KiZ-ePaper Nr. 35/2020

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ALAIN PINOGES/CIRIC/KNA

Nr. 35 I 27. August 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Im Geist von Frère Roger Ein Theaterprojekt erinnert an den vor 15 Jahren getöteten Gründer der Gemeinschaft von Taizé. Seite 21 Schule. Corona-Schulstress vor Schulbeginn: was Lehrkräfte herausfordert. Seite 3

Pfarren. Neues Pfarrzentrum St. Martin im Mühlkreis dank Kooperation möglich. Seite 5

Sommerserie. Maria Bildstein, der beliebteste Wallfahrtsort im Bodenseeraum. Seiten 10 und 11


2 Meinung KOMMENTAR Stabilität Wir hatten uns daran gewöhnt. Weißrussland gab es kaum in unserem Wortschatz. Das konnte dem Machthaber Alexander Lukaschenko nur recht sein: Er wollte und will für seine Leute möglichst wenig Kontakt mit dem Ausland, besonders mit dem verdorbenen Westen. Eine der größten Bedrohungen für die Jugend sieht er in sozialen Netzwerken im

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

Internet. Dass die Menschen in seinem Land tatsächlich „seine“ sind und ihm gehören, gehört zu seiner verkehrten Weltsicht. Lukaschenko will nicht nur ein Land regieren, sondern über dessen Einwohner/innen bestimmen. Dass ein unübersehbarer und ständig wachsender Teil der 9,5 Millionen Menschen in Weißrussland den Mut hat, nach 26 Jahren der paranoiden Kontrolle durch den Präsidenten öffentlich zu zeigen, dass sie ihn nicht mehr ertragen, verlangt Respekt, nein, Bewunderung. Wie unerträglich dünn muss die Luft zum Atmen in Weißrussland schon geworden sein, dass die Verzweiflung den Menschen Kraft gibt, sich aus dem Würgegriff befreien zu wollen, trotz der Ankündigung des Machthabers, notfalls mit Militärgewalt für „Stabilität“ zu sorgen. Wie stabil ist ein Zustand, der nur durch rohe Gewalt erhalten werden kann?

27. August 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Herkunft entschuldigt nicht Die antisemitischen Angriffe auf den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde und die Synagoge in Graz haben Gott sei Dank zu einer klaren gesellschaftlichen Verurteilung geführt. Am Montag wurde bekannt, dass der mutmaßliche Täter ein Syrer ist und nach ersten Angaben aus islamistischen und/oder propalästinensischen Beweggründen gehandelt hat. Ebenso sollen auch eine Kirche und eine Einrichtung von Homosexuellenvertretern Ziel seiner Vandalenakte gewesen sein. Das ruft in Erinnerung, dass Zuwanderer und Flüchtlinge ihre Weltsicht, aber auch Vorurteile und Hass nicht bei der Einreise abgeben. Nun verhalten sich viele Zuwanderer und Flüchtlinge unauffällig. Die Ereignisse in Graz zeigen aber, dass es schlimm genug ist, wenn einer das nicht tut. Analysen zeigen: In Syrien wird Antisemitismus schon in Schulbüchern vermittelt und ist ver-

quickt mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Ähnliches gilt für Hass auf homosexuelle Menschen oder andere Religionen. Das entschuldigt aber nichts. Kommen Menschen von dort zu uns, muss ihnen von Anfang an klargemacht werden, dass wir Antisemitismus, religiösen Hass oder Homophobie nicht akzeptieren. Gesitteter politischen Streit um den israelisch-palästinensischen Konflikt ist in unserer Demokratie möglich. Aber selbstverständlich nur ohne Antisemitismus und ohne Gewalt.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: MARIO DRAGHI, EHEMALIGER EZB-CHEF

Auf junge Menschen achten

Für die Jugend muss mehr getan werden. Mario Draghi, der frühere Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), forderte angesichts der Corona-Krise, die jungen Menschen in den Mittelpunkt aller Überlegungen zu stellen. „Die durch die Pandemie entstandenen Schulden sind beispiellos und müssen vor allem von den Jungen zurückgezahlt werden“, sagte Draghi bei einer Rede eines Katholikentreffens in Italien. „Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie über alle notwendigen Instrumente verfügen, um dies zu tun.“ Denn einen jungen Menschen seiner Zukunft zu berauben, sei „eine der schwerwiegendsten Formen der Ungleichheit“. STEVE RUARK/AP/PICTUREDESK.COM


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

27. August 2020

Oberösterreichs Lehrer/innen sehen Schulstart überwiegend positiv entgegen

Schulstart normal, aber anders Die Mehrheit der oberösterreichischen Lehrer/innen kann dem von Bildungsminister Heinz Faßmann vorgelegten Corona-Fahrplan für den Schulstart viel abgewinnen. Offene Fragen gibt es dennoch. LISA-MARIA LANGHOFER

Ein normaler Schulstart und die Aufrechterhaltung desselben sei der zentrale Wunsch von Bildungsminister Heinz Faßmann, wie er bei der Präsentation des Corona-Fahrplans für die Schulen betonte. Für die Lehrerschaft bedeuten die Maßnahmen zum Teil hohen organisatorischen Aufwand, Einschränkungen beim Unterricht selbst sowie ungeklärte Fragen wie die Betreuung der Kinder und Jugendlichen bei einer roten Coronaampel.

Die Schule soll im Herbst wieder ganz normal starten, jedoch mit zahlreichen „Was-wäre-Wenns“. OKSANA KUZMINA/STOCK.ADOBE.COM

Defizite ausloten. „Die wichtigsten Infos sind dabei“, sagt Lisa Grünseis (31), Englischlehrerin am BRG Wels Wallererstraße über den Corona-Fahrplan für die Schulen. „Vorher herrschte große Unsicherheit, aber jetzt wird uns eine Richtung geboten“, ergänzt die Grieskirchnerin. Es gibt OnlineKurse zum Thema Distance Learning, Infos zu geeigneten Internet-Plattformen für die Abwicklung von Aufgaben und Kommunikation, außerdem Checklisten, ein Hygienehandbuch und umfangreiche Unterlagen zum vierfarbigen Ampelsystem. Insgesamt habe der teilweise Fernunterricht am Wallerer-Gymnasium gut funktioniert. „Dennoch ist es schwer einzuschätzen, welche Defizite es geben wird und wie man diese im Herbst ausgleichen kann. Seit März gab es keine Prüfungen mehr, und so wissen wir Lehrer/ innen nicht genau, wie der Leistungsstand der Schüler/innen tatsächlich ist.“ Dennoch freue sie sich sehr, alle Kinder wiederzusehen: „Es geht ja nicht nur um den Lernstoff, sondern auch um das Soziale. Die Klassenvorstand-Stunde möchte ich intensiv dazu nutzen, die Corona-Zeit zu reflektieren und die Klassengemeinschaft wieder zu stärken.“

Lisa Grünseis, Englischlehrerin am BRG Wels Wallererstraße BRG WELS

Anderer Unterricht. Die Vorgaben des Bildungsministeriums haben wesentlichen Einfluss auf die Unterrichtsarbeit, wie Barbara Hauser (56), Lehrerin an der Volksschule Mattighofen, weiß: „Das Miteinander-Lernen ist schwieriger zu gestalten, weil die Kinder mehr Abstand halten und nicht die gleichen Lernmittel verwenden sollen.“ Dem Distance Learning steht sie eher kritisch gegenüber: „Man kann nicht voraussetzen, dass alle Kinder so selbstständig sind, wie es für das Distance Learning notwendig ist. Manche Angebote der Lernplattformen werden wir sicher übernehmen, aber gerade in der Volksschule ist es unerlässlich, dass die Unterrichtsmaterialien analog weitergegeben werden“, gibt sie zu bedenken. Darüber hinaus habe nicht jeder Haushalt die nötige technische Ausstattung. „Trotzdem gehen wir das neue Schuljahr positiv an und fördern die Kinder, so gut es geht. Was wir natürlich auch ohne Corona tun.“ Ordensschulen zufrieden. Die Ordensschulen zeigen sich „im Großen und Ganzen“ zufrieden mit dem Faßmann-Plan. Clemens Paulovics, Bildungsbereichsleiter der Ordensgemeinschaften Österreich, zeigt sich erleichtert, dass es keine generelle Maskenpflicht geben wird und auch das Singen nicht von vornherein verboten ist. Bei der Umsetzung mancher Maßnahmen sieht der Bildungsexperte noch Verbesserungspotenzial: „Um Kontakte zu verringern, sollen Schüler/innen anderen Klassen so wenig wie

möglich begegnen. Das klingt in der Theorie zwar gut, stellt die Direktoren aber stundenplantechnisch vor eine schier unlösbare Aufgabe.“ Sorgen bereite ihm auch, wie die Betreuung bei einer roten Corona-Ampel gehandhabt werden soll, „zumal viele Eltern wieder voll ins Arbeitsleben zurückgekehrt sind“. Fehlen würden außerdem konkrete Regelungen, was SchulveranstalElisabeth Krenhuber unterrichtet Geschichte und Mathematik am Stiftsgymnasium Kremsmünster. STIFTSGYMNASIUM KREMSMÜNSTER

tungen betrifft. „Da braucht es klare Richtlinien vom Ministerium, vorher ist die Motivation, etwas zu planen, nicht sehr groß“, sagt Elisabeth Krenhuber vom Stiftsgymnasium Kremsmünster. Als Standort mit großen Räumen, ausreichend Grünflächen und Sportplätzen sehe sich das Stiftsgymnasium gegenüber manch anderer Schule im Vorteil, was das Abstandhalten oder den Freiluftunterricht betrifft. Krenhuber selbst bereite sich auf den Schulstart so wie immer vor, aber „ich lege den Unterricht breiter an und überprüfe vermehrt den Stand der Schüler/innen. So kann ich schneller agieren und wenn nötig, gut in das Distance Learning überleiten.“

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4 Lebendige Kirche

27. August 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE Ampflwang. Um das Patrozinium Mariä Himmelfahrt auch optisch in den Mittelpunkt zu rücken, wurde in der Pfarrkirche der obere Teil des Sockels der Marienstatue mit einem blauen Tuch umhüllt und der untere Teil mit Schnüren umwickelt. Die Farbe Blau symbolisiert den Himmel. „Der Himmel, in den uns Maria vorausgegangen ist, gibt auch in einer unsicheren Zeit Sicherheit. Die Verschnürung ist ein Hinweis auf den Halt, der von Gott gegeben ist. Aus diesem Himmel kannst du nicht mehr herausfallen“, erklärt Pfarrer Peter Pumberger. PFARRE Gallneukirchen. Zu Mariä Himmelfahrt hat Pfarrer Klaus Dopler am Friedhof eine neue Glocke geweiht. Die 140 Kilogramm schwere Glocke mit der Inschrift „Jesus lebt, mit ihm auch ich!“ lässt nun ihre hoffnungsvolle Botschaft vom Gallneukirchner Friedhof hinaus in die Stadt erklingen. WEISS

Aufbruch nach Rom

SCHMIDINGER

Schwanenstadt und Bach. Margit Schmidinger, Pastoralassistentin in Schwanenstadt und in Bach, pilgert ab 5. September 2020 zu Fuß nach Rom – für die Gleichstellung von Mann und Frau in der katholischen Kirche und für eine offene, den Menschen zugewandte Kirche. Die Frauenkommission der Diözese Linz und die Katholische Frauenbewegung OÖ unterstützen ihre Anliegen. Am 6. oder 7. November möchte sie Rom erreichen. Die KiZ wird ausführlich berichten.

SCHUSTER

Dank für die Brasilien-Mission

Stift Kremsmünster. Am 17. August 2020 wurde im Gedenken an den 10. Todestag von Bischof Richard Weberberger und zum Dank für 50 Jahre Mission in Barreiras sowie zu Ehren des Klosterpatrons ein Festgottesdienst im Stift Kremsmünster gefeiert. Die Eucharistiefeier wurde live über youtube gestreamt. Die Chats zeigten, dass auch Gläubige in Brasilien mitfeierten und sich freuten, die Predigt von Christian Mayr (im Bild), dem ehemaligen Generalvikar von Barreiras, zu hören.

