KiZ-ePaper 43/2013

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Nr. 43 I 24. Oktober 2013 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 68

3 Im Gespräch. Frauen und Kirche – neu diskutiert. 9 Pfarren. Zweite Heimat für Bulgaren. 10 Thema. Droht die Überbevölkerung? Der Reisepass. Eintrittskarte in ein sorgenloseres Leben.

WALDHÄUSL

14 Mit Tieren leben. Nutztiere.

Die Tür zur Heimat 88 mal 125 Millimeter. So groß ist die „Tür“, die Menschen den Zugang zu allen bürgerlichen Rechten und Pflichten eröffnet: ein Reisepass. Wer ihn bekommen soll, ist eine der heißesten politischen Fragen – in Österreich und in der ganzen Welt. Ob Inländer oder Ausländer ist mit dem kleinen Dokument entschieden. Wer einen Reisepass besitzt, hat Heimat. Um sein Zuhause muss er nicht fürchten. Der Nationalfeiertag am 26. Oktober ist ein Tag des Nachdenkens über das nationale Selbstverständnis Österreichs. Welche Rolle

will Österreich spielen auf dieser Welt? Und wie begegnet Österreich seinen nichtösterreichischen Landsleuten? Von den 8,5 Millionen in Österreich lebenden Einwohnern haben bereits über 1 Million Menschen nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. Die meisten davon kommen aus anderen EU-Ländern. Am schwersten haben es jedoch die Asylsuchenden. Bis Ende August haben im heurigen Jahr 11.402 Menschen einen Asylantrag in Österreich gestellt. Zum Nationalfeiertag: Seite 6/7

18 Bewusst leben. Jetzt ein Hochbeet anlegen. 19 Glaube. Der Blick empor zum Himmel. 19 Kultur. Der Film „Die große Reise“. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

24. Oktober 2013

Ist das nicht eine wunderbare Salatgurke?

Bürgerbegehren ausgetrickst? Im Vertrag von Lissabon hat die EU das Instrument des Bürgerbegehrens eingeführt. Lebensschützer wollten diese Möglichkeit nutzen, sind aber zunächst bei der EU-Kommission abgeblitzt, weil für Fragen wie Abtreibung, Euthanasie oder Embryonenschutz die einzelnen Mitgliedsländer zuständig seien. Da es in der EU aber durchaus Politikbereiche gibt, die mit Lebensschutz zu tun haben – wie die Förderung der embryonalen Stammzellenforschung –, wurde die Bürgerinitiative „One of us“ dann doch zugelassen. Jetzt, wo sie erfolgreich ist, will das EU-Parlament unter Anwendung aller möglichen Tricks plötzlich eine Pro-Abtreibungs-Entschließung durchboxen. Ob zuständig oder nicht – Hauptsache wir machen Druck gegen mehr Lebensschutz ist die Parole.

KirchenZeitung Diözese Linz

Seit Tagen liegt sie am Fensterbrett. Eine schön gewachsene Salatgurke, gerade noch geerntet vor dem ersten Frost. Aber eigentlich ist die Zeit der Gurken vorbei. So bleibt sie liegen. Morgen vielleicht. Vor einem Vierteljahr wäre es anders gewesen. Die erste Gurke wurde sehnsüchtig erwartet. Jetzt kann man sie pflücken. Endlich. Endlich! Dass alles endet. Sogar die Lust auf Gurke. Das ist das Problem, mit dem Menschen schwer zurechtkommen. „Ist das nicht ein wunderbares Leben“, fragt ein eher banales Lied – und kommt in der dritten Strophe zum Schluss: „Alles Schöne geht einmal vorüber.“ Da haben wir es wieder. Dieses Vorübergehen, das Enden. Aber man stelle sich vor: nicht nur das Schöne, auch die Probleme fänden kein Ende, all die schlimmen, traurigen Sachen.

Mit dem Schönen und Guten ist es so wie mit der Gurke: irgendwann hat man keine Lust mehr darauf. Alles hat seine Zeit. Sie kommt, sie geht. Ist das nicht eine wunderbare Salatgurke, die einem, auch wenn sie innerlich vermutlich schon wässrig schmeckt, doch davon erzählt, wie Dinge wertvoll werden, weil sie endlich sind? Und auch davon: dass es im nächsten Jahr frische Gurken geben wird. Endlich.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Lothar Pöll, Superintendent

Den Kompass nachschärfen

Hans Baumgartner

Erstmals wurde ein Vertreter der kleinen evangelisch-methodistischen Kirche zum Vorsitzenden des Ökumenischen Rates gewählt. Lothar Pöll (62) tritt am 1. Jänner das neue Amt an.

Ein Problem vor unserer Tür

susanne huber

Hans Baumgartner

In Österreich zählen gerade einmal 1500 Gläubige in zehn kleinen Gemeinden zur methodistischen Kirche; weltweit ist sie aber fast so groß wie die lutherische Kirche. Lothar

KIZ/Privat

Ja, es gibt sie. Nicht nur in den armen Ländern des Südens. Nein, auch vor unserer Tür. 268.000 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche leben in Österreich. Geld fehlt da nicht nur, um gesundes Essen auf den Tisch zu bringen und Miete, Strom, Gas und Wasser zu bezahlen. Es fehlt auch, wenn es darum geht, Kinder am Leben ihrer Altersgenossen teilhaben zu lassen. Da gibt es keinen Skikurs, kein Lernen eines Instruments, keine Einladung von Freund/innen. Soziale Ausgrenzung nennt man das. Das hinterlässt Spuren an Körper und Psyche. Davon am stärksten betroffen sind Kinder – wie könnte es anders sein – von Alleinerzieherinnen und aus Migrantenfamilien. In einem reichen Land wie Österreich sollte es das nicht geben.

„Es ist mir ganz wichtig, dass wir uns als Kirchen zu gesellschaftlichen Fragen gemeinsam und deutlich zu Wort melden – etwa in der Frage Asylwerbender, wo es nach Lampedusa so nicht weitergehen darf.“ Lothar Pöll

Pöll ist seit 2001 Superintendent der Methodist/innen. Zuvor war er 27 Jahre Pfarrer (Pastor) in Salzburg und Linz. Bereits in dieser Zeit habe er intensive ökumenische Kontakte gepflegt, „aus persönlicher Überzeugung, aber auch, weil unserer Kirche neben dem sozialen Engagement die Ökumene besonders wichtig ist“, sagt Lothar Pöll. Dass er nun als kommender Vorsitzender des Ökumenischen Kirchenrates beides vereinen kann, die Förderung der landesweiten Ökumene und das Soziale, freue ihn. So ist es ihm ein großes Anliegen, „das Ökumenische Sozialwort nach zehn Jahren den neuen Herausforderungen und Entwicklungen anzupassen. Wir müssen diesen wichtigen Kompass nachschärfen, für uns als Kirchen – und für die Gesellschaft.“ Unterwegs. Von Jugend an in seiner Kirche aktiv hat der geborene Wiener bald bemerkt, dass der eingeschlagene Weg als Elektrotechniker „nichts für mich ist“. Er studierte Theologie und wurde Pfarrer. In Salzburg feierte seine Gemeinde in einer katholischen Unterkirche Gottesdienst. Daraus entwickelte sich eine Freundschaft zum Pfarrer, „der mir den Schatz katholischer Spiritualität geöffnet hat.“ Als Superintendent hat sich Pöll dann besonders für den Ausbau der Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchen AB und HB engagiert (gemeinsamer Religionsunterricht, Vikarsausbildung, Pfarrer/innen-Tage).


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

24. Oktober 2013

Podiumsdiskussion bei den Marienschwestern in Linz

Präsidentin ist zuwenig Papst Johannes Paul II. hat 1988 das apostolische Schreiben über „Die Würde und Berufung der Frau“ verfasst. Fünfundzwanzig Jahre danach sprechen vier Frauen über ihre Vorstellung von der „Rolle der Frau in der Kirche“. Josef Wallner

Seit ihrem Eintritt in den kirchlichen Dienst vor fast dreißig Jahren ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Kirche ihr großes Anliegen, sagt Mag. Sissy Kamptner. Die Pfarrassistentin von SteyrChristkindl und Vorsitzende der Diözesanen Frauenkommission stellt aber nüchtern fest: „Seither hat sich nichts verändert, was die offizielle Rolle der Frauen betrifft.“ Inzwischen haben Frauen neue Dienste wie Pfarrassistentin in der Kirche übernommen. Das hat zur Folge, dass die Kluft zwischen kompetenten Frauen in der Kirche und der offiziellen Stellung der Frau in der Kirche nicht mehr vermittelbar ist, so Kamptner. Ihr Glaube sagt ihr, dass Jesus die Ungleichheit, die sich im Ausschluss der Frauen von den Weiheämtern zeigt, nicht gewollt hat. Sie ist aber überzeugt: „Wenn die Kirche Jesus-näher wird, geht auch für die Frauen etwas weiter.“ Papst Franziskus macht ihr Hoffnung: „Er hat ein tiefes Gespür für Ungleichheit und Benachteiligung. Da könnten Änderungen kommen.“ Nicht auf oben warten. Ebenfalls auf Papst Franziskus weist Brigitte Gruber-Aichberger, Direktorin der Abteilung pastorale Berufe, hin. Der Papst sagte im Juli 2013 bei einer

Pressekonferenz: „Man kann die Frau nicht auf die Rolle der Messdienerin oder der Caritas-Präsidentin oder Katechetin beschränken … Nein! Es braucht mehr, aber vertieft mehr, auch auf mystischer Ebene mehr.“ GruberAichberger erinnert an die viele Frauen, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich auf allen Ebenen – mit Ausnahme des Weiheamts – in der Kirche einbringen. Sie selbst ist in vielen Gremien die einzige Frau. Das sagt ihrer Überzeugung nach mehr über die Strukturen in der Kirche als über die Frauen aus. Eine erste und oberste Dringlichkeit besteht darin, die patriarchalen Strukturen in der Kirche so aufzubrechen, dass Leitungsämter in gleicher Weise für Männer und Frauen möglich sind. „Wir müssen die Ämter für Männer und Frauen lebbar gestalten. Damit können wir heute anfangen. Da müssen wir nicht auf die Zulassung der Frauen zu den Weiheämtern warten.“ Das Gleichstellungsprojekt der Diözese Linz ist für sie ein wichtiger Schritt in diese Richtung: „Frauen, die sich für frauengerechte und partnerschaftliche Strukturen in der Kirche einsetzen, sind keine Querulantinnen, sondern geben ein Glaubenszeugnis.“ Frauen zahlen die Zeche. Die Umweltreferentin der Diözese Linz Mag. Lucia Göbesberger macht auf den Zusammenhang von der Sorge um die Schöpfung und Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam. Studien zeigen, dass Frauen mehr Bewusstsein für die Bewahrung der Schöpfung haben. Und sie tragen überdies die Hauptlast der Arbeit, Versorgung und Pflege, wenn Umweltschäden oder Katastrophen aufgearbeitet werden müssen.

Moderiert von P. Herwig Büchele SJ (Mitte) diskutierten am 21. Oktober 2013 über „Die Rolle der Frau in der Kirche“ (von links): Lucia Göbesberger, Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl, Brigitte Gruber-Aichberger und Sissy Kamptner. Das „Netzwerk der Christen“ und das Sozialreferat der Diözese haben das Podiumsgespräch veranstaltet. kiz/jw

Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl ist Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel. marienschwestern

Zum Thema Nicht Rolle, sondern Wesen Nicht von ihrer Rolle als Frau in der Kirche möchte Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl reden, sondern von ihrem Wesen als Frau, vom Sein, das jede Frau durchdringt. Der Generaloberin ist dabei eine Ordensheilige Orientierung: die Karmelitin Sr. Teresa Benedicta, besser bekannt als Edith Stein. Diese schreibt: „Der Eigenwert der Frau besteht im Wesentlichen in der besonderen Empfänglichkeit für das Wirken Gottes in der Seele.“ Die Fähigkeit, körperlich und geistig Leben empfangen, es schützen und pflegen und dadurch Mutter sein zu können, macht für Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl das Wesen der Frau aus. „Ich sehe mich als mütterliche Frau, obwohl ich keine eigenen Kinder habe.“ Charisma der Mütterlichkeit. Das Charisma der Mütterlichkeit möchte sie in der Kirche leben. Dabei gibt es keine niederen oder höheren Dienste, sondern unterschiedliche, betont sie nachdrücklich: „Wenn eine Frau in der Verkündigung tätig ist, hat das denselben Wert wie in der Küche.“ Das Priesteramt für die Frau ist für sie kein Thema: „Ich bin aber dankbar, dass sich Frauen damit beschäftigen.“ Im Blick auf Entscheidungen, die im Vatikan getroffen werden, sagt sie: „Wenn in Rom mehr Frauen tätig wären, täte das der Kirche gut.“ Sie findet es daher ermutigend, dass sich Papst Franziskus für mehr Leitungsverantwortung für Frauen ausgesprochen hat.


4 Oberösterreich

24. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Männerbewegung stellt sich auf die Spuren von Papst Franziskus ein

Die neue Kirche hat begonnen Ungemein zärtlich, herzlich und mit großer Ausstrahlungskraft. So erleben viele Papst Franziskus. So soll auch die Kirche sein. Beim Diözesantag der Katholischen Männerbewegung (KMB) ging es um eine Kirche mit neuer Anziehungskraft. Matthäus Fellinger

Samstag, 19. Oktober. Strahlender Sonnenschein – und dennoch ein voller Saal beim Diözesantag der Katholischen Männerbewegung im Schloss Puchberg. An Tagen wie diesem merkt man es. Es weht ein neuer Wind in der Kirche. Die rund 250 Leute im Saal spüren, wovon der Theologe Franz Gruber in seinem Festreferat spricht: Die „Chance, dass Christsein neu gefunden werden kann auf der

Grundlage von Freiheit und spiritueller Erfahrung“, lebt. Um das Zweite Vatikanische Konzil ging es – und um die Zukunft der Kirche mit dem n ­ euen Papst Franziskus. „Was wir heute erleben, ist das Ende der bisherigen Ordnung von Religion und Gesellschaft“, stellte Gruber fest. Er ging auch auf Enttäuschungen nach dem Konzil ein, zum Beispiel beim Thema Liebe und Sexualität. Die Herausforderungen der modernen Ehe und Familie wären nicht wirklich verstanden, unzählige Menschen und Ehepaare vor den Kopf gestoßen worden. Heute hätte die Kirche nicht nur in der jungen Genera­tion in Sachen Sexualmoral jede Autorität verloren „Das ist unendlich schade und bedauerlich, denn gerade ein liebevoller Umgang mit Sexualität wäre so wichtig.“

Angeregte Pausengespräche beim Diözesantag der Katholischen Männerbewegung.

Lindorfer/kmb (2)

Mit dem Eros des Glaubens. Aber: „Nicht nur die Probleme prägen die Gegenwart, sondern auch die Hoffnungen, Visionen und Neuanfänge“, betonte Gruber. „Wenn Menschen entdecken, dass der Glaube dem Leben dient, suchen sie diesen Glauben wieder“, ist der Theologe überzeugt. Die Zukunft eines neues Christentums hätte längst begonnen – in der die Kirche als heilende Gemeinschaft und Behüterin des Lebens wirkt. Mit Papst Franziskus würden erste Umrisse einer Kirche der Zukunft schon erkennbar, getrieben vom „Eros des Glaubens“, vital und voll Leidenschaft. Von Klarheit, Einfachheit und von einem starken Empfinden für den Nächsten wäre diese Kirche geprägt. „Die Menschen sind selbst der Wandel, den sie suchen“ – so Gruber. Kirche des Hörens. Franz Gruber analysierte auch die ersten Monate des Franziskus-Pontifikates. Der Papst werde kaum in die Lehrtradition der Kirche eingreifen, sondern die diakonische, selbstkritische Aufgabe der Kirche in den Mittelpunkt rücken. Und: „Der Papst will, dass die Kirche vor allem zuhört.“ Von den Bischöfen erwartet er, dass sie „ihr Ohr beim Volk haben“. Zielgenaue Politik. KMB-Diözesanobmann Franz Gütlbauer versucht mit der Männerbewegung diese Vision einer heilenden Kirche im Kirchenalltag zu bekräftigen. So ging er auf die andauernde Flüchtlingstragödie vor Lampedusa ein: „Eine Gesellschaft, die angesichts solcher Katastrophen nur daran denkt, die Mittel für Flüchtlingsabwehr zu erhöhen, handelt unchristlich“, betonte er.

Fotoausstellung „Unser Sonntag“ Linz. Flexibel, jederzeit abrufbereit, am besten auch am Sonntag: Menschen im Arbeitsleben verlieren immer mehr an gemeinsamer Zeit mit Familie und Freunden. Doch diese Zeit am Sonntag hat einen wichtigen gesellschaftlichen Wert, betonen die Vertreter/innen der Allianz für den freien Sonntag. Eine Fotoausstellung stellt bis 14. November jene Menschen in den Mittelpunkt, die mit ihrer Arbeit auch am Sonntag dafür sorgen, dass andere ihn genießen können. XX Arbeiterkammer OÖ, Volksgartenstraße 40.

Tellerwäscherin.

Rene Wagner

„Man könnte durchaus sagen, dass die eigentliche Krise der Kirche darin liegt, dass sie nicht in der Gegenwart lebt. Ein Teil von ihr lebt noch immer in der Vergangenheit, und ein anderer träumt von irgendeiner Zukunft – aber Gott begegnet uns in der Gegenwart.“ Theologe Dr. Franz Gruber


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Oberösterreich 5

24. Oktober 2013

Kurz Notiert Don Quichottes Sieg. Nicht ein Kampf gegen Windmühlen, sondern für ein Windrad hat von Familie Holzner in Kleinreifling viel Ausdauer und Hartnäckigkeit gefordert. Wir berichteten darüber im März 2013. Letzte Woche aber, am 15. Oktober, konnte der Erfolg ­gefeiert werden. Die Behörde erlaubte die Aufstellung des Windrades, das ausschließlich für den Eigenbedarf Strom liefert.

Die Szene am Jakobsbrunnen stellten Mitglieder des Seelsorgeteams von assista dar.

