KiZ-ePaper 25/2014

Page 1

Nr. 25 I 19. Juni 2014 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 69

Fronleichnamsprozession in Waldzell.

Alois Litzlbauer

Zur Wandlung der Welt „Dieses Brot sollst du erheben, welches lebt und gibt das Leben.“ So heißt es in der dritten Strophe des wohl bekanntesten Fronleichnamsliedes „Deinem Heiland, deinem Lehrer“. Der Text geht auf Thomas von Aquin im 13. Jahrhundert zurück. Am Fronleichnamstag wird dieses Brot von der katholischen Kirche der ganzen Öffentlichkeit vor Augen geführt. Es geschieht – Gott sei Dank – nicht mehr als Machtdemonstra­tion der Kirche, sondern als eine Einladung. In einer Welt, in der die Spielregeln zwischen Angebot und Nachfrage laufen, mag es auf den

3 Im Gespräch. Katholische Schulen im Meinungstest.

ersten Blick ein karges Zeichen sein. Hat Kirche nicht mehr anzubieten? Doch in diesem Brot wird die stärkste Verwandlungskraft vor Augen geführt. Es ist die Art, in der Jesus liebt. Im Teilen und im Geben steckt diese Kraft, nicht im Nehmen und Horten. „Laut soll unser Lob erschallen und das Herz in Freude wallen“, heißt es im Lied weiter. Religion ist keine Zwangsverpflichtung. Quelle zur Freude soll sie sein.

6 Reportage. Sprache, die jede/r versteht.

Siehe auch Seite 9, 10–11

22 Impressum.

10 Interview. Helmut Krätzl über die Eucharistie. 18 Beratung. Wie Kinder das Teilen lernen.


2 Meinung Kommentar

19. Juni 2014

Lange Tage

Beim Zocken ist kein Ende in Sicht Nicht, dass es in der Causa Hypo Alpe Adria bislang viel vertrauenerweckendes Agieren gegeben hätte. Aber das nun entstehende Sondergesetz, das Gläubiger teilweise an der Misere beteiligen will, ist eine besonders krasse Angelegenheit – und das nicht nur inhaltlich. Es geht vielmehr auch um die Art des Vorgehens: Wenn sich selbst der Justizminister nicht sicher ist, ob das Gesetz einer gerichtlichen Prüfung standhält (und das auch noch öffentlich sagt), klingt das nach viel Risiko. Sollen also die beim finanztechnischen Zocken entstandenen Probleme mit juristischem Zocken gelöst werden? Zweifellos mahnen die bisherigen Erfahrungen aus der Causa Hypo Alpe Adria dazu, Risiko zu minimieren – und nicht neues einzugehen. Heinz Niederleitner

Die einen können schlecht schlafen. Andere genießen sie einfach – die langen Tage um die Sommersonnenwende. Noch Stunden kann man mit diesen und jenen Tätigkeiten zubringen – zu Zeiten, in denen man sonst längst auf künstliches Licht angewiesen ist – oder längst schläft. Jetzt ist die Zeit der Unternehmungslust. Die langen Tage wollen genutzt sein. Nur kurz ist das Ruhen. Wollte man sich so das„ewige Leben“ vorstellen? Als eine Art immerwährende Aktivität? Doch die Sonne wendet sich und führt dem Menschen gleich wieder die andere Seite vor Augen. Er wird weitergeschickt in die Erfahrung, dass nicht das Aktivsein allein zählt. Vieles, das meiste sogar, geschieht auch ohne eigenes Zutun. Ewiges Leben? Das wäre dann

nicht immerwährende Aktivität, sondern eher immerwährende Zuversicht – die nicht endet, wenn man das Heft nicht selber in der Hand hat. Das Leben kommt mir entgegen, auch in den Stunden der Nacht und des Schlafes. Und nicht nur mir. Auch denen, die – im übertragenen Sinn – auf der anderen Erdhälfte leben, in langen Nächten. Tag und Nacht. Tun und Empfangen. In beidem ist Leben – über beiden ist Gott.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Eva Kern, don-bosco-flüchtlingswerk

Für Schwächere eintreten

In Indien sind Frauen nichts wert

Für Eva Kern ist die Situation der Flüchtlinge und Asylwerber/innen in Österreich „beschämend“. Als neue Geschäftsführerin des Don-Bosco-Flüchtlingswerks will sie daher all ihre „Kraft einsetzen, um bessere Bedingungen für sie zu schaffen.“ susanne huber

Ungerechtigkeiten mag sie nicht. Für Schwächere einzutreten ist für Eva Kern als sozial denkender und handelnder Mensch wesentlich. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie gemeinsam mit einer Freundin vor acht Jahren eine Patenschaft für eine junge Asylwerberin aus Nigeria übernommen hat. Und

KJÖ

Alle 21 Minuten wird in I­ ndien eine Frau vergewaltigt. Nach wie vor sind sie dort Menschen zweiter Klasse, werden in jeglichen Bereichen benachteiligt, sei es in der Schulausbildung oder wenn es um medizinische Behandlungen geht. Wegen der hohen Mitgiftkosten werden Mädchen häufig abgetrieben. Ein indischer Politiker hat eben erst die steigende sexuelle Gewalt gegen Frauen verharmlost; manchmal sei eine Vergewaltigung richtig, manchmal falsch. Das ist empörend. Hat I­ ndiens Regierung nicht verschärfte Gesetze gegen Vergewaltiger versprochen und ferner verboten, weibliche Föten wegen ihres Geschlechts abzutreiben? Auch die katholische Bischofskonferenz Indiens hat ein fortschrittliches Papier zum Thema Geschlechtergerechtigkeit verabschiedet. Leider hapert es immer noch an der Umsetzung.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Mir gefallen die individuelle, respektvolle und persönliche Förderung von jungen Menschen und die weltoffene, tolerante Pädagogik, die hinter dem Don-Bosco-Flüchtlingswerk stehen.“

susanne huber Eva kern

es ist nicht verwunderlich, dass sie sich nun auch beruflich für Flüchtlinge und Asylwerbende einsetzt. „Die Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auf unterschiedlichen Ebenen wie Schutz, Integration, Bildung, Wohn- und Betreuungsangebot zu verbessern sowie das oft negative Bild von ihnen in der Öffentlichkeit zu korrigieren“ zählen für die neue Geschäftsführerin des Don-Bosco-Flüchtlingswerkes zu den dringlichsten Aufgaben der Organisation. Familienmensch. Was die Flüchtlinge auf Lampedusa betrifft, so sollte die EU und auch Österreich für sie Verantwortung übernehmen, fordert die studierte Betriebswirtin, Projektmanagerin und Trainerin für Sozial- und Wirtschaftskompetenz. „Es werden viele Tote in Kauf genommen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um Menschen auf der Flucht handelt, die eine begründete Angst haben. Es ist tragisch, dass sie in einer solch tristen Situation sind, dass sie sogar den Tod in Kauf nehmen, um eine kleine Chance auf ein Leben ohne Angst führen zu können. Leider lassen die Grenzen keinen legalen Fluchtweg zu, das ist meiner Ansicht nach ein Fehler.“ Privat liebt es die 38-jährige Wienerin, möglichst viel Zeit mit ihren beiden Töchtern (3 und 6 Jahre) und ihrem Mann zu verbringen. „Wir genießen Sonnentage und Spaziergänge in der Natur.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

19. Juni 2014

Das halten die Oberösterreicher/innen von den katholischen Privatschulen

Gutes Zeugnis für katholische Privatschulen Eine soeben vom Meinungsforschungsinstitut Market durchgeführte Umfrage bescheinigt den katholischen Privatschulen Oberösterreichs ein hervorragendes Image. Sie werden als eng mit der Kirche verbunden, sozial und qualitativ hochwertig beurteilt. Josef Wallner und Ernst gansinger

Das Zeugnis, das die Oberösterreicher/innen den Schulen in kirchlicher Trägerschaft ausgestellt haben, lässt sich mit Fug und Recht als „ausgezeichneter Erfolg“ beschreiben. Mehr als die Hälfte aller Bewohner/innen des Bundeslandes haben einen persönlichen Zugang zu katholischen Privatschulen, zudem fällt rund 60 Prozent spontan der Name einer solchen Schule ein. Ebenfalls rund 60 Prozent stehen den katholischen Privatschulen grundsätzlich positiv gegenüber. „Wir werden in der Öffentlichkeit gut wahrgenommen“, erklärt Mag. Franz Asanger, Direktor des Schulamts der Diözese Linz. Was ihn besonders freut: „Die Werte, um die wir uns bemühen und die uns wichtig sind, werden von Außenstehenden gesehen und anerkannt.“ Die Umfrage zeigt für ihn, dass Katholische Privatschulen für eine offene und dialogfähige

Katholizität stehen. In diesem Sinn gilt es die Schulen auch weiterzuentwickeln, so Asanger. Toleranz und Weltoffenheit hinken nach. Auffallend ist, dass die Befragten Toleranz und Weltoffenheit deutlich weniger mit katholischen Privatschulen verbinden als etwa Traditionsverbundenheit. „Da haben wir noch zu arbeiten“, betont Asanger. Wobei er den Befund differenziert sehen möchte. Katholische Privatschulen sind oft mit herausragenden und langjährigen Projekten für die Länder des Südens und Ostens engagiert.

Kath. Privatschulen in Zahlen In Oberösterreich sind in Trägerschaft der Diözese oder von Ordensgemeinschaften (Schuljahr 2013/2014): n Sieben Volksschulen mit 1114 Schüler/innen n Neun Hauptschulen/neue Mittelschulen mit 2258 Schülerinnen n 13 AHS (Gymnasien) mit 5922 Schüler/innen n 25 Berufsbildende Höhere und Mittlere Schulen mit 2749 Schülerinnen 6,21 Prozent aller Schüler Oberösterreichs besuchen eine Katholische Privatschule (0,53 Prozent mehr als im Jahr davor).

Zutreffende Eigenschaften bzw. Aussagen zu katholischen Privatschulen

Das Zeugnis, das die Oberösterreicher/innen den Trägern der katholischen Privatschulen, der Diözese Linz und den Ordensgemeinschaften wenige Wochen vor Schulschluss ausstellen, ist erfreulich. Hörmandinger

Zur Sache Privatschulen kosten Die Market-Studie zeigt, dass die kirchlichen Schulen als teuer gesehen werden. Der Privatschulreferent der Diözese, Mag. Michael Haderer, betont aber, dass ein Schulbesuch nicht an der Geldbörse der Eltern scheitern darf. Jede Schule hat Angebote zur Unterstützung. „Was wir in diesem Bereich für Schüler tun, hängen wir nicht an die große Glocke. Da ist respektvolles Handeln am Platz“, ergänzt Schulamts-Direktor, Franz Asanger.

Den einzelnen wertschätzen „An unseren Schulen muss erlebbar sein, dass die und der Einzelne wertgeschätzt wird“, erklärt Mag. Klemens Keplinger, Direktor des Bischöflichen Gymnasium Petrinum. Religiöse Fragen und Fragen nach dem Sinn des Lebens haben an einer katholischen Privatschule nicht nur im Religionsunterricht Platz, so Keplinger. Die Schüler/innen dürfen erwarten, dass dafür in allen Fächern Raum ist. „Besonders schätze ich, wenn die Lehrer/innen in diesen Fragen auch persönlich greifbar werden.“


4 Oberösterreich Auf einen BlIck

19. Juni 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Kommunikationschefin der Diözese wechselt zur Kath. Frauenbewegung

Eder-Cakl verlässt K-Büro Ab 1. Jänner 2015 wird Mag. Gab­riele Eder-Cakl das Frauenbildungszentrum „Haus der Frau“

Familienforschung: Internet ersetzt Besuch im Pfarramt Diözesanarchiv. Das Interesse für private Familienforschung steigt signifikant. Die dafür notwendigen ­historischen Quellen, die sogenannten Altmatriken (Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher vor 1939), stehen ab nun flächendeckend für die Diözese Linz im Internet unter http://matricula-online.eu zur Verfügung, soweit dies die gesetzlichen Bestimmungen erlauben. In den letzten Jahren wurden in Zusammenarbeit mit dem Diözesanarchiv die oberösterreichischen Pfarrmatriken, die zum Teil bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen und die einzigen vollständigen Personenstandsverzeichnisse bis ins 19. Jh. darstellen, im Oö. Landesarchiv digitalisiert. Sie können nun von Interessierten kostenlos weltweit abgerufen werden. Damit ist ein persönlicher Besuch in den Pfarren für Zwecke der Ahnenforschung nicht mehr nötig. Für Personenstandsdaten ab 1939 sind die Standesämter als Personenstandsbehörden zuständig.

Mag. Gabriele Eder-Cakl übernimmt innerhalb der Diözese eine neue Aufgabe. Weihbold

in Linz leiten. Die derzeitige Leiterin Maria Hauer geht Anfang 2015 in Pension. Eder-Cakl, Leiterin des Kommunikationsbüros der Diözese Linz, will nach zehn

Jahren im Kommunikationsbüro wieder eine andere berufliche Richtung einschlagen und neue inhaltliche Schwerpunkte für sich setzen. „Ein Bildungshaus mitten in Linz birgt viele Möglichkeiten und Chancen. Mich für Frauenbildung in der Gegenwart einsetzen, dafür habe ich Feuer gefangen“, so die Theologin und Kommunikationsexpertin Eder-Cakl: „Spiritualität in der Stadt sowie Persönlichkeitsbildung, aber auch Gesellschaftspolitik, dafür möchte ich meine Qualifikationen einbringen.“ In der Frauenbildung sieht die Katholische Frauenbewegung in Oberösterreich eine Kernaufgabe. „Die vier Frauenbildungszentren in Linz, Steyr, Ried und Bad Dachsberg wollen mit ihrem Angebot Begegnungsräume schaffen und Frauen dazu ermächtigen, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und öffentlich für ihre Werte einzutreten“, erklärt die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich, Erika Kirchweger.

Diözesanarchiv

P. Josef Hehenberger zurückgetreten Bereits am 21. März 2014 ist P. Josef Hehenberger OCist als Abt des Zisterzienserklosters Jequitibá in Bahia, Brasilien, zurückgetreten. Er hatte dieses Amt zehn Jahre lang ausgeübt. Der Grund: Der Konvent des Klosters hatte ihm die Zustimmung verweigert, Ländereien des Klosters für Landlose zur Verfügung zu stellen, die auf Klostergrund siedelten. Der aus Stroheim stammende P. Hehenberger weilt zurzeit auf Heimaturlaub in Oberösterreich. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien will er sich in die Einsamkeit zurückziehen, um sich, wie er sagt, auf das Sterben und die Begegnung mit Gott vorzubereiten. Weiterhin wird er jedoch auch für Landlose und Straßenkinder wirken. Das von Schlierbach aus begründete Kloster wird nun von einem Brasilianer, von P. João Crisóstomo Rivelino, als Administrator geleitet.

P. Josef Hehenberger (links) wirkt seit 48 Jahren in Brasilien. Rechts: Nachfolger P. João C. Rivelino. KIZ/mf/privat

Damit die KFB spirituell lebendig bleibt

kfb

Dass jede Pfarrgruppe der Katholischen Frauenbewegung (KFB) von einem Priester oder einer hauptamtlichen Seelsorgerin betreut wird, ist nicht mehr selbstverständlich. Das ist nur eine von vielen Veränderung in Kirche und Gesellschaft, die eine Herausforderung für Organisationen wie die KFB bedeuten. Bei der Diözesankonferenz der KFB am 14. Juni 2014 hat die Leitung die mehr als 60 Teilnehmerinnen über den laufenden Organisationsentwicklungsprozess informiert. So wird zum Beispiel dem Bereich Spiritualität verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt werden. „Die Orientierung am Evangelium ist unsere Basis. Das wollen wir stärken, damit die KFB-Gruppen spirituell lebendig und nicht im Aktionismus stecken bleiben“, erklärt Michaela Leppen, Abteilungsleiterin der KFB in Oberösterreich. j. w.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

19. Juni 2014

Zum Thema Fremde Heimat „Kulturen begegnen – Heimat erleben“ ist der Titel einer Veranstaltung am 27. und 28. Juni in Lembach, bei der am 28. Juni auch Muna Mazen auftritt. „KULTURSPRUNG“ nennt sich das regionale Kulturnetzwerk, das sich über Niederkappel, Lembach, Hörbich und Putzleinsdorf spannt. Bei der Veranstaltng Ende Juni werden „Weltkulturen als Teil unserer Region“ präsentiert. Fatina und Mazen mit der „lila Seerose“ – Mayla.

Fatina und Mazen beim Fest in Windhaag.

KIZ/privat

XX Das Programm finden Sie auf www.kultursprung.net

Am 20. Juni ist Welttag des Flüchtlings. Ein syrisches Paar erzählt von seinen Österreich-Erfahrungen. Es sind fast nur gute.

Nach der Flucht bleibt der Weg steinig Etwa 17.500 Menschen suchen jährlich in Österreich Asyl. Knapp über 4000 Asylanträge wurden im letzten Jahr positiv entschieden, wie die des syrischen Paares Mazen Muna und Fatina Saleh. Sie erzählten der KirchenZeitung zum Weltflüchtlingstag (20. Juni) ihre Eindrücke von Österreich. Ernst Gansinger

Als sie am 30. November 2012 in WienSchwechat landeten, nahm sie die Fremdenpolizei in Empfang. Freundlich. Die Erfahrung blieb bis heute aufrecht: Die Polizei ist gut. Am Flughafen kamen sie für fünf Tage in ein kleines Quartier. Es gab ganz wenig Informationen. Mazen und Fatina waren angespannt. Aber die Menschen, mit denen sie zu tun hatten, waren freundlich. Nach fünf Tagen wurden sie nach Traiskirchen gebracht. Dort waren sie keine zwei Tage. Sie sollten bald weiter nach Windhaag bei Freistadt. Windhaag bei Freistadt. Es war der Nikolotag 2012. Die beiden wussten den Zielort – Windhaag –, hatten aber keine Vorstellung, wo dieser Ort ist. Auf der Fahrt dorthin mit einem Kleinbus kamen sie durch viele Orte. Immer dachte Mazen: „Jetzt, das wird Windhaag sein“, doch die Fahrt ging noch lange weiter. Endlich Windhaag und die Pension, in der sie nun das Asylverfahren abwarten mussten. Der Schnee lag hoch, solche Schneemassen kannten Mazen und Fatina aus Syrien nicht. In Damaskus fällt zwar

Damaskus. Der heute 39-jährige Mazen Muna leitete in Damaskus die Universität für Schauspiel. Fatina Saleh, seine 24-jährige Frau, arbeitete als Tänzerin. Ihr Leben in Syrien war bis zur syrischen Katastrophe ein Leben mit Haus, ein bisschen Luxus, Auto und – vor allem – Arbeit! Jetzt war alles anders: Wohnen auf engem Raum, Gemeinschaftsküche, Gemeinschaftsbad, warten, keine Arbeit. Mangelnde Deutschkenntnisse erschwerten den Kontakt zur einheimischen Bevölkerung.

mer schwer, auch nach der Anerkennung als Flüchtlinge am Nikolotag 2013. Aber ehrenamtlich sind sie immer wieder im Einsatz. Mazen arbeitet ein Mal in der Woche mit Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung in St. Isidor. Entstanden ist die Idee zu solcher Zusammenarbeit nach einer Faschings-Performance in St. Isidor. Mit Fatina trat Mazen schon mehrmals bei kulturellen Veranstaltungen auf – in Windhaag, im Musiktheater Linz, in Freistadt. Weitere Auftritte folgen: am 28. Juni in Lembach sowie am 19. Juli und 8. August in Freistadt. Im Oktober hat das syrische Tanz-/Pantomime-Paar einen Aufführungstermin in Wien.

