser Franz Joseph. Zögerer und Zauderer in bewegter Zeit. Mo–Do 9.30, Ö1. Betrifft: Geschichte. Stonehenge. Neue Erkenntnisse über eine uralte Kultstätte. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Der Roboter als Jobkiller. Wie die künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt verändert. Di 19.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Motetten von Nicolas Gombert. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Logos – Theologie und Leben. „Recht-gläubig und traditionsverbunden.“ Ein Blick in die fremde Welt der orthodoxen Kirche. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Auschwitz – leben und glauben mit und nach dem Terror.


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise 27

9. Juni 2016

Unterhaltsamer KiZ-Tag im ehemaligen Kloster Pulgarn bei Steyregg

Orgelklang und Gartenbahn in Pulgarn Das Wetter war der größte Unsicherheitsfaktor bei diesem KiZ-Nachmittag: denn die Gartenbahn dreht nur im Trockenen ihre Runden. Die Sonne schien. Unermüdlich waren die Lokführer im Einsatz, um die großen und kleinen Gäste zu chauffieren. Auch die Orgel ertönte den ganzen Nachmittag. „Da werden wir jetzt sicher öfter herfahren müssen“, sagte eine Mutter und KiZ-Abonnentin aus Perg lachend. Mit ihrer Familie nahm sie am KiZ-Tag teil. Sie hat in der KirchenZeitung erstmals von Pulgarn gelesen. An die 50 Besucher/ innen nutzten die geöffneten Tore in der ehemaligen Klosteranlage Pulgarn, um dieses kleine Juwel am Ende der Welt zu entdecken. Kirchenrektor von Pulgarn ist Propst Johann Holzinger vom Stift St. Florian. Organist und Gastmeister Klaus Sonnleitner vom Stift St. Florian nahm sich den ganzen Nachmittag Zeit, um die großen und kleinen Besucher/ innen mit dem gotischen Orgelnachbau vertraut zu machen. Auch der Blasebalg durfte betätigt werden. Dass man dazu viel Kraft und Feingefühl braucht, zeigte sich schnell. Nur hinsetzen und genießen hieß es bei der Gartenbahn. Lustig war´s! ELISABETH LEITNER

Einzigartig in Mitteleuropa ist der gotische Orgelnachbau, der in Holland erfolgte. Im Oktober 2015 wurde die Orgel geweiht, seither ist sie bei Gottesdiensten und Konzerten zu hören. Die Gartenbahn Pulgarn wird von einem Verein betrieben. Mit viel Liebe zum Detail wurde sie errichtet, einmal im Monat während des Sommers ist sie in Betrieb. KIZ/HASCH/ELLE (4)

Sinfonia Christkönig: Konzert am 19. Juni Linz-Christkönig. Mit 19 Jahren komponierte Franz Schubert seine Symphonie Nr. 4 und gab ihr den Namen „Tragische“. Dieses Meisterwerk ist zur Eröffnung des zweiten Konzerts der Sinfonia Christkönig am 19. Juni in der Linzer Friedenskirche zu hören. Beginn ist um 16 Uhr. Die KirchenZeitung ist Medienpartner dieser Konzertreihe. Wiener Philharmoniker. Der von Eduard Matscheko gegründete Klangkörper hat sei-

ne Heimat in der Pfarre Linz-Christkönig in Linz-Urfahr. Die dreiteilige Konzertreihe steht unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker. Einzelne Mitglieder der Wiener Philharmoniker sind bei jedem Konzert als Solisten eingeladen. Im Juni wird der Hornist Josef Reif seine Virtuosität in Linz unter Beweis stellen. Josef Reif stammt aus Neufurth und erhielt mit fünf Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Mit zehn Jahren wechselte er das Instrument: das Horn

Dirigent der Sinfonia Christkönig Eduard Matscheko, Hornist Josef Reif (re). ALTMÜLLER/OLIVER CHRISTL

