KirchenZeitung Diözese Linz Ausgabe 24/2017

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Nr. 24 I 15. Juni 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

Fronleichnamsprozession in Waldzell.

ALOIS LITZLBAUER

In die Gänge Ob die Kirchenbänke gut gefüllt sind. Daran messen manche, wie „christlich“ eine Gegend sei. Es gibt ein anderes Anzeichen: Wie viele Menschen kommen wegen ihres Glaubens „in die Gänge“, wie man sagt? Was kommt in Bewegung – aus dem Glauben? Zu Fronleichnam wird das deutlich, wenn ganze Gottesdienstgemeinden ihre Sitzplätze in den Kirchen verlassen und zur Prozession hinausziehen auf die Wege und Straßen. In Linz kommt heuer noch ein Aspekt hinzu. Evangelische und katholische Christinnen und Christen werden sich am Platz vor dem Mariendom am Ende der Fronleichnamsprozession begegnen. Die evangelische Kirche feiert dort den Festgottesdienst zum Kirchentag. Ein Zeichen, dass auch ökumenisch viel in Bewegung gekommen ist. Über Fronleichnam: Seite 15

3 Im Gespräch. Schule und Integration. Ein Augenschein. 8 Reportage. Das war die „Lange Nacht“. 10 Thema. Pro & Contra Mindestsicherung. 18 Bewusst leben. Der Körper als Spiegel der Seele. 28 Kultur. Johann GruberStück im Dom. 26 Impressum.


2 Meinung KOMMENTARE

15. Juni 2017

Himmelträger

Nicht in einen Topf! Interessant sind die Erkenntnisse einer Studie der Universität Wien über das Leben von Muslimen in Österreich, die auf eine große Vielfalt der Lebenskonzepte hinweisen. Das zeigt einmal mehr, dass man Muslime nicht weniger differenziert betrachten darf als alle anderen Menschen hierzulande. Muslime haben ein Recht darauf, nicht in einen Topf geworfen zu werden. Wenn die Imame der Islamischen Glaubensgemeinschaft diese Woche eine Erklärung gegen Extremismus und Terror unterzeichnen, ist aber klar, dass ihr Einfluss beschränkt ist: Für wenig religiöse und die große Mehrheit der religiösen Muslime bräuchte es die Erklärung nicht. Jene Radikale, die es betrifft, erreicht man nicht. HEINZ NIEDERLEITNER

Für Atlas ist es eine Strafe. Am westlichen Rand der Erde muss diese Gestalt aus der griechischen Mythologie stehen und den Himmel auf seinen Schultern stemmen, damit dieser nicht über die Erde fällt. Zu Fronleichnam begegnet einem eine andere Art von „Himmelträgern“. Sie tragen den Himmel über dem Allerheiligsten. Ein Stück Raum, gekennzeichnet als ein besonderer Ort auf der Welt. Himmelträger – Menschen, die den Himmel hochhalten. Das beschreibt eine wunderbare Aufgabe. Es liegen Jahrzehnte hinter uns, in denen Menschen meinten, alles Himmlische aus der Welt räumen zu müssen. Die Wahrheit und die Wirklichkeit wären physikalisch und nachweisbar, alles andere wäre Illusion, dachten sie. Sie plädierten für absolute Nüchternheit. Weiter als je vermutet ist die Forschung gekommen. Und für viele hat sich Verwunder-

liches ereignet. Je nüchterner man die Welt betrachtet, umso erstaunlicher wird sie. „Himmelträger“ – das sind Menschen, die die Ahnung von der Schöpfung als Wunder hochhalten. Vor Mensch, Tier und allem, was lebt, empfinden sie Achtung. Vor allem setzen sie sich nicht selbst an die Stelle des Schöpfers. Die Welt braucht Himmelträger. Sie „ent-decken“ die Welt, spannen das Firmament der Hoffnung über sie. Wo man den Himmel hochhält, ist es auf der Erde gut.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: ANNE FONTAINE, FILMREGISSEURIN

Suche nach Glaube und Zweifel

Meere vermüllen

Mit dem Film „Agnus Dei – die Unschuldigen“ hat die Regisseurin Anne Fontaine ein berührendes Werk geschaffen, das vor allem durch einen menschlichen Blick besticht. Das Drama um polnische Ordensfrauen startet am 16. Juni in den Kinos. Zwar stammt die 57-jährige französische Filmemacherin Anne Fontaine aus einer katholischen Familie und hatte zwei Tanten, die Ordensfrauen waren. Aber für ihren Film über polnische Nonnen, die 1945 von Sowjetsol-

REUTERS

Plastikflaschen, Fischernetze, Tüten, Eimer, Zahnbürsten: Jährlich gelangen etwa acht Millionen Tonnen an Plastikmüll in die Meere. Um sich das besser vorstellen zu können: Die Menge an Plastik, die pro Minute in die Ozeane geleert wird, kommt dem Inhalt eines Müllwagens gleich. Die nachhaltige Nutzung der Ozeane und Wasserressourcen ist derzeit Thema bei einer aktuellen UN-Konferenz in New York. Die Plastikstrudel an Müll in den Weltmeeren wachsen stetig weiter; Menschen, Tiere und die Umwelt sind dadurch gefährdet. Hier radikale Maßnahmen aufs Tablett zu bringen, um dieser rücksichtslosen Verschmutzung entgegenzuwirken, ist ein Gebot der Stunde. SUSANNE HUBER

KirchenZeitung Diözese Linz

„Spiritualität musste im Herzen des Films vorhanden sein.“ ANNE FONTAINE

daten vergewaltigt wurden, wollte sie mehr wissen: Zweimal zog sie sich zur Vorbereitung selbst in Klöster zurück und beim zweiten Mal versuchte Sie, dort das Leben einer Novizin zu führen. Glaube. Dazu kamen Gespräche mit Ordensleuten über Glaube und Zweifel, die im Film zu ein paar sehr eindrucksvollen Sätzen führten. Denn neben den Folgen der Gewalt geht es im Film auch um Spiritualität: Wie geht man mit einem schweigenden Gott um, wie mit traumatischen Erlebnissen? „Ich wollte im Film zeigen, wie fragil Glaube ist“, sagt die Regisseurin. Gleichzeitig ergänzt sie aufgrund ihrer Recherchen, dass die meisten Ordensleute mit ihrem Leben glücklich seien. Im deutschsprachigen Raum ist die in Luxemburg geborene Tochter eines Musikprofessors und Organisten, die früher als Schauspielerin arbeitete, vor allem für den Film „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ bekannt. Verheiratet ist sie mit dem Filmproduzenten Philippe Carcassonne, mit dem sie einen Adoptivson aus Kambodscha aufgenommen hat. HEINZ NIEDERLEITNER  Filmkritik auf Seite 12


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

15. Juni 2017

Sie sind eine Klasse für sich: Junge Flüchtlinge bekommen am WRG/ORG Wels die Chance, über die Schulpflicht hinaus zu lernen. KIZ/PS

Wie jugendliche Flüchtlinge in das österreichische Bildungssystem integriert werden

„Mir war ohne Schule richtig langweilig“ Flüchtlinge werden am WRG/ORG Wels in eigenen Klassen unterrichtet. Die Schule hat mit dem Projekt früh auf die Herausforderung Integration reagiert. Paul Stütz

Ende Juni steht der große Tag für Jafar an. Dann wird der junge Afghane die Prüfung für den Pflichtschulabschluss machen. Wenn er das schafft, steht der ­nächste Schritt an: eine Lehre als KFZ-Techniker oder Betriebslogistikkaufmann. Das könnte sich der 17-Jährige gut vorstellen. Er hat ein intensives Jahr hinter sich, 35 Stunden pro Woche Unterricht, Schwerpunkt Deutsch. Mittlerweile schafft er es, schwierige Texte in Büchern oder Zeitungen zu erarbeiten oder in Mathematik binomische Formeln zu rechnen. Jafar und seine Mitschüler/innen zeichnen sich durch besonderen Fleiß- und Bildungshunger aus, findet seine Lehrerin Evelyn Jäger. 14 Burschen und zwei Mädchen, die meisten aus Syrien und Afghanistan, haben im Herbst mit der Übergangsklasse des Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums und Oberstufenrealgymnasiums der Franziskaner­ innen in Wels gestartet. Die wenigsten haben jedoch einen positiven Asylbescheid in der Tasche. „Sie befinden sich in einer Art Schwebezustand“, formuliert es Jäger. Über die Schulpflicht hinaus. Die Übergangsklasse ermöglicht es den 16 bis 19-jährigen, über das Alter der Schulpflicht hinaus

im Gymnasium zu lernen. Neben den Lehrkräften stehen ihren 32 gleichaltrige Schüler/innen dafür zur Seite. Die meisten der Flüchtlinge hatten in der Heimat bei Weitem keine lückenlose Schulbiografie, müssen am WRG/ORG Wels viel nachholen. „Zuhause im Flüchtlingsheim und ohne Schule war mir vor diesem Jahr oft richtig fad und ich konnte wenig tun“, ist der 17-jährige Arash froh über seine Chance auf Bildung. In Afghanistan hat er als Verkäufer gearbeitet, in Österreich möchte er gerne eine Lehre als Maschinenbautechniker machen. Er lebt in einem kleinen Ort im Almtal und pendelt jeden Tag eine Stunde nach Wels in die Schule. Die Chance in Mangelberufen. Innerhalb eines Schuljahres sollen in der Klasse von Jafar und Arash die Voraussetzungen für den Übergang in eine höhere Schule oder in einen Lehrberuf geschaffen werden. 55 jugendliche Flüchtlinge kamen im Herbst zum Aufnahmetest für die ­ Übergangsklasse, 16 wurden aufgenommen. „Wir haben uns gefragt, welchen Beitrag wir als Schule zur Integration leisten können. Wir können vieles, aber nicht alles machen“, sagt Schuldirektor Georg König, der sich um die Berufsorientierung der Flüchtlinge kümmert: „Wir versuchen eine realistische Perspektive zu entwickeln“, sagt König. Denn nur in „Mangelberufen“ können Asylwerber in Österreich eine Lehre beginnen. Begonnen hat das Engagement des

WRG/ORG Wels schon früher im Schuljahr 2014/15 mit ersten Anfragen, ob geflüchtete, unbegleitete Jugendliche aus Kriegsgebieten am Unterricht teilnehmen könnten. Ein Team der Lehrkräfte organisierte einen zehnstündigen Deutschkurs für eine Sprachstartklasse. Sie verwendeten dafür ihre Freistunden und unterrichteten ehrenamtlich. Man könnten auch so sagen: Das Welser Gymnasium hat weit schneller auf die Herausforderung Integration reagiert als es die Politik tat, die lange Zeit brauchte um eine Lösung für die über 15-jährigen Flüchtlinge zu finden. Erst seit vergangenem Herbst gibt es mit den Übergangsklassen ein Modell, das tatsächlich mit Mitteln vom Bund finanziert wird. Auch die Sprachstartklasse ist erst seit heuer mit öffentlichen Mitteln dotiert.

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Was sind Übergangsklassen? Das Gesetz hatte Flüchtlingskindern ein freiwilliges zehntes Pflichtschuljahr verboten. Die „Übergangsklassen“ schaffen seit Herbst 2016 Abhilfe. Die Klassen zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses befinden sich vorwiegend in Berufsbildenden Höheren Schulen, aber auch in Gymnasien. Finanziert werden die Übergangsklassen aus dem „Integrationstopf“ des Bildungsministeriums.


4 Kirche aktuell Im Gedenken

Diözese Linz

Architekt DI Gottfried Nobl, der frühere Dombaumeister und langjährige Baureferent der Diözese Linz, ist am Pfingstmontag, 5. Juni 2017, im 94. Lebensjahr in Linz verstorben. Gottfried Nobl wurde am 1923 in Ried im Traunkreis geboren, besuchte das Staatsgymnasium in Linz, wo er 1941 maturierte. Er war im Kriegseinsatz – u. a. in Russland und in Frankreich. 1945 begann er das Architekturstudium in Wien, das er 1950 als Diplom-Ingenieur beendete. Mit 1. Mai 1954 trat Architekt Nobl in den Dienst der Diözesanfinanzkammer Linz. Obwohl das Dienstverhältnis Ende 1959 beendet wurde, war er als Konsulent und freischaffender Architekt weiterhin für die Diözese Linz tätig und leitete bis Ende 1988 das Baureferat der ­Diözese.

In dieser Zeit war er für alle Bauvorhaben in der Diözese Linz verantwortlich. Von 1964 bis 2005 war ihm als Dombaumeister auch die Verantwortung für den Linzer Mariendom anvertraut. Eine Reihe von Kirchen und Pfarrheimen hat DI Nobl als freischaffender Architekt geplant. Für seine Arbeit als ­Baureferent und Dombaumeister wurde Prof. Nobl 1992 die Päpstliche Auszeichnung „Komtur des Ordens des hl. Papstes Gregor des Großen“ verliehen. Am Mittwoch, 14. Juni 2017, findet um 19.30 Uhr im ­Linzer Mariendom eine ­Gedenkfeier statt. Der Trauergottesdienst wird am Dienstag, 20. Juni 2017 um 10 Uhr in der PöstlingbergBasilika gefeiert, anschließend wird er am Friedhof Pöstlingberg beigesetzt.

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Wechsel in der Leitung der Katholischen Frauenbewegung OÖ

Frauen wollen stärker Paula Wintereder wurde am 10. Juni bei der Diözesankonferenz der Katholische Frauenbewegung OÖ zu deren Vorsitzenden gewählt. Die Kirche sollte die Frauen noch viel stärker ins Boot holen, meint sie. Matthäus FEllinger

Die Ehe-, Familien- und Lebensberaterin Paula Wintereder steht nun als Nachfolgerin von Erika Kirchweger (siehe letzte Ausgabe) an der Spitze der mit 46.000 Mitgliedern größten Frauenorganisation Oberösterreichs. In über 400 Pfarren ist die kfb aktiv. Die Weite statt das Weite. „Es ist eine Aufregung dabei, aber ich freue mich über meine neue Aufgabe“, erzählt Paula Wintereder der KirchenZeitung gegenüber. Für die ehrenamtliche Aufgabe wird sie neben ihrem Beruf als Beraterin bei „Beziehungleben.at“ viel Zeit aufwenden müssen. Ihr bisheriges Engagement für die kfb wird sie in einigen Bereichen einschränken: Die Sommerwoche für Alleinerziehende, das Mutter-Tochter-Wochenende und auch die Pilgerangebote für Frauen, werden andere übernehmen.

„Ja“ zur neuen Aufgabe hat sie gesagt, weil ihr ein Leitmotiv der kfb sehr ans Herz gewachsen ist: „Auftreten statt austreten“. Für Frauen sei es schon manchmal mühsam, den Platz in der Kirche zu finden und sich darin beheimatet zu fühlen. Viele, so Wintereder, sagen dann: „Das tue ich mir nicht mehr an.“ Wintereders Wesen entspricht eine solche Antwort nicht. Nicht das Weite, die Weite will sie suchen, sagt sie. Die kfb biete dafür sehr gute Möglichkeiten. Gesellschaftliche Größe. Die Frauenbewegung soll wie bisher in Oberösterreich eine gesellschaftlich wirksame Größe bleiben, betont Wintereder, sichtbar und hörbar, vor allem bei Themen, die Frauen betreffen. Mit der kfb will sie Frauen in ihren ganz unterschiedlichen Lebenssituationen unterstützen. Der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gilt dabei ihr besonderes Augenmerk. Als Beraterin weiß Paula Wintereder um die Lebenssorgen von Frauen gut Bescheid. Diese Sorgen, ob sie Frauen als Einzelpersonen betreffen, oder ob es Beziehungssorgen in unterschiedlichen Lebensverhältnissen sind, sollten noch stärker auch die Sorgen der Kirche sein, betont die neue Vorsitzende. Über

Erna Putz ist Ehrendoktorin Linz. Für ihre Verdienste um Rektor die Forschung des Lebens und Franz der Wirkungsgeschichte Franz Gruber und Jägerstätters wurde Mag. Dr. StudienErna Putz an der Katholischen dekanin Privat-Universität (KU) Linz die Hildegard Würde einer Ehrendoktorin der Wustmans Theologie verliehen. Bischof (rechts) graManfred Scheuer, der Großkanz- tulieren der ler der KU, dankte im Namen Ehrendokder gesamten Diözese der Jäger- torin Erna stätter-Biografin für ihr wissern- Putz. ku Linz schaftliches Lebenswerk: „Ohne Dein Engagement wäre Jäger- Bischof hob auch die große Liestätter im Himmel, aber nicht be zur Kirche hervor, die Erna selig gesprochen worden.“ Der Putz auszeichnet, und würdigte

ihren Einsatz auch andere Glaubenszeugen der NS-Zeit in Erinnerung zu halten.


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Oberösterreich 5

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momente

ins Kirchen-Boot

Christ und Wirtschaft in St. Florian „Diese Wirtschaft tötet!“, schrieb Papst Franziskus. Das wollte die Wiener Sozialethikerin – und gebürtige Welserin – Ingeborg Gabriel trotz aller Bewunderung für ihn nicht unwidersprochen lassen. „Der Satz ist im Zusammenhang zu sehen und soll nicht Unternehmer angreifen, die im Sinne der sozialchristlichen Ethik ihr Unternehmertum umsetzen“, sagte Dr. Gabriel am 8. Juni im Stift St. Florian. Auf Einladung des Forums Christ und Wirtschaft sprach sie über eine Wirtschaft, die Leben fördert. Bischof Scheuer dankte den anwesenden Unternehmer/innen und Führungskräften, dass sie soziale Verantwortung übernehmen.

Die Neue Leitung der kfb oö: Vorsitzende Paula Wintereder (Mitte) mit den beiden Stellvertreterinnen Karin Limberger (links) und Susanne Lehner (rechts). Viletta WAkolbinger

die sozialen Fragen und Probleme möchte sie im Dialog mit der Politik bleiben. Und innerhalb der kfb soll es viel Dialog über diese Fragen geben. In der innerkichlichen Positionierung liegt sie ganz auf der Linie ihrer Vorgängerin-

nen. Die Frauen sollen kirchlich noch viel stärker ins Boot geholt werden. Das Diakoninnen-Amt könnte ein Schritt dazu sein. Was das Priesteramt für Frauen betrifft: „Da braucht es noch viel Geduld, das wird nicht so schnell gehen“.

