KirchenZeitung Diözese Linz 33/2017

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Nr. 33 I 17. August 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

3 Im Gespräch. Paul M. Zulehner zur Entwicklung der Religionsgemeinschaften in Oberösterreich. 6 Reportage. Das Kloster ist keine Insel der Seligen. 15 Kinder. Karabinerhaken sorgen für einen sicheren Halt. 16 Glaube. Weg der Lebendigkeit. Marienbild in der Linzer Karmelitenkirche: von Peter Ehrenmüller vor 1733.

KIZ/JW

Die Krönung eines gottvollen Lebens

Als Betonung des Festes „Aufnahme Mariens in den Himmel“ feiert die Kirche acht Tage später, am 22. August, den Gedenktag „Maria Königin“. Damit verbunden ist das uralte Motiv der Krönung Mariens. Am Leben des auferstanden Christus Anteil zu haben und in der Liebe Gottes zu leben: das ist die Krönung des Lebens von Maria. Was ihr geschenkt worden ist – das erhoffen alle Gläubigen: einst in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen zu werden.


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17. August 2017

Für alle Fälle

Ausgefranst Dass es derzeit 15 Nationalratsabgeordnete gibt, die keinem Klub mehr angehören, ist trotz baldiger Neuwahl bedenklich. Das gilt auch für jene Fälle, in denen der Klub gewechselt wurde. Denn die Republik ist von ihrer Entstehung her – trotz freien Mandats laut Verfassung – eine Parteien­demokratie und auf den ideologischen Zusammenhalt von Gruppen aufgebaut, deren Einfluss vom Wähler gewichtet wird. Dass zwar Namenslisten gewählt werden, das Wahlergebnis aber durch Aus- und Übertritte ausfranst, schwächt die Repräsentation des Wählerwillens. Sollte der Trend zu „ideologisch flexiblen“ Mandataren anhalten, wird man über eine stärkere Persönlichkeitswahl reden müssen. Heinz Niederleitner

Dies noch. Das noch. Für alle Fälle. Gott sei Dank leben wir nicht in einer Zeit des Mangels. Was noch in den Koffer muss. Was wir uns für die Eventualitäten des Alltags noch zulegen könnten. Man will gerüstet sein – für alle Fälle. Spezielle Scheren für Fingernägel, ganz andere für die Zehen. Das ist das moderne Leben. Doch welch erstaunliche Entdeckung: Je mehr man sich für alle Fälle rüstet, desto schwerer hat man daran zu tragen. Beim Koffer spürt man es, im Alltag auch. Man muss sich kümmern um all die Sachen. Und was einem eigentlich das Leben leichter machen sollte, wird zum Kümmernis. Auch die hilfreichsten Dinge können zur Last werden. Können nicht nur. Sie werden es. Wer wirklich für alle Fälle gerüstet sein will, darf sein Leben nicht mit Dingen verstellen. Er braucht das Freisein – für alle Fälle.

susanne huber

Die Freiheit ist es, die zuerst verlorengeht, wenn man sich mit so vielem umgibt, um das man sich zu kümmern hat. Wie gut tut es, wenn man auf einen Menschen trifft, der Zeit hat. Zeit! Dieses kostbare Gut. Man sollte sich gut überlegen, wofür man sie einsetzen will. Das wäre schön, wenn man es könnte: mit weniger zu leben, um frei genug zu sein – füreinander. Einen Platz und eine Stunde sollte man stets frei haben – für den unerwarteten Gast.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

Kopf der Woche: günter mayer, leiter don bosco mission austria

Christsein im Alltag

Umdenken

„Mit der Jugend arbeiten, sie begleiten und ihnen eine gute Ausbildung ermöglichen“ sei den Salesianern Don Boscos ein großes Anliegen, betont Bruder Günter Mayer. Er ist neuer Leiter der Don Bosco Mission Austria.

rupprecht/don bosco

Ob in der Vergangenheit Gammelfleisch und -käse, Listerien in Produkten tierischer Herkunft, Glykolwein oder aktuell die mit dem Insektizid Fipronil belasteten Eier – hört man von Lebensmittelskandalen, dann wird einem mulmig zumute. In Belgien, den Niederlanden und Deutschland wurden Eier mit gesundheitsgefährdendem Fipronil-Gehalt vom Markt genommen. Auch nach Österreich sollen belastete Eier gekommen sein. Viel zu spät wurden andere EU-Länder über den Verdachtsfall in Belgien informiert. Was die industrielle Massentierhaltung betrifft, so braucht es dringend Transparenz und generell ein Umdenken in Richtung ökologische und nachhaltige Produktion.

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Das, wofür Bruder Günter Mayer brennt, kreist um das Thema missionarische Kirche. „Für mich ist die missionarische Dimension, das Evangelium erfahrbar und lebbar zu machen. Es gibt so viele Bereiche, sei es die Wirtschaft, die Umwelt oder die Politik, wo wir uns als Kirche rühren müssen, wo wir als Gemeinschaft auftreten müssen“, sagt der 53-jährige gebürtige Linzer, der in

„Es muss für meinen Nächsten, der Hilfe braucht, einen Unterschied machen, wenn er einen Christen trifft.“ günter mayer

Traun und Hörsching aufgewachsen ist. Der Glaube ist für Günter Mayer „etwas Existentielles. Ich fühle mich im Glauben eingebettet und versuche soweit es mir möglich ist, das Ideal der Liebe von Jesus weiterzugeben. Wie bringe ich mich als Christ im täglichen Leben ein, speziell in der Begegnung mit Menschen – das ist für mich Christsein im Alltag.“ Missionar in Ghana. Der Salesianerbruder war 18 Jahre lang als Missionar in Sunyani in Ghana tätig. Dort war er als Provinzökonom und Projektleiter der Westafrikanischen Salesianerprovinz für die Länder Nigeria, Ghana, Liberia und Sierra Leone zuständig. Außerdem baute er ein Berufsausbildungszentrum auf. „Für die jungen Menschen in Afrika ist es oft schwer, eine Ausbildung zu machen und zu finanzieren. Aufgrund der Armut, durch Katastrophen, durch Bürgerkriege, durch Seuchen wie Ebola, durch eine Diktatur oder durch schlechte wirtschaftliche Situationen gibt es für sie stets Rückschläge. Mich hat es daher immer sehr gefreut, wenn ich ehemalige Schüler traf, die es geschafft haben, sich emporzuarbeiten und ihr Leben selber zu gestalten.“ susanne huber


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Christen als Fuß-Wascher Die Nachricht war für viele ein Schock: In 30 Jahren – 2046 – werden nur mehr 42 bis 46 Prozent der Bevölkerung Oberösterreichs Katholiken sein, heute sind es 66 Prozent und 2001 waren es noch 79 Prozent. Im gleichen Zeitraum wird der Anteil an Konfessionslosen von 17 Prozent (2016) auf 21 bis 28 Prozent steigen und jener der Muslime von derzeit 8 Prozent auf 14 bis 21 Prozent. Der Pastoraltheologe Paul. M. Zulehner erläutert die Studie im Blick auf die Konsequenzen für die katholische Kirche.

Die Reaktionen auf die Veröffentlichung der Studie haben gezeigt: Gerade engagierten Gläubigen tun die Ergebnisse im Innersten weh ... Paul M. Zulehner: Wir tragen vielfach noch

die Bilder einer zahlenmäßig starken Kirche in uns. Aber es geht nicht nur um Zahlen. Viele tragen auch die Überzeugung in sich, dass getauft sein muss, wer für den Himmel gerettet werden will. Und das wollen wir für alle Menschen, besonders für die, die wir lieben. Auf diesem Hintergrund gibt es nicht nur die Sorge um den Verlust der Größe, sondern auch die Trauer um die eigenen Kinder, die keinen Weg zur Kirche mehr finden. Aber wer kennt schon Gottes Wege? Was heißen diese Zahlen für das kirchliche Leben, für Pfarren und Gemeinden, wo viel Herzblut der Leute drinnen ist? Zulehner: Viele Kirchen sind durch das

Engagement von gläubigen Menschen ge-

Der Wiener Pastoraltheologe Paul M. Zulehner. www.simi.at

baut worden, die gesagt haben: Wir wollen in unserem Dorf eine Kirche. Ich glaube, dass die Erhaltung der Kirchen wieder in die Hände der Leute übergeht. Es wird in Zukunft verstärkt wieder Kirchenbauvereine geben, die Kirchen erhalten wollen, weil sie Teil ihrer Identität sind. Die Erfahrungen in Ostdeutschland zeigen übrigens, dass in diesen Vereinen auch Atheisten und Kommunisten mitarbeiten. Das kirchliche Leben selber wird sich tiefgreifend verändern, weil die Zeit, in der die Kirchenmitgliedschaft gleichsam kulturell-schicksalshaft war, end-

Der österreichische Integrationsfonds hat eine Studie erstellt, wie sich die religiöse Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung bis 2046 verändern wird. Weil sich die Zuwanderung nicht vorhersagen lässt, wurden vier unterschiedliche Annahmen getroffen. Für die Katholiken bleibt das Ergebnis in Summe gleich: Sie werden weiterhin die größte Religionsgemeinschaft des Landes sein, aber deutlich weniger als die Hälfte der Bewohner/innen Oberösterreichs stellen. Grafik: Brigitta Hasch

gültig vorbei ist. Die Kirche hat es jetzt mit Menschen zu tun, die ihre Kirchenmitgliedschaft frei wählen können. Welche Konsequenzen bringt das mit sich? Zulehner: Die Kirche muss ihre missiona-

rische Pastoral tiefgreifend verändern und den Menschen das Evangelium so vorleben, dass es für sie attraktiv ist. Dann werden sie sich auch in die Kirche einwählen. Ich wünsche mir selber sehr eine Großkirche und ich glaube auch nicht, dass die Kirche schrumpfen muss. Aber wenn sie so weitermacht wie bisher, wird sie weiter schrumpfen.

Was heißt der Befund der Studie für den selbstverständlichen Wunsch der vielen nach Taufe ihrer Kinder, nach Firmung, Trauung und Beerdigung? Zulehner: In diesem Zusammenhang finde

ich die Kirche eigentlich sehr schlampig und fahrlässig, weil sie den Priestermangel nicht meistert. Die Kirche hätte alle Möglichkeiten, zum Beispiel Ehrenamtliche, Verheiratete, gut ausgebildete oder neu auszubildende Leute zu weihen. Ein Bischof in Südafrika schlägt vor, die Gemeinden sollen dem Bischof drei Leute zur Weihe präsentieren. Er könnte dann ein Team von gemeindeerfahrenen Personen ordinieren, die nebenberuf-


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Fortsetzung von seite 3

lich Pfarrer sind. In Zukunft braucht es neue Fantasie und Beweglichkeit der Kirche auch in dieser Frage: Wie kommt man zu mehr Priestern? Der Schrumpfungsprozess lässt mit Regelmäßigkeit den Ruf nach dem Rückzug der Kirche auf ihre Kernaufgaben, die man als Liturgie und Verkündigung definiert, laut werden? Was halten Sie davon? Zulehner: Das ist mit der Bibel nicht zu

machen, weil wir in der Liturgie zu FußWaschern verwandelt werden. Das heißt: Wir werden hinausgeschickt, um wie Jesus an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Das verlangt auch Papst Franziskus, dass wir Gottes heilende Liebe erfahrbar machen. Die Kernaufgaben der Kirche sind von Jesus her völlig klar definiert: Man soll Gott und den Nächsten lieben. Wer dieses Gebot halbiert und die Nächstenliebe wegstreicht, weil es angeblich keine Leute mehr gibt, die das machen, der zerstört die Kirche und verkürzt die Sonntagsmesse zu einem religiösen Konditoreibesuch am Sonntag. Wird die Kirche zur „kleinen Herde“? Zulehner: Es völlig klar: Wenn die Leute ihre

Kirchenmitgliedschaft frei wählen können, werden sich manche auswählen. Das sieht man an den Zahlen heute. Es wählen sich aber auch manche wieder ein. Sonderbarerweise wird das bei den Studien meistens übergangen, dass es eine beträchtliche Anzahl von Kircheneintritten gibt. Wir werden eine deutlich wahrnehmbare religiöse Mobilität haben. Anlass der Studie über die Religionszugehörigkeit war die Frage nach der zukünftigen Stärke der Muslime. Zulehner: Das war sicher die geheime Ab-

sicht der Studie: „Droht eine Islamisierung?“ Mit dem Ergebnis wollte man ein bisschen Druck in der Gesellschaft rausnehmen. Wir wissen ja auch aus der repräsentativen Studie „Muslimas und Muslime im Migrationsstress“, die ich 2013 publiziert habe, dass die zweite Generation der Muslime im Land für die Moderne aufgeschlossen ist, ebenso moderne Frauenbilder hat und junge Frauen eine ähnlich niedrige Kinderzahl haben wie im Landesdurchschnitt. Das heißt: Die Muslime werden das christliche Europa nicht „niedergebären“. Die Christlichkeit in Europa zerstört sich von selber und wird nicht durch gläubige Muslime zerstört.