Karten gewinn zu en! begleitet ihn seither auf all seinen musikalischen Wegen. Mit Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen, war immer schon sein Traum. Seit 2013 ist er Mitglied der Wiener Philharmoniker. In Benjamin Brittens Serenade Op. 31 für Tenor, Horn und Streicher wird neben dem Solisten Josef Reif der Tenor Jacques le Roux zu hören sein. Die Serenade entstand 1943 im Auftrag des Hornisten Dennis Brain, die Uraufführung fand im selben Jahr in London statt. Dem musikalischen Werk liegen Texte von sechs englischen Dichtern zum Thema „Nacht“ zugrunde. Neben Schubert und Britten wird auch die „Pariser“ Sinfonie Nr. 31 von W. A. Mozart erklingen. Anlässlich einer Reise nach Paris komponierte er dieses Werk im Jahr 1778. ELISABETH LEITNER  Kartenangebot: Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Karten. Beantworten Sie folgende Frage: Wie heißt die Pfarre, in der Sinfonia Christkönig gegründet wurde? Schicken Sie die Antwort bis 14. Juni an die KirchenZeitung, KW: Sinfonia, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz bzw. service@kirchenzeitung.at


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Anselm Grün und die heilende Kraft „Nimm den Johannestag zum Anlass, über Wendezeiten in deinem Leben nachzudenken.“ Dieser Impuls für den 24. Juni ist im neuen Buch von Anselm Grün nachzulesen. An diesem Tag wird nicht nur Johannes des Täufers gedacht, sondern auch der Sonnenwende am Tag zuvor. Der Autor beschreibt die Feste im Jahreskreis als Bilder der Seele und bietet neue Rituale der Selbsterfahrung an. Es sind gute Gedanken in einer guten Sprache. C.G.

Anselm Grün, Bilder der Seele. Die heilende Kraft des Jahreskreises, Vier Türme Verlag 2016, € 18,50

Gewaltfreie Kommunikation Sagen Sie etwas aus Höflichkeit, um nett zu wirken, und meinen eigentlich das Gegenteil? – Schluss mit dem vorgespielten Nettsein, fordert der Autor und Therapeut Thomas d‘Ansembourg. In seinem Buch – dessen witzige Bilder an einen Comic erinnern – zeigt er sehr komprimiert, wie die eigenen Gefühle richtig ausgedrückt werden können, und Wut und Aggression keinen Platz mehr in der Sprache haben. C.G.

9. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Festival „sicht:wechsel – Internationale integrative Kunst“ von 21. bis 25. Juni in Linz

Ein Festival mit Sintflut Behinderung ist hier kein Thema – beim Festival sicht:wechsel geht es um Gleichberechtigung. Die 53 Veranstaltungen finden auch an kirchlichen Orten statt. CHRISTINE GRÜLL

David ist Mitte 30. Er sitzt bei Kaffee und Kuchen und sinniert über sich und die Welt, mit Witz und einer Prise Philosophie. Da bekommt er Gesellschaft, mit deren Folgen weder David noch das Publikum gerechnet hat. Ein Besuch im Urbi@Orbi. Das Stück „Besuch“ wird am 24. Juni im Seelsorgeraum Urbi@Orbi vom Wiener Ensemble proArte aufgeführt. Ein Leitsatz des Teams rund um Regisseurin Martina Murzek lautet: „Es darf in der künstlerischen Arbeit keinen Unterschied zwischen behindert und nicht behindert geben.“ Das entspricht auch der Intention des Festivals „sicht:wechsel“. Fünf Tage lang werden in Linz insgesamt 53 Veranstaltungen über die Bühne gehen. Der Pfarrplatz ist das Festivalzentrum. Hier können sich Besucherinnen und Besucher im Café „Viele Leute“, im Atelier „Kulturformen“ und dem Pfarrsaal der