Univ.-Prof. Mag. Dr. Ingeborg Gabriel. Universität Wien

Die neue Mindestsicherung und ihre Kritiker Der oberösterreichische Landtag hat am 8. Juni eine Neuregelung der Mindestsicherung beschlossen. Das kritisieren Caritas, Arbeiterkammer und Armutskonferenz. Auf Initiative der ÖVP und FPÖ wurde beschlossen, dass die Bedarfsorientierte Mindestsicherung einer Haushaltsgemeinschaft bei 1512 Euro netto gedeckelt wird. Damit soll der Abstand zwischen Einkommen aus eigener Leistung bzw. Arbeit und staatlichen Leistungen spürbar sein, so Vertreter der beiden Regierungsparteien. Landeshauptmann Thomas Stelzer sieht das als Signal: „Oberösterreich wird wieder ein Stück mehr Heimat für Leistungsbereite und Gerechtigkeit.“ Ausgenommen von der neue Regelung sind u. a. Personen, die Pflegegeld zumindest der

Stufe 3 oder Reha-Geld beziehen, Menschen mit Beeinträchtigung, pflegende Personen sowie arbeitsunfähige Personen. Kritik. Die Caritas OÖ kritisiert die Deckelung als Maßnahme, die Armut fördert. Familien mit mehreren Kindern seien bereits jetzt von einem erhöhten Risiko betroffen. „Das Erbe Armut pflanzt sich meistens weiter – durch schlechtere Bildungs- und spätere Jobchancen für Kinder“, so Direktor Franz Kehrer. Die Vertreter von ÖVP und FPÖ betonen, dass die Mindestsicherung nur eine Überbrückungshilfe sein soll. Das sei sie derzeit bereits, meint Franz Kehrer, „denn Voraussetzung für den Bezug ist das Bemühen um Arbeit und die Annahme jedes zumutbaren Jobangebotes.“ Die durchschnittli-

che Bezugsdauer in OÖ. betrage im Schnitt 7,5 Monate. Eine Verschärfung der Armut befürchtet auch Präsident Johann Kalliauer von der Arbeiterkammer OÖ. Die Armutskonferenz, ein Netzwerk von über 40 Initiativen aus dem sozialen, wissenschaftlichen und dem Bildungsbereich, warnt davor, dass die Mindestsätze schon jetzt nur zur Deckung des unmittelbaren Bedarfes reichen. Die Kürzung bringe die Zukunftsperspektiven von Kindern ernstlich in Gefahr. Zudem zeige sich in der Geschichte der Armut ein sich wiederholender Prozess: Die Gruppe, die vom grundlegenden sozialen Wandel negativ betroffen ist, „wird für ihre verschlechterte ökonomische Lage selbst verantwortlich gemacht“. C.Grüll XX siehe Pro & Contra S. 10


6 Oberösterreich Stenogramm Peuerbach. Im Jahr 1626 kam es auf der Ledererwiese zu einer Schlacht zwischen den Bauern der Umgebung und Graf

Herberstorf, aus der die Bauern als Sieger hervorgingen. Auf diesem historischem Boden feiert die Pfarre alljährlich eine Messe, die heuer vom Kinderliturgiekreis und einer Bläsergruppe des Musikvereines mitgestaltet wurde. foto Humer Schlierbach / Sautern. Die Filialkirche Sautern ist dem Heiligen Ubald geweiht ist, dessen Gedenktag am 16. Mai begangen wird. Dass der Kirchenpatron in Österreich wenig bekannt ist, ließ Christian Hablig aus dem benachbarten Wartberg/Kr. keine Ruhe. Denn er hat einen persönlicher Bezug zu dem Heiligen. Dieser wird bei Nervenleiden angerufen, einer Erkrankung, an der er selbst leidet. So hat er sich die fehlenden Messformulare aus der Diözese Gubbia in Italien organisiert. Bischof Mario Ceccobelli persönlich übermittelte die Unterlagen. Somit konnte das Patrozinium in Sautern heuer am 18. Mai wieder gefeiert werden.

Pater Burghard (links) und Christian Hablig in der Filialkirche Sautern. pfarre

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Missionsstelle der Diözese Linz lud Missionare zu Gedankenaustausch in den Gastgarten

Wo die Katholiken unschlagbar sind Zufällig hat sich der Heimaturlaub von Pfarrer Franz Windischhofer aus Peru und Christian Mayr aus Brasilien überschnitten. Die beiden oberösterreichischen Priester und Missionare haben sich getroffen und ihre Erfahrungen ausgetauscht. Josef Wallner

Sekten – das Stichwort genügte und die beiden Priester sprudeln nur so über von Erlebnissen und Überlegungen. Seit etwa drei Jahrzehnten schießen in ganz Südamerika evangelikale Bewegungen wie Schwammerl aus dem Boden – auf Kosten der lange Zeit religiös alles dominierenden katholischen Kirche. In Brasilien ist der Anteil der katholischen Bevölkerung des Landes vor allem durch Abwanderung zu den Sekten, wie die evangelikalen Gemeinden auch genannt werden, von 90 auf 65 Prozent gesunken, erklärt Pfarrer Mayr: „Die Sekten vertreten eine Theologie des Reichtums. Sie versprechen Gesundheit, eine intakte Familie und Geld.“ Trotz aller theologischen Problematik nimmt Pfarrer Windischhofer die Sekten als eine Laienbewegung wahr, die nahe am Volk, im Volk und beim Volk ist: „Vielleicht haben wir das Familiäre übersehen. Wenn jemand stirbt, ein Unglück passiert –

von den Sekten ist gleich immer jemand da. Wie soll ich das als Priester mit vielen Pfarren machen?“ Die Stadt LEM, in der Christian Mayr Pfarrer ist, zählt mit ihren 90.000 Einwohner/innen, vier Pfarren und rund sechzig Pastoren mit eigener Kirche. An einer typisch brasilianischen Straßenkreuzung finden sich vier Einrichtungen: eine Apotheke, eine Bar, eine evangelikale Kirche und ein kleines Gemischtwarengeschäft, erklärt er mit Augenzwinkern. Die katholische Kirche hat im Unterschied zu den Sekten auch zu spät in die Medien investiert, diagnostiziert Mayr einen weiteren Grund für das explosionsartige Wachstum der Sekten. „Jetzt gibt es in Brasilien fünf katholische Fernsehkanäle, aber eben reichlich spät.“ Auch für Windischhofer ist der Einsatz der Medien entscheidend. Er betreibt schon lange in seinem Pfarrgebiet eine Radiostation und weiß, wie sehr das die Leute schätzen – von den Informationen zur Bewältigung des Alltags bis zu den religiösen Sendungen. Das Radio der Pfarre ist mein bester Freund ,sagte ihm eine Frau, die alleine auf einem Bauernhof lebt. Die beiden Priester sind sich völlig einig: „Wir können in manchen Bereichen von den Sekten lernen, aber um der Wahrheit des Glaubens Willen können wir nicht so wie sie agieren“. Und sie führen Beispie-

Haus der offenen Tür An die 300 Menschen waren am 11. Juni 2017 zur Segnung des Pfarrzentrums in Haibach ob der Donau gekommen. Bischof Manfred Scheuer sagte beim Festgottesdienst in seiner Heimatkirche im Blick auf das erneuerte und umgebaute Haus der Pfarre: „Ohne spirituelle Spannkraft wird die offene Tür zum Vogelhaus, ohne Präsenz löst sich die Gastfreundschaft auf, die Menschen kommen dann von selber nicht mehr.“

Bischof Manfred Scheuer segnete Pfarrzentrum und Gäste, die zur feierlichen Eröffnung des Hauses gekommen waren. www.kaindlstorfer-photographie.at


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Pfarren & Regionen 7

15. Juni 2017

pfarrimpulse „Ein bisschen kürzere Gottesdienste“

Die beiden Linzer Diözesanpriester Franz Windischhofer (links) und Christian Mayr erzählen über ihre Erfahrungen als Pfarrer in Südamerika. kiz/jw

le an: „Wir können nicht behaupten, dass jeder reich und gesund wird, wenn er nur fest genug glaubt. Vor allem das Umgekehrte widerspricht völlig unserer Theologie: dass ein Unglück, Krankheit oder Verlust des Arbeitsplatzes eine Folge von schwachem Glauben sind.“ Warum eine befreiungstheologisch geprägte Pastoral für die Menschen weniger anziehend ist als das Agieren der Sekten, erklärt Mayr mit dem langen Atem, der für nachhaltige Veränderungen notwendig ist: „Das ist frustrierend, mühsam.“ Die Sekten geben vor, alleine durch Gebet Veränderungen bringen zu können: „Aber ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht.“ Pfarrer Windischhofer spricht

Heiligen-Geist Fangen St. Ulrich. Die 773 m hoch gelegene Gerolder Kapelle am Ebersegg ist ein beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger. Darunter sind einmal jährlich auch die Heiligengeist-Beter am Pfingstsonntag, die sich um fünf Uhr früh zu einer Andacht einfinden. Traditionell wird diese Art von Andacht und Wallfahrt „HeiligenGeist-Fangen“ genannt. Neben der Pfingstbesinnung ist auch der Sonnenaufgang während des Rosenkranzgebetes ein besonderes Naturerlebnis. well

ein geflügeltes Wort aus Südamerikas Kirche an: Wenn die Leute eine Wasserleitung brauchen gehen sie zum Pfarrer, wenn sie beten wollen zu den Sekten. „Das darf nicht sein. Wir als Kirche müssen die Leute verstärkt in ihrem Gottvertrauen begleiten, auch mit den Zeichen, die wir haben, wie zum Beispiel mit der persönlichen Segnung.“ Wo die katholiche Kirche unschlagbar ist, sind die Feier der Karwoche und die Patronatsfeste, betonen die beiden Pfarrer: „Da kommen selbst die Evangelikalen zu uns.“ In einem weiteren Punkt denken sie gleich. Gerade im Blick auf die Sekten stehen für die katholische Kirche mutige, missionarische Reformen im Geist von Papst Franziskus an.

Wels. Wie könnte der Gottesdienst für Kinder ansprechender gestaltet werden? Schülerinnen und Schüler der 1B des BRG Wallererstraße in Wels haben sich im Religionsunterricht zu dieser Frage Gedanken gemacht und in der Folge ihre Verbesserungsvorschläg via Brief an Bischof Manfred Scheuer gesandt, wie ihre Religionslehrerin Ulrike Zimmerberger berichtet. Viele von den Kinder würden gerne in die Kirche gehen. „Allerdings gab es auch ein paar Vorschläge, wie es uns Kindern in der Kirche noch besser gefallen würde“, teilen die Schülerinnen und Schüler dem Bischof

Gemütlichere Sitze in den Gotteshäuern wünschen sich Welser Kinder. Fotolia/Alex Tihonov

mit. Gemütlichere Sitzgelegenheiten, hellere und besser beheizte Kirchen stehen auf dem Wunschzettel. Spielecke in der Kirche. Weiters schlagen sie kürzere Gottesdienste vor und dass die Texte für Kinder verständlicher formuliert werden. „Für kleinere Kinder wäre eine Kinderecke oder ein Spielraum schön, wo sie sich während dem Gottesdienst beschäftigen können. Vielleicht könnte man den Gottesdienst manchmal auch etwas freier gestalten oder sogar bei Schönwetter im Freien abhalten. Da wäre es natürlich toll, wenn möglichst viele Kirchen einen Garten hätten, vielleicht sogar mit einem Brunnen“, schreiben die Kinder weiter.


So bunt wie die Kirche selbst, so vielfältig war auch die Lange Nacht der Kirchen in Oberösterreich: mit 400 Stunden Abendprogramm lockte sie am 9. Juni wieder tausende von Besuchern in kirchlich geprägte Orte und Räume. Von Linz bis Oberberg am Inn waren die Türen der Pfarrkirchen weit geöffnet. Bei 300 Veranstaltungen wurde Raum für Stille und Gebet, für Musik und Kunst, für Diskussionen und Begegnungen geboten. Freitagnachmittag: Während die bunte abendliche Beleuchtung im Linzer Mariendom schon einmal durchgespielt wird, entdecken die Kinder bereits am späten Nachmittag das angenehm kühle Linzer Gotteshaus für sich. Domführerin Theresa Engleder verrät den Kindern, dass 20.000 Menschen in den Mariendom passen, genauso viele wie ins Linzer Stadion. Damit ist der Dom die größte Kirche Österreichs. Die Kinder erhalten Einblicke in Teile des Doms, die sonst nicht zugänglich sind: etwa den Turm, das Geläut und den Dachboden. Simon Koller (9) aus Linz war schon vor zwei Wochen mit der Schule im Dom und wollte bei der Langen Nacht der Kirchen mit seinem Papa nochmals hierher, weil ihn die Kirche so fasziniert hatte. „Ich mag die

So bunt wie die Paulus- und ­Petrusstatuen besonders und dass der Dom aus Sandstein gebaut ist,“ erzählt er. Ein Highlight ist für den Volksschüler außerdem der Blick vom Turm des Doms auf die Stadt. Tatsächlich ist die Aussicht einmalig schön. Von oben sieht man schon das geschäftige Treiben der Langen Nacht. „Gott liebt diese Welt“ – Mit diesem Lied wurde die Lange Nacht der Kirchen beim ökumenischen Gottesdienst im Linzer Mariendom eröffnet. „Die Nacht ist eine besondere Zeit. Sie bringt vieles zum Verstummen“, so SuDie Glasfenster im Mariendom betrachtet Simon Koller bei der Kinderführung. In Sandl wird die Kirche zum RaumKlang-Erlebnis für 100 Personen. Sandl war zum ersten Mal dabei. Diöz./Appenzeller, STöcklegger

perintendent Gerold Lehner in der Predigt. Im Anschluss an die Vesper gab es eine Diskussion über „Sakrale Räume heute“ (siehe Spalte rechts). Texte und Orgelklang sowie das Ensemble Lala waren danach in konzentrierter Atmosphäre im Mariendom zu hören. Das Kommen und Gehen ist Teil der Langen Nacht – viel Programm erwartet die Besucher/innen. Schon beim Prolog der Chor-I-Feen treffen sich im Alten Linzer Dom die Länder aus allen Himmelsrichtungen, mit ihnen kommen die unterschiedlichsten Musikinstrumen-


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Reportage 9

15. Juni 2017

Eine Lange Nacht in Obernberg am Inn. Magic Priest Gerd Smetanig konnte die Kirchenbesucher/innen bei seiner Zaubershow zum Mitmachen bewegen. pfarre

Obdachlosigkeit in Linz Das Thema Obdachlosigkeit griff eine Führung auf, die am Martin-Luther-Platz startete. Obdachlosenseelsorger Helmut Eder zeigte den Besucher/innen neun Orte, an denen sich wohnungslose Menschen in Linz aufhalten. Im Fokus steht der Volksgarten, der beliebter Treffpunkt für Obdachlose ist. Hier finden Obdachlose auch Badeund Waschmöglichkeit vor. Im Citypark neben der Martin Luther-Kirche kann man sein Wissen über Obdachlosigkeit abtesten. So erfährt man, dass es in dem kleinen Park keine Schlafmöglichkeiten mehr gibt oder dass die Polizei das Recht hat, jede/n von diesem Platz zu verweisen. www.dioezese-linz.at/obdachlosinlinz

Wo Menschen ihr Herz hineinlegen Was sind die Kathedralen der Moderne? Welche Bedeutung haben sakrale Räume heute? – Das diskutierte eine prominent besetze Runde im Rahmen der Langen Nacht.

Kirche

Gabi Eder-Cakl im Gespräch mit Dr. Martina Gelsinger, Prof. Anna Minta, Bischof Manfred Schauer und Dompfarrer Max Strasser. kiz/elle

te wie Didgeridoo, Akkordeon oder Cajon. Die Buntheit der Länder und Menschen wird durch die verschiedenen Musikrichtungen von Schubert über Vangelis bis Paul McCartney zum Ausdruck gebracht. In die Krypta der Karmeliten lädt die Gefangenenseelsorge Interessierte ein, den Alltag im Gefängnis anhand von Erfahrungsberichten und Bildern kennenzulernen. Gänsehaut. Genauso bunt wie die Pfarren selbst, präsentiert sich am Freitagabend das Programm der Langen Nacht der Kirchen in den Regionen. Gestartet wird die Lange Nacht z. B. in Sandl mit einer Kirchenführung. Nach der Vesper und der Kirchenralley verlagert sich der Schauplatz ins Pfarrheim. Hier erwartet die Gäste ein biblisches Buffet. Gehüllt in wunderschöne Licht- und Bildeffekte wird der Kirchenraum um 21 Uhr zur Bühne eines einzigartigen Raum- und Klangerlebnisses. Als besonders imposant empfinden viele Gäste das „Jubilate Deo“, welches als letztes Lied von allen Chören gemeinsam vorgetragen wird: „Gänsehautfeeling inklusive“, wie die Pfarrmitarbeiter/innen vor Ort berichten.

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Bericht: elle/PS/BH/MF

„Die gotische Architektur

zieht hinaus und nach vorne“, beschreibt Dompfarrer Max Strasser den Linzer Mariendom in der Diskussion (siehe Spalte). Der Dom steht kurz vor der Altarraum-Neugestaltung. Er wird nun leer geräumt. Kiz/Hasch

Kirchen sind für Bischof Manfred Scheuer „besondere Orte, weil in diese Gebäude Menschen ihr Herz hineinlegen – von der Hochzeit bis zum Gebet mitten im Leben – mit all seinen Abgründen“. Prof. Anna Minta (KU) erklärte, dass nur die Bedeutungszuschreibung ein Gebäude zu einem sakralen Ort werden lässt. Licht, Kunst und Architektur sind Hilfsmittel. „Die Herausforderung für die Kirche ist mehr zu bieten als den Einkaufsrausch im Shoppingcenter. Kirche muss mehr leisten als eine mystische Atmosphäre“. Dr. Martina Gelsinger erlebt Kirchen als stimmig, wenn „Geschichte und Gegenwart ein harmonisches Ganzes ergeben“. Neugestaltungen sind immer auch Impulse für die Pastoral, sie sind gemeinschaftsstiftend und identitätsbildend.


