KiZ-ePaper 44/2016

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Nr. 44 I 3. November 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

 Die Schwestern Stefanie, Christina und Magdalena Poxrucker. KEVIN_RIESENEDER_HOANZ

3 Im Gespräch. Land und Kirchen gemeinsam für „Eine Welt“. 8 Weltrezepte. Aus Syrien. 10 Thema. Religion im US-Wahlkampf. 13 Panorama. Papst Franziskus in Lund. 18 Bewusst leben. Umgang mit dem Erinnern.

Dank-Abend mit Poxrucker-Sisters am 19. November

„Herzklopfn“ im Dom Barmherzigkeit ist nicht selbstverständlich. Zum Abschluss des Jahres der Barmherzigkeit lädt die Diözese alle, die sich im Sinne von Barmherzigkeit engagieren, zu einem besinnlichen Dankfest mit den Poxrucker-Sisters. Mit dem Christkönigssonntag endet das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr der Barmherzigkeit“. Am Vorabend, Samstag, 19. November, 20 Uhr, findet das Konzert im Mariendom statt. Der Eintritt ist frei. Nicht nur in der Kirche Engagierte sind ein-

geladen, auch alle, die in nichtkirchlichen Hilfswerken wie Rotem Kreuz, Volkshilfe und vielen anderen engagiert sind. Es gibt keine „besonderen“ Einladungen an Ehrengäste. Alle, denen Barmherzigkeit ein Anliegen ist, sind willkommen, alle auch, die Barmherzigkeit erfahren haben. Die Poxrucker-Sisters kommen selbst aus dem kirchlichen Umfeld. Seit mehreren Jahren erobern die drei Sängerinnen aus St. Ulrich im Mühlkreis die Konzertbühnen. Seite 4

28 Kultur. Etty Hillesum und Edith Stein auf der Theaterbühne. 26 Impressum.


2 Meinung Kommentare Länderzwist Die Debatte um die Mindest­ sicherung zeigt, dass guter Föderalismus eine sachge­ rechte Diskussion voraus­ setzt. Doch realpolitisch geht es darum, wer mehr un­ ter Druck steht. Das sind jene Bundesländer, die die Mindestsicherung nicht de­ ckeln oder für Zuwanderer/ Flüchtlinge kürzen wollen. Sie müssen befürchten, we­ gen der besseren Leistungen durch Zuzug immer mehr Mindestsicherungsbezieher schultern zu müssen. Fragen, ob gekürzte Standards für einzelne Gruppen gerichtlich halten und ob sie die Integ­ ration und den gesellschaftli­ chen Anschluss sozial schwa­ cher Menschen behindern, sind da zweitrangig. Auf die­ se Weise wird Föderalismus zu einem Negativ-Wettbe­ werb. Heinz Niederleitner

Dagegenhalten Schwarzmaler, Hetzer, Auf­ wiegler, Angstmacher, Ver­ schwörungstheoretiker. Sie se­ hen in allen den Gegner, den Feind, für sie lauert überall Gefahr. Ihnen zugrunde liegt ein massives Misstrauen. Tre­ ten die Angstschürer als Po­ litiker auf, ist das unverant­ wortlich. „Das Schüren von Gewaltphantasien ist ein Spiel mit dem Feuer“, sagt KAÖPräsidentin Gerda Schaffelho­ fer ganz richtig. Ihre kritische Äußerung bezieht sich auf die Rede des FPÖ-Bundespartei­ obmanns und dessen Bürger­ kriegs-Warnung in Österreich im Hinblick auf Zuwanderer. Angst machen ist fahrlässig und gefährlich. Da muss man dagegenhalten. Denn: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“. susanne huber

