KiZ-ePaper 25/2017

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Nr. 25 I 22. Juni 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

3 Im Gespräch. Wie solidarische Landwirtschaft funktionieren kann. 5 OÖ. Wozu es den freien Sonntag braucht. 7 Pfarren. Wie Pfarren Danke sagen können. 8 Reportage. Was Evangelische und Katholische zu Fronleichnam in Linz gemeinsam machten. 29 Kultur. Warum bei der documenta in Kassel ein Tempel aus Büchern errichtet wurde.

Flüchtlinge an der slowenisch-österreichischen Grenze in Spielfeld.

REUTERS/LEONHARD FOEGER

Kritik an der Abschiebekultur

Der langjährige ÖVP-Nationalratsabgeordnete Ferry Maier war ein Jahr lang Flüchtlingsbeauftragter. Im KirchenZeitungsInterview blickt er auf die Zeit der großen Flüchtlingsbewegungen vor zwei Jahren zurück. Er kritisiert, dass sich die Haltung der Bundesregierung seit damals von einer Willkommenskultur zu einer Abschiebekultur gedreht hat. Ein großes Lob spricht er dagegen den unzähligen Freiwilligen aus. Seite 10


2 Meinung Kommentare Brexit mit Stil Bei allen Problemen im Detail unterstützt die katholische Kirche die europäische Einigung als Friedensprojekt. Insofern ist der kommende Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) kirchlicherseits zu bedauern. Nach dem Start der Austrittsverhandlungen am Anfang dieser Woche gilt es aber, den Blick nach vorn zu richten. Gelingt es der EU-Verhandlungsseite, diese Trennung sachlich und mit einem gewissen Stil durchzuziehen (bei der britischen Seite ist das aufgrund der innenpolitischen Querelen derzeit fraglich), kann das der Union sogar nützen: Denn wenn man aus der EU auch wirklich austreten kann, betont das die Freiwilligkeit dieses Zusammenschlusses. Das kann Prozesse der europäischen Einigung auch entkrampfen. Heinz Niederleitner

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ein Geigenspiel Mit einem Lächeln verbeugt er sich und bedankt sich für den Applaus. Keine Frage: Sein Spielen hat ihm selbst gefallen. Und das Publikum war richtig hingerissen von seiner virtuosen Kunst. Es gibt eine Art von Freude, die kann man nicht alleine oder nur für sich selber haben. Beim Künstler und bei seinem Publikum, da ist es so. Ein Vielfaches an Zeit übt und spielt er für sich selbst. Er tut es, weil er sich darauf freut, sein Können irgendwann zeigen zu können. In der Freude und in der Begeisterung seines Publikums blüht seine eigene Freude auf. Noch so perfekt könnte er sein, wenn sein Spiel keinen Gefallen fände, erstickte auch seine Freude. Der Künstler und sein Publikum. Ich und die anderen. Oder auch: ich und du. Ein Mensch wird ganz Mensch erst in seinem Gegenüber. Wir sind nicht für uns selber

gut – können es gar nicht sein. Das Beispiel vom Geigenvirtuosen verdeutlicht ein Zweites: was die Gemeinschaft den Einzelnen bedeutet. Das trifft auch auf Kirche zu. Sie ist gut, wenn sie aufmerksam ist den Einzelnen gegenüber: ihren Sorgen, den Freuden – nicht wie ein blind gewordener Spiegel, in dem ein Mensch sein Gesicht nicht mehr erkennt. Kirche, das ist ein Raum, in der die Freude groß werden kann – aneinander – weil es Ermutigung gibt und Applaus für das Gute.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: papst franziskus

Den Schrei der Armen hören

Ungeahnte Chancen Noch nie gab es weltweit so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Vertreibung. Aktuell sind das laut einem UNO-Bericht 65,6 Millionen. Nicht immer werden sie in den Aufnahmeländern willkommen geheißen. Angst und Vorurteile stehen dabei im Vordergrund. Das „Fremde“ wird zunächst abgelehnt. Nähert man sich dann doch an, ist die Überraschung oft groß – der andere ist ein Mensch wie du und ich. Papst Franziskus hat das vor kurzem so ausgedrückt: Gegenseitiges Kennenlernen fördere Offenheit und baue Brücken. Panik und Intoleranz abzubauen eröffnet nicht selten ungeahnte Chancen. susanne huber

Wenn wir einen Beitrag leisten wollen, um die Geschichte wirksam zu verändern und wirkliche Entwicklung zu ermöglichen, dann müssen wir auf den Schrei der Armen hören und uns einsetzen, um sie aus der Ausgrenzung herauszuholen. Papst Franziskus veröffentlichte vergangene Woche eine Botschaft zum neuen „Welttag der Armen“, der erstmals am 19. November stattfinden wird. reuters


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Im Gespräch 3

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Die Felder der Landwirt/innen und die Wohnungen der Konsument/innen liegen oft nah beieinander. Doch die letzten 50 Jahre haben eine bedrohliche Entfremdung zwischen Landwirtschaft und Kunden gebracht. Im Bild: Ottensheim. Hier gibt es seit 20 Jahren am Freitag den Bauernmarkt. KIZ/mf

Konsumenten und Landwirte brauchen ein Nahverhältnis

Das Zusammenrücken am Land 167.500 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Österreich. Vor 50 Jahren waren es doppelt so viele – und das Höfesterben ist noch nicht zu Ende. Gibt es den Ausweg? Matthäus Fellinger

Wachse oder weiche! Das war die ungeschriebene Regel in der Landwirtschaft. Alternativen waren schwierig. In den letzten 50 Jahren hat sich die Zahl der Bauernhöfe halbiert, im gleichen Zeitraum hat sich die durchschnittliche Betriebsgröße verdoppelt – auf 19 Hektar. Viele Betriebe werden im Nebenerwerb geführt. Verschwunden sind innerhalb dieser Zeit ein Drittel der agrarischen Anbauflächen in Österreich. Dort befinden sich jetzt Einfamilienhäuser, Firmenareale, Supermärkte und Straßen. Um die Zukunft der Landwirtschaft, und die damit eng verknüpfte Frage um eine gesunde Umwelt, machen sich viele Sorgen. Die Bauern und Bäuerinnen selbst, die Konsumentinnen und Konsumenten, nicht zuletzt der Papst. Mit seiner vor zwei Jahren erschienenen Enzyklika „Laudato si“ hat er die Landwirtschaft auch zu einer Kernfrage der Theologie gemacht. Nur in kleinbäuerlichen Strukturen wäre schöpfungsgerechte Landwirtschaft möglich, zeigte der Papst auf

Dr. Christina Plank, Politkwissenschaftlerin mit bäuerlicher Herkunft, Kath. Sozialakademie Österreichs. KiZ/mf

und warnte vor den Gefahren einer globalen, nur gewinnorientierten Agrarindustrie. Alle sollten den Weg einer Veränderung wagen – durch einen einfacheren Lebensstil. Die „Klagen der Armen und der Erde“ drängen darauf. Es wäre ein besseres Leben für alle. Suche nach Alternativen. An der Katholischen Privatuniversität in Linz nimmt man den Ball auf. Dort läuft zur Zeit das Forschungsprojekt Konsumethik. Am 13. Juni stellte Christina Plank (Katholische Sozialakademie Österreichs) Versuche einer solidarischen Landwirtschaft vor. Es geht dabei um ein Wirtschaften und Konsumieren, das nicht auf Kosten der Natur und der Menschen in anderen Ländern geht. Immerhin haben in Österreich rund ein Fünftel der

Landwirtinnen und Landwirte den Schritt in die Biolandwirtschaft gewagt, viele auch den in die Selbstvermarktung. Bauernhof und Kunden sollten dabei in ein neues Nahverhältnis gebracht werden, Konsument/innen sollten schlicht wieder mehr Gespür dafür bekommen, wie ihre Nahrung wächst und entsteht. Rund 30 Betriebe in Österreich, sechs davon in Oberösterreich, werden als „CSA-Betriebe“ geführt. „CSA“ steht für Community Supported Agriculture, deutsch spricht man von der „Bewegung für Solidarische Landwirtschaft“. Dabei gehen die bäuerlichen Betriebe mit den Konsument/innen eine Art Versorgungsgemeinschaft ein. Die Verbraucher/innen geben eine Abnahmegarantie, bezahlen auch im Voraus. Das Risiko einer schlechten Ernte wird gemeinsam getragen. Den Betrieben soll es mehr Sicherheit bringen, die Konsument/innen werden zu „Ernteteiler/innen“. Das Modell wird vor allem im Gemüseanbau praktiziert. Als „Alternativmodell“ für die Landwirtschaft generell sieht es Christina Plank nicht, es sei jedoch ein „Experimentierfeld“ und ein „Lernprozess“, um grundsätzlich zu einer besseren Form des Wirtschaftens zu kommen. XX www.ernährungssouveränität.at/wiki/ Solidarische_Landwirtschaft_in_Österreich


4 Oberösterreich

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kiz/jw

Bauarbeiten im Mariendom begonnen Linz. Der Fronleichnamsgottesdienst war die letzte Messfeier im Mariendom, tags darauf kamen in der Früh Helferinnen und Helfer der Dompfarre und packten beim Abbau des Holzpodiums vor dem Altar (im Bild) kräftig an. Wie bei jeder anderen Renovierung einer Pfarrkirche muss auch die Dompfarre ihren Beitrag leisten. Neben Bischof, Domkapitel und Diözesanfinanzkammer, die die Kirchenbeiträge verwaltet, hat die Dompfarre ihren Anteil zu dem

Projekt beizusteuern, das mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt ist. „In der Dompfarre herrscht eine große Freude und Bereitschaft mitzuarbeiten“, sagt Univ.Prof. Christoph Niemand, Mitglied der Dompfarr-Initiative „Neuer Raum im Neuen Dom“. Auf einer eigenen Website informiert die Initiative profund über den theologisch-spirituellen Hintergrund der Neugestaltung der liturgischen Orte und aktuell über die laufenden Aktionen. Die

Initiative lädt ein, mit einem Spendenbaustein beizutragen, dass der Dom als besonderer geschichtlicher und geistlicher Ort neu zur Wirkung kommen kann. Spender/ innen werden auch zu einer Reihe von Veranstaltungen – wie etwa zum Transport des neuen Altars in den Dom – als besondere Gäste eingeladen. Am 8. Dezember 2017 findet die Einweihung statt. j.w. XX Mehr Info: www.mariendom.at/neu

Jahrestagung von „Selbständig im Alter“

Pfarrcafé beugt Demenz vor

Grenzenlose Versöhnung. „Dieser Ort steht für Versöhnung und Frieden über Grenzen hinweg“, daran erinnerte Bischof Manfred Scheuer (im Bild) in einem Festgottesdienst mit mehr als 250 Wallfahrer/innen am 17. Juni in Glöckelberg, dem heutigen Zvonková in Tschechien, zu Ehren des Engelmar Unzeitig. Dieser wurde 2016 seliggesprochen. Unzeitig war als Seelsorger von 1940 bis zu seiner Verhaftung 1941 durch die Gestapo im Böhmerwald tätig. Privat

Unter dem Thema „Vorbeugung von Demenz“ stand die Jahrestagung von SelbA – Selbständig im Alter des Katholischen Bildungswerks. Rund 170 Frauen und Männer kamen am 9. Juni 2017 zu dem Vortrag von Primarius Dr. Elmar Kainz ins Bildungshaus Schloss Puchberg. (Die KirchenZeitung stellte die sieben Tipps des Linzer Facharztes in Nummer 23 ausführlich vor). Kainz verstand es, seine Zuhörer/innen zu begeistern und gab Hinweise zur Demenz-

prävention. Dazu gehören zum Beispiel Waldspaziergänge, bei denen zusätzlich zur körperlichen Bewegung durch Düfte und Geräusche auch noch weitere Sinne und damit Hirnareale angesprochen werden. Soziale Kontakte sind ebenfalls eine wichtige Säule, somit seien das Pfarrcafé nach einem Gottesdienst und das SelbA-Training ideale Methoden zur Demenzvorbeugung, so Primarius Kainz: Demenz ist nicht heilbar, sondern nur verhinderbar.


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Oberösterreich 5

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momente

20 Jahre Allianz für den freien Sonntag in Oberösterreich

Von der Freiheit, sonntags frei zu haben Leben ist mehr als arbeiten und konsumieren – Leben braucht Gemeinschaft. Der freie Sonntag macht das möglich, sagt Christina Wegscheider, Obfrau der Stadtkapelle Gallneukirchen. Christine Grüll

Fünf Veranstaltungen in vier Tagen, das ist selbst für eine große Musikkapelle eine Herausforderung. Die Stadtkapelle Gallneukirchen hat das heuer schon gemeistert. Monate vorher haben die Vorbereitungen für diese Ausrückungen begonnen. Monate, in denen auch andere Auftritte stattfanden. „Samstag und Sonntag sind die klassischen Tage zum Ausrücken“, sagt Obfrau Christina Wegscheider. „Denn die Veranstaltungen werden so gelegt, dass möglichst viele Leute frei haben, um mitzufeiern.“ Christina Wegscheider und die 38 Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle nehmen sich jährlich viel Zeit, um kirchliche und andere Feste ehrenamtlich mitzugestalten. Der freie Sonntag spielt dabei eine Rolle. Die meisten Mitglieder der Kapelle haben beruflich frei und können spielen. Findet eine Ausrückung am Samstag statt, bleibt am Sonntag Zeit für die Familie. „Ohne den freien Sonntag wären Auftritte sicher schwieriger planbar“, ist Christina Wegscheider überzeugt.

St. Florianer

Ing. Christina Wegscheider ist Obfrau der Stadtkapelle Gallneukirchen und spielt hier seit neun Jahren Waldhorn. Stadtkapelle

wird als selbstverständlich angenommen, dass wir auch sonntags freundlich behandelt oder bedient werden“, sagt die Musikerin und Gemeindebedienstete. Viele, die sonntags arbeiten, schätzen die freie Zeit, die sie dafür während der Woche haben. Aber dazu solle sich jeder freiwillig entscheiden können, meint Christina Wegscheider: „Denn private Ereignisse sind am Wochenende. Unter der Woche wird nicht gefeiert.“

Sängerknaben

Besuch in Kasachstan Auf Einladung des EXPO-Büros der Österreichischen Wirtschaftskammer unternahmen die St. Florianer Sängerknaben eine Konzertreise zur Weltausstellung in Kasachstan. Bei der Flaggenparade am Platz der Nationen in Astana, der Hauptstadt Kasachstans, präsentierte der Chor die Österreichische und die Kasachische Landeshymne.

Im gedenken

Ein Jubiläum. Der freie Sonntag ist in der oberösterreichischen Landesverfassung verankert. Das ist einer der größten Erfolge der Allianz für den freien Sonntag. Vor zwanzig Jahren wurde sie von Personen aus Diözese und Gewerkschaft in Oberösterreich ins Leben gerufen. Seitdem setzen sie sich mit Vertretern unterschiedlichster Vereine für die gemeinsame Sache ein: Der freie Sonntag als Symbol für ein Leben, das nicht nur aus konsumieren und arbeiten besteht. Die Arbeit, die sonntags geleistet werden muss, soll damit aufgewertet werden. Zeit zum Feiern. Das ist ganz im Sinne von Christina Wegscheider. Denn ihr fehlt es an Wertschätzung für Menschen, die im sozialen oder im Freizeitbereich arbeiten. „Es

Vor dem BajterekTurm in Astana.

Der freie Sonntag lässt Raum für Ehrenamt, zum Beispiel für die musikalische Gestaltung von Pfarrfesten. KiZ/CG

n Am 19. Juni 2017 ist Konsistorialrat David Holzner, emeritierter Kurat von Leopoldschlag, im 73. Lebensjahr im Landeskrankenhaus Freistadt verstorben. David Holzner stammt aus Aschach an der Steyr. Nach der Priesterweihe 1975 war er Kooperator in Schenkenfelden, Linz-St. Magdalena, St. Georgen an der Gusen und Linz-St. Konrad, Pfarradministrator in Nußdorf am Attersee, Pfarrprovisor von Abtsdorf und Attersee, dann Pfarrer in Nußdorf und Abtsdorf sowie Pfarrprovisor von Unterach. Von 2007 bis 2016 war David Holzner Kurat in Leopoldschlag, dann übersiedelte er in das Pflegeheim St. Elisabeth in Rainbach i. Mkr. Der Begräbnisgottesdienst findet am Freitag, 30. Juni 2017, um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche Aschach an der Steyr statt.


6 Lebendige Kirche

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stenogramm

Der neue PfarrHOF Laurentius in Weichstetten. Pock

Weichstetten. Bei der Sanierung und beim Umbau des 220 Jahre alten Pfarrhofes haben viele Weichstettner/innen Hand angelegt. An die 2.600 Arbeitsstunden wurden ehrenamtlich in das Projekt eingebracht, das rund 460.000 Euro kostet. Nun steht der PfarrHOF Laurentius als Haus der Gemeinschaft der Bevölkerung zur Verfügung. Die Eröffnungsfeier beginnt am 1. Juli 2017 um 14 Uhr mit einem Tag der offenen Tür in Volksschule, Kindergarten und Pfarrhof (Traktoren-Oldtimer Rundfahrten). Am 2. Juni 2017 ist um 9 Uhr eine Festmesse mit anschließendem Festakt und gemütlichem Beisammensein.

