KiZ-ePaper 37/2015

Page 1

Nr. 37 I 10. September 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Am 5. September an der ungarischen Grenze in Nickelsdorf. Eine Helferin spielt mit syrischen Flüchtlingskindern Ball.

Tage, die ermutigen

REUTERS/Srdjan Zivulovic

7 Kultur.

Aufregender Lückenbüßer.

8 Interview.

15.000 Flüchtlinge haben am vergangenen Wochenende von 4. bis 6. September die Grenze von Ungarn nach Österreich Richtung Deutschland passiert. Möglich wurde es, weil auch die Politik Mut bewiesen hat – und selbst überrascht wurde von der überwältigenden Zustimmung aus der Bevölkerung und von deren Bereitschaft zu helfen. Menschlichkeit geht vor allfälligen Regelungen und Gesetzen, die immer wieder verbessert werden müssen. Ermutigend ist es auch deshalb, weil trotz Wahlzeiten dieses „Risiko der Menschlichkeit“ eingegangen wurde. Während für österreichische Kinder und Jugendliche ein neues Schuljahr beginnt, stehen tausende Flüchtlinge nun vor einem Neuanfang in ihrem Leben überhaupt. Die Probleme sind nach diesen ermutigenden Tagen nicht gelöst. In den Pfarren und Gemeinden geht die ganz alltägliche Flüchtlingsarbeit weiter. Seite 3, 10/11, 17

Familienministerin Karmasin.

15 Glaube Ansgar Kreutzer über „ArbeitsLeben“. 22 Impressum. Ab nächster Woche: Familienleben meistern. Start einer

Serie aus Anlass der Familiensynode.


2 Meinung KOMMENTAR

10. September 2015

Grenzkontrolle

Menschlichkeit an den Tag gelegt

Nach den dramatischen Bildern im menschenverachtenden Umgang mit Flüchtlingen, etwa in Ungarn, zeigt sich hier eine andere Seite. Auch so kann es gehen. Wenn man will. Wenn man solidarisch gemeinsam zusammensteht und hilft. Es zeigt auch, dass diejenigen, die Flüchtlinge unterstützen wollen, im Gegensatz zu jenen, die gegen Flüchtlinge mobil machen, in der Mehrheit sind. Es ist absolut nachvollziehbar, dass Menschen, die in Krisenregionen leben, ihr Land wegen Krieg, Bombardierungen, Anfeindungen oder Terror verlassen – in der Hoffnung, woanders ein besseres Leben beginnen zu können. Wer würde das nicht tun, wenn er in solch einer Situation wäre? SUSANNE HUBER

Ja, es ist gut, wenn es sie gibt: Grenzkontrollen in Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom, den Europa erlebt. Ob sie durchlässig genug sind – das muss geprüft werden. Gute Grenzen schützen – und zwar die Menschen auf beiden Seiten. Manche verstehen Grenzen einseitig: Sicherheit nur für die eine Seite – und die Probleme sollen draußen bei den anderen bleiben. Gute Grenzen muss niemand fürchten. Und dann sind da auch noch die Innengrenzen. Jeder Mensch spürt sie im eigenen Herzen. Wie nahe ich mir etwas kommen lasse – das Leid der Fremden zum Beispiel. Auch da steht die Grenzkontrolle an: ist die Grenze in mir zu hart gezogen, bloß abwehrend, und nicht auch aufnahmebereit? Die vergangenen Tage haben gezeigt: die inneren Grenzen sind bei vielen Men-

schen viel großzügiger, als sie ihnen die Politik bislang zutraute. Es ist wie mit dem Stein und dem Schwamm: Ein Stein kann überhaupt kein Wasser aufnehmen. Nicht einen Tropfen. Ein Schwamm nimmt viel auf. Stein oder Schwamm. Ob ein Herz – oder vielleicht die Politik insgesamt – hart ist oder weich. Hoffnung und Leben vieler Menschen gründen auf genau diesem Unterschied.

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: MARCO POLITI, PUBLIZIST UND VATIKANKENNER

Über Päpste und „Wölfe“ „Franziskus unter Wölfen“ heißt das neue Buch des Journalisten Marco Politi, das vergangene Woche vorgestellt wurde (Herder-Verlag). Der reißerische Titel sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier jemand durchaus mit Sachkenntnis schreibt. Politi hat sich für den Titel ein Bild bei Franz von Assisi entlehnt. Dieser soll einmal einem Wolf ins Gewissen geredet haben. Klar ist, dass für die Mafiosi, die Papst Franziskus scharf kritisiert und ermahnt hat, das Bild passt. Bei anderen Gruppen, die in dem Buch vorkommen, sollte man im Deutschen besser von Gegnern oder Opposition statt drastisch von „Wölfen“ oder „Feinden“ sprechen. So thematisiert Politi zum Beispiel den heftigen Widerspruch, den der Papst auf seine Kritik an manchen Wirtschaftspraktiken („Diese Wirtschaft tötet“) erfahren hat. Vor allem geht es aber um innerkirchliche

PRIVAT

Die Bilder der Hilfsbereitschaft, mit der Menschen auf den Bahnhöfen in Wien, Linz oder Salzburg den tausenden Schutz suchenden Flüchtlingen begegnen, die derzeit von Ungarn kommend via Österreich vor allem nach Deutschland unterwegs sind, lassen einem das Herz aufgehen und die Tränen in die Augen steigen. Es berührt zutiefst. Alle Achtung vor den vielen privaten freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Hilfsorganisationen, aber auch den Österreichischen Bundesbahnen und den Einsatzkräften wie der Rettung und der Polizei, die Menschlichkeit und Wärme an den Tag gelegt haben. Versorgt wurden und werden die Notleidenden mit Essens- und Trinkpaketen, mit Kleidung, Schuhen und Regenschutz, mit Decken und Liegen zum Ausruhen, mit Hygieneartikeln und bei Bedarf auch medizinisch. Tausende Sachspenden sind eingegangen. Dolmetscher bieten ihre Unterstützung spontan an. Diese Hilfe ist großartig und überwältigend.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Franziskus braucht ein Lager von Reformern, das ihm Gehör verschafft.“ MARCO POLITI

Kritiker des Papstes. Politi zeigt diese Opposition in ihren Facetten auf. Er meint, dass die Anhänger des Papstes im Gegensatz zu den Kritikern kaum organisiert sind, weswegen Franziskus auf das Kirchenvolk setzt, das in überwiegender Mehrheit hinter ihm stehe. Die Frage der Gegnerschaft zum Kurs des Papstes ist aber nur ein Aspekt des Buches, das auch ein Zwischenfazit des Franziskus-Pontifikats mit einer Würdigung des Menschen Jorge Mario Bergoglio darstellt. „Revolution“. Kritischer als mit Franziskus war der 68-jährige Politi mit seinem Vorgänger in dem Buch „Benedikt. Krise eines Pontifikats“ (2011) umgegangen. Zuvor hatte er mit Carl Bernstein ein Buch über Johannes Paul II. verfasst. Dass der in Rom geborene Journalist, der von 1993 bis 2009 Vatikanspezialist der Zeitung „La Repubblica“ war, sein Handwerk versteht, kann man ihm jedenfalls nicht absprechen. Von 1987 bis 1993 hatte er als Moskau-Korrespondent den Untergang der Sowjetunion miterlebt. Den Kurs von Papst Franziskus nennt Politi eine „Revolution“ und stellt weitere historische Vergleiche an: Die Reform könne wie Gorbatschows Perestroika scheitern; oder es komme ein New Deal à la US-Präsident Franklin Roosevelt, der die USA einst aus der Weltwirtschaftskrise zog. HEINZ NIEDERLEITNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

10. September 2015

Es gibt ein Erbarmen – mitten in all dem Elend. Ein Polizist reicht Flüchtlingen an der mazedonisch-griechischen Grenze Wasser. Reuters

Zum Thema Als Oberösterreich eine Million Fremde beherbergte

Das Los der Flüchtlinge bewegt die Menschen

Da muss man etwas tun Die Caritas betreut derzeit insgesamt 2.868 Asylwerber/innen in Oberösterreich – 1637 davon in eigenen oder gemieteten Quartieren. Auch das private Engagement ist groß. Viele wollen es nicht beim Zuschauen belassen, sondern selbst helfen. Aber wie? Matthäus Fellinger

Wie ist es nur möglich, dass Oberösterreich nach dem Krieg doppelt so viele Menschen versorgen konnte, als sonst hier lebten, und heute gelingt es so schwer, Quartiere für eine im Vergleich zu damals niedrige Zahl aufzutreiben? Viele, die helfen wollen, ärgern sich über den hohen bürokratischen Aufwand. Es müsste viel einfacher gehen, meinen sie. Das Land hat reagiert und auch die „private“ Hilfe einfacher gemacht. Richtig vergleichbar mit der Nachkriegszeit ist die heutige Situation nicht, meint CaritasDirektor Franz Kehrer. Damals war die Not allgemein sehr groß, alle mussten am Wiederaufbau mithfelfen. Ein großer Teil der Flüchtlinge war deutschsprachig, mit diesen gab es keine Sprachprobleme. Es gab viel Handarbeit, etwa in der Landwirtschaft. Da war die Hilfe der Flüchtlinge gefragt. Organisationen für Asylwerber. Solange das Asylverfahren läuft, behielt der Gesetzgeber bis vor kurzem die Flüchtlingsbetreuung den anerkannten Organisationen wie Caritas, Volkshilfe oder Rotem Kreuz vor. Mit guten Gründen, meint Direktor Franz Kehrer, denn die Betreuung der Flüchtlinge im Asylwerber-

status ist mit großem Aufwand verbunden. Sie lässt sich in größeren Quartieren besser bewerkstelligen als in vielen Kleinunterkünften. Aufgrund der aktuellen Notlage wurden die Bestimmungen seitens des Landes zuletzt gelockert. Es ist nun auch von privater Seite her möglich, Asylwerbende einfach ins Haus zu nehmen. Rund 1200 Flüchtlinge, die in Quartieren privater Betreiber/innen untergebracht sind, werden zur Zeit von der Caritas mobil betreut. Flüchtlinge im eigenen Haus. „Quartiere für die Asylwerber zu finden, das kriegen wir in Oberösterreich schon hin“, meint Franz Kehrer. Natürlich sind die Organisationen auf die Unterstützung durch private Helfer/ innen angewiesen. Beim Deutschunterricht zum Beispiel. Die Probleme sind mit der Anerkennung als Flüchtlinge nicht vorbei. Sie brauchen Wohnung und Arbeit. Und die Asylquartiere werden für neu Ankommende gebraucht. Anerkannten Flüchtlingen steht die bedarfsorientierte Mindestsicherung zu, aus der sie auch die Miete bezahlen. Das können keine teuren Quartiere sein. Wenn jemand helfen oder Wohnraum zur Verfügung stellen will, empfiehlt Kehrer, mit der eigenen Gemeinde in Kontakt zu treten und bei der Flüchtlingsbetreuung vor Ort mitzuhelfen. Während des Wartens auf den Bescheid geknüpfte Kontakte schaffen Vertrauen und erleichtern so ein mögliches Zusammenleben im eigenen Haus.

Es war in den Wochen des Kriegsendes 1945. Da hatte Oberösterreich doppelt so viele Menschen zu ernähren, als sonst hier lebten: Zu der rund einen Million an Bevölkerung kam eine weitere Million hinzu: die Militärs, die „fremdländischen Arbeitskräfte“ aus ganz Europa, auch rund 25.000 Kriegsgefange der Alliierten, die Militärs und Besatzungssoldaten, vor allem aber die zahlreichen deutschsprachigen Flüchtlinge aus Russland, Siebenbürgen und Schlesien. Hinzu kamen auch noch die Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland und aus Jugoslawien. Zwei Millionen Menschen lebten kurzfristig im Land, führt der Historiker Harry Slapnicka im Buch „Das Bistum Linz von 1945 bis 1995“ aus. Was kaum mehr im Bewusstsein ist. Etwa 57.000 Südtiroler waren hierzulande untergebracht. Die meisten der rund 280.000 Heimatvertriebenen lebten in 51 Flüchtlingslagern, viele Fremde waren auch auf den Bauernhöfen untergebracht und eingesetzt. Es war eine gewaltige Herausforderung. Rund 15 Jahre dauerte die Integration der Heimatvertriebenen. Aber dann kam schon die nächste Welle, als rund 200.000 Ungarn 1956 in Österreich ankamen, viele davon blieben in Oberösterreich. Die Versorgung war damals eine Hauptaufgabe der Caritas. So wurde eine eigene Lebensmittelsammlung eingeführt.


4 Oberösterreich

10. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Auf einen Blick

Lembergs Erzbischof Mokrzycki zu Gast in Aigen/Mühlkreis

Neuer Geistlicher Assistent für KMB

Ukraine steht alleine da

Bischof Ludwig Schwarz hat Dechant Hans Wimmer, Pfarrer von Bad Schallerbach und Pfarrmoderator von Hofkirchen an der Trattnach, zum neuen Geistlichen Assistenten der Katholischen Männerbewegung in der Diözese Linz ernannt. Er folgt P. Markus Bucher nach. Wimmer stammt aus Peterskirchen und wurde 2001 zum Priester geweiht. Er ist auch Dechant von Wels-Land. Bei seinen Aufgaben will er sich Wimmer an seinem Primizspruch orientieren: „Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt.“ (A. Delp).

Ein konkretes Bild der desaströsen Situation in der kriegsgeplagten Ukraine hat der Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki am 1. September bei der Theologischen Sommerakademie in Aigen gezeichnet. Nach bereits über einem Jahr von Kämpfen im Osten gebe es für die Bevölkerung derzeit „keine Perspektive, keine Hoffnung und man kann auch momentan nicht sagen, wann dieser Krieg zu Ende sein wird“. Infolge der unzähligen Toten und des Gefühls vollkommener Ohnmacht und wachsender sozialer und wirtschaftlicher Probleme sei der Strom an Binnenflüchtlingen ungebrochen. Spannung

Dechant Mag. Hans Wimmer ist neuer geistlicher Assistent der KMB nach. kmb

Lacken bekommt neues Pfarrheim Der Pfarrhof in Lacken bei Feldkirchen an der Donau wird durch einen Neubau ersetzt. Das eingeschoßige Gebäude wird neben dem Pfarrbüro einen ca. 100 m² großen, ebenerdigen Veranstaltungssaal und ein Foyer mit Küche beinhalten. Diese Räumlichkeiten stehen zukünftig nicht nur für pfarrliche Veranstaltungen zur Verfügung. Lackener Vereinen wird vertraglich ein Nutzungsrecht eingeräumt. Für ein Drittel der Gesamtbaukosten von rund 706.000 Euro kommt die Gemeinde auf. Somit bekommen die Bewohner der Ortschaft Lacken wieder eine zentrale Begegnungsstätte, nachdem im Ort kein Gasthaus mehr besteht und im vergangenen Jahr auch das örtliche Lebensmittelgeschäft geschlossen wurde. Die Fertigstellung ist für 2016 geplant.

Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki. Der Erzbischof von Lemberg war Sekretär der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. KIZ/archiv

und Angst bezeichneten den Zustand der Bevölkerung, deren Lebensstandard stark gesunken sei. Bereits 5.000 Tote wären zu beklagen. Mokrzycki verwies auf die „desolate Situation“ der Soldaten, die in vielen Fällen „physisch und psychisch gebrochen“ vom Krieg zurückkehrten. „Sie müssen selbst für ihre kugelsicheren Westen, Ernährung, Hygieneartikel und Kleidung aufkommen, was ganze Familienverbände und oft auch die Nachbarn in enorme Kosten stürzt“, führte der Erzbischof aus. Aufgrund fehlender Unterstützung aus dem Westen sehe sich die Ukraine derzeit alleine im Verteidigungskampf, gab der Erzbischof an: Die Sanktionen der EU seien „nicht genug“ und man erkenne deutlich, dass sich Europa nicht einmischen oder in den Konflikt hineingezogen werden wolle. Die Kirchen der Ukraine bemühten sich vor allem um geistliche Unterstützung. Sie seien angesichts des Krieges „zusammengerückt“ und hätten frühere Konflikte weitgehend ruhig gestellt. Daneben würden die Kirchen – etwa über die Caritas – in vielen Aktionen konkrete materielle Hilfe für die Bevölkerung leisten. Die laufende humanitäre und finanzielle Hilfe aus Ländern wie Österreich, werde sehr geschätzt. Das Funktionieren vieler Pfarrgemeinden wie auch deren Sozialinitiativen wäre ohne diese Solidarität „gar nicht mehr möglich“, betonte der Erzbischof. KAThpress/Kiz

Kapellen sind Kleindenkmäler, die Geschichten erzählen

Die Mörwaldsreiter-Kapelle Pierbach. Sie erinnern an Menschen und Begebenheiten, die zahlreichen kleinen Kapellen in Oberösterreich. Sie werden gepflegt, liebevoll restauriert oder neu gebaut. Damit wird auch so manche Gründungsgeschichte für die Region lebendig erhalten. Wie die der Mörwaldsreiter-Kapelle in Pierbach, die Ende August von Bischof Ludwig Schwarz gesegnet wurde. Sie wurde in Erinnerung an das alte Kirchlein neu errichtet und erinnert an eine Marienerscheinung im Jahr 1775 und an die Heilung

einer Frau, die überraschend aus dem damals fernen Wien angereist kam. Errichtet wurde die Kapelle von Familie Buchberger und der Pfarre Pierbach. Die Glocke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Bauern Franz Wiesinger zum Dank für die glückliche Heimkehr gestiftet. Der Entwurf für das Bild des Hl. Florian über dem Eingang stammt vom Künstler Herbert Friedl. Bischof Ludwig Schwarz vor der MörwaldsreiterKapelle. Pfarre


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

10. September 2015

Bergmesse mit 800 Besucher/innen am Krailberg

Der Krailberg ist ein Ort zum Aufatmen Zeit der Vorbereitung

Pennewang. Seit 1995 steht auf Initiative der Pfarre Pennewang am Krailberg, dem höchsten Gipfel des Bezirks Wels Land, ein fünf Meter hohes Kreuz, ursprünglich aus Holz, jetzt aus Metall. Es wurde im Laufe der Jahre zu einem beliebten Ziel für Wanderer. Die Gemeinde Pennewang hat nun das Gebiet mit markierten Wegen erschlossen und am 30. August 2015 als Krailberg-Wander­ arena eröffnet. An die 800 Wanderer versammelten sich beim Krailberg-Kreuz zu einem Festakt und zur anschließenden Bergmesse mit Abt emeritus Gotthard Schafelner vom Stift Lambach. Rund achtzig Blasmusiker gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit. Die vier Rundwege der Wanderarena führen durch die Gemeinden Bachmanning, Neukirchen bei Lambach und Pennewang, die am Gipfel des Krailbergs Anteil haben, und durch die angrenzende Gemeinde Aichkirchen.

Der Heilige Benedikt hält viel auf gute Vorbereitung. Einmal meint er, dass der einzelne in der Reihe der Brüder gut vorbereitet wird. Das trifft auch für Abt Maximilian Neulinger von Stift Lambach zu.

Ein beliebter Ort für „Bergmessen“: der 504 Meter hohe Krailberg. klingmair

Aus den Pfarren

Sonntag, der erste Tag der Woche: Regen, Schneeflocken, Wanderwege, Blumen, … und – viele herzliche Menschen. Das war der Gottesdienst in der Lambacher Hütte. Ein Tag, der die Woche gut eröffnet hat. „Vorbereitung“ ist das Wort, das diese Woche am besten beschreibt. Montags werden wir im Kreis der Mitbrüder besprechen, was wer vor hat und braucht. Da geht es um Chauffeurdienste zum Arzt und darum, wer Gottesdienste feiert, um Mithilfe beim Servieren des Mittagsti-

Sechs Pfarren, eine Messe Die Pfarren Kirchdorf, Obernberg, St. Georgen, Mörschwang, Weilbach und Senftenbach bilden gemeinsam den Seelsorgeraum Obernberg. Als Zeichen der Verbundenheit feierten die Gläubigen am Sonntag, 30. August, eine gemeinsame Messe am Aussichtsplatz Zimmerholz in St. Georgen.

Verlag

Rohrbach-Berg. Am Mittwoch, 23. September, 19.30 Uhr, erzählt der ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary auf Einladung des Katholischen Bildungswerks RohrbachGötzendorf-Oepping im CENTRO die ganz persönlichen Geschichten von Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror. Für sein neues Buch „Auf der Flucht“, das er mit Mathilde Schwabeneder, ORF-Korrespondentin in Rom, geschrieben hat, hat er auch in Oberösterreich recherchiert. Der Eintritt kostet 10 bzw. 12 Euro.

Pfarre

Flucht-Geschichten

Mag. Maximilian Neulinger OSB ist Abt des Stiftes Lambach. KiZ/A.

„Jedermann“ feiert mit Kleinraming. Unter dem Motto „Lassen wir uns die Freude am Christsein nicht nehmen“ feiert die Pfarre am 20. September 2015 mit Bischof emeritus Maximilian Aichern ihr 110. Kirchweihfest. Bei der Festmesse mit dem Thema „Ein Tag wie im Paradies“ um 9 Uhr werden auch alle Jedermanndarsteller/innen teilnehmen. Die Kleinraminger Theatergruppe führt gerade den „Jedermann“ auf. Die Pfarrkirche bildet bereits zum dritten Mal den überaus passenden Rahmen für dieses Mysterienspiel. Die Spielzeiten: 11., 12., 18. und 19. Sept. 2015 jeweils um 20 Uhr in der Pfarrkirche Kleinraming. XX Karten unter www.theater-kleinraming.­at oder bei Fam. Toupal, Tel. 0680/311 00 37.

sches; einiges davon wird mein Dienst sein. Das Schuljahr braucht Vorbereitungen. Noch einmal werde ich das Feedback der Schüler/ innen lesen, jedes Mal mit Gewinn. Dann sind da die Baustellen in unseren Schulen und im Stiftshof. Die Gottesdienste und Gebetszeiten geben dem Tag eine Struktur. Begräbnis- und Hochzeitsvorbereitungen kommen hinzu. Ich bin dankbar, dass ich auch als Mensch eine Zeit bekomme, mich selbst vorzubereiten – auf meine Begegnung mit Gott und Menschen, mir selbst und anderen. Es ist gut, dass ich nicht alleine bin. Mitbrüder und viele Menschen um uns helfen mir. XX www.stift-lambach.at


6 Oberösterreich Im gedenken

Oblatinnen

n Am 29. August 2015 ist P. Gottfried Prinz, Oblate des heiligen Franz von Sales, im 92. Lebensjahr verstorben. Er stammt aus Unterweißenbach und wurde 1951 zum Priester geweiht. In Wien baute er im 10. Bezirk die Pfarre zum hl. Franz von Sales auf, deren Pfarrer er bis 1982 war. Dann übernahm er in Eichstätt Aufgaben als Redakteur und Verleger und als salesianischer Forscher.

10. September 2015

600 Burgenland-Wallfahrer in Baumgartenberg Im Rahmen der 63. Burgenländischen Arbeiterwallfahrt feierten am Samstag, 5. September rund 600 Gläubige eine Abendandacht in der Stiftskirche Baumgartenberg. Mit dabei waren die Diözesanbischöfe aus Eisenstadt, Dr. Ägidius Zsifkovics, und Linz, Dr. Ludwig Schwarz. Der Pfarrprovisor von Baumgartenberg, Msgr. Johann Zauner, zeigte sich begeistert von der großen Pilgerschar und meinte, so viele Menschen habe er noch nie in dieser Kirche gesehen. Bischof Zsifkovics ging auf die aktuellen Ereignisse an der burgenländischen Grenze ein und bat, für die vielen Flüchtlinge zu beten, die in diesen Wochen unterwegs sind. Er gedachte besonders derer, die auf diesem Weg ihr Leben lassen mussten. Im Anschluss an die Andacht führte eine Lichterprozession die Teilnehmer/innen in den Klostergarten, wo die Feier mit Gebeten und Liedern stimmungsvoll abgeschlossen wurde. Am Sonntag wurde die Wallfahrt mit einer Messfeier in der Stadtpfarrkirche St. Marien in Enns fortgesetzt, danach machten sich die zwölf Pilgerbusse auf den Heimweg ins Burgenland.

Pfarre

Am 5. September 2015 ist Msgr. Alois Heinzl, em. Pfarrer von Kopfing im 94. Lebensjahr verstorben. Heinzl wurde 1921 in Altschwendt geboren. 1945 trat er in das Linzer Priesterseminar ein und wurde 1949 zum Priester geweiht. Er war Kooperator und Pfarrprovisor in Münzkirchen und Ried i. I. Von 1955 bis 2004 war Alois Heinzl Pfarrer in Kopfing, von 1969 bis 1996 Dechant von Andorf, von 1987 bis 1997 Regionaldechant für das Innviertel. Bis Ende August 2015 war er Pfarrmoderator von Eggerding. Heinzl war als Musiker aktiv, u. a. als Kapellmeister in Kopfing. Er schrieb drei Mysterienspiele über Severin und Franziskus und den Pfarrer von Ars, die in Kopfing sehr oft aufgeführt wurden. Das Totengebet ist am 10. und 11. Sept., jeweils um 19 Uhr, in der Pfarrkirche Kopfing. Begräbnisgottesdienst am 12. Sept., 9.30 Uhr in der Pfarrkirche Kopfing.

KirchenZeitung Diözese Linz

geburtstage n Am 11. September 2015 wird KonsR Mag. Dr. P. Rupert Froschauer OSB aus Wels 65 Jahre alt. Er trat 1969 in das Benediktinerstift Kremsmünster ein und wurde 1974 zum Priester geweiht. Er studierte Theologie in Rom und anschließend Geschichte und Philosophie in Wien. Von 1980 bis 2005 war er Professor am Stiftsgymnasium. Ab 1995 war P. Rupert zusätzlich Kurat in der Pfarre Schleißheim, seit 2007 ist er Kurat in Bad Hall. n Am 11. September 2015 feiert Gabriele Rechenmacher, Krankenhausseelsorgerin in Braunau, ihren 65. Geburtstag. Sie stammt aus St. Peter am Hart. Ursprünglich war sie Diplomkrankenschwester, legte 1998 die Lehramtsprüfung ab und war bis 2005 als Religionslehrerin tätig. Bevor sie 2013 als Krankenhausseelsorgerin im Krankenhaus St. Josef in Braunau angestellt wurde, war sie dort schon viele Jahre ehrenamtlich tätig. Rechenmacher ist verheiratet und hat vier Kinder.

Eine stimmungsvolle Lichterprozession führte die Teilnehmer/ innen in den Klostergarten in Baumgartenberg, wo die Feier mit Gebeten und Liedern stimmungsvoll abgeschlossen wurde. Albert kern

CONCORDIA-Sozialprojekte hilft in Rumänien vor Ort

Wenn selbst das Haus weint „Zuhause ist es nicht so gut. Seit Oma und Opa gestorben sind, weint auch das Haus“, sagt die achtjährige Mihaela. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in Mimiu, einer riesigen Armensiedlung in Rumänien. Eine warme Mahlzeit und Betreuung bekommt sie in der Casa Alexandra, einem Lern- und Therapiezentrum, das CONCORDIA-Sozialprojekte im April eröffnet hat. Jetzt zum Schulbeginn bittet Pa-

ter Markus Inama – ehrenamtlich im Vorstand von CONCORDIASozialprojekte – um Spenden, um möglichst vielen Kindern in der Casa Alexandra und anderen Einrichtungen nicht nur Betreuung und Essen, sondern viel Zuwendung geben zu können. XX Der letzten Ausgabe KiZ lag ein Spendenerlagschein bei, CONCORDIA Sozialprojekte, IBAN AT66 3200 0000 0703 4499, BIC RLNWATWW, www.concordia.or.at

Das baufällige Wohnhaus von Mihaela in Mimiu. Viele Kinder müssen hier Müll sammeln, um Geld zu verdienen. CONCORDIA/Kaufmann


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 7

10. September 2015

Kulturland n Ausstellung „Beheimatungen“ in Galerie Maerz. Die Künstlerin Gerlinde Miesenböck stellt ihre Foto-Arbeiten unter dem Titel „Beheimatungen“ in der Galerie Maerz aus. Die Ausstellung wird vom Otto-Mauer Fonds unterstützt und ist bis 16. Oktober zu sehen. XX Info: www.maerz.at

Schnittpunkte/leonart

Kunstfestival „leonart“ in Leonding bis 13.September

Gotteshaus der Extraklasse Elisabeth Leitner

„Hier entsteht in Kürze ein Gotteshaus der Extraklasse“ – Diese Ankündigung auf einem Plakatständer sorgte kürzlich für Aufregung in Leonding. Erboste Anrufe im Gemeindeamt, aufgebrachte Menschen waren die Folge. Das Gotteshaus der Extraklasse erinnert an eine Moschee. Und das mitten im Ortsgebiet! Spannend, welche Gedanken und Gefühle als erstes bei den Betrachtern hochkommen. – Das Künstlerduo Schnittpunkte bespielt im Rahmen des Festivals „leonart“ noch bis 13. September öffentliche Räume. Leonding wird als Metropole der Zukunft dargestellt. Wie hoch hinaus will die Stadt? Ein Stadion der Spitzenklasse, ein Opernhaus der Meisterklasse, ein Luxushotel der Oberklasse werden angepriesen. Das Kunstprojekt „Lückenbüßer“ will Leerräume und Baulücken in der Stadt sichtbar machen. Es geht um Fiktion. Ganz nebenbei legt diese künstlerische Initiative eigene Gefühlswelten und

n Ausstellung „Aedes/Topos“ im Ursulinenhof Linz. Objekte und Grafiken von Bibiana Weber werden in der Galerie der Vereinigung Kunstschaffender Oberösterreichs im Ursulinenhof im OÖ. Kulturquartier gezeigt. Die Ausstellung trägt den Titel „Aedes/Topos“ und dauert bis 30. September. XX Info: www.diekunstschaffenden.at

n Ausstellung „zu flucht“ in Galerie Forum Wels. Die Kulturinitiative Narrenschyff bietet eine Rückschau und einen Ausblick ihrer Arbeiten zum Thema „Flucht“ in der Galerie Forum Wels. Idee und Konzept stammen von Walter Gschwandtner und Elke Sackel. Am Fr., 25. September ist Kurt Mitterndorfer um 19 Uhr zu einer Lesung eingeladen. n Bruckner-Reise mit Rupert Gottfried Frieberger. Stiftskapellmeister Rupert Gottfried Frieberger lädt am Sa., 19. September zur einer Bruckner-Reise von St. Florian, nach Kronstorf, Anselden bis Linz ein. Beginn ist um 9.30 Uhr in St. Florian (Treffpunkt Stiftspforte). XX Info: www.schlaeglmusik.at

Werthaltungen offen. Und die existieren wirklich.

