KiZ-ePaper 38/2015

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Nr. 38 I 17. September 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

NIEDERLEITNER

AndreAs Müller GERD NEUHOLD Waldhäusl

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september 2015

AndreAs Müller GERD NEUHOLD Waldhäusl

2 Thema

 Zwischenstation Linz. Im ehemaligen Postverteilerzentrum sind mehr als 600 Menschen, die auf der Flucht sind, untergebracht. Für die Kinder gibt es Ablenkung. KiZ/eg

Nächste Woche: KirchenZeitung mit dem Magazin

4 Im Gespräch. Eugen Runggaldier über die Synode in Südtirol. nachhaltig kultursommer kultursommer

sonntag sonntag Tiroler Tiroler

Kirchenzeitung Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck der Diözese Innsbruck

WOCHENZEITUNG DER ERZDIÖZESE SALZBURG

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6 Neue Reihe. Familienleben meistern – als PatchworkFamilie.

Nächste Woche: 22 Impressum. KirchenZeitung mit dem Magazin Nächste Woche in NIEDERLEITNER

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der KirchenZeitung

nachhaltig kultursommer kultursommer

Die Lage um die Menschen, die vor Krieg und Bedrohung fliehen, spitzt sich zu

sonntag sonntag Tiroler Tiroler

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WOCHENZEITUNG DER ERZDIÖZESE SALZBURG

107133_ip_kultursommer_105.indd 107133_ip_kultursommer_105.indd 1 1 107518_ip_kultur_102.indd 107518_ip_kultur_102.indd 1 1 1 107986_ip_kultursommer_102.indd 107986_ip_kultursommer_102.indd 108466_ip_nachhaltig_104.indd

Nicht nur für Flüchtlinge steht jetzt viel auf dem Spiel Hauptbahnhof Linz und das alte Verteilerzentrum der Post unmittelbar daneben: Sie sind Orte des Wartens und Helfens geworden. Mit der zeitweiligen Einstellung des Zugverkehrs nach Deutschland stehen seit Montag Salzburg und Oberösterreich mitten im Zentrum des Ringens um Lösungen der Flüchtlingskrise. Seit Montag ist in Nachfolge des Freiwilligen-Bündnisses „Linz gegen rechts“ die Caritas mit der Erstversorgung der Flüchtlinge am Bahnhof Linz betraut. Lucia Zeiner von der Caritas-Einsatzleitung spricht voll Achtung davon, was das Bündnis bisher geleistet hat. Im Postvertei­

lerzentrum organisiert das Rote Kreuz die Hilfe. Hier wie im Bahnhof arbeiten viele Ehrenamtliche mit; allein bei der Caritas Dutzende Menschen. Im Postverteilerzentrum sortieren Freiwillige der Volkshilfe Kleiderspenden, geben Essen aus, spielen mit den Kindern. Die Solidarität ist beeindruckend. Beklemmend ist, wie viel unsichere Zukunft hier gestrandet ist: Am Montag Mittag waren es 630 Asylwerbende. Wie es weitergeht? Das lässt sich nicht vorhersagen. Es lässt sich vorherhoffen: dass Europa menschlich und politisch besonnen handelt. Das steht auch auf dem Spiel! Über Flucht und Hintergründe lesen Sie Seite 10 und 11

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2 Meinung Kommentar

17. September 2015

Versuch der Menschlichkeit

Knirschen im Gebälk

Fest steht: Der Papst hat die Reform nicht im Alleingang ­erfunden. Er hatte dazu eine Kommission eingerichtet, ob­ wohl es Vorschläge einer Kom­ mission seines Vorgängers gab. Dass der Papst das neu ange­ gangen ist, legt die Vermutung nahe, dass Franziskus mit der Arbeit der ersten Kommission unzufrieden war. Da ist es sein gutes Recht, einen Neustart ­anzuordnen. Dass es deshalb im römischen Gebälk knirscht, ist an sich eine normale Reak­ tion. Skurril ist freilich, wenn die Kritik von jenen kommt, die unter Franziskus’ Vorgän­ gern stets absolute Papsttreue eingefordert hatten: Denn ­offenbar sind diese Personen selbst nicht dazu bereit. Welche Bedeutung der Schritt für die Familiensynode im ­Oktober hat, kann man nicht seriös vorhersagen. Bekannt ist freilich, dass viele, die sich eine Reform bei den Wieder­ verheirateten wünschen, sagen: Leichtere Eheannullierungen treffen hier nicht den Kern. Es geht darum, mit dem Scheitern umzugehen und nicht so zu tun, als hätte es diese Ehen nie gegeben. Heinz Niederleitner

Aus dem Wasser kam das Leben, sagt man. Das ist bemerkenswert. Gerade in diesem weichen, brodelnden, nicht leicht in Gren­ zen zu haltenden Stoff spitzt sich die Schöp­ fung zu – und regt sich das Leben. Aus der Starre und Unverrückbarkeit kommt nichts Lebendiges. Es braucht das Aufweichen der festgefah­ renen Böden, damit Neues kommen und ­werden kann – auch bei dem, was unter Menschen wächst. Was ist das für ein Spätsommer, in dem der Boden der Menschlichkeit plötzlich ­aufgeweicht und durchtränkt wurde, s­ odass für tausende Flüchtlinge Lebenshoffnung ­erwachte? In den Herzen so vieler, bis hin zu höchsten Verantwortungsträgern, war Rührung spürbar: und eine neue Zuversicht: „Wir schaffen es.“

Die Schwierigkeiten sind groß. Zu groß? Aber diesen Versuch der Menschlichkeit ­wenigstens gewagt zu haben – allein das gibt Hoffnung. Und diese Versuchsbereitschaft gilt es zu bewahren, immer wieder zu wagen. Weit genug müssen sie angelegt sein, die Flussbette der Menschlichkeit. Dann muss man nicht Angst haben vor dem Brechen der Dämme. Menschen sind es – und wer weiß, was sie nicht auch an Gutem bringen.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: raoul haspel, künstler

Aufruf zum stillen Protest Es ist eine besondere Aktion, die sich der Künstler Raoul Haspel ausgedacht hat: eine Minute lang Schweigen, um auf die Lage der Flüchtlinge in Traiskirchen aufmerksam zu machen. Der Erlös der Aktion kommt den Flüchtlingen dort zugute. susanne huber

raoulhaspel.com

Glaubt man den Berichten be­ kannter Vatikanisti, stößt Papst Franziskus’ Reform der Ehe­ annullierungen auf interne Kritik und Widerstand in der Kurie. Auch aus Kirchenrechts­ kreisen andernorts gibt es Zweifel, ob die Vereinfachung der Qualität der Verfahren zu­ träglich ist. Das Vorgehen des Papstes ist zudem brisant, weil es knapp vor der Familiensyn­ ode Spekulationen anheizt: Ist es ein Vorgeschmack auf eine Änderung des Umgangs mit wiederverheirateten Geschie­ denen? Oder werden Annullie­ rungen leichter, weil der Papst keine Möglichkeit sieht, den Wiederverheirateten nach der Synode entgegenzukommen?

KirchenZeitung Diözese Linz

minute (Traiskirchen)“ ins Leben gerufen, die als Download für 99 Cent im Netz herunter­ geladen werden kann. Die Einnahmen gehen an die Hilfsorgsanisation „Happy. Thank You. More Please!!!“ und werden für die Flüchtlin­ ge in Traiskirchen eingesetzt. In den österrei­ chischen Charts schnellte die „Schweigemi­ nute“ Ende August sofort auf Platz eins und ist derzeit immer noch unter den Top Ten der meistverkauften Hits in Österreich auf Ö3 platziert. Nicht nur in unserem Land, son­ dern auch international hat Raoul Haspels Kunstaktion positive Reaktionen ausgelöst.

Die menschenunwürdigen Zustände im Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum Traiskir­ chen haben Raoul Haspel ganz offensichtlich aufgewühlt. Als Zeichen der Solidarität mit den Flücht­­ lingen hat der kreative Künstler. „Wenn jeder eine Kerze anzündet, Kopf eine „Schweige­ haben wir ein unglaubliches Lichtermeer; wenn viele ihren Klick beisteuern, gibt’s die Schweigeminute; wenn wieder mehr Men­ „Die Schweigeminute schen ihr Wahlrecht wahrnehmen, können ist eine Einladung kurz wir – die Menschen – das Volk – alles beitra­ innezuhalten und sich gen und verändern, was eine Mehrheit oder gemeinsam auf die uns größere Gruppe für richtig hält. Alles!“, sag­ allen innewohnende te der Wiener Künstler und Designer bei der Menschlichkeit zu besinnen! Pressekonferenz zu seinem Schweige-ProtestEin Aufruf, gesellschaftlichen Song. Der ehemalige Handballspieler (West­ Werten wie Empathie und wien, Fivers) studierte an der Universität für Hilfsbereitschaft – auch in angewandte Kunst Wien, schloss dort 2009 der Politik – wieder neues mit Diplom ab, besuchte danach die „Graphi­ Leben einzuhauchen!“ sche“ in Wien und eine Filmschule und Mo­ de-Akademie in Kopenhagen. raoul haspel

u www.schweigeminute.com


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

17. September 2015

Die beiden Rektoren des Propädeutikums Erwin Neumayer (links) und Michael Münzner (rechts) mit den Seminaristen Gabriel Steiner (2. von links), Thomas Schmid und Josef Grünwald (4. und 5. von links). St. Pöltens Weihbischof Anton Leichtfried (3. von links) ist in der Österreichischen Bischofskonferenz für Fragen die Priesterausbildung zuständig und selbst Regens des St. Pöltner Seminars. kiz/jw

Seit September 2015 beherbergt Linz das Propädeutikum, das erste Jahr der Priesterausbildung

Zur Sache

Da zieht es mich hin

„Propädeutikum“

Der eine hat soeben den Zivildienst hinter sich gebracht, der andere schon vier Jahre Theologie studiert und der Dritte, ein 34-Jähriger, hat als Möbelverlader gearbeitet. So unterschiedlich ihr Lebenslauf ist – die drei Männer verbindet der Wunsch, Priester zu werden. Das Propädeutikum gibt ihnen Zeit, ihre Berufung zu klären.

Möbelverlader gearbeitet und wird das Propädeutikum auch nutzen, um die Studienberechtigungsprüfung zu machen. Die ist, da er keine Matura hat, für die Aufnahme des Theologiestudiums notwendig. „In kleinen Schritten, vertrauensvoll und mit Geduld werde ich in diesem Jahr meinen Weg gehen. Ich weiß, dass noch viel vor mir liegt.“

Josef Wallner

Priester als Vorbild. „Wenn ich auf Priester schaue, mit denen ich Kontakt habe, denke ich mir: Das möchte ich auch machen. Da zieht es mich hin“, beschreibt der 20-jährige Gabriel Steiner aus Vorarlberg, was ihm den Anstoß gab, Seminarist zu werden: „Ich bin froh, dass ich im Propädeutikum die Gelegenheit habe, meiner Berufung nachzuspüren. Wenn es sein soll, lässt es mich nicht los.“ Er wünscht sich auch, dass er gut in das Gebet, besonders in das Psalmengebet hineinwächst: „Ich habe mitbekommen, dass da eine große Kraft drinnen steckt.“ Thomas Schmid, Josef Grünwald und Gabriel Steiner sind drei von 13 Männern aus ganz Österreich, die vor wenigen Tagen ihren Weg als Priesterseminaristen begonnen haben. Das Propädeutikum ist mit dem Noviziat für Ordensleute vergleichbar, nur führt es nicht in das Leben einer Klostergemeinschaft ein, sondern macht die Teilnehmer mit der Spiritualität und dem Dienst als Diözesanpriester vertraut. Dabei kommt das praktische Erleben nicht zu kurz. So steht Anfang Oktober gleich eine zweitägige Fußwallfahrt nach Mariazell am Programm.

Schon als „Bua“ ist er bei der Mutter auf der Orgelbank gesessen, erzählt Thomas Schmid aus der Pfarre Ulmerfeld (NÖ). Er hat sich von klein auf zum Priestertum hingezogen gefühlt. Vier Jahre hat er nun an der Hochschule Heiligenkreuz Theologie studiert, jetzt hat er sich entschlossen, in das Priesterseminar St. Pölten einzutreten. Das erste Jahr als St. Pöltner Seminarist verbringt er nun in Linz im Propädeutikum. Er ist froh, dass er sich in diesem Einführungsjahr sehr bewusst Zeit zum Gebet nehmen kann. Mit Freude denkt er auch schon an die Bibelschule, die gegen Ende des Jahres alle Propädeutiker für fünf Wochen ins Heilige Land führen wird. Von der Laderampe ins Seminar. Wie Thomas Schmid ist auch Josef Grünwald von Kindheit an mit der Kirche verbunden. Der gelernte Hafner aus Salzburg hat als Jugendlicher schon den Ruf Gottes zum Priestertum verspürt, aber dann zur Seite gestellt. Was aber nicht von Dauer war. „Ich bin froh, dass ich jetzt hier bin“, sagt er. Er hat zuletzt als

Das Wort ist fast ein Zungenbrecher, aber für die Ausbildung von Diözesanpriestern unverzichtbar: In ihrem ersten Jahr auf dem Weg zum Priestertum studieren die Seminaristen nicht Theologie an einer Universität oder Hochschule, sondern absolvieren das Propädeutikum – ein Einführungsjahr. In dieser Zeit stehen die geistliche Formung sowie die Auseinandersetzung mit der eigenen Berufung und Persönlichkeit im Mittelpunkt. Alle Diözesen Österreichs organisieren für ihre Seminaristen das Propädeutikum gemeinsam. Von Beginn weg – im Jahr 2000 – fand es im Canisiusheim Horn statt. Da nun aber hohe Renovierungskosten angefallen wären, ist dieser erste Teil der österreichweiten Priesterausbildung in das Priesterseminar Linz übersiedelt. Österreichweit 13 Neuanfänger. 13 Seminaristen haben im September 2015 mit dem Propädeutikum begonnen, einer davon aus der Diözese Linz. (Die Diözese Linz zählt insgesamt sechs Seminaristen.) Die Leitung des Propädeutikums liegt wie bisher in den Händen von Rektor Erwin Neumayer aus der Erzdiözese Salzburg und Michael Münzner aus Linz als zweitem Rektor.


4 Oberösterreich personen Hinschauen und anpacken Verdiente Persönlichkeiten aus dem Sozialbereich wurden am 3. September 2015 von Landeshauptmann Josef Pühringer und Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn mit der Humanitätsmedaille ausgezeichnet. Weiteren Frauen und Männern wurde der Ehrentitel Konsulent/ in für Soziales verliehen.

Zu den neu ernannten Konsulentinnen für Soziales gehört Anna Wall-Strasser aus Gallneukirchen (Mitte), Abteilungsleiterin der Betriebsseelsorge OÖ und Obfrau des B7. Land OÖ/Kauder

„Heute ehren wir Menschen, die hinschauen und anpacken und die anderen Menschen konkret Mut machen“, betonte der Landeshauptmann. Sozial-Landesrätin Jahn hob hervor, wie wertvoll das hohe Engagement der Geehrten für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist. Unter den acht Konsulent/innen für Soziales waren neben Anna Wall-Strasser auch Helmut Bayer (Wartberg ob der Aist), Geschäftsführer der Arbeitslosenini­ tiative B7 und Christian Winkler (Rohrbach). Er ist Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz. Zu den sechs Personen, die mit der Humanitätsmedaille geehrt wurden, gehört Friederike Lauß (Linz). Sie war bis Anfang 2014 Geschäftsführerin des Vereins PIA. Elfriede Haider (Andorf) wurde für ihr umfangreiches soziales Engagement geehrt, unter anderem für die Organisation von „Ausfahrten“ der Andorfer Rollstuhlgruppe, die KIZ-Solidaritätspreisträger ist.

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Mit ihrer Diözesansynode hat die Diözese Bozen-Brixen einen Erneuerungsprozess gestartet

Offen und ehrlich – das schätzen die Leute Bei Seelsorgeamtsleiter Eugen Runggaldier laufen die Fäden der Diözesansynode von Bozen-Brixen zusammen. Er erklärt im Gespräch mit der KiZ und am 25. September 2015 in Linz, wie die Synode arbeitet und warum ihn persönlich dieser Erneuerungsweg für die Südtiroler Kirche sehr ermutigt.

gerauft. Es ging uns darum, einen offenen Prozess in Gang zu bringen und zu halten. Dafür sind Ehrlichkeit in den Diskussionen und Offenheit genauso wichtig wie die Zuversicht, dass Gottes Geist durch die vielen Menschen, die sich einbringen, wirkt. Das macht eine lebendige Kirche aus.

das Gespräch führte Josef Wallner

In welcher Phase steht die Diözesansynode jetzt?

Warum hat Bischof Ivo Muser eine Synode einberufen?

Runggaldier: Anfang April 2014 haben wir bei einer Vollversammlung aus der Fülle der Vorschläge elf Themen erarbeitet und dazu Kommissionen gebildet. Dabei geht es u.a. um folgende Fragen: Wie heute Liturgie feiern, wie Ehe und Familie leben oder die Nächsten-

Eugen Runggaldier: Einen synodalen Prozess zu beginnen, lag bei uns in der Diözese seit Jahren in der Luft. Bischof Ivo hat bald nach seiner Weihe im Jahr 2011 entschieden, eine Synode einzuberufen. Der Grund dafür liegt – so glaube ich – auf der Hand: Wir merken, dass sich die Menschen und deren Lebenswelt rasant verändern, und wir machen in der Pastoral weiter, als ob wir uns noch immer in der blühenden Volkskirche der 1960er und 1970er Jahre befinden würden. Bischof Ivo Muser hat zu Silvester 2012 die Diözesansynode angekündigt und für 30. November 2013 einberufen. Wie ging‘s dann los?

Runggaldier: Wir haben die Synode auf die drei Schritte „Sehen – Urteilen – Handeln“ aufgebaut. Uns war und ist es wichtig, die Bevölkerung in allen drei Schritten aktiv einzubinden. So hat der Bischof schon vor der Eröffnung der Synode den Aufruf gemacht, Themenvorschläge für die Synode zu machen. Nach der Eröffnung der Synode haben wir an zwölf Orten offene Veranstaltungen angeboten. Interessierte konnten weitere Vorschläge einbringen, was sich in unserer Ortskirche ändern sollte. Das Echo war überwältigend. Wir hatten immer volle Säle. An die 3.000 Leute, darunter 200 Kinder, sind gekommen. Diese Phase gehört für mich bereits zu den Highlights der Synode. Warum sind die Leute so aufgesprungen?

Runggaldier: Zwei Prinzipien sind uns bei der Synode ganz wichtig: Beteiligung der Menschen und Offenheit, also Partizipation und Transparenz. Das wird von den Leuten honoriert. Wir haben immer alles auf die Homepage gestellt. Bei manchen Protokollen hätten sich Glaubenswächter sicher die Haare

Eugen Runggaldier (geb. 1968) ist Leiter des Seelsorgeamts der Diözese Bozen-Brixen und Moderator der Diözesansynode. il Segno

liebe praktich werden lassen und zwar alles konkret im Blick auf unsere Diözese BozenBrixen, hier in Südtirol. Die vollständige Liste der Themen findet sich auf der Homepage der Synode. Die Themen wurden und werden im Sinne des Mottos der Synode bearbeitet: „Auf Dein Wort hin… mit Freude und Hoffnung.“ Es gibt noch eine zwölfte Kommission, die sich mit überdiözesanen Themen beschäftigt. Die elf Kommissionen haben Anfang Februar 2015 ihre Beratungen in Visionspapieren vorgestellt, die nach intensiver Diskussion beschlossen und veröffentlicht wurden. Jetzt werden zu den Visionspapieren Maßnahmen erarbeitet. Im Oktober und im November finden an zwei Wochenenden nochmals Vollversammlungen statt, bei denen auch die Maßnahmen beschlossen werden. Am 5. Dezember ist nochmals eine Vollversammlung und am 8. Dezember 2015 Abschluss der Synode mit einem festlichen Gottesdienst. So eine Synode ist ja ein Riesen-Aufwand für die Delegierten ...

