KiZ-ePaper 42/2015

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Nr. 42 I 15. Oktober 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Spinnennetz und letzte Blätter. Der Herbst bietet eine von Gott geschenkte Zeit der Besinnung.

ALOIS LITZLBAUER

Geschenkte Momente

3 Im Gespräch.

Bündnis für Toleranz.

11 Synode. Mail aus

Rom von Bischof Benno Elbs.

Hektische Wochen waren es zuletzt. Wahlen in Oberösterreich und in Wien haben die Emotionen aufgewühlt. Flüchtlingsströme berühren und ängstigen zugleich.

13 Sonntag der

Weltmission. Philippinen im Blickpunkt.

Die Natur rüstet sich indes mehr und mehr für den Herbst. Die üppigen Tage des Wachsens gehen dem Ende zu. Auf kargem Grund leuchten die Spuren des Lebens umso mehr. Ein Spinnennetz – und letztes Laub. Tage des Stillehaltens und der Besinnung sind das – wie geschenkt, um die Seele ein wenig ruhig werden zu lassen – und nachzudenken über den Weg. Eine Zeit des Ausreifens ist es. Das Gute soll fest werden. Und manches darf auch zurückgelassen werden. Es muss nicht alles gleich jetzt geschehen M. F.

18 Bewusst leben. Besuch mit Hund im Pflegeheim. Interview. Abt em. Christian Haidinger über sein Leben. Seite 6/7

28 Kultur. Literatur im Zug. 22 Impressum.


2 Meinung KOMMENTARE

15. Oktober 2015

Mit sanftem Klopfen

Zeitfenster für Reformen Moralisch ist es zwar fragwürdig, realpolitisch aber offenbar naheliegend: Stehen Wahlen bevor, sind politische Reformen höchst unwahrscheinlich. Umso mehr müsste man also froh sein, dass – sieht man von der Bundespräsidentenwahl und lokalen Wahlen ab – erst 2018 wieder ein Wahljahr ist. Österreichs Politik hätte also zwei Jahre Zeit zu den Reformen, die seit Jahren auf dem Tisch liegen: Verwaltung, Schule, Budget ... Nur gibt es auch Parallel-Erfahrungen, zum Beispiel bei der Wirtschaftstheorie von Keynes: Da sollten Staaten in wirtschaftlich guten Jahren sparen, um in schlechten investieren zu können. Hierzulande hat man fast nur den zweiten Teil dieser Theorie befolgt, zum zeitgerechten Sparen raffte man sich nicht auf. Insofern sind Zweifel berechtigt, dass das Wahl-Zeitfenster jetzt für Reformen genutzt wird.

Mit Gewalt geht es schon gar nicht. Das ist die Erfahrung des Heimwerkers, der eine angerostete Schraubenmutter zu lockern versucht. Da wird die Sache, die man eigentlich lösen wollte, erst recht kaputt gemacht. Mit sanftem Klopfen wäre mehr errreicht. Festgefahren ist viel – politisch, in der Kirche – oft im persönlichen Miteinanderleben: ein lange schwelender Konflikt oder – noch schwieriger zu lösen – wenn die Sprachlosigkeit unter Menschen eingekehrt ist. Kein anderer Papst hat das Wort „Zärtlichkeit“ so oft in den Mund genommen wie es Franziskus tut. Es ist die Art, in der Menschen einander begegnen. Den Fürsprechern der Hammermethoden ist Zärtlichkeit fremd. Sie kennen nur das Jetzt oder Nie, das Ja oder Nein, Sieg oder Niederlage. In Rom sitzen sie zusammen – die Bischöfe

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

Die standhafte Kanzlerin Seit Angela Merkel in der Flüchtlingskrise sagte: „Wir schaffen das“, weht ihr ein rauer Wind entgegen. Doch vergangene Woche bewies die deutsche Kanzlerin etwas, das auch jenseits der Politik rar geworden ist: Das Stehen zur eigenen Meinung.

Ein Preis für ein besonderes Quartett

SUSANNE HUBER

der Welt, um über Grundfragen des Miteinanderlebens zu beraten. Das wäre Fortschritt: wenn es ihnen gelänge, nicht in einem Konflikt zwischen Festmauern und Dreinschlagen zu verharren. Mit spürbarer Zärtlichkeit könnten sie Wege ausloten, die Menschen bei dem, was den meisten doch so heilig ist, helfen können: ihr Leben mit ihren Liebesgeschichten. Ein sanftes Klopfen aus Rom. Wie lösend, erlösend, könnte es sein.

KOPF DER WOCHE: ANGELA MERKEL, DEUTSCHE BUNDESKANZLERIN

HEINZ NIEDERLEITNER

Kein Politiker kann Meinungsumfragen ignorieren. Doch extensives Schielen nach dem, was beim Wähler ankommen könnte, kann dazu führen, dass Politik beliebig wird. Zumindest im Fall der Flüchtlingskrise kann man das Merkel nicht vorwerfen: Sinkenden Umfragewerten und harter Kritik zum Trotz wiederholte die promovierte Physikerin vergangene Woche: „Ich möchte mich nicht an einem Wettbewerb beteiligen, wer am unfreundlichsten zu den Flüchtlingen ist, und dann werden sie schon nicht kommen.“ Zweifellos kann

REUTERS

Der Friedensnobelpreis geht heuer an das tunesische nationale Dialog-Quartett, bestehend aus Gewerkschaftsbund, Arbeitgeberverband, Menschenrechtsliga und Anwaltskammer. Bekannt ist es hierzulande kaum; nur jene, die sich mit den Geschehnissen in Tunesien befassen, wussten, wofür es sich seit 2013 einsetzt. Und dieser Einsatz wurde zu Recht geehrt. Als das Land in Richtung Bürgerkrieg zusteuerte, half das Quartett einen friedlichen Dialog zu fördern und Lösungen für verschiedenste Herausforderungen zu finden. Die Auszeichnung hilft hoffentlich, den Prozess in Richtung Demokratie noch weiter voranzutreiben und vor allem zu sichern.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Deutschland ist ein Land, das die Flüchtlinge freundlich empfängt. Darauf bin ich stolz.“ ANGELA MERKEL

man kritisieren, dass die 61-Jährige keine Lösung nennt. Ob der Satz „Wir schaffen das“ wahr wird, ist offen. Die Standhaftigkeit der Kanzlerin beeindruckt aber. Unterstützung. Dabei scheut sich Merkel, die seit zehn Jahren an der Regierungsspitze steht, auch nicht, die Quelle ihrer Werte zu nennen: „Ich bin Vorsitzende einer christlichen Partei.“ „Entschlossenen Protestantismus“ nannte das die Zeitung „Die Welt“. Dieser findet jedenfalls konfessionsübergreifend Zustimmung: Kardinal Woelki (Köln) versprach der Kanzlerin in dieser Frage „Unterstützung ohne Wenn und Aber“. Merkel, die als Pfarrerstochter in der DDR zur evangelischen Konfirmation statt zur „Jugendweihe“ des Regimes ging, wurde im September mit Ängsten vor einer „Islamisierung“ konfrontiert: „Haben wir doch den Mut, zu sagen, dass wir Christen sind“, plädierte die in zweiter Ehe mit dem Chemieprofessor Joachim Sauer verheiratete Politikerin. „Haben wir dann aber auch bitteschön die Tradition, mal wieder in einen Gottesdienst zu gehen oder ein bisschen bibelfest zu sein.“ Da sieht sie Mängel: „Wenn Sie mal Aufsätze in Deutschland schreiben lassen, was Pfingsten bedeutet, dann würde ich mal sagen, ist es mit der Kenntnis übers christliche Abendland nicht so weit her.“ HEINZ NIEDERLEITNER


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Im Gespräch 3

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Martin Becher vom Bayrischen Bündnis für Toleranz. Hannes Mittermair Toleranz und Eintreten für die Demokratie sind wichtige Antworten auf das Zunehmen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsradikalismus. fotolia/motorradcbr

Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft haben eine gemeinsame Herausforderung: Rassismus und Rechtsradikalismus zurückdrängen!

Miteinander gegen rechtsradikal „Keine Koalition mit dem Rassismus“ und menschliche Aufnahme von Flüchtlingen! Einstimmig sprach sich dafür das oö. „Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus“ am 10. Oktober bei der Jahrestagung im Bildungshaus Schloss Puchberg aus. Ernst Gansinger

733 rechtsextreme und rassistische Delikte wurden im Jahr 2013 vom österreichischen Verfassungsschutz registriert. Diese Straftaten haben damit gegenüber dem Jahr 2012 um mehr als 40 Prozent zugenommen. Seit nicht einmal zehn Jahren ist eine Verdreifachung der Delikte festzustellen. Verfassungsschutz und Land OÖ. Ausgehend von diesen Zahlen und der Kritik an zu wenig engagierter Verfolgung von Rechtsextremismus und Rassismus forderte die Tagung die oö. Landesregierung auf zu erklären, dass diese Gefahren auch in unserem Bundesland gravierende Probleme sind. Zudem sollten sich die übrigen Parteien klar von der FPÖ abgrenzen. „Keine Koalition mit dem Rassismus, Hetzer und Hassprediger sind nicht bündnisfähig“, heißt es in der von der Tagung einstimmig beschlossenen Resolu­tion. Ebenso wird der Verfassungsschutz aufgefordert, konsequent nach neonazistischen Tätern zu fahnden und rechtsextreme Aktivitäten zu untersuchen.

Rassismus ist überall. In allen Organisationen und Gruppen gibt es Menschen mit rassistischen und rechtsextremen Einstellungen. Darauf wies einer der Referenten der Tagung hin – Martin Becher von der Evangelischen Kirche Bayerns, Geschäftsführer vom „Bayrischen Bündnis für Toleranz“. – Keine Kirche, keine Partei, kein Verein ist gefeit davor, dass Mitglieder rechtsradikalen Ideen anhängen. „Daher ist es wichtig, dass sich die Organisationen als Teil des Problems erkennen. So können sie Teil der Lösung werden.“ Als Mitauslöser des Rechtsextremismus nannte Becher den Staat mit seiner Repräsentationskrise, den ökonomischen Sektor mit seiner Zugangskrise und die Gesellschaft mit ihrer Identitätskrise. Alle drei Institutionen müssen zusammenwirken. „Wir brauchen die Polizei und die Gerichte“, um den Rechtsradikalismus und den Rassismus zu bekämpfen. „Wir brauchen auch die Wirtschaft“, mahnt Becher. Denn über die Beteiligung in der Erwerbs-Arbeitswelt haben die Menschen Zugang zu Status, Prestige sowie Einkommen und letztlich Identität. „Und wir brauchen die Zivilgesellschaft. Sie ermöglicht die Beteiligung am gesellschaftlichen Leben. Sie kümmert sich um die Werte und Normen.“ Flüchtlinge. Auch für die Verbesserung der Lage von Flüchtlingen verabschiedete das Netzwerk einstimmig eine Resolution. Darin wird unter anderem eine sichere und lega-

le Einreisemöglichkeit gefordert, um das Sterben an den EU-Außengrenzen zu beenden. Vernetzt. Mittlerweile bilden 75 Organisationen aus kirchlichen, gewerkschaftlichen, politischen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen dieses Netzwerk. Seit 15 Jahren versammelt es mit wachsenden Mitgliedszahlen Initiativen, die den ebenfalls wachsenden rechtsextremen Aktivitäten demokratische und rechtsstaatliche Werte entgegenhalten. Bei der Tagung am 10. Oktober wurden die Neubeitritte begrüßt, darunter die „Plattform Solidarität“, die sich für eine Willkommenskultur für Flüchtlinge engagiert. Monika Weilguni und Christoph Freudenthaler aus St. Georgen an der Gusen stellten die „Vermittlungsbox DENK.STATT Johann Gruber“ vor: Der Priester Johann Gruber ist im KZ Gusen ermordet worden. Der Verein „Plattform Johann Gruber“ will mit der Box einen Anstoß zur vertiefenden Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit vor allem in der Region St. Georgen – Gusen – Mauthausen geben. Weiters präsentierte Andreas Maislinger seinen Vorschlag, das Geburtshaus Hitlers in Braunau als Haus der Verantwortung zu nutzen. XX https://www.edugroup.at/medien/ detailseite.html?medienid=4653334 XX https://www.facebook.com/solidaritaet.ooe XX www.maislinger.net/umfragehitler-geburtshaus.pdf


4 Oberösterreich

Religionslehrer/innen gesendet momente Nachhaltigkeit in der Familie Katholischer Familienverband OÖ. Bei der Jahreshauptversammlung des Katholischen Familienverbandes OÖ am 14. Oktober 2015 steht das Projekt „Gutes Leben“ im Mittelpunkt. Damit soll die Nachhaltigkeit in die Familien gebracht werden. Papst Franziskus ruft in seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si’“ die Welt zur Umkehr auf, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen. Sie sind unter anderem Ursachen für Armut, Unterernährung und Flucht. Nachhaltigkeit bedeutet Einsatz für gerechte Lebensbedingungen und einen schonenden Umgang mit der Natur. „Nachhaltigkeit und der gerechte Umgang miteinander werden im kommenden Jahr eine große Rolle für unsere Arbeit als Familienverband spielen“, erklärt Vorsitzender Andreas Pumberger. „Mit dem Projekt wollen wir das Thema Nachhaltigkeit in die Familien bringen.“

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Im Rahmen eines Gottesdienstes hat Diözesanbischof Ludwig Schwarz am 11. Oktober 2015 24 neue Religionslehrer/innen für den Dienst in der Schule gesendet: Mag. Martina Ebner, Mag. Claudia Ecklbauer, Mag. Matthias Emberger, BEd, Ju-

dith Enzenhofer, BEd, Mag. Daniela Gebetsberger, Alexandra Hartl, BEd, Manuela Hauzenberger, BEd, Brigitte Hemetsberger BEd, Bernadette Hiesl-Danninger, BEd, MMag. Astrid Hollaus, Mag. Eva-Maria Infanger, Anna Jungmayr, BEd, Lisa Jungreith-

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mayr, BEd, Bianca Kaltenböck, BEd, Mag. Martina Krautgartner, Eva Maier, BEd, Mag. Gerald Mitter, Julia Postlmayr, BEd, Michael Reiter, BEd, Sybille Schöller, BEd, Clara Sengschmid, BEd, Marijana Vujicic, BEd und Mag. Erika Wegerer-Aglas, BEd. Schulamt

Ordensleute sind Zukunftspartner Kreuzschwestern Wels. Über 300 Besucher/innen füllten den Festsaal des Klinikums Wels-Grieskirchen beim ersten „Theodosius-Symposium“ der Kreuzschwestern der Provinz Europa-Mitte in Wels am 7. Oktober 2015. „Werden wie ich bin“ war das Motto. „Unser Gründer, P. Theodosius, war eine hellwache und tatkräftige Persönlichkeit. Er stellte sich ganz der Not seiner Zeit.“ So charakteriserte Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger bei der Begrüßung den Schweizer Kapuzinerpater Theodosius Florentini (1808– 1865). Von bleibender Bedeutung sind sei-

ne Bemühungen, den Bildungsnotstand im Schulwesen zu beheben, Frauen in sozialkaritativen Aufgaben zu unterstützen und die sozialen Probleme des Industriezeitalters aufzugreifen. „Für heute heißt das, eine Kultur der Liebe anzuregen und zu leben“, spannte die Provinzoberin den Bogen in das Heute. Br. Paulus Terwitte von den Kapuzinern in Frankfurt, einer der Referenten, ermutigte, der „bin dann mal weg“-Mentalität ein klares Da-Sein für die Menschen entgegenzusetzen. Er sieht Ordensleute als besondere Zukunftspartner der Menschen.

Diakone sollen auf die leisen Stimmen hören Wels-St. Josef. Diözesanbischof Ludwig Schwarz weihte am Abend des 10. Oktobers in Wels-St. Josef Andreas Hasibeder zum Diakon. In seiner Predigt erläuterte der Bischof zunächst die Aufgaben eines Diakons und betonte die Notwendigkeit, auf die leisen Stimmen zu hören und zu dienen. Hasibeder wurde 1959 in Altheim geboren und ist seit 25 Jahren als Pastoralassistent in der Pfarre Wels-St. Josef tätig. Vor zwei Jahren übernahm Hasibeder die Pfarrleitung, nun als Ständiger Diakon.

Pfarrmoderator Johann Bräuer (links) beglückwünscht den neu geweihten Diakon, nachdem er ihm die Stola überreicht hatte. laumat.at


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Oberösterreich 5

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notiert Afghanistan

Zu Information und Austausch gab es bei der Tagung „Arbeit um jeden Preis?“ reichlich Gelegenheit. Hannes Mittermair

Stimmen einer Tagung: Arbeit teilen, Arbeitszeit radikal verkürzen, ruinöses Wachstum abstellen

Welchen Sinn macht sinnloses Wachstum? Arbeit um jeden Preis? – So fragte eine Tagung, zu der die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung am 7. Oktober in den Wissensturm Linz eingeladen hat. Es braucht eine gerechte Verteilung von sinnvoller Arbeit und die gesellschaftliche Anerkennung jeder Arbeit. Und es gilt: Leben ist viel mehr als Arbeit. Ernst Gansinger

In der Schlussrunde der Tagung formulierte der Wirtschaftsvertreter, LAbg. Alfred Frauscher, seine Visionen, wohin sich Wirtschaft und damit die Arbeitswelt entwickeln sollen: Die Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter/ innen könne der Weg der Zukunft sein. Der Jesuit Friedhelm Hengsbach, Ökonom und Sozial­ ethiker, antwortete: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auch an den Entscheidungsprozessen und nicht nur am Gewinn beteiligt werden.“ Politik und Wirtschaft. Walter Ötsch, Ökonom und Kulturhistoriker von der Linzer Universität, wandte sich gegen die bei der Tagung manchmal angeklungene Klage vom Diktat der Wirtschaft über die Politik. Denn die Macht liege bei der Politik. Die zentralen Fragen seien nicht ökonomische, sondern politische Fragen. Sein Statement war ein Appell an die Politik, ihre Rolle wahrzunehmen. Visionen. Es wäre eine Rolle, die auch die Hoffnungen und Erwartungen der Schülerinnen und Schüler ernst nimmt, die von der Handelsakademie Rohrbach an der Tagung teilgenommen haben. Sie formulierten ihre

Visionen zur Arbeit: Das arbeiten können, was sie gerne machen. Eine Arbeit, die Energie schenkt, Sinn macht, die Existenz sichert, nicht krank macht und respektvoll ist. Gott Geld, Gott Markt. – In der kritischen Analyse des heutigen Wirtschaftssystems waren sich Ötsch und Hengsbach und viele Teilnehmer/innen an der Tagung nahe: Eine Wirtschaft, in der die soziale Ungleichheit immer mehr zunimmt, ist imperial, betonte Friedhelm Hengsbach. Er zitierte Papst Franziskus, der formulierte: „Diese Wirtschaft tötet.“ Hengsbach erweiterte: „Diese Erwerbsarbeit tötet.“ Sie ist einem fremden Willen unterworfen, dem Diktat technischer Veränderungen ausgesetzt und ist Ware, abhängig von der Nachfrage der Arbeitsmärkte. Die Wachstumserwartung – die Ideologie kapitalistischen Wirtschaftens – stellt den Regierenden die Aufgabe, Menschen für die Wett­bewerbsfähigkeit fit zu machen. „Aber welchen Sinn macht sinnloses Wachstum?“ Etwa das Wachstum durch den Folgekonsum – nach dem Zehn-Gang-Rad kommt das Citybike, dann das Mountainbike und noch andere Bikes. Oder der eingebaute Verschleiß, der nach Ablauf der Garantiezeit reparaturanfällig macht. Oder das destruktive Wachstum, etwa die Waffenproduktion, der subventionsgestützte Exportüberschuss, der in armen Ländern die dortige Wirtschaft ruiniert. Die in Kauf genommenen Umweltschäden ... Fragen über Fragen. Und eine Antwort: Arbeit und Leben solidarisch teilen. Würde hat allein der Mensch, sie hängt nicht an der Arbeit.