Musik-Festtage für polnischen Komponisten, der vor 75 Jahren im KZ Gusen ermordet wurde

Gedenken an Komponist Jan Sztwiertnia St.Georgen an der Gusen. Die Verfolgung und Tötung „polnischer Intelligenz“ während der NS-Zeit hatte im Bereich der Kultur schreckliche Auswirkungen. Künstler, Komponisten, Schriftsteller wurden deportiert und

starben – viele davon im Konzentrationslager Gusen. Von 18. bis 20. September finden in St. Georgen Gedenktage für den polnischen Komponisten Jan Sztwiertnia statt, der vor 75 Jahren 29-jährig im Lager zu Tode kam.

Bei einem Vortrag mit Film und der Ausstellungseröffnung wird sein Leben in Erinnerung gerufen (Fr., 18. 9., 19 Uhr, Heimatmuseum), Chor- und Orgelwerke sind am Samstag in der Pfarrkirche zu hören. Am Sonntag wird nach

Kränze vor dem Krematorium im KZ Gusen. Gammer

dem Gottesdienst eine Gedenktafel beim Memorial enthüllt.


8 Thema

10. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

„Wertschätzung für Wiederverheiratete“ Dass sie die Familiensynode im Oktober genau verfolgen und nachher sogar in den Vatikan fahren wird, verrät Familienministerin Sophie Karmasin im Interview. Sie nimmt auch zur sozialen Lage der Familien in Österreich Stellung und spricht über Kinderbetreuungseinrichtungen als Chance für mehr Kinder in Österreich.

Aus aktuellem Anlass: Unter den Flüchtlingen sind viele Familien mit Kindern. Was tut das Familienministerium in diesem Bereich?

Karmasin: Wir sind stark in der Integration jener tätig, die bleiben wollen. Schon das Gratis-Kindergartenjahr für die Fünfjährigen bringt da viel, ebenso das verpflichtende Beratungsgespräch bei Kindern, die noch nicht im Kindergarten sind. Gemeinsam mit Jugendorganisationen bieten wir Freizeitaktivitäten in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften für jene, die auf einen Asylbescheid warten. Und es gibt spezielle Familienberatungsstellen. Familien auf der Flucht ist eines von vielen Themen auf der Familiensynode der Kirche: Beobachten Sie dieses Bischofstreffen im Oktober?

Karmasin: Ich verfolge das sehr genau und bin froh, in der Woche nach der Synode zu Gesprächen in den Vatikan reisen zu können. Interessant fand ich schon die Umfrage unter den Kirchenmitgliedern: Hier wird eine Öffnung gefordert – und ich kann das nur unterstützen: Gerade beim Thema wiederverheiratete Geschiedene muss man sich den gesellschaftlichen Gegebenheiten anpassen: Leider gehen Beziehungen auseinander. Wenn sich aber Menschen wieder dazu entscheiden, Familie zu leben, dann finde ich, sollte das die katholische Kirche wertschätzen. Meine persönliche Meinung ist, sie sollte eine kirchliche Wiederverheiratung möglich machen. Die Synode beschäftigt sich auch mit Armut. In Österreich haben Familien mit mehr als zwei Kindern ein doppelt so großes Armutsrisiko wie der Durchschnitt. Noch größer ist der Anteil bei Alleinerziehenden. Wie kann man das ändern?

Karmasin: Wir mildern das bereits über Ausgleiche dramatisch ab – zum Beispiel über den

interview: Heinz Niederleitner

Alleinverdienerabsetzbetrag oder über den Mehrkindzuschlag bei der Familienbeihilfe. Aber ein wichtiger Punkt, an dem wir weiterarbeiten müssen, sind die Möglichkeiten für Alleinerziehende, berufstätig zu sein. Da geht es um Kinderbetreuungseinrichtungen, gerade in dünn besiedelten Regionen. 45 Prozent der Sozialleistungsausgaben des Staates gingen 2014 in Altersleistungen wie Pensionen, 9 Prozent an Familien und Kinder. Sollten uns Kinder nicht mehr wert sein als bisher?

Karmasin: Das ist weniger das Resultat von Steuerung, sondern ergibt sich aus der Bevölkerungsentwicklung: Die Menschen werden – Gott sei Dank – immer älter, aber wir haben zu wenig Kinder. Grundsätzlich denke ich, wir brauchen mehr Unterstützung, um unsere Geburtenrate auszubauen. Im letzten Jahr ist das ansatzweise gelungen. Aus Studien sieht man, dass hier nicht Geldleistungen, sondern eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf Früchte trägt. Hier wollen wir auch mit Unternehmen gemeinsam Angebote schaffen: gute Teilzeitjobs, das Aufteilen von Jobs, Betreuung im Unternehmen ... Stichwort Geldleistungen: In Deutschland wurde das Elterngeld für jene, die für die Kinderbetreuung zu Hause bleiben, abgeschafft. Ein Argument für das Elterngeld war die Wahlfreiheit ...

Karmasin: Die Wahl hat man ja trotzdem. Aber das Elterngeld hat leider gezeigt, dass es von Gruppen in Anspruch genommen wur-

Familienleben meistern Neue Serie: Start in der nächsten Ausgabe

de, bei denen eine Betreuung im Kindergarten sinnvoll gewesen wäre, zum Beispiel bei Menschen mit sprachlichen Defiziten. So gut gemeint dieses Elterngeld war: In der Realität hat sich gezeigt, dass das langfristig gesehen den Kindern eher schadet als hilft. Der Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen wird sehr gut angenommen. Zeigt das nicht, dass Österreich da zu lange nachgehinkt ist? In Frankreich gibt es die Betreuungsangebote schon lange – und eine deutlich höhere Geburtenrate.

Karmasin: Wir haben lange versucht, das aus ideologischen Gründen wegzudiskutieren. Aber wenn man nüchtern die Zahlen betrachtet, dann ist klar: Wenn wir eine höhere Geburtenrate wollen – und ich glaube, das will auch die katholische Kirche –, dann sollten wir uns den Erwartungen der Eltern bei der Kinderbetreuung stellen. Dennoch gibt es Meinungen, die sagen, eine frühe Fremdbetreuung schade den Kindern. Was sagen Sie dazu?

Karmasin: Studien zeigen eindeutig, dass Kinder in einer qualitativ hochwertigen Frühkindbetreuung nicht leiden – eher ist das Gegenteil der Fall. Niemand will, dass einjährige Kinder zwölf Stunden in einer außerhäuslichen Betreuung sind. Aber ein paar Stunden am Tag und ein paar Tage in der Woche können für Kinder förderlich sein. Sie verhandeln derzeit über ein Konto für das Kinderbetreuungsgeld („Karenzgeld“). Es soll mehr Flexibilität bringen und die finanzielle Schlechterstellung jener, die nur kurz in Karenz gehen, beenden. Wird das kommen?

Karmasin: In den Grundzügen sind wir uns einig. Auch der geplante Partnerschaftsbonus – 1000 Euro, wenn sich Eltern das Kinderbe-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 9

10. September 2015

Hilfe für Flüchtlinge

„In diesen Tagen und Stunden wird Geschichte geschrieben“ Stolz, gerührt, bewegt – die Hilfsbereitschaft für die Tausenden Flüchtlingen, die aus Ungarn kommen, zeigt ein solidarisches Österreich.

Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin will mehr Engagement der Männer in der Kinderbetreuung. BMFJ

treuungsgeld mindestens 60:40 aufteilen – findet viel Zustimmung. Derzeit geht es um die Details, das ist zeitaufwendig. Eine Aufstockung der Mittel für das Kinderbetreuungsgeld bekommen wir leider nicht: Bei der Budgetsituation müssen wir froh sein, wenn es in der Höhe gleich bleibt. Manche Frauen mit Kindererziehungszeiten und viel Teilzeitarbeit sind schockiert, wenn sie ihre Pensionskontoauszüge sehen. Sollte man bei den Pensionen die Kindererziehung nicht mehr als bisher (bis zu vier Jahren pro Kind) berücksichtigen?

Karmasin: Dass der Staat die Pensionsbeiträge für teilzeitarbeitende Frauen einfach höher ergänzt, mag eine nette Idee sein – bei der Budgetlage ist das aber absurd. Ich sehe hier zwei andere Lösungen: Dass Pensionssplitting, bei dem Ansprüche des Vollzeit arbeitenden Partners mit dem anderen – zumeist ist das die Frau – geteilt werden, wird nur von sehr wenigen Paaren in Österreich genutzt. Das finde ich erschreckend. Die andere, optimalere Lösung wäre, dass beide – Mann und Frau – sich die Kindererziehungszeiten aufteilen. Dann wäre auch die Pensionsanrechnung nicht einseitig.

„Wenn wir eine höhere Geburtenrate wollen – und ich glaube, das will auch die katholische Kirche –, dann sollten wir uns den Erwartungen der Eltern bei der Kinderbetreuung stellen.“ Sophie Karmasin

„Man sieht in den Gesichtern der Menschen die Erleichterung, dass sie hier angekommen sind und auch weiterreisen können.“ So beschrieb Kardinal Christoph Schönborn seinen Besuch in Nickelsdorf, dem Grenzübergang zu Ungarn, wo am vergangenen Wochenende viele Flüchtlinge nach Österreich kamen. Tausende sind seit dem letzten Wochenende gekommen, die allermeisten wollen nach Deutschland weiterreisen, das eine bewundernswerte Offenheit signalisiert. An Österreichs Bahnhöfen sammelten sich Freiwillige, die gemeinsam mit den Hilfsorganisationen die Flüchtenden mit dem Notwendigsten versorgen. Übergangsquartiere werden geschaffen, die ÖBB reagieren schnell und menschlich. Am Scheideweg. „Heute dürfen wir stolz auf Österreich sein, denn heute hat die Menschlichkeit über politische Taktik gesiegt“, sagte Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, am Wochenende. Kardinal Schönborn dankte der Bundesregierung für die menschliche Lösung. Und Caritas-Präsident Michael Landau sagte: „In diesen Tagen und Stun-

den wird Geschichte geschrieben.“ Die Hilfsbereitschaft, die man in Österreich in den vergangenen Tagen erleben konnte, gebe ihm Zuversicht. Europa stehe freilich am Scheideweg, ob es „ein Kontinent des Todes oder ein Kontinent des Lebens und der Solidarität“ sein wolle. Kritisiert hatte Landau zuvor allerdings Ungarn: Dass schutzsuchende Menschen in einem europäischen Land unter Vorgabe falscher Tatsachen in Züge gelockt und so in Auffanglager in Ungarn gebracht werden, hätte er nicht für möglich gehalten: „Das ist ein menschlicher Tiefpunkt“. Unterdessen hat sich die Lage in den ungarischen Lagern verschärft. „In jeder Pfarre“. „Gewalt ist es auch, Mauern und Barrieren zu errichten, um diejenigen zu stoppen, die einen Ort des Friedens suchen“, hatte zuvor auch Papst Franziskus gesagt, freilich ohne den neuen ungarischen Grenzzaun zu erwähnen. Er rief alle Pfarren, religiöse Gemeinschaften, Klöster und Heiligtümer in Europa auf, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Auch die beiden Pfarrgemeinden des Vatikan würden das tun, sagte der Papst. XX Die katholische Kirche hat eine eigene Homepage für die Flüchtlingshilfe eingerichtet: asylhilfe.katholisch.at (ohne www)

Sie sind dafür, dass das Standesamtverbot für eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaften fällt. Heikel ist doch, ob man da von Ehe sprechen soll, was die Kirche ja ablehnt?

Karmasin: Ich verstehe, dass es da Vorbehalte gibt, und man muss hier keine Ehe erlauben. Aber dass eingetragene Partnerschaften nicht am Standesamt geschlossen werden und homosexuelle Paare keinen gemeinsamen Familiennamen führen können, halte ich für die Diskriminierung einer Familienform, die verletzend und nicht notwendig ist. Das will ich ändern.

Während Tausende Flüchtlinge durch Österreich reisen, bleibt die Situation in Traiskirchen weiter angespannt. Reuters


10 Panorama stenogramm n Flüchtlingsaufnahme. Anders als in Österreich sind die Kirchen in Ungarn nicht berechtigt, Asylsuchende aufzunehmen. Die ungarische Benediktinerabtei Pannonhalma setzt sich jedoch über staatliche Verbote hinweg

10. September 2015

Internationale Woche des Grundeinkommens vom 14. bis 20. September

„Eine ernstzunehmende Idee“ Mit rund 50 Veranstaltungen in allen österreichischen Bundesländern findet vom 14. bis 20. September bereits zum 8. Mal die Internationale Woche des Grundeinkommens statt. Margit Appel beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Thematik und leitet das Projekt Grundeinkommen in der Katholischen Sozialakademie Österreich. interview: susanne huber

Kardinal Peter Erdö äußerte sich zur Asyl-Situation in Ungarn. kna

und nimmt Flüchtlinge auf. Die Mönche wollten nicht mehr nur „diskret“ helfen, wie der ungarische Primas Kardinal Peter Erdö zuvor in einer Pressekonferenz die kirchliche Flüchtlingshilfe bezeichnet hatte, sondern direkt. Der Kardinal äußerte sich zudem kritisch über die Rechtsstellung der Flüchtlinge, die sich fast täglich verändere. Eine „klare, stabile Rechtsregelung“ sei unbedingt wünschenswert, so der Erzbischof von Esztergom-Budapest. Barmherzigkeit. Der ­Kölner Kardinal Rainer Maria ­Woelki hat den neuen Erlass des P ­ apstes zur Vergebung von Abtreibung als „starkes, unüberhörbares ­Signal der Barmherzigkeit“ gelobt. In einem veröffentlichten Schreiben zum Heiligen Jahr 2016 hatte Franziskus mitgeteilt, dass weltweit jeder Priester die ­schwere Sünde der Abtreibung in der Beichte vergeben kann. Damit lege der Papst den Akzent nicht auf die Verurteilung und Bestrafung dieser Straftat, sondern auf Gottes Barmherzigkeit, so Woelki. KOO-Jahresbericht. Die kirchlichen Organisationen haben 2014 mit 97.441.178,43 Millionen Euro 3543 Projekte in 130 Ländern unterstützt. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) hervor.

