KiZ-ePaper 44/2015

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Nr. 44 I 29. Oktober 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Zu Allerheiligen und Allerseelen wird der Friedhof zum Gedenkort des Leben: durch das Kreuz zum Licht.

ALOIS LITZLBAUER

Wie kostbar doch das Leben ist Still ist es auf Friedhöfen. Ein Innehalten in Andacht und im Andenken. Hier spürt man, wie es um das Leben steht – und was bleibt, wenn es zu Ende ist. Wie kostbar doch das Leben ist, wie zerbrechlich. Der Besuch bei den Gräbern wird zum Andenken an das eigene Leben.

3 KirchenZeitung.

Solidaritätspreis ausgeschrieben.

5 Oberösterreich.

Initiative gegen Menschenhandel

10 Rom.

Die Familiensynode ist zu Ende.

Intervie

w.

70 Jah re

Wie glücklich dürfen sich Menschen schätzen, denen dieser Glaube geschenkt ist: Hier ist nicht Endstation. Es ist die Grenzstation zu einer neuen Erfahrung des Lebens. Ewig. „Ewiges Leben“ nennt das die christliche Tradition. Die Hoffnung der Christen ist nicht mit Erdreich zuzudecken. M. F.

Sonderausgabe. Diese Woche erhalten alle Haushalte in Oberösterreich eine Sonderausgabe der KirchenZeitung zu ihrem 70-Jahr-Jubiläum. Seite 6/7

18 Bewusst leben. Im goldenen Lebens-Herbst. 29 Kultur. Requiem für einen Freund. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

29. Oktober 2015

Kein Mangel an Heiligen Wir richten es uns jetzt ein wenig kleiner ein, sagen ältere Leute. Sie spüren, dass die Dinge, die sie im Lauf der Jahre erworben haben, zur Last werden. Der Garten macht viel Arbeit, die Kräfte lassen nach. Wonach man sich gesehnt hat, es drückt einen jetzt. Wer die Kunst des Loslassens fertigbringt, darf sich glücklich schätzen. Im Loslassen – erfahren sie dann – liegt ein Zugewinn an Leben. „Im Geben liegt Segen“, lautet nicht ohne Grund eine alte Volksweisheit. Allerheiligen macht mit Menschen bekannt, die das auf eine ganz erstaunliche W ­ eise ­geschafft haben. Eben: die Heiligen. Und ­Allerseelen: dieses jährliche In-ErinnerungRufen der eigenen Sterblichkeit: Es sagt, dass das Lassen und Geben nicht nur die schönen Dinge betrifft, sondern das Leben selbst. Es ist kein Trauerfest, sondern ein Fest

von Heinz Niederleitner heinz.niederleitner@koopredaktion.at

Etwas zu diplomatisch

Denn dass der Abschlusstext zwar viele Kriterien im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen nennt, welche die deutschsprachige Synodengruppe formuliert hat, aber das entscheidende Wort Sakramentenzugang fehlt, legt einen Schluss nahe: Man wollte unbedingt eine Zweidrittelmehrheit auch für diesen Abschnitt haben und hat den Stein des Anstoßes entfernt. Zwar kann man aus dem Abschlusstext hineininterpretieren, dass es einen Zugang für wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten geben kann. Ein eindeutiges Bekenntnis dazu, dass man Menschen, die nach gescheiterten Ehen eine gute neue Partnerschaft leben, nicht auf ewig von den Sakramenten ausschließen kann, wäre aber wichtig: für die Menschen, weil es ein Signal wäre, dass die Kirche bereit ist, für sie über ihren eigenen Schatten zu springen; und für die Kirche selbst, weil eindeutige Formulierungen zugunsten von Menschen immer vorzuziehen sind. Nun werden viele hoffen, dass Papst Franziskus diesen Schritt setzt.

des Lebens: Was für die kleinen Erfahrungen gilt: dass man frei wird, wenn man l­oslassen kann, gilt auch für die große Erfahrung: Wenn es um das Loslassen vom Leben geht. Noch etwas ist erstaunlich: Es ist keine ­Altersfrage. Zeigen das nicht vielfach junge Menschen vor, die nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet sind, sondern ihr Leben zum Einsatz bringen – für andere? Es ist kein Mangel an Heiligen.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Navid Kermani, schriftsteller und Orientalist

Schwärmen fürs Christentum kirche. Im Zuge seiner Ansprache ­appellierte er, die europäische Idee nicht aus den A ­ ugen zu verlieren. „Wer vergessen hat, warum es Europa braucht, muss in die ­ausgemergelten, erschöpften, verängstigten Gesichter der Flüchtlinge blicken, die alles hinter sich gelassen, alles aufgegeben, ihr Leben riskiert haben für die Verheißung, die Europa immer noch ist.“ Aber, so der Autor kritisch weiter, es susanne huber werde „keine breite gesellschaftliche Debatte „Ein Friedenspreisträger soll nicht zum Krieg geführt über die Ursachen des Terrors und der aufrufen. Doch darf er zum Gebet a­ ufrufen“ Fluchtbewegung und inwiefern unsere eigene – zum Gebet für Freiheit und Frieden, ­sagte­ Politik vielleicht sogar die Katastrophe beförNavid Kermani bei seiner dert, die sich vor unseren Grenzen abspielt.“ Dankes­rede Mitte Oktober in der Frankfurter Pauls- Liebeserklärung. Der 47-Jährige wurde im deutschen Siegen geboren. Seine Eltern „Kulturelle Tradi­ sind 1959 vom Iran in die Bundesrepublik tionen sind unser zivi- Deutschland ausgewandert. Er studierte Philisatorischer Reichtum. losophie, Islam- und Theaterwissenschaften Die eigenen wie die und ist habilitierter Orientalist. Navid Kermafremden. Ich finde, man ni ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt sollte grundsätzlich mit der als freier Schriftsteller in Köln. In seinem heueigenen Religion hadern, er erschienenen Werk „Ungläubiges Staunen das ist etwas Wichtiges, – Über das Christentum“ nähert er sich fast etwas Gutes. Die andere – von schwärmerisch an den christlichen Glauben der kann man schwärmen. an. Es sei eine Liebeserklärung an das Chris­ Verliebt kann man nur t­entum, die „ein Christ vermutlich nicht an in einen anderen seine Religion hätte schreiben können“. Erst Menschen sein.“ die Perspektive des anderen – Kermani ist Muslim – „macht diesen Blick möglich“. navid kermani Er ist nicht nur ein angesehener Schriftsteller und Islamwissenschaftler. Er ist auch ein Vermittler zwischen „Menschen unterschiedlichster nationaler und religiöser Herkunft“. So begründet der Stiftungsrat des Deutschen Buchhandels die Vergabe ihres Friedenspreises an Navid Kermani.

reuters

Es mag viele Gründe für das teilweise eher vage Ergebnis der Familiensynode geben: die Verschiedenartigkeit der Meinungen, die Ungleichzeitigkeit in der Weltkirche oder die Angst vor einer Spaltung. Dennoch bleibt der Eindruck, dass vor allem das Team, das den Endbericht der Synode zusammengestellt hat, etwas zu vorsichtig und zu diplomatisch war.

KirchenZeitung Diözese Linz


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

29. Oktober 2015

KirchenZeitungsSolidaritätspreis Am Nationalfeiertag 2015 startete die Ausschreibung zum Solidaritätspreis 2016.

Solidarität stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft.

FOTOLIA/ROOSTLER

Die KirchenZeitung schreibt wieder den Solidaritätspreis aus. Er ehrt das Mit- und Füreinander

Glück der Solidarität Was wäre die Gesellschaft ohne Solidarität? „Solidarität heißt Anteil nehmen, Leben teilen, Zusammenstehen, Zusammenhalten“, formuliert es die Betriebsseelsorgerin Heidi Hurch-Idl. Sie ist in der „Internationalen Frauenbegegnung Vöcklabruck“ engagiert, die 2012 den Solidaritätspreis bekommen hat. ERNST GANSINGER

Zum Start der Ausschreibung des Solidaritätspreises 2016 – die wie jedes Jahr zum Nationalfeiertag erfolgte – fragten wir frühere Solidaritäts-Preisträgerinnen und -Preisträger, was ihnen Solidarität bedeutet. Zurückgeben. „Zurückgeben, was ich bekommen habe“, ist für Ludwig Eidenhammer (Solararbeitskreis der Pfarre Guter Hirte, Linz) die Triebfeder von Solidarität. „Zu viel Öl wird ins Feuer gegossen“, sagt Ludwig Stadler von den „Pfadfindern wie alle“, die 1999 für ihre Aktivitäten mit Jugendlichen mit Beeinträchtigungen den Solidaritätspreis erhalten haben. Jährlicher Höhepunkt dieses Engagements ist das „Pfingstl“, das inklusive Pfingstlager. „Solidarität bedeutet ganz einfach, füreinander da zu sein. Wer versucht, den anderen zu verstehen, wird in der Lage sein, Ängste abzubauen.“ Das sei gerade jetzt so wichtig, wo viele Ängste schüren, „das ist ein gefährliches Spiel“, sagt Stadler.

„... denn er ist wie du“. „Mit einer gelebten Solidarität brauche ich nicht nach dem Sinn des Lebens zu suchen“, sagt die Gründerin der Alzheimerhilfe-Organisation M.A.S, Felizitas Zehetner. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ – auf diesen Bibelvers kommt nicht nur Rosa Gitta Martl (Preis 2001), die Gründerin von Ketani, Verein für Sinti und Roma, zu sprechen. Auch Primar Dr. Johannes Fellinger, der wie Felizitas Zehetner 2000 mit dem Solidaritätspreis geehrt worden ist, antwortet mit diesem Zitat – in der Übersetzung von Martin Buber: „Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du!“ Solidarität macht glücklich. „Die Probleme von Menschen zu sehen, die im gesellschaftlichen Schatten stehen, sie ins Licht zu rücken und für sie Partei zu ergreifen“, so Konrad Rohrhofer (Preis 2002, Einsatz für Obdachlose und Arbeitslose). Für Gottfried Tischler, der als Religionslehrer ein bis heute fortgeführtes Integrationsprojekt am Gymnasium Ried i. I. startete (Solidaritätspreis 1996) ist „Solidarität das gelebte Mitempfinden mit Menschen, die es schwerer haben als ich“. Dechant Franz Wild (Preis 2001) mahnt: „Ohne Solidarität regiert nur der Starke und Rücksichtslose.“ Und der Preisträger der ersten Stunde (1994), Malermeister Otto Hirsch, formuliert: „Solidarität kennt keine Grenzen, braucht keine Waffen, macht uns Menschen glücklich.“

Der Preis wird schon zum 23. Mal verliehen. Alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sind eingeladen, Vorschläge für die Kategorien Einzelpersonen, Gruppen und Jugendprojekte zu machen. Die Einreichfrist endet am 10. Februar 2016. Der Preis wird am 17. Mai 2016 verliehen. Die Preisgelder von insgesamt 20.000 Euro (zehn Preise) tragen je zur Hälfte das Sozialressort des Landes Oberösterreich und die Diözese Linz. Zur Verleihungs-Feier lädt der Landeshauptmann ins Landhaus ein. Der Solidaritätspreis ehrt richtungsweisendes solidarisches Handeln von sozialen Initiativen sowie den Einsatz für Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Einreichen. Schlagen Sie Personen und Gruppen vor. Wichtig ist ein Oberösterreich- oder ein Bezug zur Diözese Linz. Sie können formlos einreichen oder dafür das Einreichformular bei der KirchenZeitung anfordern. Oder Sie reichen per Mail bzw. über das Formular auf der Homepage ein. Beachten Sie bei formlosen Einreichungen, dass Sie sowohl von Ihnen wie auch den Vorschlag betreffend Name und Adresse sowie Telefonnummer und (nach Möglichkeit) E-Mailadresse bekannt geben. Wichtig ist eine maximal zweiseitige Projekt-Beschreibung.  KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39; E-Mail: solipreis@kirchenzeitung.at www.solipreis.at


4 Oberösterreich

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KirchenZeitung Diözese Linz

Der Krieg im Osten fordert die Kirchen der Ukraine heraus: politisch, theologisch, pastoral

Ukraine: Kirchen in der Zwickmühle Syrien hat die Ukraine von den Titelseiten verdrängt, der Konflikt Regierung – Separatisten schwelt aber weiter. Das Land steckt nach wie vor in der Krise, die auch die Kirchen trifft. Josef Wallner

„Die Kirchen können den Konflikt und die Kämpfe im Osten der Ukraine nicht beenden, aber sie haben in der Gesellschaft hohes Ansehen“, sagt Krystina Fostyak. Die Theologin aus Lemberg referierte am 21. Oktober auf Einladung von Pro Oriente Linz beim Symposium „Über den Konflikt in der Ukraine und die Lage der Kirchen vor Ort“. Erwartungen an Kirchen. Das Verhalten der Kirchen wird in der Bevölkerung genau registriert, betont Fostyak. Die ukrainischorthodoxe Kirche, die den Patriarchen aus Moskau als Oberhaupt anerkennt, steckt am tiefsten in der Krise. Nicht einmal die eigenen Mitglieder glauben ihrer Kirchenleitung, dass deren Lavieren zwischen Moskau und Kiew der Friedensvermittlung dient. Innerhalb

eines Jahres hat diese größte Kirche des Landes von ihren 12.714 Gemeinden 500 an die orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats verloren. Papst ermahnt Bischöfe. Eine ausgesprochen positive Rolle spielt aus Sicht der ukrainisch-orthodoxen Christin Fostyak die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine. Nicht erst seit den Demonstrationen auf dem Maidan, sondern seit sie Anfang der 1990er Jahre vom Staat wieder zugelassen wurde und aus dem Untergrund auftauchen konnte. Die griechisch-katholischen Priester sind für das 21. Jahrhundert gut gerüstet, sie gründen Schulen und nehmen sich um die Kinder und Jugendlichen an. Die Stellung der griechisch-katholischen Kirche zum Krieg in der Ostukraine ist unmissverständlich: Sie wirbt für einen christlichen Patriotismus, der aber die Feindesliebe nicht aus dem Blick verlieren will. Doch Papst Franziskus mahnt die Bischöfe, sich nicht zu tief in die Tagespolitik zu begeben – eine Gefahr, die Fostyak nicht sieht: „Die Bischöfe riechen im besten Sinn nach der Herde.“

Mag. Krystina Fostyak aus Lemberg studiert an der Katholisch-Theologischen Fakultät Wien und arbeitet bei Pro Oriente mit. kiz/jw

Gedenkstätte für totgeborene Kinder

24 neue Student/innen für das Lehramt Religion in Linz

Freistadt. Bereits wenige Tage nach Errichtung der Gedenkstätte für totgeborene Kinder am Friedhof in Freistadt standen brennende Kerzen davor. Ob stillgeborene Kinder, die noch weniger als ein halbes Kilo­gramm wogen, oder totgeborene – Mütter und Väter haben den Wunsch, ihrer Trauer einen festen Ort geben zu können, zu dem man auch immer wieder hingehen kann. Der Pfarrgemeinderat lädt gerade jetzt vor Allerheiligen alle Eltern ein, die um ein Kind trauern, eine Kerze anzuzünden oder einen Stein mit dem Namen des Kindes niederzulegen. Am Aller­heiligentag, am 1. November 2015 wird Stadtpfarrer Franz Mayrhofer diesen Ort des Erinnerns um 14 Uhr segnen.

Erfolgreich ist das Studienjahr am Institut Ausbildung für Religionslehrer/innen an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz gestartet: Insgesamt 110 Frauen und Männer nahmen im Oktober ihre ­Studien für das Lehramt Religion an Pflichtschulen wieder auf, darunter 24 Erstsemestrige. „Ich will mit den Kindern über Gott reden, ihnen zeigen, dass es im Leben mehr als Konsum und Leistungsdenken gibt. Aber ich glaube, das ist eine sehr schwierige Aufgabe in der Schule. Darum studiere ich nun Religions­pädagogik, um dies gut zu bewältigen“ – so meinte ein Erstsemestriger im Rahmen des ersten gemeinsamen Seminars. Vom Biologen bis zur

Der Pfarrgemeinderat Freistadt hat die Gedenkstätte initiiert, Pfarrer Franz Mayrhofer hat sie entworfen und Pfarrgemeinderat Franz Freudenthaler hat die Umsetzung betrieben. pfarre

Seelennahrung in der Schule Landschaftsplanerin mit Doktorat, von der Junglehrerin in einer Volksschule bis zur Apothekerin, von der Maturantin über den Beratungslehrer bis zur fünffachen jungen Mutter – die Buntheit und Vielfalt der Gruppe der Erstsemestrigen ist beachtlich. Das erste gemeinsame Seminar unter dem Motto: „Was mich/dich leben lässt. Spirituel­ le Begegnungstage“ zeigte die große Offenheit der angehenden Religionspädagog/innen füreinander und dass sie eines eint: die Sehnsucht nach einer Welt, in welcher der christliche Glaube mit seiner Lebensfreude, seiner solidarisch-barmherzigen Haltung wieder mehr Fuß fasst und Kindern nicht vorenthalten wird.


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Oberösterreich 5

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Landesregierung Einen Sturm der Entrüstung löste die Bildung der oö. Landesregierung aus. Auch aus der Kirche kam Kritik.

Sr. Maria Schlackl SDS leitet die Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel in OÖ“. Diözese Linz Zivilcourage braucht es, um einzuschreiten gegen die Gewalt an Frauen. Das setzte die „Dance Company Variable“ in einer Tanz-Performance um. Berthold Tauber .

Menschenhandel, Pornographie, Männer kaufen Sex: Eine Übermacht gegen die Würde

Die Frau ist keine Ware Frische Mädchen eingetroffen – MädelsFlohmarkt – Ostblock-Schlampen: Die Sprache im Sexgeschäft spricht Bände. „Auf welches Niveau sind wir gesunken?“, fragte Sr. Maria Schlackl bei der Veranstaltung „Über-Macht und Würde“, zu der die Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel in OÖ“ am 21. Oktober nach Linz eingeladen hat. Ernst Gansinger

„Die meisten Menschen wissen über Freud und Leid dieser Frauen nichts“, sagte Sr. Maria Schlackl und hängte daran die Frage: Kommen die Menschen, die in der Nacht gebraucht, verbraucht und mißbraucht werden, in unseren Gemeinden vor? Es ist Zeit aufzustehen. Am Podium wurden drei verschiedene Zugänge zum Thema Menschenhandel, Prostitution und Gesellschaft/Politik vertreten. Anita Kienesberger, Autorin des Buches „Fucking poor“, sprach sich für eine rechtliche Regelung wie in Schweden aus. Dort wird der Freier bestraft, nicht die Prostituierte. Die Psychotherapeuten Arnold Mettnitzer und Erich Lehner gingen der Frage nach, warum Männer Sex kaufen und unterstützten das Anliegen von Sr. Maria Schlackl, dass es Zeit sei aufzustehen gegen das Unrecht an den Frauen, Zeit einzutreten für die Menschenwürde. Das Unrecht zu benennen und zu sehen, was ist, sei der erste Schritt zu einer Lösung. In Deutschland werden im Sex-Geschäft 14 Milliarden Euro umgesetzt. Mit der Ware Frau und der Ware Sex werden lukrative Geschäfte gemacht.