Kiz/EG

Die Gesellschaft hat noch immer ein Wertschätzungs-Defizit für Menschen mit Beeinträchtigung

Beziehung sprengt Grenzen KiZ/EG

Zum „Fest der Begegnung“ hatten die Behindertenseelsorge der Diözese Linz, assista und Union No Limits am 20. Oktober nach Altenhof eingeladen. Das Thema „Sehnsucht nach Beziehung“ wurde vor allem im Wortgottesdienst angesprochen. Ernst Gansinger

Am Jakobsbrunnen (Joh 4) begegnete Jesus der samaritischen Frau. Er, der um die fünf Männer der Frau wusste, verurteilte nicht, führte ein religiöses und sie ernst nehmendes Gespräch. Beziehung sprenge Grenzen, verdeutlichte der Gottesdienst, den Behindertenseelsorger Rupert Niedl leitete und der vom Chor St. Pius musikalisch gestaltet wurde. Sehnsucht und Beziehung. Beides klang bei den Grußworten von assista Geschäftsführer Walter Binder und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl an. Sie betonten das Recht von Menschen mit Beeinträchtigung, ein normales Leben zu führen, gestaltet nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Unerfüllte Sehnsucht, so Ackerl, sei die schlimmste Form der Sucht. Gäbe es mehr Wertschätzung für die Menschen mit Handicaps, könnte wesentlich mehr in Fragen ihrer selbstverständlichen Teilnahme am gesellschaftlichen Leben weitergehen. Assistenz. Etwa 50 Menschen leisteten ehrenamtlich Assistenz und halfen mit, dass die Sehnsucht nach ungehinderter Teilnahme der

Menschen mit Beeinträchtigung nicht durch Barrieren zur unerfüllten Sehnsucht wurde. Diese Unterstützung kam von Privaten und von Mitgliedern des actionpools der young caritas, der No-Limits-Helferbörse und der oö. Pfadfinder/innen. So feierten 200 Menschen mit und ohne Behinderung ein Miteinander, bereichert durch die Auftritte der Trommelgruppe Djembro, der Band musica invita und des Jongleurs Gausl. Die Veranstalter bedankten sich beim Medienpartner KirchenZeitung und den Sponsoren – LandeshauptmannStellvertreter Josef Ackerl, Stift Schlägl, Biowein Hofer, Lamuhr Catering und Vinothek.

In kaum einer Stunde hatte ein Kran den 15 Meter hohen Mast aufgestellt, auf dessen Spitze die Rotorblätter (mit einem ­Radius von 3,5 Metern) befestigt waren. Für das Fundament wurden 21 Kubikmeter Beton gebraucht. Familie Holzner ist nun erleichtert. „Das Aufstellen war bei Weitem leichter als der Behördenweg“, sagt Bernhard Holzner. Das Windrad der Familie ist ­eines von mehr als 100, die bisher die Firma Schachner aus Seitenstetten aufgestellt hat.

Rechtsextremismus bekämpfen! Zum Treffen des Netzwerkes gegen Rassismus und Rechtsextremismus kamen am 19. Oktober etwa 160 Teilnehmer/innen ins Bildungshaus Schloss Puchberg. 68 Organisationen bilden bereits dieses Netzwerk, das von Jahr zu Jahr wächst. Wieder wurde kritisiert, dass Landesregierung, Sicherheitsbehörden und Justiz den Rechtsextremismus zu wenig bekämpfen. Es müsse stärker nach neonazistischen Tätern gefahndet werden. Demokratische Parteien müssten sich gegen die FPÖ, die Kontakte in die rechtsextreme Szene habe, abgrenzen.

Der per Skype in den Veranstaltungssaal übertragene Vortrag des deutschen Journalisten Thomas Kuban, der jahrelang verdeckt in der rechtsradikalen Szene recherchierte, verdeutlichte den Handlungsbedarf: Bei vielen Zusammenkünften der Neonaziund Rechtsextremen-Szene würden die Sicherheitsbehörden wegschauen, Der Zulauf zur Neonazi-Szene wächst. Häufig werde über Konzerte rechtsradikaler Musik-Bands mobilisiert. Musik spreche die Gefühle an, Liedtexte würden auswendig gelernt, Flugblätter dagegen würden nur einmal gelesen.


Wie viel O steckt in Ö? – Wie groß ist der Beitrag Oberösterreichs zu Österreich? – Dieser Frage gehen wir zum Nationalfeiertag nach. Der Direktor des Oö. Landesarchivs, Dr. Gerhart Marckhgott, weist auf ein paar vielleicht auch weniger bekannte Geschichtsfakten zu Oberösterreich hin. ernst gansinger

„Kein österreichisches Bundesland hat eine so komplizierte und sich über so lange Zeit hinziehende Entstehungsgeschichte wie Oberösterreich. Das kommt schon im Namen ‚Oberösterreich‘ zum Ausdruck, der zwar in ­lateinischer Form schon im 13. Jahrhundert auftaucht, aber erst im Jahre 1918 amtlich wurde.“ – So liest man auf der Internetseite www.ooegeschichte.at. „In unserer Gegend war lange Zeit nicht so klar, ob wir zu Österreich oder Bayern gehören“, beginnt Gerhart Marckh­gott seinen historischen Streifzug durch das Land. Die Schaunberger haben ab dem 12. Jahrhundert ihren Machtbezirk von Eferding bis Böhmen und ins Salzkammergut etabliert. Sie kamen den Habsburgern in die Quere, die die österreichische Hoheit durchsetzen wollten.

Es steckt viel OberEnns. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde allmählich deutlich, dass Österreich bis zum Hausruck reicht; das ­Innviertel blieb noch bis 1779 bei Bayern. Schon 1408 hat es für den österreichischen Teil westlich von Enns eine Verwaltung gegeben und nach Enns wurde in diesem Jahr eine Art ‚erster Landtag‘ einberufen. Bis ins 18. Jahrhundert gab es Querelen. Die oberösterreichischen Stände wehrten sich dagegen, bei offiziellen Anlässen als Anhängsel (Nieder-)Österreichs auftreten zu müssen. Reformation. In Oberösterreich war die Reformation im 16./17. Jahrhundert sehr erfolgreich. Vor allem die Stände wandten sich dem reformatorischen Glauben zu. Sie überlegten gar, sich von Österreich, vom katholischen Haus Habsburg, loszusagen. Die katholische Kirche, so Marckh­ gott, spielte bis in die Monarchie-Spätzeit keine spektakuläre politische Rolle: „Ausgenommen Bischof Rudigier.“ Ruine Schaunburg bei Eferding. OÖ. Landesarchiv (2)

Dunkle Zeiten. Je kürzer man zurückschaut, desto klarer werden Oberösterreichs österreichische Konturen. So


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Thema 7

24. Oktober 2013

Innviertel-Karte (Ausschnitt) um 1780. Oö. Landesarchiv, Karten- und Plänesammlung II 25/1

Das frühe Oberösterreich 4. Jahrtausend vor Christus. Mondseekultur, derren Kerngebiet die Region Mondsee und Attersee war. Es wurden Pfahlbauten gefunden. Leitform der Mondseekeramik ist der Henkelkrug. 800 bis 475 vor Christus. Hallstattzeit, von der ausgedehnte Gräberfelder am Salzberg bei Hallstatt zeugen. Die Grabbeigaben weisen auf eine ausgeprägte Hierarchisierung der Gesellschaft hin. Ab Christi Geburt. Das Land wird von den Römern besetzt. Ovilavis (Wels) ist Hauptstadt der Provinz Ufernoricum. Das von Wels aus verwaltete Gebiet reichte im Süden bis Bad Ischl. In Lauriacum (EnnsLorch) ist ein Legionsstützpunkt der Römer. Ab Ende 5. Jahrhundert. Die romanische Bevölkerung zieht sich zurück. Baiern, Slawen, Langobarden, Awaren, Gepiden und Germanen geben für etliche Jahrhunderte abwechselnd den Ton im Land an. Die einzige bisher bekannte frühmittelalterliche Siedlung Oberösterreichs ist Mitterkirchen.

in Österreich nahm der Februaraufstand 1934 gegen die Ständestaatdiktatur seinen Ausgang in Oberösterreich. Schwierig zu klären sei, so Dr. Marckhgott, wie groß der Anteil illegaler Nazis in der Zwischenkriegszeit war. Fast alle Unterlagen darüber wurden von den Nazis bei Kriegsende in ein Gau-Archiv nach Aschach gebracht. Ein amerikanischer Offizier hat dann sehr bald ihre Verbrennung angeordnet. Nach dem Krieg. Zum österreichischen Selbstbild trägt die VOEST viel bei. Zunächst gab es zwar eine Diskus­sion, ob hier am Standort der ehemaligen Hermann-GöringWerke nicht eher eine verarbeitende Industrie entstehen soll. Bald aber entschied sich die amerikanische Besatzungsmacht für Hochöfen und Stahlwerk. Der Kalte Krieg nährte ihr Interesse an der Schwerindustrie. Und sie nutzten es zur Propaganda: Wiederaufbau, Freundschaft. Die Amerikaner prägten auch das Lebensgefühl in der von ihnen besetzten Zone – Jazz, Elvis, Halbstarke. Das Mühlviertel holte nach dem Abzug der russischen BesatzungsSoldaten bald auf, was Identität und Lebensstil betraf.

Dr. Gerhart Marckhgott leitet das Oö. Landesarchiv. privat

11. und 12. Jahrhundert n. Chr. Das Land untersteht dem Herzog von Baiern. Der Südosten Oberösterreichs wird zur Keim­zelle der Steiermark. Die Wels-Lambacher oder Traungauer Grafen wurden von König Konrad II. mit der sogenannten Karantanischen Mark (auf dem Gebiet des heutigen Kärnten, der Steiermark und von Slowenien) belehnt. Das Herrschaftszentrum der Traungauer Grafen lag entlang der Enns und um die Stadt Steyr (daraus entwickelte sich der Name Steiermark). 1122 wurde die Residenz nach Graz verlegt. 1156 und Folgejahre. Mit dem „Privi­ legium minus“ werden die Babenberger ein wichtiges Hochadelsgeschlecht. Die Haunsberger, ein niederes Adelsgeschlecht aus dem Gebiet von Salzburg, übertrugen 1205/1206 Linz den Babenbergern. Diese versuchten, östlich der Enns ihre Besitzungen zu vergrößern. Auch Wels kam an die Babenberger. Bis etwa 1250 waren große Teile des Unteren Mühlviertels, fast das gesamte Traunviertel (außer Gebiete um Sierning und an der unteren Steyr) sowie der Zentralraum unter babenbergischer Herrschaft. 1212 erhielt Enns als erste Stadt in Österreich ein ausführliches Stadtrecht. 1246 stirbt der letzte männliche Babenberger.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren momente Weyregg am Attersee. Als dritte Pfarrgemeinde in Oberösterreich (neben Sattledt und Altmünster) startete die Pfarre Weyregg einen Agenda-21-Prozess. Seit einem Jahr setzt sich die Pfarre intensiv mit ihrer Zukunft auseinander, erstellte ein eigenes – nachhaltiges – „Zukunftsprofil“ und konnte bereits einige Projekte verwirklichen. Für ihr Engagement wurde die Pfarre kürzlich vom Land Oberösterreich ausgezeichnet. Eine Projektgruppe produziert zum Beispiel für die Bevölkerung Apfelsaft von „herrenlosen“ Obstbäumen. Über die Liturgie heißt es im Agenda-21-Zukunftsprofil der Pfarre: „Die Pfarre setzt aktiv Maßnahmen, dass die Menschen ihren Glauben stimmig und bestärkend feiern können.“ Katholischer Familienverband. Andreas Pumberger wurde zum neuen Vorsitzenden des Katholischen Familienverbandes gewählt. Er folgt Wilma Steinbacher, die diese Funktion sechs Jahre ausgeübt hat. Pumberger, Vater von drei kleinen Kindern, betont, dass Familie ein Sprachrohr braucht. In gesellschaftlichen Umbruchszeiten dürfe Familie nicht untergehen. „Familie ist die Keimzelle und Lernwerkstatt für das Leben und muss jene Achtung und Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient. Familien in unterschiedlichster Form – kirchlich verheiratet, Patchwork, in Lebensgemeinschaften mit Kindern – leisten einen wesentlichen Beitrag für unsere Gesellschaft, und das muss honoriert und anerkannt werden“, so der neue Vorsitzende.

Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Mag. Lucia Göbesberger (von links) und Elisabeth Stelzer mit Mag. Andreas Pumberger. K-Büro

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Einstimmung auf das Fest Allerheiligen

Lichterweg statt Halloween Die heftige kirchliche Schelte an ­Halloween hat nichts genützt, der Abend wird trotzdem ausgelassen gefeiert. Nichtsdesto­ trotz sind aber interessante Alternativen entstanden. Kirchen, Kapellen und andere Plätze werden im Licht unzähliger Kerzen erstrahlen und auf das Fest Allerheiligen einstimmen. Die „Nacht der 1000 Lichter“ wird am 31. Oktober 2013 zum wiederholten Mal von der Katholischen Jugend gemeinsam mit den Dekanatsjugendstellen und den Jugendgruppen organisiert: „Die unzähligen Lichter möchten aufmerksam machen, dass das Heilige eine unglaubliche Strahlkraft hat. Heiliges im Sinn von heil Machendes können wir überall finden, oft auch im Unbekannten und Unbeachteten.“ Die Faszination von Licht und Dunkel. Im Folgenden einige Orte, an denen Lichterwege stattfinden: In Eberstalzell (Dekanat Pettenbach) wird unter dem Motto „Alles hat seine Zeit“ zwischen 20 und 23 Uhr eine Strecke mit Kerzen und Fackeln erhellt. Ab 22.30 Uhr besteht auch die Möglichkeit, gemeinsam Taizé-Lieder zu singen. In Leonstein (Dekanat Molln) warten von 19 bis 23 Uhr auf die Teilnehmer/innen Impulse zum Thema Gemeinschaft. In Steinbach (ebenfalls zwischen 19 und 23 Uhr) bietet der Weg Stationen zum Entspannen und Hinfühlen, in Dietach bei Steyr von 19 bis 21 Uhr.

Kerzenlicht und brennende Fackeln sind Symbole, die ohne lange Erklärungen berühren. dekanatsjugend Pettenbach

Pflege des kirchlichen Kulturguts bedeutet Wertschätzung der Botschaft Die Zahl der Kirchenpfleger/in­ nen wächst: Im Oktober haben wieder 17 Frauen und Männer ihre Ausbildung abgeschlossen, die vom Kunstreferat der Diöze­ se organisiert wurde. Die Zahl der Absolvent/innen ist inzwischen auf 250 angewachsen. Beinahe in der Hälfte von Oberösterreichs Pfarren gibt es Ehrenamtliche, die einen besonderen Blick auf das kirchliche Kunstgut haben: Das beginnt bei der richtigen Lagerung von Paramenten

und geht bis zur Erschließung von Kunstwerken für die Bevölkerung. „Mit der Pflege von Kunstwerken und Glaubenszeugnissen wird eine Botschaft für künftige Genera­tionen weitergegeben“, betonte Severin Renoldner, Bereichsleiter für Bildung und Kultur im Pastoralamt der Diözese, bei der Verleihung der Zertifikate. Die neuen Kirchenpfleger. Marianne und Günther Baumann (Vöcklamarkt), Nicole Bindreiter, BA (Freistadt), Mag. Jo-

hanna Eisner (Steyr-Christkindl), Ernst Fuchshuber (Gschwandt), Sr. Daria Gangl (Bad Goisern), Andrea Hofmann (Kollerschlag), Franz Imlinger (Rüstorf), Sr. Irmlinde Lang (Kreuzschwestern Linz), Gottfried Neulinger (Perg), Elfriede Ostermann (Sierning), Klaus Rammerstorfer (Andrichsfurt), Alois Franz Reiter (Bach, Schwanenstadt), Christa Röckendorfer (Benediktinerinnen Steinerkirchen), Anna Maria und Johann Wöllinger (Vöcklamarkt), Jürgen Wurzer (Asten).


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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Die bulgarische Spielgruppe für Kleinkinder. Seit zwei Jahren gibt es das Angebot in der Pfarre Linz-St. Franziskus. KIZ/PS

Diersbach sparte Kosten bei Pfarrheim Fast genau drei Jahre nach der Turmkreuzsteckung, mit der der Abschluss der Kirchenrenovierung gefeiert wurde, konnte Diersbach nun die Sanierung des Pfarrheimes abschließen. Erfreulich: Die ursprüngliche Kostenschätzung hatte sich auf 381.000 Euro belaufen, umgesetzt wurde die Sanierung mit nur 279.000 Euro. Der Hauptgrund der ­Ersparnis: die vielen freiwilligen Helferstunden. Allein Pfarrgemeinderats-Obmann Anton Ertl hat während der eineinhalbjährigen Sanierung durchschnittlich 20 Stunden wöchentlich auf der Baustelle gearbeitet.

In der Pfarre Linz-St. Franziskus lernen Kinder Bulgarisch, Erwachsene Deutsch

Zweite Heimat für die Bulgaren Linz. Fröhliches Kinderlachen dringt durch die Saaltüre des Pfarrheims Linz-St. Franziskus. Drinnen ist die Spielgruppe für Kleinkinder voll im Gange. Sie basteln, laufen und singen – in ihrer bulgarischen Muttersprache. Jeden Samstag Vormittag findet das Angebot statt. „Ich habe den Kontakt mit anderen Bulgaren vermisst und den Kinder macht es einfach Spaß“, erzählt Daniela Ivanova, die mit ihrer zweieinhalbjährigen Tochter Vanessa da ist. Eine Türe weiter üben die Kinder im Vor-

schulalter, ein Stockwerk weiter oben können die Erwachsenen Deutsch lernen. Die Bulgaren seien ja eigentlich mehr die Individualisten, meint die Initiatorin Darina Tomkova. Die Spiel- und Lerngruppen werden aber von den Landsleuten sehr gut angenommen. Sie haben in der Pfarre Linz-St. Franziskus quasi eine zweite Heimat gefunden. Was auch Pfarrer Dr. Josef Wimmer freut, der die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung stellt. Paul Stütz

Pfarrer Thaddäus Kret segnet das sanierte Pfarrheim. privat

Bildungswerk an den Fragen der Zeit Pabneukirchen. Das Katholische Bildungswerk nimmt e­ inen wichtigen Platz in der Pastoral der Pfarre ein, entsprechend festlich wurde auch das 50-Jahr-Jubiläum der Gründung des KBW in Pabneukirchen begangen. Festredner bei der Feier am 19. Oktober 2013 war Abt Martin Felhofer vom Stift Schlägl. Er sprach zum Thema „Dem Leben Sinn geben“. Wie ein roter Faden zog sich die Musik des A-cappella-Chors InnXong durch den Abend. Die KBW-Teamleiterin Waltraud Mitterlehner gab einen Überblick über die Aktivitäten seit 2005.