Vierzig Jahre Heilkräutergarten Klaffer am Hochficht

Ein Bewusstsein für Heilpflanzen schaffen Am Fest Mariä Himmelfahrt im Jahr 1980 wurde der Heilkräuter-, Schau- und Lehrgarten am Pfarrhofsgelände in Klaffer feierlich eröffnet. Zum Jubiläum feierte Hr. Petrus Bayer einen Festgottesdienst, bei dem aller gedacht wurde, die im und zum Garten jemals einen Beitrag geleistet haben. Initiator des Projekts war der damalige Pfarrer Hr. Norbert Püringer. Selbst von einer schweren Erkrankung durch Naturmedizin geheilt, war

es sein Anliegen, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für und einen Zugang zu den Heilpflanzen zu schaffen. Er wollte Heilung an Körper, Geist und Seele für alle und scheute keine Mühen, seinne Idee zu verwirklichen. Klaffer war der erste und ist der größte Bio-Heilkräutergarten Östereichs, in dem an die 1.800 verschiedene Pflanzen gedeihen. Das Stift Schlägl als Grundeigentümer und die Gemeinde Klaffer unterstützen das Projekt. PRIVAT

n Niederwaldkirchen. Pfarrer Karl Arbeithuber hat einen Rastplatz am Weitwanderweg Granitpilgern gestaltet, den Propst Johann Holzinger vom Stift St. Florian am 15. August gesegnet hat. Der Rastplatz vor dem erneuerten „Troadkastn“ (im Bild) lädt zum Niedersitzen ein, zum Besuch der Kirche und zum Innehalten bei einer neu gestalteten Marienkapelle (Terrakottastatuen von H. Arbeithuber und Gebetstafel von J. Hopf). ARBEITHUBER


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Oberösterreich 5

27. August 2020

Bank, Pfarre und Musikverein bekommen in St. Martin ein gemeinsames Gebäude

„Alleine hätten wir das Projekt kaum stemmen können“ Dank einer Kooperation mit der Raiffeisenbank und dem Musikverein bekommt die Pfarre St. Martin im Mühlkreis ein neues Pfarrzentrum. Vor drei Jahren startete die Pfarre St. Martin im Mühlkreis die Planungen, wie es mit dem alten Pfarrheim weitergehen soll. „Die Raumaufteilung war nicht ideal. Es fehlten adäquate Jugendräume, das alte Gebäude hatte keinen Lift und war an manchen Stellen schon sehr sanierungsbedürftig“, schildert Pfarrgemeinderätin Gabriele Höllinger die Ausgangssituation. Ein passendes Gebäude sollte her, das den Anforderungen der rund 400 regelmäßigen Nutzer/innen gerecht wird. „Uns wurde bald klar, dass die Pfarre das neue Pfarrzentrum nur schwer allein stemmen kann“, so Höllinger. So kam die Raiffeisenbank Region Neufelden ins Spiel, deren Gebäude direkt an das alte Pfarrheim angrenzt und die ebenso dringenden Bedarf für mehr Platz hatte, um hier künftig etwa 40 Mitarbeiter/innen unterzubringen. Hilfreich war hier, dass es zwischen Bank und Pfarre einen guten Draht gibt und Bankchef Franz Erlinger im Pfarrgemeinderat von St. Martin sitzt. So wird ein neues Gebäude entstehen, das künftig die Zentrale der Raiffeisenbank Region Neufelden, das neue Pfarrzentrum und das Musikheim beherbergt. Die 70 Mitglieder des Musikvereins bekommen damit ebenfalls neue Probe- und Vereinsräumlichkeiten. Mitte August wurde mit den Arbeiten für den

Neubau am Marktplatz gestartet. „Wir haben die Gunst der Stunde gut genutzt“, sagt Bürgermeister Wolfgang Schirz, der die Arbeit der Pfarre sehr schätzt. „Ich erzähle eigentlich allen jungen Familien, dass die Pfarre fünf Spielgruppen hat, bei denen sie mit ihren Kindern mitmachen können“, gibt Bürgermeister Wolfgang Schirz (ÖVP) ein Beispiel. „Die Menschen sollen sehen, dass die Kirche für sie einen Nutzen hat.“ Gemeinsame Nutzung. Das Gebäude der Bank und der Pfarrhof werden im Spätsommer abgerissen, um für das Gemeinschaftsprojekt Platz zu machen, das nicht zuletzt auch den Ortskern beleben soll. Das neue Haus bietet viele gemeinsame Nutzungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Tiefgarage, dem Lift und den Toiletten. Bei den Besprechungs- und Gruppenräumen haben Bank, Pfarre und Musik ihre eigenen „Hoheitsbereiche“ in ihren jeweiligen Gebäudeteilen, die aber prinzipiell auch für die anderen zur Verfügung stehen. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Euro. Den größten Brocken übernimmt die Bank. Die Gemeinde investiert 1,1 Millionen Euro in das Musikprobenlokal. Der Pfarrzentrumsteil wird Diözese und Pfarre etwa 900.000 Euro kosten, wobei sich die Gemeinde auch hier mit einem nicht näher bezifferten Betrag beteiligen wird. Fertigstellung des neuen Gebäudes soll in rund zwei Jahren sein. PAUL STÜTZ

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Die Arbeiten haben vor wenigen Tagen begonnen. Pfarrgemeinderätin Gabriele Höllinger und Bürgermeister Wolfgang Schirz vor dem alten Pfarrheim, das abgerissen wird. KIZ/PS

LAND & LEUTE Sorgen und Wünsche der Älteren „Die Generation der Menschen ab 60 Jahren zeigt eine hohe Verantwortungsbereitschaft“, sagt Josef Pühringer, Landeshauptmann a. D. und Obmann des OÖ. Seniorenbundes. Dabei stützt er sich auf eine repräsentative Umfrage des IMASInstituts unter 413 Personen im Alter 60 plus in Oberösterreich, die das Bild einer interessierten und lange aktiven Generation zeichnet. In ihren Sorgenthemen stehen nämlich nicht vorrangig die eigenen Probleme im Vordergrund: Nach wie vor liegen „Flüchtlingsstrom und Zuwanderung“ auf Platz 1, gefolgt von Altersarmut, aber dann kommen schon Klimawandel, Auswirkung von Naturkatastrophen und – coronabedingt stark steigend – die Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung. Gefragt nach ihren eigenen Herausforderungen im Alltag nimmt die Gesundheit einen überragenden Wert ein. Wohnen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Umfrage auch bei der Wohnsituation: 60 Prozent der Befragten leben in einem eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung, 35 Prozent in einer Mietwohnung. 92 Prozent sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Veränderung streben die Menschen vor allem bei schlechter werdender Gesundheit an. Aber auch in diesem Fall wird 24-Stunden-Betreuung zuhause oder betreubares Wohnen dem Leben bei den eigenen Kindern und dem Alten- und Pflegeheim vorgezogen. Seniorenbundobmann Pühringer tritt nach den Erfahrungen mit Corona zunehmend für die Schaffung von Gemeinschaftsräumen für Senior/innen im Wohnbau ein. Dazu gebe es schon Pilotprojekte, aber noch keine Förderung. Ziel sei es, dass die eigene Wohnung nicht zum Gefängnis werde, sagt er. NIE


6 Thema

16. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Der beste Abend überhaupt Persönlichkeiten erzählen vor Publikum über ihr Scheitern. Die Idee wurde 2012 in Mexiko geboren und ging seither um die Welt. Aleksandra Nagele brachte das Format nach Salzburg, wo sie auch mit der Citypastoral „Offener Himmel“ kooperiert. INTERVIEW: MONIKA SLOUK

Aleksandra Nagele, Sie organisieren regelmäßig Abendveranstaltungen über das Scheitern. Wieso machen Sie das? Aleksandra Nagele: Wir leben in einer Null-

Fehler-Kultur. Wir sind so aufgewachsen: Null Fehler wurden belohnt. Unsere Abendgespräche machen bewusst, dass Menschen unvollkommen sind, dass uns Fehler passieren und dass man sie nicht unter den Teppich kehren muss. Die Reihe trägt einen Namen, der in vielen Ohren ordinär klingt: „Fuckup Nights“. Warum? Nagele: Im englischsprachigen Raum klingt

das nicht so ordinär, man verwendet es wie „Hoppala“. Ich habe die Bewegung nicht erfunden, sie ist 2012 in Mexiko entstanden. Mittlerweile gibt es sie in mehr als 300 Städten auf der ganzen Welt, und sie heißt überall gleich. Auch das Format ist überall gleich: Drei Personen erzählen zehn Minuten lang, wie sie in ihrem Berufsleben gescheitert sind. Wie oft sind Sie selber gescheitert? Nagele: Es gibt keine große Scheitergeschich-

te, aber ich scheitere immer wieder an mir selbst, wie die meisten Menschen. Wenn wir uns dem stellen, können wir daran wachsen. Am häufigsten scheitere ich als Mutter, wenn ich gerne soundso reagieren würde, gerne ruhig bleiben würde und es wieder einmal nicht schaffe. Ich kann aber daran wachsen, wenn ich es reflektiere. Sind „Fuckup Nights“ öffentliche Beichten? Nagele: In gewissem Sinne ja. Man mutet

dem Publikum ja die eigenen Fehler zu. Das Schöne dabei ist die Erfahrung: Die Fehler grenzen nicht aus. Ausgegrenzt zu werden ist die größte Angst, wenn man scheitert.

Apropos Beichten: Wie halten Sie es mit der Religion? Nagele: Ich bin in einem christlichen Wer-

Wie kommt ein achtjähriges Kind auf die Idee, getauft werden zu wollen? Nagele: Mein Sohn war in einem katholi-

tegefüge aufgewachsen, wurde aber nie getauft. Diese beiden Dinge gehören nicht zwangsläufig zusammen. Meine Mutter kam aus Serbien, mein Vater aus Österreich, der ist so katholisch wie viele: nur am Papier. Ich bin nicht mit den katholischen Ritualen aufgewachsen. In den 1980er-Jahren war es noch so: Als Ungetaufte bin ich eher im Ab-

schen Kindergarten, in der Schule besucht er den Religionsunterricht. Die Lehrerin sagt, alle sind willkommen, das schätze ich sehr. Er wächst nicht ganz so am Rande einer katholischen Gesellschaft auf wie ich. Er hat einen Bezug dazu, die Welt ist ihm nicht fremd.

„Ausgegrenzt zu werden ist die größte Angst, wenn man scheitert.“ ALEKSANDRA NAGELE

seits gestanden. Ich habe den anderen dabei zugesehen, wie sie Erstkommunion hatten und all die anderen Feste. Trotzdem gab es Glaubensthemen in meiner Familie, es wurde viel diskutiert, auch darüber. So gesehen bin ich in einem christlichen Sinn groß geworden. Es war dann immer wieder einmal die Frage: Wenn man heiratet – wie heiratet man? Werden die Kinder getauft? Diese Fragen tauchen auf. Ich persönlich finde immer wieder gute Anknüpfungspunkte zur Kirche. Das ist ein Weg, den ich gehe. Mein Sohn ist gerade getauft worden, im Alter von acht Jahren, weil er sich das gewünscht hat. Wir waren in der Taufvorbereitung bei Pfarrer Heinrich Wagner, was ein sehr schöner, intensiver, lohnender Prozess für uns alle war. Das hat auch mir eine ganz andere Perspektive auf das Thema gegeben.

Vom Rand her hat man eine andere Perspektive: Was brauchen aus Ihrer Sicht die Menschen heute von der Kirche? Nagele: Ich glaube, sie brauchen das Gefühl,

dass sie willkommen sind, egal aus welcher Ecke der Welt oder welcher Konfession oder Nicht-Konfession sie kommen. Sie brauchen eine spirituelle Begleitung. Ich habe das in der Taufvorbereitung für meinen Sohn so erlebt. Die spirituelle Heimat ist weniger regelabhängig, sondern stärkt und unterstützt. Wie sah die Taufvorbereitung aus? Nagele: Das war super! Es waren sechs Termi-

ne für meinen Sohn alleine und sechs Termine mit uns Eltern und einem erwachsenen Firmkandidaten. Es waren eigentlich philosophische Abende. Wir haben uns bei uns daheim zusammengesetzt, weil das mit der Kinderbetreuung leichter war. Heinrich hat immer Themen aus der Bibel mitgebracht und sie auf eine Art und Weise aufbereitet, die auch mir, obwohl ich nicht so verankert bin im Katholischen, einen ganz aktuellen Zugang ermöglicht hat, eine ganz neue Sichtweise auf die Themen. Jeder einzelne Abend war so bereichernd, dass ich schon beim vierten Termin richtig traurig war, dass es nach sechs Abenden vorbei sein würde.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

16. Juli 2020

Aleksandra Nagele brachte nicht das Scheitern nach Salzburg, aber das öffentliche Sprechen darüber. Die jüngste „Fuckup Night“ gab es auf der Terrasse des Kapuzinerklosters. Auch in anderen Städten finden solche Abende regelmäßig statt. SLOUK

Ich überlege schon, ob ich zu solchen Runden einmal in die Pfarre komme. Was hat Sie denn da so gepackt? Nagele: Am ersten Abend haben wir gesam-

melt, welche Dinge uns im Alltag Kraft geben. Das klingt so banal. Aber wir haben gleich 25 Punkte gefunden, die uns stärken. Wenn man sich im rastlosen Alltag Zeit nimmt das zu reflektieren, dann sind die Kraftquellen viel präsenter und man kann sie nützen. An einem anderen Abend haben wir die Geschichte vom verlorenen Sohn gelesen. Das war für mich der beste Abend überhaupt. Wir haben die Geschichte in acht Szenen aufgeteilt, und alle in der kleinen Runde haben dann mit selbstgemachten Puppen eine der Szenen aufgestellt, wie bei einer Familienaufstellung. Zum Beispiel: Der Vater schließt den Sohn in die Arme. Als die acht Szenen im Raum standen, gingen wir jede Szene durch. Wer die Szene gebaut hatte, schlüpfte in die Rolle der Figuren, die anderen stellten Fragen wie: „Vater, wie geht es dir, wenn du den Sohn wiedersiehst?“ Durch dieses In-die-Rolle-Schlüpfen haben wir einen ganz anderen Zugang zu der Geschichte bekommen. Die Gefühle, die damit verbunden sind, kennen wir ja alle. Und der Pfarrer erklärte immer wieder, welche Zeit das war, was damals für die Menschen wichtig war, welche Bedeutung die Dinge hatten, er hat es übersetzt in unsere Zeit. Das hat das Ganze für uns greifbar und lebendig und wertvoll gemacht. Eine „kleine“ Frage zum Schluss: Was ist der Sinn des Lebens? Nagele: Oh, eine große Frage! Wir kommen

auf die Welt und haben ein Ur-Wissen, wo

wir hingehören und was uns ausmacht. Das verlieren wir, wenn wir aufwachsen, durch die Ansprüche der Gesellschaft. Der Sinn ist, diesen Weg zu sich selbst wieder zurückzufinden, zu dem, was uns ausmacht. Was ist das zum Beispiel? Nagele: Zum Beispiel was man hinterlassen

will, wenn man von der Welt geht. Was man bewirkt haben will. Im Aufwachsen werden

„Wir kommen auf die Welt und haben ein Ur-Wissen, wo wir hingehören und was uns ausmacht.“ ALEKSANDRA NAGELE

so viele Anforderungen an uns herangetragen: Wir sollen einen guten Beruf haben, erfolgreich sein, ein Haus bauen, Kinder haben ... man zerstreut sich ja in alle Himmelsrichtungen. Eine wesentliche Aufgabe ist, wieder zurückzufühlen, und da können Kirche und Spiritualität ein richtig schönes Werkzeug sein. Zurückzufühlen in das, was einen selbst im tiefsten Inneren bewegt und ausmacht, und das zu leben. Wenn man das schafft, hat man glaube ich ein erfülltes Leben. Und dazu gehört – jetzt komme ich auf das Scheitern zurück – dass man viel ausprobieren darf, dass man viel danebenhauen darf, dass man viele falsche Wege gehen darf, ohne dass man gleich rausfällt und an den Rand gestellt wird. Wer viel macht, macht auch viele Fehler, das liegt in der Natur der Sache.