10 Pro & Contra

15. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Sozialleistungen hinterfragen? Ermächtigung zum Leben aus eigener Kraft Ja, Sozialleistungen sollen hinterfragt werden. Gleichzeitig soll Österreich ein Sozialstaat bleiben; die Frage ist, wie er im Detail auszugestalten ist. Das System aus Notstandshilfe und der relativ neuen Mindestsicherung etwa erfüllt die gewollte Funktion als Überbrückungshilfe zurück in den Arbeitsmarkt kaum. Hier ist nachzuschärfen: Nicht Länder, Bund und Arbeitsmarktservice (AMS) sollen zuständig sein, sondern allein das AMS, das so Arbeitsfähige und Jobs besser zusammenführen kann. Denn wie sozial ist es, Menschen dauerhaft mit Geld zu unterstützen, ohne ihnen bestmöglich zu jener Würde zu verhelfen, die Arbeit verleiht? Solidarisch sein. Österreichs Steuersystem ist progressiv, Reiche zahlen auch prozentuell mehr an Steuer. Das ist gelebte Solidarität; die Leistungsfähigeren tragen mehr zur Hilfe für Menschen in Not bei. Solidarisch wäre auch ein arbeitsloser Wiener Koch, der eine (Saison-)Stelle in Tirol annimmt. Das muss er nicht – er kann im Ernstfall auf Dauer von der Notstandshilfe oder Mindestsicherung leben. Aber wie sozial und solidarisch ist es, Leistungen in Anspruch zu nehmen, bloß weil es sie gibt? Diese Frage aufzuwerfen, sollte nicht gleich mit dem Argument abgeschmettert werden, hier würden Menschen gegeneinander ausgespielt. Der Aspekt „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ ist auch von dieser Seite her zu betrachten. Die Diskussion um Sozialleistungen wird meist anhand der Kosten-Frage geführt. Diese ist nicht bedeutungslos. Zentral ist aber der Punkt, dass Sozialleistungen so oft wie möglich helfen sollten, Menschen zu ermächtigen, ihr Leben wieder aus eigener Kraft zu meistern. Das ist derzeit nicht der Fall. Am Schluss sei erwähnt: In Österreich ist die Zahl der Armutsgefährdeten zuletzt leicht gesunken und der Betrag, der die Schwelle definiert, leicht gestiegen. Hier ist der Sozialstaat in der richtigen Richtung unterwegs.

Mag. Michael Christl MSc ist Ökonom und Projektleiter bei der Denkfabrik Agenda Austria in Wien. FOTO: AGENDA AUSTRIA

WWW.AGENDA-AUSTRIA.AT

PRO & CONTRA

Die Deckelung der Mindestsicherung nun auch in Oberösterreich und die ersten Wahlkampf-Vorboten, bei denen stark von Einsparungen die Rede ist, richten den Blick auf den Sozialstaat. Ist es jetzt also an der Zeit, die Sozialleistungen in Österreich zu hinterfragen und mehr den Leistungsansporn zu betonen? Oder ist das angesichts der realen Situation vieler Menschen im Land der falsche Ansatz?

Weiter am sozialen Ausgleich bauen „Die Kirchen treten ein für einen aktiven Sozialstaat, der unersetzlich ist, um sozialen Risiken, wie Verarmung und Ausgrenzung, entgegenzuwirken.“ Diese zentrale Aussage findet sich im Sozialwort der christlichen Kirchen in Österreich. Dahinter steht die Erkenntnis, dass soziale Sicherheit die Gesellschaft nicht arm macht, sondern sich soziale Investitionen wirtschaftlich positiv auswirken und den sozialen Zusammenhalt stärken. Gute Schulen, ein allen zugängliches Gesundheitssystem und gut funktionierende Infrastruktur bilden die Grundlagen einer erfolgreichen Volkswirtschaft. Das Umlagesystem unserer Pensionen ist wesentlich sicherer als private Vorsorge, die vom Kapitalmarkt und den Börsen abhängig ist. Ohne unseren Sozialstaat, so sagen uns die Fachleute, wären über 40 Prozent der Menschen in Österreich armutsgefährdet. Übrigens spielt die häufig erwähnte Mindestsicherung mit anteilsmäßig ca. 0,7 Prozent der gesamten Sozialausgaben in Österreich finanziell eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig sichert dieselbe jeder einzelnen betroffenen Familie und ihren Kindern das tägliche Brot. Gut ausgebauter Sozialstaat. Eine Politik, die sich gegen die Schwächsten richtet, stößt immer mehr Christ/innen sauer auf. Sie wollen am bewährten sozialen Ausgleich weiter bauen. Daher gibt es jetzt die ökumenische Initiative „Christlich geht anders“. Aus dem Glauben heraus will sie Mut und Hoffnung machen, und die gemeinsame Suche nach solidarischen Lösungen für die sozialen Fragen vorantreiben. Angesichts von Ungleichheit und Ausgrenzung braucht es nicht das Infragestellen von Sozialleistungen. Mehr denn je benötigen wir einen aktiven, gut ausgebauten Sozialstaat, damit die Werte von Individualität und Freiheit nicht nur ein Privileg der Einkommensstarken und Vermögenden sind, sondern allen Menschen zukommen.

Mag. Gabriele Kienesberger ist Theologin und koordiniert als Mitarbeiterin der Katholischen Sozialakademie Österreichs die Initiative „Christlich geht anders“. FOTO: AROLINE BLODERER  WWW.CHRISTLICHGEHTANDERS.AT


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

15. Juni 2017

Die syrische Ordensfrau Annie Dermerijan kümmert sich u. a. in Aleppo um Menschen, die vom Krieg beeinträchtigt sind. kirche in not

Die Not der Menschen in Aleppo

Des Krieges müde Traumatisiert, beeinträchtigt, kraftlos – das syrische Volk ist „durch den seit sechs Jahren andauernden Krieg und den ständigen Überlebenskampf müde geworden“, sagt Sr. Annie Dermerijan. Die syrische Ordensfrau berichtet über die Lage in Aleppo. susanne huber

Der Kriegsalltag in der Stadt Aleppo, die in den Jahren 2012 bis 2016 besonders schwer umkämpft wurde, „war sehr hart“, sagt Sr. Annie Dermerijan. „Ständig gab es Beschuss und Angriffe ohne Warnungen. Plötzlich gingen die Bomben nieder – auch auf Wohnsiedlungen. Viele Zivilisten wurden getötet, darunter auch viele Christen“, berichtet die Ordensfrau aus Syrien, die der katholischen Gemeinschaft der „Schwestern Jesu und Mariens“ angehört. Es herrschte Panik und Angst. Diejenigen, die konnten, haben die Stadt verlassen und sind in andere Teile Syriens oder ins Ausland geflüchtet. Seit Beginn des Krieges 2011 sind von den 400.000 Christinnen und Christen, die in Aleppo lebten, 90 Prozent geflohen. Momentan leben 11.000 christliche Familien in der Stadt. Durchatmen. Im Dezember 2016 wurde Aleppo von den Rebellen und den IS-Kämpfern befreit und steht seither unter der Kontrolle der Truppen der syrischen Regierung.

„Die Menschen können jetzt ein bisschen durchatmen. Während in anderen Teilen Syriens und um Aleppo herum das Kämpfen weitergeht, scheint es derzeit in der Stadt sicherer zu werden. Doch wegen der schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Lage ist das Leben hier immer noch angespannt und problematisch“, sagt Sr. Annie. Viele Häuser seien zerstört und es fehle an Strom. „Es gibt zwar einen privaten Unternehmer, der Strom mittels Generatoren anbietet, ein Großteil der Menschen kann sich das aber nicht leisten, weil sie kein Einkommen haben, da es an Arbeitsplätzen mangelt.“ In Aleppo sind im Zuge der Kämpfe mehr als 200 Fabriken durch Bomben beschädigt worden, Tausende Arbeiter wurden entlassen. „Und wenn die Leute noch einen Job haben, ist das Einkommen sehr gering.“ Durchatmen. Sr. Annie setzt sich gemeinsam mit ihren Mitschwestern vor allem für Christinnen und Christen, aber auch für Musliminnen und Muslime in Not in Aleppo, Damaskus und in Hasakeh im Nordosten Syriens ein. „Wenn wir wollen, dass die Menschen in ihrer Heimat überleben können, müssen wir ihnen helfen“, sagt die Ordensfrau. Es gebe viele Bedürfnisse, nicht nur die spirituellen, auch die körperlichen und die psychologischen. „Die Bevölkerung ist durch den Krieg traumatisiert. Ich kenne

ein Mädchen, das bei jedem lauten Geräusch wie dem Zuknallen einer Tür völlig ängstlich aufspringt und in Panik gerät, weil sie das Einschlagen der Bomben nicht mehr aus ihrem Kopf bekommt.“ Die Schwestern sind für die Menschen da, versorgen sie mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Kleidung und geben finanzielle Unterstützung für Strom und Mieten. Mit Hilfe der internationalen päpstlichen Stiftung „Kirche in Not“ wird nun auch Trinkwasser bereitgestellt, zu dem es lange Zeit keinen Zugang gab, weil die Wasserwerke durch die IS-Kämpfer blockiert wurden. Friedensstifter. Viele Dinge seien notwendig, um den Krieg zu beenden, sagt Sr. Annie, doch wie es weitergeht, „ist ungewiss. Wir Schwestern beten für die führenden Staatsund Regierungschefs in der Welt, dass Gott ihnen die Weisheit und Klugheit gibt, als Friedensstifter zu agieren, damit dieser Konflikt ein Ende findet. Wir hoffen, dass jegliche Waffenlieferungen gestoppt werden. Wir brauchen Brücken des Friedens. Nicht nur durch Worte, auch durch Taten. Ich will nicht sagen, dass Syrien wieder werden soll, wie es war, denn nichts wird so werden wie es vorher war. Aber wir sehnen uns nach Frieden in unserem Land. Die Menschen sind des Krieges müde geworden.“ u www.kircheinnot.at

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12 Panorama stenogramm

Bruder Erich Geir, KapuzinerProvinzial. Provinz d. Kapuziner

Neuer Provinzial. Seit vergangene Woche ist Bruder Erich Geir Provinzial (Ordensoberer) über die 102 Kapuzinerbrüder in der Provinz Österreich-Südtirol. Er betonte nach seiner Wahl die Übereinstimmung von Predigt und Leben.„Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, die Freude des heiligen Franziskus zu leben und auszustrahlen“, sagt Erich Geir. Zuletzt war der 71-Jährige Seelsorger für Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie ihre Betreuer/innen in einer Einrichtung der Sozialen Dienste der Kapuziner in Fügen. Die Zentrale der Ordensprovinz Österreich-Südtirol und damit die neue Wirkungsstätte des in Navis geborenen und auf einem Bergbauernhof in Schmirn aufgewachsenen Tirolers liegt aber künftig in Innsbruck. Der Ordensmann wurde 1975 zum Priester geweiht und hat bisher unterschiedlichste Aufgaben wahrgenommen, unter anderem als Pfarrer oder pädagogischer Leiter des Franziskusheims in Ried/I. Auch als Seelsorger beim Roten Kreuz und als Mitglied der Bergrettung ist er aktiv. Terror. Beim offiziellen Fastenbrechen im Ramadan betonte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Ibrahim Olgun, dass seine Gemeinschaft zwar Terrorakte bei jeder Gelegenheit verurteile, das aber bei der Bevölkerung oft nicht ankomme. Der Islam rechtfertige nie den Terror, sagte Olgun. Alle der IGGiÖ angehörenden Imame würden am 14. Juni eine Deklaration gegen Terror und Extremismus unterzeichnen.

15. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Filmdrama über Ordensfrauen in Polen 1945

Weibliche Solidarität in einer Extremsituation Dass der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach eine Periode massenhafter Vergewaltigungen war, ist spät in die allgemeine Wahrnehmung getreten. Der Film „Agnus Dei – die Unschuldigen“ behandelt die Folgen solcher Verbrechen von Sowjetsoldaten in einem polnischen Frauenkloster. Dabei geht es der Regisseurin Anne Fontaine weniger um die Taten an sich. Die Filmemacherin verzichtet weitgehend auf schreckliche Bilder. Die Traumatisierung ist durch die dichte Atmosphäre des Filmes auch so zu spüren. Es geht in dem Film mehr um den Umgang mit den Folgen – psychische und physische: Sieben Nonnen sind schwanger. Die Äbtissin (Agata Kulesza) versucht die Vorfälle geheim zu halten: Sie fürchtet Schande für die Frauen und die Schließung des Konvents. Doch medizinische Hilfe fehlt.

Die Ärztin Mathilde (re.) hilft den Ordensfrauen.

© Thimfilm

Erst der „Ungehorsam“ einer Novizin bringt die französische Ärztin Mathilde (Lou de Laâge) ins Spiel. Obwohl ihr der Glaube und das Leben der Ordensfrauen fremd sind, hilft sie unter schwierigen Umständen. Dabei kommt es zu unerwarteten Entwicklungen: Mathilde kämpft um das Leben der Frauen und der Kinder, während die Äbtissin, gefangen in pervertierten Vorstellungen von Gehorsam und Opfer, zur Mörderin wird. Es ist einer der Pluspunkte des Films, dass das gezeigt wird, ohne Vorurteile zu bedienen. Menschlichkeit. Dazwischen gelingt es, eine Vielfalt an Menschlichkeit unter den Frauen zu zeigen. Deutlich wird das bei Schwester Maria (Agata Buzek), die zunehmend Verantwortung übernimmt. Über sie erhält Mathilde Einblick in Glaube und Zweifel. Für das Problem, wie die Ordensfrauen ihre Kinder behalten können, ohne Aufsehen zu erregen, stellt sich am Ende eine Lösung ein. Es ist der einzige Kritikpunkt an dem Film, dass das etwas aufgesetzt wirkt. Inspiriert wurde das Werk übrigens von den Erinnerungen der Ärztin Madeleine Pauliac, wobei aber offensichtlich doch viele Umstände verändert wurden. Heinz Niederleitner XX Filmstart: 16. Juni. Am 19. Juni nimmt Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden, nach der 20-Uhr-Vorstellung im Wiener Filmcasino zu dem Film Stellung.

Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell

Bischöfe tagten zum Thema „Jugend“ Die kommende Weltbischofssynode zum Thema „Jugend“ 2018 war das Schwerpunktthema der Versammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, die Anfang der Woche in Mariazell begann. Zudem befassten sich die Bischöfe mit Fragen rund um Sicherheitspolitik und Sicherheit in den Kirchen. Mit den Gläubigen feierten die Hirten am Dienstag einen Festgottesdienst zum 100-Jahr-Jubiläum der Marienerscheinungen in Fatima und zum 70-Jahr-Jubiläum des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs.

Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl und Kardinal Christoph Schönborn kathpress/Wuthe


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

15. Juni 2017

Kardinal Walter Kasper rief dazu auf, dass sich die Kirchen im Reformationsjahr noch weiter annähern sollen.

reuters

Die Ökumene voranbringen Der frühere vatikanische „Ökumeneminister“, Kardinal Walter Kasper, hat die Kirchen zu einer stärkeren Annäherung aufgerufen. „Das Reformationsjahr darf nicht nur bei schönen Worten und Gesten bleiben“, sagte er unlängst in Wittenberg. Es müsse „mit einer verbindlichen Entscheidung zum weiteren Weg enden“. Als eine mögliche „praktische Folge“ der bereits erreichten Nähe nannte Kasper die Zulassung von Ehepartnern unterschiedlicher Konfession zu Abendmahl und Eucharistie.

Der Kardinal äußerte sich in einem Vortrag zum Auftakt der Themenwoche Ökumene bei der Weltausstellung Reformation in der Lutherstadt. Das Gedenkjahr an den Beginn der Reformation 1517 endet am 31. Oktober. Kasper bezeichnete es als Ziel der Ökumene, „eine für alle akzeptable Form der Kirchengemeinschaft zu finden“. Er kritisierte zugleich, dass die Kirchen die Fortschritte nicht aufgenommen hätten, die ihre Dialoggremien in den vergangenen Jahren erreicht hätten. Wichtige Fragen,

die die Kirchen getrennt hätten, seien „unter Theologen längst gelöst“. Es sei wichtig, dass die Kirchen die erlangte Übereinstimmung „in einer weithin säkularisierten Welt“ stärker deutlich machten. Kasper hob die Bedeutung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre hervor, die Katholiken und Lutheraner 1999 unterzeichneten. Das Konsensdokument habe es möglich gemacht, dass die Kirchen das Gedenken an 500 Jahre Reformation nun als „Christusfest“ gemeinsam feiern könnten.

Konferenz über Migration im Vatikan

CSI-Schweigemarsch für verfolgte Christen

weltkirche

Anfang der Woche fand im Vatikan ein internationales Arbeitstreffen zu Migration, Flüchtlingen und Menschenhandel statt. Unter den Teilnehmern waren Verantwortliche für Flüchtlinge und Bekämpfung von Menschenhandel aus allen fünf Kontinenten, darunter rund 40 Bischöfe und Leiter von Migrationsfachstellen nationaler Bischofskonferenzen. Neben einem Austausch über die Situation in den einzelnen Ländern ging es auch um die Erarbeitung von Eckpunkten für ein künftiges kirchliches Engagement auf dem Gebiet der Migration.

Knapp tausend Teilnehmer, allen voran Kardinal Christoph Schönborn, haben am Freitag vergangener Woche am Schweigemarsch für verfolgte Christen durch die Wiener Innenstadt teilgenommen. An der von „Christian Solidarity International Österreich“ (CSI) organisierten Veranstaltung nahmen u. a. der evangelische Altbischof Herwig Sturm, der katholische Wiener Weihbischof Franz Scharl und weitere Vertreter der christlichen Kirchen teil. Besonderer Gast war die syrische Ordensfrau Annie Dermerijan, die sich seit Jahren für die Opfer des Syrienkrieges einsetzt.

