KiZ-ePaper Nr. 35/2017

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Nr. 35 I 31. August 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

Wort-Gottes-Feiern mit oder ohne Kommunionspendung – daran hat sich in der KirchenZeitung eine heftige Debatte entzündet.

REUTERS/LUCYNICHOLSON

Konflikt um Kommunion Die Bischofskonferenzen haben es verordnet, die Liturgiewissenschafter bemühen sich, es zu begründen, und die Liturgiereferate der Diözesen, es zu erklären: Wenn in einer Pfarre wegen Priestermangel keine Eucharistiefeier gehalten werden kann, sind Wort-Gottes-Feiern sinnvoll – aber ohne Kommunionspendung. Obwohl seit mehr als zwei Jahrzehnten so propagiert, scheint die Norm nicht recht zu greifen. In sehr vielen Pfarren ist die Wort-Gottes-Feier mit Kommunionspendung der Normalfall. Den Schwarzen Peter zwischen Verordnung und den Leuten hin- und herzuschieben bringt nicht weiter. Vielleicht steckt hinter dem Festhalten der Gläubigen an der Kommunionspendung ein untrügliches Gespür für die Kraft der Eucharistie und ihrer Symbole oder die Sorge, dass mit den weniger werdenden Messfeiern bald die ganze Pfarrgemeinde „wackelt“. Zuhören und miteinander reden sind gefragt. Seite 4

3 Im Gespräch. Iranerin bringt Flüchtlingen Schwimmen bei. 6 Reportage. Ein Theologe als Busfahrer. 14 Bewusst leben. Schluss mit lästigen Anrufen. 21 Kultur. Die sakralen Arbeiten von Josef Priemetshofer. 20 Impressum.


2 Meinung

31. August 2017

Der Neid ist ein Vergrößerungsglas

KOMMENTAR Der Wahlkampf und die Muslime

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut, schrieb Johann Wolfgang von Goethe. Edel, hilfreich und gut, so wollen wir sein. Das streben wir an. Wenn da nicht Charakterzüge wären, mit denen wir uns selbst im Weg stehen. Der Neid ist so ein Wesenszug. Er ist nicht immer gleich als Neid zu erkennen. Manchmal tarnt er sich als Gerechtigkeitssinn. Wenn andere mehr haben, regt sich das Gefühl, hier bereicherten sich einige auf Kosten vieler. Hier gehe es ungerecht zu. Doch unter dem Mäntelchen Gerechtigkeitssinn lugt gerne der Neid hervor. Es ist das Bedürfnis, selbst zu denen zu gehören, die mehr haben. Der Neid ist wie ein Vergrößerungsglas. Was ein anderer hat, ist plötzlich neuer, schöner und größer als der eigene Besitz. Doch neidig sein, das will sich niemand vorwerfen lassen. Es fällt schwer, sich den eigenen

Der Wahlkampf zur Nationalratswahl am 15. Oktober werde „auf dem Rücken der Muslime geführt“, klagt Ibrahim Olgun, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Er hat recht und unrecht zugleich.

HEINZ NIEDERLEITNER

heinz.niederleitner @koopredaktion.at

Neid einzugestehen. Ihn zu entdecken, das Vergrößerungsglas wegzuwerfen und den eigenen Besitz als neu und groß und schön genug zu sehen, das hat etwas mit Freiheit zu tun. Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Das ist er nicht von Anfang an. Das braucht die Bereitschaft, nachzudenken, bis sich eine Erkenntnis einstellt. Sie ist ein guter Baustein auf dem Weg, sich weiterzuentwickeln.

Christine Grüll

Redakteurin christine.gruell @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: MARIA ETL, KAB-VORSITZENDE IN DEUTSCHLAND

Im Einsatz für gute Arbeit Mit 1. September startet Maria Etl als eine von zwei Bundesvorsitzenden der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Deutschlands. Die Burgenländerin erwartet sich neue Herausforderungen in dem Verband mit über 100.000 Mitgliedern.

HELMREICHFOTOGRAFIERT.AT

Zunächst sind mehrere Studien über Muslime, Religion und Integration erschienen. Sie zeigen, dass die Muslime eine wachsende Gemeinschaft sind, dass es teilweise große Integrationsprobleme gibt, dass man die Muslime aber nicht über einen Kamm scheren kann und dass die Österreicher/innen insgesamt den Muslimen mit großen Vorbehalten begegnen. Wirklich überraschend ist das nicht, aber wir haben Wahlkampf. Das bedeutet: Die Studien werden politisch ausgeschlachtet statt einer sachkundigen Analyse zugeführt. Ähnliches gilt zwar auch für die Untersuchungen rund um „Islamschulen“ und mutmaßliche verbotene Auslandsfinanzierung. Hier aber müssen Teile der islamischen Gemeinschaft durchaus Verantwortung übernehmen. Was bisher bekannt wurde, kann den Verdacht, dass hier im Bildungsbereich integrationsfeindliche Parallelstrukturen entstehen sollen, nicht entkräften. Nur Transparenz schafft Vertrauen.

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Umzug von Neusiedl/See nach Köln ist fast abgeschlossen, als die 52-Jährige die Fragen der KirchenZeitung beantwortet. Von der Rheinmetropole aus wird sie

„Es war mir schon in jungen Jahren ein Anliegen, mich zu engagieren und dadurch etwas gestalten zu können.“ MARIA ETL

aber auch künftig viel für die Anliegen von Arbeitnehmer/-innen unterwegs sein. Im heurigen Mai hatte sich die KAB Deutschlands für die Bewerbung der bisherigen Bundessekretärin der KAB Österreichs entschieden. Im Nachbarland will Etl mit den Gewerkschaften zusammenarbeiten und Anstöße für die Politik geben. Gestalten. Als Kind einer christlich geprägten Bauernfamilie in Halbturn, so erzählt Etl, habe sie viel vom Vater mitgenommen: zum Beispiel nachhaltiges Denken oder die Erkenntnis, dass nicht alles von menschlicher Kraft, sondern auch von Gottes Mithilfe abhängt. Ihr sozialer Einsatz wurzelt in ihrer Berufslaufbahn: Angestellt in einer Textilfabrik habe sie erlebt, was es für Menschen bedeutet, im Akkord unter Druck zu arbeiten. Erfahrungen in der Arbeit für eine Bank standen jene in der Weiterbildung für arbeitslose Menschen gegenüber. Das war Anstoß für ihr Engagement in der KAB Österreichs. Aus Deutschland will sie nun oft in die Heimat zurückkommen: Ihre Mutter, ihre Brüder und einen großen Freundeskreis wird das freuen. HEINZ NIEDERLEITNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

31. August 2017

Wie eine junge Iranerin zur Schwimmlehrerin für Flüchtlinge in Österreich wurde

„Meine Freiheit ist alles für mich“ Die Iranerin Sara Safarkhani bringt in den Linzer Bädern Asylwerbern Schwimmen bei. Vor vier Jahren ist die Rettungschwimmerin und Journalistin selbst aus dem Iran geflüchtet. Ein Gespräch über Hilfsbereitschaft, Baderegeln und das Pech, im Iran den falschen Mann oder Vater zu haben.

Wieso mussten Sie Ihr Land verlassen? Safarkhani: Ich war im Iran nicht nur als Ret­

Interview: Paul Stütz

Was hat Sie konkret in Bedrängnis gebracht? Safarkhani: Ich musste oft in der Zeitung Lü­

Immer wieder hört man von tragischen Unfällen, bei denen Asylwerber ertrinken. Wieso passiert das relativ häufig? Sara Safarkhani: Viele Flüchtlinge schwim­

gen verbreiten, dass eh alles passt im Iran. Das habe ich bald nicht mehr ausgehalten und ich habe angefangen, über Frauenrech­ te zu schreiben. Iranerinnen dürfen nur stu­ dieren oder Auto fahren, wenn ihr Vater oder ihr Mann das erlaubt. Wenn du den fal­ schen Mann oder Vater hast, darfst du das alles nicht. Ich habe das kritisiert und wollte damit nicht aufhören. Ich hatte das Gefühl, dass ich recht habe. Das war der Grund, war­ um ich mein Leben geändert habe.

tungsschwimmerin, sondern auch als Jour­ nalistin tätig. Im Iran reicht ein Job nicht, man muss Vollgas arbeiten, damit man klar­ kommt. Durch meine Artikel bekam ich Pro­ bleme mit der Regierung.

men in Österreich zum ersten Mal in ihrem Leben. Häufig machen sie das auf eigene Faust und ohne Kurse. Aber sie haben keine Ahnung, wie gefährlich das ist. In Ihren Kursen sind also viele komplette Schwimm-Anfänger? Safarkhani: Ja, die hatten wirklich Angst vor

dem Wasser, aber jetzt, am Ende des Kurses, können sie ganz gut schwimmen.

Die Probleme, die Sie mit der Regierung hatten, wirkten sich auf Ihr Privatleben aus. Safarkhani: Der Vater meines Sohnes ist

Zu Ihrem Kursprogramm gehören auch Verhaltensregeln in den Bädern. Was vermitteln Sie ­Ihren Schülern? Safarkhani: Ich sage ihnen, dass sie in

auch ein regierungskritischer Journalist. Wir mussten uns scheiden lassen, weil mein Papa fand, dass er sehr gefährlich ist für un­ sere Familie. So ist die Beziehung kaputtge­ gangen. Ich bin alleine mit meinem Sohn nach Österreich gekommen, da war er drei Jahre alt.

einem Schwimmbad nicht schreien dürfen. Oder dass sie eine Frau nicht anstarren sol­ len. Ich glaube, dass sich durch diese Infor­ mation die Situation in den Bädern zwischen Einheimischen und Flüchtlingen entspannt. In Ihrem aktuellen Kurs sind nur junge Männer. Wieso sind die Geschlechter getrennt? Safarkhani: Das wären sie eigentlich nicht

automatisch. Die Männer melden sich schneller an. Die Frauen wollen oder trauen sich dann nicht mehr in diesen Kurs. Des­ halb haben ich bereits einen eigenen Frauen­ schwimmkurs angeboten, der in e­ inem ge­ schützten Rahmen stattfand. Was gefällt Ihnen am Schwimmen? Safarkhani: Ich habe meine Mutter leider

früh verloren, als ich neun Jahre alt war. Da habe ich gemerkt, dass mir Schwim­ men Ruhe gibt. Deswegen habe ich wei­ tergemacht. Und zweitens habe ich die Ausbildung zur Schwimmtrainerin und Ret­ tungsschwimmerin gemacht, weil es ums Helfen geht. Ich liebe es zu helfen, es ist in mir. Das mag ich tun, egal wo ich bin.

„Ich liebe es zu helfen.“ Sara Safarkhani, Rettungsschwimmerin und Schwimmlehrerin, lebt seit 2013 in Österreich. KIZ/PS Jetzt helfen Sie Flüchtlingen. Erinnert Sie das daran, wie es Ihnen 2013 ergangen ist? Safarkhani: Ich weiß, wie es den Flüchtlin­

gen geht. Ich hatte wenig Unterstützung. Ich helfe, so wie ich es mir selbst gewünscht hätte. Mit den Flüchtlingen arbeite ich nicht nur als Schwimmlehrerin. Zum Beispiel be­ gleite ich sie, wenn sie zum Arzt müssen, und übersetze für sie. Als Sie nach Österreich gekommen sind, haben Sie das Kopftuch abgelegt. Safarkhani: Ich musste das Kopftuch im Iran

tragen, habe das ungern getan und natürlich habe ich es in Österreich gleich abgelegt. Wie stehen Sie zum Glauben? Safarkhani: Ich habe mich innerlich ent­

schieden, dass ich nicht Muslimin sein will, obwohl ich so geboren wurde. Bei mir ist das so: Ich glaube an Gott und aus. Ich bin sehr glücklich, dass das in Österreich akzeptiert wird.

Sie sind zufrieden mit Ihrem Leben in Österreich? Safarkhani: Ich vermisse meine Eltern, mei­

ne Familie. Der Iran ist ein schönes Land mit wirklich lieben Leute, aber die Regierung lässt die Leute nicht leben. Meine Freiheit ist alles für mich. Es ist eine gute Entschei­ dung, dass ich hier mit meinem Sohn lebe. Ich kann hier leben, wie ich will, ich kann mein Leben genießen.

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Konferenz für Helfer/innen Die „3. HelferInnenkonferenz – Gemeinsam für geflüchtete Menschen“ findet am Samstag, 9. September 2017 in der Postcity Linz statt, wo vor zwei Jahren die ersten Transitflüchtlinge einzogen. Anmeldungen sind bis 4. September unter zusammen-helfen.at möglich.


4 Lebendige Kirche

31. August 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Warum Franz Küllinger lieber von Wortgottesdiensten als von Wort-Gottes-Feiern spricht

Mit oder ohne Kommunion? Wortgottesdienste mit Kommunionspendung sind kein Zugeständnis an die Gläubigen, sondern theologisch gut begründet, betont Pfarrassistent Franz Küllinger von Wartberg ob der Aist.

lich gut. Und in unserem alten Gotteslob, das wir bis vor einem Jahr verwendet haben, heißt es unter der Nummer 370: „Wenn in der sonntäglichen Versammlung nicht die Eucharistie gefeiert werden kann, soll eine Kommunionfeier gehalten werden“. Punkt.