Stadtpfarre informieren, austauschen oder vom vielfältigen Programm kurz ausruhen. Es umfasst Theater, Tanz, Performance und Musik, Ausstellungen, Literatur und Film. Neben österreichischen Künstlerinnen und Künstlern sind Gastspiele zu sehen, darunter vom Ensemble Theater RambaZamba aus Berlin mit „Der gute Mensch von Downtown“. Es erzählt von Gott und Luzifer, die der Ansicht sind, dass auf der Erde eine neue Sintflut fällig ist. Zwei Erzengel wollen jedoch drei gute Menschen finden als Beweis, dass die Menschheit noch eine letzte Chance verdient. Auftreten wird unter anderen die Schauspielerin Eva Mattes, bekannt als Kommissarin in den „Tatort“-Folgen aus Konstanz. Blick in die Zukunft. Das Festival versteht sich als Wegbereiter einer Utopie – es soll einmal ganz selbstverständlich sein, dass auch Menschen mit Beeinträchtigung an Kunst und Kultur teilnehmen. Oder wie das Ensemble proArte es formuliert: „Gleichberechtigung ist in der Zusammenarbeit immer Thema, weil Behinderung keines ist.“  Freitag, 24. Juni 2016, 17 Uhr, Urbi@orbi, Bethlehemstraße 1a, Linz, „Besuch“ vom Ensemble proArte Wien, freier Eintritt.

In der Reihe „stadtwärts“ zu sehen: Theater Malaria & Die Impropheten improvisieren am 22. Juni auf dem Pfarrplatz (links), Die Schrägen Vögel spielen „StraßenWahn“ am 24. Juni auf dem Hauptplatz. REINHARD WINKLER (2)

Termine & Karten

Thomas d‘Ansembourg, Endlich Ich sein. Gewaltfreie Kommunikation leben, Kreuz Verlag 2015, € 14,99

 „Der gute Mensch von Downtown“, Theater RambaZamba/Berlin, 21. Juni, 19 Uhr, Kammerspiele, Landestheater.  „Give me a reason to live“, Claire Cunningham/UK, Mittwoch, 23. Juni, 20 Uhr, BlackBox, Musiktheater.

 Karten: Tel. 0800/21 80 00 (kostenfrei), www.landesthater-linz.at

 „HighMadLand“, sicht:wechsel Eigenproduktion, Mittwoch, 22. Juni, 19.30 Uhr  „Charlie“, Theater Reutlingen DIE TONNE/D, 24. Juni, 19.30 Uhr.

 Displaced Marilyn Monroe, 25. Juni, 19.30 Uhr. Jeweils im OÖ Kulturquartier.  Karten: Tel. 0650/720 72 81, www.sicht-wechsel.at. Normalpreiskarte € 15,–, ermäßigt € 7, zahlreiche Veranstaltungen sind bei freiem Eintritt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

9. Juni 2016

KULTURLAND

Der Mariendom strahlt am Konzertabend einen besonderen Reiz aus. FRANZ LITZLBAUER

Open-Air-Konzerte auf dem Linzer Domplatz von 14. bis 16. Juli 2016

„Der Dom strahlt einen Reiz aus“ Die Konzerte bei „Klassik am Dom“ sind nicht nur ein Erlebnis unter freiem Himmel. Sie verändern für kurze Zeit den Mariendom. CHRISTINE GRÜLL

Was ist der Unterschied zwischen einem Konzert im Saal und einem Konzert unter freiem Himmel? – „Die Leute sind entspannter“, sagte die Opernsängerin Elina Garanca, die vor sechs Jahren die Reihe „Klassik am Dom“ in Linz eröffnet hat. Entspannt, so hat auch Ursula Miniberger die Konzerte, die sie in den letzten beiden Jahren besucht hat, empfunden. „Ich habe sie in sehr guter Erinnerung, weil sie so stimmig waren“, erzählt die Linzerin. Die Künstlerinnen und Künstler bieten nicht nur Musik auf hohem Niveau. Sie lassen sich auf das Ambiente ein. Ob der Mond am Himmel in den weiteren Konzertablauf hineingenommen oder der Dom selbst mit einer Äußerung bedacht wurde – Frau Miniberger hatte den Eindruck, dass die Abende nicht einfach ein weiterer

