KirchenZeitung Diözese Linz 29/2017

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Nr. 29 I 20. Juli 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

Musik und Kunst inspirieren und bewegen: Der Linzer Mariendom bei Klassik am Dom mit Martin Grubinger.

Mit Freude angesteckt Wer Weltstar Martin Grubinger am Linzer Domplatz oder im Fernsehen schon einmal erlebt hat, weiß, wovon Bischof Manfred Scheuer spricht, wenn er nach dem Konzert von Klassik am Dom sagt: „Kunst inspiriert die Kirche – in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart. Er hat uns mit seiner Freude angesteckt – und Freude ist ein Grundnahrungsmittel!“ Energie und Kreativität gepaart mit unglaublichem Können und Musizierfreude beeindruckten am Sonntagabend an die 3000 Besucher/innen vor dem Linzer Mariendom sowie tausende TV-Zuseher/innen auf ORF III. Grubinger und sein „Percussive Planet Ensemble“ machte eine Reise um die Welt: mit vielen Musikern aus Oberösterreich und Kollegen aus Brasilien, der Schweiz und Burkina Faso. Die Künstlergruppe mit dem Namen „Lichttapete“ holte den Mariendom als Teil der Inszenierung ins Zentrum des Geschehens. Ein bewegender Abend – mehr dazu auf Seite 21.

KIZ/F. LITZLBAUER

3 Im Gespräch. Von der Ökumenischen Sommerakademie. 5 Oberösterreich. Das KIM-Zentrum in Weibern. 6 Reportage. Wohnen in Gemeinschaft. 9 Thema. Heinz Höldl im Gespräch. 14 Bewusst leben. Humor verbindet. 26 Impressum.


2 Meinung Kommentar

20. Juli 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Wasserstellen

Das Zeichen des Glockengeläuts

Am See. Am Jordan. An diesem Teich in Bethesda. An einem Brunnen. Wasserstellen sind markante Begegnungsorte, an denen das Leben in Bewegung gerät. Auch in der Bibel: Am See Genezareth hat das Leben einiger Fischer eine Wendung genommen. Den Jordan entlang führt der Weg Jesu. Die Taufe dort. Dann die Geschichte, die sich am Teich Bethesda zuträgt, als ein ständig zu kurz Gekommener Heilung erfährt. Und der Jakobsbrunnen. Hier spricht Jesus mit der Samariterin. Im Sommer suchen Menschen das Wasser. Sie schätzen die Ruhe dort. Doch das Wasser ist ein Ort der Veränderung, des Wandels. Hier gerät in Bewegung, was einzementiert erschien. „Mit allen Wassern gewaschen“ sagt man von einem Menschen, dem man nicht so leicht etwas anhaben kann. Raffiniert nennt man so einen. Er weiß, wie man ans Ziel

Wer das Glück hat, im Zentrum einer Stadt zu leben, in unmittelbarer Nähe vieler Kirchen zu wohnen, der kennt das Glockengeläut der verschiedenen Gotteshäuser schon bald am Klang. So manche in Schwingung versetzte Glocken haben dabei eine außergewöhnliche, ja magische Wirkung auf das

kommt. Auch Christinnen und Christen verbindet das Wasser – im Taufwasser. Vom Papst bis zur Oma, vom Bettler bis zur Managerin: Getauft heißt: Alle sind hineingestellt in dasselbe Fahrwasser des Glaubens. Wer es verunreinigt, macht es für alle trüb. Sommer. Stille Stunden am Wasser. Sie können Anstoß sein, die Verhärtungen der Routine zu lösen – und sich anrühren und bewegen zu lassen vom Neuen, das kommen will.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

SUSANNE HUBER

Gemüt, und ihre Töne sind so wunderschön, dass man einfach innehalten, die Augen schließen und sich vom Klang erfüllen lassen muss. Abgesehen davon hat das Läuten der Glocken natürlich eine bestimmte Bedeutung: Es ruft zum Gebet, zum Gottesdienst, zur Andacht. Manchmal erklingen sie auch zu speziellen Anlässen. Der 28. Juli ist so einer: Um 15 Uhr werden in ganz Österreich für fünf Minuten die Kirchenglocken läuten – gegen den Hunger in der Welt. Das hat die Österreichische Bischofskonferenz beschlossen. Diese Aktion sei ein Aufruf zur Hilfe im Kampf gegen die drohende Hungerkatastrophe in Afrika und soll „an das tägliche Sterben von Menschen an Hunger aufmerksam machen“, sagt Caritas-Präsident Michael Landau. Das Läuten der Glocken als wichtiges Zeichen zum Innehalten – in diesem Fall mit traurigem Hintergrund.

Kopf der Woche: tobias moretti, schauspieler

Der neue „Jedermann“ Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hofmannsthal ist heuer als neue Inszenierung von Michael Sturminger bei den Salzburger Festspielen zu sehen. Neu ist auch Tobias Moretti in der Rolle des „Jedermann“.

reuters

susanne.huber@ koopredaktion.at

Auf der Jedermann-Bühne vor dem Dom in Salzburg stand er schon als „Teufel“ und „Guter Gesell“. Heuer ist Tobias Moretti in der Hauptrolle des „Jedermann“ zu bewundern. Der Dom als Bühnenbild sei „unglaublich und gigantisch“, sagt der in Gries am Brenner geborene Tiroler, der am

„Die Figur ,Werke‘ im Stück ist immer wieder ein metaphorischer Spiegel von Jedermann selbst, die die Erkenntnis provoziert. Das ist für mich ganz wichtig.“ tobias moretti

11. Juli seinen 58. Geburtstag feierte. Derzeit wird noch geprobt, am 21. Juli ist Premiere. Die Proben seien beseelt „von einer Neugier und von einer Freude an dieser Arbeit“, sagte der Theater- und Film- und Fernsehschauspieler bei einem Pressegespräch der Salzburger Festspiele zum „Jedermann“. Herausforderungen. Tobias Moretti studierte in Wien an der Universität für Musik und darstellende Kunst und in München an der Otto-Falckenberg-Schauspielschule. Einem breiten Publikum bekannt wurde er durch seine Rolle in der Krimiserie „Kommissar Rex“. Der Tiroler, der zu den bedeutendsten Schauspielern des deutschen Sprachraums zählt, beeindruckte u. a. als „Faust“ am Burgtheater in Wien oder in Kinofilmen „Das finstere Tal“, „Der Vampir auf der Couch“ und „Das ewige Leben“. Tobias Moretti ist mit der Oboistin Julia Moretti verheiratet, hat drei Kinder und bewirtschaftet in Ranggen/Tirol einen alten Bauernhof. Herausforderung sucht er nicht nur als Schauspieler, sondern auch im Sport. Mit seinem Bruder Gregor Bloeb nahm er 2012/2013 mit dem Motorrad am Africa-RaceRennen durch die Wüste teil. susanne huber


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Im Gespräch 3

20. Juli 2017

Schöpfungsverantwortung geht oft überraschend einfach

Teile deine Bohrmaschine Die Erde steht an einem kritischen Punkt. Ist die große Klimakatastrophe noch abzuwenden? Die ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster machte klar, was auf dem Spiel steht – und gab Impulse für Wege in der Krise. MATTHÄUS FELLINGER

Wir haben viel zu viel – und können daher den Dingen, die wir haben, gar nicht die Zeit widmen, um Freude daran zu haben. Entrümpeln ist angesagt, nicht nur, um den Stress im Umgang mit dem ganzen Besitz zu vermeiden, sondern um die Welt zu retten. Niko Paech, Professor für Produktion und Umwelt in Oldenburg und in Siegen, bricht die Weltprobleme auf Alltagsfragen herab. Warum eigentlich muss jedes Mannsbild einen Akku-Schrauber haben, wenn dieser doch die meiste Zeit nur als Staubfänger im Keller lagert? Und ein Auto, und eine eigene Waschmaschine? Und ... und ... und. Die Verwüstung der Erde. Die diesjährige Ökumenische Sommerakademie zeichnete vom 12. bis 14. Juli im Stift Kremsmünster unter dem Titel „Gärten und Wüsten“ ein dramatisches Bild des ökologischen Zustands der Erde. Das Dogma des Wirtschaftswachstums wird das Leben in zahlreichen Gebieten bald schon unmöglich machen. Die ägyptische Fünfmillionenstadt Alexandria wird wegen des steigenden Meeresspiegels schon in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts nicht mehr bewohnt werden können, meint Österreichs prominenteste Umweltexpertin Helga Kromp-Kolb. Gelingt es nicht, die Erderwärmung wie im Pariser Klimaabkommen beschlossen unter 2 Grad Celsius zu halten, könnte das Klima in selbstverstärkenden Prozessen aus dem Ru-

der laufen. Die Folgen: Auch die Mittelmeerländer, Spanien und Portugal etwa, würden verwüsten, die Menschen wären gezwungen, nach neuen Lebensräumen zu suchen. Und was dann? Neuer Lebensstil ist notwendig. Die herkömmliche Wirtschaft bläst noch immer gigantische Mengen an CO2 in die Atmosphäre. Nach hundert Jahren wird noch immer ein Drittel des heutigen CO2-Ausstoßes in der Atmosphäre vorhanden sein, sagt Kromp-Kolb. Es ist der Lebensstil vor allem in den Industrieländern, der dies zur Folge hat. Dennoch: „Wir können uns Pessimismus nicht leisten“, sagt Kromp-Kolb. Sie wirbt für ein Umdenken. „Vieles, was halt so ist, muss nicht „Die Grenzen, die uns die Natur vorgibt, sind nicht verhandelbar.“ DR. HELGA KROMP-KOLB KIZ/MF (3)

„Wir müssen uns vom Pomp befreien, der nur unsere Zeit frisst und unsere Atmosphäre zerstört.“ DR. NIKO PAECH

so sein“, sagt sie, und sie bezieht dies auf „ein Wirtschaftssystem, das wachsen muss und ein Geldsystem, das das Wachstum anheizt.“ Hans Diefenbacher, Professor für Volkswirtschaft in Heidelberg, ruft zu einem radika-

len Umdenken auf. „Wenn wir die Erde bewohnbar halten wollen, braucht es eine Revolution – und die Kirchen sollten mitmachen. Die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus sei ein wichtiger Impuls in diese Richtung. Wirtschaft ohne Wachstum. Für Niko Paech geht es um die Entscheidung, „ob wir weiter das Risiko des Wachstumsdogmas eingehen wollen, oder ob wir den Mut aufbringen, Wirtschaft ohne Wachstum zu organisieren. Er sieht auch in einem „grünen“ Wirtschaftswachstum einen Irrweg. Dieses gäbe vor, mit sauberer Energie könne man ohne Wohlstandsverlust Wachstum erreichen. Auch „grünes“ Wachstum verbrauche viel zu viele Ressourcen, sagt Paech. Es müsse deutlich weniger produziert werden. Paech plädiert für eine neue Bescheidenheit. Diese würde nicht als Verzicht empfunden werden. Weniger besitzen, dafür mehr Zeit und Freude mit seinen Dingen haben – das ist für ihn ein Weg. Die Industrie müsse radikal zurückentwickelt werden. Dem Handwerk und der Eigeninitiative komme wieder Bedeutung zu. Eine regionale Wirtschaft der kurzen Wege sei viel effizienter als die globale Wirtschaft. Innerhalb geografisch kleiner Räume wäre die Versorgung der Menschen möglich, meint Paech. „Glück ohne Kerosin“ heißt für ihn die Formel. Man wird wieder reparieren, man wird tauschen. Was Menschen zum Leben brauchen, werden sie sich viel stärker selbst organisieren. Paech plädiert für eine „Ökonomie der kleinen Einheiten“. „Wir müssen uns vom Pomp befreien, der nur unsere Zeit frisst und die Atmosphäre zerstört“, meint er.

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 Lesen Sie Seite 8/9 über die Rolle der Kirchen und Religionen zur Schöpfungsverantwortung.


4 Oberösterreich

20. Juli 2017

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momente Kirchliche Projekte für Bauherrenpreise nominiert Seit 50 Jahren verleiht die Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs regelmäßig den „Bauherrenpreis“. Heuer wurden insgesamt 23 Projekte für den Preis nominiert. Über den Sommer reisen die Mitglieder Christian Reindl

Pfarrheim „Fokus“ der Pfarre St. Stephan in Sierning. Pfarre

der Hauptjury nun zu den Projekten, um die Preisträger auszuwählen. Unter den Nominierten in Oberösterreich befinden sich auch zwei aus dem kirchlichen Bereich: Das Pfarrheim der katholischen Pfarre St. Stephan in Sierning, geplant vom Architekturbüro Arkade in Linz sowie das „Of(f)‘n Stüberl“ der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Linz-Innere Stadt, geplant von Urmann Radler Architekten, Linz. Die Preisverleihung findet am 17. November im OdeonTheater in Wien statt.

Am 14. und 15. Juli 2017 wurde von der Katholischen Jugend OÖ am Hohen Raschberg in Bad Goisern ein Gipfelkreuz errichtet. Teilweise in strömendem Regen haben 10 junge Erwachsene die benötigten Materialien und Werkzeuge auf den

Ein Gipfelkreuz für den Raschberg

1488 m hohen Gipfel getragen. Das Kreuz wurde aus Lärchenholz angefertigt und ist ca. 3,5 m hoch. Für nächstes Jahr ist eine Bergmesse geplant. Es wird überlegt, bis dahin einen markierten Wanderweg auf den Gipfel anzulegen.

Sommeraktion der Büchereien

Schock deine Eltern und lies ein Buch!

Entspannt lesen.

