KiZ-ePaper 27/2016

Page 1

Nr. 27 I 7. Juli 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

3 Im Gespräch. Bischof Manfred Scheuer im Interview. 8 Pfarren. Gott auf der Straße begegnen. 10 Thema. Kardinal Kurt Koch über Ökumene. 18 Bewusst leben. Hüte sind Symbole der Zeit. 22 Impressum. Das blaue Fenster: Blickfang an der Küste Gozos (Malta). Stehen bleiben, schauen – der Durchblick schärft die Sinne.

Durchatmen – und die Seele baumeln lassen Der Sommer ist für viele die Zeit, einmal loszulassen

KIZ/ELLE

Das Rad des Alltags dreht sich unaufhörlich. Die Tage rasen vorbei. Irgendwann ist es Zeit inne zu halten, einmal durchzuatmen. Geist und Körper sehnen sich nach Ruhe – und nach Abwechslung. Der Sommer ist eine gute Zeit dafür: zu Hause entspannen, eine Reise unternehmen, Neues kennenlernen, Durchblick gewinnen. Die KirchenZeitung lädt im Februar zu einer Leser/innen-Reise nach Malta und hat jetzt die Insel erkundet – gemeinsam mit Biblisch Reisen war die KiZ vor Ort. Seite 6/7


2 Meinung Kommentare

7. Juli 2016

Vom Gutsein-Lassen

Wahlteilnahme als Dienst am Frieden Die Kirche wird nicht müde, Christ/innen zur Wahlteilnahme aufzurufen. Das gilt auch bei der Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl. An der Fragestellung hat sich nichts geändert: Wer ist der besser geeignete Kandidat? Das Urteil des Verfassungsgerichtshofs sagt dazu gar nichts. Es wäre dennoch töricht zu glauben, man könne so tun, als habe es die erste Stichwahl nie gegeben. Denn es kommt nun darauf an, welchem Kandidaten es besser gelingt, seine Wähler zur erneuten Wahlteilnahme zu bewegen. Genau deshalb trifft der Aufruf der Kirche an alle, nochmals wählen zu gehen, den Punkt: Die Akzeptanz von Wahlergebnissen hängt an ihrer Repräsentativität und damit an der Wahlbeteiligung. Deshalb ist die Wahlteilnahme ein Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden. Heinz Niederleitner

Lass es doch gut sein! Glücklich dürfen sich Menschen schätzen, die das können. Etwas gut sein lassen. Noch glücklicher jene, die mit Leuten leben, die gut sein lassen. Man ist bei ihnen besser aufgehoben als bei Leuten, die ständig nur auf Fehler aus sind. Es ist nicht gerade die Stärke unserer Zeit – dass man etwas gut sein lässt. Oft geht es nicht nur um etwas – sondern um Menschen. Irgendwie hat er sich in die Blutbahnen der Gesellschaft eingenistet, dieser Virus des Verdachts, der beständigen Fehlersuche – und sie fiebert daran. Es lebt sich schwer, wenn die größere Aufmerksamkeit dem Aufspüren des Mangelhaften gilt – und nicht dem Guten. Das ist wie beim Essen: Wer in jedem Lebensmittel nur gesundheitsschädliche Schadstoffe vermutet, wird krank werden, oder –

wenn er nicht trotzdem isst – verhungern. Etwas, vor allem: jemanden gut sein lassen. Das geht auch mit Fehlern. Besser sogar. Man soll die Mängel nicht zum Maßstab nehmen. Der Fleck auf dem weißen Hemd macht nicht den ganzen Menschen schlecht. Wo nur das Perfekte ein Lebensrecht hat, da wird eine Gesellschaft kalt – und ziemlich ungemütlich. Da ist es schon besser, etwas – auch einmal – gut sein zu lassen.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: maria habersack, direktorin

Lehren und lernen Maria Habersack wird neue Geschäftsführerin der Vereinigung von Ordensschulen – das sind 23 Bildungseinrichtungen an elf Standorten in Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und im Burgenland.

Ein globales Problem

susanne huber

vosoe

„Der Herr bekehre die Herzen der Gewalttätigen, die vom Hass verblendet sind“, s­ agte Papst Franziskus bei der Andacht auf dem Petersplatz und betete für die Opfer des Terrors der vergangenen Woche – ein Anschlag auf den Atatürk-Flughafen in Istanbul, ein Selbstmordanschlag in einem Einkaufsviertel in Bagdad, ein Terrorangriff auf ein Restaurant in Dhaka in Bangladesch. Zu den Anschlägen in Bagdad hat sich die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) bekannt; die Vermutung liegt nahe, dass sie auch hinter den beiden anderen grauenhaften Anschlägen steckt. Dass der Terror ein weltweites Problem ist, das haben schon die Angriffe in Paris gezeigt. Der Kampf gegen den Terrorismus läuft auf Hochtouren und wird mehr und mehr zu einer globalen Herausforderung. susanne huber

KirchenZeitung Diözese Linz

Matura und Prüfungen sind abgeschlossen, die Zeugnisse verteilt. Für Maria Habersack heißt es nun Abschied nehmen. Seit 15 Jahren ist sie Direktorin an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP) in Wien. Mit September tritt die gebürtige Niederösterreicherin ihren Dienst als neue Geschäftsführe„Mir ist es wichtig, in meiner neuen Tätigkeit Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Schulen gut arbeiten können und dass die Identität der Vereinigung von Ordensschulen weiter gestärkt wird.“ maria habersack

rin der Vereinigung von Ordensschulen an. „Ich freue mich auf meine neue Tätigkeit, gehe aber auch mit sehr viel Wehmut weg, weil ich immer gerne hier in der Schule tätig war“, sagt die 56-jährige Pädagogin. Sie sieht die neue Arbeit noch einmal als Chance, für ein anderes Umfeld gestaltend tätig zu sein. Singen als Ausgleich. Lehren und Lernen spielen für Maria Habersack eine zentrale Rolle und haben für sie „ganz viel mit Persönlichkeitsentfaltung und Persönlichkeitsentwicklung zu tun. Lernen ohne in Beziehung zu stehen mit den Menschen ist unmöglich. Es geht nicht, dass ich Wissen nur einfülle; ich muss auch Raum schaffen für Begegnung, ich muss Raum schaffen dafür, dass Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen sammeln und sich Wissen erwerben können.“ Maria Habersack ist nicht nur ein begeisterungsfähiger und humorvoller Mensch, sondern auch ein sehr musischer. „Ich singe unglaublich gerne. Früher habe ich in drei Chören gesungen, mittlerweile ist es wegen der vielen Arbeit nur noch einer. Das Singen ist für mich entspannend und ein gutes Gegengewicht zur kognitiven Überbelastung.“ Zum Krafttanken für die neue Aufgabe im Herbst geht es für die Mutter von drei erwachsenen Kindern mit ihrem Mann und dem Enkelkind jetzt im Sommer ans Meer nach Kroatien.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

7. Juli 2016

Bischof Manfred Scheuer zieht eine erste Bilanz

Versuch eines Kennenlernens Von April bis Juni war Bischof Manfred Scheuer bei Regionaltreffen unterwegs – für ein erstes Kennenlernen vor allem der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen in Pfarren und Dekanaten. Für die KirchenZeitung und die Diözesan-Homepage zieht er Bilanz. Interview: Barbara Eckerstorfer , Matthäus Fellinger

Herr Bischof, was waren Ihre Erwartungen an die Regionaltreffen?

Bischof Manfred Scheuer: Gedacht waren die Treffen dazu, dass ich im ersten Jahr in alle Regionen komme und dort vor allem mit Haupt- und Ehrenamtlichen zusammentreffe – im Sinne eines ersten Kontaktes. Es sollte nicht gleich eine große Bestandsaufnahme sein. Ich kann auch nicht erwarten, dass ich mit einem Schlag alle kenne und dass ich dann weiß, wie Oberösterreich und die Diözese Linz ticken. Dabei haben Sie eingeladen, ein Stück mit Ihnen zu Fuß zu gehen. Warum?

Scheuer: Es waren erste Schritte. Deshalb wollten wir einen Teil des Weges zu Fuß zu gehen. Ich sehe im Weg schon ein wichtiges Symbol für Glauben und Kirche: Für mich ist der Weg wichtig, weil es nicht um Stellung, nicht um Stellungnahmen, vor allem nicht um Fronten geht. Bei einem Jugendtreffen hat ein Jugendlicher gemeint: „Jesus hat gesagt: Ich bin die Straße.“ Er hat das Wort Weg mit Straße übersetzt. Das ist, meine ich, ein wichtiger Ort kirchlichen Lebens. Auf den Straßenkreuzungen ist Jesus zu finden, sagt Papst Franziskus. Das sollte bei unseren Regionaltreffen auch ein wenig zum Ausdruck kommen. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Scheuer: Es war ein erstes Abtasten, der Versuch eines ersten Kennenlernens. Grundsätzlich habe ich diese Wegstrecken selbst als sehr gut empfunden, weil sie nicht unter Druck standen. Auch nicht unter dem Erwartungsdruck, dass wir jetzt etwas erreichen müssen. Ich glaube, dass uns insgesamt der Erwartungsdruck in der Kirche ganz schön müde macht – und eigentlich nichts bringt. Das ist der Druck, den wir uns selbst aufladen, oder den wir auch auf andere ausüben. Bischof Reinhold Stecher hat einmal gemeint: Es gibt viele Besserwisser, die sich in Ferndiagnosen immer überlegen, was die anderen zu tun hätten.

Bei neun Regionaltreffen hat Bischof Manfred Scheuer in den letzten Wochen die Diözese bereist. Das Bild zeigt ihn bei der Ankunft mit dem Zug in Attnang. Haijes

Wie sind Ihre Eindrücke?

Scheuer: Bei den Regionaltreffen erlebte ich eine „Wir-Gestalt“ von Kirche, die sich auf der einen Seite in einer großen Vielfalt zeigt, die aber auch in ideologischen Gegensätzen zum Ausdruck kommt – manchmal mehr, manchmal weniger. Es ziehen auch nicht alle einfach an einem Strang. Ich habe da eine große Unterschiedlichkeit wahrgenommen. Was mir wichtig ist: Dass Kirche alles andere sein soll als ein Alleinunternehmen eines Bischofs. Diese Personenzentriertheit gibt es „Ich glaube, dass uns der Erwartungsdruck in der Kirche ganz schön müde macht – und eigentlich nichts bringt.“ schon, dass bei Problemen die Lösungen stark mit dem Bischof verknüpft werden. Es ist jedoch eine unwirkliche Vorstellung von Amt, wenn Leute meinen, der Bischof wirke Wun-

der – und sie sind dann enttäuscht, wenn er das nicht kann. Sie bezeichnen die Straße als einen markanten Ort der Kirche. Meinen Sie, dass der Blick weniger den eigenen Kirchenstrukturen gelten sollte, und dass die Kirche öffentlicher werden sollte?

Scheuer: Bei den Treffen haben sich die Dekanate und die Pfarren präsentiert. Da ist viel Leben da. Ich habe viele Berichte von Menschen gehört, die in der Kirche für die Kirche arbeiten, aber auch viele, die nicht unmittelbar für die Kirche selbst wirken. Die Caritas zum Beispiel. Was ich stark erlebt habe, ist das Zeugnis der Religionslehrer/innen, viel, was in den Kindergärten und Schulen geschieht, oder was im Bereich der Flüchtlingshilfe gemacht wurde – am Bahnhof und an den Grenzen des Landes. Das hat schon deutlich gemacht: Die Kirche braucht eine gute Organisation, eine Institution, die aber doch bezogen sein muss auf anderes. Im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter ist die Straße, der Wegrand der Ort der Zuwendung des Heiles – oder des Unheils. Lesen Sie weiter auf Seite 4


4 Oberösterreich

7. Juli 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Weihbischof-Frage steht für Bischof Manfred Scheuer noch auf der Warteliste

Bischof Scheuer: Wachsam bleiben tung stellt sich. Auch die Frage des Geldes wird uns einigermaßen beschäftigen – ich hoffe nur, dass sie uns nicht „besetzt“.

Fortsetzung des Interviews mit Bischof Scheuer von seite 3

Sehen Sie bereits Herausforderungen, denen Sie besondere Dringlichkeit zuordnen?

Scheuer: Es ist oft die Frage herangetragen worden, wie es in den Pfarren und Seelsorgeräumen mit der Seelsorge gut weitergehen kann. Dabei ist schon deutlich geworden, dass die erste Frage von uns als Kirche nicht selbstbezogen unseren eigenen Strukturen gelten soll, sondern: Was sind die Schätze der Menschen in unserem Land? Wofür dürfen wir dankbar sein? Worauf können wir auch stolz sein? Was baut uns auf, macht Freude, aber auch: Was kränkt die Leute? Wo sind die Nöte? Wo sind die Armen? Entscheidend scheint mir, wachsam zu sein. Die Kirche ist nicht Selbstzweck. Es kann nicht ihr Sinn sein, ihre Arbeit als Selbsterhaltung zu inszenieren. Da habe ich insgesamt die Bemühungen in Zusammenhang mit Flucht und Asyl als für uns selbst herausfordernd und aufbauend erlebt. Trotzdem bleiben die innerkirchlichen Herausforderungen.

Scheuer: Natürlich müssen wir uns damit befassen, wie es personell weitergeht, auch das Miteinander von Priestern und Laien und die Frage der Leitung, die Teilhabe an der Lei-

In Oberösterreich werden viele Pfarren von Seelsorgeteams mitverantwortet. Ein guter Weg?

Scheuer: Bei den Regionaltreffen konnte ich noch nicht Einzelgespräche führen, auch nicht mit einzelnen Pfarren. Mit einer Analyse möchte ich daher noch zurückhaltend sein. Ich bin nicht der Typ, der nach fünf Minuten schon weiß, wie die Leute sind, mit denen ich kurz zusammengetroffen bin. Was hat Sie persönlich berührt?

Scheuer: Insgesamt waren die letzten Monate für mich so vollgefüllt, fast vollgestopft mit Terminen, dass ich für das Verweilen zu wenig Zeit hatte. Das habe ich als unbefriedigend erlebt. Mit vielen Begegnungen sind ja Erwartungen verbunden, die ich nicht einlösen kann. Ich begegnete einigen Leuten, die ich von früher her kenne, und die sich gefreut haben, dass sie mich wieder sehen – und dass man dort wieder anknüpfen könnte. Ich habe jedoch zur Zeit so viel anderes im Kopf, dass ich teilweise nicht aufmerksam genug war. Das hat mich selbst irritiert. Was mich schon sehr positiv beeindruckt, das sind die Begegnungen mit der Jugend –

wie sie an die Dinge herangehen, auch, wie sie feiern. Das hat mich aufgebaut. Die meisten dieser Begegnungstreffen waren Feste des Glaubens. Die Freude war zu spüren. Sie spüren den Termindruck. Beschäftigen Sie sich mit dem Gedanken, um einen Weihbischof anzusuchen?

Scheuer: Kardinal Marc Ouellet von der Bischofskongregation hat mir das vor meiner Ernennung zum Bischof von Linz mitgegeben. Ich möchte die Frage weiter verfolgen, habe aber noch keine konkreten Schritte gesetzt. Sehr dankbar bin ich meinen Vorgängern Ludwig und Maximilian, dass sie in der Öffentlichkeit und in den Pfarren sehr präsent sind und mich so entlasten. Worauf freuen Sie sich im Sommer?

Scheuer: Insgesamt waren die Treffen zwar anstrengend, doch habe ich eine Atmosphäre des Wohlwollens gespürt und große Aufmerksamkeit erlebt. Was den Sommer betrifft, freue ich mich, wenn ich endlich wieder einmal richtig ausschlafen kann. Das ist ja auch den Leuten aufgefallen, dass ich doch schon manchmal ziemlich müde war. Also: Ausschlafen und gehen. Darauf freue ich mich. Ungekürzter Wortlaut: www.dioezese-linz.at, www.kirchenzeitung.at

Bertholdfest in Garsten

Ein Fest für die Gemeinschaft Garsten. Vergangenes Wochenende stand Garsten ganz im Zeichen des hl. Berthold, des ersten Abtes des Stiftes Garsten, dem die Sorge um die Menschen immer ein besonderes Anliegen war. Am Freitag folgte Cecily Corti, die Gründerin der Wiener Notschlafstelle für Obdachlose „Vinzirast“, der Einladung der Bibliothek Garsten und las aus ihrem Buch „Man muss auf dem Grund gewesen sein“. Mit ihrem Einsatz für die „Vinzirast“ nahm sie sich hilfsbedürftiger Menschen an und versuchte, einen res-

pektvollen Umgang miteinander herzustellen. Wichtig sei es, Verantwortung nicht abzuschieben und jeden Menschen ohne Vorurteile anzunehmen. Ebenfalls am Freitag lud die Jugend dazu ein, im gemeinsamen Taizé-Gebet zu verweilen und innezuhalten. Den Abschluss bildete am Sonntag die Festmesse mit Bischof Manfred Scheuer. In seiner Predigt rief er dazu auf, sich nach dem Vorbild des hl. Berthold gemeinsam für die Gemeinschaft und die Mitmenschen einzusetzen. Auch sei es wichtig, Zeit

Die Jugend gestaltete ein gemeinsames Taizé-Gebet.

fürs Innehalten und für Schönes zu schaffen: „Wenn wir nur negative Nachrichten aufnehmen, hat das Konsequenzen für unser Denken“. Das Bertholdfest fand einen gemeinschaftlichen Aus-

Ewald Staltner

klang, bei dem die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit dem Bischof sowie zum gemeinsamen Essen bestand. Musikalisch untermalt wurde das Fest von der Marktmusikkapelle Garsten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

7. Juli 2016

Personen

Als sehr positiv empfinden die meisten der befragten Helfer/innen ihr Engagement für Flüchtlinge. KiZ/Archiv

Knapp 1000 Helferinnen und Helfer nahmen an einer Umfrage teil

Helfen macht froh Margarete und Harlan Schlosser engagieren sich für Asylsuchende in Vöcklabruck. Sie empfinden das als bereichernd – und stehen damit nicht allein, wie eine Umfrage bestätigt. Margarete Schlosser, Solidaritätspreisträgerin aus Vöcklabruck, ist glücklich. Soeben konnte die Familie eines syrischen Mannes über Beirut und Istanbul nach Vöcklabruck nachreisen. Monatelang haben sich Margarete und ihr Mann Harlan Schlosser sowie ein weiteres Ehepaar dafür eingesetzt. Es war eine nervliche Herausforderung. „Aber es geht um Menschen und im Grunde ist es eine Bereicherung“, sagt Frau Schlosser. Austausch und Ausdauer. Nächstenliebe, soziales Engagement und der Akt des Helfens an sich sind Gründe und Motive dafür, sich im Asylbereich zu engagieren. Das geht aus einer Befragung hervor, die die Plattform

„Zusammenhelfen in OÖ“ vor Kurzem präsentiert hat (siehe Kasten). Sowohl die befragten hauptberuflich als auch ehrenamtlich Helfenden empfinden ihre Tätigkeit als sehr positiv. Um weiter motiviert arbeiten zu können, wünschen sich Ehrenamtliche mehr Information. Fast 90 Prozent sowohl bei den Ehrenamtlichen als auch bei den Hauptamtlichen meinen, dass Asylwerbende vor allem eine entlohnte Beschäftigung brauchen. Ein Großteil der hauptamtlich Tätigen wünscht sich mehr Personal in der Betreuung sowie einen besseren Austausch mit anderen hauptberuflich Helfenden. Die größte Herausforderung sehen sie in den sehr langen Wartezeiten im Asylverfahren. Sie dauern im Vergleich zu anderen Bundesländern beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Linz besonders lang, meint Margarete Schlosser. Doch abschrecken lässt sie sich davon nicht: „Ich glaube immer daran, dass etwas gelingt, auch wenn es länger dauert.“ C. Grüll

Neubesetzung in Eberschwang Wie teilweise bereits in Medien berichtet, wird es in der Pfarre Eberschwang zu einer personellen Veränderung kommen. DI Mag. Franz Schmalwieser wird als Pfarradministrator in Eberschwang entpflichtet und in die Krankenhausseelsorge nach Linz wechseln. Mit einem möglichen Nachfolger als Pfarradministrator von Eberschwang und Pattigham gibt es bereits Gespräche. Franz Schmalwieser wurde im Orden der Kalasantiner-Kongregation in Wien zum Priester geweiht und wirkte unter anderem auch als Seelsorger in Brasilien. Im Jahr 2009 wurde er Pfarradministrator in Eberschwang. 2012 trat Schmalwieser aus dem Orden der Kalasantiner aus und ersuchte um Aufnahme als Diözesanpriester in Oberösterreich. Dies wurde mit einer Probezeit gewährt und er hat in dieser Zeit auch die Klinische Seelsorgeausbildung absolviert. Nach verschiedenen Gesprächen mit den Personalverantwortlichen in der Diözese möchte Schmalwieser nun als Priester einen beruflichen Neubeginn setzen. Wie Schmalwieser gegenüber der KirchenZeitung betonte, seien die Gespräche mit der Diözese in einer guten Atmosphäre verlaufen. Die Vereinbarung entspreche seinem Wunsch und sei in seinem Sinne.