Rotlicht. Den dritten Zugang präsentierten die Polizei-Vertreter: Oberösterreich habe durch das 2012 beschlossene „Sexdienstleistungsgesetz“ ein gutes Gesetz, das für relative Ruhe im Rotlicht-Milieu sorge. Die etwa 110 Rotlichtbetriebe mit 950 Prostituierten werden regelmäßiger polizeilich kontrolliert. Der Straßenstrich ist verschwunden. Gewalt spiele wenig Rolle, Drogen sind aber ein Problem. Bis zu 20% der Männer kaufen Sex. Oberst Erwin Meindlhumer und Chefinspektor Manfred Bauer von der Polizei konnten wenig mit den philosophischen Zugängen von Mettnitzer und Lehner anfangen. Etwa mit den Aussagen Lehners über die männliche Sozialisation, das das Konkurrenzdenken fördere. Das sei mit ein Grund dafür, dass bis zu 20 Prozent der Männer Sex bei Prostituierten kaufen. Auch die Kapitalismuskritik (Menschenhandel) und die Kritik an der Sprache „Sexdienstleistung“, vorgebracht aus dem Publikum und von Frau Kienesberger, sei keine Hilfe, der Realität ins Auge zu sehen: Männer kaufen Sex. Armut treibe viele Frauen in die Prostitution. Das Recht müsse dafür sorgen, dass Gewalt und Gefährdung klein bleiben. Veränderung. Superintendent Gerold Lehner mahnte den Mut zum gesellschaftspolitischen Engagement für eine Veränderung ein – zu allem Schutz, der wichtig ist. – Er fragte angesichts der gesetzlichen Regelung für Prostitution, ob es noch Dinge gibt, die wir gemeinsam für gut halten. Und ein Mann aus dem Publikum fragte, für wie blöd die Wirtschaft mit ihren sexistischen Plakaten die Männer halte.

Die Katholische Aktion KA Oberösterreich sieht in der Tatsache, dass der neuen Landesregierung keine einzige Frau angehört, ein äußerst bedenkliches Signal und nennt diese Tatsache eine „Provokation“ für sehr viele Frauen im Land. Die Frauenagenden müssten in den nächsten Regierungsjahren wieder von einem Mann wahrgenommen werden. Das sei eine Respektlosigkeit, sagte KA-Präsident Bert Brandstetter. „Natürlich muss die Politik bemüht sein, die besten Kräfte eines Landes in der Regierung zu bündeln. Dass in Oberösterreich dafür aber ausschließlich Männer in Frage zu kommen scheinen, wirft ein bedenkliches Bild auf das Frauenverständnis der Parteiverantwortlichen.“

Kunst am Haus Zu einer „internationalen Drehscheibe“ von Kunst und Kultur wurde das Caritas-Flüchtlingshaus in der Leondinger Spargutstraße. Auf Initiative von Hausleiterin Barbara Mitterndorfer-Ehrenfellner haben Carlos Anglberger, Katharina Brandl und Kurt Mittendorfer, Künstler/innen aus Traun und Linz, mit den im Haus wohnenden Asylwerber/innen die Wände des Flüchtlingshauses gestaltet. Es wirkten kreative Menschen aus Syrien, dem Irak und Iran sowie aus Somalia mit. Auch Nachbarn und Ehrenamtliche schlossen sich der Kunstaktion an. Die Malereibetriebe Hirsch und Kutsam spendeten die Materialien.

Kunst am Asylhaus.

M. Schneeberger


6 Jubiläum Ich empfehle sie gerne

DR. LUDWIG SCHWARZ, DIÖZESANBISCHOF

Ich habe sie ausgetragen

ROSA WALCHERBERGER, GAFLENZ, HAT ALS SCHÜLERIN DIE KIRCHENZEITUNG AUSGETRAGEN.

Mein Gast

SR. JOHANNA BRANDSTETTER CPS, MISSIONSSCHWESTER IN SIMBABWE

Sie stärkt

DANIELA KASTNER VOM WERK DER FROHBOTSCHAFT IST VERWALTERIN EINES SCHULZENTRUMS IN BOLIVIEN.

Seit 70 Jahren erscheint Woche für Woche die KirchenZeitung unserer Diözese Linz. Ich lese sie gerne, weil sie die Grundwerte des christlichen Lebens auf gute und interessante Weise zum Tragen bringt. Gerade in diesen Wochen erleben wir, wie vieles im Umbruch steht, weltweit, bei uns in Oberösterreich und auch in unserer Kirche. Da ist es gut, wenn man Hilfen zur Orientierung bekommt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich für ihren Einsatz und für das christliche Zeugnis, das sie damit geben. Zum Jubiläum wünsche ich der KirchenZeitung viele Leserinnen und Leser. Ich empfehle sie gerne weiter. Für jede Ortschaft hat sich jemand zum Austragen bereit erklärt. Wir haben diese Aufgabe sehr ernst genommen. Die Leute haben auf das „Kirchenblatt“ gewartet, es war meist die einzige Zeitung, die die Leute bekommen haben. Spätestens am Sonntag sollte die Zeitung bei den Leuten sein. Da waren oft weite Wege zu gehen, wenn man die Leute beim Kirchgang nicht persönlich erreicht hat. Die Zeitung auszutragen war etwas Besonderes, auch weil wir Kinder als Austräger oft was bekommen haben – einen Apfel, ein Butterbrot mit Honig, einen Schober und später manchmal eine Tafel Schokolade. In meiner Familie wurde die Zeitung natürlich auch gelesen – und das ist bis heute so! Herzlichen Glückwunsch zum Siebziger der KirchenZeitung! Dieses wöchentliche „Blatt“ war seit Anfang meines Missionseinsatzes in Simbabwe stets willkommener Gast mit aktuellen Nachrichten aus der Heimatdiözese. Durch die vielen interessanten Artikel und Gedanken zum Sonntag bleiben wir bestens informiert. Die Fähigkeit, ein bestimmtes Thema mit wenigen Worten oder Strichen klar darzustellen, fasziniert mich stets aufs Neue. Dem Team, das der KirchenZeitung Geist und Leben gibt, weiterhin alles Gute!

Es gibt für mich drei Zeitschriften, die ich immer von vorne bis hinten lese. Eine davon ist die KirchenZeitung aus der Diözese Linz. Sie kommt zwar mit einiger Verspätung zu mir nach Bolivien, aber das stört nicht. Ich lese sie schon am Morgen und immer finde ich wertvolle Artikel mit Anregungen für den kommenden Tag. Vieles bestärkt mich in meiner Weise zu denken, zu handeln, nicht zuletzt auch zu glauben und diesen Glauben zu leben. Natürlich ist die KirchenZeitung darüber hinaus ein Band zur Kirche in Oberösterreich. Ich bedanke mich bei allen, die an der Entstehung der Linzer Kirchenzeitung beteiligt sind.

Runde Sache: 70 Jahre Kirc Seit 28. Oktober 1945 erscheint die KirchenZeitung. Woche für Woche, Jahr für Jahr. Sie ist für viele Frauen und Männer in unserem Land zur Lebensbegleiterin geworden.

1945. Die Monate nach dem großen Weltkrieg. Die Not war überall im Land zu spüren. Nicht nur die materielle, auch die geistige Not. Sieben Jahre lang durfte die katholische Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus’ nicht publizieren. Am 28. Oktober 1945 war es endlich so weit. „Endlich!“, so lautete demnach auch das erste veröffentlichte Wort im damaligen Linzer Kirchenblatt. Seit 70 Jahren erscheint seither wöchentlich die KirchenZeitung. Erstaunlich ist: In der 70-jährigen Geschichte hat die KirchenZeitung erst vier Herausgeber und vier Chefredakteure gehabt: Prälat Franz Vieböck hat sie 1945 gegründet und war bis 1977 Herausgeber und Chefredakteur. Ihm folgte Prälat Josef Wiener als Herausgeber nach (1978 bis 1995). Für zwei Jahre bis zu seinem plötzlichen Tod war dann Dompfarrer Johann Bergsmann Herausgeber. 1997 folgte ihm Wilhelm Vieböck nach, der diese Aufgabe bis heute wahrnimmt. Auch Chefredakteure gab es in der 70-jährigen Geschichte vier: Auf Franz Vieböck folgte Josef Schicho (1968 bis 1979 sowie 1985 bis 1994). Franz Schmutz war Chefredakteur von 1979 bis 1985. Seit 1995 ist Matthäus Fellinger Chefredakteur. Und damit die Sache ganz rund ist: Auch vier Bischöfe gab es in der Geschichte der KirchenZeitung: Joseph Fließer, Franz Zauner, Maximilian Aichern und nun Ludwig Schwarz.

Zeitungskopf der ersten Ausgabe vom 28. Oktober 1945.


KirchenZeitung Diözese Linz

70 Jahre KirchenZeitung 7

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Ihre Wünsche Die Wünsche der Leserinnen und Leser sind uns wichtig. Zum Jubiläum dürfen es auch Glückwünsche sein.

henZeitung

Senden Sie Wünsche und Glückwünsche an die KirchenZeitung: entweder an unsere Postadresse KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz oder einfach per E-Mail an glueckwunsch@kirchenzeitung.at Unsere Homepage bietet Interess­ antes zum Jubiläum. Lesen Sie zum Beispiel die allererste Ausgabe der KirchenZeitung als E-Paper unter www.kirchenzeitung.at/70

Sonderausgabe

Zum Jubiläum ließ sich das Team der KirchenZeitung eine Geburtstagstorte schmecken.

KiZ

Zum Jubiläum der KirchenZeitung ermöglichte uns die Diözesan­ finanzkammer eine Sonderausgabe für alle Haushalte in Oberösterreich. Wir freuen uns über dieses Geschenk – und die damit verbundene Möglichkeit, dass viele Menschen die Angebote der Kirche und die KirchenZeitung kennenlernen.

Willkommen am runden Tisch Liebe Leserinnen und Leser, das Angebot an Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen ist überwältigend groß. Und doch haben die diözesanen Kirchen­zeitungen in Österreichs Medienlandschaft einen ganz besonderen Platz. Grund dafür ist die einzigartige Konzeption einer Kirchenzeitung: Die Mischung macht das Besondere aus. Man erfährt, was sich in der Diözese tut, findet eine Aktivität einer anderen Pfarre vielleicht nachahmenswert, wird über Kontaktmöglichkeiten und Hilfsangebote informiert. Die Zeitung dient als „runder Tisch“ der Diözese, an dem wichtige Themen debattiert werden und manchmal auch in christlichem Respekt voreinander um den richtigen Weg gerungen wird. Die KirchenZeitung stellt damit Öffentlichkeit in der Diözese her und trägt zur Gemeinschaftsbildung bei.

Einzigartig ist die religiöse Dimension der KirchenZeitung: Hier ist der Glaube ganz selbstverständlich Thema, sei es in den Kommentaren zu den Sonntagslesungen, sei es in der Vertiefung religiöser Themen bis hin zur Auseinandersetzung mit jüngsten Erkenntnissen der theologischen Wissenschaft. Dabei fühlt sich die KirchenZeitung eingebunden in das große Ganze der katholischen Kirche und bleibt doch offen für die Ökumene. Für die ganze Familie will die KirchenZeitung ein treuer Begleiter sein: in der Beratung zu Lebensfragen – von Erziehung über Gesundheit bis zu Fragen von Selbstbestimmtheit im Alter. Dabei wird der Mensch ganzheitlich in den Blick und damit ernst genommen. Gesellschaftspolitisch greift die KirchenZeit­ung auch Themen auf, die von anderen

Medien kaum oder gar nicht thematisiert werden. In sozialen Fragen nimmt sie ganz im Sinne von Papst Franziskus den Blickwinkel der Armen und Benachteiligten ein. Solidarität ist in der KirchenZeitung keine Floskel. In vielerlei Hinsicht bietet die KirchenZeit­ ung Service für die Leser/innen: von den Veranstaltungs- und Terminhinweisen über die Empfehlung von Fernseh- und Radioprogrammen bis zu speziellen Angeboten wie etwa Leserreisen. Und: Unser Solidaritätspreis rückt das viele Gute in unserem Land ins Licht der Öffentlichkeit. Ihnen als Leser und als Leser werden unterschiedliche „Blumen“ aus diesem Strauß wichtig sein. Wir Redakteurinnen und Redakteure arbeiten für Sie daran, dass das ganze Gebinde jedes Mal sympathisch ist, wenn es vor Ihnen liegt. Ihre Kirchenzeitungsredaktion


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Nacht der 1000 Lichter in Laakirchen

Am Abend des 31. Oktober erstrahlen in vielen Pfarren Ober­ österreichs Tausende Lichter – sie wollen mit der „Nacht der 1000 Lichter“ auf das Allerheiligenfest einstimmen, aber auch zum Ruhigwerden, Besinnen und Beten einladen. Die Gruppe

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„Treffpunkt“ der P ­ farre Laakirchen stellt die heurige Lichternacht unter das Thema „Frieden wünsch ich dir“ und gestaltet dazu in der Pfarrkirche einen Weg mit verschiedenen Texten, Impulsen und Gedanken. Weiter führt der Pfad zu einem Lichter-

KirchenZeitung Diözese Linz

labyrinth im Großen Pfarrsaal. Jeder und jede kann sich individuell auf dieses Erlebnis einlassen. Man kann sich jederzeit zwischen 18 und und 22 Uhr auf den Weg machen und sich die Zeit nehmen, die man braucht. Treffpunkt Laakirchen

Altschwendt: Das Thema „Brot“ begleitet die Pfarre durch das ganze Kirchenjahr

Mit Hostie und Allerheiligenstriezel Auch wenn die dünnen Oblaten nur entfernt daran erinnern: Was bei jeder Eucharistiefeier im Mittelpunkt steht, ist Brot. Die Pfarre Altschwendt macht das mit ihrem Jahresschwerpunkt „Brot“ bewusst. Josef Wallner

Auch in Altschwendt klassisches Patengeschenk: der Allerheiligenstriezel. Helga Fischer (links) mit ihrer Goldhaubengruppe lässt die Pfarre an diesem Brauch teilhaben. Das passt gut zum Jahresschwerpunkt „Brot“. Pfarre

Es lohnt sich immer wieder einmal, das ganz Selbstverständliche zum Thema zu machen. Das zeigen die Erfahrungen in Altschwendt. Beim Erntedankfest wurde das Brot, das die Bäuerinnen gebacken haben, nicht nur an die Kirchenbesucherinnen und -besucher ausgeteilt. Man dachte auch an die älteren Menschen, die nicht mehr zum Gottesdienst kommen können. Mitarbeiter/innen der Pfarre brachten in Tontöpfen gebackene Brote zu zwanzig Altschwendtern nach Hause. Dass diese sich über den Besuch ebenso freuten wie über das Geschenk, versteht sich von selbst. Am Sonntag der Weltkirche sorgte der Kinderliturgiekreis dafür, dass es nach der Messe ein philippinisches Reis-Dessert zu verkosten gab. Brot – in diesem Fall Reis – schlug eine Brücke über die Kontinente.

Verbindung zum Patenkind. Zu Allerheiligen wird durch den tradionellen Allerheiligenstriezel an die Verbindung zwischen Paten und Patenkind erinnert. Aber auch die älteren Altschwendter werden nicht vergessen. Ingrid Streßler vom Liturgiekreis freut sich, dass ein so einfaches, alltägliches Thema und Zeichen auf ein so gutes Echo stößt: „Es ist schön, wie durch Brot Gemeinschaft wächst und gestärkt wird.“ Unser tägliches Brot ... Über das ganze Kirchenjahr hindurch will der Altschwendter Liturgiekreis viele Aspekte von Brot in den Gottesdiensten aufgreifen. Brot ist das Symbol für Leben. Mit Brot sind alle Lebensmittel gemeint, die satt machen. Mit Geschichten, religiösen und weltlichen Liedern, Bildern und Zeitungsartikeln wird der Liturgieausschuss das veranschaulichen. Aufgezeigt wird in der Pfarre Altschwendt, wie Gläubige zum Brot für andere werden können. Das kann ein pflegebedürftiger Angehöriger sein, der viel Zeit und Energie braucht. Das sind auch die Menschen auf der Flucht, die Unterstützung mit Sachspenden, durch Deutschunterricht und Zuwendung brauchen.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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pfarrimpulse

Von Bauernschwank bis Musical: Pfarren und Theater

Im Pfarrheim wird der Großvater verkauft

Kultur in Pfarren

In zahlreichen Pfarren in Oberösterreich wird leidenschaftlich Theater gespielt. Profitiert das Pfarrleben davon? – In Hofkirchen im Mühlkreis und Timelkam auf jeden Fall. Christine Grüll

Als Anna Dobretzberger aus Hofkirchen im Mühlkreis eine Theateraufführung im Nachbarort besuchte, hatte sie eine folgenschwere Idee: Ein Theaterstück würde die Bühne im neuen Pfarrheim so richtig zur Geltung bringen. Und mit den Karteneinnahmen könnte die Kirchensanierung unterstützt werden. Ein geeignetes Stück, „Der verkaufte Großvater“, hatte Anna Dobretzberger bald ausfindig gemacht. Die Rollenverteilung war schwierig. Letztendlich fand sie aber Männer und Frauen, die sich das Schauspielen auch zutrauten. Im Herbst 2014 konnten die Proben beginnen. Spielen und spenden. „Ich bin keine geschulte Theaterregisseurin und insgesamt war es sehr viel Arbeit“, erzählt Anna Dobretzberger, Pfarrgemeinderats-Obfrau und Chorleiterin in Hofkirchen. „Umso mehr freut es mich, dass das Projekt gelungen ist.“ Die Schauspielenden sind langsam in die Rollen hineingewachsen, indem sie aus sich herausgegangen sind. Und nach den gut besuchten Aufführungen konnte der Pfarre eine ansehnliche Summe übergeben werden. Viel gespendet hat auch schon die pfarrliche Theatergruppe St.-Josephs-Bühne in Timelkam. Im Gegensatz zu Hofkirchen blickt Timelkam auf eine jahrzehntelange Theatergeschichte zurück. Seit 1980 wird im Pfarrheim gespielt. Zuerst waren es Bauernstücke, später Bühnenliteratur von Ferdinand Raimund und Johann Nestroy und dazwischen Musicals – wie die

„Der verkaufte Großvater“: Das Theaterstück ist das erste, das seit Langem in Hofkirchen aufgeführt wurde. Pfarre Hofkirchen im Mühlkreis

„Einen Jux will er sich machen“: Der Regisseur Alois Hangler (rechts) war heuer in einer kleinen Rolle in Timelkam zu sehen. St. Josephs Bühne

aufwändige Inszenierung von „Hair“, die im Feb­ruar 2016 mit 100 Mitwirkenden professionell auf die Bühne gebracht wird. „Wenn man sich so in einem Verein engagiert, muss man hier auch seine Freunde haben. Sonst ist diese intensive Arbeit nicht möglich“, betont Alois Hangler, Regisseur und Pfarrgemeinderats-Obmann. Für seinen künstlerischen Einsatz wurde er 2011 mit dem Verdienstzeichen des Landes OÖ ausgezeichnet. Gemeinsame Erfahrungen stärken. Thea­ terspielen bedeutet, sich ehrenamtlich unzählige Stunden lang zu engagieren. Um sich nicht selbst zu erschöpfen, braucht es ein Team. Das findet sich leichter, wenn auf Erfahrungen aufgebaut werden kann, nicht nur bei der Schauspielkunst und den Produktionsabläufen. Alois Hangler schwärmt vom Auftritt der St.-Josephs-Bühne mit „Anatevka“ im Linzer Landestheater. Das gemeinsame Erlebnis im Jahr 2011 beflügelt die Truppe immer noch. Darauf hofft auch Anna Dobretzberger. Mit dem „Verkauften Großvater“ ist der erste Schritt getan. In zwei Jahren würde sie gerne wieder ein Theaterstück initiieren. Wenn sich ein Team findet, das die Aufgaben übernimmt. Fürs Theaterspielen, das zeigt sich, braucht es Menschen, die zusammenhalten.