Aufgeschlossene Bevölkerung. Doch diese einheimische Bevölkerung zeigte sich besonders offen für die Flüchtlinge. Von Anfang an kümmerten sich einige Windhaager/innen um sie. Sie boten wöchentlich Deutschkurse an, luden ein zu sportlichen Aktivitäten, machten Fahrdienste etwa nach Freistadt zum Einkaufen, denn in Windhaag gab es kein Lebensmittelgeschäft mehr und Busse fuhren selten. Fatina und Mazen sprechen mit Bewunderung und Freude von den guten Geistern in Windhaag. Ein paar Namen fallen ihnen ein: Agnes, Franz, Helene ... Im März 2013 traten der Pantomime Mazen und die Tänzerin Fatina bei einem Fest in Windhaag auf, das Asylwerber/innen gestalteten. Solche Auftritte liegen den beiden im Blut, und sie möchten natürlich gerne in ihrem Beruf arbeiten. Das ist noch im-

Lila Seerose. Als KirchenZeitungs-Solidaritätspreisträger Adi Hohensinn aus Haslach erfuhr, dass die beiden ein Kind erwarten, bot er ihnen an, im Haus Hohensinn zu wohnen. Mazen und Fatina übersiedelten Ende November 2013. Seit 13. März 2014 sorgt nun die kleine Mayla Muna für Elternglück. Mayla – „lila Seerose“ – lacht die Eltern an und hellt ihren gewiss noch harten Weg in die Zukunft auf. Eine Zukunft aber, die schon geänderte Bedingungen gegenüber dem Start in Österreich hat: „Meine Nervosität ist viel kleiner“, sagt Mazen. Als anerkannter Flüchtling ist eine Angst vom Tisch: jene, nicht bleiben zu können. Sorgen gibt es aber noch viele. Die meisten haben eine Ursache: Werden sie Arbeit finden? Eine Arbeit in ihrem Beruf. Mazen und Fatina lernen fleißig Deutsch, damit auch das klappen kann.

auch manchmal Schnee, aber nie viel und er bleibt nicht lange liegen.


Mit ihrer Musik schaffen sie es, Menschen zu verbinden und soziale Grenzen zu sprengen. Die ASO-Kids Band Langenstein, die Kinder mit Beeinträchtigung vor den Vorhang holt. Und die Schulband der HAK Schärding, die gemeinsam mit Häftlingen der Justizanstalt Suben Rocksongs zum Besten gibt. Beide Projekte hat die Kirchenzeitung heuer mit dem Solidaritätspreis ausgezeichnet. elisabeth Leitner / Paul Stütz

An der Wand hängen an die zehn Gitarren – Akustische und E-Gitarren in verschiedenen Größen und Ausgaben stehen zur Auswahl. Ihre Klangfarben sind unterschiedlich. Dazu kommen noch E-Piano, Schlagzeug, Trommeln, Rasseln. Der Probenraum der ASO-Kids-Band Langenstein wirkt bunt und lebendig. Genauso wie jene 15 Musiker/ innen, die sich hier wöchentlich treffen, um gemeinsam Musik zu machen. Eric ist einer von ihnen. Der 14-jährige Schüler der ASO-Kids-Band macht Percussion. „Ich bin dabei, weil es mir Spass macht!“, erklärt Eric, der in seiner

Eine Sprache, die je Freizeit gerne Lego spielt oder mit Baumaschinen durchs Wohnzimmer fährt. Kinder von sieben bis 18 Jahren besuchen die Allgemeine Sonderschule Langenstein. Seit 2008 gibt es die Möglichkeit, im Rahmen des Schulbetriebs in einer Band zu musizieren. Bettina Auböck leitet die ASO-Kids-Band. Ihr ist wichtig, dass jene Kinder, die sonst oft hinter dem Vorhang stehen, nach vorn geholt werden und durch die Musik lernen, aus sich herauszugehen. Dem ersten Auftritt im Gründungsjahr 2008 folgten viele weitere bei Schulfesten, beim MaiMusik verbindet. Diese Erfahrung macht die ASO-Kids Band Langenstein (Bild links) und die Schulband der HAK Schärding. privat, KIZ/PS.

baum-Aufstellen oder bei Besuchen im Altersheim. Am 26. Juni wird die ASO-Kids-Band live in Perg am Hauptplatz zu hören sein (18 Uhr). „Musik fördert das Gemeinschaftsgefühl und die Beziehungspflege. Das wirkt sich auch positiv im Unterricht aus“, sagt Bettina Auböck, die betont, dass ohne die Unterstützung des Direktors Erich Pammer das Projekt ASO-Kids-Band nicht machbar wäre. Er sieht Musik als universelle Sprache, die jede/r versteht. Eine Erfahrung, die auch Religionslehrer Thomas Diesenberger (siehe auch Interview rechts) teilt. Er hat im Herbst 2013 gemeinsame


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

19. Juni 2014

„Gefängnisse sind zur Resozialisierung da“ Religionslehrer Thomas Diesenberger hat Schüler/innen und Häftlinge zum gemeinsamen Musizieren gebracht. Was er von Bestrafungsgedanken hält und wie es mit dem Projekt weitergehen soll, erzählte er der KirchenZeitung. Wie hat sich Ihr Bild von Gefängnis durch das Projekt verändert?

Thomas Diesenberger: Ich sehe jetzt in den Häftlingen mehr die Menschen als die Tat. Ich bin in der Justizanstalt Suben vielen Menschen begegnet, die versuchen, ihr Leben zu meistern. Ich habe gelernt, wie wichtig für Häftlinge Treue und Zuverlässigkeit sind. Sie müssen darauf warten, dass wir kommen wie vereinbart, sie können nicht aus. Thomas Diesenberger ist Religionslehrer an der HAK Schärding. krenn

eder versteht Proben der Schulband der HAK Schärding mit der Band der Justizanstalt Suben mit initiiert. Fünf Jugendliche und vier Häftlinge treffen sich alle zwei Wochen zum Proben im Gefängnis. „Häftlinge waren nur noch Musiker“. Höhepunkt des Projekts war vor einem Monat ein gemeinsames Konzert in der Justizanstalt. „Am Anfang hatte ich schon ein mulmiges Gefühl“, erinnert sich Viktoria Aumaier an die Anfänge des Projekts. Beim gemeinsamen Proben verflogen die Zweifel schnell. „Die Häftlinge waren dann nur noch Musiker. Alle waren total bemüht und lieb zu uns“, meint die 20-jährige HAK-Schülerin. Beeindruckt hat sie, dass die Häftlinge für die Proben vor ihrem wenigen Geld Getränke und Snacks kauften. Für die Mitglieder der Häftlingsband ist das gemeinsame Musizieren eine wichtige Abwechslung im sonst eher grauen Alltag. Ein Mitglied der Gefängnisband formulierte das bei der Verleihung des Solidaritätspreises so: „Wenn die Schüler/innen zur Band-Probe kommen, ist dass, wie wenn man große Atemnot hat und dann bekommt man einen Spray und hat wieder Luft.“

KIZ / Franz Litzlbauer

Welche Rolle spielen im Gefängnis die Freizeitaktivitäten, wie das Musizieren?

Diesenberger: Diese sind ein wichtiger Faktor für die Resozialisierung. Es macht das geschlossene System Gefängnis etwas „durchlässiger“. Sollen Gefängnisse in erster Linie Bestrafungsanstalten sein?

Diesenberger: Jedes Tun verlangt nach einer Konsequenz. Auf der anderen Seite muss man auch verzeihen und vergeben können. Gefängnisse sind in erster Linie dazu da, dass Menschen wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden, und nicht zur Bestrafung. Diesen Grundsatz sollte man in Österreichs Gefängnissen mit mehr Leben erfüllen. Wie soll die Zusammenarbeit zwischen Schulband und Gefängnisband fortgeführt werden?

Diesenberger: Es hat bei der Verleihung der Solidaritätspreises Gespräche gegeben, dass die Häftlinge und Schüler/innen weitermachen möchten. Mich freut, dass die Jugendlichen auch nach ihrer Matura zum Proben in die Justizanstalt Suben kommen wollen. Interview: Paul Stütz


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

19. Juni 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

KiZ/EG

Kapuziner haben einen Stein im Brett

momente Seelsorgeteams. Die Pastoral in den Pfarren bekommt qualifizierte Verstärkung: 43 Männer und Frauen haben die Ausbildung abgeschlossen, die für die Mitarbeit in Seelsorgeteams vorgesehen ist. Bei dem Kurs wurden neben „Nachrücker/innen“ in bestehende Teams die Mitglieder für sieben neue ausgebildet: für die Pfarren Allerheiligen, Riedberg, Kleinreifling, Magdalenaberg, St. Roman, St. Marien­kirchen bei Schärding und Hirschbach. Insgesamt sind in der Diözese damit 47 Seelsorgeteams tätig.

Das Seelsorgeteam der Pfarre Hirschbach geht nach der abgeschlossenen Ausbildung mit Freude ans Werk. privat

Dass die Kapuziner bei den Riedern und den Menschen der Umgebung einen Stein im Brett haben, zeigte sich wieder beim diesjährigen, dem 25. Klosterfest am 15. Juni. Obwohl die Kapuziner seit vier Jahren nicht mehr im Kloster sind, ist die Er­ innerung und die ­Dankbarkeit für ihr Wirken lebendig. Zu den

Klosterfesten, die zur E ­ rhaltung des Klosters veranstaltet werden, strömen die Menschen herbei. Und hundertfach sorgen ehrenamtliche Helfer/innen für die Betreuung der Gäste. Unter ihnen war heuer Landeshaupt­ mann Dr. Josef Pühringer. Mitzelebriert hat der neue Rieder Stadtpfarrer Mag. Rupert Niedl.

Links: LH Dr. Josef Pühringer bringt nicht nur Kapuzinerprovinzial Br. Mag. Radosław Celewicz und Stadtpfarrer Mag. Rupert Niedl (Mitte.) zum Schmunzeln. Rechts: Der Obmann des Vereins zur Förderung des Klosters, LAbg. Alfred Frauscher, begrüßt P. Berthold Brandl und gratuliert ihm zum 85. Geburtstag (18. Juni).

Paramentenwerkstätte der Steinerkirchner Schwestern gestaltet neuen „Prozessionshimmel“

Ein neuer Himmel für Antiesenhofen Antiesenhofen. Fronleichnamshimmel werden renoviert, bis es wirklich nicht mehr möglich ist – so wie nun in der Pfarre Antiesenhofen. Sie haben darum in der Parmentenwerkstätte der Steinerkirchner Schwestern ­einen neuen bestellt. Eine absolute Seltenheit. In den vergangenen 15 Jahren wurden lediglich zwei neue Himmel angefertigt. Sr. Marta Bayer, die Leiterin der Paramentik, hat sich darum über den Auftrag besonders gefreut, weil damit nicht nur eine handwerkliche, sondern auch eine theologisch-pastorale Herausforderung verbunden ist. Fronleichnamshimmel sind in aller Regel mit kurzen ZitaVon links: Sabine Lorenz (Stickarbeiten) und Roswitha Strasser (Konzept, Näharbeiten) präsentieren den rückwärtigen Teil des Fronleichnamshimmels. Er zeigt eine Tischhälfte mit zwölf Plätzen und stellt eine Aufforderung an das Volk dar, den Abendmahlstisch in das Leben hinein zu verlängern. kiz/jw

ten aus dem lateinischen Hymnus „Tantum ergo“ beschriftet. Sr. Marta wollte in der Tradition der textlichen Gestaltung bleiben, hat aber zeitgenössische deutschsprachige Texte ausgewählt. Sie griff auf Verse des PriesterDichters Andreas Knapp und der Ordensfrau Silja Walter zurück. Die Texte dominieren die Seitenteile des „Himmels“, die Ornamente – Brot- und Wegsymbolik – sind dagegen bewusst reduziert. Pfarrer Herr Markus Grasl ist dankbar, dass die Bevölkerung von Antiesenhofen das Projekt so engagiert mitträgt, was sich auch in der Zustimmung zu den Kosten von knapp 7.000 Euro zeigt. J. Wallner


KirchenZeitung Diözese Linz

19. Juni 2014

Aus Oberösterreichs Pfarren 9 stenogramm

Ein Prozent der Bevölkerung ist an Zöliakie erkrankt und verträgt eine normale Hostie nicht. Rupprecht/kathbild.at

Pfarre Weibern setzt auf glutenfreie Hostien für Zöliakiepatient/innen

Raab. Das restaurierte Turmkreuz der Pfarrkirche Raab (Dekanat Andorf) wurde am vergangenen Sonntag, 15. Juni, neu gesteckt. Sturmschäden ­hatten die Renovierung des Kreuzes notwendig gemacht. Bei diesen Arbeiten machten die Handwerker einen überraschenden Fund. Als das Kreuz zerlegt und die kleine Kuppel geöffnet wurde, entdeckten sie in einer Kupferbüchse Schriftstücke und Schillingmünzen aus dem Jahre 1927. Nach der Restaurierung wurden Schriftstücke aus der heutigen Zeit und alle Sorten von Euromünzen in die originale Büchse gegeben und wieder in die kleine Kuppel gelegt. Der historische Fund ist im Pfarrhof ausgestellt.

Wenn die Hostie krank macht Im aktuellen Pfarrblatt von Weibern hat man sogar einen Aufruf zum Thema „Glutenfreie Hostien“ geschaltet: „An Zöliakie erkrankte Menschen, werden gebeten, sich rechtzeitig vor dem Gottesdienst in der Sakristei zu melden.“ So könne die entsprechende Zahl an Hostien konsekriert werden. Die Diätologin Susanne Kührner von der ÖsterreichiDas im Weizenmehl enthaltene Klebereiweiß schen Arbeitsgemeinschaft Zöliakie begrüßt Gluten und ähnliche Eiweißkörper in anderen solche Lösungen: „Bei einer starken AuspräGetreidesorten führen bei Zöliakiepatient­ / gung von Zöliakie verträgt man nicht einmal innen zur Schädigung der Schleimhaut des geringste Spuren von Gluten in einer Hostie“, Dünndarms. Mangelzustände und eine ver- sagt sie. Das Gluten nur zu reduzieren reiche zögerte Entwicklung bei Kleinkindern kön- nicht aus, schon kleinste Spuren davon verurnen daraus folgen. Ein Prozent der Bevölke- sachen bei Patient/innen Beschwerden. rung verträgt kein Gluten. Traubensaft statt Hostie. Doch eine RichtPfarre bestellte glutenfreie Hostien. linie der Österreichischen Bischofskonferenz Hostien müssen laut Kirchenrecht aus Wei- lehnt die glutenfreien Hostie ab. Betroffene zenmehl bestehen. Für Katholiken, die an sollten entweder Hostien, die wenig Gluten Zöliakie erkrankt sind, bedeutet das eine enthalten, empfangen oder Wein. Für zöliaschwierige Herausforderung. Wie etwa im kiekranke Kinder ist Traubensaft die vorgegeFalle eines Mädchens, das vergangenes Jahr in bene Alternative. Gertraud Hiegelsberger, die Weibern Erstkommuntion feierte und mitt- Großmutter der an Zöliakie erkrankten Milerweile in der Pfarre regelmäßig ministriert. nistrantin, steht diesem Ausweg skeptisch geFür die Gemeinde war das ein Anlassfall, von genüber: „Traubensaft ist nicht das Wahre. einem Kloster in Vorarlberg glutenfreie Hos- Ich glaube nicht, dass das bei den Kindern tien zu bestellen. Weiberns Pfarrer Johannes gut ankommt“, sieht sie die Gefahr, dass sich Blaschek freut sich: „Jetzt kann das Mädchen Zöliakiepatient/innen durch die Vorgehensohne Bedenken den Leib Christi empfangen.“ weise ausgegrenzt fühlen. Paul Stütz Für Zöliakiepatient/innen ist eine gewöhnliche Hostie schon zu viel. Der darin enthaltene Weizen kann bei ihnen Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen auslösen. Eine Richtlinie der Bischofskonferenz sieht als Ausweg für die Betroffenen in erster Linie die Kelchkommunion vor.

Kreuzsteckung in Raab.

pfarre

Ostermiething. Die Wallfahrtskapelle Ernsting in der Pfarre Ostermiething wurde vor 50 Jahren errichtet. Am Christi-Himmelfahrts-Tag feierte der Wallfahrtskapellenverein Ernsting das Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde eine neue Glocke angeschafft, für die Pfarrer Mag. Markus Menner die Patenschaft übernahm und die er dem Heiligen Christophorus weihte.

Die Glockeneinweihung in Ostermiething. pfarre


Weihbischof Helmut Krätzl: Ohne Eucharistie keine Kirchenerneuerung

Wenn die „Quelle“ in Gefahr ist auszutrocknen Früher habe er oft für sich alleine die „Messe gelesen“, erzählt Weihbischof Helmut Krätzl. Dann kam die Liturgiereform. Und mit ihr wurde die Eucharistie zur Feier der ganzen Gemeinde. Heute warnt Krätzl vor einem wachsenden „Eucharistiemangel“. Interview: Hans Baumgartner

In wenigen Tagen feiern Sie Ihr diamantenes (60-jähriges) Priesterjubiläum. Und als „Jubiläumsgabe“ schrieben Sie ein Buch über die Eucharistie – in dem Sie noch dazu kein „heißes Eisen“ auslassen. Warum?

Krätzl: Weil die Eucharistie mich seit meiner Frühkommunion immer bewegt, berührt und fasziniert hat. Sie war ein wesentliches Motiv, Priester zu werden, und mit ihr habe ich nach dem Konzil die Kirche neu sehen gelernt. Und heute stehe ich mehr denn je staunend vor dieser innersten Begegnung mit Jesus, von der er selber sagt: Wer von diesem Brot isst …, „der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.“ Im Mahl ist er uns ganz nahe. Deshalb ist es mir so wichtig, die im katholischen Bereich zu wenig beachtete Christusbegegnung im Mahl immer wieder herauszuheben. In Ihrem Buch schildern Sie berührend, wie Sie in Ihrer Gemeinde das erste Mal – mit dem Gesicht zum Volk – die erneuerte Messe gefeiert haben. Was war daran so bedeutend?

Krätzl: Weil es hier nicht bloß um eine neue Form geht, sondern im erneuerten Messritus drückt sich ein neues Kirchenbild aus – nicht irgendeines, sondern das vom II. Vatikanischen Konzil aus vielen Möglichkeiten, Kirche zu beschreiben, ganz bewusst gewählte Bild vom „Volk Gottes“. Die Gemeinschaft aller Getauften – das ist Kirche. Und deshalb ist die Eucharistie nicht mehr wie früher eine reine „Priesterliturgie“, die man auch ohne Volk feiern konnte, ganz im Sinne einer fast ausschließlich hierarchisch gesehenen Kirche; Eucharistie im Sinne des Konzils, das ist die Versammlung des Gottesvolkes um den Tisch des Herrn, Quelle und Höhepunkt des Lebens der Gemeinde, die ihre Nöte, Sorgen, Hoffnungen und Freuden teilt.

Dr. Helmut Krätzl wurde am 29. Juni vor 60 Jahren zum Priester geweiht. Als das II. Vatikanische Konzil (1962/63) über die Erneuerung der Liturgie verhandelte, war er in Rom als Konzilsstenograph tätig. 1977 wurde er Weihbischof in Wien. Der Erneuerung der Kirche im Geist und in den Vorgaben des Konzils gilt sein besonderes Engagement – auch nach seiner Emeritierung als Weihbischof. FJR/A.

Was bedeutet es dann, wenn Papst Benedikt den alten, „außerordentlichen“ Messritus (von 1962) wieder breiter zugelassen hat?

