KiZ-ePaper 26/2016

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Nr. 26 I 30. Juni 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

Die 43 Fernkurs-Absolvent/innen mit Bischof Scheuer und Betreuer/innen im Hof des Bildungshauses Schloss Puchberg WILHELM ACHLEITNER

Das Erfreuliche an der Zahl

43

Sie verwenden ihre Freizeit, um sich weiterzubilden. Sie tun es für sich selbst, sie tun es vor allem für ihre Pfarren – überhaupt für Menschen, mit denen sie zusammenleben. 43 Frauen und Männer – 42 aus Oberösterreich und ein St. Pöltener – haben am 24. Juni im Bildungshaus Schloss Puchberg ihre Abschlusszeugnisse bei den Theologischen Kursen von Diözesanbischof Manfred Scheuer überreicht bekommen. Diese Kurse gibt es seit 75 Jahren. Ehrenamtlich wirkende Christinnen und Christen tragen in immer höherem Ausmaß die Seelsorge mit. Das braucht ein fundiertes Wissen, damit Seelsorge auf einem soliden und festen Boden geschieht. Das ist in einer Zeit, in der sich viele Menschen neu orientieren wollen, besonders wichtig. Glaube ist nicht nur eine Sache des Herzens allein, sondern auch eine des Kopfes – und der tätigen Hand. Seite 4

6 Reportage.

Ein Dekanat sagt Danke.

9 Pfarren. Kapu-

zinerkirche vor Neuverwendung.

10 Thema. „Brexit" und die Folgen. 18 Bewusst leben. Gute Fahrt. 29 Kultur. Engelführung im „Höhenrausch" 22 Impressum.


2 Meinung KOMMENTAR

30. Juni 2016

... was du auf Erden binden wirst ... Ungebunden. Selbstbestimmt. Das ist die Art zu leben, wie es in den letzten Jahrzehnten erstrebenswert schien. Man emanzipiert sich in die Unabhängigkeit. Sich gebunden zu wissen, geriet in den Verdacht der Schwäche. Aber es ist etwas verloren gegangen mit diesem Drang ins Lose. Da stehen Menschen plötzlich sehr verloren da. Bindungsscheu sind Menschen geworden. Die Kunst, Beziehungen zu halten, ist schwach geworden. Warum sich belasten? Im persönlichen Bereich ist es so, auch die europäischen Gesellschaften scheinen beziehungsscheu geworden zu sein. Auf den eigenen Vorteil aus. Doch mit dem Kappen von Bindungen steht man plötzlich sehr alleine da. Da steht diese Woche das Peter-und-PaulFest im Kalender. Die „Macht“, man könnte auch sagen: das Talent zu binden und zu lö-

VON HEINZ NIEDERLEITNER HEINZ.NIEDERLEITNER@KOOPREDAKTION.AT

Der „Brexit“ ist kein Test für andere

Schauen wir uns eine andere Aussage an, die auf den Inseln mehr gezogen hat. Sie lautet offenbar: „Die Nachteile einer EU-Mitgliedschaft überwiegen die Vorteile.“ Das kennen wir auch in Österreich. Meist rechnen dann Ökonomen überzeugend vor, dass das nicht stimmt und die Staaten ohne EU-Mitgliedschaft schlechter dastünden. Doch nach Jahren der Dauerkrise (EU-Verfassung, Finanz, Griechenland, Flüchtlinge) hat sich bei vielen Briten (und nicht nur bei ihnen) Frust ausgebreitet. Nur: Dass es ihnen ohne EU besser ergangen wäre, ist damit nicht belegt. In den kommenden Jahren wird man verfolgen, wie sich Großbritannien außerhalb der EU entwickelt. Dann aber Schlüsse auf den eigenen Staat zu ziehen, wäre zu einfach: Die Staaten haben unterschiedliche Voraussetzungen und die britische EU-Mitgliedschaft war immer schon speziell (Stichwort „Briten-Rabatt“). Der „Brexit“ kann also kein Testfall für andere Staaten sein.

sen hat Christus dem Petrus zugetraut. Mit Lösen allein ist wenig getan. Es gehört die Kunst zu binden dazu: Beziehung bauen, die verlässlich bleibt. Nicht vor den Schwächen des anderen zu fliehen, sondern sie mitzutragen. Das wäre die Kunst – und erleben, dass ich mit meinen Schwächen nicht allein zurechtkommen muss. Wo nur mehr gelöst wird, zerinnt das Menschliche. Jeder für sich allein. Das ist nicht der Himmel.

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: PROF. DR. ANNA FINDL-LUDESCHER, PASTORALTHEOLOGIN

Mitten im großen Umbruch Österreichs Diözesen suchen nach neuen Wegen in der Seelsorge. Eine wichtige Plattform dafür ist das Österreichische Pastoralinstitut, das mit Anna Findl-Ludescher erstmals eine Frau an der Spitze hat. Die Assistenzprofessorin am Institut für Praktische Theologie der Uni Innsbruck arbeitet seit zirka zehn Jahren in der Österreichischen Pastoralkommission mit, nun wurde sie sowohl dort als auch im Pastoralinstitut zur geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt. Aufgabe von Kommission und Institut ist es, die Bischöfe in Fragen der Seelsorge zu beraten

PRIVAT

Die Briten verlassen nach derzeitigem Stand die EU. Es ist dabei leider müßig, das an sich richtige Argument vom Friedensprojekt Europa zu wiederholen, wenn das für viele britische Abstimmungsteilnehmer nicht ausschlaggebend war. Wir alle, nicht nur die Briten, sind so gewöhnt an den Frieden, dass wir ihn für eine Selbstverständlichkeit halten. Das ist aber sicher eine Täuschung, wie unter anderem die Kirche immer wieder erinnert.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Es gefällt mir, dass die Diözesen unterschiedliche Zukunftspläne für die Seelsorge entwickeln. Vielfalt ist gut. Deshalb engagiere ich mich auf ÖsterreichEbene im Austausch.“ ANNA FINDL-LUDESCHER

und die pastoralen Tätigkeiten der Diözesen zu koordinieren. Das ist gerade jetzt spannend, da die Diözesen – mit Blick auf die Ressourcen, auf den sinkenden Kirchenbesuch und auf weitere Herausforderungen – an Konzepten rund um die Zukunft von Pfarren und von anderen Orten für Seelsorge arbeiten. „Meine Hoffnung ist, dass es viel Freude und Lust gibt, neue Projekte auszuprobieren, sagt Findl-Ludescher. Aus Fehlern lernen. Sorgen macht der 50-jährigen Theologin, dass sich Konkurrenz zwischen hergebrachten Formen und neuen Konzepten entwickeln könnte, sie hält viel von einer „gemischten Kirchenkultur“, wo beides Platz hat. Dafür brauche es auch Fehlerfreundlichkeit: Wenn ein Projekt nicht aufgehe, habe man zumindest etwas gelernt, sagt die aus Klaus in Vorarlberg stammende Mutter zweier Töchter, die mit ihrer Familie in Innsbruck lebt. Da sei der österreichweite Austausch über das Pastoralinstitut wichtig, um Inspirierendes weitertragen zu können. Bei allen Strukturfragen ist für Findl-Ludescher klar: „Wie Kirche wirkt und ob sie die Freude an der Botschaft Jesu vermitteln kann, hängt immer von den Personen ab. Sie geben der Kirche ein Gesicht.“ Über Fortbildung und Beratung pflegt sie viele Kontakte zu Seelsorgern und ihren Alltag. H. NIEDERLEITNER


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Im Gespräch 3

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Mehr als 900 Bürgermeister/innen in Österreich wurden zum Thema „Asylbetreuung“ befragt

„Das ist unsere Pflicht als Christen“ Gemeinden, die Flüchtlinge aufgenommen haben, stehen dem Thema gelassener gegenüber. Das besagt eine Studie des Österreichischen Gemeindebundes. Alois Selker, Bürgermeister von Sigharting, über eine Herausforderung, die seine Gemeinde gut bewältigt. Das Gespräch führte Christine Grüll

Wir schaffen das – könnte dieser Satz der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel angesichts der Flüchtlinge auch von Ihnen stammen?

Alois Selker: Ich gehöre zu jenen, die Merkel für ihre Flüchtlingspolitik nicht verurteilen. Europa ist verpflichtet, die Herausforderungen auch weltweit anzunehmen und nach den besten Lösungen zu suchen. Es ist scheinheilig zu sagen, die Flüchtlinge wollen wir nicht, aber auf der anderen Seite werden Waffen in kriegsführende Länder geliefert. Auf Gemeindeebene heruntergebrochen: Grundsätzlich ist es möglich, dass wir das schaffen, weil wir als Christen dazu verpflichtet sind, diese Herausforderung menschlich und nach christlichen Werten gut über die Bühne zu bringen. Natürlich gibt es auch bei uns Stimmen, die sagen, wir haben Angst oder da kommen Menschen mit einem anderen Glauben. Interessant ist, dass oft jene Leute davon sprechen, die nicht wissen, was kirchliche Feiertage genau bedeuten. Aber sehr viele Menschen engagieren sich hervorragend. Die Gemeindebund-Studie besagt, dass Gemeinden mit Flüchtlingen gelassener mit dem Thema umgehen. Warum ist das so?

Weil die Leute sehen, dass dieser Mensch, der zu uns gekommen ist, ein Gesicht hat. Ein Großteil der Flüchtlinge ist zu hundert Prozent in Ordnung. Leider vermitteln die Medien den Eindruck, es wären großteils Abnorme dabei. Es gibt Übergriffe, wie Vergewaltigungsversuche, die zu verurteilen sind. Aber Übergriffe gibt es auch zwischen den Staatsbürgern. Das ist nicht in Ordnung, aber das darf man nicht nur auf das Thema Flüchtlin-

Alois Selker ist Landwirt und seit 2008 Bürgermeister der Innviertler Gemeinde Sigharting. Gemeinde Sigharting

Die Gemeinde Sigharting im Bezirk Schärding hat 840 Einwohnerinnen und Einwohner, 40 davon sind Flüchtlinge. maipio.net

ge reduzieren. Wir haben in Sigharting eine sehr positive Personenkonstellation, auch auf politischer Ebene, auf der man vernünftig reden kann. Besonders der Musikverein, Pfarrgemeinderat, die Katholische Frauenbewegung oder Ehrenamtliche helfen tatkräftig mit. Sie sehen ganz pragmatisch, dass die Flüchtlinge nichts dafür können. Ein Iraner hat mir ein Foto von seinem Haus gezeigt, das er in Todesangst verlassen musste. Das macht man nicht leichtfertig. Was wäre, wenn bei uns Krieg entstehen würde oder eine gewaltige Naturkatastrophe hereinbricht? Dann wären auch wir Flüchtlinge. Hat die Stimmung im Ort wesentlich mit der Person des Bürgmeisters zu tun?

Wenn der Bürgermeister der erste ist, der von einer Katastrophe spricht und populistisch agiert, dann wird ein Großteil der Bevölkerung mitlaufen. Menschen sind schneller verhetzt als man glaubt. Das haben wir in der Geschichte gesehen und da müssen wir aufpassen. Nach der Gewalt der Worte folgt manchmal die Gewalt der Taten. Politik hat die Verantwortung dafür, welche Worte verwendet werden. Menschen, die helfen, sprechen von einem Gefühl der Zufriedenheit. Wie wirkt sich das in der Gemeinde aus?

Ich höre immer wieder, dass die Menschen dankbar sind, dass wir Frieden haben, vor al-

lem ältere Leute. Schauen wir gemeinsam, dass wir so etwas wie vor 70 Jahren verhindern. Ich bin überzeugter Christ, auf dem Fundament des Glaubens treffe ich meine Entscheidungen. Geben wir das Positive im Leben an die nächste Generation weiter.

Studie „Asylbetreuung in Gemeinden“ Im April 2016 wurden österreichweit mehr als 900 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zum Thema „Asylbetreuung“ befragt. Drei der zentralen Erkenntnisse sind: n In Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohner/innen mit Flüchtlingen hat sich die Stimmungslage verbessert bzw. stabilisiert. In größeren Gemeinden ist die anfängliche Euphorie einer Ernüchterung gewichen. n In der Steiermark und in Kärnten ist die Stimmungslage besonders schlecht, in Oberösterreich, Niederösterreich, Vorarlberg und Tirol deutlich besser. n Die bürokratischen Hindernisse bei Unterbringung, Betreuung und gemeinnütziger Beschäftigung sind immer noch zu hoch. XX Info: http://gemeindebund.at/site/ news-detail/fluechtlinge-pragmatismusund-gestaltungswille-statt-buerokratie


4 Oberösterreich

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Katholische Jugend Oberösterreich feiert ihr 70-jähriges Bestehen mit Diözesanjugendmesse in Eferding

Eine „geerdete Kirche“ für Jugendliche Die Katholische Jugend Oberösterreich (kj oö) prägt seit 70 Jahren kirchliche Jugendarbeit. Damals wie heute soll die kj oö gesellschaftspolitisch Stellung beziehen und gegebenenfalls keine gute Miene zum bösen Spiel machen, wie Diözesanbischof Manfred Scheuer in seiner Ansprache beim Jubiläumsfest sagte. Die Festmesse in der Stadtpfarrkirche Eferding am 24. Juni wurde von Bischof Manfred Scheuer und Altbischof Maximilian Aichern geleitet. Bischof Manfred Scheuer würdigte die historische Rolle der Katholischen Jugend: „Sie hat dazu beigetragen nach der Barbarei des Zweiten Weltkriegs, die Kirche wieder neu aufzubauen. Sie hat ein Fundament für eine Gesellschaft gelegt, die von christlichen Werten und Überzeugungen geprägt wird.“ Was die aktuellen gesellschaftlichen Umstände betrifft ist Bischof Scheuer optimistisch für die kj oö: „Glaube und Religion haben bei Jugendlichen immer noch einen hohen Stellenwert.“ Wenngleich er wisse, dass den Kircheninstitionen gerade von den Jungen große Skepsis entgegengebracht wird. Außerdem forderte Manfred Scheuer die Katholische Jugend auf, gesellschaftspolitisch immer wieder Stellung zu nehmen. „Macht keine gute Miene zum bösen Spiel“. Viele Persönlichkeiten haben eine Zeit in und mit der kj oö verbracht und einige waren auch bei den Festlichkeiten anwesend.

Ehemalige und aktive Mitarbeiter/ innen der katholischen Jugend stellten sich gemeinsam mit weiteren Festgästen nach der Messe zum KJ-Logo auf. KJ OÖ

So meinte Reinhard Ammer, ehemaliger kjVorsitzender, Lehrer und Kommunalpolitiker: „Das Hineinwachsen in eine Leitungsfunktion hat mich geprägt. In der kj oö sind Menschen, die stehen mit zwei Füßen im Leben. Ich habe gemerkt, wie geerdet Kirche sein kann – von der Spitze, vom Bischof bis zu den Hauptamtlichen, die oft mehr tun, als sie müssten und Ehrenamtliche auf großartige Weise unterstützen. Und ich freue mich über Schülerinnen und Schüler, die davon erzählen, sie seien bei der Katholischen Jugend dabei, weil ich sehe, es geht weiter.“ Vielfältiges Engagement. Die kj blickt auf 70 Jahre zurück, in der sie die Katholische Kirche wesentlich mitgeprägt hat. In der Nachkriegszeit bildeten sich die Arbeiterjugend,

Studierende Jugend und Landjugend heraus. Nicht als Gliederungen, aber als Schwerpunkte besteht dieser Ansatz im Wesentlichen bis heute. Aktiv war und ist die kj in vielen Bereichen: von der Stärkung der Mädchenarbeit über Entwicklungshilfeprojekte bis hin zu Beteiligungen an Protesten und dem Kampf für eine gerechtere Welt und den Frieden. Als Meilensteine der kj-Geschichte gelten die großen Pfingsttreffen, der Anti-AtomkraftEinsatz sowie Lobbyarbeit für arbeitslose Jugendliche. Wesentlich war und ist in all der Zeit der gemeinsame Glaube, die unzähligen Gottesdienste, Jugendvespern und Taizégebete sowie das gemeinsame Unterwegssein, wie die Katholische Jugend in einer Aussendung zum Jubiläum betont. Paul Stütz

Jubiläums-Zeugnisverteilung in Schloss Puchberg

Seit 70 Jahren Theologische Kurse Seit 75 Jahren besteht in Österreich das Angebot der Theologischen Kurse. Im Bildungshaus Schloss Puchberg wurde dies, verbunden mit der Zeugnisverteilung an 43 Absolvent/innen aus Oberösterreich, am 24. Juni entsprechend gefeiert. Bischof Manfred Scheuer, der früher selbst bei den Fernkursen Dogmatik lehrte, ging beim Festgottesdienst ausführlich auf das jüngste päpstliche Schreiben „Amoris Laetitia“ ein.

Im Papstschreiben sieht er eine gute Balance zwischen unterschiedlichen Prinzipien einer christlichen Ethik, genährt durch die große Tradition der katholischen Kirche. Deutlich würde, „dass der Papst einem pastoralen und spirituellen Zugang den Vorrang gegenüber einem bloß doktrinalen und kirchenrechtlichen Zugang gibt.“ Im November 2016 beginnt im Bildungshaus Schloss Puchberg

Festgottesdienst 75 Jahre Fernkurse im Schloss Puchberg.

ein neuer Kurs. Informationsveranstaltung: Freitag, 23. September, 17.00 – 18.30 Uhr im Haus der Frau Linz (Volksgartenstraße 18, 4020 Linz) Ein Kurs „Begeg-

W. Achleitner

nung mit dem Islam“ beginnt am 28. Jänner 2017 und einer 11. März 2017. XX Info: www.theologischekurse. at/fernkurs oder 01/515 52-37 03


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Oberösterreich 5

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Kurz Notiert Gesundheit unter einem Dach

zett berlin/ photocase

Den Ursachen von Fundamentalismus und religiösem Fanatismus auf der Spur

Brav seien die anderen „Fundamentalismus schaut, dass der andere fromm ist.“ Auf diese Formel bringt Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg eine der größten Plagen der Zeit. Den Fundamentalismus. Matthäus Fellinger

In Frankreich lief gerade das Match Österreich : Island. Die Linzer Synagoge war am Abend des 22. Juni dennoch gut besucht. Das Forum St. Severin hatte zur 31. „Begegnung in der Synagoge“ in Linz eingeladen. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und der Theologe Franz Gmainer-Pranzl spürten den Phänomenen Fundamentalismus und Fanatismus in Religionen nach. Ein wirklich tief religiöser Mensch sorgt sich darum, dass er selbst religiös ist – und nicht vorwiegend darum, „dass auch die anderen brav sind“. Zu Gott führt man Menschen nicht mit erhobenem Zeigefinger, ist der Oberrabbiner überzeugt. Das ginge nämlich stark in Richtung Fundamentalismus oder Fanatismus. Gott ist wichtig und Teil des Lebens, meint Eisenberg, aber man sollte dabei mehr bei sich selbst bleiben. Auch das ist eine seiner Beobachtungen: Vom Fundamentalismus befallene Menschen sind ziemlich humorlos. Sie verstehen es nicht, auch ein wenig selbstkritisch zu sein. Fundamentalist/innen richteten sich – so seine Erfahrung – zuerst gegen Menschen der eigenen Religion, die ihnen nicht „brav genug“ erscheinen. Der in Salzburg lehrende oberösterreichische Priester Franz Gmainer-Pranzl ortet eine enge Verknüpfung zwischen fundamentalistischen

religiösen Strömungen und extrem rechter Politik. Strömungen, die vorgeben, Gott schenke den Gerechten Wohlstand“, verbinden sich mit rechtspopulistischen Strömungen. Das Publikum bei der Veranstaltung ortete den Fundamentalismus freilich vorwiegend im islamischen Bereich. Wo sich die Angst der Menschen vor sozialem Abstieg oder dem Bedeutungsverlust in einer multikulturellen Welt mit politischen Interessen verbindet, entsteht eine gefährliche Mischung, meint Gmainer-Pranzl. Christlicher Fundamentalismus konstruiere eine Verteidigungshaltung des „Wir“ gegenüber „den Anderen“. „Katholisch“ wäre jedoch, die eigene lokale Verbundenheit eingebunden zu wissen „im Horizont der Vielfalt und der Fremdheit“. Auf der politischen Ebene meinen manche, ihre Interessen mit religiösen Mitteln und Symbolen besser durchsetzen zu können. Fundamentalisten oder Leute, die aus religiösen Gründen Terrorakte begehen, seien oft selbst sehr wenig religiös. Sie würden politisch aber missbraucht. Mit einer Haltung der Hoffnung. Gegen Fundamentalismus, so ist Gmainer-Pranzl überzeugt, hilft die mühsame Suche nach einer gerechteren Welt. Ein langer Weg wäre das, der Geduld braucht. Eine „Haltung der Hoffnung“ gelte es zu fördern. Einig waren sich die beiden Gäste: Man sollte sich nicht zu wichtig nehmen – und auf den Humor nicht vergessen. So verkündete Paul Chaim Eisenberg am Ende das Spielergebnis aus Frankreich.

