KiZ-ePaper 29/2018

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Nr. 29 I 19. Juli 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

Hoch muss man steigen, um zu begreifen: Nicht den Herrschaftsbereich des Christentums grenzt es ab, das Kreuz auf dem Berg, den Geltungsbereich der heiligen Regeln Christi zeigt es an. Keiner muss Angst haben im Wirkkreis des Kreuzes. Hier hilft man einander, hier findest du Trost – und Mitträger der Bürden, die du durch dein Leben schleppst. M. F.

KIZ/MF

3 Thema. Mensch bleiben in der digitalen Welt. Lesen Sie auch Seite 8.

8 Serie. Ana Jigmut aus Rumänien. – In Europa zu Hause.

14 Bewusst leben. Besser – schöner – glücklicher?

Gipfelkreuz auf dem Kleinen Sonnstein MAYELLA GABMANN


2 Meinung KOMMENTAR

19. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Überspringen der Welt

Schieflage ausgleichen

Reisen geht immer schneller. Züge und Flugzeuge erlauben den raschen Sprung in die Weite. Kaum mehr als einen Tag ist nötig, um die Hauptreiseziele auf der Welt zu erreichen. Zugegeben, außerhalb der Hauptstädte geht es auch heute in vielen Regionen der Welt langsam zu, an Nebenstrecken braucht es auch hierzulande Geduld. Menschen fahren viel und sie fahren weit – aber wie viel an Welt-Erfahrung nehmen sie mit? Mit dem Reisen ist es wie mit dem Konsum überhaupt: Wenn das Viel und das Weit wichtiger wird als die Intensität, dann wird es zur zerstörerischen Belastung der Welt. Wie intensiv ist man wirklich dort gewesen? Je weiter eine Reise, desto mehr hat man gerade nicht erlebt. Am allergrößten Teil der Strecke ist man bloß vorbeigefahren, hat ein Riesenstück Welt übersprungen, ohne wirklich dort gewesen zu sein.

Geraten Menschen oder Situationen aus dem Gleichgewicht, braucht es ein Gegensteuern. Nur so kann die Balance wieder hergestellt werden. Findet kein ausgewogenes Geben und Nehmen statt, drohen Krankheit, Unwohlsein, Ausbeutung, Manipulation oder Machtmissbrauch. Die harte Ab-

Reisegewohnheiten färben ab auf die Lebensgewohnheiten. Es geht um Aufmerksamkeit für den Ort, an den man gestellt ist. Menschen, Landschaften, Kulturdenkmäler: sie sind sonst nicht mehr als ein Fotomotiv – und die Bilder sieht man sich nicht einmal an. Das wäre ein lohnendes Reiseziel: die Fremde im eigenen Land zu entdecken – mit Neugier, als wäre man nie dort gewesen; die Gegenwart zu erkunden im Hier und im Jetzt; vertraut zu werden mit seinem Daheim.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

SUSANNE HUBER

schottungspolitik im Hinblick auf Migranten braucht ebenfalls einen Ausgleich. Es ist sehr erfreulich, dass dieser derzeitigen Schieflage auch durch die katholische Kirche und kirchliche Organisationen kritisch und deutlich entgegengewirkt wird. Ob durch Hungerstreikaktionen, durch intensive Auseinandersetzungen mit dem Thema bei Tagungen oder Konferenzen, durch aktive Hilfe für Migranten wie Kirchenasyl und der Aufklärung der Bevölkerung zum Thema, um mit einseitigen Sichtweisen oft durch angstmachende, verunsichernde Parolen aufzuräumen. Der Bischof von Stockholm, Kardinal Anders Arborelius, sagte kürzlich: „Hier auf Erden sind wir alle Gäste, Pilger, Migranten. Wir gehören zusammen. Wir haben die gleiche Berufung: hier und jetzt Zeugen Jesu zu sein.“ Es braucht unbedingt Dialog, Solidarität, Menschlichkeit.

KOPF DER WOCHE: PATER ALEX ZANOTELLI

Im Hungerstreik Mit der Migrationspolitik der italienischen Regierung ist der Comboni-Missionar Alex Zanotelli nicht einverstanden. Er antwortet darauf aus Protest mit Hungerstreik.

KNA

susanne.huber@ koopredaktion.at

Die Schließung italienischer Häfen für Seenotrettungsschiffe auf dem Mittelmeer, die Italines Innenminister Matteo Salvini veranlasste, brachte Pater Alex Zanotelli dazu, eine Hungerstreik-Aktion zu initiieren. Mit einem Gebet auf dem Petersplatz am Dienstag vergangener Woche startete der 79-jährige Italiener die

„Die Basis der Kirche will der italienischen Regierung auf diese Weise zeigen, dass sehr viele Leute gegen die Migrationspolitik der neuen Regierung sind.“ ALEX ZANOTELLI

Aktion gemeinsam mit einer Gruppe katholischer Ordensleute. Danach ging es vors italienische Parlament, wo seither ein Staffelhungerstreik läuft – ein bis drei Personen machen dort pro Tag mit einem Banner auf die diskriminierende Lage im Mittelmeer aufmerksam. Für Alex Zanotelli sei ein friedlicher Widerstand „wie Jesus ihn lehrte“ wichtig. „Mit Klugheit müssen wir zivilen Ungehorsam organisieren, wenn dies hilft, Menschenleben zu retten“, sagte der Comboni-Missionar der italienischen Tageszeitung „Avvenire“. Ganz konkret forderte er Kirchenasyl für alle, „denen eine Abschiebung in Länder droht, in denen sie ihr Leben riskieren“. Als Missionar unterwegs. Pater Alex Zanotelli stammt aus Livo, einer Gemeinde in der autonomen Provinz Trentino in der Region Trentino-Südtirol in Italien. Er studierte Theologie in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio, wurde 1964 zum Priester geweiht und ist Mitglied er Comboni-Missionare in Verona. Viele Jahre wirkte er im Südsudan und in Kenia und setzte sich immer wieder für Menschenrechte und gegen Fremdenhass ein. SUSANNE HUBER/KATHPRESS


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Im Gespräch 3

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Viele offene Fragen am Beginn des digitalen Zeitalters

Anschnallen im Netz Entscheiden künftig Computer, wer in einem Prozess Recht bekommt? Und Roboter, wer bei einem Unfall mit dem Leben davonkommen darf und wer geopfert werden soll? Die Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster machte aufmerksam: Man ist ziemlich fahrlässig unterwegs in der digitalen Welt – ohne Sicherheitsgurt. Matthäus Fellinger

„Wir müssen damit rechnen: In unserem Leben wird gar nichts mehr so weitergehen, wie wir es gewohnt sind!“ Als Geschäftsführerin einer Firma, die sich mit der Entwicklung von „künstlicher Intelligenz“ beschäftigt, weiß Yvonne Hofstetter, wovon sie spricht. Nach dem Einstieg der Internetgiganten Facebook und Google sieht sie bedrohliche Gewitterwolken auf dem Internethimmel aufziehen. 4,2 Milliarden Menschen auf der Welt sind fast ständig mit dem Internet verbunden, vor allem über die Mobiltelefone in ihren Taschen. Die wenigsten von ihnen wissen, dass in diesen Minicomputern digitale „Spione“ installiert sind, die ihre Interessen und ihr Verhalten sowie auch die Aufenthaltsorte genau registrieren. Die Daten landen in den gigantischen Rechenzentren, die sich heute vorwiegend in sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern befinden. Für gutes Geld werden sie gehandelt – für die Werbung, die nun ihre Kunden viel zielgenauer erreicht. Zunehmend besorgt. „Gott und die digitale Revolution“ war der Titel der 20. Ökumenischen Sommerakademie, die vom 11. bis 13. Juli im Stift Kremsmünster stattfand. Nach zwei Tagen mit Fachreferaten und Diskussionen zeigten sich zwei Drittel der Teilnehmer/innen eher verunsichert und besorgter als zuvor. Hier droht ein gewaltiger Zugriff auf die Freiheit und die Menschenwürde. Hier werden Menschen und ihr Verhalten ausspioniert und berechnet. Hier werden Entscheidungen Maschinen statt Menschen anvertraut. Ein noch nie da gewesener Eingriff in das Leben der Menschen also. Mitreden, mitbestimmen. Die ersten Jahrzehnte waren viele ziemlich sorglos im digi-

Gerfried Stocker erläutert die rasante Entwicklung in der digitalen Welt.

talen Netz unterwegs. Man genoss die fantastischen Möglichkeiten, die Schnelligkeit, mit der man zu Informationen kam, die Hilfen für Verwaltung, die Präzision, mit der digital gesteuerte Maschinen arbeiten. Gerfried Stocker, der künstlerische Geschäftsführer des Ars Electronica in Linz, drückt es so aus: Man sei ohne Sicherheitsgurt unterwegs gewesen und jetzt müssten wir nachdenken, wie die Sicherheitsgurte ausschauen sollten, die man in der digitalen Welt brauchte. Noch, meint er, sei Zeit dazu. Die Menschen sollten sich auf die Beine stellen, wenn sie sich nicht digital aushorchen lassen wollen durch die Messgeräte etwa, die die Stromanbieter in den Haushalten installieren. Vor Panikmache warnt Stocker aber ebenso, denn es stünden nicht nur böse Menschen hinter den technischen Entwicklungen. Gerade für Medizin und Therapie eröffneten sich fantastische Möglichkeiten. Es gebe aber, sagt er, auch Leute, die mit unseren Träumen ziemlich viel Geld verdienen und Macht erlangen wollen. Bei der Sommerakademie wurde der Vergleich mit der Nutzung der Atomenergie angestellt. Auch in diesem Bereich hat die Poli-

KiZ/mf; Fotolia/jurastic

tik erst im Nachhinein das Heft in die Hand zu nehmen versucht. Im Digitalen brauche es nun ebenso gesetzliche Regelungen. Doch während sich in Europa die Politik bereits intensiv mit der Sache beschäftige, werde auf anderen Kontinenten ziemlich sorglos gehandelt – in China zum Beispiel, wo Menschen inzwischen nach einer Art digitalem Punkter-Register immer mehr in gute und schlechte Bürger/innen eingeteilt würden. Humanverträglichkeit. Trotz aller Möglichkeiten vorsichtig zu sein, rät auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer: Man müsse werten, beurteilen und sich die Frage stellen, ob wir das, was möglich ist, auch wollen. Es brauche eine Art „Human-Verträglichkeitsprüfung“ im Digitalen, meint der evangelische Superintendent Gerold Lehner. Entscheidungen dürften nicht einfach seelenlosen Maschinen überlassen werden. Wer habe die Verantwortung für das selbstfahrende Auto? Der Mensch? Die Maschine? Von der Bedrohung, jederzeit überwacht und beäugt zu sein, sprach bei der Tagung auch Bischof Manfred Scheuer. Man müsse den Preis der Entwicklungen bedenken. Der evangelische Theologe Werner Thiede sprach gar vom „digitalen Turmbau zu Babel“, der zu einer Überwachungskultur führe. Menschen verließen sich immer weniger auf ihre eigenen Fähigkeiten. Das führe zu einer Art „digitaler Demenz“, die die Menschen orientierungslos zu machen droht.« XX Lesen Sie auch Seite 9


4 Oberösterreich

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Bergmesse bei der Giselawarte Lichtenberg. Man muss nicht zwangsläufig in die Berge fahren, um eine Bergmesse mitzuerleben. Aufgrund des unbeständigen Wetters wurde die traditionelle Bergmesse am 14. Juli dieses Jahr erstmals nicht auf der Wurzeralm gefeiert, heuer fand sie in Lichtenberg, am Fuße der Giselawarte des Alpenvereins Linz, statt. 200 Personen nahmen in diesem Jahr an der Bergmesse teil. Sie ­wurde bereits zum 17. Mal veranstaltet. Die Tradition dieser Bergmesse geht auf das „Jahr der Berge“ 2002 zurück. Es wird der Menschen gedacht, die auf dem Berg leben müssen und dort manchmal auch den Tod finden. Im Anschluss an die Messe genossen einige den beeindruckenden Ausblick vom Gipfelplateau. T. Holzer / Foto: Haberfellner

Im Gedenken

Bruder Alfred Pichler

vom Redemptoristenorden ist am 11. Juli 2018, einen Tag vor seinem 79. Geburtstag, in Waldkraiburg gestorben. Alfred Pichler wurde 1939 in Thalheim bei Wels geboren und wuchs in einer Handwerkerfamilie auf. 1954 trat er bei den Redemptoristen in Puchheim zunächst auf Probe in das Kloster ein. Die ewige Profess legte er 1961 in Eggenburg (NÖ) ab. Pichler erlernte in Puchheim das Schneiderhandwerk und übernahm schließlich die Aufgabe des „Provinzschneiders“ für den Orden. In mehreren Klöstern war er in verschiedenen Aufgabenbereichen tätig. Nach einem Schlaganfall war er seit 2013 pflegebedürftig.

Bischof Manfred Scheuer besucht „Partnerdiözese“ in Kenia

Der Bischof als „Guter Vater“ Linz/Enugu. Lebensfreude, Gastfreundschaft und die Freude und Lebendigkeit des Glaubens könne man von der Kirche in Nigeria lernen. Das meinte Bischof Manfred Scheuer am zweiten Tag seines Besuches in Nigeria. Aus dem ostafrikanischen Staat kommen 17 in Oberösterreich wirkende Priester. Nach der Ankunft in Enugu wurde die Delegation mit Seminaristen und Diözesanvertretern aus Linz und St. Pölten nach Awka in das Bildungshaus der Diözese gebracht.