Sterben eines Kindes – Theaterstück in Gallneukirchen. Das Katholische Bildungswerk – Treffpunkt Bildung lädt am Freitag, 30. Oktober, um 20 Uhr in das Pfarrzentrum St. Gallus. Die Schauspielerin Anita Keller spielt im Stück „Oskar und die Dame in Rosa“ den zehnjährigen Oskar, der an Leukämie erkrankt ist, und eine alte Frau, die ihm hilft, versöhnt Abschied vom Leben zu nehmen. Totentanz in der Pfarrkirche Großraming. „Es tanzt der Tod sein’ Reigen“ heißt das Stück, das der Autor Hans Dieter Mairinger in Mundart verfasst hat und das von Fridolin Dallinger vertont wurde. Der Kirchenchor der Pfarre Großraming bringt den „Totentanz“ am Freitag, 30. Oktober, um 20 Uhr sowie am Samstag, 31. Oktober, um 17 und um 20 Uhr in der Pfarrkirche zur Aufführung. Szenisch dargestellt wird er von Mitgliedern der Schauspielgruppe. Zudem sind Totentanzbilder von Herwig Zens zu sehen. Ihm ist bis 7. November eine Ausstellung im Nationalpark-Besucherzentrum Ennstal gewidmet.

Tod und Soldat: Bild von Herwig Zens im neuen Buch von Hans Dieter Mairinger „Tod oder Leben. Kleiner Totentanz“, Wagner Verlag. H. Zens

Ikonenausstellung in der Martin-Luther-Kirche in Linz. „Fenster im Himmel“ nennt der Ikonenmaler Dimitris Papaioan­ nou seine Ausstellung im Kirchenraum, die am Donnerstag, 5. November, um 19 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Peter Paul Kaspar über die Spiritualität der Bilder eröffnet wird (JohannKonrad-Vogel-Str. 2a).


10 Thema

29. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Nach der Synode sind viele Fragen noch offen Zwischen „Sieg für Papst Franziskus“ und „Enttäuschung“ liegen die Reaktionen nach der am Sonntag zu Ende gegangenen Weltbischofssynode. Zwar wird die neue, positive Sprache des Abschlussdokuments gewürdigt und auch, dass der Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene offenbar weiter im Bereich des Möglichen ist. Insgesamt sind die Ergebnisse aber wenig konkret.

Papst Franziskus muss die Schlüsse aus den B

heinz Niederleitner

Die unterschiedliche Einschätzung der Synodenergebnisse dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass es zur Frage der wiederverheirateten Geschiedenen keine klare Stellungnahme gibt. Der Sakramentenempfang wird im Abschlusstext der Synode gar nicht mehr direkt angesprochen, wie es noch im Arbeitspapier der Fall war. Zwar wird von einer stärkeren Integration dieser Menschen in die kirchliche Gemeinschaft gesprochen. Die Betroffenen dürften sich keinesfalls exkommuniziert fühlen. Man müsse sorgfältig prüfen, welche bisherigen Ausschlüsse im Bereich Liturgie, Seelsorge, Erziehung und kirchliche Verwaltung überwunden werden könnten, heißt es. Es ist von einem Weg der „Besinnung“ und „Gewissensbildung“ im Gespräch mit einem Beichtvater die Rede. Dies solle zur „Bildung eines rechten Urteils darüber führen, was der Möglichkeit einer vollen Teilnahme am Leben der Kirche entgegensteht, und über Schritte, die dieser Teilnahme förderlich sind und sie wachsen lassen können“. Zudem werden Kriterien genannt: Es sei ein Unterschied, ob jemand trotz ehrlichen Bemühens, die erste Ehe zu retten, zu Unrecht verlassen wurde, oder ob jemand durch schwere Schuld eine kirchenrechtlich gültige Ehe zerstört hat. Andere Menschen gingen mit Blick auf die Erziehung der Kinder eine zweite Verbindung ein, heißt es. Offen und unklar bleibt im Abschlussdokument aber, wieweit diese Integration der Wiederverheirateten konkret gehen kann und vor allem, ob das auch den Zugang zu den Sakramenten bedeutet.

Einen wesentlichen Anteil daran, dass die Tür beim Thema Wiederverheiratete nicht zugeschlagen wurde, wird dem deutschsprachigen Synodenzirkel unter der Leitung von Kardinal Christoph Schönborn zugeschrieben. Die Gruppe hatte vergangene Woche eine vielbeachtete Erklärung abgegeben, in der auch ein möglicher Zugang zu den Sakramenten angesprochen wurde – nach einem Weg der Buße und Besinnung, im Gespräch mit dem Beichtvater und nach eingehender Prüfung des eigenen Gewissens. Dieser Text wurde von der Gruppe einstimmig beschlossen, also auch mit der Stimme von Kardinal Gerhard Müller, dem Präfekten der Glaubenskongregation. Bitte. Die deutsche Sprachgruppe hatte auch eine interessante Vergebensbitte formuliert: es habe harte unbarmherzige Haltungen gegenüber ledigen Müttern und außerehelich

Ein Selfie zur Erinnerung an die Bischofssynode, rechts im Bild der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper. KNA

geborenen Kindern, gegenüber Menschen in vorehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften, gegenüber homosexuell orientierten Menschen und gegenüber Geschiedenen und Wiederverheirateten gegeben. „Als Bischöfe unserer Kirche bitten wir diese Menschen um Verzeihung“, schrieb die Gruppe. 94 Paragrafen. Eingang in den Synodenendbericht fand diese Bitte aber nicht. Auch die Aussagen zum Thema Homosexualität im Endbericht beziehen sich eher auf Familien mit homosexuellen Mitgliedern, weniger auf die Personen selbst. Gleichzeitig spricht sich die Synode gegen Versuche aus, die Verbindung von homosexuellen Menschen mit der Ehe zwischen Mann und Frau gesetzlich gleichzustellen. Insgesamt besteht der Abschlussbericht aus 94 Paragrafen in drei Teilen. Zunächst geht es vor allem um einen realistischen Blick auf die Familien. Hier werden auch die Themen Flucht und Vertreibung angesprochen. Im zweiten Teil erfährt das Familienleben eine Aufwertung: Es wird als Berufung ähnlich jener von Priestern und Ordensleuten aufgefasst. Im dritten Teil geht es dann um verschiedene Familiensituationen, wobei betont wird, es könne nicht eine einzelne Antwort auf unterschiedliche Umstände geben. Unter anderem heißt es, die Kirche müsse sich verstärkt auch um Paare kümmern, die nur zivil verheiratet sind oder ohne Trauschein zusammenleben. Deren Entscheidungen seien häufig nicht von Vorurteilen oder einer Ablehnung des Ehesakraments bedingt, sondern von kulturellen und zufälligen Gegebenhei-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

29. Oktober 2015

E-Mail aus rom

Schatztruhe Synode Liebe Leserinnen und Leser!

D

ie Fragen in den Interviews sind wesentlich dieselben. Über 60 Journalist/innen beim Pressegespräch am späten Samstagabend in Rom haben im Wesentlichen zwei Fragen interessiert. Sind nun wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen und wie geht es mit den homosexuellen Partnerschaften?

I

Beratungen der Synode ziehen.

KNA

ten. Gewürdigt wird, dass sie häufig zu dauerhaften Verbindungen führen, die offen für das Leben seien – und auch letztlich in einer sakramentalen Ehe münden können. Zweidrittelmehrheit. Anders als beim Bericht der Synode von 2014 bekamen heuer alle Paragrafen des Abschlussberichts eine Zweidrittelmehrheit von den Synodenvätern – wenn auch manche Abschnitte nur knapp. Wie es nun weitergeht, liegt beim Papst: Die Synode und ihr Abschlussbericht haben nur beratenden Charakter. Wie Papst Franziskus daraus Entscheidungen – vermutlich in einem nachsynodalen Schreiben in einigen Monaten – formt, ist ihm überlassen. In seiner abschließenden Rede vor den Synodenteilnehmern sprach er sich für dezentrale Lösungen aus: Die Synode habe gezeigt, dass ein Umstand, der einem Bischof normal erscheine, für einen Bischof auf einem anderen Kontinent beinahe schon ein Skandal sei. Die Inkulturation der kirchlichen Lehre in das jeweilige Umfeld schwäche diese nicht, sondern zeige ihre wahre Kraft. Die Synode habe gezeigt, „dass die wahren Verteidiger der Lehre nicht jene sind, die den Buchstaben verteidigen, sondern die, welchen den Geist verteidigen; die nicht die Ideen, sondern die Menschen verteidigen; nicht die Formeln, sondern die Unentgeltlichkeit der Liebe Gottes und seiner Vergebung.“ Bei der Abschlussmesse am Sonntag rief Franziskus die Bischöfe auf, zu sehen, „was wirklich los ist“ und nicht nur das, „was wir vielleicht sehen wollen“. Er bat, der Entwicklung in der katholischen Kirche Zeit zu lassen.

ch möchte ein paar andere Gedanken aus der Schatztruhe der Synode herausnehmen. Wertvoll für mich ist, dass es keine Gewinner und Verlierer gibt. Die Synode hat es geschafft, in einer intensiven und breiten Diskussion gemeinsam – und ich möchte das Wort GEMEINSAM unterstreichen – mit großen Mehrheiten – und das ist wohl die Zweidrittelmehrheit, den Weg weiter zu gehen, Türen offen zu halten. Es ist deutlich geworden, dass die Familie für die Zukunft der Welten, der Gesellschaften auf dieser Erde das entscheidende Netzwerk ist. In ökonomischen, sozialen, persönlichen Krisen ist die Familie der Ort, wo Menschen getragen sind, wo sie aufgerichtet werden, wo sie weitergehen können. Die Familie ist die Zukunft unserer Welt.

E

twas Zweites ist der pastorale Grundton der Synode. Bezugnehmend auf das Wort von Papst Franziskus, dass wir vor dem heiligen Boden des anderen die Schuhe ausziehen müssen, ist es gelungen, diesen pastoralen Ton in allen Fragen zu erhalten. Es geht darum, Menschen zu begleiten, die verschiedensten Lebenssituationen im Licht des Evangeliums und mit den Augen Jesu Christi zu unterscheiden und die Menschen zu integrieren. Inklusion ist entscheidend, besonders dann, wenn das Leben brüchig ist, wenn es scheitert, wenn es Not und Krankheit gibt, wenn

Flucht die Menschen in die Ferne treibt, wenn Krieg die Mütter um ihre Kinder weinen lässt.

D

ie Kirche sagt, dass in der Barmherzigkeit Gottes diese Situationen gut aufgehoben sind. Die Wahrheit Gottes ist die Barmherzigkeit. Als Theologe sehe ich natürlich auch noch andere Edelsteine in dieser Schatztruhe. Die Bedeutung des Gewissens wird gestärkt. Es ist ja der Ort der persönlichen intimen Begegnung mit Gott. Es wird in der Synode gesagt, dass es Wachstum gibt, Wachstumsstufen auf einem geistlichen und menschlichen Weg. Dieses Wegmotiv sagt, dass auch schon Schritte erreicht wurden. Es ist theologisch gesprochen eine implizite Gradualität anerkannt, die in jeder menschlichen Situation Bedeutung hat. Und dann ist noch die besondere Bedeutung der Ortskirche unterstrichen, weil diese Wege der Unterscheidung, der Begleitung, unter der Leitung des Bischofs in einer Ortskirche geschehen sollen.

P

apst Franziskus hat in seiner Schlussrede betont, dass es eine Inkulturation des Glaubens braucht: Was für einen Ort selbstverständlich ist, klingt in den Ohren eines anderen vielleicht unerträglich und verletzend. Genau deshalb ist es, was den Geist der Synode trägt, nicht dass der Arm eines Gesetzes zu erfüllen ist, sondern der Geist des Evangeliums weitergetragen werden soll. Und das ist der Geist der Barmherzigkeit und der Wahrheit.

Ihr Bischof Benno Elbs

Diözese Feldkirch


12 Thema Zur Sache

29. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Nach der Synode

„Papst Franziskus hat jetzt Handlungsspielraum“ Kardinal Schönborn lobt das Synodenabschlussdokument. nie

„Historische“ Synode Für Kardinal Christoph Schönborn ist die seelsorgliche Ausrichtung des Synodenschlussdokuments ein Erfolg. Der Text habe „keine Checkliste“, „keine Rezepte“ und „keine direkten Antworten“ auf die vielfältigen Situationen von Ehe und Familie geben wollen. Die Synodenteilnehmer hätten dem Papst dafür „Kriterien der Unterscheidung“ vorgeschlagen. Gemeinsam mit dem deutschen Kardinal Reinhard Marx bezeichnete Schönborn die Synode als „historisch“. „Mehr Mut“. Die drei deutschen Synodenteilnehmer, zu denen neben dem Münchner Kardinal Marx auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch und der Osnabrücker Bischof FranzJosef Bode gehören, zogen ebenso eine vorrangig positive Bilanz: Man habe theologische Fragen vertieft und Lebenswirklichkeiten von Familien in den Blick genommen. In einigen Punkten seien ihre Erwartungen aber nicht erfüllt worden: „Im Rückblick hätten wir uns manches Mal mehr Mut gewünscht, sich intensiver mit den Realitäten zu befassen und sie als Zeichen der Zeit anzuerkennen, in denen Gott uns etwas sagen will“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Der Abschluss der Synode sei aber nicht das Ende, sondern nur eine Etappe. Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreichs, sieht im Schlussdokument der Synode einen „enormen Fortschritt“: Papst Franziskus habe damit eine Carte blanche (Vollmacht) für weitere Reformen erhalten, sagte Schaffelhofer.

Wie ist das Ergebnis der Familiensynode zu bewerten? Und was kann sich daraus noch entwickeln? Dazu nimmt der Moraltheologe Martin M. Lintner im Interview Stellung. Das Abschlussdokument der Familiensynode wird sehr unterschiedlich bewertet. Sind Sie zufrieden oder enttäuscht?

Lintner: Mit einer gewissen Zwiespältigkeit bin ich zufrieden. Das hängt natürlich stark von den Erwartungen ab, die man hatte. Wenn man gehofft hat, dass die konservative Seite in der Synode sich nicht völlig durchsetzt, kann man zufrieden sein. Teilweise verwirrt das Abschlussdokument: Zwar werden viele Anregungen zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen von der deutschsprachigen Synodengruppe übernommen. Nur das Wort „Sakramentenzugang“ kommt nicht vor. Warum?

Lintner: Ich bin überzeugt, dass mehr als die Hälfte der Bischöfe dafür gestimmt hätte, dass es hier einen Weg gibt. Aber die konkrete Frage wird man vermutlich ausgespart haben, um die Zweidrittelmehrheit in der Schlussabstimmung nicht zu gefährden. Und man könnte das auch als Hinweis darauf sehen, dass die pastorale Begleitung von wiederverheirateten Geschiedenen nicht auf die Zulassung zur Kommunion enggeführt werden kann. Das stimmt ja auch. Genau genommen soll das Abschlusspapier Papst Franziskus nur beraten. Was kann der Papst jetzt damit machen?

Jede Familie ist unverwechselbar. Daher gibt es keine generellen Antworten für alle Situationen. Begsteiger

Dr. Martin M. Lintner OSM ist Ordent­ licher Professor für Moraltheologie an der PhilosophischTheologischen Hoch­ schule Brixen. Archiv

Lintner: Ich hatte schon bei der Ankündigung der beiden Synoden zu Ehe und Familie das Gefühl: Der Papst sieht Handlungsbedarf, scheut jedoch davor zurück, einfach selbst tätig zu werden. Denn damit würde sich gleich eine große Ablehnungsfront aufbauen, die ihm vielleicht einen Bruch mit seinen Vorgängern und der kirchlichen Lehre vorwirft. Der ganze Synodenprozess hat jetzt aber deutlich gemacht, dass es trotz der unter Johannes Paul II. behaupteten Einigkeit zu bestimmten Themen einen Konsens nicht einmal unter den Bischöfen gibt. Wenn der Papst jetzt, nach der Synode, handelt, hat er einen gewissen Handlungsspielraum. Bei den wiederverheirateten Geschiedenen zum Beispiel wurde auf der Synode die Stellung des Gewissens gestärkt und das Schauen auf den Einzelfall betont, das bislang kategorisch verlangte Kommunionsverbot aber nicht wiederholt. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass der Papst jetzt die Bischofskonferenzen beauftragt, in ihrem Bereich Lösungen zu erarbeiten. Insofern hat ein Konsenspapier wie das Synodendokument auch Stärken, wenn es nur die Richtung vorgibt. Auffällig ist auch, dass zum Thema Homosexualität nur sehr wenig in dem Abschlussdokument zu finden ist. Warum ist das so?

Lintner: Die Bischöfe erkennen an, dass man sich mit dem Thema beschäftigen muss, gerade auch, wenn es homosexuelle Menschen in christlichen Familien gibt. Ich vermute aber, man hat sich aus zwei Gründen gehütet, dazu mehr zu sagen: Erstens wollte man vielleicht klarmachen, dass es sich bei Ehe und Familie im kirchlichen Sinne um eine Bindung von Mann und Frau mit der Offenheit für Kinder handelt, und die Ehe so von homosexuellen Partnerschaften abgrenzen. Und zweitens gibt es eben die kulturelle Ungleichzeitigkeit in der Kirche, wo ein Thema sehr verschieden wahrgenommen wird. Deshalb könnten sich die Bischöfe gesagt haben, dass hier die Diskussion von Detailfragen derzeit nicht viel bringt. Interview: Heinz Niederleitner


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

29. Oktober 2015

Kardinäle richteten einen Appell an die UN-Klimakonferenz, die am 30. November in Paris startet.

reuters

Appell an UN-Klimakonferenz in Paris Spitzenvertreter der katholischen Kirche aus aller Welt richteten einen gemeinsamen Appell an die UN-Klimakonferenz in Paris „COP 21“ (30. November – 10. Dezember). Der Aufruf wurde am 26. Oktober im ­Vatikan von den Vorsitzenden der kontinentalen Zusammenschlüsse der Bischofskonferenzen Asiens, Lateinamerikas und Ozeaniens sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden der Kommission der EU-Bischofskonferenzen unterzeichnet und vorgestellt.