Gehorsamsforderung in Nigeria. Auf außergewöhnlich scharfe Weise hat Papst Franziskus in einen Leitungsstreit in der nigerianischen Diözese Ahiara eingegriffen. Weil Bischof Peter Ebere Okpaleke (54) seit seiner Ernennung vor fünf Jahren abgelehnt wird, muss jeder der rund 70 Priester der nigerianischen Diözese Ahiara binnen 30 Tagen eine schriftliche Loyalitätserklärung an den Papst schicken, um nicht suspendiert zu werden. Kürzlich hatte Franziskus eine Delegation aus Ahira empfangen. Kardinal Reinhard Marx sieht in Fragen der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern noch viel Handlungsbedarf. Dem österlichen Glauben gemäß stünden Mann und Frau „auf einer Ebene, sind auf Augenhöhe.“ nie


14 Glaube

15. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein „Zusammenspiel“ zwischen Gläubigen, Klerus und Bischöfen

Ämter und Dienste im dritten Jahrhundert Die Form der Einsetzung ins geistliche Amt ist heute ein Dauerthema in der Kirche. In einer Gemeinde des dritten Jahrhunderts hatten auch die Gläubigen Einfluss auf die Wahl ihrer Hirten. Die sogenannte „Apostolische Überlieferung (Traditio Apostolica)“, eine vor der Mitte des dritten Jahrhunderts entstandene Kirchenordnung, bietet einen guten Überblick über alle bisher beschriebenen und nun voll ausgebildeten kirchlichen Ämter und Dienste, indem sie deutlich zwischen Klerus und Laien unterscheidet. Zum Klerus gehören der Bischof, die Presbyter und die Diakone, die alle vom Bischof durch Handauflegung und Gebet eingesetzt werden. Der Bischof. Ein neuer Bischof wird von drei Personenkreisen gewählt: von den Gläubigen der betroffenen Gemeinde, von ihrem Presbyterkollegium sowie von den Bischöfen der benachbarten Gemeinden. Die Gemeinde benennt (nominiert) zunächst den Gewählten und präsentiert ihn den Nachbarbischöfen. Stimmen diese zu, kann die Weihe erfolgen. Bei der am Sonntag angesetzten Bischofsweihe legen die anwesenden Bischöfe dem Weihekandidaten – unter Zustimmung aller – die Hände auf, die Presbyter stehen schweigend dabei und beten mit der Gemeinde um die Herabkunft des Heiligen Geistes. Nach der Handauflegung spricht ein Bischof das Weihegebet unter erneuter Handauflegung, wobei letztere eine Geste darstellt, durch die ohne Worte von Gott die bleibende geistgewirkte Befähigung des Neugeweihten erbeten wird. Die Presbyter. Die Presbyter sind kollegial zusammenwirkende Helfer und Berater des Bischofs. Obwohl über ihre Wahl Schweigen herrscht, dürften die Gläubigen doch daran beteiligt gewesen sein. Die Presbyter assistieren dem Bischof bei der Taufe, sprechen mit ihm das Eucharistische Hochgebet und helfen ihm bei der Spendung der Eucharistie.

Weihe: Wie in den frühen Jahrhunderten der Kirche wird auch heute durch Handauflegung und Gebet geweiht. RUPPRECHT/ KATHBILD.AT

Sie unterrichten Gläubige und Taufbewerber und vertreten den Bischof beim Liebesmahl (Agape), vielleicht in der Predigt und wahrscheinlich in der Eucharistiefeier, da ihnen wie diesem das Priestertum (sacerdocium) zukommt. Bei ihrer Weihe betet der Bischof, der Geist der Gnade möge sie zum Beistand und zur kollegialen Leitung des Volkes befähigen. Der Diakon. Der in einem Wahlverfahren ausgewählte Diakon hat keinen Anteil am Priestertum, untersteht dem Bischof als Helfer, erinnert ihn an Anstehendes, bringt ihm die eucharistischen Gaben, trägt beim abendlichen Lichtsegen die Lampe und übernimmt in Vertretung der Presbyter die Austeilung der Eucharistie, die Leitung des Liebesmahls, die Unterrichtung und das Gebet mit Taufbewerbern und Gläubigen sowie die Segnung der Kranken. Vor allem sorgt er für die Bedürftigen und Kranken. Der Bekenner. Ein Bekenner ist ein Christ, der um des Glaubens willen verhaftet oder

Die kirchlichen Ämter der ersten Jahrhunderte Teil 5 von 5 DR. DR. JOHANNES HOFMANN EMERITIERTER PROFESSOR FÜR ALTE KIRCHENGESCHICHTE AN DER KATHOLISCHEN UNIVERSITÄT EICHSTÄTTINGOLSTADT

vor Gericht gestellt worden ist. Ihm wird zum Diakonat oder Presbyterat erstaunlicherweise nicht die Hand aufgelegt, da ihm aufgrund seines Bekenntnisses die Würde eines Presbyters zukommt. Erst bei der Bestellung zum Bischof bedarf er einer Handauflegung. Ist man damals doch davon überzeugt, dass der Heilige Geist die Bewährung in der Verfolgung garantiere und auch die Amtsgnade verleihe. Wer sich daher mit seiner Hilfe in der Verfolgung bewährt hat, der erweist sich als Geistträger und kann ohne Weihe ins Presbyterium eingegliedert werden. Die Dienste. Die Beauftragung von Frauen und Männern zu einigen Gemeindediensten erfolgt dagegen durch Ernennung. Das gilt für die Gemeindewitwe, eine vor allem für das Gebet bestellte Frau höheren Alters und längerer Witwenschaft, die sich wohl einem Witwenkollegium anschließt. Ein Lektor empfängt bei seiner Einführung vom Bischof ein Buch. Die Jungfrau, deren Status allein auf ihrem Entschluss (und noch nicht auf einem Gelübde) beruht, soll fasten und für die Kirche beten, ist beim abendlichen Gemeindemahl, aber auch zum Psalmengesang verpflichtet. Zum Helfer des Diakons wird der Subdiakon bestellt. Gemeindemitglieder, die nach eigenen Angaben die Gabe der Heilung empfangen haben, sollen zunächst keine Handauflegung erhalten, da erst die Praxis ihren Anspruch erweisen müsse. Mit ihnen dürften die wenig später auftretenden Exorzisten gemeint sein.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Fronleichnam 15

15. Juni 2017

Da

Die wichtigsten, die kräftigsten, jene Wörter, die einem wirklich viel bedeuten: kurz sind sie, und äußerst knapp. Ein einziger Laut nur: Ich. Du. Er. Sie. Das Englische und die Mundart schaffen es noch kürzer: „I“ sagen sie – und meinen sich selbst damit.

Wenn von Gott die Rede ist, sind die Sprachen noch zurückhaltender. Sie verzichten überhaupt auf einen Namen, umschreiben ihn nur, und das mit einem äußerst knappen Wort: „Da“. Gott ist, der „da“ ist. Ein starkes Wort ist es. Es füllt die Welt. Es durchleuchtet die Zeit. Sie sind nicht leer. In den katholischen Kirchen leuchtet als Symbol der Anwesenheit Gottes ein Licht. Das „Ewige Licht“ nennt man es. Beständig und immer ist Gott da, lässt dieses Licht spüren. Ein Signal. Auch wenn ich selbst nicht da bin, Gott ist da.

Das Ewige Licht in der Kapelle des Diözesanhauses in Linz. KIZ/mf

Das ist ein tiefgehender Trost. Eine Gewissheit besteht: Dass ich nicht alleine bin, und dass keiner alleine bleiben muss. Und eine starke Motivation ist das. Ein Anstoß: Lebe gottgerecht. Lebe in diesem Licht. Sei Licht. Beim Profeten Jesaja steht geschrieben, was diese grundlegende Glaubensbotschaft für Menschen bedeutet. „Der Herr wird dir ein ewiges Licht sein und dein Gott dein herrlicher Glanz“ (Siehe unten).

Das Fronleichnamsfest ist eine Ausdeutung dieser Vergewisserung. Gott ist da. Er ist in Christus da, der in die Welt gekommen ist, und der sich den Menschen in seinem Leben und Sterben geschenkt hat. Immer und überall sollen sich Christinnen und Christen an das Licht Christi erinnern. Glaube vollzieht sich nicht bloß in einer nach innen gerichteten Frömmigkeit, sondern will sich „äußern“, nach außen treten. Die Welt ist der Altarraum Gottes, der Ort seiner Verehrung.

„Nicht mehr die Sonne wird dein Licht sein, um am Tage zu leuchten, noch wird dir der Mond als heller Schein leuchten, sondern der Herr wird dir ein ewiges Licht sein und dein Gott dein herrlicher Glanz. Deine Sonne geht nicht mehr unter und dein Mond nimmt nicht mehr ab; denn der Herr ist dein ewiges Licht, zu Ende sind die Tage deiner Trauer.“

Jesaja 60,19–20


Sonntag 11. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 18. Juni 2017

Ernte mit Jesus Gott sucht sich keine Elite. Arbeiter will er haben und Arbeiterinnen. Solche, die für Feldarbeit taugen. Menschen mit Namen. Er ist nicht wählerisch. Er liebt die Menschen, auch wenn sie Sünder/innen sind.

Evangelium Matthäus 6,36–10,8

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

1. Lesung

2. Lesung

Exodus 19,2–6a

Röm 5,6–11

(Die Israeliten) waren von Refidim aufgebrochen und kamen in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg. Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und zu mir gebracht habe. Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören.

Christus ist, als wir noch schwach waren, für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben. Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Zorn gerettet werden. Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Gottes Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben. Mehr noch, ebenso rühmen wir uns Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben.


Wort zum Sonntag

Gott für mich Gott liebt sein Volk, jeden einzelnen und jede einzelne von uns. Ich muss für diese Liebe nichts tun. Wir haben gelernt, dass wir geliebt sind, wenn wir „brav“ sind, wenn wir uns an die Gebote halten und in die Kirche gehen. Ottmar Fuchs, der Tübinger Professor für praktische Theologie, sagt dazu Nein: „Gott liebt nicht nur die Guten, sondern auch die Bösen, nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter, nicht nur die Unschuldigen, sondern auch die Verbrecher.“ Das bedeutet nicht, dass Gott alles gut heißt, was Menschen tun, aber von Anfang an hat Gott sein bedingungsloses Ja zu jedem und jeder gesagt. Für Menschen, die ihr Leben lang versucht haben, sich die Liebe Gottes durch Leistung und Verzicht zu erarbeiten, ist das schwer zu verdauen.

© Iakov Kalinin/Fotolia

J

auchzt dem Herrn, alle Lande!

Dient dem Herrn mit Freude!

Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennt: Der Herr allein ist Gott. Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, sein Volk und die Herde seiner Weide.

Wenn ich sowieso geliebt bin, spielt es dann eine Rolle, ob ich gut oder schlecht handle? Wer sich in Gottes Liebe hinein begibt, der erfährt, dass diese Liebe dazu drängt, sie weiter zu schenken. Für die Menschen um uns, für unser Leben und auch für das Gericht am Ende unseres Lebens hat das Relevanz. Jesu Botschaft vom Gericht ist eine Frohbotschaft. Unsere Sehnsucht nach Gerechtigkeit wird sich erfüllen. Dem Leiden von Menschen, die Opfer von Gewalt und Benachteiligung wurden, wird ein Ende gesetzt. Die Täter und Täterinnen werden mit dem Schmerz konfrontiert, den sie zugefügt haben, und werden ihn mitleiden müssen. Im Blick auf unser Leben wird uns bewusst, wo wir der Liebe Gottes nicht entsprochen haben. Das wird weh tun. Es wird uns unendlich leid tun. Gott aber wird uns retten, verwandeln und heil machen. Wir werden zur Liebe befähigt und dürfen in Gott leben. Die Ernte ist groß. Gott sucht noch Arbeiter und Arbeiterinnen, die diese gute Nachricht weiter sagen.

Kommt mit Dank durch seine Tore, mit Lobgesang in seine Höfe! Dankt ihm, preist seinen Namen! Denn der Herr ist gut,

Zum Weiterdenken Kann und will ich der Liebe und Barmherzigkeit Gottes glauben oder nicht?

ewig währt seine Huld und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. Antwortpsalm, Ps 100

DAniela Klinglmüller ist Pastoralassistentin in LinzGuter Hirte. Sie lebt mit ihrer Familie in Piberbach. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

15. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Etwas ist zum Aus-der-Haut-fahren oder schlägt sich auf den Magen. Alte Redewendungen konnten schon früher gut beschreiben, was heute unter dem Begriff Psychosomatik bekannt ist: seelische Belastungen äußern sich in körperlichen Erkrankungen.

Gefüllte Pilze mit Petersilien-Gremolata und Schafkäse 4 Personen

leicht

für die Pilze 4 Stück große braune Champignons (oder Portobello-Pilze) 2 gelbe Zwiebeln 3 EL Pflanzenöl 250 g Schafkäse 5 EL Semmelbrösel 1 EL Senf

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brigitta hasch

Der Körper als Spiegel der Seele

∙∙1 Bund frische Petersilie ∙∙Saft von 1 Zitrone ∙∙100 ml Leinöl (alternativ kalt gepresstes Rapsöl) ∙∙1 Chili ∙∙Salz, frisch gemahlender Pfeffer

für die Gremolata

„Die Ärzte sagen, dass mir nichts fehlt. Aber ich habe dauernd Schmerzen und mein Magen spielt irgendwie verrückt“, erzählt Franz. Ihm geht es wie vielen anderen, die körperliche Symptome verspüren, für die die Mediziner keine Ursache finden können. Oftmals liegt die Ursache nämlich in der Psyche.

zubereitung Für die Pilze das Backrohr auf 180 °C Ober-Unterhitze aufheizen. Stiele vorsichtig von den Hüten abziehen und klein hacken. Die gewaschenen Pilzhüte mit etwas Pflanzenöl bestreichen, salzen und pfeffern. Die Zwieblen schälen, kleinwürfelig schneiden und im restlichen Öl anrösten. Gehakte Stiele mitrösten. Alles herausnehmen, in eine Schüssel geben, den Schafkäse mit den Fingern zerbröseln und untermengen. Semmelbrösel unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Senf würzen. Die Hüte mit der Öffnung nach oben auf ein Backblech legen, mit der Füllung belegen und etwa 15 Minuten im Rohr backen. Für die Gremolata fein gehackten Petersilie, Zitronensaft, Öl und gehackten Chili verrühren. Auf die fertig gebackenen Pilze setzen und servieren.

Der Körper ruft um Hilfe. Persönliche Überforderungen, Kränkungen, Konflikte oder Traumata äußern sich nicht selten über Krankheiten und Schmerzen. Herzrasen, Kreislaufprobleme, Magenschmerzen oder Hautausschläge sind häufige Folgen von Dauerstress. „Nachdem abgeklärt worden ist, ob es eine körperliche Ursache für die Beschwerden gibt, stehen die Patienten oft hilflos da. Es fehlt ihnen ja nichts“, weiß Manfred Stelzig aus langjähriger Erfahrung. In Wirklichkeit ist es die Psyche, die leidet. Die körperlichen Beschwerden sind wie ein Ventil, ein Hilferuf.

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Da stimmt was nicht. Um die wahre Ursache für eine psychosomatische Erkrankung herauszufinden heißt es für Arzt bzw. Psychotherapeutin und Patient/in gemeinsam hinzuschauen. „Dabei müssen wir den Patienten dort abholen, wo er steht und mit ihm entscheiden, was man tun kann“, erklärt Stelzig. Medikamente können hier zwar eine gute Unterstützung sein, im Wesentlichen kommt es aber darauf an, das, was hinter der Krankheit steht zu erkennen. „Das kann sehr komplex sein und weit zurückreichen. Aber es muss das gemeinsame Ziel sein, den urprünglichen Konflikt zu entmachten“, so der Mediziner. Scham. Davor ist es aber für die Betroffenen schon ein schwerer Schritt sich einzugestehen, dass ihre Krankheit psychisch bedingt ist. Körperliche Erkrankungen sind einfacher zu verarbeiten. Man gibt sie beim Arzt ab, erhält Medikamente und wenn alles gut geht, ist man bald wieder gesund. Bei psychosoMag. Gerda Mühlegger ist Psychotherapeutin und Leiterin der Beratungsstelle Linz-Urfahr von EXIT-sozial (Verein für psychosoziale Dienste). Dr. Manfred Stelzig ist Psychiater, Coach und Buchautor. Er leitete bis 2015 den Sonderauftrag für Psychosomatische Medizin der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Salzburg. privat (2)


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Alltag 19

15. Juni 2017

Suchtmittel blenden Probleme kurzfristig aus

Sucht macht unfrei Susanne erzählt in der Beratung: „Mein Sohn Jan ist 17 und raucht regelmäßig in einer Hütte mit Freunden Cannabis. Er ist immer so weggetreten, wenn er geraucht hat. Ich mache mir Sorgen, dass er sein Leben nicht in den Griff bekommt.“

Kopfschmerzen können häufig auch Ausdruck von Stress oder psychischer Belastung sein, ... irgendetwas bereitet Kopfzerbrechen. Gina Sanders/ fotolia

matischen Beschwerden reagieren Patienten oft verunsichert und denken: „Ich bin ja nicht verrückt und bilde mir die Schmerzen ein.“ Gerda Mühlegger weiß aus Erfahrung, dass man hier sehr einfühlsam vorgehen muss. Mancher Kränkungen, Traumata oder alter Muster ist man sich gar nicht bewusst. Diese aufzuarbeiten ist dementsprechend schwierig und erfordert Vertrauen. Gefühle haben ursprünglich die Aufgabe, Dinge zwischenmenschlich zu klären. „So geht das nicht weiter!“ oder „Gut gemacht!“ geben ein klares Signal. „Wenn das nicht funktioniert, man die Gefühle nicht äußert oder äußern kann, kommt der Körper ins Spiel. Er sendet uns Warnsignale“, erklärt die Therapeutin. Was der Patient/die Patientin dann verspürt sind echte Schmerzen. „Wer in Stresssituationen unter Migräne leidet, ist kein Hypochonder“, stellt Mühlegger klar. Selbstschutz durch Selbstachtung. „Wer in seiner Kindheit gelernt hat, mit sich fürsorglich umzugehen, wird wahrscheinlich früher erkennen, dass eine Situation stressig oder zur Überforderung wird. Er wird versuchen, die Lage zu ändern, bevor es zu einer Erkrankung kommt“, ist Stelzig überzeugt. Nachsatz: „Und auch dann, wenn es zu psychosomatischen Beschwerden kommt, wird dieser Mensch die Situation rascher wieder in den Griff bekommen.“

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Wenn die Seele belastet ist, überfordert oder gehemmt, schafft das Suchtmittel kurzfristig Abhilfe. „Es beruhigt und vermittelt Leichtigkeit. Man fühlt sich so richtig chillig“, erklärt Jan seiner Mutter die Wirkung. Mit einem Suchtmittel kann man die ungelösten Probleme und Konflikte für kurze Zeit von sich fernhalten. Jugendliche sind vielen Fragen und Problemen ausgesetzt. • Bin ich geliebt? Von meinen Freunden? Von meiner Partnerin/meinem Partner? Von meinen Eltern? • Gehöre ich dazu? Finde ich einen guten Platz in dieser Welt? Gibt es noch genügend Arbeitsplätze, wenn ich mit der Schule/ dem Studium fertig bin? Werde ich einmal genügend Geld verdienen, um mir einen guten Lebensstandard leisten zu können. • Was kann ich? Kann ich etwas? Wird es gebraucht, was ich kann? Braucht mich jemand? Unterdrückte Gefühle. Sucht kann entstehen, wenn Gefühle (Angst, Wut, Trauer, Hass) nicht ausgelebt werden können. Jan braucht ein Ventil und Platz für seine Gefühle. Susanne ermutigt ihn, sich von einem männlichen Berater begleiten zu lassen.