Wie halten Sie es in Ihrer Pfarre? Franz Küllinger: Wenn an einem Sonntag

Warum gefällt Ihnen die Bezeichnung Wort- und Kommuniongottesdienst so gut? Küllinger: Da kommt klar zum Ausdruck,

bei uns in Wartberg ein Wortgottesdienst gefeiert wird, ist der grundsätzlich mit Kommunion­ spendung. Konkret ist das jeden zweiten Sonntag. Bei Hochzeiten und Begräbnissen differenzieren wir je nach Feiergemeinde, die zu erwarten ist. Das können dann durchaus nur Wortgottesdienste sein. Warum treten Sie so vehement für die Verbindung von Wortgottesdienst und Kommunion­ spendung ein? Küllinger: Eine Frau, die tief religiös war, hat

mir einmal gesagt: Beten kann ich auch allein und das tue ich auch. Bibel lesen kann ich auch allein und ich tue es auch, aber die Kommunion kann ich mir nicht selbst geben. Doch die gehört für mich zu einem Sonntag. – Das ist keine hohe Theologie, das ist das Empfinden von gläubigen Menschen. Wir sollten die Leute ernst nehmen. Ich kann nur betonen, dass die Praxis von der Verbindung von Wortgottesdienst und Kommunionfeier ausgehend vom Konzil in kirchlichen Dokumenten gut verankert ist: Die Synode aller Bistümer der Bundesrepublik Deutschland nennt 1975 die Feier „Wortund Kommuniongottesdienst“, die gehalten werden soll, wenn keine Messe möglich ist. Diese Bezeichnung gefällt mir außerordent-

Die Geschichte der Debatte Ein Satz in der KirchenZeitung hat eine erreg­ te Diskussion angestoßen. „Die Wort-Gottes-Fei­ er sollte ohne Kommunionspendung gefeiert werden“, schrieb der Liturgiewissenschafter Li­ borius Lumma (KiZ vom 20. Juli). Auf diesen Ar­ tikel folgte ein Aufschrei. Der Tenor der Beiträ­ ge: „Bei uns in der Pfarre ist das anders und das soll so bleiben.“ Daraufhin hat die KiZ die seit 1994 verbindliche diözesane Rahmenordnung vorgestellt: „Im Regelfall findet die Feier ohne

dass es sich nicht um einen Wortgottesdienst handelt, an den eine Kommunionspendung angehängt ist. Mir ist wichtig, dass beide Teile schön und sorgfältig gestaltet werden. Der Kommuniongottesdienst ist dabei nur in der reduzierten Gestalt möglich, weil eben kein Priester da sein kann, aber er ist möglich und hat seinen hohen Stellenwert. Das müssen wir uns bewusst halten. Welche theologischen Gründe sehen Sie für die Zusammengehörigkeit? Küllinger: Wortgottesdienst und Kommu-

niongottesdienst kommen aus einer einzigen Quelle: aus der Selbsthingabe Jesu. Besonders deutlich wird die Selbsthingabe aber doch im Kommuniongottesdienst. Auch in der reduzierten Form ist er eine unverzichtbare Säule, um das eucharistische Grundanliegen in der Gemeinde lebendig zu halten. Warum kam es zu dieser kirchenamtlichen Änderung, dass aus Wortgottesdiensten mit Kommunionspendung Wort-Gottes-Feiern wurden? Küllinger: Ich weiß es nicht, ich möch-

te auch keine Vermutungen anstellen. Ich weiß nur, dass die Verbindung von Wortgottesdienst und Kommuniongottesdienst

Kommunionspendung statt, im Ausnahmefall mit.“ Diese Vorschrift hat sich aber nicht wirk­ lich durchgesetzt. Nun melden sich die Pfarras­ sistent/innen zu Wort. In rund 60 Pfarren der Diözese nehmen sie gemeinsam mit einem Pfarr­ moderator Leitungsaufgaben wahr. In fast allen diesen Pfarren werden Wortgottesdienste gefei­ ert, meist mit Kommunionspendung verbunden. Franz Küllinger, Pfarrassistent in Wartberg ob der Aist, der Sprecher der Berufsgemeinschaft, begründet im Gespräch mit der KirchenZeitung diese Praxis.

KonsR Franz Küllinger ist Sprecher der Pfarr­ assistent/innen in der Diözese Linz. kiz/cg

theologisch gut begründet ist. Übrigens stört mich der Begriff Wort-Gottes-Feier. Feier ist ein schwaches Wort, ein Allerweltswort, das für alles verwendet werden kann: von der Dachgleichenfeier angefangen. Was wir aber tun, wenn wir am Sonntag zusammenkommen, ist etwas anders: Wir gedenken, dass sich Jesus uns geschenkt hat. Das ist Gottes Dienst an uns Menschen. Das ist etwas ganz Großes. Eigentlich sollten wir darüber nachdenken, warum wir Eucharistiefeier sagen und nicht Eucharistiegottesdienst. Wenn Sie so stark auf Wortgottesdienste mit Kommunionfeiern setzen, vernachlässigen Sie da nicht Formen, die die Pfarre bereichern können? Küllinger: Wir reden nur vom Sonntag, sonst

bin ich sehr für die verschiedensten liturgischen Formen. Angefangen von Kreuzwegandachten, Maiandachten und Stunden­ gebet. Das Interview führte Josef Wallner.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 5

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In Kürze Westring-Autobahn

Stift Wilhering. Am 20. August 2017, dem Hochfest des hl. Bernhard von Clairvaux, feierte die Gemeinschaft der Zisterzienser die feierliche Profess von P. Maximilian Bak (2. von links), einem Priester aus Ungarn. Er verband sich damit auf Lebenszeit mit dem Kloster Wilhering. P. Maximilian ist im Kloster als Organist und Kantor eine große Bereicherung für Gottesdienst und Choralgesang. Stift

Stift Schlägl. Am 27. August legten fr. Thomas Jansen (2. von links) und fr. Ewald Nathanael Donhoffer die einfache Profess auf drei Jahre ab, Herr Hermann Josef Hehenberger (3. von rechts) die feierliche Profess auf Lebenszeit. Mit H. Hermann Josef freuen sich nicht nur Abt Martin und die ganze Gemeinschaft, sondern auch H. Markus Rubasch (2. von rechts), der Göd des neuen Chorherren. stift

Orden feiern ihre Jubilare In den Sommermonaten stehen in vielen Ordensgemeinschaften Professfeiern an: Jubelprofessen, die von der Treue der Ordensleute, und Neuprofessen, die den Mut von jungen Erwachsenen zeigen. Elisabethinen. Mit einem Festgottesdienst begingen am 26. August 2017 Sr. M. Alexia Fuchs (Sarleinsbach), Sr. M. Mathilde Rudlstorfer (Leopoldschlag) und Sr. M. Gertrud Reichl (Linz-St. Magdalena) ihr goldenes Professjubiläum und die Generaloberin Sr. M. Barbara Lehner aus Kollerschlag (rechts) konnte auf 40 Jahre Ordensleben zurückblicken. In seiner Festpredigt erläuterte Univ.-Prof. Johannes Marböck die Erzählung aus dem ersten Buch Samuel, dass nicht nur der unerfahrene junge Samuel Schwierigkeiten hatte, den Ruf Gottes zu begreifen. Auch der alten Priester Eli brauchte drei Rufe, bis ihm

der Gedanke kam, dass es die Stimme Gottes sein könnte. Steinerkirchen an der Traun. Am 22. August feierten die Benediktinerinnen v. U. H. M. in Steinerkirchen an der Traun ihr Titelfest „Unbeflecktes Herz Mariens“. Am Vorabend erneuerte Sr. Katharina Leitner in der ersten Vesper ihre zeitliche Profess auf weitere drei Jahre. Sie gab damit ein kräftiges Zeugnis ihres Vertrauens auf Gottes Führung in ihrem Leben und ihrer Bereitschaft, sich zum Heil der Menschen einzusetzen. Sr. Kolomana Aichmair, Sr. Ulrike Auer und Sr. Christa Ritzer feierten mit Freude und Dankbarkeit ihre goldenen Professjubiläen. Der festlichen Eucharistiefeier in der Pfarrkirche Steinerkirchen stand P. Andreas Kolm vom Stift Kremsmünster vor. Die Festpredigt hielt Prälat Univ.-Prof. em. Dr. Josef Weismayer aus Wien.

Elisabethinen

Benediktinerinnen

Im Herbst 2018 soll mit den Arbeiten an der A26, der Linzer Autobahn, begonnen werden. Die erste der drei Bauphasen umfasst eine neue Donaubrücke und soll nach vier Jahren abgeschlossen sein. In der zweiten Phase wird u.a. der Tunnel Freinberg gebaut, in der dritten eine Brücke über die Westbahn. Die Bauarbeiten des ­gesamten Projekts betreffen die Pfarren Linz-St. Konrad und Linz-St. Mar­garethen sowie die Stadtpfarre Urfahr. Ein Großteil des Verkehrs soll auf die Autobahn verlagert und das städtische Straßennetz entlastet werden. Ein Infoausstellung ist im Alten Rathaus Linz, Hauptplatz 1, zu sehen. Die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ will am Freitag, 6. Oktober, 17 Uhr, im Linzer Schillerpark darauf aufmerksam machen, dass mehr Straßen mehr Verkehr erzeugen werden und der öffentliche Verkehr ausgebaut werden muss.

Erdnussernte. Caritas OÖ

Zukunft ohne Hunger Die Caritas in Oberösterreich und die KirchenZeitung haben im Rahmen der Caritas-Augustsammlung um Spenden für die Anlage von Obst- und Gemüsegärten in der Demokratischen Republik Kongo gebeten. Nun liegt das beeindruckende Ergebnis vor: Über 800 KirchenZeitungs-Leserinnen und -Leser haben insgesamt mehr als 48.000 Euro gespendet. Damit können Setzlinge und Samen für fast 1400 Gärten gekauft werden. Ein großes Danke!


6 Oberösterreich

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Drei Fälle in Oberösterreich

KirchenZeitung Diözese Linz

Seit 13 Jahren ist Ludwig Ecker als LKW- und Bus-Fahrer

Proteste gegen Abschiebungen

unterwegs. Er genießt das Fahren durch die Landschaft und kennt seine Fahrgäste. Ab September ist er nicht mehr im Bus, sondern als Pastoralassistent in zwei Linzer Pfarren anzutreffen. Ein Rückblick – mit Ausblick.

Abschiebungen sind ebenso Teil des Asylwesens wie positive Asylbescheide. Doch zuletzt wurde besonders unmenschlich vorgegangen. Am 21. August wurden die junge Witwe Narine Bughdaryan und ihre beiden Kinder überraschend in Walding abgeholt. Die christliche Familie sollte nach Armenien abgeschoben werden. Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, war eine der Unterstützer/innen, die öffentlich auf die drohende Abschiebung hingewiesen haben. Der Protest hat sich ausgezahlt: Die Familie durfte heim nach Walding. Protest in Pfarrkirchen. Nun ruft die Abschiebung einer jesidischen Familie aus Pfarrkirchen

angabe. Die Familie v ­ ersicherte, sie hätte auf der Flucht ­einen anderen Namen angenommen, um ihre Kinder zu schützen. Schock in Vöcklabruck. Ein besonders unmenschlicher Fall belastet ein christlich-armenisches Paar und ihre Kinder in Vöcklabruck. Sie sind bereits österreichische Staatsbürger, der 66-jährige Vater hat um Asyl angesucht. Seine Frau ist im Frühjahr verstorben. Ende August wurde der herzkranke Mann völlig überraschend abgeführt. Herr Georg (sein voller Name soll zu seinem Schutz nicht genannt werden) durfte weder Medikamente noch weitere Kleidung mitnehmen. Zwei Tage später wurde er nach Armenien abgeschoben. Tim Ausserhuber vom Wiener Migrant/innenverein St.

Elisabeth Leitner

„Noch zwei Mal tanken, dann ist Schluss“, sagt Dr. Ludwig Ecker und lacht. Er steht an der Zapfsäule vor „seinem“ Bus und macht den Tank voll. Jetzt im Sommer sind viele seiner Fahrgäste auf Urlaub oder genießen die Ferien. Als Busfahrer kennt man seine Kunden. Mit manchen Fahrgästen ist er nun auf Facebook befreundet, einige haben seine Telefonnummer und rufen ihn an, wenn der Zug Verspätung hat. So kann er kurz auf sie warten. „Smalltalk“, aber auch philosophische Fragen wurden im Bus abgehandelt: „Ich hatte zum Beispiel einen Fahrgast, der wollte wissen, was ich vom Univer-

Ein Theolo salienrealismus* halte“, erinnert sich der 54-jährige baldige Ex-Busfahrer. Ludwig Ecker wird nach seinem Sommerurlaub seinen neuen Dienst als Pastoralassistent in den Linzer Pfarren Christkönig und St. Markus antreten. Nach 13 Jahren als LKW- und Busfahrer kehrt er mit Anfang September zurück in den pastoralen Dienst. Überraschung. Ein Theologe als Busfahrer: Da staunten auch die Fahrgäste, wenn es zufällig herauskam. „Ich hab dann immer zu erklären versucht, dass Lehrer oder Pastoralassistent überhaupt kein privilegierterer Beruf ist als Busfahrer“, erzählt er. – Und warum setzte sich der Doktor der Theologie hinters Lenkrad? Ludwig Ecker erzählt: „Meine Ehe ist damals zerbrochen, ich war Pastoralassistent und habe einfach mal Abstand vom pastoralen Dienst gebraucht.“ Schon während seines Theologiestudiums war er als LKW-Fahrer im Einsatz gewesen und hat dann sein Hobby zum Beruf gemacht. „Die

Viele Menschen in Pfarrkirchen wollten nicht hinnehmen, dass eine Familie abgeschoben werden soll. Michelle Du Plessis

nach Armenien Empörung hervor. Die Familie lebt seit fünf Jahren im Ort und ist sehr gut integriert. Vier von sechs Mitgliedern wurden vor Kurzem außer Landes gebracht. Die Großeltern durften wegen ­ einer Erkrankung des Großvaters bleiben. Davor hatten Bürgermeister und Pfarrgemeinderat beim Bundesasylamt in Linz humanitäres Bleiberecht gefordert. Als Grund für die Abschiebung nannte die Behörde eine falsche Identitäts-

Marx kennt die Familie seit fünf Jahren. Er weiß, dass viele Richter nach humanitären Lösungen suchen. Das wäre auch bei Herrn Georg angemessen gewesen. Ausserhuber ist schockiert von der Unmenschlichkeit, mit der hier vom Bundesasylamt in Linz und der Polizei vorgegangen wurde: „Eine so grausame Vorgangsweise in einer christlich geprägten Demokratie hätte ich nicht für möglich gehalten.“ Christine Grüll

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Beim Fahren Landschaft und Natur mitzuerleben, das genießt Ludwig Ecker.