Dort gab es eine Begegnung mit dem Bischof Paulinus Ezeokafor. Der Sonntag, 15. Juli, stand ganz im Zeichen der Primiz des kürzlich in Linz geweihten Francis Abanobi in seiner Heimatpfarre St. Michael in Uga. Vor der Festmesse wurde die Delegation vom König der Provinz, Igwe Stephen Chidi Ezeobieri, empfangen. Im Rahmen einer kurzen Zeremonie verlieh dieser Bischof Manfred Scheuer den Titel „Guter Vater I.“. „Silber und Gold haben wir nicht, aber ein Zeichen unserer Verbundenheit mit Ihnen können wir geben“, meinte Uga Francis als Vertreter der Pfarre Agba. Bei den einzelnen Besuchsstationen wurde die Delegation stets mit traditionellen Tänzen willkommen geheißen. Am kommenden Sonntag wird die oberösterreichische Delegation auch an der Primizmesse des zweiten heuer in Linz geweihten Neupriesters, jener von Maximus Oge Nwolisa, teilnehmen. Die Rückkehr ist für 25. Juli geplant.

König Igwe Stephen Chidi Ezeobieri zeichnet Bischof Scheuer mit dem Titel „Guter Vater I.“ aus. Michael Münzner


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Oberösterreich 5

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„Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“, Film von Wim Wenders

„Wir haben keine Zeit mehr für Zärtlichkeit“ Im Film „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ steht nicht nur der Papst im Mittelpunkt, sondern auch die Erde und wie der Mensch sie an den Abgrund treibt. Warum der Film trotzdem Hoffnung gibt, war Thema eines Filmgesprächs in Linz. „Wenn mich jemand fragt: ,Wer ist für Sie die Ärmste der Ärmsten der Ärmsten?‘, dann würde ich sagen: ‚Die Erde.‘“ – Diesen Satz spricht Papst Franziskus mit Nachdruck in die Kamera. Er bringt den soeben erschienenen Film über ihn auf den Punkt. Der Mensch treibt die Erde an den Abgrund, weil er Macht missbraucht, die Umwelt zerstört und seinen Nächsten bekämpft. Die starken Bilder von Umweltkatastrophen und leidenden Menschen könnten den Film zu einem bedrückenden Zeugnis menschlicher Verfehlungen machen. Wäre da nicht die charismatische und humorvolle Person des Papstes. Seine Botschaften sind einfach und klar. Er spricht direkt zum Filmpublikum oder – in vielen Szenen aus seiner fünfjährigen Amtszeit – zu jubelnden Mengen oder einzelnen Frauen, Männern und Kindern. Er wirkt liebevoll, wenn er Kranken die Hand an die Wange legt, und fordert an anderer Stelle mehr Zeit für Zärtlichkeit. Am Ende des Films überwiegt die Hoffnung, dass die Welt noch zu retten sei. „Vergeuden“ von Zeit. „Jeder kann etwas beitragen, wenn er in seinem Bereich für Gerechtigkeit sorgt“, sagte Josef Pürmayr von

Margit Derflinger, St. Marien

Szene im Film „Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“ 2018 CTV, Célestes, Solares, Neue Road Movies, Decia, PTS ART’s Factory

der Sozialplattform OÖ am 12. Juli im Linzer Kino „Moviemento“. Mit Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer sprach er über Themen des Filmes wie Arbeit für alle, den Ruf des Papstes nach dem gemeinsamen „Vergeuden“ von Zeit mit der Familie oder nach einer „armen Kirche“. Letztere sei tatsächlich eine Herausforderung, sagte Gabriele Eder-Cakl: „Der Film ist durchaus ein Thema in der Diözesanleitung.“ Christine Grüll XX Das Wanderkino „Moviemento“ kommt mit dem Film in die Pfarren, Tel. 0732 78 40 90 30. Ab Jänner 2019 steht er beim Medienverleih der Diözese zur Verfügung, Tel. 0732 76 10-38 83.

Mag. Michaela Grasböck-Lettner, Linz

„Ich bin tief beeindruckt“

„Jeder kann etwas beitragen“

Der Film hat mich tief bewegt. Er bestärkt mich darin, zu fragen: „Wer ist mein Nächster und wo bin ich am meisten gefordert?“ Denn da, wo ich stehe, kann ich handeln und ein gutes Miteinander leben.

Über einiges könnte ich diskutieren, aber der Film ist sehr berührend. Er gibt Hoffnung, dass jede und jeder Einzelne etwas tun kann. Ich bin beeindruckt von der Person Papst Franziskus. Wie er sich mit der Welt beschäftigt, finde ich schön.

In Kürze Krise der Gastfreundschaft „Wir haben keine Flüchtlingskrise, sondern eine Gastfreundschaftskrise!“, meint die Katholische Aktion (KA) OÖ in einer Presseaussendung. Die kirchliche Laienbewegung reagiert damit auf das „Auseinanderdriften der Gesellschaft“. Anlass zur Besorgnis sieht die KA im Verhalten gegenüber Flüchtlingen, aber auch in der innenpolitischen Entwicklung in Österreich und Europa. Es habe den Anschein, die Ablehnung gegenüber Menschen in Not sei in den letzten Monaten salonfähig geworden, so KA-Präsident Bert Brandstetter. Innenminister Herbert Kickl stellt das Grundrecht auf Asyl für jene ­Menschen infrage, die nicht aus Anrainerstaaten der Europäischen Union kommen. Das sei ein Tabubruch und ein Angriff auf das humane Gesellschaftssystem. Bert Brandstetter appelliert an Bundeskanzler Sebastian Kurz, mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit vorzusehen, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können.

Klage gegen AKW abgewiesen Die Republik Österreich hat auf Initiative von Landesrat und Antiatombeaufragten Rudi Anschober eine Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen eine Subvention von bis zu 100 Milliarden Euro für das Atomkraftwerk (AKW) Hinkley Point in England eingebracht. Die Klage wurde nun abgewiesen. Die Subvention stelle keinen Widerspruch zum Wettbewerbsrecht der Europäischen Union dar, so die Begründung. Rudi Anschober strebt eine Berufung an. Das Urteil bremst vorerst die Bemühungen der oberösterreichischen Antiatombewegung, einen Ausstieg aus der Atomenergie europaweit einzuleiten.


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Sängerknaben auf Tournee in China St. Florian. Zum dritten Mal nach 2008 und 2016 führte die große Konzertreise der Florianer Sängerknaben nach China: Vom 26. Juni bis zum 10. Juli bereisten sie das Land der Mitte und gaben Konzerte in vielen Städten, von Peking bis Schanghai. Auf dem Konzertprogramm stand eine bunte Mischung von internationaler Chorliteratur. Eine spezielle Österreich-Show mit Bandltanz und Schuhplattler durfte natürlich auch nicht fehlen. Besondere Freude hatte das Publikum mit den chinesischen Liedern, die der Chor speziell für diese Tournee einstudiert hatte. Beim Sightseeing-Programm mit der Großen Mauer, dem Tian’anmen-Platz in Peking sowie dem Yu Garden in Schanghai kamen die Sängerknaben dann voll auf ihre Kosten. Bild: sängerknaben

momente Einsatz im Ausland. Fünf junge Oberösterreicher/innen starten demnächst ihren freiwilligen Auslandsdienst mit der Organisation „Volontariat bewegt“. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sie nun offiziell verabschiedet. Leon Ruckser (18) aus Leonding wird sein Zivildienst nach Kolumbien führen. Als Leiter eines Jugendzentrums bringt Severin Falkinger (30) aus Putzleinsdorf schon viel Erfahrung mit. Diese will er nun auch in einem Jugendzentrum in Malawi einbringen. Fatima Kress (19) aus Ried im Innkreis bricht im August nach Ecuador auf. Lucia Jungk (18) aus Ohlsdorf wird ihren freiwilligen Dienst in Indien leisten. Bernhard Raffetseder (19) aus Grünberg geht nach Ghana: „Ich will aus dem unbeschwerten europäischen Alltag heraustreten, um mich während meines Zivildienstes in Ghana persönlich und menschlich weiterzubilden.“ Nähere Informationen zum Volontariat gibt es unter: www.volontariat.at

Altbischof Maximilian Aichern feierte mit Kirchschlag das Jubiläum „Zehn Jahre Pfarrzentrum“

„Menschen als Bausteine für die Pfarre“ Zehn Jahre ist es her, dass Bischof Maximilian Aichern das neue St.-Anna-Pfarrzentrum in Kirchschlag bei Linz feierlich eingeweiht hat. Ebenso lange wirkt Pater Franz Hrouda schon als Seelsorger in Kirchschlag. Zur großen Freude der Kirchschlager/innen war es abermals Altbischof Aichern, der am Sonntag, dem 8. Juli, mit der Pfarrgemeinde dieses Jubiläum beging. Bei der von ihm zelebrierten Festmesse würdigte er die Arbeit von Pfarrprovisor Pater Franz Hrouda, der vor zehn Jahren seine Tätigkeit in Kirchschlag aufgenommen hat. Bischof Aichern erinnerte sich in seiner Predigt an seine vielen Berührungspunkte mit der Pfarre Kirchschlag in den letzten Jahrzehnten: Visitationen, Orgelweihe – und zuletzt das „Schuldenfrei-Fest“ im November 2015, bei dem die Gemeinde bereits die Ausfinanzierung des neuen Pfarrzentrums feiern durfte. Aichern betonte, dass „die wichtigsten Bausteine die Menschen selber sind, die Pfarrgemeinde und deren vielfältige Gruppierungen und Vereine“. Kirchschlags Bürgermeisterin Gertraud Deim bedankte sich in ihrer Ansprache für die gute Zusammenarbeit mit der Pfarre, denn die großzügig gestalteten Räumlichkeiten des Pfarrzentrums werden oftmals für Veranstaltungen der Gemeinde genützt.

Die Pfarre Kirchschlag feierte mit Altbischof Aichern. pfarre


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Pfarren & Regionen 7

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Primiz in Schardenberg

Stenogramm

Dort, wo er getauft worden war, die Erstkommunion empfangen und die Firmung gespendet bekommen hatte, in der größten Landkirche des Innviertels, nämlich im Innviertler Dom, feierte der vor zwei Wochen vom Passauer Bischof Stefan Oster zum Neupriester geweihte Schardenberger Pater Johannes M. Haas seine Heimatprimiz (2. von rechts). Als Primizspruch wählte der Don-Bosco-Pater „Ihm furchtlos dienen“ (Lk 1,74). Die gesamte Pfarrgemeinde würdigte den Neupriester mit einem erhebenden Empfang am Ortseingang. Ortspfarrer Dr. Gregor Dabrowski und Pfarrgemeinderatsobmann Josef Pfeil sprachen Grußworte. Pater Johannes M. Haas spürt seit seiner Priesterweihe ein Herz voll Dankbarkeit. Er wolle Gott im Leben und im Alltag genügend Raum geben. Franz Gruber

KiZ-Führungen. In Kooperation mit der Landesausstellung Enns konnte die KirchenZeitung insgesamt vier kostenlose Führungen anbieten. Mehr als 100 KiZ-Leser/innen nutzten dieses exklusive Angebot und waren von der Ausstellung „Die Rückkehr der Legion“ im Museum Lauriacum bzw. von der Schau in der Unterkirche der Basilika St.Laurenz begeistert. Das Leben der Römer wurde anschaulich erklärt. Schnell wurde klar, dass die Legionäre weit mehr als „nur“ Soldaten waren. Beeindruckend war für die Leser/innen, wie es vor knapp 2.000 Jahren gelang, 6.000 Legionäre zu koordinieren. Welch tragende Rolle der hl. Florian und der hl. Severin in der Geschichte des Christentums für Oberösterreich spielten, wurde erneut bewusst.

Jedermann-Aufführungen und Ikonenausstellung

Mondsee als Kultur-Hotspot im Sommer

Der Jedermann in Mondsee. Erich Unterengsbacher

Mondsee. An sommerlichen Samstagabenden hallt der Jedermann-Ruf durch Mondsee. Die 110 Mitglieder zählende Spielgemeinschaft bringt jährlich den Mundart-Jedermann nach der Fassung des Dichters Franz Löser aus dem Jahr 1921 auf die Bühne. Aufführungstermine sind: 21. Juli, 28. Juli, 11. August, 15. August, 25. August, Beginn je­weils 20.30 Uhr. Gespielt wird auf der Freilichtbühne im Karlsgarten. Bei Schlechtwetter findet die Aufführung im Kultur- und

Veranstaltungszentrum Sala Schloss Mondsee statt. (Karten: https://www.mondseer-jedermann.at) Ikonenausstellung. Außerdem gibt es noch bis 27. Juli (täglich von 10 bis 18 Uhr) eine Ikonenausstellung in der St.-MichaelGalerie der Basilika in Mondsee. Außer den traditionellen Ikonen werden einige Österreich-bezogene Ikonen gezeigt. Titel der bei freiem Eintritt zugänglichen Ausstellung ist: „Zwischen Himmel und Erde“.

KiZ-Führung vom 13. Juli vor dem Museum Lauriacum KIZ/kubik

Eine Maus führt durch die Kirche Linz. Im neuen Kirchenfolder führt die Kirchenmaus Martin durch die Pfarrkirche Linz-St. Martin am Römerberg. Mit vielen Bildern und einer Geschichte in Versform werden die Besonderheiten des Sakralbaus gezeigt. Dazu zählen unter anderem der römische Backofen vor dem Altar aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und das runde Fenster über dem Westtor. In diesem erscheint Christus dem Kirchenpatron Martin von Tours. Der Kirchenführer ist mit Grafiken übersichtlich gestaltet und will mit Maskottchen Martin auch junge Leute ansprechen. An ersten Entwürfen für den Folder arbeitete der Gestalter Wolfgang J. Kugler bereits im Jahr 2016. Seit einigen Jahren schon unterstützt er die Pfarrkirche schon mit seinem grafischen Talent. Neben dem neuen Kirchenfolder hat er auch das Pfarrsiegel für die Pfarre St. Martin am Römerberg entworfen. Der Kirchenfolder liegt in der Martinskirche auf und ist für 2 Euro pro Stück erhältlich. Kirchenführungen finden über das Tourismusbüro Linz statt, derzeit aber noch ohne Kirchenmaus Martin. Tanja Holzer XX Informationen zu den Führungen erhalten sie in der Tourist info LInz: Tel. 0732 70 70-20 09.