Runggaldier: Ja, das muss man ehrlich sagen. Man spürt jetzt schon – verständlicherweise –


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

17. September 2015

Eine Synode ist ein intensiver Gesprächsund Abstimmungsprozess. Diözese BozenBrixen (2)

eine gewisse Müdigkeit. Denn das Ringen um Positionen ist eine Mühe und zehrt an den Kräften. Trotz aller Freude am Arbeiten, jetzt ist es gut, dass ein Ende in Sicht ist.

Runggaldier: Die waren von Anfang an präsent, wie zum Beispiel der Zölibat, die Krankensalbung durch Laien, wiederverheiratete Geschiedene oder das Frauenpriestertum.

Wenn ich ein Visionspapier herausgreife, etwa „Kirche gestalten und strukturieren“ – was ist da wichtig?

Was werden Sie mit diesem Papier der „Kommis­ sion zwölf“ machen, das als einziges noch nicht veröffentlicht ist.

Runggaldier: Die Synode bekennt sich zum Erhalt der Pfarren. Das hat in der Bevölkerung ein großes und gutes Echo gefunden. In Zukunft werden wir aber verstärkt Laien an der Leitung von Pfarren beteiligen. Das ist bei uns – im Unterschied zu Ihnen in Linz – bislang noch die Ausnahme.

Runggaldier: Es ist fertig und wird demnächst veröffentlicht. Wir müssen uns aber noch klar werden, wie wir den eigenen Charakter dieses Textes betonen. Es ist kein Visionspapier und es enthält auch keine Maßnahmen. Es ist vielmehr das Ergebnis eines Nachdenkprozesses, bei dem verschiedenste Argumente für oder wider vorgebracht und diskutiert wurden. Diesen Nachdenkprozess gilt es fortzusetzen und sich dabei auch mit anderen Diözesen zu vernetzen.

Unter dem Titel „Blick zurück nach vorn“ beschäftigt sich das heurige DiözesangeschichtsSymposium mit der Linzer Diözesansynode, deren Umsetzung in den kirchlichen Alltag und allgemein mit der Bedeutung von Synoden. n Der Seelsorgeamtsleiter von Bozen-Brixen, Eugen Runggaldier, berichtet über die aktuell-stattfindende Synode in Südtirol. (Mehr unter www.bz-bx.net) n Univ.-Ass. Dr. Roland Cerny-Werner (Salzburg) referiert über „Des Volkes Meinung – Die Linzer Diözesansynode 1970–72 als gesellschaftliches Großereignis?“ n DDr. Helmut Wagner (Linz) bittet ehemalige Linzer Synodenteilnehmer zum Gespräch.

Als Moderator leben Sie seit Jahren mit und in der Synode. Was bedeutet die Synode für Sie persönlich?

n 25. September 2015 von 15.30 bis 19 Uhr an der Katholischen Privatuniversität Linz, Bethlehemstraße 20. Eintritt frei!

Runggaldier: Ich erlebe bei den Leuten soviel Bereitschaft, sich für das Evangelium und den Glauben einzusetzen. Da ist ein gesunder und kräftiger Kern von Kirche, auf den man bauen kann. Das tut mir sehr gut. Die Synode gehört für mich zu den ganz schönen Erfahrungen als Priester.

Anmeldung erbeten: Verein für Linzer Diözesangeschichte / Diözesanarchiv Linz, Harrachstraße 7, 4020 Linz. Email: dioezesangeschichte@dioezese-linz.at oder Tel. 0732/77 12 05-86 08.

Wenn man dieses Visionspapier zur Struktur der Kirche liest, merkt man, dass Sie sehr an die Grenzen des Kirchenrechts gehen ...

Runggaldier: Das hält das Recht aus. Die Synode respektiert selbstverständlich das Kirchenrecht, hat aber auch die Pflicht – um ein Wort der Kirchenrechtlerin Sabine Demel aufzugreifen – nach dem besseren Recht zu fragen. Das ist wohl die Brücke zur „Kommission zwölf“, die sich mit überdiözesanen Fragen beschäf­ tigt, die nicht in die Kompetenz eines Diözesan­ bischofs und damit einer Synode fallen ...

Symposium zur Linzer Diözesangeschichte

Jahrbuch über die Freundschaft „Ich nenne euch Freunde.“ Dieses Wort Jesu ist als Titel dem Jahrbuch der Diözese Linz 2016 vorangestellt.

Diözesanbischof Ludwig Schwarz erhält von Herausgeber Bischofsvikar Willi Vieböck das neue Jahrbuch 2016 überreicht. Links Elisabeth Jank, die seit 30 Jahren den Schematismus betreut, rechts Matthäus Fellinger, der das Jahrbuch redaktionell gestaltet. Dioezese

Das neue Jahrbuch erzählt vom hohen Wert der Freundschaft in der Bibel und davon, wie Freunde einen tragen, wenn etwa ein Lebenspartner gestorben ist. Freundschaften sind auch für Eheleute über die eigene Beziehung hinaus wichtig, sie bereichern Beziehungen. Die Salvatorianerin Sr. Hildegard Enzenhofer SDS weiß sich in ihrem Wirken in Palästina von Freundschaften in der Hei-

mat getragen. Schließlich ist es wichtig, sich selbst Freundin und Freund zu sein, wie die bekannte Autorin Sr. Melanie Wolfers darstellt. Der ausführliche Personalschematismus und der liturgische Kalender für das Jahr 2016 machen das Jahrbuch zum Begleitbuch für das kommende Jahr. XX Erhältlich ist das im Veritas-Verlag erschienene Jahrbuch in den Pfarrämtern, im Behelfsdienst des Pastoralamtes und in der Buchhandlung Veritas. Preis: € 7,90.


Simon ist acht Jahre alt. Er hat zwei „Papas“. Holger, sein leiblicher Vater, lebt in Deutschland. Mit Mama Gloria und Halbschwester Kathi wächst Simon aber in Oberösterreich auf, bei Sigi, seinem zweiten „Papa“. Gemeinsam sind sie eine von vielen Patchwork-Familien. brigitta hasch

P

atchwork klingt so einfach, ist aber harte Arbeit“, lacht Gloria Stummvoll-Engelke. Dass aus der Riesenherausforderung eine glückliche Familie wurde, ist nicht selbstverständlich. Die gebürtige Deutsche weiß, wovon sie spricht. Sie lebte nahe Stuttgart, war gerade geschieden und hatte einen 18 Monate alten Sohn, als ihr Sigi begegnete. „Heute betrachtet kann ich sagen: es war Liebe auf den ersten Blick. Er hatte so etwas Positives in seinen Augen“, schwärmt sie. „Ich habe ihm gleich gesagt, dass ich ein Kind habe und für ihn war das okay.“ „Aber er wohnt so weit weg, war für mich der zweite Gedanke“, erzählt Gloria. Eine Übersiedlung

„Wir reden viel und mit dem Kind wurde zwar angedacht, aber zunächst brauchte sie von Holger sein Einverständnis. „Er hat mir versprochen, dass er uns keinen Strick daraus drehen würde“, und bis heute können die Besuchsregelungen immer im besten Einverständnis vereinbart werden.

Gloria StummvollEngelke ist ihrem Herzen gefolgt. Heute, nach fast sechs Jahren, ist sie glücklich über ihre Entscheidung. Auch Simon fühlt sich bei seiner „neuen“ Familie in Österreich sehr wohl. privat

„Testurlaub“ in Österreich. „Da saß ich nun mit Simon allein im vollgepackten Auto und schon nach wenigen Kilometern fragte er, wann wir endlich da seien. In dem Moment war ich nahe daran, die Nerven wegzuwerfen“, lacht Gloria, wenn sie an die Fahrt in den Probeurlaub denkt. Nach diesen Wochen im August war aber endgültig klar, dass sie und Simon nach Österreich ziehen würden. Bis zur endgültigen Übersiedlung im darauf folgenden Februar gab es noch große Abschiedsfeste im Kindergarten und mit Freunden und Nachbarn. Alles neu. Es folgte eine Phase der Eingewöhnung für die junge Mutter und ihren Sohn. „Familie und Freunde wollten uns kennenlernen und waren auch total nett. Aber als Paar hatten wir wirklich wenig Zeit für uns. Für mich war das alles anfänglich purer Stress. Und natürlich funktioniert ein Kind in dieser Situation nicht immer. Ich musste ständig für uns beide denken. Da bekommt man schon mal einen Knoten im Kopf.“ Auch Simon hat diese Zeit enorm viel Kraft gekostet, ist Gloria sicher. Er vermisste natürlich seine alte Umgebung. Es waren aber auch vermeintliche Kleinigkeiten, etwa seine Lieblingsspeise, Maultaschen, die er hier vorerst nicht bekam, weil man sie nicht kennt. Bei der Erziehung hatte sich der neue Partner vorerst nicht eingemischt. „Sigi ist erst langsam in die neue Rolle hineingewachsen. Vielleicht hat Simon deshalb auch nie gesagt: ,Du hast mir gar nix zu sagen!‘“


KirchenZeitung Diözese Linz

Serie 7

17. September 2015

Familiensynode

Patchwork funktio­ niert nicht von selbst – das wissen Gloria und Sigi. Umso mehr genießen sie mit Simon und Kathi ein glückliches Familien­ leben. privat

planen ständig“ Wie nennt man sich? „Ich glaube, mir hat es viel mehr Kopfzerbrechen bereitet, wer wie benannt wurde als Simon. Er hat das einfach nach Gefühl gemacht“, erinnert sich Gloria. Zunächst gab es Papa und Sigi, dann waren es Holger und Sigi, später Papa und Papa Sigi. Und ähnlich kunterbunt würfelte er die Benennungen der Großeltern durcheinander. Auch bei den Papa-Besuchen gab es schon oft Veränderungen. Geburtstage, Weihnachten, Urlaube, der erste Schultag von Simon – alles wird zum Thema, wenn der Vater ein paar Hundert Kilometer entfernt wohnt. Es war und ist ein ständiges Reden und Planen, damit es funktioniert. So gut es geht richtet man sich dabei nach den Bedürfnissen von Simon. „Alle Besuche bedeuten eine Fahrt von drei Stunden in einer Richtung. Dafür hat Simon zu seinem Papa ein gutes Verhältnis. Diese Bezugsperson wollten wir ihm keinesfalls wegnehmen.“ Gut, dass auch die beiden Männer kein Problem miteinander haben, dafür ist Gloria dankbar. Mehr Geschenke. „Das Fahren ist ein bissl stressig, aber ich besuche meinen Papa gern. Zum Geburtstag und zu Weihnachten bekomme ich mehr Geschenke“, kommentiert der junge Mann die Sache sehr pragmatisch. „Natürlich versuchen wir, das bei Kathi auszugleichen. Sie ist jetzt vier Jahre alt. Wie sich alles entwickeln wird, wenn sie älter ist, wissen wir nicht.“ Gloria lässt es auf sich zukommen und blickt optimistisch in die Zukunft.

Familienleben meistern Eine Serie zur Familiensynode Teil 1 von 6

Er wisse aus eigener Erfahrung, dass es auch in Patchwork-Familien viel Heil und viel Großzügigkeit gebe, sagte der Wiener Erzbischof, Kardinal C ­ hristoph Schönborn, vor Journalisten im heurigen Juni. Er ­erwarte sich diesbezüglich aber von der ­Synode keine ­„oberflächliche ­Lösungen, die viel Applaus ­bekommen.“ Auch wenn der Begriff „Patchwork-Familie“ so im Arbeitspapier der diesjährigen Synode nicht vorkommt (wohl ist von einem „neugebildeten familiären Umfeld“ die Rede), ist klar, dass viele Themen dort PatchworkFamilien betreffen (können): Trennung, Wiederverheiratung, die Sorge um Kinder ...

Patchwork-Familien Als Patchwork-Familien ­gelten Familien, in denen ­zumindest ein Elternteil ein oder ­mehrere Kinder aus einer anderen ­Beziehung „mitbringt“. Das kann auf nie verheiratete ­Paare genauso zutreffen wie auf wiederverheiratete ­Geschiedene oder auch auf Menschen, deren erster Ehepartner gestorben ist. In den Synodendokumenten ist klar, dass die Sorge der Kirche natürlich nicht nur jenen gilt, welche die kirchliche Idealform der Familie leben, sondern allen, die Hilfe benötigen. Es geht hier um einen realistischen Blick. Schon im Arbeits­ dokument der Synode 2014 ­hatte es geheißen, es wachse die Zahl der „erweiterten“ Familien, welche vor allem „durch das Vorhandensein von Kindern von verschiedenen Partnern zustande kommen.“ In seinem Vortrag „Das Evangelium von der Familie“ aus dem Jahr 2014 hatte Kardinal Walter Kasper geschrieben, viele verlassene Partner seien um der Kinder willen auf eine neue Partnerschaft und eine neue, zivile Eheschließung angewiesen.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren momente Priesterweihe im Stift Schlägl Am 13. September 2015 empfing H. Matthäus Stuphann in der Stiftskirche Schlägl durch Diözesanbischof Ludwig Schwarz die Priesterweihe. Zum feierlichen Gottesdienst kamen auch Gläubige aus Grünau (Diözese St. Pölten), der Heimatpfarre des Weihekandidaten, mit ihrem Pfarrer P. Leonhard Obex OSB, aus der Pastoraljahrs-Pfarre Altenfelden und aus der Pfarre Rohrbach-Berg, wo der Neupriester als Kap­lan wirken wird. Seine Primiz wird H. Matthäus am 20. September 2015 in HofstettenGrünau feiern.

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Bei der General­ audienz mit Papst Franziskus. Ph. Wögerbauer

Auf geistlicher Spurensuche

Rund 320 Pilger/innen aus den Stiftspfarren von Kremsmünster begaben sich von 31. August bis 5. September auf Spurensuche nach Italien. Die heilige Messe im Petersdom, der Abt Ambros als Hauptzelebrant vorstand, war einer der Höhepunkte der Pilgerfahrt. Aus nächster Nähe erlebten Pilger und Mitbrüder der Benediktiner von Kremsmünster Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch. Seine Ansprache galt dem Stellenwert der Familie in der heutigen Zeit. Die Kremsmünsterer begrüßte er extra. Ein Tag galt einem Besuch in der nahe Rom gelegenen Diözese Palestrina, mit der Kremsmünster in enger Verbindung steht. Das ist

die Heimat des Klosterpatrons Agapitus. Bischof Domenico Digalini empfing die Gruppe aus Oberösterreich, auf dem Stadtplatz wurde ein gemeinsamer Gottesdienst mit der Stadtbevölkerung gefeiert. Auch Subiaco und Montecassino – die beiden Ursprungsorte des Ordens, in denen der hl. Benedikt so prägend gewirkt hat – standen auf dem Programm. In der Krypta der Abteikirche auf dem Montecassino befindet sich die Grabstätte des hl. Benedikt. Für viele war das einer der berührendsten Momente der Reise.

Freude – ins Gesicht geschrieben

Der Neupriester H. Matthäus Stuphann (von rechts) mit Bischof Ludwig Schwarz und Abt Martin Felhofer. Stift Schlägl

Wie Silvia (Foto rechts) haben alle 50 Fluggäste beim Segelflugtag am 12. September gestrahlt. Die Flugsportgruppe Union Linz hat wieder mit Union No Limits und dem Verband der Querschnittgelähmten Kinder und Jugendliche mit Behinderung zum Fest auf ihren Flugplatz eingeladen. 50 Freiwillige halfen mit. Mehrere Piloten flogen pausenlos und schenkten ihren Fluggästen ein Abenteuer. „Voll klass war’s!“ – Diese Antwort war oft zu hören. Foto: Flugsportgruppe Union Linz

Die Geburtstagsfeier einer Glocke

Die Wetterglocke war nicht nur zu hören, sondern mittels Live-Übertragung auch in der Kirche zu sehen. pfarre

Lengau. Weder im Ersten noch im Zweiten Weltkrieg musste die „Wetterglocke“ der Pfarre einrücken, wie man dazumals die verpflichtende Ablieferung der Glocken für die Rüstungsindustrie nannte. Sie blieb als einzige Glocke des historischen Geläutes erhalten und wurde h ­ euer 500 Jahre alt – für die Pfarre Anlass, den runden Geburtstag der 1000 kg schweren Wetterglocke zu feiern. Bischof emeritus Maximilian Aichern ze-

lebrierte den Festgottesdienst und erinnerte in seiner Predigt an eine neue Funktion der Glocken: Sie freuen sich nicht nur mit den Glücklichen und trösten die Trauernden, die Glocken sollen auch Menschen willkommen heißen, die aus Ländern kommen, die wir nicht kennen. Bischof Aichern segnete bei seinem Besuch die „Jungfrauenfahne“, die die Goldhaubengruppe Friedburg-Lengau restaurieren ließ.


KirchenZeitung Diözese Linz

17. September 2015

Aus Oberösterreichs Pfarren 9

Katholische Frauenbewegung nahm mit sentimentalem Fest Abschied von Bad Dachsberg

Schlussstrich mit Segen 40 Jahre lang war das Bildungs- und Erholungshaus Bad Dachsberg ein beliebtes Haus zum Durchatmen. Die Katholische Frauenbewegung zog sich aus Kostengründen nun aus der Trägerschaft zurück. Künftig werden hier Asylwerbende wohnen. Am 12. September nahmen etwa 200 Menschen sentimental und dankbar Abschied von dieser Einrichtung. Noch einmal zeigte sich an diesem strahlenden Spätsommertag Bad Dachsberg von seiner schönsten Seite. Die Teilnehmenden nutzten dabei die Möglichkeit, dort, wo sie viele erholsame und „beruhigende“ Tage erlebten, zu genießen, was sie so schätzten: Austausch, Gemeinschaft, Ruhe, Erholung, Bildung. Noch einmal. Kinder fuhren noch einmal Boot am Teich, Erwachsene blätterten in der Chronik, besuchten verschiedene Stationen im Haus, verabschiedeten sich, indem sie Dank und Erinnerung niederschrieben. Zum Abschluss feierte die Abschied nehmende Gemeinde Liturgie. Sie wurde von Claudia Hasibeder geleitet, die Geistliche Assistentin für Bad Dachsberg war. Mit dem Schlusssegen endete eine Geschichte, wurde eine Zukunft eröffnet. Die Menschen wie die bisherige Bestimmung des Hauses wurden entlassen. Neue Nutzung. Unter den mitfeiernden Gästen war auch Caritas-Direktor Franz Kehrer. Er hat selber hier mit seiner Frau Familienwochen geleitet. Jetzt aber hatte seine Teilnahme eine weitere, besondere Bedeutung: Die Caritas übernimmt das Haus, mietet es vom Orden der Oblaten des hl. Franz von Sa-

les und führt es ab Oktober als Unterkunft für etwa 30 Asylwerbende. Die Katholische Frauenbewegung hat die gesamte Einrichtung im Haus gelassen und sie für die neue Nutzung gespendet. Dachsberg bleibt ein Ort des ZurRuhe-Kommens. „Flüchtlinge brauchen so einen Ort, um sich von den traumatischen Erlebnissen zu erholen und wieder zurück in ein geregeltes Leben zu finden“, sagt die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, Erika Kirchweger. Gleiche Angebote, neue Orte. An zehn Orten wird die Katholische Frauenbewegung nun weiterführen, wofür Dachsberg stand: Die Frauenkulturtage etwa werden im Greisinghof sein, Mutter-Kind-Wochen im Landesjugendhaus Losenstein. E. G.