Auf dem Pfarrplatz der Pfarre Linz-Heiliger Geist feierten die Urfahraner Pfarren ihr Dekanatsfest. kusmitsch

Die Kirche ist bunt An die achthundert Gläubigen aus den Linzer Pfarren Christkönig, Heiliger Geist, Pöstlingberg-Lichtenberg, St. Leopold, St. Magdalena, St. Markus, Stadtpfarre Urfahr und Puchenau kamen am Dreifaltigkeitssonntag zum Gottesdienst, den Dechant Žarko Prskalo mit den Seelsorger/innen des Dekanates Linz-Nord zelebrierte. Im Dekanat hat sich eine gute Kooperation und ein

Windhaag bei Freistadt. Die Pfarrleitung hat Religionslehrer Christoph Neubauer gebeten mit seinen Schüler/innen ein Logo für die Pfarre zu entwerfen. Die Kinder der 2. Klasse der NMS Windhaag, auf deren Lehrplan ohnedies das Thema Kirche steht, haben sich mit Eifer an die Arbeit gemacht. Sie können der Pfarre eine Reihe von Vorschlägen zu Auswahl vorlegen. privat

buntes Beziehungsnetz unter den einzelnen Gemeinden und kirchlichen Orten entwickelt. Dekanatsassistentin Teresa Kaineder und Pfarrassistent Matthias List (Pfarre St. Markus) sprachen in ihrer gemeinsam gehaltenen Predigt von diesem Geist des Zusammenhaltens im Dekanat. Diese Gemeinschaft war im Gottesdienst und beim Frühschoppen spürbar.

Bad Schallerbach. Auf Initiative des Sozialkreises und weiterer pfarrlicher Gruppen fand im Pfarrsaal Bad Schallerbach ein Nachmittag der Begegnung statt. Asylwerber/innen und Einheimische waren dazu eingeladen. Während Jungscharleiter/innen mit ihren Spielangeboten viele Kinder begeisterten (im Bild), hatten Erwachsene die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen. Unterhuber


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Pfarren & Regionen 7

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Den Pfarrmitarbeiter/innen Anerkennung geben

Dank als Lungenflügel der lebendigen Pfarrgemeinde Am Ende des Arbeitsjahres richten viele Pfarren Feste als Anerkennung für die Ehrenamtlichen aus. Für die Danksagungen braucht es Fingerspitzengefühl. Mit rund 8000 Katholiken ist Mondsee eine der bevölkerungsreichsten Pfarren in Oberösterreich. Dementsprechend groß dimensioniert ist auch das Mitarbeiterfest, mit dem die Pfarre Ende Juni Danke sagt. Über 400 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, 40 Fachausschüsse, Gruppierungen und Vereine zählt die Pfarrgemeinde. „Der Dank ist für eine lebendige Pfarre wie ein Lungenflügel, der sie atmen lässt. Der zweite Flügel ist das uneingeschränkte Einstehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Pfarrleben“, sagt Ernst Wageneder, Pfarrer in Mondsee. Die Angst, jemanden zu vergessen. Der Seelsorger freut sich, dass es so viele engagierte Ehrenamtliche gibt. Nicht zuletzt, weil der Besucherandrang zu der Basilika in Mondsee einiges an Arbeitsaufwand mit sich bringt. Wageneder ist sich bewusst, dass Danksagungen Fingerspitzengefühl brauchen. „Die Angst, jemanden zu vergessen, ist schon da“, gibt er zu. In Gallneukirchen, der größten Pfarre Oberösterreich, ist man sich dieser Herausforderung auch bewusst. Deshalb wird zum jährlichen Mitarbeiterfest allgemein in der Messe und via Pfarrblatt eingeladen. „Jeder, der sich angesprochen

Kostbares Dankeschön. Der Ehrenring der Pfarre Mondsee. KIZ/JW

fühlt, darf kommen“, erklärt die Pastoralassistentin Teresa Bogensperger. Der Pfarrer von Mondsee hält es jedenfalls mit dem Rat, den ihm ein älterer Priesterkollege früh mit auf den Weg gegeben hat: „Für ein Dankeschön muss immer Zeit sein.“ Sollte einmal jemand beim Bedanken übersehen werden, würde er nicht zögern, diesen Fehler einzugestehen, so Wageneder. Bei einer Form der Auszeichnung ist es in Mondsee jedoch klar, dass sie nur sehr wenige erhalten: Den Ehrenring der Pfarre gibt es seit sieben Jahren für besondere Verdienste für die Pastoral und für die Basilika. Die Ehrung wurde in den letzten Jahren erst an eine Handvoll Personen vergeben. P.S.

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stenogramm Waldzell. Es ist eine schöne Bildtafel, die seit Kurzem in Waldzell steht. Sie erinnert jedoch an ein brutales Ereignis, das vor hundert Jahren geschah. Zwei Buben und ihre Mutter wurden vom Familienvater erschlagen, getarnt durch einen Waldunfall. Bildlich dargestellt wurde sie vom Maler Hans Hermandinger, der auch das Geschichtliche in Erinnerung brachte. Die Bildtafel, errichtet vom Katholischen Bildungswerk Waldzell wurde von Diakon Heinz Rieder im Rahmen einer kleinen Andacht gesegnet. Die Besitzer des Waldes und Nachkommen aus der Familie ­Neuländtner, Aloisia und Hubert Seiringer (4. Generation) mit Mutter Theresia Seiringer (3. Generation) aus Fornach, waren ebenfalls bei der Marterlsegnung dabei.

Am 11. Juni 2017 wurde das Marterl gesegnet. alois Litzlbauer

n 20 Jahre Schacherhof. Das Jugendhaus Schacherhof in Seitenstetten (Bezirk Amstetten) feiert am 24. Juni seinen 20. Geburtstag mit einem großen Fest. Bei diesem „Tag der offenen Tür“ können Besucher/innen in alte Erinnerungen eintauchen, aber auch den Schacherhof von seiner neuen Seite kennenlernen. „Wir dürfen stolz sagen, dass wir für viele ein Stück Wegbegleiter sein durften“, so das Team des Schacherhofs. Start des Festprogramms ist um 14 Uhr. Um 17 Uhr wird es dann den Festakt mit Fahrzeugsegnung geben. Dabei wird auch der neue Schacherhof-Bus präsentiert. Schacherhof


Der evangelische Kirchentag zur Feier von „500 Jahre Reformation“ und Fronleichnam: Dass die evangelische und katholische Kirche ihre beiden Feste am Linzer Domplatz mit einer ökumenischen Begegnung abschlossen, war ein herausragendes und bleibendes ökumenisches Zeichen. Josef Wallner

„Es war schon eine gewisse Spannung da. Wir sind vom Fronleichnamsaltar bei den Marienschwestern in Stille Richtung Dom aufgebrochen“, sagt Christine Lipa-Reichetseder vom Pfarrgemeinderat der Dompfarre. Als die Evangelischen Christen, die am Domplatz Gottesdienst feierten, die Prozession kommen sahen, sind alle aufgestanden. „Zu spüren, dass man erwartet wird, das aufeinander zugehen und dann das Ineinander von katho-

Wir feiern, was uns lischer Fronleichnamsprozession und evangelischem Kirchentag – das war einfach wunderschön.“ Vom „Allerschädlichsten Jahresfest“... Der evangelische Kirchentag am 15. Juni 2017 war die zentrale Veranstaltung zum Gedenken an „500 Jahre Reformation in Oberösterreich“. Eröffnet wurde die Feier, zu der rund 1000 Evangelische aus dem ganzen Bundesland gekommen waren, mit einem Gottesdienst am Domplatz, im Schatten der Bischofskirche, die der unbefleckt empfangenen Gottesmutter Maria geweiht ist. Ein außergewöhnlicher Ort für ein Fest der Reformation. Und

Die Feier am Domplatz war ein großer Tag für Chor und Posaunenchor, besonders für die ganz jungen Musikerinnen Emma und Christina (2. und 3. von rechts) aus Rutzenmoos. kiz/jw

das an Fronleichnam, das unter Martin Luther als „allerschädlichstes Jahresfest“ galt. Prozessionen fielen für ihn unter Gotteslästerung. Der Abendmahlstisch des evangelischen Gottesdienstes diente zugleich als der vierte „Fronleichnamsaltar“. An diesem fand die ökumenische Begegnung und das gemeinsame Gebet statt. ...zur Versöhnung. „Bischof Scheuer und ich hätten es uns einfacher machen können: Jede Kirche feiert für sich, im eigenen Stall“, sagte Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Kirche Oberösterreichs. Aber eine Reformationsfeier ohne katholische Kirche ist für ihn heute nicht denkbar: „Wir wollen an den Faden wieder anknüpfen, der in der Reformation abgerissen ist. Wir haben als Christen den Auftrag zur Versöhnung.“ Diözesanbischof Manfred Scheuer führte die Grußworte des Superintendenten weiter: „Wir feiern nicht das, was uns trennt, sondern das, was uns verbindet: die Freude an Gott und seinem Evangelium. Der gemeinsame Blick auf Christus regelt das Miteinander neu.“ Dabei ist Ökumene kein Selbstzweck. „Wir sind aufgerufen, gemeinsam Zeugnis von Gottes Wirken zu geben. Ich bin zutiefst überzeugt, dass der Glaube für unser Land wichtig ist“, so der Superintendent. Die Heilige Schrift auf der


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Reportage 9

22. Juni 2017

Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner spenden gemeinsam den Segen. Diözese Linz

Kritik allein hat keine Kraft Der Superintendent der evangelischen Kirche Oberösterreichs Gerold Lehner erklärte am Evangelischen Kirchentag die Aktualität der Botschaft Martin Luthers. Im folgenden Kernaussagen seiner Predigt:

verbindet einen und die Monstranz auf der anderen Seite – und dazwischen die beiden Amtsträger, Bischof Scheuer und Superintendent Lehner. Mit dem gemeinsamen Segensgebet wurde die Feier beschlossen. Franz Gruber, Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Katholischen Universität Linz, kam mit der Fronleichnamsprozession auf den Dom­platz. Für ihn war die ökumenische Begegnung ein wichtiges und schönes Zeichen: „Die Leute sehen, dass die Kirchenleitungen in der Ökumene nicht stehen bleiben, sondern weitergehen wollen. Trotzdem war das heute nur ein Schritt in die noch tiefere Einheit.“ Aktuell sieht er ein Zeitfenster, die letzten Hürden auf dem Weg von der versöhnten Verschiedenheit in die gelungene Einheit zu nehmen. Die Welt braucht heute notwendiger denn je das gemeinsame Zeugnis der Kirchen, ist der Theologe überzeugt. Dass der Einzug der Fronleichnamsprozession auf den Domplatz exakt zum Ende des evangelischen Gottesdienstes stattfand, dafür war Dompfarrer Maximilian Strasser verantwortlich. Er verrät augenzwinkernd das Geheimnis der Zeitplanung: „Wir haben beim dritten Altar längere Zeit gewartet. Das gehört zur Ökumene: Aufeinander in Geduld warten.“

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Gehört – so hoffen viele – bald einmal der Vergangenheit an: Hinweisschilder für Gottesdienste, die in verschiedene Richtungen zeigen. kiz/jw

Zwei Wirkkräfte führten zur Reformation, die eine bestand in der Kritik an den Missständen in der Kirche: am moralischen Leben der Amtsträger, am Reichtum und an vielem mehr. Diese Kritik gab es schon vor Martin Luther, sie hat aber bloß das Schimpfen gefördert, innere Kraft hatte sie keine. Sie blieb steril, weil man nicht wusste, wohin es gehen sollte. Luthers Thesen wären ebenfalls eine Episode unter vielen zur allgemeinen Kritik geblieben, wenn nicht noch eine andere Wirkkraft da gewesen wäre. Luther leidet unter dem Bewusstsein: Wenn wir vor Gott treten wollen, dann ist all unser Bemühen nicht gut genug. Wenn Gott gerecht ist, wird es eng. Martin Luther verliert den Boden unter den Füßen. Erst als er begreift, dass Gott Gerechtigkeit nicht fordert, sondern schenkt, kippt alles. Das Dunkel in ihm wird hell, aus Verzweiflung wird Freude. Diese Freude ist im Leben Luthers nie mehr versiegt. Diese Freude an Gott, der Gerechtigkeit schenkt, ist die eigentliche Wirkkraft der Reformation, sie entzündet die Herzen. Martin Luther ist uns zum Brief Christi geworden, wie es im zweiten Korintherbrief heißt. Diese Botschaft lautet: Wir Menschen sind hineingenommen in die Liebe Gottes. Dadurch ist die Reformation kein Ereignis der Vergangenheit, sondern auch heute aktuell. Denn es gibt in uns das „Universum der Angst“: Wir müssen funktionieren, im Beruf zum Beispiel, die Fassade aufrecht erhalten, kämpfen, um oben zu bleiben. Da können wir nie genügen. Universum der Liebe. Dem steht das Universum der Liebe gegenüber, zu dem Martin Luther befreit wurde. Dieses hat viele Facetten und wird im Alltag konkret: Es zeigt sich in der Dankbarkeit, in der Freude über die Zusage Gottes, im Leiden an dem, was nicht gut ist und im Einander-Ertragen. Die Frage fünfhundert Jahre nach der Reformation lautet: In welchem Land wollen wir leben – im Universum der Angst oder im Universum der Liebe? Die Antwort liegt auf der Hand.


10 Thema Rückblick auf die „Flüchtlingskrise“

„Ohne Freiwillige und Hilfsorganisationen wäre Österreich gescheitert“ Die Flüchtlinge werden ziemlich sicher ein Thema des Wahlkampfes im Herbst sein – obwohl die Asylwerberzahlen heuer wieder sinken. Im Rückblick auf die Zeit der großen Herausforderungen 2015/16 schreibt Ferry Maier, damals an leitender Stelle in der Flüchtlingskoordination, in dem Buch „Willkommen in Österreich?“ eine kritische Analyse darüber, wie Österreich die „Flüchtlingskrise“ bewältigt hat. Interview: Heinz Niederleitner

Zwei Jahre sind vergangen, seit 2015 hunderttausende Flüchtlinge nach und durch Österreich zogen. Das gesellschaftliche Klima hat sich verändert. Ist die Willkommenskultur heute völlig verschwunden? Ferry Maier: Zunächst muss man aufpas-

sen, weil der Begriff „Willkommenskultur“ oft von ihren Gegnern in einem negativen Sinn gebraucht wurde. Zweifellos besteht der Eindruck, dass sich die Haltung in der Bundesregierung seit damals von einer Willkommenskultur zu einer Abschiebekultur gedreht hat. Mich ärgert dabei, dass nicht erkannt wird, wie viele Freiwillige heute noch in Österreich für Flüchtlinge aktiv sind. Unverständlich ist mir auch, warum es nie ein wirkliches Danke für all jene gegeben hat, die sich insbesondere in den schwierigen Monaten 2015 engagiert haben. Wäre die Bewältigung der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 und danach ohne die Freiwilligen und die helfenden Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), möglich gewesen? Maier: Ohne sie wäre Österreich gescheitert.

Ich war beeindruckt von der hohen Professionalität der Hilfsorganisationen und dem großen Engagement der Menschen, die auf die verschiedenste Art geholfen haben. Erinnern wird uns: Wir erlebten die Durchreise von einer knappen Million Menschen durch Österreich, die sich jeweils drei bis sechs Tage bei uns aufgehalten haben. Sie kamen von der Balkanroute und aus Ungarn und haben in Österreich Betreuung bekommen – von Nahrung über medizinische Hilfe bis Kleidung.