Kirchenmaus Martin führt durch die Kirche.

Kiz/TH


8 Thema

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Ana Jigmut an ihrer Nähmaschine in ihrer Schneiderei in St. Margarethen. JUDITH JANDRINITSCH

Von der rumänischen Stadt Reschitza nach St. Margarethen im Burgenland

„Helfen, wo Hilfe benötigt wird“ Ana Jigmut kam 1999 als Pflegerin von Rumänien ins Burgenland. Frau Ana, wie sie in St. Margarethen genannt wird, hat sich in Österreich ein eigenständiges Leben aufgebaut. JUDITH JANDRINITSCH

Ana Jigmut sitzt an der Nähmaschine und lässt die Nadel durch das Kleidungsstück flitzen. Frau Ana, wie sie ihre Kundschaft nennt, ist gelernte Schneidermeisterin. Als Diktator Nicolae Ceausescu in Rumänien noch das Sagen hatte, leitete sie ein Schnei­ deratelier. Doch nach dem Sturz des Dikta­ tors 1989 wurde die wirtschaftliche Situa­ tion nicht besser, im Gegenteil. „Es wurde nur immer alles schlimmer“, erzählt Ana Jig­ mut, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Reschitza lebte. Reschitza ist eine Stadt im Banat, in der viele Angehörige der kroatischen Minderheit le­ ben, so wie Ana Jigmut. Als Kroatin gehört sie der katholischen Kirche an, selbst unter der kommunistischen Diktatur ist sie in die Kirche gegangen – „das hat bei uns am Sonn­ tag einfach dazugehört“, erzählt sie. Nur wer eine Karriere in der kommunistischen Partei anstrebte, für den waren Glaube und Kirche tabu. 1999 ergab sich für Frau Ana die Chan­ ce, im Festspielort St. Margarethen im Bur­ genland als Personenbetreuerin zu arbeiten.

Geld verdienen im Ausland. Die Über­ legungen dazu waren völlig pragmatisch: „Mein Mann ist 1997 tödlich verunglückt, meine Kinder waren fast erwachsen, aber noch in Ausbildung. Ich musste etwas tun, um Geld zu verdienen und damit das Überle­ ben meiner Familie zu sichern.“ Ihr Gottver­ trauen und ihr Glaube haben ihr geholfen, diesen Schritt zu tun. Und ihre Entschlos­ senheit hat sich ausgezahlt, denn, so erzählt Frau Ana: „Ich bin in St. Margarethen sehr gut aufgenommen worden. Ich habe in gu­ ten Familien gearbeitet, wenn jemand Hilfe gebraucht hat, dann habe ich ihm geholfen und nicht nein gesagt. Ich glaube, das haben meine Arbeitgeber sehr geschätzt.“ Herausfordernde Arbeit. Doch schönre­ den will Ana Jigmut die Betreuungsarbeit

In Europa zu Hause Wie Europäer in Österreich leben und arbeiten. Eine Serie zu Österreichs Vorsitz im EU-Rat. Teil 4 von 4 HANS PUNZ/PICTUREDESK.COM

nicht. „Viele vergessen, was das für eine schwierige Aufgabe ist. Die meisten der Pfle­ gerinnen haben Kinder in Rumänien, viel­ leicht auch einen Mann, der keine Arbeit findet und dafür auf die Kinder aufpasst. 24 Stunden auf eine Person zu achten, die oft noch dazu dement ist, nur mit einer kur­ zen Mittagspause als Unterbrechung, das geht bei vielen Frauen wirklich an ihre Sub­ stanz.“ Frau Ana hat rumänische Pflegerin­ nen erlebt, die durch ihre Arbeit depres­ siv oder krank wurden. Und die obendrein noch hohe Vermittlungsgebühren an Agen­ turen samt Transportkosten für die Fahrt be­ zahlen mussten. Deshalb hat sie 2010 ihre eigene Ver­ mittlungsagentur gegründet, und 2014 ein ­ Transportunternehmen. Ihre Toch­ ter und ihre Schwiegertochter sind dafür verantwortlich, dass die Agentur und das Transportunternehmen auch zum Woh­ ­ le der rumänischen Frauen florieren, die bei ihr keine Vermittlungsgebühr bezah­ len müssen. Ana hat sich in ihrem Haus mitten an der Hauptstraße eine Schneider­ werkstatt eingerichtet. Doch jetzt, kurz vor ihrem 60. Geburtstag, möchte sie in Pension gehen und das Gewerbe zurück­ legen. Nur, wie sie das ihren Kunden bei­ bringen soll, weiß sie nicht. Diese waren ja gewohnt, dass Frau Ana immer für sie da war.

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Thema 9

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Ökumenische Sommerakademie 2018

Die gereizte Gesellschaft Die modernen digitalen Techniken verändern das Menschenbild – und den Menschen selbst. Doch keine Supermaschine nimmt dem Menschen die Verantwortung für sein Tun ab. Matthäus Fellinger

Damit rechnen Wissenschaftler allen Ernstes: Menschen würden so hochintelligente Systeme entwickeln, dass sich dann die intellektuellen Leistungsfähigkeiten der Menschen den Maschinen gegenüber so wie die einer Ameise gegenüber dem Menschen von heute ausnehme. Trotzdem: Die Verantwortung des Menschen lässt sich nicht delegieren, auch nicht an eine Supermaschine. Der in der Schweiz lehrende Sozialethiker Peter Kirchschläger sieht das in den biblischen Schöpfungsberichten begründet: Dem Menschen hat Gott die Verantwortung für andere Menschen und für die Schöpfung in die Hände gelegt. Ihm traut er diese Fähigkeit zu, und diese Verantwortung lässt sich nicht wegdelegieren. Maschinen seien nicht „moralfähig“, sie blieben fremdbestimmt. „Ein Spaziergang mit einem jungen Menschen ist mir lieber als 1.000 Likes.“ Dr. Wilhelm Krautwaschl, Bischof von Graz

„Für die Geschwindigkeiten im digitalen Netz sind wir nicht geübt.“ Univ.-Prof. Dr. Hannah Haberer, ERlangen-Nürnberg

„Die von Gott gegebene Verantwortung bleibt beim Menschen.“ Dr. Peter Kirchschläger, Luzern

Die neuen Medien verändern den Menschen.

Fotolia/DisobeyArt

Bei der 20. Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster ging es um die Frage, wieweit die Digitalisierung das Menschenbild und den Menschen selbst verändert. Es sind keineswegs theoretische Fragen, denn führende Vertreter der digitalen Technologieunternehmen gehen tatsächlich davon aus, eine dem Menschen weit überlegene Intelligenz entwickeln und mit deren Hilfe die Weltprobleme lösen zu können. Ein Roboter als Richter, der exakt nach Gesetzt urteilt? Für Peter Kirchschläger keine wünschenswerte Alternative. Eine solche Maschine könne mit den Begriffen „Gnade“ und „Begnadigung“ wohl nichts anfangen. Verlust an Tiefe. Johanna Haberer, Professorin für christliche Publizistik in Erlangen, führte vor Augen, wie tief die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten die Menschen selbst verändern. Es sei vor allem die Geschwindigkeit: Das, wozu man früher Wochen und Monate brauchte, gehe nun in kurzer Zeit. Doch: „Das Denken, das vormals in die Tiefe ging“, bleibe an der Oberfläche, es gehe gewissermaßen in die Breite. Die Kommunikation unter den Menschen werde zunehmend flüchtiger und oberflächlicher. „Unser Leben unterliegt einer rasanten Beschleunigung, doch für diese Geschwindigkeit sind wir nicht geübt“, vermutet Haberer. So werde immer reflexhafter reagiert. Der Reflex habe die Reflexion, das tiefere Nachdenken also, abgelöst. Die Folge: eine Art öffentlicher Gereiztheit. Selbst die Weltpolitik sei von dieser Gereiztheit geprägt – wie es Präsident Trump in den USA mit seinen Twitter-Botschaften vorführt. Ha-

berer rät, sich die Spätfolgen vor Augen zu führen. Die Erziehung zu einem kompetenten Umgang mit den neuen Möglichkeiten sei eine große Herausforderung. Die Mobilisierung zum Hass funktioniere leider heute viel besser als die Mobilisierung zum Guten, fürchtet die Wissenschaftlerin. Haberer sieht in der digitalen Welt, in der es so leicht ist, zu manipulieren, das „Weltvertrauen“ gefährdet. Worauf könne man sich verlassen? Und: Das Netz vergesse nicht. Was an Daten gesammelt sei, klebe für immer am Menschen. Das digitale Netz kenne kein Verzeihen. Menschen hätten darin keinen Raum mehr für das Geheimnis, für das Ausprobieren. Ein „Menschenrecht auf ein Geheimnis“ will Haberer gesichert wissen. Überlegter Umgang. Es gibt inzwischen die Aussteiger aus dem Netz. Selbst Pioniere der Entwicklung verzichten auf ein Smartphone. Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl rät zum überlegten Umgang: Nur mit von der Partie zu sein, sei zu wenig, man müsse sich vor allem die Frage stellen: „Was will ich?“ „Ein Spaziergang mit einem jungen Menschen ist mir lieber als 1.000 Likes“, sagt er. Der burgenländische Superintendent Lars Müller-Marienburg sieht in den digitalen Medien auch für die Seelsorge „eine Ergänzung, wenn nichts anderes möglich ist“. Sie seien „jedenfalls besser als gar keine Kommunikation“, sagt er. Zwei Tage nach der Sommerakademie brach er mit Jugendlichen, mit denen er auf Facebook in Kontakt war, auf nach Taizé. Wonach Jugendliche im Netz suchten, sei nämlich die wirkliche Begegnung. Lesen Sie auch Seite 3.

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10 Panorama STENOGRAMM Solidarität. Die Allianz der katholischen Frauenverbände Europas („Andante“) ist „entschlossen, durch Mitgefühl, Verständnis und Inklusion der Angst und dem Hass entgegenzuwirken“, die derzeit rund um das Thema Migration herrschten. Daran erinner-

Veronika Pernsteiner, kfbö-Vorsitzende. KFBÖ

te bei der jüngsten „Andante“Konferenz in Straßburg Veronika Pernsteiner, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö). Das bereits im April bei einer Tagung formulierte Plädoyer für Solidarität und Empathie sei „in diesen Tagen nötiger denn je“, sagte Pernsteiner gegenüber „Kathpress“. Trauer. Die Caritas Österreich trauert um die am 28. Juni verstorbene österreichische Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger. Sowohl für ein solidarisches Miteinander als auch konkret beim Spendensammeln für ein neues Mutter-Kind-Haus sei Nöstlinger seit vielen Jahren mit der Caritas verbunden gewesen, hieß es seitens der Caritas. „Stille-Nacht-Wegbegleiter“. Kompaktes Grundwissen rund um das Weihnachtslied „Stille Nacht“ bietet ein neuer, von der „Stille-Nacht-Gesellschaft“ in englischer und deutscher Sprache herausgegebener „Stille-Nacht-Wegbegleiter“. Die Publikation gibt einen Überblick über die 13 „Stille-Nacht-Trägergemeinden“ in Salzburg, in Oberösterreich, Bayern und Tirol. Der neue „Wegbegleiter“ kann ab sofort bei der „Stille-Nacht-Gesellschaft“ unter der Nummer 0660 24 12 200 oder info@stillenacht. at angefordert werden.

19. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Weltkirche-Tagung im Agrarbildungszentrum Lambach

Gerechte Ernährung im Fokus Im Mittelpunkt der traditionellen Tagung Weltkirche, die heuer vom 20. bis 21. Juli im oberösterreichischen Lambach stattfindet, steht das Thema Ernährung. Beleuchtet werden die heutigen globalen Herausforderungen zu Nahrungsmittelproduktion und Ernährung, vor allem aus Perspektive der Ortskirche in Afrika und Lateinamerika. Ausgetragen wird die Veranstaltung mit dem Titel „Ernährungsgerechtigkeit – Auf dem Weg zur globalen Tischgemeinschaft“ von den Ordensgemeinschaften, der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz KOO und der Missionsverkehrsanstalt MIVA. Ungleiche Verteilung. Viele aktuelle Problemsituationen sind mit der Nahrung verbunden, erläuterte KOO-Geschäftsführerin Anja Appel die diesjährige Themenwahl – „von Lebensmittelskandalen und Hungerkatastro-

„Ernährungsgerechtigkeit – Auf dem Weg zur globalen Tischgemeinschaft“ ist Thema der Weltkirche-Tagung. KOO

phen über Versorgungsengpässe und Bienensterben bis zur wachsenden Weltbevölkerung, der Privatisierung von Wasser oder der Verschmutzung und Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen“. Hier zu handeln sei wichtig, sei doch der Zugang zu Nahrung und Trinkwasser weltweit sehr ungleich verteilt. Referenten. Als eine der Hauptreferenten wird in Lambach die Juristin Diga Irafay vom „Tansania Natural Resource Forum“ über Landgrabbing und Ernährungssicherung in Tansania berichten. Der Kampf für Landrechte sei eine Voraussetzung für die Sicherung der Ernährung, sagt die Juristin. Der in Brasilien tätige und aus Windischgarsten stammende Diakon Martin Mayr gibt Einblicke in die Situation der indigenen Gemeinschaften und der eingesessenen Kleinbauernfamilien im Naturraum „Cerrado“ im Nordwesten Brasiliens. Speziell um die Ursachen und Folgen des Klimawandels wird es bei Markus Büker gehen. Der Theologe beim größten internationalen Kirchenhilfswerk „Misereor“ vertritt die Ansicht, dass Ernährung für alle nur dann möglich ist, wenn über Kontinente hinweg jeder Staat und jeder Mensch seine Verantwortung wahrnimmt. Schließlich sei die Ernährungsfrage nicht vom menschlichen Umgang mit Boden, Luft, Wasser und Wäldern zu trennen, so für Büker eine der Hauptbotschaften der Enzyklika „Laudato si‘“ von Papst Franziskus.