Krätzl: Joseph Ratzinger hat schon als Theologe in seinen Schriften über die Liturgie erkennen lassen, dass er mit der „neuen Liturgie“ manche Schwierigkeiten hat. Aber es ist ein Unterschied, ob man an der einen oder anderen Entwicklung Kritik übt, oder ob man, so wie er, sagt, diese beiden Riten sind austauschbar. Da stellt man letztlich das Kirchenbild

des Konzils in Frage. Und angesichts einer gewissen „Nostalgie“ für den alten (außerordentlichen) Messritus sollte man sich in Erinnerung rufen, was Papst Johannes Paul II. anlässlich 25 Jahre Liturgiekonstitution gesagt hat: Die Erneuerung der Kirche und die Erneuerung der Liturgie sind untrennbar miteinander verbunden. Deshalb steht die „alte Messe“ auch dafür, die Erneuerung der Kirche im Sinne des Konzils stoppen zu wollen. Sie sagen, Eucharistie ist das Zentrum der christlichen Gemeinde. Aber was ist, wenn Gemeinden immer seltener Eucharistie feiern können, weil kein Priester da ist?

Krätzl: Eucharistie ist von Anfang an der Ort, wo Christus seine Jüngerinnen und Jünger zur Kirche versammelt, im Teilen seines Wortes und seines Brotes und in der konkreten Sorge füreinander (siehe Apostelgeschichte). Und deshalb sollte in der Regel der Ort der Eucharistie auch der Ort sein, wo die Menschen das Leben miteinander teilen. Ich halte daher nichts davon, wenn Bischöfe ihren Gläubigen nahelegen, die Eucharistie am Sonntag sollte ihnen schon einige Kilometer Anfahrt wert sein. Wenn in Gemeinden nur mehr ab und zu Eucharistie gefeiert wird, so erzählte mir Bischof Kräutler eindrücklich, trocknet entweder das Bewusstsein für die Eucharistie aus – oder die Menschen gehen woanders hin, etwa zu den verschiedenen Pfingstkirchen. Früher sagte man: die Evangelischen hätten das Wort und wir die Eucharistie; heute erlebe ich, dass in vielen evangelischen Kirchen am Sonntag das wiederentdeckte Abendmahl gefeiert wird, während wir Wortgottesdienste halten. Was müsste also geschehen?

Krätzl: Mir fehlt in vielen Diskussionen um die Zukunft der Kirche der zentrale Aspekt, dass es keine Erneuerung der Kirche und keine Neuevangelisierung geben kann ohne Eucharistie. Wir können uns im Hinblick auf diözesane Reformprozesse einen ganzen Tag toll über neue Gemeindeentwicklungen unterhalten, ohne dass dabei ein Wort über die Eucharistie gesprochen wird. Und auf die Nachfrage, warum das so ist, höre ich, „weil diese Frage derzeit nicht lösbar ist“. Wir nehmen einen – zum Teil schon bedrohlichen


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 11

19. Juni 2014

Buchtipp „Die Eucharistie hat mein religiöses Leben seit früher Kindheit stark geprägt“, schreibt der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl. Das Buch, das er zu seinem 60-Jahre-Priesterjubiläum geschrieben hat, spiegelt seine tiefe persönliche Berührtheit ebenso wider wie die Entwicklung der Eucharistie, die Liturgiereform oder die Kontroversthemen rund um die Eucharistie (Wiederverheiratete, Zölibat, ökumenische Gastfreundschaft, Kirchenreform und Eucharistie). Ein Buch, das dichte Information bietet, das aber vor allem die Sehnsucht zu wecken vermag nach der Christusbegegnung im „Mahl“.

Wer mein Fleisch isst …, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. (Joh 6,55ff)

– Eucharistiemangel hin, weil wir nicht bereit sind, die Zugänge zum Priesteramt zu verändern. Ich halte das für unverantwortlich. Wenn selbst der Papst sagt, der Zölibat sei veränderbar und die Bischöfe sollten ihm mutige Vorschläge machen, dann sollten wir endlich damit beginnen. Es gibt verschiedene gute Vorschläge für neue Zugänge zum Priesteramt und ich bin überzeugt, wir werden viele neue Berufungen haben. Um der Eucharistie willen, die Quelle und Höhepunkt jeder kirchlichen Gemeinde ist, müssen wir neue Türen öffnen – auch die des Zölibats! Neue Türen öffnen: das fordern Sie auch im Hinblick auf die „ökumenische Gastfreundschaft“. Widersprechen Sie damit nicht der bisherigen Regel, zuerst die Einheit, dann das gemeinsame Mahl?

Krätzl: Ich habe erlebt, wie auf dem Konzil die ökumenischen Prinzipien, die Art, wie man einander sieht und einander begegnet, tiefgreifend erneuert wurden. Ich frage mich daher: Könnte man jetzt, nach 50 Jahren der Annäherung, nicht umgekehrt sagen: Wenn wir den Tisch einander öffnen, würde uns das nicht in vielen anderen Fragen näherbringen? Noch dazu, wo doch eigentlich der Herr der Gastgeber ist, auf dessen Namen und in dessen Leib hinein wir alle getauft sind. Ich weiß, da gibt es eine Reihe theologischer Einwände, etwa in der Amtsfrage oder dem Verständnis, was bei der Wandlung geschieht. Aber können wir wirklich sagen, dass das evangelische Amt nicht doch mehr ist als eine bloße „Funktion“, oder dass im evangeli-

schen Abendmahl nicht doch auch der Geist Gottes heilsam wirksam ist? Vielleicht wären wir anderen gegenüber großzügiger, wenn wir uns selber mehr staunend öffnen würden für das unbegreifliche Wunder, das uns Christus in der Eucharistie schenkt. Ein Wunder, von dem wiederverheiratete Geschiedene offiziell nur träumen können …

Rupprecht

Helmut Krätzl. Brot des Lebens. Mein Weg mit der Eucharistie. Tyrolia 2014, 176 Seiten, 19,95 €

ein harter Kern der Gegner gebildet. Zwar hat der Papst in Evangelii gaudium ausdrücklich betont, die Sakramente sind keine Disziplinierungsmittel, sondern Mittel des Heils, und die Kirche keine Zollstation – aber die Frage ist, wer sich durchsetzt. Bisher waren die Bischofssynoden wenig erfolgreich. Das gilt auch für die Familiensynode von 1980 und ihr Anliegen, die Sakramentenfrage für Geschiedene unter dem Aspekt der Barmherzigkeit und der Praxis der Ostkirchen weiter zu

Krätzl: Gerade weil ich seit früher Kindheit die Eucharistie oftmals als einen besonderen Schatz erleben durfte, war es für mich immer wieder ein tie- Wir nehmen einen zunehmend bedrohlichen Eucharistiefer Schmerz, dass Gläubige trotz mangel in Kauf, weil wir nicht bereit sind, die Zugänge ernsten Bemühens auf Dauer von zum Priesteramt zu verändern. der engsten Gemeinschaft mit Christus ausgeschlossen sein sollen. Ich war behandeln. Im Papstschreiben (Familiaris daher froh, als Anfang der 70er Jahre Theolo- consortio) wird bloß das Verbot bekräftigt. gen wie Joseph Ratzinger u. a. gute pastorale Lösungen für den Einzelfall aufzeigten, ohne Was wünschen Sie sich zu Ihrem 60-Jahre-Priesdie Unauflöslichkeit der Ehe prinzipiell in Fra- terjubiläum? ge zu stellen. Freilich, als die oberrheinischen Krätzl: Dass die Kirche im Geist und in den Bischöfe Lehmann, Saier und Kasper 1993 das Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils weials pastorale Handreichung in einem Hirten- ter- und vorangeht. Und meine Hoffnung wort vorschlugen, hat es Ratzinger als Präfekt ist der neue Papst Franziskus; er ist für mich der Glaubenskongregation zurückgewiesen. nach Johannes XXIII. und Paul VI. der dritte „Konzilspapst“, der offenbar willens ist, viele liegen gelassenen Reformansätze des Konzils Nun steht diese Frage bei den Bischofssynoden wieder aufzugreifen wie die Stärkung der Kol2014 und 2015 erneut zur Debatte. Wird es legialität, die Aufwertung der Bischofssynoeine Änderung geben? Krätzl: Ich bin da eher skeptisch. Zwar hat den und der Bischofskonferenzen oder eine der Papst Kardinal Kasper eingeladen, sein Konzentration der Verkündigung auf die zenKonzept für eine Sakramentenzulassung im trale Glaubensbotschaft anstatt randständiEinzelfall dem Kardinalskollegium zu prä- ger Sexualfragen. Ich freue mich, dass ich diesentieren. Aber es hat sich um den Chef der sen Papst noch erleben durfte und wünsche Glaubenskongregation, Kardinal Müller, auch mir, dass viele ihn dabei unterstützen.


12 Panorama stenogramm n Abschaffung von „Vater“ und „Mutter“. Kritik an Vorstellungen des Europarats von einer „Geschlechtergerechtigkeit“ hat Kardinal Christoph Schönborn geübt. Der Europarat habe seinen Mitgliedsländern empfohlen, in Zukunft in der Verwaltungssprache nicht mehr von „Vater“ und „Mutter“, sondern von „Elternteil 1“ und „Elternteil 2“ zu reden. Großbritannien, Spanien, Frankreich und Schweden hätten dies schon umgesetzt. „Bitte, liebe Bundesregierung: Österreich muss nicht allen Nonsens mitmachen“, äußerte sich Schönborn.

„Elternteile“ oder doch „Vater und Mutter“? Begsteiger

Nächte der Klostergärten. Österreichs Klöster und Stifte laden von Juli bis August zu den „Langen Nächten der Klostergärten“ ein. An den Vollmondnächten am 12. Juli und 10. August können Besucher bei Veranstaltungen Klostergärten und Parkanlagen besuchen, die in den vergangenen Jahren revitalisiert wurden. Näheres unter:

19. Juni 2014

Anerkennung der Religionsspötter als Bekenntnisgemeinschaft abgelehnt

Kultusamt: „Pastafaris“ sind keine Religion Da half auch kein fliegendes Spaghettimonster: Die Vertreter der spöttischen Religionssatire „Pastafarianismus“ (Kirche des fliegenden Spaghettimonsters) sind mit ihrem Antrag auf Anerkennung als Bekenntnisgemeinschaft in Österreich gescheitert. Das Ergebnis war, wie bereits berichtet, zwar vorauszusehen gewesen, erfolgte aber dann relativ rasch. Der Bescheid sei deshalb negativ ausgefallen, weil der Antrag schlicht nicht dem Gesetz entspreche, sagte

Medienarchiv. Der ORF macht wichtige Fernsehbeiträge zum Thema Christentum künftig dauerhaft zugänglich unter: TVthek.ORF.at/archive.

Kultusamtsleiter Oliver Henhapel. Der „Pastafarianismus“ sei keine religiöse Lehre, weil er gemäß Eigendefinition auch gar keine sein wolle, sondern andere Ziele verfolge. Allerdings haben die Pastafaris noch eine Einspruchsmöglichkeit beim Bundesverwaltungsgericht. Unterdessen hat die Partei NEOS den bekannten Kirchenkritiker und Pastafari-Aktivisten Niko Alm vom Amt des Religionssprechers entbunden.

Stift Klosterneuburg feiert sein Gründungsjubiläum

Wo vor 900 Jahren der Schleier landete Das Stift Klosterneuburg (NÖ) feierte vergangene Woche seinen 900. Geburtstag. Am 12. Juni 1114 war der Grundstein der Klosterneuburger Stiftskirche gelegt worden. An die Gründungslegende des Stiftes, wonach der heilige Babenbergerherzog Leopold III. den Bau dort begann, wo der Schleier seiner Frau Agnes gelandet war, erinnert seit Montag auch die heurige Verhüllung des Ringturmes in Wien mit dem Werk „Der Schleier der Agnes“ von Arnulf Rainer.

Stiftstorte: Bundespräsident Heinz Fischer und Abtprimas Bernhard Backovsky schneiden das süße Kunstwerk an. RGE-Photo

Bischofskonferenz stellt Heuer mindestens Weichen für Synode 22 Priesterweihen

www.ordensgemeinschaften.at

Ordensspiritualität. Die männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs starteten im September den Lehrgang „Aufbrüche – Christliche Spiritualität in der Weltgesellschaft“. Bis April 2016 werden in Wien sowie in verschiedenen Klöstern in ganz Österreich Referenten einen „Ansatz einer radikal zeitgenössischen christlichen Spiritualität“ näherbringen. Weitere Infos unter: www.aufbrueche.at

KirchenZeitung Diözese Linz

In Mariazell findet traditionell die Sommervollversammlung der österreichischen Bischofskonferenz statt. nie

Um die Bischofssynode zur Familienpastoral im Herbst, zu der Papst Franziskus in den Vatikan gerufen hatte, ging es Anfang dieser Woche bei der Sommervollversammlung der österreichischen Bischofskonferenz in Mariazell. Außerdem berieten die Bischöfe über die Folgerungen aus dem Kongress der Pfarrgemeinderäte, zu dem sie Ende Mai rund 500 Delegierte aus ganz Österreich geladen hatten. Begonnen hatte die Versammlung der Bischöfe mit einem Studientag zum Erwachsenenkatechumenat. Liturgischer Höhepunkt war ein Gottesdienst in Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.

In Österreich werden nach den bislang vorliegenden Daten in diesem Jahr mindestens 22 Männer zu Priestern geweiht. Davon sind zwölf Diözesanpriester und zehn kommen aus Orden oder ordensähnlichen Gemeinschaften. Traditioneller Termin für Priesterweihen sind die Tage rund um das Apostelfest „Peter und Paul“ am 29. Juni. Bereits stattgefunden haben heuer unter anderem Priesterweihen in den Diözesen Eisenstadt, Feldkirch und Wien. Priesterweihen im Herbst könnten die Zahl noch erhöhen. Im Vorjahr waren 26 Neupriester in Österreich geweiht worden. Insgesamt wirken hierzulande rund 4.000 katholische Priester.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

19. Juni 2014

Angelina Jolie und William Hague leiteten in London eine Konferenz gegen Vergewaltigung in Krisengebieten.

reuters

Gegen sexuelle Gewalt im Krieg Vergewaltigung wird bei Konflikten immer häufiger als „Waffe“ eingesetzt. Der britische Außenminister William Hague und USSchauspielerin und UN-Sonderbotschafterin Angelina Jolie haben deshalb vergangene Woche zu einer internationalen Konferenz in London geladen und eine Kampagne gegen sexuelle Gewalt in Konflikten lanciert. Auch Papst Franziskus hat sich an dieser via Twitter beteiligt. Der britische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Nigel Baker, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, es sei zunächst wichtig, die Opfer überhaupt zu sehen.

„Vom Krieg in Bosnien bis zu Syrien, Kongo und Ruanda: Wir sahen und sehen dort nicht nur Krieg mit schrecklichen Gewaltszenen. Vermehrt wird Vergewaltigung gezielt als Waffe eingesetzt. Die britische Regierung und ihre Verbündeten auf der Welt – dazu zählen auch NGOs und auch die katholische Kirche – wollen konkrete Lösungen finden, um dieses Problem endlich zu beseitigen.“ Wer in einer Kriegssituation vergewaltigt, sollte verfolgt und verurteilt werden, so Botschafter Baker. Es sei wichtig, dass Vergewaltigung im Krieg kein Tabu-

Rio: Familien suchen Zuflucht in Kirche

Irak: Fast alle Christen Mossuls sind geflohen

Mehr als dreihundert Menschen haben Zuflucht in einer Kirche von Rio de Janeiro gefunden. Die Menschen können ihre Mieten nicht mehr zahlen, weil diese angesichts der WM stark gestiegen sind. Zunächst hatten die Familien, viele von ihnen mit kleinen Kindern, den Vorplatz der Kathedrale besetzt. Daraufhin lud das Erzbistum sie ein, bis auf weiteres in der Kirche im Norden von Rio unterzukommen. Die brasilianische NGO Fase spricht von 19.000 Familien im ganzen Land, die seit Oktober 2009 wegen der Vorbereitungen der WM ihre Wohnungen verloren haben. Insgesamt handle es sich um fast 100.000 Menschen.

Dem Irak droht ein Bürgerkrieg wie im benachbarten Syrien. Nach dem Vormarsch der sunnitischen Terrorgruppe „Islamischer Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) sind Hunderttausende Menschen im Land auf der Flucht. In Mossul hat die Mehrheit der zuletzt 1200 christlichen Familien die Metropole verlassen. Viele Priester und Ordensleute sind in die Ebene von Ninive geflohen. Die deutsche Caritas fordert ein militärisches Eingreifen der USA im Irak, räumte jedoch ein, dies sei nicht die Lösung des Problems. Vielmehr sollten sich alle Parteien zusammensetzen und versuchen, den Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten beizulegen.

Thema bleibe. Die Konferenz in London sei die bisher größte zu diesem Thema. „London 2014 gehört zu einem auf viele Jahre hin angelegten Projekt, das im vergangenen September gestartet wurde. Damals unterschrieben rund 150 Staaten, das sind etwa drei Viertel der Mitgliedstaaten, eine UNODeklaration. In dieser Erklärung verpflichten sich die Unterzeichner, sich auf politischer Ebene gegen Vergewaltigung bei Konflikten einzusetzen. Die Konferenz in London will nun neben Politikern auch Militärs, Mediziner und Juristen an einen Tisch bringen.“

weltkirche Friedensmahnwachen. Seit Wochen finden in vielen Städten Deutschlands und der Schweiz – nun auch in Österreich – jeden Montag Demonstrationen für den Frieden statt. Nähere Infos zu den Friedensmahnwachen gibt es unter: u www.friedensmahnwachen.at Kulturerbe-Stätte. Das Geburtshaus von Papst Franziskus in Buenos Aires ist zum Kulturerbe der Stadt erklärt. Seit der Wahl Bergoglios am 13. März 2013 zum Papst ist das Gebäude eine beliebte Touristenattraktion. n Renato Raffaele Martino (81) ist neuer Kardinal-Protodiakon. Er ist damit protokollarisch der erste in der niedrigsten der drei Kardinalsgruppen. Er folgt auf Jean-Louis Tauran (71), der in die höhere Gruppe der Kardinalpriester aufgenommen wurde. kiz/reuters


14 Zu Gast

19. Juni 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Marianne und Stefan Kimeswenger (vorne) führen eine fünfteilige Ausbildung zum/zur Pilgerbegleiter/in in Theorie und Praxis durch. Für schnellentschlossene Interessenten: Informationsabend am Fr., 20. Juni 2014, um 19 Uhr im Bildungshaus St. Hippolyt (St. Pölten). Am Mi., 10. September 2014 ist um 19.30 Uhr im Bildungszentrum St. Benedikt in Seitenstetten ein weiterer Informationsabend. privat

Stift Seitenstetten: Marianne und Stefan Kimeswenger bieten einen zertifizierten Lehrgang für Pilgerbegleiter/innen an

Vom Wanderer zum Pilger Mit dem Sonntagberg betreuen die Benediktiner von Seitenstetten einen österreichweit bekannten Wallfahrtsort. Eine Ausbildung für Pilgerbegleiter/innen soll dem Wallfahren im Mostviertel neue Impulse geben. Josef wallner