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Oberösterreich 7

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Im Gespräch mit dem Fahrgast. Viele Fahrgäste, die regelmäßig einsteigen, kennt Ludwig Ecker, mit manchen ist er auf Facebook im Internet befreundet. Der Busfahrer ist auch Theologe und war früher bereits in der Pastoral tätig. Gespräche über das Wetter haben genauso Platz wie philosophische Fragen – natürlich nur, wenn es die Zeit und Aufmerksamkeit erlauben. privat (3)

ge als Busfahrer e­ rsten vier Monate LKW-Fahren mit Hängerzug, Wechselaufbauten und Lebensmittelumladerei, immer in der Nacht – das war schon anstrengend. Da war das Busfahren dann fast ein Honiglecken!“, sagt er rückblickend. Kultursender im Bus. In den 13 Jahren ist er innerlich viel zufriedener geworden: „Ich hab die Landschaft und die Veränderung der Natur sehr genossen. Ich komme ja aus der Landwirtschaft. Insgesamt war es eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte“, sieht Ecker diese berufliche Wegstrecke positiv. Aufgefallen ist ihm, dass viele Fahrgäste von der Umgebung nichts mehr mitbekommen, weil sie ständig mit ihren Handys oder Beziehungsquerelen beschäftigt sind. Abgehen wird ihm das Ö1-Hören: Ecker ist wahrscheinlich einer der wenigen, der seine Fahrgäste mit dem Kultursender „beglückt“ hat, wie er zugibt. Überwachung. Die „ständige Schüttelei“ sowie Hitze und Kälte im Bus waren aber – trotz Klimaanlage – anstrengend. Dass der Busfahrer, der im Linienbusbetrieb als Einziger direkt beim Kunden ist, vom Arbeitgeber oft als „Lakaie“ gesehen und behandelt wird, hat ihn „gewurmt“. Die Überwachung der Busfahrer via GPS und Kontrolleur/innen habe in der letzten Zeit überhandgenommen hat, berichtet er. Die ständige Androhung von Strafen von bis zu 100 Euro, wenn der Busfahrer nicht die Ausweise kontrolliert oder einmal ein bis zwei Minuten zu früh abfährt, ist ihm „sehr am Nerv gegangen“, so Ecker.

Gitarre und Schlagzeug. Der Tank ist nun voll. Jetzt macht sich Ecker auf seine Tour. Er fährt die immer gleiche Strecke in und um Marchtrenk, zu seiner Arbeitsstelle pendelt er mit dem Zug. Nach der Bustour geht’s wieder nach Hause. Ecker wohnt in Linz, geboren ist er in Ried im Innkreis. In seiner Freizeit singt und spielt er Gitarre und Schlagzeug: „Obwohl nur ‚mäßig begabt‘ mit großer Begeisterung“, sagt der Vater von drei Kindern, der mittlerweile wieder verheiratet ist. „Noch zwei Mal tanken, dann ist

Frohe Botschaft. Ab September wird man Schluss“, weiß Ludwig Ecker. ihn statt im Bus in den Linzer Pfarren Christkönig und St. Markus antreffen. Die Ausschreibung hat * Der Universaliener zufällig gesehen, sie hat ihn „angesprungen“: „Ich gestreit ist eines der stalte und leite gerne Gottesdienste, weil man da herzentralen Themen ausgefordert ist, mit Körper, Gesten, Raum, Musik, Wort der Philosophie des und Zeichen den Glauben und die Frohe Botschaft GeMittelalters und stalt werden zu lassen.“ Dass die Menschen bei den betrifft die Frage, ob Feiern und im Gespräch spüren, worum es im Leben es ein Allgemeines wirklich geht, das wünscht er sich. Ein Satz ist für ihn wie Menschheit, besonders wichtig: „Das Wesentliche im Leben ist GeKlasse, Zahl wirklich schenk. Wir vergessen das so leicht! Jeder Atemzug, jede gibt oder ob Allbeglückende Begegnung, die tiefen Freuden haben wir gemeinbegriffe uns nicht selbst erarbeitet, sondern sie sind uns gegeben, menschliche Kongeschenkt.“ – In dieser Haltung fährt er hier seine letzten struktionen sind. Runden und ist bereit für neue Herausforderungen.

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8 Thema

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KirchenZeitung Diözese Linz

Einsatz der Vernunft

„Die Kirche muss auf den Schutz der Erde drängen“ Was können die Religionen zur nachhaltigen Entwicklung beitragen? Kurz vor dem Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung diskutierte darüber beim Europäischen Forum Alpbach die interreligiöse Initiative „Ethics in Action“. Ihr Mitbegründer Kurienbischof Marcelo Sánchez Sorondo nennt es eine Aufgabe der Kirche, den Menschen die Wahrheit über den Klimawandel zu sagen. Das Gespräch führte Heinz Niederleitner

Am 1. September begeht die Kirche den Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung. Welchen Einfluss kann die Kirche hier nehmen? Marcelo Sánchez Sorondo: In der Enzyklika

„Laudato si’“ von Papst Franziskus geht es im ersten Schritt darum, die Situation unseres Planeten wahrzunehmen – ich bevorzuge vom „Planeten“ und nicht von „Schöpfung“ zu sprechen, denn „Schöpfung“ bedeutet eigentlich mehr als wir hier meinen. Die Gedanken, auf denen „Laudato si’“ basiert, fußen auf wissenschaftlicher Vernunft: Wir müssen uns vor Augen führen, dass das Handeln von Menschen, wie die Nutzung von Erdöl, zu globaler Erwärmung führt. Also müssen wir zu sauberer Energie wechseln. Die Kirche hat die Verpflichtung, den Menschen zu sagen: „Wir sind in dieser Situation und wir müssen etwas ändern.“ Zu einem gewissen Teil kann die Kirche selbst ihren Beitrag leisten. Aber sie muss auch daran erinnern, die Abkommen gegen die Klimaerwärmung einzuhalten, und auf die sozialen Folgen des Klimawandels hinweisen: viele Flüchtlinge und neue Formen der Sklaverei. Sie sprechen die Vernunft an: Heißt das, die Kirche muss wissenschaftliche Forschung gegen jene verteidigen, die den Klimawandel leugnen? Sánchez Sorondo: Wenn der Papst wie in

„Laudato si’“ eine Position einnimmt, gehört das klarerweise zum Lehramt der Kirche. Es ist ja nicht das erste Mal, dass die Kirche Gedanken von außen übernimmt. Die Idee des Gemeinwohls beispielsweise stammt aus den Schriften des Aristoteles. Die Idee der menschlichen Person kommt

aus der neuzeitlichen Philosophie. Das Verständnis der Dreieinigkeit wurzelt auch in der Philosophie und steht nicht direkt in den Evangelien. In vergleichbarer Weise hat Papst Franziskus in „Laudato si’“ Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschung übernommen. Die Vernunft zu verteidigen, heißt hier: Den Menschen sagen, was das Problem ist, und eine Lösung aufzeigen: zu sauberer Energie zu wechseln. Nun, US-Präsident Donald Trump spricht von „sauberer Kohle“... Sánchez Sorondo: Wir brauchen keine Wort-

witze. Es ist doch klar, worum es geht. Papst Johannes Paul II. hat Glaube und Vernunft als die zwei Flügel des menschlichen Geistes bezeichnet. Gläubige werden aber mitunter damit konfrontiert, dass jemand Vernunft als Argument gegen den Glauben oder die Lehre der Kirche verwendet. Wie antwortet man darauf? Sánchez Sorondo: Wenn Vernunft wirkliche

Vernunft ist, in der Wahrheit wurzelt und sich nicht gegen die christliche Offenbarung wendet, erkennen wir ihre Konsequenzen an. Vernunft und Glaube arbeiten nicht gegeneinander, sondern zusammen. Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel bringen: Es heißt manchmal, die Lehre der Kirche in Bezug auf Geburtenkontrolle sei ein Hemmnis bei der Lösung des Problems der Überbevölkerung ... Sánchez Sorondo: Aber es ist doch gar nicht

klar, dass die Vernunft erfordert, von Überbevölkerung auszugehen. Wir erachten einen solchen Standpunkt nicht als Ergebnis

der Vernunft: Zu diesem Thema gibt es viele verschiedene Meinungen. Wir nehmen etwas als Frucht der Vernunft an, wenn die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung zu einer übereinstimmenden Auffassung geführt haben. Womit befassen Sie sich generell in den Päpstlichen Akademien der Wissenschaften und der Sozialwissenschaften? Sánchez Sorondo: Es geht darum, die Wis-

senschaften weiterzuentwickeln und eine gemeinsame Einschätzung zu erreichen – im Speziellen bei wichtigen Themen. Im Fall des Klimawandels war die Päpstliche Akademie der Wissenschaften eine Vorreiterin: Die beiden Nobelpreisträger Paul J. Crutzen und Mario J. Molina sowie der Forscher Veerabhadran Ramanathan haben früh zu den Themen Klima, Atmosphäre und Ozonloch geforscht. Sie alle sind Mitglieder unserer Akademie. Wir haben uns mit dem Thema vom ersten Moment an auseinandergesetzt. Was ist die eigentliche Aufgabe der von Ihnen 2016 mitgegründeten Initiative „Ethics in Action“, der Vertreter/innen aller großen Weltreligionen angehören? Sánchez Sorondo: Wir wollen zu konkreten

Handlungen kommen. Denn wir brauchen zur Verteidigung der Menschenwürde und des Respekts gegenüber dem Planeten nicht nur noch mehr Worte, sondern Handeln. Es ist dazu nicht notwendig, die verschiedenen Vorstellungen in Hinblick auf Gott zu diskutieren. Religionen können stattdessen bei ethischen Themen zusammenarbeiten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 9

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Europäisches Forum Alpbach

Aufruf für ein ethisches Handeln von Konzernen Neben ihrem internen Austausch versuchte „Ethics in Action“ in Alpbach durch Veranstaltungen junge Menschen für ein ethisches und nachhaltiges Handeln insbesondere von Unternehmen zu begeistern.

Wird das nicht schwieriger? Die katholische Kirche ist etwa strikt gegen die „Ehe für alle“, also auch für homosexuelle Paare. Teile der evangelischen Kirchen haben keine Probleme damit. Sánchez Sorondo: Da müssen wir etwas aus-

Was es zu schützen gilt, hatten die Teilnehmer/innen des Europäischen Forums mit der Natur rund um Alpbach direkt vor Augen. nie (2)

einanderhalten: Wenn Sie ein Bild von Caravaggio anschauen, werden vermutlich alle zustimmen, dass es ein wichtiges Werk ist – auch wenn einer sagt: „Da gibt es einen Bildteil, der mir nicht gefällt.“ Das bedeutet: Wir brauchen eine Hierarchie der Übereinstimmung. In manchen Fragen können wir uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind. Aber im Ganzen sind wir uns einig. Warum sind Sie mit „Ethics in Action“ nach Alpbach gekommen? Sie treffen sich doch normalerweise im Vatikan? Sánchez Sorondo: Wir wurden eingeladen

und zu dieser Jahreszeit ist das Klima hier besser als in Rom (schmunzelt). Aber ernsthaft: Wir haben erkannt, dass das Europäische Forum Alpbach eine großartige Institution ist, die uns Möglichkeiten eröffnet.

„Papst Franziskus ist die Person auf dem Planeten, die am tiefgreifendsten und profundesten das gemeinsame Wohlergehen aller Menschen anspricht.“ Jeffrey D. Sachs, von dem dieses Lob auf den Papst stammt, gehört zu den einflussreichsten Forschern der Welt: Der Ökonom ist Berater mehrerer internationaler Organisationen sowie Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung in New York. Er empfahl den jungen Menschen, die aus aller Welt ins Tiroler Alpbachtal gekommen waren, die Enzyklika „Laudato si’“ zu lesen. Als eine der Aufgaben von „Ethics in Action“-Initiative bezeichnete er es, den Einsatz für die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, die im September 2015 verabschiedet wurden. Sachs‘ Aussagen über den derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump, der ja aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen ist, waren im Gegensatz zu jenen über den Papst übrigens alles andere als freundlich. Andere Wirtschaft. Damit trafen sich seine Ausführungen mit jenen der US-Juraprofessorin und Politikerin Zephyr Teachout, die auf das Verhältnis von Konzerninteressen und Politik in den USA einging. Sie kritisierte, dass sich in der wirtschaftswissenschaftlichen Lehre global betrachtet eine Sichtweise breit gemacht habe, die die Menschen vorrangig als Egoisten wahrnimmt statt die empathische Seite zu betonen. Der New Yorker Unternehmer Jonathan Rose erklärte den Erfolg seiner Immobilienfirma für umweltgerechte und leistbare Wohnungen damit, dass dies auch sichere Investitionen seien. Der deutsche Philosoph Claus Dierksmeier forderte die Zuhörer letztlich auf, den Menschen weniger als „homo oeconomicus“ (reinen Nutzenmaximierer), sondern als „homo sapiens“ (verständigen, denkenden Menschen) zu sehen. Heinz Niederleitner

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Marcelo Sánchez Sorondo Der Kurienbischof ist Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften. Zudem ist er Sekretär der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin. Zuvor lehrte der aus Argentinien stammende Geistliche als Professor an römischen Universitäten Geschichte der Philosophie.