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sommerfrisch mit Aleksandra Nagele Aleksandra Nagele wurde 1982 in der Nähe von Novi Sad in Serbien geboren und kam mit 18 Monaten nach Österreich, wo sie in Wels aufwuchs und maturierte. Danach studierte sie Informationsmanagement an der FH Burgenland in Eisenstadt. Als IT-Strategin begleitete sie digitale und strukturelle Neuerungen in Unternehmen. Über Krems und Wien kam sie nach Boston/USA, wo sie Firmen beim Zusammenwachsen beriet. Von dort kehrte sie nach Wien zurück, arbeitete für verschiedene Agenturen. Mit der Familiengründung entschied sie sich für die Übersiedlung nach Salzburg, wo sie mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt und eine kleine Agentur leitet. Viermal im Jahr moderiert sie Abendgespräche über das Scheitern und bietet das auch Firmen an, damit das Scheitern zur Ressource wird. Persönlichkeiten im Gespräch


8 Panorama KURZ BERICHTET

27. August 2020

Angriff auf Elie Rosen und die Synagoge in Graz

Keine Gewalt gegen Juden Steirische Religionsvertreter/innen sind schockiert über den Angriff auf den Präsidenten der jüdischen Gemeinde Graz und die Vandalenakte gegen die Synagoge. Wenn ein Bruder geschlagen werde, könne einen das nie kalt lassen, betonte der katholische Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl zum Angriff auf den Präsidenten der jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen. „Unser Gebet gilt der jüdischen Gemeinde – aber auch jenen, die solche Gewaltakte setzen, damit sie zurückfinden zu vernünftigen und menschenwürdigen Wegen des Miteinander“. Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit fordert von der Regierung ein klares Konzept gegen Antisemitismus. Bestürzt über den Vorfall äußerte sich auch der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. „Antisemitismus und Hetze haben keinen Platz in unserer Gesellschaft! Meine Solidarität gilt der jüdischen

Kardinal Schönborn und Geschäftsführer Roman Gerner N.STOCKERT

radio klassik Stephansdom österreichweit. Der Wiener Diözesansender erreicht ab sofort 83% der Österreicher/innen in digitaler Qualität. Seit 25. August kann radio klassik Stephansdom über eigene DAB+ Radios in ganz Österreich empfangen werden. Kardinal Christoph Schönborn nannte die Erweiterung einen lang gehegten Traum. Neue Perspektiven und ein erweitertes inhaltliches Angebot erhofft sich Geschäftsführer Roman Gerner, „da wir uns nun auch als ein österreichweiter kirchlicher Klassiksender positionieren können“. radio klassik Stephansdom ist der Sender der Erzdiözese Wien und sendet in Wien auf 107,3 MHz und über Internet. radioklassik.at

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Solidarität bei der Grazer Synagoge. I.KORNBERGER/APA

Gemeinschaft“, twitterte Ümit Vural. Präsident Elie Rosen war am 22. August vor dem jüdischen Gemeindehaus in Graz mit einem Holzprügel attackiert worden. Er blieb unverletzt, ein Verdächtiger wurde festgenommen. Bereits vorher war die Synagoge mit propalästinensischen Parolen beschmiert worden. Oberrabbiner. In Wien trat am 21. August der neue Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde, Jaron Engelmayer, den Dienst an. Die für Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten zuständige Kultusgemeinde zeichnet sich durch Vielfalt aus. Das Zusammenleben von Jüdinnen und Juden verschiedener Herkünfte und Traditionen freue ihn, so Oberrabbiner Engelmayer. Antisemitismus-Forschung. An der Universität Salzburg wird eine neue Marko-Feingold-Gastprofessur errichtet. Der nach dem KZ-Überlebenden und langjährigen Vorsteher der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg benannte Lehrstuhl wurde am 22. August von Vertretern aus Kirche, Wissenschaft und Politik im Beisein von Feindgolds Witwe Hanna vorgestellt. Die Gastprofessur für jüdische Ethnizität, Religion und nationale Identität soll ab dem Sommersemester 2021 am Fachbereich Bibelwissenschaft der Uni Salzburg bestehen und ist ein Projekt von Bundeskanzleramt, Land Salzburg, Erzdiözese Salzburg und Erzabtei St. Peter. SLOUK

Bibelpastorale Studientagung über die Apostelgeschichte

Das Evangelium braucht Reichweite Wie die Texte der Apostelgeschichte Wegweiser für heute werden können, war Thema der Bibelpastoralen Studientagung von 20. bis 22. August 2020 im Bildungshaus Schloss Puchberg. „Die Verkündigung Jesu ist immer schon auf Fortsetzung angelegt“, betonte Hans-Georg Gradl, Professor für Neues Testament in Trier, beim Einführungsvortrag vor den 124 Tagungs-Teilnehmer/innen. Die Apostelgeschichte zeigt diese Fortsetzung und macht deutlich, wie das Christentum kosmopolitisch wird: „Das Evangelium braucht und setzt auf Reichweite.“ Gradl macht gleichzeitig aber aufmerksam, dass in der Apostelgeschichte

117 Personen mit Namen genannt werden. Im Blick auf die heutigen Strukturreformen in den Diözesen meint er: „Wir machen gerade Pfarren zu großen Gebilden, aber wenn das Christentum fruchten soll, geht das anhand von Lebensbeispielen, anhand von Gesichtern.“ Das ist für ihn kein Gegensatz zum Apostel Paulus, der wie in der Apostelgeschichte spannend erzählt ein Weltreich durchwandert und missioniert: „Letztlich geht es doch um Orte, wo Kirche in einzelnen Menschen lebendig wird“. Gradl unterstreicht eine weitere Eigenheit der Apostelgeschichte: ihr Autor Lukas stellt die Attraktivität des Glaubens in den Mittelpunkt. „Das gilt auch für heute. Der Glaube ist attraktiv.“ JOSEF WALLNER

Die Referenten der Studientagung: Prof. Hans-Georg Gradl lehrt Neues Testament in Trier und Barbara Lumesberger-Loisl ist Mitarbeiterin im Österr. Kath. Bibelwerk. Veranstalter der Tagung waren das Bibelwerk Linz, Bildungshaus Schloss Puchberg und das Österr. Kath. Bibelwerk. KIZ/JW


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Panorama 13

27. August 2020

In Litauen bildeten 50.000 Menschen eine Kette von ihrer Hauptstadt Vilnius zur weißrussischen Grenze, aus Solidarität mit Demonstranten. M.KULBIS/APA

Belarus: Lukaschenko warnt Kirchen Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko kritisierte die kirchliche Unterstützung für die Demokratiebewegung im Land. Geistliche sollten nicht für Oppositionelle das Wort ergreifen, Politik sei in Kirchen fehl am Platz. In ihnen sollten die Menschen beten, so wie es immer gewesen sei. Besonders die katholische Kirche hatte sich zuletzt hinter die Menschen gestellt, die gegen eine Fälschung der Präsidentenwahl zugunsten von Lukaschenko und gegen Polizeigewalt demonstrierten. Alle Glaubensgemeinschaften riefen zu Gewaltverzicht und einem nationalen Dialog auf.

Die Mehrheit der 9,5 Millionen Belarussen sind orthodoxe Christen, etwa 15 Prozent sind katholisch. Der katholische Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz kritisierte in einem Gespräch mit Innenminister Juri Karajew brutale Übergriffe der Sicherheitskräfte gegen Demonstrant/innen. Die katholische Kirche verteidige immer die Schwachen und spreche für jene, denen die Stimme genommen worden sei. Bei den Massenprotesten nach der Präsidentenwahl vom 9. August waren mindestens zwei Demonstranten von Polizisten getötet und zahlreiche verletzt worden. Menschen-

rechtsaktivisten machen die Behörden für den Tod von mindestens vier Regierungskritikern verantwortlich. Nach Regierungsangaben wurden rund 7.000 Menschen vorübergehend festgenommen. Laut Minsker Bürgerrechtlern werden noch 80 Teilnehmer/innen der Demonstrationen vermisst. Die EU erkennt das offizielle Wahlergebnis, wonach Lukaschenko mit 80 Prozent der Stimmen gewann, nicht an. Erzbischof Gintaras Grusas aus dem benachbarten EULand Litauen erinnerte an eine 600 km lange Menschenkette vom 23. August 1989, in der die Balten für ihre Freiheit eintraten.

Ethische Kriterien für den Wirtschafts-Aufbau

Lob für David Alabas Glaubenszeugnis

WELTKIRCHE

Papst Franziskus hat ethische Kriterien für den Aufbau der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie gefordert. Es wäre ein „Skandal“, wenn die größtenteils öffentlichen Hilfen Unternehmen zugute kämen, die nichts für Arme, das Gemeinwohl oder den Umweltschutz beitragen, sagte er in seiner wöchentlichen Videoansprache im Vatikan. „Viele wollen zur Normalität zurückkehren und die Wirtschaftstätigkeiten wieder aufnehmen. Ja, aber diese Normalität sollte nicht soziale Ungerechtigkeiten und Umweltzerstörung beinhalten“, sagte Franziskus. Jetzt habe die Welt die Chance, etwas Neues zu schaffen.

„Meine Kraft liegt in Jesus.“ – Nach dem gewonnenen Champions League-Finale gab ÖFB-Star David Alaba vom FC Bayern München mittels am T-Shirt aufgedrucktem Spruch ein „beeindruckendes Glaubenszeugnis“, wie Österreichs oberste Kirchensportler betonten. Pepi Frank und Sepp Eppensteiner, Vorsitzende der Diözesansportgemeinschaft Österreichs, würdigten den Nationalteamspieler: „Viele in unserer Gesellschaft wollen christliche Symbole und Bekenntnisse zurückdrängen, David Alaba steht dazu und erreicht als absoluter Sympathieträger damit ein Millionenpublikum.“

Verschoben. Wegen der Corona-Krise wurde das Europäische Taizé-Jugendtreffen zum Jahreswechsel in Turin um ein Jahr verschoben. Es findet nun von 28. bis 31. Dezember 2021 statt, wie die Erzdiözese Turin laut Vatican News in Absprache mit der Gemeinschaft von Taizé mitteilte. Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus sieht die Corona-Krise als Chance. Die Pandemie sei zwar eine Tragödie, so der 80-jährige Ökonom zum Abschluss des 41. Katholikentreffens im italienischen Rimini, aber womöglich die letzte Gele- Muhammad Yunus, genheit für eine Umkehr angesichts Friedensnobelpreisvon Klimawandel, sozialer Ungeträger von 2006. rechtigkeit und anderen Problemen. M.TAKAHASHI/APA


10 Sommerserie Maria Bildstein ist einer der beliebtesten Wallfahrtsorte im ganzen Bodenseeraum. Seit knapp 400 Jahren pilgern jedes Jahr viele Menschen in den kleinen Ort oberhalb des Rheintals. Mehrere Wege führen den Berg hinauf. Ein besonders eindrucksvoller Weg dorthin ist der „Ich-bin-Weg“ von Wolfurt aus. TEXT: PETRA BAUR

BILDER: DIETMAR STEINMAIR

Mein Kraftort Mit den Kirchenzeitungen die schönsten Plätze in Österreich und Südtirol entdecken. Teil 9 von 10: VORARLBERG

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eit mehreren Jahrzehnten ist das kleine Bergdorf mit seinen gut 800 Einwohnern mein Lieblingskraftort. Etliche hundert Male bin ich den Weg gegangen, als Kind schon gemeinsam mit meinem Vater. Direkt von der Haustür aus in Schwarzach sind wir losgelaufen, über den Kellaweg und Obertellenmoos nach Bildstein, manchmal auch über den alten Prozessionsweg. Unabhängig vom Wetter und von der Jahreszeit. Meistens am Abend – um den Kopf frei zu bekommen. Das Ankommen bei der Basilika war jedes Mal aufs Neue ein unbeschreiblich gutes Gefühl. Drei Bänke laden auf der Wiese vor der Kirche zur Pause ein. Der Blick über das Rheintal und den Bodensee ist von dort aus einzigartig. Wie „Minimundus“-Dörfchen erscheinen die unter mir liegenden Ortschaften. Sanft eingebettet in üppiger Natur, ist der Bodensee die kraftvolle Konstante am Horizont. Zu jeder Jahreszeit ein Farbenspiel, das sich kaum mit der Kamera einfangen lässt. Mit dem Pilgern nach Bildstein war schon damals ein Besuch in der Wallfahrtskirche verbunden. Der Glanz der angezündeten Kerze und

Maria Bildstein – einer der weitblickendsten und spirituellsten Orte in

Vom Gehen zum das Gefühl, Maria ganz nah zu sein, hat Kraft und Mut gespendet. Das „Einfach-Loslassen“ von dem, was auf dem Weg noch so schwer wog, glückte meist überraschend leicht. Neuer Weg. Jetzt im Sommer bin ich gemeinsam mit meinem 8-jährigen Sohn nach Bildstein gewandert. Nicht auf alten, wohlbekannten Pfaden, sondern über den „Ich-bin-Weg“ in Wolfurt. „Alte Pfade neu begehen“ steht auf dem Folder mit der Wegbeschreibung, den wir als Orientierungshilfe mit im Gepäck hatten. Der Rucksack wog schwer auf den Schultern. Marschgepäck bei gut eineinhalb Stunden Gehzeit ist eigentlich nicht vonnöten. Aber es war heiß, sehr heiß. Das Thermometer zeigte 33 Grad – und das noch um 18 Uhr. Mehrere gut gefüllte Wasserflaschen waren deshalb im Rucksack. Wir starteten beim Parkplatz zur Alten Schmiede in Wolfurt. Und dort sahen wir auch die erste Stele.