Das von Otto Hirsch und Peter Quendler auch mit Unterstützung der ehemaligen Landtagspräsidentin Angela Orthner aufgebaute Sozialprojekt in Kunduz ist zerstört. „Alles kaputt durch Taliban“, hat Otto Hirsch auf Anfrage der KirchenZeitung geschrieben: Das Projekt lag fast an der Frontlinie. Alle sind geflüchtet. Zwölf Jahre war das Projekt „Solidarität gegen den Krieg“ erfolgreich. Mit Kindergarten, Schule, Frauenzentrum und Schneiderei-­ Produktion (Eisbär) war es eine Vorzeige-Initiative der Frauenförderung. Nachsatz von Otto Hirsch: „Ich geb nicht auf!“

Betriebsseelsorge Der Treffpunkt mensch & arbeit Braunau feierte am 10. Oktober mit 80 Gästen den 30. Geburtstag. Mit einer Collage von Bildern, Musik, Szenen und ­Bibelstellen verdeutlichte das TreffpunktTeam, für wen es sich einsetzt: zum Beispiel für Menschen in schwierigen Arbeits- oder Lebensphasen, wie bei Mobbing oder Burnout-Situationen. Abteilungsleiterin Anna WallStrasser würdigte den langen Atem des Teams der Betriebsseelsorge in Braunau. Bischof em. Maximilian Aichern nannte unter anderem den Turbokapitalismus als große Herausforderung der Gegenwart. Und er wünschte dem Team: „Lasst euch nie entmutigen bei eurem Einsatz!“

Brot und Rosen. Sandra Peitl und Bea Simböck vom y4U Jugendforum Braunau überreichen Irene Huss (links), Leiterin des Treffpunktes mensch & arbeit Braunau, Rosen und selbst gebackenes Brot. Treffpunkt mensch & Arbeit Braunau


6 Interview

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Der Gehorsam machte mein Leben bunt Anfangs war er jedesmal wenig begeistert von den Aufgaben, die ihm der Abt übertragen hat. Doch es passierte Kurioses: Wo immer ihn sein Vorgesetzter hinstellte oder er sich unbequemen Herausforderungen stellte, wurde er reich beschenkt. Abt emeritus Christian Haidinger erzählt über die Stationen seines Lebens. das Gespräch führte JOsef Wallner

Abt Christian, seit zwei Jahren sind Sie nicht mehr Vorsteher des Stiftes Altenburg, sondern Abt emeritus. Was machen Sie jetzt in der vielen freien Zeit?

Abt Christian Haidinger lacht: Die Arbeit ist sogar noch mehr geworden, denn ich habe seit meiner Jugend einen Sprachfehler: Ich kann nicht Nein sagen. Neben meinen Aufgaben als Präses der Österreichischen Benediktinerklöster und als Vorsitzender der Superiorenkonferenz habe ich jetzt auch wieder Exerzitien angenommen. Seit zehn Jahren das erste Mal. Ich finde es schön, wenn man gebraucht wird. Wie sind Sie in Ihrem Leben auf das Bibelwort gestoßen, das auch den Titel für Ihr Buch abgibt: „Geh, wohin ich dich sende?“

Der Satz begleitet mich seit meiner Studentenzeit in Rom. Ein Professor hat ein ganzes Jahr in seiner Vorlesung nur das Buch Jeremia ausgelegt. Das hat mich beeindruckt, vor allem der Satz „Geh, wohin ich dich sende“. Er wurde zum roten Faden meines Lebens. Er hat mir geholfen, ja zu den neuen Herausforderungen zu sagen, die immer auf mich zugekommen sind. In diesem Bibelwort steckt der Segen des Gehorsams. Ich habe mich oft gewehrt, aber schließlich sind mir die Entscheidungen der Oberen oder die Aufgaben, die mit einem Amt verbunden sind, immer zum Segen geworden und haben mich in ein buntes Leben geführt. Als mir der Abt gesagt hat, dass ich in die Schule gehen und Religi-

on unterrichten soll, habe ich mir gedacht: Jetzt kann ich mir das „Pfarrersein“ auf den Hut stecken. Als ich in das Kloster eingetreten bin, hatte ich nur ein Ziel vor Augen, dass ich einmal Pfarrer einer Stiftspfarre werde. Schließlich war ich 29 Jahre lang in der Schule und in dieser Zeit ist die Jugendarbeit gewachsen, die mein Leben unendlich bereichert hat. Wenn ich denke, dass zu den Jugendvespern oft an die 1000 Leute gekommen sind. Sie waren auch neun Jahre lang Novizenmeister, haben den Ordensnachwuchs ausgebildet. Was sagen Sie jungen Menschen, die Sie fragen, ob sie einen geistlichen Beruf ergreifen sollen?

Leider werde ich selten angesprochen. Aber wenn, dann erzähle ich von meiner eigenen Berufungsgeschichte. Warum denken so wenige junge Menschen an einen geistlichen Beruf?

Ich weiß es nicht, ich habe keine Patentantwort. Doch auch wenn es sehr wenige sind, entscheiden sich immer wieder Menschen für einen Eintritt ins Kloster oder Seminar. Das ist schön. Die zehn Jahre als Pfarrer in Buchkirchen bezeichnen Sie als die schönsten Jahre Ihres Lebens. Warum?

Mit 52 Jahren ist dann plötzlich mein Traum in Erfüllung gegangen und ich wurde Pfarrer in Buchkirchen. Es ist dort so viel gewachsen.

Wir haben den Pfarrhof renoviert und dabei nicht gefragt: Was kostet das, sondern: Was brauchen wir? Der Pfarrhof wurde wirklich zu einem Ort der Begegnung und ist es geblieben. Es war einfach schön. Geprägt hat Sie auch Ihre Ernennung zum geistlichen Assistenten der Katholischen Frauenbewegung (kfb) …

Schon in der Pfarre habe ich gemerkt: Ohne Frauen geht gar nichts. Drei Frauen haben als Team die kfb in Buchkirchen wieder aufgebaut. Im ersten Jahr haben sie gleich einige Dutzend neue Mitglieder geworben. Diese Frauen waren auch für Spirituelles sehr offen. Bei der kfb Österreich habe ich dann Margit Hauft als Vorsitzende und weitere Powerfrauen näher kennengelernt. Frauen, die sich auf gläubiger, spiritueller Basis in der Kirche engagieren. Und ich durfte mittendrin sein. Manchmal haben wir bei unseren Leitungstreffen Eucharistie gefeiert, dann wiederum Frauenliturgie. Liturgische Feiern, die die Frauen selbst vorbereitet haben und selbst leiteten, waren mir bis dahin völlig unbekannt. Ich habe selbstverständlich mitgefeiert und war davon immer sehr berührt. Ich habe viel dazugelernt, wie Frauen leben und glauben. Sie sind auch dafür bekannt, dass Sie – im Unterschied zu anderen Kirchenoberen – öffentlich für das Priestertum der Frau eintreten.

Ich fordere nicht das Priestertum der Frau – denn was hat ein kleiner Mönch wie ich in


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Interview 7

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FÜR SIE GELESEN Alltag und „heiße Eisen“

P. Christian Haidinger OSB war von 2005 bis 2013 Abt des Stiftes Altenburg, zuvor gehörte er seit 1964 dem Benediktinerstift Kremsmünster an. Er lebt als Abt emeritus in Altenburg. BRUDER

der Kirche zu fordern? – Gar nichts. Ich bin nur fest überzeugt, dass es kommen wird und dass es gut ist, wenn es kommen wird. Und davon gebe ich Zeugnis! Und warum?

Schauen wir nach Rom zur Synode: Dort entscheiden 300 alte Männer über Familienfragen, ein paar Frauen dürfen zwar zuhören, aber letztlich entscheiden Männer über Frauenleben. Das passt einfach nicht mehr. Ich glaube Papst Franziskus fühlt auch, dass hier Änderungen notwendig sind. Er fordert nicht das Priestertum, aber vehement Leitungsämter in der Kirche für Frauen. Ich spüre, es ist etwas auf dem Weg. Aber wann es so weit sein wird, weiß ich nicht. Was sollte bei der Synode herauskommen?

Wenn sich die Synode zu keinen konkreten Schritten zum Beispiel in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen durchringen kann, soll sie wenigstens keine Festlegungen treffen und trachten, dass der Prozess offen bleibt. Wenn in guter Atmosphäre ehrlich um die Wahrheit gerungen wird, ist das auch gut. Und sollte sich gar nichts bewegen, so wird doch viel für die Synode gebetet. Das ist ebenfalls gut. Haben Sie Zeit für Hobbys?

Früher bin ich gerne Schifahren gegangen, ich habe auch gerne tarockiert. Heute kann ich sagen: Mein Hobby ist, bei den Menschen

zu sein. Dabei erhole ich mich. Ein gemütliches Ambiente dabei tut mir gut. Sie haben als Ordensmann die evangelischen Räte versprochen, Sie leben arm, ehelos und gehorsam. Das sind schon Einschränkungen. Haben Sie das Gefühl, dass Sie im Leben etwas verpasst haben?

Obwohl Abt emeritus Christian Haidinger seit 2005 im Stift Altenburg (Waldviertel) lebt, ist er in Oberösterreich nicht vergessen und von unzähligen Menschen sehr geschätzt. Die werden gerne zu seiner gewinnend und locker geschriebenen Autobiografie greifen. Er nimmt die Leser/ innen mit zu den vielfältigen Stationen und Herausforderungen seines Lebens: Während seiner 29 Jahre als Religionslehrer am Stiftsgymnasium Kremsmünster hat er in der Jugendarbeit Maßstäbe gesetzt, wenn man an die Jugendvespern und das daraus entstandene Jugendbrevier denkt. Es erreichte eine Auflage von 25.000 Stück. Als Assistent der Cursillobewegung in der Diözese Linz hat er viele Menschen zu einem erwachsenen, tragfähigen Glauben begleitet. Aus seinem Leben nicht wegzudenken ist das Engagement für Menschen in Rumänien rund um Hermannstadt, das schon lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs begann. Predigten und Vorträge von Abt Christain ergänzen seine Lebensgeschichte. JOSEF WALLNER

Nein, überhaupt nicht. Natürlich habe ich Krisen gehabt. Zölibatär zu leben ist nicht jeden Tag lustig – aber ich war nie in einer Situation, wo ich überlegt habe, mein Priestersein aufzugeben. Ich kann ohne Einschränkung sagen: Mein Leben ist schön und erfüllt. Wenn Sie auf Ihre Zukunft schauen …

Ich bin 72 Jahre alt und dankbar, dass ich so gesund bin. Das Loslassen als Abt vor zwei Jahren, das war schon eine Herausforderung. Das ist mir nicht ganz leichtgefallen. Aber ich fühle mich in Altenburg wohl, das ist meine Gemeinschaft, mein Daheim und dort bleibe ich auch. Mich freut natürlich, dass ich sehr schöne Aufgaben habe. Bis 2017 bin ich Präses der Benediktinerkongregation. Im kommenden Jahr läuft die dreijährige Amtsperiode als Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften in Österreich aus. Da könnte ich mir vorstellen, dass ich nochmals für eine Periode zur Verfügung stehe. Doch Ämter sind nicht das Entscheidende im Leben, entscheidend ist: Ich fühle mich geborgen in der liebenden Hand Gottes.

Geh, wohin ich dich sende! Ein dankbarer Blick auf ein erfülltes Leben, Christian Haidinger, Styria Premium 2015, 188 Seiten, € 24,90.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Ein Pater in luftiger Höhe

momente Buchkirchen. Am Samstag 24. Oktober ist um 18.30 Uhr Abendmesse in der Pfarrkirche Buchkirchen mit Abt em. Christian Haidinger OSB. Um 19.30 Uhr stellt Haidinger seine Autobiografie „Geh, wohin ich dich sende!“ vor (siehe auch Interview Seite 6 und 7). 60 Jahre Riedersbach. 1955 wurde die Kirche Riedersbach (Bezirk Braunau) von Bischof Zauner geweiht, die Pfarre feierte nun am 4. Oktober ein Erinnerungsfest zum 60-Jahr-Jubiläum. Es wurde zu einem großen Dankfest, nicht nur für Erntedank, sondern auch für die Kirche und die Pfarre mit ihrer Geschichte. Zeitzeugen der K ­ irchweihe waren unter den Festgästen, an der Spitze Pfarrer Josef Kammerer (91), der damals Seelsorger in Riedersbach war, mit ihm auch ehemalige Ministranten und Mitarbeiter am Kirchenbau. Viele freuten sich über ein Wiedersehen mit Pfarre Gruber, der von 1965 bis 1972 hier Seelsorger war.

Enns. Morsch und alt! Wegen Gefahr im Verzug musste das Turmkreuz der Pfarrkirche EnnsSt. Marien im August 2014 sofort abgenommen werden. Über ein Jahr später konnte das neue Turmkreuz am 4. Oktober beim

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Erntedankfest gesteckt werden. Ungewöhnlich: Pater Martin Bichler hat sich vor den Augen von Bischof Ludwig Schwarz und 1000 weiteren Gästen selbst auf in luftige Höhen geschwungen. Pater Martin, Sohn Ostti-

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roler Bergbauern, hatte da noch die Nerven, an der Kirchturmspitze mit dem Mikro zu moderieren und obendrein auch noch mit Messwein auf die Renovierung anzustoßen. Christoph Huemer

Abschluss der Kirchenrenovierung in der Stadtpfarrkirche Traun

Jauchzen nach der gelungenen Renovierung Traun. Die Trauner Stadtpfarrkirche wurde am 24. August 1890 geweiht. In den vergangenen eineinhalb Jahren wurde der neugotische Bau einer Innenrenovierung unterzogen. Im Zuge des Erntedankgottesdienstes wurde Anfang Oktober der Abschluss dieser Arbeiten sowie das 125-Jahr-Jubiläum der Kirchenweihe gefeiert. Neben baulichen Maßnahmen wie der Erweiterung des Altarraumes, der Ausbesserung der Mauer- und Putzschäden an Wänden und

Decke, Restaurierung und Erneuerung der Verglasungen und einer neuen Färbelung im gesamten Kirchenbereich wurden seit Mai 2014 auch technische Verbesserungen realisiert. Den Abschluss der Renovierungsarbeiten bildete die Sanierung der Orgel. Anlässlich der Fertigstellung der Kirchenrenovierung findet am 17. Oktober, 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche Traun unter dem Titel „Jauchzet dem Herrn“ ein Benefizkonzert mit Chor und Orgel statt.

Herbsttreffen der Katholischen Jugend

Wechsel bei der Katholischen Jugend Burg Altpernstein/Micheldorf. Beim Her­bst­­­­treffen der Katholischen Jugend OÖ am 10./11. Oktober auf der Burg Altpernstein in Micheldorf wurden die neuen ehrenamtlichen Vorsitzenden Eva Wimmer (18, Schülerin) und Jakob Ulbrich (18, Zivildiener) gewählt. Gemeinsam mit dem 2014 gewählten Philip Zehentner bilden sie das „Vorsitzenden-Trio“. Als Vorsitzende bedankt und verabschiedet wurden Stefanie Hinterleitner und Bernadette Naderer. u Interview mit Stefanie Hinterleitner: Seite 21.

Das Vorsitzenden-Trio (v. l.): Philip Zehentner, Eva Wimmer und Jakob Ulbrich. kj oö


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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Wie sich die Gemeinden und Pfarren für Asylwerber einsetzen

Flüchtlinge weiten den Horizont der Pfarre An den Berichten, die das Pfarrressort der KirchenZeitung erreichen, ist es unübersehbar: Der Einsatz für die Flüchtlinge bringt Schwung in die Pfarren. So traurig der Anlass ist, die Kräfte, die die Sorge um die Asylwerber in den Pfarren mobilisiert, sind beeindruckend. Josef Wallner und Paul Stütz

Für Pfarrer P. Nikolaus Thiel von Wartberg an der Krems gab es nichts zu überlegen: Wenn Asylwerber in die Gemeinde kommen, dann helfen er und die Pfarre mit. So hat er gleich den Grundsatzartikel für eine Sonderzeitung beigesteuert, als im Sommer 2014 im Ort 30 Flüchtlinge ankamen. Wie überall gab es Ängste, Sorgen und Vorurteile. P. Nikolaus stellte klar: „Solidarität und Verpflichtung zum Teilen sind für mich keine ‚Fleißaufgabe‘ für besonders Fromme. Vielmehr wird an unserer Bereitschaft zur Nächstenliebe sichtbar, dass wir uns zu Recht mit dem Namen ‚Christ‘ schmücken.“ Inzwischen gibt es intensive Beziehungen zwischen den Bewohner/innen des CaritasFlüchtlingshauses und der Wartberger Bevölkerung. Erst vor zwei Wochen beim Ernte­ dankfest haben die Flüchtlinge kräftig mit angepackt: beim Tische aufstellen, bei der Ausschank und beim Zusammenräumen. Aufmerksamkeit erregen sie, weil sie die traditionelle Speisekarte des Pfarrfestes mit einem vegetarischen Gericht bereichert haben.

P. Nikolaus Thiel vom Stift Schlierbach ist Pfarrer in Wartberg an der Krems. privat

Sie boten Falafel, frittierte Kichererbsenbällchen an. Falafel sind im ganzen arabischen Raum als Imbiss an jeder Straßenecke zu finden und auch als Vorspeise sehr beliebt. Nach anfänglicher Zurückhaltung fand die Köstlichkeit bald guten Anklang, erzählt ein Besucher des Pfarrfestes. „Viele, die sich in der Pfarre engagieren, sind auch in der Plattform ‚Vielfalt für Wartberg‘ aktiv“, sagt P. Nikolaus:

Sattledt: Beim heurigen Erntedankfest feierten auch einige christliche Flüchtlinge aus Eritrea mit. Sie brachten einen Korb mit Gemüse zum Altar. pfarre Sattledt

„Die Aufmerksamkeit für die Asylwerber hat unseren Blick geweitet, es tut uns als Pfarre gut, es tut uns als Gemeinschaft in der Gemeinde gut.“ Sattledt: Plötzlich waren Asylwerber da. Vor genau einem Jahr bezogen 40 Flüchtlinge, Syrer und Afrikaner, in einem ehemaligen Hotel in Sattledt Quartier. Für die meisten Stattledter passierte das überraschend. „Es hat vorher kaum Infos gegeben“, erzählt Wolfgang Federmair, der sich in der Pfarre Sattledt engagiert. Für ihn ist diese Vorgangsweise aber kein Nachteil: „Wir waren einfach damit konfrontiert, dass sie da sind.“ Der Bürgermeister stellte sich in einer Aussendung klar hinter die Sache. Als die afrikanischen Flüchtlinge barfuß durch den Ort liefen, dauerte es nicht lange, bis Schuhe gespendet wurden. Viele in der Sattledter Bevölkerung fühlen sich nun für die neuen Nachbarn verantwortlich. Bald aber stellte sich heraus, dass es noch wichtiger ist, Zeit zu spenden. Es gibt ehrenamtliche organisierte Deutschkurse. Flüchtlinge und Alteingesessene treffen sich zum Fußballspielen oder gehen gemeinsam Laufen. Die Pfarre Sattledt stellte den Pfarrhof-Garten für die Flüchtlinge zur Verfügung. Diese können nun für ihren Eigenbedarf Gemüse anbauen.

Jene Menschen, die Flüchtlinge unterstützen, sind in Sattledt tonangebend, die Kritik bleibt in den Hinterzimmern, meint Wolfgang Federmair. Er sagt, dass er auf Sattledt und auf Österreich insgesamt stolz ist: „Die Zivilgesellschaft hat es verstanden, sich zu organisieren.“ Altmünster: Einsatz kein Strohfeuer. Dass der Einsatz für Asylwerber kein Strohfeuer ist, das in der ersten Begeisterung hell aufflackert und dann wieder verlischt, zeigt das Beispiel Altmünster. Seit drei Jahren betreut eine überparteiliche Plattform, zu deren Gründern Pfarrer Franz Benezeder gehört, Dutzende Asylwerber. „Die Unterstützung läuft sehr konsequent und mit großer Treue“, sagt Pfarrer Benezeder. Noch immer melden sich neue Leute zur Mitarbeit. „Es ist ein schönes Zusammenwachsen, neue Brücken entstanden. Ich treffe in der Plattform auf Menschen, die ich nicht gekannt habe, weil sie nicht aus dem Umfeld der Pfarre kommen.“ Er freut sich, dass die armenischen Christen, die in Altmünster wohnen, regelmäßig zum Gottesdienst kommen. „Wenn es in der Pfarre etwas zum Arbeiten gibt, dann helfen alle mit. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Christen und Muslimen.“


10 Thema

15. Oktober 2015

Eltern der heiligen Thérèse von Lisieux

Neue Heilige als Vorbilder im Eheleben Es ist kein Zufall, wenn während der Familiensynode an diesem Sonntag ein Ehepaar heiliggesprochen wird: Das Zeugnis von Louis und Zelie Martin soll die Anliegen der Synode unterstützen. Papst Franziskus will eine Kirche, die weniger belehrt und verurteilt, dafür mehr hilft und motiviert, wenn es um Ehe und Familie geht. Dafür soll die Ehe von Louis (1823–1894) und Zelie (1831–1877, geb. Guerin) ein Vorbild sein: Die beiden lebten in innenpolitisch schwierigen Zeiten Frankreichs, als sich erst 1852 Napoleon III. zum Kaiser krönen ließ und 1871 die Dritte Republik auf das Zweite Kaiserreich folgte – und mit ihr ein strenger Laizismus, der sich konkret vor allem gegen die Rolle der katholischen Kirche im öffentlichen Leben wandte. Doch die Martins, die 1858 geheiratet hatten, kamen aus religiösen Familien und sie bewahrten diese Prägung. Prüfungen. Zunächst wollten die beiden auf Sexualität verzichten, entschieden sich dann anders und schenkten neun Kindern das Leben. Von ­diesen starben vier früh. Die überlebenden fünf Töchter hatten zum Teil mit schweren Krankheiten zu kämpfen. Und die Mutter starb mit nur 45 Jahren an einem Brusttumor. Daraufhin zog der Uhrenmacher und Juwelier Louis Martin nach Lisieux und widmete sich der ­Erziehung der Töchter. Alle wählten das Ordensleben, besonders berühmt wurde die heilige Thérèse von Lisieux (1873–1897), die über ihre Eltern sagte: „Der liebe Gott hat mir einen Vater und eine Mutter gegeben, die mehr des Himmels als der Erde würdig waren.“ Feier. 50.000 Pilger werden zur Heiligsprechung am Sonntag in Rom erwartet, bei der erstmals

ein Ehepaar, das nicht als Märtyrer starb, gemeinsam heilig­ gesprochen wird. Nach der „kleinen“ heiligen Thérèse (im Unterschied zur „großen“ Theresa von Avila) ist übrigens eine weitere Tochter der Martins auf dem Weg zur Ehre der Altäre: Léonie Martin (1863–1941, als Ordensfrau: Sr. Marie-Françoise-Thérèse), die im Jänner zur Ehrwürdigen Dienerin Gottes ernannt wurde. In der römischen Basilika Santa Maria Maggiore sind während der Synode die Reliquien des Ehepaars Martin und der heiligen Therese von Lisieux ausgestellt. Heiligsprechungen. Am Sonntag werden neben dem Ehepaar Martin der italienische Priester und Ordensgründer Vincenzo Grossi (1845–1917) und die spanische Ordensfrau Maria Isabella Salvat Romero (1926–1998) heiliggesprochen.