Termin auf der Konzertliste der Sängerinnen und Sänger waren. „Die Künstler sind so direkt und unmittelbar, da vergisst man ganz, dass rund um einen so viele Leute sitzen“, sagt Ursula Miniberger. Sie hat jahrelang in der Nähe des Doms gewohnt. Deshalb fällt ihr auf, wie er sich wandeln kann: „Es ist ein besonderer Reiz, der an den Konzertabenden vom Dom ausstrahlt.“ Verbunden mit den Häusern, die den Domplatz flankieren, gibt er dem Platz etwas Heimeliges, sagt Ursula Miniberger, „das hat etwas von Urlaub.“ Mitreissend. Urlaubsgefühle weckt auch das heurige Programm. Die kanadische Sängerin und Pianistin Diana Krall singt Lieder aus Jazz, Pop und Soul und der Starbariton Thomas Quasthoff bringt den Flair Frank Sinatras auf die Bühne. Allein der gebürtige Salzburger Martin Grubinger könnte das Heimelige vertreiben – gemeinsam mit dem Percussive Planet Ensemble bringt er mit seinen Schlagwerken den Herzrhythmus in Schwung.

 Anmeldung erbeten: Tel. 0732/77 20-163 95, E-Mail: diekunstsammlung.kd.post@ooe.gv.at

 Ausstellung in Schloss Parz. Am Freitag, 10. Juni, um 19 Uhr eröffnet Wilhelm Molterer eine Ausstellung mit einer Retrospektive des 2013 verstorbenen Malers Karl Mostböck sowie „Kunst im Kabinett“ mit Arbeiten der Künstlerin und Kostümbildnerin Elisabeth Schreiberhuber. Bis 31. Juli.  Benefizkonzert im Stift St. Florian. Der Orden der Ritter des Heiligen Lazarus von Jerusalem lädt am Sonntag, 12. Juni, um 11 Uhr zum Benefizkonzert „Juwelen europäischer Klaviermusik“ mit der Pianistin Anna Pavlova. Der Reinerlös kommt Hilfsprojekten in Syrien zugute.

 Samstag, 16. Juli, 20 Uhr, Martin Grubinger & The Percussive Planet Ensemble mit Tango, Salsa, Rumba & Co.

 Ausstellung zu Erich Wulz in Linz-St. Markus. Die Kirchenkunst in Linz-St. Markus ist besonders von Erich Wulz geprägt. Zum 110. Geburtstag des 1984 verstorbenen Künstlers widmet ihm die Pfarre bis 17. Juli die Ausstellung „Biblia pauperum“ in der Kirche, bei der biblisches Wissen Karte über die Bilder vern z gewin u mittelt wird. Weitere nen! Arbeiten (Hinterglasbilder, Bilder in Mischtechnik und Grafiken) sind im Pfarrsaal zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 17. Juni, um 18 Uhr. Grubinger auftritt? – Senden Sie

 Die KiZ verlost je Konzert 3 x 2 Karten. Unsere Frage: Wie heißt das Ensemble, mit dem Martin

die Antwort mit Kennwort „KaD“ bis 16. Juni an KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz oder service@kirchenzeitung.at

Termine & Karten  Donnerstag, 14. Juli, 20 Uhr, Diana Krall, Gewinnerin von fünf Grammys, kommt erstmals nach Oberösterreich.  Freitag, 15. Juli, 20 Uhr, Thomas Quasthoff & Friends, begleitet von der Big Band der Volksoper Wien.

 Engel in der Kunstsammlung in Linz. Der Künstler Michael Lauss konstruierte speziell für die Kunstsammlung des Landes Oberösterreich ein hölzernes raumgreifendes Engelwesen. Die Werkschau mit ausgesuchten Objekten wird am 9. Juni um 19 Uhr im Hochfoyer des OÖ Kulturquartiers, Landstraße 31, eröffnet und ist bis 24. September zu sehen.