Ich-Bin-Worte. Insgesamt sieben Stelen haben uns auf dem Weg nach Bildstein begleitet. Die Stelen aus dem regionalen Sandstein des Schwarzach-Tobels sind keine Kunstwerke, sondern Träger der „Ich-Bin-Worte“ im Johannes-Evangelium, die Zeugnis ablegen von Jesus. Sie sollen zu Meditation und Reflexion anregen und Fragen aufwerfen. Die nächsten Schritte führten uns in den schönen Ippachwald, der wohltuenden Schatten spendete. Der Mischwald hatte sich wie ein riesiger, grüner Baldachin schützend über uns ausgebreitet. Wir gingen stetig aber nicht zu steil bergauf, überquerten den Ippachbach und gelangten in „Hoamolitto“ auf die lichtdurchflutete Paradieswiese. Insgesamt fünf Stelen hatten wir passiert und uns dabei auf zentrale Botschaften des Johannesevangeliums eingelassen. Am höchsten Punkt unserer Pilgerwanderung machten wir Rast. Auf einer üppigen Blumenwiese konnten wir den herrlichen Weitblick über das untere Rheintal und den Bodensee genie-


Sommerserie 11 Pilgern zur Basilika

Kraftort mit Aussicht – der Blick in die Ferne schenkt Ruhe.

ganz Vorarlberg.

Auf dem Weg – Schritt für Schritt.

Ich-bin-Worte Jesu – auf 7 Stelen.

Die Erscheinungskapelle.

Angekommen – bei Maria.

Loslassen

Vor 500 Jahren lösten sich die ­Gemeinden Wolfurt, Schwarzach, Bildstein und Buch von der Pfarre Bregenz, um eine eigene Pfarre mit Kirche zu gründen. Zum Jubiläum 2012 wurde ein neuer Kirchweg von Wolfurt nach Bildstein geschaffen: Der „Ich-Bin-Pilgerweg“ mit sieben Stelen aus Sandstein. Die Gehzeit beträgt rund eineinhalb Stunden. Ein Folder mit Wegbeschreibung kann über die Pfarre in Wolfurt angefordert werden. Basilika Maria Bildstein. Als Wallfahrtskirche ist Maria Bildstein ein beliebtes Ausflugsziel. Es handelt sich hierbei um ein Barockbauwerk mit berühmter Doppelturmfassade. Auch der sakrale Schmuck stammt überwiegend aus dem Barock: Unter anderem der Sakristei-Schrank von 1672, holzgeschnitzte, reich verzierte Türen von 1676 sowie eines von ehemals sieben Votivbildern von 1683. In unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche befindet sich das sehenswerte Pfarrhaus von 1685. 2017 wurden die Sanierung und Renovierung des Innenbereichs der Kirche sowie die Neugestaltung des liturgischen Raumes durchgeführt. Seit Oktober 2018 trägt die frühbarocke Wallfahrtskirche den Ehrentitel einer „Basilica minor“ und darf sich somit mit dem päpstlichen Wappen präsentieren. Dieses ist auf den Bodenplatten des Haupteinganges zu bewundern. u Die Basilika im Netz: maria-bildstein.at

Rund um die Basilika n Mariengarten: rund um die Basilika mit 10 Rondellen mit Kräutern und Gewächsen. n Die Kreuzwegstationen an der Außenmauer sind Teil der frühbarocken Basilika. n Panoramaplatz – Kraftplatz: An der Geländekante zwischen Pfarrhaus und Gemeindehaus öffnet sich ein atemberaubender Blick.

ßen. Die mitgebrachte Jause war unser Abendessen im Freien. „Warum gehen wir diesen Weg und nicht den Weg, den wir immer gehen“, fragte mich mein Sohn. „Es tut gut, die Perspektive zu wechseln und neue Wege auszuprobieren“, entgegnete ich. Wir ließen uns bewusst Zeit und fühlten uns gut verwurzelt im Hier und Jetzt. Ankommen und Heimkommen. Dann ging es weiter. Nachdem wir ein weiteres Mal den Wald durchquert hatten, passierten wir die wildromantische Rickenbacher Schlucht – und von dort waren es sprichwörtlich nur noch ein paar Schritte, bis wir die Erscheinungskapelle erreichten. Doch unser Ziel war – wie schon so viele Male zuvor – die Basilika Maria Bildstein. Auch wenn wir uns ihr diesmal von einer anderen Seite genähert hatten, war das gute und vertraute Gefühl wieder da: ein Ankommen, aber auch ein Heimkommen und ein Sichgeborgen-Fühlen bei Maria.

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Petra Baur, Marketing-Verantwortliche beim „Vorarlberger KirchenBlatt“, schreibt über ihren Lieblings-Kraftort in der Diözese Feldkirch: Maria Bildstein.

n Marienbrunnen: Im Dorfzentrum auf der nördlichen Seite der Basilika. Laut Überlieferung wurde im Jahre 1697 die Quelle am Fuße des Kirchenhügels gefasst. Ähnlich wie in Lourdes, stand das „Heilwasser“ jahrhundertelang den Wallfahrern zur Verfügung. n Erscheinungskapelle: Die Kapelle liegt etwa 5 Gehminuten von der Basilika entfernt, am Waldesrand. Über dem Altar befindet sich das Holzrelief mit der Darstellung der Erscheinung der Gottesmutter Maria vor den Kindern des Bauern Georg Höfle in Bildstein. n Leib und Seele: In unmittelbarer Nähe zur Basilika gibt es drei Gasthäuser zur Einkehr.


SONNTAG 22. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 30. August 2020

Im Sinn haben, was Gott will „Dein Wille geschehe” beten wir im Vaterunser. Dahinter steht das christliche Grundvertrauen, dass der Wille Gottes letztlich unser Heil ist – auch wenn wir manchmal meinen, es besser zu wissen.

Evangelium Matthäus 16,21–27

1. Lesung Jeremia 2, 7–9

Du hast mich betört, o HERR, und ich ließ mich betören; du hast mich gepackt und überwältigt. Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, ein jeder verhöhnt mich. Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, Gewalt und Unterdrückung! muss ich rufen. Denn das Wort des HERRN bringt mir den ganzen Tag nur Hohn und Spott. Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, so brannte in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es auszuhalten, vermochte es aber nicht.

2. Lesung Römer 12, 1–2

Ich ermahne euch, Schwestern und Brüder, kraft der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen – als euren geistigen Gottesdienst. Und gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

In jener Zeit begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen, und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen! Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.


WORT ZUM SONNTAG

Mensch sein Menschen, die genau wissen, was Gott will, waren mir schon immer verdächtig. Menschen, die genau wissen, dass Kirche so und so sein muss, weil Gott es so will. Warum können sie sich da so sicher sein? Ist Gott nicht der ganz andere, der Unverfügbare? Im heutigen Evangelium geht es um die Grundfrage: Wie verstehe ich mich als Mensch und wie sehe ich Gott? Und es ist schwere Kost, die uns da zugemutet wird. Gott heilt und befreit nicht nur, er mutet Jesus und wohl auch uns Leiden zu. Das ist schwer zu akzeptieren, von Petrus – und von uns. Es fügt sich nicht ein in unser optimistisches und positives Gottesbild, in unsere Rede vom lieben Gott. Aber die Widerrede von Petrus weist Jesus scharf zurück. Gott schenkt Leben und hat uns in Christus zu seinen geliebten Töchtern und Söhnen gemacht. Daran ist nicht zu rütteln. Aber wir können Gott nicht für uns benützen. Gott lässt sich nicht dazu gebrauchen, dass wir uns besser und heiler fühlen. Gott ist kein „Wunscherfüller“ (Anselm Grün). Gott ist ganz anders und dieses Anderssein zeigt sich an einem anderen Selbstverständnis des Menschen. Die Abteilungen für Lebenshilfe in Buchhandlungen sind voll mit Titeln wie: „Die eigene Kraft entdecken“, „Positiv handeln“ oder „Erfolgreich leben“. Es geht immer darum, dass der Mensch möglichst viel aus seinem Leben macht, dass es ihm aus eigener Kraft gut geht. Jesus setzt anders an, er zeigt Wege, wie das Leben gelingt, wie wir frei werden können vom (selbst gemachten) Erfolgsdruck, möglichst viel zu schaffen. Leben blüht auf, wenn wir es lassen, wenn wir es zulassen, auch die Herausforderungen.

Kreuzstein im Mondsee NIEDERLEITNER / KIZ

M

eine Seele dürstet nach dir, mein Gott. Gott, mein Gott bist du, dich suche ich,

es dürstet nach dir meine Seele. Nach dir schmachtet mein Fleisch wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

ZUM WEITERDENKEN

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, zu sehen deine Macht und Herrlichkeit.

Wer Gott Gott sein lässt, kann ihn manchmal als den erfahren, der befreit und Wunden heilt, Lebendigkeit und Lust am Leben schenkt. – Was heißt das für mein Menschsein?

Denn deine Huld ist besser als das Leben. Meine Lippen werden dich rühmen. So preise ich dich in meinem Leben, in deinem Namen erhebe ich meine Hände. Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, mein Mund lobt dich mit jubelnden Lippen. Ja, du wurdest meine Hilfe, ich juble im Schatten deiner Flügel.

MARIA EICHINGER ist Ausbildungsleiterin für Theolo-

fest hält mich deine Rechte.

giestudierende der Diözese Linz.

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 63)

PRIVAT

Meine Seele hängt an dir,

Die Autorin erreichen Sie unter: u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

27. August 2020

Nein, Dornröschen lag nicht auf Dornen, denn botanisch betrachtet haben Rosen Stacheln. Doch „Stachelröschen“ wäre Kässpätzle sind eine eher deftige Vorarlberger Spezialität. BABSI_W/STOCKADOBE.COM

Vorarlberg: Vorarlberger Kässpätzle ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 4 Eier 500 g griffiges Mehl Salz, Muskatnuss 250 g verschiedene Vorarlberger Hartkäse-Spezialitäten (z. B. Bergkäse, Alpkäse, Räßkäse) 1 Zwiebel, geschält, in Scheiben (Ringe) geschnitten und mehliert Butter Schnittlauch Pfeffer aus der Mühle

wohl kein schöner Märchenname. Zum Ausgleich heißt die Stachelbeere auch nicht Dornenbeere, obwohl das richtig wäre. BRIGITTA HASCH

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

ZUBEREITUNG Eier und Mehl, gewürzt mit Salz und Muskatnuss, werden mit etwas lauwarmem Wasser zu einem glatten Teig verknetet, nicht zu flüssig und nicht zu fest. Dieser Teig wird mit einem Spätzlehobel in das kochende Salzwasser gedrückt. Sobald die Spätzle an der Wasseroberfläche schwimmen, kann man sie mit einem Lochschöpfer herausheben. Die Käsesorten werden gerieben und durchmischt und mit den Spätzle in eine gebutterte Form geschichtet. Die leicht mit Mehl bestaubten Zwiebelringe brät man in heißer Butter goldbraun und legt sie danach zum Abtropfen auf ein Küchenpapier. Mit Pfeffer gewürzt und mit Zwiebelringen und Schnittlauchröllchen garniert werden die Käsespätzle serviert.

Spitzenkleider der Nicht nur zur Verteidigung. Für Menschen werden die spitzen Dinger an den Ästen und Zweigen besonders bei der Gartenarbeit spürbar. Sie hinterlassen – egal ob Dornen oder Stacheln – oft blutige Spuren. Dabei geben sich die meisten Pflanzen so kratzbürstig, weil sie sich hungrige Mäuler vom Leib halten wollen. Aber es gibt noch mehr Gründe:

• Dornen – die Stichwaffen. Dornen wachsen aus dem Körper der Pflanze, sind eigentlich ein Zweig oder ein umgewandeltes Blatt. Das Verteidigen ist ihre ureigenste Aufgabe, manche Dornen sind sogar giftig. Einige Kakteenarten haben neben den dicken Dornen auch feine Dornenhärchen, die den Morgentau speichern können und so der Pflanze trotz sengender Mittagshitze ein Überleben garantieren. • Stacheln – die Steig- und Rankhilfen. Wie mit Steigeisen ranken sich Rosen und Brombeeren dank ihrer gebogenen Stacheln empor. Sie haken sich dabei, wo immer es geht, fest. Auch an der Konkurrenz – nur um ein sonniges Plätzchen ganz oben zu er-

Viele Kakteen haben zwischen den Dornen feine Härchen, die den Morgentau speichern und als Sonnenschutz dienen. MEGAN/STOCKADOBE.COM

Die gebogene Spitze der Stacheln macht sie, zum Beispiel für die Rose, zu einer idealen Kletterhilfe. JOHNDWILLIAMS/STOCKADOBE.COM

Was in der Botanik als Stachel und Dorne bezeichnet wird, stimmt nicht immer mit dem allgemeinen Sprachgebrauch überein. Neben der stacheligen Rose und den dornigen Stachelbeeren werden auch Kakteen fälschlicherweise oft mit „Stacheln“ versehen, obwohl sie Dornen tragen.

WUSSTEN SIE EIGENTLICH, ...

∙ dass 60 % der in Vorarlberg erzeugten

Milch zu Käsespezialitäten verarbeitet wird? dass es seit 1998 die „KäseStrasse Bregenzerwald“ mit über 200 Mitgliedern (Bauernhöfe mit Hofläden, Dorfsennereien, Alpsennereien) gibt?


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

27. August 2020

Ferienzeit ist Zeit für dich Wenn man Menschen fragt, was sie im Urlaub am liebsten machen, dann antworten viele „lange schlafen“. Gehörst du auch zu den Langschläfern, die sich gerne noch einmal und noch ein zweites Mal im Bett umdrehen, bevor sie aufstehen? Oder bist du sogar in den Ferien früh auf den Beinen?

