KiZ-ePaper 40-2015

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Nr. 40 I 1. Oktober 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Die Erntekrone – hier aus Leonding – steht für die gebündelte Dankbarkeit für das, was Gott gibt.

KLAUS HASCH

Pfarren feiern Erntedank

3 Im Gespräch.

Jedes Korn eine Hoffnung Das ist das Gute – und Tröstliche: Wofür wir morgen danken werden, kennen wir vielfach noch nicht. Die Hoffnung von morgen hat heute die Gestalt des kleinen unscheinbaren Korns. Sie muss sich erst auswachsen, sodass man – einmal – Brot backen kann. Erntedank ist ein Fest der Zuversicht: Auch auf abgedroschenen Feldern, die karg und leer vor einem liegen, wird es neues Wachsen und Reifen geben. Und: Dass man niemals die ganze Ernte aufbrauchen darf, sondern genug für die neue Aussaat beiseitestellt, ist einem in Zeiten, da man Nahrung einfach kauft, wenig bewusst. Doch in vielen Teilen der Welt ist das Brot knapp. Für die Ernte zu danken, heißt auch an jene zu denken, die nichts haben, was sie beiseitestellen könnten. M. F. Siehe auch Seite 20

Oberösterreich nach der Wahl.

6 Reise. Mit der

KirchenZeitung nach Rom.

13 Panorama.

Papst Franziskus in Amerika.

18 Bewusst leben. Ein Kind um jeden Preis?

Familiensynode. Worum es geht. Seite 10/11 und 14/15

28 Kultur. Gmundner Kulturvermerke. 22 Impressum.


2 Meinung

Heinz Niederleitner

Auch Moses hat ihn zu spüren bekommen: den Unmut der Leute, die ihm durch die Wüste nicht mehr folgen wollten. Zurück in die alten Verhältnisse drängten sie, lieber verzichten sie auf Freiheit, wenn sie wenigstens genug zu essen bekämen. Hätte Mose dem Murren der Menge nachgegeben, der Weg der Verheißung wäre damit zu Ende gewesen und die Heilige Schrift, wenn überhaupt, ein sehr dünnes Buch geblieben. Unmut ist, was er ist: mutlos. Wer anderen ständig seinen Unmut um die Ohren wirft, zeigt damit nur seine Mutlosigkeit. Deshalb ist Unmut kein guter Ratgeber im Umgang mit Sorgen und Ängsten – in denen Menschen doch besondere Ermutigung bräuchten. Eine von Murren und Unmut getriebene Gesellschaft – wo führt sie hin? Bei Mo-

heinz.niederleitner@koopredaktion.at

Nachhaltigkeit auch bei Wahlen!

Aber auch wenn uns die Fragen zum Thema Flüchtlinge zweifellos noch lange beschäftigen werden, bleibt das beunruhigende Gefühl, dass andere wichtige Themen bei der Wahl auf der Strecke blieben: Arbeitsplätze werden auch in sechs Jahren noch ein Thema sein, wenn aus der Flüchtlingsdiskussion möglicherweise eine Integrationsdebatte geworden sein wird – ein Thema, dem wir uns aufgrund der Bevölkerungsentwicklung ohnehin stellen müssen. Klima- und Umweltschutz haben ganz generell Perspektiven auf Jahrzehnte. Wenn es keinen großen baldigen Kurswechsel gibt, wird die Bildungsdebatte aktueller denn je sein. Doch Wahlen sind offenbar Momentaufnahmen, echte Nachhaltigkeit bleibt dabei auf der Strecke. Heinz Niederleitner

ses könnte man sich Ermutigung holen: Der verheißungsvolle Weg ist manchmal der schwierigere Weg. Es lohnt sich, ihn einzuschlagen. Wie wäre es, wenn Verantwortungsträger und -trägerinnen nicht den Unmut, sondern den Mut der Leute zu spüren bekämen? Nicht an die Mürrischen, an die Mutigen muss man sich halten, gerade, wenn Probleme und Sorgen bedrängend sind.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Pablo Pineda, Lehrer und Schauspieler

Stolz das Anderssein zeigen Kinder mit Down-Syndrom muss man fördern und ihnen etwas zutrauen. Das sagten auf der 5. Österreichischen DownSyndrom-Tagung am Wochenende nicht nur Experten, sondern auch Pablo Pineda – der erste Mensch mit Down-Syndrom in Europa, der einen Uni-Abschluss machte. „Weißt Du eigentlich, dass Du ein Mensch mit Down-Syndrom bist“, wurde der Spanier im Alter von acht oder neun Jahren gefragt. „Heißt das jetzt, dass ich nicht mehr zur Schule gehen darf?“, war die Gegenfrage des heute 41-Jährigen. „Natürlich kannst Du weiterhin zu Schule gehen“, war die Antwort von Prof. Miguel-López Melero, der dann zu Pinedas Mentor wurden. Dabei hatten schon seine Eltern viel für ihn getan: Sie haben ihn, der schon mit „Es ist keine Krankheit! Es ist eine Kondition, ein Zustand. So wie der eine blond ist, habe ich eben das Down-Syndrom.“ Pablo Pineda NIE

Sechs Jahre lang werden die Oberösterreicher/innen jetzt mit dem Wahlergebnis vom vergangenen Sonntag leben müssen: Das Bundesland hat die längste Legislaturperiode von allen. Ob die Wählerinnen und Wähler in sechs Jahren noch mit ihrer Entscheidung zufrieden sein werden? Glaubt man den Meinungsforschern, dann haben die aktuellen Veränderungen in der politischen Landschaft vor allem mit der Flüchtlingsthematik zu tun. Es war demnach eine Mischung aus Sorge und Ärger, die ausschlaggebend war. An dieser Gefühlsgrundlage wird sich auch bis zur Wienwahl in kommende Woche nichts ändern.

KirchenZeitung Diözese Linz

Ermutigung

Weingartner

Kommentar

1. Oktober 2015

vier Jahren lesen lernte, wie ein „normales“ Kind erzogen. Pindea selbst betont vor allem die Bedeutung von Familie und Freunden, die auch für andere Menschen mit Down-Syndrom wichtig sind. Er hat das Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen, hat Bücher geschrieben, als Lehrer gearbeitet, eine Fernsehsendung moderiert und im Film „Me too – Wer will schon normal sein?“ eine seinem Leben nachempfundene Rolle gespielt. Anderen Menschen mit Down-Syndrom rät er, ihr Anderssein mit Stolz zu zeigen und zu sagen, was sie der Gesellschaft alles geben können, und sich für die volle Teilhabe von Menschen mit Down-Syndrom einzusetzen. Letzteres funktioniere in Spanien sehr gut, sagt er. Nachholbedarf. Dass es da in Österreich Nachholbedarf gibt, wurde bei der DownSyndrom-Tagung in St. Virgil (Salzburg) betont. Unter den rund 500 Teilnehmer/innen waren auch 144 Kinder und Jugendliche mit dem besonderen Chromosomen-Merkmal. Der Verein „Down-Syndrom Österreich“ wird von Eltern getragen, die unter anderem kritisieren, dass es ab der neunten Schulstufe kein integratives Angebot mehr für die Kinder gibt und diese Jugendlichen oft auf Vorbehalte und Ablehnung stoßen, wenn sie einen Lehrplatz suchen. Heinz Niederleitner XX www.down-syndrom.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Oö. Landtagswahlen 2003. Bei der Landtagswahl e­ rreichte die ÖVP 43,42 % der Stimmen; die SPÖ kam auf 38,33 %. Die GRÜNEN waren damals die drittstärkste Kraft, sie wurden von 9,06 % der Wähler/innen gewählt 2009. Vor sechs Jahren bekamen die Parteien folgende Stimmenanteile: ÖVP 46,76 %; SPÖ 24,94 %, die FPÖ wurde wieder drittstärkste Partei mit 15,29 % und das von ihr abgespaltete BZÖ erhielt 2,83 %. Die GRÜNEN hielten bei 9,18 %. 2015. Bei der Wahl letzten Sonntag änderte sich das Kräfteverhältnis markant: Die ÖVP kam auf 36,37 %, die SPÖ rutschte mit 18,37 % auf den dritten Rang, zweitstärkste Partei wurde die FPÖ mit 30,36 %. Die GRÜNEN erreichten 10,32 %. Wird die Gesellschaft zusammenhalten?

fotolia/Schlierner

Die Landtagswahlen haben die politischen Rollen neu verteilt. Wer das Sagen hat und was gesagt wird, wird sich verändern

„Es wird sozial kälter werden“ Man kann den Ausgang der Landtagswahl nicht auf die Flüchtlingsfrage reduzieren, sagt Bert Brandstetter, Präsident der Katholischen Aktion OÖ. Auch Erika Kirchweger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, meint Ähnliches, wenn sie sagt: „Es ist gewählt worden, was in der Bevölkerung schon da war.“ Ernst Gansinger

Nach der Wahl gilt es, nach vorne zu schauen. Erika Kirchweger hält vom Etikett „Rechtsruck“ nichts. Außerdem, auch wenn, was nicht richtig wäre, alle FPÖ-Stimmen als rechte Stimmen gewertet würden, haben immer noch fast 70 Prozent der Wähler/innen anders gewählt. Diffamierung und Verantwortung. „Die Frage ist“, sagt Kirchweger, „wie die nun Verantwortung übernehmenden Politiker ihre Verantwortung wahrhaben. Wie sie den Zusammenhalt fördern und nicht diffamieren und die Gesellschaft nicht auseinandertreiben.“ Diffamierende Äußerungen hat es im Wahlkampf gegeben. Es sei zu hoffen, so Kirchweger, dass die jetzt abgestellt werden. Sie selbst wurde diffamiert, als ein FPÖ-Vertreter die Menschen, die sich am Linzer Bahnhof um Menschen auf der Flucht kümmern, „In-

vasionskollaborateure“ schimpfte. Kirchweger war eine der ehrenamtlichen Helferinnen.

den mehr verhöhnt werden. Das macht aber nichts, wir halten es aus.“

Ursachen und Folgen. Aber nicht nur die Asylfrage verursachte das Wahlergebnis. Bert Brandstetter nahm bei arrivierten Politikern auch Abgehobenheit den Sorgen der Bürger/ innen und Bürger gegenüber wahr. Was auch immer die Ursachen sind, es gilt jetzt mit den Folgen zu leben. Der KA-Präsident meint, dass Österreich sozial kälter wird. Denn die Wahlsiegerin, die FPÖ, hat hier Probleme, argumentiert mit dem Verdacht, dass das Sozialsystem ausgenutzt werde. Auch die Förderung moderner Kultur, einer Kultur, die die Lebensbereiche der heutigen Menschen widerspiegelt, könnte zurückgenommen werden: zu gesellschaftskritisch! „Mozart oder Haydn muss sich nicht fürchten“, spitzt Brandstetter seine Einschätzung zu.

Wohlstand und Solidarität. Die Österreicher/innen haben sich in einer Welt des Wohlstands eingerichtet, gibt Erika Kirchweger zu bedenken. Aber es kann nicht weiter immer mehr Wohlstand geben. „Wir müssen in Zukunft Abstriche machen und solidarisch leben.“ Die Katholische Frauenbewegung kann dabei aus der jesuanischen Spiritualität schöpfen: Jesus trägt auf, den Blick auf die Armen zu richten. Die Katholische Frauenbewegung „wird dort, wo wir sind, hinter den Lebensstil schauen. – Warum flüchten Menschen, warum kann ich ein billiges Leiberl kaufen und die das Leiberl nähenden Frauen in Bangladesh leben in fürchterlicher Armut?“ – Das sind Fragen der Solidarität und Fragen, die mit unserem Wohlstand zusammenhängen. Die Furcht, Wohlstand einzubüßen, steht hinter dem Wahlergebnis. „Wir müssen den Lebensstil ändern und uns ein­ mischen“, sagt Kirchweger. Sie und Brandstetter halten es für Christenpflicht, sich im Rahmen der demokratischen Möglichkeiten zu beteiligen. Brandstetter richtet zudem einen Appell nach innen: „Wir müssen die politischen Kräfte eines humanen Kurses unterstützen. Hoffentlich driften sie nicht ab, vom Wahlergebnis dazu verführt. Das Land soll nicht allzu sehr erkalten!“

Soziales und Kultur. Die Katholische Aktion – „wie alle NGOs“ – wird gefordert sein, meint Brandstetter. „Wir müssen achtsam sein, dass es zu keinem sozialen Kurswechsel kommt. Und wir müssen auch die Freiheit der Kultur verteidigen.“ Menschen, denen es schlecht geht, sollen weiterhin auf die Solidarität der Gesellschaft zählen können. Ihnen müsste die Kirche eine Stimme geben. „Wir werden wichtiger denn je“, sagt Brandstetter, „und wir wer-


4 Aus Oberösterreichs Pfarren

Die theologische Würde des Alltags

1. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Kagerer

Die Linzer Diözesansynode von 1970 bis 1972 stand im Zentrum des Symposions zur Diözesangeschichte am 25. September 2015. 22 der ehemaligen Synodendelegierten (im Bild) waren gekommen und nahmen an dem Studiennachmittag teil. Ernst Bräuer, lange Jahre Rektor des Bildungshauses Schloss Puchberg, nahm als junger Priester an der Synode teil: „Mich hat

sehr beeindruckt, dass zu spüren war: In der Kirche bewegt sich etwas“, fasst er seinen Gesamteindruck des zweijährigen Gesprächsprozesses zusammen. Er macht auch auf die zwei Pole „Lehre und Leben“ aufmerksam, die in allen Diskussionen stets – ausgesprochen und unausgesprochen – präsent waren. Bei der Synode bekam ganz im Geist des Zweiten Vatikanischen

Konzils das Leben, die Erfahrungen der Menschen, Gewicht und theologische Würde, so Bräuer. Das Motto der Synode „Kirche um der Menschen willen“ zeigte, dass sich die Diözese bewusst dorthin ausrichten wollte. Als ein konkretes Ergebnis der Synode ist die Einführung des Pfarrgemeinderats zu sehen, der heute nicht mehr wegzudenken wäre. j. w.

Sonntag, 27. September: Im Dom wurde die Vielfalt gefeiert und zu Toleranz wie Solidarität ermutigt

An einem Tag im Linzer Mariendom Letzten Sonntag hat sich der Linzer Dom gleich zwei Mal gefüllt. Beim Gottesdienst zum Sonntag der Völker und zur Sendungsfeier der neuen Seelsorger/innen. Am Vormittag wählten mehr als tausend Menschen die bereichernde Vielfalt und Verbundenheit von Menschen unterschiedlicher Abstammung: Beim Gottesdienst zum Sonntag der Völker erinnerte Bischof Lud-

Sendungsfeier für die neuen Seelsorger/innen (links). A frikaner/innen gestalteten den Gottesdienst zum Sonntag der Völker musikalisch mit (rechts). Diözese Linz (2)

wig an das Schicksal der Flüchtlinge bei uns. „Wir wollen helfen und ihnen liebend begegnen. Sie sollen einen Ort der Geborgenheit finden.“ Der Bischof hielt ein Plädoyer für Toleranz und gemeinsames Engagement. Vertreter/innen verschiedener Volksgruppen gestalteten die Messe mit. So sang eine kroatische Gläubige das Gloria in ihrer Sprache, die Fürbitten wie auch die Kyrie-Texte wurden in vielen Sprachen gesprochen. Schwarzafrika-

ner/innen gestalteten die Feier musikalisch. Nach dem Gottesdienst wurde am Domplatz weitergefeiert. Am Abend des gleichen Tages sendete Bischof Ludwig 23 Seelsorger/innen in den kirchlichen Dienst. Der Bischof sprach ihnen zu: „Seid Zeuginnen und Zeugen für Christus, wo sich Leben ereignet, Fragen gestellt werden, wo die Anliegen und Nöte der Menschen sind.“


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Oberösterreich 5

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Paradeiser vom Balkon, Öl aus Rumänien, der Fisch aus Polen Vom 1. September bis 4. Oktober lenkten die christlichen Kirchen mit der fünfwöchigen „Schöpfungszeit“ das Augenmerk auf einen nachhaltigen Lebensstil. Wie nachhaltig oder wenig nachhaltig wir leben, misst der „ökologische Fußabdruck“. Für diesen Artikel habe ich meinen Abdruck gemessen. Ernst Gansinger

Noch bevor ich Essen kaufe, mit dem Auto fahre oder ins Kino gehe, ist in meinem ökologischen Verbrauchs-Rucksack ein österreichisches Startgepäck (Infrastruktur), das dem Gesamtgepäck eines Bewohners von Osttimor oder Afghanistan entspricht. Mit dem „Gewicht“ meines Startgepäcks ist der afghanische Rucksack bei 1,7 „globalen Hektar“ Verbrauch schon fertig gepackt. Ich pack dann noch zwei Mal so viel Persönliches dazu. Belastender Lebensstil. Wolfgang Pekny, Gründer und Geschäftsführer der „Plattform Footprint“, die den „Ökologischen Fußabdruck“ als wesentliche Maßzahl verankern will, mahnt: „Unser Fußabdruck ist fast dreimal so groß (5 globale Hektar/Person), als er sein dürfte (1,8 globale Hektar/Person), würden wir Rücksicht auf alle Erdenbewohner und auf kommende Generationen nehmen.“ Einkaufen. Ich habe für zweimal Grillen mit Freunden und darüber hinaus den Wochenbedarf eingekauft. Welchen Eindruck, welchen Fußabdruck hat das hinterlassen? „Der beste Einkaufskorb kann keinen Urlaubsflug oder viel Autofahren wettmachen“, sagt Michael Schwingshackl, der sich wie Pekny bei „Footprint“ engagiert. Dennoch: Wie ist das jetzt mit meinen Eierschwammerln, dem Lachs, dem Käse, dem veganen Grillburger, dem Henderl sowie dem Bier, den Bratwürsteln und den Rindsschnitzeln aus dem Umkreis? Fast alles bio. Die Paradeiser sind aus dem Kisterl am Balkon. Fehlende Angaben. Ich weiß, wenn ich mich bemühe und alle Angaben auf der Verpackung studiere, dass das gekaufte Jogurt etwa 215 Kilometer von meinem Einkaufsort entfernt hergestellt worden ist. Da weiß ich aber immer noch nicht, wo die Kühe weideten. Ich weiß, dass der Mozzarella aus Bergamo kam und die veganen Grillburger fast 900 Kilometer weit gereist sind. Ich weiß auch, dass das Bio-Bratöl einen Herkunftsausweis Rumänien hat und von Deutschland aus ver-

Mein Wocheneinkauf samt Grillbedarf hat etwa 600 globale Quadratmeter verbraucht.

trieben wird, und dass der Bio-Räucherlachs in Polen verarbeitet worden ist. Aber wo ist er vor der Verarbeitung geschwommen? Pekny kann wegen der fehlenden Produkt­ daten – die Hersteller müssten dazu verpflichtet werden – nur grobe Größenordnungen angeben. Auf ein Kilo bezogen verursacht Rindfleisch einen Flächenverbrauch von 100 bis 250 gm² (Globalquadratmeter), Hartkäse 80 bis 120 gm2, Schweinefleisch 30 bis 70 gm2, Geflügel 30 bis 60 gm2, Fisch 10 bis 200 gm2. Und dann die Flächenschoner: Getreide verbraucht etwa 8 gm2 Fläche, Kartoffeln 5 gm2 Obst 3 gm2, Gemüse 1 bis 3 gm2 und Salat 1 gm2. Pekny und Schwingshackl von „Footprint“ nennen eine „5-F-Faustregel“ zum fairen Fußabdruck: Fliegen – besser nie; weniger Fleisch und tierische Produkte; weniger Fahrten mit dem Auto; wohnen wie im Fass (gut isoliert, kleiner, öffentlich erreichbar ...); Freude an einem zukunftsfähigen Lebensstil (nicht auf Kosten anderer leben ...). Selbsttest. Mir hat der „Footprint-Rechner“ des Lebensministeriums aufgrund meiner Angaben 4,64 Global-Hektar Naturverbrauch übers Jahr errechnet (32 % davon für die Infrastruktur, 11 % fürs Wohnen, 17 % für die Ernährung, 16 % für den sonstigen Konsum und 24 % für die Mobilität). Ohne Katze wäre er um 400 gm² geringer.