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Das Interview führte Josef Wallner

kiz/jw

Religiöser Tiefgang ist der Schlüssel Mit einer Lichterprozession zum Grab von Franz und Franziska Jägerstätter fand der Studien- und Gedenktag am 9. August, dem Todestag von Franz Jägerstätter, in St. Radegund seinen Abschluss. Der Innsbrucker Dogmatiker Józef Niewiadomski referierte vormittags in Tarsdorf zum Thema: „‚Eine Wolke von Zeugen umgibt uns‘ (Hebr 12,1). Vielfalt und Bedeutung der Märtyrer/innen der NS-Zeit“. Er zeichnete in seinen Ausführungen die einsamen Glaubensentscheidungen dreier „Brüder im Geiste“ nach: Franz Jägerstätter, Pater Franz Reinisch und Josef Mayr-Nusser. Ohne den Tiefgang ihrer gelebten Religiosität sei ihr

Dilemma, ihr Verständnis von Glauben und ihr Martyrium nicht zu begreifen, betonte Niewiadomski. Nachmittags führte eine Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund, wo um 16 Uhr eine Andacht zur Todesstunde von Franz Jägerstätter stattfand, die von der kirchlichen Friedensbewegung Pax Christi Österreich gestaltet wurde. Vor der Messfeier mit Bischof Manfred Scheuer sangen die Kirchenbesucher/innen die „Jägerstätter-Vesper“. Der Franziskanerpater Johannes Schneider aus Salzburg hatte dazu den Hymnus verfasst und die Antiphonen aus Sätzen von Jägerstätters Abschiedsbrief vertont. j. w.

Engagement über Grenzen Rumänien. Die ungarisch-rumänische Jugendtheatergruppe OSONO lud heuer das Jugendzentrum Gewölbe Steyr für zehn Tage in ihre Heimat Transsilvanien ein. Highlights waren die Theater-Workshops. Unter dem Motto „Engage with us!“ zeigte sich, dass Freundschaft keine Ländergrenzen kennt und es möglich ist, sich trotz Verschiedenheiten, für ein gutes Leben einzusetzen.

27 junge Menschen aus verschiedenen Nationen verbrachten zehn Tage in Transsilvanien. jugendzentrum gewölbe


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Land & Leute.

Neues Buch von Bischof Scheuer Unter dem Titel „Kraft zum Widerstand“ versammelt das druckfrische Buch von Bischof Manfred Scheuer zehn Glaubenszeug/innen und Märtyrer aus der Zeit des Nationalsozialismus. Neben Franz Jägerstätter finden sich Porträts über die Tiroler Priester Otto Neururer, Jakob Gapp und Carl Lampert. Ebenso stellt Scheuer Bischof Clemens August von Galen vor, der öffentlich gegen die Tötung sogenannten „lebensunwerten Lebens“ auftrat, Josef Mayr-Nusser, P. Franz Reinisch und Angela Autsch, den „Engel von Auschwitz“. Auch der Linzer Diözesanpriester „Papa“ Johann Gruber und P. Engelmar Unzeitig, der in der Diözese Linz tätig war, werden porträtiert. Diözese

Ein Umweltticket für Pendler/innen Seit einigen Jahren gibt es das gut angenommene Umweltticket für den öffentlichen Linzer Stadtverkehr, ab der Stadtgrenze wird dieses jedoch ungültig. Nach dem deutschen Dieselskandal soll sich im Großraum Linz nun auch einiges in Sachen öffentlicher Verkehr tun. Das fordert die Linzer Umweltstadträtin Eva Schobesberger: „Ein erster wichtiger Schritt wäre deshalb, das erfolgreiche Umweltticket für den öffentlichen Verkehr auszuweiten und auch außerhalb der Linzer Stadtgrenzen anzubieten.“ Mit einem günstigeren Ticket für Linzer/innen und für Pendler/ innen und dem Ausbau des Liniennetzes würden mehr Menschen ihre Autos zu Hause stehen lassen.

XX Kraft zum Widerstand. Glaubenszeugen im Nationalsozialismus, 136 Seiten, Tyrolia-Verlag, Innsbruck–Wien 2017, ISBN 978-3-7022-3632-8, Preis: € 17,95.

In 69 Tagen zu Fuß nach Rom zum Papst Attnang. Die Pilger Helmut Kapeller und Walter Kutscher aus der Pfarre Attnang sind derzeit auf dem Weg in die 1444 km entfernte Heilige Stadt Rom. Am Vormittag des 2. August starteten die zwei Männer den langen Fußmarsch von ihrer Heimatpfarre aus. In 69 Tagen wollen sie den Weg meistern und dabei werden sie auf fünf alten Pilgerwegen, beginnend am Jakobsweg und abschließend auf dem Romweg, wandern. Wenn alles nach Plan verläuft, sollten die zwei Oberösterreicher

am 9. Oktober um 18 Uhr am Petersplatz ankommen, um dort von Bürgermeister Peter Groiss und Mit-organisator Propst Johann Holzinger begrüßt zu werden. Der Propst des Stiftes St. Florian stammt aus Attnang und feierte heuer in seiner Heimat das 40-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe. Zusammen werden die Pilger und Begleiter Papst Franziskus bei einer Audienz am 11. Oktober ein Pilgerkreuz überreichen, welches von Erich Groiß in Attnang angefertigt wurde.

js pfarrkirchen

Pilgerkreuz aus Attnang.

Pfarre

Mehr Geld für die Öffis.Im Großraum Linz sind täglich 17 Prozent der Pendler/innen mit Bim, Bahn oder Bus unterwegs, fast nur halb so viele wie in anderen Städten. „Deshalb ist es dringend notwendig, Geld in den Ausbau der Öffis zu stecken und nicht in Steinzeit-­Projekte wie die A26-Autobahn mitten durch unsere Stadt zu investiere. Es braucht eine in die Zukunft gerichtete Politik, die die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt stellt“, so Schobesberger.

pfarre ebensee

Märchenhaftes Jungscharlager

Himmlische Pralinen

Pfarrkirchen bei Bad Hall. Der ­ annahof bei Freistadt verwandelte sich R im Sommer für 40 Jungscharkinder aus Pfarrkirchen in ein Märchenland. Als Märchenfiguren verkleidet verbrachten sie eine Woche damit, Dornröschen aus dem dunklen Wald zu retten, den Ort St. Oswald zu erkunden und den eigenen Jungscharbus märchenhaft anzumalen. Höhepunkt war eine Talentshow.

Ebensee. Die Pfarre Ebensee lud im Rahmen eines Ferienpasses Kinder im Alter von sechs bis dreizehn Jahren zur Herstellung „himmlischer Pralinen“ ein. Der Fachausschuss Kinder, Jugend und Familie hat unter der Leitung von Andrea ­Froschauer Stationen organisiert, bei denen die Kinder verschiedene Sorten Konfekt zubereiten und diese in selbst gebastelte Verpackungen legen konnten.

Öffi-Netz in Linz soll ausgebaut werden. Stadt linz


6 Reportage

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Zum 1200-Jahr-Jubiläum erschien ein Pracht-Bildband über die historischen und kunsthistorischen Schätze des Stiftes Kremsmünster. Jetzt, 40 Jahre danach, beschreiben die Mönche in einem neuen Buch selbst, wie sie inmitten von Tradition und Kunstschätzen ihre benediktinische Spiritualität leben. P. Bernhard Eckerstorfer ist einer der Autoren. brigitta hasch

Dass der aktuelle Bildband mehr kann, als Kunstschätze zu präsentieren, darauf ist der Novizenmeister des Stiftes Kremsmünster besonders stolz. „Das Christentum ist für viele Menschen nicht mehr selbstverständlich Teil ihres Lebens. Es gibt Kinder und Jugendliche, die noch nie einen Mönch oder eine Ordensschwester gesehen haben. Damit wächst aber auf der anderen Seite die Neugier auf Spirituelles, darauf, zu sehen, wie es in einem

Das Kloster ist keine Insel Kloster zugeht.“ Gute Beispiele für dieses Interesse an Spiritualität habe er auch im Zuge der Landesgartenschau einige Male erlebt, erzählt P. Bernhard: „Wenn da irgendwo eine Tür offen steht, schauen die Leute hinein, gehen in die Klausur. Nicht aus Böswilligkeit, sondern weil sie interessiert, was hier dahinter ist.“ Das neue Buch wird diesen Anforderungen nicht nur mit Bildern gerecht. P. Bernhard beschreibt das Leben und die Aufgaben der Mönche in Kremsmünster anhand von konkreten Beispielen, wobei er sehr darauf bedacht

war, keine heile Welt vorzuspiegeln. „Wir sind keine Insel der Seligen. Natürlich menschelt es im Kloster, genau wie in Familien, wie überall, wo Menschen zusammenleben. Auch wir Mönche sind nicht perfekt und nicht angekommen. Auch wir sind immer noch Suchende.“ Früher wurde das nicht so öffentlich gesagt, jetzt würde ohne das Aufzeigen dieser Realität etwas Wesentliches fehlen. Man sei eben Gott sei Dank im Heute angekommen, so der Pater. Benediktinisches Leben heute. Für Benediktiner bilden die Gebetszeiten den grundlegenden Raster ihres Lebens. Die Mönche von Kremsmünster beten gemeinschaftlich etwa zweieinhalb bis drei Stunden pro Tag, zu vier festgelegten Zeiten. Menschen, die ein Gästezimmer im Kloster beziehen, finden ebenso einen entsprechenden Tagesablauf vor. „Es treten zwar weniger ins Kloster ein, aber das Interesse für die Spiritualität Benedikts scheint zu wachsen.

Stift Kremsmünster Klösterliches Leben seit 777, Abt Ebhart Ambros (Hg.), Brandstätter Verlag, 49,90 Euro.

Zu Mittag beten die Mönche im Presbyterium der Stiftskirche (großes Bild oben). Das reiche architektonische Erbe fasziniert zwar viele Besucher, muss aber unter großem Aufwand erhalten werden (Bild links). Reinhold Weissenbrunner/Brandstätter Verlag (2)


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Schöne Kindheit im Feigenhaus Für die Landesgartenschau rund um das Stift Kremsmünster wurde das Feigenhaus in den Originalzustand rückgebaut. Davor diente es über 60 Jahre als Wohnhaus. Zwei ehemalige Bewohner/innen erinnern sich an ihre Kindheit im Stiftsgarten. Brigitta Hasch

der Seligen Das merken wir auch an einem immer größer werdenden Netzwerk. Es zeigt, dass das Kloster mehr ist als die Summe seiner Patres. Das Kloster lebt von seinen Schülern, den Mitarbeitern, den Gästen, Leuten, die Rat suchen oder die sich zurückziehen wollen.“ Damit kommen auch immer wieder neue Impulse von außen, die P. Bernhard als sehr wichtig empfindet. Tradition und Aktualität, Armut und Reichtum. Als das Kloster erbaut wurde, war es auch Ausdruck von Macht und Repräsentation. Heute hat das Stift einen anderen Status. „Es ist doch ein Zeichen der Zeit, dass wir uns nicht als Museum verstehen. Wir, die Mönche, leben hier. Und wir wollen Geschichte nicht als starres Korsett erleben.“ So definieren sie Tradition im positiven Sinn als Schatz von erprobten Lebens- und Denkweisen, die gelebt und vertieft, aber gleichzeitig durch neue Ideen immer wieder erweitert werden. „Wie die Armut des Mönchtums mit dem Reichtum des Klosters vereinbar ist, das werden wir auch immer wieder gefragt. Ja, wir leben inmitten eines reichen Erbes an Kunst und Architektur. Aber es gehört uns nicht. Wir müssen vielmehr darauf schauen, alles zu erhalten“, erklärt P. Bernhard. Die wirtschaftlichen Aufgaben sind eine Notwendigkeit, nicht zuletzt deshalb, weil das Stift in der Region ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor und Arbeitgeber ist.