Rund 4500 Pilgerkilometer hat Stefan Kimeswenger aus St. Valentin seit 2001 schon in den Füßen: Assisi, mehrmals Mariazell, Weg des Buches. Er und seine Frau Marianne sind mit vielen Pilgerwegen vertraut. Natürlich auch mit Santiago de Compostela: „Für mich war es eine Mischung aus Sport, Abenteuer und Spiritualität. Im Laufe des Wegs bin ich aber immer mehr vom Wanderer zum Pilger geworden.“ Der wichtigste spirituelle Impuls waren ihm dabei die Schöpfung und die vielen gesprächsoffenen Menschen. Seine Frau Marianne hat ihn begleitet. Sie dachte sich zwar: „Gehst halt mit – weilst eine Ehefrau bist.“ Schlussendlich hat sie mehr als ihr Mann profitiert, ist sie überzeugt: „Ich konnte eine Lebensbaustelle zusammenräumen.“ Wie ihrem Mann haben ihr die zufälligen Begegnungen sehr geholfen und die Kunstwerke entlang des Wegs. Vor allem die Kirchen wurden für sie zu einem Geschenk. Spiritueller Mehrwert. Inzwischen sind beide selbst ausgebildete Pilgerbegleiter und bieten nun mit dem Bildungszent-

rum St. Benedikt in Seitenstetten und dem Bildungswerk der Diözese St. Pölten eine Ausbildung für Pilgerbegleiter/innen an. Anstoß dafür ist das 400-Jahr-Jubiläum der Basilika am Sonntagberg und die damit einhergehende Initiative zur Belebung der Wallfahrt. Der Pilger-Lehrgang soll aber ein Impuls für die ganze Region werden: von Maria Taferl, das wie der Sonntagberg an der Grenze zu Oberösterreich liegt, bis zu den kleineren Wallfahrtsorten des Mostviertels. Pilgern hat viele Facetten, erklärt der Betriebswirt und Wirtschaftspädagoge Stefan Kimeswenger: „Mir tut das Heraustreten aus den Zwängen des Alltags gut. Man spürt sich wieder.“ Ist man länger unterwegs, kann das einfache Leben schon zur Herausforderung werden: „Ich habe nur das mit, was ich am Rücken tragen kann. Das ist eine gute Übung in unserer Wohlstandsgesellschaft“, so Kimeswenger. Besonders schätzt er aber den spirituellen Mehrwert des Pilgerns: die Auseinandersetzung mit mir und mit Gott. „Wir sind von unseren Pilgerungen gestärkt in den Alltag zurückgekehrt.“ XX Ausbildung: Wer sich mit den unterschiedlichen Aspekten des Pilgerns beschäftigen möchte, auch wenn er nicht als Pilgerbegleiter aktiv werden will, ist eingeladen, die Ausbildung für Pilgerbegleiter/innen mitzumachen (ab Oktober 2014). Näheres unter: www.st-benedikt.at oder E-Mail: pilgerbegleiter.kimeswenger@gmail.com

privat

Pilgern auf den Sonntagberg Jeweils am ersten und dritten Samstag des Monats werden begleitete Pilgerungen vom Stift Seitenstetten auf den Sonntagberg angeboten. Treffpunkt: 8.45 Uhr beim Klosterladen, zurück mit einem Shuttlebus. XX Anfragen und Buchung: Klosterladen, Tel. 07477/423 00-0. XX Bis 31. Oktober 2014 ist im Stift Seitenstetten die Sonderausstellung „Wallfahrten und Pilgern“ zu sehen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

19. Juni 2014

Bludenz: Neue Strukturen schaffen neue Möglichkeiten

Erleben, was möglich ist Eva Corn aus Bludenz geht mit ihrer Pfarre neue Wege der Zusammenarbeit.

Anstöße für einen Aufbruch können von unterschiedlichen Seiten kommen. In Bludenz stellte ein diözesaner Strukturprozess die Weichen für die pfarrliche Arbeit neu. Der Weg darf nun gegangen werden. Eva Corn blickt heute auf 17 Jahre PGR-Vorsitz zurück. Die Pfarre „Herz Mariä“ am Stadtrand ist ihr Heimat geworden, die Menschen dort kennen einander, es ist „klein und fein“. Vor zwei Jahren ist die Frage nach der Zukunft ins Leben der Pfarre getreten. Ein Strukturprozess forderte heraus, die gesellschaftlichen Veränderungen sowie die sinkende Zahl von Priestern als „Zeichen der Zeit“ zu deuten und sich darauf auszurichten. Fünf Pfarren ließen sich gemeinsam auf den Prozess ein. Vertrauen schaffen. „Niemand will sich verändern, wenn es gut läuft. Und Veränderungen sind oft mit Ängsten verbunden“, erzählt Eva Corn. „Die Leute fragen sich, ob unsere Pfarre bestehen bleibt.“ Angst kann schwer mit sachlichen Argumenten überzeugt werden. Wirkungsvoller sind konkrete Erfahrungen, in denen die Zusammenarbeit der Pfarren als bereichernd erlebt wird. Die erste gemeinsame Aktion, die „Nacht der Trauer und des Trostes“, war dafür ein gutes Beispiel. „Die Pfarren waren von dem Projekt von Anfang an begeistert“, blickt die PGR-Frau zurück, „aus jeder Pfarre arbeitete eine Person mit.“ Dabei wurden auch Menschen angefragt, die sonst in keinem pfarrlichen Arbeitskreis sind. Mit im Team waren zudem eine Vertretung von Hospiz Vorarlberg, der Pfarrcaritas, der Krankenhausseelsorge und der evangelischen Gemeinde. Die Verantwortung lag also in vielen Händen, was dazu führte, dass niemand die Aktion als „belastend“ empfand. Kreative Auseinandersetzung. Der Rahmen sowie Organisatorisches wurden gemeinsam besprochen. Jede Pfarre übernahm dann die Gestaltung einer Station des Trauerweges. „Das war sehr spannend – auch für mich als Koordinatorin. Bis zuletzt wusste ich nicht, wie die Pfarren ihre Station gestalten würden“, berichtet Corn. Der Abend wurde schließlich etwas Besonderes. Nach einem Wortgottesdienst waren alle einge-

begle

laden, durch eine Tür hindurch den Trauerweg zu gehen. Die Stationen auf diesem Weg thematisierten unterschiedliche Trauerphasen – auf sehr kreative Art. Hier konnte der Name des verlorenen Menschen in Sand geschrieben, der Wut Ausdruck verliehen oder ein Psalmwort zur Stärkung gewählt werden. Am Ende des Trauerweges stand dann erneut eine Tür – die Tür in ein neues Leben. Bereichernd. Parallel zum Trauerweg gab es im Pfarrzentrum das Trauercafé, in dem Mitarbeiter/innen von Hospiz Vorarlberg für Gespräche anwesend waren. „Trauernden tut es gut, über den Verlust zu sprechen – auch mit Menschen, die sie nicht kennen. Das ist nochmals eine andere PerPfarrgemeinden spektive“, erzählt Eva Corn. In der auf dem Weg Kirche fand dann ein gemeinsamer Abschluss statt. „Der Abend war Serie: Teil 3 von 4 unheimlich berührend“, erinnert sich Eva Corn. Dass es wieder eine „Nacht der Trauer und des Trostes“ geben wird, steht für alle Beteiligten bereits fest.

Lebens. Zeichen

Kirche im Lebensraum Bludenz ... ist das Ergebnis eines zweijährigen Strukturprozesses, auf den sich fünf Pfarren eingelassen haben. Ab September wird diese größere Einheit von einem Pfarrmoderator geleitet werden, ihm zur Seite steht ein Organisationsleiter. Die Pfarren werden – gemeinsam mit anderen Institutionen – auf allen Ebenen enger zusammenarbeiten. Ehrenamtliche werden mehr Verantwortung übernehmen.

Persönlich Ermutigend war für mich die Frauenliturgie beim Kongress der Pfarrgemeinderäte in Mariazell. Es war unglaublich, welche Kraft da im Raum war. Das Segensritual der Feier hat mir bewusst gemacht, dass jede segnen kann und dass es schließlich darum geht, was ich mich traue. Spannungsfelder erlebe ich, weil Prioritäten von PGR und PKR (Wirtschaftsrat) teilweise sehr unterschiedlicher Natur sind. Ein gemeinsames Ziel ist oftmals nicht gleich erkennbar. Dadurch entstehen Konfliktsituationen, die schwer lösbar sind und viel Energie kosten. Zukunftsspuren sehe ich im Auftrag, das Evangelium gemeinsam zu leben, nach dem Dreischritt „Sehen – Urteilen – Handeln“. Wenn die Struktur klar ist, können wir im PGR wieder an diesen Dingen arbeiten, das tun, wofür wir brennen. Eva Corn


Sonntag 12. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 22. Juni 2014

Lass dir helfen! „Wie lange noch halt’ ich das aus?“ Das Aus- oder Durchhalten in schweren Situationen drückt viele Menschen nieder, sei es heute in der Pflege von Angehörigen, als Alleinerzieherin oder im Beruf. Damals war Jeremia am Boden zerstört, wie sollte es bloß weitergehen? Hilfe bekam er allerdings von unerwarteter Seite ... was Jeremia aber nicht hinderte, sie anzunehmen. Warum eigentlich nicht auch Hilfe von einem (noch) unbekannten Menschen annehmen? Lass dir helfen! Vielleicht ist genau das eine prophetische Botschaft für heute.

1. Lesung Jeremia 20,10–13 [Jeremia sprach ...] hörte ich doch das Flüstern der Vielen: Grauen ringsum! Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen. Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln meine Verfolger und kommen nicht auf. Sie werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, in ewiger, unvergesslicher Schmach. Aber der Herr der Heere prüft die Gerechten, er sieht Herz und Nieren. Ich werde deine Rache an ihnen erleben; denn dir habe ich meine Sache anvertraut. Singt dem Herrn; denn er rettet das Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter.

2. Lesung Römer 5,12–15 Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten. Sünde war schon vor dem Gesetz in der Welt, aber Sünde wird nicht angerechnet, wo es kein Gesetz gibt; dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht wie Adam durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten; Adam aber

ist die Gestalt, die auf den Kommenden hinweist. Doch anders als mit der Übertretung verhält es sich mit der Gnade; sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheim gefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteil geworden.

Evangelium Matthäus 10,26–33 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.


Wort zum Sonntag

Wenn’s alleine nicht mehr geht ... „Das schaffst du nicht! Schau zuerst auf dich! Gib auf, es ist zu viel, zu lange, zu schwer, es lohnt sich nicht …“ – Wer von uns hat solche Sätze nicht auch schon gesagt bekommen? Oft von der eigenen inneren Stimme. Ein Getuschel von äußeren und inneren Einsagern, das ein Ringen auslöst, zwischen Aufgeben oder Kämpfen für die eigene Überzeugung. Jeremia steht da grad mittendrin (s. 1. Lesung). Er ringt mit einem Auftrag Gottes und leidet unter dessen Auswirkungen. Jeremia scheint heftigen Anfeindungen gegenüberzustehen, sogar seine Freunde sind auf die gegnerische Seite gewechselt. Dieser „Prophet des Unheils“ ist zweifelsohne ein unbequemer Zeitgenosse.

I

ch bin müde vom Rufen, meine Kehle ist heiser, mir versagen die Augen, während ich warte auf meinen Gott.

Wie hält er diesem Druck stand? Wenn wir weiterlesen im Bibeltext, entdecken wir, dass auch Jeremia kein erhaben Glaubender war, den nichts erschüttern konnte. Nein, er verflucht den Tag seiner Geburt, wünscht sich, er wäre gestorben bevor er geboren wurde. Jeremia ist am Ende – beinahe. Er sinkt tief. Ganz wörtlich. Er wird nämlich in eine Zisterne geworfen, deren Grund Schlamm ist, in dem er versinkt (vgl. 38,6). Er ist am Boden, ja noch tiefer. In dieser lebensbedrohlichen Situation setzt sich ein Fremder beim König für ihn ein und erwirkt seine Rettung aus dem Schlammloch. Jeremia erfährt durch die Hilfe dieses Fremden die Treue Gottes. Mit so einer „Tiefenerfahrung“ kann er sagen: „Der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held. […] Dir habe ich meine Sache anvertraut“ (V. 11f). Das Aus- oder Durchhalten in schweren Situationen drückt viele Menschen nieder, sei es heute in der Pflege von Angehörigen, als Alleinerzieherin oder im Beruf. „Wie lange noch halt’ ich das aus?“ mag die bange Frage sein. Der Herr steht auch uns bei. Oft in Gestalt von Menschen, die wir jetzt noch gar nicht kennen. Lass dir helfen! Vielleicht ist genau das eine prophetische Botschaft für heute!

Denn deinetwegen erleide ich Schmach und Schande bedeckt mein Gesicht. Man redet über mich in der Versammlung am Tor, von mir singen die Zecher beim Wein.

Zum Weiterdenken Ich lasse mir helfen ... und deute es als Zuwendung Gottes.

Ich aber bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade. Erhöre mich in deiner großen Huld, Gott, hilf mir in deiner Treue! Wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen!

Brigitte Knünz ist Leiterin der Gemeinschaft

Verbirg nicht dein Gesicht vor deinem Knecht;

Werk der Frohbotschaft Batschuns,

denn mir ist angst. Erhöre mich bald!

Vorarlberg.

Aus psalm 69

u sonntag@kirchenzeitung.at

foto: Francesca Schellhaas / photocase.de

Die Autorin erreichen Sie unter


18 Bewusst leben

19. Juni 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Was Erwachsene tun können, damit Kindern das Teilen leichter fällt

Sarah und Max wollen nicht teilen Sarah ist sechs Jahre alt, ihr Bruder Max ist fünf. Die Geschwister können nicht teilen und es kommt immer wieder zum Streit. Das macht den Eltern Sorgen, sie befürchten, dass ihre Kinder fürchterliche Egoisten werden. In vielen alltäglichen Situationen beginnen die Kinder zu streiten. Wer bekommt das größte Stück vom Kuchen? Wer kommt beim Spielen zuerst an die Reihe? Wer darf neben Mama oder Papa sitzen? Auch beim Spielzeug sind die Reviere klar abgegrenzt. Sarah wacht über ihre Puppen und Max verteidigt seine Ritterburg, wenn Sarah auch nur in die Nähe kommt. Friedlich miteinander spielen die Kinder nur wenig. Die Eltern wissen nicht mehr, was sie noch alles tun sollen. Sie bemühen sich so, beiden Kindern immer das Gleiche zu geben, die Kinder nicht ungerecht zu behandeln, kein Kind zu bevorzugen – sie haben den Eindruck, nicht noch mehr geben zu können und auch nicht „gerechter“ sein zu können. Gleich ist nicht immer gerecht. In der Beratung wird mit den Eltern daran gearbeitet, ob immer das Gleiche für die Kinder das ist, was sie jeweils brauchen. Wir denken gemeinsam über die jeweiligen emotionalen Bedürfnisse der Kinder nach und die Eltern erkennen, dass es für Sarah etwa im Moment sehr wichtig ist „groß“ zu sein. Sie möchte sich ihrem Bruder gegenüber als große Schwester erleben, die bald ein Schulkind ist, und die auch besondere Privilegien genießt. Um diesem Bedürfnis zu entsprechen, überlegen die Eltern, Sarah erst eine halbe Stunde nach Max ins Bett gehen zu schicken. Sie fühlt sich dann als „Größere“ behandelt und kann beim abendlichen Ritual die Nähe und Geborgenheit zu und Geborgenheit bei ihren Eltern allein und exklusiv erleben. Und auch Max hat dann beim Zu-Bett-Gehen seine Eltern ganz für sich allein und kann selbst bestimmen, welche Geschichte er vorgelesen bekommt. Zudem haben die Eltern erkannt, dass Max immer wieder seine „Männlichkeit“ erproben möchte. Dazu soll er bald Gelegenheit haben, wenn er im Nachbarort in der Kinder-Fußballmannschaft mittrainieren darf. Teile mit Weile. Im Verlauf der Beratung finden die Eltern noch einige andere Möglichkeiten, die Individualität von Sarah und Max zu unterstützen. Es zeigt sich, dass die Kinder mit der Zeit weniger streiten und besser

Mit dir teile ich nicht! Die Erfahrung, dass Eltern für sie da sind, wenn sie sie brauchen, macht Kindern ein Teilen und zeitweises Zurückstehen leichter. V&P PHOTO STUDIO – FOTOLIA.COM

teilen können, wenn es den Eltern gelingt, nicht nur „gerecht“ beiden Kindern immer das Gleiche zu ermöglichen, sondern auf die emotionalen Bedürfnisse beider Kinder individuell einzugehen. Was brauchen Kinder, um teilen zu lernen? Oft fällt mir in Beratungssituationen wie bei den Eltern von Sarah und Max auf, dass Eltern versuchen, beiden bzw. allen ihren Kindern das „Gleiche“ zu geben. Sie lieben die Kinder und wollen kein Kind bevorzugen. Sie denken, dass sich Kinder benachteiligt fühlen könnten, nicht geliebt fühlen könnten, wenn sie Unterschiede machen, bei dem, was die Kinder bekommen oder was den Kindern erlaubt wird. Jedes Kind ist anders. Derartige Einschätzungen und Ideen der Eltern zur Erziehung entsprechen oft einer weit verbreiteten „Alltagspädagogik“. Schauen die Eltern differenzierter auf die Bedürfnisse ihrer Kinder, bemerken sie, dass ihr Nachwuchs zu unterschiedlichen Zeiten im Tagesverlauf oder in verschiedenen Altersstufen ungleiche Bedürfnisse hat. Ein Kind braucht es, dass es nach einem anstrengenden Kindergartentag von der Mama verwöhnt wird. Ein Anderes muss und will noch herumtoben. Und das nächste Kind ist raunzig und weinerlich, weil es nach einem Tag mit vielen Anforderungen einfach übermüdet ist.

Jedes Kind individuell behandeln. Gelingt es Eltern, die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen und darauf einzugehen, erleben die Kinder, dass sie von den Eltern in ihrer ganzen Person, mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen wahrgenommen werden. Wenn sich die Kinder so angenommen fühlen, fällt es ihnen meist auch leichter zu teilen, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, wenn Bruder oder Schwester jetzt kuscheln dürfen, mehr bekommen als ich gerade, als erstes etwas Begehrtes tun dürfen,... weil sie aus ihrer Erfahrung wissen, dass die Eltern, wenn ich selbst etwas brauche, auch für mich da sein werden und mir das geben werden, was ich gerade brauche.