Rechnet man die Spielgruppe ein, organisiert das KBW Pabneukirchen jährlich 70 Veranstaltungen. In diesem Zeitraum kamen 5500 Besucher/innen. Seit der Gründung im Jahr 1963 haben rund 53.500 Personen die Angebote des KBW besucht. „Wir wollen mit unseren Veranstaltungen zur Auseinandersetung mit den aktuellen Fragen der Zeit beitragen“, sagt Pfarrassistent Josef Rathmaier. „Dazu holen wir auch immer wieder kompetente Referenten wie P. Georg Sporschill, Jan-Uwe Rogge oder August Höglinger.“ josef Wallner

Pfarrmoderator Johann Fehrerhofer (links), Pfarrassistent Josef Rathmaier (rechts) und KBW-Teamleiterin Waltraud Mitterlehner danken KonsR Otto Ransmayr. Kurz nachdem er im März 1963 als Pfarrer nach Pabneukirchen kam, gründete er das Katholische Bildungswerk und hat es engagiert begleitet. Pfarrer Ransmayr lebt seit 50 Jahren in Pabneukirchen, und 60 Jahre ist er bereits Priester (diamantenes Weihejubiläum). Zinterhof


10 Thema zur sache „Population Boom“ Der österreichische Filmemacher Werner Boote hinterfragt in seiner neuen Kino-Dokumentation „Population Boom“ gängige Klischees über die globale „Überbevölkerung“. Die Ressourcen auf der Erde reichen kaum noch für die vorhandenen, geschweige denn für noch mehr Menschen, das Bevölkerungswachstum in Ländern wie Bangladesch, Indonesien, Nigeria oder Pakistan heizt den Klimawandel an und zerstört Lebensraum; deshalb muss gerade dort eine konsequente Bevölkerungspolitik dafür sorgen, dass die Geburtenzahl pro Frau deutlich sinkt: Alle diese oft unhinterfragten vermeintlichen Gewissheiten sind für Boote „Märchen“, die einer Überprüfung nicht standhalten. Die in seiner Doku dargelegte These: Wer den Lebensraum auf der Erde wirklich schützen will, soll nicht Dritte-Welt-Ländern weniger Kinder verordnen, sondern den eigenen Lebensstil kritisch betrachten. Denn die Erde krankt nicht an zu vielen Menschen, sondern am ungehemmten Ressourcenverbrauch der reichen Industrienationen und an ungerechter Verteilung der Güter dieser Welt. Dies veranschaulicht Werner Boote, der bereits mit seinem Film „Plastic Planet“ für Aufsehen sorgte, mit vielen Gesprächen, die er sowohl in den westlichen Machtund Finanzzentren als auch in gigantischen Slums und menschenleeren Weiten im „Süden“ führte. Der frühere Regieassistent von Robert Dornhelm und Ulrich Seidl ist auf der Leinwand auf dem Dach eines unglaublich überfüllten Zuges in Bangladesch umringt von mitreisenden Einheimischen zu sehen, die einander – und ihn – vor dem Absturz sichern und bei der Fahrt durch Tunnels schützen. Aus dem Off ist zu diesen Bildern die „Botschaft“ des Filmes zu hören: Es kommt nicht darauf an, wie viele wir sind, sondern wie wir miteinander umgehen.

u Infos: www.populationboom.at

24. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Bevölkerungswachstum

Wie viele Menschen kann die Erde tragen? 7,1 Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde. Bis 2050 soll die Weltbevölkerung laut aktuellen Studien auf 9,7 Milliarden Menschen ansteigen. Der Moraltheologe Johannes Müller nimmt zu Fragen rund um das Thema Bevölkerungswachstum Stellung. interview: susanne huber

Die Weltbevölkerung wächst rasant, viele ­sprechen auch von Überbevölkerung. Ist die Erde Ihrer Meinung nach überbevölkert?

Johannes Müller: Menschen sind ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Entwicklung. Und mehr Menschen sind im Allgemeinen erwünscht. Überbevölkerung gibt es im Grunde nicht. Aber es gibt Grenzen des Bevölkerungswachstums im Hinblick auf bestimmte Faktoren wie Nahrungsspielraum, vorhandene Ressourcen, Energiebedarf, ökologische Belastbarkeit oder die Beschaffenheit des natürlichen Lebensraums. Natürlich gibt es auch eine Grenze dafür, wie viele Menschen die Erde tragen kann. Wo die genau liegt, das kann man nicht so einfach sagen, weil wir nicht wissen, was noch an Fortschritten möglich ist. Aber wir können nicht

verhindern, dass bis zum Jahr 2050 statt derzeit 7,1 Milliarden Menschen dann 9,7 Milliarden auf der Erde leben werden. Das bedeutet, diese Zahlen muss man ernst ­nehmen ...

Johannes Müller: Grundsätzlich bedeutet eine wachsende Bevölkerung, dass die vorhandenen Probleme der Welt wie Armut, Hunger oder Klimawandel noch schwieriger zu lösen sein werden. Dazu kommt, dass die begrenzten natürlichen Ressourcen bei einem Wachstum der Bevölkerung auf mehr Menschen verteilt werden müssen. Insofern ist das Bevölkerungsproblem nicht nur eine Frage der Zahl, sondern auch eine Frage des Lebensstils. Was heißt das?

Johannes Müller: Die große Herausforderung ist, ein Zivilisationsmodell zu schaffen, das allen Menschen ermöglicht, unter menschenwürdigen Verhältnissen zu leben. Das ist natürlich eine Mammutaufgabe. Menschen in ärmeren Ländern verweisen zu Recht darauf, genauso leben zu wollen wie wir im Westen. Da besteht ein Nachholanspruch. Das Wohlstandsmodell der reichen Länder birgt aber ein großes Risiko in sich. Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Zahlen für Schadstoffemissionen und für den Verbrauch von Energie liegen hier etwa zehnmal höher als in den Ländern des Südens. Es besteht also generell ein Verteilungsproblem zwischen Arm und Reich. Wie könnte eine gerechte Verteilung aussehen?

Dr. Johannes Müller ist Jesuit und emeritierter Professor für Sozialwissenschaften und Entwicklungspolitik an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München. Der Moraltheologe wurde 1943 in Regensburg geboren und trat 1963 in den Jesuitenorden ein. Er studierte Philosophie, Theologie, Soziologie und Ökonomie in München und Yogyakarta/Indonesien. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen u. a. Klimawandel und weltweite Armut. johannes müller

Johannes Müller: Gerechte Verteilung heißt für mich gleiche Rechte für alle. Nehmen wir als Beispiel den CO2-Ausstoß pro Kopf. Ein Inder hat genausoviel Rechte auf CO2-Ausstoß wie ein US-Amerikaner. Aber im Unterschied zum Inder stößt der US-Amerikaner 50 oder 100 Mal so viel CO2 aus. Das bedeutet, dass der Westen ungeheuer zurückfahren muss und die armen Länder noch Spielraum nach oben haben. Zurückfahren – das stell ich mir schwierig vor ...

Johannes Müller: Das ist extrem schwierig. 2007, als der UNO-Weltklimabericht herausgegeben wurde, gab es noch viel mehr Bereitschaft in der EU, die Umweltprobleme anzu-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

24. Oktober 2013

Fahrgäste sitzen auf dem Dach eines überfüllten Zuges in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs. reuters

gehen, während das im Moment u. a. durch die Eurokrise völlig in den Hintergrund gerückt ist. Das ist riskant und es bleibt zu hoffen, dass das wieder mehr auf die politische Agenda kommt. Auf internationaler Ebene ist ein gemeinsames Handeln für gemeinsame Lösungen nötig. Ein wichtiger Punkt wäre z. B. die Energie. Ich war 2012 beim Umweltgipfel „Rio+20“ in Rio de Janeiro. Dort hat man gesagt, wenn in Deutschland die Umstellung auf alternative Energie gelingt, dann wäre das ein enorm wichtiger Beitrag, der zeigen würde, dass es auch in einem hochindustrialisierten Land weitergehen kann, ohne exzessiv auf Erdöl angewiesen zu sein. Das wäre ein Modell, das andere Länder übernehmen könnten. Das ist eine gravierende politische Entscheidung, deren Umsetzung derzeit mühsam ist.

große Herausforderung darstellen. Der Verlauf der Bevölkerungsentwicklung in den verschiedenen Ländern hängt immer von vielen spezifischen historischen, sozialen und kulturellen Bedingungen und Lebensumständen ab. Man muss immer im Blick haben, wo und was ganz spezifisch zu tun ist. Können Sie da ein Beispiel geben?

Johannes Müller: Auf der indonesischen Insel Java, die ungefähr so groß ist wie Süddeutschland, leben 130 Millionen Menschen. Sie ist

Was halten Sie von Familienplanung im Hinblick auf das Bevölkerungswachstum?

Welche Länder sind besonders vom Bevölkerungswachstum betroffen?

Johannes Müller: Im Moment Afrika. Laut neuesten Zahlen der UNO ist Nigeria mit 173 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas – ein sehr großes Land, wo schon auch noch Platz ist. Bis 2100 soll dort die Einwohnerzahl auf 914 Millionen ansteigen. In Asien haben die Philippinen das höchste Bevölkerungswachstum. Die 90 Millionen Einwohner werden sich bis 2050 laut Studien verdoppeln. Das sind ungeheure Zahlen, die für die jeweiligen Länder eine

mit über 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer eines der bevölkerungsdichtesten Gebiete der Welt. Aber es gibt in Indonesien auch Regionen, wo es nur zehn Einwohner pro Quadratkilometer gibt wie in West-Papua. Die Regierung Indonesiens hat versucht, das Problem dieser ungleichen Bevölkerungsverteilung durch Umsiedlungen zu reduzieren. Das hatte allerdings zur Folge, dass nicht nur tropische Wälder abgeholzt wurden, sondern auch ethnische und kulturelle Konflikte entstanden sind mit der jeweiligen Bevölkerung vor Ort. In Indonesien gibt es ja Hunderte von verschiedenen Kulturen.

Alles steht – Verkehrsstau in der indischen Stadt Hyderabad. reuters

Johannes Müller: Grundsätzlich muss man sagen, dass eine Bevölkerungspolitik nur dann erfolgreich sein wird, wenn es gelingt, die Menschen ohne Zwangsmittel davon zu überzeugen, dass eine geringere Kinderzahl auch in ihrem eigenen Interesse liegt. Maßnahmen müssen immer den lokalen Verhältnissen angepasst werden. Wichtig ist dabei, auf die Situation der Menschen einzugehen, ihnen Zugang zu Gesundheits- und Erziehungseinrichtungen zu ermöglichen und sie am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben zu ­ lassen. Denn ein Rückgang des Bevölkerungswachstums allein garantiert keine menschenwürdigen Verhältnisse für alle Menschen.


12 Panorama stenogramm n Mehr Einsatz. Die Kirchen sollen sich verstärkt für den Frieden in Palästina und Israel einsetzen – sowohl für die Errichtung eines autonomen Palästinenserstaates als auch für das konkrete Zusammenleben.

Dr. Jussuf Windischer von Pax Christi Österreich. KIZ/A.

Das forderte der Generalsekretär von Pax Christi Österreich, Jussuf Windischer. Er beendete vor kurzem einen dreimonatigen Einsatz im Rahmen des Ökumenischen Begleitprogramms EAPPI im Westjordanland. Dabei wurde er immer wieder mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen jüdischen Siedlern und Palästinensern um Bau- und Agrarland konfrontiert. Asylpolitik. Angesichts des Flüchtlingselends um den ­Syrien-Krieg solle Österreich mehr Flüchtlinge aufnehmen, fordern der Theologe Fery Berger und der Obmann der Initiative muslimischer Österreicher/innen Tarafa Baghajatin einem Brief an Innenministerin Johanna MiklLeitner. Sie taten dies seitens der interreligiösen Reformbewegung „Way of Hope“, die aus dem „Weizer Pfingstereignis“ heraus gegründet wurde. Gegen Kinderarmut. In Österreich leben 268.000 Kinder und Jugendliche (15%, in Wien 28%) in Haushalten, die akut arm oder armutsgefährdet sind. Auswirkungen hat das u. a. auf die Bildungschancen, Gesundheit und die sozialen Kontakte der Kinder. Die Katholische Jungschar fordert daher eine universelle Grundsicherung für Kinder. Der Wiener Caritaspräsident Michael Landau forderte als ersten Schritt, die Mindestsicherung für Kinder anzuheben.

24. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Bischof Bünker: Welternährungstag ist immer noch „Welthungertag“

Gegen Politik der „Sprechblasen“ Der Hunger in der Welt sei ein „himmelschreiender Skandal“ schrieb Papst Franziskus zum „Welternährungstag“ am 16. Oktober an die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO. In Österreich protestierten die Entwicklungsorganisationen vor dem Parlament. „Ein Ende der leeren Worte und schönfärberischen Sprechblasen“ forderten Österreichs Entwicklungs- und Hilfsorganisationen vergangene Woche bei einer Kundgebung vor dem Parlament. Anlass dazu boten der „Welternährungstag“ und der „Welttag zur Armutsbekämpfung“ am 16. und 17. Oktober sowie die Veröffentlichung des „AidWatchReports“. Dieser Bericht des Dachverbandes von 1600 europäischen Entwicklungsorgani-

Protest vor dem Parlament: Mehr Geld für Entwicklungshilfe statt leerer Sprechblasen … anna rauchenberger

sationen beklagt nicht nur die beschämend niedrigen Aufwendungen Österreichs für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, sondern auch deren „Wirksamkeit“ für die Menschen in den armen Ländern. Trotz des Versprechens Österreichs, bis 2015 0,7 Prozent des Nationaleinkommens (BNE) für die Entwicklungsförderung auszugeben, waren es im vergangenen Jahr nur 0,28 Prozent. Das waren lediglich um 0,01 Prozent mehr als im Vorjahr, wobei die wirksamste Hilfe, die Mittel für die Projektarbeit vor Ort, spürbar gekürzt worden war. Kritisiert wird in dem Report auch die Zahlentrickserei, die – neben anderen Ländern – auch Österreich anwendet, etwa wenn die Kosten für die Grundversorgung von Asylwerbenden als Entwicklungshilfe ausgegeben wird. Schande. Der evangelische Bischof Michael Bünker beklagte, dass der „Welternährungstag“ immer noch ein „Welthungertag“ sei, weil die Industrieländer nicht bereit seien, die versprochenen Mittel für die Umsetzung der UN-Millenniumsziele bereitzustellen. Dazu gehört auch das Ziel, den Hunger in der Welt zu halbieren. Österreich trage an dieser Schande mit, betonte Bünker, und forderte von der neuen Regierung, endlich ihre Versprechen zu erfüllen. Das sei, so Heinz Hödl von der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz, eine Frage des politischen Wollens. „Andere Länder schaffen das auch, trotz Wirtschaftskrise und Sparkurs.“

EU-Parlament bereitet Wien auf dem Weg Bürger/innenbetrug vor zur Diözesanreform

Dr. Alfred Trendl, Präsident des Kath. Familienverbandes: „Das geplante Vorgehen des EU-Parlaments ist empörend und eine demokratiepolitische Provokation.“ FJR/A.

Heftige Kritik am EU-Parlament übt der Katholische Familienverband. Noch vor Ablauf der Eintragungsfrist für die Bürgerinitiative „One of us“ Ende Oktober soll im EU-Parlament über eine „Entschließung“ abgestimmt werden, die u. a. den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch in allen Mitgliedsländern und dessen Finanzierung sicherstellen soll. Bisher haben 1,2 Millionen die Bürgerinitiative „One of us“ unterzeichnet. Sie richtet sich vor allem gegen die Tötung von Embryonen für medizinische Forschung, die aus EU-Geldern unterstützt wird. Für die Abtreibung gibt es keine EU-Zuständigkeit. Das soll mit Tricks nun umgangen werden.

Vergangenes Wochenende fand in Wien die 4. Diözesanversammlung zum Entwicklungsprozess „Apostelgeschichte 2.1“ statt. Bei der Zwischenbilanz zum Reformprozess wurde auch das Pilotprojekt aus dem Dekanat Favoriten vorgestellt, in dem drei Pfarren seit einem Jahr ihre Zusammenlegung vorbereiten. Dazu wurde ein Zwölferteam aus den betroffenen Pfarren gebildet. Die große Herausforderung sei es, so Pfarrer Ettl, die Gemeinden nun mitzunehmen. Ein Ziel der Diözesanreform ist es, aus den bisher 660 Pfarren rund 150 neue zu bilden, in denen jeweils ein Seelsorger/innen-Team wirkt. Die Filialgemeinden vor Ort sollen von Laien geleitet werden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

24. Oktober 2013

Klarheit über die Kostenexplosion am neuen Bischofssitz in Limburg soll nun eine von Erzbischof Zollitsch berufene Prüfungskommission bringen.

reuters

In Limburg wird jetzt geprüft Stillschweigen wurde über den Inhalt des nur zwanzigminütigen Gespräches zwischen Papst Franziskus und dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst am Montag, 21. Oktober, vereinbart. Zuvor war am Montag der Kölner Kardinal Joachim Meisner vom Papst empfangen worden. Tebartzvan Elst ließ über seinen Sprecher ausrichten, das Gespräch sei „sehr ermutigend“ gewesen. Der Papst hatte sich im Vorfeld ausführlich über die Hintergründe der Querelen in Limburg informiert. Er traf dazu

den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, bereits am 17. Oktober im Vatikan. Über die Ergebnisse dieses Gesprächs wollte Zollitsch nichts sagen, denn es habe sich um ein „vertrauliches Gespräch“ gehandelt. Er kündigte aber an, dass die von ihm eingesetzte Kommission zur Klärung der Kosten des Limburger Bauprojektes und seiner Finanzierung umgehend ihre Arbeit aufnehmen werde. Der Erzbischof zeigte sich „zuversichtlich“, dass „alle Seiten an einer guten und baldi-

ELN-Rebellen bereit zu Friedensverhandlungen

Ägypten deportiert syrische Flüchtlinge

Die kolumbianische Rebellengruppe ELN hat ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Friedensgesprächen mit der Regierung bekräftigt. Schon mehrmals hatte die zweitgrößte Guerilla-Gruppe Kolumbiens in den vergangenen Monaten betont, einen Friedensprozess, ähnlich der seit November vergangenen Jahres in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfindenden Verhandlungen zwischen der FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung, anzustreben. Organisationen der Zivilgesellschaft und die Kirche sprachen sich wiederholt für einen Friedensdialog zwischen der ELN und der Regierung aus.