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Das Feigenhaus wurde in den Jahren 1638 bis 1640, also lange vor der 100 Meter entfernten Sternwarte, als Orangerie erbaut und diente viele Jahre lang der Aufzucht und Kultivierung von Orangen-, Zitronen- und Feigenbäumen. Der zweigeschoßige Bau stand auf nur vier tragenden Säulen und hatte weder Dach noch Glasflächen. Im Winter wurde er mit Verschlägen und einem mobilen Dachstuhl dichtgemacht. Umbau. Im Jahr 1950 wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus für Stiftsangestellte und deren Familien umgebaut. Im 1. Stock wohnten der Turnprofessor, der Schulwart und die Wirtsleute der Stiftsschank, im Erdgeschoß fanden Angestellte des Forstamtes ein Zuhause. Gerhard Winkler Ebner, damals ein Schulbub, erzählt, dass der nördliche Teil

des Hauses nur teilweise ausgebaut war: „Hier waren keine Decken eingezogen und man konnte bis zum Dachstuhl hinaufsehen.“ Trotz der Einfachheit gab es fließendes Wasser und Wasserklosetts, natürlich am Gang und zur allgemeinen Nutzung. „Das Badezimmer wurde von allen Familien am Samstag Nachmittag benutzt. Meine Eltern waren als Erste eingeteilt und mussten immer einheizen. An kalten Wintertagen konnte es sein, dass zwar das Wasser warm war, aber an den Wänden kleine Eiskristalle glänzten“, erinnert er sich. Wunderbare Umgebung. Auch Maximiliane Ruttmann weiß von damals zu berichten: „Wir saßen zu viert unterm Fliederbusch – unser Versteck. Der schöne barocke Brunnen war unser Badespaß. Die Kindheit hier war ein Traum!“ Als Teenager hatte der Wohnort Feigenhaus allerdings auch einen großen Nachteil: „Das gesamte Stiftsareal war von einer Mauer umgeben und damals wurden alle Tore um 22 Uhr geschlossen. Erst als ich hier in der Schule Lehrer war, bekam ich einen Schlüssel für das Sagtor“, lächelt Gerhard Winkler Ebner.

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Erinnerungen an die Kindheit in Kremsmünster.

privat


8 Thema

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Sommer, Sonne, Friedhof – passt das wirklich zusammen? Im Falle des Wiener Zentralfriedhofs kann man das durchaus so sehen, denn bei einem Wien­ besuch zahlt sich ein Rundgang auf Europas zweitgrößtem Gottesacker aus. Heinz Niederleitner

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wei Schwarzspechte kreuzen einen der langen Wege am Zentralfriedhof. Mit Ausnahme ihres roten Scheitels könnte man sagen, sie seien dem Ort angemessen in Schwarz gewandet. Die Spechte verschwinden im Grün der Bäume und Sträucher. Für Tiere und Pflanzen, aber auch für die Menschen ist der Friedhof mit seinen rund 330.000 Gräbern und drei Millionen Bestatteten mehr als eine Totenstadt. Er ist Lebensraum, Arbeitsplatz, ein geschichtlich bedeutender Ort – und Anziehungspunkt für Touristen: „Können Sie mir sagen, wo der Übersetzer der Bücher von Ephraim Kishon liegt?“, fragt eine Dame aus Deutschland im Vorbeigehen. Sie meint den Schriftsteller Friedrich Torberg, der hierzulande für seinen eigenen Roman „Der Schüler Gerber“ bekannt ist. Torbergs Grab befindet sich zwischen jenem der Kabarettlegende Gerhard Bronner und Arthur Schnitzler. Dahinter beginnt die malerische Wildnis der alten israelitischen Abtei-

Leben und Tod am Ze lung, die Zeugnis ablegt für das einst bedeutende jüdische Bürgertum Wiens, das in der NS-Zeit vertrieben und vernichtet wurde. Segnende Hände oder die Kannen der Leviten zieren manche Grabsteine, zwischen denen nur wenige Menschen unterwegs sind. Der neue israelitische Friedhof liegt heute am anderen Ende des Zentralfriedhofs, jenseits des evangelischen Friedhofs. Religionen. Ob verschiedene Konfessionen auf einem gemeinsamen Friedhof begraben werden sollen, war eine heftige Diskussion, als das Totenfeld in den 1870er Jahren entstand. Eines Oktobermorgens im Jahr 1874 weihte Kardinal Joseph Othmar von Rauscher in aller Stille den Gottesacker und nahm so Eiferern der eigenen Kirche den Wind aus den Segeln, die gegen die Pläne eines gemeinsamen Friedhofs wetterten. Neben den allgemeinen Teilen gibt es dennoch auch heute konfessionell gewidmete Flächen: Eine ganze Abteilung steht zum

Beispiel quer zur üblichen Anordnung: Das sind nach Mekka ausgerichtete muslimische Grabstellen. Älter ist die orthodoxe Abteilung mit ihrer Kapelle im russischen Stil. Andernorts erhebt sich eine Stupa-Kuppel, um die sich buddhistische Gräber versammeln. Die Mormonen haben eine Skulpturengruppe mit Jesus errichtet. Von hier aus ist der Weg nicht weit zur im Jugendstil erbauten, katholischen Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus, die in Erinnerung an den hier bestatteten ehemaligen Wiener Bürgermeister auch Karl-LuegerGedächtnis­ kirche heißt. Die Buchstaben, die anstelle von Ziffern auf der Turmuhr zu sehen sind, bilden den lateinischen Satz „Tempus fugit“ (Die Zeit flieht). Ob sich das auch die Besucher der Präsidentengruft vor der Kirche denken? Bereits sieben Bundespräsidenten der Zweiten Republik liegen hier begraben. Die Ehrengräber weiterer Politiker, aber auch mancher Künstler (u. a. Hans Moser) oder Techniker (z. B. Carl von Ghega)


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Impressionen: Die Karl-Borromäus-Kirche mit der Präsidentengruft davor ist das Zentrum des Zentralfriedhofs (ganz links). Beeindruckend sind auch die Wildnis der alten israelitischen Abteilung (oben) und die Alten Arkaden (unten links). Touristen erkunden den Friedhof auch mit dem Fiaker (rechts unten). NIE (6)

Der Friedhof ist auch ein Arbeitsplatz

Besuchshinweise Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Wiener Zentralfriedhof zu erkunden. Wer es nicht auf eigene Faust unternimmt, kann eine Führung buchen oder einen Audioguide ausborgen (auf der Route zu bleiben ist eine Herausforderung). Gutes Schuhwerk, Trinkwasser und Kondition sollte man mitbringen.

Zentralfriedhof befinden sich in der Nähe. Manche davon wurden erst später hierher umgebettet, wie zum Beispiel Ludwig van Beethoven. Vor dessen Grab steht andächtig eine junge Frau aus Asien. Beim Näherkommen bittet sie, man möge doch mit ihrem Handy ein Bild von ihr an diesem Ort machen. Beethoven hat es ihr offenbar mehr angetan als der nahe Schubert. Auch der Kabarettist Karl Farkas ist hier begraben, sein einstiger Partner Ernst Waldbrunn im Ehrenhain (Gruppe 40). Gedenken. Neben diesem Hain liegt die nationale Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes. Sie ist einer von vielen Orten am Zentralfriedhof, die an dunkle Zeiten erinnern. So gibt es gleich mehrere Gräberfelder für Soldaten verschiedener Nationen und Kriege. Dass der Tod nicht unbedingt Versöhnung bringt, zeigt die Tatsache, dass es von den Ausschreitungen um den Justizpalastbrand 1927 zwei Mahnmale gibt: eines für die erschosse-

Sehenswert ist das kleine Bestattungsmuseum (am Sonntag geschlossen!) beim Haupteingang (Tor 2).

nen Demonstranten, eines für die getöteten Polizisten. Sie liegen auf dem 2,5 Quadratkilometer großen Friedhof relativ weit auseinander. Beim Fußmarsch zwischen diesen Stationen beneidet man vielleicht jene Besucher, die den Friedhof im Fiaker besichtigen. Wenigstens verspricht der Waldfriedhof Schatten, wo Urnen unter Bäumen bestattet werden. Berührend ist der Babyfriedhof, wo neben Stofftieren auch kleine Windräder von der Trauer der Eltern erzählen. Schließlich beginnt der Rückmarsch zum Haupttor des Friedhofes, nahe dem das Bestattungsmuseum zu besichtigen ist. Plötzlich springt ein Rehbock zwischen den Grabsteinen hervor und verschwindet in einem Gebüsch. Für ihn ist der Zentralfriedhof ein Lebensraum. Für Besucher kann er eine Lehrstätte sein – historisch, kulturell, aber auch für den je eigenen Umgang mit dem Tod.

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Dort lernt man alte Bestattungskultur und manche Skurrilität kennen. Im Shop gibt es unter anderem Sarg-Schlüsselanhänger und Honig vom Zentralfriedhof.

Infos unter: 01-534 69-28405 oder: www. friedhoefewien.at bzw. www.bestattungsmuseum.at.


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Herwig Sturm, früherer Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich Rupprecht/kathbild.at

Geburtstag. Der ehemalige Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, Herwig Sturm, feierte am Dienstag, 15. August, seinen 75. Geburtstag. Seine Amtsperiode als lutherischer Bischof (1996–2007) war vor allem geprägt von der Vertiefung der ökumenischen Beziehungen. Zölibat. Vor dem Hintergrund des wachsenden Priestermangels spricht sich der ungarische Diözesanbischofs von Vác, Miklos Beer, für eine Abkehr vom Pflichtzölibat aus. Auch geeignete verheiratete Männer könnten nach einer Ausbildung katholische Priester werden. Jubiläum. Von 23. bis 26. August feiert die Charismatische Erneuerung in Österreich das heurige 50-Jahr-Jubiläum ihrer weltweiten Bewegung in Windischgarsten. XX www.erneuerung.at

Gebet. Fußballstar David Alaba hat seine Fans ermutigt, auf Gott zu vertrauen. „Ich möchte Euch was mitgeben, um gut in den Tag zu starten: ein Kapitel aus der Bibel“, sagt der Sportler in einem Video im Internet. Dann liest er den Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen“) vor.

David Alaba

Reuters

17. August 2017

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Studie zu Muslimen in Österreich

Große Unterschiede zwischen muslimischen Gruppen Rund 700.000 Muslime leben in Österreich (siehe auch Seite 3). Allerdings kann man diese Gruppe nicht über einen Kamm scheren, wie eine Studie im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds zeigt. „Pauschalaussagen über ‚die‘ Muslime wären genauso falsch wie Aussagen über ‚die‘ Frauen, ‚die‘ Männer oder ‚die‘ Katholiken“, sagt der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier, der gemeinsam mit Flooh Perlot Autor der Studie ist. „Die Unterschiede je nach Herkunftsland waren sogar stärker ausgeprägt, als wir das erwartet hatten.“ Grundsätzlich zeigt der vergangene Woche präsentierte Forschungsbericht zur Umfrage unter 1129 Personen, dass man zwischen schon länger nach Österreich eingewanderten Gruppen (mit bosnischem und türkischem Hintergrund) und Menschen unterscheiden muss, die stark durch die Fluchtbewegungen der letzten Jahre gekommen sind (Syrer, Afghanen, Iraker, Iraner oder Somalier). Türkei und Bosnien. Aber selbst innerhalb dieser zwei Hauptgruppen gibt es große Unterschiede: Während sich zum Beispiel 78 Prozent der befragten Türk/innen als sehr oder eher gläubig beschreiben, sind es nur 51 Prozent der Befragten aus Bosnien und Herzegowina. Die Ehre der eigenen Familie halten 60 Prozent der türkischen Befragten für sehr wichtig, aber nur 20 Prozent der bosnischen. Dass der Partner/die Partnerin muslimisch ist, halten 48 Prozent der türki-

Auch die muslimischen Flüchtlinge (Bild aus dem Jahr 2015) kommen aus unterschiedlichen religiösen Milieus. Reuters

Univ.-Prof. Peter Filzmaier lehrt unter anderem an der Donauuniversität Krems. A&W

schen, aber nur 24 Prozent der bosnischen Befragten für wichtig. Auch in der Gruppe der Flüchtlinge der letzten Jahre gibt es erhebliche Unterschiede. Für die Gleichstellung der Geschlechter gibt es zwar insgesamt unter den Befragten eine klare Mehrheit. Aber dass Frauen und Männer in jeder Hinsicht gleichgestellt werden sollten, finden Flüchtlinge aus Somalia deutlich weniger als andere – ebenso die Notwendigkeit der Gleichberechtigung aller Religionen. Menschen aus Tschetschenien, Syrien und Somalia finden eher, dass Buben und Mädchen keinen gemeinsamen Schwimmund Turnunterricht haben sollten als zum Beispiel jene aus dem Iran. „Die Befragten aus dem Iran zeigen insgesamt eine geringere Prägung durch den Glauben, obwohl dieser einen großen Stellenwert im Iran hat. Das bedeutet, dass die These, wonach die Religiosität einfach aus dem Herkunftsland mitgenommen wird, so nicht stimmt“, sagt Filzmaier gegenüber der KirchenZeitung. Demokratie. Klare Mehrheiten in allen Gruppen sprechen sich dagegen aus, dass ein religiöser Gelehrter an der Staatsspitze stehen sollte. Dem Satz, dass es egal sei, ob man in einer Demokratie lebt, stimmen jedoch 18 Prozent der befragten Flüchtlinge der letzten Jahre, 11 Prozent der türkischen und 12 Prozent der bosnischen Befragten zu. „Natürlich sind das zu hohe Werte“, sagt Filzmaier, ergänzt aber: „Es kommt auch auf die faire Vergleichsgröße an: Unter österreichischen Wahlberechtigten sind die Werte gleich hoch, zum Teil sogar ein bisschen höher. Integrationsbemühungen scheinen mir eher in Alltagsdingen wichtig zu sein. Denn diese erschweren die Integration Tag für Tag.“ Insgesamt zeige die Studie, dass man zielgruppenorientiert vorgehen müsse, sagt der Politologe: „Die Gruppen sind einfach so unterschiedlich.“ Heinz Niederleitner XX Studie unter: www.integrationsfonds.at