BERATUNG MAG. BARBARA LEHNER MA MOBILE PSYCHOLOGISCHPÄDAGOGISCHE BERATUNG CARITAS BURGENLAND beratung@kirchenzeitung.at

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

19. Juni 2014

Aufgetischt Gefüllte Zucchini im Topf gekocht Alte Schönheit zum Leuchten bringen: Dinge selbst zu restaurieren macht Freude. contrastwerkstatt – Fotolia.com

Restaurieren geht mit der Hilfe von Expert/innen leichter

Aus alt mach wieder neu Alte Gegenstände zu restaurieren braucht Liebe und Zeit und vor allem handwerkliches Können. Paul Wijnants macht das seit Jahren und gibt sein Wissen gerne weiter. Christine Grüll

Das Portrait der Großmutter in jungen Jahren hing jahrzehntelang im Wohnzimmer. Die Fotografie hat sich gut gehalten, doch der goldene Rahmen hat beim letzten Sturz von der Wand gelitten. Den Rahmen selbst zu restaurieren, das wäre was. Aber wie? Wenn kein begabter Nachbar in der Nähe ist, lassen sich die handwerklichen Grundlagen zum Beispiel in Sommerkursen erlernen. Kreative Herausforderung. Restaurieren beschränkt sich dabei nicht nur darauf, sich mit alten Gegenständen zu beschäftigen. In Gesellschaft zu sein, die Familiengeschichte von Objekten zu erzählen oder sich der kreativen Herausforderung zu stellen, spielen ebenfalls eine Rolle, meint Paul Wijnant. Seit 20 Jahren beschäftigt sich der gebürtige Belgier mit Ikonen. Mit seinen Kursen in Stift Reichersberg oder in Schloss Puchberg hat er so manches zeichnerische Talent gefördert. Und er hat zahlreiche Bilder und Figuren im sakralen und profanen Raum restauriert oder neu gestaltet. Die Freude an der Arbeit mit alten Gegenständen gibt er gerne weiter. Die Sehnsucht, sich zu erinnern. Konservativ sein heisst für Paul Wijnants, alte Dinge so zu bewahren, dass sie nicht auf dem Dach-

boden bleiben müssen. Durch das Restaurieren werden sie wieder zum Leben erweckt. Er bemerkt, dass „die Leute eine Sehnsucht danach haben, sich zu erinnern.“ Statt ein neues Stück billig im Einrichtungshaus zu kaufen, verwenden sie lieber Zeit für einen Bilderrahmen, der über ihrem Kinderbett hing. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung anzustellen oder den (oft schwankenden) Marktwert zu beachten, macht bei Liebhaberstücken natürlich keinen Sinn – der ideelle Wert zählt. Material und Werkzeug. Wichtig beim Restaurieren ist, sich gut vorzubereiten: Welche Materialien und Werkzeuge werden gebraucht und welche Arbeitsschritte sind nacheinander zu tun? Handwerklich Begabte eignen sich das Wissen selbst an. Wer den leichteren Weg gemeinsam mit Expert/innen gehen möchte, ist mit einem Kurs gut beraten. XX Aus alt mach wieder neu! Restaurieren von Figuren, Gemälden, Drucken und Bilderrahmen, Kurs mit Paul Wijnants von Freitag, 29. bis Sonntag, 31. August 2014, Anmeldung bis 27. Juni unter Tel. 07242/475 37, www.schloss-puchberg.at

Paul Wijnants lebt in Reichersberg am Inn. In seinem Atelier zeigt er seine Arbeiten wie ­Ikonenmalerei und italienische Tafelmalerei (www.flaemisches-­ atelier.com). privat

Zutaten: 6 große, dicke Zucchini der Länge nach halbiert, 250 g gehacktes Fleisch ohne Fett, 1 Tasse gehackten Feta, 100 ml Olivenöl, 1 Tasse Reis, 3 bis 4 gehackte Frühlingszwiebel (mit grünem Teil), gehackte Dille, 2 Eiklar, 2 l Hühnersuppe, Saft einer Zitrone, 1 TL Maismehl, Salz und Pfeffer. Zubereitung: Den weichen Innenteil der Zucchini entfernen, hacken und Flüssigkeit auspressen. Fleisch, Feta, die Hälfte des Olivenöls, Reis, Zwiebel, Dille, Eiklar, Salz und reichlich Pfeffer zugeben und mischen. Einen schmalen Teil vom Boden der Zucchini wegschneiden (für einen guten Halt) und mit der Mischung befüllen. Zucchini mit der offenen Seite nach oben in

weltumspannend arbeiten

eine flache Pfanne geben. Die Hälfte der Pfanne mit Hühnersuppe und dem restlichen Öl füllen, Deckel drauf und bei mittlerer Hitze ca. 45 Minuten kochen. 400 ml Hühnersuppe aus der Pfanne nehmen, auskühlen lassen und mit Zitronensaft und Maismehl mischen. Die Sauce über die Zucchinis in der Pfanne verteilen. XX Aus „Rezepte gegen die Krise“, hrsg. von weltumspannend arbeiten, mit Rezepten und Beiträgen zur Lebenssituation der Menschen in Griechenland. Gegen eine Spende ist das Heft bei „weltumspannend arbeiten“, (Weingartshofstraße 2, 4020 Linz, www.weltumspannend-arbeiten.at) erhältlich. Der Spendenerlös kommt ausschließlich der „Klinik der Solidarität“ in Thessaloniki/Griechenland zugute. Sie ist eine Ambulanz, in der täglich bis zu 100 Patient/innen ohne Versicherung versorgt werden.


da nasch ich mit Beereneis selbst gemacht. Mixe 400 g Beeren, 3 bis 6 Ess­ löffel Staubzucker, 125 ml But­ termilch und 1 Esslöffel Zitronensaft im Mixaufsatz der Küchenmaschine. Nun fülle die Masse in eine Schüssel oder in Eisformen und stelle sie in den Tiefkühlschrank. Nun heißt es nur noch warten, bis das Eis auch gefroren ist! XX Vergnüglich kochen, ein

KK

Bunte Mitmach-Musik für dich Wo sonst Erwachsene Konzerte besuchen, da haben für eine Woche wieder Kinder den Taktstock in der Hand. Das Linzer Brucknerhaus lädt dich ein zu abenteuerlichen Reisen, zum Feiern, Mitsingen und Spielen. Vielleicht warst du ja schon im Kindergarten im „Haus voll Musik“ und hast interessante Instrumente und Klänge kennengelernt.

Kochbuch der Rote Nasen Clowndoctors, Stocker Verlag, Graz.

XX Ein Haus voll Musik, 23. bis 25. 6., Karten gibt es für die Konzerte um 14.30 Uhr.

lach mit piepmatz

„Meine Eltern sind ko­ misch“, beschwert sich Hedi. „Erst haben sie mir mit viel Mühe das Reden beigebracht und jetzt verbieten sie mir dau­ ernd den Mund!“ Fragt der Kollege: „Wie war‘s im Urlaub?“ „Genau wie im Büro, man saß herum, tat nichts und wartete aufs Mittagsessen.“

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

Kennst du Anton Bruckner? In Anton B.ebt hörst du seine Musik und lustige Geschichten aus dem Alltag des berühmten Komponisten, der in Ansfelden geboren wurde.

XX Sonnwendfest (mini.music), Sa., 28. 6., um 13, 15 und 17 Uhr; So., 29. 6., um 11 und 13 Uhr.

Und schließlich könnt ihr auch eine musika­ lische Weltreise unternehmen. XX Vom Orient zur Karibik (midi.music), So., 29. 6., um 11 und 15.30 Uhr. reinhard winkler

Rock-Oper FLOW über den heiligen Florian Ein junger Römer namens Florian bekommt einen geheimnis­ vollen Brief von seinen Freun­ den. Sie seien in großer Gefahr, er solle ihnen sofort helfen. Flo­ rian zögert keine Sekunde ... Erlebe die Geschichte unseres Landespatrons mit 66 Sängerin­ nen und Sängern des Kinderund Jugendchores Pappalatur. XX FLOW, 24. und 25. 6., 18.30 Uhr, Florianhalle, Wiener Straße 44, St. Florian. privat

balduin baum

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

XX Solo mit Nase, Do., 26. 6., um 9 und 10.30 Uhr. XX Schreib an KiKi und gewinne 2 x 2 Karten für die beiden Vorstellungen.

Die Jüngsten unter euch sind zum Sonn­ wendfest in den hohen Norden eingeladen.

kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Mit viel Humor und Fantasie erlebst du beim Tanz- und Figurentheater „Solo mit Nase“ die wundersame Entwicklung des Menschen.

XX Anton B.ebt, Do., 26. 6., um 9.30 und 11 Uhr.

Die Mutter: „Peter iss dein Brot auf!“ – „Ich mag aber kein Brot!“ – „Du musst aber Brot es­ sen, damit du groß und stark wirst!“ – „Warum soll ich groß und stark werden?“ – „Damit du dir dein täglich Brot verdienen kannst!“ – „Aber ich mag doch gar kein Brot!“ Fragt der Lehrer seine Schü­ ler: „Wer kann mir sagen, ob es der Monitor oder das Monitor heißt?“ – Antwortet Max: „Wenn Moni ein Tor schießt, dann heißt es DAS Monitor.“

Die KirchenZeitung für Kinder 19. Juni 2014


19. Juni 2014

Zuhören in der Linzer Innenstadt. Katharina Brandstetter bestreitet mit ihren Kolleg/innen neue Wege in der Seelsorge.

KIZ/PS

„Man verliert die Schüchternheit“ „Erzähl mir was – ich hör dir zu!“ ist ein Straßenseelsorgeprojekt in der Linzer Innenstadt, das Passant/innen zur spontanen Plauderei einlädt. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass der Bedarf nach Gesprächen groß ist. Die Linzer Innenstadt an einem warmen Mittwochnachmittag. Punks sitzen auf der Straße und schnorren, Tauben stürzen sich auf Essensreste, Passanten erledigen im Schnelltempo ihre Einkäufe. In der ganzen Betriebsamkeit fällt Katharina Brandstetter aus der Reihe. Die 29-jährige Theologin sitzt auf einem Klappstuhl am Martin-Luther-Platz. Neben ihr ein leerer Sessel, auf dem einladend steht: „Erzähl mir was – ich hör dir zu!“ Drei Stunden lang will sie heute einfach „nur zuhören, ohne zu missionieren“. Die junge Theologin, die bereits mehrmals als Seelsorgerin

cd-tipp

auf der Massen-Maturareise Summer Splash mit dabei war, ist es gewohnt, den geschützten Rahmen einer Pfarre zu verlassen. Sie ist Teil eines siebenköpfigen Teams, das über das Linzer Zentrum verteilt für Gespräche zur Verfügung steht. Keine Schüchternheit. Bereits nach kurzer Zeit umkreist eine ältere Dame einen der leeren Stühle, überlegt sich es sich aber dann anders. „Ich habe ja wen zum Reden, aber es ist ein tolles Angebot“, meint sie. Viele Menschen starren Katharina Brandstetter und ihre Kolleg/innen recht unverhohlen an. „Da verliert man die Schüchternheit“, sagt sie. Nach etwa zehn Minuten kommen die Ersten und der Strom an Redewilligen wird bis zum Schluss um 20 Uhr nicht mehr abreißen. Bei Katharinas Schwester Stefanie hat ein Mann mit

aufgeschnappt

Junge Oberösterreicherinnen in die Mission entsendet Sechs junge „MissionarInnen auf Zeit“ wurden beim 31. Pfingstfest der Jugend im Missionshaus St. Gabriel im niederösterreichischen Maria Enzersdorf nach Afrika, Asien und Lateinamerika entsandt. Unter ihnen sind zwei junge Frauen aus Oberösterreich, die ein Jahr bei Steyler Missionsschwestern in Lateinamerika mitarbeiten werden. Mirijam Salfinger aus Gaspoltshofen geht nach Mar del Plata in Argentinien und Carina Maria Haas aus Manning am Hausruck nach El Monte/Santiago in Chile. Sie werden sich dort für

Halbglatze und einbandagierten Ellbogen Platz genommen. Vor sich stellt er einen großes Packerl Wein ab. Er wird lange sitzen bleiben und seine Lebensgeschichte erzählen. „Ich bin der Johnny und war drei Jahre lang im Gefängnis. Seit drei Wochen bin ich frei“, erzählt er auf Nachfrage der KirchenZeitung. „Ich bin ein katholischer Mensch“, sagt er über sich. Vertrauliche Gespräche. Es gebe kein spezielles Ziel bei den Gesprächen, oftmals komme das Thema „Glaube und Gott“ aber wie automatisch auf, erzählt Katharina Brandstetter. Die Anonymität der Stadt und Umgebungslärm sorgen dafür, dass die Gespräche vertraulich bleiben. Die Erfahrung nach insgesamt drei Nachmittagen zeigt: Junge Leute, Alte, quer durch die Gesellschaftsschichten nutzen das

szene

Menschen am Rand der Gesellschaft einsetzen. Wer Interesse an dem Programm „MissionarIn auf Zeit“ (MaZ) hat, kann unter folgender Mailadresse Kontakt aufnehmen: maz@steyler.at

Gesprächsangebot. „Manche Passant/innen bleiben drei Stunden lange sitzen und erzählen ihre ganze Geschichte. Andere wollen einfach ihren Frust abladen oder eine große Freude teilen“, sagt Katharina Brandstetter. PAUL STÜTZ

Erzähl mir was Sich bewusst Zeit nehmen für Gespräche aller Art ist Ziel des Projektes „Erzähl mir was – ich hör dir zu“. Initiiert wurde das Projekt von den Jugendleiterinnen Anita Buchberger, Katharina Brandstetter und Nicole Leitenmüller. An vier Abenden jeweils von 17 bis 20 Uhr werden in der Linzer Innenstadt Klappstühle aufgestellt die zum Reden einladen. Der letzte Termin ist am Donnerstag ,3. Juli von 17 bis 20 Uhr.

xx

dern wurde auch an die dunklen Seiten des Straßenverkehrs gedacht, während die Jugendlichen Kerzen gnen. entzündeten. e Mopeds se ihr n ße lie n he Die Jugendlic POXRUCKER Mit ChristophorusPickerln der MIVA Mopedsegnung im konnten sich die Jugendlichen Oberen Mühlviertel eine Erinnerung mitnehmen und bei einer Jause im Jugendzentrum Ask Ju wurde der Abend Am Freitag, 13. Juni wurde in St. Wolfgang in noch abgerundet. Schlägl eine Segnung für junge Mopedfahrer/inVorbereitet wurde die Feier von Frater Vitus vom nen gefeiert. Acht Mopeds mit neun JugendliStift Schlägl und den Jugendverantwortlichen chen kamen zu der Veranstaltung. Neben dem aus der Region Oberes Mühlviertel. schönen Gefühl der Freiheit auf den zwei Rä-


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT Die wertvollsten Momente im Leben gemeinsam in Harmonie genießen und erleben mit einem NR, NT sowie einer ebenso denkenden Partnerin, zwischen 50 und 65 und auf christlicher Basis. Zuschriften unter Chiffre Nr. 12/2014, KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer, Heinz Niederleitner. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 46,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

VERSCHIEDENES Für einen wirklich sinnvollen und guten Zweck sammle ich Uhren und Modeschmuck (auch defekt). Es kommt alles den TIEREN zugute, die so auf uns Menschen angewiesen sind. Bitte sehr günstig bis kostenlos. Telefon 0664/910 07 88 oder 0650/562 03 77.

Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

19. Juni 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Alles Toto Cabana

3 x 150.000 Euro beim WM-Garantie-13er und zusätzlich einen Mercedes SLK gewinnen Toto nimmt die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien zum Anlass, drei WM-Garantierunden anzubieten. In den Toto-Runden 24, 25 und 26 geht es dabei um garantierte 150.000 Euro im 13er-Gewinnrang. Zudem werden ein Mercedes SLK 250 CDI sowie fünf Netbooks verlost. Wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte, sendet eine Kopie seiner Toto-Quittung bzw. win2day-Spielbestätigung, die aus den WM Garantierunden (Runden 24, 25 und 26) stammt, mit Name und Adresse sowie dem Kennwort „Toto Mercedes“ an die Österreichischen Lotterien, Rennweg 44, 1038 Wien. Einsendeschluss ist Donnerstag, der 10. Juli 2014. Die Ziehung erfolgt am Freitag, den 11. Juli 2014. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Der Annahmeschluss für die WM-Toto-Runden: 25 (2. WM-Garantierunde) ist am Mittwoch, 18. Juni, um 20.00 Uhr; 26 (3. WM-Garantierunde) ist am Dienstag, 24. Juni, um 17.50 Uhr. 

TOTO Ergebnisse 24. Runde 2014

6 AUS 45

1: +:1 2: 1:0 3: 1:+ 4: +:1 5: +:0

Mi., 11. 06. 14: 2 4 11 34 37 41 Zz: 31 J O K E R: 1 8 5 9 1 9

1 1 2 1 1 2 2 1 1 1 1 * *** *** * 12 bis 18 bei Redaktionsschluss noch nicht gespielt ANGABEN OHNE GEWÄHR

LOTTO

So., 15. 06. 14: 15 20 24 30 39 44 Zz: 4 J O K E R: 4 9 5 4 7 6

ANLIEGEN UND HINWEISE  4youCard und K(l)ick 4 Kenia. Bei der von der 4youCard initiierten und von Landesrätin Mag. Doris Hummer sowie von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer unterstützten Aktion bringt jedes virtuelle Tor 10 Cent für die Fußballakademie des Projektes „Hope for Future“ in Kenia (www.hopeforfuture.at). Bis 30. Juni können auf der Homepage www.4youCard.net Tore geschossen werden. Wer mitspielt, steigert den Erlös für das Projekt und kann einen von drei Adidas BRAZUCA Top-Replique-Bällen gewinnen.

Hope for Future, ein Eine-Welt-Projekt in Kenia, bei dem Fußball eine große Rolle spielt. ARCHIV

 Seneca. So heißt nicht nur ein römischer Philosoph der Antike, sondern eine Gruppe von SEnioren, die das NEtzwerk Contra Atom bilden. Mathilde Halla, eine der ersten Solidaritätspreisträgerinnen der KirchenZeitung – damals schon für ihr Engagement für eine Zukunft ohne Atomkraftwerke ausgezeichnet –, koordiniert das Netzwerk. In ihm engagieren sich Senioren, die überwiegend schon im Ruhestand, aber nicht so ruhig sind, „dass uns unsere Zukunft und die der nächsten Generation gleichgültig wäre“. Die Netzwerker/innen möchten zu einer Zukunft ohne Atomanlagen beitragen. Dazu schreiben sie nach ausgesandten Vorschlägen Briefe an Entscheidungsträger/innen, Organisationen, Institutionen, die maßgeblich energiepolitische Weichen für die Zukunft stellen. „Briefe sind ein einfaches Mittel, um an Entscheidungsträger heranzukommen“, sagt Mathilde Halla. Sie seien auch eine gute Möglichkeit, Widerstand zu formulieren. Mehr als 50 Menschen gehören SENECA schon an. Wer sich dem Netzwerk anschließen will, schreibt eine E-Mail an Mathilde Halla: mathilde@halla.org

 Unschuld. Dieses Theaterstück der zeitgenössischen deutschen Dramtikerin Dea Loher wird vom Theater M.23 (Katholische Hochschulgemeinde) von Samstag, 21. Juni bis Mittwoch, 25. Juni täglich jeweils um 20.30 Uhr aufgeführt.  Aufführungsort: Katholische Hochschulgemeinde, Mengerstraße 23, 4040 Linz. Kartenreservierung: Veronika Harrer, Tel. 0732/24 40 11-73; E-Mail: veronika.harrer@khg.jku.at

 TTIP STOPPEN. Das Bündnis TTIP STOPPEN wird von einigen NGOs getragen – ATTAC, GLOBAL 2000, FIAN, ÖBV-Via Campesina Austria, PRO-GE, Südwind. Das Bündnis ruft Organisationen und Aktivist/innen auf, sich am von der EU-Kommission eingeleiteten Konsultationsprozess in Sachen Konzernklagerechte (ISDS) breit zu beteiligen. Da die EU-Kommission die zu beantwortenden Fragen sehr kompliziert formuliert hat, hat TTIP STOPPEN eine Anleitung zur Beantwortung ausgearbeitet.  http://ttipstoppen.wordpress.com/2014/06/03/ superrechte-fur-konzerne-mitmachen-undablehnen/


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

19. Juni 2014

XX Termin: 4. und 5. Juli 2014; Ort: Kirchenparkplatz mit römischem Ambiente. Eintritt: Vorverkauf: 10 Euro, Abendkassa: 12 Euro, Kinder bis 12 Jahre: 5 Euro. Kartenreservierung: online auf der Pfarr-Homepage: www.dioezese-linz.­at/ muenzbach oder Tel. 07264/45 55-11. Petra Kragl

Laurentius – mehr als Theater Münzbach. Die Pfarre und die Theatergruppe Münzbach laden zu zwei spannenden Theaterabenden. Sie spielen unter der Regie von Matthäus Ebenhofer und Hermine Achleitner das Stück „Lauren­ tius ... mehr als Theater“, das Josef Michal, Pfarrer von Windhaag bei Perg und Rechberg, verfasst hat. Der heilige Laurentius ist der Pfarr­ patron von Münzbach. Die Handlung des Stücks führt in die Zeit der römischen Christenverfolgung unter Kaiser Valerian im Jahr 258. Was der spätere Martyrer Laurentius – er wird mit einem Rost darge­ stellt – für die junge Christin Cornelia und ihren vom Glauben abge­ fallenen Geliebten tun kann, ist Inhalt der Aufführung am Kirchen­ parkplatz (bei Schlechtwetter in der Kirche).