KiZ/EG

Zum Thema Ökologischer Fußabdruck. Er bemisst, wie viel Land- und Wasserfläche eine Person benötigt, um ihren Bedarf an Mitteln und Gütern zu decken und ihre Abfälle zu neutralisieren. Maßstab „Global-Hektar“. Der ökologische Fußabdruck wird u.a. in „Global-Hektar“ (gha) gemessen. 1 gha entspricht einem Hektar weltweit durchschnittlicher biologischer Produktivität. Es ist eine einheitliche „Währung“, die die unterschiedliche Fruchtbarkeit von Böden berücksichtigt und weltweit vergleichbar macht. Bei fossilen Energieträgern wird die benötigte Fläche errechnet, um die bei der Verbrennung entstehenden Emissionen von CO2 durch Wälder und Ozeane zu binden. Footprint-Rechner. Es gibt mehrere, z. B. auf www.meinfussabdruck.at/ bzw. auf www. footprint.at


6 Thema

1. Oktober 2015

Eine jüdische Argentinierin stellt ihren Landsmann, den Papst, vor

Der Mann hat Mut „Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr“ – der Titel lässt Schlimmes befürchten, eine banal-oberflächliche Biografie über Papst Franziskus. Doch das Gegenteil ist der Fall. Dass ein Bischof in der Kathedrale ihrer Heimatstadt Buenos Aires eine Gedenktafel für die Opfer des Holocaust und von Anschlägen auf jüdische Einrichtungen anbringen lassen würde, war für Erika Rosenberg mehr als eine Überraschung. Das hätte die Jüdin, deren Eltern gerade noch rechtzeitig Deutschland verlassen konnten, von einem Vertreter der katholischen Kirche nicht erwartet. Als sie besagten Bischof – Jorge Bergoglio – Ende der 1990er Jahre zufällig einmal in der UBahn trifft, spricht sie ihn an. Sie fragt ihn, ob eine Annäherung zwischen Juden und Christen möglich sei, nach all dem, was in der Geschichte geschehen ist. „Da hat er mich am Arm gefasst und gesagt: ,Ein guter Christ ist kein Antisemit.‘ Das hat mich so berührt und getröstet. Seither schätze ich ihn.“ Begegnungen. Mehr als ein Jahrzehnt hatte die Dolmetscherin und Journalistin dann keinen persönlichen Kontakt mehr zu Erzbischof Bergoglio, verfolgte aber sein bemerkenswertes und oft ungewöhnliches Engagement, besonders seine Beziehung zu dem führenden Rabbiner des Landes. Als Bergoglio im März 2013 zum Papst gewählt wurde, entschloss sich Rosenberg, eine Biografie über den ehemaligen Erzbischof zu schreiben. Sie klapperte Verwandte, Freunde, die Priester in den Armenvierteln und Weggefährten ab. So ist ein Buch entstanden, das den Menschen Bergoglio in seiner Heimatstadt zeigt, vor allem seine Fähigkeit, anderen – Armen, Prostituierten, Drogenabhängigen, Menschen anderer Religion, Bettlern oder Bürgermeistern – auf Augenhöhe und würdevoll zu begegnen. Die Erzählungen

KirchenZeitung Diözese Linz

Mit der Kirchen im Heiligen Jahr nach Rom Mehr als in früheren Jahren sind die Augen der Weltkirche zurzeit nach Rom gerichtet. Von 10. bis 14. April 2016 sind Leserinnen und Leser der KirchenZeitung zu einer Pilgerfahrt nach Rom eingeladen. Bischof Ludwig Schwarz wird die Pilgerinnen und Pilger begleiten. Der Anlass: das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit.

R

om im Heiligen Jahr zu erleben – dazu lädt die KirchenZeitung mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz ein. Die Reise wird als Pilgerreise gestaltet werden, mit Besuchen und Gottesdiensten in den vier päpstlichen Basiliken Roms. Die Teilnehmer/innen lernen die Sehenswürdigkeiten des antiken Rom kennen. Kolosseum, Forum Romanum, der Mamertinische Kerker, in dem auch Petrus und Paulus gefangen gehalten wurden, stehen zum Beispiel auf dem Programm. Es wird Zeit sein, ein wenig auf der antike Straße Appia Antica zu wandern und die eindrucksvollen Katakomben von San Sebastiano zu besuchen. Die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle bilden einen weiteren Höhepunkt. Am Mittwoch werden die Pilger/innen an der Generalaudienz von Papst Franziskus teilnehmen.

Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr. Jorge Bergoglio aus Buenos Aires, Erika Rosenberg, München 2015, € 20,60.

von diesen Begegnungen bilden das Rückgrat des Buches. Nach den vielen Gesprächen ist sich Rosenberg absolut sicher: „Wie Bergoglio auf die Menschen zugeht, sie umarmt, küsst – das ist keine Show. Das ist ganz er selbst, ein durch und durch ehrlicher Mensch.“ Und noch etwas ging ihr bei den Recherchen auf. „Der Mann hat Mut. Der fürchtet sich vor gar nichts.“ Kürzlich hat sie den Papst, der sie inzwischen ganz gut kennt, gefragt, wie er das alles schafft, was an Anforderungen auf ihn zukommt. „Es gibt Momente zum Aushalten und Momente zum Kämpfen“, hat er mir geantwortet: „Ich weiß, dass er weiß, wann was an der Reihe ist.“ JOSEF WALLNER

 Schindlers Liste. Erika Rosenberg hat eine Ausstellung über Emilie und Oskar Schindler gestaltet, die bis Dezember 2015 in OÖ zu sehen ist. Siehe Seite 27

An der Spanischen Treppe pulsiert das Leben.

Rom heute. Eine Begegnung mit der Gemeinschaft von Sant’ Egidio in Trastevere wird Einblick in die heutigen Herausforderungen für die Kirche von Rom geben. Am Abschluss der Reise steht eine Führung durch den Petersdom mit dem Abschlussgottesdienst. Der Zeitpunkt der Pilgerreise wurde so gewählt, dass der für die Osterzeit erwartete Pilgeransturm schon etwas verebbt sein sollte, sodass die Pilgerreise in einer ruhigeren Atmosphäre stattfinden kann.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

1. Oktober 2015

Zeitung

Die mächtige Kuppel des Petersdomes ist nur eines der vielen Wahrzeichen Roms.

Bus, Flug, Hotel. Die Pilger/innen werden mit Bussen von Linz aus zum Flughafen in Wien gebracht – und retour, sodann geht es mit dem Flugzeug nach Rom. Bei der Unterkunft handelt es sich um ein gutes Mittelklasse-Hotel. Frühbucher-Rabatt. Der Preis beträgt bei Anmeldung schon vor dem 30. Oktober 2015 Euro 895,– (Halbpension). Bei späterer Anmeldung: Euro 920,– Einzelzimmerzuschlag: Euro 165,–

 Informationen und Anmeldung bei unserem Reisepartner Biblische Reisen GmbH, Frau Martina Steiner, Stiftsplatz 8, 3400 Klosterneuburg, Tel. 02243/353 77-23; Fax: 02243/353 77-15 E-Mail: Martina.Steiner@biblische-reisen.at Anmeldeschluss: Freitag, 8. Jänner 2016

KIZ/SCHMIDINGER

KirchenZeitung im Heiligen Jahr. Neben der Rom-Wallfahrt wird die KirchenZeitung 2016 zum Jahr der Barmherzigkeit in der Fastenzeit einen besonderen Akzent setzen: mit einer Fastenzeit-Reihe zum Thema „Barmherzigkeit“ mit P. Anselm Grün. Zusammen mit dem Bibelwerk werden wir das Lukas-Evangelium als „Evangelium der Barmherzigkeit“ darstellen. M. F.

Zeit der Barmherzigkeit Bereits im März 2015 hat Papst Franziskus in einer Predigt angekündigt, 2016 als Jahr der Barmherzigkeit zu begehen. „Das ist die Zeit der Barmherzigkeit“, meinte er damals. Am Sonntag nach Ostern, dem Barmherzigkeitssonntag, hat er es offiziell verkündet. Es sei wichtig, dass die Gläubigen Barmherzigkeit leben und in alle Gesellschaftsbereiche hineintragen. Sie sei „der Tragebalken, der das Leben der Kirche stützt“. Wie brisant das Thema der Barmherzigkeit ist, erlebt Europa zurzeit in der Flüchtlingsthematik. Die Kirche, aber auch die Gesellschaft insgesamt, ist dem Schicksal des einzelnen Menschen verpflichtet. Eröffnet wird das Heilige Jahr am 8. Dezember mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom. „Ich werde die Heilige Pforte ge-

nau 50 Jahre nach dem Ende des II. Vatikanischen Ökumenischen Konzils öffnen“, gab Papst Franziskus dem Ereignis eine progammatische Beutung. Das Jubiläumsjahr endet mit dem Christkönigssonntag 2016. Das kirchliche Jubeljahr (= Heiliges Jahr) knüpft an das biblische Erlassjahr an: Alle 50 Jahre gab es einen Schuldenerlass für alle Israeliten. In der katholischen Kirche wurde es 1300 eingeführt. Im Regelfall wird alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr begangen. In Oberösterreich wird Bischof Ludwig Schwarz am 3. Adventsonntag im Mariendom die Jubiläumspforte eröffnen. In mehreren Wallfahrtskirchen wird es Pilgerangebote geben. Die Caritas wird das Augenmerk im Heiligen Jahr auf Menschen an den Rändern der Gesellschaft richten.

Die Heilige Pforte in der Peterskirche wird am 8. Dezember durch Papst Franziskus eröffnet. Auch in den drei anderen päpstlichen Kirchen in Rom befinden sich Heilige Pfoten, nämlich in der Lateranbasilika, St. Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore. KIZ/ARCHIV


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

1. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

momente Kirchdorf/Krems. 50 Asylwerber wohnen im Container­ dorf in Kirchdorf. Am 25. September wurde zu einem Begegnungsnachmittag eingeladen, viele kamen. Die Unterkünfte konnten besichtigt werden: Jeder Container ist mit zwei Betten ausgestattet und einer Ablage für Kleidung etc. Ein großer Container dient für alle als Küche und Esszimmer. Die Asylwerber kaufen selbst ein und kochen gemeinsam. Mit Musik und Tanz unterhielten die Flüchtlinge die Besucher. Das Containerdorf wird durch Caritas-Mitarbeiterinnen betreut, unterstützt von vielen Ehrenamtlichen.

Im Zeichen der Flucht

Zwei Tage zuvor hatte FPÖ-Chef Heinz Christian Strache im Bierzelt am Urfahranermarkt gegen Flüchtlinge gewettert. Nur ein paar Meter davon entfernt setzte die Jugendkirche am Wahlsonntag eine völlig konträre Botschaft. Die Stadtpfarrkirche Urfahr stand im Zeichen der

Flucht. Am Eingang war groß „Flüchtlinge willkommen“ zu lesen, drinnen konnten sich die Besucher über Flüchtlingsschicksale informieren. Und im Altarraum stand ein Schlauchboot. Ein Mahnmal, das an die gefährlichen Überfahrten über das Mittelmeer erinnerte. jugendkirche Linz

Neues Pfarrheim in St. Willibald in Holzbauweise errichtet

„Wenn wir bauen, dann ökologisch“ Asylwerber öffneten ihre Unterkünfte. jack haijes

Neuhofen/Innkreis. Die Reihe „Glaubensbilder – Lebensbilder“ wird in Neuhofen fortgesetzt. Ein Bild der Neuhofener Künstlerin Elisabeth WimmerRöck zeigt ein Stück abgewittertes Holz und einen Baumstamm. Das Bild erinnert damit an das Kreuz, aber auch an Kreuzung als einen Ort, an dem man sich entscheiden muss, in welche Richtung man weitergehen will.

Elisabeth Wimmer Röck, Pfarrassistent Robert Kettl und Glaubensbild-Initiator Hermann Emprechtinger vor dem Kunstwerk. M. Wolfthaler

St. Willibald. Am vergangenen Samstag, 26. September wurde in St. Willibald (Bezirk Schärding) das neue Pfarrzentrum eröffnet. Bischofsvikar Willi Vieböck segnete das neue Gebäude, das nach zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde. Davor hatte es in der 1000-Seelen-Gemeinde lange Diskussionen über die konkrete Vorgangsweise bei dem Projekt gegeben, wie Pfarrgemeinderats-Obfrau Christa Zauner erzählt. Pfarrer Walter Miggisch habe eine wesentliche Richtung dabei vorgegeben: „Wenn wir bauen, dann ökologisch.“ Man hätte ein neues Zentrum billiger haben können, aber die Nachhaltigkeit stand im Vordergrund. Im Grundgerüst besteht das Gebäude zu 100 Prozent aus Holz. Dieses wurde von den Bauern der Umgebung bezogen. Das Pfarrzentrum umfasst einen großen Veranstaltungssaal, ein Pfarrcafé, Pfarrkanzlei sowie eine – gänzlich neue – öffentliche Bibliothek. In der Bücherei gibt es über 4000 verschiedene Medien, von Büchern über Zeitschriften, CDs, DVDs und Hörbüchern bis hin zu Spielen. Viele freiwillige Helfer/innen. Neben der finanziellen Beteiligung der Diözese und des Landes OÖ stemmte die Pfarre St. Willibald rund 30 Prozent der Gesamtbaukosten von

750.000 Euro aus eigener Hand. Über 200 Willibalderinnen und Willibalder leisteten weit mehr als 6000 freiwillige Arbeitsstunden, beteiligten sich mit Sach- und Geldspenden, kochten für die Arbeiter, starteten Benefizaktionen wie ein Frühschoppenfest und Konzerte, kreierten das hauseigene „Pfarrtröpferl“ und nahmen sogar eine eigene Pfarr-CD auf. „Die Hilfsbereitschaft in der kleinen Gemeinde St. Willibald war einzigartig“, freut sich Christa Zauner. Zwei Wochen lang halfen dabei auch Flüchtlinge aus dem Flüchtlingshaus Sigharting tatkräftig mit.

Highlight für die Kids: der Luftballonstart zur Eröffnung des neuen Pfarrzentrums in St. Willibald. Martina Stuhlberger


KirchenZeitung Diözese Linz

Aus Oberösterreichs Pfarren 9

1. Oktober 2015

pfarrimpulse

Heilsame Singabende in der Pfarre Linz-St. Markus

„Seine Stimme zu erheben ist ein großes Outing“

16 neue Diakone

Die Musikerin Anne Tscharmann will die heilsame Kraft des Singens vermitteln. „Falsch“ singen gibt es bei den von ihr angebotenen Abenden nicht. Das stärke Selbstbewusstsein und ermögliche spirituelle Erfahrung. Innig umarmen sich die Männer und Frauen, die an diesem Mittwochabend in das Pfarrzentrum Linz-St. Markus kommen. Zwischen den Besucher/innen des „Healing Songs“Abends herrscht große Vertrautheit. Rund 30 Leute vorwiegend mittleren Alters sind gekommen. Sie wollen hier die „heilsame“ Kraft des Singens erfahren. „Das Ganze hat Suchtfaktor“, erzählt eine der Teilnehmerinnen. Seit sieben Jahren kommt die burgenländische Sängerin Anne Tscharmann mit ihrem Angebot in die Linzer Pfarre. Der heutige Termin rund um den Herbstbeginn ist nicht zufällig gewählt. Viel arbeitet Tscharman mit der Symbolik des Jahreskreises. „Die Verbundenheit mit der Natur eröffnet eine größere Dimension von Spiritualität“, sagt sie. Es ist ein Zugang, der sich für Tscharmann nicht nur auf das Christliche beschränkt. Gesungen werden Lieder mit einer „archaischen Energie“. Jeder kann singen. In dem Seminarraum der Pfarre dauert es nicht lange, bis die Teilnehmer/innen auftauen und aus vollem Halse singen. „Singen schüttet Endorphine aus, es macht glücklich“, ist Anne Tscharmann überzeugt. Ihr Zugang zur Musik ist nieder-

Das Singniveau muss nicht hoch sein, spirituelle Erfahrung steht im Vordergund, betont Anne Tscharmann (rechts im Bild). KiZ/PS

schwellig, falsch und richtig sind nicht so wichtig. „Meine Erfahrung ist, dass Menschen, die glauben, nicht singen zu können, schnell reinkommen bei meinen Abenden.“ Das sei ein sehr großer und mutiger Schritt. „Seine Stimme zu erheben ist ein großes Outing.“ Paul Stütz

Singen für Eine Welt Singen für die Eine Welt mit Anne Tscharmann und Gila Antrag findet am Donnerstag, 22. Oktober, ab 19 Uhr in der Pfarrkirche Linz-St. Markus statt. Dieser Abend ist ähnlich der „Healing Songs“-Veranstaltung, findet allerdings in größerem Rahmen statt.

„Goldene Samstagnächte“ Adlwang. Traditionell steht der Wallfahrtsort Adlwang an den ersten drei Oktober-Wochenenden, heuer am 3./4., 10./11. und 17./18. Oktober, im Zeichen der „Goldenen Samstagnächte“. Neben den Kirtagsbesuchern werden auch Tausende Pilger/innen an den drei Wochenenden im kleinen Wallfahrtsort Adlwang erwartet. An diesen Wochenenden werden eine Reihe von Gottesdiensten abgehalten. Auch der Besuch des Heiligen Brun-

nens, dessem Wasser heilende Wirkung zugesprochen wird, ist Teil der Wallfahrt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Stelle, wo sich Menschen seit Jahrhunderten die Augen waschen, die jetzige Kapelle errichtet. Sie steht am Sulzbach hinter dem Gasthaus Zeilinger. XX Informationen zu Messfeiern und Andachten finden sich auf der Homepage der Pfarre unter www. pfarre-adlwang.dioezese-linz.at

Die Kapelle „Heiliger Brunnen“ in Adlwang.

geh

Am 19. September 2015 nahm Bischof Ludwig Schwarz in der Kapelle des Bildungshauses Schloss Puchberg 16 Männer, die seit zweieinhalb Jahren die Ausbildung zum Ständigen Diakon absolvieren, offiziell in den Kreis der Weihekandidaten auf. Er erteilte ihnen – wie im Kirchenrecht vorgesehen – die Admissio: Klaus Autengruber (Gmunden), Josef Greifeneder (Wimsbach), Andreas Hasibeder (Wels-St. Josef), Martin Kapplmüller (Schwertberg), Georg-Peter Karl (Lengau), Ilija Knezevic (St. Martin i. I.), Mag. Josef Krasser (Linz-Hlgst. Dreifaltigkeit), Christof Kraxberger (Linz Hl. Geist), DI Michael Manner (Neukirchen a. W.), Franz Xaver Muhr (Gmunden), Martin Muigg (Friedburg), Alfred Ortner (Wallern), Walter Ortner (Lasberg), Mag. Albuin Planer (Weißkirchen), Richard Rudolf (Steyr-St. Michael) und Diethard Wiltsche (Karmeliten Linz). Nach Abschluss ihrer Ausbildung werden sie innerhalb des nächsten Jahres die Weihe empfangen und für die Pastoral in den Pfarren zur Verfügung stehen. Zurzeit sind 117 Ständige Diakone in der Diözese aktiv. Dipl.Päd. Erwin Wiesinger (Natternbach) erhielt die Beauftragung zum Akolythat, ebenfalls eine im Kirchenrecht vorgesehene Stufe zur Weihe. Sarleinsbach. Das Katholische Bildungswerk Sarleinsbach beging am 20. September 2015 sein 60-Jahr-Jubiläum. Dabei fand auch die offizielle Leitungsübergabe statt. Das KBW-Team hat sich neu formiert: Anita Wögerbauer und Franz ­Höglinger leiten in Zukunft den KBW-Treffpunkt Bildung Sarleinsbach, nachdem Dr. Viktoria Lang nach 21 Jahren die Leitung zurückgelegt hat. Das KBW Sarleinsbach ­wurde 1955 von Josef Öhlinger gegründet. Seit damals wurden insgesamt 785 Bildungsveranstaltungen mit über 50.000 Teilnehmenden durchgeführt.


Familiensynode zwischen Lehre und Leben Konkrete Lösungen will Papst Franziskus von der Weltbischofssynode zu Ehe und Familie, die am Sonntag im Vatikan beginnt. Es geht unter anderem um den Umgang mit Familiensituationen, die in Spannung zur kirchlichen Lehre stehen – und um viele andere Herausforde­ rungen, denen Familien gegenüberstehen. Die Kirchenzeitung versucht, auf wichtige Fragen zur Synode Antworten zu geben. Heinz Niederleitner

Worum geht es bei der Sitzung der Weltbischofs­ synode von 4. bis 25. Oktober in Rom?