Helga Reder

Oberösterreich. Sommer ist Badezeit, aber auch Lesezeit. Egal, ob im Bad, in der Hängematte oder auf dem Berg – lesen kann man überall. Unter dem Motto „Schock deine Eltern und lies ein Buch“ starten die öffentlichen Bibliotheken OÖ eine Sommerlese-Initiative. Alle Mädchen und Buben bis 12 Jahre können sich ab sofort in ihrer Bibliothek einen „Lesepass“ abholen. Für jedes in den Ferien gelesene oder vorgelesene Buch gibt es einen Stempel. Wer den Sammelpass abgibt, nimmt an einer großen Preisverlosung teil.

Bildungszentrum der Katholischen Frauenbewegung OÖ

Neue Leiterin im Haus der Frau Linz. Eva-Maria Kienast, M.A. wird ab 1. September 2017 das kirchliche Bildungszentrum der Katholischen Frauenbewegung OÖ, „Haus der Frau“ leiten. Sie folgt Mag. Gabriele Eder-Cakl nach, die Pastoralamtsdirektorin der Diözese Linz wird. Eva-Maria Kienast ist verheiratet, Mut-

ter eines 16-jährigen Sohnes und wohnt mit ihrer Familie in Enns. Das Haus der Frau setzt seinen Schwerpunkt im Herbst 2017 auf Frauenpersönlichkeiten wie die hl. Lydia oder die Experimentalphysikerin Ille Gebeshuber sowie auf Angebote zur spirituellen Quellensuche. „Mit den

Angeboten soll ermöglicht werden, neue Wege zu beschreiten: Identität wird gestärkt, Rollenbilder werden hinterfragt und Impulse zur Weiterentwicklung gegeben. All das beinhaltet der Begriff der ‚Frauenbildung‘ und dafür steht das Haus der Frau“, sagt die designierte Leiterin.

Eva-Maria Kienast, M.A. war zuletzt beim Land OÖ als Referentin für Personalentwicklung tätig. Violetta Wakolbinger


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Oberösterreich 5

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Das KIM-Zentrum in Weibern besteht seit 40 Jahren

„Spiritualität, die etwas für das Leben bringt“ Das KIM-Zentrum in Weibern hat sich als kirchliches Gästehaus längst gut etabliert. Die Seelsorger/innen des Zentrums wollen für die Sorgen Jugendlicher ein offenes Ohr haben. Seit 40 Jahren gibt es das KIM-Zentrum in Weibern im Hausruckviertel. Mit der umsichtigen Renovierung eines alten Bauernhofs wurde in den 1970ern der Grundstein gelegt für eine Erfolgsgeschichte als kirchliches Gästehaus. 6200 Nächtigungen im Jahr 2016 sind ein neuer Rekordwert. Pfarren, die ihr Sommer-Jungscharlager hier verbringen wollen, müssen lange im Voraus buchen. Die nächsten vier Jahre ist die Ferienzeit fast ausgebucht. Kinderlager, Firmgruppen und Schulklassen bevölkern das lebendige Haus. „Wir machen keine spezielle Werbung, die Leute kommen durch Mundpropaganda zu uns“, sagt Hermann Angermayr, Leiter des KIM-Zentrums. Er sorgt für einen freundlichen Empfang aller Gruppen und ein angenehmes Klima im Haus. Die Lage mitten im Grünen bietet den Kindern und Jugendlichen viel Platz, um ihrem Bewegungsdrang nachzukommen und ein Biotop samt Meditationsteich. Außerdem gibt es mit einem großen Stadel, in dem unter anderem Volleyball-Netze aufgespannt sind, eine ordentliche Schlechtwetter-Alternative. Ein eigener großer Gottesdienstraum steht ebenfalls zur Verfügung. Förderung von Berufungen. Die Spiritualität junger Menschen zu fördern ist bis

Das KIM-Zentrum in Weibern ist bei Pfarren beliebter Schauplatz für Jungscharlager. KIZ/PS (2)

Sorgen für ein gutes Klima im KIM-Zentrum: Hermann Angermayr, Gabriela Pfeferle und Erwin Wiesinger (von links).

heute ein großer Schwerpunkt des KIMZentrums, das eben noch mehr sein will als „nur“ ein kirchliches Gästehaus. Eng ist das mit der Gründungsidee verwoben. KIM steht ausgeschrieben für „Kreis junger Missionare“. Der mittlerweile in Brasilien lebende Pater Hubert Leeb hat diese Jugendaktion zur Förderung von Priester – und Ordensberufen gegründet. Noch immer ist KIM eine Bewegung für Berufungen, fasst diesen Begriff aber weiter: etwa auch auf Diakone, Pastoralassistent/innen, ehrenamtliche Pfarrmitarbeiter/innen oder Eltern, denen religiöse Erziehung wichtig ist. „Wir wollen eine berührende Spiritualität vermitteln, die etwas für das Leben bringt“, formuliert es Erwin Wiesinger, der Religionslehrer und Diakon in Ausbildung ist. Gemeinsam mit Sabine Senzenberger und Gabi Pfeferle bildet er das neue pastorale Leitungsteam des KIM-Zentrums. Das Trio folgt dem 75-jährigen Pater Siegi Mitteregger nach, der sich schrittweise aus der KIM-Seelsorge zurückzieht. „Wir wollen für junge Menschen in Nöten da sein“, sagt Gabriela Pfeferle. Anknüpfungspunkt kann dazu die neue Vesper sein, die jeden Donnerstag um 18 Uhr im KIM-Zentrum stattfindet. Unter dem Titel „Kim – pray for“ sind alle Freunde von KIM zu einer Gebetsgemeinschaft eingeladen. Nach dem liturgischen Feiern gibt es eine Agape um eine „Kirche im Miteinander“ zu vertiefen. Paul Stütz

In Kürze Fremdwort „soziale Marktwirtschaft“ Nur 45 % der österreichischen Bevölkerung kennen den Begriff „soziale Marktwirtschaft“. Das hat eine von der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) beauftragte Studie ergeben. IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel betont, dass die Studie die Aufmerksamkeit der Bürger/innen wecken solle. Die „soziale Marktwirtschaft“ geht auf den deutschen Ökonom Alfred Müller-Armack zurück, der u.a. von der christlichen Soziallehre beeinflusst war. Sie soll einen rechtlichen Rahmen schaffen, in dem sich das wirtschaftliche Handeln abspielt. Unter anderem gehört dazu die Sicherung persönlicher Freiheitsrechte, die Möglichkeit, ein selbstständiges Gewerbe anmelden zu können und ein Netz von Sozialleistungen. Forschungsergebnisse. Die Befragung zeigte, dass vor allem Jüngere kaum etwas mit dem Begriff „soziale Marktwirtschaft“ anfangen können. Neben dem Alter ist auch die Schulbildung sowie die Wohnsituation ausschlaggebend. So haben Personen mit einer höheren Bildung und Personen vom Land zumindest schon einmal von sozialer Marktwirtschaft gehört oder gelesen. Laut Meinungsforscher Paul Eiselsberg von IMAS – Institut für Markt- und Sozialanalysen sind die Österreicher/innen auch damit überfordert, Vor- und Nachteile der sozialen Marktwirtschaft zu nennen. So konnten soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit als Vorteile genannt werden, als Nachteile haben die Teilnehmer/innen den Konkurrenzkampf und den Preiskampf genannt. Die Studie soll nun an alle Parteien und Verbände weitervermittelt werden, um Aufmerksamkeit zu wecken und zu informieren. Sophia Jelinek


Wie wollen wir wohnen? Darüber hat sich eine Freundinnenrunde jahrelang Gedanken gemacht. Nun sind sie in einem umgebauten Vierkanter in Garsten eingezogen. Ein Besuch in einem besonderen Wohnhaus. Christine Grüll

D

ie Nachmittagshitze liegt über dem ehemaligen Bauernhof. Geräusche dringen kaum aus den Wohnungen, dafür schwacher Essensgeruch. Später werden drei kleine Kinder von Tür zu Tür ziehen und nach Pfirsichkompott fragen. Jetzt aber stehen Dreiradler und Rutschauto noch unbenützt vor dem Eingang. Er mündet in den großen, überdachten Innenhof: das Atrium. Auf fast 500 Quadratmetern stehen Pflanzen und Tische und Stühle, ein Küchenblock und ein großer Esstisch. Daneben schimmert blau das Wasser des Schwimmkanals.

Vom Kleinkind bis zur Seniorin. „Das abendliche Schwimmen mit Blick auf die Sterne genießen wir sehr“, sagt Elfie Hackl-Ceran. Sie sitzt im Schatten auf ihrer klei-

Ein kleines Dorf in nen Terrasse. Elfie Hackl-Ceran hat vier Kinder großgezogen. 27 Jahre war sie verheiratet. Nun wohnt sie gerne allein. Aber allein sein wollte sie nicht: Mit einer Gruppe von Gleichgesinnten hat sie sieben Jahre lang nach einem Gebäude gesucht, in dem sich ihr gemeinsamer Wohntraum verwirklichen lässt. Ein Traum, der Nähe und Zurückgezogenheit vereint. Dann wurde ihnen von der Immobilienstiftung der Diözese Linz der ehemalige Stiftshof in Garsten angeboten. Eineinhalb Jahre lang wurde der „Mayr in der Wimm“ umgebaut. Nun ist der Traum wahr geworden. „Das Zusammenleben funktioniert sehr gut, denn alle sind daran interessiert, dass es gut geht“, sagt Elfie Hackl-Ceran mit einem Lächeln. In den zwanzig Wohnungen leben Familien mit kleinen Dorfplatz im Innenhof (links): Die Bewohner/innen nennen ihn Atrium, nach dem zentralen Raum in römischen Häusern. Gemeinschaftsraum im Dachgeschoß (rechts).

Kindern, Paare und Alleinstehende, von zwei bis 67 Jahren. Jede Wohneinheit hat ein Stimmrecht. Alle zwei bis drei Wochen wird in einer Runde alles besprochen: Was in der Hausordnung stehen soll oder wer sich um den Ausbau der Sauna kümmert. Aber auch im Alltag läuft vieles gemeinschaftlich ab. Wenn eine Bewohnerin einkaufen fährt, nimmt sie auch etwas für andere mit. Eine andere bestellt für alle beim Bauernladen und wenn eine Mutter kurz weg muss, schaut halt jemand auf die Kinder. „Wir nutzen die Synergien“, sagt Elfie Hackl-Ceran. Altes erhalten, Neues gestalten. Es ist immer noch still im Haus. Die Gastgeberin führt treppauf und treppab zu den Sehenswürdigkeiten, den alten und den neu-


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Reportage 7

20. Juli 2017

Der „Mayr in der Wimm“ ist fast 560 Jahre alt. Nach Jahren des Leerstandes wird er nun wieder als Wohn- und Lebensraum genützt. KiZ/CG (4)

Nachbarschaftlich wohnen

einem Haus en. Ein Fresko wurde entdeckt, das nun aufwändig restauriert werden muss. Die ehemalige Eingangshalle trägt ein Gewölbe aus der Renaissance. Hier werden besondere Feste gefeiert. In der hellen Gästewohnung steht eine gepackte Reisetasche. Ein Gast wird abreisen, ein anderer hat sich schon angekündigt. Eine Wohnung steht noch leer. Sie wird demnächst bezogen. Vom Balkon aus weitet sich der Blick über Wiesen und Felder. 1459 wurde der Hof erstmals urkundlich erwähnt. Ein so altes Gemäuer ist für Überraschungen gut. Ein Trakt ist beim Umbau richtiggehend zerbröckelt. Er musste neu aufgebaut werden. Die Überraschungen sind auch nach dem Umbau nicht ausgeblieben. Sie sind aber sozialer Natur. Vom Ich zum Wir und zurück. „In den ersten paar Wochen sind wir überhaupt nicht in unseren Wohnungen geblieben“, erzählt Elfie Hackl-Ceran. Kaum saß jemand an den Tischen im „Café“ im Atrium, setzten sich schon andere dazu. Das eigene „Ich“ hatte sich kurzfristig im „Wir“ aufgelöst. Damit haben die Bewohner/innen nicht gerechnet. Mittlerweile hat sich der Rhythmus zwischen dem Leben in den Wohnungen und dem Zusammensein außerhalb schon normalisiert. Aber die Vertrautheit ist da. Eine Nacht hat Elfie Hackl-Ceran ganz besonders genossen. Der Strom war ausgefallen. Sie

Das Wohnprojekt GENAWO, kurz für „Gemeinschaftliches nachbarschaftliches Wohnen“, im ehemaligen Stiftshof in Garsten ist ausgerichtet auf Begegnung und ermöglicht gemeinschaftliche Aktivitäten im Garten und im Innenhof (Atrium) und zukünftig auch in Werkstätte und Sauna. Das Atrium dient als Dorf- und Festplatz, als Spielwiese und Begegnungszone. Für die Bewohner/innen unterschiedlichen Alters steht Gemeinschaft im Vordergrund, wobei es genügend Raum für Individualität und Rückzug gibt. Geräte und Maschinen werden im Sinne der Nachhaltigkeit gemeinsam genutzt. Das Gebäude ist im Besitz der Diözese Linz, die ein Baurecht bis 2110 eingeräumt hat. Geplant wurde der Bau von Architekt Dipl. Ing. Fritz Matzinger aus Leonding. Am „Tag des Denkmals“ am 24. September 2017 kann das Gebäude besichtigt werden. XX www.genawo.at

ging mit einer Kerze aus der Wohnung ins Atrium. Da tauchte eine Flamme nach der anderen in der Dunkelheit auf. Zwei Stunden lang saßen alle bei Kerzenlicht und Rotwein beisammen und redeten und lachten. Blick in die Zukunft. Hat diese Art des Zusammenwohnens Zukunft? „Es ist schon eine Frage der Persönlichkeit“, ist sich Elfie Hackl-Ceran sicher. Sie meint, das Projekt hätte es dem Land erspart, dass es mit 20 Einzelheimen weiter zersiedelt würde. „Aber es ist wohl nicht für die Mehrheitsgesellschaft geeignet. Dafür sind die Menschen zu individualisiert und der Großfamilie entwöhnt.“ Aber ein Teil der Gesellschaft wird so etwas schätzen. Für „ihr“ Projekt wünscht sich Elfie Hackl-Ceran: „So wie es jetzt läuft, so soll es bleiben.“

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Mag. Elfie Hackl-Ceran ist u.a. Unternehmensberaterin, Lebens- und Sozialberaterin und freischaffende Künstlerin. Sie leitet mit Rudolf Pilat die GENAWO GmbH in Steyr.


