KiZ-ePaper Nr. 43/2020

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LITZLBAUER

Nr. 43 I 22. Oktober 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Eine Zeitung für alle Generationen Mit Sonderbeilage

Vor 75 Jahren, am 28. Oktober 1945, erschien die Linzer KirchenZeitung zum ersten Mal. In vielen Familien ist sie seit mehreren Generationen beliebter Lesestoff – wie am Bild bei Familie Walcherberger. Seite 6 Am Anfang. Maria Obermayr war dabei, als die KirchenZeitung das Licht der Welt erblickte. Seite 3

Steyr. Drohende Werkschließung: Die Betriebsseelsorge an der Seite der Betroffenen. Seite 5


2 Meinung KOMMENTAR Materialismus Weihrauch, Musik, Kerzenlicht und liturgische Kleidung, Blumen, Tischtücher und Glasfenster ... Wenn im Gottesdienst alle Sinnesorgane genährt werden, fällt Feiern mit ganzem Herzen leicht. Dass Spiritualität auch körperlich genährt wird und nicht nur vor dem inneren Auge, ist alte katholische Weisheit. Man kann es aber auch übertreiben. Der neue Selige Car-

MONIKA SLOUK

monika.slouk@ koopredaktion.at

lo Acutis war sicher ein außergewöhnlicher und begabter Mensch. Das rechtfertigt aber keine plastische Chirurgie an einem Toten. Mit einer Art Schönheitsoperation wurde der 15-jährig Verstorbene für seine Seligsprechung in Assisi hübsch gemacht. Prompt verbreiteten sich Gerüchte, er sei unverwest exhumiert worden. Die Gerüchte wurden richtiggestellt, die Frage bleibt: Wozu macht man das? Ehrfurchtsvoll mit Toten umzugehen, lehrt die Hallstätter Tradition, die Gebeine auszugraben, zu reinigen und die Schädelknochen reich zu verzieren. Auch schräg, aber kein Theater. Der Leib Carlo Acutis’ sei für die Seligsprechung „mit Kunst und Liebe wieder zusammengefügt“ worden, erklärte Erzbischof Domenico Sorrentino. Auf mich wirkt es wie unechte Theatralik. Reife Spiritualität wird durch die Sinnesorgane genährt, aber das Hirn darf auch mitspielen.

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

75 Jahre und die Zukunft 75 Jahre in Frieden, 75 Jahre KirchenZeitung: Anlässlich von Jubiläen klopft man sich gerne auf die Schultern. Das mag gut begründet sein und wir sind stolz für 75 Jahre als KirchenZeitung. Aber wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie am falschen Fleck. Der Blick in die Vergangenheit dient zur Schärfung des Blicks in die Zukunft. Wer ehrlich ist, wird einräumen, dass nicht alles eigene Leistung war. Niemand ist eine Insel – und so hängt unser Vorankommen nicht allein, ja nicht einmal zum allergrößten Teil von uns selbst ab. Wir sind abhängig von den Menschen um uns herum und von der allgemeinen Lage dieser Welt. Als Christinnen und Christen glauben wir daran, dass wir im Letzten von Gott abhängig sind. Was ist dann unser Anteil? Unser Anteil liegt darin, das uns Mögliche zu tun und den großen Rest als Geschenk anzunehmen. Das gilt für das Streben nach

Frieden im Großen ebenso wie für ­unsere Arbeit in der KirchenZeitung. Das ist unsere Zukunftsperspektive. Denn das Gelungene der vergangenen 75 Jahre wäre ohne das, was Gott dazugetan hat, nicht möglich gewesen. Und was wäre eine Zeitung ohne ihre Leserinnen und Leser? Deshalb steht heute und hier die Dankbarkeit. Es ist der Dank an Sie, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre treue Begleitung. Und der Dank an Gott, von dem wir hoffen, dass er tut, was wir nicht vermögen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: ALEXANDER VAN DER BELLEN, BUNDESPRÄSIDENT

Würdigung und Dank Religionen sind Begegnungsstifter, so wie sie auch Friedensstifter sein sollen. Sie sind essenziell für unser Land. Danke und Vergelt’s Gott!

Kirchen und Religionen sind für ihr Wirken im Blick auf Menschlichkeit, Spiritualität und Solidarität und für ihre Corona-Maßnahmen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen gewürdigt worden. Anlass war eine Begegnung mit religiösen Spitzenrepräsentanten in der Wiener Hofburg. PAUL WUTHE/KATHPRESS


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

22. Oktober 2020

Zum 75-Jahr-Jubiläum der KirchenZeitung der Diözese Linz

Sie war bei der Gründung des „Linzer Kirchenblatts“ dabei Seit der ersten Ausgabe am 28. Oktober 1945 liest Maria Obermayr Woche für Woche die KirchenZeitung: „Von A bis Z“, wie sie betont, seit 75 Jahren. Die heute 100-Jährige war auch die erste Angestellte des „Linzer Kirchenblatt“. JOSEF WALLNER

Ein Fixpunkt in ihrem Tagesablauf sind die Morgengedanken, die täglich um 5.40 Uhr im ORF-Regionalradio zu hören sind. Die sind Maria Obermayr, die im März ihren hundertsten Geburtstag gefeiert hat, ganz wichtig. „Ich stehe jeden Tag vor sechs Uhr – dankbar – auf und hole mir von der Haustür die Tageszeitung“, erzählt sie. Dann frühstückt sie gemütlich. Am Wohnzimmertisch liegen Meditationsbücher, ein Bildband über die Berge von Sepp Forcher, in den Regalen weitere Bildbände. Täglich schaut die Schwägerin vorbei, die im Stockwerk über ihr wohnt. „Irgendwie bin ich den ganzen Tag beschäftigt.“ Einmal wöchentlich kommt auch die KirchenZeitung: „Die lese ich von A bis Z.“ Zwei Wochen bevor im Herbst 1945 die erste Ausgabe des „Linzer Kirchenblatts“ erschien, hat sie Schriftleiter Prälat Franz Vieböck angestellt. Sie wurde mit der Abrechung betraut, hatte den Versand in die Pfarren zu organisieren und war für den Schriftverkehr zuständig – keine Kleinigkeit bei einer Auflage von 90.000 Stück vom Start weg. Das Büro war ganz einfach, „meine Schreibmaschine war eine alte Klappern“, sagt sie und zeigt vor,

Maria Obermayr (Mitte) mit Prälat Johann Weidinger und einem Pfarrmitarbeiter in Hallstatt. PRIVAT

Maria Obermayr, geboren am 25. März 1920, lebt in Linz. KIZ/JW

wie fest man in die Tasten klopfen musste. Und lacht. Warum gerade sie als damals 25-Jährige einen der wenigen und begehrten Arbeitsplätze bekam, weiß sie nicht. Vermutlich hat der Kaplan der Stadtpfarre Urfahr, wo sie wohnte, Prälat Vieböck auf sie aufmerksam gemacht oder vielleicht haben sie die Brüder Kronsteiner empfohlen. Sie sang jedenfalls im Jugendchor der Stadtpfarre Urfahr, der mit der Domchorjugend oft gemeinsam musiziert hat. Neustart in Hallstatt. Nach sechzehn Jahren gab sie ihre Arbeit bei der KirchenZeitung auf und übersiedelte mit dem Jugendseelsorger Johann Weidinger nach Hallstatt als Pfarrsekretärin und Haushälterin. Sie trat dort natürlich dem Kirchenchor bei. „Bei uns Ministranten war sie sehr beliebt“, erzählt Pfarrgemeinderatsobmann Reinhard Kerschbaumer. Sie hat die Buben und den Pfarrer begleitet, wenn sie in den Bergen unterwegs waren. Im Jahr 1992 zog Maria Obermayr mit Prälat Weidinger nach Linz zurück.

Aber sie denkt gerne an Hallstatt: „Stellen Sie sich vor: Zum hundertsten Geburtstag hat mich der Bürgermeister von Hallstatt angerufen.“ Man spürt noch immer die Freude, wenn sie von der Gratulation des Gemeindeoberhaupts Alexander Scheutz erzählt, der sie natürlich aus der Zeit kennt, als er noch ein „Bua“ war, wie sie sagt. Und plötzlich fällt ihr noch etwas aus ihrer Hallstätter Zeit ein, das sie den KirchenZeitungs-Leser/innen unbedingt erzählen muss. „Wir hatten einen wirklich guten Kontakt zu den evangelischen Christen. Das ist doch selbstverständlich“, meint die hundertjährige Katholikin, die in einer Zeit groß geworden ist, in der das alles andere als selbstverständlich war. Lesen erfüllt. Am Ende des Gesprächs kommt Maria Obermayr wieder auf die Bedeutung des Lesens zurück: „Ich lese gerne, aber nur etwas, wo auch Hirn drinnen ist.“ Dass da für sie die KirchenZeitung dazugehört, ist ein Geschenk an die KiZ-Redaktion, wie es zum 75. Geburtstag der Zeitung schöner nicht sein könnte.

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4 Kirche in Oberösterreich

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KirchenZeitung Diözese Linz

Vermittler und Botschafter Jesu Bischof Manfred Scheuer weihte am vergangenen Sonntag acht Männer zu Ständigen Diakonen. Die gemeinsame Weihe in der Bischofskirche – lange Zeit wurden die Diakone in ihren Pfarren geweiht – im Mariendom bringt zum Ausdruck, dass der Einsatz der Diakone nicht auf die Pfarren bzw. andere Seelsorgestellen beschränkt, sondern mit der gesamten Diözese verwoben ist. In seiner Predigt betonte Bischof Manfred Scheuer in Anlehnung an ein Wort des Jesuiten Alfred Delp, der Dienst des Diakons meine ein „Sich-Gesellen zum Menschen in allen Situationen“.

Am Weltmissionssonntag, an dem die Diakonenweihe stattfand, erinnerte Scheuer daran, dass sich Papst Franziskus eine missionarische Kirche wünsche. Der Diakon sei Vermittler und Botschafter Jesu Christi, in dem das Soziale und Pastorale zusammenfließen. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) steht das Diakonenamt auch (verheirateten) Männern offen, die „ständig“ Diakone bleiben wollen. Immer wieder wird auch das Diakonat für Frauen gefordert: Es gab in der Geschichte der Kirche Diakoninnen. Papst Franziskus hat eine Studienkommission für das Frauendiakonat eingesetzt.

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JOSEF FUCHS

KARL GEBETSROITHER

Geboren 1960 Verheiratet Beruf: Diplomkrankenpfleger

Geboren 1964 Verheiratet Beruf: Kaufmännischer Angestellter Künftiger Einsatzort: Pfarre Weyregg PRIVAT

Künftiger Einsatzort: Pfarre Ried im Innkreis

PRIVAT

FLORIAN HARTL

KORNEL KALAMAR

Geboren 1981 Verheiratet Beruf: Religionspädagoge Künftiger Einsatzort: Pfarre Kirchschlag PRIVAT

Geboren 1965 Unverheiratet Beruf: Immobilienmakler und Hausverwalter Künftiger Einsatzort: Pfarre Asten PRIVAT

Die neu geweihten Diakone mit Bischof Manfred Scheuer, ihren Ehefrauen bzw. Angehörigen WAKOLBINGER / DIÖZESE LINZ VIKTOR MAYER

HANS OTMAR PUM

ALEXANDER NIEDERWIMMER

RENÉ G. SCHIELIN

Geboren 1974 Verheiratet Beruf: Tonmeister Künftiger Einsatzort: Pfarre Puchkirchen am Trattberg PRIVAT

Geboren 1964 Verheiratet Beruf: Religionspädagoge Künftiger Einsatzort: Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg PRIVAT

Geboren 1973 Verheiratet Beruf: Unternehmensberater und Projektmanager Künftiger Einsatzort: Caritas OÖ PRIVAT

Geboren 1963 Verheiratet Beruf: Selbständiger Unternehmer Künftiger Einsatzort: Pfarre Grieskirchen PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

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MELDUNGEN

Die Steyrer Christ/ innen zeigen ihre Solidarität. FRANZ SEIWALD

Kirche zeigt sich solidarisch mit MAN-Belegschaft in Steyr

Hoffnung und Kampfgeist „Es ist nicht ok, was da passiert“, sagt Betriebsseelsorgerin Ulrike Hammerl zur drohenden Schließung des MAN-Werks in Steyr. Die Kirche dürfe nicht wegschauen und müsse Position beziehen. LISA-MARIA LANGHOFER

„Geld muss dienen, nicht regieren“ stand auf dem Plakat der Betriebsseelsorge Steyr, die sich am Warnstreik der MAN-Belegschaft vergangenen Donnerstag in Steyr beteiligte. Mehr als 4.000 Menschen protestierten gegen die Schließung des MAN-Standortes, den, wie Ulrike Hammerl sagt, „sich die Menschen in der Region nicht nehmen lassen“. Der Vertrag für die Standortgarantie des LKW-Bauers bis 2030 wurde im Jänner 2020 vom Unternehmen und dem Betriebsrat unterzeichnet. Wenige Wochen später wurde der Vertrag durch die Unternehmensseite gekündigt. Position der Kirche. „Hier geht es nicht nur um die rund 2.300 Arbeitsplätze von MAN, sondern auch um die Zuliefererfirmen, die Gastronomie und all die dazuge-

Ulrike Hammerl von der Betriebsseelsorge Steyr hofft, dass MAN in Steyr bleibt. TREFFPUNKT MENSCH&ARBEIT STEYR

hörigen Familien“, sagt Hammerl. Auch die Kirche müsse deshalb Position beziehen und mutig auf die Menschen zugehen: „Als Betriebsseelsorge stehen wir in engem Kontakt zum Betriebsrat. Dieser ist Sprachrohr zwischen Unternehmensleitung und Angestellten.“ MAN sei eine gewachsene Firma, die zu Steyr dazugehöre und ein starkes Wir-Gefühl bei den Mitarbeitenden und der Bevölkerung erzeuge. Weiterkämpfen. Bei den Kundgebungen am Steyrer Stadtplatz sei die Stimmung insgesamt gut gewesen, die Reden waren von Hoffnung und Kampfgeist durchdrungen. Betriebsrat, Gewerkschaft und Belegschaft fordern das Management und die Eigentümerfamilien des VW-Konzerns auf, endlich Verantwortung für die tausenden Menschen zu übernehmen: „Unsere Großeltern und Eltern haben schon hier gearbeitet, jetzt arbeiten wir hier und wollen, dass unsere Kinder auch noch hier arbeiten können“, sagt Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam. Auch die Politik sei hier gefordert. Ulrike Hammerl hofft, dass die Betreffenden es schaffen, sich zusammenzusetzen. Als Betriebsseelsorgerin wolle sie die Fehler im System aufzeigen und sich mit den Menschen vernetzen: „Wir müssen jetzt für die Betroffenen da sein, ihnen zuhören und ein Stück des Weges mit ihnen mitgehen. Wir dürfen uns nicht nur im eigenen Umfeld umschauen, sondern müssen dorthin gehen, wo Ungerechtigkeit sichtbar wird. So wie Papst Franziskus.“

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Friedensgebet im Dom. Vor 75 Jahren endeten die schrecklichen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges, vor 65 Jahren wurde der Staatsvertrag feierlich unterzeichnet. Im Zuge dieser beiden Gedenkanlässe lädt die Stiftung „Pro Oriente Linz“ gemeinsam mit Diözesanbischof Manfred Scheuer am Vorabend des heurigen Nationalfeiertags zum ökumenischen Friedens- und Dankgebet in den Mariendom Linz ein. Landeshauptmann Thomas Stelzer wird im Namen des Landes ebenfalls dieser Ereignisse gedenken. Die evangelischen und die orthodoxen Kirchen sind ebenso beteiligt. Das Friedens- und Dankgebet im Linzer Mariendom möchte ein Dank an Gott sein, dass die Schrecken des Krieges ein Ende gefunden haben und dass seit damals eine Zeit des Friedens in unserem Land herrscht. Gleichzeitig soll in diesem Gebet auch die Schuld thematisiert werden, in welche sich unser Land verstrickt hatte. X  Friedens- und Dankgebet zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Termin: 25. Oktober 2020, 16 Uhr, im Mariendom Linz. Anmeldung unter linz@pro-oriente.at

AK-Frauenmonitor. Mit dem Frauenmonitor hat die Arbeiterkammer (AK) erneut Daten zur aktuellen Lage der Oberösterreicherinnen gesammelt. Während Männer in Oberösterreich ein mittleres Einkommen von rund 2.780 Euro haben, liegen Frauen mit 1.760 Euro rund 37 Prozent darunter. Auch bei den Pensionen gibt es große Differenzen: Im Dezember 2019 bekamen Frauen durchschnittlich 1.085 Euro, fast 900 Euro weniger als Männer. Häufig arbeiten Frauen wegen mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Teilzeit sowie in Berufen, die zwar als systemrelevant gelten, jedoch von hoher Arbeitsbelastung und geringem Einkommen geprägt sind.