Beim Hausarzt und im Krankenhaus – bei beiden Intstitutionen fühlen sich die Patient/ innen grundsätzlich in guten Händen, ergab eine Studie, die die Vinzenzgruppe erstellen ließ. (Zur Vinzenzgruppe gehören in Oberösterreich die beiden Spitäler der Barmherzigen Schwestern in Linz und Ried). Als Problem erleben aber 72 Prozent der befragten Oberösterreicher/innen die langen Wartezeiten auf Termine beim Facharzt und auf Operationen. Für 60 Prozent ist die „Lauferei“ zwischen den verschiedenen Stellen belastend, damit eine Diagnose erstellt werden kann. Und nach einer Diagnose die richtigen Therapeuten zu finden, wird ebenfalls als Problem erlebt. Die Vinzenzgruppe wird um jedes ihrer Krankenhäuser Gesundheitsparks schaffen, die den Patienten die Wege zu Ärzten, Therapeuten sowie zu Rahabilitation und zur Vorsorge erleichtern sollen. Mit dem „Vinzenz Diagnosezentrum“ besteht in Ried bereits ein Teil eines solchen Gesundheitsparks, in Linz wird ein eigenes Gebäude errichtet, das 2018 eröffnet werden soll.

Erster Green-CareBauernhof in OÖ Mit dem Projekt „Green Care – Wo Menschen aufblühen“ initiiert die Landwirtschaftskammer OÖ eine neue Möglichkeit der Einkommenssicherheit für landwirtschaftliche Betriebe. Diese bieten, in Kooperation mit sozialen Einrichtungen, soziale Dienstleistungen an. Der erste Green-Care-zertifizierte Bauernhof in Oberösterreich ist der „Putti-Hof“ von Heike und Andreas Purtscheller in Buchkirchen. Unter dem Motto „Leben, lernen und arbeiten im Einklang mit der Natur“ bietet der Demeterhof eine Naturkindergruppe, „Schule am Bauernhof“ sowie, in Zusammenarbeit mit der Caritas, Beschäftigung für Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigungen.


Für das Leben. Für das Glauben. Für das Teilen. Für die Kostbarkeit der Beziehung. Für das Miteinander. Viele Gründe gibt es am Ende eines Arbeitsjahres, dankbar zu sein. Die 13 Pfarren des Dekanates Kallham feierten diese Dankbarkeit letzten Samstag gemeinsam mit Diözesanbischof Manfred Scheuer. Matthäus Fellinger

B

ummvoll war die Stadtpfarrkirche Grieskirchen, als am späten Nachmittag das Fest des Dankes mit dem Gottesdienst begann. „Eucharistie“ bedeutet wörtlich „Danksagung“, eröffnete Bischof Scheuer die Messe. „Glaube für sich allein ist tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat“, trug die Lektorin aus dem Jakobus-Brief vor. Viele „Werk-Tätige“ waren aus den 13 Pfarren des Dekanates gekommen – Pfarrgemeinderäte, Frauen und Männer, die sich um das Pfarrleben kümmern. Das ist oft nicht einfach. Vor dem Fest war eine Dekanatszeitung erschienen, in der sich die Pfarren mit ihren Freuden und Sorgen vorstellten. Manche dieser Pfarren haben viele Veränderungen in den letzten Jahren durchlebt. In Kallham

Ein Dekanat feiert zum Beispiel, wo Ende 2013 der Pfarrer starb. Dechant Johann Gmeiner sprang selbst ein, dann kam ein indischer Priester, der aber schließlich in seine Heimat zurückkehrte. Heute wird Kallham vom Nachbarpfarrer Josef Gratzer aus Neumarkt mitbetreut. Da hält man Ausschau nach einem verstärkten Miteinander. Erstmals wurde heuer die Fronleichnamsprozession mit Neumarkt zusammen gehalten. „Wechsel und Wandel lassen in der Pfarre Kallham vielleicht Neues aufleben“, steht als Hoffnung in der Dekanatszeitung formuliert.

Einen besonderen Platz haben sich die beiden in der vollen Kirche erobert, auch wenn von dieser Stelle der Empore nur der Blick in das Seitenschiff möglich ist.

Segen durch Barmherzigkeit. Mit großer Aufmerksamkeit folgte die Festgemeinde der Predigt des Bischofs, der die „Werke der Barmherzigkeit“ in den Lebensalltag hereinholte. Er sprach von der „Sehnsucht nach Segen“, die auch Menschen zeigten, die sonst mit der Kirche weniger anzufangen wüssten. Dass das Leben trotz allem und in allem gut ausgeht – das ist die mit dem Segen verbundene Hoffnung. „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid“, wendet sich Gott in der Gerichtsrede an


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

30. Juni 2016

Festmesse mit Bischof Manfred Scheuer in der Stadtpfarrkirche Grieskirchen. Die Chöre aus Pollham, Pram, Wendling, Dorf, Schlüßlberg, Grieskirchen und der Kiwj-Chor (für: Kirche wird jünger) sangen gemeinsam. KiZ/mf (4)

sein Danke die Menschen auf der rechten Seite. Diese „Gutheißung des Lebens“, sagte Scheuer, ist gebunden an die Werke der Barmherzigkeit. Am Ende der Predigt gab es langen Applaus. „Sowas heat ma nit oiwäu“, wendet sich halblaut ein gestandener Herr an seinen Sitznachbarn. „Es werden satt aufstehen, die satt und hungrig sind“, heißt es dann im Lied, gesungen vom Volk, unterstützt von sieben Chören aus dem Dekanat. Besonders berührend: die Verbindung von Fürbitten und Gabenbereitung, in der die großen Anliegen vorgebracht werden: für die Schöpfung, die Flüchtlinge, für die Jugendlichen, die keinen Sinn im Leben finden. Hätten auch die die Musikant/ innen der Musikkapellen von Pollham und St. Georgen, die vor dem Gottesdienst die Leute empfangen hatten, und die danach auf dem Platz aufspielten, in die Kirche gewollt, sie hätten keinen Platz mehr gefunden. Beim Fest nach dem Gottesdienst war gerade noch Zeit, dass sich alle bei Speis und Trank stärken konnten, ehe ein heftiges Gewitter den Platz leer fegte. Da wurde die Kirche zum Zufluchtsort.

Gerade noch genug Zeit die Hungrigen zu speisen.

Der Kirchenplatz wurde zum Festplatz – für kurze Zeit, ehe ein Gewitter dem Dankfest ein jähes Ende bereitete.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

30. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarrimpulse Enns-Lorch. Der Gottesdienst am 19. Juni 2016 war dem Thema der ehrenamtlichen Mitarbeit in der Pfarre gewidmet. Pfarrleiter Harald Prinz legte dabei das Alphabet der ehrenamtlichen Mitarbeit dar und fand selbst zu den ausgefallensten Buchstaben ehrenamtliche Tätigkeiten, für die die Pfarre sehr dankbar ist. Beim Buchstaben „Q“ erinnerte er an die Qualitätsfruchtsäfte, die ein Pfarrgemeinderat produziert und die bei Pfarrveranstaltungen ausgeschenkt werden. Zum Buchstaben „Y“ dankte er allen, die auf dem Flügel des Klavierbauers Yamaha spielen, der im Pfarrheim steht und bei Chorproben im Einsatz ist.

Jugendzentrum Stuwe feiert 70er Linz. Das Stuwe ist seit 70 Jahren eine wichtige Institution für Jugendliche. Vergangenen Freitag wurde das Jubiläum des kirchlichen Jugendzentrums in der Linzer Innenstadt gebührend gefeiert. Mit dabei war auch Maximilian Aichern (Bild), der besonders in sei-

Pfarrleiter Prinz buchstabierte das Alphabet des Dankes für die Ehrenamtlichen. pfarre

Micheldorf. Kürzlich hielten alle ehrenamtlichen Betreuer/innen der Micheldorfer Asylwerber/innen mit ihren Schützlingen Rückschau auf „Ein Jahr Flüchtlinge in Micheldorf“. Vertreter/innen der Caritas und des Vereins „Noah“ dankten den ehrenamtlichen Helfer/innen im Namen der Asylwerber für ihr oft nicht leichtes Engagement. Auch Bürgermeister BR Ewald Lindinger hieß erneut die Asylwerber in Micheldorf willkommen und betonte, dass die öffentliche Hand überfordert wäre, gäbe es nicht die dutzenden Frauen und Männer, denen das Wohlergehen der Asylwerber nicht einerlei ist. Er versprach auch, dass seitens der Gemeinde jede Gelegenheit genutzt wird, Flüchtlingen gemeinnützige Arbeit anzubieten, etwa im Bereich des Bauhofes. Der Abend wurde von Jazzeinlagen von Ines Fuchs, Elias Schröckenfux und Lisa Helmel umrahmt.

nen Anfangsjahren als Linzer Bischof regen Kontakt zu den Stuwe-Jugendlichen pflegte. Was das junge Stuwe-Publikum über die Jahre auszeichnet, ist die kritische und interessante Haltung an Politik und Gesellschaft, wie mehrere Festredner darlegten. Bild: KIZ/PS

Braunau Pfarre Maria Königin: Filialkirche Haselbach wegen Rissen in Turm und Gewölbe gesperrt

Durch Risse sieht man ins Freie

Die St. Valentinskirche von Haselbach, um 1420 erbaut, ist ein Juwel, das Augenbründl bei der Valentinskapelle ein Kraftplatz zum Aufatmen. kiz/jw

Braunau. Genau zu jener Zeit als schwere Regenfälle entlang des Inn im Bezirk Braunau und im angrenzenden Niederbayern zu schweren Überschwemmungen führten, hat sich auch in Haselbach das Unglück ereignet. Am 1. und 2. Juni 2016 haben sich das Presbyterium und der Turm der Haselbacher St. Valentinskirche um zwei bis drei Zentimeter gesetzt. Es bildeten sich dadurch starke Risse. „Zwischen Turm und Langhaus sieht man ins Freie. Wir haben jetzt den schiefen Turm von Haselbach“, sagt Msgr. Stefan Hofer mit einem Anflug von Schmunzeln. Aber dem 75-jährigen Pfarrer von BraunauMaria Königin, zu dessen Pfarre die Filialkirche Haselbach gehört, ist nicht wirklich zum Scherzen zumute. Das Gotteshaus musste

umgehend gesperrt werden, inzwischen wurde das Gebäude mit Traversen und Gewindestangen stabilisiert. Alle Gottesdienste wurden bis auf weiteres abgesagt. Die St. Valentinskirche, ein idyllisch gelegenenes Juwel der Gotik und des Barock, ist als Ort für Taufen und Hochzeiten sehr beliebt. Auch diese müssen verlegt werden. Derzeit werden Bodenuntersuchungen durchgeführt, um die Schadensursache festzustellen und in einem ersten Schritt das Gebäude absichern zu können. Dann erst ist an die eigentliche Sanierung zu denken, wobei die Finanzierung eine Schlüsselfrage darstellen wird. Pfarrer Msgr. Hofer hofft, dass die Kirche innerhalb eines Jahres wieder geöffnet werden kann. josef wallner


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

30. Juni 2016

Neubeginn von Pfarre Linz -St. Matthias in der Martinskirche

Linzer Kapuzinerkirche ist ab Juli kein Gotteshaus mehr Aus „St. Matthias“ wird „St. Martin am Römerberg“. Die Pfarre im Linzer Westen ändert den Namen und verlagert ihr Zentrum. Ab 10. Juli 2016 wird die bisherige Filialkirche der Pfarre, die Martinskirche zur neuen Heimat. Die Kapuzinerkirche wird dagegen als Gotteshaus aufgelassen und für andere Zwecke verwendet. Mit Ende 2016 läuft der Mietvertrag mit dem Kapuzinerorden über das Pfarrareal von St. Matthias aus. Im März 2016 beschloss der Pfarrgemeinderat von Linz-St. Matthias, dass die Martinskirche zur neuen Pfarrkirche bestimmt werden soll. Die bisherige Filialkirche ist deutlich kleiner und zentraler im Pfarrgebiet gelegen als die Kapuzinerkirche. Mit dem ehemaligen Restaurant „La Cave“, das von der Diözese Linz angekauft wurde, stehen passende Räumlichkeiten für ein Pfarrheim zur Verfügung, die inzwischen adaptiert wurden. Der örtliche Neubeginn der Pfarre findet auch in einem neuen Namen seinen Niederschlag: Die Pfarre wird ab 3. Juli 2016 den Namen „Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg“ führen. Weihe rückgängig gemacht. Die Kapuzinerkirche wird als Kirche aufgelassen, also profaniert. Mit der „Profanierung“ ist die Rückgängigmachung einer Weihung ge-

meint. Nach kirchlichem Verständnis ist die Profanierung jener Vorgang, der die Nutzung eines Kirchengebäudes als Gotteshaus beendet. Bereits seit 1991 lebt in dem Kapuzinerkloster Linz keine Kapuzinergemeinschaft mehr. Abschied nehmen am 3. Juli. Profaniert wird die Kirche de facto durch ein bischöfliches Dekret. Dieses Dekret wird am 3. Juli 2016 vor dem Segen am Ende des Gottesdienstes durch Bischofsvikar Johann Hintermaier verlesen. Mit dem Gottesdienst nimmt die Pfarrgemeinde Abschied von ihrer alten Kirche und dankt für all das, was über die Jahre hier gefeiert wurde. Danach werden die gewandelten Hostien aus dem Tabernakel und aus der Kirche entfernt und in die neue Pfarrkirche übertragen. Das Ewige Licht im Altarraum, das die Gegenwart Jesu Christi im Heiligen Brot bezeugt, wird gelöscht. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Reliquien und alle liturgischen Geräte aus der Kirche entfernt und an die Kapuziner, zurückgegeben. „Es ist uns wichtig, dass die Kircheneinrichtung und die sakralen Objekte, die den Menschen vertraut sind, möglichst weiterhin liturgischen Gebrauch erfahren oder zumindest in Oberösterreich bleiben können“, erklärt Bruder Lech Siebert, Provinzial der Kapuziner für Österreich und Südtirol. Werke

von Friedrich Goffitzer wie etwa die Altarraumreinrichtung gehen als Schenkung an die Katholische Privat-Universität (KU) Linz. Kulturdepot steht „zur Diskussion“. Diözese Linz und Kapuzinerorden streben eine möglichst kirchennahe Nachnutzung des ehemaligen Gotteshauses an. Die Errichtung eines Kulturgüterdepots in der Kapuzinerkirche steht zur Diskussion, formuliert es der Kapuzinerorden noch vorsichtig in der gemeinsamen Aussendung mit der Diözese Linz. Etwas weiter ist die Klostergemeinschaft offenbar schon bei der neuen Verwendung des Klostergebäudes. Vorbereitungen zur Vertragsunterzeichnung mit der Gesellschaft für ganzheitliche Förderung und Therapie Oberösterreich GmbH (GFGF) seien bereits im Gange. Die GFGF möchte im Bereich des jetzigen Klostergebäudes ein Therapiezentrum errichten. Vorfreude auf neues Zuhause. Fest steht jedenfalls, dass die Pfarrgemeinde ihre Gottesdienste ab 10. Juli in der Martinskirche feiert. Die festliche Eröffnungsfeier mit Generalvikar Severin Lederhilger findet am 18. September 2016 statt. Pfarrprovisor Mag. Manfred Wageneder: „Wir freuen uns darauf, die Martinskirche zu unserem neuen Zuhause zu machen“. P.S.

Die Pfarre Linz-St. Matthias zieht von der Kapuzinerkirche (linkes Bild) in die Martinskirche um. Die Kapuzinerkirche wird mit 3. Juli profaniert und ist ab diesem Zeitpunkt kein Gotteshaus mehr. Eine kirchennahe Nachnutzung wird dennoch angestrebt. Diözee Linziklos boros, gerlinde miesenböck


10 Thema

30. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Reaktionen „Wille des Volkes“. Papst Franziskus hat Respekt vor der Entscheidung Großbritanniens zum EU-Austritt angemahnt und zur Besonnenheit aufgerufen. „Es war der ausdrückliche Wille des Volkes“, sagte er. „Das erfordert von uns allen eine große Verantwortlichkeit, um das Wohl des britischen Volks und auch das Wohl und das Zusammenleben des ganzen europäischen Kontinents zu gewährleisten. Das erwarte ich.“ „Weckruf“. Das „Brexit“Votum sei bedauerlich, müsse aber als ein „Weckruf für einen neuen europäischen Humanismus“ betrachtet werden, zu dessen Verwirklichung alle aufgerufen seien, sagte Österreichs „Europa-Bischof“ Ägidius Zsifkovics. „Der europäische Traum wäre nur dann ausgeträumt, wenn der Einsatz für Menschenrechte an letzter Stelle einer europäischen Vision stünde.“ Angesichts seiner Vertrauens- und Orientierungskrise müsse das Friedensprojekt EU erneut Antworten auf Probleme der Gegenwart finden. Zu diesen zählte Zsifkovics die Flüchtlings- und Migrationskrise sowie die Suche nach einer gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsform.

Bischof Zsifkovics vertritt Österreichs Bischöfe auf EU-Ebene. FjR/A.

„Augenmaß“. Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Reinhard Marx, bedauert die Entscheidung der Briten für den EU-Austritt. Verlasse ein Mitglied bewusst die Union, sei das „schmerzhaft“ und habe Konsequenzen für alle, erklärte Marx in Brüssel. Die Austrittsverhandlungen verlangten nun von allen Betroffenen Verantwortung und das „rechte Augenmaß“.