Lob für den Papst von Jeffrey Sachs (links), Kritik an der Verknüpfung von Wirtschaftsinteressen und Politik in den USA von Zephyr Teachout (rechts). nie (2)


10 Panorama stenogramm

31. August 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Ausbildung im Fernkurs

Tiefer in den Gottesdienst eintauchen

P. Petrus Pavlicek gründete den Rosenkranz-Sühne­kreuzzug. nie

Friedensfest. Das Fest Mariä Namen wird auch heuer in Wien als ein von der Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft veranstaltetes religiöses Großevent gefeiert. Am 9. und 10. September versammeln sich im Stephansdom Gläubige zum Jubiläum „100 Jahre Fatima/70 Jahre RSK“ unter dem Motto „Beten für den Frieden“. Prominente Mitfeiernde sind Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof Franz Lackner und Bischof Erwin Kräutler. Schülerkreis. In Rom kommen von 31. August bis 3. September die Mitglieder des Ratzinger-Schülerkreises zu ihrem Treffen zusammen. Zu den Hauptreferenten gehört heuer der Linzer Bischof Manfred Scheuer. Das Thema der Tagung lautet „Christenverfolgung und Martyrium“.

Was bedeuten die einzelnen Teile der Messe? Wie „funktioniert“ das Kirchenjahr? Wie heißt die Schale, auf die der Priester die Hostie legt? Wer sich für Liturgie interessiert, dem bietet „Liturgie im Fernkurs“ umfassende Aufklärung per Post. „Je mehr ich mich damit befasse, desto besser verstehe ich den Gottesdienst – und desto mehr bin ich auch beim Geschehen dabei“, berichtet Monika Gundendorfer aus St. Valentin (NÖ). Seit April 2016 belegt sie den Lehrgang „Liturgie im Fernkurs“ über das Österreichische Liturgische Institut. Gereizt habe sie die Teilnahme schon länger, sagt Gundendorfer, die auch den Theologischen Fernkurs abgeschlossen hat. Da sie in ihrer Heimatpfarre Langenhart bereits liturgische Dienste übernommen hat und weil sich das durch das absehbare Entstehen eines Pfarrverbandes noch ausweiten wird, hat sie den Plan dann in die Tat umgesetzt. „Liturgie im Fernkurs“ ist eine auf 18 Monate angelegte Ausbildung, die einerseits durch

Die Formen der Liturgie haben Monika Gundendorfer (rechts) schon lange interessiert. Rupprecht/kathbild.at/Privat

Lehrbriefe, CDs und DVDs Wissen vermittelt, andererseits auch praktische Übungen enthält. Für diese suchen sich die Teilnehmer einen Mentor, der sie begleitet. Ein Einstieg ist jeweils im April und im Oktober möglich. Bestätigt die Pfarre, dass die Ausbildung in ihrem Sinne absolviert wird, trägt die Liturgische Kommission für Österreich ein Drittel der Gesamtkosten von 306 Euro. Kritischer Zugang. Zum Kurs gehört auch ein Ausbildungswochenende. Monika Gundendorfer hat das ihre bereits absolviert. Ihr Mentor ist ihr Pfarrer, der selbst Wert auf gute Liturgie legt. Besucht Gundendorfer anderswo den Gottesdienst, zeigt der Kurs auf eine besondere Weise Wirkung: „Da fällt einem dann manches auf, was liturgisch vielleicht nicht so passt. Man wird da schon kritisch“, sagt sie. Gundendorfer selbst ist schon länger in der Frauenliturgie aktiv, die praktischen Aufgaben des Kurses stellen für sie daher keine große Herausforderung mehr dar. Andererseits können so aber auch weniger Geübte einsteigen. Wer will, kann den Kurs mit Prüfung und Zeugnis abschließen. Dafür sind praktische Aufgaben und eine mündliche Prüfung notwendig. Monika Gundendorfer will in jedem Fall mit Prüfung abschließen. nie XX Weitere Informationen beim Österreichischen Liturgischen Institut: Tel. 0662-844576-84 oder unter: www.liturgie.at/bildung/fernkurs

Analyse Konfessionslos = glaubenslos? Nach dem Rummel um den Anstieg der Muslime ist bei der öffentlichen Diskussion rund um die Studie der Akademie der Wissenschaften der Anstieg der Konfessionslosen von 12 auf 17 Prozent seit 2001 nun Thema geworden. Dazu wurden zwei unterschiedliche Einschätzungen veröffentlicht: Gerhard Engelmayer, Vorsitzender des Freidenkerbundes, forderte in der „Presse“ (23.

August) die staatliche Anerkennung einer Vertretung der Konfessionsfreien, denn diese hätten „eine klarere Weltanschauung als die meisten Katholiken“: Viele „Taufscheinchristen“ würden nicht an die Aussagen ihrer Religion glauben, argumentiert er. Anders sieht das der Kirchenhistoriker Rudolf K. Höfler („Wiener Zeitung“, 23. August): Konfessionslos bedeute selten Ungläubigkeit; die meisten würden die Kirche(n) wegen des Kirchenbeitrags verlassen.

Zu einfach. Die Idee, dass alle Konfessionslosen einem bewusst gewählten Atheismus anhängen und für einen dezidiert atheistischen Humanismus eintreten, ist wohl zu einfach. Wahrscheinlicher ist, dass sie aus Atheisten, Agnostikern, Kirchenbeitrags-Austretern, gläubigen Kirchenkritikern und Menschen bestehen, für welche die Frage nach Gott nachrangig ist. Gleichzeitig wird es Kirchenmitglieder geben, die an der zentralen Glaubensfrage der Auferstehung zweifeln.

Sie bleiben in der Kirche, weil sie die menschlichen, sozialen Werte und den Einsatz in diesem Sinne unterstützen – oder aus Tradition. Sie als „Taufscheinchristen“ abzustempeln, ist sicher nicht passend. Respekt. Redlicherweise wird man also keinen Gegensatz „hier Gläubige, dort Ungläubige“ konstruieren können. Gegenseitiger Respekt von konfessionell gebundenen und ungebundenen Menschen wäre viel wichtiger. Heinz Niederleitner


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

31. August 2017

Bei bestem Wetter konnten die Mitglieder der Charismatischen Erneuerung auch im Freien feiern.

Helga Rader

„Bringt euch in der Kirche ein“ „Es waren sehr gesegnete Tage voller Begeisterung und Tiefgang“, fasst Max Weidenhiller die Österreich-Feier zum 50-jährigen Bestehen der Charismatischen Erneuerung (CE) vergangene Woche in Windischgarsten (OÖ) zusammen. Laut Professor Hans Peter Lang, dem früheren CE-Leiter in Österreich, stand eine Ermuti-

gung zur Mitgestaltung der Kirche vor Ort im Zentrum: Infolge rückläufiger Berufungen seien viele Pfarrer so beansprucht, dass sie etliche Dienste in der Seelsorge oder auch die Glaubensweitergabe nicht mehr erfüllen könnten. Die Unterstützung der Laien, je nach deren Begabung, sei hier nötig.

Am 2. und 3. September feiert überdies die Gemeinschaft Cenacolo im burgenländischen Kleinfrauenhaid das 20-JahrJubiläum ihrer dortigen Einrichtung. Die Gemeinschaft Cenacolo bietet jungen Menschen in Krisen, insbesondere bei Drogenproblemen, die Möglichkeit eines Neubeginns.

Papst: Keine Rückkehr zur alten Liturgie

Goldene Hochzeit mit Benedikt XVI.

Weltkirche

Papst Franziskus hat eine Rückkehr zur alten tridentinischen Messe ausgeschlossen. Die Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-–1965) sei „unumkehrbar“, sagte er vor Teilnehmern einer liturgiewissenschaftlichen Tagung in Rom. Es gelte Oberflächlichkeiten und entstellende Praktiken zu beenden. Die Reform selbst stehe aber nicht in Frage. Auf die von seinem Vorgänger Papst Benedikt XVI. gewährten Erleichterungen für Gottesdienste nach dem alten Messbuch von 1962 ging Franziskus in seiner Ansprache nicht ein.

Die einstigen Nachbarn von Papst Benedikt XVI. in Pentling bei Regensburg, Rupert und Therese Hofbauer, haben ihre goldene Hochzeit in Rom gefeiert. Das emeritierte Kirchenoberhaupt zelebrierte für die beiden am vergangenen Wochenende eine Messe, bei der sie ihr Eheversprechen erneuerten. Über den Gesundheitszustand von Benedikt XVI. sagte Hofbauer, ihm gehe es gut. „Man kann mit ihm über alles sprechen und seinen Humor hat er immer noch.“ Aber die üblichen Altersbeschwerden habe der emeritierte Papst eben auch, hieß es.

Papstreise nach Kolumbien. Papst Franziskus reist in der kommenden Woche nach Kolumbien. Im Mittelpunkt der Reise vom 6. bis 11. September steht die Versöhnung nach Jahrzehnten des blutigen Konflikts mit der FARC-Guerilla. Weiter will Franziskus zwei ermordete katholische Geistliche als Märtyrer seligsprechen. Es ist die fünfte Lateinamerika-Reise des aus Argentinien stammenden Kirchenoberhaupts. Parolin bei Putin. Im Rahmen seines Russlandbesuches ist der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (Bild) mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin zusammengetroffen. Trotz „herzlichen“ Klimas bei dem Treffen gab es in der UkraineFrage keine Fortschritte.

Pietro Parolin

Reuters


Sonntag 22. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 3. September 2017

Im Licht des Gekreuzigten Jesus ist der Gottessohn, der aus Schwachheit gekreuzigt wurde und aus der Kraft Gottes lebt. Das ist der Glaube, den wir bekennen. Wir glauben und bekennen es gegen den Widerspruch der „Welt“ und auch gegen den Aufstand im eigenen Herzen. Denn erst in der Nachfolge des Gekreuzigten wird das Herz verwandelt und hell.

Evangelium Matthäus 16,21-27

Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen, und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.

1. Lesung

2. Lesung

Jeremia 20,7–9

Römer 12,1–2

Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören; du hast mich gepackt und überwältigt. Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, ein jeder verhöhnt mich. Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, Gewalt und Unterdrückung! muss ich rufen. Denn das Wort des Herrn bringt mir den ganzen Tag nur Hohn und Spott. Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, so brannte in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es auszuhalten, vermochte es aber nicht.

Ich ermahne euch also, Brüder und Schwestern, kraft der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen – als euren geistigen Gottesdienst. Und gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Petrus meint es ja so gut

Klingler

G

ott, mein Gott bist du, dich suche ich, es dürstet nach dir meine Seele.

Nach dir schmachtet mein Fleisch wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, zu sehen deine Macht und Herrlichkeit. Denn deine Huld ist besser als das Leben. Meine Lippen werden dich rühmen. So preise ich dich in meinem Leben, in deinem Namen erhebe ich meine Hände. Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, mein Mund lobt dich mit jubelnden Lippen.

Nach dem Messiasbekenntnis des Petrus zeigt sich Jesus nicht unbedingt erfreut. Er rückt dessen Worte vielmehr zurecht, indem er vom bevorstehenden Leiden spricht, das er durch die Ältesten, den Hohen Rat und durch die Schriftgelehrten wird ertragen müssen. Denn seine Verkündigung untergräbt die Autorität der Priesterschaft und stellt den Tempelkult in Frage. Er zieht sich deshalb ihren Hass zu. Er spricht auch von Gott so ganz anders als die Schriftgelehrten, indem er nicht den Wust der Gesetze den Leuten vor Augen stellt, sondern alle Gesetze durch das Gebot der Liebe zu einem sinnvollen Ganzen zusammenführt. Für Jesus ist Gott der Vater und nicht der Gesetzgeber, der Opfer verlangt, um versöhnt zu werden. Die Liebe des Vaters ist der tragende Grund seines Gebotes der Liebe. Er stellt die Liebe zum Vater und zum Nächsten ins Zentrum seiner Verkündigung. Petrus meint es gut, wenn er Jesus vor dem Leiden bewahrt wissen will. Aber da fährt ihn Jesus ganz scharf an: Geh hinter mich, geh mir aus den Augen. Jesus darf und will der Auseinandersetzung mit dem Hohen Rat nicht aus dem Wege gehen, will er sich selbst und seiner Sendung treu bleiben. Es geht um das Geheimnis Gottes, um seine Liebe und Treue zu uns Menschen. Es ist eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod. Solche Gewissensentscheidungen müssen nicht immer so dramatisch sein wie bei Franz Jägerstätter, der seinem Gewissen gefolgt ist, obwohl ihm viele, auch der Bischof, zugeredet haben, dass er doch einrücken solle. Man kann sich an den Anforderungen des Gewissens vorbeischwindeln. Man kann sich scheinbar das Leben leichter und billiger machen, indem man sich hinter der allgemeinen Meinung verschanzt. Aber wo ich den Anforderungen und Entscheidungen des Lebens ausweiche, geht etwas an der eigenen Persönlichkeit verloren.

Zum Weiterdenken Wo gibt es in meinem Leben (Beruf, Familie, Freundeskreis …) Situationen, wo ich ausweichen möchte? Wie steht es um die Verantwortlichkeit für künftige Generationen?