Momente Sorge um Flüchtlinge Engelhartszell. Einen eindrucksvollen Tag haben fünfzig Flüchtlinge, darunter 14 Kinder, die in Engelhartszell untergebracht sind, erlebt. Bürgermeister Roland Pichler, Alt-Bürgermeister Friedrich Bernhofer und Margit Noe, die Chefin der Donauschifffahrt Wurm + Köck, haben die Asylwerber zu einer Schifffahrt nach Schlögen eingeladen. Die Flüchtlinge sind etwa je zur Hälfte im Bereich des Stiftes Engelszell und in der ehemaligen Jugendherberge in der Marktmitte untergebracht.

Die Schifffahrt machte Groß und Klein Freude. privat

Drei Generationen. Ein Bild vom Abschiedstag mit starker Aussagekraft: Hier haben sich Oma, Mama und Tochter immer wohl gefühlt Katrin Sarembe-Dressler

„Vitum“ steht für Schutz und Leben Putzleinsdorf. Diözesanbischof Ludwig Schwarz (Mitte, links von ihm Pfarrer Franz Lindorfer und rechts Kooperator Maximilian Pühringer) hat kürzlich das neue Pfarrzentrum gesegnet (mehr zum Pfarrzentrum in KiZ 34). Das Haus trägt die Bezeichnung „Vitum“, eine Wortkreation, die sich aus dem Namen des heiligen Vitus, des Pfarrpatrons von Putzleinsdorf, und aus dem lateinischen Wort vita (Leben) zusammensetzt.

Gallneukirchen. Um den Flüchtlingen, die Anfang September in die „Klammmühle“ in Engerwitzdorf eingezogen sind, den Start zu erleichtern, bat die Initiative „Gemeinsam in Gallneukirchen“ (GiG) die Bevölkerung um Lebensmittelspenden. GiG konnte die Asylwerber mit einer Tonne Lebensmittel und Hygieneartikel empfangen. Kremsmünster. Fußball spielt für die dreißig minderjährigen Asylwerber, die in der Gemeinde untergebracht sind, eine außerordentlich wichtige Rolle. Der Turn- und Sportverein Kremsmünster unterstützt daher die Jugendlichen: Sie können die Trainingsplätze nutzen und haben auch freien Eintritt bei den Meisterschaftsspielen. Der Trainer Hans Stadlhuber führt mit den Burschen auch Trainingseinheiten durch. Die jüngste Aktion war ein Freundschaftsspiel gegen die U15 bzw. U13 von Kremsmünster. Die jugendlichen Asylwerber besiegten die sich tapfer wehrenden Kremsmünsterer mit 0:8.


10 Thema

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Bewaffnete Konflikte zu lösen dauert viele Jahre Derzeit gibt es „mehr als 40 bewaffnete Konflikte auf der Welt“, sagt der Friedensforscher Maximilian Lakitsch. Die kriegerischen Auseinandersetzungen finden nicht zwischen zwei Staaten statt, sondern „sind innerstaatliche Konflikte“. Vor allem in Afrika und im Nahen Osten nimmt das Konfliktpotential zu und treibt immer mehr Menschen zur Flucht.

interview: susanne huber

Welche Maßnahmen und Strategien gibt es, um Konflikte zu lösen?

Maximilian Lakitsch: Das ist bei jedem Kon­ flikt anders. Erfahrungsgemäß dauert es etwa 20 Jahre, bis ein Konflikt so beigelegt ist, dass er nicht wieder aufflammt und er bis in die Wurzeln der betroffenen Gesellschaft berei­ nigt ist. Dazu gibt es unterschiedliche Pha­ sen wie die Konfliktintervention, bei der die Kämpfe eingestellt werden. Diese Interven­ tion ist nicht notwendigerweise eine militä­ rische, sondern in der Regel eine diploma­ tische. Der erste Schritt zur Beendigung von Kampfhandlungen erfolgt häufig von a­ ußen, vorwiegend ist es die UNO, die hier aktiv wird; oft sind es auch ein bis zwei vor allem neutrale Staaten, die sich hervortun wie Nor­ wegen oder die Schweiz. Und Österreich?

Der Friedensforscher Maximilian Lakitsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichi­ schen Studienzentrum für Frieden und Konflikt­ lösung an der Burg Schlaining/Burgenland. privat

Maximilian Lakitsch: Österreich ­ könnte sicher­ lich viel mehr tun. Hier mangelt es an finanziellen Mitteln und an einer Ge­ samtstrategie. Wenn wir uns die Phasen der Konfliktlösung genau ansehen wird deutlich, dass ab dem Zeitpunkt, an dem die bewaff­ neten Kämpfe eingestellt werden, auch die internationale Wahrnehmung des Konflikts schwindet. In weiterer Folge verliert auch die internationale Staatengemeinschaft tenden­ ziell das Interesse daran und es fließt weniger Geld. In dieser kritischen Phase muss man da­ ran gehen, das Verhältnis zwischen den Kon­ fliktparteien zu klären, sich die Hintergründe des Konflikts wie kulturelle Differenzen an­ zusehen und die Ursachen zu bekämpfen. Da sind wir in einem Zeitrahmen von fünf Jah­ ren. Danach schreitet man von Ebene zu Ebe­

ne zurück, bis man die gesamtgesellschaftli­ che Ebene erreicht, bereinigt und geheilt hat. Das dauert bis zu 20 Jahre. Seit dem 11. September 2001 nehmen religiöse Konflikte zu. Was sind die Ursachen?

Maximilian Lakitsch: Meistens beginnen sie als soziale Konflikte. Dahinter steht in der Re­ gel die Diskriminierung einer Gruppe inner­ halb einer Bevölkerung, das heißt, dass die Staatsmacht die Ressourcen nicht gleich an alle Gesellschaftsmitglieder verteilt, sondern mindestens eine oder zwei Gruppen davon ausschließt. Wenn ab irgendeinem Zeitpunkt diese Minderheitengruppe realisiert, dass sie unterdrückt wird, ihren Unmut kundtut und die Regierung nichts dagegen tut, kann es sein, dass die Lage eskaliert und es zu einem bewaffneten Konflikt kommt, der sich dann ausdrückt über die Gemeinsamkeit der diskri­ minierten Gruppe. Wie sieht das in der Realität aus?

Maximilian Lakitsch: Nehmen wir als Bei­ spiel den Irak, dort sind die Sunniten in der Minderheit und die schiitische Regierung be­ rechtigt diese Gruppe nicht gleichermaßen wie die schiitische Mehrheit. Das hat zur ­Folge, dass die sunnitische Gruppe rebelliert. Und dieser Konflikt drückt sich dann religiös aus, obwohl die Ursachen im sozialen Bereich liegen. Weist ein solcher sozialer Konflikt religiöse Elemente auf, desto bestimmender wird dieser Faktor erfahrungsgemäß mit fort­ schreitender Zeit. Werden bei Konfliktlösungen auch religiöse ­Würdenträger mit einbezogen?


KirchenZeitung Diözese Linz

17. September 2015

Thema 11

Weltweit gibt es mehr als 40 bewaffnete Konflikte. Kriege wie in Syrien zwingen Menschen zur Flucht. reuters

Maximilian Lakitsch: Ja, und sie sind besonders wichtig, denn wenn Religion im Spiel ist, werden die gängigen rationalen Gesetzmäßigkeiten des diplomatischen Verhandelns – du gibst mir zwei Häuser von da, dafür bekommst du zwei Häuser von dort – außer Kraft gesetzt, weil der religiös Glaubende nicht einfach auf für ihn Wichtiges wie das Transzendente oder das Paradies als Versprechung nach dem Sieg verzichtet, um andere Dinge zu bekommen. Das große Problem bei der Konfliktlösung ist in Folge, dass die Dimension der Religion oft nicht ernst genommen und ignoriert wird und man nicht auf die Bedürfnisse der Beteiligten eingeht. Deshalb ist es ganz wesentlich, mit religiösen Würdenträgern zu kommunizieren und sie in diplomatische Friedensinitiativen mit einzubeziehen, weil sie die Sorgen und Nöte der Menschen, die unmittelbar von den Auseinandersetzungen betroffen sind, kennen. Sie treten als Verhandler, als Schlichter, als Respektspersonen auf. Kirchliche Gemeinden bieten in Projekten außerdem oft humanitäre Nothilfe und Unterstützung an. Wieso konnte die Terrormiliz Islamischer Staat, die in Gebieten des Irak, Syriens und in Regionen Libyens wüten, so stark werden?

Maximilian Lakitsch: Die Ursache, dass es die IS-Miliz gibt, liegt in einer jahrzehntelangen fehlgeleiteten und fehlgeschlagenen P ­olitik der internationalen Staatengemeinschaft. Man könnte sagen, dass man mit den Konflikten der letzten 25 Jahre, die mehr oder weniger unzufriedenstellend oder nur halb gelöst worden sind, ein Monster geschaffen hat. Die IS-Miliz hätte nie so stark werden kön-

nen, wenn sich im irakischen Widerstand dazu kommt, ist wichtig, dass man die nächs2003 die sunnitischen Stämme nicht verbün- ten Phasen in der Konfliktbearbeitung ernst det hätten mit der – damals noch – a­ l-Qaida. nimmt und politische Maßnahmen, VersöhDazu bekamen sie Unterstützung und das nungs- und AntidiskriminierungsmaßnahKnow-how von der ehemaligen Baath-Par- men so lang durchführt, dass es den Kern des tei, den Militärs und den Ex-Geheimdienstof- Problems behandelt. fizieren im Irak – allesamt Sunniten. Das ist ein Grund, warum die schiitische irakische Wie sehen diese Versöhnungsmaßnahmen aus? Regierung großes Misstrauen gegenüber den Maximilian Lakitsch: Das sind oft Workshops, Sunniten hegt. Der ursprüngliche Grund, wa- wo Leute, die beteiligt waren an Verbrechen rum Sunniten und Schiiten so auseinander- von beiden Seiten, miteinander reden. Hier getrieben wurden, hängt mit den west­lichen ist entscheidend, Experten, Me­diatoren heSanktionen gegen Saddam Hussein „Erfahrungsgemäß dauert es etwa 20 Jahre, bis ein Konflikt und gegen das iraki- so beigelegt ist, dass er nicht wieder aufflammt und er bis sche Massenvernich- in die Wurzeln der betroffenen Gesellschaft bereinigt ist.“ tungs- und Atomprogramm zusammen. Der Irak war ja in den ranzuziehen, die das optimal durchführen 70er und 80er Jahren ein moderner Staat, der und leiten. In diesen Workshops wird alles durch diese Sanktionen zerstört und dessen auf den Tisch gelegt. Gesellschaft dadurch auseinandergerissen Wir hatten in der Friedensburg Schlaining worden ist, das muss man ganz klar sagen. einen Mann aus einer serbischen NGO, der Ein weiterer Hintergrund ist, dass die Ame- einen Workshop mit Serben und B ­ osniaken rikaner seit 2013 wussten, dass eine Miliz im durchführte. Er erzählte, er wollte einen ehe­ Entstehen ist, die das Potential hat, wirklich maligen serbischen Offizier schon aus der stark zu werden. Sie haben das aber passie- Gruppe rausnehmen, weil er das Massaker ren lassen, weil sie hofften, dass sie den sy- von Srebrenica verleugnete. Seine Kollegen rischen Präsidenten Baschar al-Assad stürzen drängten ihn jedoch, das nicht zu tun. Im können. Daran, dass das solch rigorose Aus- Laufe des Workshops kam es schließlich zu maße annimmt, hat sicher keiner gedacht. einer wundersamen Umkehrung dieses ExOffiziers, der dann im vergangenen Jahr sogar nach Srebrenica gepilgert ist und sich seitWie kann nun gegen den IS vorgegangen her einsetzt für Versöhnungsmaßnahmen. ­werden? Maximilian Lakitsch: Das ist schwierig zu sa- Ganz wesentlich ist bei Friedens- und Kongen. Die Maßnahmen, zu denen die IS-Miliz fliktlösungsinitiativen deshalb, dass man greift, sind äußerst brutal und deshalb ist es die authentischen Meinungen auf den Tisch kaum vorstellbar, dass das ohne eine militäri- bringt, nichts verheimlicht, sondern wirklich schen Intervention vonstatten geht. Wenn es gnadenlos ehrlich ist.


12 Panorama stenogramm n Gestorben. Der frühere Präsident des Katholischen Familienverbands Österreich (KFÖ), Helmuth Schattovits, ist am Donnerstag im Alter von 76 Jahren verstorben. In der von 1970 bis 1978 ausgeübten Position des KFÖ-Präsidenten, aber auch später als Leiter des „Instituts für Ehe und Familie“ der Österreichischen Bischofskonferenz und als Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für Familienforschung hat er die Familien­ politik maßgeblich mitgeprägt.

Katholischer Familienpionier Helmuth Schattovits ist ver­ storben. franz josef rupprecht

40.000 Flüchtlin­ge. Von 40.000 Flüchtlingen, die sich in Österreich aufhalten und deren Situation ungeklärt sei, sprach Caritas-Österreich-General­ sekretär Bernd Wachter am Montag. Die Caritas sehe mit dieser Zahl eine „absolute Mega-Auf­ gabe“ auf Hilfsorganisationen und Behörden zukommen. Die Situation sei schon bisher angespannt gewesen, den Großteil der Flüchtlinge könne man hier nur für wenige Tage unterbringen. Zuvor hatte sich die Lage verschärft, nachdem Deutschland die Grenzkontrollen zu Österreich wieder eingeführt hatte. Unterstützung. Die Katho­ lische Aktion Österreich (KAÖ) unterstützt die Forderung von Caritas-Präsident Michael Landau, ein Bundesministerium für Asyl, Migration und Integration zu schaffen. Die Zuständigkeiten sollen so besser gebündelt werden. Trotz vieler Gefahren und mancher Hürden würden auch in den nächsten Wochen und Monaten viele Asylwerber einen Weg nach Europa finden, sagte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer.

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

75 Jahre Theologische Kurse

Ein Glaubenskurs, der auch Atheisten interessiert Ab September feiern die Theologischen Kurse in ganz Österreich ihr 75-jähriges Bestehen. Sie bieten jedem Interessierten Zugang zu einer theologischen Bildung auf hohem Niveau. Heinz Niederleitner

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ So steht es im ersten Petrusbrief und das ist seit Anbeginn der Grundsatz der Theologischen Kurse, wie Leiter Erhard Lesacher im Gespräch sagt: „Menschen ­Glaubensreflexion zu vermitteln, die sie befähigt, dazu auch nach außen Stellung zu nehmen. Die Theologischen Kurse richten sich an jeden, der bereit ist, sich auf reflektierte Art und Weise mit seinem Glauben auseinanderzusetzen. Das sind auch schon alle Voraussetzungen, die man mitbringen muss.“ Nachfrage. Die Nachfrage ist jedenfalls da. Zwar ist die Absolvierung des Grundkurses für manche pastorale Tätigkeiten, zum Beispiel für ehrenamtliche Diakone, notwendig. Doch laut Lesacher besuchen 80 bis 85 Prozent der Teilnehmer die Kurse inklusive Prüfungen zunächst einmal für sich selbst. „Das bedeutet auch eine hohe Motivation unter den Teilnehmern“, sagt der Leiter. Bei manchen Kursteilnehmern erwachse gerade daraus ein Engagement: in der Krankenhausseelsorge, als Diakon und in anderen Bereichen. Entstanden sind die Theologischen Kurse, die älteste theologische Erwachsenenbildungseinrichtung der römisch-katholischen Kir-

Erhard Lesacher leitet die Theo­ logischen Kurse.

che, im deutschen Sprachraum, in der gerade auch für die Kirche schwierigen Kriegs- und NS-Zeit. Prägende Leiterin war DDr. Margarete Schmid. Angesichts der aggressiven Bedrohung des kirchlichen Glaubens durch den Nationalsozialismus sollte die Gründung der damals „Theologisches Laienjahr“ g­ enannten Institution Laien befähigen, ihren Glauben zu reflektieren und so auch in der ­Situation der Anfechtung und Verfolgung fundiert vertreten zu können. Auch wenn dieses Ziel, zum Zeugnis über den Glauben zu befähigen, stets dasselbe blieb, haben sich natürlich die Umstände geändert. Heute sind es eher die Fragen und Anfechtungen einer säkularen Umwelt, denen ein Christ begegnen muss. Doch auch bei der Zielgruppe des Kurses hat sich etwas getan: In den Anfangsjahren konnte man – wohl auch wegen der Bedrohung durch das NS-Regime – nur auf persönliche Vermittlung teilnehmen. Später brauchte es die Empfehlung eines Priesters. „Heute ist selbst die Mitgliedschaft zur katholischen Kirche keine Voraussetzung mehr“, sagt Erhard Lesacher. Unter den Kursteilnehmern seien auch Mitglieder anderer Konfessionen, vereinzelt sogar Atheisten, die sich informieren wollen. Im Ganzen zeige die Teilnehmerschaft die ganze Bandbreite des Katholischen, sagt der Leiter. Das sei spannend und bereichernd. Österreichweit. Apropos Bandbreite: Da die Theologischen Kurse österreichweit ausgerichtet sind und über die Bischofskonferenz von allen Diözesen getragen werden, kann man den Grundkurs auch im Fernstudium absolvieren. Die unterschiedlichen Spezialkurse werden dezentral in den Diözesen abgehalten. Ja, selbst das 75er-Jubiläum feiern die Kurse im kommenden Studienjahr in jeder Diözese. Startschuss ist diesen Freitag (18. September) in Innsbruck.

Höhepunkte sind immer die Zeugnisverleihungen wie hier in Wien 2014. Theologische Kurse (2)

XX Nähere Informationen zu den Theologischen Kursen und zum Jubiläum finden Sie unter: www.theologischekurse.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

17. September 2015

Die Prozessdauer von Eheannullierungen soll durch einen Erlass von Papst Franziskus verkürzt werden.

reuters

Eheannullierung wird vereinfacht Papst Franziskus hat das Verfahren zur Prüfung der Gültigkeit von Ehen erheblich ­vereinfacht. Nach einem am Dienstag vergangener Woche veröffentlichten neunseitigem päpstlichen Erlass, der am 8. Dezember in Kraft tritt, soll das Urteil in sogenannten Ehenichtigkeitsprozessen unter bestimmten Bedingungen bereits binnen einiger Wochen durch den Ortsbischof gefällt werden können. Außerdem muss das erstinstanzliche Urteil künftig nicht mehr von einer zweiten Instanz bestätigt werden. Bislang

mussten solche Entscheidungen von einem Gremium aus drei Kirchenrichtern getroffen werden und wurde erst rechtskräftig, wenn ein zweites Kirchengericht zu derselben Auffassung kam. In manchen Ländern konnte sich ein solches Verfahren über Jahre hinziehen. Die Maximaldauer eines Ehenichtigkeitsprozesses beträgt nun ein Jahr. Nach katholischem Kirchenrecht kann eine Eheschließung bei Vorliegen bestimmter Gründe für nichtig erklärt werden. Dazu zählen Formfehler wie das Fehlen von Trau-

zeugen. Meist werden jedoch Willensmängel oder Erkenntnismängel geltend gemacht, etwa wenn ein Partner von vorne­ herein Kinder ausschließt. In einem Ehenichtigkeitsprozess geht es um die amtliche Feststellung, ob eine Ehe je bestanden hat. Es handelt sich nicht um eine „katholische Scheidung“, also die Auflösung einer bestehenden Ehe. Papst Franziskus betont, dass er mit seiner Reform nicht die Nichtigkeits­ erklärung von Ehen fördern, sondern lediglich die Prozessdauer verkürzen wolle.

Von 19. bis 28. September besucht Papst Franziskus Kuba und die USA

Papst startet auf Kuba große Amerika-Reise Papst Franziskus beginnt am Samstag im kommunistischen Kuba seine 10. Auslandsreise. Dort kündigte das Regime zwar die Freilassung von Häftlingen an, nahm aber auch Dutzende Dissidenten fest. Am Sonntag feiert der Papst eine Messe in Havanna. Die zweite Station sind dann die USA. Der Papst wird dort mit US-Präsident Obama zusammentreffen, den M ­ issionar Junipero Serra heiligsprechen und vor dem US-Kongress sprechen. Höhepunkt dürfte die Ansprache vor der UN-Vollversammlung am 25. September in New York sein, wo er auch Russlands Präsidenten Wladimir Putin ­treffen soll. Den Abschluss bildet der Besuch beim Welttreffen der Familien am 26. und 27. September in Philadelphia, zu dem 1,5 Millionen Katholiken aus 160 Ländern erwartet werden.