Amnesty International hat Ägypten massive Verletzungen des internationalen Völkerrechts beim Umgang mit syrischen Flüchtlingen vorgeworfen. Die NahostExpertin von Amnesty, Ruth Jüttner, sprach von einem schockierenden Vorgehen. Laut Bericht der Menschenrechtsorganisation hat die ägyptische Marine etwa 13 Boote mit syrischen Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa abgefangen. Sie habe 946 Menschen festgenommen und 724 rechtswidrig inhaftiert, darunter auch Frauen und Kinder. Amnesty traf nach eigenen Angaben auch auf viele Kinder ohne Eltern in Haft. In einigen Fällen seien auch Familien getrennt worden.

gen Lösung interessiert sind, um die Lage in Limburg zu beruhigen und um einen Weg aus der schwierigen Situation zu finden“. Zollitsch hoffe von seiner Seite einen Beitrag zu leisten, dass man diesen Weg in der Diözese Limburg „doch gemeinsam gehen“ könne. Der Limburger Bischof war vor allem wegen der stark gestiegenen Baukosten seines Bischofssitzes auf bislang 31 Millionen Euro, aber auch wegen einer ihm vorgeworfenen falschen Aussage über die Umstände einer Indien-Reise, in die Kritik geraten.

weltkirche Diebesgut. Die italienische Polizei hat der D ­ iözese Rom 60 gestohlene Kunstwerke mit einem Gesamtwert von einer Million Euro übergeben. Die Kelche, Gemälde und Krippenfiguren waren zwischen 2001 und 2007 in Rom und der Region Latium gestohlen worden. Erdbeben. Bei einem schweren Erdbeben auf den Philippinen sind am 15. Oktober mindestens 85 Menschen ums Leben gekommen. Die Bischöfe des Landes rufen zum Gebet für Erdbebenopfer auf. n Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone ist vergangene Woche offiziell aus dem Amt verabschiedet worden. Papst Franziskus dankte der bisherigen Nummer zwei im Vatikan in einer Ansprache vor Vertretern des Staatssekretariates. Sein Nachfolger ist Erzbischof Pietro Parolin. reuters/a


14 Serie Zum thema Nutz-Tiere Die Idylle von glücklichen Tieren auf dem Bauernhof früherer Zeiten ist Illusion. Weit ins 20. Jahrhundert hinein verbrachten Kühe viele Monate im Jahr in dunklen, schlecht durchlüfteten Ställen bei mäßigem Futter und kaum tierärztlicher Betreuung. Immerhin blieben sie im Durchschnitt länger am Leben als heutzutage. Und es gab eine Herde als Sozialverband, in dem die Tiere einander kannten. Früher bestand auch eine Vielzahl von Rassen, die für eine bestimmte Region typisch waren und in ihren Ansprüchen und Leistungen den örtlichen Gegebenheiten entsprachen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte europaweit die Industrialisierung im Agrarsektor ein. Das Fleisch der Nutztiere wurde zur Massenware, und die Bauern verloren ihre Werte, in ökonomischer Hinsicht, wie in ihrem Selbstverständnis. Der Preisverfall für das Schlachttier ging einher mit steigendem Produktionsdruck für den Landwirt. Freilich hat irgendjemand von dieser Globalisierung profitiert. Aber vielen schadet es: den Konsumenten, die zu viel billiges Fleisch von mäßiger Qualität essen, und den Bauern, die es vielerorts in dieser Form nicht mehr gibt. Aber vor allem leiden die Tiere unter diesem System. Eine Alternative ist die Rückbesinnung auf die einstige Rassenvielfalt und neue Vermarktungswege über Biohöfe und landwirtschaftlich klein strukturierte, moderne Betriebe.

Dr. Michael Martys, Direktor des Alpenzoos Innsbruck-Tirol

24. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Gemeinsam auf der Alm 700 Nutztiere verbringen den Sommer auf der Galtalm in Lüsens, im Tiroler Sellraintal. Sandra Kofler und ihr Vater versorgen und pflegen sie. Reinhold Sigl

Die Familie Kofler führt eine kleine Landwirtschaft im benachbarten Praxmar. Im Jahr 2000 pachteten die Eltern die auf 1650 Meter gelegene Alm am Fuß des Lüsener Fernerkogels. Seitdem ist auch Sandra von Mitte Mai bis Mitte September mit den Tieren „auf der Alm“. Von klein an. „Tiere haben schon immer eine zentrale Rolle in meinem Leben gespielt“, erzählt die 31-jährige Frau. „Ich bin mit den Tieren am Hof aufgewachsen. Schon als Kind musste ich mithelfen unsere Kühe zu melken und die Schweine zu füttern. Ich habe es aber meistens gerne getan.“ Eine besondere Beziehung hat Sandra zu Pferden. Das Reiten hat sie sich als Kind selber beigebracht. „Ich bin immer mit meinem Pony ohne Sattel ausgeritten. Jeden Tag hat es mich abgeworfen, und ich musste den Rückweg nach Hause zu Fuß antreten“, lacht Sandra, wenn sie an die-

Ausschau. Wie hoch ist das Almvieh heute wieder gewandert? Und muss Sandra auch selber hinauf?

se Zeit zurückdenkt. „Pferde habe ich – trotzdem – am liebsten“, so die heute ausgezeichnete Reiterin. In der landwirtschaftlichen Fachschule in Salzburg absolvierte sie nach der Pflichtschule eine dreijährige Ausbildung mit dem Schwerpunkt Pferdewirtschaft. Ein Praktikum als Bereiterin bei einem Pferdezüchter folgte. Nachtschwärmer. Auf der Galtalm beginnt für Sandra der Tag um 5.00 Uhr. Die nicht eingezäunten zwanzig Milchkühe werden von ihr zum Melken geholt. „Manche Tiere gehen in der Nacht weiter weg von der Alm, die schlafen dann in der Früh, und du hörst und siehst sie nicht.“ Eine große Hilfe bei der Suche nach den „Nachtschwärmerinnen“ sind dabei ihre beiden Border Collies Bless und Fly. Die dreieinhalbjährigen Hundegeschwister begleiten Sandra auf Schritt und Tritt. Miteinander haben sie auch schon einen Hütehundekurs absolviert und sind jetzt richtige „Almprofis“. Hallo Kuh. Besonders interessant ist es für Sandra, jedes Jahr zu beobachten, dass die Kühe, die ja von mehreren Bauernhöfen nach Lüsens kommen, auf der Weide recht schnell Gruppen bilden. Tiere, die bereits in den vergangenen Sommern gemeinsam in Lüsens waren, „erkennen und begrüßen sich freudig oder reserviert, ganz so wie wir Menschen.“ Auch bei der Geschicklichkeit der Kühe stellt die erfahrene Almerin eine ähnliche Entwicklung wie bei den Menschen fest. Zu Beginn der Almsaison sind vor allem die Neuankömmlinge noch ein „wenig patschert“, was sich im Laufe der Wochen aber verbessert. Die Tiere werden aber auch immer größer und schwerer, was sich nicht unbedingt positiv „auf das Bergsteigen“ auswirkt. Die Milch wird direkt weiter in die Sennerei geliefert, wo sie von ihrer Schwester Claudia und der Mutter zu Schnittkäse, Graukäse, Almbutter, Buttermilch und Molke weiterverarbeitet wird.


KirchenZeitung Diözese Linz

Serie 15

24. Oktober 2013

Satierisch

Bei den Pferden nimmt sich die Almerin Sandra Kofler gerne ein paar Minuten länger Zeit. Kofler (2)

Nachschau. Nach dem Melken, Ausmisten und Frühstücken bricht Sandra zu ihrer ersten Almrunde auf. Der Vater kümmert sich hauptsächlich um die 500 Schafe. Sie geht das Längen- und das Schöntal ab, um nach den 140 Jungtieren, dem Galtvieh, zu sehen. Ab Mitte Juli besucht sie zusätzlich die 50 Pferde am Galwieser Hochleger. „Bei den Pferden nehme ich mir fünfzehn Minuten Zeit, um ihnen einfach zuzusehen. Sie genießen den ,Urlaub‘ auf der Alm. Anders als bei den Kühen, wo sich Gruppen bilden, kristallisiert sich bei den Pferden immer eine Leitstute oder ein Leitwallach heraus, welche die Rangordnung in der Herde anführen“, erzählt Sandra von ihren Beobachtungen. Bei der Arbeit auf der Galtalm begegnen ihr immer wieder Murmeltiere, Gämsen, Hirsche, Adler, Bussarde, Dohlen und heuer auch erstmals Steinböcke. In diesem Sommer schloss sich sogar eine Hirschkuh einer Gruppe von Milchkühen an, um mit ihnen das Kraftfutter zu fressen. Auch die Anwesenheit der Hun-

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de hielt sie nicht davon ab. „Nur in den Stall wollte sie nicht mitkommen“, schmunzelt Sandra beim Gespräch. Auf und ab. Wie viele Höhenmeter sie während der Almsaison zurücklegt, um die ihr anvertrauten Tiere zu begleiten, kann die Almerin nicht genau sagen. „Vor ein paar Jahren habe ich mir das aufgeschrieben, da waren es über 70.000 Höhenmeter. Da waren es aber sicher mehr als heuer, da mein Vater damals einige Zeit ausgefallen war. “ Nach dem Melken am Abend folgt ein zweiter Kontrollgang und dann „gehe ich zufrieden ins Bett“. Gut mit ihnen. Ihren Umgang mit den Tieren beschreibt Sandra so: „Ich meine es gut mit ihnen. Je gröber sie behandelt werden, desto schlechter funktioniert es zwischen Mensch und Tier. Ich habe generell eine gute Beziehung zu Tieren und versuche sie auf der Alm in Ruhe zu lassen, wenn sie mich nicht brauchen. Und wenn dann, so wie heuer, alle Tiere wieder gesund übergeben werden können, wenn nichts Problematisches passierte, dann empfinde ich große Dankbarkeit, Zufriedenheit und auch ein wenig Stolz!“ Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet Sandra jedes Jahr im September den Abtrieb von der Alm. Mit einem lachenden, weil die Arbeit vor allem körperlich sehr anstrengend ist. Mit einem weinenden, weil „ich mich von ,meinen‘ Tieren bis zum nächsten Jahr verabschieden muss“.

Die beiden Border Collies der Almerin Sandra Kofler sind zwar Geschwister, aber ihre Persönlichkeitsmerkmale sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Fly, die dreieinhalbjährige Hündin, ist die Sensiblere und Gewissenhaftere der beiden. Beim „Tiere treiben“ ist die ausgebildete Hütehündin von Sandra fast nicht zu bremsen. Wenn ihr die Kühe auf der Alm nicht „folgen“, dann werden sie von ihr in den Schweif gezwickt. Im Stall kontrolliert sie, ob schon alle Tiere da sind. Schlafen geht Fly erst, wenn sie sieht, dass Sandra heimgekommen ist. Demgegenüber ist Bless, der Rüde, zwar ebenfalls ein sehr fleißiger Helfer, aber er kann auch das Nichtstun, das „Stubenhocken“ genießen. Mit den Tieren ist er ein bisschen gröber als seine Schwester, er zwickt den Unfolgsamen in die Wade. Sandra entschied sich deshalb schon früh bei der Erziehung auf die verschiedenen Charaktere ihrer Freunde einzugehen. Fly lernte die „weicheren“ englischen Hundekommandos, Bless die „härteren“ deutschen. „Shake hands“ klingt einfach sanfter als „Gib Fuß“, dachte sie sich. Beide lernten ihre Kommandos sehr schnell zu verstehen, mit einem kleinen Unterschied: das „Mädl“ kennt in der Zwischenzeit auch die „deutsche Fremdsprache“. Seither „lädt“ sie ihren Bruder immer wieder ein, Sandras Kommandos schneller zu gehorchen; das soll’s ja auch bei uns Menschen geben ….

Teil 4 von 6 XX Nächste Woche: Abschied. Wenn Tiere sterben


Sonntag

30. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 27. Oktober 2013

Mit anderen Augen sehen Ein kleines Beispiel wird erzählt – das von den zwei Männern, dem Pharisäer und dem Zöllner – wer kennt es nicht. Überzeugt von seiner eigenen Gerechtigkeit der eine, und herablassend. Von Gott Gerechtigkeit erwartend der andere. Was menschliche Augen nicht sehen oder nicht sehen wollen, Gottes Augen werden es erkennen.

Evangelium Lukas 18, 9–14 Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Beispiel: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger oder Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig. Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

1. Lesung Jesus Sirach 35, 15b–17. 20–22a Er ist ja der Gott des Rechts, bei ihm gibt es keine Begünstigung. Er ist nicht parteiisch gegen den Armen, das Flehen des Bedrängten hört er. Er missachtet nicht

das Schreien der Waise und der Witwe, die viel zu klagen hat. [...] Die Nöte des Unterdrückten nehmen ein Ende, das Schreien des Elenden verstummt. Das Flehen des Armen dringt durch die Wolken, es ruht nicht, bis es am Ziel ist. Es weicht nicht, bis Gott eingreift und Recht schafft als gerechter Richter.

2. Lesung 2 Timotheus 4, 6–8. 16–18 Denn ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten. [...] Bei meiner ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden. Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören; und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen. Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er wird mich retten und in sein himmlisches Reich führen. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.


Wort zum Sonntag

Es hockt in deinem Herz Wer möchte „Pharisäer“ genannt werden? Niemand! Alle schlagen wir uns auf die Seite des Zöllners. „Pharisäer“ ist (ungerechtfertigterweise) ein Schimpfname für einen Heuchler. Und ehrlich gefragt: Ist es so schlecht, was der Pharisäer tut, von dem im Evangelium die Rede ist? Er führt ein vorbildliches Leben, fastet zweimal in der Woche, betrügt nicht, treibt keinen Wucher und hält sich viel im Tempel auf. Er tut mehr als er müsste. Damit kann er sich wirklich sehen lassen. Aber er erhebt sich über den Zöllner – er bedankt sich bei Gott, besser zu sein als jener da hinten – und genau das nimmt Jesus ‚aufs Korn‘.

kallejipp / Photocase.com

Du, der Liebe ist, tief wie das Meer, hell wie der Blitz, stärker als der Tod, lass nicht verloren gehen ein Menschenkind. Du, der keinen Namen vergisst, keinen Menschen verachtet, lass nicht den Tod, der alles trennt und aushöhlt, lass nicht den zweiten Tod über uns kommen.

Was können wir tun, um uns nicht besser vorzukommen als andere? Zuerst einmal lassen wir unsere Mitmenschen etwas gelten. Wir freuen uns darüber, wenn andere mehr können oder besitzen als wir. Das ist nicht leicht. Das Vergleichen mit anderen hat nämlich seinen Preis. Allzu schnell wird daraus ein Bewerten oder gar ein Abwerten. Es bleibt auch nicht beim Beurteilen, sondern endet mit Verurteilen. Was wir noch tun können ist, unsere eigenen Fehler zu sehen und zuzugeben. Wir tun uns dabei eigentlich ziemlich schwer. Ältere Menschen geben ungern zu, Fehler gemacht zu haben, jüngere, dass sie welche machen werden, genauso wie die Alten. Manche Beziehung scheitert, weil sich die Partner nicht eingestehen wollen, Fehler gemacht zu haben und einer den anderen beschuldigt. Schließlich sind wir alle sündige Menschen. Aber – und das ist ganz wichtig – als Christen sind wir ‚erlöste Sünder‘. Als Erlöste sind wir geradezu verpflichtet, uns nicht über andere zu erheben oder über sie zu urteilen, sondern unsere Mitmenschen so anzunehmen, wie sie sind. Dadurch erfahren diese durch uns ein Stück Erlösung.

Zum Weiterdenken Wer den „Pharisäer“ beim anderen sucht, wird ihn bei sich selbst finden. Denn er kniet nicht vorne und steht nicht hinten, sondern hockt mitten im eigenen Herzen. Ein kleiner Trost: der Zöllner auch. armin Fleisch ist Pfarrer von Bezau und Bizau im Bregenzerwald und hat

huub oosterhuis

mehrere religiöse Liederbücher herausgegeben. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben

24. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

TIER-RATGEBER Erste Hilfe beim Tier Durchfall ist bei Haustieren ein weit verbreitetes Problem. Versuchen Sie Nahrungskarenz für einen Tag bei bestehender Wasserversorgung. Bei Blut im Stuhl sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen. Dasselbe gilt auch bei Erbrechen, wenn der Verdacht besteht, dass Ihr Liebling einen Fremdkörper verschluckt hat. Oberflächliche Wunden mit klarem Wasser vom Schmutz befreien. Hört eine Blutung nicht von selbst auf, einen Druckverband anlegen und eine Viertelstunde später noch einmal kontrollieren. Tritt keine Besserung ein, dann ab zum Tierarzt. Besondere Vorsicht gilt bei plötzlichen starken Gewichtsschwankungen oder Wesensveränderungen. Wenn zum Beispiel normalerweise sehr freundliche Tiere zunehmend aggressiv reagieren, kann das ein Hinweis auf Schmerzen sein. Auch wenn ansonsten lebhafte Vierbeiner sehr ruhig und lustlos wirken, kann zum Beispiel eine fieberhafte Erkrankung die Ursache darstellen. Ohne zu zögern sofort einen Tierarzt aufsuchen sollte man bei: Augenverletzungen, stark blutenden offenen Wunden, angefahrenen Tieren (innere Verletzungen!), plötzlichen starken Lahmheiten und Bissverletzungen (Infektionsgefahr). Verletzte oder geschwächte Wildtiere, die man findet, sollte man wenn möglich zum nächsten Tierarzt bringen und dort erstversorgen lassen (meist kostenlos). Von dort werden sie dann je nach Gesundheitszustand und Möglichkeit in heimische oder professionelle Pflege entlassen. DR. SABINE KIRISITS TIERÄRZTIN IN KRONSTORF tiere@kirchenzeitung.at

Schöne Aussichten auf das kommende Gartenjahr. Im Hochbeet bekommt das Gemüse viele Nährstoffe und ausreichend Sonne. FOTOLIA

Ein Hochbeet lässt sich fast überall planen: im Minigarten, auf der Terrasse oder am Balkon

Garteln ohne buckeln Wer sich jetzt im Herbst ein Hochbeet anlegt, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen werden Laub und alle anderen Reste aus dem Garten bestens verwertet, zum anderen können künftig Gemüseanbau und -ernte rückenschonend erledigt werden. BRIGITTA HASCH

Ob selbst gebaut oder aus dem Gartenfachmarkt, ob aus Holz oder Natursteinen – Hochbeete sind bei Hobbygärtner/innen gefragt wie nie zuvor. Meist werden sie als neuer Bestandteil in den Garten integriert, aber auch auf Terrassen und Balkonen bieten sie hervorragend Gelegenheit, einen kleinen Gemüsegarten anzulegen. Voraussetzung ist hier allerdings, dass Statik und Tragkraft für das relativ hohe Gewicht des Beetes geeignet sind. Eine gute Arbeitshöhe liegt – je nach Körpergröße – zwischen 70 Zentimetern und einem Meter. Was zuerst ins Auge fällt, ist auch eines der wichtigsten Argumente: Die Arbeit kann im Stehen verrichtet werden, ist also für die Körperhaltung zuträglicher und verursacht keine Schmerzen im Rücken. Ist das Beet nicht mehr als zwei Armlängen breit, muss man sich dabei nicht übermäßig nach vorne beugen. Aber auch die Pflanzen genießen den Standort Hochbeet aus vielerlei Gründen. Wärme von unten und von oben. Geschützt durch ein dichtes Wühlmausgitter kommen in das Hochbeet verschiedenste natürliche Materialien aus dem Garten. Von unten nach oben schichtet man zunächst grobe Holzteile, also Äste, Stängel von Stauden

und Zweige. Darauf kommen ausgestochene, umgedrehte Rasenstücke oder Grasschnitt und Häckselgut. Als nächste Schicht eignet sich verrottetes Laub und grober Kompost, bevor man feinen Kompost und schließlich Gartenerde darüberhäuft. Bei der Verrottung all dieser Schichten entsteht auf natürliche Weise Wärme im Hochbeet, was sich wiederum wie ein „Turbo“ auf das Wachstum der Pflanzen auswirkt. Außerdem dringen niedrige Außentemperaturen nicht so rasch an die Pflanzen und ihre Wurzeln. Durch die Höhe und einen günstigen Platz an der Sonne bekommen die Pflanzen auch von oben viel Wärme zum Gedeihen. Pflanzen und Pflege. Die Pflanzen können im Frühling nach den Eisheiligen gesetzt werden. Im ersten Jahr sollte man die gute Nährstoffversorgung nutzen und „hungrige“ Gemüsesorten setzen, also Paradeiser, Gurken oder Zucchini. Von Saison zu Saison nimmt dann die Versorgung aus der Erde im Beet ab, dementsprechend folgen im zweiten Jahr etwa Karotten, Zwiebel oder Mangold, gegen Ende der Nutzungsdauer gedeihen Erbsen, Bohnen oder Kräuter noch sehr gut. Da der Boden im Hochbeet sehr durchlässig ist und leicht austrocknen kann, ist es immer wieder notwendig zu mulchen, zum Beispiel mit Rasenschnitt oder Holzfasern. Nach etwa fünf Jahren sind die Nährstoffe aufgebraucht und es ist Zeit, das Hochbeet zu entleeren und neu zu befüllen. Die entnommene Erde kann ohne Weiteres noch für den Garten oder für Blumentröge verwendet werden. Das Hochbeet wird wie im ersten Jahr geschichtet und der Verrottungsprozess beginnt von Neuem.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 19