8 Thema

20. Juli 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

„... auch wenn du die Welt nicht rettest“ Um die Probleme der Erde zu lösen, braucht es maximales Gottvertrauen und maximales Engagement, meint der Theologe Michael Rosenberger. Die Ökumenische Sommerakademie 2017 suchte nach Wegen, wie die Erde ein Garten bleibt und nicht zur Wüste wird.

„Der Mensch hat die Aufgabe, die Schöpfung Gottes wie ein Treuhänder zu bewahren“ – sagt Ursula Fatima Kowanda Yassin. Die Sorge um die Schöpfung verbindet die Religionen, meint die muslimische Theologin aus Wien. Es sei dieselbe Sorge, von der auch Papst Franziskus spricht, wenn er die

Paradeiser – Selbstgezogen statt aus industrialisierten Großbetrieben. © M. Schuppich/Fotolia

Matthäus Fellinger

Erde als das gemeinsame Haus bezeichnet – und für einen zärtlichen Umgang mit der Schöpfung wirbt. „Nur im Einklang mit Gott tut der Mensch sich und der Schöpfung gut“, betont auch die katholische Bibel-Theologin Elisabeth Birnbaum. Bei der 19. Ökumenischen Sommerakademie, die von 12. bis 14. Juli im Stift Kremsmünster stattfand, ging es nicht nur um wissenschaftliche Analysen um den Zustand des Planeten Erde. Es ging auch um die Rolle von Religionen und Kirchen für die Schöpfungsverantwortung. Es braucht einen neuen Lebensstil, der die Erde nicht verwüstet zurücklässt. „Die Kirchen sind eine Ressource für die Heilung der Welt“, meint etwa der oberösterreichische Superintendent Gerold Lehner. „Eine angepasste Kirche bringt der Welt gar nichts“, sagte er. „Die Kirche muss jeder Politik widerstehen, die die Erde bloß als Ware betrachtet“, betonte der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic. Mit Engagement und Gottvertrauen. Moraltheologe Michael Rosenberger ortet einen Stillstand. Die großen Umweltkonferenzen haben noch nicht zur wirklichen Umkehr geführt. Noch immer werde viel zu wenig unternommen, um etwa von der fossilen Energie wegzukommen. Es gehe nicht mehr an, „nur ein bisschen was zu ändern. Die Grundstruktur unseres Lebensstils und unserer Wirtschaftsweise müssen auf den Kopf gestellt werden“, meint Rosenberger. Das nicht irgendwann, sondern heute. Die christliche Spiritualität rät, den Blick sehr weit in die Zukunft zu richten. Wie sieht die Welt am Ende des Lebens, wie sieht sie in hundert Jahren aus? Angst könne einem da werden und bange. Aber „Wir brauchen die Angst“, sagt Rosenberger. Sie kann fruchtbar werden. Die Angst und die Hoff-

nung miteinander zu verbinden, darin liege der Weg. Im Sinne des hl. Ignatius gehe es darum, maximales Gottvertrauen und maximales Engagement zu verknüpfen. „Wer seine Verantwortung für die Schöpffung wahr- und ernstnimmt, engagiert sich trotz der realistischen Möglichkeit, dass die Zerstörung der Erde noch weitergeht. „Du sollst und du kannst anders handeln, auch wenn du die Welt nicht rettest.“ Diese Haltung leitet Rosenberger aus biblischen Texten, vor allem aus der Apokalyptik ab. Auch eine rein weltlich verstandene Ökologie braucht einen Kern an Spiritualität, meint der Theologe. „Sie müsse begreifen, dass die wichtigsten Dinge im Leben uns geschenkt sind – sonst kommt man aus seiner Verbissenheit nicht heraus“. Ansätze. Was es im Konkreten bedeuten kann, erzählte Biobäuerin Margit MayrLamm. Sie und ihr Mann Josef haben bei Allhaming mit einem Bio-Gemüsebetrieb angefangen. Sie bleiben bewusst klein, obwohl das „Geschäft“ gutgeht. Sie wollen, sagen sie, die Freude an der Arbeit nicht verlieren. Das Nahverhältnis mit ihren Kundinnen und Kunden ist ihnen wichtig. Christoph Wiesmayr ist Architekt. Im Industriegebiet von Linz hat er den ersten Gemeinschaftsgarten gegründet. „Urban gardening“ nennt man heute die Bewegung. Städter sollten so in Berührung mit der Natur kommen. Über 90 ähnliche Projekte gibt es inzwischen in Oberösterreich. Eine neue Beziehung mit der Natur braucht es. Naherfahrungen mit dem, woher das Essen kommt. Das wurde bei der Ökumenischen Sommerakademie deutlich. Ebenso dies: Auch ein so schwieriges Unterfangen wie die Welt zu retten gelingt, nicht ohne Lust und nicht ohne Freude.

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Thema 9

20. Juli 2017

„Die Erde sind wir. Schritte zu einer ökologischen Umkehr“ ist das Motto der heurigen internationalen „Fachtagung Weltkirche“. Über Klima-, Umwelt und Humanökologie referieren werden KOOGeschäftsführer und Agraringenieur Heinz Hödl, der philippinische Weihbischof Broderick Pabillo und die kenianische Klimaschutzexpertin Monicah Wanjiru. reuters u www.fachtagung-weltkirche.at

Die Fachtagung Weltkirche findet vom 21. bis 22. Juli im Agrarbildungszentrum Lambach statt

„Alles im Leben hängt zusammen“ Papst Franziskus hat in seiner Umweltenzyklika „Laudato si‘“ hinsichtlich der Umweltkrise zu einer gemeinschaftlichen Umkehr aufgerufen. Die heurige „Fachtagung Weltkirche“ in Lambach widmet sich dieser Thematik und beschäftigt sich mit Schritten zu einer ökologischen Umkehr. Einer der Referenten/innen ist KOO-Geschäftsführer Heinz Hödl.

Wirtschaft hängt auch eng mit einer gerechten Steuerpolitik zusammen. Durch Steuervermeidung, Steuerkorruption, Schlupflöcher oder Steueroasen gehen der EU jährlich 1000 Milliarden Euro verloren. Diese Mittel fehlen für Bildung, für Gesundheit, für Soziales und für eine Förderung der ökosozialen Wirtschaft in Afrika, Asien und Lateinamerika.

interview: susanne huber

Was macht für Sie ein verantwortungsbewusster Lebensstil aus? Heinz Hödl: ... wenn ich bewusst regionale,

Wie kann Ihrer Meinung nach eine tiefgreifende ökologische Umkehr gelingen? Heinz Hödl: Eine ökologische Umkehr ist un-

trennbar verbunden mit einer sozialen und wirtschaftlichen Umkehr, weil vor allem aus der Wirtschaft heraus durch den Ressourcenverbrauch stark eingegriffen wird in die Natur. Eine nachhaltige Wirtschaft bedeutet: Heinz Hödl: Weg von der Agrarindustrie hin

zu einer nachhaltigen Landwirtschaft; weg vom Atomstrom hin zu erneuerbaren und umweltfreundlichen Energieformen wie Sonnenenergie; weniger Konsumismus und weg von der Wegwerfkultur. Von den Nahrungsmitteln, die allein in Wien weggeworfen werden, könnte Graz leben. Eine nachhaltige

Heinz Hödl ist Geschäftsführer der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für int. Entwicklung und Mission (KOO). Koo

saisonale oder fair gehandelte Produkte kaufe; wenn ich Dinge nicht gleich wegwerfe und neu besorge, sondern repariere; wenn ich weniger Fleisch esse und Plastik vermeide. Ein verantwortungsvoller Lebensstil hat auch wieder mit nachhaltiger Wirtschaft zu tun. Das reicht von Kleidung über Mobilität bis hin zur Produktion. 50 Prozent des CO2-Ausstoßes wird durch die Produktion eines Autos verursacht. Da hilft uns das Elektro-Auto noch nicht wirklich, denn auch das muss produziert werden, der Strom dafür muss produziert werden. In einem Elektro-Auto finden sich ca. 80 kg Kupfer und andere Metalle – da sind wir bei den Konfliktmineralien und deren Abbau. Durch die Ausbeutung der Natur kommt es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen ... Heinz Hödl: Wir wissen, dass über 40 Prozent

innerstaatlicher Konflikte aufgrund des Mineralienabbaus verursacht werden. Meistens wird er von internationalen Konzernen betrieben, zum Teil auch illegal. Die Bevölkerung vor Ort profitiert davon nicht. Und dieser Ressourcenabbau hängt zudem mit der

sozialen Komponente zusammen – es fehlt an Menschenrechten, an sozialen Rechten, an Arbeitsrechten. Das muss gestoppt werden. Wie kann in der Gesellschaft ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, den Lebensstil zu ändern? Heinz Hödl: Grundsätzlich ist Lebensstil et-

was, das wir dem Einzelnen zurechnen. Aber können wir unseren Fußabdruck alleine halbieren? Das geht schwer. Ich glaube, dass der Einsatz jedes Einzelnen wichtig ist und wir brauchen all die Alternativen; aber die Politik muss die Verantwortung übernehmen. Wenn in Österreich zu wenig öffentliche Verkehrsmittel und Fahrradwege angeboten werden, dann können viele Leute ohne Auto nicht zur Arbeit kommen. Der Papst sagt in „Laudato si‘“, dass alltägliche Verhaltensänderungen, so wichtig sie sind, nicht reichen; es sei „nicht genug, dass jeder Einzelne sich bessert. (...) Auf soziale Probleme muss mit Netzen der Gemeinschaft reagiert werden, nicht mit der bloßen Summe individueller positiver Beiträge.“ Welche Bedeutung hat die Umweltenzyklika des Papstes für Sie persönlich? Heinz Hödl: Sie ist ein großartiger Schritt, für

mich persönlich, für meine Arbeit, für mein Wirken in der Kirche und in der Gesellschaft. Sie bestärkt, sie gibt Hoffnung, aber sie fordert auch heraus, weil große Überzeugungsarbeit dahintersteckt. Ihr ganzheitlicher Ansatz bereichert meine Spiritualität, weil alles im Leben zusammenhängt. Menschsein hat nicht nur mit Leistung zu tun. Entwickle ich die Liebe zur Natur, dann erfüllt mich das und ich muss nicht nach anderen Dingen streben.

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10 Panorama stenogramm Preis-Ausschreibung. Der „Otto Mauer Fonds“ schreibt zum 37. Mal den „Msgr. Otto Mauer-Preis“ für bildende Kunst aus. Der Preis, für den junge Künstler Werke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur, Objektkunst, Installationen

Johanna Schwanberg, Leiterin des Dom Museum Wien, gehört der Jury des „Msgr. Otto Mauer-Preises“ an. fjr

20. Juli 2017

Caritas-Präsident Michael Landau appelliert an die Politik:

„Pakt für sozialen Zusammenhalt“ gefordert Caritas-Präsident Michael Landau hat die wahlwerbenden Parteien aufgerufen, im aktuellen Wahlkampf mehr auf sachliche Gelassenheit und weniger auf Emotionalisierung und Populismus zu setzen. „Man sollte nicht alles Porzellan zerschlagen, weil man sonst nach der Wahl nur mehr Scherben hat“, sagte Landau am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“. Zugleich skizzierte Landau einen Fünf-Punkte-Plan, den er der nächsten Regierung als Arbeitsprogramm empfiehlt und der die Themen Armutsbekämpfung, Menschenwürde, Pflegereform, leistbares Wohnen und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit umfasst. „Wir brauchen einen Pakt für den sozialen Zusammenhalt“, so Landau.

und Neue Medien einreichen können, ist mit 11.000 Euro dotiert und zählt zu den angesehensten Kunstpreisen in Österreich. u Informationen: Tel.: 01/317.61.65/42, E-Mail: office@otto-mauer-fonds.at, Internet: www. otto-mauer-fonds.at

Kritik. Fehlende Sachlichkeit und Einseitigkeit attestiert die Lebensschutzorganisation „Aktion Leben“ dem aktuell laufenden Frauenvolksbegehren. Kritisch gesehen werden vor allem die Forderungen zum Schwangerschaftsabbruch, der Bildungspolitik sowie der Kinderbetreuung. Positive Bilanz. Die Katholische Jungschar Österreich hat im Vorjahr rund 15 Millionen Euro für ihre entwicklungspolitischen Hilfsprojekte aufgewendet. Laut dem Jahresbericht 2016 flossen exakt 15,095.314,95 Millionen Euro in die Leistungen der Projektarbeit im EZA-Bereich, elf Millionen Euro davon über Direktvergabe in Hilfsprojekte in Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. 1,2 Millionen der Gesamteinnahmen von rund 18 Millionen Euro wurden für Leistungen im Bereich Bildung/Anwaltschaft/Information im Inland ausgegeben, jeweils rund 700.000 Euro für Spendenwerbung und Verwaltung.