KirchenZeitung Diözese Linz

Synode nähert sich heiklen Themen Während die erste Woche der Bischofssynode allgemein als sehr har­monisch beschrieben wird, könnten heftige Debatten zwischen progressiven und konservativen Synodenvätern noch kommen. Die Fetzen seien nicht geflogen, versicherte Kardinal Christoph Schönborn, als er über die Arbeit in der deutschen Sprachgruppe bei der Bischofssynode erzählte. Schönborn moderiert einen von insgesamt 13 Sprachzirkeln, in denen die Themen des Bischofstreffens diskutiert werden und dann zurück ins Plenum wandern. Die deutsche Gruppe ist die kleinste, aber die Zusammensetzung hat es in sich: Neben dem Wiener Erzbischof und dem Vorarlberger Bischof Benno Elbs sitzen dort auch die Kurienkardinäle Gerhard Müller und Walter Kasper am Tisch – zwei inhaltliche Kontrahenten, wenn es um die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion geht. Zwischenberichte. Zwei weitere Kardinäle in der Gruppe sind Kurt Koch (Vatikan) und Reinhard Marx (München), dazu kommen Bischöfe aus Deutschland, Serbien, Finnland, Kroatien, Ungarn, der Slowakei und Syrien. Als Berater diskutieren zudem das deutsche Ehepaar Buch und als ökumenischer Gast der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej ­Cilerdzic (Wien). Auch aus anderen Sprachgruppen wurden kaum Konflikte bekannt (zu den Inhalten siehe „E-Mail aus Rom“ rechts).

Zelie und Louis Martin als Holz­ skulptur des Tiroler Bildhauers Robert Hautz. Das Werk steht in der Kirche St. Gilles in Ile Bouchard (Frankreich). Jesionka

Hinweise. Schönborn räumte ein, dass die bisherige Eintracht auch daran liegen könnte, dass es zunächst um den ersten Teil des Syn­odendokuments geht, bei dessen Inhalten es weniger Konfliktpotential gibt. Themen waren bisher zum Beispiel die abnehmende Bereitschaft, kirchlich zu heiraten, die Unauflöslichkeit der Ehe, Flucht und Migration oder die Schwierigkeiten einer gemischtreligiösen Ehe. Doch es gibt Hinweise dafür, dass die Synoden-Harmonie bald nachlassen könnte. Als am vergangenen Samstag die ersten Plenumsbeiträge zum dritten Teil


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

15. Oktober 2015

Auch eine Aufgabe der Synodenväter: Unterschiedliche Ansätze wie unter einem Schirm ver­ einen. Reuters

des Arbeitspapiers vorgezogen wurden, gab es laut Pater Bernd Hagenkord von Radio Vatikan beim Thema Sakramentenzugang für wiederverheiratete Geschiedene Positionen von „geht gar nicht und kann auch nicht“ bis „wir müssen da was tun“. Namentlich der Berliner Erzbischof Heiner Koch machte sich für einen barmherzigen Umgang stark. Ein anderes Indiz für die steigende Anspan-

nung ist ein angeblicher „Beschwerdebrief“ von konservativen Kardinälen und Bischöfen an den Papst. Sie kritisieren laut Berichten darin, dass die Arbeitsweise der Synode „vorherbestimmte Ergebnisse in wichtigen kontroversen Fragen“ erleichtern s­olle. Allerdings war nicht ganz klar, wer hinter dem Papier steht, zumindest zwei Kardinäle dementierten, dass sie damit zu tun hätten.

Laut Bernd Hagenkord sind nicht wenige Syn­odenteilnehmer ziemlich verärgert, dass auf der Homepage der polnischen Bischofskonferenz Zusammenfassungen von Statements samt Namen erschienen sind. Denn an sich ist für die Synode Vertraulichkeit vereinbart und nur die jeweiligen Teilnehmer selbst dürften ihre eigenen Stellungnahmen an die Öffentlichkeit bringen. Heinz Niederleitner

entstanden, das sich über Sprachen und Kulturen hinweg in vielem sehr ähnlich ist. Ein wichtiger Punkt ist hier die Forderung nach einer positiveren Sprache. Es gibt viel Gutes im Blick auf die konkrete Situation der Menschen heute, das auch genannt und gesehen werden soll. Wir dürfen uns nicht nur auf die Bedrohungen und Krisen fixieren und deshalb soll das Synodendokument auch Perspektiven der Hoffnung und des Mutes für die Familien eröffnen. Immer wieder wird in den Sprachgruppen der Wunsch formuliert, Zuständigkeiten an Regionen oder Bischofskonferenzen zu verlagern, was sich aufgrund der großen Unterschiedlichkeit der Familienthemen anbietet.

P

Blick ins Synodenplenum.

Ihr Bischof Benno Elbs

E-Mail aus rom

Positive Sprache Liebe Leserinnen und Leser!

J

eder, der schon einmal in Rom war, weiß, dass eine Taxifahrt eine abenteuerliche Erfahrung sein kann. Ich bin auf dem Weg nach St. Maria Maggiore, um dort ein wenig zu beten, und offensichtlich haben viele andere Menschen dasselbe Ziel. Autos drängen sich dicht an dicht, ein Hupkonzert ertönt. Und eines wird klar: Ohne Rücksicht aufein­ ander, ohne Respekt voreinander, kommt man hier nicht ohne „Beule“ an. Ein Bild, das auch für die Synode stehen kann. Es beeindruckt, mit welchem Respekt Menschen aus verschiedensten Kontinenten dieser Welt miteinander ins Gespräch kommen und ­dabei ein gemeinsames Ziel haben: Etwas Ermutigendes für die Familien zu formulieren und diese in ihrem Alltag zu stärken.

D

ie erste Woche ist vorbei und im Plenum ist nach den circuli minores, den Sprachgruppen, ein erstes Stimmungsbild

Elbs

apst Franziskus würde es wohl mit den Worten „heilsame Dezentralisierung“ ausdrücken. Aus manchen Stellungnahmen spricht Empörung über die Gender­ideologie – die meint, dass die Geschlechterrollen nur gesellschaftliche Konstruktionen sind und beliebig verändert werden können. ­Manche denken hier aber auch, dass neben den bekannten ideologischen Übertreibungen in dieser Frage ebenso ein sinnvoller Erkenntniskern steckt, nämlich wie wir ­unser „Mann- und Frausein“ gleichberechtigt ­leben. Hier wird es kluge Worte brauchen.

D

ie zweite Woche beginnt wieder mit den Sprachzirkeln und einem neuen Thema. Hier wird es nach dem Blick auf die konkreten Lebenssituationen der Familien besonders um die Familie als Berufung gehen, wobei natürlich theologische Fragen im Mittelpunkt stehen werden. Dann wird sich zeigen, was die Synodenteilnehmer über das Thema „Familie und Leben in der Kirche“ denken – und zu sagen haben.


12 Panorama stenogramm n Friedensnobelpreis. Tune­ sische Friedensaktivisten erhalten den diesjährigen Friedensnobelpreis. Das hat das Nobel­preis-Komitee am Freitag in der ­norwegischen Hauptstadt Oslo bekanntgegeben. Der Preis w ­ erde der Gruppe für die Bemühungen

Wided Bouchamaoui ist ein Mit­glied des tunesischen nationalen Dialogquartetts, das den heurigen Friedensnobelpreis gewonnen hat. reuters

15. Oktober 2015

„Klimapilgern“ startet am 17. Oktober in Wien

Solidarisch mit den Opfern des Klimawandels Als starkes gemeinsames Zeichen der christlichen Kirchen der Solidarität mit den am meisten vom Klimawandel betroffenen Menschen gilt der „ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“, dessen österreichische Etappe am 17. Oktober am Wiener Stephansplatz startet. Vertreter verschiedener Konfessionen legen die Strecke bis Salzburg in 22 Tagesetappen zu Fuß zurück. Das Ziel tausender „Klimapilger“ weltweit ist Paris, wo Anfang Dezember ein weltweites Klimaabkommen ­beschlossen wird. Mit Appellen an politische Entscheidungsträger wollen die Kirchen auf dem Weg den Druck auf einen die Erderwärmung aufhaltenden und sozial gerechten Vertrag erhöhen. Umdenken und Umkehr. Die katholische Kirche unterstützt die Klimaziele, wonach die

um eine pluralistische Demokratie in Tunesien im Zuge des Arabischen Frühlings vergeben, hieß es in der Begründung. Das Quartett habe, als das Land am R ­ ande des Bürgerkriegs stand, einen „alternativen, friedlichen politischen Prozess etabliert.“ Die feierliche Preisverleihung findet am 10. Dezember in Oslo statt. Elterntreff. Die „Katholische Elternbildung“ b ­ ietet seit ­Oktober österreichweit ­monatlich ein kostenloses ­interaktives Seminar im Internet an, das Hilfe­stellung beim ­Umgang mit K ­ indern gibt. Die ­Themen r­ ichten sich an Eltern von K ­ indern in allen Lebens­phasen. Die ­Seminare finden m ­ onatlich statt und dauern jeweils eine S­ tunde mit Startzeit um 20.15 Uhr.

Auftakt zum „Klimapilgern“ ist der 17. Oktober, 10 Uhr, am Wiener Stephansplatz. koo

u Info: www.elternbildung.or.at/­ elternbildung/aktuelles

Pastoraltagung 2016. „Leben ist Vielfalt. Pluralität in ­Gesellschaft und Kirche“ – d ­ ieses breit gestellte Thema wird die Teilnehmer der Österreichischen Pastoraltagung von 7. bis 9. J­ änner 2016 in Salzburg beschäftigen. Das veranstaltende Österreichische Pastoralinstitut (ÖPI) hält dazu in der Ausschreibung fest, die Vielfalt dieser Welt sei „von Gott wohl-gewollt“.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Bis zu 50 Menschen werden täglich vor den Toren in die Obdachlosigkeit entlassen“, kritisiert Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner. Laurent Ziegler

Industrieländer ihre Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 senken – sowie um mindestens 55 Prozent bis 2030 und um mindestens 80 Prozent im Jahr 2050, erklärte Österreichs „Umweltbischof“ Alois Schwarz in einer „Kathpress“-Stellungnahme. Auch die Senkung des Energieverbrauchs – um 30 Prozent bis 2030 und um 50 Prozent bis 2050, verglichen mit 2005 – sowie die Steigerung der Versorgung mit erneuerbarer Energie trage man mit. „Umdenken und Umkehr“ seien für die Umsetzung allerdings nötig, betonte Schwarz, und jeder Einzelne müsse zu einem „bescheideneren und nachhaltigeren Lebensstil“ beitragen. Ökumenisches Engagement. Beim Auftakt des „Klimapilgerns“ am Samstag, 17. Oktober, 10 Uhr, am Wiener Stephansplatz werden der österreichische „EZA-Bischof“ Ludwig Schwarz, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis und der Wiener evangelische Superintendent Hansjörg Lein zugegen sein. Sie zeigen das ökumenische Engagement zum Klimaschutz auf und geben den Pilgern Botschaften zur Klimagerechtigkeit aus ihren jeweiligen christlichen Traditionen mit auf die rund 370 Kilometer lange Fußstrecke. Träger des Pilgerweges sind die Evangelische Kirche A. B. und H. B., die evangelisch-methodistische, serbisch-orthodoxe und die katholische Kirche sowie auch zahlreiche kirchliche Organisationen. u Infos unter: www.klimapilgern.at

Traiskirchen: Kritik an Flüchtlings-Abweisung

Gegen Streichung der Abtreibung aus StGB

Sorge angesichts rasch sinkender Temperaturen und der Entwicklungen rund um das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen äußerte der Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner. Bis zu 50 Menschen würden täglich vor den Toren des Lagers aufgefordert, „sich wegen Überfüllung selbst eine Bleibe zu suchen“, was „beschämend und rechtswidrig“ sei, kritisierte Schwertner. Zwar werde Obdachlosigkeit im Lager wirksam bekämpft, dadurch aber eine neue Obdachlosigkeit vor dem Lager produziert. Kürzlich waren in Traiskirchen nicht beheizbare Zelte abgebaut und der Belag von 4500 auf 2300 Plätze reduziert worden.

Klar gegen eine Streichung der Abtreibung aus dem Strafgesetzbuch (StGB) hat sich die „Aktion Leben“ ausgesprochen. Die 1975 in Österreich eingeführte „Fristenregelung“, wonach Abtreibungen zwar verboten, unter bestimmten Bedingungen jedoch straffrei sind, sei bereits ein „Kompromiss, der sowohl die Würde des ungeborenen Kindes als auch die Notlage einer ungewollt schwangeren Frau anerkennt“, erklärte die Generalsekretärin des Vereins, Martina Kronthaler. Die von manchen Seiten geforderte Streichung käme angesichts fehlender Unterstützungen für Frauen einer politischen „Resignation“ gleich.


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Thema 13

15. Oktober 2015

Im Zeichen der Armut auf den Philippinen steht heuer der WeltmissionsSonntag und findet am 18. Oktober statt. Weltweit wird an diesem Tag in allen Pfarren für B ­ edürftige gesammelt und gebetet. missio

Der Weltmissions-Sonntag (18. Oktober) nimmt heuer die Armut auf den Philippinen in den Blick

Da sein für die Ärmsten Auf den Philippinen ist die Kluft zwischen Arm und Reich groß. Vor allem Kinder, die in Armut leben, gehen nicht zur Schule und landen oft auf der Straße oder sind Opfer von Menschenhändlern. „Bildung ist der Schlüssel aus der Armutsspirale“, sagt der philippinische Steyler Missionar Eugene Docoy, Projektpartner von Missio-Austria. susanne huber

Es sind traurige Lebensgeschichten, die Pater Eugene Docoy erzählt. Sie handeln von Stra­ ßenkindern und sexueller Ausbeutung, von jungen Leuten, die in die Fänge von Men­ schenhändlern geraten und in der Prostitu­ tion landen oder die Opfer von Organhandel wurden. Grund dafür ist vor allem die gro­ ße Armut. Auf den Philippinen, dem größten katholischen Land Asiens, leben 100 Millio­ nen Menschen; 24 Millionen davon fristen ihr Dasein in den Slums der großen Metro­ polen, die stetig wachsen. Bildung als Chance. Pater Eugene Docoy ist davon überzeugt, dass Bildung der wirksams­ te Weg ist, den Menschen zu helfen, aus der Armutsspirale zu gelangen. „Nur wenn wir jungen Menschen Bildung ermöglichen, ha­ ben sie zukünftig die Chance, der Armut zu entkommen.“ Als Direktor des Justice, Peace and Integrity of Creation-Development-Cen­ ter leitet er 30 Bildungs- und Sozialprojekte der Steyler Missionare. Die Arbeit ist vielfäl­

tig und reicht von schulischen und berufli­ chen Ausbildungsmöglichkeiten und Schü­ lerstipendien über die Anwaltschaft gegen Menschenhandel und den Einsatz für Stra­ ßenkinder und Drogenabhängige bis hin zur Katastrophenhilfe. Die Perle des Ostens, wie die Philippinen mit seinen mehr als 7100 In­ seln genannt werden, wird „jährlich von min­ destens 36 Taifunen heimgesucht“ und ist re­ gelmäßig von Erdbeben betroffen, berichtet der Pater. Auch das sei ein Grund für die gro­ ße Armut in dem südostasiatischen Land, so der Steyler Missionar. Taifun Haiyan im Jahr 2013 war bisher der stärkste Wirbelsturm auf den Philippinen mit mindestens 10.000 To­ desopfern und 4,3 Millionen Obdachlosen. Zentrum für Straßenkinder. Arbeitsplatz von Pater Eugene Docoy ist Cebu City. Nach Manila ist die Metropole mit 951.000 Ein­

Der Steyler Missionar Eugene Docoy wurde 1987 zum Priester geweiht. In Cebu City leitet der 53-Jährige zahlreiche Sozial- und Bildungsprogramme der Steyler Missionare. kiz/huber

wohnern die zweitgrößte Stadt der Philip­ pinen. Wie in den meisten Städten gibt es auch hier viele Straßenkinder. „Wir haben ein Zentrum, dort können sie sich duschen, ihre Kleidung waschen und sie bekommen Essen. Für kleinere Wunden gibt es medizi­ nische Versorgung und es besteht natürlich die Möglichkeit für Gespräche“, erzählt der Steyler Missionar. Schlafplätze stehen ihnen nicht zur Verfügung. „Pro Tag kommen von den insgesamt 3000 Straßenkindern in Cebu City um die 50 Kinder zu uns, das sind zu vie­ le, um sie hier schlafen zu lassen. Außerdem kommen sie aus verschiedenen Vierteln, das heißt, da gibt es rivalisierende Banden, es be­ stehen Feindschaften und sie bekämpfen sich gegenseitig; sie tragen Waffen wie Pistolen oder Messer. Das ist gefährlich. Also wurde ein Plan aufgestellt, wann wer kommen darf.“ Rafi. Es gibt auch positive Geschichten zu er­ zählen, sagt Pater Eugene Docoy. Eine davon ist die von Rafi. Sechs Jahre lang lebte er auf der Straße. Davor wohnte er mit seinen Eltern in einem Slum; sein Vater war Alkoholiker und hat ihn oft geschlagen. „Also ist er mit 14 Jahren von zu Hause weggelaufen und schlug sich alleine durch. Wir haben ihn entdeckt und uns um ihn gekümmert. Obwohl er auf der Straße lebte, ging er zur Schule und wurde schließlich Klassenbester. Rafi ist jetzt 20 Jah­ re alt und weg von der Straße. Momentan stu­ diert er und möchte Lehrer werden, um Stra­ ßenkindern zu helfen.“ u www.missio.at/wms


Marlene U.* ist alleinerziehende Mutter. Damit ist sie alles andere als allein: Rund 138.500 Familien in Österreich mit Kindern unter 18 Jahren haben nur einen Elternteil im Haushalt, das sind über 15 Prozent aller Familien mit minderjährigen Kindern. Alleinerziehend zu sein ist also keine Seltenheit – aber eine Herausforderung. Heinz Niederleitner

D

er Umstieg war schwierig“, erzählt Marlene U. Von einem großen Haus mit Garten zog sie nach der Trennung von ihrem Mann mit ihren beiden Kindern in eine kleine Wohnung. Ein eigenes Zimmer für jedes der Kinder war nicht mehr möglich. Während der Sohn schon im Gymnasium war, wechselte die Tochter erst in die Schule. Marlene U. ging zunächst nur Teilzeit arbeiten. „Ich konnte mich sehr auf die Unterstützung meiner Familie bei der Betreuung der Kinder verlassen“, sagt sie. Außerdem seien diese sehr selbständig. Doch nicht alle Alleinerziehenden haben diesen Rückhalt. Untersuchungen zeigen, dass Alleinerziehende (zu rund 90 Prozent sind das Frauen) stärker auf institutionelle Kinderbetreuung – Kinderkrippe, Kindergarten, Hort –