 Geöffnet Mo. bis Fr., 10 bis 12 und 16 bis 18 Uhr, Sa., 16 bis 18 Uhr und So., 9 bis 12 Uhr und nach Terminvereinbarung: Tel. 0732/24 63 77, www.linz-stmarkus.at


30 Personen & Dank

9. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

DAnk

geburtstage

n MAS Alzheimerhilfe. Der Schauspieler Adi Hirschal überreichte im Rahmen der Neueröffnung der Demenzberatungsstelle Micheldorf der MAS Alzheimerhilfe eine Spende über 5000.- Euro. Bei der Lesung aus dem aktuellen Sachbuch der MAS Alzheimerhilfe „Greta ist nicht mehr da“, im Rahmen der Geschäftsführerin Edith Span (li.) und die Obfrau der Neueröffnung der DemenzberaMAS Alzheimerhilfe, Felicitas Zehetner (Mitte), übernahtungsstelle Micheldorf am 18. men den Scheck und dankten Hirschal für sein unentMai 2016, brachte der Schaugeltliches und nachhaltiges Engagement für Menschen spieler und Botschafter der MAS mit Demenz und deren Angehörige. MAS Alzheimerhilfe Alzheimerhilfe, Adi Hirschal, ein gewichtiges Einstandsgeschenk mit. Hirschal überreichte einen Spendenscheck aus den Erlösen der Sekt- und Weinbar im Rahmen des Kultursommers in Laxenburg. Der Künstler bedankte sich besonders für die Unterstützung bei seiner Spendensammlung beim Verein zur Förderung der darstellenden Kunst unter freiem Himmel, vor allem bei Familie Göbel, ohne die dieser Beitrag nicht möglich gewesen wäre. „Besonders nach der Lesung ‚Greta ist nicht mehr da‘, den Tagebuchaufzeichnungen eines pflegenden Angehörigen, kommt einem zu Bewusstsein, wie wichtig die Arbeit von Felicitas Zehetner und ihrem Team für die Betroffenen und deren Angehörige, sowie die Hilfestellung der MAS Alzheimerhilfe ist. Wir sind fest entschlossen, weiter für dieses Projekt zu sammeln und so einen Beitrag zu einem der drängendsten Probleme unserer Zeit zu leisten“, sagte Adi Hirschal.

n Am 12. Juni 2016 vollendet Oberstudienrat KonsR Mag. Jakob Hammerl, Pfarrer in Gosau, das 80. Lebensjahr. Er stammt aus Mondsee und wurde 1961 zum Priester geweiht. Nach mehreren Kaplansposten ist er seit 1966 Pfarrer in Gosau, von 1971 bis 2002 war Hammerl zugleich Religionsprofessor in Bad Ischl. n Am 13. Juni 2016 wird KonsR Franz Windischhofer, Missionar in Peru, 65 Jahre alt. Er stammt aus Königswiesen und empfing 1975 die Priesterweihe. Nach Kaplansjahren in Ebensee war er ab 1980 im Missionseinsatz im Norden von Peru. Nach einem Terrorüberfall 1990 kehrte er nach Österreich zurück und war Aushilfspriester in Molln. 1991 ging er wieder nach Südamerika und betreut jetzt mehrere Gemeinden in der Region Arequipa im Süden Perus.

Dank n Klinikum Wels-Grieskirchen. Diplomkrankenschwester Sanda Bilic, MBA, Bereichsleiterin Augenambulanz, Augen-OP und Augentagesklinik am Klinikum Wels-Grieskirchen, hat mit dem Verein „Sehen ohne Grenzen“ an einem medizinischen Hilfseinsatz in Nigeria teilgenommen. Der graue Star stellt in vielen Ländern des Südens die Hauptursache für das Erblinden

dar. Hilfe kann nur eine Operation schaffen. Zwar ist nur ein fünfzehn Minuten dauernder Eingriff notwendig, aber dieser ist unerlässlich. Das Medizinerteam von „Sehen ohne Grenzen“ hat in der nigerianischen Stadt Ihitte innerhalb von fünf Tagen von halb acht Uhr in der Früh bis abends unzählige Augenleidende untersucht, schließlich konnten 139 Staroperationen durchgeführt werden. Die Freude bei den Patient/innen war groß. Pfarrer Emeka Emeakaroha aus Obergrafendorf (Diözese St. Pölten) hat den Einsatz mitorganisiert. Ihitte ist die Heimatstadt des äußert beliebten nigerianischen Geistlichen. Sanda Bilic vom Klinikum Wels-