24. Oktober 2013

Der Sonnengesang – Der Blick empor zum „Himmel“

Gottes kostbarer Fingerabdruck

War es seine täglich gelebte Einfachheit und Armut, die Franziskus die Augen und das Herz für Gottes kostbaren, reichen Fingerabdruck in der Schöpfung öffnete? Dunkel erinnere ich mich an den ersten Schulunterricht. Eine bunte Wandtafel zeigte die Buchstaben des Alphabets jeweils mit einem Bild verbunden. Der erste Buchstabe „a“ war in einen „Apfel“, „b“ in eine „Birne“ eingebaut. So lernten wir Kinder an Bildern Lesen und Schreiben. Das Alphabet des Lobes. Die Sprache der Schöpfung wird durch Bilder gelernt. Doch ist es nicht immer leicht, ihre Bilder als „Sprache“ und „Wort“ des Schöpfers zu entziffern. Im Sonnenlied bedient sich Franziskus der Sprache der Schöpfung, er lernt die Bilder des Geschaffenen als Alphabet des Lobgesangs auf den Schöpfer zu buchstabieren. Beginnend mit Bruder Sonne tragen die Geschöpfe ein Sinnbild in sich: „significazione“ ist das, was ein „signum“ oder Zeichen darstellt. Vom großen Lichtträger des Tages buchstabiert Franziskus weiter zu den kleineren Leuchten der Nacht (vgl. Gen 1,16): Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne; am Himmel hast du sie gebildet, klar und kostbar und schön. Durch unendliche Räume des Alls und der Zeiten hindurch sieht der kleine Arme die Himmelskörper unmittelbar aus der formenden Hand ihres Schöpfers hervorgehen: „Du hast sie gebildet“ (l’ai formate). In die-

sen fernen Geschöpfen tritt dem Schüler der Schöpfungssprache das persönliche „Du“ ihres Bildners entgegen. Wie ein noch weiches Tonmodell weisen die „klar und kostbar und schön“ geformten Gestirne die Fingerabdrücke ihres Künstlers auf. „In jedem Kunstwerk lobte er den Künstler. Er erkannte im Schönen den Schönsten selbst“, schreibt sein erster Biograph Bruder Thomas von Celano. Die Sprache des Franziskus selbst ist einfach und schön: „stelle“ (Sterne) endet auf „belle“ (schöne). Als gelernter Textil-Kaufmann weiß er, was ein schönes, kostbares Kleid kostet. Im Gegensatz dazu wählt Franziskus für sich und seine Brüder wertlose Kleidung, um die Kostbarkeit dessen, was die Hand des Schöpfers webt und bekleidet, tiefer wahrzunehmen. Der auf der Erde liegende, mit rauer Kutte notdürftig bedeckte Arme blickt frei zum Himmel auf und erblickt dessen Kostbarkeit. Klar und kostbar. Obwohl Franziskus sein Lied in der Nähe seiner Weggefährtin und Vertrauten Clara dichtet, widmet er ihr keine Strophe. In seinen Schriften nennt er sie nie. Bruder Stefan bezeugt, er habe nie ihren Namen ausgesprochen, sondern sie nur „Christiana“ genannt: die Christin. Doch in die

Sonnengesang des hl. Franz Serie: Teil 3 von 7 P. Dr. Johannes Schneider Fachmann f. Franziskan. Spiritualität

Sonnengesang – Mond, Sterne, Wind und Wolken: Gottes Alphabet in der Natur. Wallpapers/Web

Sternenstrophe lässt der Dichter ein Wort einfließen, in der ihr Name durchzuklingen scheint: „clarite – klar und kostbar und schön“. Alle drei Bezeichnungen würden auf sie zutreffen. Und jedes Wetter. Zwei Winter habe ich in San Damiano verbracht und erbärmlich gefroren, wenn der kalte Wind vom Monte Subasio erbarmungslos durch alle Fugen und Ritzen des schlecht isolierten Klösterchens heulte. Doch kein Vergleich zum Winter des Jahres 1224/25, als Francesco sang: Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken und heiteres und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst. Normalerweise ist das Wetter zum Jammern da. Es ist an allem schuld, am Blutdruck, am Kreislauf, an der Stimmung, am Misslingen der Ernte, am Rückgangs des Tourismus. „Jegliches Wetter“ gehört für Franziskus zur Sprache der Schöpfung, deren dunkle Vokale von Bruder Wind (vento) mit den hellen der Luft (aere) zu den dunklen der Wolken (nubilo) und wieder hellen des heiteren (sereno) Himmels abwechselnd das vielstimmige, kontrastreiche Lob des Schöpfers erklingen lassen. „Sonnengesang“ und die Zeugnisse der Brüder Thomas und Stefan: Franziskus-Quellen, Kevelaer 2009, S. 36–41, 389 u. 1499.


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Der Galopp ist die s­ chnellste Gangart der Pferde, aber bei Weitem nicht die einzige. Das Pferd springt regelrecht und er­ reicht Geschwindigkeiten über 60 Stundenkilometer. Ein bisschen langsamer, aber noch immer sehr flott ist das Pferd im Trab unterwegs. Die diagonal gegenüberliegenden Beine (also rechts vorne – links

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lausche, was passiert. Beim Training konzen­ triere ich mich so auf den Reiter/die Reiterin. Zwei Pferde nagen aneinander: Den würde ich gern näher kennenlernen! Ohren zur Seite gelegt: Ich langweile mich! Ein Ohr nach vorne, das andere nach hinten gelegt: Ich bin unsicher. Aufbäumen: Als Hengst muss ich den ande­ ren gelegentlich zeigen, wer hier der Stärks­ te ist! Augenrollen: Ich bin echt aufgeregt und habe Angst! Kopf nach vorne, Ohren zurückgelegt, Nüs­ ter zusammengekniffen: Gefahr! Ich bin für alles gewappnet! Zähne gefletscht: Jetzt reicht’s! Ich bin richtig sauer und werde gleich ungemütlich! XX Charlottes Traumpferd: Mein Pferdetagebuch, mit Checklisten, Pferde- und Pflegetipps von Nele Neuhaus, Planet Girl, Thienemann Verlag, 2013.

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Die KirchenZeitung für Kinder 24. Oktober 2013

hinten und umgekehrt) bewe­ gen sich gleichzeitig. Am liebsten setzt das Pferd aber gemütlich einen Huf vor den anderen. Auch in der freien Wildbahn bewegt es sich, wenn es nicht anders sein muss, ge­ mächlich im Schritt. Das Islandpony beherrscht darü­ ber hinaus noch die Spezialgang­ arten „Tölt“ und „Rennpass“.

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24. Oktober 2013 Fotolia, Dan Race, Kija OÖ

Ex-Freunde rächen sich durch „Sexting“ Die Kinder- und Jugendanwalt­ schaft (Kija) macht mit Theater­ vorstellungen im ganzen Bundesland auf die Risiken im Netz aufmerksam. Die Juristin Christine Winkler-Kirchberger über Pädophile im Netz, „Sexting“ und Motive von Mobbingtäterinnen und -tätern. Interview: Paul Stütz

Mag. Christine Winkler-Kirchberger: Die Juristin leitet die Kinderund Jugendanwaltschaft OÖ.

Wie häufig sind Sie in der Beratung mit den Schattenseiten des Internets konfrontiert?

schnell entsteht da großer Schaden. Es fehlt die Einschätzung, was das bei den Opfern bewirkt.

Winkler-Kirchberger: Man kann sagen, dass es in jeder Schulklasse Betroffene gibt. Besonders häufig ist Cyber-Mobbing, dass Jugend­ liche etwa von Klassenkollegen im Internet fertiggemacht werden. Beleidigungen oder ­unvorteilhafte Fotos sind – einmal hochgeladen – schwer aus dem Internet wegzubringen.

Für die Täterinnen und Täter geht das so leicht und anonym. Sehr

cd-tipp

Was sind beim Cybermobbing die Tat-Motive?

Beim Mobbing ist es ein „Sichselbst-Erhöhen“ auf Kosten anderer. Das Problem beim Mobbing ist in erster Linie, dass so viele zuschauen. Im Internet machen da noch mehr mit. Auch „Sexting“ – das Verschicken von erotischen Bildern an den Freund – hat zugenommen?

aufgeschnappt

„Sexting“ bedeutet, dass ein Mädchen zuerst ihrem Freund im Vertrauen und nur für ihn erotische Bilder zur Verfügung stellt. Das ist ja nicht strafbar. Nach Ende der Beziehung schickt das der ExFreund weiter. Bei Sexting ist Rache das Hauptmotiv. Manchmal geht das so weit, dass die ganze Schule die Nacktfotos hat.

ben sich außerdem meistens sehr freundschaftlich und nett.

Da kann man wohl auch nur raten, solche Fotos erst gar nicht zu verschicken?

Manchmal können die Täter Fotos wieder rausnehmen. Ein Ansatzpunkt der öfter gewählt wurde, ist die öffentliche Entschuldigung in der Facebook-Runde. Teilweise kommen die Täter in die Beratung, manchmal muss auch die Polizei beigezogen werden.

Ja, einfach wirklich aufpassen, Freundschaften können in die Brüche gehen. Was sind die Tricks der Pädophilen, um das Vertrauen der Jugendlichen zu gewinnen?

Wir haben bei der Kija zum Beispiel erlebt, dass sich ein zwölfjähriges Mädchen mit einem Internetbekannten angefreundet hat, der sich als 16-Jähriger ausgegeben hat. In Wirklichkeit war er aber weit über 50. Die Pädophilen ge-

szene

Sehnsuchtsvoller Elektropop Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, wenn man sich bei fallenden Temperaturen die Haube tiefer ins Gesicht zieht und der Winter nicht mehr weit ist, dann will man auch seine Komfortzone zu Hause nicht mehr so recht verlassen. Nach Wärme und Behaglichkeit ist einem da zumute und da kommt das neue Moby Album „Innocents“ sehr gelegen. Der Meister des Lo-Fi-Sounds hat auf seiner neuen Platte wenig Überraschungen zu bieten, dafür einen hohen Wiedererkennungswert, und der Hörer bekommt, was er sich verspricht: eine Hand voll weichgespülter, sehnsuchtsvoller Elek-

tro-Pop-Songs, die das Wohnzimmer mit einem warmen Klangteppich durchziehen. Für „Innocents“ hat sich Moby prominente Unterstützung geholt: Damien Jurado schmachtet in der herrlichen Ballade „Almost Home“

Das heißt, bei einem Teil der Jugendlichen gibt es eine große Unbedarftheit, was das Internet betrifft?

Es ist oft erschreckend, wie unbedarft mit Daten umgegangen wird. Wie kann der Schaden gutgemacht werden?

Was wollen Sie Opfern vermitteln?

Betroffene sollen sich bei uns melden. So bald als möglich. Denn leider werden wir von der Kija meistens sehr spät hinzugezogen. u Kontakt zur Kija und Infos zur Theater-Tour: www.kija-ooe.at

xxx xx vor sich hin, während Wayne Coyne in Chorbegleitung über „The Perfect Life“ frohlockt, wobei zwei Aspekte erschreckend sind: a) meine Freundin behauptet, dass just jener Song stark an die Kelly-Family erinnert und b) dass meine Freundin weiß, wie die Kelly-Family klingt! Skylar Grey lässt dann in „The Last Day“ mit ihrer Stimme aus Plüsch und Samt knisternde W ­ ärme aufkommen. Doch auch wenn noch so viele Gäste am Start sind, es ist, wie es ist: Ein Moby ist halt ein Moby und das ist auch gut so! Klaus Rauscher

u Moby – Innocents (erschienen bei Embassy Of Music).


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Impressum KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, ­Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Elisabeth Ecker, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Tel. 0662/88 44 52, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 45,60 (­Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Wider­ ruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tä­ giger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN

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29 Chancen, Millionär zu werden „Reich werden mit Klasse“ kann man schon bald wieder von 18. November 2013 bis 28. April 2014, und zwar in der 177. Klassenlotterie. Jeweils Montag gibt’s die Chance, Millionär zu werden, insgesamt werden 29 Millionentreffer gezogen. Lose sind bereits erhältlich. Die Jubiläumslotterie anlässlich „100 Jahre Klassenlotterie“ ging am 21. ­Oktober mit der Schlussziehung zu Ende, aber auch die kommende, die 177. Lotterie, steht noch ganz im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums. Ab 18. November heißt es dann wieder: Montag ist Millionentag, denn je­ den Montag werden ein Treffer zu 1 Million Euro sowie zahlreiche weite­ re Gewinne zwischen 200 und 100.000 Euro gezogen. Höhepunkt ist wieder die Schlussziehung mit fünf Mal 1 Million Euro und dem 5-Millionen-Haupt­ treffer am Ende der Lotterie. Somit entfällt auf 29 Lose ein Millionentreffer. Klassenlose sind in allen Geschäftsstellen erhältlich. Informationen rund um die Klassenlotterie sowie ein Verzeichnis der Geschäftsstellen gibt’s im Inter­ net unter www.win2day.at/klassenlotterie. Bed e Ku utung rzin de for s Li ma cht si tio ww nen - n Reli w.a g ete jetzt b ion u rna n e -lic stelle d Ge hte n, k sell .de ost scha enl os: ft

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Ausblick 23

24. Oktober 2013

Kolping feiert und betet Wels. Die neun Kolpingfamilien Oberösterreichs (Braunau, Gmunden, Kirchdorf/Krems, Linz, Ried i. I., Schärding, Steyr, Vöcklabruck und Wels) feiern in Wels den 200. Geburtstag ihres Gründers Adolph Kolping (1813 bis 1865): am Samstag, 26. Oktober 2013, um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche, um 11 Uhr beginnt der Festzug zum Kolpinghaus und um 14 Uhr der Festakt. Das Festreferat hält Dr. Markus Demele, Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerks.

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Ein berührendes Bild für mich, Einzelkurs, Sa., 9. 11., 10 bis 13 Uhr, Ref.: Dipl.Päd. Julia Eberl.

Kolping Österreich

XX Informationen: office@kolpingwels.at

Linz. Das Internationale Kolpingwerk, das weltweit in 63 Ländern vertreten ist und rund eine halbe Million Mitglieder hat, veranstaltet jährlich einen Gebetstag. Heuer steht das afrikanische Land Ruanda im Mittelpunkt. Seit 1999 sind dort 40 Kolpingfamilien entstanden. Am Montag, den 28. Oktober 2013, um 18.45 Uhr werden im Meditationsraum des Kolpinghauses Linz (Gesellenhausstraße) die Anliegen der Menschen von Ruanda „ins Gebet genommen“.

Pflegegeld Wels. Dr. Martin Greifeneder, Richter des Landesgerichtes Wels, wird beim Alzheimer-Café am Dienstag, 5. November, 17 bis 19 Uhr, im Haus für Senioren Wels des Diakoniewerkes zum Thema „Pflegegeld“ referieren. Auch an Demenz erkrankte Angehörige sind herzlich willkommen, sie werden während des Vortrages betreut. XX Haus für Senioren Wels, Dr.-Schauer-Straße 5. Anmeldung erbeten bei Mag. Sylvia Boubenicek, Tel. 07242/461 63-20.

Vernetzungstreffen. Menschen, die Interesse an Entwicklungszusammenarbeit auf persönlicher Ebene haben, sind zum Treffen am Samstag, 9. November, 9 bis 17.30 Uhr im Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien, eingeladen. www.1zu1.at

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Zeit für die Seele, Meditationsabende, fünf Abende ab Do., 7. 11., 19 bis 22 Uhr, Ref.: Josef Dirhammer.

Bad Kreuzen, Kneipp-Haus  07266/62 81 XX Zyklus im spirituellen Jahres­ kreislauf, Fr., 8. 11., 17 Uhr bis So., 10. 11., Ltg.: P. Antonio Sagardoy OCD.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Familienaufstellung, Seminar, Sa., 9. 11., 9 bis 18 Uhr, mit ImmaMaria Schleicher, Maria Hageneder.

Marienheim, Grünau  07616/82 58 XX Freundschaft mit Jesus, Exerzitien, Mi., 6. 11., 18 Uhr bis So., 10. 11., 12 Uhr, Ltg.: Pfarrer Franz Haidinger.

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Alexandertechnik – Tanzimpro­ visation – Meditation, Fr., 8. 11., 18 Uhr bis So., 10. 11., 12 Uhr, Ltg.: Mag. Bettina Bergmair.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Alltagsspiele zwischen Lachen und Weinen, ein Theatertag für Alleinerziehende, Sa., 9. 11., 9 bis 17 Uhr, Ltg.: Susanne Lehner.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Jonglieren, kreativer Erlebnisnachmittag für Familien, So., 10. 11., 14 bis 16.30 Uhr, Ref.: DI Andreas Größinger.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Richte dich auf und werde neu, Seminar, drei Abende ab Do., 7. 11., 19 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Lydia Neunhäuserer. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Minikurs Gesellschaftspolitik, dreimal ab Mi., 6. 11., 19 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Mag. Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer.

Wels, Altenheim Bruderliebe  07242/462 54-11 XX Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung, Einkehrtag zum Jahr des Glaubens, Sa., 9. 11., 10 bis 13.30 Uhr, mit Kap­lan Mag. Norbert Purrer. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Angebot der woche

Domführung und Dinner Ein vielfältiges und umfangreiches Führungsangebot bereichert Ihren Besuch im Linzer Marien­ dom mit wissenswerten Informationen und unvergesslichen Raumerfahrungen. Unterschiedliche Führungsmodule, wie beispielsweise eine Höhengänge- oder Taschenlampenführung, eröffnen Einblicke in sonst unzugängliche Bereiche des Domes und lassen so einen bekannten

Raum in neuer Atmosphäre erleben. Wer bei der Turmbegehung die 395 Stufen bewältigt, wird mit einem einzigartigen Rundumblick über die Stadt belohnt. Mit dem Spezial-Führungsangebot „Dinner for 2“ kann dieser Blick aus ca. 65 m Höhe vor einem Abendessen im Restaurant Domviertel genossen werden. Auskünfte zu den Führungen, öffentlichen Führungszeiten und zur Buchung von Gruppenführungen: Domcenter am Domplatz, Tel. 0732/ 94 61 00 oder www.mariendom.at. Eine Anmeldung zu den gewählten Führungen ist erforderlich.