Die Initiative ist vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden und vom Brüssler Dachverband der katholischen Entwicklungsorganisationen CIDSE organisiert worden. CIDSE-Präsident ist der Österreicher Heinz Hödl. Die konkreten Forderungen des Appells orientieren sich nach vatikanischen Angaben an der Umweltenzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus, die im Juni veröffentlicht wurde. Darin hatte er zum Klimaschutz aufgerufen und einen ökologisch ver-

Caritas-Bericht über Missbrauch in Heimen

Pegida: Erzbischof warnt vor Radikalisierung

In Wiener Caritas-Einrichtungen haben Heimkinder und Jugend­ liche um die Jahre zwischen 1950 und 1980 psychische, physische und auch sexuelle Gewalt erfahren. Das verdeutlicht ein 100-Seiten-Bericht, der am Mittwoch in Wien präsentiert wurde. CaritasEinrichtungen gehören in die breite Reihe jener staatlich wie konfessionell betriebenen Fürsorgeanstalten, die in den vergangenen Jahrzehnten systematische und systemimmanente Gewalt aufwiesen, beschrieb Caritas-Präsident Michael Landau vor den Journalisten die Erkenntnis der Aufarbeitung, die unter Anleitung externer Experten in dreijähriger Arbeit erstellt worden ist.

Angesichts der jüngsten Hassausbrüche im Zuge der Flüchtlings­ debatte hat der Berliner Erzbischof Heiner Koch vor einer Radikalisierung von Teilen der Gesellschaft gewarnt. Seit dem Auftauchen der Pegida-Bewegung vor einem Jahr habe eine „furchtbare Entwicklung“ stattgefunden, sagte Koch in einem Interview mit dem „Inforadio“ des Berliner Senders RBB. Der Erzbischof kritisiert eine „Verrohung“ und einen „Abfall von Grundwerten und Grund-Kommunikationsstilen“, die man in Deutschland bisher gewahrt habe: „Ich befürchte, in manchen Gruppen wird es schick, sogar die Demokratie abzulehnen – und dann wird es wirklich brandgefährlich.“

antwortbaren Lebensstil in den westlichen Gesellschaften angemahnt. Der UN-Klimagipfel tritt vom 30. November bis 11. Dezember in Paris zusammen. Staats- und Regierungschefs sollen ein neues Klimaabkommen verabschieden, das an die Stelle des sogenannten Kyoto-Abkommens von 1997 treten soll. Angestrebt wird, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad gegenüber dem Niveau zu Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts zu begrenzen.

weltkirche Kirchenstatistik. Weltweit gab es laut vatikanischer Nachrichtenagentur „Fides“ am 31. Dezember 2013 über 1.253,926.000 Katholiken (das sind 17,68 % der gesamten Weltbevölkerung). Im Berichtszeitraum 2013 stieg demnach die Katholikenzahl weltweit um über 25 Millionen, allen voran in Amerika (plus 15 Millionen) und Afrika (plus 7,5 Millionen), während die Zuwächse in Asien und Europa verhalten ausfielen und in Ozeanien ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Die Weltbevölkerung nahm im gleichen Zeitraum um 70 Millionen zu und lag bei 7,093 Milliarden. n Fouad Twal, Lateinischer Patriarch von Jerusalem (er wurde am 23. Oktober 75 Jahre alt), beklagt mangelnden politischen Willen zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Beide Seiten hätten zahlreiche gute Gelegenheiten für einen Frieden versäumt. niederleitner


14 Zu Gast

29. Oktober 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Kurze Pause: Regionaldirektor Mag. Heinz Schraml (rechts), Referent Adolf Stallinger (Mitte) und Teamleiter Ing. Martin Sevcik. Knapp 60 Personen arbeiten im Bundesamt, zwei Drittel davon sind Frauen. Für ein spontanes Foto hat sich keine Mitarbeiterin gefunden. KiZ/CG (2)

Die Aufgaben des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl

„Was wir hören, ist furchtbar“ Welcher Flüchtling in Oberösterreich bleiben darf, entscheidet das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Linz. Wie bewältigen die Mitarbeiter/innen ihre Arbeit in einem Themenbereich, der die Gesellschaft so beschäftigt? Ein Besuch bei Regionaldirektor Heinz Schraml und Teamleiter Martin Sevcik. Donnerstag früh im Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, kurz BFA. In den Gängen warten schon die ersten Asylwerbenden mit ihren Dolmetschern. Gleich werden sie aufgerufen, um ihre Geschichte zu erzählen. Von Krieg, Armut und Flucht. Die Referent/ innen werden zuhören, nachfragen und später entscheiden: Dieser Mensch bekommt in Österreich Asyl. Jener nicht. Von Antrag bis Abschiebung. „Die Schicksale, die wir hören, sind furchtbar“, sagt Direktor Heinz Schraml im Büro im vierten Stock. „Trotzdem muss die Entscheidung, ob jemand den Asylstatus erhält, so fallen, dass ich das rechtsstaatlich vertreten kann.“ Die Tage des Direktors und seiner 60 Mitarbeiter/ innen sind ausgefüllt. Vor eineinhalb Jahren erst wurden im neu geschaffenen Bundesamt die Aufgaben Asyl und Fremdenwesen gebündelt. Es blieb wenig Zeit, sich in Ruhe einzuarbeiten. Im Jahr 2013 wurden bis Ende September in den Erstaufnahmezentren und in den Polizeistationen österreichweit 13.000 Asylanträge gestellt. Bis Ende September 2015 waren es schon 55.000 Anträge auf internationalen Schutz. Die Anträge, die Oberösterreich betreffen, gelangen in die Regionaldirektion des BFA. Jeder wird individuell geprüft. Das beginnt mit einem persönlichen

Gespräch. Wirken Aussagen oder Dokumente zweifelhaft, wird ermittelt. Im BFA wird auch über Schubhaft und „Außerlandesbringung“, also Abschiebung, entschieden. Und ein großer Bereich ist das Statistikwesen, so Direktor Schraml: „Damit können wir absehen, aus welchen Herkunftsländern die Menschen verstärkt kommen. Wenn eines, wie zuletzt Syrien, stark ansteigt, muss man mehr Kollegen in dem Bereich einsetzen.“ Die Frauen und Männer arbeiten oft bis 22 Uhr, zusätzlich steht ein Journaldienst für die Polizei zur Verfügung. All das hat den Arbeitsdruck stark erhöht. Abschalten nicht möglich. „Wir sind den ganzen Tag mit dem Thema Flüchtlinge beschäftigt und sollten daheim abschalten. Aber man wird überall damit konfrontiert“, sagt Martin Sevcik. Er ist als Teamleiter auch für andere Kolleg/innen zuständig: „Sie müssen für diese Arbeit eine gewisse Robustheit mitbringen.“ Veränderungen hat Martin Sevcik immer auch als Chance gesehen. Den Optimismus hat er sich bewahrt, obwohl sich – neben der steigenden Zahl von Anträgen – das Amt und eine umfassende Datenbank im Aufbau befinden. Die Qualität der Verfahren darf nicht leiden, deshalb soll die Anzahl der Mitarbeiter/innen auf 100 aufgestockt und eine Außenstelle eingerichtet werden, berichtet Direktor Heinz Schraml. Doch Asylverfahren setzen ein sehr spezielles Wissen voraus. Bis neue Referent/innen tatsächlich entscheiden können, braucht es bis zu sechs Monate Schulung. Das hohe Niveau macht Teamleiter Sevcik sichtlich froh: „Wir haben damit den Standard für das Ausbildungsprogramm der europäischen Asylbehörden gesetzt.“

Kritik an der Dauer. Regelmäßig wird angefragt, warum ein Asylverfahren so lange dauert. Hin und wieder demonstrieren aufgebrachte Flüchtlinge vor dem Haus. Wie gehen Direktor und Teamleiter mit der ständigen Kritik um? „Wenn ich einen bestimmten Akt oben auf den Stoß legen würde und das bei jedem, der anruft, dann wandert der Antrag wieder nach unten“, erzählt Martin Sevcik. Die große Masse könne man nur chronologisch abarbeiten. In einer Spirale befindet sich das Bundesamt ohnehin: Je mehr Anfragen bearbeitet werden müssen, umso mehr Verfahren bleiben offen, zu denen es wiederum Anfragen gibt. Direktor Heinz Schraml wichtig zu sagen: Sensible Fälle, wenn jemand zum Beispiel sehr krank ist, werden bevorzugt. Im Gespräch wird jedenfalls deutlich: Wie viele Flüchtlinge nach Oberösterreich kommen, darauf haben die Männer und Frauen im Bundesamt keinen Einfluss. Aber dass diese ein objektives, rechtsstaatliches Verfahren bekommen, darauf sind sie stolz. Christine Grüll

Eingang der BFARegionaldirektion in Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

29. Oktober 2015

Der Rosenkranz ist mehr als Volksfrömmigkeit D

er Rosenkranz ist nicht allein: So etwas wie Gebetsschnüre gibt es in vielen Religionen – im Hinduismus, im Buddhismus und im Islam. Sie dienen dem Zählen von immer wiederkehrenden kurzen Gebeten. Die Anrufungen werden wiederholt, um die darin ausgedrückten „Wahrheiten“ zu meditieren. Nur eine Gebetsschnur? Was ist der Rosenkranz für uns? Der katholische Priester Romano Guardini (1885–1968) schreibt: „Der Rosenkranz ist ein Verweilen in der Lebenssphäre Mariens, deren Inhalt Christus ist.“ Den Rosenkranz zu beten heißt, mit Maria verweilen und offen zu sein, die Glaubenswahrheiten immer wieder aufs Neue zu meditieren. Es ist eine unfassbare Botschaft, die der Engelsbote überbringt, Maria erschrickt, nimmt die Botschaft an und sagt JA. Sollte sich Maria so etwas wie einen Lebensplan zurechtgelegt haben, ist alles durchkreuzt. Auf die ärmliche Geburt im Stall folgen Flucht, Schmerz, der Lebens- und Kreuzweg des Gottessohnes, das Kreuz, der Tod, die Auferstehung, Pfingsten und die Himmelfahrt. Das JA Mariens ist stille Treue bis zuletzt. Maria glaubt, hofft und liebt. Unzählige Kunstwerke aus allen Kunstepochen von unterschiedlichsten Künstlern stellen weltweit Maria und ihr Leben, das immer auf Christus weist, dar. Das JA Mariens hat Menschen immer gefordert. Würde uns das gelingen? Wenn wir uns heute zum Ziel setzen würden, ein Gebet zu formulieren, zu approbieren und weltweit zu verbreiten, ein Gebet, das so etwas wie eine Kurzfassung des Evangeliums und eine biblisch fundierte Form der Volksfrömmigkeit darstellt – wie würden wir vorgehen? Ein Gebet, das schlicht und einfach zu erlernen ist, das nicht abgehoben und in allen liturgischen Zeiten einsetzbar ist. Ein Gebet, das Einheit in der Vielfalt zulässt und möglich macht. Ein Gebet, das hilft, wenn alle Worte fehlen. Das alles ist der Rosenkranz. Würde uns das gelingen? Zukunft. Die Zukunft des Rosenkranzes ist offen. Betende Menschen wird es weiterhin geben. Vielleicht ist gerade der schlichte Rosenkranz ein Schatz und nicht nur Ausdruck der Volksfrömmigkeit.

Der schlichte Rosenkranz ist ein Schatz.

Der Rosenkranz – eine Annäherung MIT BARBARA HAAS RELIGIONSPÄDAGOGIN UND LEITERIN DES BILDUNGSHAUSES ST. MICHAEL IN MATREI/BRENNER

TEIL 4 VON 4

KNA, HAGELE (AUTORENBILD)


Sonntag Allerheiligen – Lesejahr B, 1. November 2015

Heute & ins Morgen hinein Einerseits: im Hier und Jetzt leben, ganz in dieser Welt, für die Menschen und die Welt. Andererseits: es geht um „mehr“; und das macht Jesus den Menschen, die ihm zuhören, immer wieder klar. Ein Leben in Gottes unendlicher Güte und liebender Geborgenheit.

Evangelium Matthäus 5,1–12a Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

1. Lesung Offenbarung 7, 2–4.9–14 Dann sah ich (Johannes) vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben

war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben. Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen: [...] Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen. Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm. Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen. Da fragte mich einer der Ältesten: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen? Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.

2. Lesung 1 Johannes 3, 1–3 Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist.


Wort zum Sonntag

Glücklich, oder? Selig.

cydonna / photocase.de

W

er darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?

Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht betrügt und keinen Meineid schwört. Er wird Segen empfangen vom Herrn und Heil von Gott, seinem Helfer. Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs.

Ist das denn wichtig? Die Studienausgabe der Einheitsübersetzung der Hl. Schrift übersetzte den Beginn der b ­ erühmten Seligpreisungen mit glücklich. In der endgültigen Fassung hieß es – gottlob – wieder selig. Warum das wichtig ist? Ich denke, dass das Wort glücklich eine sehr ­weltliche Bedeutung hat. Hauptsache, Du bist hier „happy“ und hast deinen Spaß. Selig – das hat einen Klang, der über dieses ­Leben hinausklingt, in die Ewigkeit Gottes hin­ ein. Selig – damit beginnt die Bergpredigt, Jesu programmatische Rede am Beginn seines Wir­ kens. Und Jesus macht uns in seiner Botschaft immer wieder bewusst, dass es um „mehr“ geht. Wir sind in der Welt, aber nicht von und für diese Welt (allein). Das Allerheiligenfest lenkt unseren Blick auf das, was uns erwartet – die dauernde Freude in der Geborgenheit Gottes, wenn wir diese Selig­ preisungen leben! Eine Erfahrung von Selig­ keit konnte ich in den vergangenen Tagen auf dem Gesicht eines Flüchtlings machen. Ein ira­ nisches Paar hatte in Eisenstadt Asylantrag ge­ stellt und wurde dann in die Obdachlosigkeit entlassen. Der zuständige Polizist hat bei uns angerufen und gefragt, ob in unserem Quartier ein Platz frei wäre, dann würde er sie suchen fahren. Nach einer Stunde kam er mit dem Paar zu uns, die Frau war tränenüberströmt. Wenige Zeit später, als wir sie aufgenommen und ein­ quartiert hatten (nur in einem Saal mit ­anderen Flüchtlingen) strahlte in ihrem Gesicht etwas von dieser Seligkeit, von der Jesus redet. An diesem Fest der großen Perspektive möge der Satz aus der Offenbarung: „es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen, sie ­haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht“ uns helfen, den „Durchblick“ zu bekommen. Die große Zahl, aus allen Nationen und Völkern, die uns ­heute vor Augen gestellt wird, spiegelt das ­Potential wieder, das im Vertrauen auf Gott und sei­ ne Gnade steckt. Möge es in uns Wirklichkeit ­werden.

Zum Weiterdenken Was macht mich selig? Auf wessen Gesicht, in wessen Leben habe ich Seligkeit aufstrahlen sehen? Sollte ich diesem Menschen danke sa­ gen (vielleicht schon in die Ewigkeit hinüber)?

Antwortpsalm, aus psalm 24 P. Erich bernhard ist Kalasantiner (COp) und Pfarrer im Seelsorgeteam der Dompfarre Eisenstadt. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben ZITATE „Altern heißt, sich über sich selbst klar werden.“ SIMONE DE BEAUVOIR

----„Jede Generation lächelt über die Väter, lacht über die Großväter und bewundert die Urgroßväter.“ WILLIAM SOMERSET MAUGHAM

----„Solange man neugierig ist, kann einem das Alter nichts anhaben.“

Wer die bunten Blätter des Herbstes als Schönheit empfindet und nicht als welkes Überbleibsel des Som-

BURT LANCASTER

----„Als Kind ist man Realist, als Jüngling ist man Idealist, als Mann ist man Skeptiker und als Greis wird man zum Mystiker.“

mers, der erkennt auch im Herbst des Lebens die positiven Seiten. Und entdeckt die mitunter verborgenen Reize von Nebelgrau.