Bischof feiert Weihejubiläum Linz. Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz SDB wurde vor 50 Jahren zum Priester ge­ weiht. Er feiert sein goldenes Weihejubiläum im Rahmen des Festgottesdienstes, in dem Mag. Dirk Hahn im Mariendom zum Priester geweiht wird. XX Sonntag, 29. Juni 2014, 15 Uhr, Linz, Mariendom.

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Gesammelt in mir, Einüben ­einer kontemplativen Lebenshaltung, Fr., 4. 7., 18 Uhr bis Fr., 11. 7., 13 Uhr, Begl.: P. Peter Koch CSsR. Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Recyclingschmuck und Accessoires, Kreativ-Woche für Alleinerziehende, Mo., 7. 7., 10 Uhr bis Sa., 12. 7., 10 Uhr, Ltg.: Karin Penn. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Paar-Fuß, Pilgern als Paar auf dem bayrischen Jakobsweg von Passau nach Gottsdorf, Sa., 12. 7., 9 Uhr bis So., 13. 7., 17.15 Uhr, Ltg.: Lydia Neunhäuserer, Mag. Paul Neunhäuserer. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Alles aus Liebe, nichts aus Zwang, Salesianische Exerzitien im Kloster St. Josef, Zangberg, B ­ ayern,

So., 6. 7. bis So., 13. 7., Ltg.: Team von Priestern, Ordensleuten und Laien. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Kreativ-Atelier, Gestalten mit P. Martin Mayrhofer, Atelier im Meierhof, Mi., 2. 7., 19 Uhr. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Sommerkino, Fr., 4. 7., 21.30 Uhr und Sa., 5. 7., 21.30 Uhr, bei Schlechtwetter: im City Kino. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Wasserpflanzen, eine sommerliche Erfrischung, IkebanaSommer-Seminar für Neueinsteiger/innen und Fortgeschrittene, Fr., 4. 7., 18 Uhr bis Do., 10. 7., 13 Uhr, Ref.: Shusui Pointner-Komoda. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Sommerfest der Welser Initiative gegen Faschismus. Die Welser Initiative, KirchenZeitungs-Solidaritäts­ preisträgerin des Jahres 2000, lädt am Samstag, 28. Juni, ab 18 Uhr zum Sommerfest ins Black Horse Inn, Salzbur­ ger Straße 53, 4600 Wels, ein. Gedenkfeier für die NS-Opfer von Bachmanning. Die Gemeinde und die Gedenkinitiative Bachmanning laden am Donnerstag, 26. Juni, 18 Uhr, beim Gemeinde­ amt zu einer Gedenkfeier für die lokalen NS-Opfer. Es re­ feriert der Schriftsteller Ludwig Laher. Robert Eiter vom Mauthausen-Komitee spricht das Schlusswort.

Donau-Schifffahrt Entdecken Sie bei einer ca. 100-minütigen Schiffsrundfahrt den „Dreiklang“ aus Kultur, Industrie und Natur der Landeshauptstadt Linz! Das Schiff passiert zunächst die „Kulturmeile“ mit den futuristischen Glasgebäuden des Ars Electronica Centers, des Lentos Kunstmuseums sowie des berühmten Brucknerhauses. Dann öffnet sich den Fahrgästen donauabwärts die Sicht auf das Linzer Hafenviertel. Die Fahrt führt

vorbei am Winter-, Handels-, Tank- und voestalpine-Hafen. Linker Hand zeigt sich Linz von seiner natürlichen Seite mit weiten Grünflächen und Naturschutzgebieten rund um das Stadtgebiet. Den Abschluss der Rundfahrt bildet die Einfahrt in den Hafen der ÖSWAG-Werft. Termine: Dreimal täglich außer Montag bis 5. 10. 2014, Abfahrten: 11, 13 und 15 Uhr, Preis: € 13,80 pro Person, Kinder (6 bis einschl. 13 J.): 50 % Ermäßigung, Kinder bis 5 Jahre frei. Donauschiffahrt Wurm + Köck GmbH, Tel. 0732/78 36 07, www.donauschiffahrt.de

Wurm & Köck

Angebot der woche

Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 ­Eintrittskarten für die Hafenrundfahrt mit der Donauschifffahrt Wurm & Köck. XX Schreiben Sie bis Fr., 27. 6. (Kennwort: „Donauschiff“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 1039 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at.


24 Termine namenstag

Mag. Johannes Meindl, MA, leitet die Kirchenbeitragsstelle Linz-Urfahr. Privat

Johannes (24. Juni) Ich bin meinen Eltern für den schönen Namen Johannes (hebräisch: Gott ist gnädig) dankbar. Gott hat sich mir wie jedem anderen Menschen in Liebe zugeneigt und mir unvergängliches Leben geschenkt. Als Kind war ich stolz darauf, dass mein Namenstag genau sechs Monate vor Weihnachten ist – der Überlieferung nach wurde Johannes ein halbes Jahr vor Jesus geboren. Im Mittelalter galt der Johannistag als „Sommerweihnachten“. Johannes der Täufer wird in fast allen christlichen Kirchen verehrt. Er ist außer Maria der einzige Heilige, dessen Geburtsfest in der ­Liturgie gefeiert wird. Mich fasziniert am hl. Johannes, auf welche Weise er selbst von Gott ergriffen war. Er schärfte den Blick für das Wesentliche und rief zur Lebensänderung auf. Als letzter der großen biblischen Propheten und Wegbereiter von Jesus nannte er die Dinge beim Namen, was er letztendlich mit seinem Märtyrertod bezahlen musste. Da ich gerne tanze, freut es mich besonders, dass der hl. Johannes u.a. auch Patron der Tänzer ist. Johannes Meindl

19. Juni 2014

freitag, 20. 6. 2014 XX Freistadt. Orgelpunkt12 auf der Lorenz-Franz-Richter-Orgel, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, mit Michaela Deinhamer. XX Gampern. Spirituals, Gospels und African Songs, Konzert, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit dem Vision Chor, Uganda. XX Lambach. Oö. Stiftskonzert mit Werken von J. Haydn, B. Smetana, A. Dvorak, Stift, Sommerrefektorium, 20 Uhr, mit dem Pavel Haas Quartet. samstag, 21. 6. 2014 XX Adlwang. Krankenandacht und hl. Messe, Rosenkranz, Pfarrkirche, 13.30 Uhr. XX Geretsberg. Wir pilgern auf dem Weg des hl. Wolfgang, Treffpunkt: Kirchenplatz, 8 Uhr, mit Mag. Markus Klepsa, OSR Norbert Nowy. XX Kirchberg b. M. Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit den St. Petersburg Singers. XX Mondsee. Kapellenwanderung auf dem Mondseeberg, Treffpunkt: zweiter Parkplatz (Aussichtsplatz) an der Mondseebergstraße, 14 Uhr, mit OSR Annelu Wenter. XX Offenhausen. Abendkonzert zum 100er der Offenhausener Kirchenorgel, Pfarrkirche, 18 Uhr.

Organist Ewald Gargitter spielt am 21. Juni auf der 100-jährigen Orgel in Offenhausen. XX Pichl b. W. Turmkreuzsteckung, 16 Uhr, mit Bischof em. Dr. Maximilian Aichern. XX St. Florian. „Neue Welt“, Oö. Stiftskonzert, Stiftsgärtnerei Sandner, 20 Uhr, mit dem Jazz-Duo Gansch & Breinschmid. XX Schöneben. Wallfahrt „Pater Engelmar Unzeitig“ der Mariannhil-

ler Missionare, Treffpunkt: Fußgänger-Grenzübergang Sonnenwald, Nähe Gasthaus Blauer Hirsch, 13.30 Uhr, hl. Messe, Kirche Glöckelberg, Tschechien, 15 Uhr. XX Vöcklabruck. Sich treu erweisen, Bibelnachmittag, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Salzburger Straße 18, 14 Uhr, mit ­einem Schwestern-Team. sonntag, 22. 6. 2014 XX Brunnenthal. Sommerkonzert mit Werken von W. A. Mozart, J. Haydn, L. van Beethoven, C. P. E. Bach, Barockkirche, 19.30 Uhr, mit L‘Orfeo Barockorchester. XX Linz. Alles von ihm gelernt?, Alte Musik im Schloss, Schlossmu­ seum, 11 Uhr, mit L'Orfeo Barockorchester. XX Linz, Christkönig. Oratorium „Messiah“ von G. F. Händel, Konzert unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker, Friedenskirche, 16 Uhr, mit der Sinfonia Christkönig. XX Linz, Mariendom. Missa ­sexti toni von J. E. Eberlin, 10 Uhr, mit Chor, Solisten und Studierenden des Diözesankonservatoriums, Orchester der Dommusik. XX Puchheim. Maria-Hilf-Fest, Festgottesdienst mit P. Dr. Ewald Volgger, 9 Uhr, Messe in G-Dur von F. Schubert, mit Chor und Orchester Maria Puchheim, Festpredigt, 14.30 Uhr, mit P. Mag. Fritz Vysticil CSsR. XX St. Florian. Spirituals und moderne Chorwerke, Stiftskirche, 10 Uhr, mit dem Chor Anklang. XX St. Florian. Orgelmusik aus ­Bayern und Südtirol, Konzert an der Brucknerorgel, Stiftskirche, 16.30 Uhr, mit Peter Kofler. XX Schlägl. Deutsche Gesänge aus dem Werk „Lied der Kirche“, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst mit anschließendem ­Familien-Fußball-Turnier, 9.30 Uhr. montag, 23. 6. 2014 XX Linz. Faserschmeichler Baumwolle?, Vortrag, Seminarraum im Botanischen Garten, 18 Uhr, mit Südwind OÖ. XX Wels. Ernährungssouveränität, Diskussionsabend des Forums attac Wels, Treffpunkt mensch & arbeit, Carl-Blum-Straße 3, 19 Uhr, Ref.:

KirchenZeitung Diözese Linz

Benno Zenker. dienstag, 24. 6. 2014 XX St. Florian. Flow – eine ­Rockoper, die Geschichte unseres Landespatrons, Florianhalle, Wiener Straße 44, 18.30 Uhr, mit dem Kinder- und Jugendchor Pappalatur. XX Wels. Theaterwerkstatt für Interessierte ab 15, Treffpunkt mensch & arbeit, Carl-Blum-Straße 3, 19 Uhr. mittwoch, 25. 6. 2014 XX Linz. Habermas und die ­Religion. Linzer Perspektiven, Studientag, Kath.-Theol. Privatuniversität, 12 Uhr, Abendvortrag 20.15 Uhr, mit Prof. Dr. Michael Reder SJ. XX Linz. Abendgebet mit Gesängen aus Taizé, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr. XX St. Florian. Flow – eine ­Rockoper, die Geschichte unseres Landespatrons, Florianhalle, Wiener Straße 44, 18.30 Uhr, mit dem Kinder- und Jugendchor Pappalatur. donnerstag, 26. 6. 2014 XX Kremsmünster. Orgelsolomesse von G. Reutter d. J., Stiftskirche, 10.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Linz. Kultur-Sozial-Stammtisch, Cardijn-Haus, Kapuzinerstraße 49, 18 Uhr, mit dem Duo Karl Doblhammer und Christian „Kaktus“ Kastl. XX Nußdorf. Barocke Orgelmusik, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit Studenten der Orgelklasse, B. Leighton, Anton Bruckner Privatuniversität Linz. XX Wels. Walk & Talk für Frauen unterschiedlicher Herkunft, Alevitischer Kulturverein, Hans-Sachs-Straße 93, 17 Uhr, anschließend Frauencafé. XX Wels. Sommerkonzert im Schlosshof, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19.30 Uhr, mit dem ­Vokalensemble LALÀ. XX Wels, St. Franziskus. T ­ hymian – am Mehr des anderen wachsen, Frauenliturgie, Andachtsraum, 19.30 Uhr. freitag, 27. 6. 2014 XX Gmunden. Orgelkonzert mit Werken von J. S. Bach, A. Ginastera, M. Reger u.a., evangelische Kirche, 19.30 Uhr, mit Lukas Raffelsberger.

ausstellungen – Theater – Feste XX Linz. Unschuld, Dea Loher, So., 21. 6. bis Mi., 25. 6., Katholische Hochschulgemeinde Linz, Mengerstraße 23, Theater M.23, jeweils 20.30 Uhr. XX Garsten. Bertholdfest, 27. 6. bis 27. 7., am Fr., 27. 6.: Franz Küberl, von der Kriegsmacht zur Friedensstifterin, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Sa., 28. 6.: Raus aus dem Depot, Die Wiederentdeckung des Heiligen Grabes von J. W. Bergl, Losensteinerkapelle, 18 Uhr und 20 Uhr, mit dem Ensemble musica gioccosa, So., 29. 6.: Festgottesdienst mit

Propst Prälat Maximilian Fürnsinn, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit dem Vocal- und Instrumentalensemble, Jugendmesse, Pfarrkirche, 11 Uhr. XX Gmunden. Gmundner Kunstfest, Innenstadt, 15 bis 21 Uhr, mit fünf Jugendlichen aus fünf Nationen, die mit heimischen Künstlern arbeiten und ausstellen, 30 weitere Künstler, TatortTheater u.v.m. XX St. Agatha. So wolle Gott uns gnädig sein, Bauernkriegsspiel, Stefan-Fadinger-Hof, Do., 19. 6., Fr., 20. 6., Sa., 21. 6., jeweils 20.30 Uhr.

Bauernkriegsspiel in St. Agatha.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

19. Juni 2014

XX Lambach. Klavier Recital, Oö. Stiftskonzert, Sommerrefektorium des Stiftes, 20 Uhr, mit Ingolf Wunder, Einführungsvortrag, 19 Uhr, mit Mag. Miriam Damev. XX Linz. 75 Jahre Pastoralamt, Tag der offenen Türen, Diözesanhaus, 13 Uhr, Festakt, Pädagogische Hochschule der Diözese, 19 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Lüneburger Orgeltabulatur, Werke von H. Schiedemann, C. Flor, G. Muffat u.a., 19.30 Uhr, mit Rupert Gottfried Frieberger. XX Ried i. I. Amerikanische Orgelromantik, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, mit Renate Pumberger. XX Schärding. Orgelmusik des Barock von Lübeck bis Salzburg, Konzert, Kurhauskirche, 19.30 Uhr, mit Johannes Dandler. XX Timelkam. Von der Liebe getragen, Liederabend zum Wohlfühlen und Auftanken, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Sr. Elisabeth Siegl und Sr. Maria Rathgeb. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, Treffpunkt mensch & arbeit, 15 Uhr. XX Wels. erinnerungs-zeit, Gedenkfeier für im Klinikum Verstorbene, Kapelle des Klinikums Wels, 18 Uhr. XX Wilhering. Konzert, Stift, FritzFröhlich-Saal, 19.30 Uhr, mit dem Linzer Streichquartett. XX Zipf. Wenn ich mich verändere, verändere ich die Welt!, Lesung von Annemarie Fürtbauer, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit musikalischer Umrandung. samstag, 28. 6. 2014 XX Ansfelden. Bibelgartenfest,

Bibelgarten Ritzlhof, 10.30 Uhr, Anmeldung für Führungen: Tel. 07229/883 12. XX Hartkirchen. Dirndlgwandsamstag, hl. Messe, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit der Goldhaubengruppe Hartkirchen, Hilkeringer und Schaunberger Trachtengruppen. XX Klaffer. Nacht des Gartens, Heilkräutergarten, 19.30 Uhr, mit Musikkapelle Klaffer. XX Kopfing. Das Rad der Zeit, Konzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Chorensemble Klangviertel. XX Linz. Fest der Natur, Volksgarten, ab 10 Uhr. XX Linz, St. Franziskus. Familienausflug zum Bio-Kräuterdorf Sprögnitz, Abfahrt: Pfarre, 7.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Best of Fisher­ men's Friends, Jubiläumskonzert anlässlich „50 Jahre Linz-St. Peter“, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Christoph Pfeiffer, Franz Zeiger.

XX Waizenkirchen. Celebrate, Gospelkonzert, 20 Uhr, mit dem Upper Austrian Gospel Choir. sonntag, 29. 6. 2014 XX Linz, Alter Dom. Missa in Es von J. G. Rheinberger, 10.30 Uhr, mit dem Vokalensemble der LMS Freistadt. XX Linz, Mariendom. Jugendkantorei Schlägl trifft St. Florianer Sängerknaben, Chor- und Orchesterkonzert, 20 Uhr. XX Reichenau. Festmesse zum 25-Jahr-Jubiläum der Priesterweihe von Br. Franz Wenigwieser, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzert, Marmorsaal des Stiftes, 20 Uhr, mit der New York Polyphony.

aussaattage 23. 6.: Frucht 24. 6.: Frucht bis 1, ab 2 Wurzel 25. 6.: Wurzel 26. 6.: Wurzel bis 11 und von 16 bis 22, ab 23 Blüte 27. 6.: Blüte 28. 6.: Blüte 29. 6.: Blüte besonders günstig bis 12, ab 13 Blatt

Arne Nilsson

Fisherman‘s Friends Jubiläumskonzert anlässlich 50 Jahre Linz-St. Peteram 28. Juni in der Pfarre LinzSt. Peter.

Aus: Aussaattage 2014, M. Thun.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Anliegen und Hinweise Too BIG to tell. Recherchen in der Finanzwelt stellt der (in der KirchenZeitung schon vorgestellte) Film von Johanna Tschautscher an. Am Do., 26. Juni wird der Film um 17 Uhr im Treffpunkt mensch & arbeit Standort voestalpine, Wahringerstraße 30, 4030 Linz, gezeigt. Nach der Präsentation werden zum Film unter anderem Johanna Tschautscher und Kabarettist Günther Lainer diskutieren. Die Betriebsseelsorge am Standort voestalpine und die Produktionsgewerkschaft Ortsgruppe Voest laden herzlich zu Film und Diskussion ein. Archiv Johanna Tschautscher: „Ökonomie ist zu groß und zu wichtig geworden!“

XX Zufahrt zum Betriebsseelsorgezentrum: Über Autobahnabfahrt voestalpine / Werkseinfahrt Franckstraße in die Stahlstraße. Dort nach etwa 1,8 Kilometern dem Wegweiser SEELSORGEZENTRUM folgen. Oder über die Turmstraße in die Stahlstraße (und entsprechend früher dem Wegweiser „Seelsorgezentrum“ folgen).