Sehnsüchte. Susanne redet mit Jan über seine Sehnsüchte an das Leben. Was wünscht er sich vom Leben? Was möchte er einmal werden? Was tut ihm gut? Susanne ermutigt Jan, das zu tun, was ihm wirklich gut tut: Gitarre spielen, Skateboarden und mit Freunden reden. Das positive Bild vom Mann. Susanne lebt seit acht Jahren getrennt von Jans Vater. Sie ruft ihn an und bittet ihn, sich verstärkt um Jan zu kümmern, mit ihm zu reden und etwas zu unternehmen. Über die Wirkung reden. ­Susanne klärt Jan über die Wirkung von Cannabis auf: Laut Kurosch Yazdi, kann man von Cannabis süchtig werden. Die Hauptgefahr des Cannabis-Konsums besteht aber darin, dass Jugendliche eine Psychose entwickeln können. Wahnvorstellungen, Zwangsgedanken oder Verfolgungswahn (Paranoia) sind die Auswirkungen. Je jünger die Jugendlichen sind, umso gefährlicher. Zudem schränkt regelmäßiges Kiffen die Konzentration und die Merkfähigkeit ein. „Wer regelmäßig kifft, baut IQ ab“, so Yazdi. Auch die Motivation und der Antrieb werden durch Cannabis-Konsum gehemmt. Quelle: Kurosch Yazdi in Welt der Frau, Juni 2017. Kurosch Yazdi hat das Buch „Die Cannabis-Lüge“ geschrieben. Er leitet die Abteiung für Suchterkrankungen am Kepler Universitätsklinikum Linz.

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Beratung XX Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.

Andrea HolzerBreid beziehungleben.at Beratungsstelle linz beratung@kirchenzeitung.at


20 Bewusst leben

15. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Auf den Punkt gebracht Mit Kindern über Flucht und Flüchtlinge zu sprechen, ist keine leichte Sache. Worte allein sind oft schwer verständlich, Bilder – wie im Buch „Punkte“ – helfen dabei. Viele Punkte, nur schwarz und weiß, dazu wenig Text – das ist alles in diesem Buch. Und trotzdem, oder gerade deshalb erklärt es die Themen Flucht und Fluchtursachen klar und ohne Umschweife. Es weckt Verständnis, ohne in Mitleid zu verfallen. Es zeigt, wie man – ohne wenn und aber – damit umgehen kann.

kiz mit witz

„Punkte“ konzentriert sich bei der Fluchtursache auf das Thema Armut: „Wir haben es nicht schön! Wir haben kein Essen, keinen Spaß, keine Häuser“. Die „glücklichen“ Punkte müssen überlegen, ihre Antwort lautet schließlich: „Wir kommen zu euch rüber, wir helfen euch, zusammen schaffen wir so viele Dinge!“ Mit einfachen Sätzen und der symbolischen, bildhaften Anordnung der Punkte kommt das Buch ganz ohne schwierige Worte wie Entwicklungshilfe oder Solidarität aus.

Ein leichtes, verständliches Buch zu einem schweren Thema. „Punkte“ wurde von der Jury der Deutschen Akademie für Kinderund Jugendliteratur als Buch des Monats ausgezeichnet. Empfohlen für Kinder ab 4, aber auch für Erwachsene eine lohnende Entdeckungsreise. brigitta hasch

«

XX Punkte, Giancarlo Macrì, Carolina Zanotti, aus dem Italienischen übersetzt von Salah Naoura, Gabriel in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart 2017, € 14,99. bilder Aus: Macrì/Zanotti: Punkte, Gabriel 2017.

RatMal

Eine Fliege saust haarscharf an einem Spinnennetz vorbei. Spinne: „Na, warte ab, morgen erwische ich dich.“ – Fliege: „Ätsch, ich bin eine Eintagsfliege.“

Loopy: Verbinden Sie die Linienstücke mit kurvigen, waagrechten oder senkrechten Linien so, dass sich eine geschlossene Schleife durch alle Felder ergibt. Lassen Sie dabei die Felder, in denen sich Kreise befinden, aus.

„Christian, du hast dieselben zehn Fehler im Diktat wie dein Tischnachbar. Wie erklärt sich das wohl?“ – Christian: „Ganz einfach. Wir haben die gleiche Lehrerin!“ „Nun Fritzchen, kannst du mir den Unterschied zwischen ‚ausreichend‘ und ‚genug‘ erklären?“ – „Kann ich. Ausreichend ist, wenn Mutti mir Schokolade gibt. Genug ist, wenn ich mir selber welche nehme!“ Ein Junge sieht einen Bauern, der seine Kuh melkt. Einen Tag später sucht der Bauer verzweifelt seine Kuh, sie sei weggelaufen. Daraufhin sagt der Junge: „Keine Sorge, die Kuh kann ja nicht weit gekommen sein. Du hast ihr ja gestern den ganzen Tank leergepumpt.“

© Philipp Hübner

Lösungswort der letzten Woche: „Komm und schau“.


KirchenZeitung Diözese Linz

15. Juni 2017

Ricki-Ticki und der kleine Pft

bringen den Lachwurm zum Lachen

BALDUIN BAUM

Hausaufgaben erledigt, Kater Enzo gestreichelt und nun schnurstracks ab in ihr geliebtes Tagtraumland. Ricki-Ticki lag besonders gut in der Zeit; dieses Mal. Sogleich tauchte ihr haariger Freund Pft auf, um mit ihr gemeinsam die buntesten Geschichten zu erfinden. „Wusstest du, dass ich eigentlich eine verzauberte Zauberkünstlerin bin?“, fragte Ricki-Ticki. Der kleine Pft schaute sie mit offenem Mund an. Der kleine Pft wollte nämlich lieber stumm bleiben. Seine Spezialität war das Zuhören. „Ich bin eine verzauberte Zauberkünstlerin, weil der traurige Lachwurm mich verzaubert hat.“ Der kleine Pft staunte. Dann fing er plötzlich an zu hüpfen und mit den Händen zu fuchteln. Er wollte ihr etwas sagen und RickiTicki wusste genau, was das bedeutete: ein neues Abenteuer! Ricki-Ticki sah sich um. Sie waren in einer Spielzeugburg gelandet. Alles war still. Nicht

einmal der Wind traute sich zu heulen. Und dort saß er auf seinem goldenen Thron, der traurige, traurige Lachwurm. So etwas! Ein Lachwurm, der nicht mehr lacht, ist doch wie ein Regenbogen ohne Farben oder eine Pizza ohne Rand – einfach nur falsch! Ricki-Ticki hatte eine Idee, um den Lachwurm wieder zum Lachen zu bringen. Sie hüpfte auf Pfts Schultern und sang das „Hey, hey, wer nicht lacht, der ist kein König-Lied“, während sie klatschte und Grimassen schnitt. Der Lachwurm konnte einfach nicht anders. Er fing so laut zu lachen an, dass die Wände des Spielzeugschlosses zu wackeln begannen. Er krümmte sich und krümmte sich und weinte ein Lachtränchen um das andere. Dann wurde er so richtig zufrieden und glücklich. „Danke liebe Ricki-Ticki, dass du mich zum Lachen gebracht hast. Dafür kannst ab jetzt wieder zaubern! SIMSALABIMBAMWUMM!“ „Juhu, danke lieber Lachwurm!“, freute sich Ricki-Ticki und konnte es kaum erwarten Pft ihre Zauberkräfte zu zeigen. Sie gingen zu einem Eissalon in der Nähe des Spielzeugschlosses. Ricki bestellte sich eine Eistüte mit siebenundvierzig Eiskugeln darauf, die zusammen höher waren als sie selbst. „So, lieber Pft, nun ist es Zeit für Magie!“ Niemand sonst konnte so schnell Eiskugeln zum Verschwinden bringen! Der kleine Pft war begeistert und hüpfte vor Begeisterung. „Komm, Ricki! Wir gehen auf ein Eis!“, sagte die Mama. Ricki-Ticki war blitzartig wach und erwiderte: „Au ja, Mama, dann zeige ich auch dir meinen größten Zaubertrick!“ SUSI KRAUTGARTNER

Fragen und Antworten zur Luftmatratze Die Badesaison hat längst begonnen. Auch wenn du schon schwimmen kannst, ist die Luftmatratze immer wieder ein lustiges Spielzeug, ein wackeliges Paddelboot, eine rettende Insel oder einfach nur eine bequeme Unterlage zum Faulenzen.

NATA_ZHEKOVA/ FOTOLIA.COM

Die ersten Luftmatratzen zum Schwimmen kamen in den 1970er-Jahren auf. Es waren aufblasbare Rillenmatratzen, die im Vergleich zu den heutigen Leichtgewichten noch ziemlich schwer waren. Die stoffähnliche Oberfläche brauchte wirklich lange, um trocken zu werden. Moderne Luftmatratzen bestehen aus leichtem PVC, haben mehrere Luftkammern und Ventile zum Aufblasen. Das dient alles der Sicherheit, die Luft kann nicht so rasch entweichen. Trotzdem: Nichtschwimmer/ innen sollten mit Luftmatratzen nur im flachen Wasser und/ oder unter ständiger Aufsicht eines Erwachsenen spielen. Denn ähnlich wie Schwimmtiere können die Matratzen leicht kentern und bieten keine Sicherheit vor dem Ertrinken. B. H.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

18. bis 24. Juni 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

18. juni

9.05  Kalender, Kulte und Kulturen (Dokumentation). Der Film untersucht, was die Menschen früher vom Kosmos wussten und was mit diesem Wissen geschah. ORF 2 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Gemeinde St. Maximilian in München, mit Pfarrer Rainer Schießler. „Umsonst sollt ihr geben.“ ZDF 12.30  Orientierung. Imame unterschreiben gegen Terror im Namen des Islam – „Der Fall Gruber“: Theaterstück in Linz über das Leben des Priesters in der NS-Zeit Johann Gruber – Die Katholische Männerbewegung leistet Hilfe für Malawi. ORF 2 18.25  Österreich-Bild aus Oberösterreich. Sowas von Oberösterreich – Eine Entdeckung entlang der Romantikstraße. Ein Blick auf Schauplätze abseits der berühmten Touristen-Attraktionen, die sich im Salzkammergut bekanntermaßen aneinanderreihen. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne (Musik). Gaetano Donizettis 1840 in Paris uraufgeführte vieraktige Oper „La Favorite“ stand 2016 nach 100 Jahren wieder am Spielplan der Bayrischen Staatsoper. Spannende Produktion, hervorragendes Ensemble. ORF III Montag

19. juni

12.45  Schätze der Welt (Dokumentation). Fasil Ghebbi, Äthiopien. Zu Stein gewordenes Feldlager. Der Film lässt den Zuschauer in die Rolle eines zeitgenössischen Besuchers schlüpfen, der, staunend hinund hergerissen zwischen der Armut des Landes und der Bewunderung für die Prachtentfaltung eines Herrschers, nach Orientierung sucht. 3sat 20.15  Mythos Trümmerfrau (Dokumentation). Der Film zeigt auf, wie das Klischee um die Trümmerfrauen entstanden ist und wie es in den vergangenen 70 Jahren mehrfach umgestaltet wurde. Phoenix 21.45  Alte Leier, neue Lieder (Dokumentation). Sardinien und seine Kultur waren jahrtausendelang vom Viehnomadentum geprägt. Und heute? In einem Tal in der Nähe von Urzulei lebt Sebastiano Cabras, ein „moderner Hirt“. Nachdem er seine Arbeit im Telekommunikationsbereich verloren hat, hält er Ziegen, Schafe und Schweine, baut Gemüse an und macht Wein. Einer von vielen tausend TeilzeitHirten, die notgedrungen zu einer traditionellen Lebensweise zurückgekehrt sind. 3sat

Morgengedanken von Pfarrer Harald Kluge, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 18.25  Der Traum von der Neuen Welt. Von 1840 bis 1939 verlassen 55 Millionen Europäer ihre Heimat und machen sich auf Richtung Westen, um in Nord- und Südamerika zu siedeln. Sie alle eint der Traum von der Neuen Welt. Die aufwendige vierteilige Serie erzählt von der größten Wanderungsbewegung in der Geschichte. arte

Dienstag

Foto: Library of Congress

20. juni

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Der Entscheider. Das Hauptinterview eines Asylverfahrens ist von Beginn an ein offenes, emotionales und ganz persönliches Gespräch zwischen dem Asylwerber und dem Referenten des Büros für Fremdenwesen und Asyl (der Entscheider). ORF 2 Mittwoch

21. juni

20.15  Kuma (Drama, A, 2012). In Anatolien wird eine junge Frau mit einem älteren Mann aus Wien, dessen Frau an Krebs erkrankt ist, zwangsverheiratet, um als Zweitfrau nach deren Tod für die Familie zu sorgen. Unter Schwierigkeiten nähern sich die neuen Familienmitglieder an. Erst der Fleiß und die Aufopferung der Neuen ebnen die Annäherung. Wuchtiges wie bewegendes Familiendrama. arte 20.15  Glückskind (Drama, D, 2014). Sein rasanter sozialer Abstieg hat einen arbeitslosen Mann Mitte 50 zu einem grimmigen Außenseiter gemacht. Als der Hartz-IV-Empfänger beim Heraustragen seines Mülls einen Säugling findet, erwacht in ihm das soziale Gewissen: Er will sich um das Baby kümmern. Einfühlsam inszeniertes Drama ohne überzogene Sentimentalitäten, getragen vom vorzüglichen, eindrucksvoll gegen die Erwartungshaltungen agierenden Hauptdarsteller. Das Erste Donnerstag

22. juni

17.00  Das Buch der Bücher. Über die Feindschaft. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache spüren lassen. ARDalpha

Mi 19.00  Stationen. Kraftorte – Tankstellen für die Seele. Es können Bäume, Burgen oder Berge sein – Kraftorte, die Menschen aufsuchen, um zur Ruhe zu kommen, Energie zu tanken oder ein Gebet zu sprechen. Oft sind es mystische Plätze, es können aber auch ganz unscheinbare Orte wie eine Bank oder eine Hütte im Wald sein, die Menschen magisch Foto: Archiv anziehen. BR 21.55  Im Brennpunkt (Reportage). Äthiopien: Das Vermächtnis von Karlheinz Böhm. ORF III Freitag

23. juni

9.40  Fast vergessen (Magazin). In Peter Wolfs Manufaktur im oberfränkischen Kronach entstehen in präziser Handarbeit alle Teile für ein Barock-Fagott. ServusTV 20.15  Weit hinter dem Horizont (Spielfilm, D/Südafrika, 2013). Im Rahmen eines Resozialisierungsprojekts bekommt ein 18-jähriger Straftäter aus Deutschland die Chance, sich ein Jahr lang auf einer Geparden-Aufzuchtstation im Herzen Südafrikas zu bewähren. Auch die dort lebende deutschstämmige Familie ist nicht frei von traumatischen Erlebnissen, ist doch vor kurzem erst der 14-jährige Sohn gestorben. Gefühlsbetontes Drama, das sich an soziale Problemthemen wagt und diese mit einer Prise Abenteuer im Reich nicht ganz so wilder Tiere würzt. Das Erste Samstag

24. juni

17.00  Das Wunder von Merching (Spielfilm, D, 2011). Vergnügliche Heimatkomödie um Leichtgläubigkeit und Wunschdenken, das dem gesunden Menschenverstand Streiche spielt. 3sat 23.30  Wort zum Sonntag von Lissy Eichert, Berlin. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit von Oberkirchenrat Johannes Wittich, Wien So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Stoob, Burgenland. Musik: Kirchberger Singmesse; Bravo Bravissimo, Du großer Gott; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Pfarre Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Alttestamentliche Geschichten auf Wienerisch. „Da David und sei Pantscherl“: Der Theologe Roland Kadan hat das Alte Testament ins Wienerische übersetzt, Schauspieler Dietrich Siegl liest die Texte. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Die Erweiterung der Genfer Flüchtlingskonvention. Das Abkommen für Schutzbedürftige aus aller Welt. Mo–Do 9.30, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. „Monteverdi 1650 Messa a quattro voci e salmi.“ Geistliche Werke von Claudio Monteverdi. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Das Geheimnis der Freimaurer. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. „Gott will es! Will es Gott?“ Über die Kreuzzüge des Mittelalters. Do 16.40, Ö1. Dimensionen. Nichtmedikamentöse Schmerztherapien und deren Erfolge. Bewegen gegen den Schmerz. Do 19.05, Ö1. Hörbilder. A schöne Leich‘ im Seziersaal. Der Tod, das muss ein Wiener sein. Über die Welthauptstadt der Körperspender.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Santa Marta: Was der Papst morgens predigt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

15. Juni 2017

Ein Abend mit Samuel Koch Linz-St. Michael. Samuel Koch ist vom Hals abwärts gelähmt. Seit seinem Unfall in der Fernsehshow „Wetten, dass ..?“ im Dezember 2010 ist der ehemalige Kunstturner auf Hilfe angewiesen. Er absolvierte ein Schauspielstudium und tourt mit seinem Programm „Rolle vorwärts – Das Leben geht weiter als du denkst“ durch Deutschland und Österreich. Samuel Koch spricht sehr persönlich über seine Erfahrungen, über die essen-

bildung

tiellen Dinge des Lebens und über seinen Glauben – berührend und mit viel Humor. Dabei lädt er das Publikum zum Gespräch ein. Musikalisch begleitet wird er von seiner Frau Sarah Elena Timpe und seinem Bruder Jonathan Koch. XX So., 18. Juni, 18 Uhr, Pfarrkirche Linz-St. Michael, Werndlstraße 12. Karten: € 15,– bzw. 12,–, auf www. stmichael.at oder im Veritas Ticketbüro, Tel. 0732/77 64 01.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Ich bin dann mal weg, ein Film von Julia von Heinz nach dem Bestseller von Hape Kerkeling, Sommerkino, Schlosshof, Do., 6. 7., 21.15 Uhr, bitte Sitzgelegenheit mitbringen, bei Schlechtwetter im Franziskasaal.