„Die EU steckt noch in den Kinderschuhen“ Geht die Europäische Union nach dem Volksentscheid für den Austritt Großbritanniens („Brexit“) ihrem Ende entgegen? Nein, sagt der Theologe und Experte für Christliche Gesellschaftslehre, Dekan Wolfgang Palaver. Er erinnert an den Geist der Gründungsväter des europäischen Einigungsprozesses und mahnt Ziele für die EU jenseits wirtschaftlicher Interessen ein. Interview: Heinz Niederleitner

Die Reaktionen auf den „Brexit“ liegen zwischen „Diese EU ist tot“ und „Die EU kann jetzt stärker werden“. Wozu tendieren Sie?

Wolfgang Palaver: Ich denke, die EU kann jetzt stärker werden. Es ist zwar eine fundamentale Krise, aber in ihr ist die Chance zu einer verbesserten EU zu sehen. Von Krisen haben wir aber in den letzten Jahren schon viel gehört. Fehlt es dagegen nicht an Visionen für die Zukunft Europas?

Das Fehlen von Visionen ist ein Teil des Problems. Die EU und ihre Vorgängerinstitutionen hatten stets eine wirtschaftliche Schlagseite: Man glaubt, ein großer gemeinsamer Markt bringt alle Vorteile, übersieht aber die Voraussetzungen, die es für eine positive Entwicklung braucht. Der katholische Schriftsteller Reinhold Schneider hat 1957 – kurz nach der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft – schon gesagt, man müsse aufpassen: Die Börse des gemeinsamen Marktes dürfe nicht mehr gelten als das Herz Europas. In Großbritannien haben ja die EU-Befürworter stark mit wirtschaftlichen Konsequenzen eines EU-Austritts argumentiert – letztlich ohne Erfolg. Heißt das, allein mit wirtschaftlichen Argumenten erreicht man die Bürger nicht?

Es haben beide Seiten sehr ökonomisch argumentiert. Insbesondere Wirtschaftsführer haben versucht, vor den Folgen des Brexit zu warnen. Bei den Menschen ist offenbar angekommen: Die EU nützt ein paar Reichen und den großen Unternehmen, aber nicht mir.

Wenn Wirtschaft nicht der Kitt im Gefüge der EU sein kann, was dann?

Aus Sicht der Katholischen Soziallehre ist es die Solidarität. Darauf hat Papst Johannes Paul II. oft hingewiesen. Wir können die Globalisierung nicht rückgängig machen. Aber wir müssen sie zu einer Globalisierung der Solidarität weiterentwickeln. Denn die haben wir bisher nur in kleinen Räumen in unseren Staaten verwirklicht. Wie schlecht es derzeit in der EU um die Solidarität steht, sehen wir in der Flüchtlingsfrage. Gesetze können Solidarität nicht erzwingen. Es braucht eine von unten getragene solidarische Kultur. Und jeder Einzelne muss dazu beitragen. Papst Franziskus hat bei der Entgegennahme des Karlspreises heuer auf die Ideale der Gründerväter des europäischen Einigungsprozesses hingewiesen. Wo sind diese Ideale geblieben?

Es war eine spirituelle Haltung im umfassenden Sinn, die Politiker wie Jean Monnet, Robert Schuman oder Konrad Adenauer angetrieben hat: Sie hatten die Schrecken des Zweiten Weltkriegs vor Augen und begannen eine Wirtschaftsgemeinschaft bei Kohle und Stahl, um Krieg in Zukunft zu verhindern. In Großbritannien wurde nach der aktuellen Abstimmung nun darauf hingewiesen, dass die ältere Generation, die mehrheitlich für den Austritt gestimmt hat, im Wesentlichen keine Generation mit eigener Kriegserfahrung mehr ist und vor allem vom Wachstum der Nachkriegszeit geprägt wurde. Dass vor allem die jungen Menschen für den Ver-


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Thema 11

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Schon der Abschiedskuss? Eine knappe Mehrheit der Briten stimmte für den Austritt ihres Staates aus der Europäischen Union.

bleib in der EU gestimmt haben, gibt aber Hoffnung: Es kann besser werden, wenn wir uns bemühen, die tieferen Dimensionen und Motive der Gründungsväter wieder in den Vordergrund zu stellen. Adenauer, Schuman oder Alcide De Gasperi: Diese EU-Gründungsväter waren bekennende Katholiken. Gleichzeitig hat die Kirche – bei aller Kritik an der EU in manchen Fragen – den europäischen Einigungsprozess stets wohlwollend begleitet. Warum?

Der Einigungsprozess ist eine Reaktion auf die Sackgasse der nationalstaatlichen Spaltung, die Europa im Ersten und Zweiten Weltkrieg an den Rand des Abgrunds geführt hat. Die katholische Kirche hat es dagegen schon sehr früh abgelehnt, das nationalstaatliche Denken zum absoluten Maßstab zu machen. Insofern hat sich die moderne Welt mit der EU, aber auch der UNO einem alten katholischen Gedanken angenähert. Es geht darum, Einheit in Vielfalt zu gestalten.

auch keinen billigen, oberflächlichen Trost. Wir sollen also nicht das Ende des Abendlandes heraufbeschwören, aber auch nicht behaupten, es gebe keine Herausforderungen.

wir weltweit. Aber wenn es uns in Europa nicht gelingt, wie sollte das weltweit gehen?

Manche meinen, unser größtes Problem ist, dass es uns so gut geht ...

In Österreich diskutieren manche Politiker einen „Öxit“ bzw. eine Abstimmung über einen EU-Austritt Österreichs. Halten Sie das für realistisch?

Kritisch kann man sagen: Wir sind eine sehr satte, selbstzufriedene Gesellschaft und das ist eine Gefahr. Gerade angesichts der Flüchtlingsfrage könnten wir aber den Blick über den Tellerrand wagen und erkennen, in welch privilegierter Situation wir sind. Es ist nicht so, dass wir keine Chance hätten, die Bedrohungen in der Welt zu erkennen. Im Übrigen ist die EU ein wichtiges Experiment: Die Globalisierung der Solidarität bräuchten

Ich halte das für sehr unrealistisch. Wir sind als kleines Land in einer ganz anderen Position als Großbritannien. Österreich ist zudem mit Deutschland wirtschaftlich eng verbunden. Und ich denke, man wird sehr bald sehen, dass die Schwierigkeiten Großbritanniens keine positiven Signale in diese Richtung aussenden. Es ist ein Irrtum zu glauben, mit nationalistischer Abschottung könne man das Problem der Globalisierung lösen. Angesichts des „Brexit“ wird über die Zukunft Europas diskutiert: Bauen wir sie zu einer reinen Wirtschaftsgemeinschaft zurück? Oder setzen wir weiter auf mehr gemeinsame Politik?

Manche sehen Europa im Stadium eines zerfallenden Reiches – wie einst die Habsburgermonarchie. Was sagen Sie zu solchen Einstellungen?

Europa steckt eher noch in den Kinderschuhen. Die Herausforderung, in einem großen Raum miteinander solidarisch zu sein, ist keine Sache, die in 50 oder 60 Jahren wächst. Da braucht es einen längeren Atem. Um wieder auf Reinhold Schneider zu verweisen: Er hat schon in den 1950er Jahren gesagt, es brauche keine entmutigenden Voraussagen, aber

Reuters

Univ.-Prof. Wolfgang Palaver ist Dekan der Theologischen Fakultät in Innsbruck und vertritt das Fach Christliche Gesellschaftslehre. Archiv

Ich bin für mehr gemeinsame Politik. Aber wir müssen lernen, dass das nicht der Weg zu einem gleichgeschalteten europäischen Zentralstaat sein kann. Ich bin viel in den USA. Aber egal, ob ich an der Ostküste oder in Kalifornien bin: Ich bewege mich immer im selben kulturellen Raum. Von Innsbruck aus bin ich dagegen in zwei Stunden in Italien oder in der Schweiz und damit in jeweils einer ganz anderen Kultur. Das ist ein großer Reichtum. Die Aufgabe der EU ist, die regionalen Unterschiede zu bewahren und doch politisch stärker zusammenzuarbeiten.


12 Panorama stenogramm

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Großes Kirchentreffen auf Kreta abgeschlossen

Orthodoxe Kirche: Nach dem Konzil ist vor dem Konzil Franz Küberl geht in den Ruhestand. Archiv

n Abschied. „Du bist und bleibst eine Lichtgestalt der Caritas und weit darüber hinaus“, würdigte Caritaspräsident Michael Landau am Montag seinen Vorgänger Franz Küberl bei einem Dankefest: Küberl, der von 1995 bis 2013 österreichischer Caritaspräsident gewesen war, wird mit August auch als Caritasdirektor der Diözese Graz-Seckau in den Ruhestand treten. Küberl selbst betonte in einem Abschiedsinterview mit der „Kleinen Zeitung“, dass die Caritas untrennbar mit der Kirche verbunden sei. Sein Nachfolger in der steirischen Caritas wird der bisherige Wirtschaftsdirektor der Diözese, Herbert Beiglböck. „Fakten helfen“. An diesem Donnerstag wird sich der Petitionsausschuss des Parlaments mit der Bürgerinitiative „Fakten helfen“ auseinandersetzen, die eine anonymisierte Statistik zu Zahl und Motiven von Schwangerschaftsabbrüchen fordert. Die Aktion Leben hat rund 54.000 Unterschriften dafür gesammelt. Das Ziel ist, Frauen, die ungewollt schwanger werden, besser helfen und die Zahl der Abtreibungen reduzieren zu können. Entschuldigung. Die Kirche sollte sich laut Papst Franziskus für die Ausgrenzung von Homosexuellen entschuldigen. Der Katechismus schreibe vor, dass diese Personen nicht diskriminiert werden dürften, sondern respektiert und seelsorglich begleitet werden müssten, sagte der Papst am Sonntag während des Rückflugs aus Armenien. Zugleich betonte er, dass sich die Kirche auch bei Armen und ausgebeuteten Frauen und Kindern entschuldigen müsse sowie dafür, dass sie Waffen gesegnet habe.

Als das große orthodoxe Konzil auf Kreta am Sonntag zu Ende ging, fehlte zwar auch noch ein fünftes Kirchenoberhaupt. Für die anderen war das erste Kirchentreffen seit rund 1100 Jahren aber ein Erfolg – mit Aussicht auf Fortsetzung. Friedenstauben ließen die Patriarchen und Erzbischöfe von neun eigenständigen orthodoxen Kirchen am Sonntag aufsteigen. Das friedliche Bild überdeckte, dass mehrere wichtige Personen fehlten: Die Oberhäupter der Kirchen von Moskau, Bulgarien, Georgien und Antiochia waren bekanntlich gar nicht erst zum Konzil erschienen. Und Erzbischof Hieronymos von Athen war laut Korrespondentenmeldungen gegen Ende des Konzils abgereist, weil er seine konservativen Positionen nicht durchgebracht hatte. Die neun anderen orthodoxen Kirchenoberhäupter dürften zufrieden sein: Die sechs vorbereiteten Konzilsdokumente samt einer Erklärung und einer Enzyklika waren angenommen worden. Neben innerorthodoxen

Die letzte Konzilssitzung war öffentlich.

KNA

Themen wie Fastenregeln, Kirchenautonomie und Organisation ging es um „Kirche in der heutigen Welt“, Eheregeln und Ökumene. Konservative Teile der Orthodoxie hatten sich hier gegen eine Bezeichnung von nichtorthodoxen Gemeinschaften (inklusive der katholischen Kirche) als Kirche gewandt. Ob das „K-Wort“ nun doch im Text steht, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt, weil die Veröffentlichung der Texte auf sich warten ließ. Allerdings sprach es der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., in seiner Schlussbotschaft gleich mehrmals aus – was insofern kein Wunder ist, weil er in der Orthodoxie ohnehin als Vorreiter der Ökumene gilt. Reaktionen. Jedenfalls waren die Reaktionen in der Ökumene sehr positiv. Auch Papst Franziskus sprach von einem „positiven Resultat“. Vorsichtiger hatten sich zuvor orthodoxe Theologen geäußert: Der Erfolg des Konzils werde sich erst zeigen; es komme darauf an, wie die Beschlüsse aufgenommen werden. Das betrifft sowohl die teilnehmenden Kirchen als auch jene vier, die von Anfang an ferngeblieben sind. Ihnen steht die Möglichkeit offen, die Beschlüsse nachträglich anzunehmen. Ein entscheidender Punkt dürfte sein, dass orthodoxe Konzile von nun an in regelmäßigen Abständen von sieben bis zehn Jahren stattfinden sollen. Das soll offenbar der Orthodoxie auch dabei helfen, sich als weltweite Gemeinschaft zu erleben. Damit heißt es nun: Nach dem Konzil ist vor dem (nächsten) Konzil – mit der Hoffnung auf Beteiligung der diesmal Ferngebliebenen.

Betrifft bisher evangelische, methodistische und altkatholische Gläubige

Karfreitagsregelung vor möglichem Aus Ein Gerichtsurteil aus Wien könnte den freien Karfreitag für evangelische, evangelisch-methodistische und altkatholische Christen zu Fall bringen – oder allen anderen Österreicher/innen einen zusätzlichen Feiertag bescheren. Das Oberlandesgericht Wien gab einem konfessionslosen Arbeitnehmer Recht, der sich durch diese Regelung diskriminiert fühlt. Jetzt muss der Oberste Gerichtshof entscheiden. Ob dann alles beim

Alten bleibt, der gesetzliche Feiertag für Angehörige der drei Kirchen ausfällt oder es einen weiteren freien Tag für alle gibt, ist aber noch nicht absehbar. In Wirtschaftskreisen spricht man sich gegen einen weiteren allgemeinen Feiertag aus. Die evangelische Kirche betont wiederum, ein Aus für den freien Karfreitag für ihre Gläubigen wäre ein Bruch von Minderheitsrechten der Protestanten.


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Panorama 13

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Papst Franziskus beim Tzitzernakaberd-Mahnmal in Jerewan.

reuters

Armenien-Reise des Papstes

An Grenzen gestoßen Drei Tage war Papst Franziskus in Armenien auf Friedensmission: Versöhnung der Kirchen, Versöhnung der Völker. Es handelte sich, so der Vatikan, nur um die erste Etappe einer Reise, die im September in Aserbaidschan fortgesetzt werden soll. Wie angespannt die Nerven zwischen beiden Staaten sind, zeigten im April die Gefechte an der Grenze zu Berg-Karabach. Armenisch-apostolische Kirche. Die religiöse Autorität des Papstes erstreckt sich in Armenien nur auf vielleicht 160.000 Gläubige, eine verschwindende Minderheit gegenüber der armenisch-apostolischen Kirche, die faktisch Staatskirche ist. Katholikos Karekin II. und Präsident Sersch Sargsjan ließen bei allen Ehren für ihren Gast keinen Zweifel daran, wer den Ton angibt. Sie beide begleiteten Franziskus während der drei Tage, unter anderem beim Gebet in der Kathedrale des Katholikos in Etschmiadzin; bei der Rede des Papstes im Präsidentenpalast und bei der Ehrung der Opfer der ArmenierMassaker am Mahnmal Tzitzernakaberd. Genozid. Karekin II. und Sargsjan nutzten die Gelegenheiten, ihre Themen zu setzen: Gerechtigkeit, Anerkennung vergangenen Leidens. Acht Mal in zwei Grußworten und einer Rede sprach der Katholikos ausdrücklich vom „armenischen Genozid“. Als Franziskus, abweichend vom Redeskript, den Begriff einmal verwendete, applaudierten im Pressezentrum armenische Medienvertreter. Der Staatspräsident lobte Franziskus, dass er das Wort schon früher einmal in den Mund genommen hatte.

Verschiedene Sprachen? Den eindringlichsten Versuch, die Fronten zu öffnen, unternahm Franziskus bei einem ökumenischen Gebet in Jerewan. Zuerst redete Karekin II. Er begann bei der Friedenshoffnung zu Beginn des Jahrtausends, um über aktuelle Gewalt und Vertreibungen bei den Erfahrungen des armenischen Volks zu landen: Genozid, Landverlust, anderthalb Millionen Märtyrer. Sein Land lebe in einem „nicht erklärten Krieg“, um „das Recht der Menschen in BergKarabach auf ein Leben in Freiheit“ zu schützen. Dann trat Franziskus ans Pult, sprach von Liebe, die die Erinnerung und alte Wunden heilen kann, und vom Mut, starre Überzeugungen aufzugeben. Karekin II. auf seinem Thronsitz hörte unbewegt zu, während Bildschirme zu den Seiten der Bühne die italienische Rede des Papstes auf Armenisch untertitelten, wie zuvor die armenischen Worte des Katholikos ins Englische übersetzt wurden. Für einen Moment wird augenfällig, dass die beiden vielleicht wirklich verschiedene Sprachen sprechen. Wort gegen Wort. Vereinzelt gab es Beifall auf dem Platz, etwa als Franziskus Armenier und Türken zu Versöhnung aufrief oder zu Frieden in Berg-Karabach. Einmal verglich er die Leiden des armenischen Volks mit den Wunden Christi. Weiter kann auch kein Papst gehen. Selbst der größte Schmerz, sagt er, könne durch Liebe zur Quelle der Vergebung und des Friedens werden. Karekin II. sagt: „Es kann keinen Frieden ohne Gerechtigkeit geben.“ Gerechtigkeit gegen Vergebung. Wort gegen Wort. kathpress/Burkhard Jürgens

n Weihejubiläum. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (89) beging den 65. Jahrestag seiner Priesterweihe am Dienstag mit einer Zeremonie im Apostolischen Palast im Vatikan. Unter den Gästen befanden sich Papst Franziskus und der CSU-Politiker Peter Gauweiler. Seit seinem Amtsverzicht Ende Februar 2013 tritt Benedikt nur noch selten öffentlich auf. Zuletzt schritt er Anfang Dezember zur Eröffnung des Heiligen Jahres nach Franziskus durch die Heilige Pforte des Petersdoms. TTIP prüfen. Die EU-Bischofskommission (COMECE) und die US-Bischofskonferenz (USCCB) fordern eine „gründliche“ Prüfung des Freihandelsabkommens TTIP nach sozialen und ökologischen Kriterien. Mögliche Vorteile müssten gerecht verteilt werden, damit sich die Ungleichheit nicht weiter vergrößere, so die Bischöfe. Vorsitz zurückgelegt. Angel Garachana Perez (71), Bischof von San Pedro Sula, wird neuer Vorsitzender der Honduranischen Bischofskonferenz. Er folgt auf Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga (73), der den Vorsitz seit 1997 innehatte. Maradiaga, Erzbischof der Hauptstadtdiözese Tegucigalpa, hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Er führte zur Begründung das baldige Erreichen der Altersgrenze für Bischöfe von 75 Jahren sowie sein Engagement im von Papst Franziskus gegründeten Kardinalsrat für die Kurienreform an. Zuvor war Maradiaga über viele Jahre zusätzlich Vorsitzender von Caritas Internationalis und Schirmherr der internationalen Erlassjahr-Kampagne.