Der Titel lautet etwas sperrig: „Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“. Konkret geht es darum, dass Familien heute vor neuen Herausforderungen stehen. Gleichzeitig klaffen die kirchliche Lehre zum Thema Ehe, Familie und Sexualität einerseits und die gelebte Praxis vieler Katholiken eklatant auseinander. Vor diesem Hintergrund geht es auch darum, ob die Kirche ihre Lehre in bestimmten Punkten ändern kann – und wie. Auch von reformorientierten Synodenteilnehmern wird dabei eher von Ergänzung oder Erweiterung der Lehre gesprochen. Um welche Herausforderungen geht es konkret?

Das ist sehr vielfältig: Diskutiert werden zum Beispiel die Auswirkungen der modernen Arbeitswelt auf die Familien (weniger Zeit für Kinder, starker ökonomischer Druck), Fragen der Armut, ganz aktuell auch der Migration und Flucht oder (zum Beispiel in Bezug auf Afrika), wie das Bild der christlichen Ehe in andere Kulturen integrierbar ist. Zwei Punkte werden insbesondere in Europa, aber auch in Nord- und Südamerika stark beachtet: Der Umgang mit dem Scheitern von Ehen und staatlicher Wiederverheiratung sowie mit homosexuellen Partnerschaften. Das ist kein Wunder: In diesen Punkten ist die Kluft zwischen kirchlicher Lehre und den Vorstellungen auch vieler Katholiken besonders tief. Umfragen zeigen, dass in vielen Staaten eine überwiegende Mehrheit der Katholiken für die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten ist. Und beim Thema Homosexualität haben selbst im lange katholisch geprägten Irland sich heuer bei einem staatlichen Referendum 62 Prozent für eine gleichgeschlechtliche Ehe ausgespro-

chen. In Staaten, wo dies nicht der Fall ist, gibt es oft wie in Österreich die Möglichkeit einer eingetragenen Partnerschaft für homosexuelle Paare. Dies alles wirft auch Fragen für die Kirche auf. Was ist in diesen beiden Punkten zu erwarten?

Zweifellos werden sich manche Wünsche nicht erfüllen: Es werde keine sakramentale zweite Ehe geben, betonte zum Beispiel der Münchner Kardinal und Papstberater Reinhard Marx. Die Forderung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken nach kirchlichem Segen für homosexuelle Paare (keine Ehe!) wurde von den deutschen Bischöfen scharf zurückgewiesen. Bei der Frage, ob wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen können, stehen sich Befürworter und Gegner teilweise sehr konfrontativ gegenüber. Der Reformgegner Kardinal Raymond Burke warnte jüngst vor einem „teuflischen Angriff“ auf die Ehe auch aus katholischen Kreisen. Und der Reformbefürworter Kardinal Walter Kasper sprach jüngst davon, er sei der „bevorzugte Prügelknabe der anderen Richtung“.

Rund 280 Kardinäle, Bischöfe und Ordensobere versammeln sich in Rom. Reuters

Was sind jenseits solcher Worte die Argumente?

Die Reformbefürworter argumentieren zum Beispiel damit, dass die Sakramente Hilfestellungen für Menschen und keine Belohnung für richtiges Verhalten sind. Sie sehen es auch als einen Akt christlicher Barmherzigkeit an, Menschen nicht auf ewig von der Kommunion auszuschließen. Die Gegner der Reform sagen, dass eine Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion die auf Jesus zurückgehende Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe in Frage stellt. An der Unauflöslichkeit der Ehe wird sich – trotz der Hinweise auf anderslautende ostkirchliche Praktiken – auch bei der Synode wohl nichts ändern. Gibt es Ansätze, die Kluft zwischen kirchlichen Idealen und gelebter Realität zu schließen?

Ja, wobei der möglicherweise erfolgversprechendste Vorschlag aus Österreich kommt: Kardinal Christoph Schönborn hat bei der ersten Familiensynode 2014 auf das Prinzip der Gradualität verwiesen. Dazu erinnerte er zunächst an eine Argumentation des Zweiten Vatikanischen Konzils. Dort hatte es geheißen, die Kirche Christi sei in der katholischen Kirche verwirklicht. Das schließe aber nicht aus, dass auch außerhalb „vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit“ zu finden seien. Entsprechend wird nun argumentiert, dass auch in Beziehungen, die nicht dem kirchlichen Ideal von Ehe und Familie entsprechen, Gutes und Richtiges zu finden und zu würdigen ist: im Zusammenleben ohne Trauschein, bei staatlicher Wiederverheiratung, ja auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Aufgabe der Kirche ist es, Menschen an das Ideal heranzuführen. Warum gibt es eigentlich eine zweite Familien­ synode nach jener 2014?


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

1. Oktober 2015

Zur Sache „Sehr viel Edles“

Wer nach Familie strebt, strebt nach Idealen. Doch Ideale sind schwer zu verwirklichen. Begsteiger

Die Synode 2014, die zudem nur eine außerordentliche Sitzung war, diente zunächst der genauen Analyse des Themas. Konkrete Lösungen sollen heuer gefunden werden. Kann die Synode die kirchliche Lehre überhaupt ändern?

Nein, denn anders als ein Konzil hat die Bischofssynode nur beratende Funktion. Da kein Konzil zu erwarten ist, liegt jede Ergänzung oder Erweiterung der kirchliche Lehre letztlich in der Hand des Papstes. Konkret bedeutet das, dass es ein vom Papst freigegebenes Abschlussdokument der Synode geben wird. Manche Beobachter meinen, dass es Entscheidungen des Papstes erst nach der Synode geben wird.

konferenzen auch mehr Delegierte entsenden. Aus Österreich nimmt Bischof Benno Elbs als Delegierter teil, Kardinal Schönborn als Mitglied des Synodalrates. Zudem hat der Papst selbst Bischöfe eingeladen. Tendenziell sahen Beobachter hier eine Bevorzugung reformorienterter Bischöfe, obwohl der Papst auch prononcierte Reformgegner geladen hat. Nur die eigentlichen Synodenmitglieder haben ein Stimmrecht. Unter den 120 anderen Synodenteilnehmer/innen sind zum Beispiel 23 theologische Expert/ innen, 51 Beobachter (darunter 17 Ehepaare) sowie 17 Einzelpersonen, davon 13 Frauen. Zu den Gästen aus der Ökumene gehört auch der dritte Vertreter aus Österreich, der Wiener serbisch-orthodoxe Metropolit Andrej Cilerdžic.

Wer nimmt nun an der Synode 2015 teil?

Die Liste der Synodenteilnehmer umfasst rund 400 Personen. Darunter sind 280 eigentliche Synodenmitglieder: Das sind Bischöfe aus aller Welt, höhere Ordensvertreter sowie praktisch alle Leiter römischer Dikasterien (Kurienbehörden). Anders als bei der außerordentlichen Synode 2014, wo die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen vertreten sind, wurden die offiziellen Delegierten der Bischofskonferenzen heuer von diesen intern gewählt. Zudem können größere Bischofs-

Wie ist die Synode organisiert? Wer ist besonders einflussreich?

Präsident ist der Papst. Als Generalsekretär koordiniert Kardinal Lorenzo Baldisseri die Versammlung. Zum General-Berichterstatter und einflussreichen Verantwortlichen für die Synodentexte ist wie bei der Synode 2014 der ungarische Kardinal Peter Erdö bestimmt worden, dem als Sondersekretär der italienische Erzbischof Bruno Forte zuarbeitet.

Kardinal Christoph Schönborn erwartet von der Familiensynode keine „generelle Bestimmungen“ für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Eine Erlaubnis nach dem Schema „dreimal, viermal heiraten, alles wird abgesegnet“ werde es nicht geben, betonte der Wiener Erzbischof gegenüber Ö1. Primär gehe es um die Seelsorge, wobei die Synode dazu einladen dürfte, genauer hinzuschauen um zu sehen „wie ist die Situation von Wiederverheirateten?“ Die Ehe sei „von ihrem innersten Wesen her auf Dauer und Treue angelegt“, betonte der Kardinal. Bekannt sei, dass dies nicht immer gelinge, verwies Schönborn auf seine eigene Biografie: „Ich komme selbst aus so einer Familie.“ Dennoch könne es auch im Leben von wiederverheirateten Geschiedenen sowie auch unverheirateten Zusammenlebenden „sehr viel Edles geben“. Welcher Mensch? In Bezug auf homosexuelle Partnerschaften sagte Schönborn: „Das Erste ist nicht die Frage, welche sexuelle Ausrichtung du hast, sondern welcher Mensch du bist.“ Ein Mensch könne auch als Heterosexueller ein „schrecklicher Partner“ sein. Zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften habe die Bibel freilich eine klare Lehre, nämlich „dass sie nicht der ursprüngliche Schöpfungsplan sind. Es heißt hier: Als Mann und Frau schuf er sie, und die zwei sollen eins sein.“

Gibt es auch einen spirituellen Akzent?

Bald Heilige: Zélie und Louis Martin, die Eltern der heiligen Thérèse von Lisieux. Wikicommons

An sich wird von vielen Teilnehmern die Synode selbst als spirituelle Veranstaltung bezeichnet – im Vertrauen, dass der Heilige Geist darin wirksam wird. Ähnlich wie bei einer Papstwahl gibt es zweifellos auch kirchenpolitische Interessen, die hier aufeinandertreffen. Als besonderer Akzent wird am 18. Oktober das Ehepaar Louis und Zélie Martin heiliggesprochen. Es sind die Eltern der heiligen Thérèse von Lisieux.

Kardinal Schönborn nimmt auch an der Familiensynode teil. nie


12 Panorama stenogramm n Respekt für Helfer. Ohne die Mithilfe von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) – allen voran Caritas und Rotes Kreuz – wäre die Notversorgung der Flüchtlinge an der Grenze zu Deutschland und im Salzburger Bahnhofsgebiet „nicht zu heben“, zollte die Stadt Salzburg am Montag den Helfer Respekt. Durchschnittlich betreuen NGOs täglich 1000 bis 6000 Flüchtlinge. Die meisten von ihnen sind auf der Durchreise nach Deutschland und bleiben nur stunden- oder tageweise. n Erzbischof-Jubiläum. Ganz im Zeichen der Flüchtlingskrise stand die Feier zum 20-jährigen Jubiläum von Christoph Schönborn als Wiener Erzbischof am vergangenen Wochenende. Die Kirche müsse die Flüchtlingsfrage vor allem als eine Frage der Menschlichkeit sehen, sagte Schönborn. „Alles entscheidet sich daran, ob wir die persönliche Begegnung wagen oder ihr ausweichen“, sagte Schönborn. Nächstenliebe sei kein „Allerweltsgefühl“, sondern konkret. Kardinal-König-Preis. Die Kardinal-König-Stiftung vergibt den Kardinal-König-Preis 2015 an den emeritierten Wiener Weihbischof Helmut Krätzl (83) – für seine Verdienste um die Umsetzung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils. Zum ersten Mal vergibt die Stiftung auch einen Ehrenpreis, und zwar an den chaldäisch-katholischen Patriarchen Mar Louis Raphael I. Sako (67). Die Verleihung findet am 19. November statt. Entwicklungsziele. Die kirchlichen Hilfswerke in Österreich begrüßen die vergangene Woche beschlossenen nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO. Österreichs Bundesregierung müsse nun einen nationalen Umsetzungsplan für die Ziele erarbeiten, sagte Heinz Hödl, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission. Dazu gehöre auch die Erhöhung der Entwicklungshilfe.

1. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Interview mit Antoine Audo, Bischof von Aleppo, über die Lage in Syrien

„Ein kleiner Bischof, der sich nach Frieden sehnt“ Einst war Aleppo eine blühende Wirtschaftsmetropole in Syrien, heute kämpfen die zwei Millionen Einwohner um das bloße Überleben. Antoine Audo SJ, Bischof in der umkämpften Stadt, gibt einen Einblick in den angsterfüllten Alltag.

ständiger Angst, aber man muss sich damit arrangieren und eben aufpassen. Haben Sie Angst, dass ganz Aleppo vom „Islamischen Staat“ eingenommen werden könnte?

Audo: Ja, wir haben Angst und hoffen doch, dass es nicht passiert.

Interview: Josef Wallner

Und wenn es passiert ... Wie sind Sie von Aleppo nach Österreich gekommen? Wie geht das?

Audo: Nicht ganz ungefährlich, aber es geht. Es gibt eine einzige Straße, die unter der Kontrolle der Regierunsarmee von Assad steht und die aus Aleppo herausführt. Sie geht durch die Wüste. Statt zwei Stunden fährt man zwar sechs Stunden nach Homs, doch von dort kommt man nach Beirut zum Flughafen. Wie ist die Lage in Aleppo selbst?

Audo: Ein Mann hat mir gesagt, Aleppo sei das Tor zur Hölle. Es fehlt an allem: an Wasser, an Elektrizität. Vor allem an Sicherheit. Wenn ich vor mein Haus gehe, schlägt mir eine Welle der Armut entgegen. Wie steht es um die Sicherheit?

Audo: Schlecht. Man weiß nie, wo Bomben einschlagen, wo Heckenschützen sind, wo es gerade gefährlich ist. Das ist ein Leben in

Audo: Dann werden die 50.000 Christen, die noch in der Stadt leben, flüchten, so wie sie aus Mossul geflohen sind. Alle werden weggehen. Früher lebten 150.000 Christen hier. Und Sie?

Audo: Ich werde der Letzte sein, der geht. Wie können Sie in Aleppo helfen?

Audo: Wir, die Caritas, haben dort große Projekte. Wir verteilen monatlich an die 6000 Lebensmittelkörbe, bezahlen Medikamente und Operationen, wir ermöglichen 6000 Kindern den Schulbesuch und wir helfen den alten Menschen. Das wird ein immer größeres Problem. Die Jungen gehen weg, die Alten bleiben allein zurück. Wir brauchen insgesamt rund 170.000 Dollar im Monat allein in Aleppo. Das internationale Caritasnetzwerk unterstützt uns sehr. Unterscheidet die Caritas bei ihrer Hilfe nach der Herkunft der Bedürftigen?

Audo: Nein, es ist die Stärke der Caritas, dass wir keine Unterschiede machen. Rund 80 Prozent der Menschen, denen wir helfen, sind Muslime. Der Krieg dauert nun schon vier Jahre, es wird schlimmer: Sehen sie einen Möglichkeit für den Frieden?

Audo: Der Krieg kommt von außen. Wir müssen die stoppen, die Waffen liefern. Denn militärisch gibt es keine Lösung. Dann müssen die unterschiedlichen Ebenen für den Frieden arbeiten. Die internationale Ebene mit der UNO, USA und Russland, dann die regionale Ebene mit Iran, Saudi Arabien und der Türkei und schließlich die lokale Ebene hier im Land. Die Lösung kann schlussendlich nur von uns selbst, von den Syrern kommen. Wie soll das gehen? Antoine Audo SJ ist Bischof der chaldäisch-katholischen Kirche in Aleppo. Auf Einladung der „ICO – Initiative Christlicher Orient“ referierte er in Salzburg und Linz über die Lage der Christen in Syrien Pulling

Audo: Ich bin nicht Obama, ich bin nicht Putin, ich bin nur ein kleiner Bischof, einer, der sich nach Frieden sehnt. So wie alle Menschen in Syrien.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

1. Oktober 2015

Auszüge aus den Papstreden n Franziskus vor dem USKongress: „In den letzten Jahr-

Am Balkon des Weißen Hauses: Der Papst mit US-Präsident Barack Obama und First Lady Michelle Obama. Reuters

Papstbesuch in den Vereinigten Staaten von Amerika

Papst überraschte die USA Der Papst schlug in den USA ungewohnte Töne an und setzte viele Akzente – auch indem er auf erwartete Appelle und scharfe Kapitalismuskritik verzichtete. Thomas Jansen/Kathpress

Erstmals wandte sich der Papst in den USA ganz ausdrücklich an die Mittelschicht, an jene Männer und Frauen, „die täglich darum bemüht sind, eine ehrenwerte Arbeit zu verrichten, das tägliche Brot nach Hause zu bringen, etwas Geld zu sparen und Schritt für Schritt ein besseres Leben für ihre Familien aufzubauen“, wie er vor dem Kongress in Washington erklärte. Statt der Geißelung eines menschenverachtenden Weltwirtschaftssystems würdigte der Papst das Unternehmertum als „edle Berufung“. Kapitalismuskritik gab es während seines gesamten Besuchs in den USA nur in homöopathischen Dosen. Zumutung. Dennoch mutete der Papst so manchem konservativen Republikaner Einiges zu: Er forderte die Abschaffung der Todesstrafe, mahnte einen humanen Umgang mit Flüchtlingen an. Bei seiner Begrüßungsansprache im Garten des Weißen Hauses bekräftigte er, dass der Klimawandel hauptsächlich vom Menschen verursacht sei. Für diese Aussage seiner Umweltenzyklika „Laudato si’“ war er in den USA stark kritisiert worden. Vor dem Kongress nannte er den Begriff nicht explizit, forderte aber zum Umweltschutz auf. In seiner Rede vor den Vereinten Nationen in New York ging der Papst in Sachen Umwelt-

schutz und Armutsbekämpfung inhaltlich nicht über das hinaus, was er in seiner Umweltenzyklika „Laudato si’“ geschrieben hatte. Historisch war seine Rede dennoch: Erstmals legte ein Papst seine ganze moralische Autorität in die Waagschale, um eine konkrete UN-Vereinbarung zu unterstützen: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklungsziele. Zeichen. Auch unter den katholischen USBischöfen dürfte der Besuch des Papstes Verunsicherung hervorgerufen haben: Der Bischofskonferenz legte er in Washington ausdrücklich die Sorge für Flüchtlinge ans Herz. Von den drei für die Bischofskonferenz zentralen Themen – Abtreibung, Homo-Ehe und Verhütung – sprach der Papst während der gesamten Reise allenfalls am Rande. Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch setzte Franziskus durch sein Treffen mit Opfern ein starkes Zeichen. Es war seine erste Zusammenkunft dieser Art im Ausland. Beim Weltfamilientreffen in Philadelphia blieb der Papst wohl mit Blick auf die bevorstehende Bischofssynode zur Familie zurückhaltend. Zur Abschlussmesse in Philadelphia kamen rund eine Million Menschen. Seinen Zuhörern legte Franziskus vor allem die Sorge für die junge und die älteste Generation ans Herz. Bei der „fliegenden Pressekonferenz“ am Rückflug nach Rom kritisierte Franziskus dann – angesprochen auf das Thema „wiederverheiratete Geschiedene“ – eine Verengung der Debatte auf die Zulassung zur Kommunion. Das erscheine ihm zu vereinfachend und „keine Lösung“, sagte Franziskus.

hunderten sind Millionen von Menschen in dieses Land gekommen, um ihren Traum vom Aufbau einer Zukunft in Freiheit zu verfolgen. Wir, die Menschen dieses Kontinents, haben keine Angst vor Fremden, denn die meisten von uns sind einst selber Fremde gewesen. Ich sage Ihnen das als Sohn von Einwanderern, da ich weiß, dass viele von Ihnen ebenfalls von Einwanderern abstammen. Tragischerweise sind die Rechte derer, die lange vor uns hier waren, nicht immer respektiert worden. (...) Dennoch dürfen wir, wenn ein Fremder in unserer Mitte eine dringende Bitte an uns richtet, nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen. (...) Unsere Welt steht vor einer Flüchtlingskrise, die ein seit dem Zweiten Weltkrieg unerreichtes Ausmaß angenommen hat. Das stellt uns vor große Herausforderungen (...). Wir dürfen nicht über ihre Anzahl aus der Fassung geraten, sondern müssen sie vielmehr als Personen sehen, ihnen ins Gesicht schauen, ihre Geschichten anhören und versuchen, so gut wir können, auf ihre Situation zu reagieren. (...)“

n Franziskus vor der UN-Generalversammlung: Die Regierenden müssen „alles tun, was möglich ist, damit alle die minimale materielle und geistige Grundlage haben, um menschenwürdig zu leben und eine Familie zu gründen und zu unterhalten; die Familie ist ja die Urzelle jeder sozialen Entwicklung. Dieses absolute Minimum hat auf materiellem Gebiet drei Namen – Wohnung, Arbeit und Land – und auf geistigem Gebiet einen: geistige Freiheit, welche die Religionsfreiheit, das Recht auf Bildung und die anderen Bürgerrechte umfasst. (...)“

Franziskus sprach auch vor der UN-Vollversammlung. kna


In Österreich gibt es 170.000 Ehepaare oder Lebens­gemeinschaften mit drei oder mehr ­Kindern, rund 10.000 davon leben in Vorarlberg. Im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl hat das Ländle mit Abstand am meisten Vielkindfamilien. Ebenfalls an der Spitze liegt Vorarlberg mit einem Durchschnitt von 1,85 Kindern pro Paar. Doch wie ist es wirklich, mehr als drei Kinder zu haben? Ein Blick in die Lebenswirklichkeit einer Familie mit vier Kindern. Dietmar Steinmair