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Modell des „Bedingungslosen Grundeinkommens“ ist universell und individuell für jeden Menschen, der Betrag soll in existenz- und teilhabesichernder Höhe ausbezahlt werden und es ist an keine Bedingungen geknüpft. Warum ist Ihnen persönlich dieses Modell so wichtig?

Margit Appel: Ich glaube, dass es uns – gerade weil es sehr provokant ist wegen des Kriteriums der Bedingungslosigkeit – mehr als andere Reformvorschläge dazu bringt, über unser Menschenbild nachzudenken. Das ist mir ein sehr großes Anliegen. Die Frage ist, ob es gelingt, uns gegenseitig dieses Grundeinkommen zuzugestehen, ohne dass es mit Auflagen verbunden ist. Das ist eine Herausforderung. Und über die Jahre, in denen ich mich mit dem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ an sich, aber auch mit den Einwänden und den Besorgtheiten im Hinblick darauf beschäftige, stelle ich immer wieder fest, dass es eine Thematik ist, die uns sehr rasch zum Kern von verschiedensten Problemlagen führt, mit denen wir heute konfrontiert sind. Mittlerweile „Bei immer mehr Leuten wächst das Verständnis, dass das „Bedingungslose Grundeinkommen“ ein gutes Instrument zur besseren Verteilung von Einkommen wäre.“

ist es eine europäische Realität, dass vor allem die Ökonomie zu sozialen, ökologischen und finanziellen Krisensituationen geführt hat, wie wir sie in den letzten Jahren erleben. Wäre das „Bedingungslose Grundeinkommen“ eine Möglichkeit, den Krisen entgegenzuwirken?

Margit Appel: Offenkundig sind die Entwicklungen der letzten Jahre so gelaufen, dass die Schicht der Reichen immer noch vermögender geworden ist und dass der Schritt der besseren Verteilung zu wenig gelingt – sowohl von Arbeit als auch von Einkommen und von Zeit. Bei immer mehr Leuten wächst das Verständnis, dass dieses Modell ein gutes Instrument zur besseren Verteilung von Einkommen wäre. Vielen Menschen fehlt es an ausreichendem Einkommen und an sozialer Sicherheit. An dem Punkt ist das „Bedingungslose Grundeinkommen“ ein ganz wichtiger Baustein in Rich-

tung Sicherheit, aber auch in Richtung Freiheit, nicht jede Arbeit zu jeden Bedingungen annehmen zu müssen, die weiter in ökologische oder soziale Krisen hineinführen würde. Das heißt die Skepsis gegenüber dem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ geht zurück?

Margit Appel: Aus der Zivilgesellschaft heraus gibt es mehr und mehr Menschen, die von sich aus sagen, dass es für sie eine ernstzuDie Politologin Margit Appel ist Co-Leiterin der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe) und leitet das Projekt Grundeinkommen in der ksoe. ksoe

nehmende Idee ist, um den notwendigen gesellschaftlichen Wandel voranzubringen, zu gestalten, erst möglich zu machen. Was müsste sich wandeln?

Margit Appel: Die erste Dimension, die mir einfällt, ist die ökologische. Viele Menschen engagieren sich für ein Wirtschaftssystem, das den Planeten nicht weiter ausbeutet und nicht völlig übernutzt. Da könnte das „Bedingungslose Grundeinkommen“ ein Element sein, das den Gedanken wieder nahe bringt, wann habe ich genug. Bei diesem Modell müssten sicher etliche Menschen weiter dazuverdienen, um ihren jetzigen Lebensstandard zu erhalten. Das ist auch für die volkswirtschaftliche Umstellung in Richtung eines solchen Grundeinkommens gut; aber gleichzeitig wissen wir ja, dass es um die Fragen des immer weiter vorangetriebenen Wachstums geht und um die Fragen der globalen Gerechtigkeit, die wir spürbar am Tisch haben. Und auch da ist es beruhigend zu wissen, dass das „Bedingungslose Grundeinkommen“ ein Thema auf allen Kontinenten ist. Es gibt also weltweit Konzepte oder Vorschläge, dieses Modell umzusetzen ...

Margit Appel: Es gibt Experimente in ­Indien oder in Namibia und man sammelt dort laufend Erfahrungen – konkreter als in Europa. Es wird jetzt immer wieder davon gesprochen, man muss in den Ländern, wo Menschen nicht mehr leben können und daher von dort weggehen, aus welchen Gründen auch immer, etwas tun, damit die Leute bleiben können – auch in diesem Bereich könnte dieses Grundeinkommen hilfreich sein. u Infos unter: www.pro-grundeinkommen.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

10. September 2015

Pfarrer Franz Wöckinger (2.v.r.) stellt eine Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan unter den Schutz der Kirche.

Diözese Linz

„Kirchenasyl“ für afghanische Flüchtlinge Die Pfarre St. Georgen an der Gusen hat eine afghanische Familie mit drei Kindern ­unter Schutz gestellt. Pfarrer Franz W ­ öckinger bezeichnet diesen Schritt als „Ultima R ­ atio“, da die beabsichtigte Rückführung der ­Dublin-Flüchtlinge nach Ungarn für ihn „ein Unrecht“ sei, begründete er das g­ ewährte „Kirchen­asyl“. Der Gemeinderat steht hinter dieser Aktion. Dass es ein Kirchenasyl im rechtlichen Sinn nicht gebe, wisse er, für ihn sei das derzeit eine „praktische Maßnahme“, so Wöckinger. Im Jänner kam die Familie über

Ungarn nach Österreich ins Erstaufnahmezentrum Thalham im Attergau. Dort habe sie eine Aufenthaltsberechtigungskarte und damit die Möglichkeit erhalten, in Österreich um Asyl anzusuchen. Die Eltern und ihre drei Söhne (5, 7, 11 Jahre) wurden anschließend in die Gemeinde St. Georgen überstellt, wo sie seitdem von der Volkshilfe betreut wurden. Die Kinder besuchen den Kindergarten und die Volksschule, der Vater, gelernter Schlosser und Schweißer, arbeitet ehrenamtlich für die Gemeinde im Seniorenheim. Im Nachhinein

Erzbischof kritisiert Republikaner Trump

Israels Staatspräsident Rivlin beim Papst

Philadelphias Erzbischof Charles Chaput hat den republikanischen ­Präsidentschaftsanwärter Donald Trump wegen dessen Aussagen zur Einwanderungspolitik in den USA kritisiert. „­Einige Personen des ­öffentlichen Lebens – besonders, aber nicht nur Donald Trump – haben gefordert, das Geburtsortsprinzip bei der Vergabe der Staatsbürgerschaft abzuschaffen“, so der Erzbischof. Das sei „eine abgrundtief schlechte Idee“. Trump spiele „mit unseren schlimmsten Ängsten“. Nach geltendem Recht erhalten alle Neugeborenen in den Vereinigten Staaten automatisch die US-Staatsbürgerschaft – auch wenn sich die Eltern illegal im Land aufhalten.

Reuven Rivlin, israelischer Staatspräsident, ist vergangene Woche von Papst Franziskus erstmals in Audienz empfangen worden. ­Gesprächsthemen waren u. a. die aktuelle Lage in der Region und die Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern. Außerdem ging es um die Situation der Christen im Heiligen Land und deren Probleme. Derzeit seien etliche christliche Schulen in Israel von der Schließung betroffen, nachdem die Behörden die Zuschüsse gekürzt haben, berichtet die gebürtige Oberösterreicherin Sr. Hildegard Enzenhofer. Die Salvatorianerin leitet seit vielen Jahren das Pflegeheim „Beit Emmaus“ in Palästina.

stellte sich heraus, dass die Familie auf i­hrer Flucht mit Fingerprints in Ungarn registriert ist. Darauf traf Österreich die Entscheidung, die Afghanen gemäß Dublin-III-Verordnung zurückzubringen. Dagegen wehrt sich jetzt der Ort. Nachdem alle Einspruchsmöglichkeiten erfolglos blieben, entschied Pfarrer Wöckinger nach Vorbild der Vorarlberger Gemeinde ­Alberschwende der Familie Asyl zu gewähren. Im Mai hatte dort der Bregenzerwälder Pfarrer Peter Mathei fünf Syrer unter seinen persönlichen und kirchlichen Schutz gestellt.

weltkirche Schweiz. Als „realitätsblind“ kritisierte die Schweizer Caritas die geplanten Kürzungen ihres Landes bei der Entwicklungshilfe. Entwicklungshilfe als Versuch, „Gerechtigkeit zu globalisieren“, dürfe nicht in jenen Zeiten eingeschränkt werden, in denen 60 Millionen Menschen weltweit vor Armut und Krieg auf der Flucht seien, erklärte der Schweizer Caritasdirektor Hugo Fasel laut Angaben der katholischen Schweizer Nachrichtenagentur KATH.CH. Er rief die Kirchen zu lautstarkem Protest gegen die Regierungspläne auf. n Johanna Rahner, katholische Dogmatik-Professorin in Tübingen, hat für mehr Dialog und Einbindung von Gläubigen innerhalb der Kirche geworben. Offenbarung und Glaube seien keine Doktrin, sondern „Begegnung, Dialog, Kommunikation“, so die Theologin. uni tübingen


Sonntag

24. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 13. September 2015

Deine Hand wird gebraucht Ein freundliches Lächeln. Wasser zum Trinken, ein erstes warmes Essen. Ausruhen können nach den vielen Strapazen. Endlich nicht mehr auf der Flucht sein und nicht wissen, was morgen sein wird. Angekommen. Bei Herzen und Händen, die helfen.

Evangelium

1. Lesung

Markus 8,27–35

Jesaja 50,5–9a

Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias! Doch er verbot ihnen, mit jemand über ihn zu sprechen. Dann begann er, sie darüber zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen. Und er redete ganz offen darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe. Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.

Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran. Seht her, Gott, der Herr, wird mir helfen.

2. Lesung Jakobus 2,14–18 Was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen

aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was nützt das? So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Nun könnte einer sagen: Du hast Glauben, und ich kann Werke vorweisen; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.


Wort zum Sonntag

Nicht reden – tun!

reuters

I

ch liebe den Herrn; denn er hat mein lautes Flehen gehört und sein Ohr mir zugeneigt an dem Tag, als ich zu ihm rief.

Mich umfingen die Fesseln des Todes, mich befielen die Ängste der Unterwelt, mich trafen Bedrängnis und Kummer. Da rief ich den Namen des Herrn an: „Ach Herr, rette mein Leben!“

Warum müssen Menschen aus ihrer Heimat fliehen? Warum sterben Flüchtlinge auf dem Weg in eine bessere Zukunft unter unmenschlichen Zuständen in einem Lastwagen? Warum musste ein Jugendlicher sein Leben lassen, weil ein Alkolenker ihn übersah? Auf ­diese „Warum-Fragen“ wird uns kein Mensch auf E ­ rden eine zufriedenstellende Antwort geben können. Das Evangelium jedoch gibt uns einen Hinweis, „wozu“ es gut ist, Leid zu erfahren und wie wichtig es ist, sich dieser Aufgabe zu stellen und den steinigen Weg mit Gottes Hilfe zu gehen. In unserem Leben müssen wir mehr oder weniger Rückschläge einstecken und Krankheiten annehmen. Wahrscheinlich taucht früher oder später einmal die Frage auf: „Warum gerade ich?“ Auf die aktuelle ­Flüchtlingssituation bezogen passen die Worte der 2. Lesung: „Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was nützt das?“ Wir sind also aufgefordert, uns zu engagieren und einzusetzen – mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wo unsere Schwestern und ­Brüder Hilfe und Unterstützung brauchen. Wir werden ermutigt aufzustehen und ein Zeichen des Friedens und der Humanität zu setzen – nicht nur reden, sondern tun! Natürlich fällt es uns manchmal auch schwer, die Not der Mitmenschen zu erkennen, wenn wir selber mit dem Alltag zu beschäftigt sind. Wir erleben es immer wieder, wie der eigene ­Erfolg und das Streben nach „mehr“ sich in den Mittelpunkt drängen. Da kann es passieren, dass wir unsere Mitwelt außer Acht lassen. Jesus aber holt uns wieder auf den Boden der Tat­ sachen zurück, wenn wir unser Leben in seine Hände legen. Unser Blickwinkel fokussiert sich auf Schwache und Hilfsbedürftige – nicht auf unsere eigene Leistung und unser Können.

Zum Weiterdenken Nehmen wir uns ein Beispiel an den vielen ­Ordensschwestern und -brüdern. Sie setzen sich – wie auch viele ehrenamtlich Engagierte – mit all ihrer Liebe für das Wohl der Menschen und für eine faire Welt ein. Wo und wie kann ich mich einbringen? Nicole leitenmüller

Der Herr ist gnädig und gerecht, unser Gott ist barmherzig.

ist Koordinatorin im Team Oberes

Der Herr behütet die schlichten Herzen;

Mühlviertel der Katholischen Ju-

ich war in Not und er brachte mir Hilfe.

und -orchester, 25 Jahre alt und

Komm wieder zur Ruhe, mein Herz!

wohnt in Lembach/Mühlkreis.