Mariendom Linz

Die KirchenZeitung verlost fünf Gutscheine für ein Dinner for 2 (Turmbesteigung und viergängiges Dinner im Restaurant Domviertel). XX Schreiben Sie bis Do., 31. 10. (KW: „Dinner for 2“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Simon Scharinger, PGR-Obmann in Pramet, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Privat

Simon (28. Oktober) Der Apostel Simon soll mit sei­ nem Bruder Judas Thaddäus den persischen König Xerxes getauft haben. Der forderte sie auf, mit einem Wunder die Feinde Per­ siens zu vernichten. Die Apostel aber sagten: Nicht zu töten, son­ dern lebendig zu machen sind wir gekommen. Sie wurden we­ gen zahlreicher anderer Wun­ der von heidnischen Priestern getötet. Meine Eltern legten Wert darauf, die Bedeutung des Namens zu kennen und Namenstag zu fei­ ern. Meine Frau und ich haben das bei unseren Kindern weiter­ geführt. Wir haben kleine Kar­ ten für sie gestaltet mit Bild und Text zu ihrem Namenspatron. Als Bub war ich der einzige Si­ mon im Ort. Manche wunder­ ten sich, wie man sein Kind so nennen könne. Ich bin zufrie­ den mit meinem Namen. Weil er keine Umlaute enthält, ist er bei­ spielsweise für Amerikaner und Koreaner, mit denen ich beruf­ lich zu tun habe, leicht verständ­ lich. Simon Scharinger

24. Oktober 2013

freitag, 25. 10. 2013 XX Ampflwang. A lustige Eicht, Pfarrsaal, 16 Uhr. XX Arbing. Visionen verwirklichen, Multivisionsvortrag mit dem blinden Kletterer Andi Holzer, Mehrzweckhalle, 19.30 Uhr. XX Freistadt. Orgelpunkt12, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, mit Erich Traxler. XX Lacken. Trau dich trauern! – Auf den Wegen des Abschieds, Veranstaltungsraum FF Lacken, 19.30 Uhr, mit Petra Burger. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Baptistengemeinde, Raimundstraße 20, 15 Uhr. XX Schärding. Konzert mit Werken der schwäbischen Orgelrenaissance, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr, mit Roland Götz. XX Vöcklamarkt. Ökumenischer Gottesdienst zum Jubiläum „500 Jahre Pfarrkirche“, 19 Uhr, mit Oberkirchenrätin Dr. Hannelore Reiner. Samstag, 26. 10. 2013 XX Altmünster a. T. Taferl-Wallfahrt zum sechsten Jahrestag der Seligsprechung Franz Jägerstätters, Treffpunkt: Kirche Reindlmühl, 9.30 Uhr, Abgang: Spallmooskapelle, 10 Uhr, Eucharistiefeier, Kapelle auf dem Richtberg, 11.30 Uhr. XX Hargelsberg. Gedenkkonzert zum zehnten Todestag von A. F. Kropfreiter, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Ursula Wincor, Wolfram Wincor u.a. XX Herzogsdorf. Best of, Kabarett, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Fredi Jirkal. XX Linz. Ich bin ich – wer sonst!, Impulse, elisana-Zentrum für Gesundheit, Eisenhandstraße 4–6, 10 bis 17 Uhr, mit Dr. Maria Färber-Singer. XX Linz. Die Frau lebt nicht vom Brot allein, Konzertlesung, Tabakfabrik, 19.30 Uhr, mit Gioconda Belli, Brigitte Karner. XX Linz, Christkönig. We are One, Benefizkonzert, Friedenskirche, 19.30 Uhr, mit dem Upper Austrian ­Gospel Choir. XX Linz, St. Magdalena. Madrigale, Lieder, Songs und Hits, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem ­Vokalensemble Voices. XX Natternbach. Die Miststücke, Bäuerinnenkabarett, Mehrzweckhalle, 20 Uhr. XX Putzleinsdorf. Chance für Ghana, Vortrag, Musikheim, 20 Uhr, mit Franziska Füchsl, Ralf Mayrhofer.

sonntag, 27. 10. 2013 XX Altenhof. Linedance-Nachmittag, Veranstaltungssaal „assista“ das Dorf, 12 Uhr, mit Werner Katzengruber. XX Attnang-Puchheim. Mariensingen, Martinskirche, 18 Uhr, mit dem Frauenensemble Cor Jesu. XX Frauenstein. Marienfeier mit gemeinsamem Singen von Marienliedern, Wallfahrtskirche Frauenstein, 14.30 Uhr. XX Linz. Vereins-Messe „Kultur-Impulse Linz“, Priesterseminar-Kirche, 9 Uhr, mit Msgr. Mag. Ewald Kiener. XX Linz, Alter Dom. Musik für zwei Gamben und Orgel, 10.30 Uhr, mit Claudia Leitenbauer, Margit Pflügl, Hansjürgen Schwarz. XX Linz, Mariendom. Motetten von J. Rutter, 10 Uhr, mit dem Chor des Diözesankonservatoriums. XX Linz, St. Peter. Kein schöner Land ..., Volkslieder-Nachmittag, Großer Pfarrsaal, 15 Uhr, mit Pfarrer Franz Zeiger.

montag, 28. 10. 2013 XX Linz. Milada Horáková, Widerstandskämpferin und Frauenrechtlerin, Vortrag, evangelisches Studentenheim, Julius-Raab-Straße 1–3, 11.30 Uhr, Ref.: Prof. Josef Dolista. XX Linz. Kolping Weltgebetstag – Kolpingwerk Ruanda, Meditationsraum des Kolpinghauses, 18.45 Uhr. XX Linz. Junge Begegnungen, Konzert, Klosterkirche der Elisabethinen, 19.30 Uhr, mit der Jungen Camerata OÖ und dem Chor „Bunte Steine“. XX Munderfing. Die Seligpreisungen der Bergpredigt, Glaubensabend, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Schlüßlberg. Waldwirtschaft und Jagd, Energiestammtisch, Gasthof Tankstelle Friedl am Schallerbacherberg, 19.30 Uhr. XX Wels, Herz Jesu. Orgelkonzert anlässlich des 70. Geburtstages von E. L. Leitner, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Bach-Chor.

Kein schöner Land ... VolksliederNachmittag in Linz, St. Peter am Sonntag, 27. Oktober. FZ

XX Linz, Stadtpfarre Urfahr. IntegMesse mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Pregarten. Jugendgottesdienst, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Schlägl. Lieder aus dem „Schemellischen Gesangsbuch“ von J. S. Bach, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Waldzell. Koa Bladdl vorr‘m Mäu, Schmiedwirtssaal, Schratteneck 18, 14 Uhr, mit Kons. Franz Meingassner, Hans Hermandinger, Petra Seyfried. XX Wels, St. Franziskus. „Entwicklungszusammenarbeit“, politischer Gottesdienst , Pfarrkirche, 9.30 Uhr, anschließend Wok-Kochen, Anmeldetel. 07242/648 66. XX Wels, Herz Jesu. Wiedereröffnung der Kirche mit Bischof Maximilian Aichern, 9.30 Uhr, mit dem Bach-Chor.

XX Ried i. I. Farben, die den Raum erobern, ­Roswitha Nickl, Franziskushaus, Vernissage, Di., 29. 10., 19.30 Uhr, Ausstellung bis Do., 21. 11. XX Ried i. I. Flohmarkt der Rumänienhilfe Ritter, Messehalle 13, Fr., 25. 10. und Sa., 26. 10., 9 bis 18 Uhr, So., 27. 10., 9 bis 13 Uhr. XX Sandl. The sound of music. Die Trapp-Familie, Musical, Pfarrheim, Sa., 26. 10., 20 Uhr., So., 27. 10., 15 und 19 Uhr, So., 3. 11., 15 und 19 Uhr. XX Waldburg. Wintertauschbasar des Elternvereins, Volksschule, So., 27. 10., 8 bis 11 Uhr.

dienstag, 29. 10. 2013 XX Freistadt. Seniorentreff, Pfarrhof, 14 Uhr. XX Oberhofen a. I. Wenn es einen Himmel gibt ..., Trauerreden, Lesung und Gespräch, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Walter Müller. XX Ternberg. Psychosomatik – Wenn der Körber durch die Seele spricht, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit OA Dr. Walter Neubauer. XX Unterweißenbach. Trau dich trauern, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Petra Maria Burger. XX Vorchdorf. Vietnam – Thailand – Burma – Laos – Kambodscha, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Josef Lughofer. XX Vorderweißenbach. Wahrhaft menschlich in der Welt von h ­ eute, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit MMag. Helmut Ausserwöger. XX Wels. Ethik und Notfälle, Klinikum Wels-Grieskirchen, Ärztebibliothek, 19.15 Uhr, Ref.: OA Dr. Dietmar Weixler, MSc. mittwoch, 30. 10. 2013 XX Asten. Katechese, Rosenkranz, Beichtgelegenheit, hl. Messe, Pfarrkirche, ab 18 Uhr, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Prof. Dr. Bernhard ­Vosicki. XX Braunau, St. Stephan. Wofür will ich leben, was leitet mich, was treibt mich an?, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Susanna Lazelsberger.

ausstellungen – Märkte – Musical XX Hellmonsödt. Kreativherbst, Ausstellung „Der Bauer in früherer Zeit“, ­Feilichtmuseum Pelmberg, Sa., 26. 10. und So., 27. 10., jeweils 13 bis 17 Uhr. XX Kirchheim i. I. Lärm/Stille, LebensZEICHENAusstellung, Sattlerhaus, Eröffnung, Do., 31. 10., 19 Uhr, bis So., 17. 11., jeweils Di., Do., 9 bis 11 Uhr, Fr., Sa., 15 bis 19 Uhr, So., 9 bis 11.30 Uhr. XX Pfarrkirchen. Kraut & Ruam, Most & Sturm, Schmankerlmarkt, Pfarrhofgarten, Sa., 26. 10., 10 bis 18 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

Schmankerlmarkt in Pfarrkirchen am Samstag, 26. Oktober. GEH


KirchenZeitung Diözese Linz

XX Ebensee. Papst Franziskus. Die letzte Chance der Kirche in Europa, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Bert Brandstetter. XX Grieskirchen. Erfolgsfaktor kulturelle Vielfalt, Lesung und Buchvorstellung, Bibliothek, Uferstraße 14, 19 Uhr, mit Beatrice Achaleke. XX Linz. Abendgebet mit Gesängen aus Taizé, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Michael. Zukunft der Pfarrgemeinden, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Mag. Monika Heilmann. XX Mauthausen. Mein Kind spielend fördern – Teilleistungen aktivieren und koordinieren, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: SR Eva Strauß. XX Nettingsdorf. Eine andere Welt ist gemeinsam pflanzbar, Projekt Gemeinschaftsgarten, Treffen für Interessierte, Treffpunkt mensch & arbeit, 17 Uhr. XX Niederthalheim. Impfen Ja oder Nein, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Dr. Christian Pröll. XX St. Johann. Die Bibel ins Leben bringen, Mini-Bibelkurs, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Mag. Martin Zellinger. XX Steyr. Abraham – Pilger und Vater des Glaubens, Gestalten der ­Bibel multimedial präsentiert in Text, Bild und Musik, Marienkirche, Sakristei, 19.15 Uhr. donnerstag, 31. 10. 2013 XX Linz. Fernöstliche Religionen – Shintoismus, Wissensturm, 19 Uhr, Ref.: Dr. Bernhard Scheid. XX Mettmach. Lichtfeier mit Meditation und Instrumentalmusik, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX St. Agatha. Meine Wut, meine Angst, meine Trauer ... und wie gehe ich damit um?, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Petra Forst­ huber. XX St. Marien. Familienspieleabend, Pfarrheim, 16 Uhr.

Mozarts Requiem in der Stadtpfarrkirche Schärding am Donnerstag, 31. Oktober. H. Berndorfer

XX Schärding. Requiem von W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 20 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester. Entgeltliche Einschaltung

Termine 25

24. Oktober 2013

XX Seitenstetten. Nacht der 1000 Lichter, Gedenken an die Reichspogromnacht, Stift, 19.30 Uhr. XX Steinbach b. S. Nacht der 1000 Lichter, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Steyr. Dieses Buch gehört meiner Mutter, DEMOS-Abendvorlesung, Museum Arbeitswelt, 19 Uhr, mit Erich Hackl. freitag, 1. 11. 2013 XX Adlwang. Missa brevis in G, KV 140, von W. A. Mozart, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Heiligenberg. Missa „Dona nobis pacem“ von W. Menschick, Pfarrkirche, 8.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Linz, Alter Dom. Messe für Singstimme und Orgel von S. Wesley, 10.30 Uhr, mit Karl Brandstötter, Anton Reinthaler. XX Linz, Karmelitenkirche. Werke von M. Haydn, W. A. Mozart, M. Stenov, 10 Uhr, mit den Cantores Carmeli. XX Linz, Mariendom. Messe in F von J. B. Schiedermayr, 10 Uhr, mit dem Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz, Ursulinenkirche. Geistliche Gesänge für Tenor und Orgel von P. Griesbacher und F. Schubert, 20 Uhr, mit Karl Brandstötter, Anton Reinthaler. XX Neuhofen a. d. K. Missa brevis in D, KV 194, von W. A. Mozart, 9 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester. XX Ried i. I. Große Orgelmesse in EsDur von J. Haydn, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Schärding. Hochamt, Werke von W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Schlägl. Missa in F a 3 voci von V. Rathgeber, Stiftskirche, 10 Uhr, mit der Cantoria Plagensis und dem Stiftsorchester. XX Wilhering. Pontifikalamt, ­Missa in C, KV 66, von W. A. Mozart, 10 Uhr, Stiftskirche, mit Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche. samstag, 2. 11. 2013 XX Gallneukirchen. Allerseelenmesse, Pfarrkirche, 19 Uhr, anschließend Fackelzug auf den Friedhof. XX Leonding. Requiem c-Moll von M. Haydn, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit der Chorgemeinschaft und dem Symphonie-Orchester Leonding. XX Linz, Christkönig. Requiem von W. A. Mozart, Friedenskirche, 19 Uhr, mit Chor und Sinfonia Christkönig. XX Linz, Mariendom. Requiem von G. Fauré, 18.15 Uhr, mit dem Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber.

XX Neuhofen a. d. K. Requiem in ­F-Dur von J. E. Habert, 19 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester XX Schärding. St. Florianer Requiem ex c von J. G. Albrechtsberger, Kurhauskirche der Barmherzigen ­Brüder, 17.45 Uhr, mit der Cantorey der Kirche. XX Schlägl. Totenvesper und Re­ quiem im gregorianischen Choral, Kirche Maria Anger, 17 Uhr. XX Steyr. Requiem in d, KV 626, von W. A. Mozart, Michae­ler­kirche, 19 Uhr, mit der Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia. sonntag, 3. 11. 2013 XX Linz, Alter Dom. Neue geistliche Musik für Chor, E-Piano, Flöten, 10.30 Uhr, mit dem Kirchenchor Lasberg. XX Linz, Alter Dom. Mozarts Requiem, Musica-Sacra-Konzert, 17 Uhr, mit Anna Magdalena Auzinger, Martha Hirschmann, Jan Petryka, Mat­ thias Helm. XX Linz, Mariendom. Motetten ­alter Meister, 10 Uhr, mit dem Vokal­ ensemble der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz, St. Franziskus. Bulgarische Rhythmen, Pfarrheim, 16 Uhr, mit Kinderfolklore-Ensemble Chudno Oro, Tanzformation Krakra. XX Schiedlberg. Es tanzt der Tod sein' Reigen, szenische Lesung mit Musik, 18 Uhr, mit Hans Dieter Mairinger. XX Schlägl. Kantatensätze von G. P. Telemann, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Chr. Zehrer, Georg Kührer. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Chor „Querklang“ Ansfelden.

Ehevorbereitung XX Ried i. I. Ehe.wir.heiraten.aktiv, Franziskushaus, Sa., 9. 11., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 07752/827 42.

aussaattage 28. 10.: Blatt bis 5, ab 6 Frucht 29. 10.: Frucht 30. 10.: Frucht 31. 10.: Frucht bis 15, ab 16 Wurzel 1. 11.: Wurzel 2. 11.: Wurzel bis 9 ---------- 3. 11.: ----------- ab 21 Blüte Aus: Aussaattage 2013, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I sonntag, 27. Oktober 2013 30. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sir 35,15b–17.20–22a L2: 2 Tim 4,6–8.16–18 Ev: Lk 18,9–14 Montag, 28. Oktober 2013 Hl. Simon und hl. Judas, Apostel. L: Eph 2,19–22 Ev: Lk 6,12–19 Dienstag, 29. Oktober 2013 L: Ev:

Röm 8,18–25 Lk 13,18–21

mittwoch, 30. Oktober 2013 L: Ev:

Röm 8,26–30 Lk 13,22–30

donnerstag, 31. Okt. 2013 Hl. Wolfgang, Bischof von Regensburg. Monatlicher Gebetstag um geistliche Berufe. L: Röm 8,31b–39 Ev: Lk 13,31–35 oder L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Mt 9,35 – 10,1 freitag, 1. November 2013 Allerheiligen. L1: Offb 7,2–4.9–14 L2: 1 Joh 3,1–3 Ev: Mt 5,1–12a samstag, 2. November 2013 Allerseelen. Monatlicher Gebetstag um geistliche Berufe – Priestersamstag. L1: 2 Makk 12,43–45 oder Ijob 19,1.23–27 oder Jes 25,6a.7–9 L2: 1 Thess 4,13–18 oder Röm 8,14–23 oder Phil 3,20–21 Ev: Joh 11,17–27 oder Joh 14,1–6 oder Lk 7,11–17 sonntag, 3. November 2013 31. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 11,22 – 12,2 L2: 2 Thess 1,11 – 2,2 Ev: Lk 19,1–10

Messe Augsburg Do 7. bis Sa 9. November 2013 Do und Fr 9 bis 17 Uhr, Sa 9 bis 16 Uhr


teletipps Sonntag, 27. oktober 9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus der Wallfahrtskirche Liebfrauen in Westerburg/Westerwald mit Pfarrer Ralf Hufsky. ZDF 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) „Was passiert mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst?“; „Reformationstag: (1) Beitrag der evangelischen Kirche zum Gemeinwesen, (2) Kurz-Interview mit Ulrich Körtner“; „Türkei: Muslime gegen AKP“; „Dies facultatis: Jan Assmann im Gespräch“. ORF 2 17.30 Uhr: Gott und die Welt: Leben nach dem Holocaust (Religion). ARD 18.25 Uhr: Österreich-Bild: Wien – Gelebte Melange: Mit Vielfalt zum Erfolg (Reportage). ORF 2 20.15 Uhr: ORFeins Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 (Spielfilm) ORF 2/ARD Tatort (Krimi) Montag, 28. oktober 20.15 Uhr: Blutgeld (Fernsehfilm, D 2013) Mit Max Riemelt, Lavinia Wilson u.a. – Regie: René Heisig – Packendes und bedenkenswertes Fernsehdrama. ZDF 20.15 Uhr: La Strada – Das Lied der Straße (Spielfilm, I 1954) Mit Giulietta Masina, Anthony Quinn u.a. – Regie: Federico Fellini – Poetisch-bizarre Tragödie. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Erlebnis Erde: Unbekanntes Afrika (2) – Savanne (Doku)