Seit Jahren wird in der Familie Walcherberger aus Gaflenz die KirchenZeitung gelesen – und das von mehreren Generationen. Wir haben die Familie zuhause besucht und nachgefragt, was sie an der KirchenZeitung schätzen. ELISABETH LEITNER

Karl Walcherberger junior aus Gaflenz liest die KirchenZeitung schon seit über 20 Jahren. Er ist 51 Jahre alt und arbeitet für die Gemeinde. Grundsätzlich sind ihm Nächstenliebe und Solidarität wichtig, darüber in Form von Lebensgeschichten immer wieder etwas zu erfahren, gefällt ihm sehr. Wenn er Zeit hat, geht er gerne für einige Tage in die Berge, er ist meistens mit Zug und Bus, manchmal mit dem Auto unterwegs und sucht einfache Unterkünfte. Diese Art, unterwegs zu sein, entspricht ihm: „Ich hab die Langsamkeit beim Wandern schon lange entdeckt.“ Da freut es ihn, wenn er beim Nachhausekommen in der KirchenZeitung

auf ihre eigenen Fehler aufmerksam, denn er liest die KirchenZeitung ganz genau. Generationen am Bauernhof. Karl Walcherberger lebt mit seinen Eltern Rosa und Karl, seinem Bruder Josef und dessen Partnerin Romana und ihren zwei Kindern Michael und Joseph auf dem Bauernhof. Jeder hat seine Wohneinheit und seinen Arbeitsbereich. – Wenn seine Schwester Elisabeth aus Linz zu Besuch kommt, gehen sie gerne mal auf die „Lindaumauer“. Elisabeth Walcherberger ist Theologin und lehrt an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Auch sie ist seit vielen Jahren Abonnentin

Wie der Himmel etwas über den Sebaldusweg liest, der in seiner unmittelbaren Heimat eröffnet wurde. Post von Lesern. Lesen, Wandern, Schreiben sind seine Lieblingsbeschäftigungen, auch Rätsel löst er gerne. „Beim Schreiben denke ich über die Arbeit oder die Wandererlebnisse nach“, erzählt er. Seine Reiseberichte schickt er dann an die KirchenZeitung zur Lektüre – und macht die Redaktion dabei

Karl Walcherberger junior holt die KirchenZeitung aus dem Briefkasten (li.), Neffe Michael ist derweil mit dem Traktor unterwegs (re.)

und erzählt, warum sie die KirchenZeitung gerne liest: „Sie ist vielfältig, regt zum Nachdenken an, öffnet den Blick für Altes und Neues – und gibt Hoffnung.“ Sie schätzt es, dass Spirituelles Platz hat und Wertevermittlung Thema ist, aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gearbeitet wird. Von diözesanen Ereignissen bis zum Kunst- und Kulturgeschehen fühlt sie sich gut informiert. Dass Glaube und soziales Engage-

ment zusammengehören, ist für sie in der Zeitung immer wieder ablesbar: „Für mich ist die KirchenZeitung eine Zeitung, die von den vielen Wohltaten erzählt. Sie ist wie der ‚Himmel im Alltag’“, sagt sie wertschätzend. Ihre Mutter Rosa, die Altbäurin, nimmt sich ebenfalls viel Zeit für die Lektüre: „Ich lese sie von vorne bis hinten.“ Sie ist – genauso wie die KirchenZeitung – heuer 75 Jahre alt geworden und kennt sie auch


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

22. Oktober 2020

Zum Jubiläum Im Mai führte die KirchenZeitung eine Online-Umfrage zur Erhebung des Leseverhaltens durch. Diese ergab, dass unsere Leser/innen durchaus mit dem Internet vertraut sind, regelmäßig Online-Angebote der KirchenZeitung nutzen und sich Apps am Smartphone installieren. Deshalb gibt es für unsere Stammleser/innen zum Jubiläum das neue Digital-Abonnement (ePaper für Desktop und Laptop sowie APP für Tablet und Smartphone) 10 Wochen lang GRATIS. Das Digital-Abo für die ganze Familie ist auf bis zu drei mobilen Endgeräten nutzbar und verbindet somit Generationen. Es ermöglicht, die KirchenZeitung überall und jederzeit zu genießen.

im Alltag schon fast so lange. In der Schulzeit hat sie die KirchenZeitung, damals noch „Kirchenblatt“, selbst verteilt. „In Religion hat der Herr Pfarrer die Zeitung mitgenommen und ich habe sie dann ausgetragen“, erzählt sie. Ein Funken Hoffnung. Heute kommt die Zeitung mit der Post. Im Briefkasten ist die Zeitung nicht lange. „Als Erstes lese ich die Sonntagsseiten mit dem Evangelium“, berichtet sie. Dafür nimmt sie sich viel Zeit: „Besonders jetzt in Corona-Zeiten, in denen der Besuch der Messe oft nicht geht, ist das wichtig für mich“, sagt Rosa Walcherberger. Überhaupt liest sie die Zeitung wieder mehr als früher, z. B. die Pfarrberichte und das Lokale. Sie mag auch den Humor auf Seite 32. Dass bei den Frauen in der Kirche endlich was weitergeht – „Schritt für Schritt“ – das wünscht sie sich. Frau Walcherberger arbeitet gerne draußen und ist leidenschaftliche Gärtnerin. Zu ihrer Lebensphilosophie befragt, sagt sie: „Einen Funken Hoffnung

FRANZ LITZLBAUER (4)

hab ich immer!“ – Mit ihrem Ehemann Karl hat sie insgesamt vier Kinder großgezogen, vier Enkelkinder bereichern das Leben. Die zwei Enkerl am Hof – Michael, 5 Jahre und ­Joseph, 3 Jahre alt – gehen in den Kindergarten und sind gerne bei den Großeltern. ­Michael möchte – so wie sein Vater Josef, der die Land- und Forstwirtschaft übernommen und weiterentwickelt hat – Bauer werden. Die Zukunft hat schon begonnen.

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In der Bauernstube (Foto oben): Michael, der einmal Bauer werden will, sein kleiner Bruder Joseph und Oma Rosa. Vorlesen, malen und zeichnen – das macht auch Tante Elisabeth (unten rechts) gerne.

ZULEHNER

Eine APP-Nutzerin der e­ rsten Stunde ist die langjährige Abonnentin Maria-Luise Zulehner: „Die benutzerfreundliche App ‚Meine KirchenZeitung’ nutze ich zum Lesen unterwegs und zum Nachschauen, wenn die gedruckte KirchenZeitung nicht greifbar ist.“

Jubiläumsaktion Gratis-DigitalAbo bestellen und eines von fünf Tablets gewinnen: X  www.kirchenzeitung.at/aktion


8 Lebendige Kirche

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE Spatenstichfeier. In St. Martin im Mühlkreis werden Musikheim, Pfarrzentrum und Raiffeisenbank am Marktplatz unter einem Dach vereint (die KirchenZeitung berichtete). Das alte Bankgebäude sowie das sich in der Nähe befindliche ehemalige Pfarrheim wurden bereits in den letzten Wochen abgerissen. Nun ist Mitte Oktober der Spatenstich für das Gemeinschaftsprojekt erfolgt. In den nächsten zwei Jahren entsteht an dieser Stelle der 2.000 Quadratmeter große Neubau. Tabuthema Tod. Das Katholische Bildungswerk St. Oswald bei Freistadt organisierte kürzlich einen Vortrag zum Thema „Letzte-Hilfe-Kurs – weil der Tod ein Thema ist“. Martin Prein, Notfallpsychologe und ehemaliger Bestatter, berichtete aus diesem reichhaltigen Schatz seiner Erfahrungen. Der Bogen spannte sich von Volksbräuchen über Tabus bis hin zum früher verbreiteten Aberglauben, dass kein Leichnam über den Sonntag aufgebahrt sein sollte, weil sonst jemand stirbt. Informationen lieferte Martin Prein auch zu Hilfestellungen des Bestatters und wie man sich Personen gegenüber verhält, die einen großen Verlust (Vater, Mutter, Geschwister, Partner/in oder ein Kind) erlitten haben. Jubiläen in Steyr. Am Sonntag, dem 25. Oktober lädt die Pfarre Ennsleite zu einem besonderen Ernte-Dankfest ein. Gefeiert werden die Jubiläen 60 Jahre Pfarre Ennsleite sowie 50 Jahre Kirche auf der Ennsleite. Dankbar zeigt sich die Pfarrgemeinde zudem für das langjährige Wirken des Senior-Pfarrers Ernst Pimingstorfer, der mit diesem Jahr allen seinen Aufgaben entpflichtet und in den dauernden Ruhestand versetzt wurde. Um 9.30 Uhr findet der Festgottesdienst mit Festpredigt von Bischofsvikar Franz Haidinger statt.

FRANZ GRUBER

PFARRE

Würdiges Erntedankfest

Endlich Erstkommunion

Wernstein. Trotz der Corona-Einschränkungen wurde das heurige Erntedankfest in der Innviertler Pfarre Wernstein am Inn würdig gefeiert. Mehrere Ortschaften hatten das Fest perfekt vorbereitet. Während Pfarrer Jan Jakubiak die Erntekrone und die Feldfrüchte segnete, gaben der Kirchenchor und die Musikkapelle mit Gesang und Musik den Ton an.

Aurach am Hongar. Im Oktober konnte in Aurach am Hongar endlich die langersehnte Erstkommunion gefeiert werden. 13 Kinder haben sich über mehrere Monate auf das große Fest vorbereitet. Da die Kirche nur für die Familien der Erstkommunionkinder reserviert war, wurde die Feier mit Lautsprecher nach außen übertragen.

Kirche präsentiert sich

Jugendliche können im Internet die große Berufsmesse besuchen. ADOBE/JENKOATAMAN

Berufsinfo. Die Messe „Jugend und Beruf“ findet aufgrund der Pandemie erstmals digital und rund um die Uhr noch bis 24. Oktober 2020 statt. Vertreten ist auc h die Katholische Kirche in OÖ, die ihre verschiedenen Berufsbilder vorstellt. Auf der Website www.jugendundberuf.info können sich alle Interessierten registrieren und die digitalen Stände der Diözese Linz besuchen. Im Live-Chat täglich von 8.30 bis

15 Uhr kann direkter Kontakt geknüpft werden. Die Katholische Kirche in OÖ ist zudem hier mit zwei Videos vertreten. Das eine nimmt die Zuschauenden mit in das Jugendzentrum „Gewölbe“ in Steyr und mitten hinein in die Jugendarbeit. Das zweite Video öffnet die Türen in das Büro von Bischof Manfred Scheuer: Er weiß, warum es gut ist, in der katholischen Kirche zu arbeiten.

n Erlebnisgottesdienst. Draußen ist es sicherer als in Innenräumen, ist eine Erkenntnis im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In diesem Sinne fand in St. Marien am Sonntag, 11. Oktober ein „Erlebnisgottesdienst“ im Freien an mehreren Stellen im Ort statt. „Die Intention war, hinauszugehen, gemeinsam einen Gottesdienst zu ‚er’-leben. Nicht in der Kirche zu sitzen und sich berieseln zu lassen, sondern im Gehen die Eindrücke sammeln und wirken lassen“, berichtet Thomas Markowetz aus der Pfarre. PFARRE/MARKOWETZ


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 9

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20 Jahre Jugendimpulszentrum j@m im Stift Kremsmünster

„Es war wie ein zweites Wohnzimmer für mich“ Im j@m in Kremsmünster haben Jugendliche seit 20 Jahren ihren Raum. Eine Besonderheit des Jugendimpulszentrums ist der Musikschwerpunkt. So ist etwa ein Proberaum mit Tonstudio für professionelle Aufnahmen vorhanden. Ein Blick in die Geschichte des j@m. Vor zwanzig Jahren wurde das Jugendimpulszentrum j@m vom Trägerverein „Jugendnetzwerk“ in den barocken Mauern des Stiftes Kremsmünster gegründet. Am vergangenen Sonntag, 18. Oktober, wurde dieses Jubiläum mit einem Festgottesdienst im Stift eingehend gewürdigt. Seine Existenz hat das Jugendzentrum dabei zum Großteil einem offenen Jugendtreff namens „Grüne Wildsau“ zu verdanken. Auf Grund des immer größer werdenden Zulaufs haben Pfarre und Stift im Jahr 2000 entschieden, dem Jugendtreff passende Räume zur Verfügung zu stellen. Von den im Jugendzentrum musizierenden Jugendlichen leitet sich der Name ab: „to jam“ heißt auf Englisch „frei improvisieren“. Rockige Jugendmessen. Herzstück ist bis heute ein Proberaum mit Tonstudio für professionelle Aufnahmen. „Das j@m erreicht auch Jugendliche, die sonst nicht in einer kirchlichen Einrichtung wären. Es bringt Theologie, Musik und Kunst ideal in Verbindung“, erzählt Pater Johannes Czempirek im Gespräch mit der KirchenZeitung. Czempirek, Pfarrer in Bad Hall und Pfarrprovisor in Pfarrkirchen, hat die Jugendlichen früher als Kaplan im Stift immer mit viel TontechnikKnow-how unterstützt. Zum einen hatten und haben hier stets Gruppen Platz, die die monatlichen Jugendmessen rockig und poppig gestalten. Zum anderen bot das j@m in der Vergangenheit auch anderen Bands Starthilfe. Im weiteren Sinn ist hier die Band „Bilderbuch“ zu nennen, die es im gesamten deutschsprachigen Raum längst zu Popstarstatus gebracht hat. „Bilderbuch“ als Band des j@m zu bezeichnen, wäre dem musikalischen Ordensmann zwar zu vereinnahmend. Zu selbstständig sei die Gruppe um Leadsänger Maurice Ernst dafür bereits in den Anfangszeiten gewesen. „Einzelne Musiker von ‚Bilderbuch’ haben aber schon bei uns ein wenig angedockt“, sagt Pater Johannes. Conni Ettingers beruflicher Werdegang ist da-

Der offene Jugendtreff findet im j@m für alle ab 12 Jahren jeden zweiten und vierten Freitag im Monat von 18 bis 21 Uhr statt. PRIVAT

gegen sehr stark mit dem j@m verknüpft. Als Jugendliche war sie Teil der Gruppe „j@msound“ und hat dadurch mit dem E-Bass zu spielen begonnen. „Das J­ugendzentrum war wie ein zweites Wohnzimmer für mich, durch das j@m sind Freundschaften fürs Leben entstanden“, erzählt die 24-Jährige, die inzwischen Tontechnik studiert und sich in diesem Metier selbstständig gemacht hat. „Ja, das j@m hat mich sehr geprägt“, meint Conni Ettinger. Neugestaltung der Räume. Dass der musikalische Akzent auch in Zukunft eine ­ große Rolle spielen soll, steht für Agnes Schützenhofer außer Frage. Sie ist seit einem Jahr hauptamtliche Jugendleiterin im j@m. Der Schwerpunkt passe sehr gut in diese Region mit ihren vielen Musikschulen. Für sie ist aber auch klar, dass das Jugendzentrum noch viele weitere gute Gründe bietet, um zusammenzukommen. Aktuell werden durch das j@m etwa 200 Jugendliche pro Jahr erreicht. Besonders durch die Neugestaltung der Räumlichkeiten im vergangenen Arbeitsjahr ist die Atmosphäre sehr gut auf Jugendliche abgestimmt. Es gibt einen ausgedehnten Gemeinschaftsbereich mit Küche, Bar und Tischen. Der große Gruppenraum eignet sich gut für Spiele, Gebet, Meditationen, Gruppenübungen oder Diskussionen. Agnes Schützenhofer: „Beim Feiern, Musizieren, Beten, Quatschen, Lachen, Nachdenken, Essen und Spielen stehen vor allem die Jugendlichen im Mittelpunkt.“

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PAUL STÜTZ

STENOGRAMM Timelkam. Das heurige Erntedankfest am 11. Oktober war in der Pfarrkirche Timelkam nicht nur von den strikt eingehaltenen Corona-Auflagen geprägt – es konnte auch die Mitgliedschaft der Pfarre beim „Klimabündnis Österreich“ vorgestellt werden. Als Mitglied des Pfarrgemeinderates präsentierte Alois Höfl die bisherigen Bemühungen um klimaschonende Abläufe in Timelkam, wie die Vermeidung von Einweggeschirr bei Pfarrfesten und Feiern, die klimaschonende An- und Abreise bei Pfarranlässen, vor allem den Betrieb einer Photovoltaik-Anlage und das Bemühen, bei allen pfarrlichen Anlässen immer auch die Umwelt „im Kopf“ zu haben. Eine pfarrliche Arbeitsgruppe ist dafür im Besonderen beauftragt. Als Vertreter des „Klimabündnisses Österreich“ ­überreichte Rainer Norbert die offizielle Mitgliedsurkunde bei ­dieser ­Organisation an die ­Pfarre Timelkam, als 51. Pfarre in Oberösterreich. Benefiz-Matinee im Musiktheater. Über 180 Besucher/innen sind zur Benefizmatinee, die am „Tag gegen Menschenhandel“ (18. Oktober) im Musiktheater stattfand, gekommen. Dorthin haben Sr. Maria Schlackl und ihr Team von „Solwodi“ zu einem berührenden Vormittag mit Musik, Tanz, Filmbeiträgen und Gesprächsrunden mit viel Prominenz eingeladen. Im Zentrum standen dabei Frauen, die als „Ware“ betrachtet in der Zwangsprostitution ihrer Menchenwürde und ihrer Rechte beraubt werden.