„Gemeinsame Zeit in angewiesen sind, vor allem bei Kleinkindern. Besonders bei Krankheiten der Kinder spitzt sich das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf stark zu. „Ich kann nicht so einfach in der Früh vom Arbeitsplatz fernbleiben. Natürlich haben Kinder im Krankheitsfall Vorrang. Aber es ist schwierig“, sagt Marlene U. Knappe Finanzen. Sie geht inzwischen Vollzeit arbeiten. Da käme dann schon das „schlechte Gewissen der Mutter“, wenn man mal drei Tage wenig Zeit für das Kind hat. „Doch mir ist eines im Leben bewusst geworden: Man ist nicht unbedingt die bessere Mutter, wenn man immer da ist.“ Sie versucht, die Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringt, so intensiv wie möglich zu erleben. Marlene U.s Teilzeitbeschäftigung bedeutete somit auch ein geringeres Einkommen. „Wenn beim Auto eine Reparatur fällig ist, kann es finanziell knapp werden. Die Alimente, auf die von außen oft verwiesen wird, decken vieles nicht ab. Aber mir war schon immer wichtig, dass meine Kinder bei jeder Schulveranstaltung dabei sein können. Das muss man sich gut einteilen.“ Dabei betont U., das Glück zu haben, nicht in einer der besonders schlecht bezahlten Branchen zu arbeiten. Denn insgesamt betrachtet haben laut Statistik Austria viele Alleinerziehende in Österreich ein erhöhtes Armutsrisiko. Auch auf lange Sicht kann sich die Situation vor allem für alleinerziehende Frauen zuspitzen: Für Marlene U. war es

ein großer Schock, als sie ihren Auszug vom Pensionskonto bekommen hat. „Ich habe seit der Geburt meines Sohnes immer in Teilzeit gearbeitet. Wenn ich das Pensionskonto jetzt anschaue, mache ich mir große Sorgen“, sagt Marlene U. Dass man bis zum siebten Lebensjahr des Kindes eine Teilung der Pensionsanrechnung beantragen kann, ist wenig bekannt. Auch Marlene U. hat davon erst erfahren, als es für sie zu spät war. Alltag. Alleinerziehend bedeutet immer ein wenig „Einzelkämpferin“. „Soweit es die Kindererziehung betraf, ­waren mein Ex-Mann und ich uns stets einig“, sagt sie. Als die Kinder noch kleiner waren, mussten natürlich die Wochenenden beim Vater vereinbart werden. ­„Heute machen sie sich ihre Zeiten beim Vater selbst aus“, sagt U. Doch klar ist auch: Die Wochenenden ändern nichts ­daran, dass sie die Erziehung im Alltag allein bewältigen muss. „Meine Kinder so anzunehmen und zu lieben wie sie sind, mit all ihren Charaktereigenschaften ist mir besonders wichtig“. Zum Erziehen gehört aber auch das Grenzen setzen. „Da sind Konflikte und Machtkämpfe manchmal nicht zu vermeiden. Das ist anstrengend, wenn man das allein machen muss“, sagt U. Dazu kommen auch all die anderen Aufgaben, die man sich in einer Partnerschaft teilen kann: Reparaturen, die Haushaltsführung, finanzielle Entscheidungen – all das lastet bei Alleinerziehenden nur auf ihren Schultern.


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Serie 15

15. Oktober 2015

Familiensynode

Sommererinnerung: Es kommt nicht nur auf die Menge der Zeit an, die man mit den Kindern verbringt, sondern auf die Intensität, sagt Marlene U. (Symbolfoto).

„Eine besondere Aufmerksamkeit gilt der Begleitung der Allein­ erziehenden. Vor allem müssen Frauen unterstützt werden, die allein die Verantwortung für den Haushalt und die Kinder­ erziehung zu tragen haben.“ So stand es am Ende der Synode des Vorjahres in der abschließen­ den „Relatio“. Das Arbeitspapier für die heurige Synode ergänzt dies speziell um den wirtschaft­ lichen Faktor: Alleinerziehende leben demnach in Situationen, „bei denen zuweilen auf Grund einer unsicheren Arbeitssituati­ on, der Schwierigkeit, die Kinder zu unterhalten, oder des Fehlens einer Wohnung, wirtschaftliche Probleme entstehen“.

birdys / photocase.de

ntensiv erleben“ „Wenn ich nicht arbeite, bin ich damit beschäftigt, alles Wichtige in unserem Leben zu organisieren, bis zu ein­ fachen Dingen wie einkaufen oder Rechnungen pünkt­ lich zu bezahlen.“ Wenig Zeit. Geht es ihr auch so wie jenen Alleinerzie­ henden, die in einer Studie des Sozialministeriums sagen, dass für sie selbst keine Zeit mehr bleibt? „Mir bleibt nur wenig Zeit für mich allein“, sagt U. „Ich kann aber aus vielen kleinen Dingen Energie tanken: Ein Picknick an ei­ nem See, ein kleiner Ausflug mit Freunden – das gibt mir sehr viel. Man kann auch in seinem näheren Umkreis schöne Plätze entdecken und große Urlaube kann ich mir ohnehin nicht leisten.“ Auch ihr Freundeskreis sei eine Stütze. „Ich habe ein paar sehr tiefgehende Freundschaf­ ten. Die geben mir eine realistische Einschätzung und sa­ gen mir nicht: Du bist als Alleinerziehende allein und ohne Hilfe.“ Selbstmitleid helfe einem nicht wirklich im Leben wei­ ter, sondern man sollte so viel wie möglich positive Ener­ gie schöpfen und zulassen, wo immer man kann, sagt U. „Auch mein Glaube an Gott hat mich immer wieder ge­ stärkt. Viele Situationen sind, im Nachhinein betrachtet, so zusammengetroffen, wie es für mich wichtig und rich­ tig war. Diese Lebenserfahrung hat mich immer wieder be­ stärkt, wie wichtig Vertrauen und Glaube im Leben sind.“ * Name von der Redaktion geändert.

Familienleben meistern Eine Serie zur Familiensynode Teil 5 von 6

Alleinerziehende – Einelternfamilien Zwar mag es in Anbetracht der Tatsache, dass die bei wei­ tem meisten Alleinerziehenden ­Frauen sind, wichtig sein, dass in einigen ­Synodendokumenten die Wichtigkeit der Rolle des ­Vaters bei der Erziehung betont wird. Diese sei wichtig für die Identität der Kinder, heißt es. Nur: Die Synode sagt das nicht speziell mit Blick auf Alleinerzie­ hende. So kann es auch bei ge­ trennt lebenden Eltern eine gute Einbindung des Vaters geben – und umgekehrt gibt es zweifellos auch Väter, die in der Familie le­ ben und sich dennoch der Erzie­ hungsverantwortung entziehen. Außerdem: Wie der ­Vorarlberger Pastoralamtsleiter Walter Schmolly nach der Befragung nach der ersten Synode berich­ tete, gab es in Österreich zeit­ weise Kritik an der Sprache der Synodendokumente, die als „pa­ ternalistisch“ bezeichnet wurde. So werden Alleinerziehende aber auch Zweitehen als „verwunde­ te Familien“ bezeichnet. Ob das alle betroffenen Familien auch so erleben, steht dabei offenbar auf einem ganz anderen Blatt.


Sonntag 29. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 18. Oktober 2015

Ohne Macht. Ohnmächtig. Zerschunden, verachtet, gemieden. Gott sieht hin und schaut barmherzig an, was Menschen entsetzen kann. Weil Gott nicht auf den äußeren Anschein achtet. Ein schweres Schicksal, persönliches Scheitern, ein elender Anblick ... bei Gott ist es nicht das Ende. Gottesknecht und Gottesmagd, scheinbar sind sie am Ende. Aber noch immer vertrauen sie. Und auch sie meiden die Menschen nicht, ertragen sie in ihrer Schuldhaftigkeit. Laden ein zu vertrauen, immer ein bisschen mehr und vielleicht einmal grenzenlos.

1. Lesung

Evangelium

Jesaja 53,10–11

Markus 10,35–45

Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), er rettete den, der sein Leben als Sühnopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen. Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich.

Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den anderen links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

2. Lesung Hebräer 4,14–16 Da wir nun einen erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns an dem Bekenntnis festhalten. Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat. Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit.


Wort zum Sonntag

Gott ist mit uns niemals am Ende

Bildersommer / photocase.de

Unsre Seele hofft auf den Herrn

„Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“ Dieses ­Zitat von Oscar Wilde ist mir zur 1. Lesung – ­gerade mal zwei Verse aus dem Lied vom Gottesknecht beim Propheten Jesaja – in den Sinn gekommen. Allzu oft wird der leidende Gottesknecht als „erduldender Schmerzensmann“ gedeutet und damit in eine passive Rolle hineingedrängt. Für mich verkörpert dieser scheinbar passive „Knecht“ die Urkraft Gottes selbst, welche immer wieder das Dunkle der Welt durchbricht. Wie geht das? Indem Gott es auf seine ­Kappe nimmt! Wow, ist das zu fassen? Gott nimmt die Realität unseres Lebens (Leid, Schuld, Scheitern …) ernst. Mehr noch: Er nimmt das Dunkle auf sich, damit wir aufrecht stehen und atmen können. Es ist in Ordnung, wenn wir in diesem „Gottesknecht“ ­Jesus selbst erkennen. In und durch ihn ist uns in Herz und Verstand ein Licht aufgegangen. Nämlich, dass Gott den aufrechten Menschen möchte, dass er mit uns niemals am Ende ist. Ein solcher Glaube befreit von der passiven Haltung, alles erleiden und erdulden zu müssen. Mir gibt ein solcher Glaube die innere Freiheit, ja die Kraft, mit den Schattenseiten des Lebens umzugehen. Ein solcher Glaube lässt mich vertrauen, dass selbst die ­dunkelste Stunde bereits Sinn beinhaltet. „Am Ende wird alles gut!“ Das hat nichts mit passiver Leichtgläubigkeit zu tun; vielmehr mit der Erfahrung, dass sich immer wieder neue Perspektiven, Sinn, ja Zukunft entfaltet und eröffnet haben. Gott befreit mich von dem Wahnsinn, mich selbst und die Welt retten zu müssen. Das hat er schon längst getan, indem er an uns, ja an dieser Welt Gefallen gefunden hat. Wer dies in seinem Herzen erkennt, der kann gar nicht anders, als sich selbst befreiend, stärkend, ­tröstend, ermutigend … einzubringen und Jesu Botschaft, ja Sinn zu verwirklichen. Gott ist mit uns niemals am Ende!

[...] Doch das Auge des Herrn ruht auf allen,

Zum Weiterdenken

die ihn fürchten und ehren, die nach seiner Güte ausschaun;

Ich bin zum Leben befreit! Was löst das in mir aus? – Gott ist mit mir niemals am Ende! Wozu ermutigt mich das?

denn er will sie dem Tod entreißen und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. Unsre Seele hofft auf den Herrn;

rikard Toplek

er ist für uns Schild und Hilfe.

Diakon, Seelsorger und Religions-

Ja, an ihm freut sich unser Herz,

lehrer in den Pfarren Höchst und

wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.

Gaißau in Vorarlberg; verheiratet und Vater zweier Kinder.

Lass deine Güte über uns walten, o Herr, denn wir schauen aus nach dir.

Den Autor erreichen Sie unter

Aus Psalm 33

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

15. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

zur sache Verein PartnerHunde Der gemeinnützige Verein Partner-Hunde Österreich stellt für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen speziell ausgebildete Hunde zur Verfügung. Durch intensive Zusammenarbeit mit Service Clubs, Stiftungen und Firmen konnte ein österreichweites Netzwerk an großzügigen Sponsoren aufgebaut werden. Besuchsdienst. Zahlreiche Besuchshunde-Teams besuchen regelmäßig verschiedene Senio­ r­enheime im Großraum Salzburg sowie in Oberösterreich. Diese Besuche sind geprägt von Fröhlichkeit und Dankbarkeit der Bewohner/innen, die mit viel Freude Hundekekse verteilen, die Hunde streicheln und nach Möglichkeit auch bürsten und spazieren gehen.

Für das Foto nimmt Frau Jutta kurz beide Hunde an der Leine. Die Freude über den Besuch und dass sie den Spaziergang fast ohne fremde Hilfe gemeistert hat, steht ihr ins Gesicht geschrieben. kiz/bh

Die Hündinnen Ruby und Lucia bringen gute Stimmung ins Pflegeheim Cumberland

Eine Stunde Abwechslung Frau Jutta strahlt, als Lucia und Ruby ihre Schnauzen bei der Tür hereinstecken. „Jetzt gehen wir spazieren!“, lacht sie und sucht gleich nach ihrer Jacke. brigitta hasch

Traude Taglinger besucht mit der Golden-Retriever-Hündin Lucia und der Labradorhündin Ruby seit etwa zehn Jahren Menschen in Kranken- und Altenheimen. privat

Verschiedene Ausbildungen. Je nach dem Einsatzbereich der Hunde richtet sich ihr Spezialtraining. Servicehunde für Menschen im Rollstuhl können u.a. heruntergefallene Gegenstände aufheben, Türen oder Schubladen öffnen und schließen, Waschmaschinen ausräumen und Schalter betätigen. Signalhunde unterstützen gehörlose Menschen oder Personen mit Diabetes oder Epilepsie. Für geistig und körperlich eingeschränkte Kinder werden spezielle Therapie-Assistenzhunde ausgebildet.

„Wir kommen regelmäßig hierher nach Cumberland“, erklärt Traude Taglinger vom Verein Partner-Hunde. Sie drückt Frau Jutta die Leine für Lucia in die Hand und weist den Hund an, langsam in Richtung Lift zu gehen. „Lucia ist schon zwölf Jahre alt und selbst ein bisschen langsam, die beiden passen gut zusammen.“ Einfach nur spazieren gehen. Es soll eine kleine Runde um das herrschaftliche Schlossgebäude werden. Frau Jutta ersucht, dass man ihr die Schuhe noch etwas fester zumacht, sie sind locker. Dann trottet Lucia gemächlich vor ihr her. Ruby, die achtjährige schwarze

Labradorhündin, hat noch mehr Tempo und darf ohne Leine herumlaufen. Frau Jutta freut sich, dass heute die Füße gar nicht weh tun. „Schauen wir zu den Zicklein?“, fragt Frau Taglinger. Dazu ist ein kleiner Weg bergab zu gehen und Frau Jutta zögert. Also wird Lucia von der Leine genommen, und die 69-Jährige hakt bei ihrem Gast unter. So gelingen Hin- und Rückweg ohne Probleme, Frau Jutta ist ganz stolz und belohnt die Hunde mit mitgebrachten Hundekeksen. Herr Ivan wartet schon. Der zweite Besuch in Cumberland gilt Herrn Ivan, der die Hunde und ihre Begleiterin gleich in sein Zimmer führt. Er trägt eine Seemannskappe und ist ein sehr schweigsamer Herr. Aber er malt gerne, wie die vielen Zeichnungen auf dem Tisch beweisen. Beim Steicheln und Füttern der Hunde taut er doch ein bisschen auf und lächelt. In zwei Wochen kommen wir wieder. Nach einer Stunde heißt es Abschied nehmen: „Alles Gute, bis zum nächsten Mal!“ Traude Taglinger muss Frau Jutta und Herrn Ivan versprechen, auch wirklich wiederzu kommen. In der Zwischenzeit werden Ruby und Lucia mit ihrem Frauchen aber viele andere alte und kranke Menschen besuchen und Freude in ihren Alltag bringen. Herr Ivan (links) ist nicht sehr gesprächig, aber er füttert Lucia gern mit Leckerlis. kiz/bh


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 19

15. Oktober 2015

Einfach – aber wirkungsvoll: Ein Rosenkranz ist schnell hergestellt, kann aber viel Halt im Glauben geben.

KNA, HAGELE (AUTORENBILD)

59 Perlen an einer Schnur D

ie Christen beteten anfangs die 150 Psalmen. Bald wurde dies durch einfachere Gebete ersetzt. Schon seit der Zeit des heiligen Dominikus im 13. Jahrhundert ist der Rosenkranz als betrachtendes Gebet bekannt. Papst Leo XIII. hat im 19. Jahrhundert den Rosenkranzmonat verordnet, Papst Paul VI. empfahl den Rosenkranz als Familiengebet. 59 Perlen, aneinandergereiht an einer einfachen Schnur, meist mit einem Kreuz, haben Menschen seit Jahrhunderten begleitet. An der Schwelle von Leben und Tod, zu Weihnachten, in der Fastenzeit, zu Ostern, im Maienmonat, im Oktober, bei Prozessionen und Wallfahrten, der Rosenkranz gehört dazu. Halt und Sicherheit. Als Religionslehrerin bekomme ich eine Anfrage: Ein Gefangenenhausseelsorger bittet mich, mit den Schüler/ -innen Rosenkränze für Häftlinge zu basteln. Auf meine Frage, ob er mit den Gefangenen Rosenkranz betet, antwortet er mir ganz ruhig: „Niemand ringt so sehr mit Schuld, Vergebung, Buße und Versöhnung wie Gefangene. Isoliert und reduziert auf das Allernotwendigste bedeutet ein Rosenkranz Halt und Sicherheit. Halt in endlosen Nächten,

in denen Gefangene wach liegen. Sicherheit, dass die Partnerin, die Frau, die Mama, die Oma, der Bruder oder der Vater daheim jeden Abend den Rosenkranz bei sich hat und an den Gefangenen denkt.“ Meist wird der Rosenkranz von den Menschen, die über Mauern und Gitter, Schlösser und Riegel getrennt sind, nicht gebetet, sondern nur gehalten oder umklammert. Raum für Gott schaffen. Meine Schüler/ -innen reagieren auf das Projekt „Rosenkranz basteln“ mit Abwehr und Ablehnung. Sie wollen den „Knastis“ nichts geben, die sind selbst schuld. Warum soll man jemandem etwas schenken, der mich nichts angeht, von dem man nichts bekommt? Mein Vorschlag lautet: „Beginnen wir dennoch mit einem Rosenkranz.“ Die Arbeit gefällt den Schüler/innen. Während wir gemeinsam bunte Rosenkränze knüpfen, ergeben sich Raum und Zeit für Gespräche rund um Themen wie: Wer ist dein Gott? Wie ist dein Gott? Hilft Beten? Betest du? Wie betet man den Rosenkranz? Wer betet denn heute noch einen Rosenkranz? Die Schüler/innen möchten auch für sich einen Rosenkranz basteln. 2015 und 59 Perlen an einer Schnur eröffnen Raum für Gott.

Der Rosenkranz – eine Annäherung MIT BARBARA HAAS RELIGIONSPÄDAGOGIN UND LEITERIN DES BILDUNGSHAUSES ST. MICHAEL IN MATREI/BRENNER

TEIL 2 VON 4


Das find ich toll Prinzessin Winzigklein. Das Schneiderlino-Kasperltheater kommt wieder nach Lambach. XX Freitag, 16. 10., 16 Uhr,

KK

Vorräte sammeln und lagern

Medienraum Stift Lambach. Eintritt: für Kinder 4,50 Euro, für Erwachsene 2,50 Euro.

Früh übt sich. Große ­Freunde hat die M ­ usikkapelle Weitersfel­ den mit dem neuen Trommel­ knaben Christian Felkl. Wer weiß, vielleicht wird aus ihm noch ein begeisterter Musiker. privat

lach mit piepmatz Was wird aus Anna, wenn sie in den Fluss fällt? – Annanass!

Dass sich viele Tiere auf den Winter vorbereiten und dafür Futter sammeln, weißt du ja. Früher mussten das auch die Menschen tun, denn sonst hätten sie im Winter bald nichts zu essen gehabt. Schriftstücke aus dem Mittelalter erklären, wie man damals Vorräte konserviert hat: Da wurde zum Beispiel das Schwein im Spät­ herbst geschlachtet. So musste man es zum einen nicht durchfüttern und konnte außer­ dem das Fleisch durch Einsalzen, Räuchern oder Trocknen den ganzen Winter über ge­ nießen. Obst und Gemüse wurden oft in küh­ len Erdkellern auf lockerem Sand gelagert. Zum Naschen. „Süß“ war ein Geschmack, den der mittelalterliche Mensch sehr sel­

Auch beim Rätsel wird für die kalte Jahreszeit etwas gesam­ melt. Wenn du die richtige Lö­

Kommt der Sohn nach Hau­ se und sagt zu seinem Vater: „Du, Papa, mein Schulvertrag ist um ein Jahr verlängert worden.“

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

ten genießen konnte, denn Zucker und Ho­ nig waren rar und deshalb sehr teuer. Etwas Besonderes war daher die sogenannte Lat­ werge, ein Obstmus, das aus allen verfügba­ ren Früchten hergestellt werden konnte. Das weich gekochte Obst wurde durch ein Sieb gestrichen, dann erneut gekocht und da­ bei sorgfältig gerührt. Anschließend wurde es flach ausgestrichen, getrocknet und war dann jahrelang haltbar. Apfelmus selber machen. Das wär doch was zum Nachmachen! Äpfel schälen, Kernge­ häuse entfernen, in wenig Wasser kochen und nach Geschmack zuckern. Was du nicht gleich essen magst, kommt noch heiß in ausgewa­ schene Marmeladegläser – dann kannst du auch im Winter noch was davon genießen!