Natur gattern. Bei manchen Pflanzen helfen stachelige Blätter zusätzlich als Rankhilfe. Testen durch Abbrechen. Wer genau wissen möchte, ob es sich um Dornen oder Stacheln handelt, kann versuchen, den spitzen Fortsatz abzubrechen. Geht nicht? Dann sind es Dornen. Lassen sich die Fortsätze leicht abbrechen, dann handelt es sich um Stacheln. Wenn die Begegnung mit den spitzen Dingern unter die Haut geht, sollte man die Splitter unbedingt mit einer Pinzette entfernen. Es hilft, wenn man die betroffene Hautstelle zuvor im warmen Seifenwasser schrumpelig werden lässt.

Die Christuskrone erhielt ihren deutschen Namen, weil sie vom Aussehen her an die Dornenkrone Jesu erinnert. Da sie aber bis zum 19. Jahrhundert nur auf Madagaskar wuchs, kommt sie als biblische Dornenkrone nicht in Frage. AGGI SCHMID/STOCKADOBE.COM

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Wer Stachelbeeren oder Brombeeren erntet, hat zumindest viele Kratzspuren an Händen und Armen. Spitzen, die in der Haut stecken, sollte man unbedingt herausziehen. BENNYTRAPP/STOCKADOBE.COM

Kein Wecker klingelt. Egal ob um 7 Uhr Früh oder später – im Sommer musst du jedenfalls nicht „schnell, schnell“ zum Bus und in die Schule sausen. Du kannst dir Zeit nehmen fürs Frühstück und sogar noch im Pyjama Müsli, Semmel und Kakao genießen. Vielleicht probierst du ja einmal ein selbst zusammengemixtes Müsli aus: Da kommen zum Beispiel Haferflocken, Dinkelflocken, Nüsse und Sonnenblumenkerne in die Schüssel, dazu schneidest du frisches Obst und gibst Milch oder Naturjoghurt darüber – schmeckt doch gleich viel besser als die viel zu süßen gekauften Müslis. Heute kein Badewetter? Davon lässt du dir doch nicht die Stimmung verderben, oder?

Leg dich einfach ins Gras und beobachte die Wolken (natürlich nur, wenn es nicht regnet). Oder klettere auf einen stabilen Baum und schau dir den Garten von oben an. Wenn du eine Lupe hast, solltest du damit die Pflanzen und Kleintiere genauer erforschen. Du wirst staunen! Oder versuch einen flotten Papierflieger zu falten. Gefallen dir Seifenblasen besser? Die sind einfach und schnell herzustellen: Mische lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel und gib ein paar Tropfen Speiseöl dazu – fertig! Zeit zum Nachdenken. Bei so vielen Eindrücken in der Natur möchtet du vielleicht Gott für seine Schöpfung danken. Such dir einen ruhigen Platz für dein Gebet. Du kannst dabei auch über die letzten Wochen nachdenken: Was ist gut gelaufen, was würdest du lieber anders machen? Oder bedrückt dich gar etwas? Hast du Vorsätze und Wünsche fürs neue Schuljahr? Erzähl es Gott. B. HASCH

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 Ob Regen oder Sonnenschein, zum Lesen hast du in den Ferien genug Zeit. ADAM121/STOCKADOBE.COM


16 Familie & Unterhaltung

27. August 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

2010 in der „KirchenZeitung“

Bunte liturgische Gewänder Diese Woche geht die Rückschau nur zehn Jahre zurück. An die Berichte könnten sich also noch so manche Abonnentinnen und Abonnenten von heute erinnern. Geradezu ins Auge sticht beim Durchblättern ein Artikel über ausgefallene liturgische Gewänder, die Militärpfarrer Stefan Gugerel entworfen hat. Leuchtend blau und rot, mit Sternen und asiatischen Mustern, sind Mitra und Ornate abgebildet. Nicht gerade alltäglich, denn: „Für den Sternen-Ornat dienten zwei Kinder-Vorhänge als Ausgangsmaterial.“ Gugerel kam da auch entgegen, dass sich seine Pfarrgemeinde vor allem aus jungen Grundwehrdienern zusammensetzt: „Sie läßt sich auf alles ein und ist experimentierfreudig. So bleibt der Gottesdienst den vielen kirchenfernen Rekruten in Erinnerung.“ Warum andere, bunte Gewänder? „Viele normale Gewänder sind langweilig. ,Bedrucktes Geschenkspapier‘ nennt er (Gugerel) schlecht verarbeitete, unkreative Gewänder.

Karl war schon lange nicht mehr in der Kirche beichten. Ausgerechnet jetzt, wo er angetrunken ist, quält ihn sein Gewissen. Der Pfarrer riecht die Alkoholfahne jedoch sofort und will ihn wegschicken. Karl protestiert, aber der Pfarrer bleibt hart: „Wenn du nicht gerade einen umgebracht hast, reicht es auch morgen noch.“ Daraufhin verlässt Karl den Beichtstuhl und meint zu den Wartenden: „Ihr könnt alle heimgehen, der Pfarrer bearbeitet heute nur Mordfälle!“ Hannes läuft mitten in der Nacht barfuß durch die Kinderstation des Krankenhauses. Die Nachtschwester ertappt ihn: „Sofort zurück ins Bett“, befiehlt sie, „du holst dir ja eine Lungenentzündung!“ – „Nein, nein“, stellt Hannes richtig, „ich hol mir nur etwas zu trinken!“

los gewordene Gewänder, die vielleicht schon Löcher haben, fehl am Platz.“

Ein Sternenornat gehört auch zu den Kreationen von Stefan Gugerel. ARCHIV

Fest für den Domspatz. Das Maskottchen der KirchenZeitung, das seit ein paar Wochen auch Artikel aus früheren Jahren für Sie aus dem Archiv pickt, feierte 2010 seinen 25er und lud die Leser/innen zu einem großen Fest am Domplatz. Spatzenmesse, Domführungen, Agape und Musik, sogar ein Ausflug zu den Brutplätzen der Spatzen mit einer Hebebühne standen am Programm. Ein Fest bei Sonnenschein und mit guter Stimmung, an das sich 600 Gäste sicher noch gerne erinnern. BRIGITTA HASCH

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SuchMal Buchstabensalat: Versteckt ist allerlei über den großen oberösterreichischen Komponisten und Kirchenmusiker Anton Bruckner: Alter Dom, Ansfelden, Anton, Augustiner, Ave Maria, Bruckner, Kirche, Komponist, Konzert, Linz, Manual, Messe, Orchester,

Lösung der letzten Woche.

Organist, Orgel, Pedal, Saengerknabe, Sankt Florian, Sinfonie, Sinfoniker, Wien. Sie finden die Wörter, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.

© Dir. Ernst Hausner

KIZ MIT WITZ

,Das ist eine Zumutung für die Gemeinde, die das anschauen muss.‘ Das Messgewand soll zum Ausdruck bringen, dass während der Liturgie gefeiert wird. Da sind alte, farb-


KirchenZeitung Diözese Linz

Anzeigen & Hinweise 17

27. August 2020

KLEINANZEIGEN

Hör-Tipp: „KZ Gusen. Die vergessene Hölle“

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, ­Ände­rungs­schneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10

Audio-Serie. David Freudenthaler und Michael Mayrhofer, zwei junge Journalisten aus der Region Mauthausen/Gusen/St. Georgen, haben sich auf intensive Spurensuche rund um das ehemalige KZ Gusen begeben. Die Erkenntnisse ihrer monatelangen Recherche flossen in eine fünfteilige Audio-Serie. Aktuell plant die Republik Österreich den Ankauf von Grundstücken aus dem Komplex des Konzentrationslagers, doch die Serie beleuchtet auch die Vergangenheit und lässt in jeder Hörfolge viele Menschen aus der Region und Verantwortliche, wie etwa den Bürgermeister, zu Wort kommen.

BETREUUNG Suche zuverlässiges und kompetentes Kindermädchen für meinen 6 Monate alten Sohn. ­Stundenausmaß 15-20 h/Woche. ­Innenstadtbereich/Linz. Sehr gute Bezahlung. Bei Interesse bitte melden unter Tel. 0660 409 40 27

X  „KZ Gusen. Die vergessene Hölle“– abrufbar auf www.addendum.org

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Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

Das Konzentrationslager Gusen, wo in fünf Jahren etwa 35.000 Menschen zu Tode kamen, im Mai 1945. KIZ/ARCHIV

T  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Trotz Corona, Heuschrecken, Hunger und Flüchtlingskrise:

Bildung für Ugandas Kinder „Jugend Eine Welt“ bittet um Unterstützung, damit ausreichende Ernährung und Schulbildung für Kinder und Jugendliche in Uganda kein Traum bleibt. Bevor Taio in die Don-Bosco-Schule geht, holt er jeden Morgen Wasser für seine Familie. Dafür braucht er eine Stunde, denn die Kanister sind eigentlich viel zu schwer für einen kleinen Buben. Kinder wie der Siebenjährige, der in einem Flüchtlingslager im Norden Ugandas lebt, haben nur mit einer Ausbildung Chancen auf ein besseres Leben. In Uganda kommen zur Unsicherheit angesichts der Corona-Pandemie noch drei Probleme dazu: eine Hungerkrise und eine Heuschreckenplage, die in ganz Ostafrika riesige Anbauflächen vernichtet hat. Große Sorgen bereitet im Norden Ugandas auch die Versorgung von eineinhalb Millionen Flüchtlingen aus dem Südsudan und dem Kongo. Corona. Obwohl Uganda besonders strenge Quarantänemaßnahmen getroffen hat, war die Ausbreitung von Covid-19 nicht auf-

Die Kinder in Uganda wollen lernen und hoffen, dass sich ihr Leben mit einer Ausbildung zum Guten wendet. JUGEND EINE WELT

zuhalten. Schon vor der Corona-Krise lebte mehr als ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Seit dem Ausbruch der Pandemie sind es bei weitem mehr, es gibt derzeit noch keine zuverlässigen Zahlen. Eine Hungerkrise ist in vollem Gange. Die allerärmsten Kinder und Jugendlichen brauchen in dieser Lage Unterstützung dringender denn je. In den von „Jugend Eine Welt“ unterstützten Don-Bosco-Schulen, Kindergärten und Berufsausbildungszentren erhalten sie nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern auch die tägliche Mahlzeit, die ihr Überleben sichert.

IM LEBENS-SPIEGEL Fliegentanz Links oben im aufgeschlagenen Buch ließ sie sich nieder, hob ihre Hinterbeine und begann, sich emsig die Flügel zu putzen. Weil Sonntag war, verscheuchte ich sie nicht. Eine Stubenfliege hatte sich in die Kirche gewagt. Wie es bei der Messe so ist, steht man dann und wann auf, und das Gerücke und Geraune im Kirchenschiff veranlasste das Tier, das Weite zu suchen. Doch sie kam wieder und setzte sich an die exakt gleiche Stelle, die sie auch zuvor für ihre Tanzkunst ausgewählt hatte. Erst jetzt nahm ich ihren Landeplatz genauer unter die Lupe. Es war das Wort „Gloria“, Gotteslob Nr. 168, das sie ausgewählt hatte – „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“. Obwohl man einer Fliege wohl keine theologische Ausbildung und auch keine diesbezüglichen Absichten zuschreiben kann, so war das Schauspiel doch eindrucksvoll. Ein Fliegentanz als Gotteslob. Der kunstvoll zierliche Körperbau, die sechs Beinchen und die zwei Flügelpaare – wie sie sich geschickt und zierlich damit bewegt. Wie wundersam sich die Natur sogar in einer gewöhnlichen Fliege zeigt. Keine Drohne aus dem Elektronikfachhandel brächte es so perfekt zustande. Der Pfarrer predigte an diesem Tag von jener Frau, die mit ihrem drängenden Bitten Jesus auf die Nerven zu gehen wagte. Fliegen können das auch. Aber selbst in seinen Quälgeistern eigt die Natur das Wundersame der Schöpfung. Gloria.

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X  Bitte nutzen Sie den Zahlschein, der dieser Ausgabe beiliegt.

MATTHÄUS FELLINGER


18 Termine NAMENSTAG

Pfarrer August Aichhorn ist ab 1. September Dechant von Pregarten. PRIVAT

August (28. August) Meinen Namen bekam ich nach meinem Taufpaten. Ich war als Kind damit so gar nicht zufrieden, da ich Gusti, später Gustl, gerufen wurde. Erst als ich mehr über den Namenspatron, den Hl. Augustinus, erfahren hatte, gewann ich meinen Namen lieb. Vom Hl. Augustinus, der im 4. Jhdt. in Nordafrika Bischof war, gefällt mir vor allem sein Bekenntnis: „Ama et fac, quod vis!“ – Übersetzt: „Liebe und tu, was du willst!“ Ich denke, dass wir gerade in den Zeiten des Umbruchs in Kirche und Gesellschaft der konkret gelebten Liebe Raum geben dürfen. Dabei will sich Liebe als Lebensstil zeigen. Vielleicht liegt gerade darin für unser Kirche-Sein die große Herausforderung, dass wir so zusammen- stehen, dass die kleine Welt, in der wir leben, sehen kann, „wie sehr wir einander lieben“. (Joh. 13,35) Wenn ich in meine kleine – auch kirchliche – Welt schaue, dann merke ich: Wir haben noch viel zu tun.