Zur sache Umfrage bei Helfenden im Asylbereich An der ersten Befragung für freiwillige und hauptamtliche Mitarbeiter/innen im März und April 2016 haben in Oberösterreich 760 ehrenamtlich und 193 hauptamtlich Tätige teilgenommen. 35,70 % der befragten Eh-

renamtlichen engagieren sich in privaten Initiativen, 16,71 % bei der Volkshilfe und 15,78 % bei der Caritas. 67,42 % der Hauptamtlichen sehen einen Bedarf an höheren zeitlichen und personellen Ressourcen in der Betreuung. Den Bedarf an mehr Deutschkursen sehen 80,81 % der Ehrenamtlichen und 72,77 % der Hauptamtlichen.

Anlaufstellen für Freiwillige in der Flüchtlingshilfe sind u.a. Integrationsstelle des Landes OÖ: www.integrationsstelle-ooe.at Initiative „Zusammenhelfen in OÖ“: Hotline 0732/77 09 93 REKIs – Regionale Kompetenzzentren für Integration und Diversität: Info u.a. auf der Website der Integrationsstelle.

Die Umfrage startete im März im Rahmen der 1. Konferenz der Helfer/innen für Menschen auf der Flucht. Die 2. Konferenz findet am Samstag, 10. September 2016, im Postverteilerzentrum Linz statt. XX Anmeldung demnächst auf http://zusammen-helfen.at. Hier ist auch die Umfrage im Detail nachzulesen.


Liebevoll gestaltete Kirchen soweit das Auge reicht – und fast entsteht der Eindruck, von einem Ende der Insel zum anderen sehen zu können. In Malta ist die weiteste Distanz zwischen zwei Orten in einer Auto-Stunde zu bewältigen. Dazwischen überrascht die kleine Insel mit den Spuren ihrer 7000 Jahre alten Geschichte. Tempelbauten, blaue Grotten, Salzpfannen im Meer und freundliche Menschen: das ist Malta, im Februar 2017 Ziel einer KirchenZeitungs-Reise. Text und Fotos: Elisabeth Leitner

S

chon Paulus dürfte es auf der Insel, die im Mittelmeer zwischen Sizilien und dem Kontinent Afrika liegt, gefallen haben. Zwar ist seine Ankunft historisch nicht gesichert, die Malteser gehen aber davon aus, dass Paulus hier ca. 60 nach Christus für drei Monate nach einem Schiffbruch sein Lager in einer Höhle aufgeschlagen hatte und freundlich aufgenommen wurde. Paulus missionierte und heilte – erfolgreich. Die Paulus-Bucht mit Paulusstatue ist heute weithin sichtbar, die Paulusgrotte ein beliebtes Ziel für Touristen. Malta ist katholisch. Das sieht

Bezaubernde Insel f man auch an den vielen, oft überdimensionierten Kirchen, die vor Jahrzehnten meist ehrenamtlich von Pfarrbewohnern errichtet wurden. Noch besuchen an die 45 Prozent der einheimischen Bevölkerung den Sonntagsgottesdienst, die Feste der Heiligen werden groß gefeiert. Die Paulustradi­tion wird in Malta hochgehalten, das hat auch Einfluss auf den Umgang mit den Bootsflüchtlingen der Gegenwart. An die 2000 sind bis 2015 jährlich in Malta gestrandet, sie werden aufgenommen und versorgt. „Paulus war der erste Flüchtling. Er hat uns unseren Glauben gegeben. Wir müssen den Flüchtlingen helAm Meer. Salz wird im Familienbetrieb aus Salzpfannen gewonnen (li), die Kathedrale von Gozo, die Pfarrkirche Mosta mit großer Kuppel, historische Tempelanlage mit Spiralmuster und Schwelleingang. (re).

fen!“, sagt Bischofssekretär Msgr. Mario Camilieri dazu. Viele der Flüchtlinge wollen weiter nach Europa. 7000 Jahre Geschichte. Wer als Tourist nach Malta kommt, ist beeindruckt von der Geschichte und den Spuren, die sie hinterlassen hat. Auf eine 7000 Jahre alte Kultur blickt Malta zurück: Etliche Tempelbauten, die an Stonehenge erinnern, sind ca. 4000 vor Christus errichtet worden. Üppige Frauengestalten aus Kalkstein, spiralförmige Muster, Megalithen und Opfertische beeindrucken noch heute. Krieg, Hunger und Dürre haben der Insel und


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

7. Juli 2016

Mit der KirchenZeitung & Biblisch Reisen nach Malta Die KirchenZeitung lädt wieder zu einer Leser/innen-Reise ein: Dieses Mal wird die kleine Insel Malta besucht. Mit 316 km2 ist Malta ungefähr so groß wie München und zählt zu den dichtestbesiedelten Staaten der Welt. Tempelanlagen aus dem 3. Jahrtausend vor Christus und unglaublich viele Kirchenbauten beeindrucken die Besucher/innen. Dazu gibt es mittelalterliche Befestigungsanlagen, Zitadellen, Stadthäuser, das Meer, die Grotten und die Paulusbucht. Dort liegt auch das ausgewählte Hotel für die Reiseteilnehmer/ innen. XX Kosten: € 990, – bei Anmeldung bis 16. 8.

Von 18. bis 24. Februar 2017

für Paulus seinen Bewohnern immer wieder zugesetzt. Piraten und Eroberer fielen über die Bevölkerung her. Zahlreiche, teils gut erhaltene Befestigungsanlagen, wie die alte Hauptstadt Mdina geben bis heute Zeugnis davon. Die Ritter des Johanniterordens durften sich 1530 in Malta niederlassen, sie waren aus Rhodos vertrieben worden. Die Pflege der Kranken und die militärische Verteidigung zählten zu ihren Hauptaufgaben, sie sollten das christliche Malta gegen den Islam verteidigen, was ihnen 1565 auch gelang. Phönizisch-Arabisch geprägt ist bis heute die Sprache der Malteser, dazu kommen noch Einflüsse aus dem Italienischen. Bis 1964 war Malta unter britischer Herrschaft, Englisch ist die zweite Amtssprache. 400.000 Malteser/innen leben zur Zeit auf der kleinen Insel, die Nachbarinsel Gozo ist reich an Tradition und weniger dicht besiedelt. Beeindruckend ist auch die Natur: das Meer, die blaue Grotte, die Strände. Familien betreiben hier noch Salzpfannen am Meeresrand und verkaufen das Salz direkt an Kunden. Bootsfahrten zur blauen Grotte werden gern genutzt und stehen auch bei der KiZ-Reise im Februar am Programm.

Paulusgrotte in Rabat. In dieser Grotte soll Paulus die Zeit nach seiner Ankunft verbracht haben.

1. Tag: Abflug von Linz nach Malta, Gottesdienst. 2. Tag: Ausflug nach Valetta: Hafenanlagen, Buchten, Festungen, Upper Baracca Gardens (siehe großes Bild Mitte), Johanneskirche, Großmeisterpalast, Nationalmuseum. 3. Tag: Ausflug nach Rabat, Wignacourt-Museum, Besuch einer römischen Villa, Mdina, Busketto-Gardens, Dingli-Klippen, Erlebnissteinbruch. 4. Tag: Fahrt mit der Fähre nach Gozo (Wallfahrtskirche Ta´Pinu, Dweijra-Bucht, Felsen-

Marsaxlokk. Malerisches Fischerdorf.

tor, Tempelanlage, Besuch von Victoria). 5. Tag: Fischerdorf Marsaxlokk (siehe Bild oben), Tempelanlage Tarxien, Bootsfahrt Blaue Grotte. 6. Tag: Kirchen (Mosta), Gärten, Hafenrundfahrt, Paulusbucht. 7. Tag: Heimreise: Gottesdienst und Abflug. XX Anmeldung: Martina Steiner, Tel. 02243/353 77-23, E-Mail: martina.steiner@biblisch-reisen.at


8 Aus Oberösterreichs Pfarren Stenogramm Linzer als Neupriester. Pater Matthäus Kern wurde am vergangenen Sonntag, 3. Juli, in der Stiftskirche Seitenstetten durch Weihbischof Anton Leichtfried zum Priester geweiht. „Hausherr“ Abt Petrus Pilsinger begrüßte viele Ordensleute, Freunde, Verwandte und Gläubige aus der Linzer Heimatpfarre St. Michael. Der 30-jährige Kern kam in Linz zur Welt, absolvierte eine Wirtschaftsschule und trat 2007 in den Benediktinerkonvent ein. Im Herbst wird er als Kaplan in der Pfarre Kematen-Gleiss (Bezirk Amstetten) wirken, außerdem hat er weiter eine halbe Lehrverpflichtung am Stiftsgymnasium Seitenstetten.

7. Juli 2016

Der Jesuit Christian Herwartz schickt Menschen zur Gottessuche in die Betriebssamkeit der Städte

„Es ist immer aufregend, vor Gott zu stehen“ Die Straße ist ein guter Ort für Exerzitien, sagt der deutsche Jesuit Christian Herwartz. Ein Gespräch mit der KirchenZeitung über Gottesbegegnungen, verborgene Sehnsüchte und Sicherheiten, die aufgegeben werden sollten. INTERVIEW: PAUL STÜTZ

Sie begleiten Straßenexerzitien, damit Leute Gotteserfahrungen machen können. Was bedeutet das?

Christian Herwartz: Es geht darum, bei den Exerzitien in eine Offenheit zu treten. Die eigene Person kennenzulernen und wie sie die Umwelt wahrnimmt und welche Botschaften daraus entstehen, denen man selbst folgen will. Diesen Ansatz haben alle Religionen gemeinsam. Pater Matthäus Kern wurde zum Priester geweiht. zarl

Priester-Neubesetzungen. Mit Herbst wird der bisherige Stadtpfarrer von Wels, Nikola Prskalo, in die Stadtpfarre Steyr wechseln. Der bisherige Stadtpfarrer von Steyr, Roland Bachleitner, geht in Pension. Da auch in der Pfarre Garsten eine Neubesetzung dringlich wurde – der frühere Pfarrmoderator von Garsten, Alfred Habichler, musste sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen – war es notwendig, auch hier einen Priester zu suchen. Nikola Prskalo wird somit ab Herbst auch Pfarrmoderator in Garsten. Roland Bachleitner wird weiterhin als Kurat im Dekanat Steyr seelsorglich tätig sein. Die Stadtpfarre Wels wird vorerst von Generaldechant Slawomir Dadas, Pfarrer in Wels-Hl. Familie, als Pfarrprovisor zusammen mit Kaplan Niko Tomic geleitet. Im nächsten Jahr soll dann über eine Neuregelung der Pfarrleitung der Stadtpfarre gesprochen werden.

KirchenZeitung Diözese Linz

wenn man im Hinterher darüber spricht. Die Offenheit nehme ich aus dem Lukasevangelium, dort steht im zehnten Kapitel, dass Jesus seine Jünger rausgeschickt hat auf die Straße. Daraus leiten Sie auch Ihre Regeln ab?

Herwartz: So wie Jesus den Jüngern gebe ich den Teilnehmer/innen bei den Exerzitien folgende Regeln mit: Nehmt kein Futter für die Wölfe mit, das heißt nehmt kein Geld mit und kauft auch kein Sicherheitskonzept, lasst den Rucksack weg, lasst die Schuhe weg. Der letzte Ratschlag heißt: Grüßt nicht unterwegs. Das ist nicht unhöflich gemeint, sondern es geht darum, aus dem Müssen herauszutreten. Denn damit segmentieren wir die Wirklichkeit und nehmen sie nicht ganz wahr.

Wie kann man diese Offenheit schaffen?

Die Straßenexerzitien bewirken oft tiefgreifende Begegnungen, zum Beispiel mit Obdachlosen. Lernt man da Einfühlungsvermögen?

Herwartz: Die Offenheit ist ja etwas ganz Flüchtiges. Die Offenheit ist ja im Jetzt, und über das springen wir in der Regel hinweg. Aber darum geht es ja. Um das Jetzt. Im Himmel ist immer Jetzt und den können wir nicht leicht begreifen und deshalb können wir immer nur Bruchstücke kriegen. Meistens merkt man gar nicht, was im Jetzt ist, sondern erst,

Herwartz: Das höchste ist für mich, wenn die Übenden merken, dass die Leute auf der Straße obdachlose Geschwister sind. Aber mit dem Lernen bin ich ganz vorsichtig, weil ich das nicht Verschulen will. Da gibt es nicht so ein Ziel, sondern eben ein In-Sich-Gehen und sich von dem Motor, der in mir ist, ansprechen lassen.

Zur Sache: Straßenexerzitien in Steyr Vergangene Woche machte der Jesuitenpater Christian Herwartz mit seinen Straßenexerzitien Station in Steyr. Drei Tage lang begleitete Herwartz sieben Jugendliche auf ihrer Gottessuche. Die Exerzitien fanden im Rahmen von sichTbar, einem Projekt der Katholischen Jugend Oberösterreich statt. Das Modell der Straßenexerzitien hat Christian Herwartz durch sein Leben und Wirken in der Jesuiten-Wohngemeinschaft in

Berlin entwickelt. Menschen hatten ihn um Exerzitienbegleitung gebeten. Das Wort Exerzitien (Latein: üben) wird für geistliche Übungen benutzt. Das Wort Straße steht für die dazu notwendige Offenheit. Denn auf der Straße könne man jedem begegnen, so Christian Herwartz. Die Jesuiten-Wohngemeinschaft steht im Prinzip jedem offen, der an die Tür klopft, auch Obdachlosen und Drogenabhängigen. So kam Herwartz mit vielen Menschen und ihren Nöten in Kontakt.

Herwartz, Jahrgang 1943, ist erst vor wenigen Wochen aus der WG ausgezogen. Er hat lange als Arbeiterpriester in Frankreich und Deutschland gelebt. Herwartz arbeitete als Lkw-Fahrer, Möbelpacker, Dreher in Fabriken. Über seine Straßenexerzitien hat Herwartz ein Buch geschrieben: „Auf nackten Sohlen. Exerzitien auf der Straße“. Das Buch regt dazu an, die Stadt und die Menschen mit den Augen Gottes wahrzunehmen und neue Erfahrungen zu machen.


KirchenZeitung Diözese Linz

7. Juli 2016

Aus Oberösterreichs Pfarren 9 Christian Herwartz. Der Jesuitenpater lebte viele Jahre in einer Berliner WG, die als Anlaufstelle für alle, die eine Unterkunft für eine oder mehrere Nächte brauchen, dient. Heute ist er vor allem als Begleiter von Straßenexerzitien tätig. Ebenfalls ungewöhnlich: Auf seinem Unterarm prangt ein Tattoo. Es zeigt Moses brennenden Dornbusch. KIZ/PS

Was können die Exerzitien für den eigenen Glauben bedeuten?

Herwartz: Jeder hat einen Teil, wo er glaubt oder nicht glaubt. Man wird staunen, wenn man merkt, dass man zu einem guten Teil Buddhist oder Atheist ist. Es geht darum, keine Angst zu haben, darauf genau zu schauen, wie man wirklich ist und so Gott zu suchen. Viele, die bei den Straßenexerzitien mitmachen, sind religiös, auch wenn sie das noch gar nicht wissen. Sind Ihre Exerzitien auf der Straße unbequemer, als sich in ein Kloster zurückzuziehen?

Herwartz: Ich habe für Vergleiche überhaupt nichts übrig, weil sie der Anfang von Unglauben sind. Man guckt nicht mehr hin, was ist. Es gibt nicht das Schönere oder das Schlechtere. Mit welchen Gebeten kann man auf die Straße gehen?

Herwartz: Ich frage am Anfang der Exerzitien, worüber ärgerst du dich? Hinter dem Ärger steht eine Sehnsucht, was anders sein sollte. Wenn der Weg zu der Sehnsucht gefunden wurde, frage ich: Wer hat dir die Sehnsucht geschenkt? Das kann zu einer Gebetsbeziehung führen. Mit diesem Gebet kann man zum Beispiel auf die Straße gehen. Kann man bei den Straßenexerzitien eine Lösung für eigene Lebensprobleme finden?

Herwartz: Wenn man zu sich kommt, kann man auch Dinge lösen, die nicht passen, und in die Freude kommen. Der Punkt ist aber, dass Exerzitien nicht das Leben sind, Wo ich handle, das ist ein anderer Ort. Exerzitien sind eine Suchphase, da kann ich auf etwas stoßen, das mich prägt. Viele haben Angst, wenn sie „Straßenexerzitien“ hören, dass sie auf der Straße predigen müssen. Der Punkt ist aber, den Auferstandenen zu entdecken

Techniker zum Diakon geweiht Neukirchen am Walde. Vergangenen Samstag wurde in der Pfarrkirche Neukirchen am Walde Michael Manner aus Unterbuchberg durch den emeritierten Bischof Ludwig Schwarz zum ständigen Diakon geweiht. Der Softwareentwickler ist verheiratet und betreibt mit seiner Gattin auch noch den gemeinsamen Biohof. „Es war eine sehr schöne Feier und ein Tag, den ich nicht so schnell vergessen werde“, freut sich Manner auch auf seine kommenden Aufgaben. XX Fotos unter www.kirchenzeitung.at

auf der Straße. Wo wartet der auf dich? Wo wird er dir begegnen? Es ist immer aufregend, vor Gott zu stehen.

dem deutschen Bundesgericht. Uns sollte verboten werden, eine Mahnwache vor einer Abschiebehaft zu machen.