Rodriguez Maradiaga legt den Honduranischen Bischofskonferenz-Vorsitz zurück. kna


14 Zu Gast

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Pilgern in fast unberührter Natur. Die

Gruppe begegnet Pferdefuhrwerken, Schafherden und deren Schäfern mit den Hunden, ist unterwegs in Buschwäldern mit Füchsen und Raubvögeln, wie sie bei uns kaum mehr anzutreffen sind. Wintersteller (3)

Auf dem alten Marienweg durch Siebenbürgen

Durch die Welt wie durch ein Heiligtum Ein alter Marienweg verbindet Mariazell mit Schomlenberg in Siebenbürgen. Friedrich Witzany war unterwegs auf ihm. „Ein gesegnetes Land“. So charakterisiert die Hymne Siebenbürgen. „Transsilvanien“ wurde es genannt, ein „Land der Fülle und der Lebenslust“. Eingebettet in die Karpaten, grüne Wiesen und Wälder, weite Felder und Wein an den Hängen. Es ist das Land der „Siebenbürger Sachsen“, die seit dem 12. Jahrhundert das Land besiedelten, und der „Landler“, die aus Glaubensgründen hierher übersiedeln mussten. Zuletzt haben viele das Land verlassen, weil sich die Menschen im Westen eine bessere Zukunft erwarteten. Pilgertourismus bietet die Chance, dass die Dörfer und entlegenen Betriebe gestärkt werden. So brach, angeführt von Anton Win-

tersteller (Seekirchen/Salzburg), eine kleine Gruppe von Pilger/innen aus Salzburg, Bayern, Oberösterreich und der Steiermark im Frühsommer auf, um Siebenbürgen auf dem alten Marienweg, der Mariazell mit dem Marienwallfahrtsort Ciksomlyo/Schomlenberg verbindet, zu erkunden. Die letzten Etappen ging die Gruppe zu Fuß. Abseits von touristischen Highlights ging es durch das sächsische, dann durch Szekler-Siebenbürgen. Zwei Welten treffen da aufeinander. Friedrich Witzany, einer der Umweltpioniere Oberösterreichs, ein Aktivist gegen die Atomkraftwerke in Zwentendorf und Temelin, hat sich mit seinen 76 Jahren den Pilgerweg zugemutet. Die Baustelle zu Hause dauert ihm schon zu lange. Die junge Familie einer Tochter) würde demnächst einziehen, erzählt er. Da freute er sich auf neue Gesichter, auf wohlgeLinks: Burgartig angelegte Wehrkirchen wie Viscri, ehemals DeutschWeißkirch, zeugen von einer steten Bedrohung im Land.

R echts: Die Pilgergruppe. Links Friedrich Witzany.

sonnene, religiös motivierte, fröhliche Menschen – und darauf, ein uns so fremdes Land und die Leute dort kennenzulernen. „Ich kam beschenkt nach Hause“, erzählt er. „Wir haben unsere Sorgen und Ängste, unsere Freuden und Hoffnungen ausgetauscht, wir sind staunend, schweigend, singend und betend gegangen – und haben auch viel Spaß gehabt.“ Er erlebte den Gegensatz zwischen dem städtischen Rumänien, zeitgemäß mit EU-Geld herausgeputzt, den kommunistischen Plattenbauten und der fast unberührten Natur mit Schafherden, Pferdefuhrwerken, Schotterwegen und Milchkannen. Sogar einen Bären bekamen sie zu Gesicht. Transsilvanien ist etwas für entschleunigte Menschen, meint Witzany. Sein Leitmotiv: Durch die Welt gehen wie durch ein Heiligtum. In Siebenbürgen findet man die Voraussetzungen dafür.


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Glaube 15

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Haltung Jesu und Zeichen der Christen

Das Kreuz annehmen Machen wird das Kreuzzeichen manchmal schon zu gewohnt? Denken wir bei den Kreuzen in unseren Wohnungen noch nach, wofür sie stehen? Vielleicht kann uns eine Gebetshaltung des heiligen Dominikus zu einem tieferen Denken führen. Betrachten wir noch einmal ein Bild aus der Reihe der Gebetsweisen des heiligen Dominikus. Es zeigt uns den Heiligen, vor dem Kreuz stehend und die gleiche Haltung einnehmend wie der Gekreuzigte. Hören wir zu diesem Bild aus dem Matthäus­evangelium (27, 45–50): „Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.“ Verbindung. Das Geschehen des Kreuzes ist die Konsequenz des Lebens Jesu. In all seinen Worten und Taten, mit seinem ganzen Sein war er derjenige, der Himmel und Erde neu verbunden hat. Er war derjenige, der niemanden ausschloss, nicht die Sünder und Zöllner, nicht die Ausgestoßenen und die Verachteten. Er umfängt alle, die zu ihm kamen, mit offenen Armen. Er umfängt sie mit der Liebe des barmherzigen Vaters. Damit gerät er in Konflikt mit den Mächten dieser Welt. Doch nichts kann ihn davon abbringen, die Verbindung zwischen Gott und dem Menschen wiederherzustellen. Und nichts kann ihn davon abbringen, die Menschen in Gott zur Einheit, zum Frieden zu führen. Versöhnung. So ist seine Lebenshaltung eine Art Kreuz: die horizontale Verbindung von

Beten mit dem hl. Dominikus von P. Günter Reitzi OP Pfarrer von Maria Rotunda, Wien, Schulseelsorger und Studentenmagister der Dominikaner

Teil 3 von 3

Das Kreuz als ein Sinnbild der Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Dominikaner

Himmel und Erde und die vertikale Verbindung von Mensch zu Mensch. In der Kreuzigung Jesu wird diese Haltung der Versöhnung ins Gegenteil verkehrt. Jesus, das Zeichen der Versöhnung soll zum Zeichen der Vernichtung werden. Doch das lässt Gott nicht zu. Er wendet dieses Kreuz von Neuem: in der Auferstehung wird es zum Zeichen des Heiles. Zeichen des Heiles. Dominikus nimmt dieses Kreuz an. Er wird mit Jesus selbst zum Kreuz. Er sieht im gekreuzigten Auferstandenen die Versöhnung Gottes mit dem Menschen. Er lebt diese Versöhnung durch sein Wort und verkündet durch sein Leben die Barmherzigkeit Gottes. Die wenigen Wunder, die von Dominikus überliefert sind, wirkt er alle im Zeichen des Kreuzes. Indem er selbst die Haltung des Gekreuzigten annimmt, geschieht an ihm selbst Erlösung. Erlösung, die er weitergibt an die Menschen, die der Rettung bedürfen. Und wir? Wie ist unsere Haltung? Nehmen wir wie Dominikus die Haltung des Kreuzes an? Richten wir uns doch wie der Längsbalken aus, um uns von Gott herzu empfangen und auf ihn zu schauen! Lassen wir uns mit ihm versöhnen, dann werden wir auch zum Querbalken: Zu Menschen, die verbinden

und nicht trennen. Menschen, die Frieden und Einheit stiften – wie dringend notwendig hätte dies unsere Welt! Wie Dominikus mit Jesus eins werden heißt, sein Kreuz auf sich zu nehmen und Jesus nachzufolgen. Wir dürfen Angst vor dem Kreuz haben, nicht wissend, ob wir es tragen können. Wir dürfen wie Jesus sagen: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Aber wir müssen auch mit Jesus weiterbeten: „Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Gemeinde dich preisen. Denn er hat nicht verachtet, nicht verabscheut das Elend des Armen. Er hat auf sein Schreien gehört. Denn der Herr regiert als König; er herrscht über die Völker. Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen, seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk.“ (vgl. Psalm 22)

Neun Gebetsweisen Die insgesamt neun Gebetsweisen des heiligen Dominikus, von denen drei als Beispiele in dieser Serie vorgestellt wurden, sind uns aus einer mittelalterlichen Handschrift des 13. Jahrhunderts überliefert. Sie umfassen die Haltungen Ehrerbietung, Reue, Buße, Anbetung, Zwiesprache, Hingabe, Sehnsucht, Hören und Schweigen.


Sonntag

14. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 3. Juli 2016

Der Friede macht die Herzen weit Gesichter werden hell – wenn sich die Hand zum Gruß ausstreckt. Der Friede Jesu wird weitergetragen, von Tür zu Tür. Und er strahlt aus. Aufblühen werden Menschen – wie frisches Gras.

Evangelium Lukas 10, 1–12. 17–20 Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere (Jünger) aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe. Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt,

der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. (...) Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen. Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können. Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind.

1. Lesung Jesaja 66, 10–14c Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt. Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum! Denn so spricht der Herr: Seht her:

Wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr und den Reichtum der Völker wie einen rauschenden Bach. Ihre Kinder wird man auf den Armen tragen und auf den Knien schaukeln. Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch; in Jerusalem findet ihr Trost. Wenn ihr das seht, wird euer Herz sich freuen, und ihr werdet aufblühen wie frisches Gras. So offenbart sich die Hand des Herrn an seinen Knechten.

2. Lesung Galater 6, 14–18 Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern darauf, dass er neue Schöpfung ist. Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und über das Israel Gottes. In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Zeichen Jesu an meinem Leib. Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder. Amen.


Wort zum Sonntag

Wegbereiterin in Stöckelschuhen

Connor/ photocase.com

J

auchzt vor Gott, alle Länder der Erde! Spielt zum Ruhm seines Namens! Verherrlicht ihn mit Lobpreis! Sagt zu Gott: „Wie Ehrfurcht gebietend sind deine Taten; vor deiner gewaltigen Macht müssen die Feinde sich beugen.“ Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, sie lobsinge deinem Namen! Kommt und seht die Taten Gottes! Staunenswert ist sein Tun an den Menschen: Er verwandelte das Meer in trockenes Land, sie schritten zu Fuß durch den Strom; dort waren wir über ihn voll Freude.

„Frieden wünsch ich Dir, Frieden der dich atmen, glauben, lieben lässt – tief, wo du die Tiefe brauchst, weit, wo Dir die Weite fehlt, so wird Segen wahr.“ Dieses Lied von Kathi StimmerSalzeder hat die Religionslehrerin für den heurigen Maturagottesdienst ausgewählt. Sie ist eine von den modernen Wegbereiter/innen Jesu, die in der Welt von heute für das Reich Gottes arbeiten: mit Schüler/innen, die mehr oder weniger von Kirche halten, mehr oder weniger von Jesus wissen wollen. Sie geht nicht barfuß oder in Birkenstocksandalen, sondern trägt Stöckelschuhe und hübsche Kleider. Aber sie hat jene freundliche Offenheit in ihrem Blick und ihrem Lächeln, welches glauben lässt, dass sie es ernst meint mit dem Friedenswunsch. Er ergeht an alle in dieser Kapelle – unabhängig von ihrem Status, ihrem Ansehen und ihrer Kirchennähe. Alle können sich davon anrühren lassen. Jesus sendet aus mit dem Auftrag: Wünscht den Menschen, zu denen ihr kommt, den Frieden! Und sorgt euch nicht: Wenn es Menschen des Friedens sind, wird dies wirken, andernfalls kehrt der Friede zu euch zurück. Kurz und gut, es besteht kein Verlustrisiko. Auch nicht beim Friedensgruß im Gottesdienst. Im Gegenteil: immer wieder erlebe ich, wie sich die Gesichter dabei aufhellen, wie auch mein Herz ein Stück weiter wird, wenn mir mein Sitznachbar freundlich die Hand reicht. Und was wir beim Friedensgruß sonntäglich üben, lässt sich auf die alltäglichen Begegnungen auf der Straße oder in der Arbeit übertragen: Mein Gegenüber segnen mit einem innerlich gesprochenen Friedensgruß. „Mögest du ruhig und froh sein können, gelassen und ohne Angst!“ Kostet nichts und ist ohne Risiko: der Friede Jesu bleibt in den Friedenswünscher/innen und strahlt aus ihnen heraus. Wie aus der jungen Religionslehrerin beim Maturagottesdienst.

Zum Ausprobieren Dem nächsten Menschen, der mir heute begegnet, wünsche ich innerlich Frieden. Vielleicht zaubert dies auch ein Lächeln in mein Gesicht und macht die Begegnung von Anfang an leichtfüßiger. Dr. Silvia Hagleitner ist Professorin für Religionspädagogik und leitet das Institut Ausbildung für Religionslehrer/innen an

Aus dem Antwortpsalm 66

der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

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zur sache Bei Sommerhitze Auto fahren Nicht alle Autos haben eine Klimaanlage und viele Parkplätze sind eben nicht im S­ chatten oder in einer kühlen Garage. Steht ein geschlossenes Fahrzeug 45 Minuten bei 25 Grad Außentemperatur in der Sonne, erreicht die Quecksilbersäule im Innenraum bereits 40° C. Im Kopfbereich des Fahrers sind es sogar 55° C, und das kann für den Organismus zum Problem werden. Kinder sind besonders gefährdet. Sie sollten sich daher – ebenso wie Tiere – nie in einem geschlossenen ungekühlten Auto aufhalten. Eine gute Abhilfe sind Sonnenschutzfolien, da sich das Auto vor allem über die Fensterfonten aufheizt. Nicht nur die Luft im Auto, auch Lenkrad und Armaturenbrett heizen sich weniger auf, wenn man eine verspiegelte Folie außen auf die Frontscheibe legt. Die Scheiben mit dunklen Sonnenschutzflolien von innen zu bekleben ist allerdings genehmigungspflichtig und muss typisiert werden. Wer die Fenster einen Spalt offen lässt, senkt die Temperatur im Auto nur minimal, haben Tests des ÖAMTC ergeben. Einige Minuten Durchlüften vor dem Start hilft jedenfalls. Die Hitze draußen und im Auto verleitet schnell dazu, sich mit Badeschlapfen oder Flipflops ans Steuer zu setzen. Dagegen gibt es zwar kein Gesetz, allerdings gilt: Das Fahrzeug muss in jeder Situation gut beherrscht werden können. Mit offenen Schuhen kann man sich zwischen den Pedalen verheddern, mit klobigen Schuhen oder barfuß fehlt das Gefühl für das Pedal, warnen Experten. Auch Essen und Trinken am Steuer ist nicht ausdrücklich verboten, sofern die Aufmerksamkeit für den Verkehr nicht gestört wird. Der Beifahrer darf sogar seine Füße auf das Armaturenbrett legen, wenn er damit Sicht, Aufmerksamkeit und Bewegungsfreiheit des Fahrers nicht beeinträchtigt. Brigitta Hasch

Ab in einen unbeschwerten Familienurlaub. Dasha Petrenko/ Fotolia

Im Ausland mit dem Auto unterwegs

Gute Fahrt in den Urlaub Die Ferienzeit naht mit großen Schritten und viele Österreicher/innen werden wieder mit dem Auto unterwegs sein, besonders in die südlichen Nachbarländer. Um vor unliebsamen Überraschungen sicher zu sein, gibt es vom ÖAMTC einige Reiseempfehlungen. Brigitta Hasch

Falsche Autobahnvignetten, unbezahlte Parkgebühren oder abgelaufene Pickerl – die Liste von möglichen Vergehen von Autofahrern im Ausland ist lange und kann vor allem teuer werden, warnen die Rechtsexperten des Verkehrsclubs. Straßenbenützungsgebühren. Eine Vignettenpflicht für PKW gilt neben Österreich auch in Slowenien, in der Schweiz, in Tschechien und in Bulgarien. Die Gültigkeitsdauer ist unterschiedlich. Die Wochenvignette in Tschechien und in der Slowakei ist an zehn aufeinander folgenden Tagen gültig, in Slowenien, Bulgarien und Rumänien hat sie an exakt sieben Tagen Gültigkeit. Ein elektronisches Vignettensystem (E-Vignette) gibt es in Ungarn, Rumänien und seit Anfang 2016 auch in der Slowakei. Hier wird beim Kauf das Fahrzeugkennzeichen elektronisch erfasst und in einer Datenbank gespeichert. Besonders in Ungarn ist genau darauf zu achten, dass alle Daten richtig in das System eingegeben werden, Flüchtigkeitsfehler können teuer werden. Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal, Serbien, Spanien und die Türkei heben für die Benützung bestimmter Straßen eine Maut ein. Die Bezahlung er-

folgt an Mautstellen. Oft kann die Kreditkarte dazu verwendet werden, mit Kleingeld in der jeweiligen Landeswährung ist man jedenfalls auf der sicheren Seite. Auch für Tunnels oder Brücken fallen oft extra Mautgebühren an. Eine Voraus-Berechnung der Kosten für eine bestimmte Reiseroute kann man mit dem ÖAMTC-Routenplaner erstellen. Handy am Steuer. Bezahlt man in Österreich fürs Telefonieren während der Fahrt gerade 50 Euro, kostet dasselbe Vergehen in Dänemark und Spanien schon 200 Euro, in den Niederlanden sogar 230 Euro. In Frankreich schützt auch das Benützen von BluetoothKopfhörern nicht vor einer Strafe, hier verlangt man fix eingebaute Freisprechanlagen. Alkohol und Tempolimits. Hohe Geldstrafen, aber auch Enteignung des Autos oder Haftstrafen können die Folge einer zu hohen Blutalkoholkonzentration sein. In Schweden reichen 1,0 Promille im Blut, um für einen Monat hinter Gitter zu kommen. Bei 1,5 Promille in Italien ist das Auto weg. Raser werden in den nordischen Ländern besonders zur Kasse gebeten. Bei zu schnellem Fahren wird etwa in Norwegen eine Strafe ab 420 Euro fällig, bei Rotlicht- und Überholverstößen 600 Euro. Offene Strafen aus dem EU-Ausland können auch in Österreich zwangsweise eingetrieben werden. Daher sollten ausländische Strafzettel keinesfalls ignoriert werden. Auch bei der Wiedereinreise in das jeweilige Urlaubsland kann die Strafe eingefordert werden. XX Detailinfos für Reisende mit dem Auto auf www.oeamtc.at/laenderinfo


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

30. Juni 2016

Kräuter bringen Würze ins Leben

Mehr als nur Grünzeug Die Kräutersaison hat begonnen. Der Thymian wächst wild und aromatisch auf der Wiese, die Kapuzinerkresse zeigt ihre bunten Blüten am Balkon. Jetzt heißt es Ernten und Genießen. BRIGITTA HASCH

Kräuter feiern ein Comeback in der Küche. Von Bärlauch bis Waldmeister wird nicht nur ihre gesundheitfördernde Wirkung sondern auch ihr kräftiges Aroma und der frische Geschmack geschätzt. Frisch geschnitten in die Küche, so schmecken Kräuter am besten. Schon beim Reiben an den Blättern und Abpflücken entfaltet sich ein angenehmer Duft, der beim Zerkleinern oder Anschwitzen in Öl noch einmal gesteigert wird. Kräuter sind die Krönung für jeden Salat, das Tüpfelchen auf dem „I“ bei Gemüse und einfach unverzichtbar auf Fisch und Fleisch. Kräuter zum Aromatisieren. Dass man aus einfachen Ölen und Essigen mit ein paar Kräutern ausgefallene Geschmacksvarianten erzielen kann, ist bekannt. Die Basis sollte aber immer hochwertig sein. Besonders beliebt sind als Zugaben Rosmarin, Basilikum, Thymian, Dille und Kräuter der Provence. Weniger bekannt, aber sehr schmackhaft sind Honigmischungen mit Kräutern. Klein gezupfte oder gehackte Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Ingwer (jeweils extra, nicht zusammen) lässt man einige Zeit im Honig ziehen. Ein besonderer Tipp: Honig mit geschnittenen Zwiebeln eignet sich hervorragend für eine Salat-Vinaigrette. Am besten, man probiert alles in kleinen Mengen einmal aus. Grundsätzlich kann man auch alle gängigen Salzsorten zum Mischen mit Kräutern verwenden. Grobes Meersalz eignet sich jedoch

am besten, weil die Kräuter mit dem Salz in der Küchenmaschine oder im Mörser verrieben werden und dabei das normale Speisesalz zu pulvrig wird. Thymian, Salbei, Petersilie, Liebstöckel und viele andere Kräuter werden frisch oder getrocknet mit dem Salz vermischt. Schließlich kann man auch ganz normalem Wasser ein frisches Aroma verleihen, etwa mit Minze oder Zitronenmelisse. Verschlossen über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen – fertig ist ein aromatischer und kalorienarmer Sommerdrink. Kräuterbutter selbst gemacht. Zum Grillen gehört sie dazu wie Senf und Ketchup. Am besten gelingt sie, wenn man die zimmerwarme Butter mit dem Mixer aufschlägt. Dabei gewinnt sie etwas an Volumen und wird heller. Die Kräuter lassen sich nun ganz leicht unterrühren. Ob Schnittlauch, Petersilie, Minze oder Thymian – die Mischung ist Geschmackssache. Die Kräuterbutter wird in kleineren Portionen kalt gestellt.