Benefiz-Matinee mit Tanz, Musik und Gesprächen KIZ/ELLE


10 Thema

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KirchenZeitung Diözese Linz

Gemeinsam eigenständig: Die Kooperationszeitungen Viele der österreichischen Kirchenzeitungen, Sonntagsblätter und wie sie alle heißen sind, kirchlich gesehen, jung. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und begehen 2020 ihr 75-Jahr-Jubiläum. Wenig bekannt ist, dass einige davon bereits seit 1975 kooperieren und sich den überregionalen Inhalt teilen. MONIKA SLOUK

Seit 45 Jahren in der Öffentlichkeit präsent und doch nicht sehr bekannt – dieses Kunststück schafft die Kooperationsredaktion von vier österreichischen Kirchenzeitungen, und das auch noch absichtlich. Denn der Erfolg der Zusammenarbeit der verschiedenen Kirchenzeitungen liegt wesentlich darin, dass jede der Diözesanzeitungen eigenständig ist und ihren eigenen Charakter hat. Derzeit kooperieren das Vorarlberger „KirchenBlatt“, der „TIROLER sonntag“, die „KirchenZeitung“ der Diözese Linz und der burgenländische „martinus“. Wozu? Damit überregionale Themen nicht doppelt und dreifach erarbeitet werden, sondern nur einmal für die beteiligten Zeitungen. Zu den überregionalen Themen gehören weltkirchliche Fragen ebenso wie gesellschaftspolitische, spirituelle, kulturelle oder Fragen der Lebenskunst. Diese Seiten sollen sich so harmonisch in jede der vier Zeitungen einfügen, dass sie nicht als Fremdkörper wahrgenommen werden. „Das lokale Standbein ist für die Leserinnen und Leser ganz wesentlich, außerdem war und ist es eine theologische Entscheidung, den Charakter jeder diözesanen Zeitung zu erhalten“, fasst Hans Baumgartner zusammen, der die Kooperationsredaktion von den ersten Jahren weg bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2014 leitete.

kirch dazu. Während Kärnten und Salzburg im Lauf der Zeit aus der Zusammenarbeit ausstiegen (es handelte sich jeweils um eine Entscheidung des damaligen Diözesanbischofs, der sich durch den Ausstieg mehr Zugriff auf die eigene Zeitung erhoffte), kamen Innsbruck und Eisenstadt dazu. Von Anfang an erforderte die Kooperation von den einzelnen Redaktionen, sich zusammenzuraufen. „Die Herausgeber haben in ihren Sitzungen oft heftig diskutiert, es waren Debatten theologischer Natur“, erinnert sich der langjährige Redaktionsleiter Hans Baumgartner. Dabei ging es immer wieder um die Frage, welchen Raum die Anliegen der Bischöfe und des Papstes erhalten und welche Themen wie behandelt werden. So wurde die Redaktion in der Sitzung vom 12. Dezember 1979 etwa dazu angehalten, die Hochfeste wie Mariä Empfängnis, Mariä Himmelfahrt und Pfingsten stärker zu berücksichtigen und „alles zu vermeiden, was Befremden erregt, Vorsicht bei der Frage wiederverheirateter Geschiedener“ (Protokoll). Gleichzeitig gab es aber auch großes Vertrauen der Herausgeber (meist Generalvikare) und Bischöfe in die Kooperationsredaktion. „Sie trauten uns etwas zu!“, bestätigt Hans Baumgartner. Dadurch war Weiterentwicklung möglich, was für eine Redaktion notwendig ist.

Debattenkultur. In all diesen Jahren bestand die Kooperation aus wechselnden Diözesen. Gründungsmitglieder waren 1975 die Redaktionen von Salzburg, Linz und GurkKlagenfurt, bereits im Jänner 1976 kam Feld-

Entdeckung und Aufdeckung. So konnten große Projekte verwirklicht werden. Zum Papstbesuch 1983 erschien eine gemeinsame Ausgabe aller österreichischen Kirchenzeitungen. Ein Bericht der Kooperationsredak-

tion über den Einsatz von österreichischen Panzern zur Unterdrückung von Arbeiteraufständen in Bolivien schlug hohe Wellen. Das Waffengesetz wurde geändert und Panzerexporte nach Argentinien verhindert. „Die Kirchenzeitungen waren in der Öffentlichkeit präsent, nicht nur innerkirchlich“, erinnert sich Baumgartner. Der Sozialhirtenbrief der Bischöfe löste öffentliche Debatten

„Es sind viele kreative Köpfe beteiligt, die Unterschiedliches wollen und die herausfordern.“ HANS BAUMGARTNER

aus, an denen auch Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer beteiligt waren. „Heute ist das anders“, beobachtet Baumgartner. „Die meisten Leute setzen sich ja nicht mehr auseinander damit.“ Auch für politisch Verfolgte im damaligen Ostblock setzten sich die Kirchenzeitungen mit der Kooperationsredaktion ein. Es gab eine Aktion „Verfolgter des Monats“, die die Repressalien kommunistischer Regime gegen Andersdenkende öffentlich machte. Vom Zug zum Internet. Technisch gesehen war die Zusammenarbeit in früheren Jahrzehnten aufwändiger als heute. Vor der Gründung der Kooperationsredaktion be-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

22. Oktober 2020

Redaktionsteam 1995. Vor 25 Jahren bestand die Kooperationsredaktion aus Redaktionsleiter Hans Baumgartner mit dem damaligen Redaktionsassistenten Walter Achleitner und Redakteur Michael Schmid. ARCHIV

gannen die Chefredakteure Anton Fellner aus Wien und Josef Schicho aus Linz, Artikel auszutauschen. Texte wurden hin und her geschickt, gesetzt wurden die Seiten von jeder Zeitung extra. Doch der Bleisatz war teuer, sodass man nach einer besseren Lösung suchte. Erst die Gründung einer eigenen Redaktion für die überregionalen Seiten im September 1975 brachte eine engere Zusammenarbeit. Nun wurden „Matern“ (auf Spezialkarton gedruckte Seiten) mit Bahnexpress an die Druckereien geschickt, wo sie zum diözesanen Teil der Zeitungen gefügt wurden. Der „Vater der Kooperation“ war der Linzer Chefredakteur Josef Schicho, frühe Partner waren die Schriftleiter Franz Calliari aus Salzburg und Josef Ranftler aus Kärnten. Mit der Redaktionsleitung wurde bald Hans Baumgartner beauftragt, seine Kollegin als Redakteurin war in den ersten Jahren die spätere Jägerstätter-Forscherin Erna Putz. Als großen Vorteil der Kooperation sieht Baumgartner, dass die Ideen aus verschiedenen Redaktionen kommen. „Es sind viele kreative Köpfe beteiligt, die Unterschiedliches wollen und die herausfordern.“ Manche Themen erarbeitete er gemeinsam mit Kollegen aus anderen Redaktionen. 2014 übernahm Heinz Niederleitner die Redaktionsleitung, bis er Anfang 2020 Chefredakteur in Linz wurde. Redakteurin Susanne Huber ist seit 2005 Teil der Redaktion. Wirtschaftlichkeit sichern. Aus der redaktionellen Kooperation heraus entwickelte sich eine Marketingkooperation, die Wer-

beplätze in den Kirchenzeitungen und im „inpuncto“ verkauft und damit für ein wesentliches Einkommen sorgt. Der ehemalige Kooperations-Redakteur Walter Achleitner leitet diesen Bereich mit Engagement. Inzwischen sind alle österreichischen Kirchenzeitungen Mitglieder der Werbe-Kooperation. Zusammenarbeit stärkt. Bei allen Herausforderungen, die mit einer zeitungsübergreifenden Zusammenarbeit verbunden sind, bei allen Diskussionen über Inhalt und Ausrichtung, zeigte die Kooperation der Kirchenzeitungen im Lauf der Jahrzehnte ihre Stärke: das Zusammenwirken der Ressourcen mit gleichzeitiger Unterstützung des Eigencharakters jeder Diözesanzeitung. „Der Austausch kontroversieller Meinungen stärkt die Gemeinschaft“, sagt Hans Baumgartner und nennt ein Zitat aus der Pastoralinstruktion „Communio et progressio“ von 1971 als zentrales Bild für die Kirchenzeitungen: „Die neue Technik für den Austausch unter den Menschen versammelt die Zeitgenossen sozusagen um einen runden Tisch.“ Seither wurde die Technik der runden Tische vielfältiger, der Austausch unter den Menschen wird schneller, interaktiver und führt auch zur Überflutung mit Informationen. In der Fülle an Möglichkeiten und Informationen einen stabilen Ort zu bieten, an dem man sich gerne niederlässt, ein wenig verweilt, mitunter ins konstruktive Streiten kommt, inspiriert weitergeht, das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe für die kooperierenden Kirchenzeitungen.

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HEUTE Kooperationsredaktion Obwohl das „RUPERTUSBLATT“ der Erzdiözese Salzburg, Gründungsmitglied der Kirchenzeitungskooperation, seit 1995 nicht mehr dabei ist, liegen die Redaktionsräume der Kooperation in Salzburg. Als geographische Mitte zwischen dem Burgenland und Vorarlberg hat sich der Standort über die Jahrzehnte bewährt. Bischofsvikar Willi Vieböck ist als Herausgeber der Linzer „KirchenZeitung“ auch Herausgebersprecher der Kooperation. Die Chefredakteure der Kooperationszeitungen sind Dietmar Steinmair von Feldkirch, Gilbert Rosenkranz von Innsbruck, Heinz Niederleitner von Linz und Franz Josef Rupprecht von Eisenstadt. Das Team der Kooperationsredaktion besteht aus Redaktionsleiterin Monika Slouk, Redakteurin Susanne Huber und Korrektor Karl Peretti.


12 Panorama STENOGRAMM  Predigerseminar. 24 Frauen und Männer schlossen am vergangenen Wochenende die im Jahr 2019/2020 erstmals in der Diözese Linz angebotene Predigtausbildung für Wort-Gottes-Feierleiter/innen ab. Sie nahmen mit großem Interesse und Engagement an den sechs ganztägigen Modulen teil und hielten Probepredigten. Die Predigtausbildung „Sprich du das Wort, das tröstet und befreit“ soll nun jährlich, jeweils von September bis Juni, angeboten werden.

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Anschlag

Attentat auf Lehrer erschüttert Frankreich In Frankreich sorgt die brutale Ermordung eines Lehrers in einem Pariser Vorort für Entsetzen. Der Mann soll getötet worden sein, weil er Mohammed-Karikaturen zum Unterrichtsthema gemacht hatte. Präsident Emmanuel Macron sagte mit Blick auf islamistische Terroristen, „sie werden damit nicht durchkommen“. Auch muslimische Vertreter bekundeten ihre Abscheu. Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert. Laut offiziellen Zahlen starben dabei mehr als 250 Menschen.

Vor dem Eingang der Schule in Conflans-Sainte-Honorine legen Trauernde Blumen für den getöteten Lehrer nieder. GUAY/AFP/PICTUREDESK.COM

Präsentation anlässlich des Weltmissionssonntags

Die Absolvent/innen mit ihren Zertifikaten HINTERMAIER

 Diözesantag. Der Diözesantag der Katholischen Männerbewegung am vergangenen Wochenende in Wels zeigte Wege auf, wie vor allem Männer Kraft und Stärke schöpfen können. Festredner Josef Lugmayr betonte vor 130 ehrenamtlichen Delegierten, dass Beziehungspflege keine reine Frauensache sei. Das „kreative und verantwortungsvolle Suchen nach neuen Formen, Gemeinschaft und Beziehung zu leben“ bezeichnete Diözesanobmann Bernhard Steiner als Hauptanliegen der Männerbewegung angesichts der aktuellen Corona-Situation.

Wie Oberösterreichs Kirche den ärmsten Ländern hilft Aus Anlass des Weltmissionssonntags am 18. Oktober informierte „Welthaus“, die entwicklungspolitische Fachstelle der Diözese Linz, bei einer Pressekonferenz über kirchliches Engagement im Bereich Missions- und Entwicklungszusammenarbeit. Die Missions- und Entwicklungsorganisationen der Diözese Linz – sie alle arbeiten über das „Welthaus“ zusammen – haben im Jahr

 Grüß Gott. Rund um den 23. Oktober kommt die dritte Ausgabe des „Grüß Gott!“-Magazins in alle oberösterreichischen Haushalte.

Das Magazin kommt zweimal im Jahr in etwa 700.000 Haushalte. DIÖZESE LINZ

Hilfe für Bauern in der Demokratischen Republik Kongo kommt aus der Diözese Linz. CARITAS OÖ

2019 beachtliche 9.515.337 Euro an Spenden gesammelt. Heuer hat sich Corona dagegen schon negativ zu Buche geschlagen, wobei der Spendenrückgang bislang weniger dramatisch ausfiel als befürchtet. Rund ein Drittel des Spendenvolumens 2019 trug die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar bei. „Die Dreikönigsaktion kümmert sich um die Förderung von Kindern und Jugendlichen“, führte Matthäus Fellinger, ehrenamtlicher Vorsitzender von „Welthaus“, bei der Pressekonferenz aus. Dazu zähle etwa Bildung, Sicherung von Nahrung und medizinische Versorgung. So vielfältig die Projekte in der Mission und Entwicklungszusammenarbeit sind, eint sie ein Ansatz, wie Bischof Manfred Scheuer betonte: „Uns ist die Hilfe und Entwicklung vor Ort wichtig, und zwar in partnerschaftlicher Zusammenarbeit.“ Welthaus. Unter dem Dach von Welthaus arbeiten folgende Organisationen zusammen: Aktion Familienfasttag (KFB), Sei So Frei (KMB), Dreikönigsaktion (Jungschar), Aktion Teilen (KJ), Solidaritätsfonds der KAB, Caritas OÖ – Auslandshilfe, MissionsVerkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA), Missionsstelle der Diözese Linz, Missio Linz und die missionierenden Orden.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Jubiläumsrätsel 13

22. Oktober 2020

Miträtseln und Reisegutschein im Wert von 900 Euro gewinnen!

1, 2 = I, 3,/4,/5,/6

1, 2, 3, 4, 5

1, 2, 3, 4 = I, 5, 6 = N,/7

1 = V, 2 = E, 3, 4

U

1 = I, 2, 3, ˅, 4,/5

1, 2 = I, 3 = R,/4, 5, 6, 7

1, 2, 3,/4, 5, 6

/1, 2, 3, 4

1 = D,/2, 3, 4 = N, 5

1,/2, 3

/1,/2, 3 = N, 4, 5, 6 = I

1, 2, 3, 4 = G,/5,/6

Geben Sie den abgebildeten Dingen den richtigen Namen und reihen, streichen bzw. ergänzen Sie die Buchstaben der Begriffe, wobei Sie den Anleitungen unter den Zeichnungen folgen. Wenn Sie im Raster unten die gefundenen Buchstaben in der Reihenfolge der gezeichneten Begriffe eintragen (1. Reihe von links nach rechts, dann 2. Reihe, ...), erhalten Sie den Lösungssatz.

___ _________ ___________ ___ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Lösung:

Gewinnspiel: Lösen Sie unser Jubiläumsrätsel und ­schicken Sie den Lösungssatz an KirchenZeitung, Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; Fax 0732 7610-3939; ­gewinnen@kirchenzeitung.at (Kennwort: ­Jubiläumsrätsel); oder online: www.kirchenzeitung.at/75 Die Verlosung findet Anfang Dezember 2020 statt. Gewinner/innen werden schriftlich verständigt. Kein Rechtsanspruch, keine ­Barablöse möglich.

Unsere Preise: Ein Reisegutschein von „Biblische Reisen“ im Wert von 900 Euro, Wohlfühltage für 2 Personen in einem CURHAUS der Marienschwestern sowie 75 Überraschungspreise. Nähere Info: www.kirchenzeitung.at/75 Vor- und Zuname: Straße, Hausnr.: PLZ, Ort: Telefon: E-Mail:


14 Zu Gast

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

IM LEBENS-SPIEGEL Glauben und lesen Das Christentum ist eine Schriftreligion – mit der „Heiligen Schrift“ in der Mitte. Auf die Spur des Glaubens kommt man im Lesen. Arm ist, wer es nicht kann und niemanden hat, der ihm vorliest. Wie ein Mensch, der in der fremden Stadt unterwegs ist, steht er da, und er kann die Schilder nicht lesen, die ihm zeigen, wo er sich befindet und wie weit es noch ist. „Heilig“ nennen die Christengemeinschaften die Schrift, deren Weisheiten, Gleichnissen, Deutungen und Erzählungen sie folgen und in deren Worten sie auch beten. Die Ursprünge des Glaubens, die Verheißungen Gottes, sind nachlesbar. Das Christentum ist so etwas wie eine Lesegemeinschaft – mit einer heiligen Schrift als ihre große Gemeinsamkeit. Kein einfaches Buch ist es, sondern eines, das gedeutet sein will. Da kommt es nicht so sehr darauf an, wie schnell und viel jemand liest, sondern ob sich ein Mensch zu Herzen nimmt, was er gelesen und verstanden hat. Die Buchstaben der Schrift werden zu Gesichtszügen und Fußspuren des Lebens. Sie prägen den Weg. Beim Essen ist es vielen Menschen sehr bewusst: Es ist wichtig, dass man auf die Nahrungsmittel achtet: woher sie kommen, wie sie erzeugt wurden. Auch die Seele will mit Bedacht genährt sein, denn es ist nicht gleichgültig, wes Geistes Kinder Menschen sind.