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Panorama 11

17. August 2017

Die Lepra-Ärztin Ruth Pfau (im Bild mit der Wienerin Claudia Villani, freiwillige Mitarbeiterin im Team von Ruth Pfau in Pakistan) starb im 88. Lebensjahr. villani

Die „Mutter der Leprakranken“ ist tot Ruth Pfau, international bekannte LepraÄrztin und katholische Ordensfrau, ist in der Nacht auf den 10. August im Alter von 87 Jahren in Pakistan gestorben. Kurz davor sei Pfau nach einem Schwächeanfall in ein Spital in Karachi gebracht worden und dort friedlich eingeschlafen, teilte die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe mit. Bis zu ihrem Tod hat sie sich für Menschenrechte, Völkerverständigung und die Achtung aller Religionen eingesetzt. Sie wird den Angaben zufolge ihrem eigenen Wunsch nach in Karachi bestattet. Ruth Pfau war es in den

vergangenen knapp sechs Jahrzehnten gelungen, die Zahl der Lepra-Erkrankungen in Pakistan drastisch zu verringern. Schätzungen zufolge hat sie mit ihrem Team mehr als 50.000 Menschen von Lepra geheilt, wobei die deutsche Ärztin auch durch Spendengelder aus Österreich, etwa vom Aussätzigen-Hilfswerk und der Caritas, unterstützt wurde. Angesichts ihres Einsatzes wurde Pfau in Pakistan nicht nur „Mutter der Leprakranken“ genannt, sondern 1979 auch zur Ehrenbürgerin und nationalen Beraterin für Leprafragen im Rang einer Staatsse-

kretärin ernannt. Geboren am 9. September 1929 in Leipzig, kam Pfau nach Kriegsende nach Westdeutschland und studierte Medizin. Im Alter von 22 Jahren ließ sie sich evangelisch taufen und fand von dort den Weg in die katholische Kirche und ins Ordensleben. Während einer ärztlichen Weiterbildung in Bonn trat sie 1957 in den Orden der „Töchter vom Herzen Mariä“ ein. 1960 begann sie ihre Arbeit als Lepraärztin in den Elendsquartieren von Karachi und gründete dort 1963 das mittlerweile legendäre Marie-Adelaide-Lepra-Krankenhaus.

Franziskanerorden feiert Jubiläum

Brasilien: Erzbischof kritisiert Temer-Politik

weltkirche

Der Franziskanerorden begeht seine 800-jährige Präsenz im Heiligen Land mit verschiedenen Veranstaltungen: einer Jubiläumsfeier in Akko, einer Fachkonferenz in Jerusalem sowie Ausstellungen an verschiedenen Orten. Zur Arbeit des Ordens vor Ort zählen die Betreuung von Pilgern in Jerusalem, Bethlehem und Galiläa, der Betrieb von 15 Schulen und Pfarrseelsorge für die katholischen Christen. Des Weiteren betreibt der Orden in Jerusalem ein Zentrum für Bibelwissenschaften und biblische Archäologie sowie ein Heilig-Land-Museum, das derzeit erweitert wird.

Die Politik von Brasiliens Staatspräsident Michel Temer ist für die indigene Bevölkerung „desaströs und ungerecht“: Zu dieser Einschätzung kommt Roque Palos­ chi, katholischer Erzbischof von Porto Velho und Präsident des Indigenen-Missionsrates der Brasilianischen Bischofskonferenz. Temer, der seit Mai 2016 im Amt ist und seit Wochen wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck steht, agiere „total respektlos gegenüber den indigenen Völkern, attackiert ihre Rechte und dient dabei ausschließlich den politischen und ökonomischen Interessen des Agro-Business“, sagt Paloschi.

Tagung in Auschwitz. Vertreter aus 14 Ländern kamen am Freitag zu einer Tagung im Zentrum für Dialog und Gebet im polnischen Oswiecim/Auschwitz zusammen. Dabei diskutierten sie über einen angemessenen Umgang mit der NS-Geschichte und Folgerungen für die aktuelle europäische Politik. Zum Programm des Treffens gehörten Besuche der Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers und Zeitzeugengespräche. Ausrichter der Tagung war die nach dem in Auschwitz ermordeten Ordensmann benannte Maximilian-Kolbe-Stiftung. Kardinal Jorge Urosa ist entsetzt über die jüngsten Maßnahmen der Regierung im Machtkampf in Venezuela. Er forderte Präsident Nicolas Maduro auf, Gewalt und Willkür einzustellen und Lösungen für die Krise zu finden. kna


Sonntag

20. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 20. August 2017

Lernen Von einer Frau, die noch dazu aus einem anderen Land kommt, einen anderen Glauben und eine andere Kultur hat, von dieser Frau lässt sich der Sohn Gottes in ein Gespräch verwickeln und berühren. Heilung - sie ist für alle da.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Matthäus 15, 21–28

Jesaja 56, 1.6–7

Römer 11, 13–15.29–32

Jesus ging weg von dort und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Und siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. ­Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da t­ raten seine Jünger zu ihm und baten: Schick sie fort, denn sie schreit hinter uns her! Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch sie kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.

So spricht der HERR: Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit, denn bald kommt mein Heil und meine Gerechtigkeit wird sich bald offenbaren! [...] Und die Fremden, die sich dem HERRN anschließen, um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, um seine Knechte zu sein, alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen und die an meinem Bund festhalten, sie werde ich zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Haus des Gebets. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer werden Gefallen auf meinem Altar finden, denn mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden.

Euch aber, den Heiden, sage ich: ­Gerade als Apostel der Heiden preise ich ­meinen Dienst, weil ich hoffe, die Angehörigen meines Volkes eifersüchtig zu machen und wenigstens einige von ihnen zu retten. Denn wenn schon ihre Zurückweisung für die Welt Versöhnung bedeutet, was wird dann ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten? [...] Denn unwiderruflich sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes. Denn wie ihr einst Gott ungehorsam wart, jetzt aber ­infolge ihres Ungehorsams Erbarmen gefunden habt, so sind auch sie infolge des Erbarmens, das ihr gefunden habt, ungehorsam geworden, damit jetzt auch sie Erbarmen finden. Denn Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen.


Wort zum Sonntag

Lernen und sich berühren lassen

Photo by Martin Miranda on Unsplash.com

G

ott sei uns gnädig und segne uns. Er lasse sein Angesicht über uns leuchten,

damit man auf Erden deinen Weg erkenne, deine Rettung unter allen Völkern. Die Nationen sollen sich freuen und jubeln, denn du richtest die Völker nach Recht und leitest die Nationen auf Erden. Die Völker sollen dir danken, Gott, danken sollen dir die Völker alle.

Das Sonntagsevangelium ist fast unerträglich. So menschlich – im durchaus auch negativen Sinn – wird Jesus sonst nirgends dargestellt. Stur und verbohrt weigert er sich der Frau zu helfen, weil sie keine Jüdin ist. Die Frau lässt nicht locker. Ihre Tochter ist schwer krank und sie ist überzeugt, dass Jesus ihr helfen könnte. Sie spricht ihn sogar mit dem jüdischen Ehrentitel an: Sohn Davids. Doch sie kriegt nicht einmal eine Antwort. Die Frau bleibt ebenfalls stur. Sie schreit hinter ihm her. Es wird langsam lästig und peinlich. Er sei für sie nicht zuständig. Punkt. Jesus hat die Frau unterschätzt. Sie kniet vor ihm nieder und fleht ihn an um Hilfe. Jesu Antwort ist nichts anderes als verletzend und diskriminierend. Er könne das Brot nicht den Kindern Israels wegnehmen und den Hunden vorwerfen. Ich komme an dieser Stelle nicht vorbei, ohne an manche ausländerfeindliche Postings denken zu müssen. Es ist tatsächlich fast unerträglich. Die Frau muss in höchster Verzweiflung sein. Sie glaubt, dass er ihr helfen könnte. Stattdessen wird sie von ihm derart erniedrigt. Die Verzweiflung macht sie aber stark und noch hartnäckiger. Und beschlagen! Ihre Antwort sitzt: Sogar die Hunde kriegen Brotreste vom Tisch ihrer Herrn. Nur du willst mich verhungern lassen. Und das, weil sie keine Jüdin ist. An dieser Stelle hätte ich gerne ­einmal Jesu Gesicht gesehen. Die Antwort aber ist voll Hochachtung. „Frau, dein Glaube ist groß.“ Und die Tochter wurde geheilt. Wir kommen nicht daran vorbei: Jesus hat gelernt und das von einer Frau. Er hat sich von ihrer Verzweiflung berühren lassen und das hat ihn verändert. Vielleicht musste dem Menschen Jesus die Nichtjüdin erst bewusst machen, dass sein Brot für alle da ist. Eine gewaltige Ohrfeige für alle verbohrten Fundis oder religiösen Machos. Der Sohn ­Davids ist spätestens da zu den Menschen herabgestiegen.

Zum Weiterdenken Wo liegen meine „unerschütterlichen“ Überzeugungen? Gerade dort ist es schwer, sich von Anderen berühren und vielleicht sogar in Frage stellen zu lassen.

Es segne uns Gott! Fürchten sollen ihn alle Enden der Erde. antwortpsalm, aus ps 67

Markus Hofer Buchautor, Referent für Glaubensästhetik im Pastoralamt der Katholischen Kirche Vorarlberg. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

17. August 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Freizeit individuell nutzen, entweder in der freien Natur (rechts), vor dem Fernseher (unten links) oder mit der Familie (unten rechts). fotolia (3)

4 Portionen leicht

25 Minuten + Backzeit

Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jahren haben wir rund 700.000 Stunden

Gefüllte Steinpilze

zur Verfügung. Davon verschlafen wir etwa ein

zutaten

Drittel, mit Arbeit inklusive Berufsausbildung

∙∙4 große Steinpilze ∙∙1 Zwiebel, fein gewürfelt ∙∙2 Knoblauchzehen ∙∙2 Zweige Thymian ∙∙2 EL Olivenöl ∙∙50 g Räucherspeck, fein gewürfelt ∙∙100 g Kalbsbrät (z.B. aus feinen Kalbsbratwürsteln) ∙∙1 EL Petersilie, fein geschnitten ∙∙2 EL Semmelbröseln ∙∙100 ml Olivenöl zum Schmoren ∙∙Schnittlauch zum Garnieren ∙∙Meersalz, schwarzer Pfeffer Zubereitung Steinpilze säubern, Stiele abschneiden und diese würfeln. Von den Pilzköpfen die Lamellen abschaben. Zwiebelwürfel mit angedrückten Knoblauchzehen und Thymian in Olivenöl glasig anschwitzen, Räucherspeck zugeben und 5 Minuten mitbraten, ohne Farbe nehmen zu lassen. Gewürfelte Pilzstiele unterrühren, alles weich braten, mit Salz und Pfeffer abschmecken und kalt stellen. In die erkaltete Masse Kalbsbrät, Petersilie und Semmelbröseln gründlich einarbeiten und die Steinpilzköpfe damit füllen. In einer Kasserolle das Öl zum Schmoren leicht erhitzen, Steinpilze einsetzen und im Rohr bei 170 °C Heißluft etwa 20 Minuten garen. Mit Schnittlauchröllchen garnieren. tipp Die gefüllten Steinpilze passen als Beilage perfekt zu kurz gebratenem Huhn oder Kalb. Als Vorspeise serviert man sie am besten mit Salat. XX Natürlich koche ich! Pilze. Vielfalt, die glücklich macht, Yvonne Schwarzinger, Löwenzahn Verlag.

verbringen wir etwa 14 Prozent, bleiben 53 Prozent als Freizeit. albert a. feldkircher

Freizeit – frei Noch nie in der Geschichte hatten wir so viel Freizeit zur Verfügung. Aber ist das wirklich „freie Zeit“? Nein. Denn rund 90 % davon verbrauchen wir für tägliche Verrichtungen wie Essen, Einkaufen, Körperpflege, soziale Verpflichtungen usw.* Die gesellschaftlichen V ­ eränderungen. Zweck und Gestaltung der Freizeit sind geprägt vom gesellschaftlichen Wandel. Bekannt ist der Begriff „Freizeit“ seit dem 16. Jahrhundert. Zur Zeit der Reformation machte die protestantische Ethik keinen Unterschied zwischen Privat- und Arbeitsleben: Das Leben insgesamt wurde als Dienst an Gott und der Gemeinschaft gesehen. In der

Industriegesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts diente die Freizeit vor allem der Erholung von der schweren körperlichen Arbeit. In den vergangenen 90 Jahren wurde die Wochenarbeitszeit in Europa halbiert und der Urlaubsanspruch auf durchschnittlich fünf Wochen angehoben. Also mehr Freizeit. Unsere heutige Gesellschaft ist von einem hohen Grad an Individualisierung geprägt, das wirkt sich auf das Freizeitverhalten aus: zunächst in vielerlei Freizeitaktivitäten wie Sport, Weiterbildung, kulturelle Angebote nutzen, mit Freunden etwas unternehmen. Etwas fällt mir in der Umfragestatistik des Wiener Instituts für Freizeitund Tourismusforschung auf: 43 Prozent (!)