Im Gegensatz zu den Hilfsorganisationen loben Sie in Ihrem Buch staatliche Behörden nur wenig, Kritik gibt es aber viel. Warum? Maier: Hier fehlte es an Knowhow. Viele Be-

hördenvertreter waren und sind nicht dafür ausgebildet, solche Ausnahmesituationen zu bewältigen. Die Beamten in den Ländern waren sehr konstruktiv. Jedoch hatte ich den Eindruck, dass die Behörden unterbesetzt und deshalb überfordert waren. Ihren Ausführungen zufolge klappte die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern besser als mit der „höheren Politik“. Gibt es dafür Gründe? Maier: Je näher die potentiellen Helfer/in-

nen den Flüchtlingen waren, desto weniger wurden die Probleme betont; je weiter weg Einrichtungen waren, desto größer wurden die Probleme gezeichnet. Es zeigen ja auch Umfragen, dass die Ablehnung gegenüber Flüchtlingen gerade dort gering ist, wo welche leben – und umgekehrt. Meines Wissens waren von der Staatsspitze damals nur der Bundespräsident, der Kanzler, der Vizekanzler und die Innenministerin im Flüchtlingslager Traiskirchen, das ja einer der zentralen Orte war.

damit man die staatlichen Zahlungen um diesen Betrag zurückfährt. Spätestens nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015/16 in Köln wurden jene, die sich für Flüchtlinge einsetzten, plötzlich als naiv beschimpft. Was sagen Sie dazu? Maier: Natürlich waren und sind Taten wie

jene in Köln schrecklich. Ich bin mir sicher, dass es in jeder Gruppe einen Prozentsatz von Menschen gibt, die strafrechtlich auf die eine oder andere Art auffällig ist. Darüber wird nicht groß berichtet. Auch bei den Flüchtlingen gibt es diesen Prozentsatz, er mag – je nach Hintergrund – etwas höher sein. Der Unterschied ist, dass die Aufmerksamkeit viel höher ist, wenn ein Flüchtling etwas verbricht. Das spielt jenen in die Hände, die gegen Flüchtlingshilfe sind. Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, Bleibeberechtigte zu integrieren. Was könnte man da organisatorisch verbessern? Maier: Wichtig wäre zum Beispiel eine bun-

Die Hilfsorganisationen mussten sich nach der härtesten Zeit im Flüchtlingseinsatz Vorwürfe anhören. Da hieß es etwa, sie würden mit den Flüchtlingen ganz gut verdienen ... Maier: Es sollte doch klar sein, dass NGOs

desweit einheitliche Datenerfassung dieser Menschen, damit man sie gezielter integrieren und zum Beispiel Deutschkurse besser organisieren kann. Bei diesem Thema fällt zudem auf, dass es ja auch vor 2015 Flüchtlinge gab, wir aber erst jetzt von Integrationsmaßnahmen im großen Stil sprechen. So wird deutlich, was in diesem Bereich über Jahre versäumt wurde.

für Leistungen, die sie erbringen, auch entsprechend bezahlt werden. Befremdlich war, als plötzlich die Idee auftauchte, die Organisationen sollten ihre Spenden offenlegen,

Aus der Politik hört man immer wieder, dass zu gute Bedingungen Menschen ins Land zieht. Stimmt das?


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Thema 11

22. Juni 2017

Synodenvorbereitung

Vatikan-Jugendumfrage im Internet startet Mehrere Monate nach ihrer Ankündigung ist die Jugendumfrage des Vatikans als Vorbereitung zur Bischofssynode 2018 seit vergangener Woche online. Sie wendet sich vorrangig an 16- bis 29-Jährige, allerdings derzeit nicht auf Deutsch.

Maier: Das ist ein „Totschlagsargument“,

das dazu führt, möglichst nichts zu machen. Man hat ja auch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, die Menschen ins Land geholt zu haben. Wenn man aber weiß, dass es schon 2011 einen Bericht des Heeresnachrichtendienstes gab, der für die Jahre um 2015 große Flüchtlingsbewegungen voraussagte, wird klar: Diese Argumentation ist Unsinn. Die Menschen kommen, weil die Lage in ihrer Heimat so schlecht ist.

Freiwillige und Hilfsorganisationen wie zum Beispiel Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz machten die Bewältigung der vielen Flüchtlinge erst möglich. Auch Pfarren unterstützen die Asylwerber. Reuters, Parlamentsdirektion

Stehen Politiker bei der Flüchtlingshilfe nicht auch deshalb auf der Bremse, weil sie fürchten, dafür vom Wähler abgestraft zu werden? Maier: Es gibt zu wenige selbstbewusste Poli-

tiker, die mit dem Thema offensiv umgehen wollen. Das Thema wird eher weggeschoben. Ob das lösungsorientiert ist, stelle ich in Frage.

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Dr. Ferdinand „Ferry“ Maier Von September 2015 bis September 2016 war der frühere Nationalratsabgeordnete und Raiffeisen-Manager neben Christian Konrad als Flüchtlingsbeauftragter der Bundesregierung tätig. In einem Buch zieht er nun eine Bilanz, wie Österreich mit der Flüchtlingskrise umgegangen ist. XX Ferry Maier/Julia Ortner: Willkommen in Österreich? Was wir für Flüchtlinge leisten können und wo Österreich versagt hat. Tyrolia Verlag, 175 Seiten, 19,95 Euro. ISBN 978-3-7022-3617-5

Österreichs Bischöfe haben dazu aufgerufen, sich an der Internet-Umfrage, die bis 30. November laufen soll, zu beteiligen. Die Ergebnisse werden im Vatikan ausgewertet und in die Vorbereitung der Bischofssynode 2018 einbezogen, die sich dem Thema Jugend widmen wird. Zur Freude, dass die Umfrage, die für März angekündigt war, endlich da ist, mischt sich bei Sophie Matkovits, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich, auch Bedauern: „Leider ist die Umfrage nur in Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch verfügbar. Das ist für viele Jugendliche eine erhebliche Hürde bei der Beantwortung. Eine offizielle deutsche Übersetzung soll noch in das Online-System integriert werden.“ Eine starke Beteiligung an der Umfrage sei der Katholischen Jugend wichtig, „um ein starkes Signal nach Rom zu schicken“. Die intensive Bewerbung des Fragebogens würde aber erst gestartet, wenn er auch auf Deutsch vorliege, sagt Matkovits. Zufrieden zeigt sie sich mit den Inhalten der Umfrage, die für Jugendliche relevant seien. Themen. Ein Blick in die Umfrage zeigt neben Fragen zum Glauben weitere Themen wie: Soziale Netzwerke im Internet, Ausbildung, Arbeitssuche und Beruf, Familie, Zukunftsbilder, Selbsteinschätzung und gesellschaftliches Engagement. Der Fragebogen ist auch für nichtgläubige Jugendliche und Angehörige anderer Religionen ausfüllbar. Kleine Fehler hat die englische Version noch, zum Beispiel zweimal die Antwortmöglichkeit „Keinen“ bei der Frage nach dem Einfluss Jugendlicher im jeweiligen Land. Die Startseite war am Wochenbeginn zudem nur italienisch vorhanden. Neben dem Online-Fragebogen werden auch auf diözesaner Ebene und in der Bischofskonferenz Antworten auf einen anderen Fragebogen erarbeitet, der mit der offiziellen Synodenankündigung an die Diözesen ging. Einen – deutschsprachigen – eigenen Fragebogen hat zudem die Katholische Jugend der Diözese Innsbruck eingerichtet. Die Ergebnisse dort werden in die diözesanen Antworten einfließen. Heinz Niederleitner

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XX Zum Fragebogen: youth.synod2018.va

Welchen Stellenwert haben reale Begegnungen jenseits der sozialen Netzwerke im Internet? Auch das ist ein Thema der Umfrage. nie


12 Panorama stenogramm Schulreform. „Erleichtert“ über die erzielte Einigung bei der Bildungsreform hat sich die Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes Österreichs, Astrid Ebenberger, gezeigt: Für sie ist der nun vorliegende Gesetzesentwurf „überwiegend positiv zu sehen“. Die parteipolitischen Streitigkeiten kritisierte Ebenberger scharf: „Es ist schäbig, dass mit der Zukunft der Kinder parteipolitisches Kleingeld im Vorwahlkampf gemacht wird.“

22. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Hilfsaktion für die Christen im Irak

„Österreich-Dorf“ im Irak soll Zeichen der Hoffnung werden

Mitsprache. Die Reformgruppe aus neun Kardinälen („K9-Rat“) um Papst Franziskus erwägt Möglichkeiten einer stärkeren Beteiligung des Kirchenvolks bei Bischofsernennungen. Es wurde bei der aktuellen Tagung der Gruppe auch vorgeschlagen, bestimmte Zuständigkeiten und Vollmachten von Vatikanbehörden an die Ortsbischöfe oder an Bischofskonferenzen zu übertragen.

Damit die Christen in ihre vom Islamischen Staat verwüsteten Dörfer im Nordirak zurückkehren können, brauchen sie Unterstützung. Die Kirche Österreichs will helfen. An die 100.000 Christen, Jesiden und andere religiöse Minderheiten mussten im Sommer 2014 vor den mordenden IS-Truppen aus der nordirakischen Ninive-Ebene fliehen. Nun konnte der IS vertrieben werden, hat aber verbrannte Erde hinterlassen. Dennoch möchten die Bewohner in ihre Dörfer zurückkehren. Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) will mit Unterstützung von Kirche in Not, Christian Solidarity International, der Initiative Christlicher Orient und der Kardinal-König-Stiftung ihre Kräfte bündeln und die Hilfe auf ein Dorf

Miva. Mit einer landesweiten Plakatkampagne macht eines der ältesten katholischen Hilfswerke Österreichs, die MIVA (MissionsVerkehrs-Arbeitsgemeinschaft), derzeit auf sich aufmerksam. Drei verschiedene Plakatsujets sollen zur Unterstützung von MIVA-Projekten aufrufen.

Der Bürgermeister von Baqofa mit seiner Frau. Kathpress

konzentrieren: auf Baqofa mit seinen knapp tausend Bewohnern vor der Vertreibung. Dreißig Familien sind dorthin bereits zurückgekehrt, weitere folgen. Doch die Lage ist trist: die Wasserversorgung zerstört, Kindergarten und Schule beschädigt, alle Häuser geplündert. Die durchschnittlichen Kosten um ein Haus wieder bewohnbar zu machen betragen 7000 Dollar, um ein ausgebranntes Haus zu reparieren benötigt man an die 24.000 Dollar. Die AKV wird ihre Mitglieder wie Christliche Lehrervereine oder Studentenverbindungen einladen, zum Aufbau von Baqofa beizutragen – damit es ein ‚Österreich-Dorf‘ wird“, wie AKV-Präsident Helmut Kukacka betont. Er hofft, dass die Bundesregierung und die Länder die Spenden ergänzen. „Wir dürfen die Christen, die in den Ursprungsländern unseres Glaubens leben, nicht allein lassen“, appelliert Herbert Rechberger von Kirche in Not. Keine Benachteiligung. Die Konzentration auf ein christliches Dorf bedeutet für Bischof Manfred Scheuer, dem Präsidenten der Kardinal-König-Stiftung, keine Benachteiligung anderer Gemeinschaften. „Die Kirchen im Irak unterstützen selbstverständlich auch Muslime und Jesiden“, sagt Scheuer: „Wir müssen allen helfen, klingt recht plausibel, ist aber oft eine Flucht ins Allgemeine. Mit dem Dorf Baqofa haben wir eine ganz konkrete Option zu helfen.“ Josef Wallner

Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell

Bischöfe greifen Appell des Papstes für die Armen auf Der „Welttag der Armen“, den Papst Franziskus eingeführt hat und der heuer am 19. November erstmals weltweit begangen wird, soll auch in allen Pfarrgemeinden durchgeführt werden. Damit griff Österreichs Bischofskonferenz bei ihrer Sitzung in Mariazell vergangene Woche das Anliegen des Papstes auf. Unter dem Motto „Liebt nicht mit Worten, sondern mit Taten“ wird die traditionelle Elisabethsammlung der Caritas mit diesem Ereignis verbunden. Neben der Vorbereitung auf die Bischofssynode zum

Thema Jugend 2018 (siehe Seite 11), bildete Sicherheit einen Schwerpunkt der Bischofstagung. Die Bischöfe würdigten den Dienst von Exekutive und Militär zur Bewahrung von Sicherheit und Frieden im Gemeinwesen und dankten allen, die bereit sind, dafür Gesundheit, Leib und Leben einzusetzen. Beim Festgottesdienst aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums der Marienerscheinungen in Fatima stellten die Bischöfe Österreich und seine Menschen einmal mehr im Gebet unter den Schutz der Gottesmutter.

Festgottesdienst in der Basilika Mariazell

Wuthe


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

22. Juni 2017

„Vereint gegen jeden Terror“, steht auf den Plakaten in der Nähe des Tatorts in London.

reuters

„Terroranschlag gegen Muslime“ Spitzenvertreter aller Religionen haben einen islamfeindlichen Anschlag auf Moscheebesucher im Londoner Stadtteil Finsbury Park verurteilt. Ein Kleinbus war am Montag dieser Woche kurz nach Mitternacht in eine Menschengruppe vor einer Moschee gerast, die zum Abendgebet im Fastenmonat Ramadan zusammengekommen war und sich gerade um einen bewusstlos gewordenen Mitgläubigen kümmerte. Ein Mensch kam ums Leben, zehn weitere wurden verletzt. Bei allen Opfern

handelt es sich um Muslime. Augenzeugen berichteten, der 48-jährige Fahrer des gemieteten Kleinbusses habe gerufen: „Ich will alle Muslime töten.“ Die britische Premierministerin Theresa May sprach von einem „Terroranschlag gegen Muslime“. Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, zeigte sich „zutiefst schockiert“. Gewalt generiere nur mehr Gewalt. Der einzige Weg aus dieser Spirale sei die tägliche Vergegenwärtigung, dass „wir alle Erzeuger

von Verständnis, Mitgefühl und Frieden“ sein müssen. Am Sonntag war ein 17-jähriges muslimisches Mädchen in Sterling, Virginia (USA) im Anschluss an einen Moschee-Besuch offenbar erschlagen worden. Medienberichten zufolge deuten die Umstände auf ein Hassverbrechen hin. Unterdessen griff am montag ein Mann auf der Pariser Prachtstraße Champs-Elysees Polizisten mit dem Auto an. Er soll laut Medien als Islamist bekannt gewesen sein.

Appell gegen Korruption

Pakistan verschleppt die Causa Asia Bibi

weltkirche

Christen, Andersgläubige und auch Nichtglaubende sollen sich zusammenschließen und gemeinsam gegen Korruption vorgehen. Das schreibt Papst Franziskus in einem Vorwort zum neuen Buch des Kurienkardinals Peter Turkson, das am Donnerstag unter dem Titel „Corrosione“ (auf Deutsch: Korrosion) in italienischer Sprache erschienen ist. Am gleichen Tag fand im Vatikan eine Konferenz zu dem Thema statt. Jeder sei aufgerufen – auch die Kirche – dazu beizutragen, dass diese „schlimmste aller sozialen Seuchen“ besiegt werde, schreibt der Papst.

Acht Jahre nach ihrer Verhaftung wegen angeblicher Blasphemie wartet die pakistanische Christin Asia Bibi weiter auf ein Urteil. Die Päpstlichen Missionswerke/„missio“ in Aachen appellierten deshalb an die deutsche Bundesregierung und die pakistanische Regierung, endlich für Gerechtigkeit zu sorgen. Bibi war nach einem Streit mit Erntearbeiterinnen am 19. Juni 2009 festgenommen, der Blasphemie angeklagt und 2010 zum Tod verurteilt worden. Sie bestreitet alle Vorwürfe. Berufungen in den ersten Instanzen scheiterten.

Ermutigung. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde am Samstag von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Der Papst habe sie mit Blick auf das kommende G20-Treffen in Hamburg (7./8. Juli) ermutigt, auf ihrem Weg weiterzugehen, für das Pariser Klimaabkommen zu kämpfen und sich für „das Abreißen von Mauern, nicht das Bauen von Mauern“ einzusetzen, sagte die deutsche Regierungschefin im Anschluss an die knapp 40-minütige Unterredung mit dem Papst vor Journalisten im Vatikan. Der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl ist am Freitag vergangener Woche im 88. Lebensjahr verstorben. Papst Franziskus hat ihn als „großen Staatsmann und ü­berzeugten Europäer“ gewürdigt. reuters


14 Zu Gast

22. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Augenblicke des Lebens hielten die Schüler/innen im Seniorenheim Hartkirchen in fotografischer Form fest. hbla lmberg

Solidaritätspreis der KirchenZeitung

Die Alten und ihre Augenblicke Elf Schülerinnen und ein Schüler der HBLA Elmberg in Linz haben im Zuge des Projekts „Augenblicke des Lebens“ Fotos von Seniorenheimbewohnern und deren Lebensalltag gemacht. Groß war die Freude, als die 3a-Klasse der HBLA Elmberg im Frühjahr erfuhr, dass sie den Solidaritätspreis bekommen wird. „Wir haben nicht damit gerechnet“, sagt Maria Krennmair. Die Lehrerin gab den Anstoß zu dem prämierten Projekt „Augenblicke des Lebens“. Als die Pädagogin zu Beginn des Schuljahres ihre Idee präsentierte, das Alten- und Pflegeheim Hartkirchen persönlich zu gestalten, rannte sie damit offene Türen ein. Ein paar der Jugendlichen hatten zuvor durch Sommerpraktika erste Erfahrungen in Seniorenheimen gemacht. Die Verbindung nach Hartkirchen wurde durch persönliche Kontakte hergestellt: Mit Kathrin Mühlböck ist nun eine Absolventin der HBLA Elmberg die Leiterin des Heims. Das Projekt schlug eine Brücke zwischen den Generationen. Bild rechts: Anja Deutschmann bei der Preisübergabe im Gespräch mit KIZ-Redakteur Paul Stütz. Höhere Bundeslehranstalt für Landwirtschaft und Ernährung Elmberg, KIZ/Franz Litzlbauer

Sie war ebenfalls gleich angetan von dem Projekt, legt doch das Seniorenheim Hartkirchen besonderen Wert auf den Wohlfühlfaktor. So können die Bewohner/innen ihre Haustiere mitnehmen, im Hochbeet garteln und ihren Interessen nachgehen. Personalisierte Schilder. Kernstück des Schulprojekts sind personalisierte Türschilder, die von den Schüler/innen angefertigt wurden. Diese bestehen aus einem Bilderrahmen, in denen ein Jugendfoto der Heimbewohner/innen eingefügt wurde. Gerade für demente Personen ist das eine große Hilfe, da sie ihr Zimmer so leichter finden. Ergänzt wird das Jugendfoto durch ein aktuelles Bild der Senioren. Eine Bewohnerin, für die sie bereits ein neues Schild gemacht hatten, war bereits verstorben, als die Schüler/innen es anbringen wollten. Es war eine der eindrücklichsten Erfahrungen für die Jugendlichen, wie sehr der Tod zum Leben dazugehört.