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE BRIGITTA HASCH

Lebensherbst mit bunten ----„Keine Grenze verlockt uns mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze.“ ROBERT MUSIL

----„Die Jüngeren rennen zwar schneller, aber die Älteren kennen die Abkürzung.“ URSULA VON DER LEYEN

----„40 Jahre sind das Alter der Jugend, 50 die Jugend des Alters.“

„Wer alles schwer nimmt, wird nie einen guten Tag haben“, heißt es in einem Sprichwort. Mit dieser Einstellung wird man auch das Älterwerden nicht genießen können, sondern vielmehr um die vergangenen Tage der Jugend trauern. Und das ist schade, denn der Herbst des Lebens hat viel zu bieten, meint die Familien- und Lebensberaterin Susanne Bock. Entlang der Jahreszeiten. Die Entwicklungsphasen des menschlichen Lebens verlaufen ähnlich den Jahreszeiten der Natur. Jeder Abschnitt hat beim Wachstum auf der Erde seine besonderen Aufgaben, Eigenarten und Schönheiten. So ist es auch im menschlichen Leben.  Der Frühling ist die Zeit des Wachstums, der Entwicklung und der Entfaltung. Im Frühling werden Kinder nicht nur groß,

VICTOR HUGO

----„Lang leben will alles, aber alt werden will kein Mensch.“ JOHANN NESTROY

----„Altwerden ist wie auf einen Berg steigen. Je höher man kommt, desto mehr Kräfte sind verbraucht, aber umso weiter sieht man.“ INGMAR BERGMAN

Susanne Bock, Dipl. Ehe-, Familien- und Lebensberaterin, Paarkommunikation, Systemische Beratung mit Kindern, Jugendlichen und Eltern, Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe. PRIVAT

sie lernen täglich neue Dinge kennen – sei es Wissen, seien es soziale Talente, seien es auch Grenzen. Mit diesen Kenntnissen wachsen ihre Fähigkeiten, bis sie schließlich selbstständig werden.  Der Sommer ist eine sehr geschäftige Jahreszeit – in der Natur wie im Leben. Hier gewinnen die Pflanzen an Kraft, gedeihen, blühen und erstrahlen. Da sind es junge Menschen, die ebenfalls in der Blüte ihres Lebens stehen. Sie heiraten, gründen Familien, entwickeln sich beruflich weiter oder unternehmen Reisen. Sie machen in dieser Phase oft die Nacht zum Tag und strotzen nur so vor Energie. Im Rückblick kommt einem diese Fülle an Aktivitäten fast unheimlich vor.  Der Herbst ist die Zeit der Reife und der Ernte. Viele Früchte entwickeln erst im Herbst ihren süßen Geschmack. Und auch das Leben kann in dieser Phase noch einmal bunter und vielfältiger werden. Rückschau ohne Wehmut. Man hat vieles erlebt und erreicht, ein Rückblick macht stolz. Egal ob beruflich oder privat – es kommt nicht auf die Details an, man betrachtet das Ganze wie ein Bild aus der Distanz. Wen stören da schon kleine Unebenheiten? Das Gemälde in seiner Gesamtheit ist gelungen, das ist es, was zählt und was Kraft gibt. Und trotzdem sehnen sich nicht wenige zurück. Nicht gleich nach dem Frühling, aber


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

29. Oktober 2015

Intensive Farben. So bunt wie der Herbst die Blätter färbt, so vielfältig kann man auch den Herbst des Lebens gestalten. fotolia (3)

Farben und viel Gelassenheit doch nach dem Sommer. Was man da noch alles konnte! Heute zwickt es hier und dort. Der Körper zeigt immer deutlicher Grenzen auf, die Kräfte schwinden. Man benötigt mehr Pausen, ein Mittagsschläfchen oder vielleicht eine Gehhilfe. Farbbrillen für den Herbst. „Ich muss doch gar nicht mehr alles machen“, ermuntert Susanne Bock zu einem optimistischen Blick. Sie richtet ihren Fokus auf die Vorteile, die man nun genießen kann, und setzt dazu verschiedene Brillen in den Farben des Herbstes auf: Orange. Eine fröhliche, warme Farbe, die bei Susanne Bock für „Geselligkeit“ steht. Im Laufe des Lebens hat man viele Menschen kennengelernt. Nun ist es Zeit, Freundschaften zu vertiefen und soziale Netzwerke zu festigen. „Erstens hat man jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, mehr Zeit dafür. Und zweitens ist das auch im Hinblick auf das Alter wichtig.“ Die Beraterin gibt zu bedenken, dass viele Kontakte aus dem Berufsleben wegfallen. Zudem sind sowohl eine eingeschränkte Mobilität als auch der Verlust von Freunden durch den Tod vorhersehbar. Rot. Viel Kraft und Energie steckt in dieser Farbe. „Lange genug haben wir mit Ausreden gelebt und uns teilweise verbogen,

um den Erwartungen der anderen zu entsprechen. Damit sollte es nun vorbei sein“, meint Susanne Bock. Schwächen dürfen gezeigt werden, man muss niemandem mehr etwas beweisen. Die somit frei werdende Energie sollte man nutzen, um bei sich selbst nach den eigenen Wünschen zu forschen, diese offen zu äußern und sie – wenn möglich – auch zu erfüllen. Es ist endlich Zeit, ohne schlechtes Gewissen auf sich selbst zu schauen. Gelb. „Eine Farbe, die mich richtig anlacht. Was wäre das Alter ohne Humor?“, fragt Susanne Bock. Der Spaß am Leben ist ein ganz wesentlicher Aspekt, gerade dann, wenn der Körper beginnt, Grenzen zu setzen. Lachen ist erlaubt, ja erwünscht. Früher war man mit 60 Jahren alt, sich mit „jungen“ Attributen zu schmücken war verpönt. Vielleicht hat ja gerade der Humor in diesem Bereich viel verändert. Grün. „Welche Farbe könnte mehr beruhigen? Mit der grünen Brille bin ich ganz gelassen, kann Dinge so lassen, wie sie sind“, verrät die Expertin. Wollte man in jüngeren Jahren Menschen oder Dinge verändern, so kann man sie jetzt einfach „sein lassen“ und die Situation annehmen, wie sie ist. Damit verbunden ist auch, dass man Ansprüche dort und da zurückschraubt. Das betrifft die Umwelt, aber auch die eigene Person. „Irgend-

wann sollte man bei sich angekommen und damit zufrieden sein“, meint Susanne Bock. Die Gelassenheit spiegelt sich auch im Tempo wider. Nicht nur, weil man mit der Kraft haushalten muss. Auch weil man es sich einteilen kann – ein Luxus des Alters. Grau. Im Mittelhochdeutschen hatte Grau eigentlich die Bedeutung von schimmernd und strahlend. Doch besonders das herbstliche Nebelgrau hat bei vielen Menschen einen negativen Beigeschmack. Außerdem werden die Tage kürzer und das vermittelt vielen Menschen das Gefühl, dass die Zeit mit zunehmendem Alter schneller vergeht. „Man kann sich über trübe Herbsttage auch freuen, wie ich“, so Susanne Bock. Mit dem tristen Wetter kehrt oft Ruhe ein, vielleicht sogar Erleichterung. Man kann oder muss einmal nichts tun, weil die Natur im Garten auch ruht. Das feuchte Wetter ist keine Einladung, hinauszugehen, also findet man drinnen Zeit für sich. Bei Kerzenschein und einer Tasse heißem Tee lässt es sich vortrefflich über Vergangenes nachdenken – aber auch Künftiges planen.


lach mit piepmatz Ein Vampir zum anderen: „Wie bitte, du bist jetzt Vegeta­ rier?“ – „Ja, ich ernähre mich ab jetzt von Blutorangen.“

KK

„Möchtest du wissen, wie ein Kälbchen auf die Welt kommt?“, fragt der Bauer den kleinen Max. „Unbedingt!“– „Also, als Erstes sind die Vorder­ beine draußen, dann kommen Kopf und Schultern, dann der Körper und schließlich die Hin­ terbeine.“ – „Und wer bastelt dann daraus die Kuh?“

Es ist wie bei einer Bootsfahrt. Wenn Menschen sterben und von uns gehen, wohin kommen sie dann? – Das Buch „Wo die Toten zu Hause sind“ versucht eine Antwort zu geben. Die Toten überqueren den Fluss des Lebens und ziehen in ein neues Haus. Tyrolia

Da geh ich hin Die kleine Hexe. Das ist kei­ ne Hexe zum Fürchten, im Ge­ genteil, sie hilft den Menschen, wo sie nur kann. Wenn du willst, kannst du verkleidet zur Vorstel­ lung kommen! Theater Tabor

Wo die Toten zu Hause sind Wie geht Sterben und wo sind die Toten zuhause? – Das beschäftigt Kinder von klein auf. „Wenn wir von dieser Erde gehen und sterben, wartet schon jemand auf uns“ – das könnte eine Antwort sein: Die Toten sind bei Gott zu Hause. „Sterben ist blöd!“, sagt Johanna. Sie ist fünf Jahre alt: „Aber wenn wir alle sterben, sind wir wieder beieinander!“ Das ist doch irgendwie ein kleiner Trost für das Mädchen. – Dass das geliebte Haustier stirbt und Opa nicht ewig lebt, ist Johanna schon klar. Aber wie soll man sich Sterben vorstellen und wo sind dann die Verstorbenen? – Das Buch „Wo die Toten zu Hause sind“ beschreibt mit far­ benfrohen Bildern diesen Weg vom Leben zum Tod. Es ist wie bei einer kleinen Boots­ fahrt: Man fährt von einem Ufer zum ande­ ren. Und drüben wartet schon jemand auf die

XX Termine & Karten: 31.­ Oktober, 2., 14., 15., 29. November sowie 5., 12. und 20. Dezember, jeweils 15 Uhr, Bismarckstraße 18, www. theater-tabor.at, Tel. 0732/ 77 11 76 oder 0650/778 47 83.

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 22. Oktober 2015

neuen Bewohnerinnen und Bewohner. Über der Haustür steht ein Willkommensgruß von Jesus: „Ich lebe und ihr sollt auch leben. Alle, die zu diesem Haus kommen, bringen ihr ganzes Leben mit.“ Aufrecht gehen. Ihre Erinnerungen, ihre Freuden und ihre Schmerzen. Alles hat Platz und alles darf sein. So kommen manche ins Staunen und freuen sich, dass sie so wunder­ bar gemacht sind. Schmerz, Wut, Angst ver­ schwinden. Gott nimmt ihnen ihre Schuld, die sie zu Lebzeiten zu Boden gedrückt hat. So können sie wieder aufrecht gehen, sin­ gen, tanzen und fröhlich sein. Miteinander feiern sie in dem neuen Haus ein Fest. Und Gott und Jesus sind auch dabei. – So könnte es sein, dort, wo die Toten zu Hause sind. elle XX Buchtipp: Wo die Toten zu Hause sind, Christine Hubka, Nina Hammerle, Tyrolia Verlag.


29. Oktober 2015 ORF/TELE-MÜNCHEN

Harry Potter muss sterben, um den Tod zu besiegen.

Gestorben wird immer Rund um Allerheiligen machen sich viele Menschen wieder intensivere Gedanken über die Endlichkeit des Lebens. Die KirchenZeitung erinnert aus diesem Anlass an sieben bemerkenswerte Filme und Serien zum Thema „Tod und Sterben“. 1. Six Feet Under. Das Familienoberhaupt stirbt gleich in der ersten Folge und der Tod spielt bei der Serie, die sich um das Bestattungsunternehmen Fisher dreht, natürlich die Hauptrolle. Der deutsche Serienuntertitel „Gestorben wird immer“ unterstreicht das. Die hintergründige und witzige US-Serie „Six Feet Under“ verbindet den Tod als normales Geschäft mit dem bisweilen grotesken Leben einer Durchschnittsfamilie. 2. Dead Like Me. Die Serie „Dead Like Me“ handelt vom Alltag des 18-jährigen Mädchens

cd-tipp

George, das in einem neuen Körper auf die Erde kommt: als Sensenfrau im Auftrag Gottes. George muss irdische Probleme und himmlische Aufgaben lösen, was sich als echter Knochenjob entpuppt. „Der Spiegel“ bezeichnete die Hauptfigur als „herzerfrischende Identifikationsfigur für alle leidenden Teenager der Welt“. 3. Das Zimmer meines Sohnes. Nanni Morettis preisgekröntes Drama dreht sich um das Schicksal einer glücklichen Familie, die durch den tödlichen Tauchunfall des Sohnes in eine tiefe Krise gestürzt wird. Der berührende Film erzählt von der Trauer, der Wut und dem Hadern mit dem Schicksal. Und davon, wie die Eltern und die Schwester sich langsam wieder in der neuen Normalität zurechtfinden. 4. In meinem Himmel. Die 14-jährige Susie wird auf dem

aufgeschnappt

Christkönigfestival von Loretto in Linz In der Linzer Karmelitenkirche findet von Freitag, 13. bis Sonntag,15. November 2015 das von der Loretto-Gemeinschaft organisierte Christkönig-Jugendfestival statt. Erwartet werden bis zu 800 Jugendliche aus allen Teilen Oberösterreichs. „Es ist unglaublich beeindruckend! Fast 1000 Jugendliche kommen zusammen, um gemeinsam Jesus Christus als König zu feiern“, freut sich Alex Voglauer, Leiter des Geistlichen Zentrums der Loretto-Gemeinschaft. Für die jungen Teilnehmer/innen sei das Festival ein Ort, an dem sie eine lebendige und

Weg zu einem Date ermordet. Sie findet sich in ihrem eigenen Himmel wieder, von dem aus sie das Leben auf der Erde verfolgt. Sie schaut auf ihren Mörder und auf ihren Schwarm, der immer wieder den Ort aufsucht, an dem er sie eigentlich hätte treffen wollen, und auf ihre Familie. Starregisseur Peter Jackson mischt hier Familiendrama mit Krimi und der Charakterstudie eines Mörders. Der Grundton des Films ist dennoch ein tröstlicher. 5. Wer früher stirbt, ist länger tot. Die bayrische Filmkomödie handelt vom 11-jährigen Sebastian, der zufällig erfährt, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist. Sebastian fühlt sich schuldig am Tod seiner Mutter. Da er, wie er meint, nach seinem Tod auf jeden Fall im Fegefeuer landen wird, setzt er alles daran, sich von seinen Sünden reinzuwaschen. Er muss unbedingt eine

szene

konkrete Erfahrung mit Gott machen, wirbt die Loretto-Gemeinschaft in einer Aussendung.

gute Tat setzen: Sebastian versucht, eine neue Frau für den alleinerziehenden Vater zu finden. 6. Final Destination. Der Tod kennt keinen Pardon. Als Alex durch eine Vision eine Flugzeugkatastrophe vorhersieht und so sich und seine Mitschüler rettet, holt sich der Tod nacheinander alle ihm zugedachten Opfer. Das Schicksal lässt sich in dem USFilm eben nicht überlisten. 7. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Teil 2). Im letzten Teil der Harry-PotterReihe erfährt der Titelheld, dass er sterben muss. Es geht um die Überwindung des Todes, um den Kampf Gut gegen Böse, beides eigentlich auch christliche Themen. PAUL STÜTZ Zu sehen ist das Finale „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“ übrigens bald wieder im Fernsehen: am 21. 11. um 20.15 Uhr auf ORF 1.

xx

(Sa.,14. 11., um 19.30 Uhr) und von Dr. Johannes Hartl, Leiter des Gebetshauses in 800 junge nd Ru Augsburg (Sa.,14. 11. . al iv st Christkönigfe erwartet. nnen werden Festivalprogramm: um 9.10 Uhr) über /i er m eh iln Te LORETTO das Engagement für  Eröffnungsmesse mit Bischof den Glauben Ludwig Schwarz (Fr., 13. 11., um 17.30 Uhr).  Abend der Barmherzigkeit am Sa., 14. 11., um 20.15 Uhr mit Beichte und Aussprache.  Lichterprozession im Klostergarten der Karmelitenkirche (Fr., 13. 11., 20.15 Uhr).  Sieben Workshops (Sa.,14. 11. am Nachmit Alle Infos und Anmeldung zum Christkönigtag): zu Themen wie Glauben, Gebet, Soziales Jugendfestival unter www.jugendfestival.at Engagement, Liebe und Freundschaft. bzw. www.loretto.at  Vortrag von Bischof Stefan Oster aus Passau


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN BAUERNHOF / SUCHE Familie mit 3 Kindern (alle begeisterte Jungzüchter) sucht Bauernhof auf Leibrente. Erfahrung in Milchviehhaltung und Zucht ausreichend vorhanden. Kontakt 0676/627 64 44. FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91.

29. Oktober 2015

ANLIEGEN UND HINWEISE

STELLENAUSSCHREIBUNG Hotel Kolping Linz: Zur Verstärkung unseres Küchenteams suchen wir ab sofort eine zuverlässige und flexible Küchenhilfe (m/w) mit sehr guten Deutschkenntnissen für 40-Stunden-Woche. € 1.400,– brutto, ÜZ möglich. Bewerbungen an Frau Hammerl, gfassistenz@hotelkolping.at, Tel. 0732/66 16 90-519.

 Projekt Bank für Gemeinwohl. Das Projekt und die Möglichkeiten, mitzugründen, werden am 29. Oktober um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Guter Hirte, Linz Neue-Heimat, Am Steinbühel 31, vorgestellt.  Freistadt. Am 30. Oktober werden beim Kirchturm von 16 bis 19 Uhr Maroni und Wein zur Unterstützung des Sozialfonds der Pfarrcaritas verkauft.

WOHNUNG / ZU VERMIETEN Linz-Domviertel, Garconniere, 20 m²/ EG, Bestzustand, nur privat, 0681/10 53 82 71.

 Angehörige von Kindern mit Behinderung. SLI Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ lädt am 3. November, von 19 bis 21 Uhr zur Peer-Gruppe für Angehörige ein: SLI, Bethlehemstraße 3/2. Stock, Linz. Mag. Nicole Keplinger von der Familienberatungsstelle der Miteinander GmbH referiert über Rechtsfragen, z.B. Pflegegeld.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

75.000 Euro hinter 24 Türchen

 Gedenken an Novemberpogrome. Die Welser Initiative gegen Faschismus und die Stadt Wels laden ein zur Kundgebung am 5. November, um 19 Uhr im Pollheimerpark. Elisabeth T. Spira hält die Gedenkrede.

Traditionelle weihnachtliche Symbole stehen im Mittelpunkt des RubbelAdventkalenders 2015, bei dem jedes Los gewinnt. Glocke, Stern, Kerze, Christbaum oder Schneeflocke – diese und noch weitere Symbole befinden sich unter den von 1 bis 24 nummerierten Rubbelfeldern, die die Türchen des Adventkalenders bilden. Für die Höhe des Gewinns ist ausschlaggebend, wie viele gleiche Symbole aufgerubbelt werden. Gewinne bis zu 75.000 Euro sind möglich. Der Adventkalender zum Rubbeln hat bereits Tradition, und jetzt gibt es ihn wieder, bereits zum 16. Mal. Das Besondere an diesem Rubbellos: Jedes Los, also jeder Kalender gewinnt. Die Adventkalender-Serie besteht aus 1,2 Millionen Losen mit Gewinnen von 2 Euro bis 75.000 Euro. Den Höchstgewinn gibt es dreimal. Der Adventkalender zum Rubbeln ist in allen Annahmestellen der Österreichischen Lotterien zum Preis von 5 Euro erhältlich.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

TOTO

LOTTO

Ergebnisse Runden 43A 43 B

6 AUS 45

11X 1X1 1X2 22X 11X X21 3: 0:0

Mi., 21. 10. 15: 5 6 7 19 22 43 Zz: 39 J O K E R: 0 8 4 2 7 1

2X1 2X1 122 212 121 22X

So., 25. 10. 15: 10 13 31 37 41 44 Zz: 30 J O K E R: 7 4 8 4 1 8

1: 1:2

2: 2:1

2: 0:0

3: +:1

4: 2:1 4: 0:1

5: 1:1 5: 0:0

 Nacht der Vielfalt. Der 10. Volkshilfe-Ball am 7. November, 20 Uhr, im Design Center Linz soll die bunteste Nacht des Jahres werden – durch kulturelle und soziale Vielfalt. Es spielen sechs internationale Bands auf zwei Bühnen, Top-Act sind The Flying Pickets. Um benachteiligten Menschen die Teilnahme ermöglichen zu können, gibt es die Idee, Freikarten zu kaufen und zu schenken: Tel. 0676/87 34 11 55.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

Im gemeinsamen Gebet sind wir verbunden ◆ mit unseren Freunden ◆ mit der Weltkirche ◆ mit unseren Verstorbenen PS: Für unsere Missionare in den armen Regionen ist ein Mess-Stipendium ein wichtiges Einkommen. Danke! Steyler PSK Konto AT19 Danke! BankIBAN: IBAN: AT656000 19680005 50001005 00029565 6732 BIC: RVSAAT2SSTB OPSKATWW . Verwendungszweck: Messen BIC: - Verwendungszweck: Messen Das Messestipendium Messstipendium beträgt Das beträgt€E9,– 9,-pro proMesse Messe

Info-Telefon: 02236 / 803 218

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

1: +:2

KirchenZeitung Diözese Linz


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Ausblick 23

29. Oktober 2015

Sterbe-Hilfe – Über die Angst vor dem Verlust der Würde Linz. „Sterbe-Hilfe“ ist das Thema beim diesjährigen

„Dies Academicus“ an der Katholischen Privat-Universität Linz. Je mehr Möglichkeiten die Medizin besitzt, Leben zu verlängern, umso drängender wird die Frage gestellt, wie der Mensch sein Leben würdig beenden kann. Was aber ist wirklich hilfreich beim Sterben? Wie können Menschen mit ihrer Angst umgehen, am Ende die Würde zu verlieren, wenn sie dement oder nicht mehr äußerungsfähig oder in höchstem Maße von der Versorgung durch andere abhängig sind? Mit Univ.-Prof. DDr. Urban Wiesing von der Universität Tübingen und Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger von der KU Linz, OA Dr. Johann Zoidl und Sabine Feichtner. Das Theaterstück „Ich erinnere mich genau“ zum Thema Demenz von Brian Lausund mit Christine Reitmeier und Liza Riemann schließt den Abend ab.