Kräutertopfen auf einem frischen Schwarzbrot, ein sommerliches Abendessen.

HANDMADEPICTURES/FOTOLIA

Wildkräuter mit Tipps, Rezepten und Briefmarken Wissenswertes über Wildkräuter, ihr Vorkommen, die möglichen Anwendungen, die besten Standorte und einfache Rezepte finden sich in einem Band aus der Serie „!marken heft xl“. Eingeheftet sind auch neun Briefmarken (Wert 68 Cent) mit schönen Zeichnungen von Wildkräutern.  Wir verlosen im Angebot der Woche (Seite 23) fünf Exemplare dieses Büchleins.

VERLAG ANTON PUSTET

AUFGETISCHT Farfalle mit Sardellen und Lavendelblüten Für 4 Personen, Arbeitszeit 20 Minuten, Garzeit 15 Minuten. Zutaten: 350 g Farfalle, 200 g kleine Sardellen (frisch oder tiefgefroren), 2 Frühlingszwiebeln, 2 cm frischer Ingwer, 1 EL Lavendelblüten, Olivenöl, Meersalz (fein), weißer Pfeffer. Zubereitung: Beim Entfernen der Köpfe auch die Innereien der Sardellen herausnehmen. Die Nudeln bissfest kochen. In der Zwischenzeit die Frühlingszwiebeln putzen und klein schneiden, Ingwer schälen und fein raspeln; beides in 3 EL Olivenöl andünsten, Sardellen, Salz und Pfeffer zugeben und kurz Geschmack nehmen lassen. Die Farfalle und 1/2 Glas Nudelwasser hinzugeben. Eine Minute köcheln lassen und vom Herd nehmen. Etwas Olivenöl darübergießen und mit Lavendelblüten bestreuen. Buchtipp. Ob Zwiebel, Borretsch oder wilder Fenchel – Buchautorin Sandra Longinotti zeigt, wie man verschiedene Kräuter am Balkon zum Blühen bringt, sie in der Küche verwendet und, dass sie sogar eine außergewöhnliche Tischdekoration sein können.  Kräuterfrisches Kulinarium, Mediterrane Rezepte für Balkongärtner, Sandra Longinotti, Verlag Anton Pustet, Salzurg 2016, 29,90 Euro.


DA MACH ICH MIT  Ab in die Natur! Die österreichische Naturschutzjugend (önj) veranstaltet für 10 bis 14-Jährige eine fünftägige Naturwerkstatt „Moving into nature – Mut zur Schönheit“.  Termin: 17. bis 21. Juli im Erlebnishof Unterkagerer, Auberg bei Haslach.  Info und Anmeldung: Tel.: 0699/11 03 90 93, Email: robin. eggerstorfer@gmail.com.  Kosten: 180 Euro (160,für önj-Mitglieder).

KK

Auf Entdeckungsreise durch die Kirche von Mondsee Wenn du im Salzkammergut Urlaub machst, badest du wohl am liebsten in einem der Seen. Aber einfach zur Abwechslung oder bei Schlechtwetter hat KiKi das perfekte Programm: Erlebe die Kirche in Mondsee! Extra für Kinder haben Pastoralassistent Manfred Höchenberger und Sr. Ruth Summer ei-

LACH MIT PIEPMATZ  Geht ein Fakir in einen Baumarkt und sagt: „Ich hätte gerne 5000 Nägel, meine Frau möchte die Betten neu beziehen.“  Kunde beim Postamt: „Geben Sie mir bitte eine 40-CentBriefmarke und machen Sie den Preis ab, es soll ein Geschenk sein!“

 Geht ein Mann mit nur drei Haaren zum Friseur. Friseur: „Wie hätten Sie´s denn gern?“ Mann: „Ähm, eins links, eins rechts und den Rest wild durcheinander.“

KIKI-KONTAKT

 Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

nen bunten Kirchenführer für die Basilika St. Michael in Mondsee gestaltet. Mit dem Erzengel Michael besuchst du die vielen Kirchenräume, bekommst Erklärungen zu den vielen Altären, Figuren und Bildern der Heiligen und kannst ganz nebenbei ein Rätsel auflösen. Die Basilika ist die zweitgrößte Kirche Oberösterreichs, größer ist nur der Linzer Dom. Beim Rundgang wirst du in die Lourdes Grotte, in den Kapitelsaal und in die Sakristei geführt. Ganz speziell sind die Reliquien beim Hochaltar. Und zwischendurch kannst du dich mit dem Rücken auf eine Kirchenbank legen und die wunderschöne Decke betrachten. Solltest du noch Fragen haben, wird sie Pfarrer Wageneder sicher gern beantworten. Na, neugierig geworden?  Kinderkirchenführungen mit Pfarrer Dr. Ernst Wageneder gibt es am 17. 7., 16.30 Uhr, am 18. 8. um 18 Uhr und am 20. und 28. 8. jeweils um 17.30 Uhr. Ziehe am besten feste Schuhe an. Der Klosterladen ist von April bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Zwergerlkochen in Freistadt Die Schüler/innen der ersten Klasse der Fachschule für wirtschaftliche Berufe (FW) in Freistadt haben gemeinsam mit den Kindern des Sonnenhaus-Kindergartens GetreidelaibchenSchmetterlinge, garniert mit buntem Salat und Joghurtdip zubereitet. Als Nachtisch gab es Vanillecreme mit Obstsalat und fruchtige Muffins. Alle waren

BALDUIN BAUM

 „Hat diese Medizin schlimme Nebenwirkungen?“, fragt Oliver den Arzt. „Allerdings“, sagt der Arzt, „morgen kannst du wieder zur Schule gehen!“

Die KirchenZeitung für Kinder 30. Juni 2016

eifrig beschäftigt mit Schneiden, Rühren, Ausstechen und Garnieren. Auch bunte Tischdekoration wurde selbst gebastelt. Das Projekt „Gesunde Ernährung für Kindergartenkinder“ bringt wichtige Erfahrungen für die Schüler/innen, frisch gekochtes, gesundes Essen für die Kleinen und lustige Stunden in der Küche für alle.

Man sieht, dass gemeinsam Kochen viel Spaß macht. HLW FREISTADT


30. Juni 2016 summer splash

Stefanie Brandstetter (rechts) fährt bereits zum vierten Mal zum Summer Splash als Seelsorgerin.

„Ein Problem zu haben, ist quasi nicht normal auf der Maturareise“ Die junge Theologin Stefanie Brandstetter ist Seelsorgerin auf der Massen-Maturareise Summer Splash. Was sie dazu motiviert und mit welchen Problemen sie konfrontiert ist, erzählte sie der KirchenZeitung.

Brandstetter: Meine ältere Schwester Katharina hat den Veranstaltern angeboten, beim Summer Splash als Seelsorgerin zu arbeiten, ich habe das von ihr übernommen. Ich bin jetzt bereits zum vierten Mal dort.

Wie hast du deine eigene Maturareise in Erinnerung?

Mit welchen Problemen wenden sich die Leute an dich?

Stefanie Brandstetter: Ich war damals nicht auf Summer Splash, wie die andere Hälfte unserer Schulklasse. Ich habe zu der Hälfte der Klasse gehört, die auf Faliraki in eine Pension gefahren ist. Das war sehr nett, wir haben schon unsere langen Nächte gehabt, aber auch viel Sightseeing gemacht. Wir haben uns viel selbst organisiert. Ich bin nicht der Festivaltyp, aber wenn man gerne groß Party feiert, ist Summer Splash perfekt.

Brandstetter: Ganz viel Liebeskummer ist dabei, manche haben auch Heimweh. Wenn wer ins Krankenhaus kommt, z. B. mit Armbruch oder geplatztem Trommelfell, mache ich einen Besuch. Viele Jugendliche haben außerdem Perspektivenprobleme, nach zwölf Jahren Schule, in denen ständig die Eltern entschieden haben. Sie haben die Entscheidung vor sich, was sie aus ihrem Leben machen sollen. Damit kommen viele nicht klar.

Müssen sich Eltern Sorgen machen, wenn ihre Kinder auf Summer Splash fahren?

Hast du dort selbst noch Zeit zum Feiern?

Brandstetter: Nein, definitiv nicht, es ist alles sehr sicher. Meine Erfahrung ist, dass die Maturanten dort ständig unter Beobachtung sind. Wenn du betrunken ins Meer gehst, wirst du rausgeholt. Die Securities passen total auf. Summer Splash ist auch nicht wie Sodom und Gomorrha. Ich glaube, bei jedem DorfZeltfest läuft schneller etwas aus dem Ruder. Es gibt klare Regeln, auf die genau geachtet wird. Bedenkt man, dass eine Woche lang 3000 Jugendliche Vollgas feiern, passiert sehr wenig. Wie kommt es dazu, dass du als Seelsorgerin dabei bist?

Brandstetter: Kaum, ab und zu trinke ich ein Bier, wenn ein guter Künstler ist, höre ich ihn mir an. Ansonsten bin ich 24 Stunden sieben Tage die Woche permanent erreichbar. Das klingt sehr anstrengend, was motiviert dich, das alles zu tun?

Brandstetter: Ich habe das Gefühl, das ist ein großes pastorales Ding. So viele Jugendliche auf einem Fleck kann ich in Österreich nirgendwo erreichen. Ich bin keine kirchliche Mitarbeiterin dort, sondern ich bin dort als Person. Ich versuch, niemanden zu missionieren, ich haue auch nicht mit dem Moralhammer drauf. Wenn wer fragt, steh‘ ich

Kannst du etwas für den normalen Arbeitsalltag als Seelsorgerin nach Hause mitnehmen?

Stefanie Brandstetter (28) aus Kleinraming ist unterm Jahr Referentin bei der Katholischen Jugend OÖ. KJ

Rede und Antwort. Es entstehen immer wieder theologische Diskussionen. Aber meine Hauptmotivation ist, dass ich da bin und zuhöre. Ein Pro­blem zu haben, ist quasi nicht normal auf der Maturareise, denn eigentlich ist man dort, um Party zu machen, Spaß zu haben. Da bin ich ein Stück Anders-Ort, der die Gelegenheit bietet, eben schon über Probleme zu sprechen.

Brandstetter: Dieses „an Orte Gehen, an denen dich keiner vermutet“. Wer rechnet beim Summer Splash schon mit einer Theologin? Ich habe das Gefühl, wir schwimmen in der Diözese immer in der eigenen Suppe. Ich weiß nicht, wieviel Sinn es hat, immer neue Angebote zu schaffen. Ich glaube, es wäre geschickter, an solche Orte zu gehen und zu fragen, was willst du von mir. Ich merke beim Summer Splash, dass es funktioniert und mit ganz vielen Leuten etwas macht. Was ist für dich selbst eigentlich der ideale Urlaubstag?

Brandstetter: Wenn ich an einem Tag ein ganzes Buch auslesen kann, in der Sonne liegen kann. Und mir dabei nicht denken muss, wann ist der nächste Termin. Das ist mir dann egal, wo das ist. Interview: Paul Stütz

„Die Vögel“ landen in der JugendKircheLinz Nicht Hitchcocks Klassiker, sondern die Komödie von Aristophanes bringen Jugendliche aus Linz in der JugendKircheLinz in einer neu bearbeiteten Fassung zur Aufführung. Zu sehen ist das Stück noch am: Do., 30. Juni und am Fr., 1. Juli 2016, jeweils um 20 Uhr. Tickets in allen Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen und Raiffeisenbanken. Ort: JugendKircheLinz (Stadtpfarre Urfahr, neben AEC) Schulstraße 2, 4040 Linz.

Jugendliche spielen das Stück „Die Vögel“. jugendkirchelinz


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN

 Freitag, 8. Juli, 15 Uhr, Gemeineratssaal des Alten Rathauses, Hauptplatz 1, Linz.

 Asylwerber/innen in der Wirtschaft. Mit dem Projekt AMIGO@WORK möchte der Linzer Verein SOS-Menschenrechte Asylwerbende während ihres Asylverfahrens einen Einblick in die Wirtschaftswelt ermöglichen. Wirtschaftstreibende geben ihr Wissen weiter mit dem Ziel, dass sich die Flüchtlinge später besser in den Arbeitsmarkt integrieren können. Interessent/innen sind herzlich willkommen!

VERSCHIEDENES Pensionistenehepaar in Schlierbach/ Krems sucht eine Reinigungskraft 1 x/Woche. 0699/17 06 27 35.

ZU VERMIETEN / WOHNUNG Linz/Domviertel ab Juli 2016, 3. Stock, 85 m2, 2 Schlafräume, Wohnzimmer, Küche, Bad/WC, Miete auf Anfrage, 0660/714 28 56 (abends).

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at IHRE ANZEIGE AUF KIZ-WEB Sie können Ihre Kleinanzeige für nur 50% Aufschlag auf den Print-Anzeigenpreis auch auf www.kirchenzeitung.at/kleinanzeigen schalten. Infos: www.kirchenzeitung.at/ anzeigen

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Dominik Hennerbichler. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Peter Mayrhofer, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! E-Mail: info@betreuung12-24.at Tel. 0660/722 52 13. www.betreuung12-24.at

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30. Juni 2016

Das Freilichtmuseum Unterkagererhof: im Oberen Mühlviertel. UNTERKAGERERHOF

 Freilichtmuseum Unterkagererhof in Auberg. Der Denkmalhof in Auberg im Oberen Mühlviertel ist über 300 Jahre alt und gibt mit seinen im ursprünglichen Zustand belassenen Räumen Einblick in das frühere, bäuerliche Leben. Neben Führungen ist auch der Besuch zahlreicher Veranstaltungen möglich.  Samstag, 2. Juli, 19.30 Uhr, Stubengespräch „Mut zur Schönheit“ mit Künstler Helmut Eckerstorfer und Regisseur Bohus Z. Rawik/D, Tel. 0699/88 80 87 64, www.unterkagererhof.at

 Schüler/innen lassen sich ausborgen. Im Rahmen der Aktion „Hilfe ausBORGen“ bieten Schüler/innen des BORG Schärding von 29. Juni bis 6. Juli ihre Arbeitskraft für ein paar Stunden Beschäftigung an. Mit den Spenden wird eine Familie im ora-Projekt in Albanien unterstützt.  Terminvereinbarung: Tel. 0676/511 47 85, E-Mail: hilfe.ausborgen@gmail.com

 Fest der Fahrradkultur in Linz. Das „Bicycle Happening 2016“ lädt alle Radfahrer/ innen ein, zwei Tage lang die vielen Facetten des Radfahrens in den Blick zu nehmen. Geboten werden eine Fahrradschnitzeljagd, Fahrradcheck und Speedrennen. Es sprechen u.a. Christian Hummer, Radfahrbeauftragter des Landes OÖ.  Freitag, 1. Juli, und Samstag, 2. Juli, jeweils 15 bis 22 Uhr, LENTOS Kunstmuseum, Ernst-KorefPromenade 1.

 Keine Angst vor Barrierefreiheit! Unter diesem Titel lädt die Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ zu einem Podiumsgespräch u.a. mit Behindertenanwalt Dr. Erwin Buchinger, Gunter Trübswasser vom Monitoringausschuss OÖ und Landtagsabgeordneten Peter Binder. Damit soll ein Bewusstsein dafür geschafft werden, dass von Barrierefreiheit alle Menschen profitieren.

 E-Mail: office@sos.at, Stichwort AMIGO@ WORK

 Kulturwissenschaftlicher Abend in Linz. Am Freitag, 8.Juli, 19 Uhr, spricht Laura Kromják, M.A., Doktorandin an der Universität Graz im Zentrum der Zeitgemäßen Initiativen ZZI über das Thema „Kollektives Gedächtnis am Beispiel des Völkermordes von Srebrenica“. Zu sehen ist auch der Dokumentarfilm „Todesmarsch“ von Muhamed Mujkic.  Stockhofstraße 40, 1. Stock, Linz

 Klimaschutz-Ausstellung im Linzer Schlossmuseum. Mit dem Pariser Weltklimavertrag soll der Klimawandel auf ein für Mensch und Natur verrträgliches Maß beschränkt werden. Was jeder einzelne Mensch tun kann, wie groß der CO2-Fußabdruck ist, das zeigt die Ausstellung „CHANGE >>LebensWerte im KlimaWandel“. Sie ist bis Ende des Jahres zu sehen.  10 Jahre Wohnungslosenhilfe. Über 5.000 Menschen nutzten das Beratungsangebot „Mosaik“ im Bereich Wohnungssicherung in Vöcklabruck und Gmunden. Bei rund 90 Prozent der Haushalte konnte die Wohnung gesichert oder eine neue leistbare Wohnung angemietet werden. Die Zahl der beratenen Haushalte hat sich in den letzten zehn Jahren von 150 auf 324 im Jahr 2015 erhöht. Das Team bedankt sich auch bei allen Spender/innen, ohne die eine rasche und unbürokratische Hilfe nicht möglich wäre.  www.sozialzentrum.org/mosaik, Tel. 07672/751 45

Das Team von „Mosaik“: (v.l.n.r.) Ingrid Ulrich, Sylvia Six, Claudia Seyringer, Denise Hauser, Stefan Hindinger. PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

30. Juni 2016

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Tage im Stift Schlägl Stift Schlägl. Zum Hochfest Mariä bietet das Seminarzentrum gemeinsame Tage für Interessierte, die die Liturgie mitfeiern, das Kulturgut im Stift und im Oberen Mühlviertel sowie die Brauerei kennenlernen möchten. Auf dem Programm steht auch eine Wanderung mit Abt Martin Felhofer auf den Maria-Trost-Berg mit anschließender Fatima-Feier.