KirchenZeitung Diözese Linz

Empfiehlt der nächsten Regierung einen Fünf-Punkte-Plan als Arbeitsprogramm: Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich. fjr

Christoph Riedl, Asylexperte der Diakonie, spricht sich dafür aus, den Lehrstellenmarkt für Asylwerber zu öffnen. diakonie/Nadja Meister

Armutsbekämpfung. Im Blick auf das Thema Menschenwürde wünscht sich der Caritas-Präsident eine Verankerung in der Verfassung. „In Zeiten, da vieles verhandelbar scheint, müssen zentrale Dinge außer Streit gestellt werden: Das Bekenntnis zur unantastbaren Würde des Menschen ist der Urgrund unseres Zusammenlebens. Und das muss er auch in Zukunft sein“. Im Blick auf das Thema Armutsbekämpfung pocht Landau auf österreichweit einheitliche Regelungen und Standards bei der Mindestsicherung. Baustellen Wohnen, Arbeit, Pflege. Das Thema leistbares Wohnen sei in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt und es zeige sich gerade hier ein Versagen der letzten Regierungen, hatten diese doch bereits vor Jahren eine Mietrechtsreform angekündigt. Auch beim Thema Arbeit sieht Landau dringenden Handlungsbedarf. Arbeit sei schließlich ein Menschenrecht, das für viele Menschen allerdings zu „totem Recht“ geworden ist. „Das Ziel muss sein, dass Menschen wieder von ihrer Arbeit leben können. Derzeit ist das vielfach nicht der Fall. Geringe Einkommen müssen deutlich entlastet werden“. Schließlich machte Landau im Bereich der Pflege eine weitere Baustelle aus. So brauche es eine Pflegereform in Form eines Ausbaus der mobilen Dienste, der Anhebung des Pflegegeldes und österreichweit gleicher Standards und Richtlinien.

Lehrstellenmarkt für Asylwerber öffnen

Jahresbericht der Caritas Socialis

Jugendlichen Asylsuchenden den Zugang zu Bildung und Ausbildung zu ermöglichen sei eine „zukunftsweisende Idee“, sagt Christoph Riedl, Asylexperte des evangelischen Hilfswerks Diakonie, über die Forderung, die nun auch aus dem Arbeitsmarktservice (AMS) laut wurde. Mit Unverständnis reagiert die Diakonie auf die Ablehnung von Innenminister Sobotka gegenüber dem Vorstoß von AMS-Chef Kopf. Nach EU-Recht müsse allen Asylsuchenden, deren Asylverfahren nicht binnen neun Monaten abgeschlossen ist, „Zugang zum Arbeitsmarkt eingeräumt werden“.

Über 1900 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter der „Caritas Socialis“ (CS) haben im vergangenen Jahr mehr als 14.000 Menschen betreut. Das geht aus dem Jahresbericht der Schwesterngemeinschaft für 2016 hervor. Schwerpunkt lag demnach beim Bereich Hospiz & Palliative Care. Heute sei der „Palliative Care“-Gedanke in allen Einrichtungen der CS verankert und werde über das CS Hospiz Rennweg in Wien hinaus in allen stationären und mobilen Einrichtungen der „Caritas Socialis“ gelebt, heißt es in dem Bericht.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

20. Juli 2017

Pater Johann Kiesling aus Österreich leitet eine Missionsstation in der Demokratischen Republik Kongo, dem Beispielland der Christophorus-Aktion 2017. miva

Christophorus-Aktion der MIVA Das Hilfswerk MIVA startet im Juli seine jährliche Spendenkampagne für die Finanzierung von Fahrzeugen für Mission und Entwicklung. Mit dem Ankauf von PKWs, Geländewagen, Motorrädern, Fahrrädern bis hin zu Rollstühlen oder Booten sowie auch Pferden werden Projekte aus den Bereichen Pastoral, Medizin und Entwicklung in Ländern des Südens unterstützt. Höhepunkt der österreichweiten Aktion, bei der Autofahrer um einen Zehntelcent pro unfallfreiem Kilometer gebeten werden, ist

der „Christophorus-Sonntag“ am 23. Juli. Eines der sechzig unterstützten Projekte in aller Welt ist 2017 jenes der Salesianer Don Boscos in der Demokratischen Republik Kongo. Der österreichische Pater Johann Kiesling lebt seit 1982 vor Ort und betreibt in der Provinz Katanga die Missionsstation Kipushya. In vielen Dörfern der Region gibt es kein sauberes Wasser; Stromleitungen oder Telefon sind bloß ein Wunschtraum. Kieslings MIVA-Toyota ist das einzige Auto auf dem von ihm betreuten Gebiet, das mit

10.000 Quadratkilometern der Größe Kärntens entspricht; das nächste Krankenhaus liegt eine Tagesreise auf kaum befestigten Straßen entfernt. Damit die Dörfer endlich Zugang zu sauberem Wasser erhalten, hat P. Kiesling ein Wasserprojekt gestartet. Unter Mithilfe der Dorfbewohner sollen vorerst zehn Brunnen gegraben werden, wobei der Ordensmann vom „Beschaffungsbetrieb der MIVA“, der auf ökologische Umsetzung technischer Aufgaben spezialisiert ist, unterstützt wird. u www.miva.at

Arbeitsplätze für behinderte Menschen

Requiem im Kölner Dom für Kardinal Meisner

weltkirche

Der koptisch-orthodoxe Papst-Patriarch Tawadros Il. hat bestimmt, dass fünf Prozent der Arbeitsplätze in den kirchlichen Einrichtungen Ägyptens ab sofort für Menschen mit Behinderung zur Verfügung gestellt werden. Die Regelung gelte auch für den Bereich von Sozialwerken, Schulen und Wirtschaftsunternehmen, die mit der koptischen Kirche verbunden sind. Diese Verfügung hat weit über den kirchlichen Bereich hinaus Aufsehen erregt, weil in Ägypten die Situation für Menschen mit Behinderung besonders schwierig ist. Ihre Existenz wird vielfach ausgeblendet.

Papst Franziskus hat „den unerschrockenen Einsatz“ des verstorbenen Kardinals Joachim Meisner für Glauben und Kirche gewürdigt. Beim Requiem für den langjährigen Kölner Erzbischof verlas der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, am Samstag eine kurze Botschaft des Papstes. Die Predigt hielt der langjährige Freund Meisners, Kardinal Peter Erdö aus Esztergom-Budapest. Weitere Konzelebranten waren u. a. Kardinal Reinhard Marx. Meisner war am 5. Juli im Alter von 83 Jahren während eines Urlaubs in Bad Füssing gestorben.

„Hingabe des Lebens“. Papst Franziskus hat die Regeln für Selig- und Heiligsprechungen geändert. Neben dem Martyrium hat er die „Hingabe des Lebens“ als neuen Tatbestand auf dem Weg zu einer Selig- und Heiligsprechung eingeführt. Der Erlass in Form eines sogenannten Motu Proprio trägt den Titel „Maiorem hac dilectionem“ und soll besonders jene Christen berücksichtigen, die „frei und freiwillig“ ihr Leben aus Nächstenliebe für andere Menschen hingaben und deshalb selbst einen verfrühten Tod starben. Philip Mulryne, irischer Ex-Profifuß­ baller, ist am Samstag in Dublin zum Priester geweiht worden. Der Manchester-United-Spieler soll 600.000 Pfund im Jahr verdient haben, bevor er bei den Dominikanern eintrat und das Armutsgelübde ablegte. reuters


Sonntag 16. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 23. Juli 2017

Lasst beides wachsen bis zur Ernte Nur allzu leicht fällt uns das Erkennen von Unkraut und vorschnell treibt uns ein Impuls, es allzu gern auszureißen. Jesus mahnt Zurückhaltung ein, denn das Urteil fällt er selbst bei der Vollendung der Zeiten.

1. Lesung Evangelium Matthäus 13,24–43 (oder 13,24–30)

Jesus legte ihnen ein anderes Gleichnis vor: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Menschen schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt. Lasst beides wachsen bis zur Ernte und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune! Er legte ihnen ein weiteres Gleichnis vor und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen

Weisheit 12,13.16–19

Zweigen nisten. Er sagte ihnen ein weiteres Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge in Gleichnissen und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen, damit sich erfülle, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund in Gleichnissen, ich spreche aus, was seit der Schöpfung der Welt verborgen war. Dann verließ er die Menge und ging in das Haus. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker! Er antwortete: Der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Kinder des Reiches; das Unkraut sind die Kinder des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Schnitter sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch bei dem Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gesetzloses getan haben, und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!

Denn es gibt keinen Gott außer dir, der für alles Sorge trägt; daher brauchst du nicht zu beweisen, dass du gerecht geurteilt hast. Deine Stärke ist die Grundlage deiner Gerechtigkeit und deine Herrschaft über alles lässt dich alles schonen. Stärke beweist du, wenn man an deine unbeschränkte Macht nicht glaubt, und bei denen, die sie kennen, strafst du die anmaßende Auflehnung. Weil du über Stärke verfügst, richtest du in Milde und behandelst uns mit großer Schonung; denn die Macht steht dir zur Verfügung, wann immer du willst. Durch solches Handeln hast du dein Volk gelehrt, dass der Gerechte menschenfreundlich sein muss, und hast deinen Söhnen und Töchtern die Hoffnung geschenkt, dass du den Sündern die Umkehr gewährst.

2. Lesung Römer 8, 26–27

So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist. Denn er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein.


Wort zum Sonntag

Das Sowohl-als-auch

Unkraut jäten, beim Gemüsebauern im Seewinkel.

Es ist erstaunlich, wie Jesus mit dem Unkraut umgeht. Ganz anders als die religiösen Lehrer seiner Zeit. Die sind radikal, verlangen das Sofort, das Entweder alles oder nichts. In Jesus entdecken wir eine wohltuende Gelassenheit und Geduld. Er ermuntert seine Jünger: Lasst euch Zeit. In der Schöpfung hat alles seinen Platz, auch wenn wir regulierend eingreifen. Die Vegetation der Erde ist eine Ganzheit, eine Einheit von Unkraut und Weizen. Alles ist auf Koexistenz angewiesen. Isoliert man eines, wird das Ganze gestört oder sogar zerstört. Es ist wie bei einer Batterie: Nimmt man einen Pol heraus, dann sind er selbst und auch der andere nichts mehr wert. Allein hat ein PlusPol keinen Sinn. Wenn wir auch dem Acker unseres Lebens in der Gier nach mehr oder nach „nur“ Weizen zu jäten beginnen, reißen wir immer beides aus. Das Trennen und Vernichten des Unkrauts müssen wir Gott überlassen. Ist ein mit Korn und Mohnblumen durchsetztes Weizenfeld – entgegen aller Kosten-Nutzen-Rechnung – nicht einfach schön? Wer Blumen liebt, liebt auch die Menschen. Dem Optimisten ist jedes Unkraut eine Blume, dem Pessimisten ist jede Blume ein Unkraut. Das Feuer ist das Symbol der verwandelnden Kraft Gottes. Die Macht der Liebe ist letztlich die stärkste Macht. Sie vermag alles Böse zu verwandeln, in Licht und Wärme, in Liebe.

kathbild.at / franz josef rupprecht

D

enn du, mein Herr, bist gut und

bereit zu vergeben,

Zum Weiterdenken

reich an Liebe für alle, die zu dir rufen. Vernimm, Herr, mein Bittgebet, achte auf mein lautes Flehen!

Zeige ich auch dort Verständnis und Liebe, wo ich nicht zustimmen kann? Spüre ich auch in mir beides: Unkraut und Weizen? Warum bin ich dann einseitig und intolerant? Lasse ich den Tiefgang des Glaubens Jesu über das Gewohnte und Gewöhnliche siegen?

Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und sich niederwerfen, mein Herr, vor deinem Angesicht, sie werden deinen Namen ehren. Denn du bist groß und tust Wunder, nur du bist Gott, du allein. Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott,

josef kuzmits

langsam zum Zorn und reich an Huld und Treue.