Geld sollte man Ihrer Meinung nach weglassen bei den Exerzitien. Wie halten Sie es als Ordensmann selbst mit dem Geld?

Fast 40 Jahre lang stand die Tür Ihrer Wohnungsgemeinschaft in Berlin-Kreuzberg jedem offen. Jetzt sind Sie aus der WG ausgezogen. Was war der Grund und was planen Sie für Ihren weiteren Lebensweg?

Herwartz: Umsonst haben wir es bekommen, umsonst geben wir es weiter. Ich mache die Begleitung bei den Exerzitien kostenlos. Das Geld soll aus den Reflexionen rausgelassen werden. „Kein Mensch ist illegal“ steht auf Ihrem T-Shirt. Sie sind ein politisch denkender Mensch?

Herwartz: Das ist meine Basis. Jeder Mensch ist in Würde von Gott erschaffen, das ist mein Glaubenszeugnis. Klar muss man politisch sein, wir sind ja politische Menschen. Ich habe gerade einen Prozess gewonnen vor

Herwartz: Ich habe gemerkt, ich muss da weg. Wenn die Neuen die WG weitermachen wollen, darf da nicht ich als Opa drinnen sitzen und alles besser wissen. Deswegen bin ich gegangen. Beim unterwegs sein kann einem schon einfallen, was man machen will. Ich warte auf die Stimme, die mir sagt, wie es weitergeht, was die Zukunft bringt. Ich nutze die Zeit, Exerzitien zu begleiten und selbst welche zu machen. So mogle ich mich ein wenig durch.

Dankfeier der Weihejubilare Linz. „Wir dürfen unseren Weg gehen im Vertrauen, dass Gott in die Abgründe und Gipfelerfahrungen unseres Lebens seine Gegenwart hineinlegt.“ So wandte sich Bischof Manfred Scheuer am 29. Juni bei einem Dankgottesdienst an die Weihejubilare und Mitfeiernden. 27 Jubilare. 18 Weltpriester, acht Ordenspriester und ein Diakon feierten an diesem Tag gemeinsam ihre Weihejubiläen im Linzer Mariendom. „Ein Vergelt’s Gott gilt auch den Gemeinden und Pfarren, die euch begleitet, gefordert und gefördert, getragen und manchmal auch ausgehalten haben“, so Scheuer.

Am 29. Juni feierten die Weihejubilare im Mariendom. Diözese Linz /Kraml


„Ethik-Dialog zwischen den Kirchen notwendig“ Der 500. Jahrestag der Veröffentlichung von Martin Luthers Ablassthesen 1517 rückt näher, der Papst wird beim Reformationsgedenken im heurigen Oktober in Schweden sein. Aber wo steht der Dialog mit der evangelischen Kirche heute? Kardinal Kurt Koch, Präsident der Ökumene-Behörde im Vatikan, nimmt dazu im Interview Stellung. Er gehört auch zu den Referenten der Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster vom 13. bis zum 15. Juli. Interview: Heinz Niederleitner

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hat heuer auf ihrer Titelseite gefragt: „Warum haben wir noch zwei Kirchen“ – und so auf die vielen Gemeinsamkeiten zwischen katholischer und evangelischer Kirche angespielt. Ist ein frecher Zugang nützlich?

Kardinal Koch: Dieser Zugang weckt die Frage: Wo stehen wir heute im ökumenischen Dialog und was ist noch zu tun? Insofern ist er zwar provokant, regt aber alle Seiten zum Nachdenken an: Gibt es wirklich keine Unterschiede mehr? Ist es allein eine Frage des Nicht-Wollens? Die ökumenischen Gespräche jedenfalls haben gezeigt, dass noch einige Fragen zu klären sind. Ein anderer Zugang wäre zu sagen: Die Ökumenefragen sind heute etwas für theologische Spezialisten, mit wenig Bezug zum Alltag der Gläubigen. Ist das für Sie ein Problem?

Entscheidend ist, dass die theologischen Dialoge nicht derart abgehoben sind, dass man den Eindruck hat, es ginge nur um akademische Spitzfindigkeiten. Die Theologie muss sich Mühe geben zu zeigen, wo die Probleme sind – und diese Probleme so darzulegen, dass man sie verstehen kann.

entsteht nicht aktuell eine neue Kluft zur evangelischen Kirche in ethischen Fragen, zum Beispiel in der Fortpflanzungsmedizin?

Da gibt es in der Tat eine große Veränderung. In den 1980er Jahren lautete die Devise in der ökumenischen Bewegung: Glaube trennt, Handeln eint. Heute müssen wir fast umgekehrt sagen: Wir konnten viele Glaubensfragen vertiefen, aber auf ethischem Gebiet sind neue Differenzen aufgetreten: vor allem in der Bioethik, beim Schutz des Lebens an seinem Anfang und an seinem Ende, aber auch bei Fragen der Familie, der Ehe und der Sexualität vor allem im Kontext der Genderdiskussion. Das ist eine große Herausforderung. Denn wenn die christlichen Kirchen in Europa zu den zentralen Fragen des Lebens nicht mit einer Stimme sprechen können, wird die christliche Stimme immer schwächer. Daher muss der ökumenische Dialog auch über diese ethischen Fragen geführt werden. Kommen wir zu einem heiklen Punkt: Abendmahlsgemeinschaft. Die evangelische „Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017“, Mar-

Sie sprachen von bisher erreichten Einigungen, die ja vor allem Glaubensfragen betreffen. Aber

Da zeigt sich eine grundlegende Differenz. Frau Käßmanns Aussage ist nur auf dem Hintergrund der Leuenberger Konkordie zu verstehen: Diese geht davon aus, dass man die Abendmahlsgemeinschaft aufnimmt und anschließend die noch offenen Fragen diskutiert. Demgegenüber hält die katholische Kirche am Prinzip der alten Kirche fest, dass Eucharistiegemeinschaft die Kirchengemeinschaft und diese die Glaubensgemeinschaft voraussetzt. Das sind grundlegende Unterschiede nicht nur im Blick auf die Abendmahlsgemeinschaft, sondern überhaupt im Blick auf das Ziel der Ökumene. Was Frau Käßmann sagt, ist typisch evangelisch. Dies so zu sagen, ist ihr gutes Recht. Ihre Position unterscheidet sich aber wesentlich von der katholischen Sicht und ist insofern noch nicht ökumenefähig. Was wäre denn aus Ihrer Sicht der nächste Schritt im Dialog mit der evangelischen Kirche?

Tut sie das in ausreichendem Maße?

Das müsste noch intensiver geschehen. Denn die vielen Übereinstimmungen, die auf theologischer Ebene erarbeitet werden, werden erst fruchtbar, wenn sie von den Kirchenleitungen und von den Gläubigen angenommen werden. Insofern ist jeder Konsens in der Ökumene darauf angewiesen, akzeptiert zu werden. Dazu muss er verständlich sein.

got Käßmann, kann sich eine Lösung ähnlich jener zwischen der evangelischen und der reformierten Kirche vorstellen: Dass man sich trotz unterschiedlicher Auffassungen am Tisch des Herrn trifft. Ist das für Sie vorstellbar?

Kardinal Kurt Koch steht seit 2010 als Präsident dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen vor. Davor war er Bischof von Basel. kna

Ein großer Schritt ist vor allem die gemeinsame Erklärung zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Katholischen Kirche zu Grundfragen der Rechtfertigungslehre 1999 in Augsburg gewesen. In dieser Erklärung ist auch festgehalten, dass die Konsequenzen für das Kirchenverständnis noch nicht geklärt sind. Deshalb habe ich den Vorschlag gemacht, dass wir zu einer neuen gemeinsamen Erklärung zu Kirche, Eucharistie und Amt unterwegs sein sollten. Das wäre ein großer Fortschritt, weil hier noch die größten Dif-


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 11

7. Juli 2016

Das ökumenische Miteinander funktioniert meist gut. Aber wie steht es mit dem Zueinander, wenn es um mehr Einheit geht?

ferenzen liegen. Ich stelle dankbar fest, dass einzelne regionale Dialoge diese Fragen aufgegriffen haben. Zum Beispiel hat der Dialog in Amerika bereits ein Dokument zu dieser Thematik erarbeitet. Auch der Dialog in Finnland konzentriert sich ganz auf diese Fragen.

habe ich den Eindruck, dass man der vielfältigen Realität der Ökumene heute noch zu wenig Rechnung trägt. Ich denke dabei auch an die orientalisch-orthodoxen Kirchen, die in Europa meines Erachtens noch zu wenig im ökumenischen Bewusstsein präsent sind.

Im Raum steht die Frage, ob Papst Franziskus nicht doch 2017 zum Reformationsgedenken nach Deutschland kommt. Ist das noch möglich?

Papst Franziskus baut die Vatikanische Ämterstruktur um. Was erwarten Sie von der Kurienreform für den von Ihnen geleiteten „Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen“?

Das Reformationsgedenken, das wir geplant haben, findet Ende Oktober 2016 im schwedischen Lund statt, und zwar aufgrund einer Absprache mit dem Lutherischen Weltbund. Dieser hat betont, dass das Reformationsgedenken keine allein deutsche Angelegenheit mehr ist, sondern eine universale. Von daher entstand der Vorschlag mit Lund, der im Konsens angenommen worden ist. Aber natürlich würde eine hohe Symbolik mitschwingen, wenn Papst Franziskus einen ökumenischen Gottesdienst in Wittenberg, der „Geburtsstätte“ der Reformation, feiert.

Das Reformationsgedenken mit den Lutheranern findet, wie gesagt, in Lund statt. Von daher könnte man auch argumentieren, dass es auch andere Zweige der Reformation in Deutschland und vor allem in der Schweiz gibt, wohin Papst Franziskus auch eingeladen worden ist. In Österreich leben heute schon 400.000 orthodoxe Christen. Doch wenn wir im Alltag von Ökumene sprechen, ist meist der Dialog mit den Evangelischen gemeint. Haben wir da etwas übersehen?

Die Situation in Österreich kann ich nicht genau beurteilen. Ganz generell gesprochen

Es wurden bisher noch keine Gespräche mit uns geführt, ob der Rat in eine neue Konzeption eingegliedert sein wird. Ich gehe eigentlich davon aus, dass er in seiner bisherigen Form bestehen bleibt. Sie sind Mitglied der Glaubenskongre­gation: Hat Papst Franziskus das Dokument „Amoris Laetitia“ über Ehe und Familie bewusst offen gelassen für Interpretationen in den sogenannten irregulären Situationen – Stichwort wiederverheiratete Geschiedene?

Der Papst sagt ausdrücklich, dass er keine neuen rechtlichen Bestimmungen geben, sondern die Fragen mit einem seelsorgerlichen Blick angehen will, wobei angesichts der unterschiedlichen Situationen der Menschen die geistliche Unterscheidung wesentlich ist. Eine Schwierigkeit besteht allerdings darin, wenn Bischofskonferenzen „Amoris Laetitia“ so verschieden interpretieren, dass die eine die Türe für den Sakramentenempfang für geschiedene Wiederverheiratete für offen, die andere sie für weiterhin geschlossen erklärt. Dann entsteht unter den Gläubigen eine große Unsicherheit, die überwunden werden muss.

kna

Hinweis Ökumenische Sommerakademie „Es muss sich etwas ändern. Anstöße der Reformation“ lautet das Thema der heurigen Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster. Zu der Veranstaltung von 13. bis 15. Juli kommen neben Kardinal Kurt Koch weitere hochrangige Referentinnen und Referenten, darunter der evanglische Bischof Michael Bünker als Generalsekretär der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen Europas. Nach einem Blick in die Kirchengeschichte zur Reformation und zur katholischen Reaktion im Konzil von Trient wird auch die aktuelle Situation im 21. Jahrhundert beleuchtet. XX Infos unter: www.ku-linz.at

Martin Luthers Thesen lösten vor 500 Jahren die Reformation aus. kna


12 Panorama stenogramm n „Zeit“. Die 65. Pädagogische Werktagung beschäftigt sich vom 11. bis 15. Juli in Salzburg mit dem Thema „Zeit“. Dabei geht es unter anderem um pädagogische, astronomische, philosophische und medizinischpsychologische Aspekte. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Clemens Hellsberg, ehemaliger Vorstand der Wiener Philharmoniker, zum Thema „Bedeutung der Zeit in der Musik“. XX Infos: www.bildungskirche.at

7. Juli 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirchliche Stellungnahmen zur Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes

„Lebenszeichen unserer Demokratie“ Die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes, dass die Bundespräsidenten-Stichwahl zu wiederholen ist, bezeichnete Kardinal Christoph Schönborn als „kräftiges Lebenszeichen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“. Er fuhr fort: „Wenn wir nun aufgerufen sind, erneut zu wählen, sollten wir das nicht mit Triumph oder im Zorn tun, sondern im dankbaren Bewusstsein, dass unsere Freiheit auf starke und belastbare Fundamente gebaut ist.“ Ähnlich äußerte sich auch der evangelische Bischof Michael Bünker, der zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Sprache im Wahlkampf aufrief. Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, bat die Wahlberechtigten „dringend“,

bei ihren Überlegungen, wen sie wählen sollen, „in die Tiefe zu gehen, sich die beiden Kandidaten genau anzusehen und eingehend abzuwägen, wer die besseren Voraussetzungen für das höchste Amt im Staat mitbringt“. Verzicht. Helmut Kukacka, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), befürchtet eine geringere Beteiligung bei der Wahlwiederholung. Für die AKV sei die Teilnahme an Wahlen staatsbürgerliche Pflicht. Die Wiener Sozialethikerin Ingeborg Gabriel rief die Kandidaten auf, nicht nur auf Untergriffe, sondern gleich auf einen erneuten Wahlkampf zu verzichten: „Es gibt keinen Anlass für erneuerte Plakate und Diskussionen.“

Bürgerinitiative für Statistik zu Schwangerschaftsabbrüchen

Zeit haben, sich Zeit nehmen, Zeit verlieren – ein gutes Leben hängt auch vom Umgang mit der Zeit ab. nie

Vertrauen. Laut „klar.SORA Glaubwürdigkeits-Ranking“ legte die Kirche gegenüber 2015 um elf Prozent zu und genießt bei 46 Prozent der Österreicher Vertrauen – das bedeutet einen der besten Aufstiege im Vorjahresvergleich. An der Spitze der Organisationen stehen die Feuerwehr (98 Prozent), das Rote Kreuz (93 Prozent) und die Polizei (85 Prozent). Auch bei den Persönlichkeiten konnte die Kirche punkten: Hier liegen Ski-Star Marcel Hirscher (Vertrauen bei 83 Prozent der Befragten) und Papst Franziskus (82 Prozent) vor Bundespräsident Heinz Fischer (75 Prozent) an der Spitze. Neuer Oberrabbiner. Staffelübergabe in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien: Mit 1. Juli trat der künftige Wiener Oberrabbiner Arie Folger offiziell sein Wirken an. Er folgt auf Paul Chaim Eisenberg, der Oberrabbiner des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich bleibt. Folger, der gebürtiger Belgier ist, muss statutengemäß zunächst drei Monate als Gemeinderabbiner tätig sein, bevor er Oberrabbiner wird.

Parlament erörterte „Fakten helfen“ Die Bürgerinitiative „Fakten helfen“ für eine anonyme Statistik über Schwangerschaftsabbrüche wird im Parlament weiter behandelt. Der Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen beschloss nach einem Vortrag von Gertraude Steindl von der Aktion Leben, bis zur nächsten Sitzung im Herbst Stellungnahmen der Österreichischen Ärztekammer und des Österreichischen Instituts für Familienforschung einzuholen.

Der heilige Martin von Tours auf einem Denkmal in Szombathely (Stein am Anger). Pan Peter12/wikicommons

Gertraude Steindl

Rupp.recht/kathbild.at

Katholikentreffen im Martinsjahr

Bündnis für Reform der Schulferien

Zur Halbzeit des internationalen Gedenkjahres zum 1700. Geburtstag des heiligen Martin von Tours veranstaltet der MartinsGeburtsort Szombathely am 9. und 10. Juli ein großes internationales Katholikentreffen der Martinspfarren aller Länder. Kirchenstaatssekretär Miklós Sol­ tész, Ungarns Bischöfe und Tausende Gläubige werden erwartet, zudem auch aus Prag Kardinal Dominik Duka als Vertreter des Papstes sowie eine von Bischof Ägidius Zsifkovics geleitete Delegation aus Eisenstadt. Barmherzigkeit und Nächstenliebe sind die Hauptthemen des vielfältigen Programms in der Stadt nahe der burgenländischen Grenze.

Für die Schüler mögen sie schön sein, doch viele Eltern, insbesondere Alleinerziehende, werden durch die langen Sommerferien vor Probleme bei der Kinderbetreuung gestellt. Daher fordert ein Bündnis aus Katholischer Frauenbewegung, Katholischer Arbeitnehmer/innen-Bewegung, Plattform für Alleinerziehende und die Arbeiterkammer einen flächendeckenden Ausbau ganzjähriger, kostengünstiger Betreuungsangebote. Gleichzeitig sind sich die Organisationen einig, dass aus Gründen der Bildungspsychologie die langen Sommerferien verkürzt und zum Teil auf den Herbst aufgeteilt werden sollten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

7. Juli 2016

„Für eine Kirche mit den Frauen“: Die Pilgerinnen wurden in Rom auch von einer österreichischen Gruppe unterstützt.

kfbö

Pilgern für einen Dialog auf Augenhöhe Nach zwei Monaten und mehr als 1000 Kilometern zu Fuß aus dem Schweizer St. Gallen sind Pilgerinnen der Initiative „Für eine Kirche mit den Frauen“ in Rom angekommen. Zum Abschluss feierte die Gruppe am Samstag eine Messe im Petersdom. Zweck der Wallfahrt sei die Botschaft, dass „Männer der Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über deren Stellung, Rolle und Funktion entscheiden“ sollten, sagte die Hauptinitiatorin Hildegard Aepli. Sie betonte, sie

wolle „weg von der Forderung des Frauenpriestertums“. Es gehe aber darum, einen Dialog „auf Augenhöhe“ zu führen und, „wo es möglich ist, Frauen einzubeziehen“. Dabei lobte sie die von Papst Franziskus angekündigte Studienkommission zur Rolle von Diakoninnen in der frühen Kirche. Es sei eine Chance, wenn nun auch Frauen in diese Kommission berufen würden, so Aepli. Als positives Signal bewertete sie auch die Unterstützung der Aktion durch die Bischöfe

Appell zum Trierer Generalvikar Miteinander für Europa folgt Tebartz-van Elst Zum „Miteinander für Europa“Kongress hatten sich von Donnerstag bis Samstag tausende katholische, evangelische, anglikanische und orthodoxe Christen ebenso wie Mitglieder von Freikirchen und neuen Gemeinden aus 32 Ländern versammelt. Zur Abschlusskundgebung auf dem Münchner Stachus schickten auch Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. Videobotschaften, in denen sie die Christen aufriefen, für ein vereintes Europa einzutreten. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sagte, es sei Zeit, sich zusammenzutun, „um mit wahrhaft europäischem Geist die Problematik unserer Zeit anzugehen“.