Zuschauer. Die Papstmesse in Havanna wird direkt vor dem Konterfei der kommunistischen R ­ evolutionsikone Ernesto „Che“ Guevara gefeiert. Hier hatte schon Papst Johannes Paul II. eine Messe zelebriert. Reuters

Deutscher Dialog wird fortgesetzt Katholische Bischöfe und ­Laien haben am Wochenende in Würzburg ihren Gesprächsprozess zur Zukunft der Kirche ­beendet. Beide Seiten betonten zum Abschluss des fünfjährigen Prozesses, den Dialog fortsetzen zu wollen. Als Früchte des Dialogprozesses gelten unter anderem Änderungen im kirchlichen Arbeitsrecht sowie Diskussionen über die Rolle der Frau in der Kirche. Die Überlegungen zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen flossen auch in die Papiere ein, die die deutschen Bischöfe zur Vorbereitung der im Oktober anstehenden Welt­ bischofssynode in Rom einreichten.


14 Zu Gast

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

zur person

„Wichtig ist vor allem, aus allen Fehlern und Mühseligkeiten zu lernen, sich mit dem Gemeisterten nicht zu identifizieren, sich darüber zu freuen und den nächsten Schritt zu tun.“ Cecily Corti. Vadim Belokovsky

Cecily Corti, geboren in Wien, verbrachte ihre ersten Jahre in Slowenien. Sie erlebte Flucht und Vertreibung, ihr Vater wurde ermordet. Mit 24 Jahren heiratete sie den Regisseur Axel Corti, mit dem sie drei Söhne bekam. Jahre nach dem Tod ihres Mannes begann ihr intensives soziales Engagement. Sie betreibt vier Einrichtungen, in denen Obdachlose Unterkunft finden. Für ihr Engagement wurde sie u.a. mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und 2013 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte geehrt.

„Der tiefsten Sehnsucht folgen“ Cecily Corti betreibt vier Einrichtungen für Obdachlose in Wien. Verheiratet war sie mit dem Regisseur Axel Corti. Soeben hat sie ein Buch über ihre wechselvolle Lebensgeschichte herausgebracht. Ein Gespräch über Ohnmacht, Sehnsucht und die Entscheidung, im Kleinen etwas zu verändern. Das Gespräch führte Christine Grüll

Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Sie sich angesichts der Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren ohnmächtig gefühlt haben und handeln wollten. Warum gerade im sozialen Bereich?

Cecily Corti: Die große Politik können wir nicht beeinflussen, das war mir klar. Was kann ich also tun, wie kann ich persönlich eine Veränderung bewirken? Im Sitzen in der Stille in der Tradition des Zen erlebe ich die Verbundenheit mit allen Menschen und mit allem, was mich umgibt. Da spüre ich auch das Ausmaß von Leid, das der Mensch dem Menschen zufügt. Wie gehen wir miteinander um? Wie unbewusst fügen wir einander Verletzungen zu? Wie entstehen daraus Spannungen, Konflikte und in allerletzter Instanz Kriege? Da wollte ich ansetzen. Persönlich in meinen Beziehungen etwas verändern, das wirkt. Wir alle haben ein Potential der Zerstörung in uns, ebenso die Möglichkeit, den göttlichen Samen, der in uns angelegt ist, zum Leben zu verhelfen. Diese Überzeugung wollte ich in meinem Alltag zum Ausdruck bringen. Unsere Zeit ist sehr beherrscht von Angst. Wie sind Sie mit Ihrer eigenen Angst umgegangen?

Corti: Indem ich sie konfrontiere. Mich ihr aussetze. Wovor habe ich Angst? Was ist meine allergrößte Angst? Was bedroht mich existentiell? Ganz selbstverständlich tauchen da auch die Werte auf, die mir kostbar sind. Und auch die Kraft, mich für sie einzusetzen. Sie zitieren Schiller: „Was ist das Schwerste von allem? ... zu sehen, was vor den Augen liegt.“ Wie kann man da achtsamer werden?

Corti: Ganz klein beginnen. Einfach darauf achten, worüber man immer wieder stolpert. Der tiefsten Sehnsucht auf die Spur kommen und dieser Spur folgen. Wie kann ich das Geschenk des Lebens ehren? Wenn es zu Ende ist, was würde ich bedauern, nicht gemacht zu haben? Aus Feigheit oder aus Bequemlichkeit. Die Qualität der Beziehung wurde mir dabei ganz wesentlich. Dieser Aspekt ist uns in der Arbeit mit den Obdachlosen ein zen­traler Aspekt. Wie begegne ich den Menschen, ohne den Anspruch, helfen zu wollen oder gar barmherzig zu sein? Es geht um Präsenz, zuhören, Anteil nehmen, absichtslos geben, ohne Erwartung, ohne Abhängigkeiten zu schaffen. Ich denke, die Kirche hätte

da eine wichtige Aufgabe: die Menschen zu unterstützen in ihrer inneren Not, in der Orientierungs- und Ratlosigkeit, vor allem ohne erhobenen Zeigefinger. Die Botschaft Jesu ist doch unendlich befreiend. Ich halte es nicht aus, wenn immer vor allem von den Geboten, von Schuld und Sühne, von gut und böse, vom Lohn im Himmel die Rede ist. Hier und jetzt könnten wir den Himmel schmecken. (Langversion unter www.kirchenzeitung.at/ gesellschaft) XX Am Montag, 9. November, 19.30 Uhr, ist Cecily Corti zu Gast im Kepler Salon Linz, Rathausgasse 5.

In ihrem Buch, aufgezeichnet von Jacqueline Kornmüller, erzählt Cecily Corti von ihrem Lebensweg. Dabei kommen auch jene existentiellen Fragen zur Sprache, die sie bei ihrer ganz persönlichen Entwicklung begleitet und letztendlich dazu geführt haben, sich mit aller Kraft für andere einzusetzen. Cecily Corti, Man muss auf dem Grund gewesen sein, Christian Brandstätter Verlag 2015, 160 Seiten, EUR 19,90.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

17. September 2015

Wenn die Wirtschaft Probleme hat, werden in der Gesellschaft Schuldige gesucht. nena2112 / photocase.de

Über den Verlust der Arbeitsstelle

Arbeitslose als Sündenböcke W

issenschaftler/innen aus Berlin ha­ ben bereits im Jahr 2001 eine inter­ essante Untersuchung unter dem Titel „Faule Arbeitslose?“ angestellt. Sie halten darin fest, dass immer dann, wenn die Wirt­ schaft lahmt und Wahlen vor der Tür stehen, das Image arbeitsloser Menschen besonders leidet. Arbeitslose werden in diesen Zeiten häufig der Faulheit bezichtigt. Die Forscher/ -innen vermuten dahinter einen Sünden­ bockmechanismus: Die Arbeitslosen müssten als „Sündenböcke“ für eine zum Teil verfehlte Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik her­ halten. Bibel. Der „Sündenbock“ ist ursprünglich eine biblische Figur. Im Buch Levitikus des Alten Testaments, im 16. Kapitel, wird eine Kulthandlung beschrieben: Einem Opfer­ tier, einem Ziegenbock, werden durch Hand­ auflegung die Sünden des Volkes übertragen. Dann wird das Tier in die Wüste gejagt. Die Bildsprache des Ritus ist eindeutig. Sie steht

Pate, wenn einzelne Menschen für struktu­ relle Probleme verantwortlich gemacht wer­ den. Sündenbockmechanismen, zum Beispiel die pauschale Verdächtigung, dass Arbeits­ lose faul sind und an ihrem Schicksal selbst die Schuld tragen, passen freilich zu unserer individualistischen Gesellschaft. Denn wenn gilt: „Jeder ist seines Glückes Schmied!“, trifft auch die Kehrseite der Aussage zu: „… und an seinem Unglück selber schuld!“ Christus. Die kirchliche Sozialverkündigung verwehrt sich gegen eine solche Sicht. Im Kompendium der katholischen Soziallehre wird Arbeitslosigkeit als „sozialer Notstand“ angesehen, der vor allem Leiden für die Be­ troffenen bedeutet. Das Sozialwort des Öku­ menischen Rates in Österreich spricht von Erwerbslosigkeit als „schwerem Los“. Und das Sozialwort der deutschen Kirchen „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtig­ keit“ weist die Sicht, Arbeitslosigkeit beruhe auf individuellem Versagen als „weitverbrei­

tetes Vorurteil“ zurück und bezeichnet sie als „gesamtwirtschaftliches Problem“. Christinnen und Christen sind aus ihrem Glauben heraus sensibel für ungerechte Sün­ denbockmechanismen. Denn im Zentrum ihres Glaubens steht mit Jesus Christus einer, der selbst als Sündenbock herhalten musste, ungerecht gelitten hat, ja sogar zu Tode ge­ bracht wurde. Es gehört zur christlichen Identität, Sündenbockmechanismen zu ent­ larven, zu kritisieren und zu verhindern.

ArbeitsLeben Teil 3 von 4 von Univ.-Prof. Dr. Ansgar Kreutzer Professor für Fundamentaltheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz


Sonntag 25. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 20. September 2015

Zärtliches Staunen Wer von uns ist der Größte? Das beschäftigt die Jünger Jesu. Normalerweise stehen Große und Mächtige in der Mitte, im Zentrum. Jesus stellt ein Kind in ihre Mitte und umarmt es. Ein kleines, unschuldiges und noch unfertiges Wesen – um aufzuzeigen, dass nur wachsen und immer mehr sie/er selbst werden kann, wer das Unvollständige annimmt.

1. Lesung Weisheit 2,1a.12.17–20 Sie (die Frevler) tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen: [...] Lasst uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung. [...] Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht. Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner. Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennenzulernen, seine Geduld zu erproben. Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.

2. Lesung Jakobus 3,16 – 4,3 Wo Eifersucht und Ehrgeiz herrschen, da gibt es Unordnung und böse Taten jeder Art. Doch die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht. Wo Frieden herrscht, wird (von Gott) für die Menschen, die Frieden stiften, die Saat der Gerechtigkeit ausgestreut. Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern.

Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden.

Evangelium Markus 9,30–37 Sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen. Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer (von ihnen) der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.


Wort zum Sonntag

Kein Wunderwuzzi, einfach nur Mensch sein Ausgerechnet ein Kind! „Und er stellte ein Kind in ihre Mitte und nahm es in seine Arme ...“ Es ist ein liebevolles und einprägsames Bild. Wo normalerweise Große und Mächtige stehen, nimmt Jesus ein kleines, unschuldiges und noch unfertiges Wesen um aufzuzeigen, dass wir nur im Annehmen des Unvollständigen wachsen und immer mehr wir selbst werden können. Damit uns das gelingt ist es notwendig, unser Herz sprechen zu lassen. In der heutigen Zeit spielt sich vieles im Kopf ab – rasche Entscheidungen treffen, logisches Denken etc. Oft braucht es aber gerade das Herz als Sprachrohr, das schließlich ein Umdenken im Kopf ­ermöglicht. Nicht unser Perfektionismus, sondern die Erkenntnis führt uns am Weg weiter. Ich darf klein und schwach sein – ich brauche nicht wie ein „Wunderwuzzi“, der alles kann, agieren. Dafür sind wir Menschen nicht von Gott geschaffen worden. Jeder von uns wurde mit bestimmten Aufgaben, Fähigkeiten, Begabungen und Talenten von Gott betraut. Diese gilt es zu entdecken und zu leben.

Wickelbär /Photocase.de

H

ilf mir, Gott, durch deinen Namen, verschaff mir Recht mit deiner Kraft!

Gott, höre mein Flehen, vernimm die Worte meines Mundes! Denn es erheben sich gegen mich stolze Menschen, freche Leute trachten mir nach dem Leben;

Ganz deutlich spricht Gott in der 2. Lesung zu uns: „Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg.“ Vermutlich stellen sich ­viele Menschen folgende Frage: Wozu führen die Menschen in Syrien und Afghanistan Krieg? Erreicht wird durch dieses ständige Kämpfen nichts außer Massenmorde, Ausbeutung und ­lebenslange Traumata. Habsüchtige Menschen wollen Macht, Reichtum und Ansehen erlangen – leider oft um jeden Preis. Kehren wir um und versetzen wir uns in ein Kind – unschuldig, machtlos, klein und doch so friedlich, unbeschwert und lebensfroh. Nehmen wir uns die Kinder zum Vorbild!

Zum Weiterdenken „Wo Frieden herrscht, wird von Gott für die Menschen, die Frieden stiften, die Saat der Gerechtigkeit ausgestreut.“ (siehe 2. Lesung) Wenn wir dies im Herzen tragen, dann sind wir auf der richtigen Spur – mit Gott auf der Überholspur.

sie haben Gott nicht vor Augen.

Nicole leitenmüller

Doch Gott ist mein Helfer,

ist Koordinatorin im Team Oberes

der Herr beschützt mein Leben.

gend, Leiterin von Jugendchor

Mühlviertel der Katholischen Juund -orchester, 25 Jahre alt und

antwortpsalm, aus Psalm 54

wohnt in Lembach/Mühlkreis. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

ZUR SACHE Small is beautiful Eigentlich haben die Menschen genug Kleidung und brauchen keine neue. Genau deshalb muss sich die Modebranche immer wieder neue Modetrends einfallen lassen, um den Verkauf anzukurbeln. Dabei werden die Abstände zwischen den Kollektionen immer kürzer, ständig gibt es neue Trends, hochmodische „Musthaves“ und Abverkäufe mitten in der Saison. Anders als bei der Ernährung, wo sich der Bio-Trend schon ganz beachtlich durchzusetzen vermag, kaufen Kund/innen bei der Bekleidung immer noch viel Ware, die unter umweltschädigenden und menschenunwürdigen Bedingungen produziert wurde. Das trotz guter Vorsätze, weil zum einen die Kennzeichnung unübersichtlich und zum anderen die Preise deutlich höher sind. Heike Holdinghausen zeigt in diesem Buch auch auf, dass Baumwolle nicht nur gut und Kunstfaser nicht automatisch schlecht ist, wenn man auf die Ökobilanz schaut. Und sie wirft auch einen Blick auf die „geplante Obsoleszenz“, darauf also, dass Reißverschlüsse geplanterweise nach zwei Jahren kaputtgehen und damit die Lebenszeit von teuren Jacken verkürzen. Ihr Ratschlag, der leicht zu befolgen ist: Lange tragen, pfleglich behandeln und nicht wegschmeißen, wenn der Knopf ab ist.  Dreimal anziehen, weg damit.

Bunte Vielfalt bei der vorjährigen Messe. 2015 wird die Ausstellungsfläche der Wearfair auf 9000 Quadratmeter weiter vergrößert. WEARFAIR

Über 180 Aussteller/innen bei der 8. Ausgabe der Wearfair in Linz

Nachhaltigkeit wird immer vielfältiger Mode, Ernährung, Mobilität, Kosmetik, alternative Geldanlagen oder Reisen – das Spektrum für einen nachhaltigen Lebensstil wird immer größer. Auch das Angebot dafür wächst. Beispiele dafür werden drei Tage lang auf der Linzer Wearfair 2015 präsentiert. BRIGITTA HASCH

Ein weiteres Buch zum Thema wurde bereits im März in der KirchenZeitung vorgestellt.  Leidenswege der Ökonomie. Josef Nussbaumer,

Beim Konsum an die nächste Generation zu denken, heißt nicht automatisch, auf Genuß oder Lust zu verzichten. Im Gegenteil: Mit einem nachhaltigen Lebensstil kann man einen Beitrag dazu leisten, dass die Welt besser wird und es ist für den Einzelnen gleichzeitig wohltuend. Dies ist eine der wichtigsten Prämissen der Veranstalter der Wearfair. Ihnen geht es um bewussten Konsum und nicht um Konsumverzicht. Im Vordergrund steht nicht ein erhobener Zeigefinger sondern vielmehr die Tatsache, dass nachhaltige Produktion zukunftsweisend ist und überdies auch arbeitsmarktpolitisch immer mehr positive Auswirkungen hat.

Andreas Exenberger, Stefan Neuner, STUDIA Universitätsverlag Innsbuck 2015, 19,90 Euro.

Mehr als ein Nischenprogramm. Längst ist der nachhaltige Lebensstil aus der alter-

Heike Holdinghausen, Westend-Verlag, Frankfurt 2015, 17,50 Euro.

nativen Ecke gekommen und präsentiert sich selbstbewusst und stark. Fair produzierte Mode oder Lebensmittel kommen zwar immer noch vorwiegend von kleinen Herstellern und Läden. Aber auch der Handel setzt zunehmend auf faire, regionale oder biologische Waren und reagiert damit auf die steigende Nachfrage. Um das Thema bei all dem Angebot und der Vielzahl an Gütesiegeln für die Konsument/ innen übersichtlich zu halten, bieten das Klimabündnis OÖ, die oö. Arbeiterkammer, Cleanclothes und Global 2000 auf ihren Internet-Seiten Einkaufshilfen für faire Bekleidung und biologische Ernährung an.  http://oberoesterreich.klimabuendnis.at  http://ooe.arbeiterkammer. at/fair_fashion_guide  www.cleanclothes.at  www.global2000.at

Aussteller werden genau geprüft. Selbst für Expert/innen ist es oft zeitaufwändig, die Standards von Herstellern und Anbietern zu überprüfen. Bei steigender Anzahl an Ausstellern bei der Wearfair könnte man daher auch annehmen, dass die Kriterien, hier dabei zu sein, gelockert wurden. Den Veranstal-


KirchenZeitung Diözese Linz

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aufgetischt

tern der Wearfair ist es aber ganz wichtig, dass in den Hallen der Linzer Tabakfabrik tatsächlich nur 100-Prozent ökofaire Produkte angeboten werden. Dies sei sowohl im Sinne der Besucher/innen, aber auch der teilnehmenden Aussteller. Mode und viel mehr. War der Fokus in den ersten Jahren der Wearfair stark auf Mode und Mobilität gerichtet, kommen aktuell immer mehr Angebote aus anderen Lebensbereichen dazu. So ist die Landwirtschaft mit einem großen Angebot an regionalen und biologischen Köstlichkeiten vertreten. Zum einen haben Tests nachgewiesen, dass BioProdukte im Durchschnitt rund 100 mal weniger mit Pestiziden belastet sind. Zum anderen erzeugt biologische Landwirtschaft mindestens 30 Prozent weniger CO2, der ökologische Fußabdruck ist also wesentlich kleiner, als bei konventioneller Lebensmittelproduktion. Ökologischer Lebensstil mit Spaß-Faktor. Die Wearfair 2015 präsentiert von Elektrorädern über Longboards bis hin zu Holz-Mäusen für Computer einen bunten Querschnitt an Lifestyle-Produkten. Daneben findet man aber ebenso Angebote für ökologisch und sozial nachhaltige Geldanlageformen. Grüne Urlaubsplanung könnte hier beginnen, oder die Planung einer neuen Heizung mit erneuerbarer Energie. Wer seinen Drahtesel auf Fahrtauglichkeit überprüfen lassen möchte, ist hier ebenso willkommen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen, Lesungen, Podiumsdiskussionen, einem Schuh-Forum, Kabarett und Kochvorführungen ergänzt die Schau, die vom 18. bis 20. September in der Linzer Tabakfabrik stattfinden wird.