Gegenstand der Woche: der Karabinerhaken

Für einen sicheren Halt Eigentlich sind Karabiner ganz einfache Haken mit einem Klappverschluss. Damit dieser Verschluss nicht offen bleibt, sorgt eine Feder dafür, dass der Haken immer geschlossen ist. Aber weißt du, wozu diese Haken früher einmal gedient haben? Hier erfährst du es. Der Name „Karabinerhaken“ leitet sich von der ursprünglichen Verwendung ab: Karabiner sind Gewehre mit einem kurzen Lauf, die die Soldaten früher mit einem Haken am Gurt festgemacht haben. Alltägliche Schnellverschlüsse. Karabinerhaken dienen ganz allgemein zur schnellen Befestigung an Ösen und Schlaufen. Einfache Beispiele, wie du sie auch von daheim kennst, findest du bei Schlüsselanhängern oder Halsketten und Armbändern. Auch die Hundeleine wird mit einem Karabinerhaken am Halsband befestigt. Karabinerhaken, wie wir sie im Alltag verwenden, sind praktisch. Sie müssen aber keine speziellen Sicherheitsvorgaben erfüllen. Nach häufigem Gebrauch können sie schon einmal brechen, locker werden oder kaputtgehen.

ie Zeit

Hohe Sicherheit am Berg. Das darf bei Karabinerhaken von Kletterern und Bergsteigern nicht passieren. Bei ihnen hängt ihre ganze Sicherheit an diesen Haken. Das Material und die Belastbarkeit müssen geprüft sein. Sie dürfen auf gar keinen Fall rosten, brechen oder sich von selbst öffnen. Daher werden sie zusätzlich mit einem Schraubverschluss gesichert. B. H.

der regelmäßig ausgeübten Freizeitaktivitäten der Österreicher/innen fallen in den Bereich des Medienkonsums: fernsehen, Radio hören, Zeitung lesen, telefonieren, DVD schauen, Internet nutzen.

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Karabinerhaken im Einsatz fürs Bergsteigen, an der Hundeleine oder als Ketterlverschluss.

Wie nützen wir unsere freie Zeit? Obwohl unsere Freizeit heute die Hälfte unserer Lebenszeit einnimmt, bleibt uns verhältnismäßig wenig wirklich freie Zeit, die wir selbstbestimmt für uns nützen können. Die Gestaltung dieser „Qualitätszeit“ sollte von unseren Werten und Bedürfnissen bestimmt sein: Gesundheit, Gespräche, Beziehungspflege.

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 * Quelle für die statistischen Zahlen: Institut für Freizeit- und Tourismusforschung, Wien, Peter Zellmann.

BALDUIN BAUM

Mein Tipp. Zeichnen Sie einen Kreis und tragen Sie in Form von Kuchenstücken Ihr Wochen-Zeitpensum ein. Alles. Und sehen Sie, was Ihnen selbst an frei verfügbarer Zeit verbleibt. Und was Sie damit machen. Wenn Sie damit zufrieden sind, gut. Wenn nicht, wünsche ich Ihnen den Mut, etwas zu ändern. Die beste Zeit dazu ist: jetzt!

FOTOLIA (4)


teletipps Sonntag

20. bis 26. August 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

20. August

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Freien Evangelischen Gemeinde in Hannover mit Pastor JanPeter Graap. ZDF 10.15  Der Wiener Stephansdom – Die Wiedergeburt eines Wahrzeichens. Am 12. April 1945 steht der Stephansdom in Flammen. Seine Wiederauferstehung wird zum Zeichen des Wiederaufbaues eines ganzen Landes. 3sat 12.30  Orientierung. Das „dienstälteste“ Fernsehmagazin des ORF berichtet in kurzen Beiträgen über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne mit Barbara Rett. Der Vogelhändler – Seefestspiele Mörbisch 2017. ORF III Montag

21. August

13.45  Klassiker der Weltliteratur – Heinrich Heine. Schriftsteller Tilman Spengler bringt den Zuschauern die Autoren aus rund 2500 Jahren und ihre wichtigsten literarischen Werke näher. ARD-alpha 17.05  Magische Orte in aller Welt – Benin: Wiege des Voodoo. Die Dokumentation gibt einen Einblick in diese Religion, die im Land auch heute noch weit verbreitet ist. arte 19.40  Re: Meine 92-jährige Mitbewohnerin – Studenten im Altenheim (Reportage). Sechs Studenten leben Tür an Tür mit 160 Senioren. Das Ganze ist ein Experiment der Generationen im Altenheim „Humanitas“ in Deventer (Niederlande). Jung und Alt sollen von diesem Projekt profitieren. arte 20.15  Shakespeare in Love (Spielfilm). Der junge William Shakespeare verliebt sich in Viola De Lesseps, die aber bereits einem anderen versprochen ist. arte 22.25  Free Speech – Fear Free (Dokumentation). Können wir wirklich menschlich leben ohne Meinungsfreiheit? Der Dokumentarfilm geht an die Wurzeln dessen, was Redefreiheit ist und welche Rolle sie in unserem Leben spielt. 3sat Dienstag

22. August

15.00  Planet Wissen: Pilgern – der Weg ist das Ziel. Schon im Mittelalter nahmen die Menschen große Strapazen auf sich, um an heilige Stätten zu gelangen. Pilgerte man einst, um Buße zu tun, spielt heu-

Mi 11.45  Einfach leben, beten, sein – Pater Anselm Grün (Dokumentation). Der Benediktinerpater Anselm Grün ist 1945 geboren. Für ihn ist das Älterwerden eine Herausforderung – und zugleich eine spirituelle Aufgabe. Der Mönch, Seelsorger und Bestseller-Autor erinnert sich in diesem Film an Menschen und Ereignisse, die ihn geprägt haben. 3sat

Foto: wmc

te die Religion oft nur eine untergeordnete Rolle. (Wh. 22.00, Mi 11.00) ARD-alpha 22.35  kreuz und quer. Der Film zeigt die Arbeit von Pater Don Ciro in dem gefährlichen Camorra-Viertel „Le Salicelle“ in der Nähe Neapels. Sein Engagement gegenüber vier Jugendlichen steht hierbei im Vordergrund. ORF 2 23.45 Unglaublich, aber Indien! – Göttergeschichten (Dokumentation). Man trifft in Indien überall auf Religionen – besonders die Weltreligionen Hinduismus und Buddhismus. Um die 330 Millionen dort verehrten Gottheiten und deren Anhänger ranken sich viele Geschichten. (Wh. Mi 15.45) Phoenix Mittwoch

23. August

17.15  Magische Orte in aller Welt – Die Christen Äthiopiens (Dokumentation). Im äthiopisch-orthodoxen Christentum haben sich die Rituale der ersten Christen im religiösen Alltag bis heute erhalten. arte 20.15 Terra Mater: Supersapiens – Der neue Mensch (Dokumentation). Ist der Mensch dabei, seinen eigenen Nachfolger zu erschaffen? Das Tempo, mit dem Mensch und Technik verschmelzen, legt diese Frage nahe. (Wh. Do 9.15). Servus TV 23.55  Nachgefragt: Österreich – Nein Danke! Sie nennen sich „Freeman“ oder „Souveräne“. Den Staat und seine Gesetze erkennen sie nicht an, zahlen keine Steuern, sind nicht sozialversichert und ignorieren Strafmandate. Reportage von Nora Zoglauer. 3sat

Fr 20.15  Endel der Fechter (Fernsehfilm). Ein Film über Liebe und Integrität auch in schwierigen Zeiten und unsere Verantwortung gegenüber Kindern. Um der Polizei zu entgehen, flieht ein junger Mann aus Leningrad und taucht auf dem Land unter. Was er zunächst als das Ende seiner Hoffnungen empfindet, entwickelt sich letztlich zu einem erfüllten Leben. Foto: Kick Film arte Donnerstag

24. August

17.15  Magische Orte in aller Welt – Türkei: Tanzende Derwische (Dokumentation). In Begleitung des auf osmanische Musik spezialisierten Julien Jalaleddin Weiss Kanun besucht Philippe Charlier ein Kloster der tanzenden Derwische vom Orden Mevlevi. arte Freitag

25. August

7.45  Magische Orte in aller Welt – Kumaris, die Kindgöttinnen von Nepal (Dokumentation). Die Volksgruppe der Newari verehrt die Kumari, ihre „lebende Göttin“, in Gestalt eines kleinen Mädchens. arte Samstag

26. August

16.55  Religionen der Welt (Magazin). ORF 2 19.20  Erzähl mir Europa II: An den Rändern der Union. Die Dokumentation betrachtet Europa von seinen Außengrenzen. Existenzielle Probleme stellen dort die Grundlagen der Union in Frage. Entstehen hier neue Erzählungen für ein gemeinsames Europa? 3sat 21.00  Die Maya – Mythos und Wirklichkeit (Dokumentationsserie 1/3). Die erste Folge der dreiteiligen Dokumentation schildert die Blütezeit dieser Kultur und die abenteuerliche Entdeckung der alten Ruinenstätten. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Jörg Fuhrmann, Pflegedienstleiter, Großarl (S). So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit von Martin Schenk (W). So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu Brixen in Südtirol. Mit Domdekan Ulrich Fistill. Lieder aus der „Missa festiva“ von A. Gretchaninoff. So 10.00, Ö2. Salzburger Festspiele 2017 – Matinee live. Foto: Jaritz – cc Mozarteumorchester Salzburg, Dirigent: Constantinos Carydis. So 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.58, Ö3. Gedanken für den Tag. Zum 60. Todestag des Dichters Leo Perutz macht sich Reinhard Deutsch Gedanken über den Erzähler von Geschichten. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Eine kleine Geschichte der Partnersuche. Mo–Do 9.05, Wh. 22.08, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Zeit-Ton. Carinthischer Sommer: Bruno Strobls Kirchenoper „Hemma“. Mo 23.03, Ö1. Carinthischer Sommer 2017. Di 14.05, Ö1. styriarte. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Resilienz im gesellschaftlichen Diskurs. Mi 21.00, Ö1. Bregenzer Festspiele 2017. Mit dem Symphonieorchester Vorarlberg. Fr 19.30, Ö1. Logos – Glauben und Zweifeln. „Eine widersprüchliche Erfolgsgeschichte“, Teil 4. Jesus, im ständigen Konflikt mit den Mächtigen seiner Zeit. Sa 19.05, Ö1

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: „Menschen in der Zeit” – von Aldo Parmeggiani mit Prof. Edward Fröhling, Pallottiner. Was können Wissenschaft und Religion voneinander lernen? Dienstag: Radioakademie. Johannes Paul II. – große Reden des polnischen Papstes.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

17. August 2017

Weg der Lebendigkeit Viele Menschen haben den Eindruck, Spiritualität nur dann erleben zu können, wenn sie sich aus dem Alltag zurückziehen. Aber stimmt das auch? Wir fragen Bruder David Steindl-Rast, einer der großen spirituellen Lehrer unserer Zeit: Was ist Spiritualität?

DEN ATEM DES LEBENS SCHÖPFEN EIN GESPRÄCH IN SECHS TEILEN ÜBER SPIRITUALITÄT MIT

BRUDER DAVID STEINDL-RAST OSB

Teil 1

Die Idee, dass Spiritualität eine eigene Sparte des Lebens sei, ist ein Irrtum. Das Wort kommt von Spiritus, dem Lebensatem. Spiritualität ist Lebendigkeit aus dem Glauben, auf allen Gebieten und für den ganzen Menschen. Das beginnt mit körperlicher Lebendigkeit. Es geht weiter über die Lebendigkeit des Denkens, der Gefühle, des Engagements in der Gesellschaft bis zu einer Lebendigkeit und Aufnahmefähigkeit für das große Geheimnis, dem wir als Menschen gegenüberstehen und das wir – sehr vorsichtig, weil das Wort so oft missverstanden wird – auch Gott nennen dürfen. Das alles ist Spiritualität. Zu ihr gehört auch die Achtsamkeit: Wir neigen dazu, „Schlafwandler“ zu sein. Dass es auf der Welt nicht so ist, wie es sein sollte, geht viel weniger, als man glauben möchte, darauf zurück, dass Menschen schlecht sind. Es gibt Schlechtigkeit, die man nicht verniedlichen darf. Aber der hauptsächliche Grund für die Missstände ist, dass die Leute schlafwandelnd herumgehen und sich nicht kümmern. Darum muss Aufmerksamkeit geübt werden. Dafür gibt es ein kleines Motto zum Merken: Stop, look, go – Innehalten, Innewerden, Handeln.