Der Trierer Generalvikar Georg Bätzing wird neuer katholischer Bischof von Limburg. Der 55-Jährige folgt damit auf Franz-Peter Tebartz-van Elst, der vor mehr als zwei Jahren vom Amt zurücktrat. Zu den Ursachen gehörte eine von vielen als autoritär empfundene Amtsführung des Bischofs, aber auch die Empörungswelle über die enorm gestiegenen Baukosten für das Bischofshaus von rund 31 Millionen Euro und deren Verschleierung. Wann Bätzing zum Bischof geweiht und in sein neues Amt eingeführt wird, steht noch nicht fest. Ebenfalls noch nicht bekannt ist, ob er im Bischofshaus auf dem Limburger Domberg wohnen wird.

Felix Gmür aus Basel, Markus Büchel aus St. Gallen und Wilhelm Krautwaschl aus Graz sowie durch mehrere Äbte und Ordensobere – darunter der Vorsitzende der österreichischen Superiorenkonferenz, Abtpräses Christian Haidinger –, die alle zum Abschluss des Pilgerwegs der Initiative nach Rom gekommen waren. Die Kerngruppe aus rund 25 Frauen und Männern war am 2. Mai in St. Gallen aufgebrochen, zahlreiche Gleichgesinnte hatten sich streckenweise angeschlossen.

weltkirche Abschied von Bud Spencer. Unter großer Anteilnahme ist Bud Spencer vergangene Woche in Rom beigesetzt worden. Tausende kamen auf die Piazza del Popolo vor der Kirche Santa Maria in Montesanto, um dem Helden zahlloser Westernkomödien die letzte Ehre zu erweisen. Der Schauspieler und Sportler mit dem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli war am Montag in Rom im Alter von 86 Jahren verstorben. An dem Gottesdienst nahm auch sein langjähriger Filmpartner Mario Girotti (77) alias Terence Hill teil. n Virginia Raggi (37), Roms neue Bürgermeisterin, absolvierte kürzlich ihren Antrittsbesuch bei Papst Franziskus. Die Juristin und Politikerin der Fünf-Sterne-Bewegung ist die erste Frau in diesem Amt in der 3000jährigen Geschichte Roms. reuters


14 Zu Gast

7. Juli 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Preisverleihung. Zum ersten Mal wurden an der Katholischen Privat-Universität die KUL-Preise vergeben. Einige Preisträgerinnen waren allerdings gerade auf Matura­ reise. KU/Eder

Der KUL-Preis zeichnet vorwissenschaftliche Arbeiten aus

Ein Stück Welt erschlossen „Vorwissenschaftliche Arbeit“. Für Schüler/innen und Schüler an Höheren und Berufsbildenden Schulen ist das der Härtetest vor der Matura – aber auch die Gelegenheit, zu zeigen, was man drauf hat. Eine intensive Beschäftigung mit einem Themenkomplex, das will gelernt sein. Die Katholische Privat-Universität und das Schulamt der Diözese Linz haben, unterstützt von der KirchenZeitung und dem Verlag Veritas, den „KUL-Preis“ geschaffen, mit dem die besten Arbeiten im Bereich Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaften ausgezeichnet werden. Am Samstag, 2. Juli, war erstmals Preisverleihung. Übrigens: Der KUL-Preis ist weiblich. Alle Preise gingen an Frauen. Nur wenig verändert. Ruhig, sachlich und klar. So präsentierte Sibylle Maria Steinkellner vom Khevenhüller Gymnasium Linz ihre Arbeit. Sie hat sich mit der Vergangenheitsbewältigung in ihrem Heimatort St. Georgen an der Gusen befasst, und zwar für die Zeit seit ihrem Geburtsjahr 1998. Ihr Elternhaus steht unweit des Geländes des ehemaligen Lagers Gusen. Sie erzählte von den Initiativen, die das Gedenken an die im KZ-Lager Gusen umgekommenen Opfer des Nationalsozialismus wach halten sollen. Sie ist zum Schluss gekommen, dass diese Gedenkarbeit das Denken von Menschen nur wenig verändert hat. „Vergangenheit kann man nicht bewältigen“, sagt die frisch gebackene Maturantin, „sie ist ja bereits geschehen.“ Und trotzdem dürfe sie nicht vergessen werden. „Ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft.“ Sibylle

Steinkellner hat für ihre Arbeit den KUL-Preis für die beste Arbeit in Theologie bekommen. Anna Breitwieser (Körnerschule) und Theresa Mayr­hofer (BORG Schloss Wagrein) freuten sich über Anerkennungspreise. Als beste philosophische Arbeit wurde jene von Julia Mayrhofer (BORG Honauerstraße) gewertet, mit dem Titel „Das Ende guter Hoffnung“. Wie es Eltern im Lauf einer Schwangerschaft geht, und vor welchen schwierigen Fragen sie dabei stehen, ist Thema ihrer Arbeit. Dass kaum mehr Kinder mit Trisomie 21, also mit dem Down-Syndrom, geboren werden, gab ihr zu denken. Anerkennungspreise erhielten Arnela Bukvic, Theresa Frantal, Hannah Hoffmann und Mirjam Rieser (HTL Steyr).

Ebenfalls eine Gemeinschaftsarbeit haben Larissa Frenes, Katja Hartl und Miriam Prinz (HBLA für künstlerische Gestaltung Linz) abgeliefert. Für ihre Arbeit „Sprache, Ausdruck und Wahrnehmung – Die Kunst der Kommunikation“ erhielten sie den KUL-Preis für Kunstwissenschaften. Helene Maria Eisl (BG/ BRG Bad Ischl) erhielt einen Anerkennungspreis. Mit ihren vorwissenschaftlichen Arbeiten hatten die Schülerinnen „ein Stück Welt erschlossen“, meinte Fachinspektorin Ute Huemer vom Schulamt der Diözese Linz. Das gelte es zu würdigen und anzuerkennen, denn: Die Beschäftigung mit Kunst, Philosophie und Theologie sind nicht Luxus, sie gehört zum Lebensnotwendigen. Matthäus FEllinger

Akademische Grade an der KU Linz Am 2. Juli 2016 wurden an der Katholischen Privat-Universität Linz an folgende Studierende akademische Grade verliehen:

Magisterium der Religionspädagogik (Mag. rel. päd.) wurde verliehen an Katharina Kern und Beatrix Mittendorfer.

Das Doktorat der Theologie (Dr. theol.) wurde verliehen an Mag.a theol. Elisabeth Hagn und an Mag.a theol. Magdalena Lass.

Das Bakkalaureat der Religionspäda­ gogik (Bacc. rel. päd.) erwarb Minoosh Sorkhkamal Zadeh.

Das Doktorat der Philosophie (Dr. phil.) erwarb Mag. phil. Wolfgang Sachsenhofer.

Den Bachelor of Arts (BA) dürfen nun führen Dinara Freilinger, Birgit Heissl, Juliana Mayr und Dr. phil. Irene Schneider. Promotor der Graduierungsfeier war Univ.Prof. Dr. Michael Fuchs.

Das Magisterium der Theologie (Mag. theol.) erwarb Klaus Walchshofer.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

7. Juli 2016

Das Hohelied

„Der Geliebte ist mein, und ich bin sein …“ N

ichts Menschliches ist der Bibel fremd. Gott sei dank, könnten wir sagen. Und so geht es selbstverständlich in der Bibel auch um erotische Liebe. „Der Geliebte ist mein, und ich bin sein …“, so singt die Geliebte im Hohelied der Liebe im zweiten Kapitel, Vers 16. Vielleicht mögen Sie im Alten Testament in diesem Text ein wenig blättern und lesen. Anregend und schön und zugleich für unsere heutige Sprache etwas fremd sind die Texte des Hoheliedes der Liebe. Wenig gelesen und doch wunderbar ist das „Hohelied“, ein biblisches Buch, in dem das Wort „Gott“ kein einziges Mal vorkommt. In späteren Jahrhunderten irritierten diese weltlichen Liebeslieder in der Bibel, und so wurde das Hohelied sowohl im Judentum als auch im Christentum bildhaft als Liebe zwischen Gott und Israel bzw. Christus und der Kirche verstanden. Anziehungskraft. Es ist eine Sammlung von Liebesliedern aus dem 8. bis 6. Jahrhundert vor Christus, vermutlich von den oberen Schichten in Jerusalem niedergeschrieben. Im Mittelpunkt stehen die Liebeslieder eines jungen unverheirateten Liebespaares. Wie im alten Orient üblich werden sprachlich viele Bilder, Symbole und Vergleiche verwendet: Die Liebe ist so süß wie der Honig, so berauschend wie der Wein, Blüten und Düfte zeigen die Anziehungskraft der Geliebten … Die Sprache klingt etwas übertrieben, wie so oft, wenn wir verliebt sind – damals wie heute. Er: „Schön bist du, meine Freundin, schön bist du! Deine Augen sind wie zwei Tauben.“ Und sie: „Schön bist du, mein Geliebter, verlockend, und Laub ist unser Lager.“ (1,15f) Oder: „Da ist die Stimme meines Liebsten! Ja! Er kommt! Springt über die Berge, läuft über die Hügel. Einer Gazelle oder einem jungen Hirsch gleicht mein Geliebter“ (2, 8f), so ein kleiner Abschnitt in der Übersetzung der „Bibel in gerechter Sprache“. Und

Überraschendes in der Bibel von Helga Kohler-Spiegel PROFESSORIN FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK UND PÄD. PSYCHOLOGIE AN DER PÄDAGOGISCHEN HOCHSCHULE VORARLBERG

TEIL 1 VON 3

„Sein Leib ist wie aus Elfenbein, mit Saphiren bedeckt. Seine Schenkel sind Marmorsäulen, auf Sockeln von Feingold. Seine Gestalt ist wie der Libanon, erlesen wie Zedern. Sein Mund ist voll Süße; alles ist Wonne an ihm. Das ist mein Geliebter, ja, das ist mein Freund, ihr Töchter Jerusalems.“ (Hohelied 5, 14–16) FOTO: NIARM/PHOTOCASE.DE

weiter, in der Übersetzung von Katharina Elliger: „Mein Geliebter singt mir zu: Steht auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! Schau doch, der Winter ist vorüber, der Regen ist dahin, vorbei. … Steht auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! … Lass mich dich anschauen, lass mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist süß, und schön siehst du aus.“ (2, 10–14) Auch wenn wir heute vielleicht andere Bilder wählen, es bleibt wunderbar, sich manchmal so überschwänglich aneinander zu freuen und einander zu umwerben. „Besser als Wein“. Selbstverständlich ist von den eigenen Wünschen die Rede, sie sind einfach da: „Küssen soll er mich mit den Küssen seines Mundes. Ja! Gut ist deine Liebe, besser als Wein …“ (1,2) oder „Krank bin

ich vor Liebe!“ (2, 5) Mann und Frau begegnen einander auf Augenhöhe, selbstverständlich gehen sie aufeinander zu, begehen sich und suchen sich – und finden sich. Und dann gibt es all diejenigen, die argwöhnisch beobachten, was das Liebespaar tut … Schutzwall. Die Liebe der beiden ist wie ein Schutzwall gegen die Welt, gegen alles, was diese Liebe bedrohen könnte, gegen Unheil und Tod. Wie im Jüdischen das zentrale Bekenntnis des Glaubens an Kopf, Herz und Arm gelegt wird, so bitten die Liebenden: „Lege mich wie ein Siegel an dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe …“ (8, 6f) Dieser Wunsch ist wohl so alt wie die Menschheit selbst: Möge die Liebe geschützt sein, möge nichts die Liebe stören und zerstören.


Sonntag

15. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 10. Juli 2016

Das Wort ist ganz nah Das Wort Gottes überfordert nicht. Es ist ganz nah zu finden. Es begegnet einem zum Beispiel im Nächsten, der auf dem Weg zu finden ist – und Hilfe braucht.

1. Lesung

2. Lesung

Deuteronomium 30, 10–14

Kolosser 1, 15–20

(Mose sprach zum Volk:) Er wird dir Gutes tun, wenn du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst und auf seine Gebote und Gesetze achtest, die in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, und wenn du zum Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele zurückkehrst. Denn dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir. Es ist nicht im Himmel, so dass du sagen müsstest: Wer steigt für uns in den Himmel hinauf, holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten können? Es ist auch nicht jenseits des Meeres, so dass du sagen müsstest: Wer fährt für uns über das Meer, holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten können? Nein, das Wort ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten.

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

Evangelium Lukas 10, 25–37 Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und

ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!


Wort zum Sonntag

Solidarität macht glücklich

euthymia/fotolia

Ich

bin elend und voller Schmerzen; doch deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen.

Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, in meinem Danklied ihn preisen.

Es ist schwer, ein guter Christ zu sein – denken wir und seufzen, denn wir fühlen uns überfordert mit dem Gebot der Nächstenliebe. Wir wären zwar gern wie der gute Samariter, aber der Alltagsstress und Sachzwänge lassen oft keinen Freiraum für die Achtsamkeit für die Not der Menschen rund um uns zu. Oder ist es, weil wir halt einfach egoistisch auf die Welt kommen? Die Hirnforschung verneint diese Frage und brachte andere erstaunliche Erkenntnisse zu Tage: Sechs Monate alten Babys wurden drei kleine Filmsequenzen gezeigt: ein kleines gelbes Männchen klettert einen Berg hinauf und schafft es nicht. Dann kommt ein grünes Männchen und hilft ihm, ganz hinauf zu kommen. In der dritten Sequenz erscheint ein blaues Männchen, welches das gelbe den Berg hinunter stößt. Als ihnen die drei Männchen vorgelegt wurden, wählten alle Babys im Alter von sechs Monaten, was ihnen am besten gefiel: den Unterstützer und Helfer. Die solidarische Haltung scheint uns also angeboren. Sie liegt uns nahe und macht uns glücklich. Genau das lesen wir in Dtn 30,10-14. Doch warum sieht die Realität anders aus? Die Studie mit den Babys wurde sechs Monate später wieder durchgeführt und siehe da: bei den Einjährigen wählten nun 10 bis 20 Prozent das blaue Männchen, also den Runterstoßer. Sie hatten in der Zwischenzeit gelernt, dass die Erfolgreichen in Systemen oftmals brutal sind und sich auf Kosten anderer durchsetzen. Als Mutter und Pädagogin lerne ich daraus: Wir dürfen nicht aufhören, soziale Räume zu schaffen, in denen Solidarität, das Einander-Unterstützen der höchste Wert ist. Das beginnt in der Familie und reicht von den Kindergärten bis in die Schulen. Kinder müssen erleben, dass ihre angeborene Hilfsbereitschaft gefördert und anerkannt wird. Sie müssen Unterstützung erfahren. Nur so werden sie „gottglücklich“, nur so können wir die Zukunft dieser Welt sichern.

Spurensuche Wenn auch mir solidarisches Handeln angeboren ist: wann und wo lebe ich es? Welche konkrete Geschichte aus der letzten Zeit fällt mir dazu ein?

Schaut her, ihr Gebeugten, und freut euch; ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!

Dr. Silvia HabringerHagleitner

Denn der Herr hört auf die Armen,

ist Religionspädagogin und leitet

er verachtet die Gefangenen nicht.

das Institut Ausbildung für Religionslehrer/innen an der Pädagogischen Hochschule der Diözese

Aus dem AntwortPsalm 66

Linz. Sie erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben aufgetischt

Aus der Sammlung des Schloßmuseum Linz (v.l.n.r.): der Jodlhut (ca. 1625-1630), eine Schute (1830) und ein Florentiner (1910). Dazu ein „Fascinator“ von Mona Lenz (2016).

Erdäpfelsalate

OÖ. Landesmuseum A. Bruckböck (4)

Klassischer Erdäpfelsalat: 500 g Salaterdäpfel, 2 EL Kümmel, ganz, 4 Schalotten, 2 TL Dijon-Senf, 30 ml Weißweinessig, 50 ml Olivenöl, 1 Prise Zucker, 10 ml Rindsuppe, 1/2 Bund Schnittlauch. Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle. Zubereitung: Erdäpfel in Salzwasser mit dem Kümmel weich kochen und schälen. Schalotten schälen und sehr fein schneiden. Mit Senf, Essig und Öl zu einer Marinade verrühren, mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen. Die Erdäpfel noch heiß in feine Scheiben schneiden, zur Marinade geben, alles mit der erwärmten Suppe übergießen und vorsichtig vermengen. 20 Minuten ziehen lassen, mit Schnittlauch dekorieren.

Klassisch oder mit Gurke und Chili – zwei sommerliche Salatvariationen. löwenzahn verlag

Erdäpfelsalat mit Gurke und Chili: 400 g Salaterdäpfel, 1/2 Gurke, 1 Chilischote, 1 Knoblauchzehe, 2 Schalotten, 5 EL weißer Balsamicoessig, 5 EL Olivenöl, 2 EL Sauerrahm, 1 TL Dijon-Senf, 1 TL grobkörniger süßer Senf, 100 ml Rindsuppe, 1/2 Bund Dill. Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle. Zubereitung: Erdäpfel kochen, schälen und in Scheiben schneiden. Gurke schälen, das Kerngehäuse herausschneiden, würfeln, leicht einsalzen und 10 Minuten ziehen lassen. Chilischote längs halbieren, Knoblauch und Schalotten schälen, alles fein schneiden. Essig, Öl, Rahm und Senf zu einem Dressing verrühren, alles vermengen und mit warmer Suppe übergießen. Mit Dill garnieren. Erdäpfel, Yvonne Schwarzinger, Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2014.

In seinen Anfängen war der Hut ein Standeszeichen. Später zeigte er die Gesinnung seines Trägers, bis er schließlich die Rolle eines modischen Acessoires bekam. Der Hut hat ereignisreiche Zeiten hinter sich. brigitta Hasch

Hüte als Symbole Für Thekla Weissengruber sind alte Hüte alles andere als wertloser Kram. Beim Anblick der Sammlung, die sie im Laufe der Jahre für das OÖ. Landesmuseum zusammengetragen hat, gerät sie ins Schwärmen. Und sie weiß zu jedem Stück eine faszinierende Geschichte.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts tauchten die ersten Strohhüte auf, ursprünglich als Arbeitskleidung der Landbevölkerung. Aber auch adelige Frauen trugen bei höfischen Schäferidyllen einen flachen Strohhut.

Hut-Geschichten. Der Jodlhut, ein Spitzhut, der etwa aus den Jahren 1625 bis 1630 stammt, ist das älteste Stück der Sammlung. Der Jodlhut wurde von den Bauern in der Zeit der Bauernkriege getragen. „Unser Exemplar wurde auf einem Dachboden in Hartkirchen gefunden und ist schon seit 1874 im Besitz des Schlossmuseums“, weiß Thekla Weissengruber. Aus dem späteren Schlapphut entwickelten sich im Laufe der Zeit Zweispitz und Dreispitz. Diese wurden von Frauen und Männern als Regen- und Schattendach getragen.

Vorgaben durch die Kleiderordnung. „Schon um das Jahr 900 galten allgemein Kleiderordnungen, an die man sich zu halten hatte“, erklärt die Kuratorin. „Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann – das ist ein Spruch, der das Standesdenken von damals verdeutlicht. Um das Ordnungssystem im Staat zu erhalten, gab es diese optische Abgrenzung durch die Standeskleidung.“ Während sich der Adel mit bunten, edlen Stoffen schmücken durfte, waren für das einfache Volk grobe Stoffe in Naturfarben Vorschrift. Im Zuge der französischen Revolution erlangte diese aufgezwungene Symbolik der Kleidung starken politischen Charakter. „Männer mit Zylindern – als Zeichen des Bürgertums – erhoben sich gegen den Adel“, erklärt die Expertin. Auch die Studenten der 1848-Revolution bedienten sich des Zylinders oder des Kalabresers, um damit ein politisches Zeichen zu setzen.