Mitraten und gewinnen!

Lehrerin: „Ich habe dich ges­ tern Nachmittag mit dem n ­ euen Fahrrad gesehen, Jessica. Wie geht es denn?“ Jessica: „Es geht überhaupt nicht, es fährt.“ Die Lehrerin stutzt zunächst. Dann lacht sie: „Na gut, wie fährt es denn?“ „Es geht.“

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 15. Oktober 2015

sung gefunden hast, dann mail an: kiki@kirchenzeitung. at, oder schreib an: KiKi,

Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Einsendeschluss: 2. November 2015. Wir verlosen drei Bücher.


15. Oktober 2015

„Man sollte keinem dem Mund verbieten“. Stefanie Hinterleitner plädiert für Meinungsfreiheit in der Kirche.

Fotolia/grafikplusfoto

„Sonst wäre die Kirche eine Diktatur“ Diktatur. Das geht am Wesen von Glauben und Kirche vorbei.

Was liberalen Katholiken schwererfällt und wie Meinungsfreiheit und Kirche zusammenpassen, weiß Stefanie Hinterleitner, die vier Jahre lang im Vorsitzendenteam der Katholischen Jugend war. Vor fünf Jahren ist mit „Hallo Rom“ ein Protestsong der Katholischen Jugend an den Vatikan geschickt worden. Wie erinnerst du dich an diese Zeit, du hast ja selbst aktiv mitgemacht?

Stefanie Hinterleitner: Für mich war es so, dass ich erlebt habe, dass Kirche sehr politisch sein kann. Wenn man Kritik übt, heißt es, dass einem die Kirche nicht egal ist. Das ist wie in einer Liebesbeziehung. Wenn man nicht mehr streitet, dann ist es eigentlich aus. Du willst nicht zu viel jammern und engagierst dich lieber, hast du einmal gesagt. Heißt dass, in der Kritik darf man dann nicht verharren?

Hinterleitner: Genau, es gibt eine Zeit der Kritik und eine Zeit des Gestaltens. Wenn man nur kritisiert, bringt es nichts, und man wird dann nicht mehr ernst genommen.

Junge Musik Die UpperAustrianSinfonietta, ein Orchester des Oö. Landesmusikschulwerks, gibt am So., 18. Oktober im Brucknerhaus Linz ein Konzert. Solist ist der junge Oboist Paul Rischanek, Beginn ist um 17 Uhr. Kartenbestellung per Mail zum Preis von € 12,– (Erwachsene), € 5,– (bis 18 Jahre): peter.aigner@ landesmusikschulen.at

Sollte die katholische Kirche eher wie eine Demokratie funktionieren?

Die Theologiestudentin Stefanie Hinterleitner war von 2011 bis 2015 im Vorsitzendenteam der Katholischen Jugend OÖ. Kiz/ps

Braucht es gerade jetzt, wo die Synode läuft, dennoch wieder eine deutlich formulierte Kritik von der Katholischen Jugend?

Hinterleitner: Wir versuchen das immer wieder, es ist aber mehr durch unser Tun, das nach außen zu tragen. Bei uns in der Katholischen Jugend sind Mann und Frau gleichgestellt. In Bezug auf Sexualität haben wir auch eine sehr offene Botschaft. Der Zugang ist weniger dogmatisch, könnte man sagen?

Hinterleitner: Uns sind andere Werte wichtig, wie eben verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität. Wir versuchen, uns vor allem am Evangelium zu orientieren, ein Leben in Fülle zu ermöglichen und kein Leben in Zwängen. Das steht manchmal im Kontrast zur Lehre der Kirche. Die ist aber geschichtlich gewachsen. Man muss schauen, warum sind manche Lehrsätze so. Für eine gewisse Zeit haben sie gepasst. Aber die Welt verändert sich ständig. Passen Meinungsfreiheit und katholische Kirche zusammen?

Hinterleitner: Natürlich, sonst wäre die katholische Kirche eine

Hinterleitner: Kirche ist schon etwas anderes, weil sie im Spannungsfeld zwischen Gott und der Welt steht. Aber man sollte keinem den Mund verbieten. Zumindest die Meinung muss man sagen dürfen. Konservative Kardinäle haben sich im Vorfeld der Familiensynode deutlich in Stellung gebracht. Tun sich die leichter damit als die liberaleren Kräfte?

Hinterleitner: Ja, weil sie ihren Standpunkt haben, von dem sie nicht abrücken wollen. Die andere, liberale Seite versucht allen gerecht zu werden und das ist natürlich schwieriger. Hast du Hoffnung auf Veränderungen durch die Synode?

Hinterleitner: Ich erwarte mir, dass gut auf die Lebensrealitäten hingeschaut wird. Gerade bei dem Thema Geschieden-Wiederverheiratete hoffe ich, dass die Kirche erkennt, dass Beziehungen leider auch scheitern können. Und wenn gar nichts passiert durch die Synode?

Hinterleitner: Dann wäre das eine vertane Zeit der Bischöfe, das glaube ich aber nicht. Der Papst ist dahinter, dass etwas passiert. Er hat viel reformorientierte Leute eingeladen. Sind Gesellschaft und der Vatikan parallele Welten?

Hinterleitner: Ein bisschen schon, aber ich glaube, dass der Papst da immer wieder ausbrechen kann. Das merke ich auch bei Jugend-

lichen, die sagen: „Die Kirche ist altmodisch, aber der Papst ist eh cool.“ Franziskus hat hier eine Gabe, auf Menschen einzugehen und zu schauen, was sie betrifft. Homosexualität ist ein besonders heißes Eisen. Das Outing des hochrangigen polnischen Priesters Charamsa vor der Synode hat hohe Wellen geschlagen. Wie stehst du dazu?

Hinterleitner: Ich finde, in erster Linie ist einmal der Mensch zu sehen und nicht seine sexuelle Orientierung. Wie der Vatikan verfahren ist mit dem Priester, dass er aller Ämter enthoben wurde, finde ich unbarmherzig. Ich persönlich finde die Lehre problematisch, dass man homosexuell sein kann, es aber nicht ausleben darf. Das geht am menschlichen Leben vorbei. Sexualität kann man nicht verbieten. Wäre es wünschenswert, dass homo­sexuelle Paare den kirchlichen Segen bekommen?

Hinterleitner: Ich würde schon befürworten.

das

Wenn das Interview erscheint, hast du deine Funktion als ehrenamtliche Vorsitzende bereits zurückgelegt. Dein Resümee ...

Hinterleitner: Den jungen Geist der Katholischen Jugend zu vermitteln war und ist mir ganz wichtig. Ich habe in den Pfarren bei Vorträgen viel über meinen Glauben geredet. Es war eine spannende Zeit, ich habe viel mitgestalten dürfen, ich werde mich weiterhin engagieren, aber nicht mehr an vorderster Front. Interview: Paul Stütz u Zum Vorsitzwechsel in der Katholischen Jugend Oberösterreich siehe Seite 8.


22 Anzeigen & Hinweise

15. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

NO LIMITS

 Bergmesse. Zur Bergmesse laden wieder Union No Limits, B & W Sportunion Salzkammergut und die Pfarre Ebensee am Sa., 17. Oktober, 11 Uhr, auf den Feuerkogel ein. Die Bergmesse für Menschen mit und ohne Behinderung feiert Ebensees Pfarrer Alois Rockenschaub. Sie wird auch zum Gedenken an verstorbene Freunde gehalten, etwa an Pater Anton Gots. Ratsam ist die Auffahrt mit der Seilbahn zwischen 9 und 10 Uhr.  Infos: H. Loidl, 0664/420 01 25; E. Scheibl, 0699/10 10 77 91. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ANLIEGEN UND HINWEISE

„Lesen belebt die Phantasie“

 ETTY – Erotik, Spiritualität und intellektuelle Leidenschaft. Diese Überschrift hat die szenische Lesung am Sa., 8. November, um 17 Uhr im Musiktheater Linz, BlackBox Lounge, am Vorabend des Gedenkens an die Reichspogromnacht. Die Lesung mit Bettina Buchholz, Georg Bonn und Erich Langwieser in der Bühnenfassung und Inszenierung von Johannes Neuhauser hat das Tagebuch der Etty Hillesum zur Grundlage. Wie Anne Frank lebte Etty Hillesum in Amsterdam. Ihr Tagebuch 1941 bis 1943 war bis vor wenigen Jahren unbekannt. Nicht die Shoah steht in dessen Mittelpunkt, sondern die junge Frau, die leidenschaftlich, auch sexuell, liebt und lebt und so zu einer tiefen Menschlichkeit und Spiritualität vorstößt. Kardinal Martini urteilte über das Tagebuch: „Etty wird ein Sinn für Gott geschenkt. Unwiderstehlich wird sie von diesem Geheimnis angezogen.“

Bischofsvikar Dr. Johann Hintermaier

Österreich liest © Appenzeller

Treffpunkt Bibliothek

19.–25. Oktober 2015

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KLEINANZEIGEN

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BAUERNHOF / SUCHE Familie mit 3 Kindern (alle begeisterte Jungzüchter) sucht Bauernhof auf Leibrente. Erfahrung in Milchviehhaltung und Zucht ausreichend vorhanden. Kontakt 0676/627 64 44.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

 Karten: 18,– €, Tel. 0800/218 000 oder www.landestheater-linz.at

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG 21.09.15 12:07

Österreichs „Sportler/in mit Herz“ gesucht Bei der LOTTERIEN-GALA „Nacht des Sports“ am 29. Oktober wird bereits zum dritten Mal Österreichs „Sportler mit Herz“ geehrt. Ausschlaggebend für die Nominierung ist das soziale Engagement der Sportlerin bzw. des Sportlers. Das Publikum entscheidet: Auch diesmal erhält der „Sportler mit Herz“ von den Österreichischen Lotterien 5.000 Euro für sein Charityprojekt. Sports Media Austria, die Vereinigung österreichischer Sportjournalisten, die Österreichische Sporthilfe und die Österreichischen Lotterien ehren heuer wieder im Rahmen der LOTTERIEN-GALA „Nacht des Sports“ die/den „Sportler/in mit Herz“: Für die Nominierung zum „Sportler mit Herz“ zählen nicht Tore, Punkte und Pokale, sondern Fairplay, Zivilcourage und Hilfsbereitschaft im humanitären und sozialen Bereich. „Die wahren Helden sind jene, die auch unabhängig vom Sport zu humanitären und sozialen Spitzenleistungen fähig sind. Engagements wie diese machen aus einem Sportler eine Persönlichkeit“, sagt Dr. Karl Stoss, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Lotterien. „Die Österreichischen Lotterien fördern besonderes gesellschaftliches Engagement.“ Österreichs Sportfans können bis 26. Oktober auf www.sporthilfe.at für ihre Favoriten stimmen. Die Nominierten und ihre Charityprojekte: Claudia Riegler – Herz bewegt; Lara Vadlau – Hilfe für Kira und Vanessa; Michael Hatz und Toni Pfeffer – Vision Run; Wilhelm Lilge – Wir laufen für Kira; Sabrina Filzmoser – Judo for Peace; Roland u. Ulrich Werthner, Fabian Unger – Sprinten und Springen für Kira; Walter Ablinger, Christoph Etzlstorfer & Mendy Swoboda – Hope for Future; Severin Zotter – Race Across America für Flüchtlingskinder; SCR Altach – Woche der Herzen; Dominik Pacher – Alpe-Adria-Trail für Vinko. 

TOTO

Ergebnisse Runde 41A

221 X11 X21 2XX 211 212

6 AUS 45

LOTTO

1: 2:+ 2: 0:2 3: 2:0 4: 2:2 5: 1:0

Mi., 07. 10. 15: 14 16 31 40 41 45 Zz: 36 J O K E R: 8 7 2 9 9 8

ANGABEN OHNE GEWÄHR

So., 11. 10. 15: 15 20 23 26 29 35 Zz: 19 J O K E R: 3 7 6 1 4 6

 Stadtführung aus der Sicht von Armut betroffener Menschen. Dazu lädt das Armutsnetzwerk OÖ am Do., 15. Oktober, von 10 bis 11.30 Uhr ein.  Infos und Anmeldung: Sozialplattform OÖ, Tel. 0732/66 75 94.

 Blickpunkt Familie. Die Caritas OÖ lädt ein zu zwei kostenfreien Workshops: Do., 22. Oktober, Ursulinensaal des OÖ Kulturquartiers, Landstraße 31.  9.30 bis 11 Uhr, „Gute Wurzeln für ein zufriedenes Leben“, für Eltern mit Kindern bis 10 Jahren.  14 bis 15.30 Uhr, „Umarmen und loslassen“, Workshop für Eltern mit Kindern von 11 bis 18 Jahren.

 Gedenken am 17. Oktober. Für die Opfer der beiden NS-Lager Weyer, 18 Uhr, bei der Erinnerungsstätte der Gemeinde an der Moosach in St. Pantaleon, dann: „Letzter Ausweg: Flucht vor der Barbarei“, Gemeindeamt. Buchpräsentation „Mein Großvater, der Fälscher. Eine Spurensuche in der NS-Zeit“, 18.30 Uhr, KH Vöcklabruck, Hans-HatschekStraße 24, Vöcklabruck. Es lädt die ARGE Schlier ein.


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Ausblick 23

15. Oktober 2015

bildung – spiritualität – kurs

Selber schuld! Steyr. Persönliche Schuld erkennen und dafür Verantwortung übernehmen – gar nicht so einfach. Da ist es doch leichter, die Schuld bei den anderen zu suchen. Doch Fremdbeschuldigung und Selbstmitleid machen unfrei, ja sogar krank, weiß der Wiener Psychiater Univ. Doz. DDr. Raphael M. Bonelli. Wie Menschen mit Schuld umgehen und wie man besser zu seinem eigenen Tun stehen kann, erzählt er in seinem Vortrag „Selber schuld!“.

Raphael M. Bonelli Privat

XX Montag, 19. Oktober, 19.30 Uhr, Treffpunkt Dominikanerhaus, Steyr, Grünmarkt 1, 11,– Euro bzw. 9,– Euro (Vorverkauf)

Die Bibel verstehen Linz. „Was ist die Bibel?“, ist eine der Kernfragen des Glaubens und der Verkündigung der Kirche. Davon hängt das Gottesbild ab und welchen Einfluss die Heilige Schrift auf das Leben der Kirche und der Christ/innen hat. Das Konzil hat sich erstmals in der Lehramtsgeschichte dazu grundlegend geäußert. Impulse aus der Perspektive des Konzils gibt Univ.Prof. em. Dr. Walter Kirchschläger in seinem Vortrag.

Walter Kirchschläger

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Chorliteratur für Advent und Weihnachten sowie liturgische Kleinformen für Chor, Do., 29. 10., 19.30 Uhr, Ref.: MMag. And­ reas Peterl. XX Rimavaská Sobota–Puchheim und retour, Workshop und Vortrag zum Thema Armutsmigration, Di., 3. 11., Workshop, 17 Uhr, Vortrag mit Musik, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Ma­ ria Eicher.

te Kirche und wir, Impulse für Ge­ rechtigkeit – päpstliches Rundschrei­ ben Evangelii gaudium, Mi., 4. 11., 9 bis 11 Uhr, Ref.: Mag. Heinz Mit­ termayr. XX Daheim in der Kirche, zu Gast in der Synagoge, Rahmen­ programm zur Ausstellung „Em­ilie Schindler“, Do., 5. 11., 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Ruth Steiner, Musikali­ sche Umrahmung: Kohelet3. XX Jodeln im Herbst, Sa., 31. 10., 10 bis 18 Uhr, mit Christine Mah­ ringer.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Wild auf heimisches Wild, Kochkurs, Do., 29. 10., 18 bis 21 Uhr.

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Der Weg der Männer, Wild und weise, Do., 29. 10. bis Sa., 31. 10., (6 weitere Termine folgen), Ltg.: Pe­ ter Alexander Thomaset, Henry Fritz Kirchner.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Tücher binden – keine Kunst. Zaubereien mit Schals und Tüchern, Do., 5. 11., 19 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Ve­ rena Wiesinger. XX Kraft aus den Wurzeln, Auf­ stellungen – Meditation – Rituale, Do., 29. 10., 18 Uhr bis So., 1. 11., 13 Uhr, Ref.: Doris Gabriel, Claudia Ha­ sibeder.

KiZ/Archiv

XX Dienstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr, Katholische Privatuniversität, Betlehemstraße 20. In Kooperation mit der KirchenZeitung.

Ökumene und das Vatikanum Rutzenmoos. Die ökumenische Bedeutung des Zweiten Vatikanums mit Blick auf das Jahr 2017, in dem sich die Reformation zum 500. Mal jährt, ist Thema eines Vortrags im Evang. Gemeindesaal. Vortragende sind Univ.Prof. Dr. Susanne Heine, Wien, und Univ.Prof. Dr. Franz Gruber, Linz. Musikalische Umrahmung: Rupert G. Frieberger, Elisabeth Hirsch. XX Mittwoch, 21. Oktober, 19.30 Uhr, freiwillige Spenden erbeten.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Atmen – Die Heilkraft des At­ mens, Workshop, Sa., 31. 10., 9.30 bis 17 Uhr, Ltg.: Mag. Elke Brenner. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Nacht der 1000 Lichter, Sa., 31. 10., 19 Uhr. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Papst Franziskus, die verbeul­

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Exerzitien im Alltag – Berüh­ rende Augenblicke, dienstags, 3. 11., 10. 11., 17. 11., 24. 11., 1. 12. und Mi., 9. 12., jeweils 19 bis 20.30 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Stimme und Ausdruck, Grund­ kurs Sprechtraining, jeweils diens­ tags, 3., 10., 17., 24. 11. und 1. 12., Kurs 1: 15.30 bis 18.30 Uhr, Kurs 2: 19 bis 22 Uhr, Trainer: Franz Strasser. XX Ängste, Panikattacken, Pho­ bien und posttraumatische Sym­ ptome, Grundseminar, Fr., 30. 10., 15 Uhr bis Sa., 31. 10., 18 Uhr, Ref.: Dr. Ernestine Auböck XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Angebot der woche

Tierpark Walding Seit vielen Jahren ist der Tiergarten Walding ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber, Tier­ freunde und ganz besonders für Familien mit Kindern. Viele der Tiere – vom Löwen bis zur Hauskatze – lassen sich ganz aus der Nähe beobachten und bieten so den Besuchern unvergessliche Begeg­ nungen. Auch die Möglichkeit, auf einem Pony oder Haflinger zu reiten, macht einen Besuch

im Tiergarten Walding zu einem außergewöhn­ lichen Erlebnis für die ganze Familie. Für Kin­ der gibt es einen kleinen Spielplatz, und für das leibliche Wohl sorgt eine Mühlviertler Buschen­ schank am Hof. Eine Patenschaft kann für jedes der Tiere übernommen werden! Der Tiergarten ist von der Bahn- und Bushalte­ stelle Walding zu Fuß auf einem schönen Wan­ derweg in ca. 20 Minuten (2 km) erreichbar.

Wir verlosen 5 Familienkarten (2 Erwachsene + 2 Kinder).

Öffnungszeiten: Sommer (Apr. bis Okt.) täglich 9 bis 19 Uhr, Winter (Nov. bis März) täglich 9 bis 17 Uhr. Infos: www.tiergartenwalding.com

XX Schreiben Sie bis Do., 22. 10. (KW: „Tiergar­ ten Walding“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/ 76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine

Privat

namenstag

Theresia Schön, Mitterkirchen, ist Landwirtin und Pilgerbegleiterin.

Theresia (15. Oktober) Auf den Namen Theresia wurde ich getauft, weil ihn auch meine Großmutter und Mutter hatten. Seit meiner Kindheit werde ich „Resi“ genannt. Meine Namenspatronin ist die hl. Theresa von Avila. In meiner Familie ist es Tradition, den Namenstag zu feiern. Er fällt mit dem Anbetungstag in unserer Pfarre zusammen und es ist auch heute noch ein besonderer Tag für mich. Ich unterbreche den Alltag und nehme mir Zeit für ein Gespräch mit Gott in der Kirche vor dem Allerheiligsten. Heuer werde ich den Tag am Pilgerweg zwischen Assisi und Rom feiern. Darauf freue ich mich schon sehr! Der Ausspruch meiner Namensheiligen: „Tu deinem Leib Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“, verbindet mich auf meinen zahlreichen Pilgerwanderungen ganz besonders mit ihr. Theresa von Avila ist die Schutzpatronin von Spanien. Gerne würde ich mich einmal auf ihre Spuren begeben! … Und wer weiß, vielleicht mache ich mich dazu mit meiner Enkelin Theresa auf den Weg! Theresia Schön

(Teresa von Avila sind diesmal zwei Beiträge gewidmet, siehe Nr. 41.)