Samuel Koch ist seit einem Unfall in „Wetten, dass ..?“ gelähmt. Conny Wenk

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Entängstigt euch, Do., 29. 6., 19.30 Uhr, Ref.: Univ. Prof. Dr. Paul Michael Zulehner. XX Das Erbe der Väter, Kongress für Männer und Frauen, Fr., 30. 6., 16 Uhr bis So., 2. 7., 13 Uhr, Ltg.: PEter Alexander Thomaset.

Beten hoch zu Ross Mühlviertel. Die NÖ Rosswall-

fahrt führt erstmals bundesländerübergreifend von Oberösterreich nach Niederösterreich, über Kaltenberg, Königswiesen, Altmelon und St. Georgen am Walde nach Gutenbrunn im Waldviertel. Am 24. Juni 2017 beginnt die Wallfahrt um 8 Uhr in Kaltenberg mit einem Mariensegen. Fünzig Reiter/innen sind mit ihren Pferden und Kutschen zwei Tage unterwegs. Alle Pferdefreund/innen sind zur Be-

gegnung mit den Wanderreiter/innen und zum Mitfeiern der Gottesdienste eingeladen: 11 Uhr Brombeerbründl, um 13 Uhr vor der Kirche in Königswie-

Infoabend für Sozialberufe

KiZ-webClub

Das genaue Programm: www.noerosswallfahrt.at NOEPS

Die Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe am Schiefersederweg 53 in Linz, bietet zweibis dreijährige Ausbildungen in den Bereichen Familien-, Altenund Behindertenarbeit. Beim Infoabend am Dienstag, 20. Juni, 17 Uhr, können sich Interessierte über die Lehrgänge, die im September starten, informieren. Die Ausbildung ist ab dem Alter von 17 Jahren möglich, wird aber auch von zahlreichen Um- und Quereinsteigern genutzt. Anmeldung für den Infoabend bis 16. Juni.

Musik am Dom

XX Info: Tel. 0732/73 24 66 oder www.ausbildungszentrum-linz.at

1. August: Tom Jones: Sir Tom

Zusätzlich zu „Klassik am Dom“ finden drei ­weitere Konzerte am Linzer Domplatz statt. 14. Juli: Philipp Poisel: Philipp Poisels Musik besticht durch gefühlvolle, authentische Texte und unnachahmliche GitarrenRiffs. Der 33-jährige Singer und Songwriter begeistert mit seiner einzigartigen Stimme.

sen, um 16 Uhr Messe. Am 25. Juni 2017 ist um 9 Uhr Dreifaltigkeitsandacht bei der Kapelle „zum Eisernen Bild“ und um 14 Uhr Festeinritt in Gutenbrunn.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Von Skizze und Foto zum Bild, Do., 29. 6., 19 Uhr bis So., 2. 7., 12 Uhr, Ref.: Walter Strobl. XX Das reduzierte Aquarell, Fr., 30. 6., 9 Uhr bis So., 2. 7., 12 Uhr, Ref.: Christian Eckler. XX Die Blume in Ihrer Hand, Ikebana-Seminar für Neueinsteiger/innen und Fortgeschrittene, Ikebana – die Tiefe des Natur-Raumes, Mi. 5. 7., 15 Uhr bis So., 9. 7., 18 Uhr, Ref.: Shusui Pointner-Komoda.

Marco Grob

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Gemeinsam orientalisch - österreichisch kochen, eine kulinarische Begegnung mit Geflüchteten, Fr., 30. 6., 17 bis 20 Uhr, Anmeldung erforderlich.

wird auf der ganzen Welt als lebende Legende gefeiert. Er besticht durch seine unzähligen Hits, die unvergleichliche Stimme und die ­herausragenden EntertainerQualitäten. 12. August: LaBrassBanda und Folkshilfe: Zum zehnjährigen Bandjubiläum kommt die bayrische Band, die Volksmusik mit Ska-Punk, Techno, Reggae und Brass mixt, auch nach Linz.

Als Support-Act spielt die Linzer Erfolgsband Folkshilfe. KiZ-webClub-Aktion: Abonnent/innen erhalten 10 % Ermäßigung auf den regulären Kartenpreis. Im KiZ-webClub den Gutschein ausdrucken und im DomCenter einlösen, oder einfach das Passwort „KiZ“ sowie die Beziehernummer bekanntgeben. (DomCenter, Tel. 0732/94 61 00). www.kirchenzeitung.at/webclub


24 Termine namenstag

Mag. Alois Giglleitner ist Personalreferent in der Abteilung Pastorale Berufe der Diözese Linz. Privat

Alois (21. Juni) Auch wenn es nicht bewiesen ist, war für mich immer klar: Alois kommt von Alwis und das heißt: ganz weise. Ein wenig wollte ich dem schon früh gerecht werden. „Wissenswertes von A–Z“ war eines meiner Lieblingsbücher. In der Namensgebung ist der Alois gänzlich verschwunden, sodass ich kaum jüngere Namenskollegen habe und kenne. Die Freude an meinem Namen (und an meiner Männlichkeit) wurde durch ein Geschenk meiner Frau, eine CD von Agnes Palmisano, gefestigt, wo diese dem „Alois!!“ im Tango-Rhythmus huldigt. Bert, mein langjähriger geistlicher Begleiter, hat in der Arbeit an der Persönlichkeit gemeint, das Entscheidende sei: Wie kommt der Alois durch den Mair (mein Herkunftsname) hindurch? Namenspatron und Namensbedeutung beinhalten für mich eine Anregung. Es ist aber diese Frage nach dem Kern der Person, die mich letztlich herausfordert: mich zu dem zu entwickeln, als der ich von einem Weiseren – von Gott – gemeint sein könnte. Alois Giglleitner

15. Juni 2017

Freitag, 16. Juni XX Kremsmünster. Oö. Stiftskonzerte, Das Lied, Matthias Goerne, Die schöne Müllerin, D 795, Franz Schubert, Stift, Kaisersaal, 20 Uhr, Einführungsvortrag: Apostelzimmer, 19 Uhr, mit Prof. Dr. Walter Dobner. Samstag, 17. Juni XX Peuerbach. Im Abendrot, Sommernachtskonzert, Werke von Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy und J. Rheinberger, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzert, Minetti Quartett & Camille Thomas, Werke von Anton Arensky, Franz Schubert, Sommerrefektorium, 20 Uhr. Sonntag, 18. Juni XX Bad Kreuzen. Kneippen und Meditieren, Kurhaus, 17 Uhr bis 23. 6., 9 Uhr, Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser. XX Gampern. Bergmesse der Pfarre aus dem Buchberg/Attersee, 11 Uhr. XX Kremsmünster. Oö. Stiftskonzert, Klavierrecital I., Till Fellner, Werke von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Robert Schumann, Kaisersaal, 11 Uhr. XX Kremsmünster. Missa in Es-Dur, Hob. XXII: 4 (Große Orgelmesse), Joseph Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Taizé-Gebet, KHG, Raum der Stille, 21 Uhr. XX Linz. Missa Bell´Amfitrit + Altera, Orlando di Lasso, Kirche der Kreuzschwestern, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Ursulinenkirche. Missa Bell´Amfitrit´Altera, Orlando di Lasso, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Pöndorf. Grenzwanderung, Teil 5, 13 Uhr, mit Dr. Ingrid Schlor und Franz Huber. XX Wels, Hl. Familie. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, mit Krankensalbung, 10 Uhr. Montag, 19. Juni XX Bad Mühllacken. Hände, die

schenken, erzählen von Gott, mit bekannten und neuen Liedern und mit Texten, OASE Begegnung, Kurhauskapelle, 19.30 Uhr, gleich nach der Abendmesse, die um 19 Uhr beginnt, mit Pfarrer Rudi Wolfsberger. XX Ebensee. Mission in Peru, m ­ eine Arbeit ... mit eurer Hilfe, Vortrag, Rathaussaal, 20 bis 22 Uhr, mit Franz Windischofer. XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Krypta, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, Eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. Dienstag, 20. Juni XX Linz. Meister von heute treffen Meister von morgen, Konzert, Ort der Begegnung, Werke von Richard Wagner, Ingo Ingensand, W. A. Mozart, L. v. Beethoven, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Ensemble Nota. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, mit Gerhard Raab, Orgel. XX Steyr. Gottesdienst einmal anders, Wir hören Gottes Wort und Reden darüber: Sich freuen und glücklich sein, Gibt es den „Himmel“ auf Erden?, Marienkirche, 18.30 Uhr. Donnerstag, 22. Juni XX Freistadt. Konzert am historischen Schantz Flügel, Werke von Haydn, Schubert, Klaviertrios der Klassik und Frühromantik, Gesindehaus des Schlossmuseums, 20 Uhr, Bernhard Prammer, Hammerklavier, Christoph Hesse, Violine, Danilea Wartenberg, Cello. XX Leonding, Quer Feld ein, Serenade am Bauernhof, Obermayergut Reiht, Familie Werner Lehner, Limesstr. 40, 19.30 Uhr, Chorgemeinschaft Leonding, Ltg.: Uwe Christian Harrer. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, Stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Ltg.: P. Peter Gangl SJ, Eingang Domgasse 3. XX Mattighofen. Filmpremiere über die Kirchturmsanierung, Propstei, 19.30 Uhr. XX Steyr. Fluchtgeschichten in Steyr in Geschichte und Gegenwart, Flüchtlingssituation heute, Museum Arbeitswels, 19 Uhr, mit Univ. Prof.

KirchenZeitung Diözese Linz

Dr. Josef Weidenholzer. Freitag, 23. Juni XX Helfenberg. Abendlob, Waldkapelle Maria Rast, 20 Uhr. XX Kirchdorf am Inn. Herz-Jesu Fest, Beichtgelegenheit, ab 16 Uhr, Herz-Jesu Andacht, anschließend Hl. Messe, 16.30 Uhr. XX Linz. Kriminalpolitischer Arbeitskreis, Die Jugendgerichtshilfe stellt sich vor, Diözesanhaus, 19 Uhr, Mag. Alexandra Bernhard, Mag. Veronika Leibteseder-Hainberger-Viktora. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Linzer Kirchenroas, Treffpunkt vor der Synagoge, Bethlehemstr. 26, 15 bis 16 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Werke von Georg Deitrich Leyding, Dietrich Buxtehude, Johann Gottfried Walther, Johann Ludwig Krebs, Antonio Vivaldi, 19.30 Uhr, mit Klaus Sonnleitner. XX Schärding. Orgelkonzert im Rahmen des XIV. Internationalen Orgelfestivals, Kurhauskirche, 19.30 Uhr, Heinrich Wimmer, Nelsonorgel. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzert, Musikalische Lesung, Open Ais in der Gärtnerei Sandner, Gartentheater, bei Schlechtwetter findet das Kozert im Palmenhaus der Gärnterei statt, 20 Uhr, Michael Köhlmeier, Lesung, Matthias Bartolomey, Viononcello, Klemens Bittmann, Violine, Mandola. XX Wels. erinnerungs – zeit, Gedenkfeier für Ihre verstorbenen Angehörigen, Kapelle des Klinikums, 18 Uhr. Samstag, 24. Juni XX Hartkirchen. Dirndlgwandsamstag, 90 Jahre Hilkeringer Trachtengruppe, Pfarrkirche, 19 Uhr, anschließend Agape. XX Kirchdorf am Inn. Unbeflecktes Herz-Mariä Fest, Herz-Mariä Andacht mit Segen, Ortsbeleuchtung, Beflaggung, 19 Uhr. XX Lambach. Oö. Stiftskonzert, Klavierrecital II. Preisträgerkonzert, Stift Lambach, Sommerrefektorium, 20 Uhr. XX Linz, Mariendom. Der Fall Gruber, Theaterstück von Thomas Baum, inszeniert von Franz Froschauer, Musik von Peter Androsch, 20.30 Uhr. XX Marchtrenk. Barockes Festkonzert zum Lutherjahr, Evangelische

Ausstellung – Theater XX Gmunden. Irene Andessner, Veronika Dirnhofer, Franziska Maderthaner, Anna Stangl, Ausstellung, Galerie 422, bis 1. 7. 2017, Öffnungszeiten: Mi., Do. und Fr., 14 bis 18 Uhr und Sa., 10 bis 16 Uhr und nach telefonischer Voranmeldung, Tel. 07612/626 68. XX Kirchschlag b. Linz. Windhauch & Luftgespinst, Ausstellung mit Beiträgen von 23 Künster/ innen, zur Eröffnung spricht Mag. theol. Markus Gerhold (Gedanken zu Kohelet), Öffnungszeiten: bis 25. 6., Sa. und So., jeweils 14 bis 18 Uhr, ein Projekt der Kulturinitiative Narrenschyff.

XX Linz. Who´s Afraid of Red, Yellow and Blue ... and the Bomb?, Bilder und Bildobjekte, Installationen, J. F. Sochurek, Vernissage, Galerie-halle Linz, bis 30. 6., Einführung und Gespräch mit dem Künstler DDr. Leopold Kogler. XX Linz. Die Wiedervereinigung der beiden Koreas, Joel Pommerat, Studierendentheater der KHG, Theater M.23, KHG Galerie, Premiere: Sa., 17. 6., 20 Uhr, 18., 19., 20., 21. 6., jeweils 20 Uhr. XX Linz. In Serie, Arbeiten von Dietmar Brehm, Astrid Esslinger, Ekaterina Fischnaller, Wolfgang

Hanghofer, Christian Hanner, Auguste Kronheim, Sol LeWitt, Herbert Schager, Hofkabinett, Ausstellung bis 30. 6., Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 16 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung. XX Linz. Angekommen, Portraitfotos von Flüchtlingen, Finissage, FH OÖ für Gesundheit und Soziales, Garnisonstr. 21, 18 Uhr, Alexander Spaun präsentiert für den Verein Zu-Flucht. XX Linz, Mariendom. Der Fall Gruber, Theaterstück von Thomas Baum, inszeniert von Franz Froschauer, Musik von Peter Androsch, So., 25. 6., 20.30 Uhr.


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Termine 25

15. Juni 2017

Kirche, 20 Uhr. XX Maria Schmolln. gema Schmolln schau´n, Spirituelle Wanderung auf dem Landschaftsrahmenweg, 9 Uhr, mit Martina Winkler, Info und Anmeldung: Tel. 0664/73 65 74 99. XX Ried im Innkreis. Praise, Preach, Pray, Lorettogebetskreis, Franziskushaus, 19.30 Uhr.

Liturgie

Sonntag, 25. Juni XX Garsten. Concerti Bertholdi, Musik im Sommerchor, Schola Floriana, Werke von G. P. da Palestirna, Michael Haydn, Anton Bruckner u.a., Sommerchor der ehem. Stiftskirche, 19.30 Uhr, Ltg.: Matthias Giesen. XX Kirchdorf am Inn. Herz-Jesu Fest, Hochamt, Pfarrkiche, 9.30 Uhr, Herz-Jesu-Prozession, 14 Uhr, Festprediger: Dr. Manfred Scheuer, Herz Jesu Andacht mit „Te Deum“, XX Kremsmünster. Messe in C-Dur D 452, Franz Schubert, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Alles, was ihr tut, Dieterich Buxtheude, Kirche der Kreuzschwestern, 10 Uhr, Chor des Konservtoriums für Kirchenmusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl. XX Linz, Christkönig. Konzert, Die Schöpfung, Joseph Haydn, 16 Uhr, Ilia Vierlinger, Sopran, Jan Petryka, Tenor, Albert Pesendorfer, Bass, Chor und Sinfonia Christkönig, Ltg.: Eduard Matscheko. XX Linz, Alter Dom. Missa matutina für vier Stimmen und ­Orgel, Johann Joseph Fux, 10.30 Uhr, Vokalensmble SoloCantus Linz, Gisela Nesser, Sopran, Helga Sambs, Alt, Karl Brandstötter, Tenor, Anton Reinthaler, Bass. XX Neuhofen. Pfarrfest, Festgottesdienst, Pfarrkiche, 9.30 Uhr, Frühschoppen mit der Musikkapelle Neuhofen, 10.30 Uhr, für das leibliche Wohl ist gesorgt, Fotoausstellung im Pfarrsaal, Fotoclub Neuhofen, Fun 4 Kids. XX Schärding. Wort-Gottes-Feier, Pfarrheimkapelle, 10.30 Uhr. XX Schlägl. Gottesdienst, Maria Anger Kirche, 10 Uhr, Gestaltung durch die Landesmusikschule. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, anschließend Franzi-Fest.