50 Jahre Enzyklika „Humanae vitae“

Familienplanung: zunehmende Zurückhaltung Beim Thema Empfängnisregelung fährt die katholische Kirche 50 Jahre nach der umstrittenen Enzyklika „Humanae vitae“ von Papst Paul VI. einen weniger „detailfreudigen“ Kurs. Wie der deutsche Moraltheologe Eberhard Schockenhoff in einem „Kathpress“-Interview anlässlich des Publikations-Jubiläums (25. Juli 1968) darlegte, ist seit dem Pontifikat Johannes Pauls II. eine zunehmende Zurückhaltung des kirchlichen Lehramts hinsichtlich der Methoden der Familienplanung feststellbar. Benedikt XVI. und Franziskus seien bei der Festlegung auf „natürliche Empfängnisregelung“ weit zurückhaltender als ihre Vorgänger, so Schockenhoff. Auf diesen als einzig akzeptablen Weg zu pochen, habe man als Irrweg erkannt. Das Thema Sexualität sei von Johannes

Paul II. oftmals warnend aufgegriffen worden, sagte Schockenhoff. In den Ehekatechesen des Wojtyla-Papstes war oft davon die Rede, dass Sexualität zur Ware verkommt. Unter den beiden folgenden Päpsten habe das Thema an Bedeutung verloren, auf der Verbindlichkeit der lehramtlichen Vorgaben liege ein deutlich geringerer Akzent, so der Theologe. In seinem nachsynodalen Schreiben „Amoris laetitia“ habe Franziskus von der „normativen Präzision“ in „Humanae vitae“ abgesehen und sich darauf beschränkt, der Menschenwürde bei der Empfängnisregelung eine hohe Bedeutung beizumessen; das Schreiben komme im Bereich der Sexualität ohne Verurteilungen aus; dem Gewissen der Eheleute, das die Kirche „bilden, nicht ersetzen“ solle, werde mehr zugetraut.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

19. Juli 2018

Ein MIVA-Auto für das Flüchtlingslager Kakuma in Kenia wird dringend benötigt – für pastorale, soziale und medizinische Projekte.

MIVA

Mobilität für die Flüchtlingshilfe Das Hilfswerk MIVA-Austria wendet sich mit dem altbekannten Motto „Einen Zehntelcent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVA-Auto“ – bzw. einen Euro für 1000 Kilometer – vor dem Christophorus-Sonntag (22. Juli) wieder an die Autofahrer/innen. Die MIVA (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft) finanziert weltweit Fahrzeuge für Mission und Entwicklung – also für pastorale, medizinische und soziale Projekte – und kooperiert dafür mit Projektpartnern in mehr als 50 Ländern der Welt. In

diesem Jahr steht die Flüchtlingshilfe in Kenia im Zentrum. Partnerorganisation in Ostafrika ist das Jesuit Refugee Service (JRS), das mit dem Flüchtlings-Hochkommissariat der UNO zusammenarbeitet, Seite an Seite mit dem Lutherischen Weltbund und NGOs. Das JRS betreut Menschen in Kakuma, einem großen Flüchtlingslager im Nordwesten Kenias, in dem derzeit etwa 185.000 Menschen leben. JRS hat sichere Unterkünfte für von Gewalt und Ausbeutung bedrohte Frauen errichtet, betreut Kinder mit beson-

deren Bedürfnissen und organisiert therapeutische Beratung für die oft traumatisierten Flüchtlinge. Auch ein Zentrum für universitäre Fernstudien wurde von der Jesuiten-Organisation eingerichtet. Ein eigenes Fahrzeug wird dringend gebraucht. Der MIVA-Geländewagen wird täglich im Lager unterwegs sein, um die Teams jeden Morgen zu ihren Arbeitsstellen zu bringen. Auch Besorgungsfahrten in die etwa drei Stunden entfernte Provinzhauptstadt Lodwar sind vorgesehen. u www.miva.at/fahrzeugsegnungen

Präsidenten für die Jugendsynode ernannt

Neuer Generaloberer der Piusbrüder

WELTKIRCHE

Der Vatikan gab am Samstag die vier Leiter der Weltbischofssynode zur Jugend (3. bis 28. Oktober) bekannt: Kardinal ­ Louis Raphael Sako I., Patriarch von Babylon und Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche im Irak, den Erzbischof von Toamasina in Madagaskar, Kardinal Desire Tsarahazana, den Erzbischof von Yangon in Myanmar, Kardinal Charles Maung Bo, sowie den Erzbischof von Port Moresby in Papua-Neuguinea, Kardinal John Ribat. Die delegierten Präsidenten leiten die Synode abwechselnd im Auftrag des Papstes.

Die von Rom getrennten lefebvrianischen Piusbrüder wählten jüngst den Italiener Davide Pagliarani (47) zum neuen Generaloberen. Er folgt auf Bernard Fellay (60). Die Priesterbruderschaft St. Pius X. wurde 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet. Sie lehnt viele Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils ab. Streitpunkte sind vor allem Liturgie, Religionsfreiheit und Ökumene. 2015 erklärte Papst Franziskus, er vertraue darauf, „dass Lösungen gefunden werden können, um die volle Einheit mit Priestern und Oberen der Bruderschaft wiederzugewinnen“.

Weltjugendtag 2019. Papst Franziskus wird von 23. bis 27. Jänner 2019 zum katholischen Weltjugendtag (WJT) nach Panama reisen. Das bestätigte der Vatikan kürzlich. Der Papst nimmt damit die offizielle Einladung der panamaischen Regierung und der Bischöfe des Landes an. u Infos unter: www.weltjugendtag.at „Frei bleiben“. Migrantenpfarrer Alejandro Solalinde lehnte ein Angebot des mexikanischen Präsidenten Obrador ab, eine führende Rolle in der Nationalen Kommission für Menschenrechte zu übernehmen. „Ich möchte frei bleiben“, sagte der wegen seines Engagements für die Rechte von Migranten weit über die Grenzen Mexikos bekannten Priesters.

A. Solalinde

DKA


SONNTAG

16. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 22. Juli 2018

Ausruhen beim Herrn Jesus vereinigt die beiden Teile und reißt durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder – dieses Bild der zweiten Lesung kann in unserer Zeit auf vielfache Weise neu wahr werden.

ER führt mich zu einem Ruheplatz am Wasser.

Jeremia 23, 1–6

Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen – Spruch des Herrn. Darum – so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie versprengt und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt kümmere ich mich bei euch um die Bosheit eurer Taten – Spruch des Herrn. Ich selbst aber sammle den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe. Ich bringe sie zurück auf ihre Weide und sie werden fruchtbar sein und sich vermehren. Ich werde für sie Hirten erwecken, die sie weiden, und sie werden sich nicht mehr fürchten und ängstigen und nicht mehr verloren gehen – Spruch des Herrn. Siehe, Tage kommen – Spruch des Herrn –, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. In seinen Tagen wird Juda

gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.

2. Lesung Epheser 2, 13–18

Jetzt aber seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, in Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen. Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile und riss die trennende Wand der Feindschaft in seinem Fleisch nieder. Er hob das Gesetz mit seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in sich zu einem neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet. Er kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und Frieden den Nahen. Denn durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.

Evangelium Markus 6, 30–34

Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

1. Lesung

KATHBILD.AT / FRA


WORT ZUM SONNTAG

Jesus lässt uns Platz nehmen „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir alleine sind und ruht ein wenig aus.“ Ich glaube, dass es eine Hausaufgabe für uns ist: Achten wir darauf, uns nicht zu verfangen in Unwesentlichem, uns kaputt zu machen, uns vereinnahmen zu lassen. Ich habe einmal den Satz gehört: „Es bleibt kaum die Zeit, richtig zu essen, geschweige denn zur Ruhe zu kommen und auszuruhen.“ Wir kennen das Gebot, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Kann ich mir Zeit nehmen, um mich zu finden, mich selbst zu schätzen? An einem ruhigen Ort? Vor Kurzem konnte ich mir eine solche Zeit gönnen: beim Besuch einer einfachen Dorfkirche in Ungarn, wo ich in aller Ruhe zu mir selbst finden konnte und dabei eine tiefe Ergriffenheit gefühlt habe. Ich spürte die Freude von Gottes Nähe. Auch die Apostel haben nach ihrer Missionsarbeit die Stille und Ruhe gesucht. Wir sollen Hörende und auch Lernende werden – ER lehrt uns helfen und dienen. Gerade in der Sommer- und Urlaubszeit gilt es, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, auf unseren Körper zu hören und in der Stille der Natur und Gott zuzuhören. Ich wünsche Euch den Mut zum Genießen! Durch die Begegnung mit Jesus haben die Menschen zu neuen Ufern gefunden. Sie fühlen sich freier, spüren Verwandlung. Diese innere Beziehung wird durch das Gebet gestärkt. Auch wenn wir in unserem Alltag, in der sogenannten Freizeit kaum freie Zeit zum Beten finden: Die Erinnerung an den immer gegenwärtigen Jesus Christus hilft, dass der Glaube mitten im Alltag Fuß fasst.

ANZ JOSEF RUPPRECHT

D

er Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Meine Lebenskraft bringt er zurück. Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen. Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.

ZUM WEITERDENKEN Antoine de Saint-Exupery hat das Geheimnis der Nähe und Freundschaft schön dargestellt: „Ich weiß dir Dank dafür, dass du mich so hinnimmst, wie ich bin. Was habe ich mit einem Freund zu tun, der mich wertet? Wenn ich einen Hinkenden zu Tisch lade, bitte ich ihn, sich zu setzen und verlange nicht, dass er tanze.“ Christus lädt uns zu Tisch, er lädt uns alle ein – freuen wir uns!

Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, übervoll ist mein Becher. Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn für lange Zeiten. DIPL.PÄD. ELLA GYÖRÖG war Diözesanleiterin der Kath. Frauenbewe-

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 23)

gung. Sie entstammt der ungarischen Volks-

FIKISZ

gruppe und wohnt in Pinkafeld. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

19. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Töpfern, Yoga, laufen und von einem Kurs zum nächsten pilgern: Was das Leben leichter machen soll, kann Zucchini im Glas passen gut zur Jause.

elle

auch zur Bürde werden. Denn der Drang, aus dem eigenen Leben immer das Beste herauszuholen, kostet

Eingelegte Zucchini 6–8 Gläser

30 Minuten

Zeit und Geld. Die Einzigartigkeit hat ihren Preis. Elisabeth Leitner

leicht

ZUTATEN

∙∙2 kg Zucchini ∙∙500 g Zwiebel ∙∙1 grüne Paprikaschote ∙∙1 rote Paprikaschote ∙∙2 EL Salz ∙∙1/2 l Essig (5 %) ∙∙1 EL Senfkörner ∙∙1 TL Curry ∙∙1 TL Muskat ∙∙350 g Zucker zubereitung Zucchini waschen, putzen und in Stifte schneiden, Zwiebel in Ringe schneiden, Paprika waschen, putzen und ebenfalls in Stifte schneiden. 2 EL Salz unter das Gemüse geben und zugedeckt mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Aus den angegebenen Zutaten eine Essigbrühe kochen, das Gemüse zufügen und gemeinsam etwa 5 Minuten ­kochen lassen. Noch heiß in vorbereite sterile Gläser füllen und sofort verschließen, Gläser umdrehen. Nach dem Auskühlen in einen kühlen, abgedunkelten Raum stellen. Haltbarkeit: ca. 6 Monate. Wer die eingelegten Zucchini länger aufbewahren will, kann die Gläser bei 80 °C etwa 20 Minuten einkochen.

Besser, schöner, „Entdecke dein Potenzial“, „Mache mehr aus dir“, „Werde, die du bist!“: So lauten die Titel der Kurse, die Sarah, sie ist Mitte 40, zurzeit absolviert. Auch Irene, eine Freundin, die schon um einige Jahre älter ist, hat an den Wochenenden wieder viel zu tun. Die Kinder sind groß und außer Haus. Plötzlich ist da viel freie Zeit, die es vorher nicht gab. Ein Yoga-Schnupperkurs ist angesagt, ein Blumensteck-Seminar, Töpfern, Kreistanz. Kürzlich wurde sie angeleitet, ihre Selbstheilungskräfte zu entdecken.

bensbedingungen für alle, hin zur Kultur der Einzigartigkeit, des Singulären. Sein Buch war für den Leipziger Buchpreis 2018 nominiert, die Jury meinte dazu: „Ob privat oder öffentlich: Befeuert vom Kulturkapitalismus will man heute in westlichen Gesellschaften stets das Besondere.“ Andreas Reckwitz schildere in seinem Buch anschaulich, wie der Drang zum Singulären und zum Besonderen eine neue Klassengesellschaft erzeuge: „Mit neuen Konflikten zwischen Eliten und Abgehängten“, so die Jury.

Sei einzigartig! Obwohl den beiden Frauen die Angebote gefallen und sie viele verborgene Talente ausleben können, fühlen sie sich zusehends etwas müde und ausgelaugt. So viel Selbstverwirklichung ist anstrengend. Ein Trend, den auch Soziologinnen und Soziologen beobachten. Das Bemühen aus seinem Leben etwas Einzigartiges zu machen, überfordert viele, und nicht alle können mit: Weil die Zeit fehlt oder nicht so viel Geld am Konto ist, um all diese Angebote zu nutzen. Der Soziologe Andreas Reckwitz hat diesen Trend in seinem Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ beschrieben. Weg von Massenproduktion und gleichen Le-

Mittelmäßig. Wer sich heute nicht besonders kreativ kleidet, keine ausgefallenen Hobbys hat, nicht mit Fernreisen in exotische Länder aufwarten kann, scheint schnell als mittelmäßig und langweilig zu gelten. Eine Entwicklung, die in den 1970er-Jahren begonnen und und sich in den letzten 20 Jahren verstärkt hat. Wer früher zu individuell, zu besonders war, wurde als schräger Vogel eingeordnet. Der viel zitierte Wertewandel bedeutet: „Weg von den Pflicht- und Akzeptanzwerten und hin zu den Selbstverwirklichungswerten. Jetzt ist es wichtig, dass man seine Besonderheit als Individuum entfaltet“, beschreibt Reckwitz in einem Inter-


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

19. Juli 2018

TIERE IN DER BIBEL

Schaf Würden Sie ihrem Kind den Namen „Schaf“ geben? Wohl kaum. Ob einige mit Namen Rahel auch wissen, dass ihr Name das hebräische Wort für „Mutterschaf“ ist?