Rektor und Seelsorger im Caritas

Wende dich mir zu und sei mir gnädig, und rette den Sohn deiner Magd! Antwortpsalm, aus Psalm 86(85)

Haus St. Martin sowie Leiter des Liturgiereferates in der Kroatischen gossmann

gib deinem Knecht deine Stärke

Sektion der Diözese Eisenstadt Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

20. Juli 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Lachen verbindet: Peter Spindler begrüßt als Clown Flüchtlingskinder auf dem Wiener Westbahnhof (September 2015). Petra Rautenstrauch

Clafoutis mit Marillen zutaten

∙∙100 g Staubzucker ∙∙2 Eier ∙∙1 Prise Salz ∙∙200 ml Obers ∙∙100 g Mehl ∙∙500 g Marillen ∙∙30 g Butter Zubereitung Clafoutis ist ein französischer Kuchen bzw. eine Nachspeise, die traditionell mit Kirschen zubereitet wird. Es kann jedoch jedes Obst verwendet werden. Zucker, Eier, Salz und Obers mit dem Schneebesen schaumig rühren, Mehl hinzusieben und kurz, aber gründlich verrühren. Eine gefettete Auflauf- oder Tortenform bis zum Rand mit entsteinten und halbierten Marillen befüllen. Den Teig darübergießen. Den Clafoutis im vorgeheizten Backofen bei 200 °C 20 Minuten backen, dann auf 170 °C reduzieren, die Form mit Alufolie bedecken und weitere 20 Minuten fertig backen. Buchtipp „In einem Glas Marillenmarmelade steckt der ganze Sommer“, schreibt Mella Waldstein im Buch „Wachauer Marille“. Es bietet nicht nur viele Rezepte, sondern gibt einen Einblick in das Leben mit der „Sonnenfrucht“ in der Wachau. XX Wachauer Marille, Mella Waldstein, Gregor Semrad (Fotos), Leopold Stocker Verlag 2017

Lachen ist die schönste Art, seinen Sorgen die Zähne zu zeigen. Doch wie lässt sich Humor in schwierigen Situationen bewahren? Der Theaterpädagoge Peter Spindler nimmt sich den Clown als Vorbild. Christine Grüll

Lachen wie ein Wenn Peter Spindler als Clown krebskranke Kinder im Krankenhaus besucht, will er sie zum Lachen bringen. Deshalb nimmt er die Kinder und ihr Schicksal, ihre Wünsche und Träume sehr ernst. „Humor heißt, Menschen in den Arm zu nehmen und nicht auf den Arm“, sagt Peter Spindler. Er ist Schauspieler, Clown beim Verein CliniClown Austria und zeigt angehenden Lehrer/innen, wie sie mit theatralischen Elementen den Unterricht spannend gestalten können. In seiner Arbeit hat er mit vielen Fassetten von Humor zu tun und mit dessen Wirkung: Humor verbindet Menschen. Dafür muss er erst einmal vorhanden sein. Ist Humor erlernbar? Raus aus der Opferrolle. „Humor und Lachen kann man nicht unbedingt lernen, Mag. Peter Spindler, geboren 1981 in Steyr, ist Theatermacher und -pädagoge, Universitätslektor und Clown bei Clini-Clown Austria. Er lebt in Wien (www.peterspindler. com). Severin Wurnig

aber wiederentdecken“, meint Peter Spindler. Kinder dürften einige hundert Mal am Tag lachen, während das Erwachsene laut Statistik nur 17 Mal tun. Eine bestimmte körperliche Bewegung könnte zum Lachen anregen: Wenn Kindern langweilig ist, springen sie gerne am Stand auf und ab. Peter Spindler nennt das „Lustig-Springen“. Wem das zu anstrengend ist, der kann auf andere Art an der eigenen Humor-Kultur arbeiten. Peter Spindler zitiert dafür den deutschen Musiker Herbert Grönemeyer: „Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht.“ Denn Lachen in lustigen Situationen ist nicht schwer. In schwierigen Situationen aber schon. „Dann ist Humor eine Alternative zur Opferrolle“, so Spindler. Das bedeutet nicht, die eigenen Probleme wegzulachen. Doch statt sich dem Gefühl, nichts ausrichten zu können, hinzugeben, kann die Angelegenheit mit Humor betrachtet werden. Das lässt den Kopf heben und durchatmen. Humor ermächtigt zum Handeln. Humorvoll betrachtet hat dann auch der Satz „Ich ärgere mich“ eine neue Bedeutung, so Peter Spindler, und er fragt: Wer ärgert hier wen? „Wenn ich selbst es bin, der mich ärgert, kann ich das auch selbst ändern.“


Ferien in der Stadt Endlich Ferien! Die Hausaufgaben fallen aus und der letzte Prüfungsstress ist vorbei. Nur, was machst du jetzt mit deiner ganzen Freizeit? Damit dir bei den heißen Temperaturen in der Stadt nicht langweilig wird, haben wir ein paar Tipps, wie du deinen Sommer in der Stadt aufregender gestalten kannst. Hundesitter. Du wolltest schon immer mal ein Haustier, aber deine Eltern erlauben es nicht oder die Wohnung ist zu klein? In vielen Tierheimen kannst du mit Hunden spazieren gehen, sie füttern und mit ihnen spielen. Die Hunde sind froh, wenn sie mal rauskommen und reichlich Streicheleinheiten bekommen.

Clown Eine schwierige Übung. Von alleine kommt Humor nicht. Er muss aktiv in das Leben hineingetragen werden. Und er setzt voraus, dass die eigene Person nicht als Nabel der Welt gesehen wird. Das ist die schwierigste Übung, meint Peter Spindler: „Humor beginnt damit, sich selbst zwar wichtig, aber nicht zu ernst zu nehmen.“

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ANDRIANO_CZ – FOTOLIA.COM

Eismarathon. Bei so warmen Temperaturen gehört eine Kugel Eis zum Pflichtprogramm. In der Stadt gibt es viele gute Eisdielen, die du erkunden kannst. Einfach die beste Freundin oder den besten Freund anrufen und

BALDUIN BAUM

Weltmeister im Scheitern. Leben heißt, etwas auszuprobieren, ohne zu wissen, was daraus wird. Der Clown kann hier ein Vorbild sein. Er ist Weltmeister in dem, was er nicht kann, im Scheitern. „Das klingt poetisch, ist aber schmerzhaft, wenn man es am eigenen Körper erfährt“, meint der gelernte Clown. Doch das Scheitern hat das Potenzial, neue Wege aufzuzeigen. Im Scheitern sind Weinen und Lachen miteinander verbunden, so wie das Tragische und das Komische in der Figur des Clowns. Peter Spindler besucht seit 14 Jahren als CliniClown junge und alte Menschen. Kann er andere zum Lachen bringen, auch wenn ihm selbst nicht danach zumute ist? „Ich kann nicht 24 Stunden am Tag lachen“, sagt er, „aber ich versuche, Lust auf Lebendigkeit und Lebensfreude zu machen.“

Paradies „Balkonien“.

jeden Tag eine andere Eisdiele ausprobieren. Bis zum Schulstart seid ihr garantiert Eisexpert/innen. Paradies „Balkonien“. Um das Urlaubsfeeling zu dir nach Hause zu holen, kannst du mit Mama und Papa an einer neuen Balkon- oder Terrassendekoration basteln. Blumentöpfe bemalen, einen Strohschirm basteln oder den alten Sonnenstuhl wieder gemütlich machen. Alles ist erlaubt, um aus eurem Balkon ein Sommerparadies zu zaubern. Falls ihr aber keinen Balkon habt, einfach ein Fenster suchen, wo die meiste Sonne reinscheint, und eine gemütliche Sonnenecke gestalten. Sauer macht lustig. Für den perfekten Urlaub auf dem Balkon ist eine leckere Erfrischung genau das Richtige. Warum nicht einfach eine selbst gemachte Limonade zubereiten? Ob klassische Zitronen-Limonade oder ausgefallene Varianten mit Ingwer, Melisse oder Minze: Einfach etwas Zitrone in ein kühles Glas Wasser geben, ein Minzeblatt dazu und fertig ist eine kalte Sommererfrischung. SOPHIA JELINEK


teletipps Sonntag

23. bis 29. Juli 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

23. juli

10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Johannes der Täufer in Eichstätt/Rebdorf. BR 12.30  Orientierung (Religion). Religionsgemeinschaften und Homosexualität. Jüdisch-christlich-muslimischer Gottesdienst im Vorfeld der Christopher-Street-Day-Parade in Berlin. – Sommerakademie Kremsmünster: Ökumenisches Nachdenken über Schöpfungsethik. – Salesianerpater Johann Kiesling als Missionar und Entwicklungshelfer im Kongo. ORF 2 19.00  Mozart-Requiem (Musik). Teodor Currentzis, der griechische Dirigent mit russischem Pass, ist mit seinem Orchester „MusicAeterna“ zu Gast bei den Salzburger Festspielen. In der Felsenreitschule in Salzburg bringt er Mozarts Requiem zur Aufführung. 3sat 20.15  Bregenzer Festspiele 2017: Carmen (Musik). Den Zuseher erwartet ein fein klingendes Zusammenspiel von bewegender Musik, großen Gefühlen, prächtiger Opulenz und herausragenden Künstlern. Das Libretto zu George Bizets Oper in vier Akten schrieben Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée. ORF III 21.45  Ziemlich beste Freunde (Komödie, F, 2011). Charmantes Buddy-Movie mit pfiffigen Dialogen und guten Hauptdarstellern, das zwischen Komik und Sentiment balanciert und dafür plädiert, sozialen und kulturellen Differenzen nicht mit Hass, sondern mit Solidarität zu begegnen. Das Erste Montag

24. juli

16.50  Klingendes Österreich (Kultur). Des Staunens wert. Weltberühmt und viel bestaunt ist die unvergleichliche Landschaft der Wachau. ORF III 21.05  Thema Spezial (Magazin). Arnold Schwarzenegger ist aus dem kleinen Ort Thal bei Graz aufgebrochen, um die Welt zu erobern. Als jüngster Mr. Universum im Bodybuilding, als bestbezahlter Schauspieler Hollywoods und als Gouverneur von Kalifornien hat der Steirer Geschichte geschrieben. Jetzt will er weltweit die Umwelt retten. ORF 2 Dienstag

25. juli

22.30  kreuz und quer (Dokumentation). Die Bibel-Jäger. Auf der Suche nach der historischen Wahrheit. ORF 2

Morgengedanken von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Palaver, Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 19.15  Unter unserem Himmel. Ernten und Teilen – Solidarische Landwirtschaft. SOLAWI nennt sich eine neue Idee aus den USA, die eine Zukunftschance für kleine Bauern bietet: Sie bewirtschaften ihren Hof nicht mehr allein, sondern zusammen mit Leuten aus der Umgebung, die in ihrer Freizeit regelmäßig mithelfen und dafür einen Teil der Ernte Foto: BR mitnehmen dürfen. BR 23.25  kreuz und quer (Dokumentation). Exorzismus – Der Kampf mit dem Teufel. ORF 2 Mittwoch

26. juli

11.20  Gott und die Welt: Gottlos glücklich? (Dokumentation). Jens Tobias ist überzeugter Atheist, Bettina Göbel hat nach dem Tod ihres Mannes zum Glauben zurückgefunden. Die Dokumentation porträtiert beide und bringt sie zu einem Gespräch zusammen. 3sat 22.15  Viel Lärm um nichts (Komödie, USA/GB, 1993). Als rasantübermütige „screwball comedy“ konzipierte Shakespeare-Verfilmung, von einem gemischten Ensemble aus Theater- und Kinostars ausgezeichnet gespielt. Die Theateradaption lebt vor allem von ihrem sprühenden Sprachwitz. ServusTV Donnerstag

27. juli

11.00  Festakt zur Eröffnung der Salzburger Festspiele. Festredner in der Felsenreitschule ist Ferdinand von Schirach. Mit von Schirach holt die Festspielleitung einen bekannten Autor als Festredner nach Salzburg, der zuletzt mit seinem Werk „Terror“ weltweit Schlagzeilen gemacht hat. Intendant Markus Hinterhäuser verantwortet das Festspielprogramm. Viele Stücke widmen sich den Themen Macht und Ohnmacht. ORF 2 17.00  Das Buch der Bücher (Religion). Die Vergebung. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache spüren lassen. ARD-alpha 17.10  Magische Orte in aller Welt (Dokumentation). Jerusalem: Das heilige Grab. arte

Mi 19.00  Stationen. Endlich frei. Aus den eingefahrenen Gleisen ausbrechen, alte Denkmuster hinter sich lassen, Neues wagen – davon träumen viele. Sie nutzen die Sommerferien, um aus- und aufzubrechen und Neues für sich zu entdecken. Manche lösen sich aus den Verpflichtungen, um der eigenen inneren Stimme mehr Raum zu geben und dem Leben eine andere Foto: Archiv Richtung. BR Freitag

28. juli

20.15  Die Meistersinger von Nürnberg (Musiktheater). Der renommierte Opernregisseur Barrie Kosky inszeniert in Bayreuth die Wagner-Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. 3sat zeigt eine Aufzeichnung der fast fünfstündigen Aufführung von den Bayreuther Festspielen 2017. 3sat 21.00  Geheimsache Ghettofilm (Dokumentarfilm). Das Warschauer Ghetto und die Propadanda der Nazis. Ausgangspunkt des außergewöhnlichen Dokumentarfilms sind 62 Minuten Archivmaterial. Unbetitelt, unvertont, nur teilweise geschnitten. Bei näherem Betrachten verstören die Bilder ... ARD-alpha Samstag

29. juli

19.40  Hoagascht (Volkskultur). Christina Ömmer trifft beim Woodstock des Wienerlieds, dem Schrammelklang-Festival, das alljährlich im Waldviertel stattfindet, auf außergewöhnliche Musikanten. ServusTV 20.15  Cloud Atlas (Drama, USA/D/Hongkong/Singapur, 2012). Sechs Erzählungen verschachteln sich zu einem fabulierfreudigen Kaleidoskop von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur fernen Zukunft. Die opulente Reise durch Zeit und Raum, Epochen und Moden, Gedankenwelten und Weltansichten verdichtet sich zu einem bildgewaltigen Abenteuerfilm. ServusTV Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit von Michael Chalupka, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst (deutsch und kroatisch) aus der Pfarre Zillingdorf, Burgenland. So 10.00, Ö2. Foto: cc/ Wolfgang Glock Salzburger Festspiele – Matinee live. A. Bruckner: Messe Nr. 2 eMoll WAB 27; F. Schubert: Stabat mater f-Moll D 383, „Jesus Christus schwebt am Kreuze“; W. A. Mozart: Ave verum corpus KV 618. So 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Watzlawick reloaded.“ Anlässlich des 10. Todestages bearbeitet der Sozialarbeiter und Politikwissenschafter Roland Fürst das Leben von Paul Watzlawick und seine fünf Axiome. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Die Verdinglichung des Menschen. Kapitalismus und Gewalt. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Der gebändigte Strom. Geschichte der Wiener Donauregulierung. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Sozialreformer, Rebell und Dichter. Franz Michael Felder. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Als Radiohören gefährlich war.“ Radiopredigten und Durchhalteparolen. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Schwimmen, singen, tanzen. Das Universum der Pinguine. Do 16.40, Ö1. Carinthischer Sommer. Uraufführung der Kirchenoper „Hemma“ von Bruno Strobl nach einem Libretto von Franzobel, u. a. Fr 10.05, Ö1. Logos. „Der Gipfel erreichbarer Seligkeit.“ Karl Barth über Wolfgang Amadeus Mozart. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Dienstag: Maria und die Päpste: Das vierte Geheimnis von Fatima.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