15. Oktober 2015

Freitag, 16. 10. 2015 XX Eferding. Es wird ein Wein sein ..., Lesung, Pfarrzentrum St. Hippolyt, 19.30 Uhr. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Altkatholische Kirche (Prunerstift), Fabrikstr. 10, Straßenbahn 1, 2 und 3, Haltestelle Hauptplatz, 15 Uhr. XX Ried. Benefizkonzert für das Mobile Hospiz, Bauernmarkthalle, 19.30 Uhr. XX St. Marien. Filmabend der kfb, mit dem ökokritischen Film „Plastic Planet“ startet die kfb in die Film­abend-Saison, Pfarrheim, 19 Uhr. XX Vöcklabruck. Essen – Begegnen – Musizieren, von Frauen für Frauen aus aller Welt, Frauentreff zum Thema Ernte-zeit, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Franziska-Wimmer-Saal, 17 bis 20 Uhr. samstag, 17. 10. 2015 XX Arnreit. Lachdenker leben leichter, Lesung mit der bekannten „LACHdenkerin“ und Mundartdichterin aus dem Salzkammergut Angelika Fürthauer, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Eferding. Konzert, This is the Day, Upper Austrian Gospel Choir, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Linz, St. Peter. Jubiläumskonzert, 15 Jahre Pfarrer Zeiger in St. Peter, Die schöne Müllerin, Liederzyklus von Franz Schubert, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Niederkappel. Mühlviertler Dom-Konzert, Mühlviertler Dom, Pfarrkirche, Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr. XX Traun, Stadtpfarre. Jauchzet dem Herrn, Benefizkonzert anlässlich der Fertigstellung der Kirchenrenovierung, 19 Uhr. XX Unterweißenbach. 60 Jahre KBW Unterweißenbach, Festgottesdienst mit anschließender Agape im Pfarrheim, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit MMag. Klaus Dopler. XX Vöcklabruck. Ordensrally für Kinder von 6 bis 12 Jahren, Pfarrhof, Dörfelkirche, 14 bis 17 Uhr, Veranstalter: Don-Bosco-Schwestern, Franziskanerinnen und Augustiner Chorherren. sonntag, 18. 10. 2015 XX Bad Wimsbach-Neydharting. Festgottesdienst, 60 Jahre KBW, an-

schließend Agape mit musikalischer Umrahmung, Pfarrkirche, 9.15 Uhr. XX Eberstalzell. Festgottesdienst im Rahmen der Familienmesse mit P. Tassilo und Gruppe Together, Pfarrkirche, 9 Uhr, Sekt-Empfang in der Bibliothek, Tag der offenen Tür, 10 bis 12 Uhr, Pfarrkaffee im Pfarrsaal. XX Kallham. Festliches Kirchenkonzert anlässlich 300 Jahre Egedacher­ orgel, Ensemble Musica Sonare, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Jubiläumsmesse 1777, Missa Sancti Nonnosi von Friedrich Kramel, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Hl. Messe, hl. Teresa von Jesus, Werke von William Byrd, Michael Stenov, Cantores Carmeli, Collegium Musicum Carmeli, 10 Uhr, Orgel: And­ reas Schnee, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. XX Linz. Benefizkonzert für Straßenkinder-Projekt aus Costa Rica, das vom Menschenrechtspreisträger Roland Spendlingwimmer gegründet wurde, abwechslungsreiche Sonntagsmatinee, Landesgalerie, 11 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0650/229 33 55. XX Linz, Mariendom. ­Dommusik, Missa sub titulo Sancti Leopoldi, Frauenensemble der Volksakademie, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Konrad Fleischanderl, Leitung. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Konzert, Kunst der Fuge, Werke von J. S. Bach, 18 Uhr. XX Linz, St. Peter. Im Wald, im grünen Walde ... – Fröhlicher Volkslieder-Nachmittag, Pfarrheim, 15 Uhr, XX Ried i. Innkreis. ­Kirchenmusik, Messe brevé, Leo Delibes, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Maria Hauer, Sopran, Johanna Kirman, Alt, Bernhard Schneider, Orgel. XX Schärding. ­Integrationsmesse, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit Pfarrer Bachleitner. XX Schlägl. Stiftsmusik, Sonntagsmusik für Oboe und Orgel, Rupert Gottfried Frieberger, Stiftskirche, 10 Uhr. XX St. Florian. Orgelherbst, 300 Jahre „Laetificabo eos in domo orationis meae“, zum Weihejubiläum der Stiftsbasilika, Stiftskirche, 16.30 Uhr, Andreas Etlinger, Orgel. XX St. Georgen. Festliches Hochamt zum Kirchweihfest,

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S­ tadtpfarrkirche, 9.30 Uhr. XX St. Veit i. Mkr. Konzert, Männerchor des Tölzer Knabenchores, Tu solus qui facis Mirabilia, Wunderbares aus 15 Jahrhunderten Chormusik, Pfarrkirche, 17.30 Uhr, Ltg.: Clemens Haudum. XX Steyr. Der Kalender und u ­ nsere Feste, Vortrag, Pfarrheim der Stadtpfarre, 10.30 Uhr, Vortragender: Stadtpfarrer Mag. Roland Bachleitner. XX Viechtwang. Gottesdienst zum Weltmissionssonntag, Kinder- und Jugendsingkreis und EZA-Gruppe, Pfarrkirche, 9 Uhr, anschließend Gitarrenkonzert im Kaplanstock, Reinerlös für Missio. XX Wels. Entwicklungspolitische Filmtage, Indien, Programmkino, 19 Uhr. montag, 19. 10. 2015 XX Bad Mühllacken. Das Jubiläumsjahr 500 Jahre Teresa von Avila, Meisterin des Inneren Betens, geht zu Ende mit einer 2. Oase, Liederabend, Kurhauskapelle, 19.30 Uhr. XX Linz. Der Prophet, biblische Texte – Jesaja, Jeremia, Ezechiel, szenische Darstellung mit musikalischer Begleitung, Priesterseminar, 19.30 Uhr, Regie: Alexander Tolmaier. XX Linz. Ethik in den Wissenschaften. Freiheit versus VerANTWORTung, Vortrag, KHG, Mengerstr. 23, 19.30 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Michael Fuchs. XX Steinerkirchen/Traun. Wer ist der Mensch, der das Leben will? Benediktinische Spiritualität als Weg zum vollen Leben, Vortrag, Benediktinerinnenkloster, 19.30 Uhr, mit Priorin Sr. Dr. Hanna Jurman OSB. XX St. Leonhard. Mit Liedern beten, zuhören, still werden, willkommen sein, rhythmische Lieder und Texte, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Steyr. Selber schuld, von der Freiheit des Menschen und seinem Umgang mit Schuld, Vortrag,Treffpunkt Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, mit Univ. Doz. Dr. Dr. Raphael M. Bonelli. dienstag, 20. 10. 2015 XX Franking. Meditation mit der Bibel zum Sonntagsevangelium, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Linz. Lebens- und Berufsnaviga­ tion, Workshopreihe, Was ich wirk-

ausstellungen – Flohmarkt – Seminar XX Attnang. Ausstellung, Doris Miedl-­Pisecky, Malerei, Oswald Miedl, Zeichnung, Galerie Schloss Puchheim, bis 1. 11., Öffnungszeiten: Sa., 17 bis 19 Uhr, So., 10 bis 12 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung: Tel. 0650/505 18 53. XX Ebensee. Herbst-Umtauschbasar, Mo., 19. 10. bis Do., 22. 10., Rathaussaal, Verkauf: Di., 13 bis 18 Uhr und Mi., 8 bis 11 Uhr und 15 bis 18 Uhr. XX Gramastetten. Missionsmarkt, Pfarrheim, Sa., 17. 10., 18 bis 20 Uhr, So., 18. 10., 7.30

bis 12 Uhr. XX Niederthalheim. Die Heilige Familie - einmal etwas anders betrachtet, Bibelseminar an 3 Abenden, Mi., 21. 10., Mi., 28. 10., Mi., 4. 11., Pfarrheim, jeweils 19.30 Uhr. XX Schlägl. Stiftsausstellung nur mit Führung, Öffnungszeiten: bis 26. 10., Sonn- und Feier­ tage: 11 und 14 Uhr, Di. bis Sa., 10.30 und 14 Uhr, ­Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich: Tel. 07281/88 01-0. XX Steinbach a. d. Steyr. Geben- und Nehmen-

Treff, der Caritas-Ausschuss der Pfarre veranstaltet dieses Treffen, wo gut erhaltene, saubere Gegenstände ohne Geld den Besitzer wechseln, Fr., 23. 10., Pfarrzentrum, 15 bis 18 Uhr. XX Wels. Expedition Bibel, Entdeckungsreise mit allen Sinnen, Stadtmuseum Wels – Burg, Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 10 bis 17 Uhr, Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 16 Uhr, bis 22. 11. XX Wels. Berufe besser kennenlernen, Messe, Jugend und Beruf, bis 17. 10., www.jugendundberuf.at.


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Termine 25

15. Oktober 2015

lich wirklich will, Cardijn Haus, 19 bis 22 Uhr, Veranstalter: Kath. ArbeitnehmerInnen Bewegung OÖ. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Brett Leighton, Orgel. XX Schärding. Bitter, Lesung aus einem hochpolitischen Roman über das bewegte Leben eines Kriegsverbrechers, über seine Untaten wie seine erfolgreichen Bemühungen, sich nach 1945 aus der Verantwortung zu stehlen, Stadtbücherei, 19.30 Uhr. XX Steyr. Nein, diese Suppe ess ich nicht!, eine philosophisch-literarische Lesung über Ungehorsam und Widerstand, DEMOS-Abendvorlesung, Museum Arbeitswelt, 19 Uhr, mit Maria Hofstätter, Martina Spitzer und Martin Zrost. XX St. Martin. Dreams of going on – Dreams of going away, Migration von Afrika nach Europa, Vortragsabend mit anschließender Diskussion, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Eva Lindtner. XX Vöcklabruck. Das Christentum und die Weltreligionen, Dr. Stefan Schlager ist mit Hochachtung und Respekt im Dialog mit dem Judentum, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, gemeinsam mit Dr. Charlotte Herman. mittwoch, 21. 10. 2015 XX Hofkirchen. Bibelabend, Pfarrzentrum, 20 Uhr, mit Diakon Herbert Mitterlehner. XX Linz. Kirchen in der Krise, der Konflikt in der Ukraine und die Lage der Kirchen vor Ort, Vorträge, Hypo OÖ, Land­straße 38, 17 Uhr, Veranstaltung von Pro Oriente. XX Linz. Bibelgespräche, Ignatiushaus, Eingang Domgasse 3, 19 Uhr, Begl.: Reinhold Ettel SJ. XX Linz. Theologie vom Fass, Im Auftrag des Herrn, Christsein in Politik und Gesellschaft, Josef das Stadtbräu, 19 Uhr, mit Lukas Mandl. XX Neufelden. Lang leben wollen viele – Alt werden will keiner, Vortrag über den Umgang mit hochbetagte Menschen, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Hon. Prof. Prim. i. R. DDr. Marina Kojer. XX Niederthalheim. Die Heilige Familie – einmal etwas anders betrachtet, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Riedau. Ganz in Gott und ganz in der Welt, Leben und Glauben der französischen Mystikerin Madeleine Delbrel, Vortrag von Mag. A. Schwatner, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Rutzenmoos. Ökumenische Bedeutung des II. Vatikanums im Blick auf 2017, Gemeindesaal der evangelischen Pfarrgemeinde, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Susanne Heine, Wien, Univ.Prof. Dr. Franz Gruber, Linz. XX Viechtwang. SeelsorgeraumInfo-Abend der Pfarren Scharnstein und Viechtwang, im Kaplanstock, 19.30 Uhr, mit Mag. Reinhard Wimmer. donnerstag, 22. 10. 2015 XX Altenhof. Bildervortrag – Ost-

afrika/Kenia und Uganda, Tagungsraum Haupthaus, assista Das Dorf, 19 Uhr, mit Gudrun und Karl Thallinger. XX Bad Mühllacken. Selbsthilfe­ gruppe für Burnout-Patienten, Kneipp-Traditionshaus, 18.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Anita Mayr, Dipl. Burn-out-Prophylaxe-Trainerin. XX Gampern. Frauenmesse und Jahresbesprechung der kfb, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Grieskirchen. Lachfältchen und Stirnrunzeln, unterhaltsame heitere Lesung mit Musik, Bibliothek „Lesefluss am Gries“, 19 Uhr. XX Linz, Familienkirche. Orgelkonzert, Klangfarben, Werke von Max Reger, Peter Eben, Charles-Marie Widor, Jean Langlais, Olivier Messiaen u.a., 19.30 Uhr, mit Edward de Geest, Gent, Belgien. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Putzleinsdorf. Bluatschink, Familienkonzert, Vitum, Einlass: 15 Uhr, Beginn: 16 Uhr. XX St. Marienkirchen. Demenz – eine lange Reise ins Vergessen, Infovortrag und Diskussion, Pfarrsaal, 20 Uhr. freitag, 23. 10. 2015 XX Haag a. Hausruck. Zwei auf dem Jakobsweg, Bildershow von Franz Reischauer und Anton Mayrhuber, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Helfenberg. Abendlob in der Gutler-Kapelle, anschießend gemütliches Zusammensein in der ehemaligen VS Schönegg, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Linz, Karmeliten. Glaubensseminar, Leben im Geist Seminar, Lobpreis, 17 Uhr, hl. Messe, 17.30 Uhr, Vortrag, 18.45 Uhr, stille Anbetung, 20 Uhr, Sa., 24. 10., Lobpreis, 9 Uhr, Vortrag, 9.30 Uhr, Vortrag, 11 Uhr, hl. Messe, 12.15 Uhr, Rosenkranz, 14 Uhr, Vortrag, 15 Uhr, Beichtgelegenheit, 16 Uhr, Lobpreis, 17.30 Uhr, Vortrag, 18 Uhr, Anbetung, 19 Uhr, So., 25. 10., Lobpreis, 9 Uhr, Vortrag, 9.30 Uhr und 10.45 Uhr, hl. Messe, Anbetung und Handauflegung, 12 Uhr, Krypta der Karmeliten, Mitwirkende: P. James Niravath OCD, Pfarrer Karl Mittendorfer, Ronald Spreitzer. XX Pesenbach. Benefizkonzert der LMS Ottensheim, zugunsten der Renovierung des Dachstuhls, Filialkirche, 19 Uhr. XX Wels. Blues-Benefizkonzert, Chicago Blues, Lorenzo Thompson, Jan Korinek & Groove, Stadttheater, 20 Uhr. XX Zell an der Pram. Gitarren-Wochenendkurs für Anfänger, idealer Ein- oder Wiedereinstieg in die Liedbegleitung ohne Noten für Erwachsene, Bildungshaus Schloss Zell, 15.30 bis 21 Uhr und Sa., 24. 10., 10 bis 12.30 Uhr und 15 bis 16.30 Uhr, Anmeldung: Tel. 07764/64 98, mit Walter Nimmerfall.

samstag, 24. 10. 2015 XX Niederwaldkirchen. geh weida kim, ein humorvoller Abend mit Joschi Anzinger und der Mühlviertler karinamusi, Literatur und Musik für Leib und Seele, NIKU-Kulturräume, 20.15 Uhr. XX Taufkirchen a. d. Pram. Österreich ist frei, ökumenischer Dankgottesdienst anlässlich 70 Jahre Frieden, 60 Jahre Staatsvertrag, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Unterweißenbach. Jugendmesse mit dem Chor Farbenfroh, Filialkirche Hackstock, 19 Uhr. sonntag, 25. 10. 2015 XX Gunskirchen. 500 Jahre Pfarrkirche, Festgottesdienst, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Motetten alter Meister, Vokalensemble der Dommusik, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Josef Habringer, Leitung. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, Nightfever, Gebet, Gesang, Gespräch, 18.30 bis 20 Uhr. XX Linz, Alter Dom. K ­ irchenmusik, Puchenauer Messe, Ulrich Sulzner, Kuchltischmusi, Hackbrett, Zither, zwei Gitarren und Kontrabass, Puchenauer Frauendreigesang, 10.30 Uhr. XX Mühlheim am Inn. Turmkreuzsteckung, Pfarrkirche, 14 Uhr, mit Diözesanbischof, Dr. Ludwig Schwarz. XX Rutzenham. Mozart-Requiem in der Fassung für Streichquartett von Peter Lichtenthal, Expositurkirche Bach bei Schwanenstadt, 17 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, Musik für zwei Orgeln, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Christopher Zehrer und Rupert G. Frieberger. XX Schlägl. Geistliches Konzert, Bach-Vocalensemble Schlägl, R. Schobersberger, M. Schürz, A. Lebeda, Ars Antiqua Austria, Stiftskirche, 16 Uhr, Harald Vogel, Orgel, Dirigent: Rupert Gottfried Frieberger. XX St. Florian. Festgottesdienst 300 Jahre Weihe der barocken Stiftskirche, Werke von J. D. Zelenka, A. Bruckner, Stiftsbasilika, 15 Uhr, mit dem Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB. XX Wels, St. Franziskus. Politischer Gottesdienst zum Thema „Flüchtlinge“, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.

aussaattage 19. 10.: Frucht 20. 10.: Frucht 21. 10.: Frucht bis 1, ab 2 Wurzel 22. 10.: Wurzel 23. 10.: Wurzel bis 1, von 2 bis 13 Frucht, ab 14 Blüte 24. 10.: Blüte bis 18, ab 19 Blatt 25. 10.: Blatt bis 2 Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 18. Oktober 2015 29. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 53,10–11 L2: Hebr 4,14–16 Ev: Mk 10,35–45 (oder 10,42–45) Montag, 19. Oktober 2015 Hl. Johannes de Brébeuf, hl. Isaak Jogues, Priester, und Gefährten, Märtyrer in Nordamerika. Hl. Paul vom Kreuz, Priester, Ordensgründer. L: 2 Kor 4,7–15 Ev: Mt 28,16–20 L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mt 16,24–27 L: Röm 4,20–25 Ev: Lk 12,13–21 Dienstag, 20. Oktober 2015 L. Wendelin, Einsiedler im Saarland. L: 1 Kor 1,26–31 Ev: Mt 19,27–29 L: Röm 5,12.15b.17–19.20b–21 Ev: Lk 12,35–38 Mittwoch, 21. Oktober 2015 Hl. Ursula und Gefährtinnen, Märtyrinnen in Köln. L: Röm 8,31b–39 Ev: Joh 15,18–21 L: Röm 6,12–18 Ev: Lk 12,39–48 Donnerstag, 22. Okt. 2015 L: Röm 6,19–23 Ev: Lk 12,49–53 Freitag, 23. Oktober 2015 Hl. Johannes von Capestrano, Ordenspriester, Wanderprediger in Süddeutschland und Österreich. L: 2 Kor 5,14–20 Ev: Lk 9,57–62 L: Röm 7,18–25a Ev: Lk 12,54–59 Samstag, 24. Oktober 2015 Hl. Antonius Maria Claret, Bischof von Santiago in Kuba, Ordensgründer. Marien-Samstag. L: Jes 52,7–10 Ev: Mk 1,14–20 L: Röm 8,1–11 Ev: Lk 13,1–9 Sonntag, 25. Oktober 2015 30. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 31,7–9 L2: Hebr 5,1–6 Ev: Mk 10,46–52

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps Sonntag

18. bis 24. Oktober 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

18. oktober

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Peter in Mainz, mit Karmeliterpater Josef Kemper. „Gekommen, um zu dienen.“ ZDF 11.00  Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2015. (Kultur). Preisträger ist der Schriftsteller Navid Kermani. ZDF 12.30  Orientierung. (Religion). Familiensynode. Zwischenstand der zweiten Beratungswoche. – „Exil“Filme. Flüchtlinge thematisieren Flucht und Vertreibung in Kurzfilmen. – 20 Jahre Hemayat. Hilfe für traumatisierte Kriegsflüchtlinge. ORF 2 18.25  Österreich-Bild aus Vorarlberg. Global Vorarlberg – Auf dem Weg zur multinationalen Gesellschaft. ORF 2 19.40  Schätze der Welt. (Dokumentation). Die Kathedrale von Reims, Frankreich. Glaube, Macht und Schönheit. 3sat 20.15  Ein Fisch namens Liebe. (Kömödie, Türkei/D, 2015). Romantische Komödie, die vehement, doch zugleich augenzwinkernd für gegenseitigen Respekt, Verständigung und das Recht auf Selbstbestimmung eintritt. ZDF 23.05  „So schaut‘s aus.“ G‘schichten vom Willi Resetarits. (Dokumentarfilm). Er ist eine Kultfigur in Österreich, mit drei musikalischen Karrieren und einem beeindruckenden sozialen Engagement. ORF 2 Montag