Mag. Dr. Thekla Weissengruber leitet die Sammlung Volkskunde/Alltagskultur und Textil im Schlossmuseum Linz. KIZ/BH

Hut-Moden. Mit der Aufhebung der Kleiderordnung durch Kaiserin Maria Theresia


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Alltag 19

7. Juli 2016

ihrer Zeit entwickelten sich aus den Standeskleidungen Trachten, die Kopfbedeckungen wurden mehr und mehr zum Ausdruck der Persönlichkeit. Vom Korsett befreit trugen die Damen zu ihren Empirekleidern kleine Schuten. Diese Hütchen mit einem hohen Kopfteil und breiter Krempe bedeckten zwar immer die Ohren, ließen aber an der Stirn ein paar Locken durchblinzeln. Es wurde entweder unter dem Kinn gebunden oder mit einer Hutnadel festgesteckt. Der Strohhut war auch im 19. Jahrhundert beliebt, er bekam große Krempen und wurde mit Tüll, Blumen oder anderen Garnituren versehen. Der in Florenz aus besonderem Stroh angefertigte Florentiner ist der bekannteste. Insgesamt passte sich die Hutform immer mehr der Mode an. Herrenhüte. Im 19. Jahrhundert dominierte der Zylinder in den verschiedensten Formen. Der bekannte Klappzylinder, der so genannte Chapeau Claque, wurde 1837 in Paris erfunden. Der Bowler, auch als Melone bekannt, kam etwas später aus England. Auch Herren entdeckten die Strohhüte, sie hatten eine steife, kleine Krempe und meist ein Hutband. 1882 wurde der Homburger, ein eleganter, steifer Filzhut, extra für Prince Edward angefertigt. Diesen eleganten Herrenhut trug auch der frühere oberösterreichische Landeshauptmann Heinrich Gleissner gerne.

Wiener Werkstätten. „Leider haben wir aus dieser Zeit kein Exemplar in unserem Haus“, beklagt Thekla Weissengruber, „denn das, was etwa Emilie Flöge damals getragen hat, war schon sehr einzigartig und extravagant.“ Die Stellung der Frau und ihr Selbstbewusstsein spiegelt sich auch in der Hutmode wider. In den Zwanziger Jahren wurden die Kopfbedeckungen immer gewagter, Frauen trugen auch weibliche Varianten von Männerhüten und zogen sie etwas schief ins Gesicht. Ende und Neuanfang der Hutmode. In den 50-er und 60-er Jahren waren es Stilikonen wie Audrey Hepburn oder Jackie Kennedy, die die Hutmode prägten. Große, flache Tellerhüte oder die Pillbox waren oft zu sehen. „Dann kam aber der große Bruch“, sagt die Hutexpertin, „seit den 70-ern war es einfach nicht mehr chic, einen Hut zu tragen. Es galt als bieder und bürgerlich.“ Erst in den letzten Jahren zeigen sich viele Frauen wieder bewusst mit Hut. Am Abend, bei festlichen Anlässen oder bei den berühmten Pferderennen von Ascot erregen bunte und schrille „fascinators“ das Aufsehen der Menschen.

Auf Reisen. Nicht nur Damenhüte wurden gut verpackt, auch für die wertvollen Zylinder der Herren gab es eigens angefertigte, mit Stoff ausgeschlagene Hutschachteln. OÖ. Landesmuseum A. Bruckböck


DA GEH ICH HIN  Mühlviertler Kinderspiele. Das Fest mit tollen Spielgeräten, vielen prominenten Künstlern, Wettbewerben, Elterngarten und einem Künstlerzelt – das Fest für die ganze Familie. Die MÜKIS werden seit 40 Jahren von der Pfarre Perg veranstaltet.

KK

Ab ins Wasser Sommerferien ohne Wasser? Das geht natürlich gar nicht. Aber vielleicht hast du ja Lust auf mehr als nur Schwimmen und Plantschen im Wasser. Dann probier doch eine dieser Wassersportarten aus.

 1. MÜKIS-Wochenende, Fr., 8. 7., ab 15 Uhr, Sa., 9. 7., ab 13 Uhr, So., 10. 7. ab 9.30 Uhr.  2. MÜKIS-Wochenende, Sa., 16. 7., ab 13 Uhr, So., 17. 7., ab 9.30 Uhr  http://muekis.jimdo.com

Für jeden Sport im oder am Wasser solltest du unbedingt sicher schwimmen können. Trotzdem: Auch gute Schwimmer haben auf dem Boot oft eine Schwimmweste an, denn sicher ist sicher! An vielen Seen kann man sich Boote ausleihen. Wer mit dem Segeln und Surfen beginnen will, sollte am besten mit einem Kurs starten.

LACH MIT PIEPMATZ  Vater im Schwimmbad zum Sohn: „Trink aus, wir gehen!“  „Diesen Mantel“, sagt die Verkäuferin, „können Sie das ganze Jahr über tragen!“ Fragt die Kundin: „Ja, aber was mache ich im Sommer?“ Antwortet die Verkäuferin: „Dann tragen Sie ihn über dem Arm!“  Fragt Lotte: „Wie viele Schafe haben Sie eigentlich in Ihrer Herde?“ „Keine Ahnung“, erwidert der Schäfer, „beim Zählen schlafe ich immer ein.“

KIKI-KONTAKT

Wasserski und Wakeboard sind ebenfalls zwei beliebte Wassersportarten. GRAFIKPLUSFOTO/FOTOLIA

BALDUIN BAUM

DEINE GITTI

Segeln und Surfen. Schaut doch super aus, wenn Segelboote über das Wasser gleiten. Aber wie geht das? Meist hat das Boot zwei Segel, die manchmal mehr, manchmal weniger fest gezurrt werden – das hängt von der Windstärke ab. Soll das Boot in eine andere Richtung fahren, muss man mit dem Steuer eine Wende oder Halse einleiten. Achtung: da heißt es Kopf einziehen, der Baum schnellt nämlich mit Schwung auf die andere Seite des Bootes. Du siehst also, wenn du das Segeln erlernen willst, brauchst du Hilfe und ein bisschen Zeit. Aber du hast bestimmt Spaß dabei. Beim Surfen musst du zunächst versuchen, dich stehend auf dem Brett zu halten. Platsch! Und gleich wieder rauf auf‘s Board – das geht eine ganze Weile so dahin. Bis du endlich mit dem Wind im Segel ein paar Meter machst, musst du schon ein bisschen Geduld aufbringen. Auch beim Surfen ist ein Kurs zu Beginn sinnvoll. Mit Ruder oder Paddel. Mit einem Kanu, Kajak oder Ruderboot schaffst du es sicher schneller, eine kleine Runde auf dem See zu machen. Bleib aber trotzdem in der Nähe des Ufers, damit deine Eltern dich gut sehen können. Eine besondere Herausforderung ist das Stand-up-Paddeln. Wie schon der Name sagt, paddelt man hier nicht im Sitzen, sondern man steht auf einem Brett, ähnlich dem Surfbrett. Dazu brauchst du ein gutes Balancegefühl, viel Kraft und Ausdauer.

 Benjamin kommt ins Fischgeschäft und sagt zum Verkäufer. „Bitte werfen Sie mir zwei Forellen zu!“ „Warum denn werfen?“, fragt der Verkäufer. „Damit ich zu Hause sagen kann, ich hab sie selbst gefangen!“

 Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

Die KirchenZeitung für Kinder 7. Juli 2016


7. Juli 2016

Vincent Böhm (4. von links) freut sich mit seinem Team über die fertige Marimba. Rechtes Bild: Instrumentenbau ist ein hartes Stück Arbeit.

laglstorfer (3)

Linzer ist in Indien im Dienste des „göttlichen Bewusstseins“ Der Zivildienst des Linzers Vincent Böhm (20) ist mehr als ungewöhnlich. Im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojekts baute er keltische Harfen und Marimbas auf dem indischen Subkontinent. René Jo. Laglstorfer

Kurz nachdem Vincent Böhm die Fachschule für Saiten- und Streichinstrumentenbau an der HTBLA Hallstatt erfolgreich abgeschlossen hatte, machte er sich auf die Suche nach einer geeigneten Zivildienst-Einsatzstelle. „Schon lange davor hatte ich entschieden, statt des Bundesheers einen Zivildienst zu absolvieren, der einfach besser zu mir passt. An meiner Schule habe ich erfahren, dass es eine Möglichkeit gibt, die Wehrpflicht als Instrumentenbauer in Indien abzuleisten“, erzählt Vincent. Stadt der Morgenröte. Im August 2015 war es dann soweit: Der junge Linzer konnte nach intensiver Vorbereitung und Mitarbeit im Verein Österreichischer Auslandsdienst einen Zivilersatzdienst im südindischen Auroville antreten. Die internationale Stadt wird seit 1966 von den Vereinten Nationen unterstützt und zählt mehr als 2000 Einwohner aus rund 40 verschiedenen Ländern. In der Gründungscharta steht, dass Auroville, übersetzt die „Stadt der Morgenröte“, der ganzen Menschheit gehört: „Um in Auroville zu leben, muss man bereit sein, dem göttlichen Bewusst-

sein zu dienen.“ Für Vincent, der sich selbst als spirituell bezeichnet, ist Auroville ein Ort, der unabhängig von Religion und Nationalität neue Formen des sozialen und wirtschaftlichen Zusammenlebens ausprobiert. Seine Einsatzstelle, die „Aurovillian Village Action Group“ (AVAG) ist ein Verein, welcher der tamilischen Dorfbevölkerung ein Bildungsund Austauschangebot bietet. Ein Projekt davon ist die Instrumentenbau-Werkstatt „Svaram“, die 2003 vom Österreicher Alfred Christian Hammer, auch Aurelio genannt, gegründet wurde. Hammer lebt seit 1985 in Auroville und beschäftigt mit seinem Projekt mittlerweile 33 einheimische Mitarbeiter aus drei verschiedenen Kasten – also Gesellschaftsschichten – sowie seit 2008 bereits den neunten Zivildiener aus Österreich. Vincent machte sich Druck. „Als den ersten ausgebildeten Instrumentenbauer in Auroville hat mich mein Betreuer Aurelio dem Team erwartungsvoll angekündigt. Damit hatte ich anfangs zu kämpfen, da ich außerhalb meiner Schulzeit nur wenig praktische Arbeitserfahrung im Instrumentenbau sammeln konnte und ich mich anfangs meiner Verantwortung im Projekt nicht gewachsen fühlte. Nach kurzer Zeit hat sich dieser Druck gelegt. Ich habe einen Weg gefunden, mich einzubringen und mein Wissen zu teilen“, erzählt Vincent. Zu seinen Aufgaben gehört es, die selbst gebauten Musikins­

„Ich werde niemals vergessen, wie ich mit Menschen aus zehn verschiedenen Nationen zusammen gesessen bin und dabei eine bedingungslose Freundschaft erfahren habe.“ (Vincent, ganz links).

trumente technologisch zu verbessern und auch selbst Einzelstücke von Hand zu fertigen. Darüber hinaus ist er für die Freiwilligenbetreuung im Projekt mitverantwortlich. So hat er beispielsweise mit einer österreichischen Besucherin eine keltische Harfe sowie mit einer schwedischen Musikerin zwei Marimbas gebaut, die einem Xylophon ähneln. Am meisten Spaß macht dem Oberösterreicher in Indien die Arbeit in der Werkstatt und im Team, das nicht nur fair bezahlt wird, sondern auch eine Ausbildung im musikalischen und handwerklichen Bereich erhält. Dabei kann ihnen Vincent sein, am Hallstätter See erworbenes Fachwissen in Kursen weitergeben. Aug in Aug mit Skorpionen. Bestimmt gibt es auch Überraschungen, wenn man in Südindien lebt und arbeitet! Neben Strom- und Wasserausfällen gehören laut Vincent auch ungebetene Gäste zum indischen Alltag: „Auroville ist eine weit verstreute Siedlung mit viel Wald. Da

kann es schon vorkommen, dass Schlangen, Skorpione, aber auch weniger schreckliche Tiere, wie Eichhörnchen, zu Besuch kommen“, scherzt Vincent, der in Indien bereits sechs Instrumente gebaut hat. Nun, da sich sein Zivildienst in Auroville dem Ende neigt, will Vincent noch das vielleicht anspruchsvollste seiner Projekte fertigstellen: den Bau einer Gitarre. „Unser Ziel ist, dass diese Gitarre auf Basis unserer Pläne und Versuche einmal in Serie produziert werden kann“, sagt Vincent. Über die Zeit nach seinem Abenteuer in Indien ist sich Vincent noch nicht ganz im Klaren. Das erklärte Ziel ist ein Studium der Tontechnik, Fotografie, Musik oder des Industriedesign. „Ich möchte jedenfalls weiterhin Instrumente bauen und so hoffentlich meine Studienzeit finanzieren“, sagt Vincent, der aber auch schon froh ist, Ende Juli nach Oberösterreich heimzukehren und nach insgesamt zwölf Monaten im Ausland seine Familie und seine Freunde wiederzusehen.


22 Anzeigen & Hinweise

7. Juli 2016

HINWEISE

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com VERSCHIEDENES Suche Klavier- oder Keyboardbegleitung aus Raum Linz, Wels und Umgebung für Klassik, Geistliches, Klassisches für kleinere Konzerte. Zuschriften bitte mit Telefonnummer und Erreichbarkeit an KirchenZeitung, Chiffre 07/2016, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Dominik Hennerbichler, Sarah Parnreiter, Christoph Pötz. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Peter Mayrhofer, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

KirchenZeitung Diözese Linz

mark 70. Am Sa., 9. Juli, 20 Uhr spielt die keltische Rockband „Rubicon“ aus Irland und auch am So., 10. Juli von 10 bis 14 Uhr beim bio-fairen Frühstück. Mit dem Erlös wird ein gemeinnütziges Projekt unterstützt. Gedenkort Schloss Hartheim SCHLOSS HARTHEIM

 Menschenrechte-Sommerakademie in Schloss Hartheim. SOS-Menschenrechte und Amnesty International bieten in Kooperation mit dem Gedenkort Schloss Hartheim in Alkoven eine Menschenrechtsausbildung an, die sich speziell an Multiplikatoren wie Pädagog/innen und Sozialarbeiter/innen richtet.  23. bis 26. August 2016, jeweils 9 bis 17 Uhr, Kosten und Programm: Tel. 0699/18 80 40 72 E-Mail: standup@sos.at

 Führungen durch Schloss Hartheim. Jeden zweiten Sonntag im Monat von 14.30 bis 16 Uhr werden im Lern- und Gedenkort öffentliche Begleitungen durch die Ausstellung „Wert des Lebens“ und die Gedenkstätte durchgeführt. Die Zugänge sind barrierefrei.  Die nächsten Termine: 10. Juli und 14. August, Schlossstr. 1, Alkoven. www.schloss-hartheim.at

 Konzert und bio-faires Frühstück in Ranshofen. „Weltladen – gerecht handeln, sinnvoll kaufen“ lädt ein zu einem Fest auf dem Schaberlhof in Ranshofen, Untere Hof-

 Reise nach Burgund. Unter dem Motto „Wer guten Wein trinkt, schaut Gott – Weisheit der Benediktiner“ hat das Katholische Bildungswerk Neumarkt eine Reise nach Burgund/Frankreich auf den Spuren der Zisterzienser und Benediktiner zusammengestellt. Von 26. September bis 3. Oktober 2016 besucht die Gruppe unter anderem Cluny, Taizé (mit Teilnahme an einem Gebet), den Wallfahrtsort Vezeley am Jakobsweg, Dijon, Fontanay und verschiedene andere Städte. Ein paar Plätze sind noch frei.  Info unter E-Mail: pfarrblatt.neumarkt@gmail. com oder im RUEFA Reisebüro Freistadt.

 Mit Zug und Bus in den Böhmerwald. Für den Sommer 2016 hat die Tschechische Bahn mit Partnern einige weitere Busverbindungen in der Böhmerwaldregion eingerichtet. Neben den seit Jahren verkehrenden „Grünen Bussen“ im Nationalpark wurden die seit 2015 bestehenden „Böhmerwald-Busse“ (Šumava-Bus) von Aigen und Bad Leonfelden zu Sehenswürdigkeiten in Südböhmen ausgeweitet. Besonders günstige Angebote gibt es für Familien an den Wochenenden.  Info zu Busplänen und Preisen, Nostalgiezügen und Schiffsfahrplänen auf der Website der Österreichischen FAHRGAST-Vertretung, www. fahrgast.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

RAINBOWS

Der Besuch – ein Erlebnis Glockengießerei & Glockenmuseum | Innsbruck Tel.: 0512 / 59416 | www.GRASSMAYR.at

 RAINBOWS-Feriencamp in Seewalchen am Attersee. Der Verein RAINBOWS hilft Kindern und Jugendlichen in schweren Zeiten. Von 24. bis 30. Juli 2016 findet ein Feriencamp speziell für Kinder, die von Trennung und Scheidung betroffen sind, statt. Sie werden von erfahrenen Erwachsenen begleitet und begegnen Gleichaltrigen, die sich in ähnlichen familiären Situationen befinden. Mit einem Sport-, Spiel- und Kreativangebot kommt das Feriengefühl nicht zu kurz. Es sind noch Restplätze vorhanden.  Info: Tel. 0316/68 86 70, www.rainbows.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

7. Juli 2016

Mit dem DKV nach Graz Graz/Neuhaus. Der Diözesankunstverein Linz lädt von Freitag, 7. bis Sonntag, 9. Oktober 2016 zu einer Kulturreise in die Steiermark. Auf dem Programm steht u. a. ein Besuch der Ausstellungen im Rahmen des „Steirischen Herbstes“ – des Festivals zeitgenössischer Kunst, im KulEingang ins Museum Liaunig in turzentrum Minoriten sowie im Neuhaus/Stmk. MUSEUM LIAUNIG Museum Liaunig in Neuhaus. Die KirchenZeitung ist Medienpartner.  Info zu Programm und Preis bei Neubauer Reisen GmbH & CoKG, Reichenauerstraße 39, 4203 Altenberg/Linz, Tel. 07230/72 21, Fax 07230/72 21-30.