20. Juli 2017

Die Wort-Gottes-Feier

Keine „halbierte Messe“

I

n den meisten katholischen Pfarren ist sie mittlerweile beheimatet: die WortGottes-Feier, oft auch einfach „Wortgottesdienst“ genannt (womit aber auch der erste Teil der Messe bezeichnet wird). Diese Feier ersetzt heute an vielen Orten, an denen nicht Eucharistie gefeiert werden kann, die Messe. Dabei war sie ursprünglich ganz eigenständig gedacht: In der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ regte das Zweite Vatikanische Konzil an, „Feiern des Wortes Gottes“ einzuführen. Sie sollten etwa samstags abends oder an den Abenden vor großen Festen stattfinden. Die Heilige Schrift sollte dadurch breiter ausgestreut werden: Eine Gemeinde stimmt sich durch eine feierliche Betrachtung biblischer Texte in den beginnenden Sonntag/Festtag ein. Am Tag selbst soll dann die Eucharistie umso tiefer und intensiver erfahren werden können. Am Ende fügt das Konzil an: Man kann Wort-Gottes-Feiern auch halten, wenn eine Gemeinde gar keine Möglichkeit zur Eucharistiefeier hat (weil kein Priester vor Ort ist). Nur Ersatz? Dies wurde im deutschen Sprachraum der häufigste Fall: Die WortGottes-Feier findet statt, wenn nicht Eucharistie gefeiert werden kann. In dieser Situation öffnet die Wort-Gottes-Feier den Schatz der Bibel nicht weiter als es die Eucharistiefeier tut, sondern sie übernimmt einfach deren biblische Lesungen. Wird man also der Wort-Gottes-Feier gerecht, wenn man sie als Ersatz für die Eucharistiefeier ansieht, als „halbierte Messe“? Gewiss nicht. In seinem Wort ist Christus wahrhaft gegenwärtig, sagt das Konzil. Christus ist in der Wort-Gottes-Feier nicht weniger gegenwärtig als in der Eucharistiefeier. Andererseits wird die Eucharistie

Die Vielfalt des Gottesdienstes Teil 2 von 4 Dr. Liborius Olaf Lumma Privatdozent für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie (Universität Innsbruck)

In den Wort-Gottes-Feiern ist Christus durch sein Wort gegenwärtig.

deswegen keineswegs überflüssig: Nur sie beruht auf der Stiftung Jesu. Nur in ihr kann die symbolische Hingabe der Kirche an Gott in der Darbringung von Brot und Wein zeichenhaft erfahren werden. Nur in ihr wird Wandlung erbeten für Brot und Wein und die ganze Schöpfung. Kommunionspendung? In aktuellen Diskussionen, wann denn nun Wort-Gottes-Feiern gehalten werden sollen und wann nicht, geht es darum, zwischen zwei Überzeugungen abzuwägen, die beide wahr sind. Erstens: Die Eucharistiefeier ist durch nichts zu ersetzen. Und zweitens: In der Wort-Gottes-Feier ist Christus wahrhaft ganz gegenwärtig. Die Wort-Gottes-Feiern für die Gemeinden zu regeln, liegt heute in der Zuständigkeit der Bischöfe, und wir täten gut daran, weder ihnen noch sonstwem böse Absicht zu unterstellen, wenn sie zur Praxis der Wort-Gottes-Feier andere Meinungen haben als wir.

Pfarre

Eines allerdings muss gesagt werden: Die Verbindung der Wort-Gottes-Feier mit einer Kommunionspendung wird weder der Eucharistie noch dem Wort Gottes gerecht. Einerseits signalisiert man damit, man könne die Kommunionspendung jederzeit nach Belieben von der gesamten Eucharistiefeier mit Gabenbereitung und Hochgebet abtrennen; und andererseits signalisiert man, das Wort Gottes allein sei einem zu wenig für einen „richtigen Gottesdienst“. Die Wort-Gottes-Feier sollte also ohne Kommunionspendung gefeiert werden. Ausnahmen mag es allenfalls geben, wenn eine Gemeinde über längere Zeit keine Gelegenheit für die Eucharistiefeier hatte (im Mittelalter galt zum Beispiel ein Monat als gutes Maß). Vor allem aber gilt: Wo immer in einer Gemeinde das Wort der Heiligen Schrift gefeiert wird, ist Christus, das Wort Gottes, wahrhaft gegenwärtig und wird die Kirche auferbaut.

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18 Termine namenstag

Anna Wurzinger ist Pilgerbegleite­ rin und lebt in Freistadt. Privat

Anna (26. Juli) In unserer Gegend war es früher üblich, dass die erstgeborene Tochter den Vornamen der Mutter und die zweitgeborene den Vornamen der Taufpatin bekam. So wurde ich nach meiner Taufpatin Anna Friesenecker genannt. In der Kindheit kam mir dieser Name sehr altmodisch vor, denn ich wurde „Nani“ gerufen. Erst in meiner Jugendzeit hat sich „Anni“ durchgesetzt. Die heilige Anna ist die Mutter Marias, also die Großmutter von Jesus Christus. Ihr Gemahl war der heilige Joachim. In Österreich und in Deutschland wird die hl. Anna besonders als Mutter verehrt. In dieser Eigenschaft kann ich mich gut mit meiner Namenspatronin identifizieren. Viele St.-AnnaKirchen oder -Kapellen stehen auf Hügeln oder Bergen. Eine beliebte Wallfahrtskirche ist die St.-Anna-Basilika Altötting. Die hl. Anna ist Schutzpatronin der Weber, Schneider, Haushälterinnen und soll zu glücklicher Geburt verhelfen. Anna Wurzinger

20. Juli 2017

Freitag, 21. Juli XX Grünau i. Almtal. Kontemplati­ ve Exerzitien für Anfänger und Ge­ übte, Marienheim, 18 Uhr, Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser, P. Roberto Pira OCD. XX Linz. Kolping FIP Grillfest, im Hof des Kolpinghauses, ab 17 Uhr, der Reinerlös kommt den beiden Sozi­ alprojekten in Nairobi und Peru zu­ gute. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzerte, Tango. Runge & Ammon, Baroque Blues, Barocker Gartensaal, 20 Uhr, Eckart Runge, Violoncello, Jacques Ammon, Klavier. XX Wels, Pernau. Geistliche Abend­ musik, Abschlusskonzert des Camps für Neue Geistliche Musik 2017, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, musikalische Gesamtleitung: Marina Ragger, Linz, Wolfgang Reisinger, Wien. Samstag, 22. Juli XX Buchkirchen. Pfarrfest, Vor­ abendprogramm, Französischer Abend, Gottesdienst, Pfarrkirche, 19 Uhr; anschließend gemütliches Beisammensein, Bleu, blanc, rouge, Vive la France, Pfarrzentrum, ab 20 Uhr. XX Gmunden. Festwochen Gmun­ den, Ein Fest für Barbara Frisch­ muth, Zwischen Altaussee und Istanbul, bis 24. Juli, www.festwo­ chen-gmunden.at. XX Maria Schmolln. Vorabendmes­ se, 19.30 Uhr, anschließend Fahr­ zeugsegnung vor der Kirche. XX Oberntraun. Bergmesse, Dach­ steinkapelle, Simonyhütte, 12.30 Uhr, erste Auffahrt der Seilbahn in Obertraun, 8.40 Uhr. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzerte, Die Bruckner Sinfonie II. H. Blom­ stedt, Sinfonie Nr. 5 in B-Dur, Anton Bruckner, Basilika, 18 Uhr, Bamber­ ger Symphoniker, Dirigent: Herbert Blomstedt. XX Wallern. Bei uns dahoam, un­ terhaltsamer Nachmittag mit Volks­ musik, Liedern, Reimereien und An­ ekdoten, Heimatmuseum, 17 Uhr, Kulturkreis. Sonntag, 23. Juli XX Attnang. Kontemplation, Eu­ ropakloster Gut Aich, 17 Uhr, Ref.: Mag. Susanne Gross. XX Buchkirchen. Pfarrfest, Festgot­

tesdienst und Ehrung der Ehejubila­ re, Pfarrkirche, 9 Uhr; Frühschoppen mit dem Musikverein Buchkirchen, Pfarrzentrum, ab 10 Uhr; Bücherbzw. Medien-Flohmarkt, Bücherei, 11 bis 14 Uhr. XX Pfandl. Kraftfahrzeugs-Segnung, nach dem 9-Uhr-Gottesdienst. Montag, 24. Juli XX Linz, Ursulinenkirchen. Abend­ konzert, Die Hansestädter des Ba­ rock, Werke von G. Ph. Telemann, Dietrich Buxtehude, G. F. Händel u.a., 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr, Bernhard Prammer, Orgelpositiv & Leitung, Reinhard Mayr, Bass.

KirchenZeitung Diözese Linz

Werke von D. Buxtehude, F. Schu­ bert, J. S. Bach, Pfarrkirche St. Ni­ kolaus, 20 Uhr, Chor der Kirchen­ musik-Studienwochen Gosau, Ober­­­­­österreichisches Kammeror­ chester. XX Freistadt. Orgelpunkt 12, Stadt­ pfarrkirche, 12 Uhr, Jürgen Sonnen­ theil, Orgel. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzert, Werke von Antonio Salieri, Joseph Haydn, Jean-Baptiste Krumpholz, Luigi Boccherini, W. A. Mozart und Francesco Petrini, Stift, Marmorsaal, Venice Baroque Orchestra, Xavier de Maistre, Harfe, Ltg.: Massimo Rac­ canelli.

Dienstag, 25. Juli XX Linz. Konzert des Kolping-Blasor­ chesters, Hauptplatz, 19 Uhr. XX Linz, Martin-Luther Kirche. ­Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Manuel Schuen, Orgel. Mittwoch, 26. Juli XX Freistadt. Orgelklang, Barock­ musik auf Originalinstrumenten, Duettissima, Zwei Stimmen auf der Reise durch Deutschland und Itali­ en, Liebfrauenkirche beim Böhmer­ tor, 20.30 Uhr, Ensemble Colcan­ to: Diana Plasse, Sopran, Barbara Wolfmayr, Alt, Barbara Reiter, Cello, Bernhard Prammer, Orgel. XX Wels, Pernau. Wort-Gottes-­ Feier mit Werken für die Wort-Got­ tes Feier v. W. Reisinger, Urauffüh­ rung, Wolfgang Reisinger, Chor der 39. ­Di­özesanen Chorsingwoche, Ltg.: Marina Ragger, Theresa Zöpfl, Orgel. XX Wolfsegg a. Hausruck. St.-­ Anna Patrozinium, Gottesdienst, Schlosskapelle, 19 Uhr. Donnerstag, 27. Juli XX Garsten. Bertholdtag, Einstim­ mung mit Orgel und Texten, Pfarr­ kirche, 18.15 Uhr; feierlicher Gottes­ dienst, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Vorchdorf. Kirchenkonzert, Pfarrkirche, 20 bis 21.30 Uhr, Reso­ nanz plus. Freitag, 28. Juli XX Bad Ischl. Konzert im Rahmen der 61. Ökumenischen Kirchenmu­ sik-Studienwochen Gosau 2017,

Xavier de Maistre. Gregor Hohenberg_Sony Classical

XX Wels, Pernau. Konzert, Psalm 95, Kommet herzu, F. Mendelssohn Bartholdy, A Little Jazz-Mass, Bob Chilcott, Chorsätze zum Gottes­ dienst von der Renaissance bis zur Gegenwart, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Chor der Chorsingwoche 2017, Lin­ zer Domorchester, Ltg.: Andreas Pe­ terl, Marina Ragger, Johann Baum­ gartner. Samstag, 29. Juli XX Bad Aussee. Konzert im Rah­ men der 61. Ökumenischen Kirchen­ musik-Studienwochen Gosau 2017, Werke von D. Buxtehude, F. Schu­ bert, J. S. Bach, Pfarrkirche St. Paul, 20 Uhr, Chor der Kirchenmusik-Stu­ dienwochen Gosau, Oberösterreichi­ sches Kammerorchester.

Ausstellung – Flohmarkt – Theater XX Altenberg. Der Bockerer, Theater, Katz­­jaga­ stadl in Oberbairing, Do., 27., Fr., 28. und So., 30. 7., jeweils um 20 Uhr. XX Gaspoltshofen. Zeichnungen – Drucke – Animationen, Ausstellung, Galerie Scheinhaus, bis 20. 8., Öffnungszeiten: jeweils sonntags, 14 bis 17 Uhr. XX Hirschbach. Gemeinschaftsausstellung ­zweier Schwestern, Gemalte Erzählungen, Chris­ tine Ortner, Sensitive Farbräume, Elfriede Kep­ linger, Bauernmöbelmuseum, bis 31. 10., Öff­ nungszeiten: Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis

12 und 14 bis 17 Uhr, sowie nach Vereinbarung, Tel. 07948/558 95. XX Linz. Verliebt in Berlin!, Ausstellung in der Galerie Kulturformen, Kunst im Kontext mit Beeinträchtigungen, Café Viele Leute, Pfarrplatz 4, bis 16. 9., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 10 bis 19 Uhr. XX Putzleinsdorf. Die Leinenhändlersaga, Open-Air-Musical, Uraufführung, Ein ganzes Dorf wird Bühne, Premiere, Sa., 22. 7., 20 Uhr, Ersatztermin: 23. 7., 20 Uhr, weitere Termine, 26., 27., 28., 29. 7., 2., 3., 4., 5. 8., jeweils 20 Uhr,

außer 30. 7., 18 Uhr, Ersatztermine bei Schlecht­ wetter bzw. zusätzliche Aufführungen 31. 7., 6., 7., 8. 8., jeweils 20 Uhr. XX Rohrbach-Berg. Sichtweisen, Malereien, Skulpturen und Zeichnungen, Villa Sinnenreich, bis 15. 9., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 10 bis 16 Uhr und So., 13 bis 18 Uhr. XX Schärding. 700 Jahre Stadt Schärding – ein Fotorückblick, Vernissage, Fr., 21. 7., Schlossgalerie, 19 Uhr, Ausstellung dauert bis 27. 8., Öffnungszeiten: Fr. bis So., jeweils 14 bis 17 Uhr.