19. oktober

20.15  Bosnien – 20 Jahre nach dem Krieg. (Dokumentation). 1995 wird die Stadt Srebrenica zum Schauplatz eines Völkermordes. Ein Rückblick. BR 20.15  Die Neue. (Fernsehfilm, D, 2014). Eine türkische, Kopftuch tragende Schülerin kommt neu in eine Klasse. Pädagogischer Problemfilm, der sich um argumentative Ausgewogenheit bemüht. ZDF Dienstag

20. oktober

20.15  Alles Schwindel. (Fernsehfilm, A, 2012). Schwungvolle Komödie über den Raub des berühmten Gemäldes „Der Kuss“ von Gustav Klimt. 3sat 22.35  kreuz und quer. (Religion). Scheitern nicht vorgesehen. Die katholische Kirche und ihre Wiederverheirateten. ORF 2

Morgengedanken von Oberkirchenrat Karl Schiefermair, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Mi 23.45  Stein der Geduld. (Spielfilm, B/F/D, 2012). Eine junge afghanische Mutter bringt ihre beiden Töchter bei einer Tante unter, weil das Leben in der Stadt zu gefährlich geworden ist. Ein fesselndes Frauenporträt, das als Protokoll eines sich anbahnenden Befreiungsakts angesichts der realen Verhältnisse in Afghanistan umso mehr erschauern lässt. arte

Mittwoch

Foto: ARTE France/Peverelli

21. oktober

19.00  Stationen. (Religion). Selbstbestimmt sterben. Vor dem Hintergrund der politischen Diskussion um die Sterbehilfe in Deutschland stellt der Filmautor an zwei konkreten Fällen dar, warum Menschen ihr Leben beenden wollen. BR 20.15  Terra Mater – Wunder unserer Welt. (Dokumentation). Leben. Ob Bäume, Gräser oder Korallen, durch ihr Wachstum erschaffen sie Lebensräume von unterschiedlichster Gestalt. ServusTV 22.30  Menschen & Mächte. (Dokumentation). Kein schöner Land? Die Zerstörung Österreichs durch Zersiedelung, Flächenverbrauch, mangelnde Raumplanung und fehlende Baukultur. ORF 2 Donnerstag

22. oktober

11.45  Menschen im Karst – Leben zwischen Himmel und Hölle. (Dokumentation). Der Karst war lange der unwirtlichste Flecken Erde zwischen Wien und Triest. Niko Luin und seine Frau sind – wie viele Bauern im Karst – in ihrer Freizeit begeisterte Höhlenforscher. 3sat 14.05  Lebendige Kulturen. (Dokumentation). Abu Lafi ist einer der Beduinen von Petra, der mythischen Felsenstadt im heutigen Jordanien. Er lebt in einer der letzten Familien, die in einer Höhle inmitten des Touristenmagneten siedeln. ServusTV 20.15  600 PS für zwei. (Fernsehfilm, D, 2015). Ein gekündigter Marketing-Fachmann nimmt einen Anhalter mit, ohne zu ahnen, dass es sich dabei um jenen Personalchef handelt, der ihn einst unbekannterweise auf die Straße setzte. ZDF

Sa 21.45  zeit.geschichte. Der Kardinal. Brückenbauer, moralisches Gewissen des Landes, Wegbereiter der Ökumene – Kardinal Franz König (1905–2004) war eine der prägendsten Persönlichkeiten Österreichs im 20. Jahrhundert. Der Film spürt dem bewegten Leben des weltoffenen und redegewandten „Jahrhundertkardinals“ nach. ORF III Foto: ORF/Tellux Film/Schlacher Freitag

23. oktober

20.15  Trümmerkinder – Nachkriegsjahre in Berlin. (Dokumentation). In der Trümmerzeit sind sie groß geworden, diese Zeit prägte sie ein Leben lang. Karin Reiss hat sich auf die Suche nach Überlebenden, Fotos und Filmmaterial aus dem Sommer 1945 gemacht. Phoenix 21.45  Schönberg in Paris – Moses und Aron. (Oper). Seine erste Spielzeit an der Pariser Oper eröffnet Stéphane Lissner mit einem Schlüsselwerk der Moderne: Arnold Schönbergs monumentale Zwölftonoper „Moses und Aron“, ein bahnbrechendes Werk des 20. Jahrhunderts. Ihr Thema – das Exil – ist heute aktueller denn je. arte Samstag

24. oktober

19.00  Erbe der Menschheit. (Dokumentation). Auschwitz, Polen. Der Film verzichtet auf jeden Kommentar. Er zitiert und montiert Aussagen der Auschwitz-Prozesse von 1964. ARD-alpha 20.15  O Brother, Where Art Thou? Eine Mississippi-Odyssee. (Abenteuer, USA, 2000). In den 30er Jahren überredet ein Kettensträfling zwei seiner Leidensgenossen zur gemeinsamen Flucht. Ein im positiven Sinne postmoderner Film. ServusTV 23.05  Wort zum Sonntag von Lissy Eichert, Berlin. Das Erstew Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Prof. Ulrich Körtner, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. „Sie lernen so gern und schnell.“ Flüchtlinge in Österreich. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu Feldkirch. Reinthaler Deutsche Messe; Gotteslob, Nrn. 148, 750, 752 und 468. So 10.00, Foto: Pfarre Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Alexander Tschernek, Schauspieler. „Jeder Tag hat seine eigenen Sorgen.“ Pragmatische Meditationen über Geist und Geld und Gutesleben. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Neue Wege in der Krebstherapie. Von der lebensbedrohlichen zur chronischen Krankheit? Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Kampf dem Alkoholismus. Neue Wege der Suchtbekämpfung. Mo 19.05, Ö1. Dimensionen. Vor verschlossenen Toren. Illegale Grenzübertritte im Kontext der Fluchtbewegungen in der NS-Zeit. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Im Gespräch. 60 Jahre Fernsehen. Gespräch mit der TV-Journalistin Trautl Brandstaller. Do 21.00, Ö1. Apropos Musik. Gottfried Preyer: Doppelfuge über „Christus ist erstanden“ und „Ite missa est, Alleluja“ d-moll op.11. Sa 15.05, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Der neue Bischof der Steiermark, Wilhelm Krautwaschl. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Aktenzeichen. Papst Paul VI. vor der UNO – eine Jahrhundertrede. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Nostra aetate: Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen.


KirchenZeitung Diözese Linz

15. Oktober 2015

70 Jahre KirchenZeitung / Orden 27

Die Welt öffnen für Gott

Wer eines von diesen Kleinen aufnimmt Vor 70 Jahren – am 28. Oktober 1945 – erschien die erste Ausgabe der KirchenZeitung. Wie sehr die Not damals zu spüren war, geht aus dem Reisebericht des Flugfeldpfarrers P. Alexander Berdendick hervor. Er brach zu Ostern 1946 nach Oberösterreich auf, um die in Kallham untergebrachten Kinder seiner Pfarre zu besuchen. An all die tausende Pflegeeltern im Bistum Linz! Der diese Zeilen an Euch richtet, ist der Pfarrer der Flugfeldpfarre in Wiener-Neustadt, der zerbombtesten Pfarre Österreichs. (...) Gründonnerstag, halb 5 Uhr früh, bin ich von Wiener-Neustadt weg. Wie es dort ausschaut, möchtet Ihr wissen? Auf Wiener-Neustadt wurden in den Fliegerangriffen 24.000 Sprengbomben und 4000 Brandbomben abgeworfen. Jüngst bei einer Konferenz über den Wiederaufbau der Städte sagte der Vertreter von Wiener-Neustadt, Baudirektor Louda: Bei Wiener-Neustadt handelt es sich nicht wie bei anderen Städten um einen Wiederaufbau, sondern um einen Neuaufbau. (...) Von den 4000 Häusern sind nur achtzehn unbeschädigt geblieben! Rund um meine Pfarrkirche auf dem Flugfeld ist ein einziger Trümmerhaufen, Häuserruinen, zertrümmerte Flugzeuge – es wäre ein ungeheuer romantisches Bild für einen Filmregisseur. Die Kirche ist wie durch ein Wunder geblieben. Inmitten lauter Zieltreffer haben die Alliierten die Kirche verschont. Das große Werftgebäude bei der Kirche, in dem die Katholische Aktion der Flugfeldpfarre mit Kindergarten und Hortlokalen untergebracht war, ist total zerbombt. Wo der Flugfeldpfarrer wohnt? Du wirst mich bei einem Besuch schwer finden. Nur ganz Ortskundige finden mich. Zehn Minuten von der Kirche, in einem Schrebergarten, neben einem Kaninchenstall bin ich in Untermiete. Essen

einmal im Tag aus der Volksküche. Sonntag gibt’s keine Volksküche, da sind wir vom Essen dispensiert. Karfreitag strengster Fasttag also, das ganze Jahr, hindurch. Aber es war ja immer schon der Traum meines jungen Lebens, gefährlich zu leben. Du fragst: Ja aber da verhungert man ja bei lebendigem Leibe! Jetzt Spaß beiseite: ist auch schon vorgekommen. Vor Weihnachten kamen Mütter ins Rathaus und baten um Gift, weil sie den Heiligen Abend mit den Kindern in den Freitod gehen wollten, um das Elend der Kinder nicht mehr ansehen zu müssen. Längst gehfähige Kinder mußten von den Eltern getragen werden, weil sie ganz entkräftet waren. Das sind alles Tatsachen (...). Gründonnerstag, halb 7 Uhr früh, bin ich von Wiener-Neustadt in Wien angekommen. Menschenschlangen vor den Fahrkartenkassen am Westbahnhof. Zu meinem Schrecken erfahre ich, dass mein Linzer Zug ausverkauft ist. Mit Rücksicht auf den Zweck meiner Reise erhalte ich doch noch eine Karte. ½ 9 Uhr fährt der Zug durchs blühende österreichische Land. Ein herrlicher Frühlingstag. Man meint, es wäre Pfingsten statt Ostern, so weit ist die Baumblüte bereits fortgeschritten. (...) Bei der Demarkationslinie an der Ennsbrücke der unvermeidlich lange Aufenthalt. Russische Kontrolle der Identitätskarte und alliierten Reiseerlaubnis. Amerikanische Kontrolle. Dann die Entlausungsspritze. Kragen auf und hinein mit dem Pulver. Ein mitfahrender Fachmann macht mich aufmerksam, daß dieses amerikanische Pulver das beste in seiner Art ist. Fahrt über die Brücke. Wir sind im sogenannten goldenen Westen. Ein Reisegenosse bemerkt launig: Die Brücke zwischen Orient und Okzident. Mir fällt Goethes Wort ein: „Gottes ist der Orient, Gottes ist der Okzident.“ XX Erschienen am 19. Mai 1946. Die KirchenZeitung hieß damals „Linzer Kirchenblatt“.

Sr. Teresa Benedicta Sagi ist Priorin des Karmels in Linz. Die neun Schwestern der Gemeinschaft leben in strenger Klausur. Ihr Tagesablauf teilt sich zu gleichen Teilen in Gebet, Arbeit und Schlaf. Diese Woche – am 15. Oktober – feiern wir unsere heilige Mutter Teresa, die vor 500 Jahre geboren wurde und uns die karmelitanische Lebensweise erträumt und erkämpft hat. Ihr war die Einfachheit in der Lebensführung überaus wichtig. Damit ist sie auch heute hochaktuell in einer Gesellschaft, die immer schnelllebiger und komplizierter wird. Ihr Anliegen – und mit ihr auch das unsere – ist das Öffnen unserer Welt für den immer gegenwärtigen Gott, der uns alle in Seiner unmittelbaren Nähe, als wirklich innige Freunde haben will.

Priorin Sr. Teresa Benedicta.

kiz/jw

Vormittags arbeite ich im Garten. Durch die Schöpfung trete ich mit dem Schöpfer in Beziehung, halte Zwiesprache mit ihm. Die anderen Schwestern pflegen die Kranken, kochen, waschen, reinigen die Räume, in denen wir mit unserem Herrn und Gott zu leben versuchen, verzieren Kerzen oder stellen Hostien her. All diese Tätigkeiten tragen dazu bei, dass wir „die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit“ mit unserer Liebe und Mühe sowie mit den Leiden und Freuden derjenigen Menschen erfüllen, die sie uns anvertrauen. So legen wir täglich unsere Hingabe wie die Sorgen und Anliegen der Kirche und der Welt zur Verwandlung auf den Altar.


28 Kultur

15. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

für sie gelesen

Ab 19. Oktober laden Bücher in oberösterreichischen Zügen zum Lesen und Fotografieren ein

Oberösterreich 1918 bis 1938

Herr Schaffner, auf meinem Platz sitzt ein Buch!

Das Oö. Landesarchiv hat Band II und Band III zum Zeitgeschehen 1918 bis 1938 in Oberösterreich herausgegeben. Während Band II vor allem wirtschaftliche Themen bearbeitet, richtet Band III den Scheinwerfer auf die bewaffneten Organisationen – Schutzbund, Heimwehr, Volkswehr und Bundesheer. Ebenfalls ausführliche Beiträge sind dem Adel, der KPÖ und Bischof Maria Gföllner gewidmet. Autor dieses Beitrags ist Jürgen Steinmair, Hollabrunner Gymnasiallehrer, Theologe und Historiker mit Schwerpunkt Politischer Katholizismus in der Zwischenkriegszeit. Der Beitrag widmet sich dem einzigen Bischof, der die gesamte Erste Republik und während des Ständestaates sowie auch noch in der NS-Zeit im Amt war. Gföllners Sympathie für den Ständestaat ist wie sein Eintreten gegen den Nationalsozialismus Thema. Steinmair charakterisiert Gföllner als Prinzipienmenschen, willensstark, mit bescheidenem Lebensstil, verbunden mit Rom und öfter in Opposition zum österreichischen Episkopat. Zur Heimwehr sei Gföllner bald auf Distanz gegangen. So sprach er z.B. ein Verbot aus, Fahnen politischer Parteien oder Vereine zu weihen. In Band II ist unter anderem über den Motorisierungsgrad in der Zwischenkriegszeit zu lesen. In Ried im Innkreis etwa besaß der Maschinenfabrikant Johann Georg Hartwagner das erste Auto. In anderen Kapiteln werden Auswanderungs-Biografien vorgestellt und die Bauwirtschaft geschildert. Im Beitrag über den Tourismus im Salzkammergut ist auch über Ausgrenzung jüdischer Sommerfrische-Gästen zu lesen. Ernst Gansinger Oberösterreich 1918–1938, Band II, Hrsg. Oö. Landesarchiv, 287 Seiten, ISBN 978-3-902801-22-7, € 35,–. Oberösterreich 1918–1938, Band III, Hrsg. Oö. Landesarchiv, 318 Seiten, ISBN 978-3-902801-23-4, € 35,–.

Bei der Aktionswoche „Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek“ fahren Bücher mit dem Zug und laden Bibliotheken zum rasanten Wettlesen. Es kann sein, dass Zugreisende demnächst ein Buch auf ihrem Platz vorfinden, das der Bibliothek Bad Ischl gehört. Dabei handelt es sich durchaus nicht um ein vergessenes Exemplar: Die Bibliotheksfachstelle der Diözese Linz hat die Aktion „Bücher fahren Zug“ im Rahmen der jährlichen Woche

Claudia Kronabethleitner und das Team der Bibliothek Bad Ischl schicken Bücher im Regionalzug auf die Reise. Privat

„Österreich liest“ initiiert. Bad Ischl ist eine der Bibliotheken, die sich daran beteiligen. Ein Ort der Kommunikation. „Wir bringen Lesestoff auf Schiene“, sagt Bibliotheksleiterin Claudia Kronabethleitner. Dass Bücher und Zeitschriften mit einem Aufkleber bestückt und am 19. Oktober frühmorgens in Waggons verteilt werden, ist nur eine der Aktivitäten der Leiterin und ihres ehrenamtlichen Teams. Sie veranstalten Lesungen

und Jazzkonzerte, bieten den Rahmen für einen Literaturkreis und gestalten Radiosendungen. Für das Freie Radio Salzkammergut hat Claudia Kronabethleitner gerade einen „Bücher fahren Zug“-Trailer aufgenommen. „Bib­liotheken sind keine reinen Austeilstätten mehr“, sagt sie, „wir müssen schauen, dass sie Orte der Kommunikation sind.“ Als Regionalbetreuerin ist Claudia Kronabethleitner auch für andere Bibliotheken im Salzkammergut zuständig. Eine Tätigkeit, mit der sie „über den eigenen Tellerrand hinausschauen kann“, wie sie sagt. Da kommt das Zugprojekt ganz recht. Der Lesestoff ist drei Wochen lang auf vier Regionalstrecken zwischen Braunau und dem obersteirischen St. Gallen unterwegs. Claudia Kronabethleitner hofft, damit auch Menschen zu erreichen, „die sonst nicht so offen für das Buch sind“. Um die Wette lesen. Offen für die vielen Facetten von Sprache ist jedenfalls die Linzer Autorin Dominika Meindl. Unter ihrem Künstlerinnennamen Minkasia ist sie im Rahmen der „Österreich liest“-Woche in Büchereien, Schulklassen und Jugenzentren unterwegs. Mit Schreibwerkstätten und einem Wettlesen, dem Poetry-Slam, hat sie schon im letzten Jahr Erwachsene und Jugendliche begeistert. Gerade mit ihnen arbeitet sie gern: „Die Jugendlichen sind frech und respektvoll zugleich, da entsteht oft etwas wirklich Unterhaltsames“, sagt Dominika Meindl. Und was hält sie davon, in Bib­ liotheken zu lesen? „Es hat auf alle Fälle etwas sehr Stimmiges.“ Christine Grüll XX Wer Bücher und Zeitschriften zwischen 19. Oktober und 8. November im Zug findet, kann sie in die Bibliothek zurückbringen oder ein Foto posten: www.facebook.com/buecherfahrenzug, https://tagboard.com/bücherfahrenzug

Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek Der Österreichische Büchereiverband lädt von 19. bis 25. Oktober zur heuer 10. Aktionswoche „Österreich liest“. Zahlreiche der 300 oö. Büchereien und Bibliotheken beteiligen sich mit Veranstaltungen. Unter den Lesenden sind Thomas Raab, Monika Krautgartner, Ludwig Laher und

Rudolf Habringer. Ziel der Kampagne ist es, den Stellenwert des Lesens zu steigern. Eine der Persönlichkeiten, die für die Aktionswoche werben, ist Starköchin Sarah Wiener: „Ich bin die Tochter eines Schriftstellers. Ich bin mit Büchern groß geworden. Lesen ist eine kulturelle Leistung,

Starköchin Sarah Wiener Sarah Wiener GmbH

ohne die ich mir nicht vorstellen kann, zu leben. Lesen ist Genuss, Erkenntnis, Lernen und Freude.“ XX www.oesterreichliest.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

15. Oktober 2015

Kulturland

Schale und Kelch von Waltrud Viehböck. Pfarrer Rupert Niedl hat sich das Ensemble zur Primiz ausgesucht – und verwendet es bis heute. viehböck (3)

n Ausstellung Josef Linschinger in Linz. Der Künstler Josef Linschinger hat im Pfarrzentrum Schwanenstadt aktuell zwei Doppeltüren zum Thema „Werke der Barmherzigkeit“ gestaltet. Zum 70. Geburtstag des Künstlers, der als bedeutender Vertreter der konkreten Kunst gesehen wird, gibt es in der Kunstsammlung des Landes OÖ eine Ausstellung mit seinen Arbeiten. Eröffnung: 15. Oktober, Dauer: bis 19. Dezember. u Info: www.diekunstsammlung.at

Ausstellung „Verwandlungen“ in memoriam Waltrud Viehböck

„Den – und keinen anderen“ Sie war die erste Frau, die einen Altar gestaltet hat. Als Künstlerin in einer Männerdomäne beeindruckte Waltrud Viehböck mit starkem Willen und Durchsetzungskraft. Sie gestaltete öffentliche Räume und Kirchen samt Inventar – und so mancher Primiziant bestellte bei ihr sein erstes „Messgeschirr“. Elisabeth Leitner