Das Maximum aus sich herauszuholen, erfordert hohen Einsatz und kostet Kraft. FOTOLIA/FIZKES

glücklicher? view die Situation. Die Selbstverwirklichung ist Pflicht und zur sozialen Norm geworden.

Entlang der Pestalozzistraße in Salzburg können Sie unter den fünf Bibelhüttchen eines vom Schaf entdecken. Es steht zwischen Elefant und Löwe. Doch davon mehr in der nächsten Woche.

Selbstoptimierung. Sein Leben möglichst befriedigend zu leben, heißt aber auch, sich immer wieder fragen zu müssen: Läuft hier noch alles optimal? Ginge es nicht noch besser, schöner, erfüllender? Das hat zur Folge, dass Beruf, Partnerschaft, Freizeitgestaltung ständig hinterfragt und gegebenenfalls verbessert werden müssen. Doch trotz aller Veränderungen bleibt das Unberechenbare im Leben: Menschen werden krank und sterben, Partnerschaften zerbrechen, Berufskarrieren werden abrupt beendet. Was tun mit diesen Grenzerfahrungen? – Hier sieht der Soziologe die Chance der Religionen. Du bist einzigartig. Sie bieten die Möglichkeit, mit diesem Unverfügbaren im Leben, mit Scheitern und Versagen trotz aller Bemühungen sinnvoll umzugehen. „Rein funktionalistisch gesehen haben Religionen in dieser Hinsicht einen wichtigen Ort“, so Andreas Reckwitz. – Und die befreiende christliche Botschaft dazu lautet nicht: „Sei einzigartig!“, sondern: „Du bist einzigartig!“

«

Im Gegensatz zum Deutschen, wo wir von den „dummen Schafen“ sprechen, spricht die Bibel nur mit Hochachtung von diesem Tier, das mit Milch, Wolle und Fleisch ein großer Schatz für uns Menschen ist. Jesus greift dies in seinem Gleichnis vom verirrten Schaf auf, das der gute Hirte sucht, obwohl er dafür 99 andere in der gefährlichen Wüste zurücklassen muss (Lk 15,1–7). Gott sei dem verirrten Menschen nahe, koste es, was es wolle, das meint Jesus, denn jeder Mensch sei über die Maßen wertvoll. Gott ist deshalb ein zuverlässiger Hirte (Ps 79,13 und auch Ps 23,1). Er riskiert für uns Kopf und Kragen. Der Evangelist Johannes hat Jesus als „Lamm Gottes“ vorgestellt (Joh 1,29). Er deutet Jesu Heilswirken im Bild des unschuldigen Leidens (Jes 53,7). Im Buch Jeremia (11,19) heißt es: „Ich aber war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten.“

«

DR. EDUARD BAUMANN, DIREKTOR DER BIBELWELT SALZBURG

 „Vom Steinbock bis zum großen Fisch – Tiere in der Bibel“, Sonderausstellung der Bibelwelt mit dem Zoo Salzburg, bis 17. September.

 Buchtipp: Andreas Reckwitz, Die Gesellschaft der Singularitäten.Zum Strukturwandel der Moderne, ISBN 978-3-518-58706-5.  Vgl. Interview in der Herder Korrespondenz, Juni 2018.

„Ich aber war wie ein zutrauliches Lamm.“

ZOO SALZBURG


teletipps Sonntag

22. bis 28. Juli 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

22. juli

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Autobahnkirche „St. Christophorus“ bei Baden-Baden. ZDF 12.30  Orientierung (Religion). 50 Jahre Enzyklika „Humanae Vitae“. Mehr als nur eine „Pillen-Enzyklika“ von Papst Paul VI. – Gesellschaftlichen Wandel mitgestalten. Lehrgang der Katholischen Sozialakademie. – „Gott und die digitale Revolution.“ Rückblick auf Ökumenische Sommerakademie Kremsmünster. – Mühlviertler feiert „75 Dienstjahr als Mesner“. ORF 2 17.05  Traditionsreiches Österreich (Dokumentation). Auf die Spur von Menschen, die mit großer Leidenschaft regionales Brauchtum pflegen. ORF 2 20.15  Wie ein einziger Tag (Liebesfilm, USA, 2004). Die Liebesgeschichte zweier junger Menschen aus den 1940er Jahren findet ihr Spiegelbild in der Beziehung eines alten Mannes und einer an Alzheimer erkrankten Frau in einem heutigen Altersheim. Der nach einem Bestseller von Nicholas Sparks erstaunlich behutsam und ruhig erzählte Film entwickelt eine starke Emotionalität. Dabei wird nie das Bewusstsein dafür verdrängt, dass Liebe manchmal sogar den Tod zu überwinden vermag. arte Montag

23. juli

9.45  Dschingis Khans Kinder (Magazin). Reise durch die Innere Mongolei. 3sat 20.15  60 Minuten Freiheit (Dokumentarfilm). Was ist Freiheit, und was bedeutet sie für jeden von uns? Mit Hilfe eines kleinen animierten Mannes nähert sich der Film diesem schwierigen Thema auf anschauliche Weise. Die Animationsfigur findet Antworten draußen in der Welt und in uns selbst. ARD-alpha 22.00  Mein Onkel (Komödie, F/I, 1958). Mit augenzwinkernder Ironie erzählte Satire, die dem kalten Komfort des materialistischen Lebens mit zärtlichem Humor und schmunzelnder Lebensweisheit begegnet. arte Dienstag

24. juli

15.20  Zu den Quellen des Essequibo (Dokumentation). Der Essequibo ist mit rund 1000 Kilometern Länge einer der größten Flüsse Südamerikas. Die fünfteilige Reihe begleitet ein Expeditionsteam auf der Suche nach den Quellen des Essequibo. 3sat

Di 22.35  kreuz und quer. Der Apokalypse-Code. Kein Text hat unsere Vorstellungen vom Weltende so geprägt wie die „Geheime Offenbarung des Johannes“, das apokalyptische Buch des Neuen Testaments. Apokalypse ist zum Begriff für Untergangsszenarien geworden. Der Text ist mit rätselhaften und teilweise dem Alten Testament entliehenen Sprachbildern codiert. ORF 2 ORF/ZDF/Hölzel 23.15  kreuz und quer. Wie wirklich ist die Wirklichkeit? ORF 2 22.45  Tschick (Jugendfilm, D, 2016). Das Road Movie erzählt überzeugend von magischen Momenten des Erwachsenwerdens und bringt glaubwürdig die Gefühlswelt der Jugendlichen auf den Punkt. Das Erste Mittwoch

25. juli

11.45  Mit dem Glauben im Gepäck (Reportage). Susanne Mai kam als 20-Jährige aus Siebenbürgen nach Regensburg. Heute arbeitet sie in der Diakonie Regensburg als Wegbegleiterin für Menschen in schweren Lebenssituationen. Porträt. 3sat 19.00  Stationen (Religion). 1968: Ein stürmisches Jahr mit Folgen. Was wurde aus dem Aufbruch jener Tage? BR 20.15  Zivilcourage (Drama, D, 2009). Spannend, kraftvoll und gradlinig inszeniertes Drama, das präzise Milieu, Szene und Atmosphäre eines konfliktgeladenen Berliner Stadtteils einfängt. Das Erste 22.45  Rabbi Wolff (Dokumentation). Britta Wauer erzählt in diesem Film am Beispiel eines besonderen Menschen, was alles möglich ist im Leben und dass es nie zu spät ist, neu anzufangen. Das Erste Donnerstag

26. juli

17.50  Wanderlust (Dokumentation). Der Olavsweg, der im Jahr 2010 zum Europäischen Kulturweg erklärt wurde, führt von der Hauptstadt Oslo durch die wilden Landschaften Norwegens nach Trondheim. Dort liegt seit dem Jahr 1030 der heilige Olav begraben. arte

Sa 20.15  Die Jesuiten und die chinesische Astronomie. Als die Jesuiten Ende des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal nach China kamen, fanden sie eine Zivilisation vor, die mit der Himmelsbeobachtung und Entwicklung von Kalendern bestens vertraut war. Bei dieser Begegnung kamen westliche und fernöstliche Wissenschaft erstmals miteinander in Berührung. Foto: Point du Jour arte 22.15  Der Rhein (Dokumentation). In Jahrtausenden entwickelte sich der Rhein von einem wilden Fluss zur heute bedeutendsten Wasserstraße Europas. Phoenix Freitag

27. juli

10.30  Jerusalem – ewiger Kampf um die Heilige Stadt (Dokumentation). Drei Weltreligionen, zwei Völker und eine Heilige Stadt – Jerusalem. Doch wem gehört Jerusalem? ZDFinfo 20.15  Heimatleuchten (Volkskultur). Harte Jahre, schönes Leben – Almgeschichten. ServusTV 20.15  alpha-Thema: Mondfinsternis. Am 27. Juli kommt es abends am Sommerhimmel zu einer totalen Mondfinsternis. ARD-alpha begleitet das Ereignis. ARD-alpha Samstag

28. juli

17.00  treffpunkt.medizin. Helikoptereltern und Tyrannenkinder. ARD-alpha 17.30  Unser Österreich (Volkskultur). Holzschnitzer in Tirol. ORF III 18.20  Unser Österreich (Volkskultur). Klingendes Österreich: Eine Südtiroler Wallfahrt. Über das Gampenjoch zum Nonsberg. ORF III 20.15  Bayreuther Festspiele: Lohengrin. Neuproduktion der Wagner-Oper. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Pfarrer Peter Hausberger und Pastoralassistentin Ingrid Leitner, Salzburg. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit, von Pfarrer Michael Chalupka, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Apetlon, Burgenland. Pitzl/ Prikoszovits: St. Martinus-Messe; Lieder aus dem Gotteslob. So Foto: Archiv Diözese Eisenstadt 10.00, Ö2. Styriarte 2018 – Matinee. Franz Schubert: Messe As-Dur D 678; Magnificat C-Dur D 486; Tantum Ergo D 962. So 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Politische Gräben überwinden.“ Michael Krassnitzer zum 50. Todestag von Giovanni Guareschi. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Das Erziehungsdilemma. Anspruch und Wirklichkeit. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Umweltkostenwahrheit. Wieviele Treibhausgase unser Konsum produziert. Mo 19.05, Ö1. Dimensionen. Hört mich jemand? Kommunikation im Wachkoma. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Stimmen hören. „Die Zauberflöte“ im Spiegel der Livemitschnitte von 1937 bis heute. Do 14.05, Ö1. W. A. Mozart: Die Zauberflöte. Live von den Salzburger Festspielen. Fr 19.00, Ö1. Logos. „Aufbruch, Umbruch und Abbruch.“ Teil 2 eines Zweiteilers über die Umbrüche 1968 und ihre Auswirkungen auf die Kirchen. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Humanae Vitae: Stein des Anstoßes oder einzig wahre Kirchenlehre?


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

19. Juli 2018

Als Priester auf See unterwegs

Ein Schiff kann Gemeinde werden HEINZ NIEDERLEITNER

D

ie Weite des Himmels, die Wogen des Meeres und mitten darin ein Schiff auf dem Weg – kann das nicht zu tieferen Überlegungen führen? Ja, sagt Dekan Peter Holzer und spricht aus Erfahrung: Seit 2012 ist der Priester aus Bruchsal (BadenWürttemberg) meist zweimal im Jahr auf Kreuzfahrtschiffen als Bordseelsorger unterwegs. Vom Nordkap bis zum Mittelmeer, von Grönland bis zu den Kanarischen Inseln, all das bereiste der 49-Jährige mit dem Schiff. Der Dienst als Bordseelsorger, auf fünf Schiffen organisiert von der Auslandsseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, geschieht im privaten Urlaub. Denn eigentlich ist Holzer Gefängnisseelsorger.