U

nser Gespräch findet mitten am Vormittag statt, da ist es am ruhigsten im Haus Gabriel-Huber in Schlins, Vorarlberg. Die Kinder Konstantin (10) und Susannah (14) sind natürlich in der Schule, Leah (16) ist gerade in Kärnten auf Praktikum und Hannah (19) bei ihrem Ferialjob. Ihre Eltern, Alexandra GabrielHuber und ihr Mann Thomas Gabriel, sind daheim. Sie arbeitet Teilzeit als Krankenschwester, er als Polizist und hatte grad Nachtdienst: „Die Flexibilität in unseren Jobs kommt uns mit unseren Vieren sehr entgegen.“

Und, gibt‘s andere Großfamilie mit Netz. Als Alexandra und Thomas heirateten, wünschten sie sich drei Kinder. Vier sind es geworden. Und sie sind glücklich damit. „Klar, mit vier Kindern kann man sich manche Dinge nicht leisten“, sagt Thomas, „aber die Frage ist: Was ist einem wichtig?“ Die Erziehungsaufgaben und die Organisationsfragen müssen bei sechs Familienmitgliedern gut verteilt werden. Aber rund um die „Kernfamilie“ gibt es ein großes Netzwerk von Unterstützern: die vier „begeisterten“ Großeltern wohnen ebenfalls in Schlins. Als die Kinder kleiner waren, sprangen Freunde ein, „auch wenn es nicht immer so leicht war, einen Babysitter für gleich vier zu finden“, so Alexandra. Selbst Hündin Mara hat ihre Rolle: Wenn die Kinder mal aneinandergeraten und die Stimmen lauter werden, geht sie bellend dazwischen. Nachbarskinder gehen ein und aus bei den Gabriels, am Mittagstisch sitzen dann auch mal acht Kinder, wenn die eigenen andere mitbringen, angekündigt oder auch nicht. Viele Kinder bedeuten, dass sie sich auch gegenseitig erziehen, aufeinander aufpassen, Verantwortung übernehmen, vor allem: selbständig sind. Beim Essen etwa greift jeder selbst zu, es ginge auch nicht anders, so Alexandra. Im Schwimmbad sind die Gabriels mit ihren Vieren schneller umgezogen als manche andere Eltern mit einem Sprössling. Obwohl die Gabriels zwei Bäder haben,

steht eines der Kinder freiwillig schon um halb sechs auf, um die Morgentoilette in Ruhe erledigen zu können. Kinderfreundliche Gesellschaft? „Natürlich ist es eine Herausforderung, allen möglichst gleich gerecht zu werden, denn jedes unserer Kinder ist anders, hat einen eigenen Charakter“, sagt Thomas. Und Alexandra fügt hinzu: „Über die Jahre wird man auch gelassener. Beim vierten Kind weißt du einfach schon, wie manche Dinge laufen werden.“ Die Gesellschaft hierzulande halten die Eltern übrigens für nicht ausgesprochen kinderfreundlich. Thomas stellte vor vielen Jahren an die Gemeinde ein Ansuchen um Förderung für Fahrrad-Kinder-Anhänger – die es vorher nicht gab – und brachte Argumente für das Stehenlassen des Pkws, etwa beim Einkauf, ins Spiel. Die Gemeinde hat positiv reagiert, heute ist diese Förderung selbstverständlich. Doch auch der Staat könne mehr dafür tun, damit Familien mehrere Kinder haben wollen. „Hausfrau sein, das müsste doch als Beruf an sich anerkannt sein, etwa im Hinblick auf die Pensionsanrechnung“, sagt Thomas. Wobei Alexandra immer gerne gearbeitet hat, auch um rauszukommen. Ein weiteres Beispiel sei der Musikunterricht. Bei vier Kindern werde das wirklich schwierig, aber auch unabhängig davon müsse das mehr unterstützt werden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Serie 15

1. Oktober 2015

Vollzählig: Familie Gabriel-Huber aus Schlins in Vorarlberg. Begle

Familiensynode

Hobbys auch? Ein weiterer Vorschlag: Familien mit vielen Kindern soll­ ten für manche Dinge weniger Mehrwertsteuer bezahlen. Bei der Unterstützung durch die Gesellschaft geht es aber längst nicht nur um finanzielle Fragen. „In unserer Um­ gebung gibt’s keinen wirklich guten und ausreichend gro­ ßen Spielplatz“, weist Thomas auf Verbesserungsbedarf hin. Oft genug bekamen die Eltern an Eintrittskassen die Frage zu hören: „Sind das wirklich alles Ihre?“ Oder auch den Kommentar: „Und, gibt’s andere Hobbys auch noch?“ Zwei plus vier. Kommt man als Paar bei so vielen Kin­ dern eigentlich noch vor? „So wie heute Vormittag kön­ nen wir immer wieder den Luxus genießen, zusammen in Ruhe einen Kaffee trinken zu gehen. Oder zu spazieren“, sagt Alexandra. Für sich selbst finden sie zwar wenig, aber ausreichend Zeit zu zweit. Vor einiger Zeit hatten sie, erstmals seit vielen Jahren, gemeinsam ein WellnessWochenende verbracht. Das nächste Mal nahmen sie die Kinder aber gleich wieder mit. „Als mein Mann unsere Tochter zum Praktikum nach Kärnten brachte, fuhren zwei Kinder mit. Ich war mit ­einer Tochter ein Wochenende allein zu Hause. Das ­fühlte sich fast schon seltsam an“, erzählt Alexandra. Alle an ­einem Tisch – so wird die Familie Gabriel-Huber wohl erst wieder in zwei Monaten zusammensitzen.

Familienleben meistern Eine Serie zur Familiensynode Teil 3 von 6

„Sind das wirklich alles Ihre?“ Die Reaktionen auf ­kinderreiche Familien in der Gesellschaft ­reichen zuweilen von Verwun­ derung bis Unverständnis. Diesen Umstand beklagt auch der vorbereitende Text (Linea­ menta) der heurigen ­Synode, wo es heißt: „Es ist nicht schwer, festzustellen, dass sich eine ­Mentalität ausbreitet, welche die Weitergabe des Lebens auf eine Variable in der Planung ­eines Einzelnen oder eines ­Paares verkürzt. Die wirtschaft­ lichen Faktoren üben manchmal ein entscheidendes Gewicht aus und tragen zum starken Gebur­ tenrückgang bei, der das ­soziale Netzwerk schwächt, die Bezie­ hungen unter den Generationen beeinträchtigt und den Blick in die Zukunft unsicher macht. Die Offenheit für das Leben ist ein Erfordernis, das der ehe­ lichen Liebe innewohnt.“

Kinderreiche Familien Letzteres gelte es schon in der Ehevorbereitung zu ­beachten: „Brautleute sollen zu der grund­ legenden Haltung ermutigt ­werden, Kinder als ein großes Geschenk anzunehmen.“ In mehreren Synodendokumen­ ten wird auf die Enzyklika „Hu­ manae vitae“ (1968) v ­ erwiesen. Dort steht zum Beispiel: „Im Hinblick schließlich auf die ­gesundheitliche, wirtschaftliche, seelische und soziale ­Situation bedeutet verantwortungsbewuss­ te Elternschaft, dass man ent­ weder, nach klug abwägender Überlegung, sich hochherzig zu einem größeren ­Kinderreichtum entschließt, oder bei ernsten Gründen und unter Beobach­ tung des Sittengesetzes zur Ent­ scheidung kommt, zeitweise oder dauernd auf weitere Kinder zu verzichten.“


Sonntag

27. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 4. Oktober 2015

Du. Mir hilfreiches Gegenüber. Der Mensch ist allein. Und das ist nicht gut. Also kümmert sich Gott um ein entsprechendes Gegenüber für diesen Menschen. Die biblische Schöpfungserzählung versteht den Menschen in erster Linie als soziales Wesen. Erst in Gemeinschaft kann Menschsein sich entfalten.

1. Lesung

2. Lesung

Genesis 2,18–24

Hebräer 2,9–11

Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen. Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht. Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; vom Mann ist sie genommen. Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch.

[...] aber den, der nur für kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, Jesus, ihn sehen wir um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; es war nämlich Gottes gnädiger Wille, dass er für alle den Tod erlitt. Denn es war angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete. Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen [...]

Evangelium Markus 10,2–16 Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten:

Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und (die Frau) aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet. Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.


Wort zum Sonntag

Zusammen ist man weniger allein

C.D. / photocase.de

W

ohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt und der auf seinen Wegen geht!

Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; wohl dir, es wird dir gut ergehn. Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau drinnen in deinem Haus. Wie junge Ölbäume sind deine Kinder rings um deinen Tisch. So wird der Mann gesegnet,

Wow, gleich zu Beginn der Bibel wird über das Mensch-Sein nachgedacht. In der „Urgeschichte“ geht es weniger um eine naturwissenschaftliche Beschreibung der Entstehung der Welt; vielmehr um den göttlichen Urgrund, über den Sinn des Lebens. Die 1. Lesung macht sich grundlegende Gedanken darüber, wie es sich dabei mit dem Alleinsein verhält. Manchmal will ich bewusst alleine sein, ­ziehe mich zurück, möchte zu mir kommen, dem Urgrund nachspüren … Viele Menschen machen heute Erfahrungen von Einsamkeit und Isoliertheit, obwohl um sie herum Jubel und Trubel herrschen. Für mich sind Einsamkeit und bewusstes Alleinsein unterschiedliche Dinge. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ Dieser Vers spiegelt eine Grunderfahrung wider: Wir sind ­aufeinander verwiesen, brauchen einander zu einem erfüllten Leben. Das ist eine wichtige Säule der Sinnerfahrung. Ein Mensch braucht das Eingebunden-Sein, die Gemeinschaft, soziale Bindungen … Das dem Menschen entsprechende Wesen wird aus etwas von ihm selbst geschaffen: einer Rippe. Leider wurde damit oft die Unterordnung der Frau unter dem Mann begründet und ­ dabei die sinnstiftende A ­ ussage übersehen. Die Bibel macht deutlich: Mann und Frau sind gleichwertig, wesensgleich und doch – Gott sei Dank – verschieden. Wir dürfen einander ergänzen, unsere Eigenart einbringen, uns immer wieder überraschen, zum Staunen einladen, wie erfüllend das Leben sein kann. Das ist auch der Sinn, ja die Berufung der Kirche. Ich wünsche mir, dass wir den Reichtum, den wir als Gemeinschaft haben, als Partnerinnen und Partner auf Augenhöhe nutzen können. Dass wir einander als gleichwertige Menschen helfen, trösten und ermutigen. Denn dazu sind wir als Menschen geschaffen.

Zum Weiterdenken Was brauche ich zu einem erfüllten Leben? Wo und wann fühle ich mich einsam? Was und wer ist mir dabei eine Hilfe? Wem kann ich eine Hilfe, eine Stütze sein?

der den Herrn fürchtet und ehrt. Es segne dich der Herr vom Zion her.

rikard Toplek

Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen

Diakon, Seelsorger und Religions-

und die Kinder deiner Kinder sehn.

Gaißau in Vorarlberg; verheiratet

Frieden über Israel!

und Vater zweier Kinder.

Antwortpsalm, Psalm 128

u sonntag@koopredaktion.at

lehrer in den Pfarren Höchst und

Den Autor erreichen Sie unter


18 Bewusst leben NOTIZZETTEL  BEZIEHUNGLEBEN Wels übersiedelt. Mit Beratungen für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, speziell auch für Paare, Jugendliche und Männer, ist BEZIEHUNGLEBEN an 25 Stellen in ganz Oberösterreich vertreten. Der Standort Wels eröffnet neu im Bildungshaus Schloss Puchberg.  www.beziehungleben.at

 Neue RAINBOWS-Gruppen. Im Oktober starten in Asten, Gmunden, Kirchdorf (Standort Micheldorf), Leonding, Linz, Mattighofen, Mauthausen, Ried i. Innkreis, St. Florian bei Schärding, Steyr, Wels und Vöcklabruck (Standort Attnang-Puchheim) neue Gruppen für Kinder, die von Trennung oder Scheidung der Eltern betroffen sind und professionelle Unterstützung zur Bewältigung der Situation benötigen.  Info und Anmeldung: Rainbows-Landesleitung OÖ, Stelzhamerstr. 5a, 4810 Gmunden, Tel. 07612/630 56, E-Mail: ooe@ rainbows.at; www.rainbows.at

 Lebens- und Berufsnavigation. Neue Workshop-Reihe der KAB OÖ für Frauen und Männer zwischen Ende 20 und Anfang 50, die auf der Suche nach einer Arbeit/Tätigkeit sind, die „Sinn“ macht. Fünf Treffen ab Di., 13. Oktober im Cardijn-Haus, Kapuzinerstr. 49, Linz.  Info und Anmeldung: Martha Stollmayer, Tel. 0676/87 76 36 64, E-Mail: berufsnavigation@dioezese-linz.at, www.mensch-arbeit.at.  Hintergrundinfos auf www. berufsnavigation.net.

 Krebshilfe. Vorsorge, Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Krebshilfe OÖ stellt Unterstützungsangebote für Patientinnen und Angehörige vor. Mit dem Eintritt werden die Beratungsstellen und die Brustkrebs-Vorsorgeprogramme der Krebshilfe OÖ unterstützt.  Pink-Ribbon-Gala, Di., 20. 10., 19 Uhr, Linzer Musiktheater, Eintritt: 25,– Euro. www.krebshilfe-ooe.at

1. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Ethische Fragen zur modernen Fortpflanzungsmedizin

Ein Kind um jeden Preis? Ein eigenes Kind zu bekommen ist längst nicht mehr Schicksal. Die Medizin hat Schwangerschaft planbar und kontrollierbar gemacht. Doch nicht alles, was an Eingriffen möglich ist, kann ethisch und moralisch vertreten werden. „Das neue Fortpflanzungsmedizingesetz, das der Nationalrat im Jänner beschlossen hat, eröffnet viele Möglichkeiten, die bisher verboten waren. Damit markiert es eine einschneidende Wende der österreichischen Biopolitik. Doch wieweit ist es eine Wende zum ethisch Besseren?“, fragt der Moraltheologe Univ.Prof. Dr. Michael Rosenberger. Folgen nicht abschätzbar. „So verständlich der Wunsch nach einem Kind ist, so rechtfertigt er dennoch nicht den Einsatz aller Methoden, ihn vielleicht zu erfüllen“, erklärt Ingrid Koller, Geschäftsführerin der aktion leben OÖ. „Alle laut Gesetz erlaubten Techniken werfen eine Vielzahl von Problemen auf, die nach wie vor nicht ausreichend erforscht, geschweige denn gelöst sind“, so Koller. Die Rechte und Interessen der Kinder werden völlig außer Acht gelassen. Beratung und Information, besonders für Jugendliche, stehen daher im Zentrum ihrer Arbeit. Viele Fragen. Wer hat ein Recht auf ein Kind? Wem gehört ein Kind? Wie kann ich einem Kind seine Herkunft erklären, wenn sich genetische, biologische und soziale Eltern unterscheiden? „Im Vorfeld zu diesem Vortrag sind bei uns viele Fragen aufgetaucht“, erzählt Pastoralassistentin Elisabeth Hangler, die zu dieser Veranstaltung in der Pfarre Guter Hirte einlädt. B. HASCH  Ein Kind um jeden Preis? Vortrag und Diskussion mit Univ. Prof. Dr. Michael Rosenberger und Ingrid Koller, Mi., 7. 10., 19.30 Uhr, Pfarre Guter Hirte, Linz.

Buchtipp. Seit Jahresbeginn 2015 hat Österreich ein neues Fortpflanzungsmedizingesetz. Kritische Fragen, die vor der Gesetzwerdung viel zu wenig diskutiert wurden, stellt Eva Maria Bachinger in diesem Buch, wohl wissend, dass es derzeit gar nicht opportun ist, eine skeptische Haltung gegenüber der Reproduktionsmedizin einzunehmen. Es scheint, als gebe es ein Recht darauf, alles, was technisch machbar ist, auch zu tun. Bachinger setzt dem die Frage entgegen, welches Menschenbild dadurch forciert wird. Sie fragt nach den Grenzen der individuellen Freiheit und der Machbarkeit. Soll es tatsächlich ein Recht auf ein Kind geben? Oder wird dadurch nicht das Kind zur Ware degradiert, die sich kaufen kann, wer genug Geld hat? Wer kümmert sich um das Wohl und die Rechte der Kinder, wenn es um Eizellenspende und Präimplantationsdiagnostik geht? Furchterregend sind Bachingers Recherchen auf dem globalen Markt der Fortpflanzungsmedizin, wo die Menschenrechte insbesondere von mittellosen und wenig gebildeten Frauen kaum eine Rolle spielen. Ein wichtiges Buch, das auch deutlich macht, dass vieles, was im Leben bedeutsam ist, sich der Kontrolle entzieht. M. HAUER-FELLINGER

Kind auf Bestellung,

Ein Plädoyer für klare Grenzen, Eva Maria Bachinger, Deuticke Verlag.

Biofairer Kaffee aus Frauenhand Kaffeegeschäft ist klassische Männersache. Ihnen gehört das Land und sie bekommen das Geld. In der Frauenkooperative Aprolma auf Honduras ist das anders. Hier haben Dolores

Benitez Espinoza und etwa 70 Frauen das Sagen. Es ist ihr Land und ihr Einkommen. Das gibt ihnen neue Lebens- und Gestaltungsmöglichkeiten und damit mehr Selbstwertgefühl. Mit dem biologischen Landbau möchten sie zudem ihre Umwelt schützen. Gemeinsam mit EZA präsentiert die Kaffebäuerin nun

erstmals reinen Kaffee aus Frauenhand, fair gehandelt und mit dem Bio-Gütesiegel ausgezeichnet. Der Kaffee „Adelante“ – zu deutsch „vorwärts“ – wird auch mit Unterstützung der Kath. Frauenbewegung produziert, getreu ihrem Motto: „Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand.“ B. H.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 19

1. Oktober 2015

Der Theologe Gisbert Greshake über die Chancen einer kirchlichen Besinnung auf die Mutter Jesu

„Maria ist die Kirche“ Als Rosenkranzmonat ist der Oktober von Maria geprägt. Manche Christen tun sich mit der Marienfrömmigkeit schwer. Der Theologe Gisbert Greshake sieht in der Besinnung auf Maria eine Chance für die Kirche.

Maria hatte es mit ihrem Sohn nicht leicht – musste sogar seine Kreuzigung miterleben.

Greshake: Maria musste auf einem leidvollen Weg lernen, dass ihr Sohn so völlig anders ist und ganz andere Wege geht, als sie sich das vorstellt. Denken Sie daran, dass er, als ihn seine Mutter mit den Verwandten riefen, gesagt hat: Mutter und Brüder sind für mich die, die den Willen Gottes erfüllen. So etwas ist für eine Mutter entsetzlich schwer zu hören. Wie Maria müssen wir lernen, dass der Weg Gottes anders ist, als wir uns denken.

INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

Was hat Sie bewogen, über Maria, die Mutter Jesu, ein neues Buch zu schreiben (siehe Kasten)?

Greshake: Es geht mir darum, die Bedeutung Mariens für die Kirche zu zeigen. In der Kirche wird viel diskutiert und gestritten. Sie erscheint wie ein Verein, in dem über Strukturen und Zuständigkeiten verhandelt wird. Das geistige Wesen der Kirche wird oft übersehen. Ich denke, Maria bietet uns einen neuen Zugang zu diesem Wesen. Die Kirchenväter haben gesagt: Maria ist die Kirche.

Mit den Mariendogmen von Unbefleckter Empfängnis und Himmelfahrt tun sich manche schwer – auch weil davon nichts in der Bibel steht.

Greshake: Alle Mariendogmen sind zunächst Aussagen über die Kirche, insofern ja Maria der Inbegriff der Kirche ist. Es geht hier nicht um „Privilegien“. Die Mariendogmen gelten in gewisser Weise auch für uns: Auch wir sollen „Mutter Jesu“ werden und Christus zur Welt bringen, wie die Kirchenväter sagten. Auch wir sollen „jungfräulich“, das heißt: ganz offen für Gott und „heilig“ sein – geheiligt durch die Taufe. Und wir sind berufen mit Christus aufzuerstehen – und im Glauben sind wir das auch schon, zum Beispiel gemäß dem Epheserbrief (2,6).