Innehalten ist wichtig, weil unsere „Verschlafenheit“ sehr stark da-

Spiritualität umfasst den ganzen Menschen.

von herrührt, dass wir uns treiben lassen. Wir müssen dieses Getrieben-Werden, das oft in Hast ausartet, unterbrechen, sonst gehen wir an der Gelegenheit vorbei. Die Gelegenheit ist das Entscheidende: Das Leben bietet uns jeden Augenblick eine Gelegenheit an, die zugleich Geschenk und Auftrag ist – Gabe und Aufgabe. Das glückliche, frohe und erfüllte Leben hängt davon ab, ob wir von Augenblick zu Augenblick die Gelegenheiten wahrnehmen.

Innewerden ist der nächste Schritt. Die Frage lautet hier: Was ist die Gelegenheit? Meistens ist es die Gelegenheit, das Leben zu genießen. Wir übersehen dabei ganz einfache Freuden des Lebens, wie atmen zu können. Wenn wir geübt haben, die Gelegenheit wahrzuneh-

REHVOLUTION.DE/PHOTOCASE.DE, NIE

men, uns am Leben zu freuen, dann werden wir auch die Gelegenheiten aufnehmen, die schwieriger sind. Auch diese Aufgaben sind Gaben. Zum Beispiel ist es nicht so leicht, etwas Neues zu lernen oder zu seinen Grundsätzen zu stehen.

Handeln bedeutet, die Gelegenheit auch auszunützen und etwas zu tun – sich also wirklich anzustrengen, etwas Neues zu lernen, einen neuen Weg einzuschlagen oder an einer Beziehung zu arbeiten. Am einfachsten lernt man Spiritualität durch diesen Dreischritt: Das Innehalten bringt mich in die Gegenwart. Das Innewerden zeigt mir, was jetzt meine Aufgabe ist. Das Handeln lässt mich daraus etwas machen. Das führt zu einem dankbaren Leben, das uns in jedem Augenblick etwas Einzigartiges schenkt.

BRUDER DAVID STEINDL-RAST Der Benediktiner ist einer der großen spirituellen Lehrer und Autoren der Gegenwart. 1926 in Wien geboren, wo er Kunst, Psychologie und Anthropologie studierte, folgte er in den 50er Jahren seiner zuvor emigrierten Familie in die USA. Dort trat er in das Benediktinerkloster Mount Saviour ein. Früh wurde er von seinen Ordensoberen zum interreligiösen Dialog beauftragt, insbesondere mit dem Buddhismus. Teilweise lebt er heute in den USA und im Kloster Gut Aich bei St. Gilgen. Sein großes Anliegen ist, dass Menschen zu einem dankbaren und daher freudvollen Leben finden: www.dankbar-leben.org und gratefulness.org.


18 Termine NAMENSTAG

Claudia Hart ist Pilgerbegleiterin und lebt in Linz. PRIVAT

Claudia (18. August) Meine Namenspatronin ist die hl. Claudia von Genf, die im 15. Jh. lebte, die erste Äbtissin des Klarissenklosters in Genf war und ein vorbildliches Klosterleben führte. Meine Mutter war ein so großer Fan der italienischen Schauspielerin Claudia Cardinale, dass sie mir deren Vornamen gab. Es ist mir eine Ehre, den Namen von so starken, ganz und gar nicht lahmen Frauen zu tragen! Der Name Claudia bedeutet nämlich „hinkend, lahm“. Dazu fallen mir zwei Bibelstellen ein, die mich bestärken und zuversichtlich stimmen, wenn es im Leben „hinkt und lahmt“. Das wäre zum einen aus Mk 2,11: „Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause!“, und zum anderen eine Zeile aus dem Psalm 18: „Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, meine Knöchel wanken nicht.“ Diese Worte sind für mich Motivation und geben mir Mut, dem Strom des Lebens mit der Gewissheit zu folgen, dass immer einer da ist, der mich hält und trägt. CLAUDIA HART

17. August 2017

FREITAG, 18. AUGUST  Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, 19.30 Uhr, Werke von J. S. Bach, J. Pachelbel, J. Krieger u. a., Clemens Lucke, Orgel.  Meggenhofen. Landl-Rallye, Oldtimer, Klassiker aller Marken herzlich willkommen, Rallye-Ausfahrt bei jedem Wetter, Gemütlichkeit im Pfarrhofgarten, Pfarre, ab 15 Uhr, näheres Programm: www.landlrallye.at, bis 20. 8..  Ried i. Innkreis. Orgel.Tanz, Orgelmusik, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel.  Steinbach a. Attersee. Philharmonische Kirchenkonzerte – Philharmonisches Biedermeier, Werke der Strauß-Dynastie, von Josef Lanner u.a., 20 Uhr, Pfarrkirche, mit dem Wiener Philharmonia Ensemble. SAMSTAG, 19. AUGUST  Maria Schmolln. Rosenkranz, 19 Uhr, Vorabendmesse, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr, musikalische Gestaltung: Elisabeth und Hannes Ries; Begegnungs- und Info-Abend zum Brunnenbau in Nigeria, Mehrzweckhalle, 20.30 Uhr, mit Ferienseelsorger Fr. John. SONNTAG, 20. AUGUST  Brunnenthal. Brunnenthaler Konzertsommer, Ensemble Cordia, Werke von J. S. Bach, G. P. Telemann u.a., Barockkirche, 19.30 Uhr, Ltg.: Stefano Veggetti.  Ebensee. Messfeier und Weihe der neuen Symbole am Erlakogel, 11 Uhr, mit P. Josef Kampleitner.  Hellmonsödt. Maria Königin des Friedens, Marienandacht, Waldkapelle Oberaigen, 14.30 Uhr.  Kremsmünster. Missa in honorem Sancti Agapiti von P. Altman Kellner, Stiftskirche, 10.15 Uhr.  Kremsmünster. Orgelkonzert, Werke von Bach, Buxtehude, Mozart, David und aus dem Kremsmünsterer Orgelbüchlein, Stiftskirche und Marienkapelle, 20 Uhr, Magdalena Hasibeder, Orgel.  Schlierbach. 3. Sommer-Orgelkurs, Organist/innen in der Praxis, für Jugendliche und Erwachsene, Stift, bis 25. 8., nähere Informationen: Kirchenmusikreferat der Diözese Linz, Tel. 0732/76 10-31 11.  St. Florian. Bruckner-Frühschoppen, Blasmusik aus Bruckners Zeit,

KirchenZeitung Diözese Linz

Maria Schmolln. Begegnungs- und Info-Abend zum Brunnenbau in Nigeria in der Mehrzweckhalle am Sa., 19. 8. um 20.30 Uhr mit Ferienseelsorger Fr. John. PFARRE Konzert, Gasthof Wimhofer, 10 Uhr, Ltg.: Franz Falkner.  St. Wolfgang i. Salzkammergut. 43. internationale Kirchenkonzerte – Romantische Abendmusik, Aurum Ensemble Salzburg, Werke von F. Schubert, J. Cras u.a., Pfarrkirche, 20.30 Uhr, Ltg.: Ingrid Hasse.  Wilhering. Pontifikalamt, Messe in C-Dur, KV 257, Große CredoMesse, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering. MONTAG, 21. AUGUST  Linz, Ursulinenkirche. Abendmusik, Lieben Sie Brahms?, Werke von J. Brahms, R. Fuchs, Carl Reinecke u.a., Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20 Uhr, Martha Hirschmann, Alt, Peter Aigner, Viola, Maria Raberger, Klavier. DIENSTAG, 22. AUGUST  Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Franziska Leuschner, Orgel. FREITAG, 25. AUGUST  Auberg. Nimm da a Wochenende Zeit fir di, Unterkagererhof, 14 Uhr bis 27. 8., 16 Uhr, Ref.: Helmut Eder, Karl Fiedler, Karl Rauskolb, Anmeldung und Auskunft: Helmut Eder, Tel. 0699/88 80 87 64, he.eder@eduhi.at.  Haag a. Hausruck. Konzert,

Auftritt der Kinder vom Sommerworkshop, Ejop European Jazz & Pop Orchestra, Atlantis, 20 Uhr.  Schlierbach. Abschlusskonzert der Teilnehmer/innen vom SommerOrgelkurs, Stiftskirche, 16 Uhr. SAMSTAG, 26. AUGUST  Altmünster. Sommerkonzert aus Anlass der 22. Sommersingwochen am Traunsee, erlesene Chormusik aus aller Welt mit steirischen „Essenzen“, Pfarrkirche, 19.45 Uhr, Magdalena Fürntratt, Konzertharfe, Roman Ruckhofer, Bariton, Ltg.: Maria Früntratt, HIB.art.chor, Green Guys.  Braunau a. Inn. Kirchturmbegehung für Einzelpersonen, Treffpunkt: beim Kirchenturm, 14 Uhr, Anmeldung über Tourismusverband: Tel. 07722/626 44 oder info@tourismus-braunau.at, Anmeldung ist nicht zwingend nötig.  Neumarkt. Rocking Church, Konzert, Stücke von Hair, Altes Fieber, Uptown Funk und vieles mehr, Pfarrkirche, 20 Uhr, Blasmusik und Chor in Kombination mit einer Lichtshow. SONNTAG, 27. AUGUST  Bad Leonfelden. Gerade noch Kammermusik, Werke von O. Malling, N. W. Gade, R. Glière und D. Schostakowitsch, Pfarrkirche, 19.45 Uhr, Ensemble Lentia Nova, Ltg.: Michael Wahlmüller.

AUSSTELLUNG – DORFFEST – FLOHMARKT  Hagenberg. Im Grünen, Ausstellung, Schloss Hagenberg, bis So., 27. 8., Öffnungszeiten: Sa., 19 bis 20 Uhr und So., 14.30 bis 17 Uhr.  Linz. Verliebt in Berlin! (siehe Bild), Ausstellung in der Galerie Kulturformen, Kunst im Kontext mit Beeinträchtigungen, Café Viele Leute, Pfarrplatz 4, bis 16. 9., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 10 bis 19 Uhr.  Rohrbach-Berg. Sichtweisen, Malereien, Skulpturen und Zeichnungen, Villa Sinnenreich, bis 15. 9., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 10 bis 16 Uhr und So., 13 bis 18 Uhr.

 St. Florian. „Anton greift nach den Sternen“, Musikkindertheater von und für Kinder, eine Geschichte über den jungen Anton Bruckner, ab 4 Jahre, Sa., 19. 8., Stift, Bibliothekskeller, 11 und 15 Uhr.  Waxenberg. Zwei-Tages-Dorffest in Höf, Gebiets-Kegelturnier, Laden-Kegelbahn, Sa., 26. 8., ab 9 Uhr, Anmeldung unter: Tel. 0699/19 76 22 03; So., 27. 8., hl. Messe & Frühschoppen, ab 9.30 Uhr, tolles Kinderprogramm, mit Pfarrer Prof. Ketter und den Traberger Hardbradler.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

17. August 2017

LITURGIE

BILDUNG

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Für das Bischöfliche Ordinariat wird ein(e)

Sekretär/in in der Personalstelle, Referat Priester und Diakone, gesucht. Dienstbeginn: 1. Oktober 2017, Anstellungsausmaß: 50 %; möglicherweise später höheres Anstellungsausmaß Aufgaben - Unterstützung Referent für die Diakone - Kommunikation zwischen Diakonen und Referat, zwischen Referat und Sprecher, Ausbildungsleiter, Ständiger Rat für die Diakone … - Sekretarielle Aufgaben im Referat Priester bzw. im Generalvikariat - Vertretung Sekretariat Generalvikariat Anforderungen - Erfahrung in Büro- und Verwaltungsaufgaben sowie Buchhaltung - gute Kenntnis diözesaner und pfarrlicher Strukturen - gute PC-Kenntnisse (MS-Office) - sehr gute Rechtschreib- und Deutschkenntnisse, Englischkenntnisse von Vorteil - Identifikation mit den Zielen und Aufgaben der Kath. Kirche in OÖ Die Entlohnung erfolgt nach dem KV der Diözese Linz. Mindestentgelt: G 3, Stufe 1 für 100 %: € 1.964,–; (höhere Stufe bei anrechenbaren Vordienstzeiten). Bei Erfüllung der Voraussetzungen ist eine Umstufung in die Gehaltsgruppe G 4 vorgesehen. Bewerbungen sind bis 31. August 2017 erbeten an: Bischöfliches Ordinariat der Diözese Linz, Herrenstraße 19; 4021 Linz, ordinariat@dioezese-linz.at; Tel. 0732/77 26 76-11 38

Tragwein, BH Greisinghof  07263/860 11-3  Alltagstaugliche Liebe bringt Freude in die Beziehung, Exerzitien für Paare, So., 3. 9., 16 Uhr bis Mi., 6. 9., 13 Uhr, Ltg.: Mag. Franz Harant.  Gott suchen und Gott finden, Einzelexerzitien, So., 3. 9., 17 Uhr bis Sa., 9. 9., 9 Uhr, Begl.: Reinhold Ettel SJ.