Die brasilianischen Schwestern mit der am 11. Oktober 2020 überraschend verstorbenen Sr. Sabina Moser (2. v. li.) und mit Sr. Hanna Jurman (3. v. li.), Priorin (Gesamtleiterin) der Steinerkirchner Schwestern. PRIVAT

Die Ausstellung „50 Jahre Mission in Barreiras/Brasilien“ ist im Kloster Steinerkirchen zu sehen

Brasilien – eine mutige Mission Gemeinsam mit den Benediktinern von Kremsmünster sind 1970 auch Benediktinerinnen, drei Steinerkirchner Schwestern, nach Brasilien gegangen. Aus einfachen Anfängen ist eine Gemeinschaft von sechs brasilianischen Schwestern gewachsen. „Mich fasziniert die missionarische Spiritualität unseres Gründers Pater Norbert. Er war achtsam und offen für die Nöte um ihn“, sagt Sr. Guiomar Rodrigues de Souza, die Novizenmeisterin der Steinerkirchner Schwestern in Barreiras: „In diesem Geist möchte ich auch meine Berufung leben. Ich bin so dankbar dafür, dass Gott mich gerufen hat, sein Reich mit aufzubauen, und dass er mir die benediktinische Gemeinschaft geschenkt hat.“ Die Gemeinschaft in Barreiras umfasst sechs brasilianische Schwestern, die jüngste von ihnen lebt derzeit in

IM GEDENKEN n Völlig unerwartet ist Sr. Sabina Moser (Bild oben) im 77. Lebensjahr in Barreiras verstorben. Sie stammt aus Seewalchen am Attersee und trat 1962 in die Gemeinschaft der Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens (Steinerkirchner Schwestern) ein. Seit 1980 arbeitete Sr. Sabina in Brasilien, unterbrochen von sechs Jahren (1997 bis 2003), in denen sie der Gemeinschaft als Priorin vorstand. Sie war aus ganzem Herzen Ordensfrau, Missionarin und Seelsorgerin.

MATTHÄUS FELLINGER

Österreich. Der plötzliche Tod von Sr. Sabina Moser ist natürlich ein großer Einschnitt für die Schwestern in Brasilien, da nun keine Österreicherin mehr vor Ort tätig ist, aber Sr. Hanna Jurman, die Priorin der gesamten Ordensgemeinschaft, ist zuversichtlich: „Es wird eine Herausforderung, aber unter den Schwestern in Barreiras herrscht ein guter Geist. Außerdem leitet die Niederlassung schon seit einigen Jahren jeweils eine brasilianische Schwester, derzeit Sr. Luciene.“ Sr. Cida Costa sagt über ihre Arbeit in der Region von Barreiras: „Viele Kinder und Jugendliche, die ich begleitet habe, sind heute erwachsen, arbeiten im Gesundheitswesen und in der Schule, leiten kirchliche Kreise. Ihr Leben und Arbeiten sind wie Früchte unserer Ordensgemeinschaft; wir haben gesät und an die Ernte geglaubt. So konnten wir die benediktinische Spiritualität weitergeben. Ich danke Gott, dass er mich auf diesen Weg als Missionarin gerufen hat.“ J.W. Missionsausstellung. Die spannende Geschichte „50 Jahre Mission in Brasilien“ (1970–2020), die im Stift Kremsmünster zu sehen war, ist nun nach Steinerkirchen übersiedelt. Sie zeigt den Einsatz der Ordensmänner und Ordensfrauen für die Kirche von Barreiras. Die Austellung ist bis 20. Dezember im Kloster Steinerkirchen täglich von 9 bis 16.30 Uhr (freier Eintritt, Mund-NasenSchutz verpflichtend) zu sehen.

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X  Mehr unter: www.benediktinerinnen.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

22. Oktober 2020

Gute Entscheidungen treffen

Von Bällen und Brocken

U

m zu einer guten Entscheidung zu finden, gilt es nicht allein, die Scheinwerfer nach innen zu richten und sich zu fragen: Was kann ich? Und was will ich? Vielmehr gilt es zugleich, die Augen für die konkrete Realität zu öffnen und sich zu fragen: Was will die Situation von mir? Was soll ich? Denn die konkreten Gegebenheiten geben den Spielraum vor, was möglich ist. Und was nicht. Daher braucht es eine gute Balance zwischen dem, was man anstrebt, und den Möglichkeiten, die sich anbieten. Und dies ist alles andere als selbstverständlich! Dies zeigt sich etwa dann, wenn jemand – getrieben von Ehrgeiz – Luftschlösser baut und irgendwann erbarmungslos abstürzt. Ein gesunder Realismus hingegen gibt Boden unter den Füßen. Ein Zweites: Die Wirklichkeit, der wir begegnen, hat uns etwas zu sagen! Sie spricht an, irritiert, lädt ein, fordert heraus ... Vielleicht kennen auch Sie Erfahrungen, in denen das Leben Ihnen etwas zuruft. Da werden Ihnen unverhofft Bälle zugespielt oder Brocken vor die Füße geworfen und Sie merken: „Da will, ja da muss ich Position beziehen und mich kümmern. Das darf ich nicht links liegen lassen!“ So ging es etwa jener Frau, die gebeten wurde, für den Betriebsrat zu kandidieren. Sie hörte sich um, wo ihren Kolleginnen und Kollegen der Schuh drückt. Und als sie die Probleme sah, zauderte sie nicht länger, sondern beschloss, sich zur Wahl aufstellen zu lassen. Für eine solch dialogische Begegnung mit der Wirklichkeit braucht es die Bereitschaft zu hören. Zu sehen. Sich berühren zu lassen. Die Augen öffnen. Die biblischen Autoren sind davon überzeugt: Gott kommt uns in jenen entgegen, die uns brauchen. Menschen, die am Rand stehen, die bedrängt und heimatlos sind. Jesus lebt aus dieser Gewissheit. Entsprechend lehrt er eine „Mystik der offenen Augen“ (Johann Baptist Metz). Deren Leitsatz lautet: „Aufwachen! Die Augen öffnen!“ In biblischer Sicht gibt es eine unbedingte Pflicht, die Probleme und Nöte anderer an sich herankommen zu lassen und zu lindern. Doch ein nüchterner Blick ins eigene Leben und in die Welt zeigt: Die Augen zu öffnen und wirklich sehen zu wollen braucht

Manche Situationen, die uns Angst machen, erfordern Mut, um uns der Realität zu stellen und Position zu beziehen. ESKIL RONNINGSBAKKEN/ACTION PRESS/PICTUREDESK.COM

Mut. Es gibt so etwas wie eine hartnäckige Angst vor dem genauen Hinsehen. Vor jenem Blick, der mich ins Gesehene verstrickt und nicht einfach unbeteiligt weitergehen lässt. Andreas Knapp verdichtet dieses innere Ringen in einem Gedicht, einer originellen Deutung der biblischen Geschichte vom blinden Bartimäus, der sich von Jesus Heilung erhofft:

bartimäus

sehen will ich Herr augenblicklich dich anschauen und mit dir im blick fürchte ich nicht alles zu sehen GEDICHT AUS: ANDREAS KNAPP, HELLER ALS LICHT. BIBLISCHE GEDICHTE, © ECHTER VERLAG WÜRZBURG, 4. AUFLAGE 2018

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überlege es dir gut

Gute Entscheidungen treffen

ob du wirklich sehen willst

Teil 3 von 4

viel schreckliches kennst du

MELANIE WOLFERS

bislang nur vom hörensagen

IST SALVATORIANERIN, PHILOSOPHIN, THEOLOGIN, SEELSORGERIN, GEFRAGTE

willst du wirklich fremdes leid mit ansehen und der ungerechtigkeit der welt ins auge blicken

REFERENTIN UND BESTSELLERAUTORIN. SIE LEITET „IMPULSLEBEN“, EIN PROJEKT FÜR JUNGE ERWACHSENE. WWW.MELANIEWOLFERS.AT FOTO: ROBERT MAYBACH


SONNTAG

30. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 25. Oktober 2020

Denn Gott hat Mitleid Die Fremden, die Witwen, die Waisen und die Armen – die Erinnerung an die besondere Schutzbedürftigkeit dieser Personengruppen kommt im Alten Testament mehrfach vor. – Ein mehrfaches Gebot gibt Jesus auch im Neuen Testament: Gott, den Nächsten und sich selbst lieben.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Matthäus 22,34–40

Exodus 22,20–26

1 Thessalónicher 1,5c–10

In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

So spricht der Herr: Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid im Land Ägypten Fremde gewesen. Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen. Wenn du sie ausnützt und sie zu mir schreit, werde ich auf ihren Klageschrei hören. Mein Zorn wird entbrennen und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden. Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Gläubiger benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Zins fordern. Nimmst du von einem Mitbürger den Mantel zum Pfand, dann sollst du ihn bis Sonnenuntergang zurückgeben; denn es ist seine einzige Decke, der Mantel, mit dem er seinen bloßen Leib bedeckt. Worin soll er sonst schlafen? Wenn er zu mir schreit, höre ich es, denn ich habe Mitleid.

Ihr wisst, wie wir bei euch aufgetreten sind, um euch zu gewinnen. Und ihr seid unserem Beispiel gefolgt und dem des Herrn; ihr habt das Wort trotz großer Bedrängnis mit der Freude aufgenommen, die der Heilige Geist gibt. So wurdet ihr ein Vorbild für alle Glaubenden in Mazedónien und in Acháia. Von euch aus ist das Wort des Herrn aber nicht nur nach Mazedónien und Acháia gedrungen, sondern überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden, sodass wir darüber nichts zu sagen brauchen. Denn man erzählt sich überall, welche Aufnahme wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, Jesus, den er von den Toten auferweckt hat und der uns dem kommenden Zorn entreißt.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Das Bekommene weitergeben Oktober ist Missionsmonat. Mit „Ite, missa est“ endet jede heilige Messe - „Geh, du bist gesendet“, leicht missverständlich: „Gehet hin in ­Frieden“. Es geht mir nicht um Worte, sondern um den klaren Auftrag unserer Mission. Nach jeder ­Eucharistie sind wir Gesendete. Wozu? Um allen anderen das, was wir von Gott in Dankbarkeit ­erhalten und gefeiert haben, zu bringen. Laut dem alttestamentlichen Bundesbuch in ­Exodus ist es unsere missionarische Aufgabe, die Fremden und die Armen zu schützen. Das ist die Sache Gottes und somit Sache von uns allen. Es geht um soziale Gerechtigkeit. Die Armen ­sollen nicht noch ärmer werden. Und wir sollen nie vergessen, dass auch wir früher Hilfe bekommen haben. Gott sagt von sich selbst: „Ich habe Mitleid“. In der paulinischen Lesung ist es unsere missionarische Aufgabe, Glaubenstreue auch in schweren Zeiten zu leben. „Ihr habt das Wort trotz ­großer Bedrängnis mit der Freude aufgenommen, die der Heilige Geist gibt. So wurdet ihr ein Vorbild für alle Glaubenden […] Überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden […]“ Im Evangelium lesen wir, wie einige Gegner Jesu aus der damaligen Oberschicht (nicht alle ­Juden!) Jesus auf lieblose Weise mit einer Fangfrage aufs Glatteis führen wollten. Jesus lehrt uns die missionarische Aufgabe der Gottesliebe (­Deuteronomium 6,5) und Nächstenliebe (Levitikus 19,18). Unsere Mission ist kein „Entweder – Oder“, noch ein „Gewinner – Verlierer“, sondern wohlgemeinte „Gottes- und Nächstenliebe“.

Ein Kind mit einem Luftballon auf dem Weg zwischen den Zelten des Flüchtlingslagers Kara Tepe auf der Insel Lesbos, Griechenland, 14. Oktober 2020. REUTERS/ELIAS MARCOU

I

ch will dich lieben, HERR, meine Stärke,

ZUM WEITERDENKEN

HERR, du mein Fels und meine Burg und mein Retter;

mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge,

n In Diskussionen, Gesprächen oder Konflikten: Geht es mir nur darum, den anderen aufs Glatteis zu führen, oder will ich ihn verstehen? Versuche ich nur, ihm eins auszuwischen, oder will ich ihm begegnen? n Wenn ich den Gottesdienstraum nach der hl. Messe verlasse: Denke ich „Jetzt habe ich meine Pflicht erfüllt“, oder gehe ich im Bewusstsein, dass meine Missionsaufgabe erst richtig beginnt?

mein Schild und Horn meines Heils, meine Zuflucht. Ich rufe: Der HERR sei hoch gelobt! und ich werde vor meinen Feinden gerettet. Es lebt der HERR, gepriesen sei mein Fels. Der Gott meiner Rettung sei hoch erhoben. Seinem König verleiht er große Hilfe, Huld erweist er seinem Gesalbten, David und seinem Stamm auf ewig. Darum will ich dir danken, HERR, inmitten der Nationen,

PFR. GEORG NIGSCH

ich will deinem Namen singen und spielen.

Pfarrer in Lochau und NIGSCH

Eichenberg (Vorarlberg).

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 18)

Den Autor erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

Bei diesem Kürbisgericht kommen auch Fleischliebhaber auf ihre Kosten. ANKA ZHURAVLEVA/STOCKADEOBE.COM

4 Portionen

30–40 Minuten

leicht

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Mein Kind stottert Noch immer werden stotternde Menschen diskriminiert und ausgelacht. Um ihre

Putengulasch mit Kürbis

alltäglichen Probleme in den Mittelpunkt

∙ 1 Zwiebel ∙ 2 Knoblauchzehen ∙ 400 g Kürbisfleisch (ohne Schale) ∙ 400 g Bio-Putenfleisch ∙ Olivenöl ∙ 2 EL Paprikapulver edelsüß ∙ 1 TL Tomatenmark ∙ 1/2 TL Kümmel (ganz oder gemahlen) ∙ 1 TL Majoran getrocknet ∙ 100 ml Sauerrahm (+ eventuell etwas Maizena) ∙ Salz, Pfeffer ∙ Petersilie frisch gehackt

ZUTATEN

zu rücken, wurde 1998 der Welttag des

ZUBEREITUNG Knoblauch und Zwiebel werden geschält und gewürfelt, das Putenfleisch in mundgerechte Stücke geschnitten und der Kürbis ebenfalls geschält, von Kernen befreit und würfelig geschnitten – und nun geht es an den Herd. In Olivenöl werden zunächst Knoblauch und Zwiebel angeschwitzt, bevor das Putenfleisch dazukommt und alles mit etwas Paprikapulver gestaubt wird. Kürbis, Tomatenmark, Kümmel und Majoran werden kurz mitgeröstet, dann gießt man mit etwa 1/4 Liter Wasser auf. Gesalzen und gepfeffert kocht das Gulasch nun, bis Fleisch und Kürbis weich sind. Sollte der Saft zu dünn sein, mischt man etwas Maisstärke in den Rahm, ansonsten kommt der Rahm pur ins Gulasch und wird gut eingerührt. Serviert wird mit frischer Petersilie. Dazu passt entweder Weißbrot oder Reis.

Niemand ist schuld. „Beim Stottern handelt es sich zum überwiegenden Teil um eine genetische Veranlagung, es ist keine Verhaltensstörung“, erklärt Brandstötter. Damit schließt er aus, dass besondere Ängstlichkeit, Ehrgeiz, Überforderung durch die Eltern oder Umwelteinflüsse ein Stottern auslösen könnten. „Stottern hat auch nichts mit Intelligenz zu tun“, beruhigt der Arzt. Immerhin sind in Österreich etwa 100.000 Menschen von ihrer Kindheit an von diesem Problem betroffen. Sie haben oft einen eingeschränkten Freundeskreis, weil sie bestimmte, unangenehme Situationen nach Möglichkeit meiden.

Stotterns (22. Oktober) ins Leben gerufen. BRIGITTA HASCH

Eltern, die bemerken, dass ihr Kind stottert, sind oft verunsichert und suchen nach Hilfe. Je früher man mit einer Therapie beginnt, desto besser sind auch die Erfolgsaussichten, weiß der Mediziner German Brandstötter vom Sprachtherapiezentrum im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Linz.

German Brandstöt­ ter, Klinischer Linguist im Institut für Sinnes- und Sprachneurologie im Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz. PRIVAT

Erste Symptome. Schon ab einem Alter von 2,5 Jahren kann man eine typische Symp­tomatik des Stotterns erkennen. Trotzdem sollte man in diesem Alter noch mindestens ein halbes Jahr abwarten und Geduld haben, denn „in achtzig Prozent der Fälle verschwindet das Stottern wieder“. Dasselbe gilt für Kinder im Vorschulalter, wobei Brandstötter hier ein früheres Abklären, etwa nach drei Monaten, anrät. Was ist typisch? Die Indikatoren für ein Stottern beginnen relativ plötzlich. Auffälligkeiten, die man als stottertypisch bezeichnen kann, sind • Wiederholung von Lauten („C-C-Cola“) • ein Hängenbleiben („B---Butter“) • Lautdehnungen („Schschschokolade“) • Unflüssigkeiten (Füllwörter, die überdurchschnittlich häufig auftreten und noch dazu an Stellen, an denen sie die Zuhörenden nicht erwarten) sowie eine Sprechvermeidung, auffällige Nervosität, Schwitzen und Vermeidung von Blickkontakt. „All das kommt beim normalen Spracherwerb nicht vor und weist eindeutig auf ein Stottern hin.“ Stottertherapie. Grundsätzlich sind für Eltern von stotternden Kindern Logopädinnen und Logopäden die Ansprechpersonen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

22. Oktober 2020

Auch alltägliche Probleme haben in den Kirchenzeitungen Platz

Antworten auf Lebensfragen „Bewusst leben“ bietet seit vielen Jahren hilfreiche Tipps und Ratschläge, Wissenswertes und Nützliches für den Alltag. Nach ihrem Start 1945 befassen sich die Kirchenzeitungen über einen langen Zeitraum fast ausschließlich mit rein kirchlichen Angelegenheiten, pfarrlichen Nachrichten und diözesanen Personalmeldungen.

Viele von ihnen haben eine spezielle Ausbildung für Stottertherapie. Die Behandlung selbst ist individuell und hängt von der Persönlichkeit des Kindes ab. „Was gut wirkt, ist ein Verlangsamen des Sprechens, bewusstes Sprechen und ein weicher Stimmeinsatz“, weiß Brandstötter. All das zeigt bei Kindern ab etwa 9 Jahren gute Erfolge. Jedenfalls sind Eltern in die Therapie eingebunden und sollten die Kinder bestärken. Hilfreich sind auch Selbsthilfegruppen (www.oesis.at).