Fotos vom Lebensalltag. Außerdem knipsten die Schüler/innen Fotos von den Senioren und deren Lebensalltag. Bei einer Vernissage haben sie die eindrucksvollen Werke präsentiert. Die Schülerin Anja Deutschmann berichtet: „Wir haben viele interessante Leute kennengelernt. Ein Ehepaar hat das Tanzbein geschwungen. Sie haben gesagt, dass sie 60 Jahre verheiratet sind und immer noch nicht genug vom Tanzen haben“. Während eine ältere Dame extra ihr Elvis-Shirt für das Fotoshooting anzog, hat ein anderer Bewohner sein besonderes Hobby vorgeführt: Er setzt in seinem Zimmer eigens Liköre an. „Ein paar Senioren waren vorher skeptisch, aber von den ausgestellten Bildern waren dann alle begeistert“, erzählt Maria Krennmair. Ausstellung. Die Bilder sind noch bis Ende des Jahres im Bezirksalten- und Pflegeheim Hartkirchen ausgestellt und können dort besichtigt werden. Paul Stütz


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

22. Juni 2017

Wenn Eltern ihren Kindern Geborgenheit vermitteln, fühlen sie sich unerschütterlich geliebt. begsteiger

Zwischen Bloßstellen und Verharmlosen Die Schularbeit ist danebengegangen. Aus Angst vor der Auseinandersetzung wird die Unterschrift gefälscht. Kommt der Schwindel ans Tageslicht, ist es für Eltern oft nicht einfach, wie sie sich in dieser Situation richtig verhalten sollen. Manchmal sind Notlügen erlaubt. Fallbeispiel: Als Vater erhalte ich einen Anruf des Klassenvorstandes meiner 15-jährigen Tochter. Er fragt nach, ob es meine Unterschrift ist, die unter der Matheschularbeit steht. Ich habe die Schularbeit nie gesehen. Soll ich die Unterschriftenfälschung der Tochter einräumen? Ich frage mich, ob ich meine Tochter gegenüber dem Klassenvorstand bloßstellen muss. Antwort: In seinem Lied „Zeugnistag“ e­rzählt der Liedermacher Reinhard Mey von einer ganz ähnlichen Situation. Da erhält er als 12-Jähriger ein Zeugnis mit ­ lauter ­ ­ Fünfern. Anstatt es den Eltern zu ­zeigen, ­unterschreibt er selbst. Der Schwindel fliegt auf, und der Lehrer zitiert den ­Burschen mit seinen Eltern in die Schule, wo er eine L ­ awine von Vorwürfen über dem Kind ­ausschüttet. Die Eltern jedoch beteuern, sie hätten selbst unterschrieben, neh-

men ihr Kind an der Hand und gehen nach Hause. Mey lässt ­offen, ob das Verhalten der Eltern in ­moralischer Sicht richtig war. Aber die ­Erfahrung, dass seine Eltern bedingungslos zu ihm stehen, trägt ihn durch sein Leben. Unerschütterliche Liebe. Ich halte Meys Lied für trefflich und sehr differenziert. Im Vordergrund des elterlichen Verhaltens steht nicht die moralische Frage der Ehrlichkeit, sondern die pädagogische Frage, was sie ihrem Kind vermitteln wollen. Das Kind muss aber zunächst erfahren, dass es bei den Eltern geborgen ist. Würden die Eltern in die Schimpftirade des Lehrers einstimmen, würde sich das Kind bestätigt fühlen, dass es richtig ist, Fehler zu verheimlichen. So jedoch weiß es, dass es sich nie mehr vor den Eltern verstecken muss, weil ihre Liebe zu ihm unerschütterlich ist.

Erlaubte Notlüge. Wenn der Vater also den begründeten Eindruck hat, dass der Klassenvorstand die Tochter bloßstellen und beschämen will, sollte er lügen und das Problem mit der Tochter alleine ausmachen. Es wäre eine erlaubte Notlüge. Wenn er aber vermutet, dass es sich um einen anständigen Lehrer handelt, sollte er die Unterschriftenfälschung der Tochter zugeben. Denn dann lernt die Tochter, dass nicht nur Eltern, sondern auch Lehrer/innen Menschen sind.

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Ethik im Alltag Eine Serie mit Michael rosenberger universitätsprofessor für moraltheologie, katholische privatuniversität linz. teil 1 von 3


Sonntag 12. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 25. Juni 2017

Auf Herz und Nieren Gott prüft den Gerechten – er sieht Nieren und Herz. Er weiß auch um die Angst. Nichts gibt es, das ihm verborgen bliebe. In solcher Nähe wandelt sich Angst in Vertrauen. Es gibt nichts zu fürchten.

Evangelium Matthäus 10,26–33

Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern! Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann! Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

1. Lesung

2. Lesung

Jeremia 20,10-13

Röm 5,12–15

Ich hörte die Verleumdung der Vielen: Grauen ringsum! Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihn überwältigen und an ihm Rache nehmen können. Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln meine Verfolger und können nicht überwältigen. Sie werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, in ewiger, unvergesslicher Schmach. Aber der Herr der Heerscharen prüft den Gerechten, er sieht Nieren und Herz. Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen; denn dir habe ich meinen Rechtsstreit anvertraut. Singt dem Herrn, rühmt den Herrn; denn er rettet das Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter.

Deshalb: Wie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise der Tod zu allen Menschen gelangte, weil alle sündigten – Sünde war nämlich schon vor dem Gesetz in der Welt, aber Sünde wird nicht angerechnet, wo es kein Gesetz gibt; dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten wie Adam, der ein Urbild des Kommenden ist. Doch anders als mit der Übertretung verhält es sich mit der Gnade; sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteilgeworden.


Wort zum Sonntag

Angst hat Sinn

D.Pietra/Fotolia

D

einetwegen erleide ich Hohn und Schande bedeckt mein Angesicht.

Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt, die Verhöhnungen derer, die dich verhöhnen, sind auf mich gefallen. Ich aber komme zu dir mit meinem Bittgebet, Herr, zur Zeit der Gnade. Gott, in deiner großen Huld erhöre mich, mit deiner rettenden Treue!

Wir Menschen mögen es, wenn alles seine geordneten Wege geht, wenn wir uns nicht mit etwas herumplagen müssen, wenn es angenehm und behaglich ist. Daher tun wir uns auch leicht mit dem Gottesbild der großen Hand, die uns hält und in der wir uns geborgen wissen dürfen. Damit lässt sich gut leben. Es könnte aber sein, dass diese Gemütlichkeit eines Tages durch die Frage gestört wird: Wozu bin ich auf der Welt? Es mag auch sein, dass sich in dieser Sattheit das Gefühl einstellt, dass es dem Leben an Lebendigkeit mangelt. Wenn ich wie die Propheten inne halte, still werde, warte und auf mein Herz höre, kann ich spüren: Gott braucht mich. Er hat einen Auftrag für jede und jeden von uns. Eine Hilfe, das zu erkennen, ist es, wenn ich auf das schaue, was ich besonders gut kann, auf die Talente, die Gott mir gegeben hat. Und wenn ich in die Welt blicke, dann begegnen mir viele Herausforderungen, an denen ich merke: Da ist Not am Mann oder an der Frau. Die Größe solcher Herausforderungen und Gedanken daran, was andere sagen, wenn ich mich für etwas engagiere, können mir Angst machen – so wie es Jeremia in seiner Bedrängnis ergangen ist. Angst hat Sinn. Sie hilft, dass wir uns schützen können. Entscheidend ist, wie ich mit meiner Angst umgehe. Wenn ich meine Angst annehme, mich ihr stelle und frage: „Warum macht mir etwas Angst?“, dann kann meine Angst verwandelt werden und ich kann Vertrauen entwickeln. Gott geht mit mir. Schritt für Schritt zeigt er mir meinen Weg. Anselm Grün sagt: „Fürchte dich nicht heißt: Hab Mut und nimm die Angst in Kauf!“ Das mutet uns Gott zu: Und jetzt geh! Ich sende dich.

Zum Weiterdenken Wachsen kann ich dort, wo mir jemand etwas zutraut. Wo fordert Gott mich heraus?

Die Gebeugten haben es gesehen und sie freuen sich! Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf! Denn der Herr hört auf die Armen, seine Gefangenen verachtet er nicht.

DAniela Klinglmüller ist Pastoralassistentin in LinzGuter Hirte. Sie lebt mit ihrer

Antwortpsalm, Ps 69,8.10.14.33-34

Familie in Piberbach. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

22. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Jetzt gibt es wieder viel frisches Obst aus dem eigenen Garten oder vom Marktstand. Nicht alles davon kann oder will man gleich aufessen, aber man kann erfrischende Fruchtsäfte und Limonaden daraus machen. brigitta hasch

Saft aus bunten Ribiseln für 1 Liter

leicht

zutaten

∙∙0,7 kg rote Ribisel ∙∙0,7 kg schwarze Ribisel ∙∙Traubenzucker für die Süße (nach Belieben).

Zubereitung Beeren waschen und von den Stängeln abrebeln. Dabei faulende oder schimmelige Exemplare aussortieren. Die Beeren pürieren und durch ein Tuch abseihen. Traubenzucker zugeben, bis die gewünschte Süße erreicht ist. Den Saft 20 Minuten bei 75 bis 85°C pasteurisieren. Noch heiß in saubere Flaschen füllen, gut verschließen und kühl lagern. das buch Nach einem Einblick in die Welt der verschiedenen Obstsorten und Zubereitungsmöglichkeiten für Säfte bietet das Buch eine Vielfalt an Rezepten, die sich zum Nachmachen empfehlen.

XX Natürliche Limonaden und Fruchtsäfte. Holger Vornholt, 144 Seiten, Urania Verlag, 2017, 16,99 Euro

Schneiden, mixen und genießen Gesund und bio liegen im Trend. Und nirgendwo hat man besser in der Hand, was man trinkt und isst, als in der eigenen Küche. Mit den selbst geernteten Beeren oder den Kirschen vom Bauernmarkt sind die Grundstoffe regional und natürlich – egal ob man daraus nun Marmeladen oder Säfte zubereitet. Man braucht auch das Kleingedruckte auf den Saftpackungen nicht entziffern und sich vor keinen Zusatzstoffen ängstigen, wenn man sich etwas Zeit nimmt. Denn Mühe ist es wenig. Es macht sogar Spaß! Qualität und Geschmack. Wer Obst verarbeitet und haltbar machen möchte, sollte ganz besonders auf den Zustand der Früchte achten. Ohne weiche Druckstellen und frei von Schädlingen müssen sie sein. Man verwendet auch kein unreifes Obst, denn als Saft reift die Frucht nicht weiter, sie entwickelt keinen Geschmack und bleibt sauer. Wirklich gut schmeckt nur reifes Obst, bei sogenannten „überreifen“ Früchten muss man prüfen, ob sich auch kein schimmeliges Exemplar darunter befindet. Eine Kostprobe vor dem Verarbeiten sollte man jedenfalls machen. Geeignete Obstsorten. Nicht alle Früchte lassen sich gleich gut zu Säften oder Limona-

den verarbeiten. Je saftiger, desto besser. Aus dem Steinobst (Zwetschken, Kirschen, Marillen) müssen zuerst die Steine entfernt werden. Auch die Kerne von Äpfeln und Birnen werden oft vor der Verarbeitung herausgeschnitten. Es gibt aber auch Entsafter, denen man gewaschene und in Stücke geschnittene Teile anvertrauen kann, ohne sie zu schälen oder zu entkernen. Ganz einfach ist Beerenobst zu verarbeiten. Dazu gibt es natürlich eine Menge an exotischen Früchten wie Ananas oder Mango, die sich süß und saftig für einen Saft anbieten. Das Kriterium „regional“ fällt dann allerdings weg. Mixen, pressen oder dampfen. Die Techniken, wie man den Saft aus den Früchten herausbekommt, sind unterschiedlich. Sie richten sich zunächst nach dem Obst. Was-

Fruchtige Eiswürfel sind erfrischend und ein netter Aufputz im Glas – nicht nur für Gartenpartys geeignet. Urania-Verlag


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Alltag 19

22. Juni 2017

Fruchtsäfte, Eistees und Quetschobst aus dem Packerl

Viel Zucker, wenig Obst und Vitamine Fertigprodukte sind schnell zur Hand und praktisch. Aber nicht immer ist drin, was groß auf der Packung steht. Das gilt auch für „gesunde“ Fruchtsäfte und „vitaminreiches“ Fertigobst.

Der Sommer kann kommen. Mit selbst gemachten Fruchtsäften ist eine gesunde und schmackhafte Abkühlung für die ganze Familie garantiert. scerpica/ fotolia.com

serreiche Früchte wie Beeren oder Melonen kann man gut pürieren, gemixte Kirschen ergeben schon eine etwas dicklichere Masse. Je nach Geschmack mit Wasser verdünnt und mit Zucker gesüßt, ist hier schon ein einfacher Frucht-Smoothie fertig. Es gibt übrigens Kinder, die zwar kein Obst in fester Form mögen, aber umso lieber Quetschobst. Mit Mixer oder Pürierstab ist das schnell, einfach und ohne Zusätze erledigt. Wer aber nun einen „echten“ Saft haben möchte, muss den Brei abseihen. Der Kaffeefilter ist da meist schnell verstopft, besser funktioniert es mit einem Baumwolltuch. Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt man mit einem Dampfentsafter oder einem Dampfgarer. Der Saft wird den Früchten schonend entzogen und das Erhitzen macht des Saft auch gleich haltbar. Saft aus Blüten und Blättern. Es müssen nicht immer Früchte sein. Auch Holunderblüten und die Blätter der Zitronenmelisse ergeben hervorragende Sirupe. Dazu ziehen die Blüten bzw. Blätter in kaltem Wasser mit Zitronensäure und Scheiben einer Biozitrone. Nach 24 Stunden wird alles abgeseiht, mit Zucker und Einsiedehilfe vermengt und nochmals über Nacht kühl gestellt. Dann kann der Sirup in Flaschen abgefüllt w ­ erden.

Unabhängige Tests durch die Arbeiterkammer oder den Konsumentenschutz zeigen immer wieder auf: Man sollte mehr auf das Kleingedruckte der Verpackungsetiketten schauen. Dort steht nämlich, oft allerdings schwer zu entschlüsseln, wie viel Zucker in den Getränken enthalten ist. Und auch, wie niedrig der Fruchtanteil ist. Softdrinks und Eistees. Nicht nur Cola, auch die anderen Limonaden, zur Erfrischung meist mit Kohlensäure versetzt, enthalten so viel Zucker, dass ein Glas schon den ganzen Tagesbedarf eines Erwachsenen abdeckt. Auch wer Eistees trinkt, greift tief in den Zucker- und damit in den Kalorientopf. Von Obst ist in all diesen Getränken wenig bis gar nichts enthalten. Diverse Zusätze sind vielleicht schmackhaft, zur Gesundheit tragen sie jedoch nichts bei. Besonders für Kinder sind diese Getränke also nur bedingt tauglich. Wasser mit Aroma. Von den großen Bildern von Beeren oder Kiwis sollte man sich nicht täuschen lassen. Beim Wasser mit Geschmack werden nur künstliche Aromen zugesetzt. Stiftung Warentest fand in Deutschland heraus, dass so gut wie keines dieser Getränke echte Fruchtanteile besitzt, viele von ihnen aber zuckerhaltig sind und einige sogar Schadstoffe enthalten. Fruchtsäfte und Bio-Fruchtsäfte. Auch hier trinkt man Zuckermengen, die man in fester

Form nie zu sich nehmen würde. Allerdings steht dem ein mehr oder weniger großer, aber echter Fruchtanteil gegenüber. BioLimonaden sind „in“ und gelten als gesund. In einer gemeinsamen Untersuchung der Arbeiterkammer OÖ mit dem Studiengang Diätologie der Fachhochschule Gesundheitsberufe OÖ wurden die Werbeaussagen der Hersteller einem Realitäts-Check unterzogen. Erschreckend dabei: Trinkt man eine Flasche, so hat man bei 10 von 20 Produkten bereits auch die Hälfte der empfohlenen Höchstmenge an Zucker konsumiert. Auch, wenn Honig, Saftanteile oder Zucker in Bio-Qualität enthalten sind, ist der gesundheitliche Effekt zu hinterfragen. Quetschis. Obstbrei ist von Natur aus – je nach enthaltener Obstsorte – sehr süß. Durch Werbebotschaften wie „ohne Zucker“ oder „ohne Kristallzuckerzusatz“ wird ein falscher Eindruck erweckt. Bei manchen Produkten wird zusätzlich der natürliche Zuckergehalt in die Höhe getrieben. 18 Gramm Zucker in einer Tüte decken bereits den Großteil des Tagesbedarfs eines Kleinkindes. Quetschies sind also eher als Süßigkeit anzusehen und sollten besser das Stück Schokolade als das frische Obst ersetzen. Brigitta Hasch

Obst selbst pressen. Eine gute Alternative, die größeren Kindern auch Spaß macht. Daniel Jedzura/ fotolia.com


20 Bewusst leben

22. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

A guade Schneid‘

Auf manchen Hängen (Leitn) ist Handarbeit angesagt, hier haben Maschinen keine Chance. elle

die Griffe auf der Sensenworb – so nennt man den Stiel – richtig eingestellt werden.

kiz mit witz

RatMal

Papa nimmt den vierjährigen Ben zu einer langen Autofahrt mit. Wieder daheim fragt die Mutter, was er denn erlebt habe. „Es war ganz toll. Wir haben zwei Hornochsen, ein Rindvieh, sechs Armleuchter und drei Vollidioten überholt!“

Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen ein, zu drei Bundesländern gehörendes Gebiet, mit vielen Seen und Bergen.