XX Linz, Di., 10. November 2015, 14 bis 21 Uhr. Katholische Privat-Universität Linz, Bethlehemstraße 23, 4020 Linz.

Wurzelkinder

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Wie Man(n) Haltung bewahrt, Gesprächsrunde, Fr., 13. 11., 19 Uhr, Willi Seufer-Wasserthal im Gespräch mit Rudi Loidl.

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Barmherzigkeit leben – Nachmittag der Begegnung, Sa., 14. 11., 13.30 bis 18.30 Uhr, Ref.: Bischof Dr. Joachim Wanke, Erfurt.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX „Überlebenstraining“, für Eltern von pubertierenden Kindern, Sa., 14. 11., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Susanne Bock. XX Konsum und Kaufverhalten in der globalen Welt, Vortrag, Do., 12. 11., 14 bis 16 Uhr, Ref.: Heidemarie Hofer.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Schreiben, was in mir ist, In­ tuitives Schreiben für Frauen, Sa., 14. 11., 9 bis 17 Uhr, mit Mag. Elisabeth Vera Rathenböck.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Naturseifen selber machen. Workshop, Mi., 18. 11., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Carina Matzer. XX Entdecke, was dir gut tut, Selbsthilfegruppe Depressionen in neuer Form, Mo., 16. 11., 19 Uhr, Ltg.: Renate Höllriegl und Irene Seifriedsberger.

Vöcklabruck, Haus St. Klara  07672/277 32-280 XX Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, Vortrag, Mo., 16. 11., 18 Uhr und Do., 19. 11., 13 Uhr. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX BibelFrühstück, „Werke der Barmherzigkeit im Heute“, Do., 19. 11., 9 bis 10.30 Uhr, mit Sr. Stefana Hörmanseder. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Oasen der Philosophie, Seminare für nachdenkliche Menschen, Fr., 13. 11., 17 bis 21.30 Uhr, Ref.: Dr. Alfred Habichler.

„Wurzelkinder“ nach Linz. Der Film hat beim internationalen Dokumentarfilmfestival 2015 auf den Philippinen den 1. Preis gewonnen.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Meditationsabend, im Schweigen Gottes Gegenwart spüren, Do., 12. 11., 19 bis 20 Uhr, mit Kathi Schusterbauer, Elisabeth Wimmer-Röck.

XX Premiere: Fr., 6. November, 20 Uhr, City-Kino, Linz; weitere Vorführungen: Sa., 7. und So., 8. November, 16 Uhr sowie Mo., 9. November, 19 Uhr, Moviemento.

Fair einkaufen, fair handeln! Unter diesem Motto steht die EZA-Woche des Landes OÖ vom 28. Oktober bis 8. November. An mehr als 50 Standorten werden an verschiedenen Tagen fair gehandelte Produkte angeboten, etwa in den Bezirkshauptmannschaften.

Linz. Natalie Halla kommt mit ihrem neuen Film

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

XX infos: www.land-oberoesterreich.gv.at

KiZ-webClub Selbständig im Alter mit der SelbA-CD Körper und Geist beflügeln – Tänze, Lieder, Hörrätsel für Körper, Geist und Seele Die SelbA-CD bietet Training für Körper, Geist und Seele und ist eine Fundgrube mit zahlreichen Musik-Stücken und Rätseln, die nicht nur im Gruppentraining erfolgreich eingesetzt werden können. Akustische Impulse machen neugierig und schulen die Sinneswahrnehmung, Gruppentänze

sind besonders gut geeignet für die körperliche und geistige Beweglichkeit. Aus dem Inhalt: • Hörrätsel • Liederquiz • Visualisierungsübung • Gruppentänze mit Tanzanleitung Besonders profitieren jene SelbA-TeilnehmerInnen, die so nach dem absolvierten SelbA-Trainingsjahr zu Hause weiter trainieren und tanzen können. Preis exkl. Versandkosten: € 16,70.

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24 Termine namenstag

Mag. Wolfgang Gratzl BA, ist Pastoralassistent in der Pfarre Freistadt. Privat

Wolfgang (31. Oktober) Eigentlich hätte ich Paul heißen sollen. Dass aus mir dennoch ein Wolfgang wurde, verdanke ich meiner älteren Schwester. Mit der ganzen Kraft ihres frühkindlichen Willens bestand sie darauf, dass ich denselben Namen wie ihr damaliger Schwarm tragen müsse. Aus heutiger Sicht bin ich froh über diesen scheinbaren Zufall; denn ich BIN ein Wolfgang. Wolfgang bedeutet so viel wie „Gang zu den Waffen“. In meiner Arbeit als Pastoralassistent ist mir dieser Gang besonders wichtig. Denn gerade im christlichen Bereich werden Gefühle wie Wut und Zorn vorschnell weggedrückt. Eine ständige Selbstzensur kann Menschen aufreiben. Oftmals ist es dann notwendig den Gang zu den inneren Waffenkammern freizulegen. So erfahren Menschen allmählich, dass auch Zorn und Wut ein berechtigter Teil ihres Menschseins ist. Nur wer seine inneren Waffenkammern akzeptiert, ist auf Dauer zum Frieden fähig. Davon bin ich überzeugt! Wolfgang Gratzl

29. Oktober 2015

freitag, 30. 10. 2015 XX Altenhof. Am Anfang war der Schleifstuhl, Filmfestival, 20-Jahr-Jubiläum, assista Das Dorf Altenhof, Veranstaltungssaal, 18 Uhr. XX Eferding. ich weiß nicht, warum ich noch lebe, Autorenlesung, Pfarrzentrum St. Hippolyt, 19.30 Uhr, mit Dr. Fritz Ortner. XX Lenzing. Kirchenkonzert, In paradisum, Werke von Gabriel F­ auré und Wolfgang A. Mayer, HansSachs-Chor, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Unterweißenbach. Über den Umgang mit Tod und Bestattung, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Dr. Josef Keplinger. XX Sattledt. Leo-Oma „Es spukt im Altersheim“, Sozial-Kabarett, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Kartenvorverkauf: Raika Sattledt oder Kartentelefon: 0660/827 50 10. XX St. Thomas a. Blasenstein. Meine Pilgerreise nach Assisi, Kulturraum der Volksschule, 19.30 Uhr, mit Rudolf Killinger. XX Wels. Wiener Concert-Verein, Konzert im Rahmen der Welser Abonnementkonzerte, Werke von Anton Bruckner, Alfred Huber, Johannes Brahms, Stadttheater, 19.30 Uhr, Konzerteinführung, 19 Uhr, Konzertsaal. samstag, 31. 10. 2015 XX Haslach. Tränen sind nicht genug, Vortrag, Pfarrzentrum, 20 Uhr, mit Mag. Ludmilla Leitner. XX Laakirchen. Frieden wünsch ich dir, Lichterweg mit verschiedenen Stationen, Pfarrkirche, 18 bis 22 Uhr, anschließend Möglichkeit zum gemeinsamen besinnlichen Ausklang. XX Linz. Benefizgala, 20 Jahre Clini­ clowns in Oberösterreich, Kammerspiele Landestheater, 19.30 Uhr. XX Mauerkirchen. So retten wir Ihre Ehe, Kabarett, Steinkogler & Ehrenreich, Premiere, VAZ, 19.30 Uhr. XX Putzleinsdorf. Denn alles Fleisch, es ist wie Gras, Mitgliederkonzert, Pfarrkirche, Einlass: 19 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr. XX Schörfling. Benefizkonzert, Euridice Barockorchester der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, Werke von Johann Caspar Ferdi-

nand Fischer, Antonio Vivaldi, Georg ­Philipp Telemann und Anton Filz usw., der Erlös unterstützt die Neugestaltung des Altarraumes, Pfarrkirche, 18 Uhr, Ltg.: Michi Gaigg. sonntag, 1. 11. 2015 XX Bad Leonfelden. Festliches Hochamt, Werke von A. L. Webber, J. S. Bach, Th. Gabriel, N. Kedrov u.a., Kirchenchor, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Birgit Hofbauer. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa brevis in C-Dur, KV 220 (Spatzenmesse), W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Leonding. Kirchenmusik, Heiligmesse, Joseph Haydn, Chorgemeinschaft Leonding, Leondinger Symphonie Orchester, Pfarrkirche, 10 Uhr, Ltg.: Uwe Christian Harrer. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Samuel Wesley, Missa im 6. Ton für Tenor und Orgel, 10.30 Uhr, Bernhard Beyerl, Tenor, Anton Reinthaler, Orgel. XX Linz, Karmelitenkirche. Missa brevis in d op.1, Psalm 24, Die Seligpreisung, Kommt alle zu mir à8, Jungfrau, Mutter Gottes mein, Michael Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli, Eva Hubner, Kontrabass, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. XX Linz, Mariendom. Messe in CDur, KV 220, Spatzenmesse, W. A. Mozart, Linzer Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Ursulinenkirche. ­Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Linz, St. Barbara. Friedhofsprozession und Gräbersegnung, 14.30 Uhr, mit Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Neuhofen a. d. Krems. Hochamt zu Allerheiligen, Missa „­Beati omnes“ von J. V. Rathgeber, Kirchenchor und Orchester, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, Missa concertata, Claudio Casciolini, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Schlierbach. Hochamt, Missa in B (Sancti Bernardi von Offida), Hob XXII: 10, Heiligmesse, Joseph Haydn, Stiftskirche, 9 Uhr. XX St. Florian. Allerheiligen-Ponti-

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fikalamt, Missa in honorem Sanctae Ursulae, J. M. Haydn, Stiftsbasilika, 10 Uhr, Ltg.: Matthias Giesen. XX Vöcklamarkt. Allerheiligen, Chorwerke der Romantik und moderne Chorwerke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Anton Bruckner, Josef Gabriel Rheinberger, Coldplay, u.a., Pfarrkiche, 10 Uhr, Ltg.: ­Christian Köpfle. XX Wels, evangelische Kirche. In paradisum, Kirchenkonzert, W ­ erke von Gabriel F­ auré und Wolfgang W. Mayer, evang. Christuskirche, 19.30 Uhr. montag, 2. 11. 2015 XX Döllersheim (NÖ). Allerseelenfeier, Ausstellung in der Kirche von Fotos auf privaten Sammlungen und Präsentation der Broschüre „Dölersheim - Friedenskirche und Gedenkstätte“, 12.30 Uhr, hl Messe, Pfarrkirche, 13.30 Uhr, mit Militärbischof Dr. Werner Freistetter. XX Eggerding. Was kommt nach dem Tod? – Erinnerungen an meine (deine) Zukunft!, Vortrag, Josef Atzmüller spricht über seine Nah-Toderfahrung, wie er diese Zeit erlebt hat und welche Erkenntnisse er (auch für uns) mitgenommen hat, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Linz, Christkönig. Requiem von W. A. Mozart im Rahmen des ­Gottesdienstes für die Verstorbenen des vergangenen Jahres, Chor und Sinfonia Christkönig, 19 Uhr, Ltg.: Eduard Matscheko. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Requiem in c-Moll, Linzer Domchor, Orchester und Solisten der Dommuisk Linz, 18.15 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, St. Konrad. Requiem in dMoll von Anton Bruckner, Orchester und Chor von St. Konrad & Cornetto Chor Ottensheim, 19 Uhr, Ltg.: Harald Wurmsdobler. XX Neuhofen a. d. Krems. ­Requiem, zweites Requiem in c-moll von J. Gruber, Kirchenchor und Orchester, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Pichl b. Wels. Kinder, die nicht zählten ..., Lesung, Pfarrsaal, 17 Uhr, mit Ludwig Laher. XX Ried i. Innkr.. Requiem, Chöre aus dem Fauré, Kantorei, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider. XX Schlägl. Stiftsmusik, Totenvesper

ausstellungen – basar – Theater XX Altenhof. Große Buchausstellung bei assista das Dorf Altenhof, Fr., 6. 11. bis So., 8. 11., Öffnungszeiten: Fr., 9 bis 15 Uhr, Sa., 10 bis 17 Uhr und So., 9 bis 15 Uhr, assista Das Dorf, Veranstaltungssaal. XX Altenhof. Erzähl&KlangTheater, Rumpelstilzchen, assista Das Dorf, So., 8. 11., 15 Uhr. XX Buchkirchen. Spielzeug-Flohmarkt, Sa., 7. 11., Pfarrzentrum, 9 bis 11 Uhr, Info: Tel. 0650/369 73 87. XX Gallneukirchen. Oskar und die Dame in

Rosa, Theater, Fr., 30. 10., Pfarrzentrum St. Gal­­lus, 20 Uhr, mit Anita Keller, Regie: Anja Herdemerten. XX Linz. Ausstellung zu Emilie Schindler: Die Frau hinter Schindlers Liste, Finissage mit Vortrag, Mi., 4. 11., 18.30 Uhr, Haus der Frau, Info: Tel. 0732/66 70 26. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Fenster im Himmel, Vernissage der Ikonenausstellung, Do., 5. 11., 19 Uhr, die Spiritualität der Bilder – Die Kirche des Ostens und des Westens im Vergleich,

Vortrag, Ref.: Prof. Peter Paul Kaspar, Öffnungszeiten: Fr., 6. 11. bis Mo., 9. 11., 10 bis 12 Uhr und Fr., 13. 11. bis Mo., 16. 11., 10 bis 12 Uhr. XX Steyr. Daheim in der Kirche, zu Gast in der Synagoge, Vernissage Ausstellung Emilie Schindler, Do., 5. 11., Treffpunkt Dominikanerhaus, 19.30 Uhr. XX Wels. Expedition Bibel, Entdeckungsreise mit allen Sinnen, Stadtmuseum Wels – Burg, Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 10 bis 17 Uhr, Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 16 Uhr, bis 22. 11.


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Termine 25

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und Requiem im gregorianischen Choral, Maria-Anger-Kirche, 17 Uhr. XX St. Florian. Allerseelen-Pontifikalamt, Requiem in c-Moll für Männerchor, C. H. Rinck, Stiftsbasilika, 19 Uhr. XX Vöcklamarkt. Allerseelen, Requiem mit Totengedenken des letzten Jahres, Josef Gruber (1855 bis 1933), Requiem in d-Moll, Opus 20, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ltg.: Christian Köpfle. XX Wolfsegg. Abendgebet in Erinnerung an die Verstorbenen des vergangenen Jahres, Mozart-Requiem in der Fassung für Streichquarette, Pfarrkirche, 19 Uhr. dienstag, 3. 11. 2015 XX Linz. Lebens- und Berufsnaviga­ tion, Workshopreihe, Was ich wirklich wirklich will, Cardijn-Haus, 19 bis 22 Uhr, Veranstalter: Kath. ArbeitnehmerInnen Bewegung OÖ. XX Linz. Abendmusik im Krankenhaus, Saiten – Stimmen – Orgelpfeifen, Ensemble Audiamus, Liebes- & Lebenslieder, Kirche Landesnervenklinik, 18 Uhr. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Michaela Aigner, Orgel. XX Wels. Alzheimer-Café, Abschied, Texte zur dunklen und zur hellen Seite des Abschieds, Haus für Senioren Wels, 17 Uhr, mit Christine Ferrari. mittwoch, 4. 11. 2015 XX Gmunden-Ort. Tun wir nicht, was wir wollen? Der Streit um die Willensfreiheit aus ethischer Perspektive, Vortrag, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Univ. Prof. Dr. Michael Rosenberger. XX Linz. Bibelgespräche, Ignatiushaus, Eingang Domgasse 3, 19 Uhr, Begl.: Reinhold Ettel SJ. XX Linz. Abend der Barmherzigkeit, hl. Messe, Anbetung, musikalische Gestaltung, Einzelsegen, Krankenhauskapelle Elisabethinen, 18.45 Uhr. XX Linz, St. Franziskus. Indien – Land der Kontraste, Pfarrer Dr. Walter Wimmer lässt uns eine seiner Reisen nacherleben, 19.30 Uhr. XX Niederthalheim. Die Heilige Familie – einmal etwas anders betrachtet, Bibelseminar, 19.30 Uhr. XX Pabneukirchen. Freihandelsabkommen (TTIP, CETA, TISA ...) als Gefahr für Demokratie, soziale Rechte ..., Vortrag, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit Mag. Heinz Mittermayr. XX Ried i. Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 Uhr. XX Steyr. Papst Franziskus, die verbeulte Kirche und wir, Akademie am Vormittag, Bildungshaus Treffpunkt Dominikanerhaus, 9 bis 11 Uhr, mit Mag. Heinz Mittermayr. donnerstag, 5. 11. 2015 XX Bad Mühllacken. Selbsthilfe­ gruppe für Burnout-Patienten, Kneipp-Traditionshaus, 18.30 bis

20.30 Uhr, Ltg.: Anita Mayr, Dipl. Burn-out-Prophylaxe-Trainerin. XX Linz. Monatliche Gebetsstunde für die bedrängten Christen, Kirche der Marienschwestern, 19 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Nettingsdorf. Schreibwerkstatt, Treffpunkt mensch & arbeit, 18 bis 20 Uhr, Anmeldung bis 2. 11. im Treffpunkt, Tel. 07229/880 15, Begl.: Sabine Schacherl. XX Ottnang. Neuseeland, ein Reisebericht von Maria Sophie und Dominik Stockinger, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr. XX St. Marien. Asyl, eine Sache, die bewegt, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Mag. Maria Otruba und Mag. Lisa Steinkogler. XX Wels. Die Bibel als Herausforderung für die Zukunft Europas, Vortrag, Stadtmuseum, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Michael Bünker, Bischof der evangelischen Kirche A. B. in Österreich. freitag, 6. 11. 2015 XX Garsten. Konzert der Insassen, ... damit die draußen sehen, was wir hier herinnen machen ..., Justiz­ anstalt, Anstaltskirche, 16 bis 17.30 Uhr, Einlass: 15 Uhr, Anmeldung: leitung.garsten@justiz.gv.at oder Tel. 07252/576, Mo. bis Fr., 8 bis 12 Uhr, zur Veranstaltung einen Lichtbildausweis mitnehmen (Führerschein ...). XX Geiersberg. Fest des hl. Leonhard, Festgottesdienst, 8 Uhr, Pilgergottesdienst, 9 Uhr, Anbetung für Kinder, 14.30 bis 15 Uhr, Anbetung mit Rosenkranzgebet, Pfarrkirche, 15 bis 16 Uhr. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Pfarrkirche Marcel Callo – Auwiesen, 15 Uhr, Schörgenhubstr. 39, Straßenbahn 1, Endstation, und Autobus 12, Haltestelle Sportanlage Auwiesen. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. samstag, 7. 11. 2015 XX Kremsmünster. Klassische Musik als Zugang zu Gott, Vortrag, Treffpunkt Benedikt, Wintersaal des Stiftes, 16.30 Uhr. XX Linz. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Miteinander leben und wirken auf Gott hin, 14 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr, Gestaltung: Augustiner Chorherren Stift Reichersberg, Zelebrant: Administrator Mag. Gerhard Eichinger CanReg. XX Linz, St. Franziskus. Seniorennachmittag mit Liedern vom Seniorenbund-Chor, Pfarrheim, 14 Uhr. sonntag, 8. 11. 2015 XX Desselbrunn. 70. Leonhardiritt, Abritt von der Ortschaft Bubenland – Zug zur Leonhardiwiese in Desselbrunn, 10 Uhr, Festmesse mit Altbischof Maximilian Aichern, 10.30