Die Stotter­ therapie für Kinder ist individuell und wird auf das Kind abgestimmt. ANDREA­OBZEROVA/ STOCKADOBE.COM

Lebensthemen. Erst Jahre später hält auch der Alltag Einzug. „Familie, Beruf, Freizeit und Lebensfragen“ nannte man die Rubrik etwa in der Linzer Kirchenzeitung in den 1970erJahren. Viel dreht sich da etwa um die Erziehung, die damals (fast) ausschließlich die Aufgabe der Mütter war. Trickreich waren die Kinder schon damals, das lässt zumindest der Titel „Andere Kinder dürfen alles“ (anno 1975) erahnen. Ein Argument, das auch heute noch oft zu hören ist und schon Generationen von Eltern zur Verzweiflung gebracht hat. Vielleicht sollte man es auf den „Bewusst leben“-Seiten wieder einmal aufgreifen. Ebenso häufig zu finden sind Artikel, die Eltern und Großel-

Stottern und Schule. Während es im Kindergarten nicht immer erforderlich ist, das Stottern eines Kindes zu thematisieren, rät der Therapeut dazu, mit Lehrkräften darüber zu reden. Doch auch hier hängt vieles vom Kind ab. „Manche Kinder wollen zum Beispiel Referate vermeiden. Andere lieben das, weil sie es auswendig lernen können“, sagt Brandstötter. Ein Leben lang. „Stottern kann man verbessern, aber nicht heilen. Man kann lernen, es zu managen. Das bedeutet eine Verhaltensmodifikation“, erklärt der Mediziner.

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X  Filmtipp: Viel Aufmerksamkeit erhielt das Thema Stottern im Jahr 2010, als der Film „The King‘s Speech“ in die Kinos kam. Darin werden die Sprachprobleme von King Georg VI. eindrucksvoll dargestellt.

Anno 1975. Eltern kennen diesen Ausspruch, die Kinder von heute jammern noch immer wie vor 45 Jahren. KIZ/ARCHIV

tern als Glaubensboten zu unterstützen versuchen. Ein Anliegen, das wohl im Laufe der Zeit zunehmend schwieriger wurde. Auch über die wichtige Rolle von Oma und Opa ist in den Kirchenzeitungen immer wieder zu lesen. Paarbeziehungen und dabei auftretende Konflikte wurden – so wie heute – häufig von Berater/innen und Therapeut/ innen aufgegriffen. Regelmäßig oder sporadisch (je nach Diözese) tauchten in der Folge eigene Seiten für Kinder und Jugendliche sowie unterhaltsame Elemente in den Kirchenzeitungen auf. Schließlich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Kochrezepte zum festen Bestandteil der Kirchenzeitungen gehörten und immer noch gehören. Bewusst leben heute. Viele Themen, über die in den vergangenen Jahren geschrieben wurde, sind auch heute noch aktuell. Allerdings haben sich Sichtweisen und die Gesellschaft an sich seither stark verändert und so werden manche Probleme heute anders gelöst. Und es sind neue dazugekommen – etwa die zunehmende Digitalisierung, die in viele Lebensbereiche hineinspielt. Auf der Doppelseite „Bewusst leben“, die aktuell in Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg und dem Burgenland fixer Bestandteil der jeweiligen Kirchenzeitung ist, sind wir um einen möglichst vielfältigen Themenmix bemüht. Zudem bereichern das Ressort spezielle Tipps von Expertinnen in der Rubrik „begleiten – beleben – bestärken“: Veronika Burtscher-Kiene (Kinder und Erziehung), Elisabeth Rabeder (Natur, Gesundheit und Nachhaltigkeit) und Eva Nessl (Glaube im Alltag). BRIGITTA HASCH

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20 Familie & Unterhaltung

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Die erste Ausgabe des „Linzer Kirchenblatts“ vor 75 Jahren

„Fröhliche Urständ“ Mit dem persönlichen Brief von Bischof Josephus Fließer „Liebes ‚Linzer Kirchenblatt’!“ titelte die erste Ausgabe am 28. Oktober 1945.

„Endlich! So sagen froh und dankbar Bischof und Priester: endlich können wir wieder zu unseren Gläubigen auch von der Presse-Kanzel aus reden. ... Endlich! So sagen ebenso Tausende und aber Tausende von Katholiken: endlich können sie wieder katholisches Schrifttum zur Hand nehmen, auf das sie seit langem und mit einem wahren Heißhunger gewartet haben.“ Nach Jahren der Unfreiheiten, des Nationalsozialismus und des Krieges ist für den Linzer Bischof auch klar: „Ich weiß, daß es für das ,Linzer Kirchenblatt‘ gar keiner besonderen Werbung bedarf. ... Denn es wird mit Freude begrüßt.“ Wir hoffen natürlich, dass dies unsere geschätzten Leserinnen und Leser auch heute noch tun. Die Rahmenbedingungen haben sich seit damals allerdings grundlegend verändert.

1945 gab es kaum mediale Konkurrenz, dafür aber viele Menschen, die in den Jahren davor ihren Glauben nicht frei ausleben durften, ja sogar dafür verfolgt wurden. Nun endlich durfte man sich wieder zu seinem Glauben bekennen und sogar eine Zeitung mit katholischen Inhalten drucken und lesen. Vor diesem Hintergrund ist auch diese Aufforderung im gemeinsamen Hirtenbrief der Bischöfe Österreichs zu lesen, der ebenfalls im ersten Kirchenblatt abgedruckt wurde. „Diese Gelegenheit benützen wir österreichischen Bischöfe, um Euch, liebe Gläubige, ernstlich zu mahnen, die Verkündigung des Wortes Gottes fleißig zu hören und auch die katholische Presse eifrig zu lesen.“

Lesen Sie die erste Ausgabe des Linzer Kirchenblattes vom 28. Oktober 1945 auf www.kirchenzeitung/75.at. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

Angestellter zum Chef: „Herr Chef, kann ich heute Nachmittag bitte frei bekommen, meine Frau will mit mir einkaufen gehen.“ – „Kommt nicht in Frage!“ – „Danke, Herr Chef, ich hab doch gewusst, dass Sie zu mir halten!“

Arukone: Verbinden Sie die Buchstabenpaare – A und A, B und B, … – mit einer durchgehenden Linie entlang des Rasters. Die Linien entlang des Rasters dürfen einander weder kreuzen noch berühren.

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BRIGITTA HASCH

E A F

Zwei Stechmücken fliegen beim Finanzamt vorbei. Eine fliegt hinein, kommt aber gleich wieder heraus und sagt: „Sinnlos, die saugen selbst.”

C D

Drei Techniker fahren mit dem Auto: Physiker, Chemiker und EDVler. Der Wagen streikt und bleibt plötzlich stehen. Die Techniker sehen sich fragend an, dann meint der Physiker: „Das muss an der Transmission des Getriebes liegen.“ Darauf der Chemiker: „Aber nein, es stimmt bestimmt etwas nicht mit der Zusammensetzung des Treibstoffs.“ Darauf der EDV-Mann: „Wie wär‘s, wenn wir einfach aus- und wieder einsteigen?“

A E B

D F

B C © Philipp Hübner

Auflösung des letzten Loopy-Rätsels


KirchenZeitung Diözese Linz

22. Oktober 2020

Familie & Unterhaltung 21

Welche christlichen Symbole kennst du? Symbole und Zeichen kennst du sicher von vielen alltäglichen Dingen und aus der Werbung. Oft nennt man das auch Logo. Auch im christlichen Glauben werden Symbole verwendet und einige davon stelle ich dir hier vor. Kreuz. Das Kreuz ist das wichtigste Symbol des Christentums. Es erinnert an den Tod Jesu am Kreuz. Jesus hat den Tod besiegt und ist auferstanden. Deshalb ist das Kreuz Symbol für Leiden, Hoffnung und Auferstehung. Fisch. Das Fischsymbol hat seinen Ursprung im frühen Christentum. Damals, unter der Herrschaft der Römer, war den Christen ihre Religion verboten, darum mussten sie ihren Glauben heimlich ausüben. Das gegenseitige Erkennungszeichen war der Fisch. Warum? Auf Griechisch heißt Fisch ICHTHYS. • Das „I“ stand für das altgriechische Wort Iesous, das für Jesus stand. • Das „CH“ stand für Christus. • Das „TH“ stand für Theou, was Gottes / von Gott heißt. • „Y“ stand für Yios, was Sohn bedeutet und • das „S“ stand für Soter, welches für Erlöser steht. Also kurz gesagt: Jesus Christus Gottes Sohn und Erlöser. Damit war der Fisch zu einem Geheimcode unter den Christen geworden.

Hier haben Kinder einige christliche Symbole auf Steine gemalt.

X und P. Ein X und ein P, die übereinander stehen, ergeben auch ein sehr altes christliches Symbol und wieder spielen griechische Buchstaben eine Rolle: Das griechische „CH“ sieht aus wie unser „X“, der Buchstabe „R“ sieht aus wie unser „P“. Lateinisch liest man es „PAX“, das bedeutet Frieden. Wasser. In der Taufe wird Wasser über deinen Kopf gegossen. So wirst du zu einer Christin oder einem Christen und bist mit Christus verbunden. Jesus ist wie lebendiges Wasser. Das Wasser steht für das Leben und die Reinheit. Lamm. Das Lamm ist ein Sinnbild für Jesus. Im Alten Testament liest man, dass die Menschen Tiere, oft ein Lamm, geopfert haben. So baten sie Gott um Vergebung. Wein und Weinstock. Im Johannes-Evangelium steht: „Ich bin der wahre Wein-

CHRISTART/STOCKADOBE.COM

stock.“ Jesus ist der Weinstock und gibt den Trauben die Nahrung, wie Wein und Weinstock sind die Christen mit Jesus verbunden. Kelch und Brot. Du kennst den Kelch aus der heiligen Messe. Er steht für das Leiden Jesu. In der Eucharistiefeier ist der Kelch gemeinsam mit dem Brot ein Zeichen für die Liebe Jesu. Taube. Die Taube als Zeichen des Friedens ist nicht nur im Christentum gebräuchlich. Es war eine Taube, die Noah einen Ölzweig brachte und so wusste er, dass die Flut zurückgehen würde. Die Taube ist auch ein Zeichen für den Heiligen Geist. Herz. Auch dieses Symbol der Liebe ist allgemein bekannt. Es steht für die wichtigsten Gebote Gottes: Glaube, Hoffnung und Liebe. Wenn Menschen sich lieben und füreinander da sind, leben sie als Christinnen und Christen.

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BALDUIN BAUM

KIKI-KONTAKT

Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

25. bis 31. Oktober 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

25. OKTOBER

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der evangelischen Kirche in Scharten, Oberösterreich. ORF 2 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Herz Jesu in Teublitz, Oberpfalz. BR 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Internationale Studie: Kirchen in Zeiten der Pandemie. – Konflikt ohne Grenzen: Krieg um Bergkarabach. ORF 2 17.15  Das Salzkammergut (Dokumentaton). Hohe Berge, klare Seen, weißes Gold. Eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Region spielte ein Ort, der am Zusammenfluss von Traun und Ischl entstand: Bad Ischl. 3sat 20.15  Die Queen (Biopic, GB/F/I, 2006). Die britische Königin Elizabeth II. erregt durch ihre Haltung nach dem Tod ihrer Schwiegertochter Prinzessin Diana den Unmut der Öffentlichkeit. Der Film will das Menschliche hinter der Fassade der scheinbar unnahbaren Regentin erfahrbar machen. arte MONTAG

26. OKTOBER

23.40  Hubert von Goisern – Brenna tuat‘s scho lang (Dokumentarfilm). Hubert von Goisern macht Weltmusik und bleibt seiner Heimat dennoch innig verbunden. Sein Werdegang ist voller Brüche und Widersprüche. ORF 2 DIENSTAG

27. OKTOBER

19.40  Re: Lula hofft auf eine Chance (Reportage). Jobcoaching für geflüchtete Frauen in Holland. Christina Moreno will geflüchtete Frauen für den Arbeitsmarkt fit machen. Ihr gemeinnütziges Unternehmen „She matters“ bietet Workshops als erste Hilfestellung an. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Waffen des Lichts. Der evangelikale Prediger Rob Schenck ist Anhänger der Waffen-Lobby in den USA – und gleichzeitig gegen Abtreibung. Durch die Konfrontation mit der Mutter eines Kindes, das bei einem Schusswaffen-Attentat getötet wurde, beginnt er seine Haltungen zu reflektieren. ORF 2 23.35   kreuz und quer (Dokumentation). Ein anderes Land – Die Reformation in Österreich. Die Doku zeigt, wie und warum die Reformation in Österreich so rasch einen durchschlagenden Erfolg hatte – und weshalb sie dennoch scheiterte. ORF 2

So 9.05  Von der Sehnsucht. Bekannt für seine Fähigkeit, Theologie auch einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen, ist Paul Michael Zulehner ein gefragter Kommentator von sozialen und religiösen Entwicklungen. Energie für seine Arbeit tankt er in seinem Garten. Im Filmporträt macht er sich Gedanken darüber, was am Ende des Lebens tatsächlich zählt. Foto: Neuhold ORF 2 MITTWOCH

28. OKTOBER

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Bar statt Altar – Wie alte Kirchen neu genutzt werden. In der Sendung werden einige interessante Projekte vorgestellt. Dabei wird auch hinterfragt, wo die Grenzen der Umnutzung liegen. Darf eine Kirche zum Party- oder Konsumtempel werden? BR 23.30  Der Tod – Coach des Lebens (Dokumentation). Stellen Sie sich vor, Sie hätten nur noch wenige Wochen zu leben. Was würden Sie tun? Welche Menschen würden Sie ein letztes Mal treffen wollen? Welche unerledigten Dinge endlich in Angriff nehmen? Mit Fragen wie diesen tritt Matthias Strolz seine ungewöhnliche Reise durch Österreich an. Sein stetiger Begleiter: Strolz ganz persönlicher Leichenwagen. ORF III DONNERSTAG 29. OKTOBER 9.45  Terra Mater (Dokumentation). Die Magie des Moments. Egal welche Tages- oder Jahreszeit, welcher Breitengrad, ob Nord- oder Südhalbkugel – die Natur unseres Planeten sorgt für magische Momente. ServusTV FREITAG

30. OKTOBER

12.00  Allerheiligen mit Christian Stückl (Dokumentation). Ist der Tod eine Tragödie? Oder kann er – wie im „Brandner Kaspar“ – schlitzohrig überlistet werden? Für Oberammergaus Passionsspielleiter Christian Stückl hat der Tod viele Facetten. 3sat 15.10  Expeditionen (Dokumentation). Vergelt‘s Gott – Erntedank im Gebirge und zu Erden. ORF III

Mo 17.35  Nächstenliebe im Praxistest – Die Caritas Vorarlberg. Die Caritas ist die größte soziale Hilfsorganisation des Landes, und sie kümmert sich schon seit 100 Jahren um Menschen, die Hilfe benötigen. Die Arbeit der christlichen Organisation wäre aber nicht möglich, wenn sich nicht hunderte Freiwillige ehrenamtlich engagieren würden. ORF 2 Foto: pixabay 20.15  Luther (Biopic, D/USA 2003). Historiengemälde um den Kirchenreformer Martin Luther, das den Lebensweg einer der wichtigsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte nachzeichnet: seinen Weg vom an sich und Gott zweifelnden Mönch über seine die Reformation auslösenden 95 Thesen gegen den Ablasshandel des Papstes bis zur Heirat mit Katharina von Bora. 3sat SAMSTAG

31. OKTOBER

10.00  Evangelischer Gottesdienst zum Reformationstag. Übertragung aus der Evangelischen Stadtkirche Bad Hersfeld. Das Erste 17.35  plan b: Nachhaltig ins Haus (Dokumentation). Ideen für einen besseren Onlinehandel. ZDF 20.15  Gattaca (Science-Fiction/ USA/1997). In nicht allzu ferner Zukunft beherrschen genmanipulierte, im Labor gezeugte Menschen die Welt, während die natürlich Geborenen keine Chance zum gesellschaftlichen und beruflichen Aufstieg haben. In verstörend schönen Bildern spannend erzählt, konzentriert sich der Science-Fiction-Thriller ganz auf die zutiefst menschliche Botschaft und die ausdrucksstarken Charaktere. ZDFneo 23.45  Egon Schiele: Tod und Mädchen (Biopic, A, 2016). Biografischer Spielfilm über den expressionistischen Maler Egon Schiele (1890–1918). 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Franz Kälin

Morgengedanken von P. Martin Werlen, Propst von St. Gerold, Vorarlberg. So/ Mo 6.05, Di–Sa 5.40, Ö2.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Von Jugend an bewegt, von Jugend an geprägt. Engagierte Jugendliche damals und heute. – Erwachsen werden und Kind bleiben. Rituale für das Leben. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu Innsbruck. So 10.00, Ö2. Foto: Diözese Innsbruck

Moment – Leben heute. Wie war das damals? Kinder von heute treffen Kinder von gestern. So 18.15, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Lebenskunst. Geschichten fürs Leben. Kinder über ihre Lieblingsstelle in einer Heiligen Schrift. – Die Kindheit ist ein Augenblick Gottes. Über frühe religiöse Prägungen. – Weihnachtskatze und Igelfrau. Begegnung mit Lene Mayer-Skumanz. Mo 7.05, Ö1. nach-gehört. Gottvertrauen, unerschütterlich. Felix Mendelssohn Bartholdy: Elias. Mo 9.55, Ö1. Hörbilder Spezial. Wenn die Seele Pflege braucht. Porträt einer besonderen Schule. Mo 10.05, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Welche Rechte haben Kinder in Österreich. Mo 16.40, Ö1. Gedanken für den Tag. Julia Schnizlein über Kraft- und Informationsquellen. Di–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Evakuiert, aufgepäppelt, indoktriniert. Die verschiedenen Facetten der Kinderlandverschickungen. Di–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Di–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Ein Leben ohne Purzelbaum. Wenn Kinder sich nicht mehr bewegen. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Religiöse Erziehung im Wandel. Mi 16.05, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Gelten die Kinderrechte auf der ganzen Welt? Do 16.40, Ö1. Reformationsgottesdienst aus Wien-Favoriten. Sa 9.05, Ö1.