Denn der Herr hat dir Gutes getan.

gend, Leiterin von Jugendchor

Die Autorin erreichen Sie unter

Antwortpsalm (aus ps 116)

u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

10. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Maria fürchtet sich vor ihrem Mann

Du bist schuld! Maria und Alfred sind seit 45 Jahren verheiratet. Sie hat seit vielen Jahren das Gefühl, sie kann ihm nichts recht machen. Maria und Alfred haben fünf erwachsene Kinder. Alle sind „brav“ und haben eine gute Arbeit. Doch Maria kann nicht mehr. „Alfred schimpft mich wegen jeder Kleinigkeit! Ich arbeite ihm zu wenig, tratsche mit der Nachbarin. Vor kurzem habe ich ein Glas fallen gelassen, da hat er vollkommen durchgedreht und mich angeschrien. Ich bin für alles die Schuldige. Manchmal will ich nicht mehr leben.“ „Patriarchat“ bis 1975 gesetzlich verankert. Maria lernte als Kind von ihrer Mutter, dass sie brav sein muss und das tun, was man ihr anschafft. Viele Frauen in Österreich haben eine ähnliche Geschichte wie sie. Bis 1975 war in Österreich gesetzlich der Mann das „Haupt der Familie“. Frauen und Kinder waren dem Führungsanspruch des Mannes unterstellt. Erst mit der Familienrechtsreform 1975 wurde die Partnerschaft im Gesetz verankert. Seither haben Frauen und Männer dieselben Entscheidungsrechte in einer Ehe. Im Patriarchat gab es eine klare Überund Unterordnung. Alfred bestimmte viele Jahre lang und Maria gehorchte und versuchte, sich anzupassen. Lob, Wertschätzung und Anerkennung waren ein Fremdwort in der Nachkriegszeit. „Nix gsagt is gnua globt!“, sagte Alfred oft zu Maria. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben Maria und Alfred geprägt. Maria hat sich selbst nicht beachtet und war nicht gewohnt, geachtet zu werden. Sie führte ein selbstloses Leben. Ein Leben, über welches andere bestimmten. Alfred hat sich als das Oberhaupt der Familie gefühlt. Als Oberhaupt steht er in seiner Gedankenwelt über Maria und kann über sie richten, wenn sie etwas nicht richtig macht. Er sagt: „Ich muss sie ja schimpfen, sonst lernt sie es nie!“

Maria sucht nach einem Ausweg. An allem, was schief läuft, ist sie schuld – behauptet Alfred. Das hält sie nicht mehr länger aus, sie braucht Hilfe.

Die Suche nach dem/der Schuldigen – ein Teufelskreis. Viele Menschen sind gewohnt, bei jeder Gelegenheit, nach einem/einer Schuldigen zu suchen. Wenn Maria unter Stress und Druck ein Glas hinunterwirft, ist sie aus der Sicht von Alfred „schuld“ daran. Genauso gut könnte auch Alfred der „Schuldige“ sein, dass Maria unter Stress geraten ist. Hinter Alfreds Wut steckt eigentlich die Verzweiflung über sein verlorenes Leben: Er hat keinen Bezug zu seinen Kindern und auch zu keinem anderen Menschen. Er fühlt sich traurig und hilflos. Er will aber seine negativen Gefühle nicht zulassen und sucht einen „Schuldigen“. Maria ist aus seiner Sicht der Grund allen Übels. Wenn er sie beschimpft, stellt er sich über Maria und fühlt sich dadurch stark und mächtig. Kurzfristig wird er seine unangenehmen Gefühle los, weil er sie Maria überstülpt. Maria fühlt sich klein, so klein, wie sich auch Alfred fühlt. Maria macht unter Stress neue Fehler – … und der Teufelskreis beginnt von vorne. Maria`s Möglichkeiten. Jetzt duckt sich Maria und wartet, bis der verbale Angriff durch Alfred vorbei ist. Sie kann aber versuchen, ihre innere Haltung zu verändern, indem sie sich vorstellt, dass sie sich nicht mehr duckt, sondern innerlich aufrichtet, stehen bleibt und Alfred die Verantwortung für sein Verhalten zurückgibt. So bietet sie Alfred die Stirn. – Maria kann sagen: „Stopp, das will ich nicht. Hör auf, mich zu beschimpfen.“ – Maria kann aus dem Zimmer gehen, wenn Alfred verletzend wird. Sie lässt sich die Beschimpfung nicht mehr überstülpen. – Sie kann aus dem Schlafzimmer ausziehen, sich ein eigenes Zimmer im Haus für sich her-

HALFPOINT – FOTOLIA.COM

richten, in welches sie sich jederzeit zurückziehen kann. – Nach den vielen schwierigen und traurigen Jahren kann es sein, dass Maria sich trennt, um zur Ruhe zu kommen. Manche ältere Frauen beziehen ein Zimmer in einer betreubaren Einrichtung und schaffen so die notwendige Distanz. Alfred`s Möglichkeiten. Alfred kann lernen, mit seinen unangenehmen Gefühlen umzugehen, vielleicht sogar darüber zu reden. – Wenn er, wie automatisch, Maria verletzen möchte, kann er stattdessen aus dem Zimmer gehen und sich selbst beruhigen. – Wenn ihm eine weitere Verletzung passiert, kann er es einsehen und Maria um Entschuldigung bitten. – Alfred kann sich damit beschäftigen, wie er als Kind Wut und Hilflosigkeit erlebt hat und seine Wut, Trauer und Angst verstehen lernen. Vielleicht kann Alfred anfangen, versöhnter auf sein Leben zu schauen und herauszufinden, was ihn zufrieden und glücklich macht.

BERATUNG

ANDREA HOLZER-BREID BEZIEHUNGLEBEN.AT BERATUNGSSTELLE LINZ


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

10. September 2015

Wenn Arbeit unter fairen und kollegialen Bedingungen geschieht, ist sie ein Mittun an Gottes Schöpfung.

Begsteiger

Über Arbeit als Anteil an der Schöpfung – und ihre Bedrohung

Arbeit – fair statt prekär! U

nsere Gesellschaft wird häufig als Arbeitsgesellschaft bezeichnet. Zu Recht – denn die Erwerbsarbeit erfüllt ganz wesentliche Funktionen unseres Lebens und Zusammenlebens. Erstens wird durch die Beteiligung an der Erwerbsarbeit Einkommen erworben, die materielle Absicherung gewährleistet. In der Arbeit können wir uns zweitens auch selbst verwirklichen, etwas schaffen, ein Stück Welt gestalten und verändern. Schließlich hat Arbeit drittens ganz entschieden soziale Aspekte. In der Erwerbsarbeit kommen wir mit anderen Menschen zusammen, tauschen uns mit ihnen aus, verfolgen wir gemeinsam Projekte und Ziele und wird uns für unsere Leistung auch Anerkennung und Ansehen zuteil. Mittun. Die christliche Ethik hat diese drei Bedeutungen der Arbeit stets gesehen und gewürdigt. In seiner aktuellen Enzyklika „Laudato si“ spricht Papst Franziskus – in der Tradition der kirchlichen Soziallehre – davon, dass Arbeit das „materielle Wohl“ sichert, die Möglichkeit zur „vielseitigen persönlichen Entfaltung“ bietet und der „Kommunikation mit den anderen“ dient. Weil Arbeit aus

christlicher Sicht eine solch hohe Bedeutung für ein gutes Leben besitzt, wird sie mit den Augen des Glaubens als ein Mittun an Gottes guter Schöpfung gesehen: „Auf diese Weise unterstützen die Arbeiter und Handwerker die ewige Schöpfung.“ (Papst Franziskus mit Bezug zu Sir 38,34) Bedürfnisse. Aber: Sind heutige Formen von Arbeit tatsächlich dazu angetan, diese grundlegenden menschlichen Bedürfnisse zu erfüllen, ermöglichen sie, wie der Papst fordert, „ein würdiges Leben“? Leider ist zu konstatieren, dass es viele, ja immer mehr Arbeitsverhältnisse gibt, die den drei Grund-

ArbeitsLeben Teil 2 von 4 von Univ.-Prof. Dr. Ansgar Kreutzer Professor für Fundamentaltheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz

funktionen von Arbeit nicht gerecht werden: Statt materielle Absicherung zu gewährleisten, gibt es viele Arbeitsverhältnisse, in denen die Menschen von ihrer Hände Arbeit nicht leben können (Stichwort Niedriglohnsektor). Statt lebenslang im gelernten Beruf tätig sein zu können, sind heute viele Menschen gezwungen, häufig Anstellungsverhältnis und Art der Tätigkeit zu wechseln. Nicht selten ist die „Erwerbsbiographie“ unterbrochen durch Zeiten der Erwerbslosigkeit. Und auch die soziale Komponente, die Solidarität und wechselseitige Anerkennung der Kolleg/ innen, löst sich auf, wenn Leiharbeiter/innen die Stammbelegschaften verdrängen. „Angriff“. Von prekären statt stabilen Arbeitsverhältnissen sprechen die Expert/innen. Wenn Arbeit aus christlicher Sicht jedoch tatsächlich Mitarbeit an Gottes guter Schöpfung ist, ist diese zunehmende Prekarisierung der Arbeitswelt äußert kritisch zu betrachten. Denn, wie die evangelische Theologin Dorothee Sölle deutlich formuliert hat: Eine nicht menschengemäße, eine „entfremdete“ Arbeit“ ist aus der Perspektive des Glaubens ein „Angriff auf die Schöpfung selbst“.


Zum Schulstart

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 10. September 2015

In ein paar Tagen beginnt das neue Schuljahr. Mit dem KiKi-Stundenplan bist du schon am 1. Schultag gut gerüstet. Auf der Homepage der KirchenZeitung kannst du dir den Stundenplan herunterladen und dann ausdrucken. XX www.kirchenzeitung.at

Die Taferlklassler Raphael, Zoe, Florian und Johanna aus Ebensee freuen sich auf ihren allerersten Schultag am 14. September. Hörmandinger

lach mit piepmatz

Endlich Schule!

Fritzchen kommt zu spät in die Schule. Er rast im Schulge­ bäude die Treppen hoch und da steht plötzlich der Direktor vor ihm. „Zehn Minuten zu spät!“, sagt der Direktor. „Ich auch“, sagt Fritzchen.

Nach neun Wochen Sommerferien gibt es am Montag ein Wiedersehen mit den Schulfreund/innen – darauf freuen sich die meisten von euch. Und für viele heißt es überhaupt zum ersten Mal: Schulbeginn. Das wird ein ganz besonderer Tag!

Sagt der Lehrer: „Wenn die Herrschaften in der dritten Reihe etwas leiser sein würden so wie die Comicleser in der mittleren Reihe, dann könnten die Schü­ ler in der ersten Reihe ungestört weiterschlafen!“

Wie heißt die Lehrerin? Wer wird neben mir sitzen? Wird es am ersten Tag schon eine Aufgabe geben? ... Fragen über Fragen zum Schulstart. Aber nur keine Aufregung, es wird sicher ein schöner Tag, an den du dich lange erinnern wirst. Endlich Schulkind. Die Kindergartenzeit ist vorbei, jetzt bist du Schülerin oder Schüler! Die Schultasche hast du dir ja schon ausge­ sucht, jetzt werden noch die Stifte und das Li­ neal mit deinem Namen markiert und in die

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt

Federschachtel gesteckt. So bist du perfekt für deinen ersten Schultag vorbereitet. Wilde Schulzwerge. Anton, Selin, Mara und Richard sind nach ihrem ersten Schultag fast ein wenig enttäuscht. Morgenkreis, bas­ teln und spielen – das ist ja wie im Kindergar­ ten, nörgeln die Vier. Sie wollen „richtigen“ Unterricht, mit Hausübungen, Tests und No­ ten. Vor allem Noten, die sind ganz wichtig, meinen sie. Dafür machen sie sogar einen Aufstand. Nein, so etwas hat Frau Schrock, die Lehrerin, noch nie erlebt. XX Die Wilden Schulzwerge: Endlich Schule! Meyer, Lehmann, Schulze, Klett Kinderbuch, Leipzig 2015, 9,20 Euro.


10. September 2015 KiZ/PS

„Ein gutes Gefühl, helfen zu können“. Lehrerin Gerhild Hardt-Stremayr bringt Flüchtlingen Deutsch bei.

Flüchtlinge lernen in der Pfarre Deutsch In der Pfarre Linz-St. Severin lernen 90 Flüchtlinge Deutsch. Zwölf ehrenamtliche Lehrkräfte sorgen dafür, dass die Chance auf Integration steigt. Die Hilfsbereitschaft in der Pfarrgemeinde ist groß und den wenigen Kritikern wird nicht zu viel Einfluss gegeben.

Herzlich willkommen zu den Deutschkursen. Die Flüchtlinge sollen sich in der Pfarre Linz St. Severin wohlfühlen. pfarre

Paul Stütz

Eilig errichtet die Polizei im Frühjahr die Linzer Zeltstadt für Flüchtlinge. Mitten im Pfarrgebiet von Linz-St. Severin leben bald fast 300 Menschen, die auf Asyl hoffen. Pater Siegi Mitter­ egger, der in der Pfarrgemeinde als Kaplan wirkt, reagiert rasch. Er organisiert Deutschkurse in der Pfarre, an denen derzeit von Montag bis Donnerstag an die 90 Flüchtlinge teilnehmen. Syrer, Afghanen, Iraner, Pakistani, die vom Verein Arcobaleno (siehe Kasten unten) nach St. Severin geschickt werden. Pater Siegi, der selbst einen der sechs Deutschkurse leitet, sagt im Gespräch mit der KirchenZeitung: „Wir können das ganze Flüchtlingsdilemma nicht lösen und brauchen das auch nicht. Aber wir sollen das machen, was möglich ist.“ Nicht möglich wäre es etwa, in der Pfarre Flüchtlinge unterzubringen. Das Pfarrgebäude ist zu sanierungsbedürftig und für Gruppen nicht mehr bewohnbar. Lehrer helfen. Die Hilfsbereitschaft in der Pfarre ist sehr groß. Viele Menschen aus der Pfarre spendeten spontan für die Asylsuchenden. Ein Transparent, das am Eingang der Pfar-

re hängt, signalisiert christliche Nächsten­lie­be und Warmherzigkeit: „Herz­ lich willkommen zu den Deutschkursen“. Mitten in der Ferienzeit haben sich zwölf Lehrerinnen und Lehrer freiwillig für die Deutschkurse gemeldet. Eine von ihnen ist Gerhild Hardt-Stremayr, Deutschlehrerin an der HBLA für künstlerische Gestaltung. Während des Schuljahres ist sie auf ihrem Arbeitsweg jeden Tag an der Zeltstadt vorbeigekommen. „Ich möchte persönlich helfen!“, fasst sie einen Vorsatz, den sie nun verwirklicht. „Ein gutes Gefühl“, sagt sie. Nur wenn die Flüchtlinge Deutsch lernen, haben sie eine Chance auf Integration, weiß die Lehrerin. „Das anonyme Flüchtlingsthema bekommt durch diese Arbeit ein Gesicht“, meint Gerhild Hardt-Stremayr. Mohammads Albtraum. Da ist der 25-jährige Automechaniker John, der aus Ghana über das Mittelmeer nach Europa floh und der froh ist, dass er mittlerweile vom Zelt in eine feste Unterkunft umziehen konnte. Elham (38), die als Christin im Iran mit der Todesstrafe bedroht wird.