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

SONNTAG, 20. AUGUST 20. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 56,1.6–7 L2: Röm 11,13–15.29–32 Ev: Mt 15,21–28 MONTAG, 21. AUGUST Hl. Pius X., Papst.

 Veranstaltungshinweise für die Terminseite bitte immer gleich an office@kirchenzeitung.at schicken.

AUSSAATTAGE 21. 8.: Blatt bis 3, ab 4 bis 8 und ab 23 Frucht 22. 8.: Frucht 23. 8.: Frucht bis 15, ab 16 Wurzel 24. 8.: Wurzel 25. 8.: Wurzel 26. 8.: Wurzel 27. 8.: Wurzel bis 5, ab 6 Blüte Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.

L: Ri 2,11–19 Ev: Mt 19,16–22 oder L: 1 Thess 2,2b–8 Ev: Joh 21,1.15–17 DIENSTAG, 22. AUGUST Maria Königin. L: Ri 6,11–24a Ev: Mt 19,23–30 oder L: Jes 9,1–6 Ev: Lk 1,26–38 MITTWOCH, 23. AUGUST Hl. Rosa von Lima, Jungfrau. L: 2 Kor 10,17 – 11,2 Ev: Mt 13,44–46 L: Ri 9,6–15 Ev: Mt 20,1–16a DONNERSTAG, 24. AUGUST Hl. Bartholomäus, Apostel. L: Offb 21,9b–14 Ev: Joh 1,45–51

KiZ-Angebot

Jagdmärchenpark Hirschalm SABINE KÖSTLER

Der Freizeit- und Familienpark – so richtig zum Naturerleben und Austoben! Auf über 50 Märchen- und Spielestationen entlang des 1,6 km langen Rundwanderweges erleben Sie das Märchen der Hirschalm und können aktiv an der Suche nach dem magischen Kristall des Hirschkönigs Farok teilnehmen. Alle Stationen wie Märchenhöhle, Wildererversteck, Zauberkräutergarten, Meditationsbankerl am Teich, keltischer Baumkreis, Tastpfad ... la-

Lesejahr A Lesereihe I

den ein zum Sehen, Hören, Riechen, Betasten, Erforschen und Ausprobieren. Die Rentiere, Hirsche, Minipferde und Zwergziegen wollen ebenfalls begrüßt werden. Fahrten mit der Sommerrodelbahn, Familienachterbahn, Free-Fall-Turm, Indoor-Kletterwand, Mini-Cars und Twister bieten Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie! Öffnungszeiten: bis 29. 10., Juli und August: täglich von 10 bis 18 Uhr, September und Oktober: Mittwoch

bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Jagdmärchenpark Hirschalm Hinterberg 20, 4273 Unterweißenbach, Tel. 07956/69 00, www.hirschalm.at Die KirchenZeitung verlost 10 x 2 Eintrittskarten. Schreiben Sie bis Fr., 25. 8. (KW: „Jagdmärchenpark“): KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

FREITAG, 25. AUGUST Hl. Ludwig, König von Frankreich. Hl. Josef von Calasanz, Priester, Ordensgründer. L: Jes 58,6–11 Ev: Mt 22,34–40 L: 1 Kor 12,31 – 13,13 (oder 13,4–13) Ev: Mt 18,1–5 L: Rut 1,1.3–6.14b–16.22 Ev: Mt 22,34–40 SAMSTAG, 26. AUGUST Marien-Samstag. L: Rut 2,1–3.8–11; 4,13–17 Ev: Mt 23,1–12 SONNTAG, 27. AUGUST 21. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 22,19–23 L2: Röm 11,33–36 Ev: Mt 16,13–20


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN

HINWEISE

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660/722 52 13. www.betreuung12-24.at

ICO-Tagung

 Mo., 25. und Di., 26. September, Bildungshaus St. Virgil, Salzburg. Anmeldung und Information: Tel. 0732/77 31 48, ico@a1.net

PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676/362 51 46.

 Urlaub in Bayern. Ein Feriengast fragt einen Einheimischen: „Entschuldigen Sie, wie heißt der Berg da vorn?“ Der Bayer sieht sich um: „Woichana?“ Der Tourist: „Herzlichen Dank.“

Ausbildung für Pilgerbegleiter/innen Der Lehrgang umfasst fünf Module, die sich mit der Tradition des Pilgerns, den christlichspirituellen Impulsen und Grundlagen von Begleiten und Führen beschäftigen. Namhafte Referent/innen geben ihre Pilger-Erfahrungen weiter.  Unverbindlicher Infoabend: Fr., 20. Oktober, 19 Uhr in Linz (bitte um Anmeldung). Weitere Module von Oktober 2017 bis September 2018.  Kontakt, Info und Anmeldung: Christine Dittlbacher, MAS, Tel. 0676/87 76 31 71, E-Mail: christine.dittlbacher@dioezese-linz.at, www.spirituelle-wegbegleiter.at

Franziskanisches Berufungsjahr

Häuser, Wohnungen, Bau- u. landwirtschaftliche Gründe gesucht. Tel. 0650/2649049

KIZ MIT WITZ

KirchenZeitung Diözese Linz

Orientierung suchen in der Spiritualität des hl. Franziskus und der hl. Klara, Oktober 2017 bis Mai 2018. Das Thema Flucht ist im Nahen Osten allgegenwärtig und bringt die Staaten an ihre Grenzen. ICO

RatMal Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen ein Glücksempfinden beim Besuch einer Alm.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Sophia Jelinek. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Alexandra Kaiser, Tamara Mayr, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Auflösung der letzten Woche: Reichersberg.

 Infos und Anmeldung bis 7. Oktober: Sr. Stefana Hörmannseder, Tel. 0676/888 0571 48, Br. Stefan Kitzmüller, Tel. 0676/624 58 08. © Dir. Ernst Hausner

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com

Umbrüche im Nahen Osten stehen im Mittelpunkt der Tagung. Im öffentlichen Abendvortrag (25. 9., 19.30 Uhr) stellt der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphael I. Sako ,die Frage „Irak – wohin?“

17. August 2017


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

17. August 2017

Heimat(los) ohne Grenzen

n Oepping. Am So., 20. August findet um 16 Uhr in der Pfarrkirche Oepping ein Orgelkonzert statt. Unter anderem werden Werke von Tunder, Buxtehude, Johann Sebastian Bach und anderen bekannten Komponisten aufgeführt. An der Orgel: Clemens Lucke.

Ein atmosphärisch einzigartiges Filmfestival hat Grund zum Feiern. Die Freistädter Filmschau „Der Neue Heimat­film“ lädt von 23. bis 27. August zu seiner 30. Ausgabe ein. markus vorauer

Wer hätte 1988 gedacht, dass sich aus einer Idee von Festivaldirektor Wolfgang Steininger zu einer Filmschau, die sich in Anlehnung an die literarische Gattung des Anti-Heimatromans einer kritischen Aus­ einandersetzung mit dem Heimatbegriff widmet, ein einzigartiges Festival entwickeln würde. Dieses Jahr lädt nunmehr das Festival „Der Neue Heimatfilm“ zum 30. Mal nach Freistadt ein, um dem Publikum Filme aus allen Erdteilen zu präsentieren, die nur selten einen Verleih finden. Heimat im heute. Mehr als 40 internationale Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme – darunter viele Österreich-Premieren – beleuchten das auch politisch umkämpfte Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Programmgestalter wollen mit ihrer Filmauswahl den Heimatbegriff weder als Vergangenheit verklärend verstehen, als Gegenbegriff gegen die Globalisierung, und ihn damit jenen überlassen, die, wie Thea Dorn in der NZZ vom 8. Juli dieses Jahres anmerkte, „damit ihr engstirniges Schindluder betreiben“, noch ihn verunglimpfen, denn „Man muss Heimat haben, um sie nicht nötig zu haben“, wie es Jean Améry einmal formulierte. In diesem Sinne gibt es Filme aus Russland, Nepal, Frankreich, Ungarn, Slowenien, Tschechien, Deutschland und der Schweiz zu entdecken, die vor allem eines zeigen, dass angesichts der „gesellschaftlichen Entgrenzungsprozesse die Erfahrungen der Heimatlosigkeit allgemein geworden sind, auch für Menschen, die nicht migriert sind“, so Walter Leimgruber in einem Essay über Heimat als Grenzerfahrung in der NZZ vom 11. April 2017. Fokus Südtirol. Im Spielfilm-Wettbewerb muss ein Werk wie „Monte“ von Amir Naderi, einem bei uns noch immer unbekannten Meister des iranischen Films hervorgehoben werden, in dem ein Mann gegen die in einem verlassenen Bergtal herrschenden unwirtlichen Verhältnisse antritt. Die besondere Schwerpunktsetzung des Festivals auf das Filmschaffen in Italien, die seit 1994 be-

Kulturland

Der Film „Monte“ wurde im Friaul und in den Dolomiten gedreht. TVCO

steht, findet auch heuer wieder eine Fortsetzung. Ein Fokus ist dabei auf Südtirol gerichtet. Neben der italienisch-österreichischen Koproduktion „Der Einsiedler“ mit ­Andreas Lust, der von einem jungen Bergbauernsohn erzählt, der zwischen dem Leben in den ­Alpen und im Tal wählen muss, sind Spielund Dokumentarfilme aus und über die ­Region zu sehen. Bemerkenswert auch „Tu nichts Böses“ von Claudio Caligari, einem Außenseiter des italienischen Films, der unmittelbar nach den Dreharbeiten verstorben ist, und „An einem besonders schönen Ort“ von Giorgia Cecere, eine Liebesgeschichte zwischen einer Norditalienerin und einem Immigranten. Heimkehr. Das Zurückkehren in die ehemalige Heimat wird heuer in vielen Filmen thematisiert. So müssen in „Haus ohne Dach“ von Soleen Yusef drei in Deutschland aufgewachsene Geschwister ihre verstorbene Mutter in einem kurdischen Dorf beerdigen. Die Reise konfrontiert sie mit den Konflikten in ihrem Heimatland. Eröffnet wird das Festival mit „Die beste aller Welten“, dem mehrfach prämierten Spielfilmdebüt des Salzburgers Adrian Goiginger, der die Geschichte seiner drogenabhängigen Mutter, der abenteuerlichen Welt ihres ­Kindes und ihrer Liebe zueinander erzählt. Ergänzt wird das filmische Programm durch abendliche Konzerte bei freiem Eintritt im Salzhof, wobei die Musikveranstaltungen immer auch einen Bezug zu einem Film im Programm haben. So treten zum Beispiel Musiker und Protagonisten aus dem Film „Unerhört jenisch“ auf.

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XX Programm: filmfestivalfreistadt.at

n Konzertsommerfinale in Brunnenthal. Das Schlusskonzert des Brunnenthaler Konzertsommers 2017 findet am So., 20. August, um 19.30 Uhr in der Barockkirche Brunnenthal statt. Der Konzerttitel „Zur Ehre Gottes und Ergötzung des Gemütths“ verweist auf festliche Musik. Die 15 Musiker des Ensembles CORDIA unter der Leitung von Stefano Veggetti spielen Instrumentalmusik von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann. XX Kartenreservierungen unter: Tel. 0699/11 08 97 51.

n Literatur im Stift Admont. Eine Lesung aus „Hermann und Dorothea“ – Epos in neun Gesängen von Johann Wolfgang von Goethe, findet am Fr., 18. August im Kleinen Festsaal des Stiftes Admont mit Nicolas Brieger, Barbara Petritsch und Lila Scharang statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Mit einer Weinverkostung der stiftseigenen Weine. Stift Admont n LeonArt. Von 19. bis 20. August und von 26. bis 27. August feiert Leonding ein Kunstfestival im öffentlichen Raum. Die LeonArt bespielt Orte in Leonding mit zeitgenössischer Kunst. Das Thema 2017 ist „Haltestelle“. Demzufolge sind die Standorte des Festivals Haltestellen des öffentlichen Verkehrs.


22 Personen & Dank

17. August 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Dank n Schwarzenberg. Die Pfarre Schwarzenberg bedankt sich bei der Katholischen Jugend sowie bei der Katholischen Jungschar für die musikalische Unterhal-

tung auf dem Pfarrfest. Highlight war die eigens k­ onzipierte Cup-Song-Show (im Bild) mit 20 Mitwirkenden aus der aktiven Jugendgruppe.