27. August 2020

FREITAG, 28. AUGUST X  Kleinraming. Eva Rossmann liest aus „Heißzeit 51“, vor der Biblio­ thek, 19 Uhr, nur bei trockenem Wet­ ter, Anmeldung: kleinraming@biblio­ theken.at oder Tel. 0676 877 656 57. X  Kremsmünster. OÖ. Stiftskon­ zert, Sonate für Klavier und Violine Nr. 7 c-Moll op. 30/2, Kaisersaal, 18 und 20 Uhr, Julian Rachlin, Violi­ ne, Johannes Piirto, Klavier. X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Wein und Fisch – komm schnell zu Tisch!, Fischen (Kescher) im Fischkalter, Besuch der Weinkel­ lerei und Verkostung, 14 bis 16 Uhr, immer freitags bis 13. 9. X  Seewalchen. Klavierabend, Werke von Beethoven, Sonate CMoll „Pathétique“, Sonate Es-Dur „Les Adieux“ u. a., Aichergut, 19.30 Uhr, Einführung um 19 Uhr, Gottlieb Wallisch (Hammerklavier). SAMSTAG, 29. AUGUST X  Freistadt. Ode an die Selbstbe­ stimmung, Licht- und Klanginstal­ lation, Hauptplatz, 20 Uhr, Projek­ tion/Konzeption: starsky, Musik: Elisabeth Schimana, weitere Infos unter www.fraustadt-freistadt.at X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Rätselspaß mit Mumie in der Sternwarte, Besuch der Stern­ warte bis zur Aussichtsterrasse, 14 bis 16 Uhr, immer samstags bis 13. 9. X  Seewalchen. Lesung mit Mu­ sik, Gert Jonke/Beethoven, „Sanft­ wut oder der Ohrenmaschinist“, Ai­ chergut, 19.30 Uhr, Einführung um 19 Uhr, Andrea Eckert (Rezitation), Martin Nöbauer (Klavier). X  Vöcklabruck. OKH Sommerkon­ zert, Freiluftkonzert, Alternativer Folk von „Elsa Tootsie and the Mini Band“ und Pop von „July A“, 20 Uhr, nur bei Schönwetter, Infos zu den Covid-19-Maßnahmen sehen Sie unter www.okh.or.at. SONNTAG, 30. AUGUST X  Attersee. Werke von Johann Se­ bastian Bach, Evangelische Martinskir­ che, 20 Uhr, Ingrid Keplinger (Orgel). X  Brunnenthal. Brunnenthaler Konzertsommer, Werke von D. Or­ tiz, A. Falconiero, A. Corelli, G. Sam­ martini, Barockkirche, 18 Uhr, Aus­ trian Baroque Company, Michael Oman, Blockflöte und Leitung. X  Linz, Mariendom. Orgelsom­

mer, Werke von J. S. Bach und Fe­ lix Mendelssohn Bartholdy, im An­ schluss an den Gottesdienst ab 10.45 Uhr, Andreas und Rita Peterl. X  Maria Schmolln. Heilige Messe, Pfarrkirche, 8.30 und 10.30 Uhr. X  Seewalchen. Harmoniemusik/ Bläseroktett, Rondino, Es-Dur, op. posthumus, Symphonie Nr. 7, A-Dur (Bläserharmoniefassung von W. Sed­ lák), Aichergut, 11 Uhr, Harmonie­ musik des Orchesters Wiener Akade­ mie auf Originalinstrumentarium. X  Seewalchen. Kammermusikkon­ zert, „Von britischen und anderen Gassenhauern“, Volksliedbearbei­ tungen, Aichergut, Einführung um 17.30 Uhr, „Gassenhauer“-Trio und „Kakadu“-Variationen, Wolfgang Holzmair, Bariton, Fenja Lukas, Sop­ ran, Raphael Trimmel, Tenor, Franz Pittrof, Bass, Hohenecker-Klaviertrio (Bernadette Bartons, Klavier, Josef Herzer, Violine, Florian Sattler, Vio­ loncello). MONTAG, 31. AUGUST X  Linz, Ursulinenkirche. Abend­ musik, Happy Birthday, Werke von Helmut Rogl, Johann Nepomuk Da­ vid und Johann Sebastian Bach, 20 Uhr, Freunde und Weggefährten von Helmut Rogl. DIENSTAG, 1. SEPTEMBER X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Auf den Spuren Herzog Tas­ silos, Entdeckungsreise durch das Kloster und die Zeichen der Grün­ dungslegende im Stift erforschen, 14 bis 16 Uhr, immer dienstags bis 13. 9. X  Linz, Martin-Luther-Kirche. Or­ gelvesper, 17.15 Uhr, Gerhard Raab (Orgel). MITTWOCH, 2. SEPTEMBER X  Feldkirchen. Bewegt im Park, Badesee II, 18.30 Uhr. X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Die Reise des Elefanten Soliman und andere Kuriositäten, Wie kommt Kunst ins Kloster?, 14 bis 16 Uhr, im­ mer mittwochs bis 13. 9. X  Schlägl. Schöpfungsgarten im Stiftsgarten, Führung mit Franz Kogler, 14 Uhr, Anmeldung: Tel. 07281 880 18 10. X  Schlägl. Beziehungsweg entlang der Mühl, Führung mit Franz Kog­ ler, 16 Uhr, Anmeldung: Tel. 07281 880 18 10.

KirchenZeitung Diözese Linz

DONNERSTAG, 3. SEPTEMBER X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Raus in den Garten, Besuch der Gartenküche in der Stiftsgärtne­ rei, Steifzug durch die Stiftsgärten und Murmelbahnwettrennen, 14 bis 16 Uhr, immer donnerstags bis 13. 9. X  Linz, Mariendom. Orgelsom­ mer, Werke von Louise Vierne, Mau­ rice Duruflé und Sergei Rachmani­ noff, Mariendom, 20 Uhr, Ben van Oosten (Niederlande). X  Linz. Vortrag, Wo die wilden Nützlinge wohnen – von Bestäu­ bern, Gärtnern, Schädlingsvertilgern und Co, Botanischer Garten, 18 Uhr, Sonja Schwingesbauer. X  Ried im Innkreis. Konzert „Bach und Neues – wohltempe­ riert und erweitert“, Werke von Jo­ hann Sebastian Bach und Johann Sonnleitner, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, Hubert Michael Saladin (Bari­ ton), Anna Barbara Dütschler (Violi­ ne und Viola), Helene Ringgenberg (Spinett und Orgel), Johann Sonn­ leitner (Viertelton-Cembalo, Orgel und Kommentar). FREITAG, 4. SEPTEMBER X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Wein und Fisch – komm schnell zu Tisch!, Fischen (Kescher) im Fischkalter, Besuch der Weinkel­ lerei und Verkostung, 14 bis 16 Uhr, immer freitags bis 13. 9. X  Linz, Alter Dom. Linzer Orgel­ sommer, Konzert zu Bruckners 196. Geburtstag, Klavierwerke und Lie­ der von Bruckner, Bernhard Pötsch (Klavier), Regina Riel (Sopran). X  Schwanenstadt. Liederabend mit Texten, „im herzen barfuß“, LMS Schwanenstadt, 19.30 Uhr, mit Andrea Froschauer-Rumpl und Franz Froschauer. SAMSTAG, 5. SEPTEMBER X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Rätselspaß mit Mumie in der Sternwarte, Besuch der Stern­ warte bis zur Aussichtsterrasse, 14 bis 16 Uhr, immer samstags bis 13. 9. X  Attnang-Puchheim. Monats­ wallfahrt, Basilika Maria Puchheim, 14 Uhr. SONNTAG, 6. SEPTEMBER X  Allerheiligen. Familienwan­ dertag mit Rätselrallye für die gan­

AUSSTELLUNG – FLOHMARKT X  Hirschbach. Reiseandenken aus aller Welt von Lambert Keplinger, Bauernmöbel­ museum, Ausstellungsdauer: bis 31. 10., Öff­ nungszeiten: Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr sowie außerhalb der Öffnungs­zeiten nach Vereinbarung, Tel. 07948 541. X  Kremsmünster. Sonderausstellung „50 Jah­ re Mission in Brasilien – 1970-2020“, Kaisersaal­ foyer des Stiftes, Ausstellungsdauer: bis 30. 9.,

täglich von 8 bis 16.30 Uhr, kostenlos zugäng­ lich, im Vorraum der Michaelskapelle ist eine eigene Schau Bischof Richard Weberberger gewidmet, der vor 10 Jahren verstarb und im Klosterfriedhof Kremsmünster begraben liegt. X  Linz, Pfarre Christkönig. Flohmarkt, Fr., 4. 9., 8 bis 17 Uhr, Sa., 5. 9., 8 bis 13 Uhr. X  Linz. Sommertanztage, Mo., 7. 9. bis So., 13. 9. , RedSapata Tanzfabrik, Information unter: www.sommertanztage.at

X  Linz. Jubiläums-Wanderausstellung „unter­ wegs“, Oberösterreichische Fotogalerie, 50 Auf­ nahmen von Reinhard Winkler von Einsätzen der CliniClowns OÖ, Ausstellungsdauer: bis 10. 9., Montag bis Samstag, 9 bis 21 Uhr. X  Mondsee. Ausstellung „Zwischen Himmel und Erde“, Ikonen von Loukas & Irene Seroglou, Basilika St. Michael, Ausstel­ lungsdauer: Sa., 22. 8. bis Sa., 5. 9., täglich, 9 bis 18 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

27. August 2020

ze Familie, 8 Uhr Wanderermesse in der Kirche, 9 Uhr Start beim Pfarrhof.  Linz, Mariendom. Orgelsommer, Werke von J. S. Bach und Maurice Duruflé, Mariendom, im Anschluss an den Gottesdienst ab 10.45 Uhr, Susanna Soffiantinis.  Schwanenstadt. Hl. Messe – Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche

Schwanenstadt 10 Uhr.  Wolfsegg. Bergmesse auf der Moosalm, 11 Uhr (Zustieg vom Schwarzensee oder von Burgau).

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

BILDUNG Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 Gruppe für Betroffene mit Angststörungen, mit Hilfe möglicher Verarbeitungsstrategien und gegenseitiger Unterstützung wieder mehr Sicherheit und Lebensfreude erlangen, 10x, jeweils Di., ab 8. 9. 2020, 18 bis 19.30 Uhr, Ltg.: Maria Mitmannsgruber. Tragwein, BH Greisinghof  07263 860 11-3  Einfühlsame Sterbebegleitung, eine Anleitung für Angehörige, Pflegende und Hospizbegleiter in 6 Modulen, Sa., 19. 9., 9 Uhr bis So., 20. 9., 17 Uhr, weitere Termine: Sa., 10. 10., 9 Uhr bis So., 11. 10., 17 Uhr; Sa., 21. 11., 9 Uhr bis So., 22. 11., 17 Uhr; Sa., 20. 3., 9 Uhr bis So., 21. 3., 17 Uhr; Sa., 24. 4., 9 Uhr bis So., 25. 4., 17 Uhr; Sa., 5. 6., 9 Uhr bis So., 6. 6., 17 Uhr, Ltg.: Raffael Boriés.  Zu sich stehn und aus sich gehn, Wanderexerzitien 2020, Mo., 21. 9., 16 Uhr bis Do., 24. 9., 12 Uhr.

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  aufgedeckt, Straßenaktion – verschiedene Kulturen aufgedeckt, Do., 17. 9., vor der Marienkirche, 9 bis 11 Uhr.  Fair-Frühstück, Straßenaktion, Do., 24. 9., vor der Marienkirche, 9 bis 12 Uhr.  Sporternährung in der Praxis, Do., 24. 9., 17.30 bis 20.30 Uhr, mit Ursula Kerec, Anmeldung erforderlich!

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare  Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 5. 9., 9 bis 18 Uhr.  Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 5. 9., 9 bis 18 Uhr.  Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 6. 9., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at

FÜR SIE GELESEN

LITURGIE

Respekt vor den NS-Blutzeugen

Lesejahr A Lesereihe II

Als ehemaliger Geschichtelehrer an einer Neuen Mittelschule hat sich Franz Wiesenberger viele Jahre hindurch auch mit der Zeit des Nationalsozialsmus beschäftigt und dabei den Fokus auf die nähere Heimat gelegt. Seine Auseinandersetzung mit der Thematik hat er nun in dem Buch „Gefangenes Licht“ zusammengefasst, in dem er die geistigen Grundlagen des Nationalsozialismus, dessen Politik – vor allem im Gau Oberdonau – und die unterschiedlichen Opfergruppen von den Priestern über die Zeugen Jehovas und viele mehr beschreibt. Er möchte in seinem Buch den Blutzeugen jeder politischen Gesinnung Respekt erweisen, auch wenn das Werk nur eine „kleine Bestandsaufnahme ist“, wie er in der Einleitung festhält. J.W. Franz Wiesenberger: Gefangenes Licht. Märtyrer im Heimatgau des Führers. Innsalz 2020, 421 Seiten, € 26,50.

SONNTAG, 30. AUGUST 22. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 20,7–9 L2: Röm 12,1–2 Ev: Mt 16,21–27 MONTAG, 31. AUGUST Hl. Paulinus, Bischof von Trier, Märtyrer. L: 1 Joh 5,1–5 Ev: Mt 10,22–25a L: 1 Kor 2,1–5 Ev: Lk 4,16–30 DIENSTAG, 1. SEPTEMBER Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung. L: Gen 2,4b–9.15 Ev: Mt 25,14–30 L: 1 Kor 2,10b–16 Ev: Lk 4,31–37 MITTWOCH, 2. SEPTEMBER L: 1 Kor 3,1–9 Ev: Lk 4,38–44 DONNERSTAG, 3. SEPTEMBER Hl. Gregor der Große, Papst, Kirchenlehrer. L: 1 Kor 3,18–23 Ev: Lk 5,1–11 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Lk 22,24–30 FREITAG, 4. SEPTEMBER L: 1 Kor 4,1–5 Ev: Lk 5,33–39 SAMSTAG, 5. SEPTEMBER Marien-Samstag. L: 1 Kor 4,6b–15 Ev: Lk 6,1–5

Ihr Vorteil

„Fiori Musicali“ Konzertreihe Fiori Musicali 2020 – NEUE TERMINE 6. September 2020, 19.00 Uhr – PRIMADONNEN des Kaisers Maria Ladurner, Sopran & H. I. F. Biber iber Consort Sommerrefektorium 8. Oktober 2020, 19.00 Uhr – Ein musikalisches Opfer NEU Thomas Wall & Austrian Art Gang

Sala Terrena 17. Oktober 2020, 19.00 Uhr – Metamorphosen: J. S. Bach Violin-Cembalokonzerte St. Florianer Sängerknaben & Ars Antiqua Austria Sommerrefektorium

Einfach Vorteilskarte im Florianer Stiftsladen vorweisen und Ermäßigung einlösen. Bei telefonischer Bestellung geben Sie bitte Ihre BezieherNummer bekannt (steht auf der Vorteilskarte): Victoria Wall Tel. 0699 12 32 18 76

Ihr Vorteil Sie erhalten 10 % Ermäßigung auf den Eintrittspreis.