Gefüllte Paprika Zutaten (für 4 Personen): 8 Paprikaschoten, 500 g Faschiertes aus 250 g Schweinefleisch und 250 g Rindfleisch, 100 g Reis gekocht und ausgekühlt, 1 große Zwiebel, 4 EL Öl, gehackte Petersilie, Salz, schwarzer Pfeffer, 1-2 Knoblauchzehen, Tomatensauce. Landraub. Der Film erzählt von den Folgen und den Dimensionen des Landraubs. Er ist am Donnerstag, 17. September, um 19 Uhr im Moviemento-Kino zu sehen. Im Anschluss an den Film werden Regisseur Kurt Langbein und Renate Leitinger, Bodenexpertin vom Land OÖ, für ein Filmgespräch dem Publikum zur Verfügung stehen. wearfair

„Fesch am Rad“ Radtour. Radfahren ist mehr als Sport oder Freizeitvergnügen, auch mit Sakko und Krawatte bzw. im eleganten Rock lässt es sich vortrefflich radeln. Das originellste Outfit wird bei der Wearfair prämiert.

Zubereitung: Die Kappen der Paprikaschoten rund um den Stiel einschneiden, diesen herausziehen, reinigen und beiseite legen. Weiße Samenkörner auswaschen. Das Faschierte mit dem Reis und etwas Wasser vermengen, jedoch nicht kneten. Die Zwiebel klein schneiden und in Öl anrösten, mit den Gewürzen, Knoblauch, Petersilie und dem Faschierten vermischen. Die Masse in die Paprika füllen und mit den Kappen wieder verschließen. Die gefüllten Paprika in eine feuerfeste Form legen, leicht salzen, mit etwas Wasser bespritzen und bei 120 °C im vorgeheizten Backrohr etwa 30 Minuten durchbraten. Die Paprika mit Tomatensauce übergießen und weiterdünsten, bis die Hüllen weich sind.

bysahlia

XX www.wearfair.at

Notizzettel gik fördert, steigert die Lernleistung, stärkt das Gruppengefühl und erhält die Lernfreude.

Auch heuer hat der OÖ. Familienbund drei Expert/innen für die Vortragsreihe „Erziehungsfallen“ gewinnen können. Detailinfos und Anmeldung im Internet: www.erziehungsfallen.at

XX Dr. Charmaine Lieberitz, Dienstag, 29. September, 19.30 Uhr, Starmovie Kino Regau.

Lachen und Lernen sind ein Traumpaar! Weltweit erforschen Gelotologen (Lachforscher) die medizinischen, emotionalen und sozialen Wirkungen des Lachens auf den Einzelnen und die Gruppe. Unser Lachen ist der Schlüssel zur Bindung. Wer eine humorvolle Pädago-

Erziehungsfallen - nicht mit mir! Erziehungsfallen gab es immer und wird es auch immer geben. Lediglich ihr Inhalt ändert sich von Generation zu Generation. Die Frage lautet also: Wie erkennen wir unsere Fallen und wie reduzieren wir ihre Häufigkeit und ihre Tiefe?

XX Mag. Dr. Boglarka Hadinger, Dienstag, 13. Oktober, 19.30 Uhr, Energie AG Tower, Böhmerwaldstraße 3, Linz.

Born to be wild - was brauchen Kinder? Warum entwickeln sich Kinder so wie sie sich entwickeln?, Wie werden sie selbstständig?, Welche Rolle spielen dabei die Eltern, und wie können wir sie auf ihrem Weg unterstützen? XX Dr. Herbert Renz-Polster, Mittwoch, 21. Oktober, 19.30 Uhr, Stadthalle Wels.

Gefüllte Paprika sind ein Klassiker der österreichischen Küche. Dazu passen hervorragend Salzerdäpfel als Beilage. XX Österreichische Küche, Verlag Perlen-Reihe, Wien 2015, Preis: 9,95 Euro.


Das find ich toll

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 17. September 2015

Was macht ein Politiker den ganzen Tag? Jungschar-Lager. Ein umgebau­ tes ehemaliges Bauernhaus auf einer Alm in Weyer war die Her­ berge für 30 Jungscharkinder. Acht Kinder der Pfarre Kirch­ dorf/Krems verbrachten gemein­ sam mit Mädchen und Buben der Pfarre Scharnstein eine erleb­ nisreiche Woche mit Spiel, Spaß und Action! jack Haijes

Du siehst sie im Fernsehen, sie besuchen Schulen und sie schneiden ein Band durch, wenn eine neue Autobahn eröffnet wird. Das Bild des Bundespräsidenten hängt in deiner Klasse, wie der Landeshauptmann und der Bürgermeister aussehen, weißt du auch – was sie tun, ist dir nicht so bekannt.

Die Mutter fragt Leo: „War­ um hast du denn deinen Teddy ins Eisfach gelegt?“ – „Weil ich gerne einen Eisbären hätte!“

Viele Politikerinnen und Politiker im Land und in den Gemeinden haben einen „Haupt­ beruf“ und sind zusätzlich in der Politik tä­ tig. Da kommt also schon einiges zusammen. Für die meisten beginnt der Arbeitstag früh am Morgen mit der Durchsicht der wichtigs­ ten Zeitungen, man muss sich ja informieren, was in Österreich und der ganzen Welt passiert ist. Daneben gibt es auch schon Telefonate mit Mitarbeiter/innen und Kolleg/innen.

Peter sieht zu, wie seine klei­ ne Schwester aus einer P ­ fütze Wasser trinkt. „Das darfst du nicht tun. Davon kann man krank werden, weil in der P ­ fütze Bakterien sind!“ Darauf sei­ ne Schwester: „Die sind längst alle tot. Ich bin vorher mit dem Roller durchgefahren!“

Kontakte. Politiker sind oft unterwegs, nicht alle haben einen Dienstwagen, viele lenken ihr eigenes Auto. Sie wollen mit den Men­ schen reden, etwas über ihre täglichen Sorgen und Probleme erfahren und ihre Meinung hören. Schließlich sind sie ja ihre Vertreter und sollen in ihrem Sinn handeln. Um die­ se Kontakte zu knüpfen, besuchen Politiker immer wieder Betriebe und Veranstaltungen.

lach mit piepmatz

Entscheidungen treffen. Im Parlament, im Landtag und im Gemeinderat wird viel disku­ tiert. Ziel ist es, dass sich die politischen Par­ teien auf neue Gesetze oder Reformen eini­ gen, die dann später beschlossen werden. Bis dahin braucht es aber meist viele Sitzungen.

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt

Ansprachen, Interviews und Pressekonferenzem gehören zum Alltag von Politiker/innen. Mikrofone sind fast immer dabei. fotolia Viele Termine. Einen großen Teil der Ar­ beitszeit verbringen Politiker/innen nicht vor dem Schreibtisch, sondern in Gesprächen mit Experten aus verschiedenen Bereichen – etwa Menschen aus der Wirtschaft, anderen Politikern oder Wissenschaftlern. Oft kann der Arbeitstag bis spät in die Nacht dauern, auch an Wochenenden gibt es Ver­ anstaltungen, die zu besuchen sind. Gerade jetzt, wo in Oberösterreich Wahlen vor der Tür stehen, ist hier der Terminkalender dicht. Fast überall sind Kameras und Journalisten dabei, es werden viele Fragen gestellt. Das ist eine besonders anstrengende Zeit, in der das Privatleben Pause machen muss.


17. September 2015

Vielfältig. Als Religionslehrer mit der Lehrer-Band Schulfeste gestalten oder mit Schülern auf den Spuren großer Vorbilder in Assisi wandeln.

Religion ist das „Ministerium für innere Angelegenheiten“ Der Unterricht beginnt. Der Stundenplan wird langsam voll. Der Religionsunterricht steht immer wieder zur Diskussion. Warum „Reli“ Sinn macht, erklären Schüler/innen in alten Maturazeitungen. Prof. Wolfgang Schneider ist seit 1983 Religionslehrer. Er unterrichtet am Linzer Gymnasium Kollegium Aloisianum, war dort auch einige Jahre Heimleiter und hat interessierten Schülern die Welt der Gitarre nähergebracht. Im Lauf seines Lehrer-Daseins hat er schon etliche Maturazeitungen gesehen, in denen er und sein RU Thema waren. Was da über ihn und die Bedeutung des Religionsunterrichts von 1988 bis 2015 geschrieben wurde, lässt sich kurz so zusammenfassen:  Jugendliche begleiten. Prof. Schneider ist der Mann, „den Gott auserkoren hatte, eine Hor-

musiktipp

„Mensch sein und bleiben mit allen Fehlern und Schwächen“ – das ist mein Credo, sagt Prof. Wolfgang Schneider. de wild gewordener Jugendlicher durch eine der schwierigsten Phasen ihres Lebens zu leiten und ihnen auch noch einiges an religiösem Wissen und Gedanken für ihr weiteres Leben mitzugeben“.  Mensch und Gemeinschaft: Dass im Religionsunterricht immer der ganze Mensch Platz hat, ist OStR Prof. Schneider wichtig. „Religion ist das Ministerium für innere Angelegenheiten“, meinen die Schüler/innen. Der Re-

aufgeschnappt

szene

ligionslehrer nimmt Rücksicht „auf unsere kleineren und größeren Probleme“. Der RU habe rückblickend viel dazu beigetragen, „dass unsere Klasse im Laufe der Oberstufe zusammengewachsen ist“.  Denken und diskutieren: Die Schüler/innen sagen Danke für viele Diskussionen und Denkanstöße. Dass sich ihr Religionslehrer nie scheut, sich offen Diskussionen zu stellen, schätzen sie an ihm. Er schaffe es zudem, „uns nicht nur den trockenen Lehrstoff einzutrichtern, sondern auch, uns zu differenziert denkenden Erwachsenen zu erziehen“. – Das sind die Rückmeldungen von Schülern. Mehr Infos über den Mehrwert des konfessionellen Religionsunterrichts gibt es beim Schulamt der Diözese Linz. ELISABETH LEITNER

MEIN TIPP Ein Tag wie in Taizé. Das Jugendhaus Schacherhof in Seitenstetten (NÖ) verwandelt sich am Sa., 26. September in den französischen Jugendbegegnungsort Taizé. Gemeinsam wird das Leben im Beten, im Singen und in Bibeltexten geteilt. Alles wie in Taizé. Beginn ist um 8 Uhr. Anmeldung: bis 21. 9. unter jugendhaus@schacherhof.at

KONTAKT

Schreib an die FORYOU-Redaktion: paul.stuetz@ kirchenzeitung.at

 Info zum RU: www. dioezeselinz.at/schulamt

xxx moment mal

Wilco – Star Wars Wenn eine der eigenen Lieblingsbands eine neues Album am Start hat, dann ist das immer ein Spagat zwischen Hoffen und Bangen. Wenn dann vorab die neuen Songs zum kostenlosen Download auf der bandeigenen Webseite angeboten werden, legt das entweder den Verdacht nahe, dass die Band so sehr vom neuen Material überzeugt ist, dass man es möglichst vielen Hörern zugängig machen will, oder aber die Band kam zu der Einsicht, dass das neue Machwerk eh keinen Heller wert ist. Die Band, von der hier die Rede ist: Wilco; das neue Album: „Star Wars“. Die ersten Stücke des Albums offenbaren schnör-

PRIVAT (2)

kellosen Rock, der Wilco zurück zu ihren Anfangszeiten von „A.M.“ und „Being There“ führen und sogar an Jeff Tweedys Vorgängerband Uncle Tupelo denken lassen. Die Zeit der kunstvollen Soundexperimente, mit dem noch der letzte Longplayer – „The Whole Love“ – begeistern

konnte, scheint vergessen. Auf „Star Wars“ werden die Ärmel der Holzfällerhemden hochgekrempelt, ehe es an schweißtreibendes Handwerk geht. „You Satellite“ markiert dann das Herzstück des Albums. Langsam anschwellende Gitarren lassen Großes erwarten, bauen Spannung auf, die dann in einem Finale aus Noise-Rock entladen wird. Im Hintergrund bleiben Songs wie „Taste The Ceiling“, „Where Do I Begin“ und „Magnetized“, die für die ruhigen Momente des 33 Minuten kurzen Werkes sorgen. „Star Wars“ ist leider nicht mehr als ein Übergangswerk. KLAUS RAUSCHER Wilco – Star Wars


22 Anzeigen

17. September 2015

GASTHAUS

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ZU VERPACHTEN „Black“ ist bis zu 150.000 Euro wert Der Kirchenwirt in Perwang am Grabensee, im Eigentum der Augustinerbräu Kloster Mülln OG, ist eine traditionelle Gaststätte und beliebtes Ziel sowohl für Einheimische, Tages- und Urlaubsgäste – ca. 25 Minuten von der Stadt Salzburg entfernt. Zum Gasthof gehören zwei Stüberl (60 pax), ein Gastgarten (80 pax), 6 Fremdenzimmer und eine Wohnung für den Pächter selber. Gesucht wird ein versierter Betreiber mit gastronomischer Erfahrung und/oder Qualifikation und frischen Ideen, der den authentischen Charakter des Hauses weiterführt. Idealerweise mit attraktiver regionaler Wirtshauskultur, gediegener Küche und viel Raum für Gemütlichkeit. Geboten wird eine langfristige Pachtverbindung zu einem attraktiven & erschwinglichen Preis. Bei Interesse senden Sie uns bitte Ihr Profil samt Konzept an herbe@augustinerbier.at oder rufen Sie uns an unter +43-662-431246-17 Mehr Infos unter: www.augustinerbier.at/kirchenwirt Abgabe bis spätestens 2.10. 2015. Ihre Anzeige im Internet – www.kirchenzeitung.at/anzeigen Sie können Ihre Kleinanzeige für nur 50 % Aufschlag auf den Print-Anzeigenpreis auch auf www.kirchenzeitung.at/kleinanzeigen schalten.

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HINWEIS  Englisch 50+. Englischlernen in gemütlicher Runde, wenn man schon über 50 ist – das kann man ab Anfang Oktober im Pfarrheim Waizenkirchen. Die Kurse finden vormittags oder abends statt, acht Wochen lang.  Info und Anmeldung bis 28. September: Brigitte Falkner, Tel. 0680 302 8001; www.sprachentreffpunkt2015.jimdo.com

Das neue Rubbellos wartet mit drei Gewinnchancen pro Los und einem sechsstelligen Höchstgewinn auf. Es heißt, wie es sich optisch präsentiert: „Black“. Das neue Rubbellos der Österreichischen Lotterien ist also überwiegend in Schwarz gehalten, kann aber Goldes wert sein. Denn dieses Rubbellos beinhaltet mit 150.000 Euro einen sechsstelligen Höchstgewinn. Daneben umfasst diese aus 1,4 Millionen Losen bestehende Serie noch 465.040 weitere Gewinne von 5 Euro bis 10.000 Euro. Auf dem „Black“-Rubbellos befinden sich drei Rubbelflächen und damit drei voneinander unabhängige Spiele. Darunter stehen Geldbeträge. Stimmen in einem Spiel drei Geldbeträge überein, so hat man diesen Betrag einmal gewonnen. Die Ausschüttungsquote beträgt 63 Prozent, die Chance auf einen Treffer 1:3,01. „Black“ ist zum Preis von 5 Euro in allen Annahmestellen der Österreichischen Lotterien erhältlich.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

TOTO

LOTTO

Ergebnisse Runden 36B 37

6 AUS 45

221 1X2 11X 22X XX2 X11 3: +:0

Mi., 09. 09. 15: 5 6 10 15 24 40 Zz: 23 J O K E R: 5 6 8 9 6 5

111 12X 21X 211 X12 221

So., 13. 09. 15: 6 10 13 33 36 42 Zz: 11 J O K E R: 3 5 6 8 2 7

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner, anzeigen@ kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39.

E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

NUTZEN SIE DIE AK-BILDUNGSFÖRDERUNGEN!

Bis zu 200 Euro für Ihre Weiterbildung Die AK unterstützt ihre Mitglieder bei der Weiterbildung durch Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf sowie auch finanziell mit dem AK-Bildungsbonus im Wert von 110 Euro und dem AK-Leistungskartenrabatt von maximal 90 Euro.

E

ine europaweite Studie zeigt, dass sich Menschen durch die Teilnahme an Erwachsenenbildung den Anforderungen und Herausforderungen des Lebens besser gewachsen fühlen. Wenn Sie also wieder einmal überlegen, eine Fremdsprache zu lernen, Ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun oder einen Lehr- oder Hauptschulabschluss nachzuholen, dann

melden Sie sich für einen von mehr als 8000 Kursen in den Volkshochschulen, im BFI und im WIFI an. Die Arbeiterkammer Oberösterreich unterstützt Sie dabei: Seit Einführung des AK-Bildungsbonus wurden mehr als 8,3 Millionen Euro in die Weiterbildung der AK-Mitglieder investiert. Ein besonderes Anliegen ist es der AK, Grundqualifikationen zu fördern. Mehr als 24.000 Arbeitnehmer/-innen wurden dabei schon unterstützt. Das Kursjahr 2015/2016 steht ganz im Zeichen der Fachkräfteausbildung: AK-Mitglieder werden beim Nachholen des Lehrabschlusses im BFI Oberösterreich mit einer deutlich erhöhten Ermäßigung von 25 Pro-

zent gefördert. Für Beschäftigte im Gesundheitsberuf gibt es 20 Prozent Ermäßigung. Infos zu allen AK-Bildungsförderungen gibt es unter ooe.arbeiterkammer.at und 050/6906-2633.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

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bildung – spiritualität – kurs

Über Krieg und Frieden Linz. „Talk im Dom“ ist eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des diözesanen Schwerpunktes LebensZEICHEN. Im Sinn des Konzils geht es um die Auseinandersetzung mit wichtigen Fragen der Menschen in der Welt von heute. Am 22. September findet das erste Gespräch in der Rudigierhalle des Linzer Mariendoms zum Thema „Krieg und Frieden“ statt. Am Podium: Mag. Petra Ramsauer (freie Journalistin, Kriegsberichterstatterin), Univ.-Prof. Dr. Helmut Renöckl (Moraltheologe), Brigadier Nikolaus Egger (Kommandant der Heeresunteroffiziersakademie Enns).

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Wohlstand ohne Wachstum, Wachstumszwänge überwinden für eine enkeltaugliche Welt, Vortrag, Diskussion, vertiefender Workshop, Fr., 2. 10., Vortrag, 19 bis 21 Uhr, Sa., 3. 10., Workshop, 9 bis 13 Uhr, Anmeldung erwünscht, Ref.: Dr. Harald Klimenta.

XX Di., 22. September, 19 Uhr, Linz im Mariendom, Rudigierhalle.

Kremsmünster, Subiaco  07583/52 88 XX Schweigeexerzitien für die Ordensgemeinschaft der Benediktinerinnen und Schwestern/Frauen aus anderen geistlichen Gemeinschaften, Sa., 3. 10., 18 Uhr bis Sa., 10. 10., 9 Uhr, Ltg.: P. Dr. Klaus Schweiggl S. J. XX Exerzitien: „... im Himmel werde ich das selbe wünschen wie auf der Erde: Jesus lieben und andere ihn lieben lehren“, hl. Thérèse von Lisieux, Di., 9. 10., 18 Uhr bis Sa., 10. 10., 13 Uhr, Ltg.: Kaplan Mag. Norbert Purrer.

Konzert für syrische Kinder Linz. „Nai“ ist eine Initiative, die syrischen Kindern hilft, durch Musik ihre Kriegstraumata zu überwinden. Für Donnerstag, 24. September, lädt Nai zum Benefizkonzert für syrische Kinder in den Kongresssaal der Arbeiterkammer in Linz ein – mit dem Ensemble Ruh (= Seele) und dem Geigenvirtuosen MAias Alyamani. Die Besucher/innen erwartet ein facettenreiches Klangerlebnis aus arabischen Rhythmen. Es wird zudem syrische Snacks in den Pausen geben. Bürgerinitiativen für Flüchtlinge im Bezirk Urfahr-Umgebung und Musikprojekte für syrische Flüchtlingskinder im Libanon werden vorgestellt.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Schätze auf dem Weg entdecken, herbstlicher Pilgertag auf dem Marien-Wanderweg Inn/Hausruckviertel, Fr., 2. 10., 9 bis 17 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ltg.: Lydia Neunhäuserer. XX Fußwallfahrt mit den Oblaten des hl. Franz von Sales 2015, „Jung und Alt“ am Weg nach Spitz an der Donau, Sa., 3. 10., Treffpunkt: Parkplatz des Bildungshauses, 7 Uhr, Anmeldung erforderlich, Organisation: Kornelia Zauner.