Jägerstätter-Gedenken Tarsdorf/St. Radegund. Die ökumenische Landesgruppe Pax Christi OÖ, 1988 im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen gegründet, lädt zum jährlichen Gedenken an Franz Jägerstätter. Anläßlich seines Todestages am 9. August findet am Montag, 8. August 2016 um 18 Jägerstätter-Haus in St. Radegund. Uhr ein Abendgebet in der KirKIZ/A. che St. Radegund statt. Am 9. August, 10 Uhr sprechen Gina Abbate und Francesco Comina von Pax Christi Italien im Pfarrheim Tarsdorf über „Flüchtlinge, die Herausforderung unserer Zeit“. Um 13.30 Uhr Fußwallfahrt nach St. Radegund, um 16 Uhr Andacht und um 19.30 Uhr Eucharistiefeier mit Bischof Manfred Scheuer.  Info unter E-Mail: pax.christi@dioezese-linz.at

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, Sommerkino im Schlosshof, Do., 21. 7., 21 Uhr, bitte Sitzgelegenheit mitbringen, bei Schlechtwetter im Maximiliansaal, Anmeldung erwünscht.  Lehrgang Maltherapie mit Mag. Brigitte Längle-Pollhammer, basierend auf dem Konzept einer Maltherapie nach C. G. Jung wird Malen als Selbstgestaltung entdeckt. Start: September 2016, Lehrgangsfolder kann gerne angefordert werden, Anmeldung erforderlich, Ref.: Mag. Brigitte Längle-Pollhammer. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Familienrekonstruktion, „... erst die Akzeptanz, das Annehmen und die Aussöhnung mit der Familie ermöglicht es einige Wege

zu beschreiten“, Gastseminar, Fr., 22. 7., 14 Uhr bis Fr., 29. 7., 16 Uhr, Anmeldung: Andrea Siegrist, Tel. 0699/13 26 11 81, Ltg.: Dr. Max Kastenhuber, Markus Fellinger, DSA, Mag. Ulrike Schlesser. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  Ignatianische Einzelexerzitien, „Bei dir, Herr, ist die Quelle des Lebens...“ Ps 36,10, So, 24. 7., 16 Uhr bis So., 31. 7., 13 Uhr, Anmeldung bis 15. 7., Erstkontakt: sr.stefana@franziskanerinnen.at. Vöcklabruck, St. Klara  07672/277 32-32 80  Feministische Exerzitien, So., 24. 7., 18 Uhr bis Sa., 30. 7., 13 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ltg.: Doris Gabriel, Silke Scharf.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

HINWEISE  Ziehung Dom-Lotterie. Am Donnerstag, 7. Juli, erfolgt um 10 Uhr die Ziehung unter notarieller Aufsicht bei der Österreichischen Lotterien GmbH, Wien. Das Ergebnis wird online veröffentlicht, die Ziehungslisten sind im Domcenter Linz erhältlich.  www.mariendom.at

 Dankgottesdienst der Redemptoristinnen. Am So., 10. Juli, 9 Uhr feiern die Ordensfrauen mit Bischof Manfred Scheuer im Kloster St. Anna in Ried/I. die Seligsprechung ihrer Gründerin Sr. Maria Celeste Crostarosa.

KiZ-webClub „Europäische Wallfahrtsorte“ Das neue Markenheft XL der Post Das Wallfahren symbolisiert die Bewegung hin zu einem religiösen Ziel und dabei immer auch hin zu sich selbst. Wallfahrten waren bereits in älteren Religionen als dem Christentum verbreitet. Sie einte der Brauch, Reisen zu heiligen Stätten zu unternehmen, die sie mit Gottheiten und Wundern, Heil und Heilung in Verbindung brachten.

Das neue Markenheft XL stellt die bekanntesten christlichen Wallfahrtsorte in Europa vor und beinhaltet Briefmarken im Wert von € 9,24. Verkaufspreis: € 9,99. Als KiZ-webClub-Mitglied erhalten Sie dieses Markenheft XL um nur € 8,- inkl. Versandkosten direkt ins Haus geliefert. Einfach in den KiZ-webClub einsteigen, Gutschein ausdrucken, ausfüllen und bei der KirchenZeitung einlösen.

Oder Bestellung inkl. Angabe der Bezieher-Nummer mailen an webclub@kirchenzeitung.at Aktion gültig bis 31. August 2016.  Dieses und weitere Angebote finden Sie auf: www.kirchenzeitung.at/webClub


24 Termine namenstag

Benedikt Stadler ist Projektleiter und Konstrukteur in einem Fertigungsbetrieb für Sonderkrananlagen und lebt mit seiner Lebensgefährtin und Tochter Marie in Kleinzell. Privat

Benedikt (11. Juli) Vor genau 30 Jahren kam ich als 5. Kind zur Welt und erlebte auf dem Biohof meiner Eltern eine wunderschöne Kindheit, die mich bis heute prägt. Auch die Leidenschaft für die Musik und das Trompete-Spielen habe ich geerbt und wurde darin gefördert. Meine Eltern waren Gott sehr dankbar, dass ihnen ein weiteres gesundes Kind geschenkt worden war. Daher gaben sie mir den Namen „Benedikt“, mit der Bedeutung „Der Gesegnete“. Mein Namenspatron Benedikt von Nursia gilt als Begründer des Benediktinerordens. Er war bei der einheimischen Bevölkerung sehr beliebt und stand den Menschen in Notzeiten bei. Der hl. Benedikt wurde 1964 von Papst Paul VI. zum Patron Europas ernannt. Ein weiterer berühmter Vertreter meines Namens ist unser abgedankter Papst Benedikt XVI. Sehr wenige können sagen, dass sie wie der Papst heißen ;). Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, kann ich mit Freude behaupten, dass ich wirklich gesegnet bin! Benedikt Stadler

7. Juli 2016

freitag, 8. 7. 2016 XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik und Texte, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Kremsmünster. Date mit Gott, für junge Frauen, Lobpreis, Anbetung, heilige Messe, Impuls, Gemeinschaft, Stille, Stundengebet, Austausch, Haus Subiaco, 17 Uhr bis So., 10. 7., 13 Uhr, mit der Gemeinschaft Maranatha. XX Linz, Mariendom. Gesungene Vesper, 17 Uhr. XX Linz, Mariendom. Walpurgisnacht, Werke von Jehan Alain, Johann Sebastian Bach, Nicolaus Bruhns, Petr Eben, César Franck, Frank Martin, Max Reger und Robert Schumann, 20 Uhr, Franziska Leuschner, Orgel. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Werke von Jakob Prætorius, Franz Tunder, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, 19.30 Uhr, Søren Hansen, Orgel. XX Linz, St. Michael. Gospelkonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr, (jeden Freitag bis Christkönig). XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Open Air in der Gärtnerei Sandner, 20 Uhr, David Orlowsky Trio, JensUwe Popp, Gitarre, David Orlowsky, Klarinette, Florian Dohrmann, Kontrabass. samstag, 9. 7. 2016 XX Kremsmünster. OÖ. Stiftskonzerte, Klavierrecital, Werke von W. A. Mozart, Stift, Kaisersaal, 20 Uhr, mit Christian Blackshaw. XX Linz. Familienbund-Ritterfest, Linzer Innenstadt, Landstraße, Hauptplatz, 10 bis 22 Uhr, Detailprogramm: www.ooe.familienbund.at. XX Linz, Karmelitenkirche. Straßen­evangelisierung, 14 bis 16 Uhr. XX Maria Schmolln. SchultaschenSammelaktion für Rumänien, Pfarrheim, 10 bis 11 Uhr. XX Pinsdorf. Herumhängen in der Pfarre, es werden Hängematten, Liege- und Relaxstühle rund um die Kirche aufgestellt, dort können sich Jugendliche und Erwachsene

KirchenZeitung Diözese Linz

einfach ausrasten, Kirchenplatz, bei Schlechtwetter in der Pfarrkirche, 16 bis 20 Uhr, Chill-Out Gottesdienst mit cooler Musik, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Pregarten. Konzert der Band S(w)inging Acts, Pfarrzentrum, 19 Uhr, Filmnacht „Atlantic“, Pfarrgarten 21 Uhr, für kleine Snacks und Getränke sorgt der Jugendclub Cocon.

XX Linz, Ursulinenkirche. Musik aus der Stifterstraße, Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20 Uhr, Vokalensemble & Instrumentalisten des Musikgymnasiums, Ltg.: Michael Wruss. XX Windischgarsten. Benediktfest, Benediktmesse, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Abt Bruno Hubl OSB, Agape mit den Gemeindepolitikern, Kirchenpark, 20 Uhr.

sonntag, 10. 7. 2016 XX Freistadt. Tu deiner Seele Gutes, meditativer Abendgottesdienst in freier Form und sinnenreich, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. Missa brevis in C-Dur KV 317, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Neufelden. Musik im St. Anna Steinbruch, 16 Uhr, Manuel Staropoli, Block- und Traversflöte, Manuel Tomadin, Orgel und Cembalo. XX Schlägl. Sommer-Orgelkonzert, Stiftskirche, 16 Uhr, Søren Gleerup Hansen, Orgel. XX Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, Deutsche Messe, F. Schubert, Stiftskirche, 9 Uhr, Sängerrunde Sonntagberg, Ltg.: Johannes Sulzer. XX St. Florian. St. Florianer Orgelsommer, Orgelmusik aus England, Stiftsbasilika, 16.30 Uhr, mit Richard Brasier. Timelkam. Bergmesse beim Hoch­ leckenhaus, zum Andenken an unsere verstorbenen Bergkameraden und Musikkollegen, 10.30 Uhr, gemeinsam mit der Marktmusik Timelkam. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. ­Messe mit Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr. XX Wilhering. Barocke Klänge, Konzert unter den Platanen, Werke von H. Purcell, G. Ph. Telemann, A. Vivaldi, I. Fr. Biber, B. Sulzer, Stiftspark, 16.30 Uhr, Begrüßung: Abt Dr. Reinhold Dessl, em. Abt Gottfried Hemmelmayr, Lesung und Hymnus. XX Windischgarsten. Pfarrfest, Festmesse, Pfarrkirche, 9 Uhr, Frühschoppen mit der Pfarrmusikkapelle, 10.30 Uhr, mit Kinderprogramm.

dienstag, 12. 7. 2016 XX Atzbach. Fatimatag, Mutig und demütig, Anbetung und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegnung und Eucharistischer Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst mit Festpredigt und Weihe an das Heilig­ste Herz Jesu und an das Unbefleckte Herz Mariens, 19.30 Uhr, mit Pfarrer Dr. Gerhard Maria Wagner. XX Bad Hall. Demenz – Angehörigentreffen, Gasthaus Heinz, 15.30 bis 17.30 Uhr. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, mit Elke Eckersdorfer. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt und anschließend Lichterprozession, 20 Uhr, nächtliche Anbetung mit eucharistischem Segen, bis 23 Uhr.

montag, 11. 7. 2016 XX Bad Mühllacken. OASE, 19.30 Uhr, gleich nach der Abendmesse.

mittwoch, 13. 7. 2016 XX Bad Schallerbach. Marienfeier, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe mit Krankensegen, 15 Uhr. XX Münzbach. Fatimafeier, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Aussetzung des Allerheiligsten und Anbetung, 19.30 Uhr, Heilige Messe mit Predigt, 20 Uhr. XX Pöstlingberg. Fatima-Wallfahrt, Kreuzweg, 15 und 19 Uhr, ab Petrinum zum Pöstlingberg, hl. Messe 16 und 20 Uhr, Basilika Pöstlingberg, Prediger: P. Georg Grois, OSFS. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit, ab 6.30 Uhr, hl. Messe, 7 Uhr, Rosenkranzprozession mit der Gnadenstatue von der Pfarrkirche zum Fatimaheiligtum, 8.30 Uhr, Pilgermesse mit Predigt am Freialtar, 9 Uhr, Krankenmesse im Heiligtum, 10.30 Uhr, Marienweihe, stille Anbetung, bis 12 Uhr, Pfarrkirche, Rosenkranz, 13 Uhr, Schlussandacht mit eucharistischem Segen, 13.30 Uhr. XX Schärding. Schopenhauer am

ausstellungen – Flohmarkt – Märkte XX Eberstalzell. EZA-Markt und Bücherflohmarkt, Kinderbücher, Romane, Sachbücher, Produkte aus der 3. Welt, Öffentliche Bibliothek, So., 10. 7., 10 bis 16 Uhr. XX Hartheim. Geführter Rundgang durch die Ausstellung „Wert des Lebens, Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim“, So., 10. 7., 14.30 bis 16 Uhr. XX Linz. Bücherflohmarkt, Atrium v. Karmel, bis Do., 14. 7., Mo. bis Fr. XX Schlägl. Stiftsausstellung, nur mit Führung ab 6 Personen, bis Mi., 26. 10., Öffnungszeiten:

Sonn- und Feiertage: 11 oder 14 Uhr, Di. bis Sa., 10.30 oder 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeld­ung möglich, Tel. 07281/88 01-0, Informationen zu der Ausstellung: www.stift-schlaegl. at\Kirche & Konvent\Kunst und Kultur. XX Schlägl. Museum, Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel, Meierhof des Stiftes Schlägl, jederzeit nach Voranmeldung: Tel. 07281/88 01-0. XX Steyr. Bücher-Fundgrube, Evangelische Pfarrkirche Steyr, Alter Gemeindesaal, So., 10. 7., 11 bis 12.30 Uhr.

XX Steyr. Flohmarkt für Spezialitäten, Sa., 9. 7., 9 bis 14 Uhr, So., 10. 7., 10.30 bis 13 Uhr, Pfarrheim der Stadtpfarre. XX Wilhering. Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde, Komödie von Joao Bethencourt, theaterSPECTACEL, Voraufführung: Di., 12. 7., 20 Uhr, Premiere: Mi., 13. 7., 20 Uhr, weitere Aufführungen: 15. 7., 16. 7., 19. 7. bis 23. 7., 26. 7. bis 31. 7., Scheune des Stiftes Wilhering, jeweils um 20 Uhr, Karten unter Tel. 0732/78 32 38, E-Mail: gutleber@gmx.at.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

7. Juli 2016

Inn, Lyrik und Jazz mit Dr. Franz Schuh und dem Paul Zauner und Clemens Salesny Quartett, Lesung, Kubinsaal am Schlosspark, 20 Uhr. XX Vestenthal. 286. Fatimafeier, Stille Anbetung und Beichtgelegenheit, 18 Uhr, Rosenkranz, 18.30 Uhr, heilige Messe, 19 Uhr, Prediger: Josef Muhr, Diakon in Weistrach und St. Peter in der Au. freitag, 15. 7. 2016 XX Eberstalzell. Villa-KunterbuntRalley, Lesenacht, die lange Nacht der spannenden Geschichten, Mädchen und Buben im Alter von 8 bis 11 Jahren sind herzlich eingeladen, öffentliche Bibliothek Eberstalzell. XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik und Texte, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Linz, Mariendom. Gesungene Vesper, 17 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle,

15 Uhr, (jeden Freitag bis Christkönig). XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzerte, Duo Avital & Esfahani, Werke von Domenico Scarlatti, Antonio Vivaldi, Mel Powell, Ludwig v. Beethoven, Avi Avital, Johann Sebastian Bach, Stift, Barocker Gartensaal, 20 Uhr. samstag, 16. 7. 2016 XX Hallstatt. Schwungvolles Chorkonzert, Klassik & Gospels, Jefferson Chorale Society, Werke von W. A. Mozart, L. v. Beethoven, G. F. Händel, etc. & Gospels, Evangelische Christuskirche, 15 Uhr, Ltg.: Rose M. Peak. XX Kremsmünster. OÖ. Stiftskonzert, Cuarteto Casals & Friends, Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Stift, Kaisersaal, 20 Uhr. XX Wallern. Bei uns dahoam, gemütlicher Nachmittag mit Volksmusik, Liedern, Gedichten und Anekdoten, Kulturkreis, 17 Uhr.

OÖ. Stiftskonzert, Cuarteto Casals & Friends im Stift Kremsmünster, am 16. 7. 2016 um 20 Uhr. OÖ. Stiftskonzerte

aussaattage 11. 7.: Blüte bis 7, von 8 bis 22 Wurzel, ab 23 Blüte 12. 7.: von 0 bis 22 Wurzel, ab 23 Blüte 13. 7.: Blüte bis 11, von 12 bis 18 Wurzel, ab 19 Blüte 14. 7.: Blüte 15. 7.: Blüte bis 6, ab 7 Blatt 16. 7.: Blatt bis 19, ab 20 Blüte 17. 7.: Blüte bis 9, von 10 bis 18 Blatt, ab 19 Frucht

Die Fahrzeugsegnungen finden zu folgenden Terminen statt: Sonntag, 10. Juli Aigen, Rudolfing, 11 Uhr. Sonntag, 17. Juli Windischgarsten-St. Jakob, Friedhof, 9.45 Uhr. Samstag, 23. Juli

Krenglbach, Christophoruskapelle, 19 Uhr. Pinsdorf, Fa. Buchinger, 19 Uhr. St. Johann am Walde, Parkplatz, 19.45 Uhr. Sonntag, 24. Juli St. Johann am Walde, Parkplatz, 10.30 Uhr. Leonding-St. Michael, Stadtplatz, 10.45 Uhr. Altenfelden, Marktplatz, 10 Uhr. Mönchdorf, vor der Kirche. St. Leonhard, Linde Richtung Bergstraße, 10.30 Uhr. Münzbach, oberer Kirchenparkplatz, 10 Uhr. Dietach, vor der Kirche, 9 Uhr. Ternberg, Kirchenplatz, 9.30

Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 10. Juli 2016 15. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dtn30,10–14 L2: Kol 1,15–20 Ev: Lk 10,25–37

Aus: Aussaattage 2016, M. Thun. sonntag, 17. 7. 2016 XX Altenhof. Kamillusfest, Festgottesdienst, 10 Uhr, Frühschoppen, 11 Uhr, Kapelle Haupthaus, Dorfplatz assista Das Dorf Altenhof, bei Schlechtwetter im Veranstaltungsaal. XX Linz, Karmelitenkirche. Kirchenmusik, Werke von W. A. Mozart, Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli, Collegium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg: Michael Stenov. XX Linz, St. Konrad. Religiöse Popmusik, Pfarrkirche, 10 Uhr, Chor und Band „P4“ aus der Stadtpfarre, Ltg: Robert Staudinger. XX Ried i. Innkreis. Kirchenmusik, ORF-Rundfunkübertragung, Missa primi toni, Stephano Bernardi, neues geistliches Lied zum Ordinarium, Chor, Bläser und Band der Kantorei, Pfarrkirche, 10 Uhr, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider. XX St. Anna. Musik im St. Anna Steinbruch, Les Accords Extraordinaires, 16 Uhr, der Steinbruch liegt zw. Neufelden und St. Peter/Wbg. XX St. Florian. St. Florianer Orgelsommer, Hymnen, Stiftsbasilika, 16.30 Uhr, Gerhard Weinberger.

Fahrzeugsegnungen zum Christophorus-Fest Zur jährlichen C ­ hristophorusSpendenaktion – heuer am 24. Juli – bittet die MIVA, ­ einen Zehntelcent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVAAuto zu geben. Im Mittelpunkt der Aktion 2016 steht das Projekt „Maultiere für Frauen in Haiti“.

Liturgie

Uhr. Rohr/Kremstal, Parkplatz Gasthaus Stehrer, 8.30 Uhr. Holzhausen, Straße hinter der Kirche, 10 Uhr. Lambach, Stiftshof, 9 Uhr. Stadl-Paura, hl. Messe beim ChristophorusHaus der MIVA mit anschließender Fahrzeugsegnung, 10 Uhr. Hofkirchen/Trattnach, vor der Kirche, 9.30 Uhr. St. Thomas/Waizenkirchen, vor der Kirche, 9.30 Uhr. Ottnang-Bruckmühl, hl. Messe mit Segnung vor der Kirche, 9.15 Uhr. Tumeltsham, Dorfplatz, 10.15 Uhr. Helpfau-Uttendorf, vor der Kirche, 9 Uhr.