27. 10. bis 2. 11. 2013 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

21.00 Uhr: scobel: Aberglaube (Gespräch) Was unterscheidet Aberglauben vom „richtigen“ Glauben – und steckt nicht in jeder Religion ein Stück Aberglaube? 3sat

dienstag, 29. oktober 20.15 Uhr: Der große Reibach (Dokumentarfilm) Die Filmemacher sowie Wirtschaftsexperten schildern die Mechanismen, die die Finanzwelt in die Krise führten, deren Ende bis heute nicht abzusehen ist. arte 20.15 Uhr: ORFeins Soko Donau (Krimi) ORF 2 Stöckl live: Wenn die Arbeit uns krank macht ZDF BMW gegen Mercedes – Das Duell (Doku) BR Der Preis des Todes (Spielfilm) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Herr Schuh und der Tod“: Eine Dokumentation über den Umgang mit dem Sterben und dem Tod. // (23.15 Uhr) „Diskussion: Wie absurd ist unser Leben? – Albert Camus und die Frage nach dem Sinn“. ORF 2 Mittwoch, 30. oktober 19.00 Uhr: stationen.Dokumentation: Hoch und heilig – Entdeckungen im Allgäu (Religion). BR 20.15 Uhr: Mörderisches Wespennest (Fernsehfilm, D 2011) Mit Hinnerk Schönemann, Anna Schudt u.a. – Regie: Markus Imboden – Lakonisch pointierter Kleinstadtkrimi. ZDF 20.15 Uhr: ORF 2 Utta Danella: Wachgeküsst (TV-Film) donnerstag, 31. oktober 20.15 Uhr: Wie viel Mensch verträgt die Natur? – Und wie viel Natur der Mensch? (Dokumentation). 3sat

freitag, 1. November ORF/Cinevision

Religionssendungen zum Fest Allerheiligen und Allerseelen: Do., 31.10., 12.30 Uhr: Cultus – Der Feiertag im Kirchenjahr: Reformationstag. (Wh 17.20). ORF III Fr., 1.11., 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus Völklingen/Saar mit Weihbischof Robert Brahm und Pfarrer Thomas Weber. ARD Fr., 1.11., 10.00 Uhr: Zeit und Ewigkeit: Gedanken zum Fest Allerheiligen. BR Fr., 1.11., 12.00 Uhr: Cultus: Allerheiligen (Wh 16.30/20.00). ORF III Fr., 1.11., 17.45 Uhr: Ein guter Grund zu feiern: Allerheiligen. ZDF Fr., 1.11., 20.00 Uhr: FeierAbend: Der Glaube der Elfriede Ott. ORF 2 Sa., 2.11., 16.50 Uhr: FeierAbend: Und plötzlich bist du tot. ORF 2 Sa., 2.11., 17.05 Uhr: Cultus: Allerseelen. ORF III Sa., 2.11., 18.00 Uhr: über:morgen – Der letzte Weg (Foto). 3sat 20.15 Uhr: ORFeins Lotterien-Gala „Nacht des Sports“ ARD Die Deutschen Meister 2013 (3): Deutschlands verrückteste Olympiade (Show) ZDF Marie Brand und der Moment des Todes (Krimi)

17.35 Uhr: Der Tod: Das muss ein Wiener sein! (Fernseh-Feuilleton) Der Umgang mit dem Tod war in Wien immer schon etwas Besonderes. ORF 2 20.15 Uhr: Eine ganz normale Familie (Spielfilm, USA 1981) Mit Donald Sutherland, Mary Tyler Moore, Judd Hirsch u.a. – Robert Redfords Regiedebüt gelingt zum psychologisch subtilen und schauspielerisch ausgezeichneten Film. ServusTV 20.15 Uhr: ORF 2 Klingendes Österreich (Volksmusik) ZDF Der Alte (Krimi) samstag, 2. November 20.15 Uhr: ORF 2 Mordkommission Istanbul (Krimi) ARD Die Deutschen Meister 2013 (4): Das große Finale ZDF Bella Block (Krimi) 21.55 Uhr: Zum Sterben schön: Musik für das Finale (Dokumentation). 3sat 22.00 Uhr: Im Winter ein Jahr (Spielfilm, D 2008) Mit Karoline Herfurth, Josef Bierbichler, Corinna Harfouch u.a. – Regie: Caroline Link – Intelligentes Melodram, das hinter die gepflegte Fassade einer Familie blickt und von Spannungen und Krisen erzählt. BR

radiophon

Klaus Pressberger

Mag. Max Tödtling Dechant von Leoben-West, Steiermark

So/Fr 6.04 Uhr, Mo–Do/Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Rund um Allerheiligen kreisen die „Morgengedanken“ um verschiedene Zugänge von Christen zum Leben und Sterben, um Begegnungen und Hoffnungen … ÖR

Zwischenruf ... von Ulrich Körtner (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. (So) U.a.: Bibelkommentar von Michaela Richter zu „Das Beispiel vom Pharisäer und vom Zöllner“ (Lk 18,9-14). – (Fr) U.a. Bibelkommentar von Gerhard Langer zu „Die Bergpredigt: ‚Die Rede von der wahren Gerechtigkeit‘ und ‚Die Seligpreisungen‘“ (Mt 5,1-12a). So/Fr 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Streben nach Freiheit, Suche nach Identität“ – Zum evangelischen Reformationstag. Von Roland Werneck, evangelischer Pfarrer. Mo–Di/Do/Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Do 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1

Memo. „Blut und Steine“. Ein Besuch im ehemaligen Grenzgebiet mit Frontverlauf Kötschach-Mauthen. Fr 19.04, Ö1 Logos. „Mein Reich ist von dieser Welt“ – Albert Camus und das Christentum. Zum 100. Geb. des Schriftstellers und Philosophen. Sa 19.04, Ö1 Radio Vatikan Täglich. 7.30 Lat. Messe 20.40 Lat. Rosenkranz (KW: 5885, 7250, 9645 kHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche 20.20 Abendmagazin (Wh am folgenden Tag 6.20): (So) Reden über Gott und Welt; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Die Radioakademie (5): Der Glaube der Schwestern; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag

Mandi Lang

Katholische Gottesdienste. So 10.00 Uhr: Aus Feldkirch-Nofels/Vbg. (Foto). Mit Vikar Stefan Biondi. ÖR Fr 10.00 Uhr: Aus der Pfarre Maria Treu/Wien 8. Mit P. Mirek Baranski. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

24. Oktober 2013

KiZ Intern & Thema 27

Wallfahrt zum Jahrestag der Jägerstätter-Seligsprechung am 26. Oktober 2013 zum Richtberg-Taferl

Jägerstätter-Töchter in den USA Auf lebendige und engagierte „JägerstätterGruppen“ trafen Maria Dammer und Aloisia Maier, zwei Töchter von Franz Jägerstätter, bei ihrem Besuch in den USA. Annemarie Schnaitl, eine Verwandte, und Elisabeth Jungmeier von Pax Christi begleiteten sie. Verstohlen wischten sich einige Mitglieder der „Friends of Franz“ die Tränen aus den Augen. Maria Dammer war zu ihnen ge­ kommen. Mehr als 9000 km hatte sie von St. Radegund nach Syracuse im Bundesstaat New York (USA) zurückgelegt und nahm nun am Treffen der „Friends of Franz“ teil. Die Gruppe hatte sich am Vorabend der Seligsprechung von Franz Jägerstätter gegründet. ­Einige US-Amerikaner waren im Oktober 2007 nach Linz gekommen, um das Fest mitzufeiern. Dort beschlossen sie, miteinander im Geist Jägerstätters in ihrer Heimat aktiv zu werden. Seither kommen sie regelmäßig zusammen. Ihr großes Anliegen ist, die amerikanische Öffentlichkeit auf die Kriege im Irak und Afghanistan aufmerksam zu machen. Sie fordern vor allem die Bischöfe auf, ihr Schweigen zu brechen und gegen die ungerechten Kriege zu protestieren. Bislang vergeblich. Die „Friends of Franz“ demonstrieren auch gegen den Drohnenkrieg der USA. In ihrer Stadt Syracuse befindet sich eine Zentrale für den Einsatz der unbemannten Bombenflugzeuge. Der Besuch von Maria Dammer war für die „Friends of Franz“ ein herausragen-

Die JägerstätterTöchter Maria Dammer (links) und Aloisia Maier stehen in der St. Malachy Kirche (Philadelphia, Bundesstaat Pennsylvenia) vor einer Statue ihres Vaters. schnaitl

des Ereignis und eine Bestärkung auf ihrem mühsamen Weg. Jägerstätter als Fürbitter. Gefreut über die Begegung mit der Jägerstätter-Familie hat sich auch P. Donald Moore in New York. Der 84-jährige Jesuit war fast 30 Jahre hindurch jährlich in St. Radegund. Im heurigen August konnte er aus Gesundheitsgründen erstmals nicht mehr am Jägerstätter-Gedenken teilnehmen. Aloisia Maier, die jüngste der JägerstätterTöchter, war von einem Gottesdienst in der Pfarre St. Malachy (Philadelphia) besonders beeindruckt. Die Pfarre ist mit Jägerstätter fest verbunden: Jeden zweiten Sonntag im Monat wird dort ein Gebet für den Frieden ge-

halten und die Fürbitte des Seligen aus Österreich angerufen. Als die Gäste in St. Malachy waren, wurde Franziska Jägerstätters gedacht, die im März 2013 100-jährig verstorben ist. „Das Erste, was wir gesehen haben, als wir in die Kirche kamen, war ein Bild unserer Mutter. Das war berührend.“ Josef Wallner XX Wallfahrt am Nationalfeiertag. Zum Gedenken an die Seligsprechung Franz Jägerstätters am Nationalfeiertag 2007 lädt Erna Putz zu einer Wallfahrt zum Richtberg-Taferl (Reindlmühl) unter dem Thema „Den Weg mit Franziska gehen“. Abmarsch ist am Sa., 26. Oktober 2013 um 10 Uhr oberhalb der Spallmooskapelle und um 11.30 Uhr feiert Pfarrer Alfons Einsiedl Eucharistie in der Richtberg-Taferl-Kapelle.

KIZ Intern KiZ-Team vollständig

Glossen von Ernst Gansinger

Seit Ende September ist Elisabeth Leitner nach ihrer zweijährigen Baby-Karenz in die Redaktion zurückgekehrt. Sie leitet mit e­ iner Halbanstellung das Kulturressort. Ihre Karenzvertreterin Christine Grüll bleibt im Team der KirchenZeitung. Sie arbeitet im Kulturressort mit und übernimmt auch Aufgaben in anderen Ressorts sowie die Aufgabe einer „Chefin von Dienst“. Bereits seit Anfang September ist Paul Stütz von seiner sechsmonatigen Väterkarenz in die Redaktion zurückgekehrt. Während seiner Abwesenheit haben wir verstärkt Praktikanten aus der OÖ. Journalistenakademie eingesetzt.

Unter dem Titel „scheinbar – offenbar“ hat Kollege Ernst Gansinger am Donnerstag, 17. Oktober in Linz seine im Resistenz-Verlag erschienene Sammlung von Kommentaren und Glossen vorgestellt. Die Beiträge sind in den letzten zehn Jahren in der KirchenZeitung erschienen, vor allem in der Rubrik „Unter uns“ auf Seite 32. Es sind – wie „Laudator“ Ernst Bräuer meinte – sehr persönliche Glossen „gegen die Großspurigen und Drängler“ und für die Anliegen der kleinen Leute, die sonst kaum Lobby haben. Ernst Gansinger. Scheinbar offenbar. Kommentare und Glossen zu Zeitgeschehen und

KiZ-Redakteur Ernst Gansinger (Mitte) mit Verleger Dietmar Ehrenreich (links) und Ernst Bräuer. KIZ/mf Zeitgeist aus der KirchenZeitung Linz. 124 Seiten, Resistenz-Verlag 2013, Euro 14,90.


28 Kultur Kommentar Wenn Klöster schließen Die Eindrücke des Films sind vie­ len weiblichen Ordensgemein­ schaften und auch uns Benedik­ tinerinnen von Steinerkirchen nicht fremd: der Alltag in alt ge­ wordenen Konventen, die Über­ legung, was an Aufgaben und Häusern noch selber zu schaf­ fen ist, das Ringen um Entschei­ dungen und deren richtigen Zeitpunkt. Und über all dem die Erfahrung, die wir mit den aller­ meisten Menschen teilen: im Herbst des Lebens a­ ngekommen zu sein. Unsere K ­ ongregation hat keine Struktur mit Provin­ zen. Jede Schwester, die hier in Steinerkirchen Profess abge­ legt hat, weiß, dass dies im Nor­ malfall auch der Ort ihres Le­ bensabends sein wird. Dennoch stehen bzw. standen viele Mit­ schwestern vor der Herausforde­ rung, den Einsatzort und damit die vertraute Umgebung nach Jahren oder Jahrzehnten auf­ geben zu müssen und ins Mut­ terhaus zu übersiedeln. Man­ che tun sich schwer damit, die meisten schaffen den Umstieg besser als befürchtet, für einige ist es ein Stück Entlastung. Ne­ ben dem persönlichen Loslassen ist auch die andere Seite zu se­ hen – diese kommt im Film bzw. in dessen Presse etwas zu kurz. Es geht nicht nur um den Ge­ horsam der Schwestern, es geht auch um die Verantwortung und Pflicht der Ordensleitung, für die Schwestern zu sorgen und die da­ für nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dafür braucht es den Blick voraus, den Mut zu Ent­ scheidungen und eine behutsame und ehrliche Kommunikation. Das Annehmen einer Entschei­ dung kann fordern, schmerzen, aber auch in das Gottesgeschenk eines tiefen Vertrauens führen, wie es Sr. Martha Fischler im Film formuliert: „Und Er wird weiter­ hin mit einem sein.“

Sr. Marta Bayer, Benediktinerin

24. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Film: „Die große Reise“ begleitet geistliche Schwestern beim schweren Abschied von ihrem Heim

Freiheit hinter Klostermauern Der österreichische Dokumentarfilmer Helmut Manninger hat für seinen Film über die Schließung des Annunziataklosters Stein der Franziskanerinnen in Eichgraben einen sensiblen Zugang gewählt. markus vorauer

„Das Haus ist ein geheimnisvoller Ort, Orte können eine Kraft oder Suggestion haben. Sie können geben und empfangen, Personen an sich binden. Orte schreiben sich in ­tiefer gelegene Schichten ein, in die körperliche Erinnerung ihrer Bewohner und Bebauer.“ Was Margerite Duras über die Bedeutung von Orten in der literarischen Fiktion fest­ stellt, kann auch auf real existierendes Am­

Innige Beziehung. Helmut Manninger war durch eine Bezirkszeitung auf die bevorste­ hende Klosterauflösung aufmerksam gewor­ den. Mit großer Sensibilität beleuchtet er den Prozess des Abschiednehmens. Der Filmema­ cher nimmt sich zurück und vermeidet jegli­ chen Voyeurismus. Das Ergebnis ist ein Do­ kument über die fast symbiotische Beziehung zwischen einem Ort und seinen Bewohnerin­ nen. Robert Neumüller filmt die Schwestern aus dem letzten Winkel eines Raumes oder durch Türöffnungen, beispielsweise beim Ge­ bet, um die Grenzen der Intimsphäre nicht zu verletzen. In den Interviewpassagen ist al­ lerdings spürbar, dass das Vertrauen zwischen den Protagonistinnen und dem Regisseur und Kameramann groß gewesen sein muss. Emoti­

„Liebe ist Hingabe. Sich selber vergessen und an die anderen denken. Das ist Liebe.“ Sr. Hedemarie Riedl. Robert Neumüller

biente bezogen werden. Für den psycho­ sozialen Haushalt von Menschen wird ein Ort besonders dann relevant, wenn der Hei­ matverlust droht. Mit der Kamera im Kloster. Ein Kloster ist demnach im Zeitalter der „flüchtigen Moder­ ne“ ein antiquierter Ort der Stille/des Still­ stands. Von diesem Gegensatz handelt der Film „Die große Reise“ von Helmut Man­ ninger. Der Dokumentarfilmer durfte über neun Monate das Abschiednehmen von 25 Klosterschwestern von einem Ort begleiten, den sie über lange Zeit bewohnt und gestal­ tet haben. 2011 wurde das Annunziataklos­ ter der Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens in Eichgraben im Bezirk St. Pölten nach über 100-jährigem Bestehen geschlos­ sen. Die Ordensleitung hat sich wegen man­ gelnder Neueintritte und steigender Erhal­ tungskosten zu diesem Schritt entschlossen und das Kloster an eine Wiener Immobilien­ firma verkauft.

onen können oft nur schwer kontrolliert wer­ den, zu sehr schmerzt dieser Abschied. Entwurzelt. Die Tätigkeitsbereiche der Schwestern werden festgehalten: die Abmi­ schung von Heilsalben, das Z ­ itherspielen, die Pflege. So werden hinter dem strengen Kleidungscode die Individuen sichtbar. Der respektvolle Umgang miteinander und die entschleunigte Lebensgestaltung präsentie­ ren das klösterliche Leben als Alternative zur Welt der Beschleunigung. Eine der Schwes­ tern meint, dass die Freiheit hinter den Klos­ termauern, wo man doch Klöster oft mit Gefängnissen gleichsetzt, durch nichts zu ersetzen ist. Die Harmonie wird durch die Schließung auf eine harte Probe gestellt. Es ist diese Ungewissheit, was mit Schwestern und Ort passiert, dass „Die große Reise“ als melancholische Bestandsaufnahme einer Entwurzelung interpretiert werden kann. XX Derzeit im Moviemento in Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

24. Oktober 2013

Kulturland n Finissage in Pramet. Am Freitag, 25. Oktober, 19.30 Uhr lädt das Kulturhaus Stelzhamermuseum zu einem Obertonkonzert von „Y-Projekt“ (Bernhard Hanreich, Christoph Köpf, Siegfried Loidl). Johann Lengauer entflammt zum Abschluss seiner Ausstellung (bis 27. Oktober) eine vier Meter hohe Feuerskulptur.

Göttinnen und Götterburg: Fricka (Karen Robertson, links) und Freia (Sonja Gornik).

n „Erdwärtsmesse“ in Taufkirchen/Pram. Der Kirchenchor Esternberg und das Chorensemble Allegria bringen am Sonntag, 27. Oktober, 8.30 Uhr die „Erdwärtsmesse“ von Peter Jan Marthé zur Aufführung. Mitsingen erbeten!

K. Forster

Richard Wagner zum 200. Geburtstag: „Der Ring des Nibelungen“ im Musiktheater

n Allerheiligen in Wilhering. Am Freitag, 1. November musizieren Solist/innen, Chor und Orchester der Stiftskirche im Pontifikalamt um 10 Uhr die „Dominicus Messe“ von Wolfgang Amadeus Mozart.