Toleranz-Woche. Das Motto der 3. Ramsauer Toleranz-Woche vom 28. Juni bis 5. Juli lautet: „Leben – Leben(s)Wert“. Die ökumenische Woche wird von der Gemeinde Ramsau, dem Tourismusverband und einigen Tourismusbetrieben veranstaltet. Den Start am Samstag, 28. Juni, 20 Uhr, bildet ein „Dialog am roten Sofa“ zum Thema „Christliche Werte & Menschenrechte“. Bischof Dr. Michael Bünker, Univ. Prof. Dr. Leopold Neuhold und Prof. Mag. Edith Riether von der Initiative Weltethos werden dazu in der evangelischen Kirche Ramsau Ort diskutieren. XX Infos: http://ramsau.com/blog/2014/03/25/ toleranz-woche-lebenswert/

Liturgie Lesejahr A Lesereihe II Sonntag, 22. Juni 2014 12. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 20,10–13 L2: Röm 5,12–15 Ev: Mt 10,26–33 Montag, 23. Juni 2014 L: 2 Kön 17,5–8.13–15a.18 Ev: Mt 7,1–5 Vom hl. Johannes am Vorabend: L1: Jer 1,4–10 L2: 1 Petr 1,8–12 Ev: Lk 1,5–17 Dienstag, 24. Juni 2014 Geburt des hl. Johannes des Täufers. L1: Jes 49,1–6 L2: Apg 13,16.22–26 Ev: Lk 1,57–66.80 Mittwoch, 25. Juni 2014 L: 2 Kön 22,8–13; 23,1–3 Ev: Mt 7,15–20 Donnerstag, 26. Juni 2014 Hl. Josefmaria Escrivá de Balaguer, Priester. L: Gen 2,4b–9.15 oder Röm 8,14–17 Ev: Lk 5,1–11 L: 2 Kön 24,8–17 Ev: Mt 7,21–29 Freitag, 27. Juni 2014 Heiligstes Herz Jesu. L1: Dtn 7,6–11 L2: 1 Joh 4,7–16 Ev: Mt 11,25–30 Samstag, 28. Juni 2014 Unbeflecktes Herz Mariä. Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer. L: Jes 61,9–11 Ev: Lk 2,41–51 L: 2 Tim 2,22b–26 Ev: Joh 17,20–26 L: Klgl 2,2.10–14.18–19 Ev: Mt 8,5–17 Vom Hl. Petrus und vom hl. Paulus am Vorabend: L1: Apg 3,1–10 L2: Gal 1,11–20 Ev: Joh 21,1.15–19 Sonntag, 29. Juni 2014 Hl. Petrus und hl. Paulus, Apostel. Kollekte für päpstliche Hilfswerke („Peterspfennig“). L1: Apg 12,1–11 L2: 2 Tim 4,6–8.17–18 Ev: Mt 16,13–19


teletipps Sonntag, 22. Juni 9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus der Pfarrkirche St. Andreas in Aachen mit Bischof Heinrich Mussinghoff. ZDF 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplante Themen: Krieg als Erlösung? – Notizen zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914; Libanon: Caritas hilft misshandelten „Hausmädchen“. ORF 2 17.30 Uhr: Gott und die Welt: Alles für ein Wunschkind! (Religion) Der Film begleitet zwei Paare, die sich ein Kind wünschen, jedoch auf natürlichem Weg keines bekommen können. ARD 20.15 Uhr: Saturday Night Fever (Spielfilm, USA 1977) Mit John Travolta, Barry Miller u.a. – Regie: John Badham – Ein stimmungsvolles Lebensbild der Jugend im New York der 1970er, das John Travolta weltberühmt machte. arte 20.15 Uhr: ORFeins Fb WM 2014: Südkorea : Algerien ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) Montag, 23. juni 20.15 Uhr: Im Westen nichts Neues (Spielfilm, USA 1930) Mit Lew Ayres, Louis Wolheim u.a. – Regie: Lewis Milestone – Einer der bedeutendsten und ehrlichsten Antikriegsfilme der USA nach einem Roman von E. M. Remarque. arte 20.15 Uhr: ORFeins Fb WM 2014 – Highlights ORF 2 Die Millionenshow

22. 6. bis 28. 6. 2014 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

21.35 Uhr: MH370 – Das verschwundene Flugzeug (Dokumentation) Die seit dem 8. März verschwundene Boeing 777 und die damit verbundenen Verschwörungstheorien. ORF III

21.15 Uhr: Die große Verschwendung – Wenn Essen zu Abfall wird (Dokumentation) Der Film beleuchtet die immense Verschwendung von Lebensmitteln und fragt nach Alternativen. ServusTV

dienstag, 24. juni 17.40 Uhr: Charles Darwin – Kaplan des Teufels? (Dokumentation) Sein dramatischer Weg vom Theologiestudenten zum Vordenker der modernen Biologie. 3sat 20.15 Uhr: ORF 2 Universum: Die wunderbare Welt der Affen – Fremde Verwandte (1/3; Doku) ZDF Zwischen Anden und Amazonien (1/2; Doku) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Wien – Istanbul retour“: Der Film porträtiert vier junge Menschen, die als Kinder von Gastarbeiterfamilien aufgewachsen sind und jetzt wieder in der Türkei leben. // (23.00) „Gott und Vaterland – Muslime im Bundesheer“: Der Film erzählt die außergewöhnlichen Geschichten gläubiger Muslime beim Bundesheer. ORF 2 Mittwoch, 25. juni 19.00 Uhr: stationen.Magazin (Religion). BR

freitag, 27. juni ZDF/ Roger Arpajou

Mo., 23.6., 22.00 Uhr: Midnight in Paris (Spielfilm, USA/ES 2011) Mit Owen Wilson, Adrien Brody u.a. – Regie: Woody Allen – Der erfolgreiche Drehbuchautor Gil begleitet seine Verlobte nach Paris. Dort entdeckt er seine Leidenschaft für die wunderschöne Stadt. Auf einem seiner Streifzüge verschlägt es ihn ins Paris der 1920er, dort begegnet er den großen Künstlern, Bohémiens und Intellektuellen ihrer Zeit. – Sehenswerte Komödie, die von der Konfrontation von Vergangenheit und Gegenwart erzählt. ZDF 22.25 Uhr: Menschen & ­Mächte: Krisen, Morde, Bürgerkriege ­(Dokumentation) Der Film beleuchtet die Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges im Zeitraum von 1918–1938. ORF 2 donnerstag, 26. juni

20.15 Uhr: Groupies bleiben nicht zum Frühstück (Spielfilm, D 2009) Mit Anna Fischer, Kostja Ullmann u.a. – Regie: Marc Rothemund – Flotte Liebeskomödie, die dank der beiden charmanten Hauptdarsteller gut unterhält. Sat 1

20.15 Uhr: Das unsichtbare Mädchen (Fernsehfilm, D 2012) Mit Elmar Wepper, Ulrich Noethen u.a. – Regie: Dominik Graf – Komplexes Kriminaldrama über ein vor Jahren verschwundenes Mädchen. arte

20.15 Uhr: ORFeins Fb WM 2014 – Highlights ORF 2/ZDF Meine Tochter, ihr Freund und ich (TV-Film)

20.15 Uhr: ORFeins Fb WM 2014 – Highlights ZDF (20.30) Zwischen Anden und Amazonien (2/2; Doku)

12.35 Uhr: Jetzt erst recht – Glücklich trotz Schicksalsschlag (Reportage) Wie können Menschen trotz eines schweren Schicksalsschlages oder einer Krankheit ein gutes und erfülltes Leben führen? 3sat 20.15 Uhr: Die Muppets (Spielfilm, USA 2011) Mit Jason Segel, Amy Adams u.a. – Regie: James Bobin – NostalgischesUnterhaltungspotpurri rund um die Altstars der Muppets-Show. ORFeins 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Der Alte (Krimireihe) ARD Wir tun es für Geld (Spielfilm) samstag, 28. juni 20.15 Uhr: The Score (Spielfilm, USA 2001) Mit Robert De Niro, Edward Norton u.a. – Regie: Frank Oz – Klassisch verpflichteter Gangsterfilm, der weitgehend gewaltfrei unterhält. ServusTV 20.15 Uhr: ORF 2 Klingendes Österreich BR Die Hummel (Spielfilm) 21.45 Uhr: Interview (Spielfilm, USA/CA/NL 2007) Mit Sienna Miller, Steve Buscemi u.a. – Regie: Steve Buscemi – Sehenswerter Kampf um Machtverhältnisse in der Mediengesellschaft. EinsFestival

radiophon

privat

Dr.in Helga Kohler-Spiegel Professorin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, Fachbereich Humanwissenschaften

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. „Dem Ich auf der Spur: Unser „Ich“ ist geprägt von vielzähligen Aspekten und Facetten. Einen kurzen Moment am Morgen soll Zeit sein, dem „Ich“ auf die Spur zu kommen, erfahrungsbezogen, psychisch und religiös.“ ÖR

Zwischenruf ... von Pfarrer Marco Uschmann (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. U.a. B ­ ibelkommentar von Gerhard Langer zu ­„Aufforderung zu furchtlosem ­Bekenntnis“ (Mt 10,26-33). So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „,Mani­ fest 45‘ – Lieder singen im dunklen Wald“. Von FALKNER, Schriftstellerin und Hörspielregisseurin. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Di; Do–Fr 18.55, Ö1 Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1

Radio Vatikan Sendungen von Radio Vatikan können nur noch über digitale Satellitenanlagen und über das Internet empfangen werden: Eutelsat 1-Hotbird 13° Ost 12.034 MHz oder Intelsat Atlante 325.5° Ost – 4.097.75 MHz Täglich. 16.00 Treffpunkt Weltkirche (Satellit und Internet) 18.00 (Satellit) und 20.20 (Internet) Abendmagazin: (So) Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani: Militärseelsorge im Ersten Weltkrieg (Di) Radioakademie: Evangelii Gaudium. Eine Sendereihe von Gudrun Sailer

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarre Sr. Rani SJT Frauenkirchen/ Bgld. – Pater Markus Schlicht­härle OFM feiert mit seiner Gemeinde den Gottesdienst. Musikalisch gestaltet wird die Messe vom Singverein Frauenkirchen unter der Leitung von Grete Gisch-Lass sowie vom Bläserensemble des MV Frauen­kirchen unter der Leitung von Franz Reiner. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Einladung & Hinweise 27

19. Juni 2014

Gespräche darüber, wie Krieg entsteht und Friede gesichert werden kann

Gewalt im Namen Gottes Religionen sind für Krieg und Frieden verantwortlich – diesem Thema geht die Ökumenische Sommerakademie von 9. bis 11. Juli 2014 im Stift Kremsmünster nach. In Syrien, Nigeria oder im Irak werden Menschen im Namen Gottes verfolgt und getötet. In Europa gedenkt man des Ersten Weltkriegs, der vor 100 Jahren begonnen wurde. Welche Verantwortung tragen das

WIKIMEDIA/COMMONS

Christentum und der Islam für Krieg und Gewalt? Die Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster setzt sich kritisch mit dieser Frage auseinander, aber auch mit den Beiträgen des Christentums zum Frieden. Prominente Referent/innen aus Deutschland, Italien und Österreich werden erwartet: Der Philosoph Franz Josef Wetz erörtert – nach der krankheitsbedingten Absage von Prof. Herbert Schnädelbach – die kritische Sicht auf die Religionen. Rolf Schieder spricht über das Friedenspotenztial, Hans Kippenberg über die Ausbreitung religiös begründeter Gewalt und Theologin Gerlinde Baumann über den Vorwurf der Gewaltverherrlichung an die Bibel. Die Islamwissenschaftlerin Mariella Ourghi geht diesem Vorwurf an den Islam nach. Weitere Referent/innen sind Gotlind Hammerer, Vizepräsidentin von Pax Christi, Brigadier Walter Feichtinger vom Bundesheer sowie Cesare Zucconi, Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio in Rom.  Anmeldungen: KTU Linz, Bethlehemstraße 20, 4020 Linz, Tel. 0732/78 42 93, E-Mail: sommerakademie@ktu-linz.ac.at. Die KirchenZeitung ist Mitveranstalter.

KIZ INTERN Einladung zum Tag der offenen Tür Am Freitag, 27. Juni öffnet das Linzer Diözesanhaus seine Türen. Gefeiert wird das 75-JahrJubiläum des Pastoralamtes. Das Team der KirchenZeitung lädt Sie herzlich in die Räume der Redaktion ein. Nutzen Sie die Gelegenheit, Mitarbeiter/innen persönlich kennenzulernen oder Wünsche und Anregungen auf einer Pinwand zu hinterlassen. Kinder können ein KiKi-Rätsel lösen, Erwachsene ein Rebus.  Freitag, 27. Juni, 13 bis 17 Uhr, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Besucher/innen können an der Verlosung von 2 x 2 Karten für das „Klassik am Dom“-Konzert von Opernstar Erwin Schrott am 12. Juli 2014 teilnehmen.

Frieden und Bertha v. Suttner

Fahrradsegnung

Weißwurst-Frühschoppen

Das Friedensmuseum Wien und Partner gestalten das Projekt „Fenster für den Frieden“.

Altbischof Dr. Maximilian Aichern segnete am 13. Juni am Pleschingersee in einer Feier von B7 Fahrräder und Fahrrad-Benützende.

Der EZA-Kreis/Pfarrcafè Maria Schmolln lud am 15. Juni zum Frühschoppen in den Klostergarten ein.

Das B7 wurde vor 30 Jahren mit einer Fahrrad-Werkstatt begonnen. Aus einem Jugendzentrum in der Bischofsstraße 7 wurde ein Zentrum für junge Arbeitslose. Dieses 30-Jahr-Jubiläum feiert B7, das die Arbeitsbereiche stark erweitert hat, heuer im Herbst. Die Fahrradsegnung war gleichsam eine VorFeier. Bischof Maximilian und die Vertreter/ innen von B7 betonten, wie notwendig Programme für junge Arbeitslose sind. KIZ/EG

Die Gäste genossen das Ambiente des Klostergartens. Das Team des EZA-Kreises/Pfarrcafé servierte regionale Spezialitäten: Weißwürste, Laugenbrezen und Bier. Auch fair gehandelter Kaffee und selbst gemachte Mehlspeisen wurden angeboten. Der Reinerlös kommt Schülerinnen und Schülern der Scoala Sarateni in Siebenbürgen, Rumänien, zugute. Seit 2009 unterstützt Raimund Obermaier mit Schulen aus dem Bezirk Braunau die Schule. CLAUDIA ZOLLNER

Das Friedensmuseum in der Blutgasse 3, 1010 Wien, soll Helden des Friedens darstellen. Solche Helden sind etwa Nelson Mandela, der Dalai Lama und Bertha von Suttner. Ab 18. Juni werden 150 dieser Held/innen in den Fenstern präsentiert. Bertha von Suttners Roman „Die Waffen nieder“ brachte die gebürtige Linzerin Lisa Wildmann in Reichenau an der Rax auf die Bühne. Das Stück wird in Reichenau noch am 15. und 16. August zu sehen sein.

Büste von Bertha von Suttner. PEACE MUSEUM VIENNA


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Wenn Granit zerfließt Schlechte Laune? – Dagegen hilft die aktuelle CD „Balduin und sein Granit“. Exzellent interpretiert vom Hard-Chor unter der Leitung von Alexander Koller bringt die erste CD-Aufnahme dieses Chores einen Hörgenuss der besonderen Art: Volkslieder, religiöses Liedgut und klassische Vokalwerke hat der Wilheringer Komponist P. Balduin Sulzer arrangiert, in eine neue Klangform gegossen bzw. neu komponiert. Dieser Granit zerfließt beim Hören: Es wird einem leicht ums Herz, so beschwingt, zart, bestimmt und präzise geht der Hard-Chor beim Singen ans Werk. Die Vorlage dafür lieferte P. Balduin Sulzer, der hier erneut ein musikalisches Feuerwerk mit viel Kreativität und Witz entfacht hat. Empfehlenswert! ELLE Balduin und sein Granit, HardChor, Leitung: Alexander Koller, SW 010456-2. Die CD kann beim Hard-Chor zum Preis von € 15,– bestellt werden. E-Mail: info@ hard-chor.at

Barockmusik swingt Barockmusik swingt, sagte Michi Gaigg einmal im KiZ-Interview. Die Dirigentin und das L‘Orfeo Barockorchester tragen wesentlich zu diesem Schwingen bei – zum Beispiel mit der über 280 Jahre alten Oper „Miriways“ von Georg Philipp Telemann. Auf zwei CDs wird die Geschichte des afghanischen Fürsten Miriways, seiner Tochter Bemira und des charakterstarken Prinzen Sophi zu neuem Leben erweckt. Markus Volpert, Ulrike Hofbauer und Julie Martin du Theil singen von Macht, Politik und Liebe. Mitreißende, orientalisch anmutende Klänge, Stimmen, die sich in langsamen Partien entfalten – kurzweiliger Musikgenuss und die Freude an einer gut erzählten, historischen Geschichte sind hier bestens vereint. C. GRÜLL

Georg Philipp Telemann, Miriways, L‘Orfeo Barockorchester, Dirigentin: Michi Gaigg, 2 CDs, CPO

19. Juni 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Neuerscheinungen in der Literatur-Reihe der KirchenZeitung

Von Freundschaft bis in den Tod und Siris Reise zu sich selbst Maria Fellinger-Hauer bespricht die neuen Romane der Autorinnen Erika Wimmer und Angelika Reitzer.  15 Jahre nach Valerias Tod treffen sich ihre Freund/innen, die sie zu Hause gepflegt haben, um einen Film zu machen. Der soll ihre damalige private Initiative in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang stellen. Das jedenfalls möchte Sturm, einer der sechs, der damals dabei war. Ort der Handlung ist ein renoviertes Bauernhaus irgendwo in Oberösterreich, wohin es Svea, eine der Freundinnen, verschlagen hat. Die Kontakte waren großteils abgerissen, die Freunde in alle Winde zerstreut. Wider Erwarten kommen alle – Svea, David, Julia, Klara, Hanna und Sturm, der interessanterweise als Einziger nur einen Nachnamen hat. Und es passiert das Naheliegende: Alte Beziehungen sind nicht tot, was längst vergangen ist, wird als Erinnerung wieder lebendig, alte Verletzungen fangen neuerlich an, sich als Schmerz bemerkbar zu machen. Die verstorbene Freundin ist zwar als Bild an der Wand präsent, spielt im Geschehen dieses Pfingstwochenendes allerdings nur eine Nebenrolle. Es gibt noch eine Reihe weiterer Personen im Roman, der auf mehreren Zeitebenen spielt und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. So ist etwa Nelly, der der Roman seinen Titel verdankt, überhaupt eine außenstehende Person, die nur ganz zu Beginn und später nur in Andeutungen vorkommt. Erika Wimmers Buch ist kein Buch über das Sterben oder den Ausnahmezustand des nahen Todes. Es ist eine vielschichtige, sensibel und klar strukturiert erzählte Geschichte darüber, wie unterschiedlich Menschen mit Extremsituationen umgehen und was das mit ihren Beziehung macht bzw. machen kann. Ausgangspunkt für dieses Buch der aus Südtirol stammenden Erika Wimmer ist der frühe Tod der Schriftstellerkollegin Anita Pichler und die Entscheidung

ihrer engsten Freund/innen, sie zu Hause zu pflegen. Ihr ist das Buch gewidmet. Erika Wimmer, Nellys Version der Geschichte, Roman, Limbus Verlag, Innsbruck, 2014, 229 Seiten, € 19,80.

 Wie in ihrem vor zwei Jahren erschienenen Buch „unter uns“ geht es auch in Angelika Reitzers neuem Roman um Familienkonstellationen. Sie fügt zwei Geschichten, die außer der zufälligen Bekanntschaft der beiden Hauptpersonen nichts miteinander zu tun haben, zu einem Roman zusammen. Im ersten Teil begegnet man Marianne, Anfang 40, ortsgebunden, allein, Mutter eines Sohnes, der gerade ausgezogen ist. Nach dem Tod der Großmutter ist sie Erbin einer Gärtnerei und des Lex-Hauses, wo ehedem die Großmutter regiert hatte. Mariannes Leben bewegt sich in einem engen Rahmen zwischen der dem Rhythmus der Jahreszeiten unterliegenden Arbeit in der Baumschule und ihrer Aufgabe als „mütterlicher“ Mittelpunkt einer großen Familie, in der die Frauen dominieren und die Männer keine besondere Rolle spielen. Gerne tauchen alle zu verschiedenen Gelegenheiten im Lex-Haus auf, sind aber ebenso gerne wieder weg. Im zweiten Teil geht es um Siri. Sie ist als Kind mit ihren Eltern aus der DDR geflohen. Die Eltern sind zurückgekehrt. Siri führt ein Leben, das man unstet und unentschlossen nennen könnte. Sie reist von einem Ende der Welt ans andere und sucht auf diese Weise ihren Platz im Leben. Zwei unspektakuläre, lapidar erzählte Geschichten, in denen keine gravierenden Dinge passieren. Beide spielen auf unterschiedliche Weise mit der Frage, die sich Marianne bereits zu Beginn stellt: Welche Angst wohl größer ist, „die vor der Veränderung oder die vor dem Immergleichen“? Eine Antwort findet keine der beiden Protagonistinnen. Angelika Reitzer, Wir Erben, Roman, Jung und Jung, Salzburg 2014, 340 Seiten, € 22,90.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

19. Juni 2014

KULTURLAND

Lieder für die Seele singen Erwin Schrott (links) und Bobby McFerrin (unten) im Juli in Linz.