Montag, 11. Juli 2016 Hl. Benedikt von Nursia, Vater des abendländischen Mönchtums, Schutzpatron Europas. L: Spr 2,1–9 Ev: Mt 19,27–29 Dienstag, 12. Juli 2016 L: Jes 7,1–9 Ev: Mt 11,20–24 Mittwoch, 13. Juli 2016 Hl. Heinrich II. und hl. Kunigunde, Kaiserpaar. L: Kol 3,12–17 Ev: Lk 19,12–26 L: Jes 10,5–7.13–16 Ev: Mt 11,25–27 Donnerstag, 14. Juli 2016 Hl. Kamillus von Lellis, Priester, Ordensgründer. L: 1 Joh 3,14–18 Ev: Joh 15,9–17 L: Jes 26,7–9.12.16–19 Ev: Mt 11,28–30 Freitag, 15. Juli 2016 Hl. Bonaventura, Ordensmann, Bischof, Kirchenlehrer. L: Eph 3,14–19 Ev: Mt 23,8–12 L: Jes 38,1–6.21–22.7–8 Ev: Mt 12,1–8 Samstag, 16. Juli 2016 Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel. L: Sach 2,14–17 Ev: Mt 12,46–50 L: Mi 2,1–5 Ev: Mt 12,14–21 Sonntag, 17. Juli 2016 16. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 18,1–10a L2: Kol 1,24–28 Ev: Lk 10,38–42

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps Sonntag

10. bis 16. Juli 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

10. Juli

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der CityChurch in Hamburg, mit Pastor Markus Endlich. ZDF

13.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Córdoba, Spanien – Von der Moschee zur Kathedrale. ARD-alpha 16.25  Erlebnis Österreich. Bienen – nicht nur süßer Honig. Fritz Gallistl, Imkermeister im Landesverband für Bienenzucht Oberösterreich, erzählt und schildert Faszinierendes aus der Welt der Honigbiene. ORF 2 19.15  alpha-Lógos (Religion). Gautama Buddha und Jesus Christus. Ein Gespräch darüber, worin sich die Stifterfiguren unterscheiden und wo die Gemeinsamkeiten liegen. ARD-alpha 20.15  Der Sturm (Abenteuerfilm, USA, 2000). Im Oktober 1991 gerät vor der Küste von Massachussetts ein Fischkutter in einen gewaltigen Sturm. Zwar wusste der Skipper um die Gefahr, glaubte aber, dass die Naturgewalten beherrschbar wären, was sich als kapitaler Fehler erwies. Abenteuerfilm in klassischer Tradition, der sich viel Zeit für die Einführung seiner Personen nimmt und zugleich modernste Tricktechnik äußerst effektvoll einsetzt. 3sat Montag

11. Juli

20.15  Sein letztes Rennen (Drama, D, 2015). Ein alter Marathonläufer, der 1956 in Sydney olympisches Gold gewann, will sich mit der müden Routine seines Lebens in einem Altersheim nicht abfinden. Betont „großes“, bis in die Nebenrollen glänzend besetztes Unterhaltungskino. Anrührend erzählt es die Liebesgeschichte zweier alt gewordener Eheleute und handelt davon, wie man auch im Alter seine Würde bewahrt. Das Erste 21.00  Lebenslinien (Dokumentation). Und doch kann ich vertrauen. Yvonne hatte allen Grund, das Vertrauen in die Menschen und die Welt zu verlieren. Ein Freund treibt sie in die Privatinsolvenz, ihre Mutter wird ermordet, und ein Sohn stirbt noch vor der Geburt. Trotz alledem kann Yvonne heute wieder vertrauen und mit ihrer Erfahrung Menschen in schweren Krisen helfen. BR

Mo 12.45  Schätze der Welt (Dokumentation). Seit Mose dort die Zehn Gebote erhielt, gehört der Berg Sinai in Ägypten zu den heiligsten Stätten der christlichen Glaubenswelt. An seinem Fuß liegt das Kloster St. Katharina. Es ist ein griechisch-orthodoxes Zentrum, das seit dem 6. Jahrhundert besteht. Der Film erzählt die lange Geschichte des besonderen Klosters. 3sat ZDF/SWR

Do 13.00  Äthiopien (Dokumentation). Im Hochland des blauen Nil. Äthiopien, das sagenumwobene Land christlicher Hochkultur, schaut auf eine mehr als 3000jährige Geschichte zurück. Vor allem im Norden des Landes zeugen bis heute Jahrhunderte alte Kirchen und Paläste von Äthiopiens historischer Bedeutsamkeit. Phoenix

Dienstag

Freitag

12. juli

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Göttliche Frauen – Als Gott ein Mädchen war. Welche Rolle spielten und spielen Frauen im Laufe der Geschichte in den verschiedenen Religionen? ORF 2

15. juli

22.20  Gletscherschmelze – Klimawandel im Hochgebirge (Dokumentation). Die Geschwindigkeit, mit der der Vernagtfern in den Ötztaler Alpen heute schmilzt, hatte noch vor zehn Jahren niemand für möglich gehalten. Der Gletscher wird in 30 Jahren verschwunden sein. ARD-alpha

22.45  Wolfskinder (Drama, D, 2013). Ostpreußen im Sommer 1946: Deutsche Kinder, die ihre Eltern verloren haben, fliehen vor der Roten Armee. Künstlich ausgefeiltes Porträt einer Generation, das den Gegensatz zwischen malerischer Natur und existenzieller Bedrohung nutzt und zu einer Parabel über das Leben als Opfergang und ewigen Kampf verdichtet. Das Erste

Samstag

16. juli

11.25  Äthiopien – Die Brunnen der Borana (Dokumentation). Am Horn von Afrika erlaubt eine einzigartige Gewässerbewirtschaftung der Borana, während der Trockenperiode das wenige vorhandene Wasser zu bewirtschaften. ServusTV

23.25  kreuz und quer (Dokumentation). Licht aus einer anderen Welt – Eine antike Religion kehrt zurück. Sie forderte schon in der Antike Kirche und Theologie heraus – die Gnosis. Eine Mysterienreligion, nach der die materielle Welt das Gefängnis der Seelen ist. ORF 2 Mittwoch

Foto: SR/Werner

19.30  Uschis VIP Gärten (Magazin). Abt Wolfgang Maria Hagl führt Moderatorin Uschi Dämmrich von Luttitz durch den Klostergarten der Benediktinerabtei Metten. BR

20.15  Opernhaus des Jahres 2015: Wozzeck (Musiktheater). Oper in drei Akten von Alban Berg, aus der Oper Frankfurt. 3sat

13. juli

17.00  Das Buch der Bücher (Religion). Über die Quelle. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache und ihrer Botschaft spüren lassen. ARD-alpha

23.45  Das Wort zum Sonntag spricht Lissy Eichert, Berlin. Das Erste

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Kein Bäcker, kein Pfarrer, kein Arzt – Überleben auf dem Land. BR Donnerstag

14. juli

20.15  Länder – Menschen – Abenteuer (Reportage). Der Gardasee – Das Versprechen des Südens. Gleich hinter den Alpen zwängt er sich schmal wie ein Fjord zwischen schroffe Felswände. NDR

BEZAHLTE ANZEIGE

12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Kirchen und Religionen, national und international. ORF 2

Morgengedanken von Christian Kopf, Leiter des Bildungshauses Batschuns, Vorarlberg. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf von Prof. Ulrich Körtner, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Weitersfeld bei Geras. „Kleine Messe in Es“ von Karl Neumeister; Lieder aus dem GottesFoto: Pfarre lob. So 10.00, Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Ludwig Laher, Schriftsteller: „Beim Wort genommen.“ Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Als das Denken noch geholfen hat. Theorie als Lebenshilfe und politisches Instrument. Mo–Do 9.05, Ö1. Apropos Musik. „Gratia sola dei“ – eine besondere Hochzeitsmusik von Orlandus Lassus. Mo 15.05, Ö1. Land und Laute. Akustische Attacken aus Österreich: Asphaltieren auf dem letzten Weg – St. Barbara Friedhof, Linz. Mo 16.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. „Ich habe nie geweint.“ Kindertransporte im Zweiten Weltkrieg. Mo 19.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Heinrich Schütz: Aus den „Psalmen Davids“. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. CityScienceTalk. Die beiden Seiten der Toleranz. Mi 21.00, Ö1. Konzert am Vormittag. J. S. Bach: „Erschallet, ihr Lieder“; „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir“; Messe A-Dur. Do 10.05, Ö1. Hörbilder. Siegervater – Besatzungskind. Auf der Suche nach den väterlichen Wurzeln. Sa 9.05, Ö1. Logos. „Urgrund Heiliger Geist.“ Der Benediktiner David SteindlRast über das Credo. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Glauben in Schwarz und Weiß – 800 Jahre Dominikanerorden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Aus Oberösterreichs Pfarren 27

7. Juli 2016

Vöcklabrucker Franziskanerinnen in Kasachstan

„Mit den Menschen sein“ Die Franziskanerin Schwester Kunigunde Fürst lebt seit drei Jahren in Kasachstan, einem riesigen Land, das geprägt ist von wirtschaftlichem Aufschwung in den Städten einerseits und von niedrigen Gehältern und schwierigen Lebensbedingungen im ländlichen Bereich andererseits. Vergangene Woche sprach sie im Katholischen Bildungswerk Mauthausen über ihre Arbeit. Von 1994 bis 2012 war Sr. Kunigunde Generaloberin der Franziskanerinnen in Vöcklabruck. Von 2008 bis 2012 war Fürst auch Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs. Seit 2013 ist Kunigunde Fürst bei dem Sozial- und Schulprojekt in Kasachstan tätig. „Für uns Schwestern geht es um das ,Mit den Menschen sein‘“, erklärt Sr. Kunigunde ihre Aufgabe in dem kleinen Dorf Tonkoschurowka im nordkasachischen Steppengebiet im Kreis Jawlenka. Nichts Weltbewegendes geschieht – das Mitleben im beschwerlichen Alltag sei die Hauptaufgabe. Die Menschen leben von einer kleinen Landwirtschaft und der Sommerarbeit auf den Feldern der Sowchose. Der 2004 errichtete Kinderspielplatz ist ein beliebter Treffpunkt. Die Franziskanerinnen sind pastoral, pädagogisch und wo Hilfe nötig ist, tätig.

Viel Freude machen Schwester Kunigunde (linkes Bild) vor allem die jungen Menschen. Für eine kleine Gruppe von Mädchen wurde der Traum vom Reisen wahr. Stolz präsentierten sie eine Tanzeinlage in traditioneller kasachischer Tracht (rechtes Bild). Wechselberger (2)

Unter Leitung von Msgr. Lorenz Gawol und mit der Unterstützung von Sr. Kunigunde ist 1996 außerdem die Schule St. Lorenz im rund 30 Kilometer entfernten Kornejewka entstanden. Heute besteht diese aus einem Kindergarten, einem Gymnasium und einem Internat. Mehr als 250 Kinder und Jugendliche verschiedener Nationalitäten und Religionen erhalten dort eine gute Bildung. Auch die

Franziskanerinnen geben mehrmals pro Woche dort Unterricht. Nach dem Vortrag im KBW Mauthausen durfte sich Sr. Kunigunde auch noch über eine großzügige Spende für das Projekt freuen. XX Alle Informationen über die AuslandsProjekte und Spendenmöglichkeiten sind auf www.franziskanerinnen.at/ausland abrufbar.

Preise für „smart up your life“

n Vöcklabrucker Schüler/innen gewinnen den „Ottokar“. „Bist du in deinem Element?“ Unter diesem Motto stand der Smartphone-Wettbewerb des Teams für Berufungspastoral in Zusammenarbeit mit der KJ Oberösterreich. Jugendliche aus der ganzen Diözese waren eingeladen, mit ihren Smartphones Kurzfilme zum Thema Berufung zu machen. Mit „Live your dream“ sicherte sich eine Gruppe der HLW Don Bosco Vöcklabruck den ersten Platz. Die Siegerehrung fand am 23. Juni in der Bischofsaula des Priesterseminars statt. Der Filmexperte Markus Vorauer betonte die Originalität aller Filme und hob speziell die ausgezeichnete techische Bearbeitung des Siegerprojektes hervor. KU Linz

Linz. Vergangenen Mittwoch endete mit der Preisverleihung im City-Kino in Linz das, von Welthaus Linz koordinierte Projekt „smart up your life 2016“. Schülerinnen und Schüler aus ganz Oberösterreich reichten ihre Kurzfilme zum Thema „Globalisierung der Ernährung“ ein. Die besten Beiträge wurden von einer qualifizierten Jury gekürt und im Finale präsentiert. Die Sieger dürfen sich auf einen für sie abgestimmten Filmworkshop freuen. „Wir haben Themen- und Medien-Workshops angeboten, in denen Schüler und Schülerinnen Informationen rund um Ernährung, Migration, Landraub sowie der Umgang mit dem Werkzeug Smartphone gelehrt wurden. Dass die Ergebnisse jetzt so beeindruckend geworden sind, freut uns natürlich besonders“, ist Martin Stöbich von Welthaus Linz erfreut. Als Hauptpreis haben die Schüler/innen der NMS Kopernikusschule Steyr für ihren Siegerfilm „Bananen“ einen speziell für sie adaptierten Filmworkshop gewonnen.


28 Kultur für sie gelesen Klassik für Kinder In vielen Familien werden abends vor dem Einschlafen Geschichten vorgelesen. Paul und Paula hingegen hören gemeinsam mit ihren Eltern klassische Musik und sind ganz erstaunt

über die vielen spannenden Geschichten, die ihre Eltern darüber erzählen können. Mit der beiliegenden CD können kleine Musikfreunde einige der bekanntesten klassischen Musikstücke wie etwa Mozarts Kleine Nachtmusik oder Chopins Mondscheinsonate kennenlernen und nebenbei den Geschichten von Paul und Paulas Familie folgen. Sarah Parnreiter Marko Simsa, Silke Brix: Klassik Hits zum Träumen, Murmels kleine Nachtmusik, Buch mit CD, Jumbo Verlag, 2015, € 19,99.

Arche Noah Wenn die Menschen auf Gottes Aufforderung, das Streiten und Stehlen doch sein zu lassen, wie freche Kinder immer nur mit „Ja, glei-heich!“ antworten, dann muss eben eine Sintflut her. Humorvoll erzählt Kirsten Boie die altbekannte Geschichte von Noahs Arche neu und kann mit ihrem lockeren Erzählstil viele Kinder in ihren Bann ziehen. Die detaillierten Illustrationen von Regina Kehn laden zum gemeinsamen Durchblättern ein und wer weiß, vielleicht entdeckt man ja den Moment, in dem Noahs Sohn Japheth die Mücken doch noch an Bord brachte. SP Kirsten Boie, Regina Kehn: Warum wir im Sommer Mückenstiche kriegen, die Schnecken unseren Salat fressen und es den Regenbogen gibt, Jumbo Verlag, 2014, € 14,99.

7. Juli 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

„Ristuules – In the crosswind“, der Film von Martti Helde, ist ein Meisterwerk.

Wenn die Zeit stehenbleibt in Sibirien markus vorauer

Gleich vorweg: Martti Heldes Regiedebüt „Ristuules – In the crosswind“ ist der innovativste Film der letzten Jahre. Nur wegen der „Scope100“-Initiative des Stadtkinos Wien, bei der 100 Filmbegeisterte einen Lieblingsfilm wählen können, wird „Ristuules“ nun glücklicherweise in ausgewählten Kinos des Landes präsentiert. Helde wurde zu diesem Film von seinem Großvater angeregt, der als Zeitzeuge für eine lange verdrängte Episode aus der Geschichte Estlands auftrat. Ethnische Säuberung. Am 14. Juni 1941 wurden ohne Ankündigung tausende Personen in Estland, Litauen und Lettland aus ihren Häusern vertrieben. Ohne Prozess wurden die Männer in Gefängnisse geschickt, die Frauen und Kinder aber nach Sibirien de-

hat, blieb ihm ein Brief besonders in Erinnerung, in dem eine estnische Frau schrieb: „Hier in Sibirien fühle ich mich, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.“ Diese Aussage führt zu der waghalsigen Idee, den Film in Form von „tableaux vivants“ (französisch für „lebendes Bild“) zu gestalten: Helde wählt wie in einem Stationendrama einige besondere Momente aus dem Lebensweg von Erna (die Idylle vor der Deportation, die Trennung von ihrem Mann, die Qualen im Arbeitslager, der Verlust des Kindes, aber auch die Hoffnungen) und hält diese fest, indem er die Bewegungen der Schauspieler einfriert. Währenddessen durchdringt die Kamera in langsamen, komplizierten Plansequenzen (also ohne Schnitt) das Geschehen für den Zuschauer fast analytisch. Begleitet werden

Im Juni 1941 kam es in Estland, Litauen und Lettland zu ethnischen Säuberungen. Auf Stalins Befehl wurden die Männer verhaftet, Frauen und Kinder nach Sibirien deportiert. Stadtkino WIen

portiert. Zweck dieser „außergewöhnlichen“ Aktion, die von Stalin befohlen worden war, war die ethnische Säuberung der baltischen Staaten. Die Estin Erna, glücklich verheiratet, Studentin und Mutter einer Tochter, kommt in ein Arbeitslager nach Sibirien. Die Zeit gewinnt für sie dort eine andere Dimension. Während der anstrengenden Arbeit versucht ihr Geist, eine neue Freiheit zu finden. Die besteht darin, ihrem Mann, der im Gefängnis ist, Briefe zu schreiben, in denen sie das vergangene Glück festzuhalten gedenkt. Lebendes Bild. Erstaunlich ist, wie Helde das Zeitempfinden von Erna, für die das Verfassen der Briefe zur Überlebensstrategie wird, filmisch umgesetzt hat. Von den unzähligen Briefen Deportierter, die Helde während seiner Recherche in Archiven gesichtet

diese Kamerafahrten von einer Stimme aus dem Off. Sie gibt die Briefe von Erna in einer seltsam poetischen Weise wieder, was zu einem starken Kontrast zu den dramatischen Vorgängen auf der visuellen Ebene führt. Das Sounddesign wird dadurch, dass man nicht das sieht, was man hört, zu einer wichtigen Erzählebene im Film. Ein Liebesfilm. Bemerkenswert an Heldes Film ist aber, dass man trotz der Drastik des Themas als Zuschauer nicht deprimiert aus dem Kino kommt, weil Helde seine Geschichte, wie er nachdrücklich betont, als Liebes- und Familienfilm konzipiert hat. Die bedingungslose Liebe dieser Frau, die nie den Glauben an ein Wiedersehen mit ihrem Mann verloren hat, lässt niemanden kalt. XX Ab Mitte Juli im Kino.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

7. Juli 2016

Kulturland n Musik am Mittag im Linzer Mariendom. Jeden Sonntag ab 10.45 Uhr erklingt bis 11. September eine halbe Stunde Orgelmusik bei freiem Eintritt. ­Andreas Peterl startet am 10. Juli mit Werken von Jehan Alain, Vincent Lübeck und Frank Martin.

Lisl Ponger, If I was an Orientalist today (Serie), 2002, C-Print, 45 x 55 cm, Landesgalerie Linz

Ausstellung bis 4. September in der Landesgalerie Linz

XX Karten: Tel. 07224/80 881.