Sie meinen, weil sie Vorbild im Glauben ist?

Greshake: Ich mag das Wort „Vorbild“ nicht besonders, weil es moralisierend klingt. Aber an Maria kann ich erkennen, was es heißt, Kirche und Christ zu sein. Maria bringt den Sohn Gottes zur Welt, sie bringt der Welt Jesus. Paulus erwartet von uns Christen, dass Christus auch in uns und durch uns wie bei Maria „Gestalt annimmt“ (Gal 4,19) und so der Welt erfahrbar wird. Dieses „Christus-zur-Welt-Bringen“ ist ein Wesensmerkmal der Kirche.

Sie schreiben in Ihrem Buch im positiven Sinne über Verweltlichung. Was meinen Sie damit?

Greshake: Das wird für mich in dem schönen Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ deutlich: Maria trägt Jesus „unter ihrem Herzen“ mit sich und plötzlich fängt der Dornwald an zu blühen. Dieses Bild ist mir sehr wichtig: Die Welt ist so ein Dornwald. Aber wo wir wie Maria der Welt Jesus bringen, kann etwas zu blühen beginnen. Die „Dornen“ bleiben, was sie sind. Aber das „Blühen“, das wir als Christen bewirken können, ist schon sehr viel.

Als Maria in der Bibel der Engel ihre Aufgabe verkündet, die Mutter Jesu zu werden, sagt sie ja. Was bedeutet das für den Glauben?

Greshake: Wie Maria zu einer Beauftragung Gottes Ja zu sagen, ist Glaube im Sinne der Heiligen Schrift. Denken Sie an Abraham, der sich auf die Weisung Gottes hin auf den Weg macht. Maria führt diesen Glauben in die neutestamentliche Zeit. Dieser Glaube ist etwas höchst Einfaches. Da ging es nicht um die über 2600 Artikel des Weltkatechismus. Maria glaubte an den Gott der Väter, der seine Verheißungen wahr macht. Sie glaubte daran, einen Auftrag von Gott erhalten zu haben. An ihr wird also deutlich: Es kommt nicht darauf an, alle möglichen Dogmen zu kennen, sondern dieses Ja zu Gott zu sagen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass selbst gläubige Christen das oft nicht wissen. Und wenn Menschen heute zum Islam konvertieren, dann hat das meines Erachtens auch damit zu tun, dass sie den falschen Eindruck gewonnen haben, der christliche Glaube sei kompliziert. Glaube ist etwas ganz Einfaches, aber Radikales.

Zur Person

Mariä Himmelfahrt auf einem Glasfenster von Prof. Hans Plank, Pfarre Traun-Oedt-St. Josef (OÖ). NIEDERLEITNER, RUPPRECHT/KATHBILD

Gisbert Greshake lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Dogmatik und ökumenische Theologie in Freiburg/Br. 2014 veröffentlichte er das Buch „Maria-Ecclesia. Perspektiven einer marianisch grundierten Theologie und Kirchenpraxis“ (Pustet-Verlag, Regensburg).


lach mit piepmatz Trifft eine Kerze eine ande­ re Kerze. Fragt eine: „Und was machst du heute Abend noch?“ Antwortet die andere: „Ich glaub, ich gehe aus.“

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 1. Oktober 2015

Wir sagen „Danke“

„Fritzchen“, ruft die Mutter, „du musst dir noch die Hände waschen, gleich hast du Klavier­ unterricht!“ Antwortet Fritzchen „Nicht nötig, ich spiele heute nur auf den schwarzen Tasten.“ Tina geht mit ihren Eltern in den Zoo. Am Zaun vor dem Ge­ hege der Zebras hängt ein Schild „Achtung, frisch gestrichen!“. Tina ist enttäuscht: „Ich dachte die Streifen von den Zebras wä­ ren echt!“

Jedes Jahr im Herbst sagen wir „Danke“ für eine gute Ernte. Wir schmücken die Kirche, eine Erntekrone wird gebunden, verschiedene Früchte, Gemüse und Getreide liegen beim Altar. Aber warum machen wir das eigentlich?

Das find ich toll Balduin Bücherwurmpass. Die Kinder in Kirchdorf am Inn haben bei dieser ­Ferienaktion des Landes OÖ fleißig mitge­ macht, die öffentliche Pfarr- und Gemeindebibliothek hat 48 Bü­ cherwurmpässe ausgegeben. Besondere Gratulation an die Gruppensieger in den verschie­ denen Altersklassen: Paula Dan­ ninger, Michael Weinberger, Fe­ lix Moosbrugger und Emma Mairinger. privat

Wenn du durch den Supermarkt gehst und das frische Obst und Gemüse in den Korb packst, denkst du wahrscheinlich kaum an die viele Arbeit und Mühe der Bauern. Wir sehen nicht mehr, wie sie säen, wie sie ihre Böden bearbeiten und wie sie ernten. Lebens­ mittel sind in unserem Leben selbstverständ­ lich geworden. Der Sämann. Jesus erzählte seinen Jün­ gern von einem Sämann, der Getreide aussä­ te. Viele Körner wurden gefressen oder fielen auf steinigen Boden. Doch ein paar landeten auf gutem Boden und brachten dem Mann bei der Ernte viel mehr Körner ein, als er ge­ sät hatte. Wie bei vielen Geschichten muss man erst nachdenken, um sie zu verstehen. Wir sind wie der gute Boden und Jesu Worte wie die Körner. Wenn wir ihm zuhören und nach sei­

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt

nen Worten handeln, kann daraus viel, viel Gutes werden. Was heiß ernten? Früher bedeutete es „ein­ sammeln“. Zunächst betrachten wir natür­ lich die Lebensmittel, die von den Bauern ausgesät wurden. Aber eigentlich geht es um mehr. Darum können wir beim Erntedankfest nicht nur für unser Essen danken. Wir haben doch auch in diesem Jahr wieder viel Gutes einsammeln dürfen – und auch dafür sollten wir Gott danken. Erntedank in anderen Ländern. Chris­ ten feiern ihren Erntedank im Oktober. In Japan und China gibt es im Jänner ein Fest zur Reisernte. Im Juli feiert man in der Kari­ bik die Ernte des Zuckerrohrs, in Mexiko ein Dankesfest für den Mais. Im November feiern die Amerikaner „Thanksgiving“ – das engli­ sche Wort für Danksagung. Gleich zweimal im Jahr feiern die Juden den Erntedank: im Mai und im Oktober. Schon in der Antike brachten die Griechen, Römer und Ägypter ihren Fruchtbarkeitsgöt­ tern Opfer dar. Bei den Germanen gab es ein dreitägiges Fest. Brigitta Hasch


1. Oktober 2015

Sarah Bergsmann (18) hilft den Flüchtlingen, die am Linzer Bahnhof ankommen.

„Es ist wie bei einem Schiffbruch“ Die letzten Nächte war Sarah Bergsmann oft am Linzer Bahnhof und hat durchreisenden Flüchtlingen geholfen. Was die 18-jährige Linzerin erlebt hat, erzählte sie der KirchenZeitung. Interview: Paul Stütz

Du hilfst Flüchtlingen durch deinen persönlichen Einsatz. Was ist dein Antrieb?

Sarah Bergsmann: Mir ist es ein Anliegen, direkt zu helfen, Be­ gegnung zu erleben. Ich mache mir gerne selbst ein Bild von der Lage. Ich stehe jetzt mittendrin­ nen, da, wo etwas passiert, und das ist ein gutes Gefühl. Irgend­ wie – wenn man anfängt, will man immer weitermachen, es sind wirklich auch viele gute Er­ lebnisse. Man profitiert selbst ex­ trem davon. Zu helfen, sich zu engagieren ist für dich normal?

Bergsmann: Ich muss sagen, dass in meinem Freundeskreis viele sozial sehr engagierte Leute sind. Eine Freundin von mir ist zum Beispiel in der Türkei und macht dort Flüchtlingshilfe, andere hel­ fen in Linzer Flüchtlingsheimen.

Sarah Bergsmann: „Ich profitiere selbst extrem von den Einsätzen.“ KIZ/PS (2) Wie geht es dir damit, wenn so viele Menschen auf einmal Hilfe brauchen?

Bergsmann: Es war für mich beim ersten Mal schon gewaltig, wenn die riesige Menschenmenge auf dich zukommt, mit vielen Kin­ dern, die weinen. Es ist wie bei einem Schiffbruch, die Gerette­ ten fallen dir entgegen. Sie sind erschöpft von der langen Reise. Da schluckt man als Helfer zuerst einmal schon und überlegt, wie fange ich an und wo fange ich an. Und dann führst du die erste Partie zu den Betten. Und dann geht es schon.

Firmkonzepte kennen lernen Die Firmvorbereitung läuft in den Pfarren sehr unterschiedlich. Ein Treffen im Diözesanhaus Linz am Samstag, 17. Oktober soll die Möglichkeit bieten, verschiedene Modelle und Pfarrkonzepte kennenzulernen. Der Schwerpunkt liegt auf Konzepten, die über den pfarr-

lichen Zaun schauen – mit gelungenen Beispielen der Kooperation. Referent ist Mag. (FH) Sebastian Rappl, langjähriger Firmverantwortlicher. XX Infos und Anmeldung: firmung@dioezese-linz.at. Anmeldung bis 9. Oktober 2015.

Welche Tätigkeiten machst du genau?

Stellst du die Frage, wieso sie geflohen sind?

Bergsmann: Ich springe in allen Bereichen umher, helfe, wo es gerade nötig ist. Von der Essens­ ausgabe bis zum Bad- und Klo­ putzen. Eine weitere Aufgabe ist das Übersetzen. Wir haben einen Haufen Dolmetscher, die erst vor ein paar Monaten hierher geflo­ hen sind. Die reden mit den Leu­ ten übersetzen mir auf Englisch ,ich gebe das weiter auf Deutsch, weil das am schnellsten geht.

Bergsmann: Mit den Flüchtlin­ gen, die schon länger da sind und jetzt selbst helfen, habe ich schon über ihre Fluchtgründe ge­ sprochen. Es ist immer der Krieg schuld. Ich habe schon schlim­ me Geschichten gehört, wie zum Beispiel von einem Iraker, der selbst Kindersoldat war und mit zwei Schusswunden herumläuft.

Welche Fragen stellen dir die Flüchtlinge häufig?

Bergsmann: Es ist schon kräf­ teaufreibend, aber nach so einer Nacht fühle ich mich nicht wirk­ lich müde. Wir Helfer motivieren uns gegenseitig. Die Einsatzleiter kümmern sich gut um die Frei­ willigen.

Bergsmann: Gibt es einen Arzt, können wir uns durchchecken lassen? Besonders um ihre Kin­ der sind sie sehr besorgt. Viele brauchen neue Schuhe und neue T-Shirts. Letzte Nacht hat mich eine äl­ tere Frau gefragt, ob man in Ös­ terreich auch so gut leben kann wie in Deutschland. Das pas­ siert mittlerweile immer öfter, dass Flüchtlinge in Österreich bleiben wollen. Aufgrund der Grenzschließungen müssen sie über andere Perspektiven nach­ denken. Und es wird immer käl­ ter, die Weiterreise damit immer schwieriger. Wie erlebst du den Kontakt mit den Flüchtlingen?

Bergsmann: Die meisten Flücht­ linge sind erstaunlich gut ge­ launt und freundlich. Teilweise sind es wirklich lange Gespräche, die sich ergeben. Viele Frauen fragen mich, ob ich denn nicht verheiratet bin. Ich bin bei den Nachtdiensten die einzige weibli­ che Helferin unter 20 Burschen, das schaut sehr ungewohnt aus für die meisten Flüchtlinge.

Wie sehr zehrt die Hilfe in den Nächten an deinen Kräften?

Was musst du momentan hintenanstellen für die Einsätze?

Bergsmann: Bei mir ist es ehrlich gesagt der Haushalt, was auch meine Mama beklagt. Aber sie versteht mein Engagement und unterstützt mich sehr. Du wirst ab Oktober mit dem Stu­ dium beginnen. Wie geht es mit deinem Engagement weiter?

Bergsmann: Ich gehe nach Wien Jus studieren und ich weiß: Ich muss weiterhelfen, werde dort et­ was tun. Machst du dir Sorgen wegen der Zukunft?

Bergsmann: Ein bisschen Angst hab ich schon, weil ich mir den­ ke: Wie geht es weiter? Wird es hier einmal zu einem Engpass bei den Helfer/innen oder den Lebensmittelspenden kommen? Denn eins ist sicher: Der Flücht­ lingsstrom wird nicht abreißen.


22 Anzeigen & Hinweise

1. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE

i! e b r o v u

ScimhaAlten-unhdeim Pflege

TAG DER ALTENARBEIT

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN

FREITAG, 2. OKTOBER'15 Oberösterreichs Sinnstifter wirken ganz in deiner Nähe. In den Alten- und Pflegeheimen Oberösterreichs! mehr Infos unter www.sinnstifter.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at

Anzeigen: anzeigen@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg, Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Tel. 0662/88 44 52, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN

 Offenes Atelier. Am 10. und 11. Oktober wartet der Hartlauerhof in Asten mit kreativen Ideen auf. Beim „Offenen Atelier“ zeigt die Einrichtung der Caritas für wohnungslose Männer kreative Gestaltungsmöglichkeiten – zum Beispiel ein Haus aus Europaletten.  Sa., 10. bis So., 11. Oktober, 10 bis 17 Uhr, Hartlauerhof, Bahnhofstraße 29, 4481 Asten.

 Für Trauernde. Das Mobile Hospiz des Roten Kreuzes bietet „Treffpunkte für Trauernde“ an. Die nächsten Termine:

KLEINANZEIGEN

 Mi., 7. Oktober, Mi., 4. November und Mi., 2. Dezember, jeweils 18 bis 20 Uhr im Pfarrzentrum Riedberg, Ried i. I.

 Benefiz für Flüchtlinge. Angesichts der Situation um Flüchtlinge haben sich sechs Musikerinnen entschlossen, ein Benefizkonzert zu gestalten. Sonst singt die Gruppe hauptsächlich bei Hochzeiten, Begräbnissen, usw. Für dieses Konzert haben sie sich den Namen „Take me to Church“ gegeben.  Fr., 9. Oktober, 19.30 Uhr, Pfarrkirche Hörsching.

FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91.

NEUERSCHEINUNG „50 Zeilen mit Gott“ von „Christianus“ Kurt Krenn. Sammlung von Kolumnen, die Bischof Krenn zwischen 1993 und 2004 an Sonn- und Feiertagen für die Kronenzeitung verfasst hat. Herausgeber: Rudolf Födermayr, 331 Seiten, € 14,90 ISBN: 978-3-200-04173-8 Bestellungen: Christlicher Medienversand, Waltherstr. 21, 4020 Linz Tel. 0732/78 81 17 Mail: hurnaus@aon.at

VERSCHIEDENES Für einen wirklich guten Zweck suche ich Modeschmuck, Uhren (auch defekt) und Münzen aller Art. Danke! Telefon 0664/910 07 88 oder 0664/789 09 50.

POSITION GESUCHT Organist und/oder Chorleiter, seit Jahren im katholischen Gottesdienst integriert, Linz und Umgebung. E-Mail: g.hosten@web.de

BAUERNHOF / SUCHE Familie mit 3 Kindern (alle begeisterte Jungzüchter) sucht Bauernhof auf Leibrente. Erfahrung in Milchviehhaltung und Zucht ausreichend vorhanden. Kontakt 0676/627 64 44.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

„Black“ ist bis zu 150.000 Euro wert Das neue Rubbellos wartet mit drei Gewinnchancen pro Los und einem sechsstelligen Höchstgewinn auf.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Es heißt, wie es sich optisch präsentiert: „Black“. Das neue Rubbellos der Österreichischen Lotterien ist also überwiegend in Schwarz gehalten, kann aber Goldes wert sein. Denn dieses Rubbellos beinhaltet mit 150.000 Euro einen sechsstelligen Höchstgewinn. Daneben umfasst diese aus 1,4 Millionen Losen bestehende Serie noch 465.040 weitere Gewinne von 5 Euro bis 10.000 Euro. Auf dem „Black“-Rubbellos befinden sich drei Rubbelflächen und damit drei voneinander unabhängige Spiele. Darunter stehen Geldbeträge. Stimmen in einem Spiel drei Geldbeträge überein, so hat man diesen Betrag einmal gewonnen. Die Ausschüttungsquote beträgt 63 Prozent, die Chance auf einen Treffer 1 : 3,01. „Black“ ist zum Preis von 5 Euro in allen Annahmestellen der Österreichischen Lotterien erhältlich.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

Der Besuch – ein Erlebnis Glockengießerei & Glockenmuseum | Innsbruck Tel.: 0512 / 59416 | www.GRASSMAYR.at

TOTO

LOTTO

Ergebnisse Runden 39A 39 B

6 AUS 45

111 2X1 112 X22 X21 112 3: 2:0

Mi., 23. 09. 15: 18 29 38 39 42 45 Zz: 5 J O K E R: 3 7 1 8 3 6

221 221 122 X21 1X1 122

So., 27. 09. 15: 7 9 12 34 35 36 Zz: 24 J O K E R: 3 7 6 4 3 5

1: +:1 1: 0:1

2: 2:1

2: 0:1

3: 1:0

4: 0:1

4: 0:+

5: 0:0 5: 0:1


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

1. Oktober 2015

Bauen in Pfarrgemeinden

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  Leben als Minderheit, Erfahrungen einer palästinensischen Christin, Mo., 19. 10., 19 Uhr, Ref.: Viola Raheb.  Liebe, Angst & Trauma, Aufstellen des Anliegens nach Prof. Dr. Franz Ruppert, Sa., 17. 10., 9 bis 19 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Bettina Schmalnauer.

Veranstaltungsreihe in OÖ. Von

der ersten Idee bis zur Fertigstellung eines Bauvorhabens ist es meist ein langer Weg. Die Pfarre hat ein Anliegen, im Gespräch mit Mitarbeitern des Kunstreferates, des Liturgiereferats und der Diözesanfinanzkammer werden inhaltliche Vorschläge gemacht und Rahmenbedingungen abgesteckt. Die neue Veranstaltungsreihe über „Bauen in der Pfarrgemeinde“ findet an fünf Orten in OÖ statt und informiert über Beratungsangebote für Pfarren. Referent/innen geben Tipps, wie erfolgreich gebaut werden kann. Beginn ist am Fr., 9. Oktober im Bildungshaus Puchberg, 17 bis 22 Uhr.

Gelungene Altarraumgestaltung in Heiligenberg, 2013. KRAMER/HIPFL

 Info: Tel. 0732/76 10-31 41, pgr@dioezese-linz.at

Filmische Reise nach Indien Linz/Gramastetten/Wels. Der Sü-

den Indiens steht im Mittelpunkt der 12. Entwicklungspolitischen Filmtage, an denen der Kulturverein KuKuRoots Filme, Vorträge und ein Kulturprogramm präsentiert. Unter den Gästen sind die u.a. in Mumbai lebende Architektin und Designerin Martina Spies und die Musiker Pintoo & Haider Khan. Auf dem Programm stehen u.a. der Stummfilm „A Throw of Dice – Schicksalswürfel“ aus dem Jahr 1929 und „Bombay Diaries“ über die Lebenswelt in Mumbai. Die Filmtage sind von 8. bis 10. Oktober im Moviemento in Linz, am 15. Oktober im Pfarrheim Gramastetten und am 16. Oktober im Programmkino Wels.