„Warum ist der Eisbär weiß?“, will die Lehrerin wissen. Lisa: „Ganz einfach! Wäre der Eisbär rot, würde er Himbär heißen!“ Wie nennt man einen Bären, der schreiend auf einer Kugel sitzt? Kugelschreibär! Treffen sich zwei Gespenster, sagt eines: „Du, ich habe jetzt einen tollen Job in einem Restaurant!“ – „Soso, als was denn? Als Kellner?“ „Nein, als Tischtuch!“ „Hallo Paul, wie geht dein neues Fahrrad?“ – „Es geht nicht, es fährt!“– „Aha, und wie fährt dein neues Fahrrad?“ – „Es geht!“

Auflösung: Loopy der letzten Woche.

Wirklich entscheidend ist aber die Schärfe des Sensenblattes. Dazu wird beim Mähen immer wieder nachgeschärft, „gewetzt“, wie es richtig heißt. Den Wetzstein trägt man in einem mit Wasser befüllten Behälter, dem Kumpf, am Gürtel. Früher wurde dieser Kumpf aus einem Kuhhorn hergestellt. Für die Schneid sorgt außerdem die „Dengelgoaß“. Das ist eine Kombination aus Schemel und Amboss. Während man auf dem Schemel sitzt, wird das Sensenblatt auf dem Amboss gedengelt, oder „döngld“ wie es in Oberösterreich heißt. Die Schneid wird mit dem Dengelhammer verdünnt (ausgetrieben) und gehärtet, es wird vom Bart (hinten) bis zur Spitze und wieder zurück gehämmert, bis sie einen schönen Bogen ergibt. Mit der Sense gemäht wird vor allem auf steilen Berghängen, auf denen Motormäher nicht fahren können. Dort mäht man „von Leitn zu Leitn“. b.h.

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© Dir. Ernst Hausner

Geht man im Internet auf die Suche nach den Worten „Sense“ oder „mähen“, wird man mit Informationen und Bildern zu Motorsensen und Rasenrobotern versorgt. Vom alten Handwerk des händischen Mähens ist in den modernen Medien wenig zu finden. Und das, obwohl nicht nur alte Menschen die Sensen schwingen. Auch die Jugend, gefördert und motiviert durch nationale und internationale Mähwettbewerbe, hat die alte Technik wiederentdeckt. In Kirchdorf gibt es überdies einen Sensenverein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Jung und Alt die Freude und das nötige Knowhow des Sensenmähens näher zu bringen. Ohne Training – oder eben langjährige Erfahrung – ist man mit einer Sense schnell überfordert. Denn was beim Zuschauen zwar anstrengend, aber gleichzeitig auch leicht und harmonisch wirkt, ist harte, schweißtreibende Arbeit. Zunächst müssen die Sense und


KirchenZeitung Diözese Linz

22. Juni 2017

Ricki-Ticki und der kleine Pft

DA MACH ICH MIT

BALDUIN BAUM

Ricki-Ticki glitt auf Einhornflügeln wieder einmal in ihr geliebtes Tagtraumland. Ihr allerbester Freund, der kleine Pft wartete schon freudig auf sie. „Heute wollen wir die Turmbibliothek erkunden, mein Lieber!“, sagte Ricki-Ticki. Sie hatte schon von der Bibliothek gehört und war so neugierig, sie endlich zu entdecken! Tausende und abertausende Bücher waren in dem Riesenturm angesammelt. Der Turm reichte bis zu den Wolken und noch weiter, aber so hoch oben war bis jetzt noch niemand gewesen! Ricki-Ticki wollte so gerne wissen, was an der Spitze der Turmbibliothek war! Wie praktisch, dass gerade ein Einhörnchen mit goldenen Flügeln neben ihnen landete und obendrein auch nichts zu tun hatte. Während des Flugs erzählte das Einhörnchen davon, dass seine Mama eine Einhorn und sein Papa ein Eichhörnchen war und wie toll es sei im Fliegen Nüsse zu knabbern. Außerdem, so erzählte das Plauderhörnchen, hatte es sein Zauberhorn in goldene Flügel verwandelt. Plötzlich erreichten der kleine Pft und Ricki-Ticki ganz oben die Spitze hoch über den Wolken. Nanu? Was war denn das? Dort saß auf einem Hocker eine kleine, emsige Leseratte. Hinter dem Ohr eingeklemmt hatte sie einen Stift und in den Pfoten eine Papierrolle, auf der alle Buchtitel der Welt aufgeschrieben waren. Die Rolle war so lang, dass sie ein paar Mal um den

SUSI KRAUTGARTNER

entdecken die Turmbibliothek

Stuhl, auf dem sie saß, gewickelt war. „Sag’ einmal, liebe Ratte, was machst du denn da?“, fragte Ricki-Ticki neugierig. „Immer, wenn ein Kind auf der Welt einen neuen Tagtraum träumt, darf ich auf meine Liste ein neues Buch draufschreiben. So wird es immer neue Bücher geben.“ Das gefiel Ricki-Ticki sehr. „Eine tolle Erfindung, diese Bücher, nur gut, dass das Einhörnchen gerade Zeit hatte. Jetzt weiß ich, dass Bücher nicht nur Buchstaben sind, sondern unter einen Deckel gepresste Tagträume.“ „Warum lächelst du denn so lieb, Ricki?“ fragte der Papa. „Weil ich gerade etwas ganz Tolles gelernt habe, Papa, und außerdem, weil ich schon die Rohrnudeln mit Scheibenkäsesauce riechen kann! Jippieh!!!“ SUSI KRAUTGARTNER

 Familienkonzert LOLLO. Auf dem Müll liegt eine Puppe. Mitten zwischen alten Kannen und Dosen, Kleidern und Hosen. Es ist Lollo. Jemand hat sie weggeschmissen. Aber Lollo will kein unbrauchbares Gerümpel sein. Auf dem Müllberg findet sie anderes kaputtes Spielzeug. Sie sammelt es ein, fährt damit in den Wald. Dort wird alles, was kaputt ist, repariert: Der Maxerl bekommt ein neues Haxerl, der Elefant einen neuen Rüssel und das Krokodil einen schönen neuen Schwanz. Aus alten Kartons bauen alle gemeinsam eine Schachtelstadt, in der sie wohnen. Bald spricht es sich im Wald herum, dass Lollo allen Wald- und Spielzeugtieren helfen kann.

WWW.STIFTSKONZERTE.AT

 Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr, LOLLO, ein interaktives Musiktheater für Kinder von 6 bis 9 Jahren, Stift St. Florian, Barocker Gartensaal.  KiKi verlost Karten! Schreib bis 28. Juni, Kennwort „Lollo“ an gewinnen@kirchenzeitung. at und nimm an der Verlosung von 2 x 2 Karten teil.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

25. Juni bis 1. Juli 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

25. Juni

9.05  Die Freimaurer und die Musik (Dokumentation). Der Film ergründet die geheimnisvolle Welt der Freimaurer durch ihre berühmten komponierenden Mitglieder wie Haydn und Mozart. ORF 2 9.15  Freiheit, Toleranz & Co. – Wozu brauchen wir Werte? In unsicheren Zeiten hat sie Hochkonjunktur: die Debatte um die Werte. Gespräch über den Wert von Werten. 3sat 9.30  Evangelischer Open-AirGottesdienst aus dem Schlosspark Weitmar in Bochum. ZDF 12.30  Orientierung. Liberale Moschee in Berlin eröffnet – 20 Jahre Ökumenische Versammlung Graz – Ökumene-Gedanken von Kurienkardinal Kurt Koch – 500 Jahre Reformation: „Da muss sich etwas ändern ...“. ORF 2 Montag

26. Juni

20.15  alpha-Forum: Erzpriester Apostolos Malamoussis. Zum 70. Geburtstag des griechisch-orthodoxen Priesters. arte 21.55  Am Schauplatz: Im Freibad. Nirgendwo sonst tummeln sich so viele Menschen aus verschiedenen Kulturen und Milieus an einem Ort. Wie ist die Stimmung in Österreichs Freibädern? ORF III 22.45  Wer die Nachtigall stört (Spielfilm). Oscarprämiertes Gerichtsdrama mit Gregory Peck und ein eindringliches Plädoyer gegen Rassismus. Der Film spielt im Süden der USA in den 1930er Jahren. arte Dienstag

27. Juni

20.15  Aus dem Rahmen. Klimts Attersee – Ein Künstler auf Sommerfrische. ORF III 22.35  kreuz und quer. Amerika unter Waffen (1). Die Gesetze der USA machen das Recht, Waffen zu besitzen, nahezu unangreifbar. Doch Amerika ist – angesichts von jährlich tausenden Todesfällen durch Feuerwaffen – gespalten. Die Dokumentation lässt Aktivisten beider Lager zu Wort kommen. ORF 2 Mittwoch

28. Juni

11.45  Der Friedenspfarrer von Betlehem (Dokumentation). Mitri Raheb, evangelischer Pastor und arabischer Christ, setzt sich für den Frieden im Nahen Osten ein. Dafür wurde er vielfach ausgezeichnet. 3sat

So 23.15 Ai Weiwei Drifting. Ein Film über Arbeit und Leben des Künstlers. Ai Weiwei setzt sich in seinen aktuellen Arbeiten mit dem Schicksal der Flüchtlinge auseinander. Aus der für ihn verheerenden Flüchtlingspolitik macht er Kunst und Protest. Das Thema Flucht und Exil zieht sich seit seiner Kindheit auch durch sein eigenes Leben. Phoenix

Do 9.25  Die Kathedrale – Baumeister des Straßburger Münsters. Der Traum seiner Erbauer, höher zu bauen als je zuvor, ist wahr geworden. Der Turm über dem Westwerk ragt 142 Meter in den Himmel. In seinem Inneren winden sich acht Wendeltreppen in die Höhe. Die Baumeister des Mittelalters sind die wahren Helden dieses Dokumentarfilms. arte

Foto: DW/Sebastian Gabsch

18.30  nano: Ein Kind um jeden Preis (Magazin). Reproduktives Reisen liegt im Trend. Wer es sich leisten kann, umgeht heimische Gesetze und erfüllt sich seinen Kinderwunsch in Spanien, Tschechien oder der Ukraine. (Wh. Do, 9.00). 3sat 19.00  Stationen. Das Magazin beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und Lebens. BR Donnerstag

29. Juni

13.00  alpha-Forum extra: Emotionen statt Fakten. Wissenschaft in der Vertrauenskrise. Alternative Fakten und Pseudoexperten – Warum verlieren Menschen das Vertrauen in die Wissenschaft? ARDalpha 17.00  Das Buch der Bücher. Über die Sehnsucht. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache spüren lassen. ARDalpha 19.25 ORF III Künstlergespräche. Elfriede Ott im Gespräch mit Peter Fässlacher. ORF III Freitag

30. Juni

16.00  Aufgedeckt – Rätsel der Geschichte (Dokumentarfilm). Die Heilige Lanze. Sie soll Jesus zwischen den Rippen durchbohrt haben und garantiere ihrem Besitzer in Schlachten den Sieg. Um Legenden und Fakten zu trennen, untersuchen Forscher die Heilige Lanze. ServusTV 17.40  Kühle Schönheiten – Alpenseen (Dokumentation). Eindrucksvolle Flugbilder und kristallklare Unterwasseraufnahmen zeigen die verborgenen Gesichter der Alpen. arte

Foto: Raul Fernandez/seppia

18.25  Des Kaisers ewige Armee – Chinas Terrakotta-Krieger (Dokumentation). Die Nachricht von der Entdeckung der sagenhaften Terrakotta-Armee ging 1974 um die ganze Welt. Die Dokumentation berichtet exklusiv über die Forschungsarbeiten und macht jüngste Erkenntnisse zugänglich. arte Samstag

1. Juli

11.25  Die Milch von Madonna – Ein wahres Märchen aus Aserbaidschan (Dokumentation). Der Steinmetz Tapdiq hat einen großen Traum: Er möchte eine europäische Kuh in sein Bergdorf in Aserbaidschan bringen. Der Regisseur Imam Hasanov begleitet den Bauern bei seinem ehrgeizigen Vorhaben. arte 16.55  Religionen der Welt. ORF 2 20.15  Festspielsommer live. Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne 2017. Mit Musik von Robert Schumann und Richard Wagner. Angeführt wird das Orchester von dem venezolanischen Dirigenten Gustavo Dudamel. 3sat 17.35  Die großen Mythen – Vom Hüten, Stehlen und Reisen: Hermes (Dokumentation). In der griechischen Mythologie ist Hermes der Bote der Götter im Olymp, er ist der Erfinder der Maßeinheiten, der Wächter der Straßen, der Gott der Reisenden und des Handels. arte

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Pastoralassistent Christian Schenk (Pfarrverband St. Stefan im Rosental /Kirchbach, St) So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf von Pfarrerin Sieglinde Pfänder (Oberwart, B). So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Wals (S) mit Dechant Johann Schwaighofer. Musik mit Liedern aus der Foto: wmc „Messe in A-Dur“ von Georg Augustin Holler. So 10.00, Ö2. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst – Kunstradio. „Nur kurze Zeit noch – Zwischen Theogonie und Mythos Apokalypse“ von Peter Kaizar. So 23.00, Ö1. Gedanken für den Tag von Michael Landau über das geglückte Leben. Der österreichische Caritaspräsident über Zivilgesellschaft und Solidarität. Mo–Sa 6.57, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Woher wir kommen. Mo 19.05, Ö1. Schubertiade Schwarzenberg 2017. Di 14.05, Do 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Klartext. Ein Beitrag zur Streitkultur. Mi 18.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Die Werte von Europa und den USA klaffen auseinander. Der Pfingstdialog in der Steiermark setzten sich damit auseinander. Mi 21.00, Ö1. Italia Mia – la festa 2017 live. Wiederentdecken alter Musik und Entdecken junger Künstler. Fr 19.30, Ö1. Ö1 Klassik-Treffpunkt. Live von der Styriarte in Graz. Sa 10.05, Ö1. Tao – aus den Religionen der Welt. Sa 19.05, Ö1. Giuseppe Verdi: „Don Carlo“. Sa 19.30, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Santa Marta: Was der Papst morgens predigt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

22. Juni 2017

30 Jahre Hilfe für wohnungslose Frauen Linz. Obdachlose Frauen sind selten auf der Straße zu sehen und man sieht es ihnen nicht an. Sie leiden unter der sogenannten verdeckten Wohnungslosigkeit. Dabei sind gerade Frauen und ihre Kinder von Armut häufiger betroffen als Männer. Seit 30 Jahren finden wohnungslose Frauen Unterstützung bei der Arge Sie Frauenberatung. Das Projekt gehört zum Verein Arge für Obdachlose und bietet Beratung und mobile Wohnbetreuung. Das Jubiläum ist der Anlass für einen großen Benefiz-Flohmarkt mit dem Schwerpunkt Textilien und Bücher. Der

Die Sozialarbeiterinnen bei der Arge Sie Frauenberatung: Lydia Wizany, Karin Falkensteiner und Bianca Wieland.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Ich bin dann mal weg, Ein Film von Julia von Heinz nach dem Bestseller von Hape Kerkeling, Sommerkino, Schlosshof, bei Schlechtwetter im Franziskasaal, Do., 6. 7., 21.15 Uhr, bitte Sitzgelegenheit mitbringen. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Meditationsabend, In der Stille eins werden, Do., 6. 7., 19 bis 20 Uhr.

Daniela Warger

Erlös kommt Frauen in Wohnungsnot zugute. XX Mittwoch, 28. Juni bis Freitag, 30. Juni, jeweils 10 bis 18 Uhr.