Oder der Syrer Mohammad (28) aus Damaskus, ein Sportlehrer, der vor den Bomben und vor dem Militärdienst flüchtete. Sein Albtraum: eines Tages mit einem Maschinengewehr auf seine eigenen Leute schießen zu müssen. „Ich wollte nicht sterben und ich wollte nicht töten“, erzählt der junge Mann in einer Kurspause. Seine Verlobte ist noch in Syrien. Über Internet und Handy ist er in ständigem Kontakt mir ihr. Mohammad sagt, dass er für den Deutschkurs sehr dankbar ist. „Es sind gute Leute hier, die Lehrer sind sehr freundlich.“ Konzentriert sitzt er in dem Kurs, versucht möglichst schnell zu lernen. In den Räumen der Pfarre herrscht ein angenehmes Klima. Die Flüchtlinge unterstützen sich gegenseitig. Wer Christ oder Muslim ist, Syrer oder Iranerin, ist während der Deutschstunde nebensächlich. Umgang mit Kritikern. Am Anfang gab es auch Bedenken in der Pfarre. Ob die Gäste nicht sehr viel Dreck hinterlassen würde, fragten sie Pater Siegi Mitter­ egger. Die Erfahrung beweist das Gegenteil. „Kein Papier oder Zi-

garettenstummel am Boden“, be­ tont er. Vereinzelten Kritikern sind die Flüchtlinge immer noch ein Dorn im Auge. Sie sprechen den Ordensmann gelegentlich am Pfarrspielplatz an. Auf lange Diskussionen lässt er sich nicht ein. „Die sind stur, schwer zu überzeugen und wir lassen uns von unserem Engagement sicher nicht abhalten.“ So werden die Deutschkurse auch nach den Ferien mit pensionierten Lehrer/innen fortgesetzt. Anspannung ist kurz weg. Mohammad wird dann seinen Deutschkurs schon abgeschlossen haben. Das Warten und Bangen um seine Zukunft wird im Herbst wohl noch nicht vorbei sein. Die Anspannung ist dem 28-jährigen im Gespräch deutlich anzumerken. Doch es gibt einen Moment, als er sehr gelöst wirkt. Mohammad strahlt, als er von der Pro-Asyl-Demo in der Linzer Innenstadt berichtet. Ich war so glücklich, als ich diese vielen freundlichen Leute am Hauptplatz gesehen habe.“ Die Botschaft „Flüchtlinge sind willkommen“ ist bei ihm angekommen.

Deutschkurse Der Verein Arcobaleno verwaltet die Deutschkurse. Die Pfarre LinzSt. Severin und die Dompfarre helfen mit. Die Pfarren stellen die Räume kostenlos zur Verfügung und tragen auch die Kopierkosten mit. In der Dompfarre wird auch ein „Sprachcafé“ geführt.


18 Termine namenstag

Notburga Köck ist seit 2013 Pfarrsekretärin in Sierning-Neuzeug. Privat

Notburga (13. September) Meine Namenspatronin ist St. Notburga, die Volksheilige aus Tirol. Geboren wurde Notburga von Eben um 1265 in Rattenberg und gestorben ist sie am 14. September 1313 auf Schloss Rothenburg. Meine Mutter gab mir diesen Namen als ewige Erinnerung an eine junge Arbeitskollegin von ihr – die als Küchenmädchen aus Tirol stammend – mit meiner Mutter gearbeitet hat und eine liebe Freundin wurde. Es waren Kriegszeiten und sie verloren sich leider aus den Augen. In Bedrängnis eine Burg zu finden, befreit aus vieler Not. Darum schenkt schon der Name Notburga ein Stück Hoffnung. Der Dienst am Menschen durchzieht ihr Leben wie ein roter Faden. Das Atmen der Seele, wie man das Gebet mit gutem Grund nennt, hat Notburgas Armenhilfe motiviert und ihr Leben getragen. Dieses Helfen in konkreter Not ist mehr, als in der Bibel lesen, zur Messe gehen und fromme Bräuche üben. Dieses Helfen ist gelebtes Christentum und eine gute – die beste – Reklame für Gott. Notburga Köck (Den gesamten Text lesen Sie unter www.kirchenzeitung. at/unterhaltung

10. September 2015

freitag, 11. 9. 2015 XX Schärding. XII. Internationales Orgelfestival 2015, Orgelkonzert, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. XX St. Martin i. I.. Wahlbeobachtung in Afrika – Vortrag mit Bildern, Martinus Saal der Musikschule, 19.30 Uhr, Ref.: Eva Fischer, Wahlbeobachterin der EU in Afrika und Asien. samstag, 12. 9. 2015 XX Atzbach. Fatimatage, „Der Name Maria ist Programm“, Anbetung und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegen und eucharistischer Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst mit Festpredigt und Weihe an das Heiligste Herz Jesu und an das Unbefleckte Herz Mariens, 19.30 Uhr, Anbetung bis 24 Uhr, Pfarrkirche, mit P. Mag. Franz Ackerl, Stift Kremsmünster. XX Braunau, St. Franziskus. „hingehn statt wegdrehn“, Benefizkonzert, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Gallneukirchen. AktivKreativInklusiv-Wochenende für Jung und Alt, Veranstaltungssaal Bethanien, evang. Pfarrhaus, Pfarrzentrum St. Gallus, Ludwig-SchwarzSchule, Martin Boos-Landesschule, und am So., 26. 7., 10 bis 17 Uhr. sonntag, 13. 9. 2015 XX Eberschwang. Bergmesse beim Ledererkopf, Nähe Bergstation Schilift, 10.30 Uhr, bei Schlechtwetter wird die Bergmesse abgesagt. XX Freistadt. 60 Jahre KBW, Jubiläumsgottesdienst, 8.30 Uhr und 10 Uhr, Pfarrkirche, mit Christine Dittlbacher, MAS. XX Hargelsberg. Familienfest, Pfarre, ab 10 Uhr. XX Julbach. Gedenkmesse, Kalvarienbergkapelle, 10 Uhr, mit Abt Mag. Martin Felhofer, Stift Schlägl. XX Kremsmünster. Orgelsolomesse von Wolfgang Amadeus Mozart, Missa brevis in C-Dur KV 259, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Pöstlingberg. FatimaWallfahrt, Kreuzweg, 15 und 19 Uhr, ab Petrinum, hl. Messe, 16 und 20 Uhr in der Basilika, Ltg.: Prof. Dr. László Vencser. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe, Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr.

XX Rohrbach-Berg. Festgottesdienst zum Patrozinium mit der Jugendmesse von Josef Haydn, Wallfahrtskirche, 8.30 Uhr, am Tage ist die Zufahrt nur über Sexling möglich, Fatimafeier mit Lichterprozession und Predigt, 20 Uhr. XX Vestenthal. 282. Fatimafeier, stille Anbetung, Beichtgelegenheit, 14.30 Uhr, Rosenkranz, 15 Uhr, hl. Messe, 15.30 Uhr, stille Anbetung, Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Rosenkranz, 19 Uhr, hl. Messe, 19.30 Uhr. montag, 14. 9. 2015 XX Linz. Vesper zum Fest der Kreuzerhöhung, gemeinsam unter dem Kreuz versammelt, Priesterseminar, 18 Uhr. XX Pettenbach. Kreuzweg zum Friedenskreuz Oberkaibling, zum Fest der Kreuzerhöhung, Kirche Heiligenleiten, 19 Uhr, Gestaltung: Pfarre Eberstalzell. XX Vorchdorf. Die Filialkirche Einsiedling zum heiligen Bartholomäus, Buchpräsentation, Raiba, 19 Uhr. dienstag, 15. 9. 2015 XX Linz. Orgelvesper, Martin-Luther-Kirche, 17.15 Uhr, Marina Ragger, Orgel. XX St. Florian b. Linz. Die Kirchweih von 1715 – 300 Jahre Stiftsbasilika St. Florian, 19 Uhr, Pfarrsaal, Ref.: DDr. Karl Rehberger. mittwoch, 16. 9. 2015 XX Linz. 40. Linzer City-Senior/innen-Treff, Heiliges Land – ein Land und zwei Völker, Priesterseminar, Raum hl. Elisabeth, 14.30 Uhr, Ref.: Mag. theol. Martin Zellinger. XX Linz. Vesper, Vorstellung des Ordensgründers P. Theodosius Florentini, Agape, Kirche der Kreuzschwestern, 18 Uhr. XX Natternbach. Informationsabend, Demenz helfen – aber wie? Pfarrzentrum, 20 Uhr, Ref.: DKGS Daniela Zethofer. XX Rutzenmoos. Ein Feuer entfacht Feuer, Vor 600 Jahren wurde Jan Hus verbrannt, Festsaal Evangelisches Museum OÖ, 19.30 Uhr, Musikbeispiele zum Thema: Oriane Ruttinger, Linz, Ref.: Konsulent Mag. Günter Merz, Linz. XX Vöcklabruck. Fest der Wund­

KirchenZeitung Diözese Linz

male des heiligen Franziskus, Kerzen verzieren, Franziskanerinnen, Treffpunkt: Mutterhauspforte, 15 Uhr. donnerstag, 17. 9. 2015 XX Gallneukirchen. Zukunft denken. Werden es unsere Kinder besser haben? Impulsvorträge, Theater und Podiumsdiskussion, Veranstaltungssaal Haus Bethanien, 19.30 Uhr. XX Linz. Sozialstammtisch, deine Fragen an die Landespolitik, Arbeit und Soziales in Oberöstereich mit Landtagsabgeordneten, Cardijn Haus, 19 Uhr. XX Linz. Stammtisch Pflegende Angehörige, forte, Elisabethinen, 16 bis 18 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. freitag, 18. 9. 2015 XX Aschach. Bilder einer vergessenen Stadt, das k. u. k. Kriegsgefangenenlager, Aschach/Hartkirchen 1915– 1918, Buchpräsentation, Marmorsaal des Schlosses Aschach, 18 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. samstag, 19. 9. 2015 XX Hartkirchen. Gedenkfeier, 100 Jahre Kriegerfriedhof DeinhamHartkirchen, Soldatenfriedhof, Deinham, 18 Uhr. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Kirchenroas Linz Serb.-orthod. Kirche, 14 Uhr, Ltg.: Mag. Jovan Bolic. XX St. Florian b. Linz. Reise zu Bruckner-Gedenkstätten, St. Florian, Kronstorf, Ansfelden, Linz, Treffpunkt: St. Florian, Stiftspforte, 9 Uhr, rechtzeitig anmelden unter office@schlaeglmusik.at. XX Steyr, Tabor. Konzert, „This is the Day“, Upper Austrian Gospel Choir, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. sonntag, 20. 9. 2015 XX Gaspoltshofen. Festgottesdienst zum Erntedankfest, Messe in B-Dur D 324, Franz Schubert, The Ground, Ola Gjeilo, Kirchenchor Gaspoltshofen, 9.30 Uhr., Ltg.: Sepp Söllinger.

ausstellungen – basar XX Aschach a. d. Donau. Großer Bücherflohmarkt, Sa., 12. 9., 8 bis 13 Uhr, So., 13. 9., 10 bis 12 Uhr, Pfarrzentrum. XX Baumgartenberg. Pfarrflohmarkt, Sa., 12. 9., 8 bis 16 Uhr, Pfarrgarten. XX Linz. Maitreya Loving Kindness Tour, Die Reliquien des historischen Buddha, Fr., 11. 9., 17 bis 20 Uhr, Sa., 12. 9., 10 bis 18 Uhr, So., 13. 9., 10 bis 17 Uhr, Schlossmuseum. XX Linz, St. Markus. Großer Flohmarkt, Sa., 19. 9., 8 bis 16 Uhr, So., 20. 9., 8 bis 12 Uhr, Pfarre. XX Linz, St. Michael. Großer Pfarrflohmarkt, Sa.,

19. 9., 7 bis 15 Uhr. XX Mauerkirchen. Flohmarkt für den Kirchturm, Sa., 12. 9., 9 bis 16 Uhr, Pfarrheim. XX Pabneukirchen. Großer Pfarrflohmarkt mit großer Fiat-AlphaRomeo-Autoschau, PaBlilck, So., 20. 9., 7.30 bis 16 Uhr. XX Pettenbach. Pfarrflohmarkt Magdalenaberg, Sa., 12. 9. und So., 13. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Pregarten. Irregular Talent, Ausstellung, Einblick in jahrelanges künstlerisches Schaffen von 26 Künstler/innen mit und ohne Beeinträchtigung aus Polen, Italien und Oberösterreich,

Bruckmühle, bis 27. 9. XX Ried i. Innkr. Wiedereröffnung des Volkskundemuseums der Donauschwaben aus der Region Banat, Sa., 12. 9., Sa., So., 14 bis 17 Uhr, von Karwoche/Ostern bis Kathrein (Ende September). XX Seitenstetten. Wallfahren & Pilgern – Wege zum Leben, Ausstellung, Benediktinerstift, bis 31. 10., 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr. XX Steyr, Ennsleite. Flohmarkt, Sa., 12. 9., 8 bis 14 Uhr, Pfarre. XX Wels, St. Franziskus. Großer Pfarrflohmarkt, Pfarre, Sa., 19. 9., 8 bis 17 Uhr, So., 9 bis 14 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

10. September 2015

Bildung – Kurs – spiritualität

Liturgie

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Gewaltfreie Kommunikation: Aufbauseminar I-III, Sa., 19. 9., 9 bis 17 Uhr, Anmeldung erforderlich Ref.: Nicola & Thomas Abler.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Ein Tag in der Natur, Sa., 26. 9., 9 bis 17 Uhr, Treffpunkt: ehemaliger Parkplatz Eybl, Anmeldung erforderlich, mit Reinhard Moser. XX Bedingungsloses Grundeinkommen - Straßenaktion in der Woche des bedingungslosen Grundeinkommens, Do., 17. 9., 9 bis 12 Uhr.

Lesejahr B Lesereihe I

Vöcklabruck, Seminarh. St. Klara  07672/277 32-280 XX Einkehrtag, „Seine Mutter bewahrte alles in ihrem Herzen, Lk 2,51, Sa., 26. 9., 10 bis 15.30 Uhr, hl. Messe, 14.30 Uhr.

Montag, 14. September 2015 Kreuzerhöhung. L: Nm 21,4–9 oder Phil 2,6–11 Ev: Joh 3,13–17

Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Gestärkt, um weiter zu gehen, Abschlussfest, Zeit verbringen in Bad Dachsberg, Angebote zum Abschiednehmen, ab 14.30 Uhr, gemeinsames Essen, 17 Uhr, Liturgie, 19 Uhr, bitte anmelden, Sa., 12. 9.. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Arbeit frisst Freizeit: Muße in Gefahr?, Mi., 30. 9., 16 bis 17.30 Uhr, Ref.: Dr. Ansgar Kreutzer, Dr. Gaby Pils. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Spielworkshop Schatz der alten Spiele, Sa., 26. 9., 14.30 Uhr, Ref.: Silvia Dygryn.