Grieskirchen sagt nach ihrem Einsatz, der ihr einen tiefen Einblick in die Lebensrealität der Menschen Nigerias ermöglichte: „Ich bin wieder geerdet durch die Einfachheit der Dinge.“ zopf

n Vöcklamarkt. Dank einer großzügigen Geldspende konnten Asylsuchende und begleitende Ehrenamtliche aus Vöcklamarkt einen Ausflug auf den Gmundnerberg machen. Fünfzig Personen reisten mit dem Zug nach Pinsdorf, spazierten hinauf auf den Gmundnerberg zum Gasthaus Urzn, genossen die Aussicht und ließen dabei einige der Alltagssorgen hinter sich. Die Gruppe verbrachte einen abwechslungsreichen Tag voller bewegender Eindrücke und Begegnungen. Margret Kurz, Flüchtlingsbetreuerin in Vöcklamarkt dankt für die finazielle Unterstützung. Foto:Privat n Inclusia-Preis. Das Unternehmen „Proqualis“, bei dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichberechtigt als Sozial-Forscher/innen arbeiten, hat den INCLUSIA-Preis 2016 gewonnen. Der Preis des „Vereins INCLUSIA, Menschen – wie wir sind“ geht an hervorragende

Projekte im Bereich der Inklusion von Menschen mit mentaler oder Mehrfachbeeinträchtigung. Dipl.-Ing. Birgit Peböck, Leiterin von Proqualis: „Das Multiprofessionelle Team von Proqualis überprüft die Qualität von Dienstleistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

9. Juni 2016

Gutes tun zieht Kreise

Religion ohne Noten

Reiche leben länger

Am 1. Juni war Weltnichtraucher-Tag

Zum Beitrag über Religionslehrer/innen-Ausbildung, Nr. 21, S. 5

„Reiche leben länger“. Diese bisher durch viele Studien belegte und von vielen Experten festgestellte Tatsache stimmt laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Linzer Kepler-Universität und der Wirtschaftsuniversität Wien angeblich nicht mehr, zumindest nicht für Österreich. Diese neue Studie stellt fest: „Ein höheres Einkommen lässt die Menschen nicht länger leben. Die Lebenserwartung hat hingegen einen Einfluss auf das Einkommen und nicht umgekehrt. Wer gesünder lebt und gebildet ist, lebt länger und hat daher auch ein höheres Einkommen.“ Das mag schon stimmen. Aber wer hat mehr Möglichkeiten, möglichst gesund zu leben und sich entsprechend weiterzubilden? Sicher nicht jene Menschen mit geringem Einkommen und weniger Teilhabechancen, sondern tendenziell die anderen, die z.B. beim Einkaufen mehr gesundheitsfördernde Produkte auswählen und sich auch eine gute Aus- und Weiterbildung eher „leisten“ können. Bemerkenswert ist auch, dass in dieser Studie die Situation von Menschen, die arbeitslos sind oder bei den Kindern zu Hause bleiben, nicht berücksichtigt wurden. Zusammenfassend hat sich für mich bei dieser Studie die altbekannte Weisheit neuerlich bestätigt: „Sei kritisch jenen Studien gegenüber, die du nicht selbst in Auftrag gegeben hast, und hinterfrage jedenfalls die vorliegenden Ergebnisse“.