Stift Schlägl

FREUNDE STIFT SCHLÄGL

 Freitag, 12. August bis Dienstag, 16. August 2016, Info unter Tel. 07281/88 01-400, E-Mail: seminar@stift-schlaegl.at

Pilgern mit Cursillo Kremsmünster. Die Cursillobewegung der Diözese Linz lädt zu einer Pilgerreise auf dem Martinusweg von Passau nach Linz-St. Martin. Die Tagesetappen umfassen 15 bis 25 km. Die Anreise nach Passau erfolgt gemeinsam mit dem Schiff.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00  Sommerkino, Fr., 15. 7. und Sa., 16. 7., jeweils um 21.30 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Alles Theater, Sommer-Theaterseminar: aus der Praxis – für die Praxis, Fr., 15. 7., 15 Uhr bis So., 17. 7., 16 Uhr, Anmeldung erforderlich.  Singend zur Mitte finden, Die Kathedrale von Chartres und das Labyrinth des Lebens, So., 17. 7. bis Sa., 23. 7., Anmeldung erforderlich, Mag. Gernot Candolini, Labyrinth, Mag. Catarina Lybeck, Gesang.

HINWEISE

 Samstag, 20. August bis Samstag, 27. August 2016, Tel. 0676/87 76-55 03 oder: www.cursilloooe.at, Anmeldung bis Anfang August erbeten.

CURSILLO OÖ

Fachtagung Weltkirche Lambach. „Schöpfung in Gefahr – Aufstehen gegen Raubbau und Gier“ ist das Thema der heurigen Fachtagung im Agrarbildungszentrum am Freitag und Samstag, 22. und 23. Juli 2016. Referent/innen sind Dr. Magdalena Holztrattner, Katholische Sozialakademie Ö, Pater Ferdinand Muhigirwa Rusembuka SJ, Demokratische Republik Kongo, sowie Erzbischof Roque Paloschi, Brasilien.  Anmeldung bis 1. Juli unter Tel. 07245/28 945-44, E-Mail: b.gruber@miva.at

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, Sommerkino im Schlosshof, Do., 21. 7., 21 Uhr, bitte Sitzgelegenheit mitbringen, bei Schlechtwetter im Maximiliansaal, Anmeldung erwünscht.  Lehrgang Maltherapie mit Mag. Brigitte Längle-Pollhammer, basierend auf dem Konzept einer Maltherapie nach C. G. Jung wird Malen als Selbstgestaltung entdeckt. Start: September 2016, Lehrgangsfolder kann gerne angefordert werden, Anmeldung erforderlich, Ref.: Mag. Brigitte Längle-Pollhammer.

 Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster. Das Thema der 18. Akademie von Mittwoch bis Freitag, 13. bis 15. Juli, lautet „Es muss sich was ändern. Anstöße der Reformation“. Unter den Referent/innen sind Kardinal Dr. Kurt Koch, Bischof Dr. Michael Bünker und die Theologin Dr. Athina Lexutt aus Gießen. Veranstalter sind u.a. KirchenZeitung Diözese Linz, Katholische Privatuniversität und Evangelisches Bildungswerk OÖ.  Info unter http://ku-linz.at

 Bergmesse auf der Wurzeralm. Am Samstag, 16. Juli, 10.30 Uhr veranstaltet der Alpenverein Linz die traditionelle Bergmesse auf der Wurzeralm beim Brunnsteinersee mit P. Friedrich Höller aus Spital am Phyrn.  Alpenverein, Tel. 0732/77 32 95-0

ANGEBOT DER WOCHE

Landwirten und Gärtnern bereiten sie oft alles andere als Freude, Freunden einer innovativen Küche, die sich an dem orientiert, was die Umgebung zu bieten hat, sind sie hingegen stets willkommen. Fakt ist, dass Wildkräuter auf heimischen Wiesen, an Wegrändern und in Wäldern wachsen und dabei wahre Überlebenskünstler sind. Und nicht nur das: Sie sind voller Vitalstoffe und daher äußerst gesund.

Dieses Heft präsentiert elf der beliebtesten heimischen Wildkräuter und beinhaltet Tipps und Rezepte für deren Einsatz in Küche und Garten. Inklusive neuer Briefmarken im Wert von € 6,12. Die KirchenZeitung verlost fünf WildkräuterMarkenhefte.  Schreiben Sie bis Fr., 8. Juli (KW: „Wildkräuter“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

POST (2)

Wildkräuter Markenheft


24 Termine namenstag

OSR Ulrike Lischka, MBA ist Direktorin der Adalbert-Stifter-Praxisschule – Neue Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Diözese Linz. PHDL

Ulrike (4. Juli) Meine Eltern dachten wohl, sie würden nach meinem Bruder einen weiteren Sohn bekommen und wählten daher für mich den Namen Ulrich aus. Ich kenne keine Erzählung, aus der hervorgeht, dass sie enttäuscht gewesen wären, dass es anders kam – einzig, einen anderen Vornamen hatten sie offenbar nicht überlegt. Aus „Ulrich“ wurde so „Ulrike“, ein Name, der mir immer sehr gut gefiel. Viele meiner Freunde und Verwandten nennen mich Uli, manche schreiben auch ein zweites „l“ in die Mitte des Namens, was mich keineswegs stört. Als Kind verstand ich diesen „Fehler“ allerdings gar nicht. Der Name Ulrich wurde bekannt durch die Verehrung des Hl. Ulrich, Bischof von Augsburg im 10. Jhdt. Er gilt in vielen Darstellungen als der erste in einer Kanonisierung bestätigte Heilige. Vor 60 Jahren war Ulrich noch ein sehr gerne gewählter Vorname, er landete auf Platz 12 in der Liste der häufigsten männlichen Vornamen. Heute werden die Vornamen Ulrich und Ulrike sehr selten gewählt, sie nehmen in der Statistik keinen Platz ein. Ulrike Lischka

30. Juni 2016

freitag, 1. 7. 2016 XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik und Texte, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Garsten. Taizé Gebet, Kirche, 19 Uhr, gestaltet von der Pfarrjugend. XX Garsten. Man muss auf dem Grund gewesen ein, aufgezeichnet von Jacqueline Kornmüller, Lesung mit Cecily Corti, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Kremsmünster. OÖ. Stiftskonzerte, Das Lied, Die schöne Müllerin, Liederzyklus für Singstimme und Klavier D 795, Stift, Kaisersaal, 20 Uhr, mit Matthias Goerne, Rico Gulda. XX Linz. Kolping-FIP Grillfest, Hof des Kolpinghauses, 17 Uhr. XX Linz. Triff (d)einen Engel, Stadtund Kirchenführung, nach Vereinbarung ab 8 Personen, auch in Verbindung mit dem Höhenrausch buchbar, Treffpunkt: Vor dem Eingang der Ursulinenkirche, 17 Uhr, Anmeldung und Information: Tel. 0699/18 23 10 66, mit Theresa Stampler. XX Linz, Mariendom. Gesungene Vesper, 17 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr, (jeden Freitag bis Christkönig). XX Schärding. Orgelkonzert, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, Stephan Rommelspacher, Orgel. XX Vöcklabruck. Sprech-Café, miteinander Deutsch reden und trainieren, in Kontakt kommen mit anderen Frauen, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Firmung, Pfarrkirche, 19 Uhr. samstag, 2. 7. 2016 XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Franziskanerinnen von Vöcklabruck, Das Vertrauen auf den Herrn ist uns Stütze und Halt (St. Franziska Wimmer), Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr. XX Dörnbach. Abendsonne und Gitarrenklänge, Instrumentales, Eigenkompositionen sowie Lieder von Reinhard Mey bis Paul Simon, Flori-

KirchenZeitung Diözese Linz

Ritterfest am 9. 7., 10 bis 22 Uhr in Linz. Andreas Roebl

anibräu, 20 Uhr, Clemens Huber & Christoph Swoboda. XX Eggelsberg. Meine Seele hört im Sehen, Kirchenkonzert, Pfarrkirche, 19.30 bis 20.30 Uhr, mit Claudia Gerauer, Gregor Unterkofler, Eva Schlossleitner. XX Hallstatt. Schwungvolles Chorkonzert, Werke von J. Haydn, A. Bruckner, T. L. de Vittoria, T. Tallis und wunderbare nordische Chormusik, Evangelische Christuskirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. CD-Präsentation, Tassilo Musi und Breitenstoaner Sänger, Schloss Kremsegg, 19.30 Uhr. XX Lambach. „beethoven:complete. finale“, 5. Klavierkonzert op. 73, 5. Symphonie op. 67, Stiftskirche, 20 Uhr, Solist: Clemens Zeilinger. XX Maria Schmolln. Vorabendmesse, Wallfahrtskirche, 19.30 Uhr, mit dem Projektchor der LMS Braunau. XX St. Wolfgang a. Stein. SommerOrgelkonzert, Filialkirche St. Wolfgang, 19.30 Uhr, Roland Götz, Baldachinorgel. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzerte, Die Bruckner Messe, Anton Bruckner, Stiftsbasilika, 18 Uhr, Bruckner Orchester Linz, Dennis Russel Davies, Dirigent, Linzer Jeunesse Chor, Ltg.: Wolfgang Mayrhofer. XX St. Florian. St. Florianer Orgelsommer, In Dur und Moll, Stiftsbasiklia, 16.30 Uhr, mit Gerhard Franke. sonntag, 3. 7. 2016 XX Eferding. Festmesse, Missa Sanc-

ti Spiritus für Chor und Orgel, Davidchor mit Uraufführung einer Dallinger-Messe, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Prof. Kurt Dlouhy. XX Garsten. Festgottesdienst, anschließend Bertholdprozession, Z´sammsitzn beim Hagi, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Bischof Dr. Manfred Scheuer. XX Gampern. Pfarrfest, ab 9 Uhr. XX Julbach. Gedenkmesse am Kalvarienberg, 10.15 Uhr, besonders gedacht wird an OSR Johann Kraml, Erich Höfler und Hilde Leitner. XX Linz, Mariendom. Aufbrechen, Deutsches Ordinarium für Kantor, Gemeinde, Chor, Orgel und Bläserquartett, 10 Uhr, Linzer Domchor, Bläserensemble der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forum St. Severin, 20 Uhr, anschließend Agape, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Mattighofen. Hochamt, Missa brevis in C-Dur, Piccolomini-Messe, KV 258, W. A. Mozart, Stiftspfarrkirche, 10 Uhr. XX Kremsmünster. Messe in GMoll, Johann Georg Zechner, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forum St. Severin, 20 Uhr, anschließend Agape in der Sakristei, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Linz, St. Konrad. Abschiedsgottesdienst Pfarrer Walter Wimmer, Krönungsmesse in C-Dur KV 317

ausstellungen – Flohmarkt XX Eberstallzell. EZA-Markt und Bücherflohmarkt, Kinderbücher, Romane, Sachbücher, Produkte aus der 3. Welt, Öffentliche Bibliothek, So., 10. 7., 10 bis 16 Uhr. XX Grieskirchen. Bücherflohmarkt, Lesefluss am Gries, Fr., 1. 7., 9 bis 16 Uhr. XX Hartheim. Geführter Rundgang durch die Ausstellung „Wert des Lebens, Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, So., 10. 7., 14.30 bis 16 Uhr XX Linz. Bücherflohmarkt, Atrium v. Karmel, Mo., 4. bis Do., 14. 7., Mo. bis Fr.

XX Pfandl. Flohmarkt der DSG und Pfarre Pfandl bei Bad Ischl, Pfarrheim, Fr., 1. 7., 14 bis 20 Uhr und Sa., 2. 7., 9 bis 12 Uhr. XX Schlägl. Stiftsausstellung, nur mit Führung ab 6 Personen, bis Mi., 26. 10., Öffnungszeiten: Sonnund Feiertage: 11 oder 14 Uhr, Di. bis Sa., 10.30 oder 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich, Tel. 07281/88 01-0 XX Schlägl. Museum, Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel, Meierhof des Stiftes Schlägl, jederzeit nach Voranmeldung: Tel. 07281/88 01-0.

XX Steyr. Bücher Fundgrube, Evanglische Pfarrkirche Steyr, Alter Gemeindesaal, So., 10. 7., 11 bis 12.30 Uhr. XX St. Martin i. I.. Don Quixote – der irrende Ritter von der traurigen Gespalt, Theaterabend, Mehrzweckhalle, Fr., 1. 7., 19.30 Uhr. XX Wartberg o. d. Aist. Großer Flohmarkt mit Pfarrfest, Pfarrgelände, So., 3. 7., 7 bis 17 Uhr, außerdem lohnt sich auch der Besuch unserer wunderschönen innen- und außenrenovierten Pfarrkirche.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

30. Juni 2016

S(w)inging Acts, Konzert im Pfarrzentrum der Pfarre Pregarten, Sa., 9. 7., 19 Uhr. Pfarre und andere Werke, W. A. Mozart, 10 Uhr, Kirchenchor KonCHORd und Orchester von St. Konrad, Maria Lotz, Orgel, Ltg.: Harald Wurms­ doberl und Robert Holzer. XX Mattighofen. Hochamt, Missa brevis in C-Dur, Piccolomini-Messe, KV 258, W. A. Mozart, Stiftspfarrkirche, 10 Uhr. XX Neufelden. Musik im St. Anna Steinbruch, Les Cornets Noirs, 16 Uhr, Gebhard David und Bork-Frithjof Smith, Zink, Johannes Strobl, Orgel und Cembalo. XX Pregarten. Kinderfest, Familiengottesdienst, Pfarrkirche, 9 Uhr, musikalische Mitgestaltung des Kinderchores der Landesmusikschule Pregarten, zahlreiche Spiel- und Bastelstationen im Pfarrhofgarten. XX Schönering. Kirchenführung mit Gedächtnisausstellung 110 Jahre Erich Wulz, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Familienkonzert, Kommissarin Flunke, ab 5 Jahre, Barocker Gartensaal, 11 Uhr, Die Schurken, Martin Schelling, Klarinette, Stefan Dünser, Trompete und Idee, Martin Deuring, Kontrabass, Goran Kovacevic, Akkordeon, Lilian Genn, Kommissarin Flunke, Theresita Colloredo, Libretto, Murat Üstün, Musik. XX Spital a. Pyhrn. Kirchenmusik, Pius-Messe, J. Kronsteiner, Stiftskirche, 9 Uhr, Quartett-Vocal. XX Thalheim b. Wels. Pfarrfest, Gottesdienst, 9 Uhr, Frühschoppen der Trachtenmusikkapelle, ab 10 Uhr, Tanzvorführung der Kindergartenkinder, 14 Uhr. dienstag, 5. 7. 2016 XX Linz. Abendmusik, Mit Klassikem des Jazz in den Sommer, Schablonski, Neuromed Campus, Wagner-Jauregg-Weg 15, Andachtsraum oder Open Air, XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, Pfarrkirche, 17.15 bis 17.45 Uhr, mit Kristian Schneider. mittwoch, 6. 7. 2016 XX Grieskirchen. Wegweisung,

geistlicher Abend, eine Möglichkeit, den Glauben, durch einen Vortrag zu vertiefen, Pfarrheim, 20.15 Uhr. XX Linz. Abend der Barmherzigkeit, Heilige Messe, Anbetung, musikalische Gestaltung, Einzelsegen, Krankenhauskapelle Elisabethinen, 18.45 Uhr. XX Linz. Interreligiöse Feier zum Schulschluss der Michael Reitter Landesschule, 10 Uhr. XX Micheldorf. Demenz – Angehörigentreffen, Café Schwarz, 9.45 bis 11.45 Uhr. XX Ried. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 bis 20 Uhr. freitag, 8. 7. 2016 XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik und Texte, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Kremsmünster. Date mit Gott, für junge Frauen, Lobpreis, Anbetung, heilige Messe, Impuls, Gemeinschaft, Stille, Stundengebet, Austausch, Haus Subiaco, 17 Uhr bis So., 10. 7., 13 Uhr, mit der Gemeinschaft Maranatha. XX Linz, Mariendom. Gesungene Vesper, 17 Uhr. XX Linz, Mariendom. Walpurgisnacht, Werke von Jehan Alain, Johann Sebastian Bach, Nicolaus Bruhns, Petr Eben, César Franck, Frank Martin, Max Reger und Robert Schumann, 20 Uhr, Franziska Leuschner, Orgel. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Werke vor Jakob Prætorius, Franz Tunder, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, 19.30 Uhr, Søren Hansen, Orgel. XX Linz, St. Michael. Gospelkonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr, (jeden Freitag bis Christkönig). XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Open Air in der Gärtnerei Sandner, 20 Uhr, David Orlowsky Trio, JensUwe Popp, Gitarre, David Orlowsky, Klarinette, Florian Dohrmann, Kontrabass.

samstag, 9. 7. 2016 XX Linz. Familienbund-Ritterfest, Linzer Innenstadt, Landstraße, Hauptplatz, 10 bis 22 Uhr, Detailprogramm: www.ooe.familienbund.at. XX Linz, Karmelitenkirche. Straßenevangelisierung, 14 bis 16 Uhr. XX Maria Schmolln. SchultaschenSammelaktion für Rumänien, Pfarrheim, 10 bis 11 Uhr. XX Pregarten. Konzert der Band S(w)inging Acts, Pfarrzentrum, 19 Uhr, Filmnacht „Atlantic“, Pfarrgarten 21 Uhr, für kleine Snacks und Getränke sorgt der Jugendclub Cocon. sonntag, 10. 7. 2016 XX Freitag. Tu deiner Seele Gutes, meditativer Abendgottesdienst in freier Form und sinnenreich, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. Missa brevis in C-Dur KV 317, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Neufelden. Musik im St. Anna Steinbruch, 16 Uhr, Manuel Staropoli, Block- und Traversflöte, Manuel Tomadin, Orgel und Cembalo. XX Schlägl. Sommer-Orgelkonzert, Stiftskirche, 16 Uhr, Søren Gleerup Hansen, Orgel. XX Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, Deutsche Messe, F. Schubert, Stiftskirche, 9 Uhr, Sängerrunde Sonntagberg, Ltg.: Johannes Sulzer. XX Timelkam. Bergmesse beim Hochleckenhaus, zum Andenken an unsere verstorbenen Bergkameraden und Musikkollegen, 10.30 Uhr, gemeinsam mit der Marktmusik Timelkam. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. ­Messe mit Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr. XX Wilhering. Barocke Klänge, Konzert unter den Platanen, Werke von H. Purcell, G. Ph. Telemann, A. Vivaldi, I. Fr. Biber, B. Sulzer, Stiftspark, 16.30 Uhr, Begrüßung: Abt Dr. Reinhold Dessl, em. Abt Gottfried Hemmelmayr, Lesung Hymnus. XX Windischgarsten. Pfarrfest, Festmesse, Pfarrkirche, 9 Uhr, Frühschoppen mit der Pfarrmusikkapelle, 10.30 Uhr, mit Kinderprogramm.