Vatican News Täglich 20.20 Uhr. www.vaticannews.va


KirchenZeitung Diözese Linz

Tipps & Termine 23

22. Oktober 2020

Guatemala im Zentrum der „Sei So Frei“-Gala Linz. Am 27. November wird die „Sei So Frei“Projektpartnerin Mayra Orellana mit dem Menschenrechtspreis „Romero“ für ihre Arbeit für die benachteiligte Bevölkerung im Hochland Guatemalas ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung findet unter den hinsichtlich Covid-19 vorgeschriebenen Maßnahmen im Brucknerhaus Linz statt. Es erwartet die Gäste ein unvergesslicher Abend, dessen Höhepunkt die Verleihung des Romero-Preises durch Diözesanbischof Manfred Scheuer bildet. Stimmungsvolle Livemusik kommt von der „Quetschwork Family“. Mayra Orellana leitet seit 15 Jahren die „Sei So Frei“-Partnerorganisation ADICO und setzt sich für die benachteiligten Familien in

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Resilienz und Befindlichkeit: Wie sich hohe Resilienz auf das Wohlbefinden in Krisensituationen auswirkt, Do., 12. 11., 19 Uhr, Ref.: Dr. Peter Hofer, Anmeldung erwünscht, spontan kommen möglich.

den Bergdörfern in Guatemala ein. Covid-19 hat das Land hart getroffen.

SEI SO FREI

 Karten für die Gala sind erhältlich unter: www.brucknerhaus.at; Kartenpreis: € 20,–

Griechenland mit Athen und dem Peloponnes. Auf dem Programm stehen kulturelle Stätten, Museen und Orte, die mit den Reisen des Apostels Paulus verknüpft sind. Am der Akropolis vorgelagerten Areopag-Hügel in Athen hielt der Völkerapostel seine berühmte Rede vom unbekannten Gott (Apg 17,22–34).

MARGARETHS1/WIKICOMONS/ CC BY-SA 4.0

bactocare – probiotische Körperpflege

Probiotische Körperpflege, Wasch- und Spülmittel. Unterstützt die Gesundheit. Schont die Umwelt. bactocare-Produkte beruhen auf vollständig natürlichen Wirkstoffen und sind mit

aktiven probiotischen Bakterien angereichert. Die Produkte haben eine stark gesundheitsfördernde Wirkung für Mensch und Tier, sind antiallergisch, senken drastisch das Risiko von Allergien, Infektionen und sind zudem gut für die Umwelt. Alle bactocare-Produkte sind frei von Aluminium und Parabenen.

Ried, St. Franziskus  07752 827 42  Elternberatung bei Trennung und Scheidung, Informationsabend vor einvernehmlicher Scheidung gem. § 95 Abs. 1a Außerstreitgesetz, Di., 17. 11., 19 bis 21.30 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Mag. Kerstin Kopplhuber. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Tinnitus – der Körper klopft an, Workshop, Fr., 13. 11., 16 bis 21 Uhr, Ref.: Marion Weiser, Anmeldung erforderlich.  Zwischen Zuviel und Zuwenig, Sa., 14. 11., 13.30 bis 18 Uhr, Ref.: Kerstin Bamming, Anmeldung erforderlich.

Ihr Vorteil

bactocare – probiotische Körperpflege

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Ich denk an dich, Kreatives Gestalten zugunsten von Personen, an die sonst keiner denkt, Mi., 18. 11., 9.30 bis 11 Uhr, Anmeldung erforderlich.  Räuchern – ein Ritual für Wohlbefinden, Heimische Kräuter zum Räuchern, Fr., 13. 11., 14 bis 21 Uhr, Ref.: Mag. Sissi Kaiser & Tom Beyer. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Frauenfrühstück, Von Frau zu Frau, Sa., 14. 11., 9 bis 11 Uhr, Ltg.: Isabelle Ntumba, Anmeldung erforderlich.  Pilgerreisevortrag mit Impulsen zum Thema „Dankbarkeit“ – Takk/Danke, Zu Fuß auf dem Olavsweg von Oslo nach Trondheim, Mi., 18. 11., 19.30 Uhr.

Leserreise mit der Kirchenzeitung Wie es schon Tradition ist, hätte die KirchenZeitung gerne zu einer Leser/innen-Reise im Februar 2021 geladen. Die CoronaPandemie macht das unmöglich, weswegen wir es im Herbst versuchen: Wenn es die Situation dann erlaubt, wird die Reise in den Herbstferien Ende Oktober 2021 stattfinden. Ziel ist

BILDUNG

Ihr Vorteil Mit der Vorteilskarte erhalten Sie 10 % Ermäßigung auf das gesamte Sortiment. Einlösbar im Online-Shop: handel.sup.or.at mit dem Code: A19007 Nähere Info und noch mehr Vorteile auf: www. kirchenzeitung.at/vorteilskarte

Tragwein, Greisinghof  07263 860 11  Gesundheit auf den Punkt gebracht, Sa., 14. 11., 9 bis 17 Uhr, Ltg.: Harald Michael Murcko. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  „Sie wünschen, wir spielen“, Improkabarett mit den zebras, Sa., 14. 11., 20 Uhr, Anmeldung erbeten.  „Vertrauen wie Feuer“, Begegnungen mit Frère Roger, dem Gründer von Taizé, Theaterprojekt mit Film von Johannes Neuhauser und Bettina Buchholz, So., 15. 11., 18 Uhr, Anmeldung erforderlich.


24 Termine NAMENSTAG

Simone Eder (25) ist Referentin bei der youngCaritas. PRIVAT

Simone (28. Oktober) Als ich meine Eltern diese Woche gefragt habe, warum sie mich Simone tauften, waren sie sich einig: Sie benannten mich nach einem Schlager-Star. Obwohl ich kein großer Fan dieser Musikrichtung bin, bin ich trotzdem sehr zufrieden mit meinem Namen. Ein Name, der schön auszusprechen ist, bei dem man nicht nachfragen muss „Wie schreibt man das?“ und der nicht allzu häufig vorkommt – das ist mir persönlich wichtig. Außerdem haben meine Freunde die unterschiedlichsten Spitznamen für mich kreiert: angefangen von „Moni“ über „Simsi“ bis hin zu „Simsoni“. Gefeiert haben wir den Namenstag nie besonders groß. Eine Sache wurde aber schon zur Tradition: Ich habe jedes Jahr von meinen Eltern eine kleine Süßigkeit – eigentlich waren es immer Meeresfrüchte aus Schokolade –bekommen. Das ist der Grund, warum ich mir den Namenstag gemerkt habe. Der Name bedeutet „Gott hat erhört“.

22. Oktober 2020

TERMINABSAGEN Aufgrund der offiziellen Vorgaben kommt es derzeit auch in der Kirche immer wieder zu kurzfristigen Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Da uns die Absagen oft erst nach Redaktionsschluss erreichen, bitten wir um Verständnis, wenn hin und wieder ein Termin aufgenommen wurde, der aufgrund der CoronaBestimmungen dann doch nicht stattfinden konnte. Im Zweifelsfall bitten wir Sie, kurz vor dem geplanten Termin Kontakt mit dem Veranstalter aufzunehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

FREITAG, 23. OKTOBER X  Linz. Trauerkultur und Geschichte am Linzer St.-Barbara-Friedhof, Treffpunkt: Haupteingang St.-Barbara-Friedhof, 10 Uhr. X  St. Florian. Konzert, Altes Kino, 20 Uhr, Gina Schwarz – Pannonica, Kartenvorverkauf: www.alteskino. org, Besucherzahl mit 100 Personen limitiert, Covid-19-Bestimmungen auf der Homepage. X  Wels, St. Franziskus. Winterreise, von Franz Schubert, Liederabend mit Matthias Helm und Clau Scherrer, Pfarrkirche, 19 Uhr. SAMSTAG, 24. OKTOBER X  Steyr. Kraft und Mut aus der Bibel schöpfen – Trostbotschaft und politisches Engagement. ­Gerade in angespannten Zeiten

wird der Ruf nach Trost und Halt laut. Haben uns die „uralten“ Texte der Bibel heute noch etwas zu sagen? Können diese Erzählungen tatsächlich auch heute noch aufrichten? Und: Hat die Bibel a ­ ußer den tröstenden Zusagen noch mehr zu bieten? Findet sich darin auch so etwas wie ein Aufruf zu politischem Engagement?, Dominikanerhaus, 9 bis 17 Uhr, Begl.: Franz Kogler. X  Vorchdorf. Musikalische Abendzeit, Die Orgel in guter Gesellschaft, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Christa Mayr-Kern. SONNTAG, 25. OKTOBER X  Linz-Dompfarre. Fasten – ein Weg zu sich selbst, Fasten und Meditieren, spirituelle Wegbegleiter, Curhaus Bad Mühllacken, 16 Uhr, bis 31. 10., Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser, Elisabeth Rabeder. X  Linz, Mariendom. Friedensmesse, Wilfried Scharf, 10 Uhr, ­Vokalensemble der Dommusik, ­Ensemble Wilfried Scharf, Ltg.: ­Josef Habringer. X  Linz, Mariendom. Diözesanes Friedensgebet anlässlich 75 Jahre Kriegsende – Friede in Österreich, 65 Jahre Staatsvertrag, 16 Uhr, mit Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, Anmeldung: linz@pro-oriente.at. X  Maria Schmolln. Hl. Messe, Pfarrkirche, 8.30 und 10.30 Uhr. X  Ottensheim. IMPULSE: Himmel – Hölle – Fegefeuer, Jenseitsvorstellungen und Jenseitsfürsorge im Mittelalter und in der Neuzeit, Pfarrsaal, 10.30 bis 12 Uhr. X  St. Florian. Orgelherbst-Matinee, Große Gefühle: Kleinode der Spätromantik, Stiftskirche, 11.30 Uhr, Ikarus Kaiser, Orgel. X  Steyr-Ennsleite. Ein besonderes Erntedankfest, Dank für 60 Jahre Pfarrgeschichte, Dank für Ernst Pimingstorfer, Festgottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. X  Wels, St. Johannes. Festgottesdienst zum Abschluss der Renovierungsarbeiten, 10.30 Uhr, nur mit Voranmeldung, Platzkarten, Tel. 07242 474 82, mit Bischof Dr. Manfred Scheuer und dem A-Cappella-Chor. X  Wels, St. Franziskus. Politischer Gottesdienst, 9.30 Uhr. X  Wels. Pray for Peace, Kalvarienbergkirche, 19 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

MONTAG, 26. OKTOBER X  Enns. Quintett im Schloss, Konzert, Werke von Giacomo Puccini, Dmitri Schostakowitsch, Antonin Dvorak, Ennser Stadthalle, 16 Uhr. X  Schärding. Miteinander in der Krise zusammenhalten, 6. interreligiöses Gebet, Stadtplatz, 18 Uhr, Entfall bei Schlechtwetter. X  Traunkirchen. Festliches Benefizkonzert, Werke barocker Meister, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Con Voce Festiva, Ensemble Musica Sonare: Brigitte Guttenbrunner, Sopran, Thomas Schatzdorfer, Trompete und Corno da Caccia, Thomas Dinböck, Metzler-Orgel, der Erlös der Veranstaltung kommt dem Waisenhausprojekt in Burma zugute. X  Waldzell. Wanderung mit Hans Hermandinger, Gemeindegebiet Waldzell, 13 bis 17 Uhr. DIENSTAG, 27. OKTOBER X  Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, mit Rafael Hörandner und Florian Birklbauer. X  Unterweißenbach. Zeit mit mir, Zeit mit dir, Zeit mit Gott, spiritueller Abend, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Mag. Sigrid Etzlsdorfer. X  Vöcklabruck. Bereitet den Weg des Herrn! (Lk 3,4b), Adventeinstimmung, Geistliches Zentrum der Franziskanerinnen, 17.30 Uhr bis So., 29. 11., 13 Uhr, Begl.: Sr. Klara Diermaier, Sr. Susanne Reisinger. MITTWOCH, 28. OKTOBER X  Attnang-Puchheim. Handwerk für die Seele, in Fluss kommen, Bildungszentrum Maximilianhaus, 16.30 bis 18 Uhr, Ref.: Isabella Fackler, Anmeldung erforderlich, Tel. 07674 665 50 oder maximilianhaus@ dioezese-linz.at X  Bad Ischl. Supermedizin Bewegung, Sparkassensaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Margit Hatzl. X  Hofkirchen an der Trattnach. Bibelgespräch, Gemeinsam das jeweils aktuelle Evangelium lesen und betrachten, Pfarrzentrum, kleiner Saal, 20 Uhr, bis 18. 11., Ref.: Diakon Herbert Mitterlehner. X  Linz. Wertvorstellung der AfghanInnen, Informationen über besondere Regeln und Umgangsformen in der Afghanischen K ­ ultur,

AUSSTELLUNG X  Haid. Weltreligionen, Welt­frieden, Welt­ethos, Ausstellung, bis 29. 10., tagsüber zu den Öffnungszeiten der Kirche frei zugänglich. X  Linz, Jugendkirche. Ein Sommernachtstraum, Liebeswirren in der Jugendkirche, Grüner Anker, Fr., 23. 10., 19.30 Uhr und So., 25. 10., 19.30 Uhr. X  Linz. Albert Paris von Gütersloh und sein Sohn Wolfgang Hutter, Ausstellungsdauer: bis 30. 10., GALERIE-halle Linz, Mi., Do., 10 bis 18 Uhr und Fr., 10 bis 14 Uhr, Tel. 0676 320 70 82. X  Linz. Der kleine Wassermann, Kinder­theater, ab 4 Jahren, theater tabor im Theater Maestro,

Sa., 24. 10., 14 Uhr, Sa., 31. 10., 14 Uhr, So., 8. 11., 15 Uhr, So., 22. 11., 15 Uhr und So., 29. 11., 15 Uhr, Tickets und Info: Tel. 0732 77 11 76 oder Tel. 0650 778 47 83, www.theater-tabor.at X  Linz. Der Tod in den Religionen der Welt, Ausstellung, die Ausstellung gibt Einblick in Jenseitsvorstellungen und Rituale rund um Sterben und Totengedenken in den großen Weltreligionen und auch in unbekanntere Kulturen, Konfessionen und religiöse Traditionen, St.-Barbara-Friedhof, Öffnungszeiten: 30. 10., 16 bis 19 Uhr, 31. 10. und 1. 11., 7 bis 19 Uhr, 2. 11., 7

bis 16 Uhr. X  Linz. Lehrgang Trauerbegleitung: Beistand geben, Hoffnung und Zuversicht schenken, Wandlung begleiten, Spirituelle Wegbegleiter, Fr., 23. 10., 17.30 Uhr bis 21 Uhr, bis 8. 5. 2021, Marienschwestern vom Karmel, Eliashaus, Ref.: Mag. Claudia Zethofer, Nicole Leitenmüller, MSc. Angelika Schwarz, Ernestine Raireder, DDr. Franz Gmainer-Pranzl. X  Wilhering. Führung durch die Stiftsausstellung, jeden Sonn- und Feiertag, 14 Uhr, Anmeldung: zentralverwaltung@­stiftwilhering.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

22. Oktober 2020

die mitunter in Österreich zu Konflikten und Missverständnissen führen, arcobaleno, Friedhofstr. 6, 4020 Linz, 18 bis 20 Uhr. DONNERSTAG, 29. OKTOBER  Attnang-Puchheim. Doppelte Freude und halbes Leid, Gedanken über Frauenfreundschaften, Bildungszentrum Maximilianhaus, 19 Uhr, Ref.: Mag. Angelika Gassner, Anmeldung erwünscht, Tel. 07674 665 50.  Linz. Geschichten und Märchen stellen, mit Geschichten und Gesprächend die eigenen Potenziale entdecken, dieses Mal widmen wir uns dem Märchen „Rotkäppchen“, Urbi@Orbi, 17.30 bis 19 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer.  Steyr. Herausforderung Nachhaltigkeit, Reihe: Klimakrise und Gerechtigkeit – die Welt neu denken, Vortrag, Treffpunkt Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, mit Johann Kandler.  Wels. Repair Café, hier kannst du deine defekten Geräte gemeinsam mit anderen reparieren, wir bringen Menschen zusammen, die sich beim Reparieren von Geräten gegenseitig unterstützen können, einiges an Werkzeug wird bereitgestellt, melde dich unbedingt an und teile uns mit, was du zum Reparieen hast, Treffpunkt Mensch und Arbeit, 18 Uhr, Anmeldung: Tel. 07242 679 09 oder repaircafewels@gmx.at

FREITAG, 30. OKTOBER  Linz. Der klassische Rundgang – von Stifter bis Samhaber, Führung mit den austriaguides, St.-BarbaraFriedhof, 14 Uhr, Infos unter: office@barbarafriedhof.at, Tel. 0732 65 45 14. SAMSTAG, 31. OKTOBER  Wels. Benefizkonzert für das Projekt „Wasser für Rui Barbosa“, Stadthalle, 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr, Kartenvorverkauf: linsmaier@ruibarbosa.at oder Tel. 0699 11 33 73 74, mit Amuse gueule, Fritz Fuchs und Bernhard Walchshofer. SONNTAG, 1. NOVEMBER  Leonding. Uraufführung, Requiem „Und meine Seele spannte“ für Mezzosopran, gemischten Chor, Violoncello und Orgel von Wolfgang W. Mayer, Pfarrkirche Leonding-Doppl Bruder Klaus, 8.30 Uhr, Mitwirkende: Valentina Kutzarova, Mezzosopran, Chorgemeinschaft Leonding, Gesamtleitung: Wolfgang W. Mayer, Komponist.  Linz, Alter Dom. Hochfest Allerheiligen, Barocke Sonaten für Violine und Orgel, 10.30 Uhr, Veronika Traxler, Barockvioline, Bernhard Prammer, Orgel.  Linz, Karmelitenkirche. Allerheiligen, Missa à8 aus Musae Sioniae XXXII, Michael Praetorius, Ave maris stella à8 (aus der Marienvesper 1610), Claudio Monteverdi, Mirabiles elationes maris à8, Claudio

EHEVORBEREITUNG LITURGIE Partnerkurs für Brautpaare  Linz. Haus der Frau, Raum Katharina, EG, Sa., 14. 11., 9 bis 18 Uhr.  Schärding. FIM, Sa., 14. 11., 9 bis 18 Uhr.  Attnang-Puchheim. Bildungszentrum Maximilianhaus, Sa., 14. 11., 9 bis 18 Uhr.  Waldhausen. Stift Waldhausen, Sa., 14. 11., 9 bis 18 Uhr.  Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 15. 11., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at

Merulo, Psalm 24, Kommt alle zu mir à8, Michael Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli Linz, Collegium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stenov und Markus Stumpner.  Linz, Mariendom. Florianimesse, Alfred Hochedlinger, 10 Uhr, Domchor, Instrumentalensemble der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer.  Wels, St. Johannes. Allerheiligen, hl. Messe, 9 und 10.30 Uhr, mit Thomas Schatzdorfer, Trompete.