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Termine 19

20. Juli 2017

Liturgie

bildung Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Waldstrawanzen, für Kinder mit ihren Vätern, Wildnis ist dort, wo man rückhaltlos spielen kann, Fr., 4. 8., 14 bis 17 Uhr, für Kinder von 6 bis 11 Jahren und ihre Väter.

Pulgarn. Chorkonzert „Sommerklänge“ mit dem Robin Chapel Choir aus Edinburgh, Sa., 29. 7., 19.30 Uhr. Stift St. Florian XX Gmunden. Salzkammergut Festwochen Gmunden, Stadttheater, bis 30. Juli, Kartenbestellung: karten@festwochen-gmunden.at, Tel. 07612/706 30, Infos unter: www. festwochen-gmunden.at. XX Pulgarn bei Steyregg. Chorkonzert, Sommerklänge, Klosterkirche, 19.30 Uhr, mit Robin Chapel Choir aus Edinburgh, Klaus Sonnleitner, Orgel, Ltg.: Simon Nieminski. XX St. Willibald. Pfarrwanderung 2017, Treffp.: Pfarrkirche, 7.30 Uhr.

Orgel, nach dem 30-minütigen Konzert wird zu einer Agape eingeladen. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzert, Werke von G. Ph. Telemann, J. S. Bach, Stift, Marmorsaal, 18 Uhr, Florian Boesch, Bass, Concentus Musicus Wien, Ensemble für Alte Musik, Ltg.: Stefan Gottfried.

Sonntag, 30. Juli XX Gosau. Konzert im Rahmen der 61. Ökumenischen KirchenmusikStudienwochen Gosau 2017, Werke von D. Buxtehude, F. Schubert, J. S. Bach, evangelische Kirche, 20 Uhr, Chor der Kirchenmusik-Studienwochen Gosau, Oberösterreichisches Kammerorchester. XX Sonntagberg. Orgelmittag, Basilika, 12 Uhr, Reinhold ­Meyer,

4. 7.: Blatt bis 17, ab 18 bis 22 2 Frucht 25. 7.: Frucht ab 7 bis 9 und ab 14 26. 7.: Frucht 27. 7.: Frucht bis 5, ab 6 Wurzel 28. 7.: Wurzel 29. 7.: Wurzel 30. 7.: Wurzel bis 21, ab 22 Blüte

aussaattage

Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Bibelsommerwoche 2017, Vom Garten durch die Wüste ins Gelobte Land, Lebensräume der ­Bibel entdecken, Sa., 5. 8., 17 Uhr bis Fr., 11. 8., 13 Uhr, Infos und Anmeldung: bibelwerk@dioezeselinz.at, Begl.: Ingrid Penner, P. Mag. Hans Eidenberger SM. XX Ikonenmalkurs, Mi., 9. 8., 15 Uhr bis So., 13. 8., 16 Uhr, Ltg.: Mag. Silva Bozinova, Vesna Deskoska. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 23. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Bildungszentrum Haus der Frau, Sa., 23. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Linz-Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 23. 9., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

KiZ-Angebot Haudum

- Erholung – Benutzung der Sauna und des Hochgartens! - 2 Wanderjausen – zur Stärkung für unterwegs! - Shuttleservice – wir bringen Sie morgens zu Ihrer ausgewählten Station und holen Sie abends ab! - Wanderkarte – Kraft-QuelleBaum-Rundweg - Speckverkostung – in der hauseigenen Speckwerkstatt Genießen Sie auch den Geschmack des Mühlviertels im Gasthof Haudum in Helfen-

Sonntag, 23. Juli 16. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 12,13.16–19 L2: Röm 8,26–27 Ev: Mt 13,24–43 (oder 13,24–30) Montag, 24. Juli Hl. Christophorus, Märtyrer in Kleinasien. Hl. Scharbel Mahluf, Ordenspriester. L: Sir 51,1–8 Ev: Mt 10,28–33 L: Sir 3,17–25 Ev: Mt 19,27–29 L: Ex 14,5–18 Ev: Mt 12,38–42 Dienstag, 25. Juli Hl. Jakobus, Apostel. L: 2 Kor 4,7–15 Ev: Mt 20,20–28 Mittwoch, 26. Juli Hl. Joachim und hl. Anna, Eltern der Gottesmutter Maria. L: Ex 16,1–5.9–15 Ev: Mt 13,1–9 L: Sir 44,1.10–15 oder Spr 31,10–13.19–20.30–31 Ev: Mt 13,16–17 Donnerstag, 27. Juli Hl. Berthold, Abt von Garsten. L: Ex 19,1–2.9–11.16–20 Ev: Mt 13,10–17 oder L: 1 Joh 2,7–11 Ev: Mk 6,32–44 Freitag, 28. Juli L: Ex 20,1–17 Ev: Mt 13,18–23

Kraft-Quelle-Baum-Lehrpfad Kulinarik trifft auf Natur: Entdecke den 58 km langen Kraft-Quelle-Baum-Rundweg mit seinen 30 Infostationen. Wir organisieren Ihnen den nötigen Freiraum für erholsame Wanderungen am Lehrpfad im Herzen des naturreichen Mühlviertels. Wir bieten Ihnen: 2 Nächte mit Frühstück in ­einem unserer 14 geschmackvoll eingerichteten Zimmer mit TV, Bad, WC

Lesejahr A Lesereihe I

berg oder erlernen Sie abends beim gemütlichen Zusammensitzen das schönste Kartenspiel der Welt – das Tarockspielen! Die KirchenZeitung verlost ­einen Gutschein vom GH Haudum für dieses Erlebnis (1 + 1 gratis) im Wert von 135 Euro. Schreiben Sie bis Fr., 28. 7. (KW: „Kraft Quelle Baum“) an: KirchenZeitung D ­ iözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Samstag, 29. Juli Hl. Marta von Betanien.

L: Ex 24,3–8 (oder Joh 4,7–16) Ev: Joh 11,19–27 oder Lk 10,38–42 Sonntag, 30. Juli 17. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 3,5.7–12 L2: Röm 8,28–30 Ev: Mt 13,44–52 (oder 13,44–46)


20 Anzeigen & Hinweise

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PILGERREISE – RESTPLÄTZE Restplätze für Lourdes-Flugreise 3. bis 7. September 2017, € 798,–, Telefon 0664/75 03 46 48. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676/362 51 46. VERSCHIEDENES Biete Mitwohnmöglichkeit in Pendlerwohnung (Linz/Domviertel), 0664/73 82 37 91.

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Alexandra Kaiser, Tamara Mayr, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE MIVA-Fahrzeugsegnungen Die MIVA, Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft, bittet im Rahmen der Christophorus-Sammelaktion am Sonntag, 23. Juli 2017, einen Zehntelcent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVA-Auto zu geben. Fahrzeugsegnungen finden am 22. und 23. Juli in folgenden Pfarren statt: Samstag, 22. Juli: Krenglbach, 19 Uhr Feldmesse, Christophorus-Kapelle bei Fam. Angermair, Geigen 3. Losenstein, 19.45 Uhr, Kirchenvorplatz (auch Sonntag um 9.30 Uhr). Sonntag, 23. Juli: Linz-Marcel Callo, 9.30 Uhr, Kirchenvorplatz. Leonding-St. Michael, 10.45 Uhr, Stadtplatz. Weitersfelden, nach der 8.30 Uhr-Messe, Parkplatz Nah&Frisch-Riepl Kaufhaus. Mönchdorf, nach der 9.15 Uhr-Messe, Kirchenvorplatz. St. Leonhard, 10.20 Uhr, Marktplatz Richtung Bergstraße. St. Valentin, nach

RatMal Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen den Ort, in dem der Garten noch bis 15. Oktober 2017 eine besondere Rolle spielt.

Auflösung des Rätsels in Nr. 27: Schulferien.

der 7.30 Uhr und 9.30 Uhr-Messe, Kirchenvorplatz. Steyr-Münichholz, 9.15 Uhr. Maria Neustift, bei der 10 Uhr-Messe. Ternberg, nach der 8.30 Uhr-Messe rund um die Kirche. Rohr, 8.45 Uhr, Kirchenvorplatz. Offenhausen, 9.45 Uhr, Kirchenvorplatz. Viechtwang/ Scharnstein, nach der 7 Uhr- und 9 Uhr-Messe, Kirchenvorplatz und Dorfplatz. Stadl-Paura, 10 Uhr, ChristophorusHaus der MIVA, hl. Messe mit Bischof Manfred Scheuer, anschließend Fahrzeug- und Kinderfahrzeugsegnung mit Frühschoppen. Gallsbach, nach der 9.30 Uhr-Messe, Parkplatz. Hofkirchen, nach der 9.30 Uhr-Messe, Westseite Kirche. Neukirchen am Walde, nach der 9.30 Uhr-Messe, Dorfplatz. Taufkirchen/Pram, 8.15 Uhr, Pfarrheim. St. Roman bei Schärding, nach der 9.15 UhrMesse, Kirchenvorplatz. Stadtpfarre Gmunden, nach der 9.30 Uhr-Messe, Kirchenvorplatz. Pfandl/Bad Ischl, 9.45 Uhr, Monsignore Johann Schlosser-Platz. Frankenburg, 8.30 Uhr, Schulplatz. Tumeltsham, nach der 9.30 Uhr-Messe, Dorfplatz.  http://miva.at/fahrzeugsegnungen

© Dir. Ernst Hausner

KLEINANZEIGEN

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Kunst & Kultur 21

20. Juli 2017

Der Linzer Domplatz war mit ca. 3000 Besuchern gefüllt, als Martin Grubinger und sein Percussive Planet Ensemble ihr fulminantes Heimspiel 2.0 am So., 16 Juli starteten: Musizierfreude pur! KIZ/FRANZ LITZLBAUER (3)

„Wir haben es genossen!“ ELISABETH LEITNER

Lässt sich das musikalische Feuerwerk, das Percussionist Martin Grubinger schon 2016 am Linzer Domplatz entzündete, noch steigern? Die Antwort heißt schlicht: Ja! Wie ein einziger pulsierender Klangkörper, der stetig vorwärts strebt, so wälzte und tänzelte Grubingers „Percussive Planet Ensemble“ mit ihm an der Spitze am Domplatz über die Bühne. An die 3000 Besucher/innen ließen sich von diesem Klang- und Rhythmuserlebnis in Bann ziehen. Wild und mächtig, zart und intim zauberte der Weltstar, der in Neukirchen an der Vöckla lebt, eine Komposition nach der anderen mit seinen genialen Musikern auf die Bühne. Mariendom: Teil des Abends. Mit Musik von „Toto“ begann der Konzertabend, der erstmals live in ORF III übertragen wurde. Schon mit den ersten Rhythmen nahm Grubinger das Konzertpublikum mit auf seine Reise um die Welt, die immer wieder an die Musiktradition in (Ober-)Österreich andockte und diese weiterspann. Bei „Jovano Jovanke“ machte das Ensemble genauso glaubwürdig und mitreißend in Osteuropa Station wie bei Herbie Hancocks „Watermelon man“ in den USA . Berührend, intim das

„Agnus Dei XIV“ von Martin Grubinger: dieses erklang aus dem Innenraum des Doms und zeigte die zarten Seiten dieses Ensembles. Der Mariendom selbst war nicht nur prächtige Kulisse, sondern Teil der Inszenierung und wurde vom Lichtkunstkollektiv „Lichttapete“ großartig mit Projektionen und Collagen an der Außenwand bespielt. Vielfalt und Qualität in Oberösterreich. Zwischen den einzelnen Nummern bereiteten die zahlreich eingespielten Videofilme von prominenten Oberösterreichern das Publikum auf den nächsten musikalischen Beitrag vor. In den kurzen Filmbeiträgen versuchten sich u. a. Gerlinde Kaltenbrunner, Günther Lainer, Anton Zeilinger und Franz Welser-Möst an verschiedenen Percussioninstrumenten an jeweils unterschiedlichen Plätzen in Oberösterreich. Sie alle machten mit Witz und Charme die Vielfalt dieses Bundeslands sichtbar, während die Schlagwerker auf der Bühne die Qualität der heimischen Musikszene wieder einmal hörbar machten: Viele sind Studienkollegen bzw. Lehrer von Martin Grubinger aus jener Zeit, in der der Ausnahme-Schlagwerker am „Konsi“ (heute Anton Bruckner-Privatuniversität) in Linz studierte. KICKFILMGMBH/TH. MARDO

Auf diesen besonderen Abend hat sich Martin Grubinger seit Wochen gefreut, erzählt der heimische Weltstar. – Die Freude über sein „Heimspiel 2.0“ bei Klassik am Dom war auch beim Publikum ungebrochen groß. Zu Recht.