Arge Trödlerladen, im Hof und im Durchgang zum Hof des Gebäudes Bischofstraße 7. www.arge-obdachlose.at

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Meditation in der Art des ZEN, Fr., 7. 7., 18 Uhr bis So., 9. 7., 13 Uhr, Ref.: Elisabeth Macho, Anmeldung erforderlich. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Maria – Gestalt des Glaubens, Seminar, Sa., 8. 7., 14 Uhr bis So., 9. 7., 17 Uhr, Ltg.: Karl Furrer.

Bertholdfest in Garsten Pfarre Garsten. Von Freitag, 30. Juni bis Sonntag, 2. Juli 2017 feiert die Pfarre Garsten das jährliche Bertholdfest zu Ehren des ersten Abts des Benediktinerstiftes. Am 30. Juni um 17 Uhr feiert die Jugend im Mesnerhaus, um 19.30 Uhr liest Bernhard Schmalzel im Pfarrsaal, und am Sonntag, 2. Juli, hält Abt

bildung

Petrus Pilsinger vom Stift Seiten­ stetten den Festgottesdienst mit anschließender Bertholdprozession.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Gartenreise – Gartenkultur, Sa., 8. 7., 7.30 bis 19 Uhr. XX Jakobsweg, Sa., 8. 7. bis Mi., 19. 7., Anmeldung auf Anfrage, Reisebegl.: Ing. Wolfgang Kubassa und Ingeborg Berta Hofbauer.

Statue des hl. Berthold am Hochaltar der ehemaligen Stiftskirche. BSonne/Wikimedia

Der blinde Liedermacher Walter Stöger singt am 30. Juni in Linz. EMC

OÖ. Stiftskonzerte

Tag der Begegnung

Wiener Akademie. Martin Haselböck, Samstag, 15. Juli, 18 Uhr, Stift St. Florian, Marmorsaal.

Am Freitag, 30. Juni lädt die Selbstbestimmt-Leben-­Initative OÖ gemeinsam mit anderen Organisationen sowie der Behindertenkoordination der Stadt Linz zum Tag der Begegnung von 10 bis 15 Uhr auf der Linzer Landstraße ein. Hier kann man mit Menschen mit unterschiedlichen Formen von Behinderung ins Gespräch kommen.

Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60, Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92. Räume, die eigentlich nicht für Konzertdarbietungen gebaut wurden, Orchester, die kaum mehr als 40 Musiker zählen, Chöre, die nicht hinter, sondern vor dem Orchester stehen: Vor etwa

200 Jahren war dies für Ludwig van Beethoven ganz normal. Eine Reise zurück in die Wiener Uraufführungszeit von Beethovens Sinfonien unternimmt die Wiener Akademie. An diesem Klangerlebnis „RE-SOUND“ lässt das Originalklangorchester auch die OÖ. Stiftskonzerte ­teilhaben und präsentiert im „BeethovenSchwerpunkt“ die Sinfonie Nr. 4, die 1804 im Palais Lobkowitz uraufgeführt wurde, und Beetho-

Meinrad Hofer

KiZ-Angebot

vens 7. Sinfonie, die 1813 im Redoutensaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften das Licht der Welt erblickte. Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Karten für die Wiener Akademie. Schreiben Sie bis 30. Juni (KW: OÖ. Stiftskonzerte): KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 1039 39, E-Mail: gewinnen@ kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Petra Maria Burger, engagiert in der Pfarre Gramastetten, u.a. als Wort-Gottes-Feier-Leiterin und im Leitungsteam der kfb. Privat

Petra (29. Juni) Mein Vorname Petra war Anfang der 1970er-Jahre modern und gefällt mir bis heute; mein Spitzname Petzi ist nur Wenigen vorbehalten. Zu Peter und Paul besuchte meine Mutter mit mir die Priesterweihen im Mariendom, in dem ich auch getauft worden bin. Auf meinen Namenspatron Petrus, dem Felsen, wurde die Kirche Jesu Christi erbaut; ihm wurden sogar die Schlüssel zum Himmelreich übertragen (Mt 16) – und das, obwohl er Jesus im Stich lässt und ihn verleugnet. Gottes Gnade ist größer als menschliches Maß. Wir können und müssen sie uns nicht verdienen, sie wird uns geschenkt. Mit Petrus verbindet mich die Freude zur Verkündigung berufen zu sein. Als engagierte Frau in der Kirche wünsche ich mir, dass Petrus die Verantwortung für die Schlüssel mit seinen Schwestern im Glauben teilt – und dass dies bei uns ebenso geschieht. Mein Vater beschenkte mich immer zum Namenstag, nun gönne ich mir ein Eis. Petra Maria Burger

22. Juni 2017

Freitag, 23. Juni XX Freistadt. Orgelpunkt 12, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Bernhard Prammer. XX Helfenberg. Abendlob, Waldkapelle Maria Rast, 20 Uhr. XX Kirchdorf am Inn. Herz-Jesu Fest, Beichtgelegenheit, ab 16 Uhr, Herz-Jesu Andacht, anschließend Hl. Messe, 16.30 Uhr. XX Kleinraming. Sommernachtslesung, Bibliothek, bei Schönwetter ist die Lesung am Sr. Mercedes Platz vor der Bibliothek. 19.30 Uhr. Es liest Judith W. Taschler aus ihrem Roman „bleiben“. XX Linz. Kriminalpolitischer Arbeitskreis, Die Jugendgerichtshilfe stellt sich vor, Diözesanhaus, 19 Uhr, Mag. Alexandra Bernhard, Mag. Veronika Leibetseder-Hainberger-Viktora. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Linzer Kirchenroas, Treffpunkt vor der Synagoge, Bethlehemstr. 26, 15 bis 16 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Werke von Georg Dietrich Leyding, Dietrich Buxtehude, Johann Gottfried Walther, Johann Ludwig Krebs, Antonio Vivaldi, 19.30 Uhr, mit Klaus Sonnleitner. XX Schärding. Orgelkonzert im Rahmen des XIV. Internationalen Orgelfestivals, Kurhauskirche, 19.30 Uhr, Heinrich Wimmer, Nelsonorgel. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzert, Musikalische Lesung, Open Air in der Gärtnerei Sandner, Gartentheater, 20 Uhr, Michael Köhlmeier, Lesung, Matthias Bartolomey, Viononcello, Klemens Bittmann, Violine, Mandola. Bei Schlechtwetter findet das Konzert im Palmenhaus der Gärtnerei statt. XX Wels. Erinnerungszeit, Gedenkfeier für verstorbene Angehörige, Kapelle des Klinikums, 18 Uhr. Samstag, 24. Juni XX Adlwang. Heilungsgottesdienst, Rosenkranzgebet mit Beichtgelegenheit, 13.30 Uhr, Heilungsgebet, 14 Uhr anschließend hl. Messe. XX Friedburg. Fahrt nach Zederhaus zur Prangstangenprozession, Abfahrt und Ankunft vorm Pfarrhof, 8 Uhr. XX Hartkirchen. Dirndlgwandsamstag, 90 Jahre Hilkeringer Trachten-

gruppe, Pfarrkirche, 19 Uhr, anschließend Agape. XX Kirchdorf am Inn. Unbeflecktes Herz-Mariä Fest, Herz-Mariä Andacht mit Segen, Ortsbeleuchtung, Beflaggung, 19 Uhr. XX Lambach. Oö. Stiftskonzert, Klavierrecital II. Preisträgerkonzert, Stift Lambach, Sommerrefektorium, 20 Uhr. XX Linz, Mariendom. Der Fall Gruber, Theaterstück von Thomas Baum, inszeniert von Franz Froschauer, Musik von Peter Androsch, 20.30 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Wein und Fisch für einen guten Zweck, traditionelle Weinverkostung des EineWelt-Kreises, ab 16 Uhr, der Reinerlös kommt sozialen Zwecken zugute. XX Marchtrenk. Barockes Festkonzert zum Lutherjahr, Evangelische Kirche, 20 Uhr, Sinfonieorchester des Musikvereins Marchtrenk. XX Maria Schmolln. gema Schmolln schau´n, Spirituelle Wanderung auf dem Landschaftsrahmenweg, 9 Uhr, mit Martina Winkler, Info und Anmeldung: Tel. 0664/73 65 74 99. XX Ried im Innkreis. Praise, Preach, Pray, Lorettogebetskreis, Franziskushaus, 19.30 Uhr. XX Walding. Besuch der Rainbacher Evangelienspiele, Treffpunkt: ­Kirchenvorplatz, 12.30 bis 18 Uhr. Sonntag, 25. Juni XX Garsten. Concerti Bertholdi, Musik im Sommerchor, Schola Floriana, Werke von G. P. da Palestrina, Michael Haydn, Anton Bruckner u.a., Sommerchor der ehem. Stiftskirche, 19.30 Uhr, Ltg.: Matthias Giesen. XX Kirchdorf am Inn. Herz-Jesu Fest, Hochamt, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Herz-Jesu-Prozession, 14 Uhr, Festprediger: Dr. Manfred Scheuer, Herz Jesu Andacht mit „Te Deum“, XX Kaltenberg. Johannesweg Begegnungsfest, Gottesdienst, Wallfahrtskirche, 9 Uhr, Auftrag aus Atlantis – Der Johannesweg als ­Lebensziel, Lesung mit Dr. Johannes Neuhofer, 12.30 Uhr, einstündige Wandern um Kaltenberg, ab 14 Uhr. XX Kremsmünster. Messe in C-Dur D 452, Franz Schubert, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Alles, was ihr tut, Dietrich Buxtehude, Kirche der Kreuzschwes-

KirchenZeitung Diözese Linz

tern, 10 Uhr, Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl. XX Linz, Christkönig. Konzert, Die Schöpfung, Joseph Haydn, 16 Uhr, Ilia Vierlinger, Sopran, Jan Petryka, Tenor, Albert Pesendorfer, Bass, Chor und Sinfonia Christkönig, Ltg.: Eduard Matscheko. XX Linz, Alter Dom. Missa matutina für vier Stimmen und O ­ rgel, Johann Joseph Fux, 10.30 Uhr, Vokalensmble SoloCantus Linz, Gisela Nesser, Sopran, Helga Sambs, Alt, Karl Brandstötter, Tenor, Anton Reinthaler, Bass. XX Neuhofen. Pfarrfest, Festgottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Frühschoppen mit der Musikkapelle Neuhofen, 10.30 Uhr, für das leibliche Wohl ist gesorgt, Fotoausstellung im Pfarrsaal, Fotoclub Neuhofen, Fun 4 Kids. XX Schärding. Wort-Gottes-Feier, Pfarrheimkapelle, 10.30 Uhr. XX Schlägl. Gottesdienst, Maria Anger Kirche, 10 Uhr, Gestaltung durch die Landesmusikschule. XX St. Florian. St. Florianer Orgelsommer, Betet ohne Unterlass, Stiftsbasilika, 16.30 Uhr, mit A ­ ndreas Etlinger. XX Steyregg. Padre Franz Windischhofer erzählt von seiner Arbeit in Peru, Vortrag, Pfarrsaal, 18 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, anschließend Franzi-Fest. Montag, 26. Juni XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, Eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. Dienstag, 27. Juni XX Freistadt. Pilgern am Johannesweg, Treffpunkt bei der Kirche St. Leonhard, 8 Uhr bis Fr., 30. 6., mit Anna Wurzinger. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Marian Polin, Orgel. XX Linz, St. Magdalena. NSZwangsarbeit in Linz, Vortrag,

Ausstellung XX Alberndorf. Der Meineidbauer von Ludwig Anzengruber, ein zeitloses und tiefgründiges Volkstheater, Hammer-Stadl, Fr., 23. 6., Sa., 24. 6., Do., 29. 6., Fr., 30. 6. und Sa., 1. 7., jeweils 20 Uhr, Kartenbestellung: Tel. 0664/975 99 54 (Mo. bis Fr., 18 bis 19 Uhr) XX Linz, Hl. Geist. Großer Sommerflohmarkt, Fr., 23. 6., 9 bis 16 Uhr, Bekleidung im Pfarrsaal, ab 11 Uhr, Sa., 24. 6., 9 bis 16 Uhr, So., 25. 6., 9 bis 12 Uhr. XX Hartkirchen. Großer Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, Sa., 1. 7., 8 bis 16 Uhr und So., 2. 7.,

8 bis 11 Uhr. XX Kirchschlag b. Linz. Windhauch & Luftgespinst, Ausstellung mit Beiträgen von 23 Künster/innen, zur Eröffnung spricht Mag. theol. Markus Gerhold (Gedanken zu Kohelet), Öffnungszeiten: bis 25. 6., Sa. und So., jeweils 14 bis 18 Uhr, ein Projekt der Kulturinitiative Narrenschyff. XX Linz. Who´s Afraid of Red, Yellow and Blue ... and the Bomb?, Bilder und Bildobjekte, Installationen, J. F. Sochurek, Vernissage, Galerie-halle Linz, bis 30. 6., Einführung und Gespräch mit

dem Künstler DDr. Leopold Kogler. XX Linz. In Serie, Arbeiten von Dietmar Brehm, Astrid Esslinger, Ekaterina Fischnaller, Wolfgang Hanghofer, Christian Hanner, Auguste Kronheim, Sol LeWitt, Herbert Schager, Hofkabinett, Ausstellung bis 30. 6., Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 16 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung. XX Linz. Ausstellung, Herwig Geroldinger, Sammelkünste, bis 29. 6., Vereinigung Kunstschaffender Oberösterreichs, bvoö, im EG des Ursulinenhofes im Kulturquartier, Mo., bis Fr., 15 bis 19 Uhr und Sa., 13 bis 17 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

22. Juni 2017

Liturgie Lesejahr A Lesereihe I Sonntag, 25. Juni 12. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 20,10–13 L2: Röm 5,12–15 Ev: Mt 10,26–33

XX Florianer Orgelsommer. Konzerte finden am Sonntag, 25. 6. um 16.30 Uhr und Freitag, 30. 6. um 19.30 Uhr in der Stiftskirche statt.

­ farrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. P Dr. Michael John. XX Steyr. Gottesdienst einmal anders, Wir hören Gottes Wort und reden darüber, Wer liebt, kann auch trauern, Trost und Zuversicht in schweren Zeiten, Marienkirche, 18.30 Uhr, mit Mag. Ewald Kreuzer und P. Paul Mühlberger. XX Steyr, Ennsleite. Bibelsplitter 2016/2017, 10, Kleiner Jungscharraum, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Mag. Johannes Lackinger. Mittwoch, 28. Juni XX Gampern. Bürgerplauscherl, Pfarrheim, 14 Uhr, mit Singgruppe. XX Marchtrenk. Tuba-Blues, New Orleans Blues, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit H. G. Gutternigg, Tuba mit seinen Musikerkollegen. Donnerstag, 29. Juni XX Linz. KU Linz Sommer Fest, Nehmt den Wein und verteilt ihn untereinander! (lk 22,17), KU, Bethlehmstraße 20, 19.30 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, Stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Ltg.: P. Peter Gangl SJ, Eingang Domgasse 3. XX Wels. Repair Café, hier kannst du deine defekten Geräte gemeinsam mit anderen reparieren, melde dich an und teile uns mit, was du zum Reparieren hast, was du an Fachwissen zur Verfügung stellen kannst bzw. welche Snacks du mitbringen möchtest, ­Carl Blum S­ tr. 3, 18 Uhr, Anmeldung unter: Tel. 07242/679 09. XX Wels, St. Franziskus. Archetypen: Die Tocher und die Amazone in uns, Frauenliturgie, 19.30 Uhr. Freitag, 30. Juni XX Altenhof. Platzlfest, Dorfplatz und Veranstaltungsfest, Asissta Das Dorf Altenhof, 16 Uhr. XX Arbing. Mit dem Nachtwächter durch Mauthausen, Abfahrt beim Pfarrheim, 20 Uhr, mit Karl Heinz Siegl.