Ja, du wurdest meine Hilfe, ich juble im Schatten deiner Flügel. Meine Seele hängt an dir, fest hält mich deine Rechte.

P. Severin Mayrhofer ehem. Professor für Biologie am Franziskanergymnasium Hall i. Tirol, jetzt Guardian des Franziskanerklosters Telfs. Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm, aus Psalm 63

u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

31. August 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Besonders ältere Menschen sind durch Werbeanrufe und Spendensammlungen am Telefon verunsichert. creativefamily/fotolia

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Paradeisersuppe – eingekocht im Glas zutaten 1,5 kg reife Paradeiser 1 l Wasser Saft von 2 Orangen 1 Zitrone 2 EL brauner Zucker Basilikum, Salz, Pfeffer

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Zubereitung Paradeiser vierteln und Stielansatz entfernen. Alle Zutaten in einen Topf geben, bei mittlerer Hitze rund 30 Minuten kochen. Danach die Paradeiser durch ein großes Sieb streichen, die fertige Suppe in vorbereitete Einkochgläser füllen, verschließen. Zum Einkochen Ofen auf 95 °C „Ober-/Unterhitze“ aufheizen und die Gläser auf ein mit Wasser befülltes Backblech stellen. Die Einkochzeit (30 Minuten) beginnt, wenn in den Gläsern Luftbläschen aufsteigen.

Paradeisermark zutaten 1 kg reife Paradeiser 250 g Äpfel 250 g Zwiebel 150 g Zucker 1 EL Salz, Pfeffer, 1 Prise Paprikapulver

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Zubereitung Paradeiser gegenüber dem Stielansatz kreuzweise einschneiden, kurz in heißes Wasser legen und schälen. Äpfel schälen und Kerngehäuse entfernen. Paradeiser und Äpfel in Würfel schneiden, Zwiebel fein hacken, alles in wenig Wasser kochen und anschließend passieren. Gewürze dazugeben und nochmals aufkochen. Etwas abkühlen lassen, überschüssige Flüssigkeit abschöpfen und das Mark in vorbereitete Gläser füllen. Gut verschließen. XX Das Bäuerinnen Einkochbuch. Leopold Stocker Verlag, 2014.

„Guten Tag, meine Name ist Max Mustermann von der Lotteriegemeinschaft. Liebe Frau Meier, Sie haben gewonnen. Wir müssen da nur noch ein paar Formalitäten klären.“ brigitta Hasch

Schluss mit lästigen Solche oder ähnliche Anrufe kommen immer wieder vor, sind aber verboten. Wer sich Unannehmlichkeiten ersparen will, der legt am besten schon jetzt auf: „Kein Interesse, vielen Dank!“ Werbeanrufe sind verboten. Telefonwerbung bei privaten Personen ist gesetzlich nicht erlaubt. Werbeanrufe sind ohne zuvor erteilte Zustimmung generell unzulässig und strafbar. Am häufigsten handelt es sich um Anrufe von sogenannten Lottound ­Totospielgesellschaften. Sie versprechen einen sicheren Gewinn, wenn man im Gegenzug einen teuren Vertrag abschließt. Daneben versuchen auch Telefondienstleister häufig per Anruf – also gesetzwidrig – mit Lockangeboten die Konsumenten zu einem Wechsel des Anbieters zu überreden. Achtung, oft gibt man nichtsahnend mit seiner Unterschrift auf Auftrags- und Bestellformularen oder auch bei Gewinnteilnahmekarten die Einwilligung für Werbeanrufe. Gut versteckt im Kleingedruckten stimmt man einer Klausel zu, die man eigentlich nicht will. So eine Zustimmung sollte man entweder gleich durchstreichen oder im Nachhinein widerrufen. Wer dennoch mit Werbeanrufen belästigt wird, kann beim zuständigen Fernmeldeamt Anzeige erstatten.

Ungewollte Vertragsabschlüsse. Erhält man nun aus heiterem Himmel einen Anruf, der einen hohen Gewinn in Aussicht stellt, ist man von dieser freudigen Nachricht zunächst überrumpelt. Der Vertrag wird dann sofort nachgereicht und ehe man sich versieht, hat man zugestimmt. Allerdings ist so ein Vertrag nicht gültig. Durch ein Telefonat alleine kann man nicht zu Zahlungen verpflichtet werden. Es kommt auch dann kein gültiger Vertrag zustande, wenn man im Verlauf eines Anrufes verleitet wurde, selbst eine andere Telefonnummer anzurufen, um den „Gewinn“ abholen zu können. Informationen und Hilfe in all diesen Angelegenheiten gibt es bei Konsumentenberatungsstellen des Vereins für Konsumenteninformation (www.konsumentenfragen.at). Spenden sammeln per Telefon. Groß wird die Unsicherheit oft dann, wenn caritative Organisationen telefonisch um Spenden bitten. Man möchte ja helfen, weiß aber nicht, ob man nicht doch einer Betrügerei aufsitzt. Um hier ganz sicherzugehen, lässt man sich am besten Infomaterial schicken oder man fragt nach einer Bankstelle, wo entsprechende Erlagscheine aufliegen.


Gegenstand der Woche: der Sportschuh

Cool und bequem, nicht nur zum Laufen

#CNF/FOTOLIA

Ziemlich genau 100 Jahre ist es her, seit man in England und Amerika die ersten Sportschuhe herstellte. Das war aber nur der Anfang. Komm doch einfach mit, ich lade dich ein auf eine schnelle Runde durch die Geschichte des Sportschuhs. Die ersten Wettkämpfe im Laufen, Werfen oder Turnen gab es im alten Ägypten und bei den Griechen, die Athleten gingen damals allerdings barfuß an den Start. In Europa kannte man bis ins 18. Jahrhundert keinen Sport als Freizeitvergnügen. Reiten oder mit dem Säbel kämpfen zählte zum Kriegshandwerk. Erst als in England ab 1860 das Interesse an Cricket, Hockey und Tennis immer größer wurde, sind auch eigene Sportschuhe entwickelt worden. Es waren Schnürschuhe, die über den Knöchel reichten. Sie hatten eine Gummisohle und das Obermaterial war aus festem Stoff. In Amerika kamen die Sportarten Tennis und Basketball immer mehr in Mode, und auch hier entwickelte sich eine Industrie, die Sportschuhe in Massen herstellte. Zunächst nur für Männer, denn Sport galt für Frauen als „unschicklich“. Etwa ab 1920 beteiligten sich aber auch Frauen an vielen Sportarten und entdeckten dabei, wie bequem so ein Sportschuh war. So dauerte es nicht lange, und die Sommerschuhe der Damen erhielten ebenso weiche Gummisohlen wie die Sportschuhe. Bis heute wurden unzählige Arten von Sportschuhen entwickelt. Jede Sportart hat unterschiedliche Modelle, denk etwa an die Fußballschuhe. Es gibt aber nicht nur verschiedene Marken, die Schuhe unterscheiden sich bei der Dämpfung der Sohle, beim Schnitt oder in der Höhe. Und auch wer keinen Sport betreibt, hat sicher ein paar coole bunte Leinenschuhe mit Bändern oder Klettverschluss im Schuhregal stehen. B. H.

Anrufen

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BALDUIN BAUM

Nein, danke. Weder die Vorfreude auf einen vermeintlichen Gewinn noch das schlechte Gewissen, weil man nicht gleich spendet, sollen einen beeinflussen. Sobald jemand anruft, den man nicht kennt, heißt es, klaren Kopf bewahren. Ein höfliches „Nein“ wird kaum falsch sein. Geht es um Geldangelegenheiten, sind persönlicher Kontakt und schriftliche Unterlagen meist sicherer. Der Verein für Konsumenteninformation gibt folgende Tipps, wie man auf unerbetene (Werbe-)Anrufe reagieren sollte: • Fragen Sie nach Namen, Anschrift und Rufnummer des Unternehmens, auch nach dem Namen des Anrufers/der Anruferin. • Achtung bei unterdrückten Rufnummern. Heben Sie am besten gleich gar nicht ab und lassen Sie das Telefon läuten. • Geben Sie keine Daten preis, insbesondere keine Kontodaten. • Vorsicht bei Gewinnversprechen und Gratisangeboten. • Rufen Sie keine Mehrwertnummern an, sie beginnen in der Regel mit „09“. Oft kommen dann sehr hohe Telefonrechnungen ins Haus. Dagegen kann man schriftlich Einspruch erheben. • Ersuchen Sie um schriftliches Informationsmaterial, seriöse Unternehmen werden es Ihnen gerne zusenden.


teletipps Sonntag

3. bis 9. September 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

3. september

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Dominikanerkirche in Wien. „Sterben und Leben.“ Mit Pfarrer P. Günter Reitzi. ORF 2 12.30  Orientierung (Religion). Gelebte Nächstenliebe: Pater Pedro und die „Müllmenschen“. – Little Flower: Hilfe für ehemalige „Kolonie der Aussätzigen“. – DR Kongo: Kluge Unterstützung für Straßenkinder. ORF 2 14.05  Auf schmalen Spuren. (Dokumentation). Auf pannonischen Spuren – Eine Entdeckungsreise entlang der Neusiedler Seebahn. ORF 2 18.25  Österreich-Bild aus Niederösterreich. Das Haus der Geschichte Niederösterreich – Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. ORF 2 19.15  Stationen (Magazin). Der Olavsweg – Pilgern in Norwegen. ARD-alpha Montag

4. september

17.20  Magische Orte in aller Welt (Dokumentation). Der Gral: Das Geheimnis des Kelches. arte 20.15  Der große Trip – Wild (Drama, USA, 2014). Nach desaströsen Lebenserfahrungen, dem Tod ihrer Mutter und der an ihrer Heroinsucht zerbrochenen Ehe lässt eine junge US-Amerikanerin alles hinter sich und wandert zu Fuß auf dem „Pacific Crest Trail“ monatelang durch den Westen der USA. Das auf einem realen Erfahrungsbericht beruhende Drama einer Selbstfindung überzeugt dank seiner nüchternen, gleichwohl auch humorvollen Inszenierung. ORF eins Dienstag

5. september

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Wofür es sich zu leben lohnt. Viktor Frankl und die Suche nach dem Sinn. Die Doku macht sich auf eine Entdeckungsreise nach dem Sinn des Daseins, fragt nach Gott und der Erfahrung des Absurden. ORF 2 23.20  kreuz und quer (Dokumentation). Herr Schuh und die Hoffnung. ORF 2 23.35  Madiba – Das Vermächtnis des Nelson Mandela (Dokumentarfilm). Auf der filmischen Spurensuche nach seinem Helden erlebt Regisseur Khalo Matabane gegensätzliche Perspektiven. Er regt zum Nachdenken an und eröffnet neue Debatten. arte

So 20.15  Aus Grafenegg: Vasily Petrenko & European Union Youth Orchestra. Aus allen 28 EU-Staaten haben sich 140 junge Talente zusammengefunden, um musikalischer Botschafter der Europäischen Union und bestes Beispiel für die Idee der „Einheit in der Vielfalt“ Europas zu sein. Sie würdigen mit ihrem Programm „Nordlichter“ Werke aus dem hoFoto: ORF hen Norden. ORF III

Do 21.05  Menschen & Mächte. Bauernleben – Bauernsterben. Es werden immer weniger. Und dennoch sind sie das Rückgrat unseres Lebens: Österreichs Bauern. Sie erhalten Kulturlandschaften, produzieren, was bei uns den Kühlschrank füllt und führen einen Kampf ums Überleben. Ein Film über Menschen, die Österreich prägen. ORF 2 Foto: ORF

Mittwoch

Freitag

6. september

19.00  Stationen (Religion). Mensch und Tier – eine tragische Liebesgeschichte. Der heilige Franz von Assisi, erzählt die Legende, predigte den Vögeln und versöhnte die Stadt Gubbio und einen Wolf. Moderator Benedikt Schregle macht ein Praktikum auf einem ganz besonderen Bauernhof, erzählt werden Geschichten von (Tier-)Liebe und Abschied, und es wird auch erkundet, ob man tatsächlich mit Tieren sprechen kann. BR 20.15  Rheingold (Dokumentation). Der Film zeigt den Fluss ausschließlich aus der Vogelperspektive. Mit dieser Perspektive ändert sich alles, sie rückt die Mythen des Flusses, seine Traditionen und Probleme in ein neues Licht: glitzernde Rheinauen erinnern an die Karibik, Schwemmwiesen sehen aus wie die Serengeti. Phoenix Donnerstag 7. september 17.00  Das Buch der Bücher. Über den Tod. Auf der Suche nach Textstellen, die die Kraft der biblischen Sprache spüren lassen. ARDalpha 20.15  Unbezahlbare Pillen (Dokumentation). Ein Patient ist unheilbar krank. Medikamente können sein Leben verlängern. Der Preis dafür ist extrem hoch. Das deutsche Gesundheitssystem ist das solidarischste der Welt. Wie lange noch? Die Diskussion darüber, welche Behandlung zu welchem Preis durchgeführt werden kann, ist längst überfällig. Darf man Patienten personalisierte Medizin verweigern und gleichzeitig Kettenraucher kostenlos behandeln? Wer verursacht welche Kosten? 3sat

8. september

10.55  Magische Orte in aller Welt (Dokumentation). Jerusalem: Das heilige Grab. arte 11.20  Magische Orte in aller Welt (Dokumentation). Rom. Die ersten Christen. arte 20.15  Ich werde nicht schweigen (Fernsehfilm, D, 2017). Eine Witwe bemüht sich nach dem Krieg um ihre Rente. Das ZeitgeschichtsDrama erinnert an die „Hunger-Euthanasie“ in den Psychiatrien der Nazizeit. Eine beklemmende FilmErzählung über die Ohnmacht und den Widerstand einer einzelnen Frau. arte Samstag