LESUNG SR. MELANIE WOLFERS 5. November 2020 18.30 Uhr, Großer Saal, Priesterseminar Harrachstraße 7, 4020 Linz Nichts beeinflusst unser Lebensglück so sehr wie die Entscheidungen, die wir treffen. Bestseller-Autorin Melanie Wolfers gibt in ihrem neuen Buch „Entscheide dich und lebe“ eine Reihe von praktischen Tipps, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und die Kunst zu erlernen, in persönlichen, familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Herausforderungen jeweils eine kluge Wahl zu treffen. KirchenZeitungsleser/innen ist Sr. Melanie Wolfers seit langem bekannt. Gerade jetzt präsentiert sie auf der Glaubensseite 15 ihre Gedanken zum Thema Entscheidung aus ihrem druckfrischen Buch. Wer Sr. Melanie persönlich begegnen möchte, trifft sie in Linz. Eintritt: € 10,– Ihr Vorteil Mit der Vorteilskarte erhalten Sie 50 % Ermäßigung auf die Eintrittskarte: 5 Euro statt 10 Euro! Anmeldung zur Lesung notwendig! Coronabedingt stehen max. 100 Plätze zur Verfügung. Einfach Vorteilskarte bei Veritas by Melanie Hofinger vorweisen und Ermäßigung einlösen. Bei telefonischer Bestellung oder Bestellung per E-Mail bitte die Bezieher-Nummer (steht auf der Vorteilskarte) anführen. VERITAS by Melanie Hofinger Ticketbüro, Bücher- und Geschenkefachhandel, Harrachstraße 5, 4020 Linz, Tel. 0732 77 64 01-2601, handel@veritas-hofinger.com, www.veritas-hofinger.com

Lesejahr A Lesereihe II SONNTAG, 25. OKTOBER 30. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ex 22,20–26 L2: 1 Thess 1,5c–10 Ev: Mt 22,34–40 MONTAG, 26. OKTOBER L: Eph 4,32–5,8 Ev: Lk 13,10–17 DIENSTAG, 27. OKTOBER L: Eph 5,21–33 Ev: Lk 13,18–21 MITTWOCH, 28. OKTOBER Hl. Simon und Hl. Judas, Apostel. L: Eph 2,19–22 Ev: Lk 6,12–19 DONNERSTAG, 29. OKTOBER L: Eph 6,10–20 Ev: Lk 13,31–35 FREITAG, 30. OKTOBER L: Phil 1,1–11 Ev: Lk 14,1–6 SAMSTAG, 31. OKTOBER Hl. Wolfgang, Bischof von Regensburg. L: Phil 1,18b–26 Ev: Lk 14,1.7–11 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Mt 9,35–10,1 SONNTAG, 1. NOVEMBER Allerheiligen. L1: Offb 7,2–4.9–14 L2: 1 Joh 3,1–3 Ev: Mt 5,1–12a

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

AUSSAATTAGE 26. 10.: 27. 10.: 28. 10.: 29. 10.: 30. 10.:

Blüte Blüte bis 11 ----Blatt ab 00 Blatt bis 10, ab 11 bis 23 Blüte 31. 10.: Frucht ab 00 1. 11.: Frucht bis 22, ab 23 Wurzel Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.


26 Service & Anzeigen

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

Häkelgeschenke als kleine Aufmerksamkeit für Obdachlose und sozial Bedürftige HAUS DER FRAU

Häkeln für Obdachlose Gemeinsam mit dem Help-Mobil der Caritas und der Obdachlosenseelsorge möchte das Haus der Frau kleine Lichtblicke in den Alltag von obdachlosen und sozial bedürftigen Menschen bringen. In gemütlicher Runde werden noch bis Anfang Dezember kleine Geschenke gehäkelt und an die Betroffenen verteilt. Gaby Pils, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Haus der Frau, stellt dafür ihr (Häkel-)Wissen zur Verfügung. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, benötigt wird nur die Wolle und eine in der Stärke dazupassende Häkelnadel. Nächster Termin: Mi., 11. November, 19 Uhr.  Infos und Anmeldung: www.hausderfrau.at oder Tel. 0732 66 70 26


KirchenZeitung Diözese Linz

22. Oktober 2020

Service & Anzeigen 27 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

HINWEISE  Adventkalender für Trauernde. Für Angehörige, die einen geliebten Menschen verloren haben, ist die Adventzeit besonders belastend. Achtsame Worte des Trostes spendet der Adventkalender für Trauernde. Bis 6. Jänner hält er Hoffnung und tröstliche Gedanken bereit. Er soll wieder Licht in den Alltag bringen und dazu ermutigen, etwas für die Seele zu tun.  Adventkalender „Du schenkst meiner Seele Licht“, St.-Benno-Verlag, € 14,95. Erhältlich bei Bestattung Dobretsberger, Landstraße 35 und Muldenstraße 31, Linz.

 Eröffnung Haus der Erinnerung. Nach der Fertigstellung im Frühjahr folgt am So., 25. Oktober die Eröffnung des „Hauses der Erinnerung“ auf dem Vorplatz des ehemaligen KZ-Stollens „Bergkristall“ in St. Georgen an der Gusen. Von 8 bis 11 Uhr kann das Stollensystem besichtigt werden, gefolgt von einem Zeitzeugengespräch. Um 14 Uhr wird unter anderem mit Landeshauptmann Thomas Stelzer das Haus der Erinnerung feierlich eröffnet. Führungen und eine Konzertlesung finden auch einen Tag vorher, am Sa., 24. Oktober statt. Am Mo., 26. Oktober können sich Interessierte die Premiere des Films „Mauthausen – Zwei Leben“ ansehen.  Anmeldung für alle Veranstaltungen erbeten unter: www.bewusstseinsregion.at/haus-der-erinnerung oder Tel. 0660 229 29 06

 Taferl-Wallfahrt am Nationalfeiertag. Am Mo., 26. Oktober lädt Pfarrer Alfons Einsiedl mit der Gottesdienstgemeinde Reindlmühl bei Altmünster am Traunsee zur „Wallfahrt und Eucharistiefeier am Jahrestag der Seligsprechung Franz Jägerstätters“. Treffpunkt ist um 9.40 Uhr bei der Kirche Reindlmühl, ab 10 Uhr führt die Maturantin Lydia Eder die Wallfahrer/innen auf den „inneren Weg“ der deutschen Studentin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus Sophie Scholl.

Wohlfühltage für mich • 3 (DO-SO), 4 (SO-DO) oder 6 (SO-SA) Nächte inklusive Vollpension„Gesunde Auszeit“ • 1 Kräuterauflage & 1 TEM-Guss • Teilnahme am 5-Säulen-Gästeprogramm 3 Nächte DZ/EZ „KOMFORT“

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Do., 29. Oktober widmen sich Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer der Suche nach dem Ich und der Entdeckung der eigenen Potenziale mithilfe des Märchens „Rotkäppchen“. Beginn 17.30 Uhr.  Weitere Infos unter: www.urbiorbi.at

 Allerheiligen am St.-Barbara-Friedhof. Rund um Allerheiligen setzt der St.-Barbara-Friedhof einen Veranstaltungs-Schwerpunkt zum Thema Tod und Trauerkultur. Die Ausstellung „Der Tod in den Religionen der Welt“ kann von Fr., 30. Oktober bis Mo., 2. November in Hauptgebäude besichtigt werden. Eine klassische Friedhofsführung darf natürlich auch nicht fehlen, diese findet am Fr., 30. Oktober um 14 Uhr statt – kostenlos und ohne Anmeldung. Die traditionelle Friedhofsprozession mit Bischof Manfred Scheuer wird am So., 1. November um 14.30 Uhr begangen.  St.-Barbara-Friedhof, Friedhofstr. 1, 4020 Linz

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

 Ort der Begegnung. Das kirchliche Begegnungszentrum Urbi@ Orbi in der Linzer Bethlehemstraße bietet im Oktober ein vielfältiges Programm. Jeden Mittwoch wird zur Morgenmeditation um 7 Uhr mit anschließendem Frühstück geladen. Eine Handarbeitsrunde gibt es ebenfalls immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr. Wer ein Einzelgespräch mit einem geistlichen oder persönlichen Begleiter oder einer Begleiterin sucht, kann einen Termin unter urbi. orbi@dioezese-linz.at oder Tel. 0667 8776-6000 vereinbaren. Am

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Die traditionelle Allerheiligenprozession mit Bischof Scheuer findet auch heuer wieder statt. ST. BARBASRA FRIEDHOF/ CLEMENS FRAUSCHER


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

22. Oktober 2020

Buchtipps für Sie

Von Nothelfern und Wundern Über die Dorfwirtschaftswunder in den 1950er-Jahren hat Wolfgang Marschall geschrieben. Eine Einladung, das Schneckenhaus zu verlassen, spricht P. Martin Werlen aus und die Vierzehn Nothelfer stellen Markus Hofer und Andreas Rudigier in ihrem gleichnamigen Buch vor.

Musik von JeanPhilippe Rameau Draußen regnet es, drinnen ist es behaglich warm und dazu gibt es Musik von Jean-Philippe Rameau, aufgenommen vom L´Orfeo-Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg. So kann ein Samstagnachmittag aussehen. Jean-Philippe Rameau lebte von 1683–1764 und hatte eine wechselvolle Karriere. Er war nicht nur Komponist, sondern auch ein bedeutender Musikwissenschafter. Sein „Pigmalion“ ist ein Einakter und hatte 1748 seine Uraufführung. „Pigmalion“ wird von Amor verflucht und leidet unter einer hoffnungslosen Liebe zu einem Standbild, das er selbst geschaffen hat. In seiner Werkstatt beklagt er sein grausames Los. „Dardanus“, das zweite Werk dieser Aufnahme, wurde 1739 erstmals aufgeführt. Dardanos war ein Sohn des Zeus bzw. Jupiters und der Gründer von Troja. Trotzdem geriet er in Vergessenheit. „Pigmalion“ und „Dardanus“ sind die beiden Einspielungen, die nun auf CD vorliegen. – Unverkennbar sind der warme Klang der Instrumente, die Innigkeit beim Musizieren, der pulsierende Energiefluss des schon mehrmals preisgekrönten L´Orfeo-Barockorchesters. Der Schwede Anders J. Dahlin gilt als einer vielseitigsten Tenöre seiner Generation und beweist auch hier die Wandelbarkeit seiner Stimme. Empfehlung! ELLE Jean Philippe Rameau: Pigmalion, Dardanus. Suites & Arias. Anders J. Dahlin, L´Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg, € 17,99.

KirchenZeitung Diözese Linz

Dorfwirtschaftswunder 1950. Die Rieder Volkszeitung war in den 1950er- und 1960er-Jahren das „Leitmedium“ des Innviertels. Wolfgang Marschall, lange Jahre Lehrer am Rieder Gymnasium und journalistisch tätig, hat sich durch 20 Jahrgänge des Wochenblattes gelesen und Erstaunliches, aus heutiger Sicht viel Erheiterndes zu Tage gefördert. Spannend ist dabei die Rasanz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die bis ins letzte Innviertler Dorf gedrungen sind. Da wurde etwa für die Landwirte Kunstdünger als wahres Wundermittel propagiert. Was dieser für die Felder, war die MaggiSuppe für die Küche. Das Vertrauen in den Fortschritt war grenzenlos: Vorstudien aus den USA, wo man an atomkraftbetriebenen Kunstherzen forschte, ließen Herzkranke hoffen. Tapfer hat die katholisch-konservative Zeitung „Riada Ratschn“ gegen Sex and Crime im Kino gekämpft, doch trotz der Aktion „Der gute Film“ stand sie auf verlorenem Posten. Übrigens: 1958 besuchten 75 Prozent der Jugendlichen am Land die Sonntagsmesse. Marschall unternimmt informative und unterhaltsame Streifzüge durch alle Lebensbereiche, die Stoff zum Schmunzeln, aber ebenso für anregende Gespräche bieten. JOSEF WALLNER Wolfgang Marschall: Eine Luftmatratze muss her. Dorfwirtschaftswunder 1950. Salzburg 2020, 205 Seiten, € 24,–.

Verkrümmtes Herz. „Raus aus dem Schneckenhaus!“ heißt das neue Buch von Pater Martin Werlen, der KirchenZeitungs-Leser/innen als Autor der heurigen Serie in der Fastenzeit bekannt ist. Einige der dort bereits ausgeführten Gedanken hat er auch in das vorliegende Buch übertragen, das sich den „Pharisäern“ in der Kirche widmet. Natürlich weiß Werlen, dass das Wort heikel ist: Die historische Personen-

gruppe erscheint in den Evangelien bewusst negativ. Das hat Vorurteile bedient und wird von Juden zum Teil als Angriff gewertet. Darauf zielt Werlen aber nicht ab: „Die Haltung erstarrter Frömmigkeit fassen wir der Einfachheit halber zusammen mit dem Begriff ‚Pharisäer‘.“ Das Herz des Pharisäers „ist in sich selbst verkrümmt wie ein Schneckenhaus“, schreibt der Benediktiner. Mit Gedichten von Silja Walter und Gleichnissen aus der Bibel erschließt er diese Haltung und zieht Vergleiche mit der kirchlichen Gegenwart: „Ich behaupte, dass die meiste Kommunikation von kirchlichen Führungskräften vor allem die Pharisäer im Blickfeld hat.“ Aber Werlen verweist auch auf einen, der den „Ausstieg“ geschafft hat: Paulus von Tarsus. Hoffnung gibt es also für jeden. HEINZ NIEDERLEITNER Martin Werlen: Raus aus dem Schneckenhaus! Freiburg/Br. 2020, 173 Seiten, € 20,60.

Die Vierzehn Nothelfer. „Die Vierzehn Nothelfer sind wohl das eleganteste Modell, das sich im Zuge der katholischen Heiligenverehrung herausgebildet hatte“, schreiben die Autoren Markus Hofer und Andreas Rudigier in ihrem gleichnamigen Buch. Die Nothelfer waren für Menschen früherer Zeiten wie ein Versicherungspaket gegen allerlei Unbill des Lebens: Liebesleid, Hagel, Halsweh und Kriegswirren. In unsicheren Zeiten verkörperten die Heiligen eine Art Gewissheit, dass das Gute über das Übel siegt und dass es für jede Krise einen Fürsprecher gibt. Im gesamten deutschen Sprachraum findet man mehr als 800 Kultstätten der Heiligenverehrung. Das Buch legt einen Fokus auf Vorarlberg, zeigt aber ganz allgemein die Geschichte und Praxis der Heiligenverehrung auf, stellt die Heiligen mit ihren Legenden und ausgewählte Kunstwerke dazu vor. Zu den Nothelfern zählen: Achatius, Barbara, Blasius, Eustachius, Margareta und ... – wie viele können Sie auf Anhieb nennen? Das Buch verrät alle Namen, Wunder und Legenden und theologische Hintergründe dazu. ELLE Markus Hofer/Andreas Rudigier: Die vierzehn Nothelfer. Das himmlische Versicherungspaket. Innsbruck 2020, 192 Seiten, € 24,95.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

22. Oktober 2020

KULTURLAND

Die Bibliotheken haben großteils wieder geöffnet. Es gibt Lesestoff – auch online – für Jung und Alt.