XX Freistadt. Orgelpunkt 12, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Sebastian Schilling. XX Garsten. Bertholdfest, Festabend, Jugend Event, 17 Uhr, Lesung mit Bernhard Schmalzel, 19.30 Uhr. XX Lambach. Oö. Stiftskonzerte, Chiaroscuro Quartet, Werke von J. S. Bach, Fanny Mendelssohn, Franz Schubert, Stift, Sommerrefektorium, 20 Uhr. XX Langholzfeld. Bunter Abend, Pfarrheim, kleiner Pfarrsaal, 19 bis 20.30 Uhr. XX Langholzfeld. Konzert, Pfarrkirche, 19 bis 21.30 Uhr, Jeunesse Chor. XX Maria Schmolln. Rollstuhlwallfahrt d APH Maria Rast, Gut, dass es DICH gibt – DU gehörst dazu, 14.30 Uhr. XX St. Florian. St. Florianer Orgelsommer, Geh aus, mein Herz, und suche Freud, Stiftsbasilika, 19.30 Uhr, mit Silvius von Kessel. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, Treffpunkt mensch & arbeit, Graben 19, Eingang. im Hof, 16 bis 18 Uhr. Samstag, 1. Juli XX Mitterkirchen. Biologische Pilzzucht, Bio-Pilze selber erzeugen, ­Seminar, Biobauernhof Huber, 9 bis 15 Uhr, Ref.: Andreas Huber. XX Sarleinsbach. Kräuter Hausapotheke, Pfarrheim, 14 bis 17 Uhr, Ref.: Dr. Vikotria Lang. XX Weichstetten. Pfarrhofeinweihung, Schülertreffen und Tag der offenen Tür in Volksschule – Pfarrhof – Kindergarten, 14 Uhr, Gitarrenstammtisch, Lieder und Sketches im Festzelt, Weichstettner Rundfahrten mit dem Traktor, Stimmung & Unterhaltung im Festzelt, ab 20 Uhr. Sonntag, 2. Juli XX Gampern. Pfarrfest, 9 Uhr. XX Garsten. Bertholdfest, Festgottesdienst, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Abt Petrus, anschließend Bertholdprozession. XX Linz. Missa brevis Gaudete, Ger-

Montag, 26. Juni Hl. Josefmaria Escrivá de Balaguer, Priester. L: Gen 2,4b–9.15 oder Röm 8,14–17 Ev: Lk 5,1–11 L: Gen 12,1–9 Ev: Mt 7,1–5 Dienstag, 27. Juni Hl. Hemma von Gurk, Stifterin von Gurk und Admont. Hl. Cyrill von Alexandrien, Bischof, Kirchenlehrer. L: 1 Tim 5,3–10 oder Sir 1,11–20 Ev: Mt 19,16–26 oder Lk 12,32–34 L: 2 Tim 4,1–5 Ev: Mt 5,13–19 L: Gen 13,2.5–18 Ev: Mt 7,6.12–14 Mittwoch, 28. Juni Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer. L: Gen 15,1–12.17–18 Ev: Mt 7,15–20 L: 2 Tim 2,22b–36 Ev: Joh 17,20–26 Vom Hl. Petrus und vom Hl. Paulus am Vorabend: L1: Apg 3,1–10 L2: Gal 1,11–20 Ev: Joh 21,1.15–19

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Donnerstag, 29. Juni Hl. Petrus und Hl. Paulus, Apostel. L1: Apg 12,1–11 L2: 2 tim 4,6–8.17–18 Ev: Mt 16,13–19 Freitag, 30. Juni Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Glaubensbote in Piommern. Die ersten hl. Märtyrer der Stadt Rom. L: Ez 34,11–16 Ev: Joh 10,11–16 L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 24,4–13 L: Gen 17,1.9–10.15–22 Ev: Mt 8,1–4 Samstag, 1. Juli Marien-Samstag. L: Gen 18,1–15 Ev: Mt 8,5–17 Sonntag, 2. Juli 13. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Kön 4,8–11.14–16a L2: Röm 6,3–4.8–11 Ev: Mt 10,37–42

aussaattage 26. 6.: Blüte bis 11, ab 12 Blatt 27. 6.: Blatt bis 7, ab 8 bis 15 Frucht, ab 22 Blüte 28. 6.: Blüte bis 6, ab 7 Frucht 29. 6.: Frucht bis 21, ab 22 Wurzel 30. 6.: Wurzel 1. 7.: Wurzel 2. 7.: Wurzel Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare

XX Veranstaltungshinweise für die Termin­seite bitte immer gleich an office@kirchenzeitung.at schicken.

XX Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, So., 13. 8., 9 bis 18 Uhr.

hard Schacherl, Kreuzschwestern Linz, 10 Uhr, Linzer Domchor, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Gerhard Schacherl, Klavier, Ltg.: Josef Habringer. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Weichstetten. Festgottesdienst, Pfarrhofgarten, 9 Uhr, mit Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, Frühschoppen im Festzelt, 10.15

Uhr, Musikkapelle Weichstetten, Weichstettner Wadlklopfer, Tag der ­offenen Tür im Pfarrhof. XX Wels, Stadtpfarre. Feldmesse vor der Kalvarienbergkirche, 10.30 Uhr, mit dem Kirchenchor und Kinderkirche. XX Wels, St. Josef. Gottesdienst mit Feier der Ehejubiläen, Pfarr­ kirche, 9.30 Uhr, anschließend Frühschoppen im Innenhof der Pfarre.

Anmeldung: beziehung­­­­leben.at


26 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676/362 51 46. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Alexandra Kaiser, Tamara Mayr, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

22. Juni 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE ritas OÖ Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung 14-tägige Aufenthalte im Jugendgästehaus in Bad Ischl an. Die beeinträchtigten Kinder – auch im Erwachsenenalter – können mitgenommen werden. Mitarbeiter/innen der Caritas übernehmen tagsüber deren Betreuung.

Auferstehungskapelle beim Barbarafriedhof Linz.

 Kompetenzzentrum Gesundheitsaktionen – SVB Regionalbüro OÖ., Tel. 0732/76 33-43 70.

Literaturpreis der AK

FRANZ GROSS/ WIKIMEDIA

Friedhofsspaziergang Friedhöfe sind Orte der Ruhe, aber auch Orte der Natur und der lebendigen Geschichten über berühmte Frauen und Männer. Die Friedhofsführung auf dem Linzer Barbarafriedhof am Freitag, 30. Juni, von 14 bis ca. 15.30 Uhr steht unter dem Motto „Von Stifter bis Samhaber“. Treffpunkt ist der Haupteingang/Portier, Friedhofstraße 1. Kosten: 9 Euro.

Windischhofer in Steyregg Seit 37 Jahren wirkt der oberösterreichische Pfarrer Franz Windischhofer im Andenhochland von Peru. Auf Einladung des Katholischen Bildungswerks Steyregg erzählt er von seiner Arbeit und den Projekten, mit denen er die Lebenssituation der einheimischen Bevölkerung verbessern konnte.  Sonntag, 25. Juni, 18 Uhr, Pfarrsaal

Erholung in Bad Ischl Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) bietet in Zusammenarbeit mit der Ca-

Die Arbeiterkammer OÖ schreibt den AK-Literaturpreis aus: Autor/innen sind eingeladen, bis 15. Juli einen noch nicht veröffentlichten literarischen Text einzureichen, der sich kritisch mit Themen aus der Arbeitswelt und den Brennpunkten der Gesellschaft beschäftigt. Information unter www.ooe.arbeiterkammer.at.

Die Lebenshilfe feiert mit Mit der Kampagne „Gegen Barrieren in Kopf und Alltag“ macht die Lebenshilfe Oö. auf ihr 50-jähriges Engagement für Menschen mit intellektuellen Behinderungen aufmerksam. Mit einem Stand ist sie bei verschiedenen Veranstaltungen in Oö. vertreten. Hier können sich die Gäste gemeinsam mit Menschen mit Beeinträchtigung fotografieren lassen. Die nächsten Stationen sind: - am Donnerstag, 22. Juni beim „Fest der Begegnung“ in Perg und beim „Tag der Begegnung“ in Steyr; - am Freitag, 30. Juni beim Festival Fantastika in Freistadt und - am Sonntag, 1. Juli auf dem Marktfest Weyer und auf dem Stadtfest Mattighofen.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG


KirchenZeitung Diözese Linz

Verschiedenes 27

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FÜR SIE GELESEN

Fotoband über die Grenzregion von Mühlviertel und Südböhmen

Auf nach Böhmen Die Fotografin Korinna Kohout, aufgewachsen in Lembach im Mühlviertel, hat sich auf langen Fahrten und Wanderungen einer Grenze genähert, die nicht mehr existiert und doch noch zu sehen ist: In der Grenzregion Mühlviertel und Südböhmen hat Korinna Kohout stille Landschaften, Grenzbauten, Duty-Free-Shops, Tankstellen und Plattenbauten fotografiert, Kirchen, Gartenzwerge und den riesigen Moldau-Stausee. Die Texte – auf deutsch und auf tschechisch – wurden von Expert/innen, Zeitzeug/innen und Grenzbewohner/innen verfasst. Sie erzählen persönliche Geschichten, vom Leben und Arbeiten unmittelbar an der Grenze, von Zöllnern und Künstler/ innen und von der Vertreibung

nach dem Krieg. Entlang von Geschichte und Gegenwart wird die Zone des Übergangs zweier Länder, deren Grenze über lange Zeit kaum passierbar war, erkundet.

Banal? Oh nein!

Grenze zwischen St. Oswald bei Haslach und dem Bezirk Ceský Krumlov. KORINNA KOHOUT

Auf nach Böhmen, Beobachtungen aus dem Grenzraum Mühlviertel – Südböhmen, Korinna Kohout, Akazia Verlag, 124 S., € 22,–.

Einer der Texte in Rudolf Habringers Essay-Sammlung handelt von dem österreichischen Musiker Victor Urbancic. Und wäre dieser nicht bereits verstorben, es wäre hochinteressant, ihn kennenzulernen. Denn Rudolf Habringer gelingt es auf wenigen Seiten, Leben und Werk höchst lebendig erstehen zu lassen – samt der Erschütterung darüber, wie Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich totgeschwiegen wurden. In seinem neuen Buch hat der Autor Texte über namhafte Schriftsteller, persönliche Gedanken über das Schreiben und gesellschaftspolitischen Erscheinungen zusammengestellt. Die Schrift ist zwar sehr klein für eine komfortable Lektüre, aber diese lohnt sich! C. G. Rudolf Habringer, Das Unergründliche und das Banale, Essays, Mitter Verlag, Wels 2017, € 22,–.  Am Dienstag, 27. Juni, 19.30 Uhr, liest Rudolf Habringer im Stifterhaus Linz.

Grenzerfahrungen im Libanon Der Jesuiten Flüchtlingsdienst (JRS) hilft seit Beginn des Krieges internen Flüchtlingen in Syrien. In Damaskus, Homs und Aleppo werden Feldküchen von Jesuiten und ihren Mitarbeiter/innen betrieben, um den Menschen einmal täglich eine warme Mahlzeit zu ermöglichen. „Wir sind nicht weggelaufen. Das war eine Botschaft der Hoffnung. Jetzt kommen die ersten Menschen auch zurück in die zerstörten Stadtviertel“, sagt Magdi Seif SJ der JRS Projektleiter in Homs, bei seinem Besuch in Österreich. Der Jesuit Frans van der Lugt SJ hat sein Leben für seinen Mut zu bleiben gegeben. Ein wichtiger Beitrag des JRS in Syrien ist die Versorgung von chronisch Kranken mit Medikamenten. Seit 2011 ist das Nachbarland Libanon einer der ersten Zufluchtsorte für Menschen auf der Flucht vor dem Krieg in Syrien. Über 1,5 Mio. Syrer – mehr als 70 % davon Frauen und Kinder – haben hier Unterschlupf gefunden: In Zeltcamps in der Bekaa Ebene und in Kellerzimmern in Städten wie Jbeil,

Nähkurse für Frauen sollen den Schritt in die Selbständigkeit fördern.

Beirut (Bourj Hammoud) und Baalbek. In allen diesen Orten hilft der Flüchtlingsdienst der Jesuiten JRS in einer immer gespannter werdenden Situation. Es geht um Schulen, Arbeit, Essen, Energie, vor allem auch um die Weiterbildung von Frauen. Sprachkurse, Computerkurse, Nähkurse, Friseurkurse - alles weist in Richtung einer größeren Eigenständigkeit und in Richtung Zukunft. Für mehr als 3.000 Kinder und Jugendliche ermöglicht der JRS Unterricht: vom Kindergarten bis zur 6. Schulstufe. Der Schulhof bedeutet für sie Freiheit und Entfaltungs-

JESUITEN

möglichkeit. Alle diese Kinder haben Gewalt an sich selbst erlebt oder gesehen, und wie anderen unmenschliche Gewalt angetan wurde. Die Weiterbildung der Frauen und die Schulbildung der Kinder in dieser gespannten Fluchtsituation im Libanon eröffnet ihnen realistische Hoffnungsszenarien. Deshalb bitten die Jesuiten um Unterstützung für ihre Flüchtlingshilfe.  Dieser Ausgabe der KirchenZeitung liegt ein Erlagschein für die Unterstützung der Jesuitenmission bei.


28 Kultur

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FÜR SIE GEHÖRT

Literaturreihe der KirchenZeitung

Nur für dich

Drei Autor/innen mit ihren neuen Werken stellt Maria Fellinger-Hauer vor: Karl-Markus Gauß, Lucia Leidenfrost und Thomas Sautner.

Ein südamerikanisch-symphonisches Klangerlebnis verspricht der Linzer Musiker und Komponist Andreas Neubauer auf seiner neuen CD „Solo para ti“ – und löst diese Verheißung grandios ein. Gemeinsam mit der Carin Cosa Latin Band und dem Modern Symphonic Orchestra bringt er den Flair Südamerikas ins Wohnzimmer und weckt dabei Lust auf Sommer, Sonne, Leichtigkeit. Auch eine Spur Wehmut schwingt in den erstklassig arrangierten Numern mit. Tolle Solisten, wunderbarer Klang, pulsierender Rhythmus: „Solo para ti“ (Nur für dich) ist wärmstens zu empfehlen: bringt den Sommer nachhause, selbst wenn es regnet! ELLE Solo para ti, Das südamerikanischsymphonische Klangerlebnis, € 22,–, bestellbar unter Tel. 0664/20 60 791.

Lieder und Arien Die Sopranistin Martina Landl aus Linz ist oft im Musikensemble der Barmherzigen Brüder zu hören. Nun hat sie eine CD eingespielt und singt Lieder und Arien von u. a. Purcell, Scarlatti, Händel, Bach, Mozart, Brahms, Mahler und Strauss. Mit hellem, wohlklingendem Sopran, mit hoher Textdeutlichkeit und mit viel Esprit interpretierte sie die Klassiker. Diese Stimme möchte man gerne öfter hören! ELLE Martina Landl, Sopran, Lieder und Arien, € 18,–, bestellbar unter Tel. 0664/420 84 98.

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom Erinnern und vom Vergessen

Zwanzig Lewa oder tot. Vier Reisen in Osteuropäische Länder aus den Jahren 2013 bis 2015 beschreibt Karl-Markus Gauß auf bewährte und immer wieder beeindruckende Weise in seinem jüngsten Buch. In der Republik Moldau – landläufig bei uns immer noch Moldawien genannt –, dem ärmsten Land Europas, hat er sich mit der „moldawischen Sehnsucht“ infiziert, der Sympathie für Land und Leute. In der Vojvodina, einst ein Europa im Kleinen, begibt er sich auf die Spur seiner donauschwäbischen Mutter und trifft dort auf Orte, an denen er noch nie war und die er aus Erzählungen aus der Kindheit ganz genau wiedererkennt. In Bulgarien lernt er ein anderes Land kennen als jenes, von dem uns immer wieder schlechte politische Nachrichten erreichen. Und in Zagreb entdeckt er das Wechselspiel von Erinnern und Vergessen, das die nationale Kultur von Kroatien heute prägt. Gauß vereint in bewährter Manier Reportage, Geschichtskenntnis und Autobiografisches zu faszinierender Reiseliteratur, die Lust macht, sich auch einmal auf den Weg Richtung Osteuropa zu begeben. Karl-Markus Gauß, Zwanzig Lewa oder tot. Vier Reisen, Zsolnay, Wien 2017. ISBN 978-3552058231.

Mir ist die Zunge so schwer. „Pass auf, wenn ich dir eine Geschichte erzähl, es könnte eine meiner letzten sein. Nur von den Alten kann man lernen. Denn der Hollunder blüht nur dann, wenn dich die Brennnesseln schon gestochen haben. …“ Das könnte das Motto der achtzehn Kurzgeschichten der jungen Autorin sein. In den zum Teil sehr berührenden Geschichten kommen Menschen zu Wort, die Zeit ihres Lebens versäumt haben, zu sprechen. Täter und Opfer, Einsame, Missverstandene und Trauernde, die erst in hohem Alter ihre Erinnerung ans Licht bringen. Sie sprechen von Geheimnissen, Fehlern und Missverständ-

Lucia Leidenfrost wurde 1990 in Frankenmarkt (Oberösterreich) geboren. Sie studierte Germanistik, Skandinavistik und Germanistische Linguistik an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. „Mir ist die Zunge so schwer“ ist ihr erstes Buch. DETAILSINN

nissen, von verlorenen Lieben, von Kriegserfahrungen und Schuld. Ganz erstaunlich, mit welch großem Einfühlungsvermögen die 1990 in Frankenmarkt geborene Autorin sich in die Generation ihrer Großeltern versetzen kann und auch sprachlich den Ton sehr genau trifft. Lucia Leidenfrost, Mir ist die Zunge so schwer, Kremayr & Scheriau 2017, ISBN 978-3218010696.