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Alter Mann in Indien. Die Filmtage sind Teil des European Year of Development 2015. HERMANN ERBER

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26  Frauensalon, Gespräche über Zeitgeistiges und Tiefgründiges, mit Kulinarischem und Musik, „Leben macht schön“, Fr., 2. 10., 18.30 Uhr, Ref.: Mag. Uschi Christl und Dipl. Päd. Erika Kirchweger. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92  Erst glücklich sein, dann Probleme lösen. Erlebnisvortrag, Do., 15. 10., 19.30 Uhr, Anmeldung erbeten, Ltg.: Angela Höfer.  Gehe deinen eigenen Weg zu einem geglückten Leben, Vortrag und Buchpräsentation, Mi., 21. 10., 19.30 Uhr, Anmeldung erbeten, Ltg.: Josef Unterberger. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00  Selber schuld, Von der Freiheit des Menschen und seinem Umgang mit Schuld, Mo., 19. 10., 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Doz. Dr. Dr. Raphael M. Bonelli. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Wege durch die Trauer, eine Trauerwanderung und Selbsterfah-

rung, Sa., 17. 10., 9 bis 18 Uhr oder Sa., 21. 11., 9 bis 18 Uhr.  Methodenworkshop – Bibelarbeit, Die Bibel ins Leben bringen, Sa., 17. 10., 9 bis 18 Uhr, Ltg.: Ingrid Penner, Referentin im Bibelwerk Linz.  Gegenwärtig sein im Augenblick, Authentisches Tanzen und Bewegen – Meditation, Alexandertechnik, Fr., 16. 10., 18 Uhr bis So., 18. 10., 12 Uhr, Ltg.: Mag. Bettina Bergmair. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  BibliologAbend „Was soll ich für euch tun?“, Do., 15. 10., 19 bis 20.30 Uhr, Anmeldung erwünscht, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder.  Jugendvesper, „Auf SCHATZsuche“, mit anschließender Agape, Fr., 16. 10., 19 Uhr, Begl.: Jugendvesper Team.  Was Christinnen und Christen über den Islam wissen sollten: 50 Jahre II. Vatikanisches Konzil – Nostra aetate. In diesem Workshop erarbeiten wir anhand von ausgewählten Texten ein Grundwissen über den Islam, Sa., 17. 10., 13.30 bis 16.30 Uhr, Anmeldung bis 14. 10., Begl.: Mag. Josef Adlmannseder. Wels, Puchberg  07242/475 37  Pilgern beWEGt das Leben beGEHEN, Sa., 17. 10., 10 bis 15 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Christine Dittlbacher, MAS.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

 filmtagelinz.kukuroots.at, Tel. 0699/13 34 44 21.

KiZ-webClub „Wer Ohren hat, der höre“ Die Sonn- und Feiertagsevangelien (Lesejahr C) auf CD, gelesen von Dieter Dorner In der Ö1-Reihe „Erfüllte Zeit“ wird seit Jahren der entsprechende Evangelien-Text gemäß katholischer Leseordnung gelesen und ausgelegt. Viele Jahre hindurch hat Dieter Dorner die Schriftlesungen für diese Sendereihe vorgetragen. Den HörerInnen war seine Stimme nicht nur vertraut,

sondern sie haben mit Freude und Interesse erwartet, die Frohe Botschaft der Sonn- und Festtage immer wieder von ihm zu hören. Dieter Dorner, Wer Ohren hat, der höre! Die Sonn- und Feiertagsevangelien, Lesejahr C, ORF Wien/Bibelwerk Linz 2015, DoppelHör-CD, Spieldauer 125 Minuten. Preis: 21,70 Euro. KiZ-webClub-Aktion: Als Mitglied erhalten Sie diese CD um nur Euro 14,50 zuzügl. Porto. Aktion gültig bis 31. Dezember 2015.

Einfach auf www.kirchenzeitung.at in den webClub einsteigen, Gutschein ausdrucken, ausfüllen und bei der KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz einlösen oder Bestellung mailen an: webclub@ kirchenzeitung.at inkl. Angabe der Beziehernummer.


24 Termine namenstag

Franz Peter Schmid aus Herzogs­ dorf ist Rettungssanitäter und Pilgerbegleiter. Privat

Franz (4. Oktober) Eigentlich wollte meine Mutter, dass ich auf Peter getauft werde. Meine Taufpatin bestand aber darauf, einen Franz zu taufen, da mein Großvater und auch mein Vater auf den Vornamen Franz getauft waren. Des Friedens willen wurde ich also Franz Peter getauft. Ich wurde bis zum Erwachsenenalter immer Peter genannt, was für mich und meine Familie so in Ordnung war. Erst durch eine Pilgerreise nach Assisi, zum heiligen Franz von Assisi, bekam ich einen besonderen Bezug zu meinem Namenspatron Franz. Er hatte in jungen Jahren eine tiefe Gotteserfahrung gemacht und entschloss sich, all sein Hab und Gut zu verschenken und sich als Bettelmönch und Prediger in Gottes Hand nach den Worten der Bibel hinzugeben. Diese und zwei weitere Pilgerreisen nach Assisi haben auch bei mir Spuren hinterlassen; inspiriert von seinem Tun und Wirken, widme ich mich in der Freizeit dem Ehrenamt „ aus Liebe zum Menschen“. Das erfüllt mich mit sehr großer Freude. Franz Peter Schmid

1. Oktober 2015

freitag, 2. 10. 2015 XX assista Altenhof. Live im Wintergarten, Andie Gabauer, Wintergarten Café Hausruckwald, assista Das Dorf Altenhof, 19 Uhr. XX Eferding. „Lunchbox“, Filmvorführung, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, Veranstalter: Kath. Frauenbewegung Eferding. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Rom–Palestrina–Subiaco– Montecassino, geistliche Spuren unserer Pilgerreise, Eucharistiefeier, Stiftskirche, 19 Uhr, Reiserückblick über die Pilgerreise 2015, Theatersaal des Stiftes, 20 Uhr. XX Linz. Linz in den 1950er-Jahren, Stadtführung, Treffpunkt: NORDICO Stadtmuseum, 16 Uhr, Anmel­­d­ ung erbeten, Tel. 0732/70 70. XX Schärding. Konzert und CD-Präsentation des Ensembles CASTOR, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr. XX St. Georgen i. Attergau. Chorfestival Attergau, Jubiläumskonzert Singfoniker in f, Rundumadum, Volkslieder aus Österreich und Lieder aus der ganzen Welt, Attergauhalle, 20 Uhr, Ltg.: Karl Lohninger. XX St. Marien. Nur keine Angst – der Weg zurück in mein Leben, Vortrag, GH Templ, 19 Uhr, mit Mag. Wolfram Pirchner. XX Taufkirchen a. d. Pram. Glaube und Politik – ein Widerspruch?, Vortrag von LH Dr. Josef Pühringer anlässlich 60 Jahre Kath. Bildungswerk, Pfarrsaal, 19 Uhr. samstag, 3. 10. 2015 XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt, Vesper, 16.30 Uhr, Reiserückblick über die Pilgerreise 2015, Theatersaal des Stiftes, 17 Uhr. XX Linz. Einkehrtag, Kontemplation und Aktion, Karmelzentrum, 14 bis 17 Uhr, Begl.: P. Paul Weingartner. XX Linz. Discorsi musicali, Ensem­b­­ le Castor, Musik vom Münchner Hof, Werke von Kerll, Mayr, Pez u.a., Martin-Luther-Kirche, 19.30 Uhr. XX Linz. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Glaube, Hoffnung, Liebe – unser größter Schatz, 14 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr, Gestaltung: Blindenpastoral der Diözese Linz, Zelebrant: Blindenseelsorger GR Mag. Dipl.Ing. Franz Lindorfer OPraem.

XX Mitterkirchen. Urgeschichte & Handwerk, Keltendorf, ebenso So., 4. 10., jeweils 10 bis 18 Uhr. XX Ottnang a. Hausruck. Herbstkonzert, Hausruckchor, Turnsaal der VS, 20 Uhr. XX St. Georgen i. Attergau. Chorfestival Attergau, SLIXS, unique vocal creation – Jazz-Pop Soul-Funk, Attergauhalle, 20 Uhr. XX Vorchdorf. Mode & Kabarett, Modepräsentation der neuen Fairtrade- und Bio-Kleidung, ab 10 Uhr, Kabarett, 19 Uhr, Pfarrsaal. XX Wallern. Die Schöpfung, Oratorium von Joseph Haydn, evangelische Kirche, 19.30 Uhr. XX Weißenkirchen. Chorfestival Attergau, Cantanima, Steirischer Landesjugendchor, Meine liebsten Lieder, Pfarrkirche und VAZ, 16.30 Uhr. XX Weißenkirchen. Natürlicher Rhythmus – persönlicher Klang, Workshop mit Martin Lindenthal, VAZ, 13 Uhr. sonntag, 4. 10. 2015 XX Attersee. Circle Songs & Bodypercussion, Workshop mit SLIXS, Musikerheim, 9.30 bis 12 Uhr. XX Eberschwang. Pilgerwanderung und Eröffnung der Taufkapellenrunde anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums, Abgang und geselliger Abschluss sind beim Schilift-Gasthaus Rabengruber, 14 Uhr. XX Enns, St. Marien. Großes Pfarrfest mit Turmkreuzsteckung, Festzug vom Hauptplatz mit Erntekrone und Turmkreuz, 9.30 Uhr, Festmesse und Turmkreuzsegnung, 10 Uhr, Turmkreuzsteckung, 11.30 Uhr, anschließend großes Pfarrfest. XX Frauenstein. Marienfeier mit Betrachtungen zur Schutzmantelmadonna, Pfarrkirche, 14.30 Uhr. XX Gampern. Erntedank mit Bauernmarkt, Dorfplatz, 10 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Erntedank, Orgelmesse von C. Bresgen, 10 Uhr. XX Linz, St. Peter. Tiersegnung, bei Schönwetter am Kirchenplatz, bei Schlechtwetter in der Kirche, 9.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Erntedankfest, Gestaltung durch die Dom­ pfarre, 10 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, mit anschließender Agape in der Sakristei,

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20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Riedersbach. Kirchweihe und Erntedank mit Altbischof Maximilian Aichern, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, Jugendkantorei Schlägl, 6. Gründungstag, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Schlierbach. Pfarrfest mit Fahrradsegnung, 9 Uhr, nach dem Entedankgottesdienst in der Stiftskirche findet gegen 10 Uhr die Fahrrad­ segnung statt. XX Schwanenstadt. Ernte­dank, Übersetzung in Gebär­de, 9.30 Uhr. XX Sonntagberg. Eröffnung des Pfarrhofes und Kirchenvorplatzes, Hochamt in der Basilika, 9.15 Uhr, Kirchenchor Sonntagberg, Zelebrant: Abt Petrus Pilsinger. XX St. Florian. Symphonische Orgelsonaten, Stiftsbasilika, 16.30 Uhr, Michaela Deinhamer, Orgel. XX St. Georgen i. Attergau. Chorfestival Attergau, Kammerchor Stuttgart, Pfarrkirche, 17 Uhr. XX St. Peter. Erntedankfest, Hochamt als Festgottesdienst mit Erntegabensegnung, Pfarrkirche, 9.45 Uhr, musikalische Gestaltung: Musikkapelle St. Peter. XX Vöcklabruck. Berggottesdienst der Kolpingfamilie am Hongar, 10.30 Uhr. XX Wels. Literaturfrühstück mit Thomas Raab, Still, Buchpräs­ enta­tion, Bildungshaus Schloss Puchberg, 10 Uhr, Anmeldung: puchberg@dioezese-linz.at, Tel. 07274/475 37. montag, 5. 10. 2015 XX Hartkirchen. Stunde für den Frieden, Friedensgebet, musikalisch begleitet durch den Chor cantus toccare, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. dienstag, 6. 10. 2015 XX Grieskirchen. Der Brunnen von Epaosifi, Wege zwischen Ost und West, Finanzkrise, orthodoxe Spiritualität, Kreta, Lesung und Buchvorstellung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Christian Rathner. XX Linz. Abendmusik im Krankenhaus, Schablonski spielen Klassiker des Jazz, Andachtsraum der Landes-Nervenklinik, 18 Uhr.

ausstellungen – Flohmarkt XX Hellmonsödt. Symbole – kraftvolle Zeichen im Brauchtumsjahr, Ausstellung der Goldhauben- und Kopftuchgemeinschaft, Pfarrheim, Öffungszeiten: Fr., 9. 10., 14 bis 19.30 Uhr, Sa., 10. 10., 9 bis 18 Uhr, So., 11. 10., 8 bis 16 Uhr, Eröffnung, Fr., 9. 10., 16 Uhr. XX Hellmonsödt. Das Granithochland – Die Mühlviertler Landschaft in der Malerei, Eröffnung: 2. 10., durch Dr. Lothar Schultes, Artemons, Öffnungszeiten: Fr. u. Sa., 12 bis 18 Uhr, So., 10 bis 18 Uhr, bis 13. 12.

XX Linz. FIP-Flohmarkt, Kolpinghaus Linz, Gesellenhausstr. 1–7, Sa., 3. 10., 6 bis 14 Uhr. XX Linz. Dauerbrenner „Sintstraße“, Wer hebt den alten Schatz im Linzer Hafen?, Kepler-Salon-Exkursion, Mo., 5. 10., 19 Uhr, mit Christoph Wiesmayr. XX Linz, Guter Hirte. Flohmarkt, Sa., 3. 10., 7.30 bis 16 Uhr und So., 4. 10., 9 bis 13 Uhr. XX Neukirchen. Pfarrflohmarkt, Pfarrhof, Sa., 3. 10., 8 bis 15 Uhr. XX Pregarten. Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, So., 4. 10., 8 bis 12 Uhr.

XX Schärding. bzw./BEZIEHUNGSWEISE, Ausstellung der Innviertler Künstlergilde, Schlossgalerie, bis 25. 10., Öffnungszeiten: Fr. bis So., 14 bis 17 Uhr. XX Vöcklabruck. Flohmarkt, Pfarrhof, Do., 1. 10., 14 bis 18 Uhr, Fr., 2. 10., 9 bis 18 Uhr, Sa., 3. 10., 9 bis 13 Uhr. XX Wels. Expedition Bibel, Entdeckungsreise mit allen Sinnen, Stadtmuseum Wels – Burg, Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 10 bis 17 Uhr, Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 16 Uhr, bis 22. 11.


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Termine 25

1. Oktober 2015

mittwoch, 7. 10. 2015 XX Bad Ischl. SinnQuell, besitzen – benutzen – teilen ... bewusster Umgang mit Gütern, Pfarrheim, 15 bis 17 Uhr. XX Ebensee. Pfarrnachmittag, Si­ zilien –Bilderrückblick auf die Pilger- und Studienreise der Pfarre 2015, Pfarrsaal, 14.30 Uhr, zusammengestellt von Willi Steinkogler. XX Hirschbach. Neue Heimat Österreich – Asyl, Migration und Integration in Österreich, Pfarrzentrum, 20 Uhr, Ref.: Mag. Andrea Pflügler. XX Linz. Buchpräsentation, Geh, wohin ich dich sende!, Dr. Heinz Niederleitner im Gespräch mit Abt Christian Haidinger, Landeskulturzentrum Ursulinenhof, OÖ Kulturquartier, 19 Uhr. XX Linz. Bibelgespräche, Ignatiushaus, Eingang Domgasse 3, 19 Uhr, Begl.: Reinhold Ettel SJ. XX Putzleinsdorf. Ich habe das Elend meines Volkes gesehen, Gottes Ruf zur Freiheit, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner. XX Ried i. Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 Uhr. donnerstag, 8. 10. 2015 XX Bad Mühllacken. Selbsthilfe­ gruppe für Burnout-Patienten, Kneipp-Traditionshaus, 18.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Anita Mayr, Dipl. Burn-out-Prophylaxe-Trainerin. XX Haag a. Hausruck. Erinnerungen an die „Haager Lies“, Vortrag, Pfarrheim, 19 Uhr, OSR Dir. F. Schoberleitner. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Mattighofen. Kabarett, Frühling, Somer, Ernst und Günther, Lainer & Aigner, Sepp-Öller-Sporthalle, 19.30 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr. XX Pregarten. Meditationsabend im Herbst, versuchen Altes loszulassen, unsere Kräfte neu zu sammeln und zurückzublicken, was wir ernten durften, Pfarrzentrum, 19 Uhr, bequeme Kleidung und Decke mitbringen, mit PAss. Mag. Julia Matzinger. XX Steyr. Frauenkaffee, Kaffee-Verkostung, Treffpunkt Dominikanerhaus, 9 bis 11 Uhr. XX Steyr. Fairen Kaffeegenuss erleben & Frauen stärken, Infoabend, Treffpunkt Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Nora Niemetz, Andrea Reitinger. XX St. Florian. Auf dem Jerusalemweg: Aus dem Herzen Europas 4.500 km zu Fuß nach Jerusalem ..., Filmvortrag, Stift, Marmorsaal, 19.30 Uhr. XX Waizenkirchen. Wie erkläre ich meinem Kind den Tod?, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. freitag, 9. 10. 2015 XX Gallneukirchen. Benefizkonzert, Andrea Adams & Albert Frey, Riepl-Festzelt, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches

Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Linz. Fair-Trade-Tag, URBI@ORBI, 10 bis 18 Uhr. XX Schlierbach. Konzert, Calmus Consort, Consortmusik für historische Klarinetteninstrumente, Werke von G. F. Händel, Chr. Graupner, W. A. Mozart u.a., Stift, Bernardisaal, 20 Uhr. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, mitein­ander Deutsch reden und trainieren, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 Uhr. XX Vöcklamarkt. Amtseinführung Pfarrer GR Mag. Wolfgang Schnölzer, festliche Werke für Volk, Chor und Bläser, Chorwerke von John Rutter, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Benefizkonzert für Rui Barbosa, Anna Márquez & Band, Lyric Songs & Hot Latin Rhythms, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr. samstag, 10. 10. 2015 XX Gallneukirchen. Fußwallfahrt von Gallneukirchen nach St. Leonhard, Abgang vor der Kirche, 6 Uhr, Wallfahrt findet bei jedem Wetter statt. XX Gallspach. Fest der Orgelweihe, Platzkonzert der Musikkapelle, 18 Uhr, Weihegottesdienst, 18.30 Uhr, Pfarrkirche, Prof. Marlene Hinterberger, Orgel. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Bruckners Missa solemnis, Werke von Anton Bruckner und Kurt Schwertsik, 19.30 Uhr, Ltg.: Alexander Koller. XX Niederthalheim. 16. Weinkost der Pfarrgemeinde, Mehrzweckhalle, 17 Uhr, Veranstalter: Pfarre Niederthalheim. XX Oberneukirchen. Fußwallfahrt nach Maria Pötsch – Rohrbach Berg/ Maria Trost – Maria Rast, hl. Messe, Pfarrkirche, 6.30 Uhr, über St. Veit – St. Johann – St. Peter – Maria Pötsch, Empfang der Pilger am Maria-Trost-Berg durch einen Priester, mit Andacht und Beichtgelegenheit, Übernachtung in Rohrbach in Privatquartieren. So., 11. 10., Beginn der Wallfahrt am Maria-Trost-Berg, 7.30 Uhr, hl. Messe in Haslach, 9.30 Uhr, weiter nach St. Stefan, Ankunft in der Waldkapelle Maria Rast, Abschluss, 14 Uhr. XX Schwanenstadt. Herbstkonzert, Hausruckchor, Stadtsaal, 20 Uhr. XX Stadl-Paura. Die drei Federn, Märchenvorstellung mit Musik, Pfarrhof, 15 Uhr, mit Büchereicafé. sonntag, 11. 10. 2015 XX Aichkirchen. Kirchenkonzert anlässlich 125 Jahre Lachmayr-Orgel, Werke von Anton Bruckner, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Gallspach. Fest der Orgelweihe, Festgottesdienst, Kleine Orgelsolomesse von Joseph Haydn, 9.30 Uhr, Mag. Philine Voithofer, Orgel, Orgelkonzert, 14 Uhr, Marlene Hinterberger, Orgel. XX Linz, Alter Dom. K ­ irchenmusik, Con Spirito Blockflötenensem­ble

Freistadt, Canzonen und Madrigalsätze aus der Renaissance, 10.30 Uhr. XX Linz, Christkönig. Ouvertüre La Clemenza di Tito, Sinfonia concertante in Es-Dur für Violine, Viola und Orchester, Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie Nr. 4 in d-Moll op. 120, Robert Schumann, 16 Uhr, Patricia Koll, Violine, Heinrich Koll, Solobratschist der Wiener Philharmoniker. XX Linz, Mariendom. Musik für 2 Orgeln, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber und Heinrich Reknagel, Orgel. XX Pregarten. Familienwanderung nach Friensdorf zur Lourdeskapelle, mit kurzer Andacht, Abgang am Kirchenplatz, 14.30 Uhr, der Weg ist auch mit Kinderwagen befahrbar. XX Schlägl. Stiftsmusik, Messe modale, Jehan Alain, Sonata da chiesa, Frank Martin, R. Schobesberger und B. Wolfmayr, Gesang, G. Kührer, Flöte, Stiftskirche, 10 Uhr. XX St. Florian. Nordlicht, St. Florianer Orgelherbst, Stiftsbasilika, 16.30 Uhr, Orgel: Christian-Markus Raiser, Karlsruh. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Erntedank, Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Viechtwang. Gospelmesse, Bertholdchor Scharnstein, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Wels, Stadtpfarre. Herbstwallfahrt nach Stift Schlägl und nach Maria Bründl in Bad Leonfelden, Infos: Tel. 07242/474 82.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Ried i. Innkreis. Sa., 14. 11., Bildungszentrum Franziskushaus, 9 bis 18 Uhr.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 4. Oktober 2015 27. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 2,18–24 L2: Hebr 2,9–11 Ev: Mk 10,2–16 (oder 10,2–12) Montag, 5. Oktober 2015 L: Jona 1,1 – 2,1.11 Ev: Lk 10,25–37 Dienstag, 6. Oktober 2015 Hl. Adalbero von Lambach, Bischof von Würzburg. L: Jona 3,1–10 Ev: Lk 10,38–42 oder L: Dtn 10,8–9 Ev: Lk 10,17–24 Mittwoch, 7. Oktober 2015 Gedenktag unserer lieben Frau vom Rosenkranz. L: Jona 3,10b; 4,1–11 Ev: Lk 11,1–4 oder L: Apg 1,12–14 Ev: Lk 1,26–38 Donnerstag, 8. Oktober 2015 L: Mal 3,13–20a Ev: Lk 11,5–13 Freitag, 9. Oktober 2015 Hl. Dionysius Bischof von Paris und Gefährten, Märtyrer. Hl. Johannes Leonardi, Priester, Ordensgründer. L: 2 Kor 6,4–10 Ev: Mt 5,13–16 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Lk 5,1–11 L: Joël 1,13–15; 2,1–2 Ev: Lk 11,14–26