BIBLIOTHEK LOSENSTEIN

n Ausstellung: Galerie Perzl im Stift Reichersberg. Seit 2019 hat die Galerie ihre Ausstellungsräume im Stift Reichersberg. Galeristin Monika Perzl schätzt die Möglichkeit, hier ihre Kunst mit viel Raum präsentieren zu können. „ACCROCHAGE“ ist der Titel der nächsten Ausstellung, die am 30. Oktober in der Galerie Perzl eröffnet wird: Künstler/innen der Galerie wie Erwin Bohatsch, Günter Brus, Maria Desch, Josef Hofer, Michael Kienzer, Pia Mühlbauer, Hermann Nitsch, Tobias Pils, ­Arnulf Rainer und Karl Schleinkofer zeigen ihre Arbeiten.

„Blind Date“ mit einem Buch Noch bis 25. Oktober findet die Aktion „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“ statt – mit Lesungen und Bilderbuch-Kino. Wie sieht es in den Pfarrbibliotheken in der Corona-Zeit aus? Katharina Pree von der Bibliotheks-Fachstelle berichtet. ELISABETH LEITNER

Insgesamt finden in der Aktionswoche „Österreich liest“ weniger Veranstaltungen statt, auch kurzfristige Absagen mehren sich. „Die Rahmenbedingungen sind heuer anders als in den Vorjahren. Es gibt ‚klassische’ Formate wie Lesungen, Bilderbuch-Kino, Vorlesenachmittage, Bastel-Workshops. Die Bibliotheken haben sich aber auch ‚Kontaktloses’ ausgedacht“, berichtet Katharina Pree von der Bibliotheks-Fachstelle der Diözese Linz. „Wir ermutigen Bibliotheken, Veranstaltungen zu machen, wollen aber niemanden nötigen“, erklärt Pree. Jedes Bibliotheks-Team entscheidet, was möglich und machbar ist. Angebote für Leser/innen. Viel Kreativität ist heuer von allen gefordert, die Angebote für ihre Leser/innen machen wollen. Die Pfarrbibliothek Haslach bietet zum Beispiel ein „Blind Date mit einem Buch“ an und veranstaltet ein Gewinnspiel. Pree erklärt, wie das geht: „Ein Bücherstapel kommt in eine Geschäftsauslage im Ort, die Titel der Bücher sind nicht ersichtlich. Es muss die gesamte Seitenanzahl geschätzt werden.“

Corona-Regeln. Die Sicherheitsbestimmungen in den Bibliotheken sind ausgereift: Abstand halten und Mund-Nasenschutz sind Pflicht. Desinfektionsmöglichkeiten werden angeboten, Plexiglaswände aufgestellt und „Einweg“-Systeme zum Betreten und Verlassen eingerichtet. „In kleinen Bibliotheken gibt es Zählkarten, die den Besucherstrom regeln“, erzählt Pree. Zusätzlich gibt es Liefer-Services und kontaktloses Abholen von Büchern sowie Online-Reservierungen. Internet und Soziale Medien. Fast alle Bibliotheken haben nach dem Lockdown wieder geöffnet. Die Bibliotheken nutzen auch das Internet, um über Soziale Medien präsent zu sein und Aktionen anzubieten: „Der Büchereiverband startet eine Online-Aktion mit Vorlesevideos mit bekannten Stimmen wie Ursula Strauss, Willy Puchner, Manuel Rubey und Daniela Fidler.“ Es geht darum, für das Lesen zu werben und die Abenteuerreisen im Kopf besonders in der Corona-Zeit anzukurbeln. Neben Büchern gibt es auch Spiele und DVDs zum Ausleihen. DVDs werden langfristig aus dem Bestand verschwinden. Die digitale Bibliothek OÖ „media2go“ hat dafür einen enormen Zulauf, die Ausleihen sind gestiegen. „Das Land OÖ hat sogar mehr Budget für den Ankauf neuer Medien in die Hand genommen, um die große Nachfrage decken zu können“, berichtet Pree. X  Die Aktionswoche dauert noch bis 25. 10. Infos: www.oesterreichliest.at/programm-2020

Die neue Ausstellung ist bis 30. Jänner zu sehen. GALERIE PERZL X  Die Vernissage ist am 30. Oktober von 16 bis 20 Uhr.

n Bruckner200 in Ansfelden. Von 5. bis 20. November 2020 findet in Ansfelden das Festival „Bruckner200“ statt. Hinführend zum Jubiläumsjahr 2024, dem 200. Geburtstag des „Genius Loci“, veranstaltet der Brucknerbund Ansfelden unter Obmann Peter Aigner gemeinsam mit der Stadt Ansfelden diese Konzertreihe. Das Motto der heurigen Ausgabe lautet „Bruckner und Beethoven“, in jeder Veranstaltung erklingen Werke dieser Komponisten. Neben der jährlichen Messgestaltung durch den Brucknerbund Ansfelden finden Gesprächskonzerte sowie Konzerte mit dem „Nibelungo-PosaunenQuartett“, dem „Spring StringQuartet“ und eine Matinee mit Preisträgern des Landeswettbewerbs „Prima la Musica“ statt. X  www.brucknerbund-ansfelden.at


30 Personen & Dank

22. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

IM GEDENKEN

n Pastorale Berufe. Dank und Wertschätzung für das langjährige Wirken in Pfarren, Krankenhäusern und in der Abteilung Pastorale Berufe standen im Mittelpunkt der Pensionierungsfeier der Abteilung Pastorale Berufe am 6. Oktober 2020 im Linzer Bischofshof. Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und die Direktorin der Abt. Pastorale Berufe, Brigitte Gruber-Aichberger, verabschiedeten sieben Mitarbeiter/innen in den (baldigen) wohlverdienten Ruhestand: Theresia Altmann (Krankenhausseelsorgerin im Krankenhaus Grieskirchen), Margareta Gschwandt-

ner (Pfarrassistentin in Desselbrunn), Brigitta Grobner (Sekretärin in der Abt. Pastorale Berufe), Maria Merzinger (Krankenhausseelsorgerin am Med Campus IV Linz), Ursula Barth (Pastoralassistentin in Neukirchen/ Enknach und Dekanatsassistentin in Braunau), Stefan Grandy (Pfarrassistent in Garsten) und Elisabeth Kamptner (Pfarrassistentin in Steyr-Christkindl). Direktorin Gruber-Aichberger würdigte die pensionierten Mitarbeiter/innen als prägende Persönlichkeiten in der Geschichte der Diözese, als Pionier/innen und als Vorbilder für jüngere Mitarbeiter/innen. DIÖZESE LINZ/APPENZELLER

n In Nummer 41 hat die KirchenZeitung Ehrenkanonikus Pfarrer Alois Maier zu seinem kommenden 80. Geburtstag gratuliert. Nun ist er am Abend sei PRIVAT nes 80. Geburtstages am 13. Oktober 2020 verstorben. Er ist im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck friedlich eingeschlafen. Alois Maier stammt aus der Pfarre St. Georgen i. A. und wurde 1967 zum Priester geweiht. Er war Kooperator in Pichl bei Wels und dann Pfarrprovisor in Dorf an der Pram. Von 1975 bis 2018 war er Pfarrer von Pöndorf, jahrelang auch Seelsorger in Fornach, Weißenkirchen i. A. und Frankenmarkt. Bis zuletzt war er als Kurat im Dekanat Frankenmarkt tätig. Dechant Johann Greinegger charakterisiert Maier als großen Menschenfreund, der in den Begegnungen ausgesprochen herzlich und zuvorkommend war. „In seinem Leben und in seiner Verkündigung war wirklich die Menschenliebe Gottes spürbar. – Und er war gerne bei den Leuten“, erzählt der Dechant schmunzelnd. „Man sagt in Pöndorf: keine Feier ohne Maier.“

GEBURTSTAGE

MOMENTE

n Am 25. Oktober 2020 wird Dr. Karl Aufreiter, früherer Direktor des Schulamtes der Diözese Linz, 70 Jahre alt. Er war von 1973 bis 2012 im Schulamt tätig. Während seiner Amtszeit als Schulamts-Direktor war Aufreiter zusätzlich zehn Jahre Bürgermeister in St. Marien, wo er auch wohnt. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

n Elisabethinen Linz. Am 4. Oktober 2020, dem Fest des heiligen Franz von Assisi, legte Sr. M. Luzia Reiter aus Regau (rechts) ihre Profess auf Lebenszeit ab und die Postulantin Maya Anna Fürst aus Bern (unten) wurde in das Noviziat aufgenommen. Sie erhielt den Ordensnamen Sr. M. Helena. Bedingt durch die CoronaMaßnahmen war die persönliche Teilnahme an dem Fest sehr eingeschränkt. Abt Lukas Dikany vom Stift Schlägl betonte in seiner Predigt, dass nicht die Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus vorherrschen solle, sondern Ansteckung auch im positiven Sinn gesehen werden könne: als Ansteckung mit Lebensfreude, Herzlichkeit und mit dem „Lisl-Virus“, von dem die Gefeierten schon vor einiger Zeit infiziert wurden. ELISABETHINEN

n Am 29. Oktober 2020 feiert KonsR Mag. P. Johann Eidenberger SM vom Orden der Marianisten seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Hirschbach im Mühlkreis und empfing 1989 die Priesterweihe. Er wohnt seit 1998 in der Kommunität am Greisinghof (Tragwein), ist Rektor im dortigen Bildungshaus sowie Referent und Bibelgärtner. Wichtig ist ihm auch sein Einsatz gegen Menschenhandel und für Menschenwürde. Er ist auch ausgebildeter Meditationsleiter und war von 2008 bis 2018 Regionaloberer der Marianisten für die Region Österreich-Deutschland.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

22. Oktober 2020

Ökumene und Europa Zum Interview „Europa ist nicht mehr das Zentrum der Weltkirche“ mit Kardinal Kurt Koch in Ausgabe 42:

Hat man in Rom darüber nachgedacht, wieso Europa nicht mehr das Zentrum der Weltkirche ist? Da müssen doch die Alarmglocken läuten. Vereinfacht denke ich mir, die Kirche ist nicht mehr am Puls der Zeit und dies merkt man besonders in Europa. Erschreckend für mich ist auch noch die Aussage zum Konfliktthema Frauen in der Kirche. Wenn sich jeder neue Papst an die Entscheidung seiner Vorgänger hält, wie Kardinal Koch ausführt, dann wird sich hier niemals was ändern. Auf der Seite 13 (derselben Ausgabe der KirchenZeitung, Anm.) wird Christiane Florin vorgestellt. Ich lese gerade ihr Buch „Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben“. In diesem Buch schildert sie klar und offen die Einstellung der offiziellen Kirche zu den Themen Frauen in der Kirche, Machtausübung, Missbrauchsfälle in der Kirche, Sexualität. Ich glaube, die Journalistin hat hier gut recheriert und die Aussagen stimmen einen wirklich nachdenklich. Sehr, sehr positiv habe ich das Interview mit Bischof Benno

Elbs (ebenfalls in dieser Ausgabe, Anm.) empfunden. Solche Seelsorger bzw. Bischöfe brauchen wir mehr, damit die katholische Kirche wieder glaubhaft wird. PETER INZINGER, MARIA SCHARTEN

Ich habe das Interview mit Kardinal Kurt Koch gelesen, vom Anfang bis zum Schluss. Dabei kam mir der Gedanke: Wie geht es damit den gemischtkonfessionellen Paaren, mit denen ich über Jahre unterwegs bin ? Nach 40 Jahren als Seelsorger habe ich viele kennen und schätzen gelernt. Wir haben auch in ernsthafter Auseinandersetzung gute Wege gefunden, wie wir miteinander das Leben teilen und die Mitte unseres Glaubens in der Eucharistie feiern. Für Gemeinden, in denen die Hälfte katholisch und die Hälfte evangelisch ist, sind solche Aussagen zur Teilnahme am Abendmahl und zur Kommunion verletzend. Mir wäre es lieber, solchen Gedanken, die ich niemandem verbieten kann, nicht zwei Seiten in der KirchenZeitung zu widmen. MAG. JOHANN HAMMERL, PFARRER IN BAD GOISERN

Bei aller Sympathie zu Kardinal Kurt Koch: In seinem Kirchenzeitungsinterview gibt er einen guten Einblick in die römisch-

kirchliche Denk- und Handlungsweise. Superintendent Gerold Lehner hat in seiner „Gastmeinung“ in der Kirchenzeitung vom 15. Oktober präzise formuliert, was in Sachen Ökumene auch mein, und wie ich weiß, nicht nur mein Eindruck ist. Irgendwelche „offenen Fragen“ gibt es immer, die als Bremshebel benutzt werden. Gleiches gilt für die Pfarrenreform. Da wird die deutsche Pfarreireform zitiert (man könnte da auch die Linzer Strukturgeschichte nennen oder die Frauenfrage), die „auch bei Laien Sorge ausgelöst“ habe. Und die haben sich an Rom gewandt. Und prompt hat sich dort jemand gefunden, der die Blockade ausgelöst hat. Welche Laien? Wie viele? Wohl solche, die in den diözesanen Gesprächsprozessen keine Mehrheiten fanden. Und diese will man nicht verlieren oder zurücklassen ... Aber die vielen Tausend, die keine museale, sondern eine wirksame Kirche wollen, die vielleicht denken und fühlen, wie Gerold Lehner es formuliert? Und wie viele meiner Bekannten und ich es sehen! Ach, die sollen Geduld haben und zuwarten. Nein, viele warten nicht mehr zu und sind es leid, sich noch länger zu ärgern. Die Kirche interessiert sie nicht mehr. Ich verstehe sie gut. Es schmerzt mich,

wenn mein Glaube und die Kirche so auseinanderfallen. Bei allem Guten, das durch die Kirche geschieht, zukunftsfähig ist sie so nicht. Diese Hoffnung ist zuletzt gestorben. SEPP WEICHSELBAUMER, TRAUN

Debatte um Sterbehilfe Zu „Würdevoll sterben“ in Ausgabe Nummer 40:

Angst und bange muss einem Christen-Menschen schon werden, wenn nach der Legalisierung der Abtreibung durch den Verfassungsgerichtshof in Österreich nun auch dem „assistierten Selbstmord“ Tür und Tor geöffnet werden soll. Als mehrfache und langjährige pflegende Angehörige ahne und weiß ich, welches Unheil uns damit treffen würde. Wer macht sich dafür stark, um das von uns abzuwenden? Bitte! „Danke“ und „Vergelt‘s Gott“, wenn Sie sich dafür engagieren. EVA HINTERSTEININGER, TRAGWEIN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Wunder geschehen

DENKMAL

Wir feiern Frieden und Neutralität Was feiern wir eigentlich zum Nationalfeiertag? Entgegen verbreiteten Meinungen feiern wir nicht, dass der letzte Besatzungssoldat Österreich verlassen hat. Tag der Fahne.

Der Staatsvertrag 1955 sah vor, dass die Besatzungssoldaten das Bundesgebiet binnen 90 Tagen – bis zum 25. Oktober – zu verlassen hatten. Dieser Tag wurde in jenem Jahr als „Tag der Flagge“ begangen. Zwischen 1956 und 1964 war der 26. Oktober „Tag der Fahne“ – ohne Nationalfeiertag zu sein. Hintergrund war, dass am 26. Oktober 1955 das Bundesverfassungsgesetz über die immerwährende Neutralität beschlossen worden war und dies der Bundesregierung wichtiger erschien als das Ende der Besatzungszeit. 1965 wurde der 26. Oktober dann offizieller Nationalfeiertag, 1967 zudem ein arbeits-

freier Tag. Dass der Anlass des Feiertags nicht das Ende der Besatzungszeit ist, sondern die Neutralität und der mit ihr verbundene Wille, einen Beitrag zum Frieden zu leisten, gibt dem Nationalfeiertag einen stets zukunftsorientierten und aktuellen Sinn.

OBERHAUSER/EXPA/APA

Machen Sie mit! Wer war 1955 Bundeskanzler und wer war Vizekanzler von Österreich? X  Einsendungen bis 2. November 2020 an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 41: Etrich

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Auch ich gratuliere der KirchenZeitung zum 75er. Mein Geschenk ist ein Versprechen: Ich werde hier auch künftig genauso frank und frei kommentieren wie bisher!

KARDINAL JEAN-CLAUDE HOLLERICH, ERZBISCHOF VON LUXEMBURG

„Wir dürfen die verschiedenen Ansätze nicht ignorieren, sondern müssen die Spannung aushalten und einen offenen Dialog führen. Das heißt: aufeinander hören und zusammen Kirche sein.“

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

In weniger als zwei Monaten ist es so weit: Wir ziehen in unser neues Heim. Groß ist die Vorfreude, und sie wächst mit jedem Besuch der Baustelle, die man so kurz vor der Fertigstellung eigentlich gar nicht mehr so nennen kann. Nur einen Wermutstropfen gibt es: Aufgrund eines Missverständnisses wird unsere Küche erst mehrere Wochen nach dem Umzug eingebaut. Was also tun? Die vorösterliche Fastenzeit in den Dezember/Jänner verlegen? Auf kulinarische Herbergssuche zu den Nachbarn begeben? Oder von Mama verköstigen lassen? Während ich noch überlege, flattert eine E-Mail vom Küchenstudio herein: Der Montagetermin eines anderen Kunden ist ausgefallen, unsere Küche kann also doch rechtzeitig eingebaut werden! Ungläubig starre ich auf den Bildschirm meines Handys, lese die E-Mail wieder und wieder. Dann begreife ich: Nein, es sind keine „Fake News“, es ist wahr. Voll Freude rufe ich die Mama an, und nach anfänglichem Jubel meint sie etwas enttäuscht: „Und ich dachte schon, wir würden zu Weihnachten gemeinsam bei mir kochen.“ Aber Mama, natürlich machen wir das.


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