Würden jeden Tag 43 Linienflugzeuge besetzt mit je 380 Passagieren abstürzen, ginge ein Aufschrei um die Welt und Flugreisen würden wohl auf der Stelle verboten. Dass aber ebendiese Anzahl Menschen tatsächlich jeden Tag auf dieser Welt an den direkten oder indirekten Folgen des Rauchens stirbt, das wird einfach so akzeptiert, als wäre es ein unabänderliches und nicht beeinflussbares Geschehen. Rauchen gilt nach wie vor vielerorts als Kavaliersdelikt; insbesondere in den ärmeren Gegenden der Erde ist das Rauchen statt im Abnehmen vielmehr im Steigen begriffen.

Der Wahlsonntag vom 22. Mai hat Österreich ein beinahe unentschiedenes Ergebnis beschert. Die Aufklärung Hofers über Heimat und Österreich wurde von Strache mit „Demut“ ergänzt. Der Schauspieler Strache ist mit dem amerikanischen Wahlkämpfer Trump beinahe verleichbar. Seine Aussage knapp vor der 50-Prozent-Entscheidung, Hofer würde sein Amt in Demut ausüben, wirkt nach einer aggressiven Wahl-Auseinandersetzung eher unglaubwürdig. Es wird sich nach dem knappen Sieg von Van der Bellen noch zeigen, ob es in der blauen Politik mit Demut weitergeht. Dem Tiroler Van der Bellen ist in den Antritts-Aussagen die Demut in der Amtsführung zuzutrauen. Es wäre kein Nachteil, wenn er bei der Amtseinführung in der Angelobungsformel „So wahr mir Gott helfe“ anfügen würde. Die vielen Christen, welche ihm die Stimme gaben, werden für ihn im Geheimen den demütigen Wunsch anfügen: „So wahr ihm Gott helfe!“

Im Kirchenblatt, das wesentlich interessanter geworden ist, fand ich den Artikel „Neue Studienmöglichkeiten für Religionslehrer.“ (...) Eine Mutter erklärte mir entrüstet, dass ihr Sohn ein Befriedigend in Religion im Halbjahreszeugnis habe. Ich als Uralt-Ministrant sagte ihr: Nehmen Sie es nicht tragisch, die wissen nicht, was sie anstellen.“ Heute, wo viele Kinder zu Hause kaum mehr ein Gebet hören, am Sonntag oft nur noch die Großmutter in die Kirche geht – wo soll ein Interesse für Religion herkommen? Gescheite Lehrer geben in Religion nur Einser oder gerade noch Zweier her. Mein Religionsprofessor zu uns: „Religion ist kein Lernfach, Sie erhalten alle ein Sehr gut, aber betrachten Sie es nicht als Note.“ Schaffen Sie die Noten in Religion ab, versuchen Sie, Interesse an Religion zu vermitteln. In der ersten Klasse Volksschule ging unser Lehrer mit uns in die Kirche. Er fragte un: Was ist euch aufgefallen? Mir fiel ein kleines rotes Licht auf. Ich sagte, da hat man vergessen, es auszublasen. Er erklärte uns, dass es sich um das Ewige Licht handle, und seither suche ich in jeder Kirche das brennende ewige Licht und bin enttäuscht, wenn es elektrisch ist. (…) Und, liebe Uni-Professoren, macht wieder Seelsorger aus Pfarrerlehrbuben, die Zeit des Hochwürden ist vorbei. Wir wollen Anteil nehmen, informiert werden. Priester sollen mit uns reden, ihre Sorgen mit uns teilen. Vielleicht schaffen wir es, den Rückgang des Kirchgangs zu stoppen. Ein Uralt-Ministrant, Baujahr 1931, der jeden Sonntag enttäuscht ist, in der 8-Uhr_Messe mit 10 Männern und 20 bis 30 Frauen in unserer großen Kirche verloren zu sein.

JOSEF LEIBETSEDER, ALTENFELDEN

FRANZ RUDIGIER RIEGER, LINZ

ROBERT STRASSER, FRANKENBURG

So wahr ihm Gott helfe

HANS RIEDLER, LINZ

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

JeDe WOCHe, TAG unD nACHT... JeD ein erfrischendes Kirchenerlebnis mit einem Abonnement der ist reitag Am F Nacht e g n a L irchen der K

KirchenZeitung

Zu jedem Abonnement erhalten Sie ein Sortiment österr. Biotees gratis!