aussaattage 4. 7.: Blüte 5. 7.: Blüte von 3 bis 18 sehr günstig, ab 19 Blatt 6. 7.: Blatt bis 14, ab 15 Blüte 7. 7.: Blüte bis 3, ab 4 Frucht 8. 7.: Frucht bis 24 9. 7.: Frucht von 8 bis 10 und 15 bis 21, ab 22 Wurzel 10. 7.: Wurzel bis 17, ab 18 Blüte Aus: Aussaattage 2016, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 3. Juli 2016 14. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 66,10–14c L2: Gal 6,14–18 Ev: Lk 10,1–12.17–20 (oder 10,1–9) Montag, 4. Juli 2016 Hl. Ulrich, Bischof von Augsburg. Hl. Elisabeth, Königin von Portugal. L: Hebr 13,7–8.15–16 Ev: Joh 15,9–17 L: 1 Joh 3,14–18 Ev: Mt 25,31–46 L: Hos 2,16.17b–18.21–22 Ev: Mt 9,18–26 Dienstag, 5. Juli 2016 Hl. Antonius Maria Zaccaria, Priester, Ordensgründer. L: 2 Tim 1,13–14; 2,1–3 Ev: Mk 10,13–16 L: Hos 8,4–7.11–13 Ev: Mt 9,32–38 Mittwoch, 6. Juli 2016 Hl. Maria Goretti, Jungfrau, Märtyrin. L: 1 Kor 6,13c–15a.17–20 Ev: Joh 12,24–26 L: Hos 10,1–3.7–8.12 Ev: Mt 10,1–7 Donnerstag, 7. Juli 2016 Hl. Willibald, Bischof von Eichstätt, Glaubensbote. L: Hebr 13,7–8.15–17.20–21 Ev: Mt 19,27–29 L: Hos 11,1–4.8a.c–9 Ev: Mt 10,7–15 Freitag, 8. Juli 2016 Hl. Kilian, Bischof von Würzburg und Gefährten, Glaubensboten, Märtyrer. L: Weish 3,1–9 Ev: Lk 6,17–23 L: Hos 14,2–10 Ev: Mt 10,16–23 Samstag, 9. Juli 2016 Hl. Augustinus Zhao Rong, Priester und Gefährten, Märtyrer in China. Marien-Samstag. L: 1 Joh 5,1–5 Ev: Joh 12,24–26 L: Jes 6,1–8 Ev: Mt 10,24–33 Sonntag, 10. Juli 2016 15. Sonntag im Jahreskreis L1: Dtn 30,10–14 L2: Kol 1,15–20 Ev: Lk 10,25–37


teletipps 17.35  El Siglo de Oro – Das goldene Jahrhundert der spanischen Kunst (Dokumentation) erzählt von der faszinierenden Vielfalt der barocken Kunst im Spanien des 17. Jahrhunderts. arte 4. Juli

3.25  Soldaten der Liebe (Dokumentation). Die Baye Fall im Senegal vertreten einen sufistischen Islam, der auf Mystik und Askese beruht. Im Vordergrund steht die Liebe zu Gott. 3sat 6.25 Europäische Kostbarkeiten: Geschichten in Erz – Die romanischen Bronzetafeln von San Zeno in Verona. Die romanische Kirche von San Zeno war im Mittelalter einer der wesentlichen kulturellen Verbindungspunkte zwischen Nord und Süd, zwischen Deutschland und Italien. ARD-alpha 19.30  Griechenland: Von den Gipfeln bis ans Meer (Dokumentation). Malerische Buchten, atemberaubende Gebirge und Schluchten, pittoreske Ortschaften, traumhafte Küsten und Klöster, die auf Felsnadeln thronen. arte 20.15  Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (Spielfilm). Allan Karlsson (Robert Gustafsson) steigt unbemerkt aus dem Fenster und begibt sich in Pantoffeln und Morgenmantel auf eine abenteuerliche Reise. Das Erste 23.00 Papa, Papi, Kind – Gleiches Recht für Homo-Ehen? (Dokumentation). Obwohl die „Homo-Ehe“ der „Hetero-Ehe“ in vielen Punkten nach und nach gleichgestellt wird, lehnt die deutsche Bundesregierung eine gänzliche Gleichstellung ab. Warum? Das Erste Dienstag

radiophon

3. Juli

12.30  Orientierung. Papst Franziskus: Homosexuelle um Vergebung bitten. – Kolumbien: Katholische Kirche begleitet Versöhnung nach 50 Jahren Bürgerkrieg. – Reaktionen auf „Mehr Brauchtum in Kindergärten“ in Oberösterreich. – Bolivien: „Licht für die Welt“ hilft Menschen mit Behinderung. ORF 2

Montag

der österreichischen Kirchenzeitungen

5. Juli

15.00  Planet Wissen: Wie Stress unsere Kinder krank macht. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation fühlen sich 20 bis 30 Prozent der deutschen Kinder zwischen elf und 17 Jahren überfordert und erschöpft. Schuld daran sei der enorme Leistungsdruck in der Gesellschaft. ARD-alpha

Morgengedanken von P. Clemens M. Reischl, OSB., Mautern, NÖ. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 10.15  Tabula Rasa (Dokumentation). Ein Blick hinter die Kulissen der „Tage der deutschsprachigen Literatur“ und in das Leben Ingeborg Bachmanns. Der nach ihr benannte „Ingeborg Bachmann-Preis“ wird im Rahmen der „Tage der deutschsprachigen Literatur“ zum 40. Mal vergeben. Ein Film von Barbara Frank. 3sat

Mo 23.55  Wiener Vorlesungen. Bildung, Wissenschaft und Forschung werden für wirtschaftliche Interessen in die Pflicht genommen. Das Anliegen, „die Welt“ zu verstehen und Antworten auf die große Frage, „in welcher Welt wir leben“, zu geben, gerät dabei ins Hintertreffen. Ein Gespräch zwischen Konrad Paul Liessmann und Hubert Christian. ORF III

Foto: ORF/Thomas Feichter

22.35  kreuz und quer. Muslimische Männer. Was bedeutet es, Mann und gläubiger Muslim zu sein? / 23.20 Herr Schuh und die Macht. Franz Schuh macht sich im dritten Teil der Reihe “Herr Schuh und…” auf die Suche nach der Macht. Was bedeutet es wirtschaftliche Macht zu haben oder politische? Was bedeutet es, keine Macht zu haben, ohnmächtig zu sein, sich gegen mächtige Apparate zu stellen? ORF 2 Mittwoch

6. Juli

11.30  Antonias Reise (Dokumentation). Der Film begleitet Antonia im spannendsten Jahr ihres Lebens in einem fremden, zerrissenen Land. Sie begegnen Menschen, die den Holocaust selbst erlebt haben. 3sat 16.00  Helden der Wissenschaft – Woher kommen wir? Eine Dokumentation über die Entstehung der Erde und des Menschen. ServusTV 17.00 Das Buch der Bücher. Über die Zunge. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache spüren lassen. ARD-alpha 21.15  science.talk. Ein Gespräch mit Weisheitsforscherin Judith Glück über den oftmals steinigen Weg zur Weisheit. ORF III

Foto: ORF/Stadt Wien/Rudolf Handl

rick reist durch die Länder des ehemaligen Jugoslawiens und zeigt, wie der Einfluss der großen Weltmächte im Alltag der Menschen ankommt. arte 17.30  Frauen, die Geschichte machten. Jeanne d‘Arc (Dokumentation). Sie hatte das falsche Alter, die falsche Herkunft, das falsche Geschlecht: Jeanne d‘Arc, verkörpert von Nadja Bobyleva. arte Freitag

8. Juli

21.50  Live aus Aix-en-Provence: Così fan tutte. Liebe, Verführbarkeit und Treue: Beim renommierten Opernfestival in Aix-en-Provence steht dieses Jahr „Così fan tutte“ unter der Regie von Christophe Honoré auf dem Programm. arte Samstag

9. Juli

20.15  Der seltsame Fall des Benjamin Button. (Spielfilm) Benjamin Button besitzt eine bizarre Lebensgeschichte, denn, als Greis geboren, wird sein Aussehen mit fortschreitendem Alter immer jünger. ServusTV 22.20  Das Wort zum Sonntag spricht Christian Rommert, Bochum. Das Erste

22.00  Planet Wissen: Domian und die Kraft des Zuhörens. So wie Jürgen Domian sitzen viele Ehrenamtliche an Krisen- und Seelsorgetelefonen und leihen den Menschen ihr Ohr. ARD-alpha Donnerstag 7. Juli 9.25  Stippvisite Balkan – Europas vergessener Patient (Dokumentation). Reporter Danko Hand-

Zwischenruf von Bischof Michael Bünker, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Reportagen und Berichte aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Mils bei Hall, mit Pfarrer Franz Angermayer. Begleitet mit Liedern aus dem Gotteslob. Foto: Pfarre So 10.00, Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.58, Ö3. Gedanken für den Tag von Brigitte Schwens-Harrant, Germanistin und Feuilletonchefin der Wochenzeitung „Die Furche“. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg – Beziehung ohne Ablaufdatum? Was Paare auf Dauer zusammenhält. Mo–Fr 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Geburt einer Ikone. 20 Jahre Klonschaf Dolly (1). Mo 19.05, Ö1. Spielräume. Musik aus allen Richtungen. Di, 17.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Lob des Logos. Ein Klassiker des wissenschaftlichen Denkens: Zum 2400. Geburtstag von Aristoteles. Mi 21.00, Ö1. Da capo: Im Gespräch mit Bundespräsident Heinz Fischer. Fr, 16.00, Ö1. Ö1 Klassik–Treffpunkt. Live aus dem styriarte–Studio in Graz. Sa, 10.05, Ö1. Logos. „Urgrund Vater“ – Der Benediktiner David Steindl-Rast über das Credo (1). Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan BEZAHLTE ANZEIGE

Sonntag

3. bis 9. Juli 2016

ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani. Jon Svensson – „Nonni”. Dienstag: Radioakademie. Glauben in Schwarz und Weiß – 800 Jahre Dominikanerorden.


KirchenZeitung Diözese Linz

30. Juni 2016

Aus Oberösterreichs Pfarren 27

ICO – Initiative Christlicher Orient hilft in der syrischen Stadt Aleppo

Hoffnung und ein Ampere Strom „Kein“ – dieses Wort prägt das Leben im syrischen Aleppo: kein Wasser, kein Strom, keine Medikamente. Zwei Ordensmänner von der Gemeinschaft der Blauen Maristen haben in dieser Stadt, in der seit vier Jahren gekämpft wird, ein beeindruckendes HilfsNetzwerk aufgebaut. Josef Wallner

M. K. ist Mutter von fünf Kindern und Witwe. Ihr Ehemann wurde gleich zu Beginn des Krieges im Sommer 2012 getötet, eine der zwei Töchter fand vor einem Jahr beim Angriff mit einer Mörsergranate den Tod. Der Sohn ist Medizinstudent und versucht, seine Ausbildung unter miesen Bedingungen voranzubringen. Für die Prüfungen muss er in dem Kellerloch lernen, in dem sie wohnen. Frau M. und ihre Tochter kommen täglich zu den Maristen, um für die Familie ein warmes Essen zu holen – zwei Stunden Fußweg. Dutzende solcher Lebensgeschichten könnten die Maristen erzählen. Menschen wie Frau M. K. gilt der Einsatz der beiden Ordensleute, der sieben „Laienmaristen“ und ihrer siebzig ehrenamtlicher Helfer/innen. Sie sind in Aleppo für mehr als 800 Familien ein Rettungsanker. Seit längerem funktioniert die TrinkwasserVersorgung der einstigen Zwei-Millionen-Me-

Das Verteilen von Lebensmittelpaketen mit Grundnahrungsmitteln (linkes Bild) gehört ebenso zum Hilfsprogramm der Maristen wie die Finanzierung von Operationen. Die medizinische Versorgung der Stadt Aleppo ist katastrophal. Es sind nur mehr zwei staatliche Spitäler in Betrieb. Die Maristen können ihre Patienten in einem Ordenskrankenhaus versorgen lassen. Privat (2)

tropole Aleppo nicht mehr. Eine Katastrophe vor allem jetzt, in den heißen Sommermonaten. Die Maristen haben vier Klein-LKWs mit Tanks auf den Ladeflächen angeschafft, mit denen sie Wasser aus dem Brunnen bei einer Kirche zu Flüchtlingsfamilien bringen. Auch die Stromversorgung ist zusammengebrochen. Darum finanzieren die Brüder Gutscheine, mit denen Familien aus privaten

Generatoren Strom beziehen können. „Ein Ampere“ wird das Programm genannt. All diese Initiativen sollen Bausteine sein, damit Menschen so recht und schlecht überleben können und vor allem die Hoffnung nicht verlieren. XX Dieser Ausgabe der KiZ liegt ein Erlagschein bei. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der „Blauen Maristen“ in Aleppo.

Ehrung

KiZ/A.

n Abschluss der Regionaltreffen in Zell. Am 22. Juni 2016 fand in Zell an der Pram das neunte und somit letzte regionale Begegnungs-Treffen mit Manfred Scheuer (Bild Mitte) statt. In den vergangenen Wochen ist der Linzer Bischof so durch ganz Oberösterreich getourt. Beim Abschluss waren vier Dekanate mit 63 Pfarren aus dem nördlichen Innviertel, Altheim, Andorf, Ried und Schärding eingeladen. Jack Haijes

n Elmar Weingartner, Fachvorstand i. R. an der HBLA LENTIA für Mode in Linz, wurde für seine „Jugendstil“-Spaziergänge, seine Kulturarbeit im KolpingHaus und sein Engagement für das Mahnmal „Sterbende Ursula“ in der Otto-Glöckel-Schule mit der Kulturmedaille der Stadt Linz ausgezeichnet.


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Alleluja! „Ich glaube, darum rede ich“, diesen Psalm 116 hat Helmut Schmidinger anläßlich des 190. Geburtstages von Anton Bruckner im Jahr 2014 vertont. Damit schreibt er Anton Bruckners Vertonung von Psalm 114 fort, „ohne dabei an Bruckners Tonsprache anzuknüpfen“, so der

Komponist. Das von drei eindrücklichen Posaunen geprägte Chorstück hat der Linzer Jeunesse Chor in der Minoritenkirchen zur Uraufführung gebracht. Beide Psalmen sind u.a. auf der abwechslungsreichen CD „Alleluja!“ nachzuhören. C.G. Alleluja! Anton Bruckner Spiegelungen, Anton Bruckner zum 190. Geburtstag, musica sacra Linz 2015, Bestellung per E-Mail: office@musicasacra.at

Sommerkonzert Mit den mitreissenden Klängen von „Farandole“, in dem Georges Bizet den Rhythmus eines provenzalischen Volkstanzes aufgenommen hat, starten die Wiener Philharmoniker in ein Sommernachtskonzert: Auf der

30. Juni 2016

Neuerscheinungen in der Literatur-Reihe der KirchenZeitung

Das Tagebuch im Keller Stefan Slupetzky erzählt in seinem neuen Buch Biographisches vor dem Hintergrund des Holocausts. Er baut die Fakten „gekonnt in eine spannende Romanhandlung ein“, meint Rezensentin Maria Fellinger-Hauer.  Der Wiener Autor Stefan Slupetzky, bisher durch Krimis und Kinderbücher bekannt, legt in seinem neuen Roman eine autobiographisch inspirierte Familiengeschichte vor, die zwei gewichtige Themen miteinander verwebt. Das ist einerseits die Frage, wie schwer die persönlichen Dramen einer in Frieden und Wohlstand hineingeborenen Generation wiegen (dürfen), angesichts der Dramen, die die Großelterngeneration durchleben musste. Das andere ist die simple, aber lebensnotwendige Tatsache, dass jede Entscheidung tausend andere Möglichkeiten ausschließt. Das führt sensible Menschen bisweilen zur Frage, ob es denn möglich wäre, alles bisherige hinter sich zu lassen und neu zu beginnen. Dieses Thema wurde in der Literatur immer wieder beschrieben. Zum Beispiel von dem Schweizer Autor Peter Stamm in seinem jüngsten Buch „Weit über das Land“ oder von seinem Landsmann Pascal Mercier in

Sommernachtskonzert 2016, Wiener Philharmoniker, Sony Classical 2016, € 16,99.

„Nachtzug nach Lissabon“. Daniel Kowalski heißt Slupetzkys Protagonist. Er leidet schwer unter dem plötzlichen und frühen Tod seines Vaters, als Daniel erst 22 Jahre alt ist. Sein Vater entstammte einer prominenten Nazifamilie. Der Großvater hat in seiner Chemiefabrik nicht nur das tödliche Zyklon B hergestellt, sondern es in Mauthausen eigenhändig angewendet. Daniels Mutter hingegen ist Jüdin und hat alle ihre Vorfahren entweder durch die Nazis oder später in Israel verloren. Einzig eine Großtante überlebt. Diese bringt Daniel schließlich auf eine Spur seines Vaters, die der Geschichte eine neue Wendung gibt. Im Keller des Hauses, das ehemals im Familienbesitz seiner Mutter war und in dem Daniel als Kind gelebt hatte, findet er Tagebuchaufzeichnungen seines Vaters, die eine fixe Idee in seinen Kopf einpflanzen und ihn zum Handeln zwingen. Eine berührende Geschichte, in der biographische und historische Fakten gekonnt in eine spannende Romanhandlung eingebaut sind. Stefan Slupetzky, Der letzte große Trost, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2016, ISBN 978-3-498-06152-4, 250 S., € 19,95

Der Diözesankunstpreis wurde heuer zum 20. Mal vergeben

Staub im Weltraumteleskop Violeta Ivanova wurde mit dem Förderpreis 2016 des Diözesankunstvereins ausgezeichnet.

gleichnamigen CD ist das heurige Konzert unter der Leitung von Semyon Bychkov zu hören, mit Werken u.a. von Hector Berlioz, Camille Saint-Säens und Johann Strauss II. C.G.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Jury war sich einig: Die aus Bulgarien stammende Künstlerin Violeta Ivanova erhielt für ihre Masterarbeit „Staub“ den Diözesankunstpreis 2016. Im Rahmen der Arbeit wurde Staub auf die Wände der Krypta der Linzer Ursulinenkirche projiziert, der eine Reihe von Assoziationen hervorruft: Die Krypta als Ort, an dem der menschliche Körper nach seiner Bestat-

tung zerfällt, Staub als ständig vorhandene Materie im Alltag oder vergrößerte Staubpartikel, die an Sterne beim Blick durch ein Weltraumteleskop erinnern. Die Einfachheit der eingesetzten Mittel und das vielschichtige Ergebnis hat die Jury überzeugt. Diese setzt sich aus Dr. Martina Gelsinger vom Kunstreferat der Diözese Linz, Univ.-Prof. Frank Louis von der Kunstuniversität Linz, sowie Dr. Elisabeth NovakThaller vom Kunstmuseum Lentos zusammen. Der Förderpreis ist mit 1.500,– Euro dotiert.