Nähere Info und noch mehr Vorteile auf: www. kirchenzeitung.at/vorteilskarte

SONNTAG, 6. SEPTEMBER 23. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 33,7–9 L2: Röm 13,8–10 Ev: Mt 18,15–20

AUSSAATTAGE 31. 8.: Wurzel bis 24 1. 9.: Frucht ab 1 bis 16, ab 17 Blüte 2. 9.: Blüte bis 3, ab 4 bis 19 Frucht, ab 20 Blüte 3. 9.: Blüte bis 5, ab 6 Blatt 4. 9.: Blatt 5. 9.: Blatt bis 23 6. 9.: Blüte 0 bis 4, ab 11 Frucht Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.


teletipps SONNTAG

30. August bis 5. September 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

30. AUGUST

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Stadtkirche Hersbruck. Leben in Balance. ZDF

Morgengedanken von Christian Herret, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

11.00  Heimat der Klöster. Heiligenkreuz – ein Stift im Wienerwald. ORF III 18.10  Heimatleuchten. Hin über d’Alm – An der Grenze des Heutals (bei Unken, Pinzgau). ServusTV 19.45 Hoagascht. Dreschen auf die oide Weis. Nur wenige Bauern können diese ursprünglichste Form der Getreideverarbeitung noch zum Leben erwecken. ServusTV MONTAG

31. AUGUST

13.30  Planet Wissen. Kümmern, trösten, pflegen – vom Wert der Care-Arbeit. Betreuungs- und Erziehungsberufe sowie Haus- und Pflegearbeit haben etwas gemeinsam: viel Verantwortung, sehr hohe Belastung, gleichzeitig wenig gesellschaftliche Wertschätzung und meist schlechte Bezahlung – obwohl diese Berufe eine umfassende Ausbildung voraussetzen und hohe Anforderungen stellen. ARD-alpha

Mi 20.15  Dok 1: Brot. In unserer Kultur besitzt Brot einen zentralen Stellenwert. Doch bei kaum einem anderen Lebensmittel klaffen Image und Realität so weit auseinnander. Längst wird Brot mit Chemie, künstlichen Enzymen und gentechnischen Tricks gefertigt: ein Industrieprodukt. Engagierte Bäcker auf der ganzen Welt halten mit Fantasie und Handarbeit daFoto: ORF/Navigator Film gegen. ORF 1 MITTWOCH

2. SEPTEMBER

20.15  Heimat Österreich (Dokumentation). Ein Jahr im Kaunertal. Aus Gesprächen mit 63 Zeitzeugen aus den drei Talgemeinden und beeindruckenden Naturaufnahmen entstand ein Dokument des Tales und seiner Menschen. Eine filmische Liebeserklärung. ORF III

13.45  Julie & Julia (Spielfilm). Nachdem ihr Mann im Jahr 1948 nach Frankreich versetzt wird, entdeckt die lebensfrohe Amerikanerin Julia Child in Paris die Freuden des Kochens. Durch sie wird die Finesse der französischen Küche in den USA populär. 50 Jahre später lässt sich Julie von ihr inspirieren. arte

21.00  Arbeitssklaven – Wer schuftet für unseren Wohlstand? (Dokumentation). Ob in Gemüseanbau, Textilindustrie, Speditionsgewerbe oder anderen Bereichen: Moderne Sklaverei ist fester Bestandteil der globalen Wirtschaft. 3sat

20.15 Bergwelten (Dokumentation). „Still alive...“ – Drama am Mount Kenya. Zwei Bergsteiger sind auf dem Rückweg vom Gipfel. Plötzlich bricht ein Fels... Dokumentation über die erste interkontinentale Rettungsaktion, geleitet von Österreich aus, um das Leben von Gert Judmaier zu retten. ServusTV

10.25  Der Rhein – Von der Nordsee zur Lorelei (Dokumentation). Eine Wasserstraße an wilden Landschaften. BR

DIENSTAG

1. SEPTEMBER

12.30  Land der Berge. Tirols Kraftplätze zwischen Himmel und Erde. ORF III 15.00  Rätselhafte Tote – Der Mann aus dem Eis. (Dokumentation). Ötzi, die Mumie im Eis, lebte am Übergang von der Steinzeit zur Kupferzeit. Der Film beschreibt seine Lebenswelt und versucht, den Mord an ihm aufzudecken. ZDFinfo 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Frustration ist nicht umsonst. Wie Frustrationstoleranz entwickelt und kultiviert werden kann. ORF 2

DONNERSTAG

3. SEPTEMBER

13.30  Planet Wissen. Frauenhass – Woher kommt die Gewalt gegen Frauen? Frauen werden im Alltag häufig bedroht, beschimpft oder erfahren (sexualisierte) Gewalt – quer durch alle Schichten und Milieus. Warum ist Frauenhass immer noch verbreitet? ARD-alpha 20.15  Im Vorgarten der Karpaten (Dokumentation). Rumäniens unbekannte Grenzregionen beeindrucken mit einzigartigen Landschaften: das Banat, die Crisana und die Maramures. arte 21.45  Das überwachte Volk. Chinas Sozialkredit-System. phoenix FREITAG

4. SEPTEMBER

13.00  Terra Mater (Dokumentation). Der Honigdachs – furchtlos und verfressen. ServusTV

Fr 20.15 Maikäfer flieg. Wien 1945: Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Zeit der russischen Besatzung – gesehen mit den Augen der neunjährigen Christine. Sie weiß sehr wenig vom Frieden. Ausgebombt und völlig mittellos kommt sie mit ihrer Familie in einer noblen Villa unter. Spielfilm nach dem Roman von Christine Foto: ORF/KGP Nöstlinger. 3sat Kranzelbinder Gabriele Produktion/Oliver Oppitz

20.15  Heimatleuchten (Dokumentation). Im ladinischen Herz der Dolomiten – Herbst im Grödnertal. Die Ladiner, seine ursprünglichen Bewohner, prägen das Tal bis heute. Beharrlich halten sie an ihrer alten Sprache fest. ServusTV 22.20  Planet Wissen. Wandern – gesund für Körper und Seele? ARD-alpha SAMSTAG

5. SEPTEMBER

15.25  Die Reise der Menschheit – Fremde Welten (Dokumentation). Die Geschichte des Menschen ist eine Geschichte seiner Bewegung über die Erde. Migration macht unsere Kulturen zu dem, was sie heute sind. Denn mit den Menschen wandert alles: Know-how und Kapital, Sprache und Religion, Gene, Krankheiten, Pflanzen und Tiere. ZDFneo 20.15  Heimat ist ein Raum aus Zeit (Dokumentarfilm). Eine Familiengeschichte vom Ersten Weltkrieg bis zur deutschen Wiedervereinigung, erzählt als Collage aus Tagebüchern, Briefen, Bild- und Tondokumenten. 3sat 22.00  Snowden (Spielfilm). Wegen seiner erstaunlichen IT-Kenntnisse wird Edward Snowden in den USGeheimdienst CIA aufgenommen. Bald wird er Zeuge illegaler Praktiken, mit denen sogar Partnerländer ausspioniert und geschädigt werden. Snowden bringt die Wahrheit ans Licht. Filmbiografie. ServusTV Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Langenhart, NÖ. Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: wmc/Isiwal Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Worte bewegen – August Schmölzer über das Erzählen. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. „Schäm dich.“ Gefühle der Schuld, des Scheiterns und schlechten Gewissens. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Aussichten und Einsichten – Architektur in den Alpen. Mo–Do 9.30, Ö1. Das Ö1 Konzert. From Purcell with Love. Les Talens Lyriques; Christophe Rousset (Leitung/Cembalo); Grace Durham (Mezzosopran). Werke von Henry Purcell. Aufnahme: 20. August, Haus der Musik, Innsbruck. Mo 14.05, Ö1. Passagen. Michael Musalek über Krisen, Bewältigungsstrategien und Veränderung. Mo 16.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Eine Geschichte des Alphabets. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Erkenntnis unter Erregern. Im Hochsicherheitslabor der Med Uni Graz. Di 19.05, Ö1. Anklang. Keine Neufassung notwendig. L. v. Beethoven: Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello in B-Dur op. 18 Nr. 6 (Artemis Quartett). Mi 10.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie war Schule früher? Vor 100 Jahren auf dem Land... Do 16.40, Ö1. #doublecheck. Das Ö1 Medienmagazin. Fr 19.05, Ö1. Logos. Das Gewissen (Teil 2). Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.vaticannews.va Radioakademie: Spurensuche – Jerusalem, Jesus und der Glaube.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

27. August 2020

Theaterprojekt mit Filmelementen über das Leben von Frère Roger

Ein Leben voller Gottvertrauen Im Theaterprojekt „Vertrauen wie Feuer“ porträtieren Autor Johannes Neuhauser und Schauspielerin Bettina Buchholz das Leben von Frère Roger, Gründer der Taizé-Bruderschaft, mit sehr persönlichem Zugang. Die Idee, seine Begegnungen mit Frère Roger in Form einer szenischen Lesung mit Filmausschnitten auf die Bühne zu bringen, kam dem Autor und Regisseur Johannes Neuhauser während des Corona-Lockdowns. Unter dem Titel „Vertrauen wie Feuer“ schlüpft die freischaffende Schauspielerin Bettina Buchholz in die Rolle des jungen Johannes Neuhauser und zeichnet semi-autobiografisch die bedeutendsten Lebensstationen Frère Rogers nach. „Er war sein Leben lang ein Mann des Dialogs, des Ausgleichs und der Versöhnung“, trägt Buchholz vor. „Er reagierte auf Krisen nicht mit einem ausgeprägten Freund- und Feind-Denken, sondern mit Kreativität.“ Die Kernbotschaft des Stücks sei genau das: „Es geht darum, dass wir immer einen Bewegungsspielraum haben, auch in Zeiten von Covid-19“, so Buchholz. Christliches Woodstock. „Wenn sich Wege verschließen, tun sich andere auf. Gott verurteilt niemanden zur Untätigkeit.“ Dies war einer der Sätze, die Frère Roger zu Johannes Neuhauser sagte – der seither „anders lebt“. Frère Roger gründete vor 80 Jahren die TaizéBruderschaft in Frankreich und rief vor 50 Jahren das erste „Konzil der Jugend“ aus, zu dem über Jahre tausende Jugendliche strömten, um zu einem besseren Leben zu finden. 1976 gehörte auch Autor und Regisseur Johannes Neuhauser zu diesen jungen Menschen. „Das ‚christliche Woodstock‘ nannten sie es damals. Am meisten hat mich dort das gemeinsame Beten, Singen und die Stille fasziniert“, erinnert sich der heute 63-Jährige. Immer wieder kehrte er daraufhin nach Taizé zurück, lernte den Mystiker und Frie-

GEWINNSPIEL Die KirchenZeitung verlost 2 x 2 Tickets für die Premiere am Fr., 25. September.

Schreiben Sie bis 4. September 2020 (KW „Frère Roger“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

KULTURLAND n Filmfestival Freistadt. Bereits zum 33. Mal findet heuer das Heimatfilm-Festival in Freistadt statt. Von Mi., 23. bis So., 30. August wird ein buntes Programm geboten, von Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen über Ausstellungen, Vorträge und Lesungen, Letztere unter anderem mit Schauspielerin Maria Hofstätter. X  Info: www.filmfestivalfreistadt.at

Fère Roger war Gründer der Bruderschaft von Taizé und des Konzils der Jugend, wo er viele junge Menschen inspirierte. NEUHAUSER

denspreisträger Frère Roger dabei auch persönlich kennen und begleitete ihn auch als Dokumentarfilmer auf seinen Reisen, etwa nach Manila, der Hauptstadt der Philippinen. Beim Dreh auf den sogenannten „Smokey Mountains“, einem der beiden bewohnten Mülldeponien der Hauptstadt, wurde das Filmteam überfallen, sogar Schüsse fielen. „So etwas schweißt natürlich zusammen“, sagt Neuhauser über dieses einschneidende Erlebnis. Fokus auf Frère Roger. Auf sowohl „leichten wie essenziellen“ Begebenheiten bauen sich die Szenen des Stücks auf, ohne dabei die Person des Johannes Neuhauser zu sehr in den Fokus zu rücken. „Diese dient lediglich als Identifikationsfigur“, betont der Regisseur. Um dies zu erreichen, werden die Lese- und Spielszenen mit Video- und Fotoaufnahmen kombiniert, sodass der vor 15 Jahren von einer psychisch kranken Frau getötete Frère Roger auch selbst zu Wort kommt. Bettina Buchholz spielt auf einer minimalistisch gestalteten Bühne, ausgestattet lediglich mit einigen weißen Ikonen aus Taizé und einer Leinwand. Für die Schauspielerin und Ehefrau Neuhausers ist die Bühne ein „heiliger Raum“: „Es geht darum, authentisch zu sein, die Menschen zu inspirieren und ihnen den Kern von Frère Rogers Botschaft näherzubringen: Gott kann nur lieben.“ LISA-MARIA LANGHOFER X  „Vertrauen wie Feuer“, Premiere am Fr., 25. September, um 19.30 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg.

n Zeichnungsserie. In der kommenden Salonausstellung des Welser Angermuseums werden Buntstift-Arbeiten von Hannah Winkelbauer gezeigt. Die Zeichnungs-Serie mit dem Titel „Lost & Found“ lenkt den Blick auf unscheinbare Details des Alltags und thematisiert in akribisch-feiner Technik die Schönheit hinter scheinbar hässlicher Oberfläche. Eröffnung So., 30. August, um 11 Uhr. n Orgelvesper. In der Linzer Martin-Luther-Kirche finden nach der Pause im August wieder Orgelvespern statt. Nächster Termin ist am Di., 1. September, um 17.15 Uhr mit Gerhard Raab. n Skulptur trifft Malerei. Die Galerie 422 in Gmunden lädt von Sa., 5. September bis Sa., 10. Oktober erstmals zu einer gemeinsamen Ausstellung von Skulpturist Markus Hofer und Maler Philipp Schweiger. Im Mittelpunkt stehen die jüngeren Werke der beiden Künstler, aber ältere Werke sind dabei. n Die Mumien von Waldhausen. Drei Mumien befinden sich in der in der südseitigen Krypta der Stifrskirche Waldhausen. Forscher aus den Bereichen der Rechtsmedizin, Pathologie Radiologie und Forensik haben sie untersucht. Nun werden sie würdevoll präsentiert und ihr Geheimnis gelüftet: am So., 6. September um 14 Uhr in der Stiftskirche Waldhausen.