Do., 24. September, 19.30 Uhr, Kongresssaal der Arbeiterkammer Linz, Volksgartenstraße 40.

Bischof Kräutler in Puchberg Auf Einladung der Caritas in Oberösterreich kommt Bischof Erwin Kräutler am 1. Oktober 2015 zu einem Vortrag ins Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels – zum Thema „Zivile Courage: Wie ich Kraft finde.“ Im Anschluss gibt es in einem Publikumsgespräch noch die Gelegenheit zum Austausch. XX Do., 1. Oktober, 16bis 18.30 Uhr. Bildungshaus Schloss Puchberg, Wels. Eintritt frei. Anmeldung unbedingt bis 28. September unter Tel. 0732/76 10-20 61

XX Laudato Si, von der Sorge um das gemeinsame Haus, Workshop, Mo., 5. 10., 19 Uhr, Anmeldung erbeten, Ltg.: Mag. Lucia Göbesberger. XX Glaubenskurs: auf.leben, ... wie Er – immer wieder – mit anderen – selbst im Tod, 4 Abende, Mi., 7. 10., Mi. 14. 10., Mi., 28. 10., Mi. 4. 11., jeweils 19 bis 21.30 Uhr, Anmeldung bis 30. 9., Ltg. Mag. Christine Gruber-Reichinger. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Dem „Sein“ Raum geben, Im Hier und Jetzt einfach sein. In dieser halben Stunde sich die Zeit nehmen und dem eigenen „Sein“ Raum geben. Der Blick auf die Enns, dem fließenden Fluss, und ruhige Musik sollen dabei unterstützen, Di., 6. 10., 14 Uhr. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Ostkirche – Orthodoxie, von koptischen und syrischen Christen haben wir seit dem „arabischen Frühling“ 2011 immer wieder gehört, Wir hören in ihre Kirchenmusik hinein, ehren ihre Bilder – die „Ikonen“ – und werfen einen Blick in ihre Geschichte, Sa., 3. 10., 9 Uhr bis So., 4. 10., 12 Uhr, Ltg.: Lic. hist. eccl. Josef Grünstäudl SM. XX Wanderexerzitien, bewegende Momente, Gestaltungselemente: eine längere Wanderung pro Tag (ca. 3 Stunden), Zeiten der Stille, spirituelle Impulse, meditative Elemente und Eucharistie, So., 4. 10., 16 Uhr bis Mi., 7. 10., 13 Uhr, Ltg.: P. Mag. Hans Eidenberger SM.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum. KNA

Angebot der woche

Sinfonia Christkönig Im vierten Jahr des Bestehens der Konzertreihe Sinfonia Christkönig freut sich Dirigent Eduard Matscheko über weiterhin wachsendes Publikumsinteresse: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Besucherzahl heuer sogar um 12 %! Beim Konzert am Freitag, 11. Oktober werden in der „Sinfonia concertante“ von W. A. Mozart gleich zwei Mitglieder der Wiener Philharmoniker als Solisten auftreten: Patricia Koll, Violine,

gemeinsam mit ihrem Vater Heinrich Koll, Solo­ bratschist des weltbekannten Wiener Orchesters. Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre „La Clemenza di Tito“, KV 621 „Sinfonia concertante“ für Violine, Viola und Orchester in Es-Dur, KV 364 Patricia Koll – Violine, Mitglied der Wiener Philharmoniker Heinrich Koll – Solobratschist
der Wiener Philharmoniker Robert Schumann IV. Sinfonie in d-Moll, op. 120

Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Karten für das Konzert. XX Schreiben Sie bis Fr., 25. 9. (KW: „Sinfonia“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Dipl. Theologin Mathilde Heimbach ist Seelsorgerin im Krankenhaus Sierning​. KH Sierning

Hildegard v. Bingen Der Sterbetag meiner Namens­ patronin Hildegard von Bingen (1098 – 1179) wurde – wie alle Namenstage in meiner Familie – bewusst gefeiert, oft mehr als der Geburtstag, so dass ich ihn bis heute als Festtag ansehe. Einen weiteren Zugang brach­ te mir ein Heiligenbuch zur Erst­ kommunion. Die Nonne aus dem Rheinland faszinierte mich: eine kluge und in vielen Berei­ chen hoch gebildete Frau mit ei­ ner außergewöhnlichen Nähe zu Gott. Eine Frau mit Visionen. Eine Frau, die ein höchst inten­ sives Leben mit Gott führte, so dass Menschen aus allen Schich­ ten, aus nah und fern sie in ihren unterschiedlichsten Nöten auf­ suchten. Mit Kämpfen und Krankheit ver­ traut, hinterlässt die Kirchenleh­ rerin umfangreiche Schrift­ werke über Theologie, Naturwissen­ schaft­en und Musik, die die Geis­ ter bis in unsere Gegenwart hi­ nein beschäftigen. Ihre letzten Worte sind ein Lobpreis Gottes mit der Bitte um Barmherzigkeit – für mich ein immer aktuelles pro­ phetisches Vermächtnis. Mathilde Heimbach

17. September 2015

freitag, 18. 9. 2015 XX Aschach a. d. Donau. Bilder einer vergessenen Stadt, das k. u. k. Kriegsgefangenenlager, Aschach/ Hartkirchen 1915 –1918, Buchpräsentation, Marmorsaal des Schlosses Aschach, 18 Uhr. XX Bad Ischl. Lass Stauden sprechen!, Tipps und Tricks vom Staudengärtner Christian Kreß, NeurothBühne, 17 Uhr. XX Linz. Seele suche dich in Mir – Seele suche Mich in dir, Gott bis zu sich selbst entgegengehen, Vortrag, Krypta der Karmelitenkirche, 19.15 Uhr, Ref.: Dr. Georg Beirer. XX Linz. Schöpfung und Empfindung – Musik aus zwei Jahrhunderten, Ensemble Lentia Nova, Klosterkirche der Elisabethinen, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX St. Georgen a. d. Gusen. Vernichtung der polnischen Intelligenz im KZ Gusen im Jahre 1940, Vortrag, Heimatmuseum, 19 Uhr, Musikfilm zum Leben des Musikers Jan Sztwiertnia, 19.30 Uhr. XX Vöcklamarkt. Orgel und Trompete, Konzert, Werke von J. S. Bach, D. Buxtehude, T. Albinoni, G. Torelli, J. Langlais u.a., Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Marina Ragger, Orgel, Andreas Ragger, Trompete. samstag, 19. 9. 2015 XX Hartkirchen. Gedenkfeier, 100 Jahre Kriegerfriedhof DeinhamHartkirchen, Soldatenfriedhof, Deinham, 18 Uhr. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Kirchenroas Linz Serb.-orthod. Kirche, 14 Uhr, Ltg.: Mag. Jovan Bolic. XX St. Florian b. Linz. Reise zu Bruckner-Gedenkstätten, St. Florian, Kronstorf, Ansfelden, Linz, Treffpunkt: St. Florian, Stiftspforte, 9 Uhr, rechtzeitig anmelden unter office@schlaeglmusik.at. XX St. Georgen a. d. Gusen. Klassisches Konzert mit Chor- und Orgelwerken polnischer Komponisten, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX St. Marienkirchen b. Schärding. Bergmesse beim Brunnsteinersee (Wurzeralm), 11.30 Uhr. XX Spital am Pyhrn. Orgelkonzert, Werke von R. Schumann, J. Brahms u.a., Pfarrkirche, 20 Uhr, Lydia Schimmer, Freiburg, Orgel.

XX Steyr, Tabor. Konzert, „This is the Day“, Upper Austrian Gospel Choir, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. sonntag, 20. 9. 2015 XX Atzbach. Turmkreuzsteckung, Aufstellung der Vereine beim Pfarr­ hof, 8:45 Uhr, Festgottesdienst mit Segnung des Strahlenkranzes durch Dechant Josef Kampleitner, anschließend Festzug zum Pendlerparkplatz mit Pfarrfest und Turmkreuzsteckung, 9 Uhr. XX Braunau a. Inn. Festkonzert zum 60-jährigen Bestehen der Musikfreunde Braunau-Simbach, Stadtpfarrkirche, 20 Uhr. XX Gaspoltshofen. Festgottesdienst zum Erntedankfest, Messe in B-Dur D 324, Franz Schubert, The Ground, Ola Gjeilo, Kirchenchor Gaspoltshofen, 9.30 Uhr., Ltg.: Sepp Söllinger. XX Hagenberg i. Mkr. Fußwallfahrt nach Allerheiligen, Kirchenplatz, 6 Uhr. XX Kirchberg b. Linz. Bergmesse, Dümlerhütte, 11 Uhr, mit P. Markus Lichtenwagner. XX Kleinraming. „Lassen wir uns die Freude am Christsein nicht nehmen.“, 110. Kirchweihfest, Ein Tag wie im Paradies, Festmesse, 9 Uhr, mit Bischof em. Maximilian Aichern. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa brevis in B-Dur von P. Georg Pasterwiz, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Kleine Deutsche Messe, Linzer Domchor, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, St. Peter. Kein schöner Land..., fröhlicher Volkslieder-Nachmittag, Pfarrheim, 15 Uhr. XX Meggenhofen. Benefizkonzert, mit der Musikschule Grieskirchen, Veitsbergkirche, 19 Uhr. XX Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, Erntedankfest, Hoamatmess und festliche Gesänge, 9.30 Uhr, Silvia Sulzer, Orgel, Ltg.: Otto Sulzer. XX St. Florian b. Linz. Orgelherbst, À la francaise, Stiftskirche, 16.30 Uhr, Bettina Leitner, Orgel. XX St. Georgen a. d. Gusen. Ökumenischer Gottesdienst, Pfarrkirche 9.30 Uhr, mit Bischof der evangel.-Augsburgischen Diözese Teschen, Memorial Gusen: Enthüllung der Gedenktafel für Jan Sztwiertnia und die Opfer der

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Evanglisch-Augsburgischen Kirche aus Polen, die in Gusen ermordet wurden, 11.30 Uhr. XX Vöcklamarkt. Erntedank und Verabschiedung von Dechant Mag. Kons. Rat J. Greinegger, Deutsche Bauernmesse von Annette Thoma, Originalzwischenspiele von Tobi Reiser, Pfarrkirche, 8.15 Uhr. montag, 21. 9. 2015 XX Bad Schallerbach. Konzert im Rahmen des internationalen Musiksommers, Lalá Vokalensemble, Werke von Jason Mraz, Bob Chilcott, Earth wind and fire, LALÁ, Anton Bruckner, Johannes Brahms, Bobby Mc Ferrin u.a., Atrium Europasaal, 19.30 Uhr. XX Garsten. Lesung, Die Stunde der Patinnen, Dr. Mathilde Schwabeneder liest aus ihrem Buch, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Linz. Willkommen in Linz, Mehrsprachige Rundgänge mit Musik, Treffpunkt Alter Markt/Altstadt Linz, jew. 16 bis 18 Uhr, bis 25. 9. XX Linz, Marienschwestern. Bibelteilen mit Sr. Anne Healy vom den Philippinen und Einblick in dieses Land, Marienschwestern, 19.30 Uhr. XX Micheldorf. Tag der offenen Tür, Demenzberatungsstelle, 13 bis 16 Uhr. XX St. Leonhard. Mit Liedern beten, zuhören, still werden, willkommen sein, rhythmische Lieder und Texte, Pfarrheim, 20 Uhr. dienstag, 22. 9. 2015 XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Franziska Leusch­ner, Orgel. XX Sierninghofen. Lesung mit Dr. Christine Haiden, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Steyr. Abend der Barmherzigkeit, mit hl. Messe, Beichtgelegenheit, Heilungsgebet und Krankensalbung, 18.30 Uhr, Haus Betanien. XX Timelkam. Heimische Wildkräuter für naturnahe, erlebnisreiche Gärten, Pfarre, 20 Uhr, Ref.: Ing. Herbert Pointl. XX Vöcklabruck. Das Christentum und die Weltreligionen, Islam, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Dr. Stefan Schlager und Amin Elfeshawi. XX Vöcklabruck. Mit Leib und Seele singen, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 18.30 Uhr.

ausstellungen – Flohmarkt XX Linz, St. Markus. Großer Flohmarkt, Sa., 19. 9., 8 bis 16 Uhr, So., 20. 9., 8 bis 12 Uhr, Pfarre. XX Linz, St. Michael. Großer Pfarrflohmarkt, Sa., 19. 9., 7 bis 15 Uhr. XX Linz, Herz Jesu. Flohmarkt, Sa., 19. 9., 7 bis 17 Uhr, So., 20. 9., 9 bis 13 Uhr. XX Linz, Dompfarre. Flohmarkt, Fr., 18. 9., 15 bis 19.30 Uhr, Sa., 19. 9., 8 bis 13 Uhr, Pfarrheim. XX Linz. AEDES/TOPOS, Objekte und Grafiken, bis 30. 9., am 19. 9. ist die Künstlerin Bibiana Weber anwesend von 10 bis 15 Uhr, Öffnungszeiten:

Mo. bis Fr., 15 bis 19 Uhr, Sa., 10 bis 17 Uhr, Ursulinenhof, bvoö Vereinigung Kunstschaffender Oberösterreicher. XX Linz. „Stimmungen der Seele“, Ausstellung von Marcus J. Witek, bis 9. 10., Galerie-halle, Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr, Tel. 0676/320 70 82. XX Linz. Leicht bewölkt durch die Bibel, Bibel­ clouds kennenlernen und anwenden – für Schule und Pastoral, Fr., 2. 10., 14 bis 18 Uhr, Pastoralamt, Anmeldung bis 25. 9. im Bibelwerk, Tel. 0732/76 10-32 31, Ref.: Rainer Haudum.

XX Neuhofen a. d. Krems. Kinderartikelflohmarkt, Sa., 26. 9., Pfarrsaal, 9 bis 11 Uhr. XX Schärding. Farbige Perlen im Freiraum, Ausstellung bis 26. 9., Atelier Galerie Freiraum, Fr., 16 bis 19 Uhr, Sa., 9 bis 12 Uhr. XX Seitenstetten. Kunsthandwerks- u. Pflanzenmarkt, Sa., 19. 9., 8 bis 16 Uhr, historischer Hofgarten, Stift Seitenstetten. XX Wels, St. Franziskus. Großer Pfarrflohmarkt, Pfarre, Sa., 19. 9., 8 bis 17 Uhr, So., 20. 9., 9 bis 14 Uhr.


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Termine 25

17. September 2015

mittwoch, 23. 9. 2015 XX Bad Schallerbach. Brassband Oberösterreich, Atrium Europasaal, 19.30 Uhr. XX Dörnbach. Begegnung mit den Philippinen, Sr. Anne Healy berichtet über ihren Einsatz bei den Friedhofskindern, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Grieskirchen. Szenische Lesungmit Christoph Bochdansky und Ruth Humer, Anmerkungen zur Umgebung, Kurzgeschichten und Cartoons, Lesefluss am Gries, 19 Uhr. XX Haag a. H. Die Stunde der Patinnen, Dr. Mathilde Schwabeneder liest aus ihrem Buch, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Hofkirchen. Bibelabend, Pfarrzentrum, 20 Uhr, mit Diakon Herbert Mitterlehner. XX Linz. Dienst der Liebe – aus der Verbindung mit Gott, Impulse, hl. Vinzenz v. Paul und hl. Teresa v. Avila, Festsaal der Barmherzigen Schwestern, 19 Uhr. XX Linz. „Was mich - zur Zeit - besonders beschäftigt“ Wer mit anderen darüber ins Gespräch kommen will, ist herzlich eingeladen, Salvatorianerinnen - Stammtisch, P&P vormals Cose Cosi, OK Platz, 19.30 Uhr. donnerstag, 24. 9. 2015 XX Bad Hall. Kardinal Franz König, Ein Grenzgänger stellt die Weichen für die Zukunft, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Bad Mühllacken. Selbsthilfe­ gruppe für Burnout-Patienten, Kneipp-Traditionshaus, 18.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Anita Mayr, Dipl. Burn out Prophylaxe-Trainerin. XX Gmunden. Konzert, Werke von Diégo Ortiz, Giovanni, Martino Cesare, Antonio Martin y Coll, Antonio Vivaldi, Anna A. V. Lang u.a., Kapuzinerkirche, 19.30 Uhr.

XX Linz. Effata Messe, Rosenkranz, 18.30 Uhr, Messe mit anschließender Anbetung, 19 Uhr, Karmelitenkirche. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Mattighofen. Wie man (vielleicht) in den Himmel kommt, Vortrag und Gespräch, Schloss Mattighofen, Vortragssaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Christian Resch. XX St. Marien. Naturjuwele der USA, Multimediavortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Peter Pflügl. XX Wels. Repair Café, Treffpunkt Mensch und Arbeit, Carl-Blum-Straße 3, 18 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Ein Lichtblick aus Palästina: Tent of nations, Infoabend über Friedensprojekt, Pfarre, 19.30 Uhr. XX Zipf. Harfenkonzert, von der Melancholie Skandinaviens bis hin zum jazzigen Swing, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. freitag, 25. 9. 2015 XX Linz, St. Magdalena. Linzer Kirchenroas, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Rainbach i. Mkr. Kabarett Leiner & Aigner, Kulturhaus, 20 Uhr. XX Steyr, St. Ulrich. Konzert von Spring String Quartett, Klassik & Rock, Pfarrkirche, 20 Uhr. samstag, 26. 9. 2015 XX Adlwang. Heilungsgottesdienst mit anschließender hl. Messe, 14 Uhr, Rosenkranz, 13.30 Uhr, Pfarrkirche. XX St. Willibald. Eröffnung des Pfarrzentrums und der öffentlichen

Pfarrbibliothek, offizielle Eröffnung, 14 Uhr, Segnungsakt durch Bischof em. Maximilian Aichern, 15.20 Uhr, feierlicher Abschluss mit Luftballonstart, 16 Uhr. XX Wels, Haus Bruderliebe. Einkehrtag, Seine Mutter bewahrte alles in ihrem Herzen, Lk 2,51, 10 Uhr, hl. Messe, 14.30 Uhr, mit Kaplan Mag. Norbert Purrer. sonntag, 27. 9. 2015 XX Engelhartszell. Missa „Ego delectabor in Domino“ von V. Rathgeber für Soli vierstimmigen gemischten Chor, 2 Violinen, Kontrabass und Orgel, Stift, 11 Uhr. XX Linz. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, Nightfever, Gebet, Gesang, Gespräch, 18.30 bis 20 Uhr, Karmelitenkirche. XX Linz, Hl. Familie. Bergmesse, Hochsteinalm, Traunkirchen, 11 Uhr, mit Diözesansportseelsorger Christian Zoidl. XX Linz, Alter Dom. Geistliche Lieder und Gesänge, Franz Schubert, 10.30 Uhr, Eva-Maria Marschall, Sopran, Anton Reinthaler, Klavier. XX Linz, Mariendom. Sonntag der Völker, Gestaltung durch Volksgruppen, 10 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarre. Hl. Messe, Übersetzung in Gebär­de, 9.30 Uhr. XX Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, Windhaager Messe für Altsolo, 2 Hörner und Orgel, Anton Bruckner, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Viechtwang. Erntedank- und Pfarrfest, Festzug, 9 Uhr, anschließend Pfarrfest mit Frühschoppen im Kaplanstock. XX Vöcklamarkt. Gottesdienst mit Verabschiedung von Kaplan Mag. Laurentius Dirk Hahn, Deutsche Messe, Franz Schubert, Pfarrkirche, 10 Uhr.