Sonntag, 18. Juni 11. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ex 19,2–6a L2: Röm 5,6–11 Ev: Mt 9,36–10,8

Lesejahr A Lesereihe I

Pfarre

Franziskanische Begegnungstage Die Pfarre Bruckmühl veranstaltet vom So., 18. 6. bis So., 25. 6., als ehemalige Franziskanerpfarre eine Begegnungswoche im franziskanischen Geist mit 7 Patres, die noch eine Beziehung zum „Kloster“ haben. Die Woche findet als Auftakt und Vorbereitung für das Patrozinium „Herz Jesu“ am 25. Juni 2017 statt. Sonntag, 18. 6.: Eröffnungsgottesdienst, Pfarrkirche, 9.15 Uhr, mit P. Oliver Ruggenthaler; Tiersegnung durch Pater Oliver Ruggenthaler, 11 Uhr. Montag, 19. 6.: Bruckmühl und Assisi, ein Rückblick und Vorschau mit P. Werner Gregorschitz OFM, 19.30 Uhr. Dienstag, 20. 6.: Von der Spaltung (Martin Luther) zur Begegnung (Ökumene), Impulse für PGR und Mitarbeiter mit P. Werner und Pater Andreas Holl, 17.30 Uhr, Mission heute, mit P. Andreas Holl; Mittwoch, 21. 6.: Offenes Singen für alle, 19.30 Uhr mit dem Kirchenchor und P. Werner Gregorschitz, Geschichtln und Anekdoten zum Schmunzeln. Freitag, 23. 6.: Herz Jesu Messe zum Patrozinum mit den Franzikanern, 19 Uhr, Meditation mit Gesang und Texten, Pfarrkirche, 19.45 Uhr, mit P. Manuel Sandesh OFM, Herz Jesu Feuer bei der Kirche, 22 Uhr; Sonntag, 25. 6.: Festmesse zum Patrozinum Herz Jesu, Höhepunkt der Begegnungswoche, Messe in G-Dur, Herz Jesu Lieder, Josef Zwerger, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, mit P. Werner Gregorschitz OFM, Kirchenchor und Orchester der Pfarre. XX Detailprogramm: www.pfarre-bruckmuehl.at

Johannesweg-Begegnungsfest

aussaattage 19. 6.: Blatt bis 23 20. 6.: Frucht ab 00 21. 6.: Frucht bis 14, ab 15 Wurzel 22. 6.: Wurzel 23. 6.: Wurzel bis 1 -- 24. 6.: Frucht ab 1-14, ab 15 Blüte, Pflanzzeit Beg. 14 25. 6.: Blüte Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.

Dr. Johannes Neuhofer. Verband Mühlviertler Alm

Mühlviertler Alm/Kaltenberg. Am 25. Juni 2017 findet in Kaltenberg das zweite JohanneswegBegegnungsfest statt. Um 9 Uhr beginnt das Fest mit einem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Kaltenberg. Nach einem kurzen Festakt liest der Initiator des Johannesweges Dr. Johannes Neuhofer um 12.30 Uhr aus seinem Buch „Auftrag aus Atlantis - Der Johannesweg als Lebensziel.“

Montag, 19. Juni Hl. Romuald, Abt, Ordensgründer. L: Phil 3,8–14 Ev: Lk 14,25–33 L: 2 Kor 6,1–10 Ev: Mt 5,38–42 Dienstag, 20. Juni L: 2 Kor 8,1–9 Ev: Mt 5,43–48 Mittwoch, 21. Juni Hl. Aloisius Gonzaga, Ordensmann. L: 2 Kor 9,6–11 Ev: Mt 6,1–6.16–18 L: 1 Joh 5,1–5 Ev: Mt 22,34–40 Donnerstag, 22. Juni Hl. Paulinus, Bischof von Nola. Hl. John Fisher, Bischof von Rochester. Hl. Thomas Morus, Lordkanzler, Märtyrer. L: 2 Kor 8,9–15 Ev: Lk 12,32–34 L: 1 Petr 4,12–19 Ev: Mt 10,34–39 L: 2 Kor 11,1–11 Ev: Mt 6,7–15 Freitag, 23. Juni Heiligstes Herz Jesu. L1: Dtn 7,6–11 L2: 1 Joh 4,7–16 Ev: Mt 11,25–30 Samstag, 24. Juni Geburt des Hl. Johannes des Täufers. L1: Jes 49,1–6 L2: Apg 13,16.22–26 Ev: Lk 1,57–66.80 Sonntag, 25. Juni 12. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 20,10–13 L2: Röm 5,12–15 Ev: Mt 10,26–33

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Ried i. Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 15. 7., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at


26 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN

15. Juni 2017

HINWEISE

PARTNERSCHAFT Mann, 176 cm, 83 kg, 68 Jahre, finanziell unabhängig, sportlich aktiv, kulturell interessiert, christlich sozialisiert, sucht Partnerin. Tel. 0664/967 25 97.

Lebensbeipielen einen Einblick in die Vertreibung von Waldensern, Protestanten und Juden im Laufe von sieben Jahrhunderten. In diesem Rahmen spricht Prof. Dr. Josef Weidenholzer, Mitglied des Europäischen Parlaments, am Donnerstag, 22. Juni, 19 Uhr über die aktuelle weltweite Flüchtlingssituation.

FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676/362 51 46.

Ebola-Film und Gespräch

„Umbrella March“ auf der Linzer Landstraße.

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich verpflichtet, geflüchteten und vertriebenen Menschen Asyl zu geben. Darauf will der jährliche „Umbrella March“ aufmerksam machen. Der heurige findet am Dienstag, 20. Juni, ab 16.30 Uhr, Treffpunkt Martin-Luther-Platz 1 in Linz, statt. Ab 17.30 Uhr gibt es Reden und Musik am Ars Electronica Maindeck. Regenschirme mitnehmen – sie stehen symbolisch für Schutzschirme.

Fluchtgeschichten in Steyr Im Museum Arbeitswelt Steyr, Wehrgrabengasse 7, gibt eine Ausstellung anhand von

Am Donnerstag, 22. Juni, 19.30 Uhr präsentiert Ärzte ohne Grenzen im Linzer Moviemento, OK Platz 1, den Film „Affliction – Im Einsatz gegen Ebola“ über den Ausbruch der Krankheit Ebola in Westafrika von 2014 bis 2015. Anschließend erzählt die Wiener Ärztin Maria Bartsch von ihren persönlichen Erfahrungen in einem Ebola-Projekt in Sierra Leone und von den Geschichten der Erkrankten.

Der Eissalon im Pflegeheim Vor fünf Jahren haben die Kreuzschwestern in Sierning mit dem „Eissalon im Pflegeheim“ einen Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen. Der Salon wurde mit dem Generationenpreis des Landes OÖ ausgezeichnet. Nun wurde ein zweiter Standort eröffnet: Von Montag bis Samstag, 11.45 bis 17 Uhr, ist der Eissalon im Café Rudigier im Pflegeheim der Kreuzschwestern geöffnet.  Linz, Stockhofstraße 6.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

MIT DER AK GÜNSTIGER ZU ALLEN KONZERTEN

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Alexandra Kaiser, Tamara Mayr, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

HENNERBICHLER

Marsch für Solidarität

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660/722 52 13. www.betreuung12-24.at PILGERFAHRT WIR ZIEHEN ZUR MUTTER DER GNADEN. 7-Tage Pilgerfahrt nach Medjugorje von 24.7. morgens bis 30.7. abends. Ab 40 Pax. Preis nur € 320.– in klimatisiertem Quartier, Vollpension und Getränke. Begleitung: P. Robert, Stift Schlierbach. Auskunft und Anmeldung: Elfriede Kohlendorfer 0732/34 60 27.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Superstars auf der Burg Clam Heuer steigt zum 27. Mal der Konzertsommer auf der idyllischen Burg Clam – und er verspricht besonders heiß zu werden, denn es tummeln sich einige der größten Superstars der deutschsprachigen und weltweiten Musikszene im südlichen Mühlviertel.

L

os geht’s am 7. Juli mit dem Clam Rock Festival. Von da an geht es in nicht einmal einem Monat Schlag auf Schlag: Am 9. Juli kommt Zucchero, am 11. Juli Sting, am 15. Juli Die Seer, am 16. Juli Elton John, am 20. Juli treten die Sportfreunde Stiller auf, am 28. Juli Seiler & Speer und Hans Söllner, am 29. Juli Parov Stelar, am 4. August Sarah Connor und Lemo und nicht zuletzt am 5. August

der großartige Kurt Ostbahn. Da ist für fast jeden Geschmack etwas dabei. Darum ist es für die AK selbstverständlich, auch heuer wieder Kooperationspartner der ClamKonzerte zu sein. Mit der AK-Leistungskarte gibt es die Tickets um mindestens fünf Euro billiger.

Die AK Oberösterreich wünscht einen heißen Konzertsommer und gute Unterhaltung!

Die ermäßigten Eintrittskarten bekommen AK-Mitglieder in der Arbeiterkammer Linz und in allen 13 AK-Bezirksstellen in Oberösterreich. Ganz wichtig: AK-Leistungskarte beim Ticketkauf vorweisen. Alle weiteren Infos finden Sie im Internet unter ooe.arbeiterkammer.at.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Verschiedenes 27

15. Juni 2017

Aufgrund steigenden Interesses an Religion

Neu: Masterstudium Religion Das Bewusstsein für die Bedeutung von Religion in Kultur und Gesellschaft, Politik und öffentlichen Wertediskursen ist in jüngerer Zeit – nach einer Phase, in der von vielen das Ende der Religionen prognostiziert wurde – wieder massiv angewachsen. Das Masterstudium Religion in Kultur und Gesellschaft an der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz reagiert auf die gestiegene Nachfrage nach Orientierung im Feld von Religion und Religionen. Der renommierte Religionswissenschaftler und Honorarprofessor der KU Linz Prof. Dr. Michael von Brück hält in diesem Rahmen am 27. Juni 2017 um 19 Uhr Uhr einen Vortrag zum Thema „Westliche und östliche Spiritualität. Welche Religiosität passt in die europäische Gesellschaft?“. Univ.-Prof. Dr. Michael von Brück studierte Evangelische Theologie, Vergleichende Sprachwissenschaft und Indische Philosophie in Deutschland und Indien. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2014 hatte er den

Michael von Brück ist Honorarprofessor für Religionswissenschaft an der KU Linz. PRIVAT

Lehrstuhl für Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne. Über seine wissenschaftliche Tätigkeit hinaus ließ er sich in Indien und Japan zum Zen- und Yogalehrer ausbilden. Michael von Brück ist einer der ausgewiesenen Experten des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. Seine Bücher über den Buddhismus und dessen Verhältnis zum Christentum gelten als Standardwerke.  Di., 27. Juni 2017, 19 Uhr. Katholische Privat-Universität Linz, Hörsaal 1.

FÜR SIE GELESEN

Ein Double von Papst Franziskus Er gilt als die Stimme Asiens in der Kirche: Kardinal Luis Antonio Tagle, der Erzbischof von Manila. Sein Ruf reicht weit über die Philippinen hinaus. Er zählt zu den wichtigsten Stützen von Papst Franziskus, wenn es um missionarische Kirche und Gerechtigkeit geht. In einem ausführlichen Interview erzählt Kardinal Tagle von seiner Familie, der er sich sehr verbunden weiß, und seinen Aufgaben – einfach, ungekünstelt und mit viel Humor. Er versteht es auf die Leute zu hören. Der Einsatz für die Armen ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen, ein einfacher Lebensstil für ihn selbstverständlich. Darüber hinaus gilt Tagle als einer der prominentesten Theologen Asiens. J. WALLNER Draußen vor der Kathedrale. Mein Leben, meine Hoffnungen, Luis Antonio Tagle, Patmos Verlag 2017, 175 Seiten, € 17,–.

Hüter/innen des Lebens“ Linz. Bischof Manfred Scheuer lud am 11. Juni 2017 dazu ein, das Leben in seiner ganzen Vielfalt zu feiern: mit einem Gottesdienst um 10 Uhr im Linzer Mariendom und einem anschließenden Fest auf dem Linzer Domplatz. Eingeladen waren besonders Familien und Menschen mit Beeinträchtigung. Für gehörlose Menschen wurden der Gottesdienst und einzelne Programmpunkte des Festes in die Gebärdensprache gedolmetscht. Mit der Gemeinde feierten Bischof Manfred Scheuer, Dompfarrer

Beim Fest des Lebens im Dom. DIÖZESE

Maximilian Strasser und Dompropst Bischofsvikar Willi Vieböck. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Leben in Vielfalt“. Jeder Mensch ist einzigartig – und diese Einzigartigkeit ergibt eine Vielfalt, die das Leben spannend macht. „Was kostet ein Mensch, was kostet ein Kind?“, fragte Bischof Scheuer in der Predigt. Das Evangelium gebe die Antwort, wenn Gott sage: „Du bist mein geliebtes Kind, du bist unendlich viel wert und dein Wert ist unersetzbar.“

Gemeinsames Glaubensbuch Orientiert am Aufbau des Glaubensbekenntnisses erklärt das Glaubensbuch, was evangelischen und katholischen Christen im Glauben gemeinsam ist und wo es offene Fragen gibt. Die Schrift ist eine verlässliche Basis für das christliche Miteinander. Uns ein mehr, als uns trennt. Ein ökumenisches Glaubensbuch, Gütersloher Verlagshaus und Patmos Verlag 2017, 109 Seiten, € 12,99.


28 Kultur Zur Sache Im Namen Johann Grubers Das Theaterstück „Der Fall Gruber“ ist die bislang jüngste Initiative des „Papa Gruber Kreises“ und des Vereins „Plattform Johann Gruber“ in der Pfarre St. Georgen an der Gusen. Seit zehn Jahren arbeiten die Mitwirkenden daran, das Gedenken an die Opfer des Konzentrationslagers Gusen wachzuhalten und die Person Johann Gruber in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Der Priester und Pädagoge setzte sich in Linz für Waisenkinder, Jugendliche und blinde junge Menschen ein. Er scheute keine Auseinandersetzungen. Schließlich wurde er wegen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus und angeblicher Unsittlichkeiten Mädchen gegenüber verhaftet. Im Konzentrationslager Gusen baute er ein geheimes Hilfswerk zugunsten der Mithäftlinge auf. 1944 wurde er zu Tode gefoltert. Ausgezeichnet. Der Arbeitskreis und der Verein haben Bücher, Gottesdienst- und Unterrichtsbehelfe veröffentlicht, Kunst- und Kulturprojekte umgesetzt und ein juristisches Verfahren eingeleitet, in dem das Nazi-Urteil gegen Johann G ­ ruber aufgehoben wurde. Für ihr Engagement, für Toleranz und Zivilcourage wurden sie im Mai mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet.

Bei der Probe: Franz Froschauer führt Regie und spielt die Hauptrolle des Johann Gruber. Zuletzt war Franz Froschauer in dem Stück

15. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Uraufführung von „Der Fall Gruber“ im Linzer Mariendom

„Die Kirche hat das Problem Johann Gruber abgegeben“ Thomas Baum hat ein Theaterstück über den Priester und Pädagogen Johann Gruber geschrieben. Ein Gespräch über einen getriebenen Menschen zwischen Kirche und Nationalsozialismus.

Thomas Baum ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Supervisor, Coach, Lehrbeauftragter an der Kunstuniversität Linz und Ehrenmitglied von SOS-Mitmensch.