22 Personen & Dank

27. August 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

PROFESSJUBILÄUM

Dankfest für Musical-Team von „Sister Act“

n Elisabethinen. In der Klosterkirche feierten in kleinem Kreis am 15. August 2020 drei Schwestern ihr diamantenes Professjubiläum: Sr. M. Andrea Pilz aus Königswiesen (von links), Sr. M. Monika Kobler aus Julbach und Sr. M. Stephanie Krenn aus Arbesbach. Alle drei Schwestern waren Jahrzehnte als Krankenschwestern tätig, zum Teil auch in Leitungsfunktionen.

GEBURTSTAGE n Am 28. August 2020 wird Hofrat KonsR Gottfried Höller, wohnhaft in Weichstetten, 90 Jahre alt. Er stammt aus Ried/Rmk. und empfing 1954 die Priesterweihe. Anschließend war er Kooperator in Gallneukirchen und Linz-Heilige Familie und wurde Diözesanseelsorger der Bubenjungschar. Von 1963 bis 1993 war Gottfried Höller Religionsprofessor in Linz, von 1977 bis 1993 außerdem Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht. Darüber hinaus war sein priesterliches Wirken eng mit dem Österreichischen Kolpingwerk verbunden, dessen Diözesanpräses er viele Jahre war. n Am 31. August 2020 feiert GR Johann Reindl, Ständiger Diakon in Goldwörth, seinen 65. Geburtstag. Er ist gebürtig aus St. Oswald bei Freistadt und von Beruf Bautechniker. 1990 wurde er für die Pfarre Goldwörth zum Diakon geweiht. Er ist in der Liturgie tätig. Reindl ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Als Dankeschön für das soziale Engagement luden die Salvatorianerin Schwester Maria Schlackl (links) und Bischof Manfred Scheuer das Team, das im Herbst 2019 im Linzer Musiktheater das Musical „Sister Act“ auf die Bühne gebracht hat, zu einem Fest in den Bischofshof. Die Gruppe sammelte nach den Vorstellungen Spenden für Frauen, die ausgebeutet werden, wie das im Musical auch Thema ist. Der Anstoß zu der Aktion wuchs aus einer Begegnung mit Sr. Maria Schlackl. Sie hat die Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel – aktiv für Menschenwürde in OÖ“ gegründet, die gegen Gewalt gegenüber Frauen, Zwangsprostitution und Menschenhandel kämpft. Das „Sister Act“-Team beschloss spontan zu helfen, und hat 49.000 Euro an Spenden gesammelt. Sr. Maria Schlackl überreicht „Schwester Oberin“ Daniela Dett (rechts) ein blühendes Dankeschön. FOTO: EDER

IM GEDENKEN n V öllig unerwartet ist KonsR Johann Schausberger, Pfarrer von St. Pantaleon und Riedersbach, am Montag 24. August 2020 79-jährig bei einem Hausbesuch verstorben. Pfarrer Schausberger stammt aus Ohlsdorf und war seit 1972 Pfarrer in Riedersbach und seit 1982 auch in St. Pantaleon. „Sein Herz war ganz bei den Menschen, seine Glaubensbotschaft war die frohe Botschaft“, würdigt Markus Klepsa, Dechant des Dekanates Ostermiething, seinen verstorbenen Mitbruder und fügt an: „Wir sind alle völlig geschockt“. Seit 2004 war Pfarrer Schausberger auch Kapitularkanoniker des Stiftes Mattsee. (Bei Redaktionsschluss stand noch kein Begräbnis-Termin fest.)

n Baumgartenberg. Aufgrund von Umstrukturierungen innerhalb der vom Trägerverein der Schwestern vom Guten Hirten für Bildung und Erziehung betriebenen Schulstandorte Salzburg und Baumgartenberg übernimmt mit 1. September 2020 StR Dipl. Päd. Karin Dachs die Leitung der BBS Baumgartenberg. Der Generalbevollmächtige Dr. Erich Rösch (re.) vom Trägerverein sichert der neuen Direktorin seine volle Unterstützung für die Weiterentwicklung des Schulstandortes Baumgartenberg zu. Dachs wirkte die letzten drei Jahre als Direktorin am Standort Salzburg.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

27. August 2020

Widerstand? Zu zwei Leserbriefen in Ausgabe 33:

Ich weiß nicht, was sich Herr Ortner mit dem Aufruf zum „massiven Widerstand“ von Bischöfen gegen Papst Franziskus denkt. Genauso schleierhaft bleibt, was Herr Achleitner u. a. von Bischof Scheuer wollen – soll dieser etwa Laientheolog/ innen – auch Frauen – zu Priestern weihen („Weihepflicht“?)? Wissen die beiden Herren nicht, dass sich unser Bischof bei so einem Vorgehen die Tatstrafe der Exkommunikation bzw. der Suspendierung zuziehen würde, wir also keinen Bischof mehr hätten? Sollte etwa von solchen Herrschaften eine Linzer Nationalkirche gewollt sein? Ich werde dann jedenfalls nicht dazugehören, denn wir haben immer noch genügend Priester und Laien, die römisch-katholisch bleiben und mit Papst Franziskus den Weg weitergehen. (...) HELGA ZIPSER, ST. FLORIAN

Asylwerber in Lehre (...) Offener Brief an Herrn Bundeskanzler Sebastian Kurz: Im Interview mit Krone-TV erteilen Sie der Forderung nach einem Bleiberecht für Asylwerberinnen und Asylwerber nach erfolgreichem Lehrabschluss eine klare Absage, mit der Begrün-

dung, man dürfe weder bei der Willkommenskultur der offenen Grenzen noch in einem zu laschen Umgang mit dem Coronavirus falsch abbiegen. Sie vergleichen also die Gefahr des lebensbedrohlichen Virus mit jener durch ein Bleiberecht für ein paar ausgelernte Lehrlinge mit negativem Asylbescheid, die man abwenden muss! (...) Das ist reiner – und bösartiger – Populismus und entbehrt jeder vernünftigen Begründung! (...) FRIEDERIKE STADLER, VÖCKLAMARKT

Taufformel Zur Berichterstattung in Ausgabe 33:

Der Text über die Einhaltung der Taufformel (...) ist ein Musterbeispiel für erzkonservativen römischen Zentralismus und eine Zumutung für nachkonziliare Katholiken: Auf die (Zauber)-Formel kommt es an, auf die „forma absoluta“ – das versteht ja jeder – kommt es an, und wenn ein einziges Wort verändert wird, dann ist die Taufe ungültig und muss wiederholt werden, damit sich der eigentliche Taufspender Christus auskennt. (...) RUDOLF STANZEL, ROSENAU/H.

(...) Die Worte: „muss das Kreuzzeichen gemacht werden“ sind weder in der lehrmäßigen Note der Glaubenskongregation noch

Schlagen Sie Wurzeln und blühen Sie auf mit der KirchenZeitung!

im Rituale, also dem Buch, in dem sich die verbindliche Taufformel befindet, enthalten. Das Kreuzzeichen gehört nicht zur Taufformel. Wenn die Taufformel in der ursprünglichen Form eingehalten werden soll, dann müsste die obige Diktion korrigiert werden. Sonst führt der Artikel eine Neuerung ein, obwohl er im Titel für die Beibehaltung der in der ganzen Kirche verbindlichen Taufformel plädiert.

Nächstenliebe. Und jeder getaufte Christ ist befähigt zur Nachfolge und Weitergabe des Glaubens. Gott sei Dank tun es auch viele – Menschen ohne Weihe, ohne Amt und Würden – einfach aus ihrem inneren Impuls, der offensichtlich in sie hineingelegt wurde. (...)

PFARRER PETER MISCIK, HALBTURN

Ich gehöre zu den Stoderer „Ureinwohner/innen“, lebe gerne hier und habe mein gesamtes Leben im Ehrenamt unentgeltlich für diesen Ort gearbeitet. (...) Die Argumente gegen die Schigebietserweiterung sind bekannt und oft wiedergekaut. (...) Die wirklich zentrale Frage für mich ist aber die nach dem wahren Wert unserer einzigartigen Naturlandschaft. Unsere Natur hat einen Wert, den niemand in einem Preis darstellen kann. Sie wurde uns geschenkt. Gehen wir achtsam damit um und verschleudern wir nicht unser größtes Kapital.

Beheimatet Zum Interview mit Christiane Florin in Ausgabe 34:

Frau Florin spricht mir aus der Seele; auch ich bin seit der Kindheit beheimatet in der Kirche. Ich bin von unserem damaligen Kaplan, so wie viele Jugendliche aus unserer Pfarre (Kleinraming), begeistert worden für den Glauben; für ein Leben aus dem Glauben. Ich habe mich gerne engagiert, bis heute. Es macht mich unendlich traurig, was manche „Mächtige“ in der katholischen Kirche von sich geben; Papst Franziskus ausgenommen. (...) Das, was wir nun schon jahrelang erleben, ist nicht die Kirche, wie sie Jesus gemeint haben kann. Wenn ich die Bibel lese, geht es immer wieder in erster Linie um die Gottes- und

MARIA SCHRATTBAUER, BAD ISCHL

Skigebiet Stodertal

SIEGRID BERGER, VORDERSTODER

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Schon jetzt über Weihnachten reden

DENKMAL

Ein großer Entertainer Der 1998 verstorbene Hans-Joachim Kulenkampff ist vielen als Fernsehmoderator bekannt. Vor 70 Jahren begann der ausgebildete Schauspieler beim Radio zu arbeiten. HEINZ NIEDERLEITNER

Kulenkampff war neben seiner charmanten Moderation für das Überziehen der TVSendungen bekannt. Außer vielleicht den Programmplanern war ihm aber niemand böse. Der großen Fangemeinde – damals saßen Familien noch am Samstagabend gemeinsam vor dem Fernseher – war das sogar recht. Machen Sie mit! Wer es nicht weiß, der käme nicht drauf: Hans-Joachim Kulenkampff liegt auf dem Friedhof einer oberösterreichischen Wallfahrtskirche begraben. Wie heißt die Kirche? X  Einsendungen bis So., 6. September 2020 an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 33: Pius XII.

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

„Das Virus kommt mit dem Auto“, mahnt der Kanzler. Deshalb wird nach der Balkanroute jetzt auch die Coronaroute geschlossen.

„Ich bin nicht Seelsorger im Gefängnis, um zu verurteilen, sondern um allen, die zu mir kommen, zuzuhören und ihnen in diesen dunklen und schwierigen Zeiten beizustehen.“ DIAKON FRANZ SCHUH AUS EISENSTADT

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Mit der Abendshow „Wer gegen wen?“, einem Aufeinandertreffen von Mannschaften aus verschiedenen Städten, schaffte es Kulenkampff noch in den 1950er-Jahren vom Radio ins Fernsehen. Er gehörte zu den ersten deutschsprachigen Fernsehstars. 1964 startete seine bekannteste Show: „Einer wird gewinnen“. Neben der Fernseharbeit kehrte „Kuli“ immer wieder ans Theater zurück und spielte auch in einigen Filmen mit, darunter in der in Österreich gedrehten Komödie „Immer die Radfahrer“ mit Heinz Erhardt und Wolf Albach-Retty.

Hans-Joachim Kulenkampff war der „Sir“ unter den Fernsehmoderatoren. HARDY SCHIFFLER / PICTURE ALLIANCE / PICTUREDESK.COM

Mitten im Sommer gibt es in den Kirchen mehr als genug Platz. Die Sonntagsgottesdienste sind in Urlaubszeiten eher spärlich besucht. Das mag man unerfreulich finden, erleichtert aber zumindest das Abstandhalten. Spätestens in vier Monaten wird die Ausgangslage wieder ganz anders sein. An den Weihnachtsfeiertagen, wenn der Zustrom zu den Kirchen wieder sehr hoch sein wird. Nur wird heuer leider nicht alles so sein können wie immer. Auch wenn Alarmstimmung und Horrorszenarien nicht angebracht sind, muss dennoch deutlich festgehalten werden: Es wird zu Weihnachten noch keinen Impfstoff geben und Abstand halten wird weiterhin das oberste Gebot sein. Die Kirchen dürfen nicht so voll werden wie gewohnt. Es wird eine riesige Herausforderung, die Weihnachtshochfeste würdig zu begehen. Wo kann draußen gefeiert werden? Welche anderen Möglichkeiten fallen uns ein? Es sind schwierige Fragen, auf die es keine schnellen, einfachen Antworten gibt. Gerade deswegen ist jetzt die beste Zeit, um intensiv darüber nachzudenken. Mit dem Geschenkebesorgen kann man sich dafür ja noch ein wenig Zeit lassen.


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