Info und Bestellung: Irmgard Draxler, Aboservice

0732 / 7610 - 3969, Fax DW 3939 abo@kirchenzeitung.at www.kirchenzeitung.at/abo


Unter uns Umdenken in der Flüchtlingsfrage

DENK mal

Was Google nicht weiß Eigentlich schade, dass man nicht mehr richtig wetten kann – weil Google immer gleich die Antwort verrät, hörte ich kürzlich jemanden klagen. Matthäus Fellinger

verrät Google über sich selbst: Der Stromverbrauch der Datenzentren des Konzerns liegt bei kontinuierlich 260 Millionen Watt, genug, um eine Großstadt zu versorgen. Was das nun wieder bedeutet? Machen Sie mit: Schicken Sie uns eine Frage, auf die man bei Google keine Antwort finden kann. Wir verlosen ein Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 21 haben Margarita Mittermair aus Eferding und Anna Ludwig aus

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig­­

Flüchtlinge abschrecken? Ob da nicht einer zu Kurz gegriffen hat?

„Derzeit geht die Angst um: vor Klimakrise, Flüchtlingen und Islam, vor Rechtspopulisten, Grünen oder der Zukunft. Ein Mäuseherz wird da der Bevölkerung implantiert – ein Herz, das Angst vor allem hat.“ Jozef Niewiadomski, Theologe in Innsbruck bei der Herz-Jesu-Prozession am 3. Juni in Weerberg/Tirol.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Kaum ist eine Frage gestellt, hat irgendjemand die Antwort schon gegoogelt. Immer? Oder gibt es doch Fragen, bei denen auch Google passen muss? „Wie geht es dir?“ – um ein Beispiel zu nennen. All dieses Wissen braucht Platz. Speicherplatz nämlich. Nach Schätzungen haben Googles Server eine Speicherkapazität von mindestens 100 Millionen Gigabyte – hat mir Google verraten. Aber ist das wahr? Mal sehen, was Google dazu sagt. Da finde ich sieben Antworten, die gar nicht einer Meinung sind. „Da redet man vermutlich nicht mehr von Terra- sondern von Petabyte“, lautet eine davon. Aber was sind nun wieder Petabyte? Noch etwas

Smartphone und Google – oder der lange Weg zur Allwissenheit? © K.- P. Adler - Fotolia.com

Flüchtlinge sollen in einem Ort untergebracht werden. Noch bevor die Fakten bekannt sind, wird von rechts mit Gerüchten Stimmung dagegen gemacht. Das Szenario ist mittlerweile wohlbekannt und hat sich oftmals wiederholt. Hoffnungsvoll stimmen mich gerade deswegen Projekte wie jenes an der Fachschule Mauerkirchen (siehe Bericht auf Seite 21). Dort war die oben beschriebene Ausgangslage ähnlich. Eine Religionslehrerin hat darauf reagiert und ihren Unterricht speziell den Menschenrechten gewidmet. Wesentlicher Bestandteil des Projekts war die Begegnung zwischen Flüchtlingen und Schülerinnen. Das hat die Stimmung im Wesentlichen positiv verändert. Natürlich muss man sich nicht freuen, wenn Flüchtlinge kommen, darf Kritik geäußert werden. Doch es fehlt den erbitterten Gegnern von Asylunterkünften meistens komplett an Einfühlungsvermögen und an Wissen, was diese Menschen durchgemacht haben. Der direkte Kontakt mit Flüchtlingen lässt die überwiegende Mehrheit umdenken. Natürlich wird es immer die kleine Gruppe geben, die ihren Hass und ihre Verbitterung nicht los wird. Diesen Menschen ist so leicht nicht zu helfen. Vernünftige Politik sollte diese extremen Minderheiten-Stimmungen jedenfalls am bestsen einfach rechts liegen lassen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.