Die andere Landschaft Die Landschaft an sich birgt viele Deutungsmöglichkeiten. Wie sehr diese vom Blick der Betrachenden abhängt, zeigt die Ausstellung „Landschaften“ in der Landesgalerie Linz mit Werken aus der eigenen Sammlung: Die Landschaft aus Sicht von malenden Künstlerinnen und Künstlern, die von der realistischen Darstellung bis hin zur Projektionsfläche der eigenen Gefühle reicht. Die Landschaft als Ort der Fantasie, wie in den Arbeiten von Alfred Kubin oder

n Improvisationstheater in St. Florian. Am Freitag, 15. Juli, 20 Uhr tritt in der Gärtnerei Sandner das Schauspiel-Ensemble „die zebras“ mit Matthias Schloßgangl und Daniela Wagner gegen das Theater „anundpfirsich“ aus Zürich mit Niggi Hégéle und Gerald Weber an. Am Klavier: David Wagner.

in der Fotoserie „If I was an Orientalist today“ von Lisl Ponger (siehe Foto), in der die Fotokünstlerin das konstruierte Bild des Orients aufbricht. Die Landschaft als Objekt der Erforschung durch Expeditionen, als Werbeträger für den Tourismus und schließlich die Landschaft als Schauplatz historischer und politischer Ereignisse, die bis heute den Blick auf sie beeinflussen. XX Am Donnerstag, 7. Juli, 14 Uhr Senior/innenführung, um 19 Uhr Abendführung.

n „My fair Lady“ in Bad Leonfelden. Das weltberühmte Musical ist ab Donnerstag, 21. Juli, 19.30 Uhr in der Sport- und Veranstaltungshalle zu sehen. Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Thomas Kerbl und musikalisch getragen vom Symphonieorchester des Landes OÖ sind in den Hauptrollen Katrin Hubinger als Eliza ­Doolittle und Guido Weber als Professor Higgins zu sehen. XX Weitere Termine und Karten: 23., 28. bis 30. Juli, 4. bis 6., 11., 13. August, jeweils 19.30 Uhr, Tel. 07213/63 97.

Historische Gartenanlagen

Orgelsommer im Mariendom

Theaterzeit Freistadt: Hochzeit in einer düsteren Welt

Wels. „Sie arbeiten sozusagen Seite an Seite mit Gott“, sagte der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine vor 170 Jahren in einer Gärtner-Versammlung. Dieses Zitat ist eines von vielen, das im Rahmen der Ausstellung „Historische Garten- und Parkanlagen in Wels“ einen Einblick in die Bedeutung von Gartenanlagen und ihrer Gestalter gibt. Bis 30. Oktober ist die Geschichte u. a. des Gemüse- und Baumgartens des Minoritenklosters oder der barocken Anlage von Schloss Lichtenegg nachzulesen und zu -schauen.

Linz. Mit einer „Walpurgisnacht“ eröffnet Franziska Leusch­ner, Kirchenmusikerin an der Martin-Luther-Kirche, am Freitag, 8. Juli, den Linzer Orgelsommer. Namensgebend für dieses Konzert ist der achte Satz aus Petr Ebens „Faust“. Organist Wolfgang Kreuzhuber bringt am 28. Juli „Reger-Reflexionen“ mit Werken u. a. von Max Reger zu Gehör. Am 11. August erklingt „Tanz auf der Orgel“ mit Gerhard Gnann aus Mainz, und am 1. September Werner Karlingers und Martina Rifessers Harfenklänge.

Freistadt. Das Festival „theaterzeit Freistadt“, das heuer zum sechsten Mal stattfindet, bringt das Stück „Sonnenaufgang – Eine Hamlet-Saga“ von Autor und Regisseur Ulf Dückelmann auf die 3000 m2 große Bühne der Messehalle. Es erzählt die parabelhafte Geschichte einer Groß-

XX Stadtmuseum Wels-Burg, Burggasse 13, Tel. 07242/235-0.

XX Jeweils 20 Uhr, € 10 bzw 5,–. siehe auch Kulturland.

David Morrison/theaterzeit

industriellenfamilie, die zur ungewöhnlichen Familienfeier zusammentrifft. Denn die Witwe will den Bruder ihres kürzlich verstorbenen Mannes heiraten. Die Stimmung ist düster: Die Welt gerät gerade aus den Fugen, Finanz- und Wertesysteme kippen und politische Extreme breiten sich aus. Zusätzlich bietet das Festival u. a. einen Literatur- sowie BenefizKunstabend mit Flüchtlingen. XX Termine und weiteres Programm: Freitag, 8. Juli (Premiere), 14. bis 17. und 22. bis 24. Juli, jeweils 20 Uhr, www.theaterzeit.at


30 Personen & Dank

des Kobernaußerwaldes, ungefähr in der Mitte zwischen Waldzell und Pöndorf. Zu verdanken ist die Erneuerung der Familie Erlinger, die seit Jahrzehnten für verschiedene Bildtafeln im Kobernaußerwald auf Waldzeller Gebiet sorgt. Um die 50 Personen waren dabei, als Diakon Heinz Rieder das Marterl kürzlich segnete.

n Waldzell. Das Hubertusmarterl am Goldenen Herz Weg ist frisch renoviert. Die neue Hubertustafel wurde originalgetreu der alten nachgemalt, sie zeigt die Legende des Jägers Hubertus mit dem weißen Hirsch und dem leuchtenden Kreuz inmitten des Geweihs. Der Standplatz ist im östlichen Teil

Im gedenken

Die Hubertustafel in Waldzell wurde neu gemalt. litzlbauer

n Kematen-Piberbach. Die Goldhaubengruppe Kematen-Piberbach feierte am 5. Juni das 40-Jahr-Bestandsjubiläum. Zu diesem Anlass wurde von der Goldhaubengruppe mit Unterstützung der Gemeinde Kematen/Krems die Restaurierung des Weißen Kreuzes organisiert und durchgeführt. Das Weiße Kreuz ist im Besitz der Pfarre Kematen. Die Goldhaubengruppe übernahm die Kosten von 3000 Euro für die Restaurierungsarbeiten. n Wilhering. Ein Fan-Leiberl mit dem Aufdruck „Brückenbauer“ überreichten drei Burschen im Namen aller 27 Schöneringer Firmlinge dem Firmspender Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering nach der Firmung im Stift. Im Firmgottesdienst habe er nämlich einmal mehr eine Brücke zwischen der Botschaft der Kirche und der Sprache der Jugend gebaut, so der Firmverantwortliche Josef Goldberger. Auf der Rückseite haben sich alle Firmlinge unterschrieben.

n Monika Kornfehl verstarb am Sonntag, dem 26. Juni 2016, im Alter von 75 Jahren. Der engagierten Psychotherapeutin lag vor allem viel am Verein ZOE, dem Verein für Beratung zur Schwangerschaft und Geburt, in dem sie viele Jahre Vorstandsmitglied und Vorsitzende war. Auch für die KirchenZeitung war Monika Korfehl mit Lebensberatungs-Texten aktiv. KIZ/Archiv

KirchenZeitung Diözese Linz

geburtstage

DAnk

n Barmherzige Schwestern vom hl. Kreuz. Am Samstag, 25. Juni 2016, feierten im Rahmen eines Festgottesdienstes acht „Goldene Kreuzschwestern“ ihr 50-JahrProfess-Jubiläum. Im Bild von links nach rechts: Sr. Ambrosia Gattringer aus Mauthausen, (neben Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger), Sr. Bernardine Hofbauer aus Königswiesen, Sr. Matthia Lindorfer aus Kollerschlag, Sr. Gisela Hundsberger aus St. Ulrich bei Steyr, Sr. Eveline Anzinger aus Rohrbach, Sr. Reintrudis Em aus Linz, Sr. Hermine Brunnthaler aus Großraming, Sr. Gundula Gebhart aus Rüstorf.

7. Juli 2016

Ein besonderes Leiberl bekam Abt Reinhold Dessl von den Firmlingen überreicht. pfarre

n Am 7. Juli 2016 feiert Konsulent GR Franz Keplinger, em. Ständiger Diakon in Sarleinsbach, seinen 75. Geburtstag. Er stammt aus Helfenberg, war VS- und HS-Lehrer in Sarleinsbach und bis 1997 VSDirektor in Putzleinsdorf. 1992 wurde Keplinger zum Ständigen Diakon geweiht, in dieser Funktion besuchte er in Sarleinsbach alte und kranke Menschen und machte Predigtdienst. Einige Jahre war er Pfarrassistent in St. Veit im Mühlkreis. Keplinger ist verwitwet und hat vier Kinder. n Am 13. Juli 2016 vollendet KR Mag. Erich Weichselbaumer, Pfarrer in Eferding, sein 70. Lebensjahr. Er wurde 1946 in Pennewang geboren und 1976 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten war er ab 1982 Seelsorger in Lenzing. Seit 1997 ist Weichselbaumer Pfarrer in Eferding und seit 2000 Dechant des Dekanates Eferding, von 2007 bis 2012 war er auch Regionaldechant für das Hausruckviertel. Seit 2010 ist Weichselbaumer Referent für Pensionierungen in der Personalstelle für Pastorale Dienste. n Am 13. Juli 2016 wird Oberstudienrat GR Mag. Heribert Bissenberger, Ständiger Diakon in Bad Ischl, 70 Jahre alt. Er stammt aus Waidhofen an der Ybbs, studierte neben einer Berufsausbildung Theologie und war dann Religionslehrer und Religionsprofessor an verschiedenen Schulen im Raum Bad Ischl. 2002 wurde Bissenberger zum Ständigen Diakon geweiht, seither ist er Seelsorger im Kurheim und im Predigtdienst und in der Tauf-, Trauungs- und Begräbnisseelsorge sehr engagiert. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.

XX Um Ihre Termine rechtzeitig im Terminkalender aufnehmen zu können, bitten wir Sie, die Ankündigungen bis spätestens Donnerstag vor Erscheinungs datum zu schicken.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

7. Juli 2016

Worthülse Christus war – und ist – ein Freund der Menschen. Seine Apostel, von ihren Frauen als Missionshelferinnen begleitet, sind ihm nachgefolgt. So war und ist Nachfolge Jesu gedacht und gelebt worden. In unserer Zeit, vielmehr seit Einführung des Pflichtzölibats, bringen sie bei der Priesterweihe Christus im Priester um. Ihm wurden – und werden – dabei Herz und Gefühle seines Mannseins eingefroren. Das Wort „Liebe“ bleibt in seinem Leben eine Worthülse. Ist der erste Eifer ihres Priesterseins verflogen, kommt das große Erwachen. Dann hockt die Einsamkeit in allen Winkeln. „Wenn ich mit den Zungen der Menschen und der Engel redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz und eine klingende Schelle.“ (1Kor 13,1) ILSE SIXT, OBERPFRAMMERN

Mindestsicherung LH Pühringer wirbt um Verständnis für die Kürzung der bedarfsorientierten Mindestsicherung mit folgendem Argument: … denn wenn ein Asylberechtigter 914,– Euro und ein Bezieher einer Mindestpension monatlich nur 882,- Euro bekommt, dann sei etwas aus dem Lot gekommen. Abgesehen davon, dass es auch eine Möglichkeit wäre, sich für eine höhere Mindestpension einzusetzen, entsprechen die angeführten Zahlen nicht der Realität. Ein Pensionist bekommt seine Pension 14 Mal im Jahr und ein Bezieher der Mindestsicherung nur 12 Mal. Das heißt – durch einen einfachen Rechenvorgang leicht feststellbar – dass ein „Mindestpensionist“ im Jahr um 1.380,– Euro mehr bekommt. Nicht berauschend, aber den Tatsachen entsprechend, die vor allem von Politikern und ihren Refe-

renten korrekt, und nicht populistisch, dargestellt werden sollten. HANS RIEDLER, LINZ

Entwürdigung der Schöpfung Herrn Niederleitners Plädoyer für bewusste Kaufentscheidungen teile ich voll, und gerade deswegen möchte ich diese Fakten klarstellen und bewusst machen: 15 – 20 % der österreichischen Milchkühe grasen, und auch grasende Milchkühe bekommen, mit sehr wenigen Ausnahmen, bis zu 50 % Kraftfutter. Zwei Drittel der österreichischen Getreideernte wird an österreichische Schlachttiere verfüttert, zusätzlich gibt‘s noch Importe. Oft ist es so, dass ein Bauer Tiernahrung anbaut, und sein Nachbar Wein oder Brot etc. Jede Milchkuh endet im Schlachthof. Aktuelle Recherchen (Schlachthofskandal) zeigen den Alltag in Österreichs Schlachthöfen. Diese Entwürdigung der Schöpfung, Mensch ebenso wie Tier, lässt sich durch den bewussten Verzicht auf Schlachthofprodukte vermeiden. Wie uns Gerlinde Kaltenbrunner und immer mehr andere bewusst vegan lebende Menschen beweisen, ist dies auch möglich. ROLAND HOOG, TRAUN

„Zwangsarbeit“ Zu diesem Leserbrief an Sie hat mich der Artikel aus der KirchenZeitung vom 26. Mai 2016, Seite 14, motiviert, wo sie unter dem Titel „Ganz normale Zwangsarbeit“ über eine Ausstellung in Steyr berichten. Dem ist entgegenzuhalten: Nein, die Zwangsarbeit ist in Österreich nicht abgeschafft, sondern sie findet täglich und mitten in Österreich statt, … und zwar in den Gefängnissen, wo es im Strafvollzugsgesetz wörtlich heißt: „Jeder arbeitsfähige Strafgefangene ist verpflichtet, Ar-

beit zu leisten“, und weiter, „zur Arbeit verpflichtete Strafgefangene haben die Arbeit zu verrichten, die ihnen zugewiesen wird…“ (§ 44 Strafvollzugsgesetz). Wenn das nicht Zwangsarbeit ist, was dann, auch wenn sich dies hier und heute euphemistisch „Pflichtarbeit“ nennt, denn verrichtet ein Strafgefangener die Arbeit, die ihm zugewiesen wird, nicht, so wird er bestraft, mit Geldstrafen und Entzug von Besuchen, welche er von der Familie erhält, und so weiter und so fort. Auch wird der Kontakt zu seinen Angehörigen als Strafe beschränkt, Besuchszeiten werden gekürzt oder gleich ganz gestrichen, Einsperren in besonderen Abteilungen, wo nur unbeschäftigte Gefangene sind, die von allen „Vergünstigungen“ wie Sport oder Kulturveranstaltungen im Gefängnis ausgeschlossen werden. (…) OLIVER RIEPAN, GRAZ

Mit Befremden Mit Befremden habe ich die Lesung in unserer Sonntagsmesse vernommen. Wie kann man uns so etwas vorsetzen mit dem Nachsatz „Wort Gottes“? In Jerusalem herrscht seit Jahrhunderten Misstrauen, Missgunst und mörderischer Hass zwischen den dort lebenden Menschen mit verschiedenen Religionen, die alle vorgeben, Gott zu verehren. Wie passt das zusammen? Wer denkt eigentlich mit, wenn uns so etwas vorgetragen wird? Ist das zur Förderung unseres Glaubens notwendig und förderlich? Leider ist dies kein Einzelfall in den sonntäglichen Lesungen. WALTER HOFBAUR, WINDISCHGARSTEN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Sommerfrische mit der

Als Abonnent/in können Sie die KirchenZeitung als E-Paper lesen. Zum Beispiel im Urlaub. Von überall aus. Registrieren Sie sich dazu auf unserer Internetseite www.kirchenzeitung.at mit Ihrer Beziehernummer. Ihre Beziehernummer finden Sie aufgedruckt bei der Adresse Ihrer KirchenZeitung.

Probeabo bestellen: abo@kirchenzeitung.at

Tel.: 0732/ 76 10 - 39 69

© MAGDAL3NA/FOTOLIA

KirchenZeitung


UNTER UNS Die Qual der Wahl

DENK MAL

Sand „Wie Sand am Meer“. Das muss sehr viel sein. Denkt man. Das Gegenteil ist der Fall. Sand gehört zu den knapp werdenden Rohstoffen auf der Welt. Sandabbau im „Hortus sanitatis“ Mainz 1491.

MATTHÄUS FELLINGER

DOMSPATZ Zum grün und blau ärgern ist das. Nur: Ob sich am Ende die Grünen blau oder die Blauen grün ärgern werden?

WIKIMEDIA COMMONS

raus? Mit allem soll man sparsam umgehen. Nichts ist unendlich.

DOMINIK HENNERBICHLER PRAKTIKANT@KIRCHENZEITUNG.AT

Machen Sie mit: Finden Sie möglichst viele Wörter, in denen die vier Buchstaben S, A, N, D vorkommen. Schicken Sie die Lösung bis 14. Juli an: Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 25 (Paulus starb durch das Schwert, Petrus am Kreuz) hat Sr. Hildegundis, Baumgartenberg, gewonnen.

MERK-WÜRDIG „Europas Geschick ist das Geschick eines jeden europäischen Staates.“ KONRAD ADENAUER, REDE VOR DEN GRANDES CONFERENCES CATHOLIQUES IN BRÜSSEL AM 25. 9. 1956.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

15 Milliarden Tonnen Sand werden jedes Jahr verbaut. Wo betoniert wird, braucht man Sand. Und der wird knapp. Selbst ein Wüstenstaat wie die arabischen Emirate müssen für ihre Wolkenkratzer Sand importieren – aus Australien. Nicht jeder Sand ist geeignet zum Bauen. Ein herrlicher Sandstrand. Der Traum für den Sommer. Aber an vielen Küsten wird inzwischen für die Tourismussaison Sand von weit her herangekarrt. Die Klimaveränderung setzt den Stränden zu – und die schöne sandige Strandunterlage wird schlicht und einfach ins Meer gespült. Inzwischen versucht man, Sand sogar aus Müll herzustellen. Im italienischen Tarvis steht eine solche Anlage. Ein aufwändiges Verfahren ist das – und ziemlich teuer. Was lernt man da-

Nur wenige Minuten nachdem der österreichische Verfassungsgerichtshof (VfGH) vergangenen Freitag das Ergebnis der Stichwahl zur Bundespräsidentschaftswahl für nichtig erklärt hatte, tobte in den sozialen Netzwerken, in denen ich aktiv bin, ein Orkan aus wütenden Postings, Tweets und anderen Formen der Nachrichtenverbreitung. Auch ich musste erst einmal tief durchatmen um den in mir gärenden Frust im Keim zu ersticken. War doch diese Wahl für alle Beteiligten gewissermaßen anstrengend gewesen. Wochenlanger Wahlkampf dominierte nicht nur die Medien, sondern auch Gespräche mit Freunden und Verwandten. Selten habe ich einen Wahlkampf derart intensiv miterlebt und mitgelebt. Jetzt, nach dem Entscheid des VfGH, wurden in meinem Umfeld die Stimmen laut, die meinten, sie würden die Wiederholung der Wahl sowieso boykottieren und auch ich sah mich dazu schon verleitet. Doch der Preis scheint mir dafür zu hoch zu sein. Nämlich der, mein Recht auf Mitbestimmung herzuschenken, das höchste Gut in einer Demokratie. Wozu solch ein Verlust führen kann, ist jeden Tag in den Medien zu sehen. Angst, Leid und Krieg. Ich werde also wieder wählen gehen, aus Überzeugung.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.