9. september

17.50  Unser Österreich (Magazin). Verborgene Schätze Tirols. Drei Tiroler Orte mit einem ganz besonderen Reiz: das Gschlößtal in Osttirol, der Natureispalast am Hintertuxer Gletscher und die Stuibenfälle im Außerfern. ORF III 21.40  Allmen und das Geheimnis des rosa Diamanten (Komödie, D, 2017). Nach der Gründung ihres Unternehmens zur Wiederbeschaffung gestohlener Kunstschätze werden der Lebemann Allmen und sein Diener in ihren ersten großen Fall verwickelt. Krimikomödie mit humoristischen Schlagabtäuschen und gut dosierten Spannungsmomenten. hr Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Annamaria Ferchl-Blum, Fachinspektorin für Religion, Feldkirch. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit von Superintendent Olivier Dantine, Innsbruck. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Bad Eisenkappel/Zelezna Kapla, Kärnten. Zweisprachig. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Lob des Alltags.“ Rainer Bucher, katholischer Theologe, setzt sich mit dem Gewohnten und dem Besonderen des Alltags auseinander. Mo–Sa 6.57, Ö1. Das Ö1 Konzert. „Weg zur Himmelburg.“ Kantaten von Johann Sebastian Bach. Mo 14.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Unruhige Zeiten – Der Donauraum in der Eisenzeit. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. Schubertiade Schwarzenberg. W. A. Mozart: „Die ihr des unermesslichen Weltalls Schöpfer ehrt.“ Do 19.30, Ö1. Im Gespräch. „Vom Rollstuhl aus sieht man die Welt aus der Froschperspektive.“ Gespräch mit Erwin Riess, Politikwissenschaftler, Publizist und Behindertenaktivist, freier Schriftsteller. Do 21.00, Ö1. Hörbilder. Museum der Meisterwerke: Life‘s Holiday. Über die Pflege europäischer Demenzkranker in Thailand. Sa 9.05, Ö1. Logos. Das unbekannte Buch Levitikus. Das Herzstück der Tora – das Buch Levitikus – enthält auch heute noch geltende Regeln für die religiöse jüdische Lebensweise. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Dienstag: Deutschsprachige Kirchenorte in Rom. Die katholische Anima-Gemeinde, die evangelisch-lutherische Christuskirche, der Campo Santo Teutonico und das Germanicum.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

31. August 2017

Freude ist da, wenn man fühlt, wie die Dankbarkeit überfließt. NIE (2)

Lebensquell und Schale Um die Gelegenheiten ergreifen zu können, die uns das Leben

in diesem Augenblick kommt die große Freude über uns.

bietet, braucht es das Lebensvertrauen – den Glauben, sagt Bruder David Steindl-Rast. Doch wir leben in einer unzufriedenen Welt. Warum ist das so? Was fehlt uns?

Die Unzufriedenheit, die wir empfinden, hängt damit zusammen, dass wir dem Leben nicht vertrauen; wir bezweifeln, dass es uns genug gibt. Wir wollen immer etwas anderes oder mehr. Dabei gehört es ganz wesentlich zum Lebensvertrauen, daran zu glauben, dass uns das Leben immer gibt, was wir brauchen.

DEN ATEM DES LEBENS SCHÖPFEN EIN GESPRÄCH IN SECHS TEILEN ÜBER SPIRITUALITÄT MIT

BRUDER DAVID STEINDL-RAST OSB

Teil 3

Herz. Es ist wie mit einer Schale, die wir dem Leben hinhalten und die von der Quelle des Lebens immer gefüllt wird. Wenn sie übervoll ist, dann kommt diese große Freude. Wir sagen ja auch: „Mein Herz fließt über.“ Wenn wir genau beobachten, wie wir diese Dankbarkeit erfahren, dann erkennen wir: Das Herz wird immer voller, zum Beispiel, wenn Eltern ihren Kindern beim Spielen zuschauen oder wir gute Musik hören. Schließlich fließt das Herz über und

Reklame. Aber in unserer Gesellschaft kommt in dem Augenblick, da das Herz überfließen will, die Reklame: Da gibt es noch ein besseres Modell, oder der Nachbar hat ein größeres, neueres ... Und anstatt in diesem Moment die Freude überfließen zu lassen, machen wir die Schale größer und sie kann nicht voll werden. Tropfen. Wenn wir in Länder reisen, in denen die Menschen sehr wenig haben, wundern wir uns oft, warum die Leute so fröhlich sind. Dabei ist es ganz klar: Ihre Schale ist so klein, dass schon ein Tropfen sie überfließen lässt. Es ist für uns aber gar nicht notwendig, die Schale immer kleiner zu machen. Wir dürfen sie nur nicht ständig größer machen und wir dürfen vertrauen, dass genug da ist, auch um mit anderen zu teilen. Es ist auch nicht so, dass zuerst die Freude kommt und dann die Dankbarkeit. Wenn wir genau hinsehen, wird klar, dass zuerst die Dankbarkeit kommen muss und dann die Freude. Wir kennen ja Menschen,

die alles haben, was man brauchen würde, um sich zu freuen. Doch sie freuen sich nicht. Warum freuen wir Menschen uns nicht, obwohl wir alle Voraussetzungen dafür haben? Weil wir nicht dankbar sind, sondern mehr oder etwas anderes wollen. Die Dankbarkeit ist eigentlich selbst schon die Freude, wenn wir sie zulassen. Die Undankbarkeit besteht darin, etwas anderes oder mehr zu wollen und nicht darauf zu vertrauen, dass ich genau das brauche, was das Leben mir jetzt schenkt. Das, was ich brauche, muss schließlich nicht das sein, was ich will.

Vertrauen. Zum Lebensvertrauen, das ja dasselbe ist wie Gottvertrauen, gehört die Kreativität im Vertrauen darauf, dass ich aus meinem Leben etwas machen kann. Das Leben bietet mir immer die Gelegenheit, etwas daraus zu machen, es zwingt mich nicht. Aus dem Augenblick etwas zu machen, ist viel mehr als sich einfach mit „Zwängen des Lebens“ zu arrangieren. Das ist keine kreative Lösung. Lebensvertrauen heißt ja auch, dass das Leben mich nicht zwingt, sondern, dass es mir Gelegenheit anbietet.


18 Termine namenstag

Regina Diwald ist Mitglied im Seelsorgeteam (Koinonia) und Pfarr­ sekretärin in Waldneukirchen. Privat

Regina (7. September) Über das Leben der hl. R ­ egina ist nur wenig bekannt. Ihre Mutter starb bei der Geburt. Regina wurde von einer christlichen Amme großgezogen, die sie auch taufen ließ. Ihr Vater war ein romanisierter Heide, der Regina verstieß, als sie den christlichen Glauben annahm. Sie wurde Schafhirtin und lebte als geweihte Jungfrau und Eremitin. Weil sie sich weigerte, ihr Gelübde der Ehelosigkeit zu brechen und den römischen Konsul Olybrius zu heiraten, ließ dieser sie einkerkern. Im Alter von 15 Jahren wurde Regina unter der Herrschaft des Kaisers Maximilian (286 bis 305 n. Chr.) enthauptet. Regina war auch der Beiname für Maria, die Mutter Jesu, die als Königin des Himmels verehrt wird. Meine Eltern gaben mir diesen Namen, weil er schwer zu „verschandeln“ zu sein schien. Tatsächlich wurde ich während meiner Schulzeit nur „Regina“ gerufen. Erst jetzt werde ich von meinen fünf erwachsenen Kindern manchmal liebevoll „Gini“ genannt. Regina Diwald

31. August 2017

Freitag, 1. September XX Hörsching. 50 Jahre Pfadfinder und Pfadfinderinnen, Pfarrwiese, Neubauer Straße 2, 14 Uhr, bis So., 3. 9., 14 Uhr. XX Lambach. Konzert, bei Schön­ wetter im Klostergarten, bei Schlechtwetter im Sommerrefekto­ rium, 19 Uhr, Ferry Ilg Big Band. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzig­ keits-Rosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr; Herz-Jesu-Messe, 19.30 Uhr. XX Schwanenstadt. Glaubens- und Bibelabend, Pfarrzentrum, 18 Uhr, mit Pfarrer Part. XX Windischgarsten. Kirchenfüh­ rung in der Pfarrkirche, 16 bis 17 Uhr, Anmeldung bei Herrn Edelsba­ cher unter: Tel. 0699/16 66 77 08. Samstag, 2. September XX Bad Zell. Gerade noch Kammer­ musik, Werke von O. Malling, N. W. Gade, R. Glière und D. Schostako­ witsch, Pfarrkirche, 19.45 Uhr, En­ semble Lentia Nova, Ltg.: Michael Wahlmüller. XX Frankenmarkt. Konzert, Pfarr­ kirche, 20 Uhr, Don Kosaken Chor Serge Jaroff, Ltg.: Wanja Hlibka. XX Maria Puchheim. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!, Monats­ wallfahrt für Familien und geistliche Berufungen, Basilika, 14 Uhr, Ltg.: Dr. Johannes Enichlmayr. XX Sierning. Stille Anbetung, Ka­ pelle im Krankenhaus, 17 Uhr. Sonntag, 3. September XX Frauenstein. Festmesse mit Eröff­ nungsfeier und Segnung der Pfarrund Wallfahrtskirche nach Abschluss der Innenrenovierung, Pfarr- und Wallfahrtskirche, 10 Uhr, mit Bischof em. Ludwig Schwarz. XX Kremsmünster. Messe in g-Moll, J. G. Zechner, Stift, 10.15 Uhr. XX Magdalenaberg. Kirchweihfest, Kärntner Bildstöckl Messe, Pfarr- und Wallfahrtskirche, 8.15 Uhr, Waldneu­ kirchner Rud. XX Sandl. Orgelklang mit Organist Paul Glaser, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr.

XX St. Oswald b. Freistadt. Berg­ messe der Pfarre Krenglbach, Braun­

berg, 11 Uhr.

XX Viechtwang. Festgottesdienst des Kameradschaftsbundes, Pfarr­kirche, 9 Uhr, mit Abt Ambros Ebhart. XX Wilhering. Pontifikalamt, Missa solemnis in C-Dur, KV 337, W. A. Mo­ zart, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und In­ strumentalisten der Stiftskirche Wil­ hering. Montag, 4. September XX Linz, Karmelitenkirche. Lo­ retto-Gebetskreis, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharis­ tische Anbetung, 20 Uhr, anschlie­ ßend Agape. XX Weng. Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Don Kosaken Chor Serge Jaroff, Ltg.: Wanja Hlibka. Dienstag, 5. September XX St. Oswald b. Haslach. Kon­ zert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Don Ko­ saken Chor Serge Jaroff, Ltg.: Wan­ ja Hlibka. Mittwoch, 6. September XX Garsten. Der Mann, der Luft zum Frühstück aß, Lesung, Biblio­ thek, 19 Uhr, mit Radek Knapp. XX Liebenau. Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Don Kosaken Chor Serge Jaroff, Ltg.: Wanja Hlibka. XX Ried i. Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Rotes Kreuz – Mobiles Hospiz, Pfarrzentrum Riedberg, 18 bis 20 Uhr. Donnerstag, 7. September XX Krenglbach. Festliches Kon­ zert, atemberaubendes Klangerleb­ nis, Pfarrkirche, 19 Uhr, Don Kosa­ ken Chor Serge Jaroff, Ltg.: Wanja Hlibka. XX Linz. „Wien, du Stadt meiner Träume“, musikalischer Rundgang in die Bundeshauptstadt Wien, Kol­ pinghaus Linz, 18.30 Uhr, mit Mag­ dalena Hallste (Sopran) und Jo­ hannes Münzner (Akkordeon), Anmeldung aufgrund begrenztem Platzangebot: Tel. 0732/66 18 85-250 oder office@kolpinglinz.at. XX Maria Schmolln. Anbetungs­ feier, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. XX Pulgarn bei Steyregg. Orgel­ konzert, Werke von der Trienter

KirchenZeitung Diözese Linz

Orgel­tabulatur, Conrad Paumann, Hans Kotter, Pierre Ataignant, ­Anonymus, Paul Hofhaimer, anony­ me Orgel­tabulatur, August Nörmin­ ger, H ­ ermann Edlerawer, Johannes von Lublin und Leonhard Kleber, Kloster­kirche, 19.30 Uhr, Raimund Schöcher, Orgel. Freitag, 8. September XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Münzbach. Fußwallfahrt – Ma­ ria Taferl, bis Sa., 9. 9., Beginn: Got­ tesdienst in Münzbach, Pfarrkirche, 7.30 Uhr, der Zeitrahmen und die Entfernung sind so gewählt, dass auch ältere Menschen und Kinder teilnehmen können, Anmeldung bis 3. 9.: Leopold Schützeneder, Tel. 07264/40 20 oder Peter Huber, Tel. 07264/48 06. XX Ried i. Innkreis. Orgelkonzert, Klassik trifft Moderne, Stadtpfarr­ kirche, 18 Uhr, Renate Pumberger, Orgel. XX Unterweißenbach. Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Don Kosa­ ken Chor Serge Jaroff, Ltg.: W ­ anja Hlibka. Samstag, 9. September XX Alkoven. Rock im Hof, Jung­ meierhof, Strass 11, Einlass: 19.30 Uhr, mit Skolka und Dentalien Dust. XX Braunau a. Inn. Kirchturmbe­ gehung für Einzelpersonen, Treff­ punkt: beim Kirchenturm, 14 Uhr, Anmeldung über Tourismusverband: Tel. 07722/626 44 oder info@tou­ rismus-braunau.at, Anmeldung ist nicht zwingend nötig. XX Feldkirchen a. d. Donau. Klas­ sikkonzert, Schul- und Kulturzent­ rum, großer Saal, 19.30 Uhr. Sonntag, 10. September XX Garsten. Conerti Bertholdi, Mu­ sik im Sommerchor, Kraut & Rüben, barocke Kammermusik mit Werken von J. S. Bach, Francesco Turini u.a. sowie die Uraufführung von „... the rest is silence“ des österreichischen Komponisten Florijan Lörnitzo, Sommerchor der ehem. Stiftskirche Garsten, 19.30 Uhr, Arte Sonora, Ju­ lia Wurm, Ruth Kerschner und Bian­ ca Eiböck, Blockflöte, Gabriel Ha­ senburger, Barockcello, Ana Maria