International. Der Percussionist Martin Grubinger ist schon lange auf den großen Bühnen dieser Welt erfolgreich. Der TV-Auftritt mit dem von ihm komponierten „Interval Act“ während des Song Contest 2015 brachte dem sympathischen Künstler neues Fanpublikum im In- und im Ausland. Seine diesjährige Variation des „Interval Acts“ mit Mahlers Choral aus der 2. Symphonie „Mit Flügeln, die ich mir errungen“ begeisterte wiederum und wurde vom Chorverband OÖ. beeindruckend von der hohen Sandsteinbalustrade am Mariendom ins Publikum „hinunter“ gesungen. Auch Joe Zawinuls „birdland“ entführte erneut in einen wunderbaren Musikkosmos. – Vom Trommler aus Burkina Faso bis zum Posthorn-Bläser haben sämtliche Musiktraditionen Platz in Grubingers Musikwelt: Kreativität, Freude am Spiel und Exaktheit bestechen Kritiker genauso wie das Publikum. Die Besucher/innen bedachten den Star und sein Ensemble am Ende mit Standing Ovations. Grubinger zu seinem Auftritt in Linz: „Wir wollten zeigen, dass Oberösterreich ein Zentrum der Musik ist und haben es richtig genossen, hier zu spielen. Dürfen wir nächstes Jahr wiederkommen?“ Der lang anhaltende, heftige Applaus dürfte Antwort genug sein. Die Kultband „Haindling“ mit Frontman Hans-Jürgen Buchner (li) war am Di., 18. Juli in Linz zu Gast. Erwin Schrott wird am Mi., 19. Juli mit südamerikanischem Flair den Domplatz verwandeln.


22 Personen & Dank

20. Juli 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Ehrung & DAnk n Linz. Im Rahmen eines Festgottesdienstes in Linz, dem P. Josef Denkmayr SVD, St. Gabriel, vorstand, feierten am 24. Juni 2017 vier Jubilarinnen im Kreise ihrer Mitschwestern, ihrer Angehörigen und Freunde das 50-jährige Professjubiläum.

der Planung darauf geachtet, den ­Kin­dern größtmögliche Freiheit zu geben. Jede Gruppe kann direkt auf die Terrasse oder auf den Spielplatz gelangen. Pfarrer Dr. Anthony Ejeziem und Pastor Mag. Hans Huber weihten das neue Gebäude. Kindergartenleiterin Helga Leitner dankte allen, die am Zustandekommen des neuen Gebäudes mithalfen – insbesondere Exbürgermeister Manfred Hadinger – und überreichte kleine Geschenke an die Ehrengäste.

Kinder laufen für Kinder. Hörmandinger

stalteten einen Benefiz-Lauf auf der Leichtathletikanlage im Seewinkel in Ebensee. Für jede absolvierte Sportplatzrunde spendeten Sponsoren, vorwiegend Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde einen Geldbetrag. Der Erlös der Benefizveranstaltung kommt den Athleten der Special Olympics Österreich zugute.

V. li. n. re.: Sr. Zita Hofstätter aus St. Gotthard; Sr. Maria Esther Ganhör aus Linz-Urfahr; Sr. Ingeborg Hufnagl aus Gschwandt; Sr. Ratholda Hinterdorfer aus Unterweißenbach. Kreuzschwestern

n Frankenmarkt. Am Freitag, dem 30. Juni wurde der Caritas-Kindergarten in der Fornacher Straße eröffnet. Vizebürgermeister Helmut Wesenauer konnte dazu Festgäste, zahlreiche Frankenmarkter und vor allem die Kinder des sechsgruppigen Kindergartens und deren Eltern begrüßen. Architekt Dipl.-Ing. Franz Grömer hatte in

Kindergartenleiterin Helga Leitner zieht mit den Kindern ein. Caritas

n Ebensee. Eine bemerkenswerte Aktion setzten zum Schulschluss die Schüler/ innen der Vorschule Ebensee und die Mitarbeiter/innen der Sozialeinrichtung M3. Gemeinsam beteiligten sie sich an der Aktion „Kinder laufen für Kinder“ und veran-

n K(l)ick for Kenia. Die Aktion „K(l)ick 4 Kenia“ der 4youCard ist zu Ende gegangen und hat das Ziel von 3.000 Euro für­­ Jugendliche in Kenia erreicht. Auf www.4youCard.at hatten Jugendliche fünf Wochen lang Zeit, virtuell Tore zu schießen. Für jedes Tor spendete die 4youCard zehn Cent an das Jugendprojekt „MUSA“ in Kenia.

geburtstage n Am 21. Juli 2017 v ­ ollendet Mag. Christiane Praxmarer, Krankenhausseelsorgerin in Linz und Altenheimseelsorgerin in Gmunden, ihr 60. Lebensjahr. Sie stammt aus Reutte in Tirol, hat in Graz und Salzburg Theologie und Germanistik studiert und war von 1991 bis 1996 AHS-Lehrerin für Deutsch und kath. Religion sowie Erzieherin der Höheren Internatsschule des Bundes, Schloss Traunsee, in Gmunden. Dann absolvierte sie eine Ausbildung für allgemeine Gesundheitsund Krankenpflege in Wien und war bis 2014 in diesem Bereich tätig. 2002 wurde sie in den Säkularkreis der Schwesterngemein-

schaft Caritas Socialis aufgenommen. 2014 begann sie als Pastorale Mitarbeiterin in der Pfarre Gschwandt. Seit 2015 wirkt Christiane Praxmarer als Pastoralassistentin in der Krankenhausseelsorge im Kepler Universitätsklinikum Med Campus III. und in der Altenheimseelsorge im Pflegeheim Haus St. Josef in Gmunden.

feierte 1972 seine Ordensprofess und wurde 1977 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Vorchdorf, Thalheim bei Wels und Bad Hall war er ab 1990 Pfarrer in Bad Hall. 2007 wurde P. Ambros Ebhart zum Abt des Stiftes Kremsmünster gewählt. Von 2000 bis 2007 war er auch Dechant des Dekanates Kremsmünster.

n Am 21. Juli 2017 feiert Prälat Mag. Ambros Ebhart, Abt des Stiftes Kremsmünster, seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Heinrichs bei Weitra (NÖ) und trat 1971 in das Stift Kremsmünster ein. P. Ambros Ebhart studierte Philosophie und Theologie in Salzburg,

n Am 24. Juli 2017 wird Schulrat Norbert Pointecker, Ständiger Diakon in Aspach, 65 Jahre alt. In seiner Heimatgemeinde Aspach war er Hauptschullehrer, 2014 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht. In der Pfarre ist er für WortGottes-Feiern sowie für die Al-

ten- und Krankenseelsorge zuständig. Norbert Pointecker ist verheiratet und Vater von vier Kindern. n Am 25. Juli 2017 feiert Konsistorialrat P. Christoph Eisl, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, Pfarrer in Grünau, seinen 75. Geburtstag. Er stammt aus Strobl, feierte 1962 die Ordensprofess und wurde 1967 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Thalheim bei Wels, Mariazell und Pettenbach war er Pfarrer in Weißkirchen bei Wels und Pfarrprovisor in Schleißheim. 1991 wurde P. Christoph zum Pfarrer von Kremsmünster bestellt. Seit 2004 ist er Pfarrer in Grünau.


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Leser/innen am Wort 23

20. Juli 2017

Die Zeichen der Zeit Sowohl die Leitung der Diözese als auch die Pfarren tun sehr viel, um auch in einer Zeit des Priestermangels eine gute Pastoral und Seelsorge zu ermöglichen. Pfarrassistent/innen übernehmen mehr oder weniger die Leitung von Gemeinden. Ehrenamtliche aus den Pfarren investieren viel Zeit, etwa in den Seelsorgeteams, um die Grundaufgaben einer christlichen Gemeinde am Leben zu erhalten. Dieses Bemühen kann man nicht hoch genug einschätzen. Bei einem Anliegen jedoch bewegt sich kaum etwas: bei der Freistellung der zölibatären Lebensform für den Priester bzw. bei der Erweiterung der Zulassungsbedingungen für das Weiheamt. Darüber wird meist geschwiegen oder es wird schön geredet, wenn es etwa in einem Interview geheißen hat: „Der Diözese werden die Priester nicht ausgehen.“ Ein Blick auf die Zahl der Neupriester sowie auf das Alter der Priester zeigt ein anderes Bild. An Papst Franziskus kann das Schweigen nicht liegen. Er ermutigt die Bischöfe, ungewohnte Vorschläge zu machen und neue Wege zu wagen. Mag. Vitus Kriechbaumer, Pfarrer in Linz

Berg und Maulwurfshügel Zu „glutenfreie Hostien“, KIZ Nr. 28, S. 10

Die Lektüre der letzten Kirchenzeitung machte mich sprachlos: Es gibt so wichtige Probleme und Anliegen in dieser Welt, wo wir Christen uns tatkräftig einsetzen sollen – und uns beschäftigt die Frage, woraus Hostien bestehen müssen! Zugegeben, ich bin keine Liturgiewissenschaftlerin und verstehe wohl deswegen die Bedeutung dieser Frage nicht. Ich kenne

nur die Bibel: „Jesus nahm Brot, … und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib …“ (Lukas 22). Wahrscheinlich war es dasselbe Brot, von dem er mit seinen Jüngern vorher gegessen hatte. Neulich in einem evangelischen Gottesdienst mit Abendmahlfeier: Das Brot, das ausgeteilt wurde, war gewöhnliches Toastbrot aus dem örtlichen Supermarkt. Einen derart unkomplizierten Zugang würde ich mir auch in der katholischen Kirche wünschen. Dann dürfte es auch kein Problem sein, für allergische Menschen glutenfreie Hostien anzubieten, und wir könnten uns wieder wichtigeren Themen widmen. Den Mitgliedern der Gottesdienstkongregation sei die Lektüre der Seligpreisungen der kleinen Schwestern von Jesus ans Herz gelegt: „Selig die, die einen Berg von einem Maulwurfshügel unterscheiden können, denn es wird ihnen eine Menge Ärger erspart bleiben.“ Maria Wögerbauer, Arnreit

Ich frage mich echt, ob im Vatikan nicht einige Leute zuviel sitzen bzw. zu wenig zu tun haben, wenn sie sich mit meines Erachtens völlig nebensächlichen Dingen beschäftigen wie dem Glutengehalt von Hostien. Es wäre viel besser, man würde sich um die Beseitigung des Priestermangels kümmern (durch Frauenpriestertum und Abschaffung des Pflichtzölibats), denn ansonsten wird sich die Frage des Glutengehalts von Hostien im Laufe der Zeit ohnehin nicht mehr stellen. Wer darf denn dann noch Eucharistie feiern, wenn unsere Priester immer weniger werden und keine Neupriester nachkommen. Für unsere Kirche sollte die Frage der Seelsorge tausendmal wichtiger sein als das „Problem“ von glutenfreien Hostien. Wolfgang Ortner, Wels

XX Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorb­ehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Man kann nicht alles haben!

Denkmal

Der Mittelpunkt der Welt ist in Linz Ein Kleindenkmal im Linzer Süden trägt die schöne Bezeichnung „Weltmittelpunkt“. Paul Stütz

Domspatz So super man das Internet auch findet – Urlaub macht man doch lieber in der echten Welt.

Denkmal auf einem gepflegten Rasen und ist sichtbarer als je zuvor. Es hat jetzt zumindest in der Umgebung die Prominenz, die ein Weltmittelpunkt verdient. Machen Sie mit. Der Weltmittelpunkt da­tiert­aus dem Jahr 1871. Wer ­herrschte­ ­­zu­­­­­­­ dieser Zeit in Österreich? ­­Schicken­­­ ­­­­­­­­­­­­­­­­­Sie­­ die richtige Antwort bis 28. Juli an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, ­E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Wir verlosen drei Bücher. Beim Denkmal Nr. 27 („Kurzer Sommer – langer Sommer) haben gewonnen: Andrea Kirchbaumer, Barbara Ranetbauer und Manfred Feicht.

Elisabeth Leitner Elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Mensch, pass auf. Dein Handy bringt nicht nur Horizonterweiterung, sondern auch Verengung. Es ist oft die Abkoppelung der Intelligenz vom Bewusstsein.“ Alois Schwarz, Bischof von Gurk-Klagenfurt, bei der ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Im Linzer Süden, im Stadtteil Neue Heimat, steht ein Pyramidenstumpf auf einem quadratischen Granitsockel. Es handelt sich um einen Basispunkt einer Grundlinie, die sich von hier nach Kleinmünchen erstreckt. Er diente vor der Zeit der Satelliten der Vermessung, um exakte Landkarten zu erstellen. Das eher unscheinbare Denkmal hat eine umso glanzvollere Bezeichnung: Weltmittelpunkt. Unser früheres Zuhause war nur 100 Meter davon entfernt. Damals wusste ich noch gar nicht, dass ich beinahe täglich an etwas derart Weltbewegendem vorbeiging. Das lag auch daran, dass es noch vor wenigen Jahren mitten in einer Gstetten lag. Seit neue Wohnungen errichtet wurden, steht das

Westlicher Endpunkt der im Jahre 1871 gemessenen Grundlinie. So lautet die Inschrift auf dem Weltmittelpunkt. KIZ/PS

Putzen, Waschen, Bügeln – na, wer ist dafür zu Hause zuständig? Ob das Prinzip „Halbe- Halbe“ schon in den österreichischen Haushalten angekommen ist, da bestehen berechtigte Zweifel. Zumindest in der Medienund Werbewelt werVkb-kundenmagazin den gerne die traditionellen Rollenbilder weiter verbreitet. Überrascht hat mich kürzlich das Kundenmagagzin einer Bank: Ein junger Mann strahlt mich an, in seinen Händen ein Putzkübel mit Putzmitteln, die Hände stecken schon in den Putzhandschuhen. Auf geht’s! Das nenne ich fortschrittlich! – Apropos „Halbe-Halbe“. Zu Hause ist mein Mann der Wäschechef. Alles wird gewaschen, sofort und jederzeit. Waschen, Aufhängen, Abnehmen. Zack. Zack. Da macht er keine halben Sachen! Und das WC putzt keiner so sauber wie er. Nicht einig sind wir uns bei der Wahl der Putzmittel. Omas Essigtipp oder doch härtere Schmutzlöser? – Da sage ich ganz uneigennützig: Jede/r soll nach seiner Façon glücklich werden. Man kann nicht alles haben!


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