Worum die Götter ringen Linz. Zwerg Alberich will ihn: den Schatz, der aus der Tiefe des Flusses heraufstrahlt. Das Rheingold aber hüten die Rheintöchter Floßhilde, Wellgunde und Woglinde. Es soll nicht in falsche Hände kommen. Denn wer der Liebe entsagt und einen Ring aus dem Gold schmiedet, erlangt maßlose Macht. Zwerg Alberich vom Volk der Nibelungen gelingt das. Und es wird drei weitere Opernabende dauern, bis die Rheintöchter ihren Schatz wiedererlangen.

„Das Rheingold“, der erste Teil von „Der Ring des Nibelungen“ feiert am Samstag, 26. Oktober Premiere im Linzer Musiktheater. Unter der Leitung von Uwe Eric Laufenberg singen u.a. Gerd Grochowski (Wotan) und Karen Robertson (Fricka). Der Orchestergraben verspricht ein neues Klangerlebnis: Er ist groß genug, um die Oper mit fast 90 Musiker/innen spielen zu können. C. G.

n Ausstellung in Reichraming. Im Nationalpark Kalkalpen Besucherzentrum Enns­ tal ist noch bis 8. November die Ausstellung „Menschen in der Kunst“ zu sehen. Christian Ludwig Attersee, Therese Eisenmann, Herwig Zens und 20 weitere Künstler/innen zeigen Bilder, Animationsfilme und Skulpturen.

XX Termine: www.landestheater-linz.at

XX Geöffnet Mo. bis Fr., 9 bis 17 Uhr.

Schicksal der Linzer Eisenbahnbrücke weiterhin in Diskussion

Die Eisenbahnbrücke bleibt ein Wahrzeichen Sanierung, Abriss, Volksbefragung – rund um die Eisenbahnbrücke gab es in den vergangenen Wochen immer wieder heftige Diskussionen. Das Bundesdenkmalamt hat die Eisenbahnbrücke Anfang September aus dem Denkmalschutz entlasse n. Nun ist auch die von ÖVP und FPÖ gewünschte Volksbefragung zum Thema Sanierung der Eisenbahnbrücke oder Neubau Geschichte. Der Antrag, das Volk zu befragen, fand im Linzer Gemeinderat keine Mehrheit, stattdessen einigte man sich auf die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs zur Errichtung einer neuen Donaubrücke. Die Linzer Architektin Romana Ring ist Vorsitzende des Diözesankunstvereins

und Vorstandsmitglied der Initiative „Rettet die Eisenbahnbrücke“. Der Verein arbeitet weiter daran, die Brücke für die Bevölkerung zu erhalten. „Trotz der tendenziösen Informationspolitik hinsichtlich der unrealistisch hohen Sanierungskosten der Eisenbahnbrücke hängen die Linzer und Linzerinnen und die Bevölkerung Oberösterreichs an der historischen Eisenbahnbrücke. Wir haben mehr als 7000 Unterschriften für ihren Erhalt gesammelt“, berichtet ­Romana Ring. „Die Brücke mag vielleicht kein Denkmal mehr sein, ein Wahrzeichen der Landeshauptstadt Linz wird sie mit Sicherheit bleiben“, ist Ring überzeugt. Elisabeth Leitner

Die Linzer Eisenbahnbrücke bleibt ein Wahrzeichen, auch wenn sie offiziell kein Denkmal mehr ist. Panoramio


30 Personen, Dank & Hinweise

24. Oktober 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

geburtstage

Ehrung & DAnk

Hinweise

n Am 30. Oktober 2013 wird DI Hubert Mayr, Ständiger Diakon in Eidenberg, 60 Jahre alt. Er ist gebürtig aus Obergeng, studierte an der Universität für Bodenkultur in Wien und ist Landesbediensteter. 2012 wurde er zum Diakon geweiht und arbeitet in der Pfarrseelsorge in Eidenberg mit. Mayr ist verheiratet und hat drei Kinder.

n Elisabethinen. Am 6. Oktober 2013 wurde die Postulantin Raphaela Reiter (rechts) in das Noviziat aufgenommen. „Von nun an wirst du Sr. M. Luzia von der Liebe Gottes heißen“, verkündete Generaloberin Sr. Barbara Lehner der Novizin. Sr. M. Luzia stammt aus Regau und ist diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester.

n Am 31. Oktober 2013 f­ eiert Univ.Prof. Dr. Wilhelm Lütterfelds seinen 70. Geburtstag. Er wurde in Glehn, NordrheinWestfalen, geboren und war Professor für Philosophie an der Universität Passau, wo er 2009 emeritiert wurde. Seither h ­ atte Dr. Lütterfelds Lehraufträge an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, seit dem WS 2012/13 ist er Honorarprofessor der Philosophie an der KTU Linz.

n Moosdorf. Knapp 31.000 Euro erbrachte der Moosdorfer Flohmarkt. Der Gewinn geht wie jedes Jahr an die Kinderkrebshilfe. Seit vor 25 Jahren erstmals für die Kinderkrebshilfe gespendet wurde, wurde die Einrichtung mit insgesamt 200.000 Euro unterstützt.

n Missionspreis 2014. Die Missionsstelle der Diözese Linz schreibt den Missionspreis aus. Teilnahmeberechtigt sind Pfarren, Schulen, Organisationen, Gruppen und einzelne Personen, die missionarische Tätigkeit aus der Diözese Linz in verschiedenen Regionen der Welt unterstützen. Diese Unterstützung muss zumindest schon drei Jahre anhalten, für die betroffenen Menschen wichtig und nachhaltig sein. Der Preis ist mit ca. 7.000 Euro dotiert und kann auf mehrere Bewerber/innen aufgeteilt werden. Einreichschluss ist am 9. Dezember 2013.

Privat

Privat

WB

Dank n Kirchdorf am Inn. Die ­Pfarre gratulierte Hermine Mann zum 75. Geburtstag und dankte ihr dabei für 60 Jahre Mitgliedschaft beim Kirchenchor. Ebenso dankte die Pfarrbevölkerung Theresia und Georg Baier, die beide seit 20 Jahren den Mesnerdienst versehen und viele Auf­gaben im Hintergrund erledigen.

n Linz. Die Julius-Raab-Medaille – die höchste Auszeichnung des Oö. Wirtschaftsbundes – überreichte WB-Landesobmann Christoph Leitl kürzlich an drei Oberösterreicher: den Direktor des Europagymnasiums Baumgartenberg Josef Ratzenböck (links), Europa-Parlamentarier Paul Rübig (3. v. links), sowie ORF-OÖ-Chefredakteur Johannes Jetschgo (rechts). „Alle drei Geehrten verfügen über Eigenschaften wie unser Freiheitskanzler Julius Raab: Bescheidenheit und konsequente Arbeit“, betonte Leitl in seiner Laudatio. „Sie alle vermitteln europäisches Denken und Handeln in ihren Bereichen Politik, Erziehung und Kommunikation.“

XX Info und Einreichadresse: Missionsstelle der Diözese Linz, Herrenstraße 19, Postfach 251, 4021 Linz, E-Mail: mission@dioezese-linz.at

Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2014. Einzelpersonen, Gemeinden, Betriebe, Vereine, Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen sind eingeladen, sich zu bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 28. Februar 2014. Bewerbungen sind ausschließlich mit dem Online-Formular möglich: www. land-oberoesterreich.gv.at Anderes Österreich – Widerstand! Einen antifaschistischen Beitrag zum Nationalfeiertag gestaltet der Demokratische Chor Braunau am Freitag, 25. Oktober, um 19 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg. Eintritt inkl. Imbiss: € 10,–.

Im gemeinsamen Gebet sind wir verbunden ♦

mit unseren Freunden

mit der Weltkirche

mit unseren Verstorbenen

Inf 022 o-Telefon 36/8 : 03 2 1 8 Danke! BAWAG-P.S.K.: IBAN: AT19 6000 0005 1005 9565 Verwendungszweck: Messen Das Messestipendium beträgt € 7,- pro Messe Missionsprokur St. Gabriel International • Gabrielerstraße 171 • 2340 Maria Enzersdorf • www.steylermission.at

Entgeltliche Einschaltung

PS: Für unsere Missionare in den armen Regionen ist ein Mess-Stipendium ein wichtiges Einkommen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

24. Oktober 2013

Jesus war kein Vegetarier Zum Leserbrief von Peter Stadler, Nr. 42, S. 31

Sie haben zu einem sehr wichtigen Thema Stellung genommen. Darin loben sie den hl. Philip Neri, der aus Liebe zu den Tieren kein Fleisch gegessen hat. Sie loben also die Vegetarier. Dazu meine Meinung: Jesus Christus ist für uns Christen maß-gebend und wir Christen sind Christus gegenüber maß-nehmend. Nachdem Christus alljährlich das PaschaLamm gegessen hat, ist erwiesen, dass er kein Vegetarier war. Auch die übrigen Schriften des Neuen Testaments zeigen uns, dass wir Christen bezüglich Speisen völlig frei sind; es liegt in der Verantwortung des Einzelnen, was er in welchem Maß konsumiert. Aber grundsätzlich gebe ich Ihnen schon recht: Den Fleischkonsum in Wohlstandsländern zu reduzieren, wäre sehr vorteilhaft. Was die Liebe des hl. Neri zu den Tieren betrifft: Tiere nicht töten kann ja nicht heißen, dass sie deshalb vor dem Tod bewahrt bleiben. Tiere leben in freier Wildbahn zwar „frei“, aber sie haben lebenslänglich einen Konkurrenzkampf zu bestehen, der manchmal tödlich endet. Auch die stärksten Tiere verenden irgendwann, irgendwie, irgendwo. Dagegen haben es domestizierte Tiere besser. (...) Der Hunger in der Welt hat auch einen anderen Aspekt: (...) dass die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen weltweit meist noch lange nicht nach den Erkenntnissen der heutigen Bodenkultur erfolgt. Würden diese Flächen optimal bewirtschaftet, dann könnte unsere Erde die ganze Menschheit mehrfach ernähren.

lernen wir“, menschenfreundlichere Asylgesetze und Asylverfahren „im Geist von 1956 bzw. 1968“ und vor allem eine spürbare Erhöhung wichtiger Transferleistungen. Ich bin optimistisch und erwarte mir von den Entscheidungsträgern in unserem Land, dass sie in der kommenden Legislaturperiode viele dieser dringenden Anliegen realisieren.

Hallo Regierung, unser Steuersystem begünstigt die Reichen. Es muss zugunsten der unteren und mittleren Einkommensbezieher und -bezieherinnen geändert werden.

Hans Riedler, Linz

U.a. zu Beiträgen in KiZ Nr. 38

Genug Ich habe genug! Genug taktiert, geredet, missgönnt, versäumt, misstraut, inszeniert. Ich habe genug von dem Gezerre um Macht, dem Primat der jeweiligen Ideologie, der Ignoranz. Ich vermisse Dynamik, Gestaltungswille, den Mut, alte Zöpfe abzuschneiden. Mich erschreckt die Ignoranz alter Parteikader, ihre resignierten, verhärmten Mienen sprechen für sich. Es ist genug! Die Agonie der einstigen beiden Großpar­ teien nimmt ihren letalen Lauf. Ohne grundlegende Erneuerung haben beide keine Zukunft. Herbert Kaar, Linz

„Es darf nicht so weitergehen wie bisher, es muss ein neuer Geist her“ – davon träumen und reden jetzt viele und auch ich gehöre zu ihnen. Eine große Herausforderung für die kommende Regierung. Viele in Schubladen liegende oder bereits veröffentlichte Konzepte und Maßnahmen warten auf eine breite Diskussion und Umsetzung „ohne ideologische Scheuklappen und Prestigedenken“ – z.B.: steuerliche Entlastung der Arbeit und gerechtere Verteilung durch Arbeitszeitverkürzung, Einführung einer Wertschöpfungsabgabe der steigenden Arbeitsproduktivität entsprechend als wichtiger Beitrag zur Finanzierung unserer Sozialleistungen, gesetzlicher Mindestlohn für alle Arbeitnehmer/innen, Änderung unseres Steuersystems zugunsten der unteren und mittleren Einkommensbezieher/innen, Abschaffung des Bankgeheimnisses als eine von mehreren wirksamen Maßnahmen gegen Steuersünder und Spekulanten, Bildungsreform mit der Option „Nicht für die Schule (Wirtschaft, Karriere …), sondern für das Leben

Ist Österreich reich? Auf Schritt und Tritt begegnet man der Behauptung: Österreich ist ein(es) (der) reiches(sten) Land (Länder), siehe z.B.: die Vorwahlkommentare der Herren Windischer und Willam. Das gilt vielleicht für die 74.000 (!) Millionäre, nicht aber für den Staat angesichts unserer gigantischen Schulden. Kann man jemanden, der etwa 1 Million bar besitzt und gleichzeitig 2 Millionen Schulden hat, als reich bezeichnen? Herbert Hölzl, Linz

Veröffentlichungen bedeuten keine ­Zu­stimmung durch die Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung.at

Auf Lampedusa. Titelbild KiZ Nr. 42. REuters.at

P.Johannes Grasböck SJ, Linz

Wünsche an die Regierung

Mathilde Willburger, Linz

Lampedusa Zum Kommentar Nr. 42, S. 2

Herzlichen Dank für die wohltuenden Worte von Hans Baumgartner, die genau ausdrücken, was auch mich bewegt! Bereits lange vor den letzten Tragödien im Mittelmeer habe ich im Internet diesen berührenden Brief gefunden, den die couragierte Bürgermeisterin von Lampedusa Giusi Nicolini am 11. 11. 2012 an die Regierungen in Rom und Brüssel geschickt hat: „Ich bin die neue Bürgermeisterin von Lampedusa. Ich wurde im Mai 2012 gewählt, und bis zum 3. November wurden mir bereits 21 Leichen von Menschen übergeben, die ertrunken sind, weil sie versuchten, Lampedusa zu erreichen. Das ist für mich unerträglich und für unsere Insel ein großer Schmerz. Wir mussten andere Bürgermeister der Provinz um Hilfe bitten, um die letzten elf Leichen würdevoll zu bestatten. Wir hatten keine Gräber mehr zur Verfügung. Wir

werden neue schaffen, aber jetzt frage ich: Wie groß muss der Friedhof auf meiner Insel noch werden? Ich bin über die Gleichgültigkeit entrüstet, die alle angesteckt zu haben scheint; mich regt das Schweigen von Europa auf, das gerade den Friedensnobelpreis erhalten hat, und nichts sagt, obwohl es hier ein Massaker gibt, bei dem Menschen sterben, als sei es ein Krieg. Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass die europäische Einwanderungspolitik diese Menschenopfer in Kauf nimmt, um die Migrationsflüsse einzudämmen. Vielleicht betrachtet sie sie sogar als Abschreckung. Aber wenn für diese Menschen die Reise auf den Kähnen den letzten Funken Hoffnung bedeutet, dann meine ich, dass ihr Tod für Europa eine Schande ist. Wenn Europa aber so tut, als seien dies nur unsere Toten, dann möchte ich für jeden Ertrunkenen, der mir übergeben wird, ein offizielles Beileidstelegramm erhalten. So als hätte er eine weiße Haut, als sei es unser Sohn, der in den Ferien ertrunken ist.“ Friederike Stadler, Vöcklamarkt


unter uns Wie man Mönche zu Millionären macht

DENK mal

„Wie viel O ist in Ö?“, fragt ein Artikel zur Geschichte Oberösterreichs auf den Seiten 6 und 7. Gemeint ist der Anteil Oberösterreichs daran, was allgemein als typisch österreichisch oder notwendig zum Werden Österreichs gilt. Ernst Gansinger

Domspatz Nicht um jeden Preis in die kommende Bundesregierung. Dieses Motto gilt nur für die verhandelnden Parteien. Die Bevölkerung muss wohl jeden Preis hinnehmen.

LH Gleißner und Bundeskanzler Leopold Figl bei der Übergabe der VÖEST durch General Mark W. Clark zur treuhändigen Verwaltung an die Republik Österreich am 16. Juli 1946.

Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 31. Oktober typisch Österreichisches, das mit Oberösterreich zu tun hat. Insgesamt bitte drei Nennungen, egal ob Personen, Orte oder Ereignisse. Wir verlosen unter allen Einsendungen einen Bildband zu Oberösterreich und erstellen ein Ranking der am häufigsten genannten oberösterreichischen Österreich-Merkmale. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 41 (die Mühlkreisbahn hat eine Gesamtlänge von 57,78 Kilometern) hat Frau Steingruber aus Hartkirchen gewonnen.

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Die Lebensmittel, die in Europa und Nordamerika jährlich vernichtet werden, würden dreimal ausreichen, um alle Hungernden der Welt satt zu machen. “ „Wiener Tafel“ anlässlich des Welternährungstages und des Welttages der Armutsbekämpfung, 16. bzw. 17. Oktober

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Zu dieser Fragestellung ist auch das aktuelle Denk Mal gestaltet. Es gibt Ereignisse, Persönlichkeiten sowie Hervorbringungen unseres Landes, die viele in gleicher Weise als ganz typisch für Oberösterreich erkennen. Vielleicht das Frankenburger Würfelspiel und die Unterzeichnung des Waffenstillstandes am 7. Mai 1945 in St. Martin im Innkreis für den Bereich der Heeresgruppe „Ostmark“ (Generaloberst Lothar Rendulic). Vielleicht Anton Bruckner und Marianne von Willemer. Vielleicht die VOEST und der Most. Es wird aber auch unrepräsentative Ansichten geben. Vielleicht fällt einem Johannes Kepler ein, mit dem ein anderer nur wenig anzufangen weiß. Vielleicht meint jemand, mit dem Geselchten drücke Oberösterreich dem Land einen kulinarischen Stempel auf.

OÖ. Landesarchiv

Öster-reiche Bezüge

Ausgelöst von der Diskussion um das Bischofspalais in Limburg gibt es kein Halten mehr. Es geht plötzlich um die Reichtümer der Kirche überhaupt, oft festgemacht an den Stiften. Glaubt man Fernsehbeiträgen und Zeitungsartikeln, müsste jeder einzelne Mönch Multimillionär sein. Ich habe acht Jahre das Stiftsgymnasium in Seitenstetten besucht, aber mir wäre der immense Reichtum nicht aufgefallen. Dass die einzelnen Patres nur ein kleines Taschengeld zur Verfügung hatten und haben, ­nötigt mir Respekt ab. Ihr Verdienst geht in die ­Gemeinschaftskassa und wird für Schule, Bildungszentrum, Erhaltung der Gebäude ... verwendet. Die Frage stellt sich natürlich schon, wie man in einem barocken Ensemble mit Marmorsaal und Sommerrefektorium, Forstwirtschaft und Zinshaus in Wien das Gelübde der Armut leben kann. Das bleibt eine Herausforderung und vermutlich werden die Mönche noch viel mehr als bisher nachdenken müssen, wie man die Gesetze der Wirtschaft und die Regel des heiligen Benedikt glaubhaft unter ­einen Hut bringt. Aber das kann nicht verdecken, dass rund um das Stift – ganz schlicht gesagt – viel Gutes geschieht. Vielleicht ist es jetzt, wo Verdächtigung und Häme über die Ordensgemeinschaften gegossen werden, an der Zeit, öffentlich für sie Stellung zu nehmen oder ihnen einfach einmal Danke zu sagen.


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