Ausstellung – Bücher-Fundgrube – Flohmarkt XX Aschach. Großer Bücherflohmarkt, Öffentliche Bibliothek, Fr., 8. 9., 16 bis 19 Uhr und Sa., 9. 9., 8 bis 12 Uhr. XX Attersee. Dichte Atmosphären, Ausstellung, Atterseehalle, bis 2. 9., Öffnungszeiten: Mo bis Fr., 17 bis 20 Uhr, Sa. und So., 10 bis 12 und 17 bis 20 Uhr, Finissage: Sa., 2. 9., 19 Uhr. XX Bad Hall. Flohmarkt der Pfarre, Ortszentrum, Sa., 2. 9., 7 bis 16 Uhr und So., 3. 9., 7 bis 16 Uhr, der Reinerlös kommt dem Kindergarten und pfarr­ lichen Baumaßnahmen zugute. XX Haag a. Hausruck. Kunstschaffende im Dia­

log im Rahmen der Sonderausstellung kunst. handwerk(s).kunst, Brigitta Jungwirth und Man­ fred Anzenberger, Schloss Starhemberg, So., 3. 9., 14 bis 17 Uhr. XX Linz, Christkönig. Flohmarkt, Fr., 1. 9., 8 bis 17 Uhr und Sa., 2. 9., 8 bis 13 Uhr. XX Linz. Verliebt in Berlin!, Ausstellung in der Ga­ lerie Kulturformen, Kunst im Kontext mit Beein­ trächtigungen, Café Viele Leute, Pfarrplatz 4, bis 16. 9., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 10 bis 19 Uhr. XX Linz. Glücksgefühle, Dora Karácsonyi-Bren­ ner & Antonia Riederer, Ausstellung, Vereinigung

Kunstschaffender Oberösterreichs – bvoö, EG des Ursulinenhofs, 5. 9. bis 27. 9., Mo. bis Fr., 15 bis 19 Uhr und Sa., 13 bis 17 Uhr. XX Schärding. Sammler-Antikmarkt, Barockstadt­ platz, So., 10. 9., 8 bis 16 Uhr. XX Steyr. Bücher-Fundgrube, Evang. Pfarrgemein­ de Steyr, Bahnhofstr. 20, alter Gemeindesaal, So., 10. 9., 11 bis 12.30 Uhr. XX Thalheim b. Wels. Roman Scheidl – Fliegende Blätter und – Jetzt Druck machen! – Druckgrafik aus Leipzig, Museum Angerlehner, bis 24. 9., ab 1. 9., Samstag und Sonntag, 10 bis 18 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

31. August 2017

Ospina, Cembalo. XX Kallham. Bergmesse auf dem Hengstberg in Eschenau im Hausruckkreis, 11.30 Uhr, Veranstalter: KMB Kallham und Neumarkt. XX Kremsmünster. Schöpfungsmesse in B-Dur, Hob. XXII: 13 von ­Josefph Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Lasberg. Bergmesse der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung und Betriebsseelsorge OÖ, Hoh-Haus am Buchberg bei Lasberg/

Freistadt, Treffpunkt: Parkplatz ASZ, Feistritztal 4, 9.30 Uhr, Gehzeit ca. 1 Stunde, Gottesdienst, ca. 11 Uhr, mit Norbert Wolkerstorfer, die Bergmesse findet nur bei ganz schlechtem Wetter nicht statt, Info: KAB-Büro, Tel. 0732/76 10-36 31. XX Ternberg. Bergmesse der Pfarre Linz-St. Konrad am Schoberstein bei Ternberg, Trattenbach, 11.30 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr.

Glockensymposium von 7. bis 10. September in St. Florian Der Klang der Glocke gehört zur Kulturlandschaft Österreichs. Das dritte internationale Symposium vom 7. bis 10. September beschäftigt sich mit sämtlichen Aspekten, die das Glockenwesen betreffen: Glockengeläut, Glockenguss, Geschichte, Bedeutung und Gestaltung der Glocken. Am Donnerstag, 7. September wird um 17 Uhr im Stift St. Florian die größte historische Glocke Österreichs zur Begrüßung erklingen, sie feiert ihren 300. Geburtstag. Eingeladen sind alle Interessierten, besonders Mitarbeiter/innen in Pfarren. Das Glockenreferat der Diözese Linz ist Veranstalter, Mitveranstalter sind die evangelische Kirche Österreichs und die Österreichische Kirchenmusikkommission. Die Teilnahmegebühr beträgt 70 Euro, für Busfahrt und Führungen fallen 10 Euro zusätzlich an. XX Info & Anmeldung: Glockenreferat Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, Postfach 284, 4021 Linz. Tel. 0732/ 76 10-31 15, www.dioezese-linz.at

bildung

Liturgie

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Roma-Lieder, bei Schönwetter im Innenhof, Di., 19. 9., 17 bis 19 Uhr, Anmeldung erforderlich.

Lesejahr A Lesereihe I

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Seniorinnen und Senioren musizieren, ab Do., 14. 9., jeweils von 14 bis 16 Uhr, 10-mal, Ltg.: Mag. Johannes Sonnberger. XX Brunch um 10: Impuls mit Genuss – Frauen in der Kunst, Di., 19. 9., 10 bis 12 Uhr, Ltg.: Dr. Martina Gelsinger. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Bibliolog-Abend, Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? (Mt 9,11b), den biblischen Text und seine Bezüge zum eigenen Leben neu entdecken, Do., 21. 9., 19 bis 20.30 Uhr, Anmeldung erwünscht, Begl.: Sr Stefana Hörmanseder.

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 19. 11., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at huemer

Sabine Köstler

KiZ-Angebot

Gutscheine für das Poppengut Das **** Relax & Wanderhotel Poppengut in Hinterstoder liegt inmitten von grünen Wiesen, imposanten Bergpanoramen, Klettersteigen und sanft hügeligen Almen – Naturjuwele, so weit das Auge reicht. Die Gäste der Familie Kniewasser genießen einen entspannten Wellness- und Aktivurlaub im gemütlichen Ambien­ te und werden von einer exzellenten Gourmetküche mit vielen regionalen Produkten und edlen Weinen verwöhnt. Die großzügige, ruhige Gartenanlage und der harmoni-

sche Wellnessbereich mit Innen- und Außen­pool, Saunalandschaft und eigener Hüttensauna laden die Gäste ein, den Alltag schnell hinter sich zu lassen. Verschiedene Massagen oder eine Packung im Stodertaler Gebirgsheu bieten zusätzliche Entspannung. Zum „Auftanken“ in den Bergen werden individuell geführte Wanderungen angeboten. Als „Wanderhotel bestalpine“ mit vier Bergkristallen gehört das Poppengut zu den Urlaubsspezialisten für wunderschöne Berg- und Naturerlebnisse.

Die KirchenZeitung verlost zwei Mal einen Gutschein für eine Übernachtung für zwei Personen im Poppengut.

Relax & ­Wanderhotel Poppengut, Mitterstoder 20, 4573 Hinterstoder, Tel. 0 ­ 7564/52 68, www.poppengut.at XX Schreiben Sie bis Fr., 8. 9., (KW: „Poppengut“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Sonntag, 3. September 22. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 20,7–9 L2: Röm 12,1–2 Ev: Mt 16,21–27 Montag, 4. September L: 1 Thess 4,13–18 Ev: Lk 4,16–30 Dienstag, 5. September L: 1 Thess 5,1–6.9–11 Ev: Lk 4,31–37 Mittwoch, 6. September L: Kol 1,1–8 Ev: Lk 4,38–44 Donnerstag, 7. September L: Kol 1,9–14 Ev: Lk 5,1–11 Freitag, 8. September Mariä Geburt. L: Mi 5,1–4a oder Röm 8,28–30 Ev: Mt 1,1–16.18–23 (oder 1,18–23) Samstag, 9. September Hl. Petrus Claver, Priester. MarienSamstag. L: Jes 58,6–11 Ev: Mt 25,31–40 L: Kol 1,21–23 Ev: Lk 6,1–5 Sonntag, 10. September 23. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 33,7–9 L2: Röm 13,8–10 Ev: Mt 18,15–20 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage 4. 9.: Wurzel bis 16 5. 9.: Blüte ab 2 6. 9.: Blüte bis 3 und ab 10 bis 23 7. 9.: Blatt ab 0 8. 9.: Blatt 9. 9.: Blatt bis 1, ab 2 Frucht bis 23 10. 9.: ---Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.


20 Anzeigen & Hinweise

31. August 2017

KLEINANZEIGEN

Bergmesse am Buchberg

GEBETSKREIS Gebetskreis für Verstorbene und arme Seelen am Mittwoch, 6. 9. 2017, 16 Uhr in Linz. Weitere Auskünfte unter 0660/813 58 75.

Die Katholische Arbeitnehmer/innen Bewegung OÖ lädt am Sonntag, 10. September 2017 zur Bergmesse im Hoh-Haus am Buchberg bei Lasberg/Freistadt. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr beim Parkplatz Abfallsammelzentrum in Lasberg, Gehzeit ca. 1 Stunde. Der Gottesdienst mit Norbert Wolkerstorfer ist um ca. 11 Uhr. Die Messe findet nur bei extrem schlechtem Wetter nicht statt.

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com

 Tel. 0732/76 10-36 31 bzw. 0676/87 76 36 36.

Schulbildung in Burundi Seit Jahrzehnten pflegt die Eine-Welt-Selbstbesteuerungsgruppe Tragwein Freundschaft

IMPRESSUM

Caritas-Shop eröffnet Am Montag, 4. September, 9 bis 18 Uhr wird der Caritas-Shop CARLA Braunau, Salzburger Str. 20, mit einem Fest wiedereröffnet. Der Shop bietet gespendete Kleidung und Gegenstände zu günstigen Preisen. Der Ertrag kommt Menschen in Not zugute.

Die jährliche Fußwallfahrt von Haibach nach Maria Trost in Rohrbach-Berg findet am Samstag, 9. September in Begleitung von Diakon Franz Ferihumer aus St. Agatha statt. Treffpunkt ist pünktlich um 6.30 Uhr vor der Pfarrkirche in Haibach. Um ca. 18 Uhr werden die Pilger/innen von Rohrbach-Berg abgeholt. FOTO: WWW.BERGWELTEN.COM

PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676/362 51 46.

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Sophia Jelinek. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Alexandra Kaiser, Tamara Mayr, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 Kontakt: Tel. 07263/885 93 (Erni Aigenbauer) bzw. 07263/882 18 (Anna Pilz), Spendenkonto: Raiba Tragwein, IBAN AT08 3446 0000 0572 2764.

Fußwallfahrt von Haibach nach Rohrbach-Berg

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mit Pfarrer Emmanuel Runditse in Burundi, Afrika, und fördert Schulprojekte. Die Gruppe sucht Personen, die mit ihrer Spende Jugendlichen den Schulbesuch bzw. eine höhere schulische Ausbildung ermöglichen.

RatMal Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen einen geografischen Begriff, der auf „Höhlen“ zurückgeht. Der dort befindliche Feuerkogel hat zum gefragten Begriff keinen Bezug.

Auflösung der letzten Woche: Wolfgangsee.

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KirchenZeitung Diözese Linz


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

31. August 2017

Kulturland n Kabarett in Aspach. Am Fr., 1. September, um 20 Uhr wird im DARINGER Kunstmuseum in Aspach das Kabarett „Ausgepopt“ von Manuel Berrer aufgeführt. XX Kartenvorverkauf auf: www.oeticket.at.

n Mondsee. „Zwischen Himmel und Erde“ lautet der Titel der Ausstellung, die am Fr., 1. September, um 19 Uhr im Oratorium der Basilika Mondsee eröffnet wird. Kurator und Seelsorger Thomas Lechner hat die Bilder gemalt. Ausstellungsdauer ist von 1. bis 30. September jeweils zu den Klosterladen-Öffnungszeiten. Gerlinde Mühlbauer Messner hat einen Bildband über die Arbeiten des Künstlers Josef Priemetshofer (Metallplastiker, Maler und Restaurator) verfasst. Unter anderem finden sich seine Arbeiten in den Kirchen SteyrMünichholz, RoithEbensee und SteyrTabor. Das Buch ist im Gemeindeamt Bad Zell gegen eine Spende zu beziehen. KIZ/Jw

Zum Werk des Künstlers Josef Priemetshofer aus Steyr

Das Kreuz als starke Mitte Eine mehr als drei Meter hohe Stahlstele mit einem Würfelkreuz steht vor einer langen fensterlosen Fassade, die eine Außenmauer des Pfarrzentrums von Asten bildet. Die Stele ist eine Art Kultzeichen und weist auf die Funktion des Gebäudekomplexes hin: Hier ist ein christliches Zentrum. Das Metallkreuz hat vier Querbalken, die in jede Himmelsrichtung weisen. Eingefasst in einen würfelförmigen Rahmen signalisiert das Kreuz eine unverrückbare Mitte. Die Metallskulptur ist ein Werk von Josef Priemetshofer (geb. 1930 in Mönchdorf – 2010 gestorben). Der Künstler arbeitete über einen längeren Zeitraum als Formgeber in der VÖEST, daher besteht ein großer Teil seines Schaffens in Metallarbeiten: Tabernakel, Kreuze, Ambonen, Leuchter und Gittertore.