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage 28. 9.: 29. 9.: 30. 9.: 1. 10.: 2. 10.: 3. 10.: 4. 10.:

ab 16 Blatt Blatt von 6 bis 20, ab 21 Frucht Frucht Frucht bis 11, ab 12 Wurzel Wurzel Wurzel Wurzel bis 1, ab 2 Blüte

Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

Hl. Johannes Leonardi. Namenslexikon Samstag, 10. Oktober 2015 Marien-Samstag. L: Joël 4,12–21 Ev: Lk 11,27–28 Sonntag, 11. Oktober 2015 28. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 7,7–11 L2: Hebr 4,12–13 Ev: Mk 10,17–30 (oder 10,17–27)


teletipps Sonntag

4. bis 10. Oktober 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

4. Oktober

9.30  Katholischer Gottesdienst aus St. Peter in Zell an der Mosel, mit Pfarrer Paul Diederichs. Im Mittelpunkt steht das christliche Verständnis der Ehe. ZDF 12.30  Orientierung. (Religion). Erwartungen an die Familiensynode im Vatikan. – Indien: Hilfe für ausgestoßene Frauen. – Aktion „Helfen. WIE WIR.“ – „Man muss auf dem Grund gewesen sein.“ Im Gespräch mit Cecily Corti. – GLOBART Academy 2015: Was will die Generation Y? ORF 2 13.00  Schätze der Welt. (Dokumentation). Die Wartburg, Deutschland. Wo Romantik vom Mittelalter träumt. ARD-alpha 20.15  Fieber im Blut. (Spielfilm, USA, 1960). Unverständnis der Eltern zerstören in einer amerikanischen Kleinstadt in den ausgehenden 20er Jahren die junge Liebe zwischen einem Mädchen aus einfachen Verhältnissen und dem Sohn eines reichen Geschäftsmanns. Ausgezeichnet gespielter Film. arte u20.15 ORFeins R.E.D. 2 (Actionfilm) ORF 2 Tatort (Krimi) ARD Polizeiruf 110 (Krimi) ZDF Rosamunde Pilcher: Vollkommen unerwartet (Melodram). Montag

5. Oktober

15.50  Magische Orte in aller Welt. (Dokumentation). In Wien befindet sich der Sitz der jahrhundertealten Ordensgemeinschaft des Deutschen Ordens. arte 20.15  Eine merkwürdige Karriere. (Drama, F, 1981). Ein zurückhaltend und kühl inszeniertes, hervorragend gespieltes Drama um die Beeinflussbarkeit menschlichen Verhaltens, um Anpassung und Selbstaufgabe sowie die Verführbarkeit durch die Aussicht auf Karriere und Macht. arte u20.15 ORFeins Detective Laura Diamond (Krimi) ORF 2 Wien Wahl 2015. Diskussion der Spitzenkandidaten ARD Leberkäseland (Spielfilm) ZDF Der Verlust (Fernsehfilm). Dienstag

6. Oktober

20.15  Krambambuli. (Literaturverfilmung, D/A, 1998). Ein klar und ohne überflüssige Schnörkel entwickeltes Drehbuch trägt zu dieser bemerkenswerten Literaturadaption bei, deren archaische Züge fern von Sentimentalitäten oder falscher Melodramatik zur Auseinandersetzung einladen. 3sat

Morgengedanken von Pfarrer Dietmar Stipsits, Bad Tatzmannsdorf, Burgenland. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 13.45  Frauen des Mittelalters. Die Heilige – Elisabeth von Thüringen. Wenn es darum ging, Jesus nachzufolgen, ging Elisabeth von Thüringen keine Kompromisse ein. Um in das Reich Gottes zu gelangen, opferte sie ihr Leben für die Armen und Kranken. Nur 24 Jahre alt ist die Landgräfin geworden. Ein kurzes Leben. Aber eines, das Spuren hinterließ. ARD-alpha

Mi 20.15  Schwabenkinder. Die herzzerreißende Geschichte eines achtjährigen Vorarlberger Bauernbuben, der Ende des 19. Jahrhunderts von seinem Vater aus der Not heraus auf den schwäbischen Kindermarkt geschickt wird. Fernsehdrama, das mit großem inszenatorischem Aufwand ein düsteres Kapitel jüngerer Sozialgeschichte beleuchtet. 3sat

Foto: WDR

u20.15 ORFeins Soko Donau (Krimi) ORF 2 Universum. Wüstenkönige ARD Die Kanzlei (Serie) ZDF Wie gut ist unsere Milch (Dokumentation). 22.35  kreuz und quer. (Religion). „Geheimauftrag Pontifex.“ Der Vatikan im Kalten Krieg. – Whg. Do 11.50. / 23.25 Himmel, Hölle und zurück. Die Geschichte eines australischen Fernsehpredigers. ORF 2 Mittwoch 7.Oktober 15.20  Gelobtes Land. (Drama, GB/F, 2011). Eine junge Britin reist nach Israel, wo ihre Freundin ihren Militärdienst absolvieren will. Im Gepäck hat sie das Tagebuch des Großvaters, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Palästina als Mandatssoldat stationiert war. ORF III 18.00  Haltbar ohne Ende. (Dokumentation). Die Tricks mit den Lebensmitteln. Phoenix u20.15 ORFeins DOKeins. Un-Heil Essen ORF 2/ZDF Inspektor Jury – Mord im Nebel (Krimi) ARD Blütenträume (Fernsehfilm). 22.25  Nokan – Die Kunst des Ausklangs. (Drama, Japan, 2008). Mit Hilfe einer ins Slapstickhafte spielenden Komik bricht der Film Berührungsängste vor dem Thema Tod auf und rundet sich zur ruhig erzählten, berührenden Reflexion über das Sterben als Teil des Lebens. arte Donnerstag

8. Oktober

20.15  Schatzkammer Natur. (Dokumentation). Die Sendung geht der Frage nach, wie natürlich die Natur sein kann und ob im Einklang mit ihr zu leben möglich ist. 3sat

ZDF/ORF/Epo Film/Berger

u20.15 ORFeins Dickste Freunde (Kömödie) ARD Dampfnudelblues. Ein Eberhoferkrimi (Spielfilm) ZDF Das Traumschiff (Fernsehfilm). Freitag

9. Oktober

15.50  Magische Orte in aller Welt. (Dokumentation). Das Geheimnis der Schwarzen Madonna von Montserrat. arte 20.15  Die Frau, die sich traut. (Drama, D, 2013). Als bei einer 50-jährigen Frau eine Krebserkrankung diagnostiziert wird, erinnert sie sich an ihren Jugendtraum. Drama, das die Rückbesinnung auf die eigenen Bedürfnisse mit der Wiederentdeckung von Leistungsbereitschaft und Askese verknüpft. arte u20.15 ORFeins Fußball EM Qualifikation 2016: Montenegro – Österreich ORF 2/ZDF Der Alte (Krimi) ARD Heimat ist kein Ort (Spielfilm). Samstag

10. Oktober

12.30  Shalom Linz. (Dokumentation). Musik und jüdisches Leben vor 60 Jahren. ORF III 20.15  West Side Story. (Musical, USA, 1960). Das „Romeo und Julia“Thema in einem von Puertoricanern bewohnten Armenviertel von New York. Musical. 3sat u20.15 ORFeins Kiss the Coach (Komödie) ORF 2/ARD 150 Jahre Schlager. Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Pfarrer Roland Werneck, Wels. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Stiftskirche Herzogenburg, Niederösterreich. G. J. Donberger: Missa In te speravi, Hug VI, 41; Gotteslob, Nrn. 144, 711, 175, 478. So 10.00, Ö2. Foto: CC/Bwag Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Oliver Achilles, katholischer Theologe. „Wir sind alle Griechen.“ Mo–Sa 6.57, Ö1. Passagen. Im Zeit-Raum: Plötzlich ist für immer alles anders! Tod, Trauer und neues Leben. Gespräch mit der Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper und der Journalistin Saskia Jungnikl. Mo 16.00, Ö1. Betrifft: Geschichte. Niemals vergessen – Simon Wiesenthal. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Menschenversuche. Wieviel Skrupel braucht die Forschung? Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Dimensionen. Friede und Entspannung in Europa. Von der KSZE zur OSZE. Mi 19.05, Ö1. Dimensionen. Vergangenheitsbewältigung all‘italiana. Museo della Shoah in Rom. Do 19.05, Ö1. Hörbilder. „Wie geht es dir, liebe Resi?“ Verfolgt und ermordet von den Nationalsozialisten: Die Tragödie der Zirkusfamilie Zauser aus Feldkirch. Feature. Sa 9.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Orientalium Ecclesiarum: Dekret über die katholischen Ostkirchen.


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Oberösterreich 27

1. Oktober 2015

Eine Ausstellung erinnert an Emilie Schindler, die weithin unbekannte Frau Oskar Schindlers

Die Frau in Schindlers Schatten Linz ist meine zweite Heimat

„Schindlers Liste“ von Star-Regisseur Steven Spielberg hat Oskar Schindler, den Retter von 1200 Juden, weltberühmt gemacht. Der Beitrag seiner Frau Emilie geht darin unter. Zu Unrecht, wie die jüdische Journalistin Erika Rosenberg zeigt.

Erika Rosenberg, argentinisch-jüdische Journalistin mit deutschen Wurzeln hat das Vermächtnis von Emilie Schindler und ihres Mannes Oskar in vier Büchern aufgearbeitet. Sie hält in den kommenden Monaten mehrmals in Oberösterreich Vorträge. Termine siehe unten auf der Website.

Josef Wallner

Den 22. Juni 1990 wird Erika Rosenberg nie vergessen. An diesem Tag hat sie das erste Mal Emilie Schindler besucht. Das hat ihr Le­ ben verändert. Seither fühlt sie sich verpflich­ tet, den Einsatz von Emilie Schindler nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Dabei war die erste Begegnung ein Schock. Rosen­ berg traf – in einem Dorf, 60 Kilometer von Buenos Aires entfernt – auf eine alte, verein­ samte und verarmte Frau, die in einem klei­ nen Haus mit kahlen Wänden und kaputten Möbeln inmitten unzähliger Katzen lebte. Die beiden Frauen haben sich angefreundet und Rosenberg wurde für Emilie Schindler bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 zu einer unent­ behrlichen Begleiterin. Steven Spielbergs Film stellt Oskar Schindler in den Mittelpunkt, die Realität aber war an­ ders, erzählt Rosenberg. Emilie, Oskars Frau, war es, die die Klagen der Zwangsarbeiter und der jüdischen KZ-Häftlinge, die in ihrer Fab­ rik schufteten, hörte und sich berühren ließ: Sie besorgte heimlich Medikamente, ließ Bril­ len reparieren, die SS-Aufseher zerschlagen hatten, und vieles mehr. Emilie begann zu helfen und ihr Mann machte mit. Der Rest ist bekannt. Über ihre Motivation hat Emilie Schindler wenig gesprochen. „Sie konnte ein­ fach nicht wegschauen und er auch nicht. Sie hat es einfach getan – trotz aller Gefahren“,

Teresa Wallner

sagt Rosenberg: Mit ihrem Glauben hat Emi­ lie Schindler das Engagement nie in Zusam­ menhang gebracht. Sie war streng römischkatholisch und ließ sich deswegen auch nie von ihrem Mann Oskar scheiden, obwohl sie ab 1957 nicht mehr zusammenlebten, weiß ihre Biografin Rosenberg, die wiederum über den Grund ihres Einsatz für Emilie erklärt: „Nicht weil sie Juden, sondern weil sie Men­ schen gerettet hat, schätze ich sie. Das darf nicht verloren gehen.“ Die Ausstellung. Die Ausstellung „Emilie und Oskar Schindler“ ist bis 15. Oktober im Bildungszentrum St. Franziskus (Ried), dann im Haus der Frau (Linz), anschließend im Do­ minikanerhaus Steyr und im Maximilianhaus in Puchheim bis 15. Dezember zu sehen. XX Termine und Veranstaltungen: www.dioezese-linz.at/news/2015/09/08/ ausstellung-emilie-schindler

SYrien: Jesuiten bleiben und Helfen „Wer Geld hat, ist schon weg. Nur die Armen sind gezwun­ gen zu bleiben“, sagt P. Michael Zammit SJ über die Lage in Syri­ en. Neben der Flüchtlingsflut in die benachbarten Länder, die bis nach Europa reicht, gibt es in Syrien selbst mehr als acht Mil­ lionen Binnenflüchtlinge. Ihre Häuser wurden zerbombt, die Region oder das Stadtviertel von der IS eingenommen. Geblieben ist nur, was die Menschen am Leib tragen. Um die Flüchtlinge

im eigenen Land nehmen sich die Jesuiten an. Allein in Alep­ po erreichen sie jeden Tag über 8000 Menschen mit ihrer Sup­ penküche. P. Zammit: „Wir sind nur acht Jesuiten in Syrien, in drei Städten. Aber gemeinsam mit über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – alle aus Syrien – erreichen wir viele Tausende Flüchtlinge im eigenen Land.“ XX Unterstützen Sie die Arbeit der Jesuiten in Syrien. Dieser KiZAusgabe liegt ein Zahlschein bei.

Hadiya hat ihren Sohn auf der Flucht geboren. jrs

Sr. Oravia Pinto stammt aus Indien und gehört der indischen Kongregation „Helpers of Mount Rosary“ an. Sie lebt seit acht Jahren bei den Karmeliten in Linz an der Landstraße. Ich bin Mesnerin an der Karme­ litenkirche in Linz (Landstra­ ße). Das prägt natürlich mei­ nen Tagesablauf. In der Kirche wird täglich dreimal heilige Mes­ se gefeiert, ebenso gehören der Kirchenschmuck und die Kir­ chenreinigung zu meinen Auf­ gaben – also, die Arbeit geht mir nie aus. In der Früh beginnen wir sechs Schwestern um 5.45 Uhr mit den speziellen Gebe­

Sr. Oravia Pinto ist die Oberin ihrer Gemeinschaft in Linz, die sechs Schwestern zählt. Die Kongregation „Helpers of Mount Rosary“ wurde 1990 in der Diözese Mangalore (Indien) gegründet. kiz/jw

ten unserer Ordensgemeinschaft, dann schließen wir uns den Lau­ des der Karmelitenbrüder an. Die meisten Teile des Stunden­ gebets beten wir gemeinsam mit den Brüdern. Tagsüber geht jede Schwester ihrer Arbeit in der Kü­ che, im Kloster oder im Karmel­ zentrum nach. Linz ist für mich schon eine zweite Heimat gewor­ den. Durch die Vorträge und das geistliche Angebot, an dem wir indischen Schwestern teilneh­ men können, haben wir hier einen guten Ort für die persönli­ che spirituelle Entwicklung. Wir Schwestern kochen in unserer ei­ genen Küche und mich freut, dass die indische Küche sehr be­ liebt ist, nicht nur bei den vier indischen Karmeliten, die in Linz leben.


28 Kultur

1. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GELESEN

Die Oö. Kulturvermerke laden von 15. bis 18. Oktober ins Stadttheater Gmunden

Bischof Romero ist nicht Vergangenheit

„Lebensgier ist eine Droge“

Die Seligsprechung am 23. Mai 2015 hat Óscar A. Romero wieder ins Gespräch gebracht. Liest man in den Predigten des Erzbischofs von El Savador, hat man nicht selten den Eindruck: Das hat doch Papst Franziskus genauso gesagt. Die Botschaft Romeros ist 35 Jahre nach seinem Tod aktuell wie eh und je. Zwei Neuerscheinungen anlässlich der Seligsprechung erschließen das Leben und die Spiritualität Romeros auf beeindruckende Weise. Roberto Morozzo della Rocca, Universitätsprofessor für Zeitgeschichte und Mitglied der Gemeinschaft San Egidio, hat mit seinen Forschungen dazu beigetragen, dass die Vorurteile, die der Seligsprechung Romeros entgegenstanden, abgebaut wurden. Er versteht es, das politische Umfeld, in dem der Erzbischof sich bewegen musste, klar zu beschreiben, und legt auch eine überraschende – sehr hierarchiefreundliche – Sicht des Konflikts vor, den Romero mit der Kurie und dem Papst hatte. Das zweite Buch bringt 200 Auszüge aus Briefen Romeros, die ihn als entschiedenen Verteidiger der Menschenrechte und als weitherzigen Seelsorger zeigen. Herausgegeben und kommentiert werden sie von Jesús Delgado. Er war Óscar Romeros Privatsekretär und ist heute Generalvikar des Erzbistums San Salvador. JOSEF WALLNER Óscar A. Romero. Nicht schweigen. Vom Handlanger der Macht zum Anwalt der Armen. Texte in deutscher Erstausgabe, Jesús Delgado (Hg.), Stuttgart 2015, 174 Seiten, € 18,–. Mich könnt ihr töten, nicht aber die Stimme der Gerechtigkeit. Oscar Romero (1917–1980), Roberto Morozzo della Rocca, Würzburg 2015, 246 Seiten, € 20,50.

Die Gier will immer mehr Güter anhäufen. „Was aber will die Lebensgier?“, fragt der Literaturkritiker Anton Thuswaldner. Er spricht in Gmunden über die Sucht nach dem radikalen Leben, die auf Kosten anderer geht. CHRISTINE GRÜLL

Das Mädchen Courtney ist unzufrieden. Das strenge Leben im Internat macht sie nicht glücklich, auch nicht der Alltag im Elternhaus. Erst im Großstadtleben findet sie Rausch und Liebesabenteuer. Der amerikanische Roman „Cocktails zum Frühstück“ erschien vor 60 Jahren. Geschrieben hat ihn die junge Autorin Pamela Moore. Mit der Figur der Courtney beschreibt sie einen Menschen voller Gier – nach dem radikalen Leben. Leben im Exzess. „Die Lebensgier sucht nicht die Anhäufung von Gütern“, sagt Anton Thuswaldner, „sondern will das radikale Sein verwirklichen.“ Der Literaturkritiker spricht am So., 18. Oktober, um 11.30 Uhr beim Symposium Kulturvermerke in Gmunden. Es ist heuer dem Thema „Gier“ gewidmet. Das habe ihn auf die Idee gebracht, der Lebensgier in der Literatur nachzuspüren, sagt Anton Thuswaldner im Gespräch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die literarische Strömung der Dekadenz, des „Verfalls“, populär. Seitdem taucht die nach dem Leben gierige Figur immer wieder auf. Sie ist gleichermaßen getrieben von Lebenslust und -überdruss. Moral und Bürgerlichkeit lehnt sie ab. Sie will sich in ein Leben stürzen, das mit der Welt der Erwachsenen nichts mehr zu tun hat. Beruf und Familie,

Verantwortung und Beziehung spielen keine Rolle mehr. Was zählt, ist der intensiv erlebte Augenblick. Das erzeugt Leere, sagt Anton Thuswaldner: „Die Form der Selbstverwirklichung, die in Richtung Exzess geht, kann das Innere nicht auffüllen.“ Das führt zum tragischen Ende von Pamela Moore. Acht Jahre nach dem großen Erfolg ihrer autobiografisch gefärbten Figur der Courtney scheidet die Autorin freiwillig aus dem Leben. Der Weg nach innen. Die Lebensgier geht – wie jede Form von Gier – immer auf Kosten anderer, stellt Anton Thuswaldner fest. Ein aktuelles Buch greift dieses Prinzip auf. In seinem Roman „Low“ porträtiert der Berliner Autor Boris Pofalla eine Generation, die sich im Partyleben verliert. Weitaus weniger zerstörerisch gebärdet sich Franz Weinzettls Protagonist in der Erzählung „An der Erde Herz geschmiegt“. Auch hier treibt die Sucht nach einem intensiven Leben voran. Doch der Weg führt nach innen. Die Hauptfigur mit Familie und einem Beruf klinkt sich für eine Zeit aus und streift durch Friedhöfe. „Auch das ist eine Form von Lebensgier“, meint Anton Thuswaldner, „der unmittelbare Wunsch, zu sich selbst zu kommen.“

Dr. Anton Thuswaldner ist Literaturkritiker, Jurymitglied zahlreicher Literaturpreise und lebt in Salzburg. Zuletzt erschien „Salzkammergut. Der Blick ins Ungewisse“. PRIVAT

Grüße aus Spanien Linz, St. Markus. Der aus Oberösterreich stammende Gitarrist Christian Haimel gilt als großes Talent. Nach dem Studium an der Anton Bruckner Privatuni ist der Gewinner mehrerer internationaler Wettbewerbe ein anerkannter Solo- und Kammermusiker. Virtuosität, differenzierte Klangfarben und beeindruckende Ausdruckskraft zeichnen sein Spiel aus. Unter dem Motto „Grü-

ße aus Spanien“ gibt er am So., 11. 10., um 17 Uhr in der KulturKirche St. Markus gemeinsam mit Eva Maria Marschall, Sopran, ein Konzert mit Liedern und Solowerken großer spanischer Meister wie Antonio José, Isaac Albeniz, Joaquin Rodrigo, Manuel de Falla oder Garcia Lorca. Die KirchenZeitung verlost dazu 3 x 2 Karten. KW: Gitarre, Adresse: siehe Impressum, S. 22.