Gottesdienst auf See. Von seiner „normalen“ Arbeit berichtet er manchmal bei den Gesprächskreisen an Seetagen ohne Landgang. Holzer nutzt diese Tage auch für Andachten oder Vorträge und gibt den Mitfeiernden gerne mal einen kurzen Bibeltext zum Nachdenken im Liegestuhl an Deck in die Hand. Sonntags wird Eucharistie gefeiert, oft vor grandioser Aussicht auf dem obersten Deck. Die Gottesdienste sind ökumenisch offen – die Bordseelsorger werden für die Reisen abwechselnd von der katholischen und der evangelischen Kirche gestellt. Offen sind auch die seelsorglichen Angebote. „Es geht um das Dasein für die Menschen an Bord“, sagt Holzer. Wie alle anderen wichtigen Personen wird der Seelsorger den Passagieren offiziell vorgestellt. Ob an Deck, beim Essen oder bei Landgängen: Möglichkeiten mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, gibt es viele. Dazu kommen spezielle Anlässe wie Ehejubiläen: „Besonders in Erinnerung ist mir ein Paar, das 70 Jahre verheiratet war“, sagt der Seelsorger. Seit der Feier bekommt er jedes Jahr zu diesem Hochzeitstag eine Nachricht von den betagten Eheleuten. „Der Dienst an Bord hat mit

Sommer für die Seele Teil 4 von 4

Im Urlaub begleitet Dekan (in Österreich: Dechant) Peter Holzer als Bordseelsorger Reisen auf Kreuzfahrtschiffen. HOLZER

Freud und Leid zu tun – wobei die Abteilung Leid manchmal recht groß ist. Menschen nehmen so manches an seelischem ‚Gepäck‘ mit aufs Schiff oder sind vor einer Situation davongelaufen. Manche suchen dann das Gespräch. Auf der letzten Reise erreichte einen Passagier die Nachricht vom Tod seiner Schwester. Und natürlich kann es auch an Bord zu Todesfällen kommen. Da ist dann die Begleitung der Angehörigen wichtig“, berichtet Holzer. Seelsorger für alle. Er betont, dass er auch der Seelsorger der Crew ist. „Es arbeiten viele Menschen von den Philippinen auf den Schiffen. Das sind oft Menschen mit starker kirchlicher Prägung. Sie haben lange Arbeitszeiten, aber wenn ich mit ihnen spätabends Eucharistie in der Mannschaftsmesse feiere, dann gibt es schöne Momente, besonders wenn sie Lieder aus der Heimat singen.“ Apropos, ein Kirchenlied im deutschsprachigen Raum heißt „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Gibt es auf Kreuzfahrt-

schiffen eine Gemeinde? „Es kann eine Gemeinschaft entstehen, besonders bei Fahrten über zwei oder drei Wochen“, sagt Holzer. Die Schiffe, auf denen er fährt, sind mit höchstens 1000, im Durchschnitt aber 600 Passagieren im Verhältnis zu „Clubschiffen“ klein. Da ist die Überwindung der Anonymität leichter. Das Programm der Reisen ist auf Horizonterweiterung ausgelegt: „Wenn man zum Beispiel einen dreiviertel Tag lang an Grönland entlang fährt und Gottes Schöpfung bewundert, dann teilt man viel und merkt, dass man gemeinsam unterwegs ist“, sagt der Seelsorger. Zu neuen Ufern. An eine Reise erinnert sich Dekan Holzer besonders: Es hatte sich ein Passagierschor gebildet, der beim Gottesdienst Gospels sang. „Da kamen 350 Menschen – das halbe Schiff – in den Gottesdienst. Generell hat jede Reise ihren eigenen Charakter.“ Holzer freut sich, bald wieder an Bord zu gehen: Ende Juli begleitet er eine Schiffsreise rund um Großbritannien.

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18 Termine namenstag

19. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

ChristophorusAktion Im Juli finden wieder die jährlichen MIVA-Fahrzeugsegnungen statt 21. Juli XX Pinsdorf. Kirchenplatz, 19 Uhr, Auto und Motorräder. XX St. Johann am Walde. Parkplatz und vor der Kirche, nach der 19-Uhr-Messe.

Christopher Kopecny ist Abteilungsleiter für die Fachbereiche der Katholischen Jugend OÖ. Privat

Christophorus (25. Juli) Lange schon habe ich mich nicht mehr mit meinem Namen beschäftigt. Das letzte Mal vor Jahrzehnten, als mein Opa mir als damals noch kleinem Buben die Geschichte der Christophorus-Legende erzählte. Die Legende von dem Hünen, der das Christuskind über eine Furt trägt und dem die Last mit jedem Schritt schwerer erscheint. Dem das Christuskind fortan den Namen Christophorus, Christusträger bedeutend, gibt. Interessant für mich ist, dass beim Nachlesen der Namensbedeutung die Geschichte meines Opas auf einmal wieder „aus meinem Gedächtnis purzelte“. Außerdem, dass Christophorus offenbar der Schutzpatron der Reisenden ist (was ich als sehr passend empfinde, da eine gewisse geografische Unruhe mein steter Wegbegleiter ist) und sein Anblick vor einem plötzlichen Tod schützen solle (was ich aus meiner Geschichte heraus auch sehr spannend finde). Summa summarum passt der Name doch ganz gut zu mir. christopher kopeCny

22. Juli XX Bad Ischl, Pfandl. Vor der Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Braunau, St. Franziskus. Vor der Kirche, nach den hl. Messen um 8 und um 10.45 Uhr. XX Feldkirchen b. Mattighofen. 8 Uhr und 10 Uhr. XX St. Johann am Walde. Parkplatz und vor der Kirche, nach der 9.30-Uhr-Messe. XX Lichtenberg. Vor der Kirche, nach der 9-Uhr-Messe. XX Marchtrenk. Vor der Kirche, nach der 8-Uhr- und nach der 10-Uhr-Messe. XX Mönchdorf. Vor der Kirche, nach der 9.15-Uhr-Messe. XX Offenhausen. Vor der Kirche, nach der 9.45-Uhr-Messe. XX Pinsdorf. Familie Kogler, Pinsdorfberg 8, 9.15-Uhr, Fahrräder, Kinderwägen ... XX Stadl-Paura. Christophorus-Haus, nach der 10-Uhr-Messe. XX St. Leonhard. Marktplatz, 10.20 Uhr. XX Ternberg. Kirchenplatz, 8.30 Uhr. XX Tumeltsham. Dorfplatz, 10.15 Uhr. XX Wels, Herz Jesu. Pfarrheim-Parkplatz, nach der 9.30-Uhr-Messe. XX Weitersfelden. Nah&Frisch-Parkplatz, nach der 7.30-Uhr-Messe. XX Zell am Pettenfirst. Nach der 8.30-Uhr-Messe.

Freitag, 20. Juli XX Attersee am Attersee. Orgelkonzert, Werke von Johann Pachelbel, Dieterich Buxtehude, Johann Gottfried Walther, Johann Sebastian Bach, Wallfahrtskirche Maria Attersee, Ingrid Keplinger, Orgel. XX Braunau/Höft. Abenteuer Christsein – fünf Schritte zu einem erfüllten Leben, Vortrag, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Sr. Teresa Zukic. XX Ottnang. Konzert zum 95-jährigen Bestandsjubiläum des Hausruckchors Ottnang-Manning, Mein Hausruck, Uraufführung, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Zwettl an der Rodl. Geistliches Konzert mit Werken von Couperin, Bach, Caccini, französischen Liedern und Gospels, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Tea Clancel und Jean Matau; Texte von Nicolas Clancel. Samstag, 21. Juli XX Buchkirchen. Pfarrfest, Abendmesse, Pfarrkirche, 19 Uhr, Kremsmünsterer Wein trifft Schlierbacher Käse, Pfarrzentrum St. Jakobus, ab 20 Uhr. XX Pinsdorf. Mensch ärgere dich nicht, Segensfeier zum Christopho-

rustag für alle Menschen, die mit zwei oder mehr Rädern unterwegs sind; Autosegnung, anschließend Agape, Kirchenplatz, 19 Uhr. XX Schwanenstadt. Konzert zum 95-jährigen Bestandsjubiläum des Hausruckchor Ottnang-Manning, Mein Hausruck Uraufführung, Stadtsaal, 19.30 Uhr. Sonntag, 22. Juli XX Altheim. Tag der offenen Tür, Rotes Kreuz, 10 bis 16 Uhr. XX Bad Mühllacken. Singende Gärten, für alle, die gerne vorsingen, mitsingen oder lauschen, Kräutergarten und Salettl beim Curhaus, 14 bis 16.30 Uhr. XX Braunau. Christophorussonntag, Sonntagsmesse, 8 Uhr, Kinder- und Familienmesse, 10.45 Uhr, Fahrzeugsegnung nach beiden Gottesdiensten, Pfarrcafé, 9 Uhr. XX Buchkirchen. Pfarrfest zu ­Jakobi, Festgottesdienst mit Ehrung der Ehejubilare, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Enns-St. Laurenz. ORGEL. PUNKT.ZEHN, Orgelmeditation, 20-minütiges Kurzkonzert, Pfarrkirche, 10 Uhr, Harald Gründling, Orgel. XX Pinsdorf. Mensch ärgere dich

Christophorus. Meister der Perle von Brabant, (1467–1468) Wikimedia/Dierek Bouts

nicht, Segensfeier zum Christophorustag für alle Menschen, die mit zwei oder mehr Rädern unterwegs sind, Fahrradsegnung, anschließend Straßenfest, Familie Kogler, Pinsdorfberg 8, 9.15 Uhr. XX Windischgarsten. Feierliches Hochamt, Messe in C, Charles Gounod, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, Weißenstoana, im Anschluss an die Messe werden liebevoll verzierte Wetterkerzen zum Kauf angeboten. Montag, 23. Juli XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Krypta, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Linz, Ursulinenkirche. Abendmusik, Natura morta in un atto für Sopran, Violoncello und Klavier, Vanitas - Salvatore Sciarrino, 20 Uhr. Dienstag, 24. Juli XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, mit Lukas Frank. Mittwoch, 25. Juli XX Freistadt. Barockmusik auf Ori-

Ausstellung – Flohmarkt – Führungen – Theater XX Aigen-Schlägl. Führungen in der Stiftsausstellung, Sonn- und Feiertage 11 und 14 Uhr, Di. bis Sa., 10.30 und 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich, Tel. 07281 88 01-0. XX Buchkirchen. Bücher-Flohmarkt, außerdem DVDs und Zeitschriften, während des Pfarrfestes, So., 22. 7., 8.45 bis 15 Uhr. XX Lambach. Stiftsführung bis 31. 10., täglich um 14 Uhr. Gruppenführungen ab zehn Personen gegen Voranmeldung jederzeit ­möglich. Die Dauerausstellung mit den romanischen Fresken aus dem 11. Jahrhundert kann ohne

Führung während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Mo. bis Do., 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, Fr., 9 bis 12 Uhr. XX Linz. Bild- und Erzähltheater, Sucht aus und spielt mit! Pippilothek, Swimmy, Guter Drache böser Drache, Die Wörter fliegen, Frau Machova wartet auf den Postmann, Bücherei am Dom, Di., 24. 7., 10 Uhr und Mo., 27. 8., 14 Uhr, für Kinder ab 3 Jahren. XX Linz. Imperium Romanum. Was blieb vom einst mächtigen, unsere Kultur nachhaltig prägenden römischen Imperium? Ausstellung

von Alfred Seiland, Landesgalerie, noch bis 26. 8. XX Mondsee. Ikonenausstellung, Zwischen Himmel und Erde, außer traditionellen Ikonen werden auch einige Österreich-bezogene Ikonen ausgestellt, 27. 7., täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr. XX Mondsee. Der Tod ruft seinen Jedermann, Freilichtbühne im Karlsgarten, bei Schlechtwetter im Kultur- und Veranstaltungszentrum Sala Schloss Mondsee, Sa., 21. 7. und Sa., 28. 7., jeweils 20.30 bis ca. 22.15 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

19. Juli 2018

ginalinstrumenten, Jubilate Deo, geistliches Konzert und Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts, Liebfrauenkirche, beim Böhmertor, 20.30 Uhr. Donnerstag, 26. Juli XX Ried i. Innkreis. Primizmesse zu Ehren der hl. Anna, Klosterkirche St. Anna, 19 Uhr, mit Neupriester Mag. Maximus Oge Nwolisa, Liveübertragung von Radio Maria. XX Wolfsegg. St.-Anna-Patrozinumgsfest, Schlosskapelle, 19 Uhr.

bildung Ried, St. Franziskus  07752 827 42 XX Ökumenischer Abendgottesdienst, So., 29. 7., 19 Uhr, Evangelisches Gemeindezentrum. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 XX Das Leben lieben, Meditationstage mit Tanz, Fr. 27. 7., 16 Uhr bis Di., 31. 7., 13 Uhr, Ltg.: Veronika Santer, Anmeldung erforderlich. XX Basen – Heilkost – Wanderwoche, So., 29. 7., 18 Uhr bis Sa., 4. 8., 13 Uhr, Ltg.: Andreas Wuchner, bitte Wanderschuhe, Rucksack, Regenschutz und Trinkflasche mitbringen, Anmeldung erforderlich. XX Du führst mich zum Ruheplatz, Meinen Lebens-Weg mit Psalm 23 entdecken, Biblische Impulstage, Do., 2. 8., 9 Uhr bis So., 5. 8., 13 Uhr, Begl.: Ingrid Penner, P. Mag. P. Hans Eidenberger SM.

Freitag, 27. Juli XX Niederkappel. Jugendvirgil, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Liveworship, Granitland-Gebetskreis, Impuls: God, Sex & Soul, Brigitta Luger, gestaltete Anbetung, anschließend Nachtanbetung, Open-Air-­Agape, Pfarrgarten, Möglichkeit zum Besuch der hl. Messe, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Steinbach am Attersee. Philhar­monisches Kirchenkonzert, Werke von Josef Haydn, Franz Danzi, Ludwig van Beethoven, Jacques Ibert, Werner Pirchner u. a., Pfarrkirche, 20 Uhr, Vienna Wind Ensemble. XX Wels, St. Josef. Konzert, Te Deum für Soli, Chor und Orchester und geistliche Chormusik von der Renaissance bis zur Gegenwart, Anton Bruckner, Pfarrkirche, 19.30 Uhr mit den Mitgliedern der Chorsingwoche des Musikreferates der Diözese Linz, Ltg.: Andreas Peterl, Marina Ragger, Johann Baumgartner.

Reichers­berg, Liveübertragung von Radio Maria. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzerte, Serpent & Fire, Werke von Henry Purcell, Matthew Locke, Georg Friedrich Händel, Dario Castello, Luigi Rossi, Stift, Marmorsaal, 19 Uhr, Il Giardino Armonico und Anna Prohaska.

Samstag, 28. Juli XX Maria Schmolln. Rosenkranz, Pfarrkirche, 19 Uhr, Vorabendmesse, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. XX Ried i. Innkreis. Hl. Messe, Klosterkirche, 8 Uhr, Zelebrant: Chorherr Johannes Putzinger vom Stift

Sonntag, 29. Juli XX Freistadt. Orgelpunkt12, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Elke Eckerstorfer, Orgel. XX Steinbruch. Musik in St. Anna, Werke von Michelangelo Rossi, Parnassus Musicus Ferdinandaeus u. a.,

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Ried i. Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 18. 8., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

aussaattage 23. 7.: Blatt 24. 7.: Blatt bis 20, ab 21 Frucht 25. 7.: Frucht Pflanzzeit Ende 22 26. 7.: Frucht 27. 7.: Frucht bis 9, ab 10 bis 11 Blüte, von 12 bis 20 ­ Wurzel 28. 7.: --- ab 4 bis 7 Frucht, ab 8 Wurzel 29. 7.: Wurzel bis 18, ab 19 Blüte Aus: Aussaattage 2018, M. Thun.