Das Mädchen an der Grenze. Was ist Traum, was Illusion? Lebt der Mensch oder wird er gelebt? Wohin leitet der Verstand? Was vermag die Liebe? Metaphysische Themen spielen in fast allen Büchern Thomas Sautners eine wichtige Rolle. Sein neuer Roman ist eine weitere Variante, die vor allem durch seine eindringliche Sprache Leser/innen in seinen Bann zieht. Die Geschichte spielt 1989, dem Jahr, in dem der Eiserne Vorhang fällt und die Welt sich – nicht nur für die Menschen an der Grenze – verändert. Das Mädchen Malina, das mit seiner Familie in einem alten Zollhaus lebt, liegt krank im Bett. Sie nimmt Dinge wahr, die sonst niemand erkennen kann. Sie lebt in einer Welt, in die andere nicht vordringen. Jenseits der Grenze begegnet sie nicht nur einem General, sondern wird von einer Reihe geheimnisvoller Wesen begleitet, die ihr von menschlichen Tugenden erzählen, auf die es ankommt. Thomas Sautner, Das Mädchen an der Grenze, Picus Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3711720474.


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Kunst & Kultur 29

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Kulturland n Orgelsommer im Stift St. Florian. Zwei Termine locken jeweils sonntags zu Orgelkonzerten in die Stiftsbasilika, mit einer Übertragung auf Leinwand: Am 25. Juni um 16.30 Uhr bringt Andreas Etlinger Orgelmusik zu Gehör. Am 30. Juni um 19.30 Uhr musiziert Organist Silvius von Kessel.

Marta Minujín, The Parthenon of Books, 2017, © Roman März

Internationale Kunstausstellung „documenta 14“ bis September in Kassel

n Rainbacher Evangelienspiele. Auf dem Programm der jährlich stattfindenden Evangelienspiele in Rainbach/Innkreis steht heuer „Zeichen und Wunder“. Autor Friedrich Ch. Zauner erzählt das Wirken Jesu von

Im Tempel der verbotenen Bücher Der Parthenon in Athen war Tempel, Kirche und Moschee. Jetzt wurde er aus verbotenen Büchern in Kassel errichtet – als Monument für die Freiheit der Gedanken. Christine Grüll

Bücher sind immer unter den ersten Opfern, die eine Diktatur fordert. Sie werden verboten, verbannt und verbrannt. Das geschriebene Wort besitzt eine Kraft, die den freien Gedanken beflügelt. Das lässt sich mit Ideologien, die Menschen klein halten wollen, nicht vereinbaren. Marta Minujín hat das während der Diktatur in Argentinien erfahren. Nach deren Ende 1983 hat die Künstlerin das verarbeitet: Sie hat eine Stahlkon­ struktion mit tausenden Büchern bestückt, die während des Regimes verboten waren. Für die internationale Kunstausstellung „documenta 14“ im hessischen Kassel hat sie ihre Arbeit wieder erstehen lassen. Schwebende Bücher. Im Licht der Scheinwerfer scheinen die Bücher zu schweben. Folien und Kabelbinder halten sie im Rahmen eines Gerüsts, das dem griechischen Parthenon auf der Akropolis in Athen nachgebil-

n Ausstellung in Kirchschlag. Die Gemeinschaftsausstellung „Windhauch und Luftgespinst“ in der Stifter-Villa bezieht sich auf ein Zitat aus dem Buch Kohelet im Alten Testament, das die Vergänglichkeit aller Formen in den Blick nimmt. Noch zu sehen am Samstag und Sonntag, 24. und 25. Juni, jeweils 14 bis 18 Uhr.

det ist. Dieser wurde als Tempel zu Ehren der Göttin Pallas Athene errichtet. Später wurde er zur Kirche, der Jungfrau Maria geweiht, und schließlich in eine Moschee umgewandelt. Als „Parthenon der Bücher“ besteht er aus Titeln, die einmal verboten waren oder in manchen Ländern verboten sind. Darunter ist die Bibel oder das „Tagebuch der Anne Frank“, ermordet von den Nationalsozialisten. Daneben hängen Micky Mouse-Hefte. Ihr Besitz war in der Deutschen Demokratischen Republik untersagt. Ausbeutung und Willkommenskultur. Die „documenta“ findet alle fünf Jahre statt, heuer zum vierzehnten Mal. In Parks und Museen, in Gängen unter der Erde und hoch oben auf Türmen sind Arbeiten von Künstler/innen zu entdecken. Als einer der roten Fäden zieht sich die Kritik an Ausbeutung und Unterdrückung durch die Stadt. Auf dem Königsplatz hat der Künstler Olu Oguibe einen Obelisk, eine Säule aus Beton errichten lassen. Darauf ist ein Satz aus dem Matthäus-Evangelium zu lesen. Er erinnert an Flucht und deren hoffnungsvolles Ende: „Ich war ein Fremdling und ihr habt mich aufgenommen.“

«

Jesus geht gegen die Händler im Tempel vor. BezirksRundschau/Kathrin Schwendinger

seinem ersten öffentlichen Auftreten bis zur Gefangennahme in Getsemani. XX Termine & Karten: Freitag bis Sonntag, 23. bis 25. Juni, jeweils um 15 und um 19.30 Uhr, Tel. 07716/80 28 oder 0699/19 20 66 84, www. rainbacher-evangelienspiele.at

n Vortrag zu NS-Zwangsarbeit in Linz. Im Rahmen des Kunstdialogs spricht Prof. Michael John von der Johannes Kepler-Universität zum Thema „NS-Zwangsarbeit in Linz“ am Dienstag, 27. Juni, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Linz-St. Magdalena.


30 Hinweis & Dank

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KirchenZeitung Diözese Linz

Dank n Wolfsegg. Am Pfingstsonntag gaben die Bergknappenkapelle Kohlgrube und die Marktmusik Wolfsegg gemeinsam ein Kirchenkonzert. Die beiden Klangkörper unter der Leitung von Stefanie Hummer und Ulrich Feichtner präsentierten Triumphales und Besinnliches, Erhebendes und Tröstliches von Anton Bruckner bis Hubert von Goisern. Es war das erste gemeinsame Konzert in der Geschichte der beiden Blasmusikkapellen. Den Erlös des Abends erhält die Pfarre zugunsten der Kirchturmsanierung. n Sarleinsbach und Putzleinsdorf. Im Rahmen der Erstkommunion-Vorbereitung haben die Kinder der Volksschulen Sarleinsbach und Putzleinsdorf beschlossen, ein Zeichen der Verbundenheit mit kranken Kindern zu setzen. Sie sparten und sammelten als Gabe für ihre Eucharistiefeier Geld für die „Herzkinder“ in Linz. Sie konnten 1.220,– Euro für das Teddyhaus spenden. n Eberstalzell. Den bereits siebten Hilfstransport im Jahr 2017 führten Hans Spitzbart und Siegfried Felbinger mit einem LKW der Fa. Gasperlmayr kürzlich nach Rumänien für die Osthilfe Eberstalzell durch. Die Hilfsmittel wurden von der Pfarre Kirchham und der Caritas Osthilfe Eberstalzell gesammelt. Die Fa. Gasperlmayr (Bad Wimsbach)

stellte den LKW gratis zur Verfügung. Im LKW wurden vier Küchen, Textilien, Möbel und Rollstühle an die rumänischen Pfarren Cetariu, Jidvei, Copacel, Hospice Casa Sperantei und Caritas Blaj verteilt. Die Firma Hindinger fertigte 140 Stück Platten für Schultische an und übergab diese an Carmen Stan, Schuldirektorin von Jidvei. privat n Bad Leonfelden. Die Schüler/innen der Neuen Mittelschule Bad Leonfelden spendeten 150,– Euro an das örtliche Wohnhaus des Diakoniewerkes für Menschen mit Behinderung. Mit dem Geld ermöglichen sie der Bewohnerin Sarah Bacher eine energetische Behandlung, die ihr allgemeines Wohlbefinden steigert und ihr einfach gut tut. Der Kontakt zwischen den Schüler/innen und dem Diakoniewerk ist bei der Weihnachtsfeier der Neuen Mittelschule entstanden. Die Bewohner/innen des Diakoniewer-

Schulsprecher Jonas Wagner übergab Sarah B. mit der Spende auch Blumen. Privat

kes wurden dazu unter dem Motto „Offene Türen“ eingeladen und konnten den neuen barrierefreien Zugang zum Schulgebäude nutzen. Im Frühling wurde auch der Ostergottesdienst gemeinsam gestaltet. n Dietach. Den beim Thannmairgut stehenden Säulenbildstock ließ dessen Besitzer Franz Metz kürzlich renovieren. Die darauf befindlichen Bilder malte Hilde Amort, die Steinsäule erneuerten Anton Schartmüller und Franz Metz. privat

Barmherzige Schwestern Linz werben für Selbsthilfegruppen Das Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern trägt seit 2014 das Gütesiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“. Rund 600 Patient/innen und Angehörige treffen sich regelmäßig zum Austausch. In neun der aktuell dreizehn Gruppen kommen Krebspatient/innen und deren Angehörige zusammen. Mit der Kampagne „Steig ein bei unserer Gruppe“ möchte das Ordensklinikum Linz die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für Betroffene unterstreichen. Im Rahmen eines Galaabends am Linzer Flughafen wurde die Kampagne präsentiert und die Leiter der Selbsthilfegruppen, die sich im Linzer Ordenskrankenhaus treffen, für ihr Engagement geehrt. „Selbsthilfegruppen stellen eine wichtige Erweiterung des professionellen Gesundheitssystems dar. Als wichtige Anlaufstel-

le für Patientinnen und Patienten bieten sie die Möglichkeit, durch Erfahrungsaustausch in einer Gemeinschaft über die Erkrankung zu sprechen und sich über den Umgang mit dieser im Alltag zu informieren. Referent/innen aus Medizin, Pflege und Therapie unterstützen zudem bei der fachlichen Informations- und Wissensvermittlung. Für Mitarbeiter/innen aus dem Gesundheitswesen sind die gebündelten Anregungen und Rückmeldungen aus den Selbsthilfegruppentreffen wertvolle Informationen, die helfen, Abläufe und Prozesse im Krankenhaus patientenorientierter zu gestalten.“ (OA Dr. Helwig Wundsam, Ärztlicher Leiter der Krebsakademie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern). Plakatkampagne des Ordensklinikum Barmherzige Schwestern. ordensklinikum


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

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Fatima! Ich möchte verspätet zu diesem Thema antworten. In Fatima ist die Gottesmutter zwei Mädchen und einem Jungen erschienen. Kennen Sie diesen Text: Christus hat keine Hände als unsere Hände, er hat keine Ohren … usw. Das gilt auch für die Gottesmutter und dadurch sind schon viele Früchte und gute Aktionen entstanden, wie z.B. Mary’s Meals, wo jeder um ca. 14 Euro ein Kind ein Jahr lang ernähren, bzw. seine Schulbildung ermöglichen kann. Natürlich hat es den Beigeschmack: schon wieder Geld spenden, aber das haben wir in unserem gesegneten Land am leichtesten zur Verfügung. HELGA KUTZENBERGER, BRUCK-WAASEN

Oben und unten Zur Pfingst-Ausgabe

UNTEN fühlen sich sehr viele Menschen, die nicht wissen, wie sie mit ihrem Einkommen ihr Auskommen finden sollen, z. B. Arbeitssuchende, Flüchtlinge, die keine Chance auf Asyl und Arbeit haben, oder Alleinerziehende, denen die Kosten über den Kopf wachsen. Oder Bauern, die mit dem Preisdruck der Agrar- und Lebensmittelkonzerne nicht mehr zurechtkommen. In vielen kleinen Gemeinden gibt es keinen Kaufladen, Wirt, Metzger oder Bäcker mehr. Auch viele Pfarren finden keinen Priester mehr und sind auf ehrenamtlich tätige Laien und Helfer/innen angewiesen. OBEN schaut‘s ganz anders aus. Erstens kann man die Probleme der Menschen aus dieser Sichtweise nur sehr oberflächlich erkennen, zweitens verliert man bald den Bezug zur realen Welt. Leider hat auch die Obrigkeit der Kath. Kirche noch nicht begriffen, dass die meisten „Gläubigen“ auf eine von biblisch unbegründeten Zwängen freie Religionsgemeinschaft hoffen. UNTEN und OBEN hat es in

unserer Gesellschaft wohl immer gegeben; das wird sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen. Dazwischen gibt es jedoch auch eine EBENE. Warum nützt man sie nicht oder beachtet sie so wenig? ANTON BUMBERGER, HAIBACH

Mindestsicherung Zur Deckelung der Oö. Mindestsicherung, siehe Nr. 24, S. 5 und 10.

Was die Deckelung der Mindestsicherung bewirken wird, ist eine Verstärkung von Not und Armut bei den betroffenen kinderreichen Haushalten. Insbesondere werden die Entwicklungsmöglichkeiten für die Kinder eingeschränkt. Denn für einen sozialen Aufstieg ist gute Bildung die Grundlage. Gute Bildung kostet aber Geld. Die Beschneidung der existenziellen Grundlage bedeutet daher eine Chancenvernichtung für die Kinder. Eine Gesellschaft, welche die Entwicklung jener Generation behindert, die künftig für Wertschöpfung sorgen soll, handelt unsozial und unverantwortlich. Und sie handelt langfristig gegen ihre eigenen Interessen. Diesen Weitblick sollte man von allen Abgeordneten im Oö. Landtag erwarten können. JOSEF PÜHRMAYR, LINZ, SOZIALPLATTFORM OBERÖSTERREICH

Reiches Land Schon seit Jahren beherbergen wir viele Flüchtlinge. Manche Politiker/innen wettern über die enormen Kosten, die unser Sozialsystem vernichten würden. Österreich würde in den wirtschaftlichen Abgrund schlittern. Da lese ich aber in der Zeitung, dass Österreich weiterhin eines der reichsten Länder in der EU ist. Beim Wohlstandsindikator, dem tatsächlichen Individualverbrauch pro Kopf, liegen wir sogar fast an der Spitze! Ich meine, da lügt doch einer! RUDOLF DANNINGER, GUTAU

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Leipzig, Rotterdam oder Jesolo?

Denkmal

Denksport Im Nachhinein schauen die Lösungen oft ganz einfach aus. Bei den beiden Denksportaufgaben, die es diese Woche zu lösen gilt, ist es auch so. Das Schachbrett. Ein Schachbrett besteht bekanntlich aus 64 Feldern, 32 schwarzen, 32 weißen. Sie sollen das Schachbrett nun mit geraden Schnitten so zersägen, dass am Ende die 64 Einzelfelder da liegen. Mit wie vielen Schnitten kommen Sie aus?

Fotolia.com

Machen Sie mit: Wie viele Buben und Mädchen gibt es in der Familie von Klaus? Und wie viele Schnitte benötigen Sie beim Schachbrett? Schicken Sie uns die Lösungen bis 30. Juni. Wir verlosen drei Bücher. Adresse: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Beim Denkmal Nr. 23 haben Paula Egger aus Ort i. Innkreis, Maria Hummer aus Pram und Eva Schwarzinger aus St. Georgen a. ­Walde gewonnen.

Elisabeth Leitner elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Der Linzer Dom wird ausgeräumt für die Renovierung. Nicht schlecht, so ein halbes Jahr sturmfreie Bude für den Domspatz.

„Es gibt ein Leben nach der Politik. Und im Normalfall ist es ein schöneres.“ Wolfgang Brandstetter, Vizekanzler, in der ORF-Pressestunde

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Nachhilfestunde. Klaus soll seinem Freund Peter in Mathematik ein wenig Nachhilfe geben. Peters Mama gefällt der neue Freund ihres Sohnes, und sie will ein wenig mehr von ihm wissen. „Hast du auch Geschwister?“, fragt sie. „Ja“, sagt Klaus. Er möchte ihr gleich auch zeigen, dass er in Mathematik schon was drauf hat und stellt ihr ein Rätsel: „Ich habe gleich viele Brüder wie Schwestern. Und meine Schwestern haben halb so viele Schwestern wie Brüder.“ „Ach, so ist das“, sagt die Mutter.

© chekman -

Jetzt stellt sie diese Frage Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Also:

Ich schlecke mein Eis auf der Parkbank und genieße. Einmal durchschnaufen, das tut gut. Neben mir sitzen zwei junge Frauen und wälzen Urlaubspläne. Zu welchem Festival soll’s im Sommer gehen? Welche Stadt ist angesagt? Leipzig, Rotterdam oder doch Berlin? – Ein bisschen beneide ich die zwei. Es ist einige Zeit her, dass ich von einem Festival zum nächsten getourt bin. Jetzt hetze ich einmal wöchentlich zur Musikschule, damit mein Sohn spielerisch in die Welt der Musik eintauchen kann. Oder ich besuche das Musiktheater mit meinem Mann. Alles in Linz. Am Wochenende überlege ich, ob ich nach Asten oder Neukirchen am Walde fahren soll. Das ist nicht hipp, aber praktisch und die Großeltern freuen sich. Baden am Ausee, auf der Wasserrutsche Runterrutschen oder ein abendliches Lagerfeuer Entzünden erfreut nicht nur Kinder. Ein Glück, dass manche Weltstars auch nach Linz kommen – zum Beispiel zu Klassik am Dom. Da erspare ich mir lange Anfahrtswege. Und wenn wirklich Urlaub ansteht, dann halte ich es mit dem Welser Komponisten Helmut Schmidinger: Moderne Musik hören ist wie an die Adria fahren – einmal ist zu wenig. Manche Dinge leben von der Wiederholung. Jesolo, wir kommen!


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