XX Hagenberg i. Mkr. Fußwallfahrt nach Allerheiligen, Kirchenplatz, 6 Uhr. XX Kleinraming. „Lassen wir uns nicht die Freude am Christsein nicht nehmen.“, 110. Kirchweihfest, Ein Tag wie im Paradies, Festmesse, 9 Uhr, mit Bischof em. Maximilian Aichern. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Kleine Deutsche Messe, Linzer Domchor, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 35 XX Die Kraft der Bewusstheit, Feldenkrais, Mo., 28. 9., 9 Uhr bis Di., 29. 9., 16 Uhr, Organisation: Gabriele Hofer-Stelzhammer, Ref.: Wim Luijpers, Feldenkraispädagoge, Bewegungs- und Lauftrainer.

Sonntag, 13. September 2015

Freitag, 18. September 2015 Hl. Lambert, Bischof von Maastricht, Glaubensbote in Brabant, Märtyrer. L: Ez 34,11–16 Ev: Joh 10,11–16 L: 1 Tim 6,3b–12 Ev: Lk 8,1–3

24. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 50,5–9a L2: Jak 2,14–18 Ev: Mk 8,27–35

Dienstag, 15. September 2015 Gedächtnis der Schmerzen Mariens. L: 1 Tim 3,1–13 oder Hebr 5,7–9 Ev: Joh 19,25–27 oder Lk 2,33–35

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Mittwoch, 16. Sept. 2015 Hl. Kornelius, Papst, und hl. Cyprian, Bischof von Karthago, Märtyrer. L: 1 Tim 3,14–16 Ev: Lk 7,31–35 L: 2 Kor 4,7–15 Ev: Joh 17,6a.11b–19

XX Meggenhofen. Benefizkonzert, mit der Musikschule Grieskirchen, Veitsbergkirche, 19 Uhr. XX Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, Erntedankfest, Hoamatmess und festliche Gesänge, 9.30 Uhr, Silvia Sulzer, Orgel, Ltg.: Otto Sulzer. XX Vöcklamarkt. Erntedank und Verabschiedung von Dechant Mag. Kons. Rat J. Greinegger, Deutsche Bauernmesse von Annette Thoma, Originalzwischenspiele von Tobi Reiser, Pfarrkirche, 8.15 Uhr.

Donnerstag, 17. Sept. 2015 Hl. Hildegard von Bingen, Äbtissin, Mystikerin, Gründerin von Rupertsberg und Eibingen, Hl. Robert Bellarmin, Ordenspriester, Bischof von Capua, Kirchenlehrer. L: Weish 8,1–6 Ev: Mt 25,1-13 L: Weish 7,7–10.15–16 Ev: Mt 7,21–29 L: 1 Tim 4,12–16 Ev: Lk 7,36–50

Samstag, 19. September 2015 Hl. Januarius, Bischof von Neapel, Märtyrer, Marien-Samstag. L: Hebr 10,32–36 Ev: Joh 12,24-26 L: 1 Tim 6,13–16 Ev: Lk 8,4–15 Sonntag, 20. September 2015 25. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 2,1a.12.17–20 L2: Jak 3,16 – 4,3 Ev: Mk 9,30–37

aussaattage 14. 9.: Wurzel bis 3, von 10 bis 14 Blüte, ab 15 Wurzel 15. 9.: Wurzel 16. 9.: Wurzel 17. 9.: Wurzel bis 12, ab 13 Blüte 18. 9.: Blüte bis 24 19. 9.: Blatt ab 1 20. 9.: Blatt Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

Angebot der woche

Zoo Schmiding Familienerlebnis mit Nashorn, Gorilla & Co Auf einer Fläche von 14 Hektar begegnen Sie Österreichs einzigen Gorillas, Sibirischen Tigern, Nashörnern mit ihren beiden Jungtieren Nala und Django, Geparden, Roten Pandas, einer farbenprächtigen Flamingogruppe, Giraffen, denen Sie von einem Aussichtsplateau aus Aug in Aug gegenübertreten können, Krokodilen, zahl-

reichen exotischen Vögeln und rund 1000 weiteren Tieren. Der große Indoor–Erlebnisbereich im Aquazoo und Arthropodenzoo, machen Schmiding zu einem wetterunabhängigen Ausflugsziel. Im Aquazoo befindet sich Österreichs größtes Meeresaquarium mit Riffhaien und vielen anderen faszinierenden Meeresbewohnern wie Piranhas, Anemonenfische, Doktorfischen uvm. Sie erleben hier außerdem eine faszinierende Zeitreise durch die Evolution mit lebensgroßen Dinosauriermodellen, einer Animation über die Entstehung des Universums - Erde, aber auch lebende Fossilien wie z.B. Gürteltiere.

Zusätzlich gibt es großzügige Erlebnisspielplätze indoor und outdoor. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.zooschmiding.at Wir verlosen 5 x 2 Tageskarten. XX Schreiben Sie bis Fr., 18. 9. (KW: „Zoo Schmiding“): KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


teletipps Sonntag

13. bis 19. September 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

13. September

9.30  Evangelischer Gottesdienst. Open-Air-Gottesdienst aus Wittenberg mit Pfarrer Johannes Block. Zum 500. Geburtstag von Lucas Cranach. ZDF 19.45  Zsammg‘spuit im Pinzgau. (Dokumentation). Nahe der Gemeinde Maishofen steht der Landgasthof Schloss Kammer mit Blick in die Pinzgauer Berge. Hier begrüßt Susanne Brückner Sänger und Musikanten aus dem Salzburger Land, dem Mühlviertel und Bayern. BR u20.15 ORFeins Türkisch für Anfänger (Komödie) ORF 2/ARD Tatort (Krimi) ZDF Jana und der Buschpilot (Abenteuerfilm). Montag

Foto: Hofer

Di 22.35  kreuz und quer. (Religion). Kardinal Schönborn – 20 Jahre Krisenmanager. 1995 trat der Dominikaner P. Christoph Schönborn sein Amt als Erzbischof von Wien an – in der turbulenten Zeit der Krise um seinen Vorgänger Kardinal Hans Hermann Groer. Das Portrait zeigt Herkunft und Werdegang Schönborns. Weggefährten und Kritiker kommen zu Wort. Foto: ORF/Thalia Film ORF 2

Mi 23.10  Die Wand. (Spielfilm, D/A, 2011). Martina Gedeck brilliert in der Verfilmung eines der berühmtesten Romane der deutschsprachigen Literatur. Gemäß der Vorlage von Marlen Haushofer ist die bildgewaltige Fabel Dokument weiblicher Emanzipation wie auch Metapher einer Depression, die menschliche Urängste und Hoffnungen auf die Leinwand Foto: ARD/coop99 bringt. BR

14. September

14.15  Das Tal des Lebens – Afrikas Rift Valley (1/3). (Dokumentation). Das afrikanische Rift Valley ist ein Ort der Superlative und hat das heutige Bild der Erde nachhaltig geprägt. Mehr als 6.000 Kilometer lang reicht es vom Jordantal über das Rote Meer und Ostafrika bis nach Mosambik. ServusTV u20.15 ORFeins Detective Laura Diamond (Krimi) ORF 2 Die Millionenshow ARD Der DiscounterCheck (1/3) (Dokumentation) ZDF Die Mutter des Mörders (Krimi). 20.15  Wunderschön! Stockholm und die Schären. Stockholm zählt zu den schönsten Hauptstädten der Welt. Stefan Pinnow macht „Inselhopping“ in der Stadt und trifft Pippi-Langstrumpf-Darstellerin Inger Nilsson. HR Dienstag

Morgengedanken von Pfarrer Christian Öhler, Bad Ischl. So 6.05, Mo– Sa 5.40, Ö2.

15. September

u20.15 ORFeins Soko Donau (Krimiserie) ORF 2 Der große „Österreich-Report“: Flüchtlinge in Österreich ARD Die Kanzlei (Serie) ZDF Tödliche Grenze – Der Schütze und sein Opfer (Dokumentation). 22.30  Tod vor Lampedusa – Europas Sündenfall. (Dokumentation). Die Nacht zum 4. Oktober 2013: Vor der Küste der kleinen italienischen Insel kentert ein Boot mit über 540 Flüchtlingen, 380 ertrinken. Der mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnete Film ist ein erschütterndes Dokument. 3sat 23.10  kreuz und quer. (Religion). Der Priester und sein geheimer Sohn. Ein in Österreich hochgeschätzter katholischer Priester und beliebter Seelsorger hinterlässt einen erwachsenen Sohn. Erst am Sterbebett erfährt dieser, dass sein ehema-

liger Pfarrer auch sein leiblicher Vater ist. ORF 2 Mittwoch

16. September

19.00  stationen. (Dokumentation). „Was haben sie mit meinem Bruder gemacht?“ – Nachforschungen in der Familie. Psychiatriehistoriker begleiten Angehörige von Opfern der Euthanasie in der Nazizeit bei der schmerzhaften Spurensuche. BR u20.15 ORF eins Fußball Champions League: AS Roma – Barcelona ORF 2 Eins ist nicht von dir (Komödie) ARD Die Eisläuferin(TV-Film) ZDF Champions League: Olympiakos Piräus – Bayern München. 21.55  Chocolat. (Spielfilm). Frankreich, Ende der 1950er Jahre: Die Bürger des malerischen Dorfes Lansquenet-sous-Tannes wünschen sich nichts sehnlicher als ihre über alles geliebte Ruhe. Umso größer ist die Aufregung, als es eines Tages die zauberhafte Vianne Rocher und deren kleine Tochter Anouk in ihre Gemeinde verschlägt. Diese wagt es doch tatsächlich, inmitten der Fastenzeit eine Chocolaterie zu eröffnen ... ATV Donnerstag

17. September

u20.15 ORF eins Sherlock Holmes 2 – Spiel im Schatten (Krimi) ORF 2 Die Rosenheim-Cops (Krimi) ARD Hirschhausens Quiz des Menschen ZDF Die Insassen (Fernsehfilm). 21.15  Unheilbar pädophil? (Dokumentation). Pädophile werden von der Gesellschaft geächtet, von Eltern gefürchtet. Die Wissenschaft versucht zu ergründen, wie die sexuelle Präferenzstörung entsteht und ob sie therapierbar ist. 3sat

Freitag

18. September

Zwischenruf von Pfarrerin Margit Geley, Salzburg. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Lockenhaus, Burgenland. Lieder aus dem Gotteslob und Chorgesang. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre

18.45  Miteinand durchs Land. (Dokumentation). Herbert Gschwendtner ist südlich der Alpen unterwegs. Sein Ziel: die Südtiroler Waalwege und der Vinschger Höhenweg. Servus TV u20.15 ORFeins Kokowääh (Komödie) ORF 2/ZDF Der Staatsanwalt (Serie). ARD Der Liebling des Himmels (Spielfilm). 21.00  makro: Einwanderungsrepublik Deutschland. Die deutsche Bundesregierung rechnet 2015 allein mit 800.000 Asylbewerbern. Magazin mit Eva Schmidt. 3sat Samstag

19. September

20.15  zeit.geschichte: Hitlers Kinder. (Dokumentation). Von Kindesbeinen an war eine ganze Generation den Wahnvorstellungen der NS-Ideologie ausgesetzt. 5-teilige Dokumentation (Verführung, Hingabe, Zucht, Krieg, Opferung) als Themen­abend. ORF III u20.15 ORFeins Ich – Einfach unverbesserlich 2 (Animationsfilm) ORF 2 Starnacht aus der Wachau ARD Brandmal (Spielfilm) ZDF Willkommen bei Carmen Nebel (Musikshow). 23.35  Das Wort zum Sonntag von Pastorin Annette Behnken (Wennigsen). ARD Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Walter Friedl, Außenpolitik-Journalist des Kurier und Theo­loge: „Ich bin immer ich“. Mo–Sa 6.57, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Radiokolleg. Ideale Schule. Wie Lernen gelingen kann. Mo–Do 9.30, Ö1. Dimensionen. Flucht nach oben. Amerikas Ostküste rüstet sich gegen den Anstieg des Meeresspiegels. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Konzert am Vormittag. JeanPhilippe Rameau: Arien und Tänze aus den Opern „Les Indes Galantes“, „Les Surprises de l‘Amour“ u. a. Do 10.05, Ö1. Dimensionen. Mit den eigenen Abwehrkräften gegen Krebs. Do 19.05, Ö1. Im Gespräch. Christian Buckard, Journalist, Autor und Filmemacher über Moshé Feldenkrais. Do 21.00, Ö1. ar|s|sonore – Internationales Musikfest Schloss Eggenberg Graz 2015. Mozart, Hérold, Beethoven. Fr 19.30, Ö1. Logos. „Fremdenfreundlich“ – Eine (kleine) Theologie der Migration. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Menschen in der Zeit. Maria Goretti – Unschuld und Sühne Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Lumen Gentium: Dogmatische Konstitution über die Kirche.