St.-Anna-Kirche, 16 Uhr, mit Martin Bolterauer, Zink, Gabriele Toscani, Violine, Ewald Donhoffer, Orgel und Cembalo. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, La suave melodia, Werke von Andrea Falconiero, Georg Philipp ­Telemann u. a., Stift, Marmorsaal, ­11 Uhr, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini. XX St. Wolfgang. Internationales Kirchenkonzert, ... vier Hände und vier Füße – Bearbeitungen für Orgel, Werke von Paul Dukas, Georges Bizet, Claude Debussy, Gabriel Fauré, Maurice Ravel, Igor Strawinsky, Pfarrkirche, 20.30 Uhr.

KiZ-Angebot

Oö. Landesausstellung 2018: „Die Rückkehr der Legion“ Über 500 Jahre lang ­prägte das Römische Reich mit seinen Legio­ nären, Handwerkern und Bauern, seiner Architektur, den Kastellen und Bädern unser Land und hinterließ bleibende Spuren. Mit Schaugrabungen, Experi­ menten, e­ indrucksvollen Originalfunden, ­Forschungsaben­­­teuern für Nachwuchs-Archäologinnen und -archäologen,

interaktiven Apps und virtuellen Welten gibt die Landesausstellung noch bis 4. November 2018 einen vielschichtigen Einblick in das Leben der Römer vor 1.800 Jahren. Hauptstandort der Landesausstellung ist Enns, die ­älteste Stadt Österreichs. Weitere Schauplätze sind ­Schlögen und Oberranna im Oberen ­Donautal.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II Sonntag, 22. Juli 16. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 23,1–6 L2: Eph 2,13–18 Ev: Mk 6,30–34 Montag, 23. Juli Hl. Birgitta von Schweden, Mutter, Ordensgründerin, Schutzpatronin Europas. L: Gal 2,19–20 Ev: Joh 15,1–8 Dienstag, 24. Juli Hl. Christophorus, Märtyrer in Kleinasien. Hl. Scharbel Mahluf, Ordenspriester. L: Sir 51,1–8 Ev: Mt 10,28–33 L: Sir 3,17–25 Ev: Mt 19,27–29 L: Mi 7,14–15.18–20 Ev: Mt 12,46–50 Mittwoch, 25. Juli Hl. Jakobus, Apostel. L: 2 Kor 4,7–15 Ev: Mt 20,20–28 Donnerstag, 26. Juli Hl. Joachim und hl. Anna, Eltern der Gottesmutter Maria. L: Jer 2,1–3.7–8.12–13 Ev: Mt 13,10–17 L: Sir 44,1.10–15 oder Spr 31,10–13.19–20.30–31 Ev: Mt 13,16–17 Freitag, 27. Juli Hl. Berthold, Abt von Garsten. L: Ex 19,1–2.9–11.16–20 Ev: Mt 13,10–17 L: 1 Joh 2,7–11 Ev: Mk 6,32–44

Landesausstellung

Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Eintrittskarten für die Landesausstellung in Enns. Schreiben Sie bis Fr., 27. 7., (KW.: „Die Rückkehr der Legion“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@ kirchenzeitung.at

Samstag, 28. Juli Marien-Samstag. L: Jer 7,1–11 Ev: Mt 13,24–30 Sonntag, 29. Juli 17. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Kön 4,42–44 L2: Eph 4,1–6 Ev: Joh 6,1–15

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


20 Anzeigen & Hinweise

19. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN

Elisabeth B. und Melanie V. mit ihren Werken

EUCHARISTIEFEIER Schriftliche Arbeit. Theologischer Fernkurs. Wer hilft mir? Bezahlung möglich. Tel. 0650 512 74 79. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46 VERSCHIEDENES Bitte sehen Sie nach, ob Sie Modeschmuck und Uhren haben, die Sie wirklich nicht mehr brauchen (auch defekt). Bitte günstig bis kostenlos. Tel. 0664 559 60 30 oder 0664 559 60 22.

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Tanja Holzer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4 Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

KULTURFORMEN HARTHEIM

PFARRE

Orgelmeditationen in Enns

Ausstellung im Café Viele Leute

Pfarre Enns-St. Laurenz. Anlässlich der Landesausstellung erklingen an allen Sonntagen in der Ferienzeit nach dem 9-UhrGottesdienst Orgelmeditationen in der Lorcher Basilika (Dauer: 10 bis 10.20 Uhr). Die Organistinnen und Organisten an der ebenerdigen Orgel im Kirchenraum sind Harald Gründling, Klaus Neuhauser, Maria Neuhauser und Ulrike Prinz. Anschließend, um 10.30 Uhr, beginnt die Landesausstellungs-Führung durch die Basilika. Treffpunkt ist beim Severinhaus.

Linz. Im „Café Viele Leute“, Pfarrplatz 4 in Linz, sind bis 11. September Werke von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung zu sehen. Die Arbeiten sind in der Siebdruckwerkstätte des Institutes Hartheim entstanden und zeichnen sich durch hohen kunsthandwerklichen Wert aus. Papier, Stoff oder Holz werden bedruckt oder bemalt. Das Werkstättenteam legt Wert auf Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit. Wegwerfprodukte wie Tetrapackungen und Aludosen werden künstlerisch verwertet.

Ausstellung, Sommerfest und Webermarkt in Haslach Haslach. Am Sonntag, 22. Juli, 19 Uhr, werden im Textilen Zentrum zwei Ausstellungen im Rahmen eines Sommerfestes eröffnet: „Sehnsucht nach Textilien“ und „Das blaue Wunder“ zeigen eine Auswahl an Textilien aus der Sammlung Aichhorn und der Handwebervereinigung. Ein Sommersymposium bietet Kurse, und am 28. und 29. Juli findet der internationale Webermarkt statt.

Blick in die Ausstellung „Sehnsucht nach Textilien“.  www.textile-kultur-haslach.at, Tel. 07289 723 00

C. LEITNER

Liederabend in Linz

Sr. Teresa Fukiz in Braunau

Das Team der Gefangenenpastoral und P. Werner Hebeisen präsentieren am Samstag, 21. Juli, um 18 Uhr im Rahmen eines Liederabends ihre CD „Do You Hear the Calling of the Lord?“ („Hörst du den Ruf Gottes?“).

Sr. Teresa Fukiz von den Vinzentinerinnen in Fulda ist vielen Menschen durch ihre Fernsehauftritte, Gottesdienste, Vorträge und Bücher bekannt. Sie gibt lebensnahe Hilfestellungen für den Alltag. Am Freitag, 20. Juli, um 19 Uhr, spricht Sr. Teresa Fukiz („ein 60-minütiges Feuerwerk“, so die Veranstalter) im Pfarrsaal Braunau-Höft über das „Abenteuer Christsein – fünf Schritte zu einem erfüllten Leben“.

 Pfarrsaal Linz-Hl. Familie.

Theater in Wilhering Die Komödie „Signore Volpone und seine Erbschleicher“ unter der Regie von Joachim Rathke präsentiert die unerschöpfliche Kreativität, mit der versucht wird, an Signore Volpones Geld zu kommen. Der Autor des Stückes, Ben Jonson, war ein Zeitgenosse Shakespeares. Ort: Stiftsscheune Wilhering  Termine und Karten: 18. bis 21. sowie 24. bis 29. Juli, jeweils 20 Uhr, Tel. 0699 70 91 67 39, www.theaterspectacel.at

Erzähltheater in Linz Die Bücherei am Dom in Linz, Stifterstraße 6, bietet am Dienstag, 24. Juli, um 10 Uhr ein Bild- und Erzähltheater für Kinder ab drei Jahren. Auf dem Programm stehen Bücher wie „Frau Machova wartet auf den Postmann“ und „Pippilothek“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

19. Juli 2018

Das Militär in Israel: Der zweite Spielfilm von Samuel Maoz berührt ein heikles Thema

Die Vergangenheit ist nie vergangen „Foxtrot“, der zweite Spielfilm von Samuel Maoz, wühlt tief in den Wunden des israelischen Militärs – und der Gesellschaft. Ein gespenstischer Beginn: Ein Fahrzeug bewegt sich auf einer Straße in einer unwirtlichen, wüstenartigen Einöde. Die Fahrt ist aus der Lenkerperspektive gefilmt, das Bild seltsam opak, die Fahrzeuggeräusche sind ausgeblendet.Dann ein abrupter Schnitt: Eine Tür, an der geklingelt wird, eine Frau, die öffnet und ihre Augen aufreißt, im Gegenschnitt werden zwei Männer und eine Frau in Uniform sichtbar. Die Frau wird ohnmächtig. Was jetzt folgt, wirkt in seinem bürokratischen Automatismus kafkaesk. Die drei Armeeangehörigen überbringen der Familie Feldmann die Nachricht, dass deren Sohn Jonathan bei einem Einsatz „gefallen“ sei. Ein Ritual wird durchgespielt, die Mutter mit Beruhigungsmitteln betäubt, der Vater aber erstarrt. Auch darauf ist man vorbereitet. Er müsse „tief atmen und viel trinken“, ein Handy-Piepser soll ihn stündlich an ein Glas Wasser erinnern. Für psychologische Betreuung stünde eine Notrufnummer zur

Ein Tanz an der Grenze

GIORA BEJACH/POLYFILM

Verfügung. Der Vater findet allerdings keine Luft zum Atmen. Er besucht seine an Demenz erkrankte Mutter, eine HolocaustÜberlebende, im Heim, kehrt aber frustriert nach Hause zurück, wo sein Bruder den Text für die Todesanzeige aufsetzt, seine Schwägerin einen hysterischen Weinkrampf erleidet und ein Bestattungsoffizier mit bürokratischen Details nervt und ihn davon in

Kenntnis setzt, dass er den Leichnam des Sohns nicht sehen könne. Der Vater verliert daraufhin die Nerven und lässt siedend heißes Wasser auf seine Hände fließen. Militarisierung der Gesellschaft. Über den weiteren Plot wird hier nichts verraten, denn „Foxtrot“, der erst zweite Spielfilm des 56-jährigen israelischen Regisseurs Samuel Maoz, lebt von seinen überraschenden Wendungen und ist wie eine griechische Tragödie in drei Akten konzipiert. Maoz, als Panzerkanonier im Libanonkrieg 1982 im Einsatz, behandelt mit diesem Film zum zweiten Mal nach dem Drama „Lebanon“ (2009), das unverständlicherweise in den österreichischen Kinos nicht gezeigt wurde, die problematische Rolle des isra- Filmtipp von elischen Heers im Nahen Os- Markus Vorauer ten und wie sich die Militari- FOTOLIA/ARAHAHN sierung gesellschaftspolitisch auswirkt. Die Quadratur des Kreises. Der zweite Akt führt (in Form einer Rückblende?) an einen Checkpoint an der Grenze zum Westjordanland, an dem vier junge Soldaten (darunter Jonathan Feldmann) ihren Dienst verrichten. Das Setting im Niemandsland ermöglicht eine Aneinanderreihung absurder Sequenzen. Höhepunkt ist der titelgebende Tanz von Jonathan mit seinem Gewehr vor dem Plakat auf einem ausrangierten Wagen, das eine eislutschende blonde Frau zeigt. Foxtrott ist ein Codewort der Armee, aber auch eine Folge von Schritten, die ein Quadrat bilden, aber stets an dem Punkt enden, wo sie begonnen haben. Konsequenterweise endet der Film auch mit jener geheimnisvollen Fahrt des Beginns. Jetzt allerdings wird man sehen, wohin sie führt. Die Quadratur des Kreises als Symbol für die politische Situation in Israel. Nicht alle waren ob solcher Metaphorik in Israel glücklich über den Film. So hat die Kulturministerin Miri Regev den Film heftig kritisiert. Ein pikantes Detail am Rande: Vor ihrer Politkarriere war sie Offizierin der Streitkräfte und Pressesprecherin der IDF (Israel Defense Forces). Maoz dürfte also doch in einigen tiefen Wunden des israelischen Militärs gewühlt haben.

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FÜR SIE GEHÖRT

Warum Obama vom Cover lacht Auch wenn nicht ganz taufrisch, soll das aktuelle „Erdmöbel“-Album „Hinweise zum Gebrauch“ hier eine etwas verspätete Würdigung erfahren. Auf leisen Pfoten eröffnen die Kölner mit „Ich bleibe jung“, einem Song, der Nostalgie beschwört: „Es ist Dämmerung, als ich es dir geb / Was ich nicht sagen kann, sagt dir mein Mixtape / Ich Punkrock und du das Grüner-Apfel-Shampoo“. Dann wird die „Hoffnungsmaschine“ angeworfen und Markus Berges singt mit der ehemaligen „Wir sind Helden“Sängerin Judith Holofernes ein poppiges Hohelied auf die Liebe – Bläser und Klavier inklusive. Das neunminütige „Tutorial“ zum Weinen von Fake-Tränen mag ein Seitenhieb auf die Generation YouTube sein, ist aber zu ausufernd und bleibt in Bedeutungslosigkeit stecken. Das Tanzbein traut man sich zwar bei zermürbenden Zeilen wie „Das Leben ein Rest auf dem Fußabtreter“ nicht schwingen. Die „Party deines Lebens“ kommt aber als lustige Disconummer daher, zu der man auch mit 50 noch den Dancefloor unsicher machen darf. Im Titeltrack wird klar, dass uns Erdmöbel die „Hinweise zum Gebrauch“ der Welt auch nicht liefern können, diese aber mit ihren Songs ein Stückchen besser machen. Deshalb lächelt wahrscheinlich Barack Obama vom Cover und nicht Donald Trump. KLAUS RAUSCHER

Bewertung:   Erdmöbel – „Hinweise zum Gebrauch“ (erschienen bei Rough Trade)


22 Personen & Dank

19. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

geburtstaGE

n Gedächtnisparcours. Sieben neue Übungstafeln für den Gedächtnisparcours der MAS Alzheimerhilfe regen an, sich geistig fit zu halten. In Zusammenarbeit mit der HLW Bad

Ischl (im Bild) wurden die Aufgaben auf Beispiele aus Bad Ischl und dem Salzkammergut ausgelegt. Der Parcours ist gratis, frei zugänglich und für alle Altersgruppen geeignet. Er soll

Ehrung & Dank n Münzbach. Kurat Josef Grafeneder feierte kürzlich in Münzbach sein diamantenes Priesterjubiläum (60 Jahre). Anlässlich dessen gab er seine Gedichte und Erzählungen für den Druck frei und veröffentlichte sein neuntes Buch, „Das Licht der Weihnacht“. „Mein schönstes Buch“, sagt er über seine neuestes Werk.