Anliegen und Hinweise Daoud Nassers Termine in OÖ:

Daoud Nasser.

u Di., 22. September, 19.30 Uhr, Hagenberg. u Mi., 23. September, 19.30 Uhr, Mitterkirchen. u Do., 24. September, 19.30 Uhr, Wels-St. Franziskus.

Zellinger

� Vortragsreise mit Daoud Nasser. Der palästinenische Friedensaktivist Daoud Nasser hält ab 21. September eine Vor­ tragsreise. Das Grundstück seiner Familie liegt inmitten von israe­ lischen Wohnbauten. Die Nas­ sers gründeten das Friedenspro­ jekt „Tent of Nations“, damit aus der schwierigen Geschichte zwi­ schen Israel und Palästina etwas Gutes wird.

� Music for Integration. Ge­ rald Lindinger – mit einer Band als Unterstützung – organisiert am Donnerstag, 24. September, 19.30 Uhr, im Pfarrheim Michel­ dorf ein Mitmach-Konzert – zur Integration auf Herzensebene. Eintritt frei. � Ausstellung Emilie Schindler. Emilie Schindler, die Ehefrau von Oskar Schindler, stand nicht im Rampenlicht. Das Ehepaar

Schindler rettete rund 1200 Jü­ dinnen und Juden im NS-Regime das Leben. Eine Ausstellung über Emilie Schindler, ihr Leben und Wirken ist im Herbst 2015 in vier kirchlichen Bildungshäusern in Oberösterreich zu sehen. u Erster Termin: 17. September bis 15. Oktober, Bildungszent­ rum St. Franziskus, Ried i. I. � Herbstausflug des Forums St. Severin. Im Jahr der Orden führt der diesjährige Herbstaus­ flug des Forums St. Severin am Sonntag, 18. Oktober in das stei­ rische Zisterzienserstift Rein. Ab­ fahrt in Linz: 7.15 Uhr u Anmeldung bis 4. Oktober Tel. 0732/24 40 11-54 oder per E-Mail: fss@dioezese-linz.at

Liturgie Lesejahr B Reihe I Sonntag, 20. September 2015 25. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 2,1a.12.17–20 L2: Jak 3,16 – 4,3 Ev: Mk 9,30–37 Montag, 21. September 2015 Hl. Matthäus, Apostel u. Evangelist. L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Mt 9,9–13 Dienstag, 22. September 2015 Hl. Mauritius und Gefährten. L: Weish 3,1–9 Ev: Mt 10,28–33 L: Esra 6,7–8.12b.14–20 Ev: Lk 8,19–21 Mittwoch, 23. September 2015 Hl. Pius von Pietrelcina. L: Esra 9,5–9 Ev: Lk 9,1–6 L: Gal 2,19–20 Ev: Mt 16,24–27 Donnerstag, 24. Sep. 2015 Hl. Rupert und hl. Virgil. L: Hebr 13,7–10.14–17 oder Sir 44,1–2.3b–4.7.10.14–15 Ev: Joh 12,44–50 L: Hag 1,1–8 Ev: Lk 9,7–9 Freitag, 25. September 2015 Hl. Niklaus von Flüe, Einsiedler. L: Röm 14,17–19 Ev: Mt 19,27–29 L: Hag 1,15b – 2,9 Ev: Lk 9,18–22 Samstag, 26. September 2015 Hl. Kosmas und hl. Damian, Ärzte, Märtyrer, Marien-Samstag. L: Weish 3,1–9; Ev: Mt 10,28–33 L: Sach 2,5–9.14–15a Ev: Lk 9,43b–45 Sonntag, 27. September 2015 26. Sonntag im Jahreskreis. L1: Num 11,25–29 L2: Jak 5,1–6 Ev: Mk 9,38–43.45.47–48

aussaattage 21. 9.: Blatt - 11, ab 12 Frucht Pflanzz. Ende 22. 9.: Frucht 23. 9.: Frucht, ab 18 Wurzel 24. 9.: Wurzel 25. 9.: Wurzel ab 17 Blüte 26. 9.: Blüte 27. 9.: Blüte, von 9 bis 16 Blatt Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.


teletipps Sonntag

20. bis 26. September 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

20. September

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Vitus in Laa an der Thaya, Niederösterreich. Die Gemeinde feiert Erntedank. ORF 2 12.30 Orientierung. (Religion) Aufgrund der aktuellen Situation um die Flüchtlingskrise in Europa standen die Themen der Sendung „Orientierung“ bei Redaktionsschluss noch nicht fest. ORF 2 14.00 Aufsteirern 2015. Live aus Graz. Aufsteirern, das steirische Volkskulturfest, präsentiert die gesamte Steiermark mit ihrer vielfältigen Kultur und ist eine der größten volkskulturellen Veranstaltungen Österreichs. Servus TV 19.30  Wahnsinn ‘89. Wie die Mauer fiel. (Dokumentation) Udo Lindenberg und Josephin Busch, die junge Hauptdarstellerin des Erfolgsmusicals „Hinterm Horizont“, im Generationen-Dialog mit Zeitzeugen, für die der Mauerfall auch eine persönliche Wende war. ZDF-info u20.15 ORFeins The Dark Knight Rises (Actionfilm) ORF 2/ARD Tatort (Krimi) ZDF Jana und der Buschpilot (Abenteuerfilm). Montag

21. September

u20.15 ORFeins Detective Laura Diamond (Krimi) ORF 2 Die Millionenshow ARD Der Der NestléCheck (1) (Dokumentation) ZDF Tod auf der Insel (Fernsehfilm). 21.45  Alte Leier, neue Lieder. (Dokumentation) Sardinien und seine Hirten. Wer die Insel wirklich kennen lernen will, muss mit den Menschen sprechen, die ihre Identität bewahren, indem sie alte Traditionen pflegen. 3sat 22.25  Das Schlachtross des Papstes. (Dokumentation) Herbert Volken, Schweizer CVP-Politiker, will die Knochen von Kardinal Matthäus Schiner ins Wallis heimführen, der vor 500 Jahren fast Papst wurde und in der Schlacht von Marignano 12.000 Söldner in den Tod führte. 3sat 22.30  Vor Ort – Die Reportage. Von Kühen, Menschen und Computern – Milchland Allgäu. Glückliche Kühe, saftige Wiesen, köstlicher Käs‘. Für die Idylle wird vor Ort hart gearbeitet. Die BR-Reporter haben zwei Milchbauern begleitet. BR Dienstag

22. September

u20.15 ORFeins Soko Donau (Krimiserie) ORF 2 Stöckl live ARD Die

Morgengedanken von Superintendent Olivier Dantine, Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Foto: Defner Ö2. Do 20.15  Das Kloster bleibt im Dorf. (Komödie) Während die vier Nonnen eines Frauenklosters in der Eifel ihren Tag beginnen, beschließt der Bischof den Verkauf ihres Klosters. Die Priorin willigt ein, Novizin Ruth ist empört. Die Nonnen setzen alles daran, dass ihr Kloster bestehen bleibt. Doch auch die Gegenseite lässt nichts unversucht, ihren Beschluss durchzusetzen. ZDF­­ Foto: ZDF/Martin Rottenkolber

Do 21.50  Im Brennpunkt. (Dokumentation) Flüchtlinge: Welle der Angst. Die Flüchtlingssituation in Europa nimmt Ausmaße an, die so wohl keiner erwartet hätte. Die Regierungen der EU-Staaten sind ratlos und überfordert. Wir sprechen mit Verantwortlichen der UNO und der Europäischen Union, wie die Aufnahme in den verschiedenen Staaten geschehen soll. Foto: CC/VitoManzari ORF III

Kanzlei (Serie) ZDF Ost und West – der große Check (Dokumentation).

Donnerstag 24. September

22.35  kreuz und quer. (Religion) Etwas andere Helden. Vier Menschen, die durch außergewöhnlich schmerzliche Erfahrungen gegangen sind, ohne daran zu zerbrechen: Samuel Koch, seit seinem Sturz bei „Wetten dass…?“ querschnittgelähmt. Barbara Pachl-Eberhart, deren Mann mit ihren beiden Kindern zu Tode gekommen ist. Jennifer Teege, Enkelin eines KZ-Kommandanten. Und Pablo Pineda, Akademiker mit Down-Syndrom. ORF 2 23.10  kreuz und quer diskussion. (Religion) Sinnloser Schmerz. Die Utopie einer leidfreien Gesellschaft. ORF 2 Mittwoch

23. September

u20.15 ORF eins ÖFB-Cup, 2. Runde: Ried – Wolfsberg ORF 2 Ein Sommer im Elsass (Komödie) ARD Meister des Todes (Fernsehfilm) ZDF Aktenzeichen XY… ungelöst. 21.00  Die erschöpfte Gesellschaft. (Dokumentation) Tempowahn, allzeit verfügbar sein, Zeitgewinn durch Zeitverlust. Die knappe Zeit ist ein wertvolles Gut, Beschleunigung regiert die Welt. Die Debatte um Entschleunigung, die Klagen über Zeitnot und Stress, Krankheiten wie Burnout und Depressionen haben längst alle Gesellschaftsschichten erreicht. 3sat 22.40  Nargis – Als die Zeit aufhörte zu atmen. (Dokumentation) Burmesische Filmemacher begegnen im Irrawaddy-Delta Menschen, die 2008 den Zyklon Nargis überlebt haben, die größte Naturkatastrophe Myanmars, bei der mehr als 140.000 Menschen starben. ZDF.kultur

Zwischenruf von Superint. Hermann Miklas, Graz. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Matzen im March­feld, Niederö., mit Weihbischof Stefan Turnowszky. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre

15.10  Papst Franziskus vor USKongress. (Live-Übertragung) Es ist eine historische Premiere, wenn der Papst eine Rede vor beiden Häusern des US-Kongresses hält. ORF 2 u20.15 ORF eins Planet der Affen: Prevolution (Sciencefiction-Film) ORF 2 Die Rosenheim-Cops (Krimi) ARD Hirschhausens Quiz des Menschen. Freitag

25. September

14.30  Live: Papst Franziskus vor der UNO und am Ground Zero. Rede des Papstes vor der UN-Vollversammlung in New York. ORF III u20.15 ORFeins Für immer Liebe (Drama) ORF 2 Der Staatsanwalt (Serie). ARD Süßer September (Spielfilm) ZDF Blochin - Die Lebenden und die Toten (Thrillerserie). Samstag

26. September

17.30  Unser Österreich. (Dokumentation) Werkstatt Natur – Kinder entdecken den Wald. Am Fuß des Rosaliengebirges bei Marz gibt es Burgenlands erste waldpädagogische Erlebnisstätte. ORF III u20.15 ORFeins 7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug (Komödie) ORF 2 Die Millionenshow – 15 Jahre ARD Verstehen Sie Spaß? ZDF Blochin – Die Lebenden und die Toten (Thrillerserie). Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Doris­ Schretz­mayer, Schauspielerin. „Weckruf zum Lernen“. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Die Macht der Prognosen. Lässt sich die Zukunft berechnen? Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Schöner Schein und triste Wirklichkeit. Eine andere Geschichte des Wiener Kongress‘. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Neue Menschen! Bilden, optimieren, perfektionieren“. Bericht vom 19. Philosophicum Lech. Mi 21.00, Ö1. Dimensionen. Kinderwunsch – Wunschkind. Fördernde und hemmende Einflüsse auf die psychosoziale Entwicklung nach medizinisch assistierter Fortpflanzung. Do 19.05, Ö1. Hörbilder. Der Anwalt der Armen. Jean Ziegler: Soziologe, Menschenrechtsaktivist und Globalisierungskritiker. Sa 9.05, Ö1. Tao – aus den Religionen der Welt. „Glücklich mit oder ohne Dalai Lama“ – Was wird aus dem tibetischen Buddhismus? Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Reden über Gott und Welt – Das Sonntagsmagazin. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums.


KirchenZeitung Diözese Linz

Inserate & Personen 27

17. September 2015

Hinweis St. Peter am Wimberg. Alles, was man für Herbst und Winter brauchen kann, gibt‘s beim Umtauschbasar der Müt-

terrunde. Der Basar findet am Freitag, 25. September (18 bis 20 Uhr) und Samstag, 26. September (8 bis 10 Uhr) in der Volksschule statt. Die Einnahmen des Basars gehen an die Flüchtlingsfamilien, die im Pfarrhof wohnen.

Pilger-Begleitung ist ein schöner Dienst

Entgeltliche Einschaltung

H. Johannes Putzinger ist Chorherr des Stiftes Reichersberg und Pfarrer in Lambrechten.

Qualität aus einer Hand Glockengießerei, Kirchturmtechnik & Service Tel.: 0512 / 59416 , www.GRASSMAYR.at GM_Ins Kirchenzeitung A RZ neu 96x90 Technik K.indd 1

Die Woche begann ich am Sonntag mit zwei Eucharistiefeiern, in meiner Pfarre und als Aushelfer in Kirchheim/I. Am Montag war Schulanfangs-Gottesdienst, anschließend war ich zum Lehrerfrühstück eingeladen. Ich bin sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit der Schule. Nachmittags besuchte ich – wie jeden Montag – die Kranken unserer Pfarre im Spital in Ried. Über Nacht hatte ich dann Rufbereitschaft für das Krankenhaus. Diese Aufgabe, die ich sehr gerne mache, übernehme ich zwei bis drei Mal im Monat. Diese Woche habe ich in unserer Gemeinschaft im Stift den Dienst des Vorbeters über. Dabei besteht die 23.09.13 10:32

H. Johannes Putzinger vom Stift Reichersberg. Privat

Hauptaufgabe in der Leitung des Chorgebetes. Da ich jetzt einmal weniger Termine habe, nutze ich die Zeit zum Arbeiten im Archiv. Ich schreibe für das Jahrbuch der österreichischen Chorherren einen Artikel über die schwierige Situation der Stifte zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Existenz unseres Hauses stand auf des Messers Schneide. Die Mitbrüder haben – Gott sei Dank mit Erfolg – dafür gekämpft, dass es bei uns in Reichersberg weitergeht. Am Freitag breche ich mit einer Pilgergruppe nach Medjugorje auf. Die Begleitung von Wallfahrten ist eine sehr schöne Aufgabe. Seit 18 Jahren habe ich schon als Präsident die Leitung des Marianischen Lourdes-Komitees inne. www.stift-reichersberg.at


28 Kultur

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

KULTURLAND

Neuerscheinungen in der Literatur-Reihe der Kirchenzeitung

Musica Sacra in Linzer Kirchen

Bedrohliche Wirklichkeiten, unscheinbare Existenzen

Die erfolgreiche Konzertreihe „Musica Sacra“ geht in die nächste Saison. Die Idee, Schätze der Kirchenmusik außerhalb der Liturgie zu Gehör zu bringen, wird weiterverfolgt. Die Saison beginnt am Sa., 10. Oktober mit der Fortsetzung des Bruckner-Zyklus: Die selten erklingende Missa solemnis von Anton Bruckner steht am Programm. Es singen und musizieren: Jan Petryka, Ilia Vierlinger, Martha Hirschmann, Martin Achrainer, der Hard-Chor (Leitung: Alexander Koller) und das Bruckner-Orchester Linz (Dirigent: Dennis Russell Davies). Weiters wird zum 80. Geburtstag von Kurt Schwertsik sein Sonnengesang op. 88 zu hören sein. Insgesamt warten auf die Konzertbesucher/innen 15 Konzerte in fünf Linzer Kirchen, die passend zum Kirchenjahr programmiert sind. Unter den musikalischen Gästen sind der Chor des Diözesankonservatoriums, das LALÀ-Ensemble, die Leonfeldner Kantorei, das AMANI-Ensemble, das Ensemble CASTOR und der Chorus sine nomine.  Info & Karten: Tel. 0800/21 80 00, www.musicasacra.at

 Ensemble Lentia Nova bei den Elisabethinen. Musik aus zwei Jahrhunderten bringt das Ensemble Lentia Nova bei den Elisabethinen in Linz: das Konzert findet am Fr., 18. September um 19.30 Uhr statt.  Lesung und Konzert in Bad Hall. P. Joseph Kaufmann hält am Do., 24. September im Pfarrsaal Bad Hall einen Vortrag über Kardinal Franz König, einen Grenzgänger, der als charismatischer Kirchenmann die Weichen für die Zukunft stellte. Zwischen den einzelnen Kapiteln wird ein junger Musiker zu hören sein: der zwölfjährige Oboist Paul Rischanek wird mit seinem Vater Thomas Duette spielen – und damit dem Abend eine besondere musikalische Note verleihen. Die Lesung mit Musik beginnt um 19.30 Uhr.

Maria Fellinger-Hauer stellt neue Bücher von Walter Kohl und Margit Schreiner vor. Die Erzählungen kreisen um Beziehungen zu engsten Familienangehörigen, legen Unbekanntes, Unentdecktes frei.  Das Bild seiner Mutter, das sich im Kopf des Erzählers vor Jahrzehnten eingebrannt hat, ist das einer nahezu unsichtbaren Frau. Nach ihrem Tod macht Charly sich auf, um ein gültiges Mutterbild zu zeichnen und herauszufinden, wer diese Frau war, deren Leben nach außen hin gänzlich unspektakulär und ereignislos verlaufen war. Geboren zwischen den beiden Weltkriegen als Tochter eines Binders und einer Heilerin, Ehefrau eines Maurers, Gelegenheitsarbeiterin ohne Pensionsanspruch, Mutter zweier Söhne und Großmutter. Auf mehreren Ebenen lässt Walter Kohl seinen Erzähler in die Lebensgeschichte seiner Mutter und damit in die Zeitgeschichte eintauchen. Das ist mühsam und schmerzhaft für den Sohn, vor allem deshalb, weil er seinen Erinnerungen an Hildas Erzählungen nicht recht glauben will und weil sich immer mehr Ungereimtheiten in der Familiengeschichte auftun, je tiefer er in die Geschichte eindringt. Das betrifft vor allem Hildas Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus und des Krieges und die Folgen für ihr weiteres Leben. Ein Motiv, das sich durch die gesamte Erzählung zieht, ist, wie Charly sich an einem Foto der toten Hilda abmüht und versucht, mittels Bildbearbeitungsprogrammen und Malutensilien sowie anderer Materialien ein realistisches, haptisches Bild zu schaffen. In Gesprächen mit einem Therapeuten und mit seiner Tochter auf einer einsamen kroatischen Insel, im Durchleiden manch schmerzhafter Erkenntnisse, entsteht Hildas Geschichte schließlich neu. Walter Kohl ist mit diesem Buch nicht nur eine beeindruckende und berührende Mutter-Sohn-Geschichte gelungen, sondern auch ein exemplarisches Bild wahrscheinlich

nicht weniger „unscheinbarer“ Frauen dieser Generation. Walter Kohl, Ein Bild von Hilda als toter Mensch, Picus, Wien 2015, 181 Seiten, ISBN 978-3-7117-2025 -2

 Was ein erholsamer Sommer auf einer kroatischen Insel werden sollte, wird schließlich für alle Beteiligten zu einer ziemlich anstrengenden Auseinandersetzung mit höchst bedrohlichen Wirklichkeiten und zum Ende lieb gewordener Gewohnheiten. Gerade als die Erzählerin mit ihrem Mann, einem befreundeten Paar und zwei jungen Frauen zum alljährlichen Inselurlaub aufbrechen will, steht Sarah mit ihrem Hund vor der Tür und bittet um Aufnahme. Kurz entschlossen werden beide mit auf die Insel genommen, wo erst einmal die Erzählerin mit dem tragischen Schicksal des Mädchens konfrontiert wird. Sarahs Eltern wurden in Israel ermordet, ihr jüngerer Bruder beging Selbstmord. Schreiners Roman spielt abwechselnd auf zwei Erzählebenen, die sich zunehmend miteinander verbinden, weil alle Urlauber ihre eigene Beziehung zu der neuen Mitbewohnerin aufbauen, wodurch das Gleichgewicht neu austariert werden muss. Einerseits wird der Inselalltag, seine Freuden und Beschwernisse geschildert, andererseits geht es um Sarahs Tagebuch aus der Psychiatrischen Klinik, das sie der Erzählerin eines Tages einfach hinlegt. Was in Israel tatsächlich passiert ist, enthüllt sich nur stückchenweise und letztlich nicht zur Gänze, denn Sarah verweigert die Erinnerung an das Geschehene. Der Ausgang der Geschichte bleibt offen. Margit Schreiners Stärke ist ihre gewohnt klare Sprache, mit der sie die Fragilität menschlicher Beziehungen in Worte fasst. Margit Schreiner, Das menschliche Gleichgewicht, Schöffling & Co, Frankfurt a. M. 2015. 232 Seiten, ISBN 978-3-89561-280-0.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