Uhr, anschließend Pferdesegnung und Kirtag am Dorfplatz. XX Geiersberg. Leonhardiritt mit Pferdesegnung, Treffpunkt beim Schmid, 11 Uhr, anschließend Festzug, Pferdesegnung, Mittagstisch und Reiterspiele, Auskunft: Tel. 0664/73 53 02 24. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Sonatensätze aus Barock und Klassik, 10.30 Uhr, Bernhard Prammer, Orgel, Claudia Ortner und Angelika Gruber, Oboen. XX Linz, Alter Dom. Selig sind die Toten, Konzert, Werke von Henry Purcell, Dietrich Buxtehude, William Byrd, Heinrich Schütz, Jan D. zelenka, 17 Uhr, Ltg.: William Mason. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Messe gibt uns Frieden, Gott, Kirchenchor Dietach, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Christine Postlbauer. XX Linz, St. Konrad. Festmesse der Jubelhochzeitspaare, KonChord, 10 Uhr, Ltg.: Robert Holzer. XX Molln. Benefizkonzert für Flüchtlinge, Lichtblicke, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Eva und Klaus Oberleitner. XX Neukirchen a. d. Vöckla. 64. Leonhardiritt, Aufstellng der Reiter in der Ortschaft Welsern und Platzkonzert der Musikkapele, 13 Uhr, Festakt mit Festansprache und anschließender Pferdesegnung, 13.30 Uhr. XX Ottensheim. Notreisende – Flucht ist eine Katastrophe, vor allem für die Betroffenen, Impulse, Pfarrheim, 10.30 Uhr, mit Gunther Trübswasser. XX Riedegg. Gesungene SonntagsVesper, Schloss Riedegg, 17.30 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, Barocke Sonatensätze für Blockflöten und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr, mit dem Blockflötenensemble Karin Zehrer.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Ried i. Innkreis. So., 13. 12. 2015, Bildungszentrum Franziskushaus, 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

aussaattage 2. 11.: Blüte bis 12, ab 13 Blatt 3. 11.: Blatt 4. 11.: Blatt bis 4, ab 5 Frucht 5. 11.: Frucht 6. 11.: Frucht 7. 11.: Frucht bis 3, von 4 bis 13 Wurzel, ab 20 Blüte 8. 11.: Blüte bis 2, ab 3 Wurzel Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 1. November 2015 Allerheiligen. L1: Offb 7,2–4.9–14 L2: 1 Joh 3,1–3 Ev: Mt 5,1–12a Montag, 2. November 2015 Allerseelen. L1: 2 Makk 12,43–45 L2: Thess 4,13–18 Ev: Joh 11,17–27 Dienstag, 3. November 2015 Hl. Hubert, Bischof von Lüttich. Hl. Pirmin, Abtbischof, Glaubensbote am Oberrein. Hl. Martin von Porres, Ordensmann. L: 1 Kor 9,24–27 Ev: Mt 24,42–47 L: Eph 3,2–3a.5–11 Ev: Lk 9,57–62 L: Phil 4,4–9 Ev: Mt 22,34–40 L: Röm 12,5–16a Ev: Lk 14,15–24 Mittwoch, 4. November 2015 Hl. Karl Borromäus, Bischof von Mailand. L: Röm 13,8–10 Ev: Lk 14,25–33 oder L: Röm 12,3–13 Ev: Joh 10,11–16 Donnerstag, 5. Nov. 2015 L: Röm 14,7–12 Ev: Lk 15,1–10 Freitag, 6. November 2015 Hl. Leonhard, Einsiedler von Limoges. L: Phil 3,8–14 Ev: Mt 13,44–46 L: Röm 15,14–21 Ev: Lk 16,1–8 Samstag, 7. November 2015 Hl. Willibrord, Bischof von Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen. Marien-Samstag. L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mk 16,15–20 L: Röm 16,3–9.16.22–27 Ev: Lk 16,9–15 Sonntag, 8. November 2015 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 17,10–16 L2: Hebr 9,24–28 Ev: Mk 12,38–44 (oder 12,41–44) XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps

1. bis 7. November 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

ALLERHEILIGEN 1. November 8.15  Cultus – Der Feiertag im Kirchenjahr. (Religion). Allerheiligen. Der Bildhauer Pater Raphael führt im Stift Heiligenkreuz durch den Tag, der seine Ursprünge im keltischen Neujahrsfest hat. ORF III

Morgengedanken von Gudrun Sailer, Journalistin im Vatikan. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

8.30  Magischer Herbst. (Dokumentation). Das ewige Licht zu Allerheiligen und Allerseelen. ORF III 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Josef in Waldkirch-Kollnau, Schwarzwald. ZDF 10.00  Zeichen und Male. (Dokumentation). Wiens neue Gedächtniskultur. ORF 2 10.00  Katholischer Gottesdienst zu Allerheiligen aus der Marienkirche in Landau, Pfalz. Das Erste 12.30  Orientierung. (Religion). Das Magazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Kirchen und Religionen, national und international. ORF 2 14.15  Allerheiligen. (Magazin). Slowenisch-kärntnerisches Brauchtum. ORF 2 16.10  Kein Engel flog nach Nazaret. (Dokumentation). Dr. Wolfgang Feneberg, Leiter der Bibelschulen in Nazaret und Jerusalem, analysiert an historischen Stätten die Wunder Jesu. ORF III 17.40  Verdis Requiem aus der Mailänder Scala. (Kultur). arte 18.30  Österreich-Bild aus dem Burgenland. (Magazin). Mitten im Leben – Evangelische im Burgenland. ORF 2 19.20  Die Geschichte der Engel. (Dokumentation). Der Film ist eine spannende und lehrreiche Entdeckungsreise zu spirituellen Orten des Christentums. ORF III 20.00  FeierAbend. (Religion). Dem Himmel ganz nah. Die Höhenbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner. ORF 2 ALLERSEELEN

2. November

6.45  Cultus – Der Feiertag im Kirchenjahr. (Religion). Allerseelen. Der Tag der Toten im Karmel Mayerling in Niederösterreich. ORF III 11.40  Die Rainbacher Evangelienspiele: König David. (Kultur). In einem Theater in der Form eines Innviertler Stadels wird jedes Jahr ein Thema aus der Bibel auf die Bühne gebracht. ORF III

So 22.30  Abenteuer Mission. (Dokumentation). Ein Film über drei Auslandsösterreicher in besonderem Auftrag: Der Tiroler Hermann Gufler und die beiden Oberösterreicher Franz Windischhofer und Hubert Leeb sind Missionare der katholischen Kirche und leben seit vielen Jahren in ihren Einsatzländern Kamerun, Peru und Brasilien. (Whg. Di 16.25). ORF III

Foto: Fotolia

14.15  VaterUnser. (Religion). Auf Entdeckungsreise zu den Ursprüngen des christlichen Glaubens. Täglich bis Freitag. ARD-alpha 16.45  Feierabend. (Religion). Schmerz und Liebe. Gedanken einer Trauerbegleiterin. ORF 2 20.15  Cotton Club. (Spielfilm, USA, 1984). Aus der Verbindung zweier uramerikanischer Genres – Musical und Gangsterfilm – entsteht dank souveräner Führung der Schauspieler und der brillant eingefangenen Atmosphäre ein hervorragender Unterhaltungsfilm. arte Dienstag

3. november

20.15  Universum. (Dokumentation). Amerikas Naturwunder. Der Wald der Schwarzbären. ORF 2 22.35  kreuz und quer. (Religion). Martin Luther – Ein Mönch gegen Höllengeschäfte. ORF 2 Mittwoch

4. november

19.00  Stationen. (Religion). Die Macht der Vorbilder. BR Donnerstag

5. november

20.15  Die Erkenntnisjäger. (Dokumentation). Revolutionäre der Physik. Die Dokumentation wirft einen Blick zurück auf die Anfänge des letzten Jahrhunderts, als die

Mi 20.15  Meine Schwestern. (Drama, D, 2013). Eine herzkranke junge Frau, die ahnt, dass eine bevorstehende Operation ihr Tod sein wird, will das Wochenende davor mit ihren Schwestern verbringen. Ein stiller Film über Familienbande im Angesicht von Krankheit und Tod, der keine simplen Tröstungen bietet und vor allem durch seine glaubwürdigen Figuren berührt. arte NDR/Badlands Film großen Genies der Physik – Albert Einstein, Werner Heisenberg, Niels Bohr, Max Planck, Marie Curie – bedeutende Entdeckungen machten, die heute unseren Alltag bestimmen. 3sat Freitag

6. november

20.15  Vergiss mein nicht. (Dokumentation). David Sieveking erzählt von der häuslichen Pflege seiner Mutter, die wie Millionen anderer Menschen an Alzheimer-Demenz leidet. ARD-alpha 22.20  Heaven‘s Gate – Das Tor zum Himmel. (Drama, USA, 1980). Die Geschichte eines Einschüchterungsfeldzuges amerikanischer Großfarmer gegen osteuropäische Einwanderer, der in einem Blutbad endet (Johnson-County-War 1892). Aufwendiger, imposanter Spätwestern. ServusTV Samstag

7. november

20.15  Erin Brockovich. (Spielfilm, USA, 2000). Eine Mutter deckt für eine Anwaltskanzlei einen gigantischen Umweltskandal auf. Ein auf spektakuläre Weise unspektakulärer Film, pointiert im Dialog und hervorragend gespielt. ZDFneo 22.15  Schätze der Welt. (Dokumentation). Klöster Haghpat und Sanahin, Armenien. Zwei ungleiche Geschwister. ARD-alpha

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Fotos: Hasch; Pfarre

Zwischenruf von Pfarrerin Sieglinde Pfänder, Oberwart, Burgenland. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Reportagen und Berichte aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Du holde Kunst. „Gewesen, nicht vergessen.“ Gedichte über Tod und Trauer. So 8.15, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Tux im Zillertal. „Durch Glauben tief verbunden“, Messe für gemischten Chor, Streicher und Hörner, von Hans Rainer, Text: Anna Maria Kaiser; Gotteslob-Lieder. So 10.00, Ö2. Memo. „Grüfte, Keller, Katakomben.“ Ein Streifzug durch die Wiener Unterwelt. So 19.05, Ö1. Aus dem Konzertsaal. F.-J. Gossec: Missa pro defunctis, „Grande Messe des Morts“; W. A. Mozart: Messe C-Dur KV 317, „Krönungsmesse“. So 19.30, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Waltraud Barton, Mediatorin, Autorin und Gründerin des Vereins IM-MER. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Im Angesicht des Todes. Über das Trauern und den Umgang mit Verlusten. Mo–Do 9.05, Ö1. Konzert am Vormittag. W. A. Mozart: „Die ihr des unermesslichen Weltalls Schöpfer ehrt“, Kantate KV 619; Gustav Mahler: O Mensch! Gib acht! Mo 10.05, Ö1. Passagen. Plötzlich ist für immer alles anders! Tod, Trauer und neues Leben. Mo 16.00, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Liedermacherin Dota Kehr. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums: Christus Dominus: Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche.


KirchenZeitung Diözese Linz

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29. Oktober 2015

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Liturgischer Tagesabreißkalender

Leben im Hochhaus P. Josef Essl ist Pfarrer in SteyrResthof und gehört dem Orden der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria an. Ich wohne in keinem Pfarrhof, sondern in einem Hochhaus, in dem Familien aus unterschiedlichen Ländern leben. Mir ist es wichtig, unter den Leuten zu wohnen. Was meinen Alltag ausmacht, möchte ich Ihnen anhand eines normalen Arbeitstages zeigen. Am Mittwoch bin ich um halb acht beim Pfarrzentrum, um Handwerker in die Jugendräume zu lassen, die dort den Boden erneuern. Um acht feiere ich die heilige Messe, um zehn habe ich einen Termin, der mir sehr nahe geht. Ich bereite mit einem befreundeten Ehepaar das Begräbnis ihres Sohnes vor, der an Kopftumor gestorben ist. Zum Mittagessen fahre ich wie jeden Tag nach Münichholz in unser

P. Josef Essl OMI.

Liturgischer Tagesabreißkalender LLE PIRITUE

PRIVAT

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Ordenshaus. Da treffe ich mich mit meinem Mitbruder, der dort Pfarrer ist. Beim Kaffee besprechen wir, was ansteht, und tauschen uns aus. Nachmittags setze ich mich mit einer Leiterin von Wort-Gottes-Feiern zusammen. Ich unterstütze sie bei der Vorbereitung der Feier, die wir sonntags einmal im Monat haben. Abends fahre ich nach Haidershofen, um mit einem Mitglied unserer Namibiagruppe die Details für einen Vortrag zur klären. Wir werden dort über unsere Partnerschaft mit zwei Pfarren in Namibia (Afrika) berichten. Seit 20 Jahren unterstützen wir Sozialprojekte in diesen Partnergemeinden. So lebe ich etwas von der missionarischen Dimension unserer Ordensgemeinschaft.

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In über 70 Ländern sind 6.000 Steyler Missionare tätig

Die Pfarre der Massai Kenia. Die Messe ist vorbei, jetzt feiern die 300 bis 400 Gottesdienstbesucher/innen mit gegrilltem Ziegenfleisch, mit Tee und Milch: Das Erntedankfest in einer Außenstelle der Pfarre Simanjiro im Gebiet des Hirtenvolkes der Massai läuft eigentlich genau so ab wie in Österreich. Der Steyler Missionar Pater Shaji wirkt hier, im entferntesten Winkel des tansanischen Hochlandes. Hier haben

Ein Massai zerteilt den Braten für die Gäste des Erntedankfestes. STEINER

Mess-Stipendien für einen Missionar noch ihre ursprüngliche pallottiner_prospekt_2016_01.indd Bedeutung: Damit werden Lebensunterhalt, Krankenversicherung oder Reisekosten des Missionars bezahlt. Und er fühlt sich auch in entlegenen Gebieten eingebunden und von einer weltweiten Kirche getragen.  Dieser Ausgabe der KiZ liegt ein Zahlschein der Missionsprokuratur St. Gabriel (Steyler Missionare) bei.

Der Liturgische Abreißkalender ist mehr als ein Kalender – ein ansprechender Wandschmuck für Ihr Zuhause – ein Führer durch das liturgische Jahr der Kirche, mit genauen Angaben zur Feier der Liturgie – eine sichere Erinnerung an alle Fest- und Namenstage. Die Texte führen den Leser an die Quellen der ewigen Wahrheiten, zur Lebensweisheit der großen Denker und Heiligen. Täglich erlebt man den unschätzbaren Wert solcher Kurzbetrachtungen für den gehetzten Menschen: ein gutes Wort ist Starthilfe zu einem guten Tag.

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Requiem für eine

Frieden schaffen ohne Waffen Eine Festung Europa wird wieder propagiert – es geht um Verteidigung, Schutz, Grenzsicherung. Dem Krieg der Worte folgen oft kriegerische Handlungen. Profitable Waffenlieferungen, Kriegseinsätze gelten als notwendig, normal. Alternativen zu Konfliktlösungen mit Gewalt zeigt die Friedensbewegung auf: Nur friedliche Lösungen schaffen

Mit acht Jahren hat Michael Wahlmüller Noten abgemalt, die zu Hause herumlagen. „Das will ich auch mal machen!“, war für ihn schon damals klar. Er hat seinen Weg als Musiker und Komponist konsequent weiterverfolgt. Vor einem Jahr kam sein „Requiem für Manfred“ in Linz zur Uraufführung. Ein persönliches Abschiedsgeschenk für einen Freund und Kollegen, der nach der Diagnose Krebs nur noch ein halbes Jahr zu leben hatte. DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

dauerhaft Versöhnung, Waffengewalt kann nicht mit Waffen bekämpft werden. Margot Käßmann und Konstantin Wecker haben in ihrem Buch „Entrüstet euch“ Texte zum Frieden gesammelt. Texte, die nachdenklich stimmen, die ermutigen und die Stimme des Friedens wieder hörbar machen wollen. ELLE Margot Käßmann/Konstantin Wecker, Entrüstet euch, Warum Pazifismus für uns das Gebot der Stunde bleibt, Texte zum Frieden, Gütersloher Verlagshaus, € 15,50.

Kann Jesus zaubern? Wenn Kinder nach Gott fragen, sind sie mit scheinbar einfachen Worten meist schon mittendrin in elementaren Glaubensfragen. Die Theologin Margot Käßmann beantwortet in ihrem neu herausgegebenen Buch (erstmals erschienen 2006) exemplarische Fragen. Zu „Konnte Jesus zaubern?“ erzählt sie, dass Jesus kein Zauberer war, weil er mit seinen Wundern nicht einfach zeigen wollte, was er alles kann. Es ging ihm um Gottvertrauen. Ein inspirierendes Buch – auch wenn gerade keine Kinder greifbar sind. C. GRÜLL Margot Käßmann, Wie ist es so im Himmel? Kinder fragen nach Gott und der Welt, Herder Verlag 2015, 192 S., € 19,80.

Ihr Freund und Kollege ist vor zwei Jahren verstorben. Von der Diagnose bis zu seinem Sterben verging nicht mal ein halbes Jahr. Wie war die Zeit für Sie?

der nicht daran glauben kann, dass nachher noch etwas ist. In der Kunst kann man diese Spiritualität leben.

Michael Wahlmüller: Er erhielt im Mai 2013 die Diagnose Bauchspeicheldrüsen-Krebs, man konnte leider nichts mehr für ihn tun. Am 26. Oktober ist er dann gestorben. Ich habe mit ihm und seiner Familie mitgelitten und mitgelebt. Wir haben viel miteinander geredet – auch über das Sterben. Er hat einmal über den Tod gesagt: „Es erwarten mich dann dort so viele liebe Menschen.“ Das war tröstlich und trifft sich auch mit dem, was ich persönlich glaube. Mir tut jeder leid,

Welche Möglichkeiten bietet denn die Kunst, den Tod, die Trauer, den Schmerz zu bewältigen – war das auch für Sie eine Form der Verarbeitung?