Christian Haimel ist mit einem spanischen Programm in LinzSt.Markus zu Gast. PIRVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

1. Oktober 2015

Kulturland n Daringer-Skulpturen in Linz-St. Magdalena. Arbeiten von Manfred Daringer, Skulpturen aus Stein, Metall, Marmor und Bronze, zeigt das Bildungshaus St. Magdalena in der aktuellen Ausstellung „Der Inhalt braucht die reine Form, mehr nicht“. Die Werkschau ist bis 30. Oktober zu sehen.

Verborgene Kunstschätze bei ökumenischer Kunstfahrt

kiz/elle

Mystisches Innviertel Alte und Neue Kunst in Kirchen entdecken, eine Begegnung zwischen evangelischer und katholischer Kirche ermöglichen und auf historischen Spuren wandeln: all das bietet die alljährliche Fahrt des Diözesankunstvereins, die in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk der Stadt Linz stattfindet. Dieses Mal führte die Reise am Sa., 27. September zuerst nach Passau. Bei der evangelischen Kirche war erster Halt für die 29 Teilnehmer/innen. Dort beeindruckte die Stadtpfarrkirche St. Matthäus, die im Stil der Industriegotik von Architekt Friedrich

Bürklein entworfen wurde. Eine Stadtführung, die Glaubenskämpfe zwischen Katholiken und Protestanten deutlich machte, endete im Passauer Dom. Die Heimfahrt führte über Wernstein am Inn (Bild mit KolbitschFenstern), Rainbach im Innkreis und Heiligenberg zurück nach Linz. In diesen Orten zeigten Altarraumgestaltungen von 1966 bis 2013 die Vielfalt und Veränderung künstlerischen Schaffens. Gespräche mit den Künstlern Elisabeth Kramer und Simon Hipfl (Neugestaltung Heiligenberg) eröffneten neue Zugänge zu alten Kirchen. Spannend! elle

n Galerie an der Uni – Kunst im Bad. Was tun, wenn die rechte Hand nicht mehr zeichnen kann? Auf „Links“ wechseln wäre eine Möglichkeit. Mit dem Thema „Left“ in allen Variationen – von „verloren bis links“ – beschäftigt sich die Künstlerin Tanja Kristan in ihrer aktuellen Ausstellung „Left“ in der Galerie an der Universität in den Räumen der KHG Linz. n „Musica Sacra“-Saison beginnt. Anton Bruckners Missa Solemnis ist ein selten zu hörendes Werk: Am Sa., 10. Oktober bietet sich die Gelegenheit, dieses Werk in der Ignatiuskirche in Linz zu erleben. Kurt Schwertsiks Sonnengesang wird ebenfalls erklingen. Es singen der Hard-Chor Linz (Leitung: Alex Koller) sowie Ilia Vierlinger, Martha Hirschmann, Jan Petryka und Martin Achrainer. Mit: Bruckner Orchester Linz, Dennis Russell Davies (Dirigent). Beginn: 19.30 Uhr.

Neue Kapelle, in der Leben und Tod Platz finden sollen

„Turm der Stille“ am Bauernhof Bestattungen auf eigenem Grund und Boden kommen immer häufiger vor. Der Architekt Rafael Hintersteiner hat für einen Altbauern in Naarn eine Begräbnisstätte geschaffen, die öffentlich zugänglich ist. Der „Turm der Stille“ ist ein Gebäude, in dem Leben und Tod Platz finden sollen, ein Ort zum Innehalten, wie es der Architekt Rafael Hintersteiner formuliert. Der Wunsch des verstorbenen Altbauern, auf dem eigen­en Grundstück beigesetzt zu werden, bedeutete seinen Angehörigen viel. Nach einigen Gesprächen zwischen Familie und Architekt stand fest, die Begräbnisstätte mit einem Meditationsraum zu verbinden. Der Kreislauf

des Lebens sollte sich dadurch widerspiegeln. Zwei Öffnungen, eine am Boden und eine weitere in der Decke, setzen diesen Gedanken sichtbar um. Das Material Mühlviertler Granit kommt aus der unmittelbaren Umgebung und wurde per Hand bearbeitet und Stück für Stück aufgemauert. Die Eingangstüre aus poliertem Kupfer soll einen Kontrast zum Steinmauerkwerk erzeugen, die Lichtspiegelungen im Rauminneren deuten die Undurchschaubarkeit, das Mysterium des Lebens an. Die Kapelle ist Jesus Christus, dem Auferstanden, geweiht und wurde im Juli 2015 fertiggestellt. Sie ist für die Öffentlichkeit als Ort der Stille zugänglich. elle

Turm der Stille in Naarn. Kapelle und Begräbnisstätte in einem. Tollerian


30 Personen & Dank

1. Oktober 2015

DANK

DANK

 Pfadfindergruppe Linz 2. Ende August 2015 konnte die Pfadfindergruppe Linz 2 nach Überwindung beträchtlicher bürokratischer Hürden in zwei Kleinbussen rund 830 kg Sachspenden in ein Waisenhaus nach Kiew bringen. Großzügige Geldspenden machten es auch möglich, das Dach der Mädchenunterkunft reparieren zu lassen. Die Pfadfinder danken allen Spender/innen.

Sie packten mit an (von links): Ludwig Stadler, GF der Firma TransparentDesign, der für die Logistik der Hilfslieferung zuständig war, Raphaela Süss, Johanna Novacek und Rupert Asanger. PFADFINDER

Diakone-Sprecher Fridolin Engl (links) beim Jubiläumsgottesdienst von Pfarrer Dr. Eduard Röthlin. NEUBAUER

 Lasberg. Pfarrer Dr. Eduard Röthlin feierte im Rahmen des Pfarrfestes am 6. September 2015 sein diamantenes (60-Jahre) Priesterjubiläum. Neben zahlreichen Gästen aus Lasberg und seiner früheren Pfarre Wels-St. Stephan nahmen an die 30 Diakone, einige mit ihren Ehefrauen, an dem Fest teil. Dr. Röthlin war von 1977 bis 2009 Ausbildungsleiter für die Ständigen Diakone, knapp 100 hat er ausgebildet. Derzeit gibt es in der Diözese 126 Ständige Diakone.  SPIEGEL-Aufbaulehrgang. Am 5. September 2015 fand der Abschluss des 1. Aufbaulehrgangs für Eltern-Kind-Gruppenleiterinnen und Helferinnen in oö. Kinderbetreuungseinrichtungen statt. Nach sieben Modulen erhielten 19 Frauen aus ganz Oberösterreich, darunter zwei türkische Teilnehmerinnen, ihre Zertifikate aus den Händen von Mag. Ulrike Kneidinger, Leiterin von SPIEGEL-Elternbildung. Der Lehrgang ist eine Möglichkeit für Eltern-Kind-Gruppenlei-

terinnen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten nicht nur im Ehrenamt, sondern auch als berufliches Standbein zu nutzen. Nach Absolvierung der sieben Module, den Hospitationen und dem Praktikum sind die Teilnehmerinnen ausgebildete ElternKind-Gruppen-Leiterinnen und zertifizierte Helferinnen einer oberösterreichischen Kinderbetreuungseinrichtung. Der nächste Lehrgang startet am 5. November 2015.

 Hilfsgemeinschaft SSTA. Die Osthilfegruppen Schiedlberg, Sierning, Ternberg und Aschach haben sich zur Hilfsgemeinschaft SSTA zusammengeschlossen und blicken auf ein arbeitsreiches erstes Halbjahr 2015 zurück. „Dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung konnte die Hilfsgemeinschaft SSTA bei 14 Transporten 148 Tonnen Hilfsgüter in die Slowakei, Rumänien, Bulgarien und an die Caritas Zagreb versenden“, sagt Obfrau Hermine Füßlberger allen Spender/innen ein herzliches Vergeltsgott für die Hilfsbereitschaft. Gleichzeitig bittet sie um

 Infos unter www.spiegel-ooe.at

Das in Bau befindliche Gemeindeund Jugendzentrum in Sarpatak nähe Tirgu Mures. PRIVAT

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ALLE INFOS UNTER EINEM DACH:

Messe „Jugend & Beruf“ in Wels

Von 14. bis 17. Oktober 2015 findet in Wels zum 26. Mal die Berufsinformationsmesse „Jugend & Beruf“ statt. Die Arbeiterkammer bietet Jugendlichen und deren Eltern dort Rat, Hilfe und Unterstützung bei der Berufs- und Ausbildungswahl.

A

KirchenZeitung Diözese Linz

uch wenn AK, Wirtschaftskammer und Land nicht immer einer Meinung über das Bildungs-,

Berufsausbildungs- und Fördersystem sind, gibt es in einem Punkt eine gemeinsame Linie: Rat, Hilfe und Unterstützung für Jugendliche und ihre Eltern bei der Berufs- und Ausbildungswahl sind wichtig. Darum veranstalten sie von 14. bis 17. Oktober 2015 gemeinsam zum 26. Mal die Messe „Jugend & Beruf“ in Wels. Auf der Messe gibt es Infos zu rund 200 Lehrberufen, mehr als 20 Schularten und unzähligen Studien-, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Der große Erfolg der Messe „Jugend & Beruf“ gründet sich auf vielen Säulen: Ein einzigartiges, umfangreiches Angebot, das große Engagement der Aussteller/-innen und

deren Mitarbeiter/-innen sowie die Vielfalt der Informationen. Um Jugendliche auf der Suche nach dem Wunschberuf zu unterstützen, informiert die AK auf drei Messeständen Eltern, Schüler/-innen und Lehrer/-innen – und zwar über alle Wege der Ausbildung.

Geld für die Transporte“: „Ebenso dringend würden wir manchmal Helfer beim Verladen brauchen.“ Weiters ermöglicht die Hilfgemeinschaft SSTA in Liberia (Afrika) mit einem Betrag von 8.400 Euro 621 Kindern ein Jahr lang täglich ein warmes Mittagessen und dadurch den Schulbesuch. In Tirgu Mures (Rumänien) errichtet die Hilfsgemeinschaft SSTA ein Gemeindezentrum, das vor allem Kindern und Jugendlichen helfen soll. Für dieses Projekt werden dringend Fahrräder gesucht, die repariert und verkauft werden können. Informationen bei Johann Edlinger Tel. 0699/81 17 00 44. Auch um Unterstützung der anlaufenden Weihnachtsaktionen bittet die Hilfsgemeinschaft.  Nähere Infos unter: http:// osthilfe-schiedlberg.jimdo.com


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

1. Oktober 2015

Klares Statement Zum Sonntagskommentar Nr. 39, S. 16

Ich gratuliere zu dem klaren Statement von Frau Leitenmüller und zu den guten Gedanken zum Evangelium (Mk 9,38–48). Die Wurzeln meiner Familie sind im nördlichen Oberösterreich zur Grenze Tschechiens. Direkte Vorfahren von unserer Familie mussten nicht flüchten. Doch jeder kennt auch heute noch überlieferte Schicksale von Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg. Leider ignorieren auch hier Menschen die Geschichte und lernen offensichtlich nicht daraus. DANKE für das klare Statement und Menschen wie Frau Leitenmüller! REINHARD HONEDER, WEITERSFELDEN

Weltfriedenstag versäumt Es gibt weltweit immens viele Gedenktage, sinnvolle und weniger sinnvolle. Dass aber jedes Jahr auch in den Medien der „Internationale Tag des Friedens“ am 21. September außer Acht gelassen wird, das grenzt an Ignoranz. Dieser 2002 erstmals als Tag des Aufrüttelns gedachte Weltfriedenstag soll erinnern, dass jede/r zum Frieden im eigenen Bereich etwas tun kann. Und Friede beginnt bei sich selbst. Man muss selbst mit sich in Frieden leben und zweitens versuchen, die anderen zu verstehen. „Die anderen“, das sind alle anderen Personen, ja sogar unsere Tier- und Pflanzenwelt. So hoffe ich, dass manche Redaktion von diesem „Weltfriedenstag“ einmal erfährt und im nächsten Jahr ihn zum Anlass für einen Artikel nimmt. KARL GLASER, ST. PETER AM HART

Anmerkung der Redaktion: Bereits seit 1968 begeht die katholische Kirche den Weltfriedenstag am 1. Jänner. In Deutschland wird der „Antikriegstag“ am 1. September gehalten. Die UNO

hat schließlich 1981 für 21. September den „Internationalen Tag des Friedens“ eingeführt. Die KirchenZeitung hält sich hier an die kirchliche Tradition, weil sie weltweit gilt.

Katholischer Stolz Als Katholik kennt man den Stolz eigentlich nur als eine der sieben Hauptsünden. Umso überraschter ist man, wenn man beim Studium des Hebräerbriefs feststellt, dass es zumindest und jedenfalls eine Bibelstelle gibt, die uns explizit auffordert, „an dem stolzen Bewusstsein festzuhalten, das unsere Hoffnung uns verleiht“ (Hebr 3,6). Das Auftreten von Papst Franziskus in den USA – indem er zum Beispiel einen Fiat 500 zum „Papamobil“ umfunktionierte – berechtigt uns Katholiken zweifellos zum Festhalten an dem stolzen Bewusstsein, das jene Hoffnung uns verleiht, die dieser Papst u.a. auch durch derlei Gesten verkörpert. DR. OTTO HAHN, PERG

Wahlbeobachtung Zum Leserbrief „Problematischer Umgang mit Religion“, Nr. 39, Seite 31

KräutlerVortrag abgesagt Auf Einladung der Caritas hätte am Donnerstag, 1. Oktober Bischof Don Erwin Kräutler im Bildungshaus Schloss Puchberg/ Wels einen Vortrag halten sollen. Die Veranstaltung musste wegen einer Erkrankung Kräutlers leider kurzfristig abgesagt werden. Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter, haben nur 16,94 Prozent die FPÖ gewählt. Wahrscheinlich der geringste Anteil an FWählern in OÖ überhaupt ... In St. Georgen/Gusen (Bez. Perg), wo schon viele Jahre Asylwerber leben und der hiesige Pfarrer einer abschiebungsbedrohten Familie sogar Kirchenasyl gewährt hat (die KiZ berichtete), gab es nur 21 Prozent F-Wähler, also auch weit unter dem Durchschnitt. Die Leserschaft möge sich bitte selber ihre Gedanken zu diesen Fakten bilden. VERONIKA PERNSTEINER, FELDKIRCHEN/DONAU

Vielen Dank für den Leserbrief von Stefan Schlager! Er hat es auf den Punkt gebracht und den christlichen Hintergrund der F-Propaganda entzaubert. Die Wahl ist nun geschlagen, viele Interpretationen und Vermutungen werden über diesen Ausgang angestellt werden. Zwei Dinge, die mir bei der Wahlstatistik aufgefallen sind: In St. Radegund (Bez. Braunau, Bezirk mit überdurchschnittlich hoher F-Wählerschaft), der Heimat des von den NS ermordeten

Korrrektur. Im Inhaltsverzeichnis der letzten Ausgabe, Seite 1, wurde Pfarrer und Dechant Slawomir Dadas irrtümlich als Generalvikar bezeichnet. Er folgt mit 1. Oktober Franz Wild als Generaldechant nach. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at


unter uns Wohin mit den Werbegeschenken?

DENK mal

Riesenkluftriesen Erntedank. Deutsch kennt Kombinationsworte, die aus Wortkombinationen entstehen. Etliche von ihnen fügen sich auch in umgekehrter Reihenfolge zu einem ­neuen Kombinationswort. Sie haben dann halt eine andere Bedeutung. – Erntedank ist etwas anderes als Dankernte! Erntedank in Spital am Pyhrn.

Erntedank ist zumindest im Sprachgebrauch geläufig. Dagegen ist die Dankernte, auf die viele oft lange vergeblich warten, kein besonders verbreitetes Phänomen. Ziemlich nahe beisammen liegen die Zugluft und der Luftzug, viel weiter liegen Menschenleben und Lebemenschen auseinander. Ein Kluftriese, nein, eine Riesenkluft liegt zwischen Hausrat und Rathaus. Und der Hund im Jagdhund hat ein bequemeres Leben, als er es hätte, würde er in eine Hundsjagd geraten.

bringen: Machen Sie sich auf die Suche nach zusammengesetzten Hauptwörtern, die in beiderlei Kombination Sinn machen – in der Kombination A + B wie auch B + A (etwa A: Zug + B: Luft). Schicken Sie Ihre Ernteworte bis 9. Oktober an die KirchenZeitung, wir verlosen ein Schneider-Sprachbuch:

Machen Sie mit. Zum Erntedank laden wir Sie ein, eine persönliche Worternte einzu-

Domspatz Es ist unüblich, dass im Herbst Federn gelassen werden müssen. Aber wann hält sich die Politik schon ans Übliche?

Jack Haijes

KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 38 (Kaffee, die äthiopische Provinz Kaffa ist die ursprüngliche Heimat des Kaffees) hat Christine Schütz aus Raab gewonnen.

josef Wallner josef.wallner@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Menschen, die vor Krieg und Gewalt flüchten müssen, haben keine Angst vor Grenzzäunen und Stacheldraht.“ Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich, fordert Europa auf, Schutz suchende Menschen aufzunehmen und in den Ärmsten Regionen Hilfe zur Selbsthilfe zu Leisten.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Ernst Gansinger

Am Tag nach der Wahl an den Wahlplakaten vorbeizugehen – das erinnert an ein Bonmot über die Tageszeitung: Nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Kugelschreibern, Tragetaschen oder Feuerzeugen, die die Parteien als Wahlgeschenke ausgeteilt haben. Selbst wenn nicht das Datum 27. September draufsteht, ist das Zeug sowas von veraltet. Was mit dem Werbematerial tun, das in den Parteizentralen oder bei den Funktionären übriggeblieben ist? Ich bin für „trotz alledem“ verwenden. Vielleicht sogar außerhalb Oberösterreichs, da fällt es nicht so auf. Ein Verkäufer am Kirtag in Kollmitzberg bei Amstetten – Niederösterreich – hat es vor­exerziert. Er kam aus dem Salzkammergut und hat am 26. und 27. September auf Österreichs größtem Kirtag Murmeltiersalbe verkauft. Deswegen konnte er in seiner Heimat nicht mehr Werbung für die Partei seines Vertrauens machen und musste den Wahlkampf schon samstags für beendet erklären. Höflich hat er gefragt, ob er die Salbendose in ein Stoffsackerl von ... hineingeben darf. Ihm seien so viele übriggeblieben. Das spricht für den Erzeuger der Murmeltiersalbe, dass er nicht der Wegwerfgesellschaft huldigt. Oder war es doch noch ein versteckter Wahlkampf: Denn tausende Kirtagsbesucher kommen aus dem Unteren Mühlviertel.


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