Archiv

kj schwarzenberg

n Meggenhofen. Theresa Harrer (Bild: Mitte) aus Meggenhofen bedankt sich bei den Goldhaubenfrauen für eine Starthilfe von 500 Euro. Als Volontärin im Rahmen der Jugendorganisation „Jugend Eine Welt“ fährt die Maturantin für ein Jahr nach Äthiopien, um dort das eben Gelernte jungen Afrikaner/innen beizubringen.

An einer Schule wird sie Englisch unterrichten. Bereits als junges Mädchen war sie bei den Goldhaubenfrauen aktiv und rückte bei kirchlichen Festen mit aus. „Volontariat bewegt“ ist eine Organisation von „Jugend Eine Welt“ der Salesia­ ner Don Boscos. Aus Oberösterreich starten heuer zehn Jugendliche in südliche Länder.

Jubiläum und Geburtstag n Geburtstag. Am 15. August vollendet KonsR Josef Wundsam, em. Pfarrer, wohnhaft in Hainbach, sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Oberkappel und empfing 1961 die Priesterweihe. Nach Seelsorgsposten in Hartkirchen, Braunau-St. Stephan, Burgkirchen, Gallneukirchen und Eferding war er von 1972 bis 2012 Pfarrer in Hainbach ob der Donau. Als Kurat steht Josef Wundsam im Dekanat Eferding weiterhin für Aushilfen zur Verfügung. n Professjubiläum der Salesianer. Die Salesianer Don Boscos in Österreich feiern dieses Jahr das Professjubiläum von drei Oberösterreichern. Der emeritierte Bischof Ludwig Schwarz SDB (77) legte seine erste Profess 1957 ab und ist somit seit 60 Jahren Mitglied des Ordens. Von 2005 bis 2016 war der in Pressburg Geborene Diözesanbischof von Linz. Ludwig Schwarz ist seit 2016 Seelsorger bei den Don-Bosco-Schwestern im oberösterreichischen Vöcklabruck und wird immer wieder zu besonderen Feiern gerufen. Auch P. Josef Weber SDB (69) aus Grein und Bruder Franz Lasser (84) aus Pettenbach feierten heuer ihr Professjubiläum. P. Weber ist seit 50 Jahren Salesianer. Mit viel Engagement schreibt er als profunder Kenner der Geschichte Don Boscos Beiträge für diverse Medien.

seit 50 Jahren Don-Bosco-Schwester, und Caroline Binder (86) aus Pierbach, sie ist be-

Bischof em. Ludwig Schwarz SDB, Pater Josef Weber SDB und Bruder Franz Lasser. don bosco

Bruder Lasser ist ebenfalls seit 60 Jahren Ordensmitglied und seit 2006 in Linz-Don Bosco tätig. 2008 wurde er mit dem „Silbernen Verdienstzeichen der Gemeinde Wien“ ausgezeichnet.

reits seit 65 Jahren Ordensmitglied. Hedwig Winkler erwarb sich besondere Verdienste in der Zeit, als sie im Übungskindergarten in Vöcklabruck tätig war. Caroline Binder machte, nach dem Ausscheiden aus der pädagogischen Arbeit, die Ausbildung zur Tanzleiterin für Seniorentanz. Fast 17 Jahre war sie mit Begeisterung in diesem Bereich tätig.

n Professjubiläum der Salesianerinnen. Am 2. August 2017 feierten auch in Vöcklabruck zwei Don-Bosco-Schwestern ihr Professjubiläum mit Salesianerbischof em. Ludwig Schwarz. Die Ordensjubilarinnen sind Hedwig Winkler (71) aus Engerwitzdorf, sie ist Die letzten Salesianer in der Pfarre Timelkam werden verabschiedet. Johannes Grünbacher

Sr. Hedwig Winkler (li.) und Sr. Caroline Binder (re.) sind die Ordensjubilarinnen. don bosco

n Timelkam. Beim jährlichen Annafest am 30. Juli in der Pfarre Timelkam (Oberthalheim) wurden die beiden letzten noch in der Pfarre tätigen Salesianer verabschiedet. P. Johann Stummer (83) und P. Franz Ruthofer (83) verlassen nun die Pfarre.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

17. August 2017

Wort-Gottes-Feiern und Kommunionspendung Zu KirchenZeitung Nr. 31, Seite 3

Wenn man die Kommunionspendung im Rahmen einer Wort-Gottes-Feier als „Rückfall in die vorkonziliare Tabernakelfrömmigkeit“ sieht, dann erhebt sich die Frage, als was die neuerdings wieder sehr propagierte eucharistische Anbetung zu sehen ist. Wobei es m. E. nur bei sehr oberflächlicher Betrachtung einen Unterschied macht, ob diese Anbetung vor dem in einer Monstranz „ausgesetzten“ Allerheiligsten oder einfach vor einem Tabernakel stattfindet, in dem konsekrierte Hostien aufbewahrt werden. Und ist nicht die Kommunion, die einem Kranken oder Sterbenden zu Hause gespendet wird, ebenfalls Ausfluss einer Art Tabernakelfrömmigkeit? Erfolgt doch auch eine solche Kommunionspendung außerhalb des Rahmens einer Messfeier. Letztlich ist in der katholischen Kirche ein Mindestmaß an „Tabernakelfrömmigkeit“ aber ohnehin allein schon deswegen unerlässlich, weil die bei einer Messe konsekrierten Hostien auf Dauer Leib Christi bleiben und daher, soweit sie nicht in derselben Messfeier „aufgebraucht“ werden, irgendwo sicher und würdig aufbewahrt werden müssen. Wenn schon die Kirche personell nicht mehr in der Lage ist, quasi flächendeckend die Möglichkeit eines Sonn- und FeiertagsMessbesuchs anzubieten, dann soll sie ihren Gläubigen wenigstens nicht auch noch den sonn- und feiertägigen Kommunionempfang vorenthalten. Die diesbezüglich geltende Rahmenordnung ist ja wohl nicht „göttlichen Rechts“ und kann daher jederzeit abgeändert und angepasst werden. Außer-

dem wird sie – wie so viele andere „Ordnungen“ auch – in der pfarrlichen Praxis offenbar ohnehin weitgehend ignoriert. Und noch ein Letztes: Meines Wissens ist in dieser Frage auch die Praxis der Karfreitagsliturgie nicht einheitlich. Es wäre interessant zu wissen, was dabei „richtig und rechtens“ ist: mit oder ohne Kommunionspendung. DR. JOHANN HAHN, PERG

Der Artikel „Gelegentlich, aber nicht regelmäßig“ zitiert die „Rahmenordnung“ für Sonntagsfeiern ohne Priester und unterstellt den Verantwortlichen vieler Pfarren, sich in der Praxis nicht an diese zu halten – weil im Rahmen der Wort-Gottes-Feiern regelmäßig auch die Kommunion ausgeteilt werde. Die Rahmenordnung spricht von der „Notsituation“ in Pfarren ohne Priester. Wie im Artikel selbst steht: „So vorgesehen war das allerdings nie.“ Stimmt! Die derzeitige Situation, dass Priester auch im Pensionsalter regelmäßig mehrere Pfarren betreuen müssen, dass manche Gemeinden mehrere Sonntage hintereinander dennoch keine Eucharistie feiern können, war nie vorgesehen. Wenn dann ein Wortgottesdienst mit Kommunionspendung gefeiert wird, entspricht das genau der Rahmenordnung von 1994: „Wortgottesdienste sollten nicht mit Kommunionspendung gehalten werden, wenn am selben Tag eine Messfeier ist.“ „Not“ ist aber definitionsgemäß immer die Ausnahme und so ist diese der zureichende Grund für die geübte Praxis. (...) Die Argumente, die sich im Artikel finden, gehen von einer Konkurrrenz der WortGottes-Feiern und der Eucharistie bzw. der Kommunionspendung aus dem Tabernakel aus: Ein Aufrechnen, welches der beiden

höherwertig sei, hat nichts mit dem Glauben und dessen Verkündigung zu tun. Das Ziel muss sein, beidem – dem Geschenk des Wortes und dem des Brotes – mit gleicher Ehrfurcht zu begegnen und sie in der Feier zu verbinden – und beide Geschenke der Gemeinde regelmäßig zu ermöglichen DR. MARKUS HIMMELBAUER, PFARRASSISTENT, WOLFSEGG AM HAUSRUCK

Mit Blick auf die Umwelt Liebes Ja!-Natürlich-Team! Die Werbelinie für „ja! Natürlich“ (Billa) verheißt vieles, mir fehlt aber Wichtiges! Auf der Suche nach Blätterteig prüfte ich das Kleingedruckte und entdeckte mehrfach, dass Palmfett anstatt Butter verarbeitet worden ist. Es ist mehrfach problematisch, denn Palmfette sind bei Ernährungsfachleuten mittlerweile umstritten und außerdem werden große Plantagen angelegt, um den Bedarf an Palmfetten abdecken zu können. Ich lese immer wieder von brutalen Abholzungen tropischer Wälder ohne Rücksicht auf dort lebende Völker und natürliche Waldressourcen. (...) Für mich ist Butter ein geschmacklich viel besseres Produkt in allen Teigvariationen als Palmöl oder andere problematische Fette! Auch hilft es unseren heimischen Bauern, ihre wertvolle Arbeit durch Abnahme ihrer Produkte zu honorieren. Ich hoffe auf ein Umdenken. MAG. KARL MAIR-KASTNER, EFERDING

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Meine fantastische Welt

Denkmal

Wegzeichen der Trauer Entlang der Straßen sieht man sie immer wieder: Kreuze und Blumengebinde, die an Unfalltote erinnern. Josef Wallner

Domspatz Ein Wettrennen der besonderen Art: Schwammerl und Wahlversprechen schießen in den kommenden Wochen aus dem Boden.

Machen Sie mit. War die Zahl der Verkehrstoten in Österreich im Jahr 2015 niedriger als 2016? Schicken Sie Ihre Antwort bis 24. August an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, ­E-Mail: gewinnen@ kirchenzeitung.at.

Ein Denkmal, das den Ort eines tödlichen Verkehrsunfalls markiert. KIZ/jw

Wir verlosen drei Bücher. Beim Denkmal Nr. 31 („1809“) haben gewonnen: Margareta Riede aus Linz, ­Gabriele Langthaler aus Wien und Elfriede Sturm aus Linz.

Sophia Jelinek praktikum@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Damit wir in Sicherheit leben können, gibt es nur einen Weg: Kein Land der Welt darf Atomwaffen besitzen.“ Erzbischof silvano maria tomasi am 9. 8. im „Radio-vatikan“interview

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Zu manchen werden nur einmal im Jahr frische Blumen gebracht, wenn sich der Tag des Unfalls jährt, bei anderen brennen regelmäßig Grablichter. Zumeist markiert ein schlichtes Holzkreuz die Stelle, wo die Katastrophe passiert ist, hie und da sind es sogar kleine Grabsteine aus Granit. Der Straßenverkehr fordert seine Opfer, 472 waren es im Jahr 2016. Ob eigene Unachtsamkeit zum Unfall führte oder Fremdverschulden – schrecklich ist es immer. Die Wegzeichen am Straßenrand sind keine kunstgeschichtlich herausragenden Denkmäler, aber wichtige Wegzeichen, die mahnen, im Straßenverkehr vorsichtig zu sein, und zu einem kurzen Ge-

denken an die Opfer anregen wollen.

Runde Brille auf der Nase und eine blitzförmige Narbe auf der Stirn – das ist Harry Potter. Bereits als Volksschulkind hat mich dieser junge Zauberer, erschaffen von Autorin J. K. Rowling, aus der realen Welt in die „Fantasy-Welt“ gerissen. Obwohl Harry Potter meine volle Aufmerksamkeit gewonnen hat, hat mich eigentlich eine andere Geschichte auf den Pfad der irrealen Welt geführt. Wenn die Zeitung Geräusche von sich geben würde, könnte man gerade hören, wie ich die schwere Atmung von Darth Vader und das Summen eines Lichtschwerts nachahme. Schon mein Opa hat meinem Vater die Filme gezeigt und mein Vater uns – Star Wars. Das war gewissermaßen der Grund, warum ich schon als Kind ungern Sachbücher angerührt habe. Im FantasyJargon würde man wohl sagen: „Die dunkle Seite ist stark in mir.“ Diese Leidenschaft ist bei mir so weit ausgereift, dass ich den Stammbaum der ältesten Zauberer-Familie besser kenne als meinen eigenen. Was bringen mir diese ausgedachten Geschichten nun im Leben? Es macht mir Freude und ich habe eine große internationale Familie gewonnen, einen weltoffeneren Blick und auch meine Kreativität hat deutlich zugenommen.


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