Wahlmüller: Man kann die Vergangenheit und die jenseitige Welt durch die Kunst in das Jetzt hereinholen. Ich hatte das Bedürfnis, meinem Freund ein musikalisches Denkmal zu setzen. Ein Jahr nach der Diagnose hab ich damit begonnen zu schreiben. Es war für mich eine Form, diesen Verlust zu verarbeiten – und damit auch abzuschließen. Sie arbeiten als Musiklehrer in einer katholischen Privatschule, schreiben viel geistliche Musik. Wie wichtig ist die christliche Grundhaltung für Sie – auch im Hinblick auf Ihr eigenes Sterben?

Ein musikalisches Denkmal. Musik zum Abschied von Manfred. KIZ/ELLE

Wahlmüller: Zum einen hab ich die innere Gewissheit des ewigen Lebens. Zum anderen orientiere ich mich an der griechischen Antike, der Stoa: Der Tod ist der Höhepunkt, die Erfüllung des Lebens. Ich sehe das nicht im Sinne eines Bilanz-Ziehens, sondern frage mich: Könnte ich, wenn es so weit ist, das meiste vertreten? Ist noch viel offen?

KIZ-ANGEBOT Kostenlose Führung: Ausstellung „Rabenmütter“ Die Ausstellung „Rabenmütter“ widmet sich dem Wandel der Mütterbilder von 1900 bis heute. Zwischen Kraft und Krise, zwischen Erfüllung und Überforderung pendeln Mütter im Alltag hin und her. Künstler/innen haben diese Phänomene eingefangen, bearbeitet, verfremdet (siehe KiZ Nr. 43). Am Do., 26. November, um 17 Uhr

wird für KiZ-Leser/innen eine Führung angeboten. Die Kosten für die Führung mit Elisabeth Novak-Thaller übernimmt das Lentos, der Eintritt ins Museum beträgt pro Person 6 Euro (ermäßigt). Anmeldung erforderlich, max. Teilnehmer/innen: 30 Personen.  Anmeldung bis 18. 11., Tel. 0732/76 10-39 44, Mail: service@kirchenzeitung.at

Judith Samen, Brotschneiden. BILDRECHT WIEN


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

29. Oktober 2015

Kulturland

n Freund

n Konzert in der Michaelerkirche in Steyr. Chor und Orchester der Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia Steyr bringen am Montag, 2. November, um 19 Uhr das Requiem in d von Wolfgang Amadeus Mozart unter der Leitung von Wolfgang Nusko zur Aufführung. n Allerheiligenkonzert im Alten Dom in Linz. „Selig sind die Toten“ ist der Titel des Programms mit Werken u.a. von Henry Purcell, Heinrich Schütz oder Dietrich Buxtehude, mit dem die Leonfeldner Kantorei am Sonntag, 8. November, um 17 Uhr im Rahmen der Konzertreihe Musica Sacra zu hören ist.

Das christliche Umfeld, die Marianisten haben ihn geprägt, erzählt Michael Wahlmüller. Die Statue mit den aufgeklappten Buchseiten steht im Bildungshaus Greisinghof der Marianisten. Der Satz: „Alles geht vorüber, nur der Himmel nicht“, ist von P. Jakob Gapp aus seinem Abschiedsbrief, den er kurz vor seiner Hinrichtung 1943 an seine Familie geschrieben hat. Die Botschaft bleibt. Franz Litzlbauer.

Der Tod ist nichts Schreckliches. Ich bin der Wächter darüber, ob ich am Ende sagen kann: Ja, dieses Leben war erfüllend. Ich bin aber nicht jenseitig orientiert, ich lebe, arbeite, komponiere im Jetzt und für die Gegenwart – und nicht für die Nachwelt. Was ist das Besondere an diesem „Requiem für Manfred“?

Wahlmüller: Es ist ein klassisches Requiem, ich habe nur das „Dies irae“ herausgenommen, also die Passage, in der es um das Jüngste Gericht geht. Statt dessen habe ich im letzten Teil das „In Paradisum“ dazugenommen: „Zum Paradies mögen Engel dich begleiten, ... Chöre der Engel mögen dich umfangen“. Dunkle, tiefe Klangfarben dominieren das Stück. Ich habe mich beim Schreiben von der Beerdigung inspirieren lassen: Damals hat es geregnet, die Bläser sind hinten gestanden. Die Freunde, die damals dabei waren, haben sich beim Hören des Requiems wieder an diese Szene erinnert. Sie leiten heute den Chor Ihres verstorbenen Kollegen und bezeichnen ihn als wichtigen Mensch auf Ihrem Weg. Was haben Sie an ihm geschätzt?

Wahmüller: Prof. Manfred Linsbauer war in

Wien Intendant des Festivals „Musica Sacra über die Grenzen“. Er strahlte eine große Offenheit aus, er half, den Blick zu weiten und aus dem Schubladen-Denken auszusteigen. Er war ein ganz wichtiger Mensch auf meinem Weg. Heute leite ich seinen Chor „Wiener Vocal-Ensemble“, es geht weiter in seinem Sinne, mit neuen Inhalten, die jetzt von mir gefüllt werden. Seine Frau macht nun die organisatorische Leitung – und das ist gut so. Als Lehrer und Musiker leben und arbeiten Sie in Wien, haben aber auch viele Konktakte nach Oberösterreich. Was verbindet Sie mit Linz?

Wahlmüller: Ich bin ja in Linz geboren und hier in die Schule gegangen, meine Familie lebt hier. Ich habe an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz einen Lehrauftrag. Ich mache schon seit längerer Zeit einmal im Jahr ein Konzert bei den Elisabethinen in Linz und bin immer wieder Gastdirigent beim Ennser Kammerorchester. Das Requiem habe ich bei diesem Konzert bei den Liesln mit meinem Ensemble Lentia Nova uraufgeführt. Es sind ganz viele Freunde aus Wien – auch die Witwe – gekommen, um dieses „Requiem für Manfred“ zu hören. Das war für alle sehr berührend.

n Frauenfilmtage in Linz. Von 3. bis 5. November, jeweils 18 und 20 Uhr, lädt das Moviemento, OK-Platz 1, in Kooperation mit dem Frauenbüro der Stadt Linz zu sechs Filmen. Unter dem Motto „Frau.Macht. Film“ wurden Filme ausgewählt, die Frauen und ihre Leistungen in der männerdominierten Filmbranche sichtbar machen.

Zur Person Komponist, Lehrer, Dirigent: Michael Wahlmüller lebt und arbeitet in Wien und pendelt oft nach Linz. kiz/elle

Michael Wahlmüller, geb. 1980 in Linz, ist verheiratet und Musiklehrer an der Albertus Magnus-Schule der Marianisten in Wien. Sein Brotberuf erfüllt und inspiriert ihn. Er ist Komponist, Dirigent, Cellist und Chorleiter mehrerer Ensembles. Im Alter von zehn Jahren hat er bei Prof. Gunter Waldek an der Anton-BrucknerUni einen Kompositionskurs gemacht, das war seine „Initialzündung“, wie er sagt. Mit 17 Jahren schrieb er seine erste Symphonie. Heute zählt sein Werkverzeichnis an die 50 Werke: Orchesterwerke, geistliche und weltliche Vokalwerke, Musik für Kammerorchester, Solo und Orchester. Er erhielt mehrere Preise und Stipendien für seine Kompositionen.


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29. Oktober 2015

DANK

IM GEDENKEN

 Hörsching. Das Ensemble „Take me to church“ veranstaltete (mit Kath. Frauenbewegung und Pfadfindern) am 9. Oktober ein Benefizkonzert zu Gunsten der Flüchtlingshilfe. 200 begeisterte Menschen füllten die Kirche, und insgesamt wurden in der Kirche und bei der Agape 3.627 Euro gespendet. Der Erlös wurde an die Plattform „Hörsching hilft“ übergeben. Diese bedankte sich bei den Sängerinnen mit iranischer Karottenmarmelade, die ein ehemaliger Flüchtling hergestellt hat.

St. Marienkirchen an der Polsenz. Die Samareiner Goldhaubenfrauen spendeten ein neues Altartuch für den Hochaltar. Beim Erntedankfest überreichte Goldhauben-Obfrau Sieglinde Eisenhuber (Bildmitte) das Geschenk an Pfarrer Josef Etzlstorfer. WAHLMÜLLER  Malteser – Bezirk Rohrbach. Im Namen der elf Pilger/innen aus dem Bezirk Rohrbach, die an der Malteser-Romwallfahrt teilgenommen haben, dankt Max Schwarzbauer Peter Haudum aus Helfenberg, seinen Freunden und Sponsoren, dem Rotary-Club Rohrbach, den Freunden des öffentlichen Verkehrs Helfenberg und der Tarockrunde, die die Pilgerfahrt unterstützt haben. Aus ganz Österreich waren 420 Personen, Beeinträchtigte und nicht Beeinträchtigte, Krankenschwestern, Ärzte und Priester durch Rom unterwegs. Ein besonderes Erlebnis war die Papstaudienz, bei der die Gruppe von Papst Franziskus eigens begrüßt wurde. PRIVAT

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

STARK WIE DIE ARBEITERKAMMER:

Die neue Leistungskarte ist da Alle AK-Mitglieder erhalten heuer wieder per Post die neue Leistungskarte. Sie gewährleistet den raschen und einfachen Zugang zum gesamten ServiceAngebot der Arbeiterkammer Oberösterreich. Praktisch: Die Leistungskarte gibt es jetzt auch einfach und bequem fürs Smartphone.

D

KirchenZeitung Diözese Linz

iese kleine Karte – ob in der Tasche oder am Smartphone – macht die Arbeitnehmer/-innen stark wie die AK: Sie garantiert die kostenlose persönliche Beratung in allen arbeits- und sozialrechtlichen Fragen, und – wenn nötig – auch die kosten-

lose Vertretung vor Gericht oder Schlichtungsstellen. Ebenfalls gratis ist die Beratung für Konsumentenrecht, Lohnsteuer, Bildung, Wohnrecht und für die Gleichbehandlung von Frauen. Mit der AK-Leistungskarte gibt es auch tolle Ermäßigungen für viele Kulturveranstaltungen und günstigere Tickets für Museen. Ab sofort kann man die AK-Leistungskarte auch in „mobile pocket“ auf das Smartphone herunterladen. Einfach dem Link www.mobilepocket.com folgen, App starten und die AK-Leistungskarte zu „mobile

pocket“ hinzufügen. Die digitale Leistungskarte ist jetzt immer griffbereit. Außerdem kommen regelmäßig nützliche Informationen über Angebot und Aktionen der AK direkt aufs Smartphone.

 Am 19. Oktober 2015 ist KonsR P. Alois Leitner SM (Marianist) im 78. Lebensjahr und im 62. Jahr seines Ordenslebens verstorben. Alois Leitner (1938 in Höf/ Oberneukirchen, Pfarre St. Veit, geboren) band sich 1959 an die Ordensgemeinschaft der Marianisten und wurde 1966 zum Priester geweiht. Seine Einsatzorte waren: Wien, Freistadt, Linz und der Greisinghof (Tragwein), wo er von 1976 bis 1991 lebte. Durch seinen Einsatz wurde das Bildungshaus Greisinghof zu einem anerkannten Bildungszentrum in der Region, auch die Kirche erhielt in seiner Zeit ihre Gestalt. Viel Kraft widmete er der Gottesdienstgemeinde am Greisinghof. Die Spiritualität in der Ordensgemeinschaft im Sinne des II. Vatikanums zu vertiefen, war ihm ein sehr großes Anliegen. Sein zweites großes Anliegen war die Bibelarbeit. Er arbeitete zunächst im Pastoralamt der Diözese als Referent des Bibelwerkes und der Glaubensinformation (1975 bis 1984). Die Krönung seiner Bibelarbeit ist sicherlich die 1984 gegründete Bibelschule Greisinghof. So wurde der Greisinghof ein wichtiges diözesanes Bibelzentrum. Seit 1991 lebte P. Leitner im Marianum Freistadt und war in den letzten Jahren Superior der Kommunität. Von 1998 bis 2008 wirkte er als Pfarrmoderator in der Pfarre Weitersfelden und stand danach im Dekanat noch als Aushilfspriester zur Verfügung. Seine gesundheitliche Situation nötigte ihn in den letzten Jahren, seine Kräfte zu schonen. P. Alois Leitner wurde am 23. Oktober in Freistadt begraben.


KirchenZeitung Diözese Linz

29. Oktober 2015

Spaß gemacht

Waltrud Viehböck

Zu: „Ich krieg’s nicht auf die Reihe“ von Ernst Gansinger, Nr. 41, S. 32

Zum Beitrag über Waltrud Viehböck, Nr. 42, S. 29

Es hat vermutlich viel Spaß gemacht, diese Zeilen zu schreiben. – Zumindest liest es sich so, und ich hab sie auch mit Vergnügen und Abscheu gelesen. Ein Wort fehlt mir in diesem illustren Wörter-Reigen. Es grassiert beinahe: Es dürfte aus Therapiestuben und -stunden entfleucht sein. Empathisch, mit einem mitfühlenden oder herauslockenden Blick bis an den Grund der Seele gehaucht, dieses Wort: „Weil ...??“ Jetzt ist es für jeden und jede von uns blitzschnell zu gebrauchen und zu verwenden. Es hat Überraschungseffekt, wenn man es noch nicht kennt. Wie gesagt, es grassiert beinahe, und das in allen Tonlagen und Schattierungen: Weil? ... Weil!! ... Weiiil?! ... Ja, wie können wir es wieder einfangen – dieses Wort, das mich zwingt zu antworten, auch wenn ich gar nicht will!

Ich habe die Freude gehabt, Waltrud Viehböck persönlich kennenzulernen. Bei einer Ausstellung im Künstlerhaus in Wien kam ich mit ihr ins Gespräch. Die Werke sprachen mich sehr an. Dennoch sagte Frau Viehböck, dass sie es seit ihrer Arbeit in Metall sehr schwer habe. Sie war sehr realistisch: „Wenn ich künstlerisch nicht Erfolg habe, kann ich ja zu meinem ursprünglich erlernten Beruf als Chemikerin zurückkehren.“ Tatsächlich gibt es leider immer noch keine wirkliche Gleichstellung von Künstlern und Künstlerinnen. Sie hat das als „Bildhauerin“ im weitesten Sinne natürlich noch mehr gespürt. (...)

Maria Rafetseder, Linz

Maria Moser, Wien

Veröffentlichungen ­bedeuten keine Zustimmung. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Leser/innen-Meditation Vollendet – Großes steht an Vollendet! Der letzte Satz gesprochen, die letzte Geste gesetzt, die letzte Berührung erspürt, der letzte Atemzug vollbracht. Nichts gibt es mehr hinzuzufügen, nichts gibt es mehr wegzunehmen. Es ist, was es ist. Und es bleibt, was es war. Vollendet! Ein Leben hier auf der Erde sorgsam zu Ende gebracht und alles liebend zusammengepackt, was es mitzunehmen gab. Vollendet! Was noch offen blieb, findet Vollendung in der Liebe,

die ganz machen kann und heilen will und uns mit viel Größerem beschenkt, als wir zu erträumen wagen. Vollendet! Das Große steht an. Das Wunderbare ereignet sich. Das große Fest beginnt, das alles zur Vollendung führt. Marianne Pichlmann Aus: Marianne Pichlmann, In dein Geheimnis hinein hast du mich genommen. Neue Texte zu Sterben, Tod und Trauer, Verbundenheit und Vollendung. Die Broschüre ist im Behelfsdienst des Pastoralamtes erhältlich um € 9,–.

Leserforum 31


unter uns Ins eigene Fleisch geschnitten

DENK mal

Tod auf Zeilen Kein Thema, kein Motiv ist in der Literatur präsenter als der Tod. Ernst Gansinger

Machen Sie mit. Ordnen Sie die hier vorgestellten Werktitel den Autoren zu: Umberto

Domspatz Beim Söldner Ski-Auftakt wurde deutlich: Anna Fenninger ist leider zur Anna Fehlinger geworden.

Jüdischer Friedhof in Prag.

KiZ/EG

Eco (M), Veit Heinichen (A), Thomas Mann (G), Robert Schneider (E), Franz Schubert (N), Stefan Zweig (Z). Wenn Sie die Buchstaben in den Klammern bei den Werken und den dazugehörenden Autoren in dieser Reihenfolge zusammen lesen, ergibt sich das Lösungswort. Es ist den Seligpreisungen aus dem Allerheiligentags-Evangelium entnommen: „Selig die ...“ Schicken Sie das Lösungswort bis 6. November. Wir verlosen eines der erwähnten Bücher. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 42 (Logik) hat Berta Rader aus Eberschwang gewonnen.

Elisabeth Leitner Elisabeth.Leitner@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Obwohl die Natur vorzeigt, dass es nirgendwo unbegrenztes Wachstum gibt, fehlt im Wirtschaftssystem der Rückwärtsgang.“ Kärntens Bischof Alois Schwarz warnt vor den Folgen des Zwangs zum ständigen Wachstum

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Schon in den Werktiteln steht oft der Tod in der Auslage. Beileibe nicht nur in Krimis wie in „Die Toten vom Karst“ (B). Tod, Tote, Friedhöfe sind Wörter in vielen Buchtiteln. So auch im Buch „Der Friedhof in Prag“ (R), in dem es um Fälschungen und Verschwörungen geht. Wenn ein Roman „Schlafes Bruder“ (H) heißt, stößt man erst im zweiten Denkanlauf darauf, dass damit der Tod als Verwandter des Schlafes angesprochen wird. Ebenso verhält es sich mit dem Titel „Die Augen des ewigen Bruders“ (R). Es sind die Augen des getöteten Bruders gemeint. Eindeutig sind dagegen Überschriften wie „Tod in Venedig“ (I) und – um einen Abstecher zur Musik zu machen – „Der Tod und das Mädchen“ (E).

Ich war eine überzeugte NichtKöchin und immer stolz darauf. Lesen statt Kochen war meine Devise! Später erkannte ich die Notwendigkeit, zumindest einige Gerichte auf den Tisch zaubern zu können. Man muss ja irgendwie zu Hause überleben. Dass ich jetzt mehrmals wöchentlich in der Küche stehe und mein eigenes Gemüse einkoche, hätte ich nie für möglich gehalten. Wie es so weit kam, ist schnell erklärt: In unserem Stadtteil wurden Garten-Parzellen für den Gemüseanbau angeboten. Mein Plan war, im Licht der Sonne, auf dem grünen Felde die reifen Tomaten zu ernten – und beim Abendessen im Kreis der Lieben zu verspeisen. Dass auf 40 m2 Grund so viel wächst, hätte ich nie für möglich gehalten. Dass mein vierjähriger Sohn, statt Pflanzen zu gießen, dieselbigen lieber ausreißt und durch die Gegend schmeißt, auch nicht. Oft standen mein Mann und ich in Folge alleine auf dem Feld, zupften Unkraut, ernteten kiloweise ­Zucchini, Tomaten, Paprika und Kartoffeln. So viel Gemüse kann man zur Jause nicht vertilgen! – Diesen Sommer hab ich meine ersten Zucchini eingelegt, Tomatensugo & Karottensuppen gemacht und so weiter. Ich muss feststellen: Mit dem Gemüse hab ich mich ins eigene Fleisch geschnitten. Und? – Es hat gar nicht weh getan!


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