Kurat Josef Grafeneder veröffentlichte sein neuntes Buch. Kragl

n Sattledt. Die Neue Mittelschule Sattledt überreichte dem Päpstlichen Missionswerk Wien einen Scheck in der Höhe von 4.000,– Euro. Die gesammelte Summe wird in Entwicklungsländern unter anderem für den Schulbau, die medizinische Versorgung und eine nachhaltige Landwirtschaft eingesetzt. Der Gesamtbetrag setzt sich aus mehreren einzelnen Geldbeträgen zusammen. 1.500 Euro betrug die Sie-

eine Erinnerung sein, dass mit der richtigen Ernährung, Sport sozialen Aktivitäten und mit Gedächtnistraining jede und jeder etwas für ihre bzw seine grauen Zellen tun kann. MAS/hörmandinger

weihEjubiläUM n Am 25. Juli 2018 feiert P. Josef Pilz SJ vom Orden der Jesuiten, Seelsorger in der Marienkirche Steyr, sein 55-jähriges Priesterjubiläum.

Die NMS Sattledt sammelte 4.000,– Euro. Schule

gerprämie des Missionspreises 2017 der Diözese Linz. Dazu kamen die gesammelten Einnahmen des Weltmissionssonntags 2016, eine 1000-Euro-Spende der Marktgemeinde Sattledt und des Bürgermeisters Ing. Gerhard Huber sowie ein kleiner Bonus der Raiffeisenbank Sattledt, die den Betrag aufgerundet hatte.

Im gedenken

n Hartkirchen. Die drei Pfarren Aschach, Hartkirchen und Haibach übergaben Pfarrer Paulinus einen Spendenbetrag von 2.300,– Euro für seine Heimatpfarre in Nigeria. Die Lehrkräfte müssen dort mit einem Gehalt von 10,– Euro im Monat auskommen, da sich die Schülerinnen und Schüler den Schulbesuch kaum leisten können. Die Spenden unterstützen die Lehrpersonen und tragen zu einer fairen Bezahlung bei.

n Margareta Aichmayr ist am 1. Juli, kurz nach ihrem 92. Geburtstag verstorben. Sie hat, solange es ihr gesundheitlich möglich war, die KirchenZeitung im Pfarr­ hof für die Abonnenten im Regal eingelegt, von wo diese die Zeitung abholen konnten. Für dieses Engagement und für viele andere Dienste in der Pfarre gebührt ihr ein herzliches „Vergelts Gott“.

n Am 19. Juli 2018 wird Elfriede Mair, Krankenhausseelsorgerin im Klinikum Wels-Grieskirchen, 60 Jahre alt. Sie stammt aus St. Thomas bei Waizenkirchen und hat 1978 die Lehrbefähigung zur Erteilung des katholischen Religionsunterrichtes abgeschlossen. Seit damals unterrichtet sie an der TNMS 1 in Grieskirchen. Durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen im Bereich Lebensberatung und Spiritualität und jahrelanges ehrenamtliches Engagement in der Pfarre Grieskirchen hat sie sich für die Krankenhausseelsorge qualifiziert, wo sie seit 2008 im Klinikum Wels-Grieskirchen am Standort Grieskirchen tätig ist. Elfriede Mair ist verheiratet und Mutter von drei Söhnen. n Am 23. Juli 2018 vollendet Generalvikar Univ.Prof. Mag. theol. Dr. iur. Dr. iur. can. Severin Lederhilger ­OPraem, Prämonstratenser-

Chorherr von Schlägl, sein 60. Lebensjahr. Er ist gebürtig aus Lenzing, studierte Rechtswissenschaften in Linz (Dr. iur.) und Theologie in Linz und München (Mag. theol.) und trat 1982 in das Prämonstratenserstift Schlägl ein. 1987 wurde er zum Priester geweiht und studierte anschließend an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom Kirchenrecht (Dr. iur. can.). 1991 wurde Lederhilger Gerichtsvikar der Diözese Linz und Rechtsreferent im Bischöflichen Ordinariat. Seit 1993 ist er Professor für Kirchenrecht an der Katholischen Privat-Universität Linz, von 1998 bis 2002 war er dort Rektor. 2005 ernannte ihn Bischof Ludwig Schwarz zum Generalvikar der Diözese Linz und wurde 2016 von Bischof Manfred Scheuer in diesem Amt bestätigt. Seit 2006 ist Generalvikar Lederhilger Ehrenkanonikus des Linzer Domkapitels, zudem nahm und nimmt er wichtige Funktionen für den Prämonstratenserorden wahr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

19. Juli 2018

Vom Mond aus Das Stellen von Asylanträgen für Europa soll nach den Vorstellungen der österreichischbairischen Regierung nur mehr vom Mond aus möglich sein. Dies wäre die effektivste Abschirmung für das christliche Abendland. FRANZ SCHLAGITWEIT, DIAKON IN RANNARIEDL

Flüchtlinge Ich sehe das Drama des „Flüchtlingsproblems“ so: Josef und Maria waren auf Herbergssuche. Sie wurden immer wieder abgewiesen. So ist es jetzt in Europa. Die EUStaaten zerfransen sich mit Diskussionen: Wie können wir die Grenzen dichtmachen bzw. die Flüchtlinge wegschicken? Wie viele Flüchtlinge gab es nach dem Krieg, wie viel Not, Hunger und zerrissene Familien gab es, wie viele Opfer wurden gebracht auf jeder Seite? Der Hauptfehler wurde schon vor 30, 40 Jahren gemacht. Man beutete die Länder aus, das Geld ging ins Ausland, statt für Bildung und Wirtschaft in den Ländern selbst verwendet zu werden. Hauptsache, uns in Europa geht es gut! Jetzt müssen wir die Rechnung zahlen! Gott stehe uns und den Flüchtlingen bei! FRANZ ANGLEITNER, LOHNSBURG

Arbeitszeit Zu Nr. 27, S. 12: Bischöfe zur Verlängerung der Arbeitszeit

Es ist schon eigentümlich, dass unsere Bischöfe (...) meinen, dass die Agenda Arbeitszeit nicht nur ,,demokratiepolitisch bedenk-

lich“, sondern auch eine Geringschätzung der Familie sei und dass betroffene Menschen keine Stellungnahme in einem Begutachtungsverfahren abgeben können, dass dies von unserer Regierung fahrlässig sei. Verzeihung bitte, das ist wirklich eine komische Einstellung. Ohne die Arbeitgeber (die bösen Unternehmer) verteidigen zu wollen: Warum fordern sie die Arbeitszeit-Flexibilisierung? Warum werden bei Aufträgen Termine gesetzt? Termine müssen doch eingehalten werden, da sind doch die Auftraggeber darauf sehr bedacht. Die Konkurrenz schläft nicht. Gott sei Dank, dass mein Chef so weit denkt, dass für mich genügend Arbeit da ist. Gott sei Dank, dass ich so tüchtige Mitarbeiter habe, die dafür Verständnis haben, dass ich Aufträge annehmen kann, auch wenn dafür längere Arbeitszeiten erforderlich werden. Ja, Gott sei Dank, wir brauchen nicht unsere Heimat, unsere Familien verlassen, um Arbeit zu finden. Eine Frage noch an unsere Oberhirten: Warum setzt ihr euch nicht dafür ein, dass der ORF oder eine auflagenreiche Tageszeitung ihre Veranstaltungen nicht an Sonntagen abhalten? Der Sonntag gehört doch der Familie.

Das haben wir uns nicht verdient!

da wird regelrecht durchgeboxt, da wird Macht demonstriert. Meines Wissens ist Macht die Fähigkeit einer Person oder Interessengruppe, auf das Verhalten und Denken einzelner Personen, sozialer Gruppen oder Bevölkerungsteile einzuwirken. Und dafür braucht es wohl ein gut entwickeltes Verantwortungsbewusstsein. Aber wehe, wenn Macht missbraucht wird! Da setzen sich dann Menschen ohne Rücksicht auf Verluste durch, mehr oder weniger offensichtlich. Was kann wohl der Grund sein, dass Menschen an die Macht gepusht werden oder selber zielstrebig diesen Weg gehen? Was verspricht sich jemand, der noch kaum Lebenserfahrung in sich trägt, von einer Machtposition? Aus jüngster Erfahrung bezweifle ich, dass es für unsere Gesellschaft von Vorteil ist, wenn wir von „Unerfahrenen“ oder von „Machthungrigen“ geführt werden. Ein schwacher Trost bei den fatalen Auswirkungen, zu wissen, dass Verantwortung übernehmen heißen kann, dass es nicht immer ganz leicht geht. Aber das legitimiert doch nicht, dass über ernst zu nehmende Bedenken und Verbesserungsvorschläge drübergegangen wird (Beispiel: Flexibilisierung der Arbeitszeit). Das haben wir uns nicht verdient! So will ich nicht, dass mit uns umgegangen wird!

Egal, ob in Kirche oder Gesellschaft, dass Menschen über andere drüberfahren, das entspricht keinem menschenwürdigen Verhalten, schon gar nicht einem christlichen. Was sich als gängige Umgangsart zu etablieren scheint, macht uns die jetzige Politik vor. Da wird sicherheitshalber ausgegrenzt,

u Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­halten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

ERICH HEISSL, ATTNANG-PUCHHEIM

PAULA WINTEREDER, NEUKIRCHEN AM WALDE, VORSITZENDE DER KATH. FRAUENBEWEGUNG

KirchenZeitung lesen: e di ub rla U im d un Zu Hause h gedruckt + elektronisc Die KirchenZeitung nun zusätzlich als ePaper lesen. Jetzt kostenlos umsteigen auf Abo-Plus und danach nur 7,– Euro Aufpreis auf das bestehende Jahresabonnement. www.kirchenzeitung.at/upgrade abo@kirchenzeitung.at


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Denkmal

Federleicht Man muss keine Angst vor Übergepäck haben, wenn der Inhalt des Koffers federleicht ist. So leicht wie eine Gänsegeierfeder. Tanja holzer

takel dauerte eine Dreiviertelstunde. Dann schraubten sich die Geier wieder hinauf in den Himmel. Auf dem Rückweg überreichte mir José Ramon die Gänsegeierfeder, die bis heute in meinem Bücherregal liegt. Sie er­ innert mich nicht nur an dieses atemberau­ bende Erlebnis, sie gibt mir auch ein Gefühl von Freiheit. Machen Sie mit. Bilden Sie aus dem Wort VOGELBEOBACHTUNG möglichst viele Be­ griffe. Es dürfen nur Buchstaben aus dem Wort vorkommen. Lösung bis 27. Juli ein­ senden. Wir verlosen zwei Preise. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Unsere Regierung könnte ja selbst ein Beispiel geben, wie man ohne Grenzüberschreitungen auskommt.

„Angst vor dem Fremden (...) kann ‚entlernt‘ werden, (...) – vor allem durch Begegnung.“ Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Kath. Frauenbewegung Österreichs, in: Kathpress

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Im Spanienurlaub 2011 besuchte ich das Vo­ gelbeobachtungszentrum in Valderrobres inmitten eines Geierreservats. Ein schma­ ler, dicht bewachsener Pfad führte mich zum Beobachtungsort, zu einer kleinen Hüt­ te mit Glasfront, wo ich in wenigen Minu­ ten die Fütterung von Hunderten frei leben­ den Gänsegeiern beobachten würde. Da die Fütterung täglich zur selben Zeit stattfand, kreisten die Vögel schon in luftigen Hö­ hen und warteten auf ihr Aas. Als José Ra­ mon, der sogenannte „buitreman“ („Geier­ mann“), mit der beladenen Scheibtruhe auf den Futterplatz fuhr, stürzten sich die Tie­ re mit rasender Geschwindigkeit zu Boden und fielen über ihr Fressen her. Das Spek­

Fit werden ist mein spezielles Ziel in diesem Jahr, wie ich hier schon einmal erwähnt habe. Eine Jahreskarte für die Linzer Bäder hätte sich schon rentiert, wenn ich mir eine gekauft hätte, so oft war ich schon schwimmen. Ich habe zu­ sätzlich einen Schwimmtech­ nikkurs belegt, Schwerpunkt „Kraulen“. Der letzte Satz mei­ nes Lehrers sollte mich vor dem Sommer aufmuntern: „Das war jetzt nicht mehr so schlecht.“ (Er sagte das mit seinem fran­ zösischen Akzent, da klang es gleich viel netter, als es sich hier liest.) Ich bin manchmal richtig abgesoffen, habe aber überall Fortschritte gemacht, kann die Beintempi, die Armbe­ wegungen, das halbwegs rich­ tige Atmen. Nur leider nicht zusammengesetzt in einem Be­ wegungsablauf. Der Schwimm­ lehrer gab mir noch einen Tipp mit auf den Weg: täglich deh­ nen, denn meine Muskeln sei­ en wahnsinnig verkürzt. Leider hat er recht. Jahrzehntelanges Sporteln ohne Dehnen rächt sich. Hätte ich doch schon frü­ her! Trost liefert eine Spruch­ karte, die bei uns im Haus Gänsegeier- hängt: „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 feder KIZ/th Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.“ Ich versuche das jetzt zu beherzigen und hoffe, es dau­ ert keine 20 Jahre, bis ich mei­ ne Sportziele erreichen werde.


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