17. September 2015

Im Gedenken

Sterbende Ursula. Friedensdenkmal in der Otto-GlöckelSchule in Linz. Elmar Weingartner bietet dazu Führungen an. Weingartner

Am 27. September ist Tag des Denkmals mit starker kirchlicher Beteiligung

Im Heute die Spuren der Vergangenheit entdecken Von „Heavy Metal“ bis zum Mahnmal der sterbenden Ursula: in Oberösterreich gibt es viele Gelegenheiten, die Spuren vergangener Zeiten zu erkunden. Zehn kirchliche Einrichtungen öffnen dazu ihre Türen. Elisabeth Leitner

Was sich hinter „Heavy Metal“ versteckt, ist schnell erklärt: die Pfarre Linz-St.Magdalena präsentiert bei Turmführungen die Glocken­ stube mit sechs Glocken, die vor 10 Jahren neu erworben wurden. Das schwere Metall klingt nicht nur gut, sondern sieht auch in­ teressant aus: Erwin Burgstaller hat die Glo­ cken künstlerisch gestaltet. Mit der Straßen­ bahn Linie 1 und 2 (bis Herz-Jesu-Kirche) geht es bequem weiter zum nächsten Denk­ mal: in der Otto-Glöckel-Schule ist im In­ nenhof die restaurierte „Sterbende Ursula“ zu sehen. Das Mahnmal mit Schriftplatte er­ innert an einen Bombenangriff mit 41 To­ desopfern im Jahre 1944. Der Bildhauer Josef Thorak hat das Werk um 1950 geschaffen, 1954 wurde es von der Stadt Linz angekauft. Am Zustandekommen des Friedensdenkma­ les war der damalige Religionsprofessor Prä­ lat Msgr. Eberhard Marckhgott wesentlich beteiligt, er knüpfte auch die Kontakte mit dem Künstler. Am Tag des Denkmals kann das Mahnmal nun im Schulhof bis 15.30

Uhr besichtigt werden, Führungen werden angeboten. Von Braunau bis Garsten. Wer sich beim Tag des Denkmals gerne auf Tour durch Oberösterreich begeben möchte, könnte in Braunau am Inn mit der Stadtpfarrkirche St. Stephan beginnen. Mit 87 Metern zählt der Kirchturm zu den höchsten in Österreich. In Enns kommt man in der Basilika St. Laurenz dem offiziellen Motto des Tags des Denk­ mals am nächsten. Dieses lautet heuer „Feu­ er und Flamme“. Entflammt für den christ­ lichen Glauben war der Hl. Florian. Sein Leben und das der Märtyrer wird bei einer Führung in der Basilika beleuchtet. In Gall­ neukirchen kann das Schloss Riedegg, das in seinem Kern bis ins 17. Jahrhundert zurück­ geht, besichtigt werden. Die Missionare von Marianhill haben dort auch ein kleines Afri­ ka-Museum eingerichtet. In die Tiefen einer denkmalgeschützten Gruft – ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert – können Besucher/in­ nen in der Stiftskirche Garsten absteigen. Ein eigenes Programm zum Tag des Denk­ mals mit Feuershows oder Orgelmusik bie­ ten auch das Stift Kremsmünster, St. Florian, Schlägl und die Pfarrkirche Kefermarkt an. XX Tag des Denkmals, Feuer und Flamme, 27. September, www.tagdesdenkmals.at

n Engelbert Kefer, langjähriger Verlagsleiter der KirchenZeitung, ist am 11. September 2015 im 82. Lebensjahr verstorben. In der Diözese Linz war Kefer schon in der Zeit der Diözesan­ synode (1970 bis 1972) bekannt wegen der damals einzigartigen Abstimmungsanlage, die er ge­ baut hatte und die bei vielen Kongressen zum Einsatz kam. Kefer war Diözesansekretär der Katholischen Männerbewegung. Von 1978 bis 1994 war er Ver­ lagsleiter der KirchenZeitung. In Altenberg bei Linz verwirklich­ te er seinen Traum eines energie­ sparenden Einfamilienhauses, in dem er mit seiner Frau bis zu­ letzt lebte. Als Fachmann und Vortragender in Sachen umwelt­ gerechten Hausbauens und Son­ nenenergie war er in der Pension viel unterwegs. Das Team der KirchenZeitung drückt seiner Frau Rosa und den vier Kindern das tiefste Mitge­ fühl aus. Das Begräbnis findet am Fr., 25. September, um 13.30 Uhr in Altenberg statt. Am Do., 24. September, 19 Uhr, wird in der Pfarrkirche für ihn gebetet.

Kulturland n Ausstellung im Salzamt Linz. „The City and me“ nennt sich eine Ausstellung, die im Linzer Salzamt ihren Ausgangs­ punkt hat und an fünf Orten in Linz stattfindet. Die Arbeiten der Künstler/innen befassen sich mit dem Leben und den Prob­ lemen in verschiedenen Städ­ ten Euro­pas und darüber hinaus. Die Ausstellung wird am Mi., 16. 9., um 18 Uhr im Salzamt eröff­ net. Mit Arbeiten u. a. von: Mar­ kus Hofer, Teresa Fellinger, Eva­ lie Wagner, Luiza Margan, Maj Rozman, Sergiu Sas (bis 30. Okt).


30 Personen

17. September 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

jubiläum

Profess

n Marienschwestern. Am 29. August 2015 feierten die Marienschwestern vom Karmel die Professjubiläen von 15 Schwestern. Den Gottesdienst leitete Bischof Dr. Joseph Anthony Zziwa aus Uganda, in dessen Diözese sechs Marienschwestern wirken. Ihr 65-Jahr-Professjubiläum begingen: Sr. M. Gertrude Kirchhofer aus Saxen (links), Sr. M. Gunthildis Zizler, Sr. M. WalNeubauer trudis Kohlbauer aus Wartberg/ Krems (rechts), Sr. M. Bathildis Huemer aus Schlierbach und Sr. M. Regina Pühringer aus Haibach. 60-Jahr-Professjubiläum: Sr. M. Alma Prinz aus Mitterkirchen (2. v. re.) und Sr. M. Clemens Hartl aus Vorderweißenbach. 50-Jahr-Professjubiläum: Sr. M. Hildegard Schoder aus Stefanshart (4. v. re.), Sr. M. Marianne Sinzinger aus Franking (5. v. re.), Sr. M. Klarissa Kastner aus Unterweißenbach (3. v. re.) und Sr. M. Fidelis Lechner aus Höhnhart. 40-Jahr-Professjubiläum: Sr. M. Elisabeth Brunmayr aus St. Johann/Engstetten (2. v. li.), Sr. M. Daniela Deinhofer aus Aschbach (4. v. re.) und Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl aus Arbesbach (5. v. li.). 25-Jahr-Professjubiläum: Sr. M. Anna Pointinger aus Hartkirchen (3. v. li.). (Jene Jubilarinnen, die nicht am Foto sind, konnten aus Gesundheitsgründen nicht am Festgottesdienst teilnehmen.)

n Am 29. August 2015 wurde Kandidatin Betty Nababi aus Kyengeza/Uganda (im Bild bei einer getanzten Gabenprozession) nach einjähriger Kandidatur in das Noviziat der Marienschwestern aufgenommen. Sie erhielt dabei das Ordenskleid und trägt nun den Ordensnamen Sr. Maria Agnes. neubauer

Jubiläum n Am 9. September 2015 feierte KonsR Ing. Wolfgang Zopf, Ständiger Diakon in St. Florian am Inn, das 25-Jahr-Jubiläum seiner Diakonatsweihe. n Grünau. P. Christoph Eisl, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster und Pfarrer von Grünau, feierte kürzlich sein 50-JahrProfessjubiläum. Im Namen der

Pfarre gratulierte Pfarrgemeinderatsobfrau Gabriele Schatz (rechts) bei einem Festgottesdienst ihrem Pfarrer ganz herzlich. Pfarre

n Hallstatt. Die katholische Pfarre Hallstatt beging mit der Feier ihres Patroziniums auch die Feier des Goldenen Priesterjubiläums von Pfarrer emeritus

n Am 22. September 2015 feiert KonsR Dr. P. Franz Kerschbaummayr, Marianist, seinen 85. Geburtstag. Er stammt aus Unterweißenbach, feierte 1954 die Ordensprofess und wurde 1961 zum Priester geweiht. Er war dann Religionsprofessor in Wien und übernahm nach seiner Pensionierung seelsorgliche Aufgaben in Kaltenberg.

emeritierter Pfarrer von Ostermiething, wohnhaft in Ohlsdorf, das 75. Lebensjahr. Er stammt aus Buchkirchen bei Wels und wurde 1966 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Haid, Wels-Vorstadtpfarre und Großraming war er von 1975 bis 2008 Pfarrer in Ostermiething. Von 1987 bis 2008 war er auch Dechant des Dekanates Ostermiething. Er hilft weiterhin als Kurat im Dekanat Gmunden mit.

geburtstage n Am 18. September 2015 wird KonsR Josef Spaller, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian, 90 Jahre alt. Der gebürtige St. Florianer trat nach dem Kriegsdienst in Jugoslawien und Italien 1946 ins Stift St. Florian ein und wurde 1950 zum Priester geweiht. Nach mehreren Kaplansposten war er von 1963 bis 1997 Pfarrer in St. Martin im Mühlkreis, von 1988 bis 1990 war Spaller zusätzlich Pfarrprovisor von Kleinzell.

n Am 22. September 2015 vollendet KonsR Alfons Einsiedl,

August Stögner. (Das Foto zeigt den leidenschaftlichen Bergsteiger am Dachstein). Stögner war von 1981 bis 2004 Vorsteher der Hallstätter Gemeinde. Zum Jubiläumsfest kam Bischof emeritus Maximilian Aichern und hielt die Festpredigt. Der Bischof hob hervor, dass der Jubilar ein begeisterter und begabter Maler ist. Bilder von ihm hängen auch im Arbeitszimmer des Bischofs in Linz. Pfarre n Vichtenstein. Die Pfarre feierte mit ihrem emeritierten Pfarrer Johann Nefischer (Mitte) sein 60-Jahr-Priesterjubiläum. Der Jubilar war 47 Jahre Pfarrer

in Vichtenstein. Mit den Pfarrangehörigen, Vereinen und Feuerwehren gratulierten Franz Kessler, Pfarrer von Esternberg, und Kanonikus Wolfgang Renoldner dem Seelsorger. Pfarre


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

17. September 2015

Ermutigend Zum Interview mit Bischof Benno Elbs, Nr. 36/8

Ein ermutigendes Wort! Ein herzliches „Danke“ an die KirchenZeitung für das Interview mit H. H. Bischof Benno Elbs zum Thema „Weltbischofssynode 2015“. Dass es Spannungen geben darf, ist seine Stärke! „… der pfingstliche Geist möge uns die nötigen Überraschungen schenken“! PFARRER EM. JOHANN HASLINGER, VÖCKLABRUCK

Wie christlich ist das? Immer wieder behaupten und beteuern FPÖPolitiker ihre Christlichkeit, wie zuletzt vergangene Woche in der Flüchtlingsdebatte im Parlament. Als katholischen (pensionierten) Pfarrer regt mich das ordentlich auf und zum heftigen Widerspruch an. Meine Argumente: Erstens. Niemand kann das Christ-Sein für sich beanspruchen, der nicht anerkennt: Die Erde gehört Gott – und damit allen. Sie ist unser gemeinsames Haus. Wir sind Haushalter und Verwalter, aber niemals Besitzer! Dem widerspricht die FP-Rede von „unser Haus, unsere Heimat, unsere Leut, unser Geld“ ganz eindeutig . Zweitens. Es sollte klar sein: „Christlich“ darf sich nur nennen, wer den Grundüberzeugungen des Jesus Christus folgt. Zu diesen gehört ganz eindeutig: Mitgefühl mit den Leidenden, Opfern, Armen, ja Identifizierung mit ihnen. Einschluss statt Ausschluss, Überwindung aller Grenzen! Und die FP? Predigt sie nicht genau das Gegenteil? Und das soll christlich sein? HANS WÜHRER, LINZ

Waffenlieferanten Menschen fliehen, weil sie hungern, keine Arbeit oder keine Ausbildungsmöglichkeit haben, weil sie verfolgt werden und vor al-

lem, weil sie Angst haben, getötet zu werden. Dies geschieht heute aber nicht mehr mit Pfeil und Bogen, sondern mit modernsten Waffen, mit Gewehren, Granaten, Raketen, Panzern, Chemikalien usw. Ich verstehe daher nicht, warum niemand zusätzlich zu den vielen hoffnungsvollen Lösungsvorschlägen fordert, Waffenlieferungen aller Art an kriegsführende Gruppen, Organisationen und Staaten generell und weltweit zu verbieten. Das verbrecherische Morden würde bald nicht mehr möglich sein. Sind die Profite einiger Konzerne und deren Lobbyisten tatsächlich noch immer mehr wert als die vielen unschuldig getöteten Menschen? Ich kann und will es nicht glauben und schon gar nicht akzeptieren! HANS RIEDLER, LINZ

Abgeschoben Zurzeit ist das Asylthema sehr präsent bzw. das Thema Abschieben. Dies betrifft auch Häftlinge. Leider haben Gefangene kaum eine Lobby, und was hinter den Mauern geschieht, bleibt meist dort. Ausländer haben es besonders schwer, da sie das „Recht“ nicht kennen. (...) Die Alpenrepublik ist bei Häftlingen führend. In Österreich kommen 108, in Deutschland 82 Häftlinge auf 100.000 Einwohner. Die Quote wäre noch weitaus höher, würde Österreich EU-Bürger nicht radikal zur Strafverbüßung in die jeweiligen Heimatländer exportieren. Die Heimatländer können sich das bestimmt nicht wünschen. Die Strafen sind bei Ausländern besonders hoch. (...) In Österreich kommst du ins Gefängnis, wenn der Richter der Meinung ist, du bist schuldig. Geständnisse zu erlangen ist oberstes Prinzip der Polizei. Keine Ermittlungsarbeit, aber viele Geständnisse! Gefangene werden „gut“ medikamentiert, selbst Alkoholkranke werden mit Substitu-

tionsmitteln behandelt, sodass sehr viele süchtig die Justizanstalt verlassen. (...) Von dieser Verlegungspraxis profitiert nur die österreichische Justiz, sie schädigt die EU-Partner und verhindert einen sinnvollen Strafvollzug, der in Resozialisierung münden sollte. Um gegen diese Abschiebung vorzugehen, stünde jedem Häftling Verfahrenshilfe zu, sie wird aber nie gewährt. GEORG HUSS, GRAZ

Vergreistes Europa Österreich und Europa ist total vergreist und ohne Menschen mit Immigrationshintergrund wäre Wirtschaft und Sozialwesen regional schon längst zusammengebrochen. (...)Die Flüchtlinge haben außer dem Leben in ihren Heimatländern nichts zu verlieren und schlagen sich bis zu uns durch, riskieren letztes Hab und kommen auf ihrer Flucht, oft grausam ums Leben. Ein Grund jedoch, dass bei uns lt. Demographie so viele junge Menschen fehlen, ist, dass viele Kinder gezeugt wurden, mit allen Anlagen ausgestattet, jedoch das Licht der Welt nicht erblickt haben, da sie Opfer eines Schwangerschaftsabbruches wurden. In Deutschland waren es in den letzten 40 Jahren 10 Millionen Abbrüche, wenn man zwei Generationen in 40 Jahren rechnet, fehlen in Deutschland 20 Millionen Menschen, die nun ersetzt werden. Österreich hat nicht einmal eine Statistik (...). Dass die große Zahl nicht geborener Kinder zum Ersatz durch Menschen von Asien und Afrika führt, erleben wir jetzt mit. FRANZ NIMMERVOLL, GRIESKIRCHEN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at


unter uns Hausi trifft Feichti

DENK mal

Paradeiser und Umurken Was hierzulande an Beilagen zu Sonntagsbraten und Brettljause serviert wird, zeigt, dass Migration vor dem Tisch nicht Halt gemacht hat. Niemand hat etwas dagegen. Matthäus Fellinger

Domspatz Eigentlich wollten wir die globale Vernetzung erreichen. Geschafft haben wir bloß die Verstrickung.

aus Asien zum Beispiel, oder die herrlich süßsaure Physalis – eine Amerikanerin. Machen Sie mit. Auch die arabische Welt hat für die Konsumgewohnheiten hierzulande einen wichtigen Beitrag geleistet: Sie kultivierte eine aus Äthiopien stammende Frucht zu einem kulturprägenden Getränk. Welche? Wir verlosen ein Kochbuch. Schicken Sie die Lösung bis 25. September an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 36 (Vuelta a Españia) haben gewonnen Berthold Einzenberger, Losenstein, Siegfried Kneidinger, Linz, Max Födinger, Traun.

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Die Gesellschaft schuldet den jungen Menschen eine Möglichkeit, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und an einer Existenz zu bauen.“ Bischof Manfred Scheuer, Innsbruck, im „Tiroler Sonntag“.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

„Uborka“ sagen die Ungarn dazu. Das erinnert an die österreichisch-süddeutsche Dialektbezeichnung „Umurken“ – die Gurke also. Von allen Kürbisgewächsen hat sich die Inderin am weitesten nach Norden gewagt. Die Tomate, welche die Österreicher/innen so liebgewonnen haben, dass sie diese lieber als „Paradeiser“,also „Paradiesapfel“ bezeichnen, ist auch eine Zugewanderte. Verwandt ist sie mit der Kartoffel. Die beiden Südamerikanerinnen sind längst Europäerinnen geworden. In heutigen Gärten finden sich nebst Kraut und Rüben viele Gemüsearten, von denen Großväter und Großmütter eher noch die Nase gerümpft hätten. Die schöne Aubergine

Die Tomate wurde in Mittel- und Südamerika schon ab dem 2. Jahrhundert vor Christus kultiviert. Wikimedia Commons

Sitzen Sie manchmal neben Schulkindern im Bus? Oder wissen Sie, wie sich ihr Partner und seine Schulfreunde gegenseitig nennen? Wenn man da zuhört, können einem die Eltern im Nachhinein fast leid tun. Wie haben sie sich einst geplagt, dem Junior einen Vornamen zu geben, auf den er einmal stolz sein kann und den niemand mit einer lächerlichen Abkürzung verunglimpft. Und dann das: Kleini, Schobi oder gar Wursti. Ausgewachsene Männer finden scheinbar nichts dabei, sie heißen schließlich schon seit der Schulzeit so. Selbst wenn das verniedlichende „i“ nicht nachgestellt ist, telefonieren nicht der Michael und der Kurt, sondern der Hofer und der Meier miteinander. Das alles sind natürlich sehr persönliche Beobachtungen meinerseits und ich kann meine Behauptungen mit keiner Studie stützen. Ich habe auch keine Erklärung dafür, warum das männliche Geschlecht eher zu Abwandlungen des Nachnamens greift. Vielleicht ist es persönlicher, denn bei Hans, Florian oder Thomas hat man schließlich im Handumdrehen eine Menge Namensvettern. Warum auch immer. Bei Mädchen scheinen mir die Vornamen durchwegs beliebter. Allerdings schrecken die lieben Freundinnen auch hier nicht vor „kreativen“ Kurzformen zurück – stimmts, liebe Nessi?


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