 Theater in St. Agatha. Die Stefan-Fadinger-Bauerngruppe und die Laienspielgruppe bringen das Stück „So wolle Gott uns gnädig sein“ über den Oö. Bauernkrieg von 1626 auf die Freibühne nahe Stefan FadingerHof. Die Aufführungen werden von einem historischen Markt mit altem Handwerk begleitet.  Termine: 19. bis 21. Juni, jeweils 20.30 Uhr, VVK in Oö. Raiffeisenbanken, www.bauernkriegsspiel.at

KOBLMÜLLER, PETRA HAJSKA

„Klassik am Dom“ präsentiert zwei Konzerte im Juli 2014

„Die Songs handeln vom Leben“ Von den Bühnen der Welt auf den Linzer Domplatz: Erwin Schrott und Bobby McFerrin singen Mitreißendes von Oper und Tango bis Spirituals. Bobby McFerrin macht seinem Publikum ein großes Geschenk – er verwandelt die Zuschauer in Mitfeiernde, schrieb eine amerikanische Zeitung. Am 17. Juli kann sich das Publikum in Linz selbst davon überzeugen. Der sympathische Weltstar präsentiert sein Programm „spiritYOUall“, darunter schwungvolle geistliche Lieder wie „He‘s got the whole world in His hands“. Im Gespräch mit der KirchenZeitung betont er, dass diese Lieder für ihn keine netten, alten Lieder sind: „Diese Songs handeln vom Menschsein, von Freude und Leid und davon, zu glauben.“ Das Interview ist in der Beilage inpuncto in Nr. 27 nachzulesen. Bereits am 12. Juli gibt Opernstar Erwin Schrott eine Gala auf dem Domplatz. Der gefragte Bassbariton war im Frühjahr in Wien und in Baden-Baden zu hören und sang am

vergangenen Wochenende ein Faust-Konzert in Hamburg. In Linz wird er Höhepunkte aus der Opernliteratur präsentieren, im Duett mit der georgischen Sopranistin Nino Machaidze singen und mit Tangomusik das Publikum zum Swingen bringen. GRÜLL/LEITNER Ex

klusiv f ü Leser/in r KiZnen

 Jeweils 5 x 2 Karten zu gewinnen für Erwin Schrott am Samstag, 12. Juli, und Bobby McFerrin & Friends am Donnerstag, 17. Juli, jeweils um 20.30 Uhr auf dem Domplatz Linz. Zuschriften an KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at, KW: KaD/Kultur.

Salzkammergut Festwochen Gmunden Das Festival von 13. Juli bis 24. August feiert Felix Mitterer. Festival-Flair auf hohem Niveau versprechen die Festwochen Gmunden in allen Sparten von Kunst und Kultur. Es lockt mit einer Konzertreihe mit 19 Pianist/innen, mit Ausstellun-

gen, mit Lesungen, Filmen und Podiumsgesprächen zum Themenschwerpunkt Erster Weltkrieg sowie mit einem vier Tage dauernden Fest für Felix Mitterer, bei dem der Briefwechsel von Franz und Franziska Jägerstätter gelesen und der Autor

selbst als Schauspieler auftreten wird. Eröffnet wird am 13. Juli um 9.30 Uhr mit einer Festmesse in der Stadtpfarrkirche Gmunden sowie um 18 Uhr im Stadttheater. C. GRÜLL Karten: Tel. 07612-70 630, www. festwochen-gmunden.at

 Orgelkonzert in Offenhausen. Mit einem Konzert am Samstag, 21. Juni, 18 Uhr wird der auf den Tag genaue 100. Geburtstag der Orgel gefeiert. Organist Ewald Gargitter, Sopranistin Bernadette Steininger und Bariton Herbert Scheiböck musizieren Werke von Wolfgang Amadeus Mozart bis Cesar Franck. Freiwillige Spenden zugunsten der Orgelrenovierung werden erbeten.  “„Shalom Linz“ – Rundgänge und Film. Am Samstag, 21. Juni, 14 bis 16 Uhr und am Sonntag, 22. Juni, 10 bis 12 Uhr führt Herwig Strobl mit dem Ensemble „10 saiten Tacheles“ durch das jüdische und das „braune“ Linz, mit Filmvorführung. Treffpunkt: Synagoge, Betlehemstraße 26, Kosten: € 12. Anmeldung: Tel. 0664/413 40 38.

 „Messiah“ in der Friedenskirche Linz. Am Sonntag, 22. Juni, 16 Uhr bringen der Chor und die Sinfonia Christkönig unter der Leitung von Eduard Matscheko und der Patronanz der Wiener Philharmoniker Georg Friedrich Händels „Messiah“ zu Gehör. Solist/innen sind Ilia Vierlinger, Bernadette Fodor, Jan Petryka und Klaus Kuttler.  Karten: Pfarre Christkönig, Tel. 0732/73 10 98 bzw. 0680/505 34 52.

 „Messias“ in oö. Kirchen. Der Gmundner Kammerchor und Solist/innen singen Händels „Messias“ am 21. Juni, 20 Uhr in der Evang. Kirche Gosau, am 21. Juni, 19.30 Uhr im Stadttheater Gmunden, am 22. Juni, 15 Uhr in der Pfarrkirche Bad Ischl und um 20.30 Uhr in St. Wolfgang.


30 Personen & Dank Im gedenken

n P. Alberich (Alois) Mitterlehner, Zisterzienser des Stiftes Wilhering, ist am 11. Juni 2014 im 79. Lebensjahr verstorben. Alois Mitterlehner stammt aus Pabneukirchen. Nach der Priesterweihe 1960 absolvierte er ein Lehramtsstudium für Geografie und Turnen. Von 1968 bis 1995 unterrichtete Professor P. Alberich im Stiftsgymnasium Wilhering, ab 1982 war er auch Administrator der Schule. Neben seiner Unterrichtstätigkeit war P. Alberich Kooperator in Eidenberg, Gramastetten, Vorderweißenbach, Linz-Herz Jesu und Langholzfeld. 1978 übernahm er als Pfarrprovisor bis 2002 die Pfarre Traberg. Seinen Lebensabend verbrachte er in häuslicher Pflege in Helfenberg. Der Begräbnisgottesdienst mit anschließender Beisetzung fand am 18. Juni um 14 Uhr in der Stiftskirche Wilhering am Konventfriedhof statt.

19. Juni 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Dank n Kirchdorf an der Krems. In den Berufsbildenden Schulen Kirchdorf wurde eine Sammelaktion für die Flutopfer in Bosnien und Serbien gestartet. Der Initiator der Aktion, BBS-Lehrer Ambros Gruber und Direktor Wolfgang Graßecker konnten 1.160 Euro an zwei Schüler übergeben: an Tatjana Sofilj (8a HAK) für Serbien und an Džemal Kuburaš, (9b HAK) für Bosnien. „Wir sind überwältigt. Herzlichen Dank!“, freuten sich die beiden. n Linz-St. Peter. Zu einem Dank-Fest hat die Tiertafel ihre Sponsor/innen in die Pfarre Linz-St. Peter eingeladen. Die Tiertafel wurde 2010 gegründet, damit niemand sich wegen einer finanziellen Notsituation von seinem Haustier trennen muss. Dank der großzügigen Unterstützung verschiedener Herstellerfirmen von Tiernahrung und diversen Unternehmen konnte die Tiertafel in ihren Ausgabestellen Linz, Mattighofen und Oberndorf bei Salzburg im vergangenen Jahr mehr als 21 Tonnen Tierfutter an bedürftige Tierbesitzer/innen kostenlos weitergeben. Dadurch konnte vielen Tieren und Menschen der Schmerz einer Tren-

geburtstag

Auszeichnungen

n Am 20. Juni 2014 vollendet KonsR Dr. P. Nikolaus Zacherl, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, Professor in Ruhe, sein 80. Lebensjahr. Der gebürtige Innsbrucker wurde 1958 zum Priester geweiht. Nach seelsorglicher Tätigkeit war er Religionsprofessor am Stiftsgymnasium, Konviktspräfekt und Konviktsdirektor. P. Nikolaus war Rektor der Benediktineroblaten des Stiftes Kremsmünster und geistlicher Betreuer der Schüler. Zwischenzeitlich war er Rektor des Kollegs St. Benedikt in Salzburg und Administrator im Stift St. Paul im Lavanttal.

n Bad Ischl. Landeshaupt­ mann Josef Pühringer überreichte kürzlich der Obfrau der MAS Alzheimerhilfe, Felicitas Zehetner aus Bad Ischl, das Goldene Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich für ihre Pionierarbeit für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. In seiner Laudatio würdigte LH Pühringer, dass Zehetner es geschafft hat, dass die Alzheimerhilfe weit über Oberösterreich hinaus wirkt und mittlerweile auch international anerkannt ist. Zehetner ist – aus eigener Erfahrung heraus – ein starker Im-

n Strick- und Missionsrunde Pregarten. Seit fast dreißig Jahren trifft sich im Pfarrheim wöchentlich eine Gruppe von Frauen, um zu stricken und ein paar gemütliche Stunden miteinander zu verbringen. Gegründet wurde die Runde von Rosa Keferböck. Die Arbeiten werden an das Benediktinerkloster Schweiklberg (Bayern) weitergegeben, wo sie verkauft werden und mit dem Erlös ein Missionskrankenhaus in Afrika unterstützt wird. Seit einiger Zeit stricken die Frauen auch für den Flohmarkt Pregarten, um so bei der Pfarrheimsanierung mitzuhelfen. pehböck

nung erspart werden. Weiters haben es Bargeldspenden größtenteils von Privatpersonen ermöglicht, Tierbesitzer/innen mit 5.000,– Euro zu helfen, Tierarztkosten zu tragen. MM

Land OÖ

pulsgeber für innovative Versorgungskonzepte gewesen. n Stift Schlägl. Bei der Prämierung der besten Biere Oberösterreichs wurden heuer drei Biere der Stiftsbrauerei Schlägl ausgezeichnet. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger

n Geiersberg. Im Anschluß an die Maiandacht, die von Senior/ innen gestaltet und gefeiert wurde, traf sich die Gemeinschaft mit Diakon Heinz Rieder und übergab ihm 800.– Euro für die Orgelreparatur. pfarre

Land OÖ

(von rechts) freut sich mit Stiftsbraumeister Reinhard Bayer und Stiftskämmerer Herr Markus Rubasch über die Verleihung der Culinarix-Trophäen für das Schlägler Urquell, das Schlägler Kristall und für das „In Primus“. „In Primus“ wurde in Flaschengärung hergestellt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

19. Juni 2014

Der Fall Heizer Zum Leserbrief von Johanna Schörgenhumer.

Soll man der Dame doch klarmachen, dass nicht „der Bischof nichts anderes tun konnte“, da sich die Heizers durch ihr Verhalten selbst außerhalb der Gemeinschaft gestellt haben. Diese Konsequenz ist ja als „Tatstrafe“ bei dem durch die Heizers erfolgten Verhalten gemäß Can 1378 § 2,1 CIC eingetreten. Ich bin froh über die doch überwiegend vernünftigen Stellungnahmen z.B. von Bischof Kräutler. Helmut Schüller musste als Pfarrer gemäß der Aufforderungen des „Pfarrkonkurses“ über das von den „Renitenten“ selbst ausgelösten InterdiktsSachverhalt Bescheid wissen. Den alten Römern sei Dank … „est modus in rebus – sunt certi denique fines!“ („Maß ist den Dingen bestimmt; und es gibt feststehende Grenzen“) Josef Kolmhofer, hartkirchen

Mobilitätsdebatte Regionale Bahnverbindungen wie Summerauerbahn, Mühlkreisbahn, Aschach-Eferding: Kein Cent wird in die Hand genommen. Bald wird das Schilfgras die Geleise zuwuchern. Linz erstickt im Autobahndschungel, im Lärm, im Feinstaub, im 24-Stunden-Stau. Die S10-Flurumwälzungen bei Freistadt stehen vor der Eröffnung, sodass Linz täglich von 100.000 Autos aus dem Norden geflutet werden wird. Bagger, Kräne, Finanz-, Öl-, Schotter- und Betonlobby schielen schon gierig auf den ­ Westring und wollen auf unsere Steuerzahlerkosten das grüne Donautal in riesige Röhren, Pfeiler und Trassen aus Beton verwandeln. Statt Stau in Urfahr wird es dann zu einer Motorenimplosion im Bindermichl-Tunnel kommen, ein toller Tausch! Die Linzer Bevölkerung und die ressortbedingten Politiker al-

ler Farben stoßen dabei seit Jahren panikartig völlig unreflektierte Hilfeschreie aus: Als Rettung muss eine Ostumfahrung zwischen A7 und A1 her! Eine Ostumfahrung, welche – sollte es sich begrifflich und faktisch um eine echte stadtferne „Umfahrung“ handeln – an Linz bloß rund 8000 Fahrzeuge vorbeilenken würde. Sollte diese Ostumfahrung allerdings geometrisch näher an Linz rücken, so wird sie noch bequemer massenhaft Individualverkehr anziehen und die idyllischen Wohngebiete in Plesching oder Steyregg oder Luftenberg oder Ebelsberg zerschneiden und letztlich bloß als Manövriervariante gelten, um den stadtnahen Verkehr multipler in alle Abgasrichtungen zu verteilen. Was wir brauchen, ist eine echte Verkehrs­ reduktion! Wir brauchen eine breite innovative, klima- und enkeltaugliche Mobilitätsdebatte mit freien kompetenten Hirnen! (...) Fritz Baumgartner, St. Georgen/Gusen

Ein Jahr danach Zur Hochwasser-Thematik

Die Katze ist aus dem Sack. Nicht, wie uns Hochwasserbetroffenen von den Politikern das vergangene Jahr monoton immer wieder versichert wurde, wir als die Betroffenen wären das Maß aller Dinge und daher vor zukünftigen Hochwassergefahren zu schützen, nein, es geht um andere Interessen. D.I. Flicker vom Lebensministerium bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, dass es ökonomisch nicht sinnvoll sei, Sedimente auszubaggern. Entschädigungszahlungen kämen da weit günstiger. Damit ist es offiziell, dass wir, die Betroffenen, nur ein Kostenfaktor im Pokerspiel der Verbundaktionäre um Gewinnmaximierung sind. Nicht der Hochwasserschutz der betroffenen Bevölkerung ist die Maxime, Priorität

konzeptsinn.de

Im Spiel Russland – Brasilien. Spiele um jeden Preis. Gleichzeitig Unterdrückung, Vertreibung, Elend – wie die ganze Welt weiß! Nicht wirklich der Sport, sondern Kapital ist im Spiel. Wettbüros verdienen z.B. Milliarden, während Millionen Menschen weder Schulen, Wohnung, Nahrung haben! Was ist das für eine Welt – in der nur mehr zählt: Wirtschaftswachstum und Geld? Anton Bumberger, Haibach

hat, was Gewinne abwirft. Darum ist das Absiedeln dahingehend zu bewerten, legal Platz zu schaffen für allfällige Ablagerungen aus der Donau, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Hochwasserschutz wäre auch anders möglich. Franz Pickl-Eder, Goldwörth Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zusendungen an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Hitzeferien für den guten Geschmack

DENK mal

Fronleichnam, Himmel, Prozession und Tantum Ergo sind eine Einheit des Zeugnisses.

Demonstration Fronleichnam ist ein Demonstrationstag der Kirche: Die Gläubigen demonstrieren in der Öffentlichkeit ihre Glaubens-Gesinnung. Auch zu einer Demonstration – zu der spielerischer Denk-Gesinnung – lädt dieses Denk-Mal ein!

KIZ/EG

ernst gansinger

Domspatz In dieser fußballnärrischen Zeit ist es schwer, nicht über Fußball zu reden. Ich versuch‘s dennoch: Derzeit ist Fernsehen eine Torheit!

en Wort vorkommen, wie er im Ausgangswort vorhanden ist. Machen Sie mit. Schicken Sie uns bis 27. Juni Ihre zu den vier Ausgangs-Begriffen gefundenen neuen Wörter und reihen Sie diese pro Ausgangs-Begriff alphabetisch. Wir verlosen unter den zehn Prozent der Einsendungen mit den meisten neu gefundenen Wörtern ein Buch voller Denk-Aufgaben. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 23 haben Amalia Recheis aus Buchkirchen und Hedwig Dehmer aus Linz gewonnen. (Die griechische Wurzel penta steckt in 5 und 50, in Pfingsta und Pfingsten.)

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Flüchtlinge haben ein Recht auf ein Leben in Würde.“ Aus dem Aufruf zum Umbrella March 2014 zum Internationalen Tag des Flüchtlings.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Wir verwenden die Wörter FRONLEICHNAM, HIMMEL, PROZESSION und TANTUM ERGO: Bilden Sie unter Verwendung der Buchstaben zunächst von Fronleichnam, also: F, R, O, N, L, E, I, C, H, N, A und M möglichst viele Wörter des deutschen Sprachschatzes (es gilt der Duden). Gleiches machen Sie mit den Buchstaben von HIMMEL, PROZESSION und TANTUM ERGO. Es steht Ihnen frei, wie viele der in einem Ausgangswort vorkommenden Buchstaben Sie für ein Wort verwenden – mindestens drei müssen es sein. Sie dürfen nur keinen Buchstaben dazuschwindeln, der nicht im Ausgangswort enthalten ist. Und vermehren Sie keine Buchstaben – jeder darf höchstens so oft im neu-

Kaum klettern die Thermometer in Richtung 30 °C fallen die Hüllen in Fülle. Beispiele gefällig? Unter kurzen Shorts treffen unsere Blicke nun wieder auf weiße (oder rote) Wadln und tiefe Ausschnitte geben der Welt Nachhilfeunterricht in Sachen Silikon. Die Badelatschen werden wieder alltags- und stadtbummeltauglich – weil die Füße in der Hitze ja gar so anschwellen. Der Gipfel an Geschmacklosigkeit – und hier wende ich mich explizit an Sie, meine Herren – sind aber verschwitzte Unterleiberl oder gar nackte Oberkörper im Bus und im Gastgarten. Nein, ich bin nicht prüde. Ich finde das nur schlichtweg unhygienisch und eine Zumutung gegenüber den Mitmenschen. Ich nenne es einfach grauslich. Eine etwas andere Art von Freizügigkeit löst bei mir hingegen ein Gefühl von Fremdschämen aus. Und zwar dann, wenn sich ein Hosenbund nicht nur hitzebedingt bei jedem Schritt in Richtung Knie bewegt. Wie neulich, als sich ein Verkäufer vor mir emsig nach dem richtigen Schuhkarton streckte. Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte ihm die Hose wieder in eine angemessene Höhe gezogen, ehrlich! Doch zurück zum Sommer: Genießen Sie ihn, bleiben Sie cool und zeigen Sie der Hitze die kalte Schulter.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.