@@Erholung ist wichtig –@@ @@wählen aber auch!@@ @@@Einfach per Briefwahl abstimmen.@@@

Es gibt viele Gründe, warum Sie am Wahltag nicht ins Wahllokal gehen können. Aber das muss Sie nicht am Wählen hindern. Denn mit der Briefwahl können Sie Ihr Wahlrecht ortsunabhängig nutzen und sogar von zuhause aus Ihre Stimme abgeben. So leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Demokratie. Mehr Informationen zur Briefwahl und Anforderung der Wahlkarte unter post.at/briefwahl Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

hltoÖ!@@@@@@ ä z e m m St9i.2015 ist Wahltag in @@@Ihr@@@e Am 27.0

www.post.at/briefwahl


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT 37-jähriger Linzer, praktizierender Katholik, blond, schlank mit blaugrauen Augen sucht ehrliche, liebevolle, schlanke Sie für gemeinsame Zukunft. Eigenes, liebevolles Nest mit kleinem Garten in Linz vorhanden. Hobbies: tiefsinnige Gespräche, Konzerte und alles, was mit Musik zu tun hat, Natur und mein katholischer Glaube. Tel.: 0680/128 27 84. VERSCHIEDENES Suche verlässliche, ehrliche und tüchtige Haushaltshilfe (Aufräumen/ Putzen); 1 x pro Woche 4–5 Stunden; 10 €/Stunde; Zentrum Linz; Telefon 0699/11 45 44 19.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

HINWEISE  Infoabend für Pilgerbegleiter/innen. Am Freitag, 25. September, 19 bis 20.30 Uhr lädt das Katholische Bildungswerk nach Schloss Puchberg zu einem unverbindlichen Infoabend für die Ausbildung zum Pilgerbegleiter, zur -begleiterin. Der Lehrgang dauert von Februar bis Oktober 2016, Anmeldeschluss ist der 30. November 2015.  Info: www.kbw-ooe.at, Tel. 0732/76 10-32 20

 Vortrag in Rutzenmoos. Am Mittwoch, 16. September, 19.30 Uhr, hält Mag. Günter Merz, wissenschaftlicher Leiter des Evang. Museums Rutzenmoos, im Festsaal des Museums einen Vortrag über „Ein Feuer entfacht ein Feuer. Vor 600 Jahren wurde auf dem Konzil von Konstanz Jan Hus verbrannt.“

10. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Zwölf Gewinne im zweistelligen Millionenbereich EuroMillionen machte bereits 23 Österreicher zu Millionären. Zwölf knackten den Europot, elf tippten „5 plus 1 Richtige“. Sie gelten als der Traum schlechthin in Österreichs Glücksspiel-Landschaft, und nicht nur hier: Auch in Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Portugal, Belgien, Luxemburg und der Schweiz sind zweimal pro Woche Millionen von Spielteilnehmern bei EuroMillionen auf der Jagd nach den „5 plus 2 Richtigen“. Erst Ende August hat sich dieser Traum für eine Kärntnerin erfüllt: Sie tippte als einzige sowohl die fünf Zahlen des Zahlenfeldes als auch die zwei Zahlen des Sternenkreises richtig und knackte damit den Europot im Alleingang. Für den Single bedeutete dies einen Gewinn von mehr als 30 Millionen Euro. Es war dies der erste rot-weiß-rote Europot-Gewinn im heurigen Jahr und der fünfthöchste Gewinn in Österreichs Glücksspielgeschichte. Seit Einführung des Spiels im Jahr 2004 gelang es zwölf österreichischen Spielteilnehmern, den Europot zu knacken und jeweils einen zweistelligen Millionenbetrag zu gewinnen. Alle Infos zu den EuroMillionen-Teilnahmemöglichkeiten: www.win2day.at 

TOTO

Ergebnisse Runde 36A

111 X22 122 221 X11 111

6 AUS 45

LOTTO

1: 1:0 2: 1:0 3: +:1 4: 0:0 5: 0:1

Mi., 02. 09. 15: 8 12 17 24 43 45 Zz: 36 J O K E R: 7 0 9 0 0 1

ANGABEN OHNE GEWÄHR

So., 06. 09. 15: 9 20 26 29 41 42 Zz: 6 J O K E R: 2 8 1 1 8 5

PROFESSFEIER  Spätsommerfest von Arcobaleno. Am Samstag, 12. September, von 16 bis 21.30 Uhr feiert Arcobaleno – Verein Begegnung, in der Friedhofstraße 6 in Linz ein Fest für Groß und Klein.  Pfarren über Flüchtlinge. An zwei Infoabenden im Raum Eferding wird auf das Thema Asylwerber eingegangen. Am 16. September spricht Julia Obereder im Gemeindeamt Stroheim über „Asylwerber – Sozialschmarotzer, eine Bedrohung für unser Land oder Menschen in Not?“. Am 25. September 2015 sind im Pfarrzentrum St. Hippolyt in Eferding alle eingeladen, die in der Flüchtlingsbetreuung tätig sind. Beginn jeweils um 19.30 Uhr.

 Erfahrungen mit Oikocredit. Am Donnerstag, 17. September, 18 Uhr berichten Julia Siart und Viktor Leutgeb im Diözesanhaus, Kapuzinerstraße 84, aus dem Leben von Kreditnehmer/innen.

 AktivKreativInklusiv-Wochenende in Gallneukirchen. Am Samstag, 12. und am Sonntag, 13. 9., jeweils von 10 bis 17 Uhr, findet im Rahmen der Sonderlandesausstellung ein Programm mit Musik, Theater, Malen, für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung statt.

 Um Anmeldung wird gebeten: E-Mail: jsiart@oikocredit.at

 Veranstaltungsorte und Programm: www.diakoniewerk.at

Neuprofessen im Stift Schlägl: Jeremia Mayr (links) und Vitus Glira (rechts) mit Abt Martin Felhofer. STIFT SCHLÄGL

Am 28. August, dem Hochfest des Hl. Augustinus, von dem die Ordensregel der Prämonstratenser stammt, legten im Pontifikalamt, das H. Abt Martin Felhofer in der vollen Schlägler Stiftskirche feierte, fr. Jeremia Mayr die Ewige Profess (mit H. Professgöd Rupert Frieberger) und fr. Vitus Glira die Zeitliche Profess (auf drei Jahre) ab. Fr. Jeremia hat Fachtheologie, Religionspädagogik und Französisch (Lehramt) studiert und absolviert derzeit als Assistent das Doktoratsstudium (Neues Testament) an der Universität Graz. Mit fr. Vitus, der nun sein Noviziat beendet hat, an der KTU Linz Fachtheologie und Religi-

onspädagogik studiert und ab Herbst 2015 ein Jahr Theologie an der Uni Tübingen studieren wird, hat der Schlägler Konvent derzeit 40 Mitbrüder. H. Abt Martin dankte den zwei Professen für ihren bewusst gesetzten weiteren Schritt in die Gemeinschaft der Mitbrüder und sprach in seiner Predigt mit Bezug auf den Propheten Jeremia (1. Lesung) von dessen Bitte um „Umkehr zu Gott“ und von geistlichen „Wegweisern“, die dorthin leiten und allen ans Herz gelegt sind. Im Anschluss an den Festgottesdienst waren alle Mitfeiernden zur Agape und zur Begegnung in den Stiftshof geladen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 23

10. September 2015

Platz für alle Schon lange denke ich mir, dass die Flüchtlingsproblematik durch politische Engstirnigkeit und menschliches Versäumnis nicht gelöst sondern eher verschärft wird. Auch in früheren Zeiten hat es immer wieder Flüchtlingsströme gegeben, ob aus Gründen der Nahrungsmittelknappheit, Klimaveränderung oder politischer und religiöser Verfolgung.(...) Warum ersinnt man immer noch mehr Abwehrmöglichkeiten, statt Flüchtlinge dorthin „reisen“ zu lassen, wohin sie wirklich möchten? Ich verstehe die Abschottungspolitik der reichen Staaten Mittel- und Nordeuropas nicht, wenn man bedenkt, dass die „heimischen“ Paare nur mehr 1,3 Kinder bekommen. Wer soll in Zukunft das Leben in Stadt und Land aufrecht erhalten? Wann wird man einsehen, dass eigentlich genügend Platz für alle wäre, jedenfalls aber für Verfolgte und Notleidende? ANTON BUMBERGER, HAIBACH

Zuwanderung (...) Wenn man die Bilder dieser „Völkerwanderung“, die uns via Medien ins Haus flattern, betrachtet, dann kommt man an einen Punkt, wo man glaubt, diese Völkerwanderung zu verstehen. (...) Wir verlangen zwar von Leuten aus anderen Kulturen, dass sie unsere Kultur annehmen, wenn sie zu uns kommen. Aber wie leben wir sie ihnen vor? Wir urlauben in Ländern anderer Kulturen. Wie benimmt man sich dort und was erwartet man eigentlich von uns aus der christlich abendländischen Kultur? Man darf sich nicht wundern, wenn Religions- und Kulturfanatiker gegen das Benehmen diverser Urlauber protestieren. (...) Eine Kultur, die faul und modrig ist, die im Begriffe ist, sich selbst zu zerstören, die zu schwach ist, ihren Stand-

punkt darzulegen, ist eben ein ungläubiges Volk. Haben wir Christen noch die Kraft, dieses Spannungsfeld, das sich zwischen beiden Kulturkreisen gebildet hat, abzubauen? Schließlich glauben wir doch beide an den einen Gott. ERICH HEISSL, ATTNANG-PUCHHEIM

Wer den Preis zahlt Zu Aussagen von Dr. Christoph Leitl in Nr. 34, S. 5

Erschreckend, mit welcher Arroganz und Selbstgefälligkeit Politiker über arbeitsuchende Menschen urteilen. Auch wenn Leitl meint, er will Arbeitslose nicht unter Generalverdacht stellen, ist seine Aussage, dass das Sozialsystem ausgenützt wird und jeder der will, auch eine Arbeit bekommt, nichts anderes. Noch dazu wenn er weiß, dass in OÖ auf eine offene Arbeitsstelle vier Arbeitsuchende kommen. (...) Das Sozialsystem wird ausgenützt – da sind wir uns einig. Die Frage ist nur, von wem am meisten? Von den Arbeitsuchenden, den Mindestsicherungsempfängern, den Politikern mit überhöhten Diätenabrechnungen, von den Menschen, die das Bankendesaster verursacht haben, den HypoAlpe-Adria-Verstaatlichern, den Betrieben, denen es gelingt, mit Hilfe von Steuerberatern Schlupflöcher im Steuersystem auszumachen, von den Stiftungen und Steueroasen usw. Es gäbe genug Möglichkeiten, sich Geld zu holen, aber es ist natürlich leichter, auf die Schwächsten der Gesellschaft hinzuschlagen, als sich mit dem eigenen Klientel anzulegen.

eher bestraft. Tierprämien werden gestrichen, der Milchpreis auf ca. 30 Cent gesenkt. Sozialversicherungsbeiträge und Einheitswerte werden trotz fallender Ertragswerte erhöht. Die Dieselsteuerrückvergütung wurde gestrichen und die Preis-AMA-Ausgleichszahlungen verschoben, gekürzt, gestrichen. Obwohl SeniorBäuerinnen und - Bauern bei ihren übergebenen Betrieben fleißig mithelfen, ist die Rente nur durchschnittlich 690 Euro. Weil die Belastungen zu hoch werden, werden in Österreich täglich ca. zehn Betriebe aufgelassen. Das ist politisch gewollter Bauernschach. ALBERT BRANDSTETTER, TERNBERG

Flucht – Gedanken Bomben, Elend, Leid und Not, nichts wie weg, sonst ist man tot. Letztes Geld für Schlepperei, Menschenleben einerlei. Ob nasses Grab, Durst und Ersticken, doch alle nach Europa blicken. Voll Hoffnung ins „gelobte Land“. Brot und Arbeit, Unterstand. Land voll Freundlichkeit bei jung und alt, Land voll Wärme – oder kalt? Kommt unser Wohlstand gleich ins Wanken? Haben auch wir schon Flucht-Gedanken?

Bergbauern-Bilanz

Bankenrettung, Griechenland, hier war schnell die helfend’ Hand. Doch bei so viel Not und Leid, gibt’s nur eines – Menschlichkeit!

Obwohl wir unsere schönen Bergbauerngebiete mit viel Fleiß auch für die erholungssuchende Gesellschaft erhalten wollen und damit auch einen wichtigen öffentlichen Dienst leisten, werden wir von den „Regierenden“

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at

ALBERT SCHÖNHUBER, SCHILDORN

RUDOLF KRENN, SANDL


unter uns Blödes Gerede!

DENK mal

An der Wehr Gerne spaziere ich in meinem Heimatort St. Pantaleon (NÖ) zu jener Stelle, wo ich das Schwimmen lernte: zur Wehr des Erlabaches. Josef Wallner

Domspatz Es gibt zwei Arten Flüchtlinge: die echten und jene, die vor ihnen die Augen verschließen.

nen römischen Ziegelofen. Die Reste dieser alten Produktionsstätte gelten als wichtiger archäologischer Fund. Ziegel wurden ja genug gebraucht. War doch ganz in der Nähe eine große römische Stadt, (in der der heilige Florian mit seinen vierzig Gefährt/innen den Martertod erlitt). Machen Sie mit. Wie heißt die Stadt mit lateinischem oder auch deutschem Namen? Wir verlosen drei Bücher. Schreiben Sie die Lösung bis 18. September an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 35 hat Berta Gneissl aus Ottnang gewonnen.

Elisabeth Leitner elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Wer üble Nachrichten verbreitet ist wie ein Terrorist, der eine Bombe wirft, wegläuft und zerstört. Er zerstört mit Worten und schafft nicht Frieden.“ Papst Franziskus in der Morgenpredigt am 4. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Als Volksschüler gegen Ende der 1960er Jahre habe ich die neu errichtete Wehr als Paradies erlebt. Die Kinder des ganzen Ortes waren dort bei Schönwetter versammelt. Die ganz Kleinen planschten vor dem Staubereich im knöcheltiefen Bachbett, die Größeren tummelten sich im hüfthohen Überlaufbereich und die Großen waren im „Tiefen“. An der „Woih-Wihr“, wie sie bei uns geheißen hat – also an der Wehr beim Bauernhaus Wahl – habe ich Schwimmen gelernt. Im Laufe der Jahre ist mir aber aufgegangen, welcher ökologische Wahnsinn die sogenannte „Regulierung“ des Erlabachs mit der dazu notwendigen Errichtung der Wehr war. Und doch hatten die Baggerarbeiten auch ihr Gutes. Die Arbeiter stießen auf ei-

Die „Wahl-Wehr“ – einst schöne Bademöglichkeit in einem Dorf ohne Freibad. kiz/jw

Die Flüchtlingsthematik bewegt mich. Ich höre Geschichten und sehe Bilder, die so bestürzend und traurig sind, dass mir die Worte fehlen. Ohnmacht und Hilflosigkeit machen sich breit. Auf der einen Seite. Andererseits wird zu Hause und mit Freunden viel diskutiert, wie das Flüchtlingsproblem zu lösen sei. Was getan werden müsse. Getan werden kann. Und zwar jetzt. – Für den kleinen Jakob ist das alles nervig. So viele Erwachsene ereifern sich da und diskutieren stundenlang – und er weiß nicht, worum es geht. „Hört auf mit dem blöden Gerede!“, schreit er verzweifelt. Er hat recht: Wenn ihm niemand erklärt, was uns so bewegt, fühlt er sich ausgeschlossen. Wir nehmen uns endlich Zeit und erzählen, was gerade passiert: Tausende Menschen sind auf der Flucht und suchen ein sicheres Zuhause. Für Jakob ist die Lösung sonnenklar: „Mama, die können doch bei uns auf der Couch schlafen. Im Wohnzimmer ist noch Platz!“ Wir sind erstaunt: Die Flüchtlinge mitten unter uns, nicht in irgendwelchen Lagern. Spannender Gedanke, ... da sind wir noch weit entfernt davon, gebe ich zu. Menschen sind auf der Flucht. Sie stehen vor den Toren Europas. Mitten in unserer schönen Welt. Wo und wie lassen wir sie ein? Wo haben wir Platz? Fragen an die Politik, aber auch an uns, an mich.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.