Josef Wallner

n Zeitschnitt Oberösterreich. Ab Fr., 1. September, 18 Uhr kann im Stadtmuseum St. Pölten die Kunstausstellung „Zeitschnitt Oberösterreich“, besucht werden. Ausgestellt sind Kunstwerke von fünf Oberösterreicher/innen: Peter Androsch, Therese Eisenmann, Robert Oltay, Elisabeth Rathenböck und Wolfgang Stifter. Dauer: bis 1. Oktober. n Gedenklesung. Am Fr., 8. September, um 15 Uhr findet eine Gedenklesung anlässlich des 90. Geburtstages der Mundartdichterin und Kulturmedaillenträgerin Maria Gilhofer unter dem Titel „90 Jahre Maria Gilhofer“ statt. Die Texte werden von Tochter Rosa Maria Brandl in der Spitalskirche in Bad Leon­ felden gelesen. n Philharmonische Kirchenkonzerte. Von 29. Juli bis 18. August fanden in Steinbach am Attersee die Philharmonischen Kirchenkonzerte statt. Mit mehr als 140 begeisterten Besucher/ innen bei der Aufführung des Wiener Philharmonia Ensembles endete der Konzertsommer erfolgreich. Im nächsten Sommer wird die Philharmonische Konzertreihe zwischen 27. Juli und 17. August fortgesetzt.


22 Personen & Dank

31. August 2017

Dank

Moment n Religionslehrer/innen. Das Wort des Philosophen Martin Buber „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ war das Motto der Bildungstagung der Religionslehrer/innen an Pflichtschulen am 28. und 29. August 2017 im Bildungshaus Schloss Puchberg. „Begegnung ist ein Schlüsselwort für den Religionsunterricht und der Wunsch der Lehrer/innen, dass sie gelingt“, betonte Seminarleiterin Susanne Zehetner.

Die „Sommer.Bildung“ der Religionslehrer/innen an Pflichtschulen lebt von der Begegnung und vom Austausch. 108 Pädagog/innen nehmen unter Leitung von Susanne Zehetner vom Institut für Fort- und Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule an der Tagung teil. achleitner

geburtstage n Am 2. September 2017 vollendet KonsR Edmund Kagerer, Missionar in Brasilien, das 80. Lebensjahr. Er stammt aus Oberkappel und wurde 1967 zum Priester geweiht. Nach Seelsorgstätigkeit in Wels-St. Stephan entschloss er sich 1969 zu einem Missionseinsatz in Brasilien und kam in die Diözese Caicó (Nordostbrasilien). 1985 kehrte er zurück, übersiedelte

KirchenZeitung Diözese Linz

1988 aber neuerlich nach Brasilien, wo er – inzwischen pensioniert – noch immer in Caicó ­tätig ist. n Am 2. September 2017 wird Mag. Sylvia Melchardt, Krankenhausseelsorgerin, 60 J­ ahre alt. Sie stammt aus Linz und war zunächst im Rechnungswesen tätig. Nach dem Abschluss des Theologiestudiums in Linz

Lengau. Chorleiterin Elsa Graf freut sich, dass aus der anfangs kleinen Gruppe, mittlerweile über 20 Kinder mit Freude beim Kinderchor mitsingen. Nicht nur in ihrer Heimatpfarre sind sie aktiv, auch von Nachbarpfarren wurden sie schon eingeladen. Kürzlich veranstaltete der Chor ein Konzert. Die Kinder freuten sich über den zahlreichen Besuch und spendeten ihre Einnahmen der Pfarre Lengau. Privat

n Spital am Pyhrn. Ein Doppeljubiläum gab es heuer in Spital an Mariä Himmelfahrt zu feiern: Vor 70 Jahren wurde in der Stiftskirche erstmals Mozarts „Krönungsmesse“ aufgeführt – mit dabei war damals, als junges Mädchen erst zum Kirchenchor gekommen, die nun 84-jährige Erna Angerer. So konnte sie ihre 70-jährige Mitgliedschaft beim Kirchenchor feiern – mit der Krönungsmesse. Der Chor unter Leitung von Otto Sulzer dankt ihr für ihren Einsatz, für ihre Treue und für ihren Humor. Die Jubilarin ist dankbar, dass sie noch mitsinfen kann und darf sowie für die Gemeinschaft, die im Chor gepflegt wird. Privat

war sie ab 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie an der Kath.Theol. Privatuniversität Linz (heute KU Linz). Diese Tätigkeit beendete sie 2011. Seit 2010 wirkt Melchardt als Krankenhausseelsorgerin im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz und geht mit 1. Oktober 2017 in Pension. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.

Stift St. Florian. Ein voller Erfolg war das Konzert des AbamisQuintetts zugunsten der Restaurierung der Stifts­bibliothek im Stift St. Florian. Der Auftritt der Musiker, die zum ersten Mal in ihrem Heimatort St. Florian gastierten, sorgte für volles Haus. Die Stiftsbibliothek von St. Florian, mit rund 160.000 Bänden das wissenschaftliche Zentrum des Stiftes, wird noch bis Jahresende umfangreich restauriert. Stift St. Florian


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Leser/innen am Wort 23

31. August 2017

Wort-Gottes-Feiern und Kommunion KirchenZeitung Nr. 31, Seite 3

Seit meiner Ausbildung zum Wortgottesdienstleiter 1999 hat mich dieses Thema immer wie­ der beschäftigt. Die Wortgottes­ dienste, die ich in meiner alten Heimatpfarre gestaltet habe, wa­ ren allesamt ohne Kommunion­ feier. Ich bin überzeugt, dass eine gut vorbereitete und ei­ genständige Wort-Gottes-Fei­ er ohne Kommunionfeier (...) als Alternative und nicht als Er­ satz zur Eucharistiefeier für die Mitfeiern­den von hohem Wert sein kann. In meiner jetzigen Wohnpfarre wird das anders ge­ sehen. Es gibt hier keine WortGottes-Feiern ohne Kommuni­ onfeier (...). Wort-Gottes-Feiern werden von Gestaltern und Mit­ feiernden meiner Überzeugung nach als Ersatz-Eucharistiefei­ er gesehen. (...) Ich bin über die Äußerungen in den Leserbriefen verwundert, denn einem aus­ gebildeten Wortgottesdienstlei­ ter oder einem Theologen soll­ ten doch die Beschlüsse der Bischofskonferenz bekannt sein. Ebenso verwundern mich auch die Aussagen des Liturgierefera­ tes – „Die geltende Rahmenord­ nung wurde kaum beachtet, ge­ schweige denn umgesetzt.“ Es gibt und gab doch immer wie­ der Schulungen für WGD-Lei­ ter, hätte man da nicht im Sinne der geltenden Rahmenordnung Einfluss nehmen können, oder wollte man das etwa nicht? Johann Stoiber, Pichl bei Wels

„Österreicher zuerst“ Mit dem Slogan „Österreicher zuerst“ wollen manche Politiker wieder Wählerstimmen fangen. Was bedeutet aber dieser Slogan? Man stelle sich vor, in einer Fa­ milie sagt einer: „Ich zuerst!“ Ein harmonisches Familienleben ist da undenkbar. Selbst der Pascha wird nicht glücklich damit. In der Völkerfamilie auf unserer kleinen Erde ist es das Gleiche. Wenn Staatenlenker wie Erdo­ gan, Kim, Putin oder Trump ihre Bürger an vorderster Stelle plat­

zieren wollen, kann es nur Pro­ bleme geben. Erinnern wir uns, als letztes Mal bei uns einer an der Macht gewesen ist, der ge­ sagt hat: Wir zuerst! Unser Volk hat in der Folge die größte Ka­ tastrophe seiner Geschichte erle­ ben müssen. (...) Rudolf Danninger, Gutau

Maria Himmelfahrt KirchenZeitung Nr. 32, Seite 17

Danke, Herr Niewiadomski, für Ihren Text. Für mich als beken­ nender Christ sind Dogmen ein Stein des Anstoßes, teilwei­ se ein Ärgernis. „Verpflichten­ de“ Glaubenswahrheiten sind für mich nicht annehmbar. Ge­ rade die dogmatischen Aussa­ gen zu Maria sind in keinster Weise nachvollziehbar. „Gott sei Dank“ haben wir aber die be­ freiende Botschaft der Evange­ lien und benötigen daher keine Zusatzlehren. Peter Schaumberger, Altenberg

Der Artikel von Prof. Niewia­ domski hat mich verwundert. Aus dem theologischen Kirchen­ deutsch in die Umgangssprache gebracht, glaubt er an die leibli­ che Aufnahme Mariens, weil er als Bub die Wahrheit des Dog­ mas verinnerlicht hat, das seit dem 1. November 1950 eine (für alle Katholiken) verpflichtende Glaubenswahrheit darstellt. Ich meine aber, dass wir nicht an etwas glauben müssen, was uns Päpste vorschreiben, sondern darauf vertrauen dürfen, was uns Jesus verkündet hat. (...) Ich bin fest überzeugt, dass Maria im Himmel ist, aber ich kann nicht glauben, dass sie ihre Haare mit­ hat. Über das Jenseits gilt für mich der Spruch, den ich einem erfahrenen Seelsorger verdanke: Die Ewigkeit ist totaliter aliter, also ganz anders. Über die Heil­ kräuter aus Gottesgarten freue ich mich und bin dafür dankbar. Rudolf Stanzel, Windischgarsten

XX Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorb­ehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


UNTER UNS Cocktails und Stift

DENKMAL

Ein Straßenschild als Denkmal Auch eine Straße kann zum Denkmal werden, wenn sie an einen Menschen erinnert. Wer war zum Beispiel Friedrich Uprimny? Friedrich-Uprimny-Stiege in Steyr.

WIKIMEDIA

COMMON/CHRISTOPH WAGHUBINGER, MAUTHAUSEN KOMITEE STEYR

Eine Stiege in Steyr erinnert an Friedrich Uprimny. Der Sohn einer jüdischen Familie wurde hier 1921 geboren. Ab 1938 durfte er nicht mehr die Schule besuchen. Er flüchtete vor den Nationalsozialisten und kam bis nach Palästina. Als Soldat der Royal Army kämpfte er gegen Nazideutschland. Nach dem Krieg kehrte er nach Steyr zurück und erfuhr, dass seine Eltern und Geschwister ermordet worden waren. Trotzdem blieb er. Friedrich Uprimny setzte sich dafür ein, dass der zerstörte jüdische Friedhof eine Gedenkstätte wurde. Bis zu seinem Tod 1992 erzählte er vor allem jungen Menschen seine Geschichte und warnte vor Rassenwahn

und Faschismus. Hinter Straßennamen stehen viele solcher Schicksale. Ein Grund mehr, sie aufmerksam zu lesen.

DOMSPATZ Wort-Gottes-Feiern mit oder ohne Kommunionspendung – was Gott wohl zu dieser Diskussion sagen würde?

Machen Sie mit. Wer entscheidet in einer Gemeinde, wie eine Straße benannt wird? Schreiben Sie uns bis 7. September, wir verlosen drei Bücher: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Beim Denkmal Nr. 33 haben Alois Kirchmair aus Tarsdorf, Berta Gneissl aus Ottnang und Käthe Schneeberger aus Putzleinsdorf gewonnen.

JOSEF WALLNER JOSEF-WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Es ist erstaunlich, dass in manchen Bereichen – etwa beim Einsatz (...) von genveränderten Pflanzen – der Respekt vor der Natur bemüht wird, nicht aber im Hinblick auf die menschliche Reproduktion.“ PROF. JOHANNES HUBER BEIM 10. KARDINAL-KÖNIG-GESPRÄCH AM 26.8. IN KIRCHDORF A. D. PILACH

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

CHRISTINE GRÜLL

Letzten Sonntag war ich mit dem Schlauchboot auf der Moldau unterwegs. In Vyssi Brod–Hohenfurt bestiegen wir die Boote und los ging’s. Man soll es nicht für möglich halten, aber Rudern macht durstig. Das wissen auch die Veranstalter dieser Touren und so dauerte es nicht lange, bis wir auf eine „Flussbar“ stießen: eine Zille, die mitten in der Moldau verankert ist und auf der es Drinks zur Stärkung gibt, dem Klischeebild von Matrosen entsprechend Mixgetränke mit Rum. Wir haben die Cocktails genossen, genauso wie den Blick auf das Zisterzienserstift Hohenfurt, der sich uns von der „Flussbar“ aus bot. Interessant, wie beide Institutionen – die Kirche und die Betreiber der Rafting-Touren – Werbung für ihre Angebote machen. An beiden kommt man nicht vorbei, ohne sie zu bemerken. Der „Flussbar“ muss man unter Umständen sogar ausweichen, das Stift dagegen erreicht man nicht ganz ohne Anstrengung – den Hügel hinauf. Beim Preis wiederum ist die Kirche unschlagbar, dort kostet der Eintritt nichts, im Unterschied zu den Cocktails. So soll das Match „Flussbar“ gegen Kirche um die bessere Werbung unentschieden bleiben. Mein Tipp: Sich beides nicht entgehen zu lassen, auf keinen Fall aber das Stift.


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