Das GEspräch führte Christine Grüll

Baum

Sie haben sich beim Schreiben lange mit Johann Gruber beschäftigt. Da wird er sicher ein Stück weit lebendig. Wie ist er so als Mensch? Thomas Baum: Für mich ist Johann Gru-

ber eine komplexe Persönlichkeit. Seine Getriebenheit hat mich besonders fasziniert. Jemand, der ein derartiges Hilfsnetzwerk aufzieht, wie er es im damaligen Konzentrationslager Gusen zusammengebracht hat, muss auch zu einem gerüttelten Maß an Durchtriebenheit fähig sein, zum Kalkül, zum versteckten Spiel, aber immer auf der Seite derer, die Hilfe brauchen. Der Aspekt, der mich ganz schnell reingezogen hat, ist diese Kombination aus Seelsorge und kompromissloser Zugewandtheit zu den Menschen und zugleich eine enorme innere Antriebskraft, die Verändern und kritisches Hinterfragen einbezieht. Mit ihrem Stück wirken Sie am Bild von Johann Gruber mit. Was soll Ihrer Meinung nach besonders im Gedächtnis bleiben? Baum: Er hat sich in einer sehr gefährlichen

Zeit entschieden, zu seiner Haltung zu stehen. Das hat ihn in erhebliche Schwierigkeiten gebracht. Wer sich so in die Mitte spielt, wie er mit seinem Querulantentum, seiner ständigen Kritik, der zieht auch Aggression

auf sich. Er hat bis zum Schluss, und das unter den grausamen Bedingungen eines Konzentrationslagers, dennoch nicht aufgehört, den Menschen zu helfen und nach seinen Überzeugungen zu handeln. Das finde ich hoch beachtenswert. Wie gehen Sie mit den Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten in Johann Grubers Leben um? Baum: Ich arbeite auch als Supervisor und

da haben mich die Dynamiken der Systeme, die damals wirksam geworden sind, sehr beschäftigt. Nämlich auch die Tatsache, dass die Kirche das Problem Johann Gruber an den Nationalsozialsimus abgegeben hat. Der damalige Bischof hat seine schützende Hand, die er sehr lange über ihn gehalten hat, förmlich zurückgezogen. Weder die Kirche noch der Nationalsozialismus für sich hätten ihm wahrscheinlich den Prozess gemacht, aber das Zusammenwirken war fatal. Was hat die Geschichte Johann Grubers mit uns heute zu tun? Baum: Die Spiele der Macht sind allgegen-

wärtig. Wir sind eines der reichsten Länder dieser Welt. Europa ist wirtschaftlich im Vergleich relativ stabil aufgestellt und wir sind dennoch nicht davor gefeit, bei Diskussionen um Flüchtlinge, um soziale Errungenschaften und soziale Werte nach rechts abzudriften und vieles von dem, was in den letzten Jahrzehnten an sozialer Stabilität erarbeitet wurde, wieder zu hinterfragen und sogar aufzugeben. Das finde ich tragisch. Für das Stück wünsche ich mir eine offene und zugleich konstruktive Diskussion über eigene Versäumnisse. Nur wer sich diesen Versäumnissen stellt – und die Aufführung könnte dazu einen Beitrag leisten –, ist in der Lage, das Vergangene aufzuarbeiten. XX „Der Fall Gruber“, Mariendom Linz, Samstag, 24. Juni, und Sonntag, 25. Juni 2017, jeweils 20.30 Uhr, Karten: Tel. 0732/94 61 00.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

15. Juni 2017

KULTURLAND  Enns-St.Marien. Am Sa., 17. Juni findet um 19.30 Uhr in der Wallseerkapelle von Enns St. Marien ein Konzert des Ennser Kammerorchesters statt. Die 16- jährige Ennser Klarinettistin Jennifer Abigail Kröpl spielt das Klarinettenkonzert von Franz Xaver Pokorny. Weiters erklingt Mozarts Klavierkonzert Nr.1, Solist ist Klaus Neuhauser. Die Organistin Maria Neuhauser interpretiert Haydns Musik für Flötenuhr und von Joseph Haydn wird die Symphonie Nr. 18 in G - Dur erklingen (Leitung: Alfred Weinmaier). Verliebt in Berlin. Ausstellung in der Linzer Galerie KULTURFORMEN des Instituts Hartheim. PEINZE

Die Kraft der Kreativität Alkoven. „Wo bleiben die Outsider?“ war die zentrale Frage, die sich die Teilnehmer/innen bei den Hartheim Impulsen 2017, am 8. Juni, gestellt haben. Knapp 200 Personen haben dabei „Kunst und Inklusion von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung“ ins Zentrum ihrer Überlegungen gerückt. Referent/innen aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich haben über ihre Erfahrungen berichtet. Die Möglichkeiten bildnerisch zu arbeiten und die Förderung kreativer Ausdrucks-

formen werden mittlerweile in vielen Einrichtungen der Behindertenhilfe in Oberösterreich angeboten. Damit ergeben sich auch Fragen, z. B.: Wie und wo werden die Werke präsentiert und wie werden diese vom Publikum, den „Outsidern“, aufgenommen? Was die kreative Auseinandersetzung für die Klient/innen an positiver Selbstbestätigung bedeutet, wurde beim Symposium ebenso beleuchtet wie die Frage, ob und wie diese Werke verkauft werden können oder dürfen. ELLE

OÖ. Stiftskonzerte mit erstklassigen Ensembles

Thomas Lansius und die Reformation

St. Florian. Am 10. Juni 2017 wurde die 44. Saison der OÖ. Stiftskonzerte im Marmorsaal des Stiftes St. Florian mit zwei Konzerten eröffnet. Das Eröffnungswochenende leitete die estnische Dirigentin Kristiina Poska. Unter dem Motto „MEISTERINNEN“ und „GIPFELSTÜRMER“ erwartet die Besucher/ innen wieder ein spannendes Programm mit erstklassigen Ensembles. Der künstlerische Leiter der OÖ. Stiftskonzerte, Pianist Rico Gulda wird am Freitag, den 16. Juni mit Starbariton Matthias

Perg. Der Tübinger Gelehrte Thomas Lansius war ein gebürtiger Perger. Er wurde wahrscheinlich in der damals protestantischen Pfarrkirche Pergkirchen getauft, ist im kaiserlichen Markt Perg als Sohn protestantischer Eltern aufgewachsen und hat später mit dem Studium in Tübingen begonnen. Als 1624 die Protestanten das Land ob der Enns verlassen mussten, war für Thomas Lansius keine Rückkehr mehr möglich. Er ist daher als „Glaubensflüchtling“ im Exulantenregister vermerkt. In Perg

Matthias Goerne, Bariton. BORGGREVE

Goerne das dritte Konzert des Festivals in Kremsmünster bestreiten, im Apostelzimmer gibt es um 18 Uhr eine Einführung. Für dieses Konzert wird ein Bustransfer angeboten.  Info & Karten: Tel. 0732/77 61 27, www.stiftskonzerte.at

 Konzerte am historischem Hammerklavier. Dem Klang eines historischen Schantz-Flügel lauschen – diese Rarität gibt es im Gesindehaus des Schlossmuseums Freistadt im Rahmen einer dreiteiligen Konzertreihe mit Bernhard Prammer zu erleben: amDo., 22. Juni stehen Klaviertrios der Klassik und Frühromantik mit Werken von Haydn und Schubert am Programm: Bernhard Prammer, Hammerklavier, Christoph Hesse, Violine und Daniela Wartenberg, Cello. Die nächsten Konzerte sind im am Do., 28. September und Do., 19. Oktober, Konzertbeginn ist jeweils um 20.00 Uhr.

Einblicke ins 17. Jahrhundert: Trauungsszene von Erwin und Käthe Kranzler geformt – nach einer Illustration im Matrikenbuch der Pfarre Bad Kreuzen. PFEIFFER

ist ihm nun eine Sonderausstellung gewidmet.  Heimat- und Museumsverein Perg, Stifterstraße 1.


30 Personen & Jubiläum & Dank

15. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Dank n Hofkirchen. Mit Musik von Bach bis zu den Beatles begeisterten Florian Birklbauer (rechts) an der Orgel und Isaac Knapp (links) an der Trompete ihre Zuhörer/innen bei einem Benefizkonzert. Die beiden Künstler ernteten vom Publikum – an die hundert Personen waren gekommen – viel Applaus für ihre musikalische Darbietung und für ihr Engagement für blinde und sehbehinderte Kinder in Ranchi/Indien. Die Konzertbesucher/innen unterstützten das Projekt mit 1500 Euro. Privat

Päd. Edeltraud Allerstorfer, Organisatorin des Laufwunders, freuen sich über das herausragende Ergebnis. FS Bergheim n Hagenberg. Der 4. Charity-Run in Hagenberg wurde zugunsten des Diakoniewerks für Menschen mit Behinderung veranstaltet. Die Diakonie hat zwei Einrichtungen im Ort. 450 Teilnehmer/innen bewältigten dabei gemeinsam mehr als 5226 Runden und sorgten für einen neuen Teilnehmer- und Streckenrekord. Der Veranstalter Roman Heinzle von Moveeffect konnte 2232 Euro an das Diakoniewerk übergeben. Privat

n Stadl. Der Helferinnenkreis der Katholischen Frauenbewegung (kfb) in Stadl übergab nach der Florianimesse 750 Euro an den Kommandanten der FF-Stadl, Thomas Klaffenböck. Die kfb spendete den Reinerlös des Pfarrcafé für das neue Feuerwehrauto. n Pöndorf. Das Wolfgangmarterl im Pöndorfer Waldgebiet, das an die tradtionelle Wallfahrt erinnert, wurde von Familie Josef und Beatrix Asen renoviert und bei der heurigen Wallfahrt von Pfarrer Alois Maier gesegnet. Gemalt wurde das Wolfgangmotiv von Fritz Schmid aus Pöndorf. Litzlbauer

n Fachschule Bergheim. Im Rahmen des Charity-Projekts „Laufwunder“ sammelten die Schülerinnen der FS Bergheim 5000 Euro, die sie für die Caritas Lerncafés spendeten. Direktorin Rosa Felhofer und Dipl.

geburtstage n Am 17. Juni 2017 vollendet KonsR Professor Dr. Ladislaus Vencser, Leiter der Fremdsprachigen Seelsorge in der Diözese Linz, sein 70. Lebensjahr. Gebürtig aus Ditrau in Rumänien wurde er 1971 zum Priester geweiht. Er ist Priester der Erzdiözese Alba Iulia in Rumänien, wo er Caritasdirektor und Professor für Moraltheologie war. Seit 1991 ist Dr. Ladislaus Vencser Fremdsprachigenseelsorger in der Diözese Linz, seit 1992 ist er Leiter der Abteilung Fremdsprachige Seelsorge im Pastoralamt der Diözese Linz, zugleich ist er Nationaldirektor für die Fremdsprachigenseelsorge in Österreich.

n Am 20. Juni 2017 wird Dipl.Theol. Monika Gerstmayr, Altenheimseelsorgerin in Enns, 60 Jahre alt. Sie stammt aus Augsburg, studierte dort Theologie und anschließend Pastoralpsychologie in Innsbruck. Ab 1984 war sie in der Diözese Augsburg Pastoralassistentin, Dekanatsjugendleiterin und Referentin für Religions- und Weltanschauungsfragen im Seelsorgeamt. 2004 kam sie in die Diözese Linz und wurde zur Pfarrassistentin in Dietach bestellt. Seit 2007 wirkt sie in Enns, seit 2013 ausschließlich in der Altenheimseelsorge. Monika Gerstmayr geht mit Juli 2017 in Pension.

WeiheJubiläum

Im Gedenken

n Am 19. Juni 2017 begeht GR Mag. Dr. Anton-Joseph Ilk, emeritierter Pfarrer und nun Kurat im Dekanat Eferding, wohnhaft in Alkoven, sein 40-Jahr-Jubiläum der Priesterweihe.

n Die Schwestern Oblatinnen gedenken Sr. Maria-Bernadette Minarik, die kürzlich 67-jährig verstorben ist. Da sie wegen einer Masernerkrankung in der frühen Kindheit schwerhörig war, konnte sie sich ihren Berufswunsch, Krankenschwester zu werden, nicht erfüllen. Als Haushaltshilfe bei den Schwestern Oblatinnen in Urfahr war sie vom Verständnis, das man ihr entgegenbrachte, so beeindruckt, dass sie in die Gemeinschaft eintrat (ewige Gelübde 1997). Sie hat sich viele Jahre um die Kleidung der Schwestern gekümmert. Vor drei Jahren erkrankte sie schwer und ist nun verstorben.

Dank n Die Pfarre Wels-St. Franziskus dankte Johanna Strasser-Lötsch, die Ende Mai als Pastoralassistentin in Pension ging und freut sich, dass sie weiterhin der Pfarre ehrenamtlich aktiv bleibt: unter anderem in der Liturgie und als Deutschlehrerin.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

15. Juni 2017

Lernt doch was! Zu meiner Bestürzung musste ich in einem Artikel (Ruf nach starkem Mann, Nr. 22, S. 14) der letzten Ausgabe lesen, dass wieder mehr junge Frauen planen, ihre ganze Lebenszeit nur ihren Kindern und ihrem Mann zu widmen. Meine Mutter hat mich immer davor gewarnt und das hatte auch einen guten Grund. Es war ihr nicht möglich, ihre Berufsausbildung zu beenden, weil sie sehr bald ungeplant ihr erstes Kind zur Welt brachte und dann in eine Fabrik arbeiten ging, um sich und ihr Kind über Wasser zu halten. Ihre alten Eltern mussten auch versorgt werden. Später flüchtete sie voller Hoffnung in eine Ehe, die ihr kein Glück brachte. Als ich ein Teenager war, wollte sie sich scheiden lassen und kam zu dem Schluss, dass sie das finanziell nicht schaffen konnte. Sie hatte sich abhängig gemacht. Sie war gefangen und wurde zu einer frustrierten, jammernden und unglücklichen Frau. Sie wollte uns Mädchen davor bewahren und sorgte dafür, dass wir alle einen Beruf lernten und so auf eigenen Beinen stehen konnten. Die Vorstellung, dass junge Frauen in der heutigen Zeit ihren Mann als Lebensversicherung betrachten bestürzt mich und lässt mich traurig den Kopf schütteln. (...) Also Mädels, bitte lernt doch etwas und seid stolz auf euch und eure Fähigkeiten! Eine Ehe ist eine Partnerschaft, ein gemeinsames Vorangehen in Liebe, aber keine finanzielle Absicherung. LYDIA STRASSER, NEUKIRCHEN A. D. V.

Garten-Genüsse Zu „Unter uns“ von Josef Wallner, Nr. 22, S. 32:

Heute sprechen Sie mir total aus dem Herzen, ich erlaube eine Ergänzung zu Brennnessel & Co. (Beikraut statt Unkraut). Seit ich im letzten Jahr bei einem Kräuterseminar war, hat sich meine

Einstellung dazu völlig verändert: Fast alle Pflanzen, die als Unkraut gelten, eignen sich hervorragend für Tee, der meiner Leber beim Entgiften hilft (bei uns: Brennnessel, Gundelrebe, Löwenzahn, Nelkenwurz, Spitzwegerich, Vogelmiere, …). Und damit der Tee auch wirklich gut trinkbar ist, gibt’s Zitronenmelisse und Apfelminze dazu. Jeden Tag frisch vor der Haustür, entlang des Gartenzaunes gesammelt – ein wahrer Luxus! (...) REINHILDE PICHLER, ROHRBACH-BERG

Kaputt gemachte geistliche Berufe Zum Interview mit Regens Hintermaier (Nr. 18) und zum Leserbrief von Pfr. Steinkogler (Nr. 22)

Und die engagierten Laien und die jungen Erwachsenen, die samt ihren Kindern aus den Kirchenstühlen fliehen, können mit dieser lebensfernen Art von Religions- und Glaubensvermittlung und Seelsorge-Rallye nichts anfangen. (...) Da werden schwer kranke uralte Priester wieder eingesetzt, weil die um zehn Jahre jüngeren Kollegen (...) zusammengebrochen sind, durch übermenschlichen Einsatz, durch jede Selbstaufgabe der eigenen menschlichen Bedürfnisse, durch komplettes Ausbrennen. Keine Partnerschaft, keine Sexualität, keine privaten Lebensräume, keine Freizeit, keine Pensionierung. Einfach verbrannt durch Hetzen von einem Begräbnis zum anderen, durch Hetzen zu drei Sonntagsmessen, von einer Bauverhandlung wegen des desolaten Pfarrsaals zur nächsten Jubiläumsfeier. Ausgepowert durch das Hilfe geben vor Ort, zum Teil sogar bis zur eigenen finanziellen Verschuldung. (...) Wo soll da jahrzehntelang eine innere Kontemplation geschöpft werden? Ob ein Priester da noch sein Gottesbild mit einem liebenden Gott verbinden kann? (...) FRITZ BAUMGARTNER, ST. GEORGEN/ GUSEN

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Wer wiehert da?

Denkmal

Sonnengrüße Matthäus Fellinger

Domspatz Abnehmen ganz ohne Diät. Der Tag zeigt es vor – ab der Sonnenwende.

Erde sendet. Apropos 6,5 Mio. Kilkometer: Das wären nicht einmal zehn Flugstunden von der Sonne entfernt. Machen Sie mit. Auf der Erde ist das Fortkommen schwieriger. Welche Tiere sind Ihrer Ansicht nach die schnellsten? Delfine (A), Geparde (B) oder Wanderfalken (C). Schicken Sie die Reihenfolge bis 23. Juni 2017 an

Voyager 1 sendet zur Zeit aus dem Sternbild Schlangenträger Daten zur Erde. NASA/JPL

Adresse: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Beim Denkmal Nr. 22 haben Helmut Auinger aus Peuerbach, Aloisia Fasching aus Wilhering und Elfriede Hermetinger aus Grieskirchen gewonnen.

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Die Frage, ob Religionen zum Frieden beitragen können, ist eine Kernfrage für die Zukunft der Menschheit. Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen BIKO, am 7. Juni in Luxemburg

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

„Parker Solar Probe“ heißt die NASA-Sonde, die im kommenden Jahr zum Zentralgestirn unseres Sonnensystems aufbrechen und dieser dabei so nahe kommen wird wie bisher kein von Menschenhand geschaffenes Objekt: auf 6,5 Mio. Kilometer. Kommenden Mittwoch, 21. Juni, 6.22 Uhr wird die Sonne am längsten in diesem Jahr die nördliche Erdhälfte bescheinen. Parker-Solar-Probe wird auch einen anderen Rekord aufstellen. Sie wird eine Höchsgeschwindigtkeit von 720.000 Stundenkilometern erreichen. Von der Erde zum Mond und wieder retour in nur einer Stunde. Das ist ihr Tempo. Dreimal schneller als der bisherige Rekord der beiden Sonden Helios 1 und Helios 2, die 1974 bzw. 1976 zur Sonne aufbrachen, wird das sein. Weitenrekord wird die Sonde keinen aufstellen. Den hält die 1977 gestartete Voyager 1, die von fast 21 Milliarden Kilometern Entfernung noch immer Daten in Richtung

Gleich vorweg: Ich bin nicht grundsätzlich gegen formale Vorgaben. Um sie einzuhalten, muss man sie aber kennen. Wenn sie darüber hinaus auch noch sinnvoll sind, bitte gerne. Aber nicht so: Meine Eingabe zur Löschung eines Pfandrechtes beim Grundbuchamt habe ich auf Grundlage eines ebensolchen Ansuchens verfasst und persönlich in der Servicestelle des Bezirksgerichtes abgegeben. Sicher ist sicher. Alles gut, versicherte mir die nette Dame, ich bezahlte und hoffte auf baldige Post. Die kam dann auch. Der RSb-Brief beinhaltete jedoch eine Einladung zur Verbesserung meines Ansuchens. Man könne aus meinem zweiseitigen Gesuch nicht ablesen, was ich denn wolle. Ein Anruf brachte Klarheit: Auf Seite 1 stand zwar drei Mal, dass ich die Löschung des Pfandrechtes begehrte, aber auf Seite 2 nicht mehr! Nach vorne blättern? Fehlanzeige. Die Verbesserung brachte ich wieder persönlich zum Amt. „Nein, das alte Ansuchen brauchen wir nicht mehr“, hieß es da. Und das war schon der nächste Fehler, wie ein weiterer RSbBrief zeigte. Nun fehlte nicht nur der Originalstempel, mein Begehren war auch nicht zwischen den Punkten II und III eingefügt. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Amtsschimmel.


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