Pfarrer Rupert Niedl war im Frühjahr 1996 auf der Suche nach einem Motiv für s­ eine Primizeinladung. Er wandte sich an das damalige Kunstinstitut der katholischen Hochschule. Das Motiv fand er nicht, aber dafür ein Bild von einem Kelch. „Und ich wusste, den will ich und keinen anderen“, erzählt Niedl. Er nahm mit der Künstlerin Waltrud Viehböck Kontakt auf, diese fertigte zum Kelch noch eine Schale an. Niedl war von der Form des gestauchten Rohres angetan – und das ist bis heute so geblieben. „Ich halte ihn noch immer gern in meinen Händen, besonders, wenn ich ihn mit beiden Händen in die Höhe halte nach den Wandlungsworten“, erzählt Niedl. Schmunzelnd erinnert er sich, dass ein Kollege den Kelch mit einer „zerdetschten Coladose“ verglichen hat. Geknicktes Rohr oder deformierte Dose? Das ist Interpretation. – Die Beschäftigung und Weiterentwicklung geometrischer Formen und Ordnungssysteme zählte zu Viehböcks Stärken. Starke Persönlichkeit. „Ihre Kraft und ihr Lebenswille waren beeindruckend – auch in ihrer letzten Lebensphase“, erzählt Kunstvermittlerin Martina Gelsinger. Sie hat die ak­ tuelle Ausstellung „Verwandlungen“ in der

Galerie der Kreuzschwestern kuratiert – in enger Zusammenarbeit mit Viehböcks Ehemann Arthur. Welch starke Persönlichkeit ­Waltrud Viehböck war, zeigt sich, wenn man Stationen ihres Lebens betrachtet: Sie studierte an der Kunstschule Linz und schloss als erste Frau die damals neue Studienrichtung Metall in der Meisterklasse für Bildhauerei bei Prof. Helmuth Gsöllpointner ab. Heute gilt Sie

Waltrud Viehböck: Kunst und Leben bildeten eine Einheit. Rechts: Die Kapelle des Diözesanhauses, 1980.

als prominenteste Absolventin seiner Klasse im öffentlichen Raum. Als Metallplastikerin hat sie sich in einer Männerdomäne ihren Platz erkämpft. Viehböck lebte von 1937 bis 2014 und hinterließ viele künstlerische Spur­en in Oberösterreich: Sakrale Arbeiten finden sich u.a. im Kloster Baumgartenberg, in Puchenau und Ansfelden, in der Kirche St. ­Michael in Linz und im Diözesanhaus. Dazu ­kommen noch Gestaltungen im öffentlichen Raum wie etwa im Innenhof des Neuen Rathauses in Linz und der UNO-City in Wien. XX Info: Ausstellung „Verwandlungen“, bis 27. 11. in der Kreuzschwestern-Galerie in Linz, Stockhofstraße 2.

n 300 Jahre Stiftskirche St. Florian – mit Musik. Die Stiftskirche St. Florian feiert in diesem Jahr ihr 300-Jahr-Jubiläum mit verschiedenen Festlichkeiten. Am So., 18. Oktober wird Andreas Etlinger dazu ein Orgelkonzert geben. Beginn ist um 16.30 Uhr. Am So., 25. Oktober wird um 15 Uhr der Festgottesdienst musikalisch gestaltet: mit Sängerknaben, StiftsChor und dem Altomonte-Orchester. Am Mo., 26. Oktober wird in der Stiftsbasilika Händels „Mes­ sias“ erklingen. Es musizieren der Chor Ad Libitum und das Ensemble Barucco unter der Leitung von Heinz Ferlesch (18 Uhr). n Ausstellung „Rand“ im Architekturforum OÖ. Über den Tellerrand blicken, an den Rand gedrängt werden, Randgruppen, ... – mit dem Begriff „Rand“ sind Menschen im Alltag immer wieder konfrontiert. Die aktuelle Ausstellung im Architekturforum Oberösterreich (afo) trägt den Titel „Rand“, Künstler/innen wie Lorenz Estermann, Paul Kranzler und Eva Mair zeigen in dieser Ausstellung Arbeiten, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Ausstellung wird am Di., 20. Oktober, um 19 Uhr eröffnet. n Benefizkonzert in Wels. Im Stadttheater Greif findet am Fr., 23. Oktober, um 20 Uhr ein Benefizkonzert „Chicago Blues“ mit Jan Korinek und Groove statt. Das Konzert wird vom Verein Miteinander organisiert. XX Info: kulturforum@miteinander. com


30 Personen & Dank & Werbung DANK  Weitersfelden. Die Pfarre dankt der Ortsbauernschaft (im Bild), die wieder wesentlich zum Gelingen des Erntedankfestes beigetragen hat – beim Gottesdienst und danach. Die Jungbauernschaft verteilte Brotkostproben von Rosalinde Dumhard, das Team der Ortsbäuerinnen servierte Schmankerl vom Bauernhof zum Verkosten und das Kellner-Team um BauernbundObmann Fritz Reithmayr bot Most und andere Getränke an. Der Kirchenchor und die Saitenmusik Weitersfelden gestalteten sehr stimmungsvoll die Messfeier mit der OÖ. Bauernmesse mit. RIEPL

15. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

IM GEDENKEN

GEBURTSTAGE

 Der frühere Kroatenseelsorger in der Diözese Linz, KonsR P. Josip Tretnjak OFM, ist am 7. Oktober 2015 im 68. Lebensjahr in Kroatien verstorben.P. Josip wurde am 9. März 1948 in Stefanec, Kroatien geboren, am 8. Juli 1973 wurde er zum Priester geweiht. Er gehörte dem Orden der Franziskaner der kroatischen Franziskanerprovinz an. Von 1973 bis 1977 war P. Josip Kroatenseelsorger in Wien, danach vier Jahre Seelsorger in Deutschland und anschließend Pfarrer in Kroatien. Von September 1993 bis August 2014 war P. Josip Leiter der Kroatenseelsorge in der Diözese Linz, ab 1996 war er außerdem nationaler Koordinator der Kroaten in Österreich. Im September 2014 kehrte P. Josip zurück nach Kroatien, wo er nun auch begraben wurde. Am 11. Oktober 2015 feierte die kroatische Gemeinde Oberösterreichs in der Pfarre Linz-St. Quirinus (Kleinmünchen) um 11 Uhr eine Gedenkmesse für den Verstorbenen.

 Am 15. Oktober 2015 feiert KonsR Mag. Franz Spaller, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian, Pfarrer in Asten, seinen 60. Geburtstag. Der gebürtige Linzer besuchte das Bischöfliche Gymnasium Petrinum, trat 1974 ins Stift St. Florian ein und wurde 1982 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten in Mauthausen, Attnang, Ansfelden, Linz-Ebelsberg und Asten (ab 1992) ist er seit 1997 Pfarrer in Asten.

Korrektur Circo FantazzTico  Das Benefizkonzert in der Landesgalerie Linz mit Akrobaten des Circo FantazzTico findet nicht am 20. Oktober, sondern am Sonntag, 18. Oktober um 11 Uhr statt. Reservierungen: Tel. 0650/229 33 55.

 Am 22. Oktober 2015 vollendet KonsR Mag. Josef Etzlstorfer, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian, Pfarrer in St. Marienkirchen an der Polsenz, sein 60. Lebensjahr. Er stammt aus Windhaag bei Freistadt und trat 1974 ins Stift St. Florian ein. Nach der Priesterweihe 1982 war er Kaplan in St. Oswald bei Freistadt, Feldkirchen an der Donau und Goldwörth. Seit 1995 ist Etzlstorfer Pfarrer in St. Marienkirchen an der Polsenz, seit 2014 zusätzlich Pfarrprovisor von Maria Scharten.

JUBILÄUM

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ELTERNTIPPS-ABENDE IN ALLEN BEZIRKEN

Guter Rat zu Kind und Beruf Umfassende Information und persönliche Beratung rund um Karenz, Kinderbetreuungsgeld, Elternteilzeit und beruflichen Wiedereinstieg bietet die AK frisch gebackenen und werdenden Müttern und Vätern bei Elterntipps-Abenden in allen Bezirken.

K

aum ein Ereignis wirbelt den Alltag so kräftig durcheinander und wirft so viele Fragen auf wie die Geburt eines Kindes. Die Arbeiterkammer veranstaltet daher in diesen

Tagen in ganz Oberösterreich Elterntipps-Abende. Dort können sich junge Eltern darüber informieren, welche Ansprüche sie während und nach der beruflichen Babypause haben und welche Termine zu beachten sind. So wissen zum Beispiel viele Mütter nicht, dass sie zwar das Kindergeld bis zweieinhalb Jahre beziehen können, der Arbeitsplatz aber nur zwei Jahre gesichert ist. „Um alle Fragen zu Karenz, Kindergeld, Elternteilzeit und beruflichen Wiedereinstieg ausführlich beantworten zu können, haben wir auch Arbeitsmarktservice, Gebietskrankenkasse, BFI und den Verein Tagesmütter gebeten, bei den ElterntippsAbenden dabei zu sein. So können wir den jungen Müttern und Vätern

an einem einzigen Abend eine komplette Rundum-Beratung bieten“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Wann ein Elterntipps-Abend in Ihrer Nähe stattfindet, erfahren Sie auf ooe.arbeiterkammer.at/Service/ Veranstaltungen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.

 Elisabethinen. Am 4. Oktober 2015, dem Fest ihres Ordensvaters Franz v. Assisi, feierten Sr. M. Bonaventura Leonhardsberger (re.) aus Saxen ihr 65-jähriges und Sr. M. Elisabeth Edlmayr (l.) aus Hargelsberg ihr diamantenes Professjubiläum. Mit den Jubilarinnen freut sich Generaloberin Barbara Lehner. ELIS


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

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Brücken statt Barrieren Ich sehe vor allem Barrieren. Einige Beispiele: der Ausschluss der Frauen vom Priesteramt und anschließende Exkommunikation (Fr. Heizer aus Innsbruck), Ausschluss verheirateter Priester, Ausschluss der Homosexuellen, Entlassung homosexueller Priester, Ächtung der heimlichen Priesterkinder, die sich outen, Verhinderung der gemeinsamen Kommunion mit anderen christlichen Kirchen, (...). Was heimlich gegen die Richtlinien des Vatikan geht, wird geduldet: Priester mit Lebensgefährtin und deren Kinder, Priester mit wechselnden Frauenbeziehungen, auch mit verheirateten Frauen etc. Wo sind die Brücken zu diesen Menschen? Selbstgerecht wird bestimmt, wer zu ihnen gehört. Mag. Michael Pammer, Ottensheim

Es geht um Beistand Sehr geehrter Herr Kardinal! Im Hinblick auf die Familiensynode haben Sie gegenüber Ö1 festgestellt: Eine Erlaubnis nach dem Schema „dreimal, viermal heiraten, alles wird abgesegnet“ wird es nicht geben. Darum geht es ja gar nicht! Es geht uns besorgten Christen in Österreich bei der Frage der Sakramentenspendung an Wiederverheiratete um Vergebung, Versöhnung und um Gottes Beistand im Falle eines Neubeginns. Nur mit der Gnade, die aus dem Empfang der Sakramente fließt, und voll eingebunden in eine Pfarrfamilie werden wiederverheiratete Eltern ihren Kindern auch eine religiöse Erziehung mit starker Prägung auf die Sakramente vermitteln können. Darauf haben diese Kinder katholischer Eltern aber einen Anspruch. Leonhard Hohenauer, Leonding

Kommt die Islamisierung? Viele machen sich Sorgen, wie sehr die Integration der Flüchtlinge aus Ländern mit arabisch-muslimischer Kultur unsere Gesellschaft verändern wird. (...) Wer von uns kennt muslimische Gläubige schon persönlich? Diese Darstellung ist – so wie wir es auch bezüglich der katholischen Kirche beklagen – von Skandalen, Missständen und Problemen dominiert und unterschlägt des Öfteren die guten Seiten. (...) Es gibt ihn schon, den modernen, aufgeklärten europäischen Islam. Er wird getragen und entwickelt von muslimischen Gläubigen besonders der zweiten Generation. Sie sind hier geboren, fühlen sich als Europäer/innen, Österreicher/innen und wollen das auch bleiben. Sie treten für Menschenrechte, Frauenrechte, Trennung von Religion und Staat und Demokratie ein und interpretieren den Koran nicht in einer fundamentalistischen Weise. Doch diese Gruppe wird nicht gehört. Von ihren Aktivitäten wird nicht berichtet, sie werden kaum unterstützt und allein ge-

lassen. Damit sinkt auch die Chance, dass ihre Stimme in den innerislamischen Diskussionen größeres Gehör findet. (...) Was allerdings stimmt ist, dass wir Christ/innen uns mit dieser Religion befassen werden müssen und dass der Rückgang des praktizierten Christentums damit zu einer Frage wird, die sich viele Menschen, die Angst vor dem Islam haben, stellen sollten. Mag. Dorothea

es kein „Homo-Gen“ gibt. In einem Interview von Markus Hengstschläger mit der SonntagsRundschau räumte er ein, dass Homosexualität eine genetische Komponente von etwa 10 % hat, der Rest ist Umwelt. Es ist befremdend, dass die KirchenZeitung immer wieder solche Falschinformationen verbreitet. Rosa Hofstadler, Freistadt

Schwarzbauer-Haupt, Leonding

Weniger Konsum

Glaubensdienerinnen

Zu Beiträgen in Nr. 41, S. 2 und 3

Zum „Glaubensdienerinnen“, Nr. 41, S. 31

Ich gratuliere zum Leserbrief Glaubensdienerinnen und möchte hinzufügen: Es wird viel gejammert über den Priestermangel und gerätselt, warum Gott die Gebete um geistliche Berufungen nicht erhören will. Gott erhört die Gebete und er beruft. Er beruft Frauen und Männer, Ledige und Verheiratete zum Dienst am Altar, zum Dienst an den Menschen. Und den meisten Menschen ist es nicht mehr wichtig, ob ein Seelsorger „geweiht“ ist, wichtig ist vielmehr, dass einem die Seelsorger auf Augenhöhe begegnen, dass sie eine Sprache sprechen, die die Menschen auch verstehen, und dass sie Zeit haben – diesen Anforderungen werden diese Glaubensdienerinnen wohl gerecht werden, Männer, wie Frauen – und sie sind die Zukunft dieser Kirche. Gott sei Dank, dass es sie gibt! Renate Bachinger, Eberschwang

Homosexualität und Kirche Zu den Beiträgen in Nr. 41, S. 2 und 14

Danke Dr. Niederleitner für seinen klaren Kommentar zum Thema Homosexualität und Frau Mag. Christine Grüll für den berührenden Artikel „Wie du auch bist, wir lieben dich“ über die Familie Baumgartner, deren Sohn Florian wir in unserer Pfarre St. Franziskus im Jahre 2004 als Pastoralpraktikant kennen und schätzen gelernt haben. Für junge Menschen, mit denen er jetzt zu tun hat, ist seine Homosexualität ganz selbstverständlich. Und seine Mutter sagt: „Florian ist halt so, wie andere blonde Haare haben.“ Wie wünschte ich mir, dass sich diese natürliche Einstellung – die in voller Übereinstimmung mit der Botschaft Jesu ist – auch bei der Familiensynode durchsetzt.

Ich gratuliere zu dem feinen Leitartikel „Verlustanzeige“. „... dass das Glück in der ständigen Steigerung, im Fordern nach Mehr, zu finden sei ...“ „... im Inneren ziemlich leer geworden ... Hier ist man selber gefragt“! Das trifft es sehr auf den Punkt. Die Steigerung nach Mehr ist noch in dem Artikel von Ernst Gansinger zu finden „Die Angst als Wahl­ motiv“! Die vielen Flüchtlinge und der Weltklima-Temperaturanstieg – beides wird uns schon lange vorausgesagt! Alleine Ihr Artikel bzw. die Worte von Frau Regina Polak in der letzten KiZ „Die Angst als Wahlmotiv“ ist allemal ein Jahresabo der KiZ wert. (...) Nur wenn wir uns jetzt alle beim meist sinnlosen Konsum zurücknehmen, können wir alle gewinnen! Fred Ebner, katsdorf

Dummheit oder Bosheit? Caritaspräsident Dr. Leopold Ungar (1912 bis 1992) legte im Zeitzeugen-Buch (ORF und Universität Salzburg) einige Bekenntnisse nieder. „Die Dummheit hat in Wirklichkeit in der Weltgeschichte viel Ärgeres verbrochen als die Bosheit, und tut es auch heute.“ Johann Nestroy sagte einmal: „Und wie oft hat der G’scheite Momente, wo er sich wünscht, recht dumm zu sein, der Dumme hingegen wünscht sich nie, g’scheit zu sein, er glaubt’s ohnedem, daß er’s is.“ In diesem Fall ist nicht einmal das bekannte Sprichwort: „Der Alten Rat, der Jungen Tat!“

„Je dümmer der Mensch, desto mehr Wohlgefallen hat er an sich selbst.“ Johann Nestroy

Gottfried Ilming, Linz-St. Franziskus

Homosexualität ist nicht genetisch bedingt! Der Aussage: „Wie du auch bist, wir lieben dich“, ist nichts hinzuzufügen. Wohl aber dem Irrtum, dass Homosexualität dargestellt wird wie eine genetische Anlage, so wie blonde Haare! Wenn es so wäre, wäre es unmöglich, diese Neigung zu verändern. Dass es aber möglich ist, haben genügend Fälle bewiesen. Der Genetiker Markus Hengstschläger hat in seinem Buch „Die Macht der Gene“ eindeutig festgestellt, dass

Wikimedia Commons

richtig. Ein alter Dummer kann keinen guten Rat geben. Auch der bekannte Spruch „Der Kluge gibt nach“ ist eine Gefahr – so entsteht die Herrschaft der Dummheit. Darüber kann man auch heute nachdenken. Franz Lugmayer, steyr

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; leserbriefe@ kirchenzeitung.at


unter uns Besuch in einer stillen Wohnung Nach dem Tod eines Menschen verändern sich auch die Räume, in denen er gelebt hat. Sie sind ein guter Ort zum Nachdenken – über das Leben an sich.

DENK mal 19

Ist doch logisch!

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Unter den Einsendungen verlosen wir ein Buch mit Logik-Rätseln.

Beim Denk Mal Nr. 40 (gefragt waren zusammengesetzte Haupt-

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wörter, die in der Zusammensetz­ ung AB wie in der Zusammensetz­ ung BA Sinn machen) hat Maria Paminger aus Pennewang gewonnen. Sie hat, wie viele Einsender/ innen eine Menge Wörter gefunden – 257 waren es, etwa Wasserski / Skiwasser.

CHRISTINE GRÜLL CHRISTINE.GRUELL@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Helfen macht uns zu Menschen.“ Caritas und Brandstätter Verlag haben dieses Motto einer kleinen Broschüre gegeben, die Zahlen und Fakten zur Flucht nach Europa aufbereitet

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Nach den Wahlen bleibt vielen Politikerinnen und Politikern keine Wahl mehr.

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Ernst Gansinger

Die Zahl in einem roten Kästchen gibt an, welche Summe aus den Zahlen rechts daneben (wenn der Eintrag rechts oben steht) bzw. darunter (wenn der Eintrag im Kästchen unten platziert ist) zu bilden ist. Es kommen ausschließlich Zahlen von 1 bis 9 vor. Für eine Summenbildung darf keine Zahl mehrmals verwendet werden. < bedeutet, dass die einzutragende Zahl kleiner als die Zahl sein muss, die dahinter steht (< 4 heißt also, dass nur eine 1, 2 oder 3 in Frage kommt) umgekehrt verlangt > eine größere Zahl als die Zahl danach. Das durchgestrichene = sagt: diese Zahl kommt nicht in Frage. In einem Kästchen ist schon eine Zahl eingetragen. Machen Sie mit. Schicken Sie Ihre Lösung bis 23. Oktober 2015.

24

Zwei mir liebe Verwandte sind vor einigen Monaten gestorben. Es wird Zeit, die Wohnung aufzugeben. Bevor wir mit dem Ausräumen beginnen, wollen wir uns vor Ort einen Plan dafür machen. Leise und mit einer Scheu gehen wir durch die Räume. Der Abreißkalender in der Küche zeigt immer noch den Monat Mai an. Auf dem Bett im Schlafzimmer liegen T-Shirt und Hose, als hätte sie gerade jemand ausgezogen. Die Zimmerpflanzen sind vertrocknet. Die ­Stereoanlage strahlt förmlich vor Stille. Im Badezimmer räumen wir die Schubladen aus. In meiner Hand bleibt eine kleine Plastikdose mit Lidschattenpulver zurück. Ist das alles, was von einem Leben übrig bleibt?, sage ich traurig. Nach einer Weile schütteln wir alle den Kopf. Das alles, Möbel, Kleidung, Bilder und die moderne Kaffeemaschine, sind nur ein Rahmen, in dem wir uns ein Leben lang bewegen. Was bleibt, das sind die Geschichten. Wie die, die unser verstorbener Verwandter auf Familienfesten so gerne erzählt hat. Bis der blaue Lidschatten seiner Frau vor lauter Lachen ganz schön verschmiert war.


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