Violeta Ivanova (r.) und Univ.Prof. Frank Louis bei der Preisverleihung am 24. Juni an der Kunstuniversität Linz. KUNSTUNIVERSITÄT LINZ


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

30. Juni 2016

Passend zum Höhenrausch: Engel-Führung durch Linzer Kirchen

Wenn sich gefallene Engel und Schutzengerl treffen ... Heiß war es draußen. In den Kirchenräumen angenehm kühl. Genau das richtige Wetter, um Engel in Linzer Kirchen zu treffen. Fremdenführerin Theresa Stampler hat kürzlich für kunstinteressierte KiZ-Leser/innen eine lebendige Engelführung angeboten. Elisabeth Leitner

Viele Besonderheiten und Neues entdeck­ ten die Teilnehmer/innen der Tour „Triff dei­ nen Engel“ durch drei barocke Linzer Kirchen. Dass die hl. Theresa im Deckenfresko der Kir­ che der Barmherzigen Brüder einfach über­ malt worden war und sich in den hl. Johannes von Gott verwandelte, ist nur eine davon. Die Karmelitinnen-Kirche in der Herrenstraße war im Jahr 1787 von den Brüdern übernommen und teilweise neu gestaltet worden. Auch Zeit­

sie erst 500 nach Christus, Kinder-Engel gibt es erst seit dem Spätmittelalter. Hunderte bib­ lische Engel, Erzengel und Schutzengel beher­ bergen die Kirche der Barmherzigen Brüder, die Ursulinenkirche und die Ignatiuskirche. In­ teressant war dabei die Beobachtung, dass die Auftraggeber immer im Blick hatten, für wen sie eine Kirche errichten ließen: etwa für Kran­ ke, für Schüler/innen oder als katholischen Prachtbau in der Zeit der Gegenreformation. – Die künstlerische Gestaltung spiegelt das wi­ der. Im linken Seitenschiff der Ignatiuskirche befindet sich etwa ein Schutzengel-Altar aus dem Jahr 1667. Diesen hat damals eine Groß­ mutter gestiftet, sie ließ in den Figuren Ra­ phael und Tobias ihre Enkel darstellen. Eini­ ge Teilnehmer/innen erinnerten sich dabei an ihre Schutzengel-Abendgebete. Diese wurden in der Runde ganz unterschiedlich bewertet:

Kulturland n Ausstellung in Pramet. Die Sommerausstellung der Künstle­ rin Irene Andessner im Kultur­ haus Stelzhamermuseum Pramet ist der Eberschwangerin Marie Andeßner (1833 bis 1906) und anderen weit gereisten Frau­en gewidmet. Eröffnung ist am Samstag, 2. Juli, 18 Uhr mit dem Quartett MoZuluArt und Landes­ hauptmann Josef Pühringer. n Konzert in der Michaelerkirche Steyr. Chor und Orches­ ter der Kirchenmusikvereini­ gung Sancta Caecilia Steyr und Solist/innen bringen am Sonn­ tag, 3. Juli, um 10 Uhr unter der Leitung von Wolfgang Nusko u. a. Wolfgang Amadeus Mozarts „Piccolominimesse“ zu Gehör. An der Orgel: Felix Hornbachner. n Konzert in der St. AnnaKirche Steinbruch. Am Sonn­ tag, 3. Juli, 16 Uhr startet die Sommerreihe mit einem Konzert des Ensembles Les Cornets Noirs mit Gerhard David und BorkFrithjof Smith (Zink) sowie Jo­ hannes Strobl (Orgel, Cembalo). n Orgelsommer im Stift St. Florian. Im Rahmen des Orgel­ sommers lässt Organist Gerhard Franke aus Kolbermoor/D am Sonntag, 3. Juli, 16.30 Uhr in der Stiftsbasilika Werke in Moll und Dur erklingen.

Hoch fliegen, tief fallen: Der „Fallen Angel“ (li. oben) und die Nike (re. oben) zeigen die Bandbreite menschlichen Verhaltens auf. Interessiert hörten die Teilnehmer/innen Theresa Stampler zu (oben); die Schutzengel-Theologie wurde heftig diskutiert (li. unten), zum Abschluss: die „Wolkensäule“. kiz/elle (6)

genössisches wurde gesichtet: die Nike und der gefallene Engel in der Ursulinenkirche oder der Beichtraum von Elisabeth Plank in der Ig­ natiuskirche (2013). Du bist ein Engel. Der Satz „Du bist ein En­ gel“ zeigt schon, welch große Bedeutung Engel heute noch haben, so erinnerte Stampler am Beginn der Führung an Engel im Alltag. En­ gel gelten als Boten Gottes: Sie sind Beschüt­ zer, Bewahrer, Begleiter. Im Lauf der Jahrhun­ derte haben sie sich verändert: Flügel bekamen

von heilsam bis abschreckend. Den Abschluss der Tour bildete die Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz. Die Pestsäule war 1713 als Dank für die Errettung vor Pest und Kriegsgefahr er­ richtet worden. Stampler verglich sie mit der „Wolkensäule“ aus dem Alten Testament (Ex 2,13.21) und deutete sie als Symbol der Prä­ senz Gottes mitten in der Welt. – Persönlichspirituelle Zugänge von Theresa Stampler er­ möglichten den zehn Teilnehmern trotz Hitze einen erfrischenden Rundgang durch Linz. XX Zum Thema Engel: siehe Inpuncto „beflügelt“

n Schaufenster-Galerie. Ar­ beiten von Judith Huemer und Johannes Steininger werden ab Mittwoch, 6. Juli in der Schau­ fenster-Galerie im U-Hof gezeigt. Sie kreisen thematisch um den Höhenrausch und das Thema „Andere Engel“. Die Ausstellung wird um 18.30 Uhr eröffnet. n Barocke Klänge im Stiftspark Wilhering. Am Sonntag, 10. Juli, um 16.30 Uhr erklingt das „Konzert unter Platanen“ mit Werken von Henry Puecell bis Balduin Sulzer, auch im Ge­ denken an den 400. Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes. Lesung von em. Abt Gottfried Hemmel­ mayr. Bei Schlechtwetter in der Stiftskirche.


30 Personen, Dank & Werbung

30. Juni 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK

GEBURTSTAG

 Meggenhofen. Beim Guglhupffest auf dem Veitsberg überreichten die Goldhaubenfrauen Meggenhofens der Pfarre 3000 Euro für die Erhaltung der Filialkirche Veitsberg. In nächster Zeit stehen wieder größere Reparaturarbeiten an. Pfarrgemeinderatsobmann DI Johannes Doppelbauer (mit Scheck) und Wortgottesdienstleiter Josef Mallinger dankten im Namen der Pfarre dem Vorstand der Goldhaubenfrauen: Paula Steininger (von links), Obfrau Möslinger, Albine Streicher, Maria Voithofer. PRIVAT

 Am 2. Juli 2016 feiert Mathias Mühlberger seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Neustift im Mühlkreis und kam 1971 als Organisationssekretär zur Katholischen ArbeiterInnen-Jugend. Von 1978 bis 1981 war er Vorsitzender der Katholischen Jugend Österreichs, von 1978 bis 1987 Geschäftsführer des Freiwilligen Sozialen Jahres. 1987 wechselte Mühlberger zur Caritas, er war Leiter des Sozialzentrums und noch in anderen Funktionen verantwortlich tätig. Von September 2001 bis Ende 2012 war er Direktor der Caritas in Oberösterreich. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

 BRG Traun. Über 350 Personen des BRG Traun (Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen) liefern für 30 Patenkinder in Kenia, um ihnen für die kommenden Jahre eine gute

Schulausbildung zu ermöglichen. Mit diesem Charityrun feierte das BRG Traun das 10-Jahres-Jubiläum seines Keniaprojektes. In diesen Jahren unterstützte die Schule insgesamt 38 afrikanische Kinder und Jugendliche in ihrer Schul- und Berufsausbildung. In diesem Zeitraum wurden über € 100.000.- gesammelt, freut sich der Religionslehrer Christian Rad, der Motor der Aktion. Zusätzlich zum Charityrun gab es Staffelläufe mit kenianischen Läufer/innen, dem Marathonläufer Christian Pflügl und dem Ultrarunner Jürgen Ressar aus Traun. BRG

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

FEHLENDE KINDERBETREUUNG KOMMT FRAUEN TEUER

Einkommensunterschied bleibt groß In keinem anderen Bundesland ist der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen so hoch wie in Oberösterreich. Einer der Gründe dafür: Defizite bei der Kinderbetreuung. Die Öffnungszeiten machen es oft schwer bis unmöglich, einen Vollzeitjob anzunehmen.

S

atte 38,5 Prozent macht das Einkommensminus der Frauen in Oberösterreich aus. Hier schlägt die hohe Teilzeitquote durch: Nur mehr 48,1 Prozent der Frauen haben einen Vollzeitjob. Damit ist Oberösterreich das Schlusslicht unter allen Bundesländern. Doch selbst bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen in Oberösterreich noch im-

mer um 26,8 Prozent oder 12.845 Euro weniger als Männer. In den letzten zehn Jahren hat die Teilzeitarbeit bei den oberösterreichischen Frauen um ein Drittel zugenommen. Viele junge Mütter wollen zwar gerne Teilzeit arbeiten, solange die Kinder klein sind. Bei weitem nicht alle Frauen arbeiten allerdings freiwillig Teilzeit. Kinderbetreuungseinrichtungen, deren Öffnungszeiten mit einer Vollzeitbeschäftigung vereinbar sind, gibt es in Oberösterreich nur für 3,6 Prozent der Unter-Dreijährigen und für 20,3 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen.

Mehr Informationen, Daten und Fakten zur Lage der Frauen in Oberösterreich, Österreich und Europa gibt’s ab 8. Juli im aktuellen AKFrauenmonitor – zum kostenlosen Herunterladen auf ooe.arbeiterkammer.at.

 Am 3. Juli 2016 vollendet Regierungsrätin Dipl.-Päd.in Marianne Jungbauer, Fachinspektorin für den katholischen Religionsunterricht, das 60. Lebensjahr. Sie stammt aus Steyregg, machte die Ausbildung zur Religionslehrerin für den Pflichtschulbereich und war Religionslehrerin in Linz und Steyregg. 1998 wurde sie Fachinspektorin im Schulamt der Diözese Linz, war aber auch noch als Religionslehrerin und an den Pädagogischen Akademien der Diözese und des Bundes (heute: Pädagog. Hochschulen) tätig. Seit 2001 ist sie gänzlich Fachinspektorin, zuständig für den Pflichtschulbereich, sowie für die landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen. Ehrenamtlich engagiert sie sich seit 1977 beim Kath. Bildungswerk auf pfarrlicher und diözesaner Ebene. Jungbauer ist verheiratet und hat zwei Kinder.  Am 4. Juli 2016 wird KonsR Alois Parzmair vom Orden der Redemptoristen 75 Jahre alt. Er stammt aus Reichersberg, feierte 1965 seine Ordensprofess und wurde 1971 zum Priester geweiht. Nach verschiedenen Seelsorgstätigkeiten war er Rektor am Kolleg in Puchheim und von 1990 bis 2000 Pfarradministrator in Zipf. Anschließend war er in Puchheim wieder in der Glaubensmission tätig. Seit 2013 ist P. Alois Parzmair Pfarradministrator in Ohlsdorf.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

30. Juni 2016

Unser Fußabdruck Zu: „Im Kleinen fängt es an“, Nr. 22, S. 2

Herr Niederleitner empfindet das, was man an Plastiksackerln, Dosen, etc. an den Straßenrändern herumliegen sieht, als Respektlosigkeit gegenüber dem gemeinsamen Eigentum aller. Wir in Österreich gehören zu den konsequentesten Mülltrennenden weltweit, also liegt bei uns auch relativ wenig herum. Vom sichtbaren Müll reden wir, während wir die größtenteils unsichtbare Belastung von Boden, Wasser und Atmosphäre verdrängen. Dazu mein Vorschlag zum Selbsttest. Auf der Suchmaschine www.ecosia.com gibt man den Begriff Ökologischer Fußabdruck ein. Da erscheint unter anderem auch die Rubrik „Berechne deinen Fußabdruck/Passt dein Fuß auf diese Erde?“ Dann geht´s los mit dem Berechnen der Ansprüche in den Bereichen Wohnen, Energie, Konsum, Ernährung und Mobilität. Idealerweise sollte dieser Fußabdruck pro Erdenbewohner nicht größer als 1,8 Hektar sein, wenn es um gleiches Recht für alle geht. Mein persönliches Testergebnis lautet 4,23 Hektar und bedeutet die theoretische Notwendigkeit von 2,5 Erden. Plastiksackerl, Dosen,… am Straßenrand sind zwar eine Beleidigung des Auges, aber unsere Zukunft hängt definitiv vom Fußabdruck jedes einzelnen ab. WALTER MIGGISCH, ALTSCHWENDT

Magdalena – Apostelin Zu: „Aufwertung für Maria aus Magdala“, Nr. 24/13

Für mich, wie für viele andere, war die hl. Maria Magdalena schon lange eine „Apostelin“. In Gargellen, einem Tourismusort in Vorarlberg ist sie Kirchenpatronin. Als ich vor 27 Jahren dort die Festtagsmesse feierte, verklagte mich ein deutscher Gast bei meinem damaligen Bischof, neben anderem Unerlaubtem habe eine Frau die Ministranten ersetzt

und meine Predigt sei gespickt gewesen mit feministischen Parolen. Und nun erlebe ich noch das bisher Unglaubliche, dass der Vatikan in diesem Punkt nachzieht. Der Gedenktag der hl. Maria von Magdala wird zu einem Apostelfest hinaufgestuft. (...)Das liturgische Feier dieser Frau erhält denselben Grad wie die Feiern der Apostel. Erwarten können wir wohl von Papst Franziskus keine Erlaubnis für die Priesterweihe für Frauen, aber durchaus einen starken Impuls zur allgemeinen Aufwertung der Frauen in der katholischen Kirche, der weiteren Entwicklungen den Boden bereiten kann. PFR. HELMUT ROHNER, DORNBIRN

„... net wundan!“ Politisches Mitwirken, Beurteilen und Handeln verlangt nun einmal, in einer immer komplexer werdenden Welt, nach Bildung. Wo aber soll diese stattfinden? In der Familie? Das war einmal! In informellen Jugendgruppen? Da dominieren wohl eher Modetrends als objektive und sachlich begründete Auseinandersetzung mit der politischen Realität. Und die Schule? Wäre sie nicht das Forum für behutsame, aber engagierte Heranbildung mündiger, d. h. kritischer, junger Staatsbürgerinnen und –bürger? Die Realität legt leider ein anderes Szenario nahe: da haben sich die meisten Lehrer schon vor Jahren in eine selbstgewählte, gefahrlose Wertefreiheit verabschiedet und das bloße Stoffvermittler-Dasein gewählt. (...) Am Schulanfang meines allerletzten Dienstjahres, nach 38 Jahren unbeanstandeten, umfassenden Unterrichtens, zitierte (sic!) mich der Direktor zu sich, um mir mitzuteilen, dass er mir leider eine Klasse entziehen müsse, weil ich im Unterricht zu oft wertend über aktuelle politische Fragen spräche. Ich sollte doch besser mein Fach, Englisch, un-

terrichten. Dass ich in den höheren Klassen politische Bildung in Englisch unterrichtete, war ihm natürlich nicht bekannt. Solche Erlebnisse (...) drängen mich, einzumahnen, dass es einer Reaktivierung des Unterrichtsprinzips „Politische Bildung“ bedarf. Wir müssen in Zukunft verhindern, dass Jungwähler von lässigen Sprüchen und feschem Aussehen mehr beeinflusst sind, als von historisch erfahrenen und philosophisch, ethisch und religiös begründeten Prinzipien. Sie müssen ein Sensorium entwickeln, das ihnen die Augen gegenüber wirklich gefährlichen, polarisierenden Tendenzen öffnet. Wenn Jugendliche dies nicht in der Schule diskutieren dürfen, ja „dann derfst di net wundan“ (...) OSTR PROF. MAG. HEINZ BUDER, MICHELDORF

Rezept für Flüchtlingspolitik Richte Zäune auf Bau Mauern Lass sie warten Sperr sie aus oder auf Inseln Nimm ihnen die Hoffnung Sei engstirnig menschenverachtend kurz – sichtig Es ist das beste Rezept verzweifelte Menschen zu radikalisieren Später werden sie kommen mit Hass im Herzen und Waffen in der Hand FRIEDERIKE STADLER, VÖCKLAMARKT

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Das hab‘ ich vergessen

DENK MAL

Endlich Urlaub Als der seinerzeitige deutsche Kanzler Helmut Kohl von der „Gnade der späten Geburt“ sprach, meinte er nicht die Urlaubsansprüche. Dabei ist es gerade in diesem Punkt von Vorteil, erst jetzt zu leben. MATTHÄUS FELLINGER

Es wartet schon die Hängematte.

Die Zeit der aufkommenden Industrialisierung war die schlimmste: 16 Stunden Arbeit, sechs Tage, 52 Wochen im Jahr. Für Kinder „nur“ zwölf Stunden. Das erwarteten die Fabriksherren des frühen 19. Jahrhunderts. Das Sonntagsgebot wurde immer mehr ausgehöhlt, Feiertage wurden abgeschafft. Die Maschinen gaben das Tempo vor. Die ersten waren die staatlichen Beamten, denen man Ende des 19. Jahrhunderts Urlaub zugestand, später auch den Angestellten. Urlaub für Arbeiter, das wurde erst im 20. Jahrhundert errungen. Ende des 19. Jahrhunderts gestanden Unternehmer lediglich auf freiwilliger Basis ein paar Urlaubstage zu. Man sah das eher als soziale Maßnahme für Notsituationen. In Deutschland waren die Brauereiar-

beiter die ersten, die sich im Jahr 1903 drei tarifvertraglich gesicherte Tage Urlaubsanspruch im Jahr erkämpften. Erst in der Zwischenkriegszeit wurde in Österreich der Urlaubsanspruch gesetzlich festgelegt. Rund zwei Wochen betrug er damals.

Was das Thema Austritt betrifft, haben die Kirchen gegenüber der EU einen Erfahrungs-Vorsprung.

Machen Sie mit: Wann wurde der gesetzliche Mindesturlaub in Österreich von drei auf vier Wochen erhöht? War es 1967, 1977 oder 1997? Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 24 (Taschenrechner) hat Käthe Schneeberger aus Putzleinsdorf gewonnen.

CHRISTINE GRÜLL CHRISTINE.GRUELL@KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Auch im Unglück kann man dankbar sein – für die Gelegenheit, Geduld zu lernen, Verständnis für andere zu haben, zu wachsen.“ DAVID STEINDL RAST, BENEDIKTNER, EINSIEDLER, ZU SEINEM 90. GEBURTSTAG.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

DOMSPATZ

COBRACZ/FOTOLIA

Tagein, tagaus rauscht eine Menge an Information durch unser Gehirn – oder daran vorbei, je nachdem, ob wir gewillt sind, die Information aufzunehmen oder nicht. Aber was ist, wenn wir das gar nicht mehr selbst entscheiden können? Als junges Mädchen habe ich ein paar Tage lang meine Oma gepflegt. Dabei hatte sie Momente, in denen sie mich nicht erkannt hat. Stattdessen fühlte sie sich selbst als Mädchen, wie damals im Internat, und hatte Heimweh nach ihrer Mutter. Bis heute denke ich daran, auch weil ich sicher bin, dass es mir auch einmal so gehen wird. Und dieser Angst kann ich nur mit einer Offensive begegnen: Ich nehme das Vergessen nicht mehr ernst. Schläft unseren Kindern das Gesicht ein, weil ich ein Erlebnis gerade zum zweiten Mal erzähle, dann weiß ich wenigstens, dass sie mir zugehört haben. Entdecke ich Termine im Familienkalender, die mir neu sind, obwohl ich sie selbst eingetragen habe, freue ich mich über die Überraschung. Begrüßen mich Menschen, die ich nicht kenne, lerne ich sie eben von neuem kennen. Natürlich kann das die Angst nicht völlig bannen. Aber es lässt ihr weniger Raum. Und wenn ich mich recht erinnere, kenne ich ganz schön viele, denen es ähnlich geht.


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