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KirchenZeitung Diözese Linz

Sichtverhältnisse Bei uns herrscht strahlender Sonnenschein, erzählen die Glücklichen, die oben woh­ nen. In Senken und Tälern hebt er sich oft gar nicht. Der Nebel. Und es ist die Zeit der düsteren Tage. Nässe und Dunkelheit er­ schweren die Sicht. Es ist nicht einfach, sich zurechtzufinden im Nebel. Wer unterwegs ist, tut gut daran, es langsam zu sein. Manchmal erlebt man dieses Staunen, wenn man die Nebeldecke durchstößt, oder wenn der Himmel von selber aufreißt: Wie ganz anders die Welt dann erscheint, wie schön sie von oben ist. Was von der Unter­ seite so düster und grau erschien, ist von oben von besonderem Zauber. Wie unter ei­ ner Daunendecke liegt die Landschaft da. Kein Wunder, dass man den Himmel dort oben vermutet. Schlechte Sichtverhältnis­ se bedeuten noch lange nicht, dass die Welt dahinter düster und dunkel wäre – es ist nur viel schwerer, sie wahrzunehmen.

Glauben hat mit der Fähigkeit zu tun, ge­ gen den eigenen Augenschein an das Gute zu glauben. Es gibt gute Gründe, an die grö­ ßere, die weitere Perspektive zu glauben, die sich nicht nur aus der eigenen Erfah­ rung nährt. Gott sei Dank ist Glaube nicht nur „Privatsache“, wie manche einem weis­ machen wollen. Christen und Christinnen leben auch aus den Erfahrungen anderer – gegenwärtig und über die Zeiten hin. So wissen sie vom Himmel, der über den Wol­ ken liegt.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: Diözesanbischof Dr. Alois schwarz

Zum Thema „Freier Sonntag“ Ruhe ist etwas Heiliges. Der Mensch kann sich nur dann bewusst machen, dass alles Gottes Werk ist, wenn er sich dem manchmal allzu vereinnahmenden Kreislauf der irdischen Verpflichtungen entziehen kann. Der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz äußerte sich beim Festakt der „Allianz für den freien Sonntag Österreich“, die ihr 15-jähriges Bestehen feierte. Diözese Gurk/Neumüller


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Missionar/innen zeigen, wie Kirche zur Weltkirche geworden ist

Zum Thema

Mission ist: zeigen, was man liebt Fast 500 Oberösterreicher/innen haben in den letzten 100 Jahren als Missionarinnen und Missionare gewirkt. Das Land Oberösterreich, die katholische und evangelische Kirche dokumentieren ihr Wirken. Matthäus Fellinger

Damals, erzählt Sr. Margret Obereder, redete man noch von Heidenkindern, die man missionieren müsse. Damals, das war 1957, als im bayerischen Gars am Inn der Orden der Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser gegründet wurde. Es ist der weibliche Zweig der Redemptoristen, und weil Gabriele Obereder aus Attnang-Puchheim stammt, kam sie später mit dem dort beheimateten Orden in Verbindung. Heute ist Sr. Margret Generaloberin der Gemeinschaft. Diese wirkt in Deutschland, Österreich, Japan, Bolivien, Chile und in der Ukraine. Vor allem auch mit dem Konzil hat sich das Verständnis von Mission gründlich gewandelt. „Letztlich“, so sagt es Bischof Manfred Scheuer, „geht es in der Mission darum, zu zeigen, was man liebt.“ Die Missionarinnen und Missionare haben der Mission ihr Gesicht gegeben, „sie haben sich hinaus gewagt, vor allem in der Hinwendung zu den Ärmsten und Armen, wo sonst niemand ist.“ Oberösterreichs Pioniere. Namen wie Weihbischof Alois Wagner und Eduard Ploier standen für diese Entwicklungszusammenarbeit. Was besonders bemerkenswert ist: In Oberösterreich wurde die kirchliche Entwicklungsarbeit schon seit den Sechzigerjahren vom Land Oberösterreich kräftig unterstützt. Damals haben sich viele entschieden, ihrer Berufung in ferne Länder zu folgen, um im Sinne der Christusbotschaft zu wirken und Menschen in sozialen Nöten zu helfen. Sr. Margret Obereder war von 2001 bis 2013 in der Ukraine tätig. Auch wenn nur ein ganz kleiner Bruchteil der Menschen sich taufen ließ, dankbar sind die Menschen für die Arbeit der Schwestern allemal gewesen. Das Land Oberösterreich hat nun zusammen mit der katholischen und evangelischen Kir-

che ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Verbindung Oberösterreichs mit der Weltkirche vorgelegt: In einem Sammelband sind 456 katholische und 21 evangelische Missionarinnen und Missionare, die das Wagnis Weltkirche im 20. und 21. Jahrhundert selbst eingegangen sind, portraitiert. Ursprünglich waren Andreas Reumayr von der Missionsstelle der Diözese Linz rund 250 Na-

P. Alois Ortner aus Tragwein wirkt seit 1987 auf den Philippinen. Privat

men bekannt, im Lauf der Recherchen haben sich die Zahlen mehr als verdoppelt. Mit den relativ bescheidenen Mitteln, die Oberösterreich ausgibt, würde rund 600.000 Mennschen direkt geholfen, sieht Landeshauptmann Josef Pühringer das Geld im Entwicklungsbereich besonders sinnvoll investiert. „Mission verändert unser Selbstverständis und unser Weltbild“, meinte Superintendent Gerold Lehner.

Das Buch Aktuell leben 48 Frauen und 20 Männer aus der Diözese Linz als Missionare und Missionarinnen in verschiedenen Ländern. Der Großteil davon sind Ordensleute, vier Weltpriester und ein Diakon stammen ebenfalls aus Oberösterreich. Im nun vorliegenden Buch „Mission und Entwicklungszusammenarbeit aus Oberösterreich“ sind 253 Frauen und 203 Männer porträtiert, zusammen 456 Personen aus der katholischen Kirche. 132 von diesen leben noch bzw. sind noch im Einsatz. Von der evangelischen Kirche sind 21 Porträts im Buch enthalten. Monika Würthinger, Leiterin des Diözesanarchivs, verweist auf eine Blüte der Missionsarbeit, als Ende des 19. Jahrhunderts neue Missions- und Ordensgemeinschaften entstanden, etwa die Mariannhiller und die Steyler Missionare. Geworben wurden die Missionare und Missionarinnen durch Missionszeitschriften und eigene „Reisebrüder“. Ab Ende des 19. Jahrhunderts traten die Frauenorden verstärkt auf. So legten die Franziskanerinnen von Vöcklabruck 1922 in den USA den Grundstein für eine eigene Provinz in Missouri. Die Gramastettnerin Sr. Rosa Lummerstorfer baute eine Zisterzienserabtei in Bolivien auf. Auch zwei Missionsbischöfe stammen aus Oberösterreich: Josef Rosenhammer OFM und Richard Weberberger OSB. Mission und kirchliche Entwicklungszusammenarbeit aus Oberösterreich. Hrsg. von Monika Würthinger, Andreas Reumayr und Gerold Lehner, 568 Seiten.


4 Lebendige Kirche stenogramm Bischof beim Hochschul-Tag Linz. Ethische Prinzipien sollen die Wissenschaften nicht vorrangig eingrenzen, sondern sie eher in Beziehung zueinander bringen. Dies betonte Bischof Manfred Scheuer vor zahlreichen Vertreter/innen der Linzer Hochschulen am 25. Oktober. Er selbst und der evangelische Superintendent Gerold Lehner haben zu dieser Begegnung in die Katholische Hochschulgemeinde Linz eingeladen. Scheuer sieht in der Gegenwart eine Tendenz zum Regieren durch Zahlen. „Es zählt, was wir messen oder machen können.“ Man vertraue Expertenwissen, um den politischen Meinungsstreit zu reduzieren. Ethische Fragen würden oft als sinnlos beiseite gewischt. „Aber mit Zahlen lässt sich kein Friede schließen“, nannte Scheuer die Grenzen solchen Denkens. „Was ist mit dem Antlitz der Menschen, der Schönheit, dem Eros?“ Nur aus dem Zusammenführen der verschiedenen Betrachtungsweisen entstünde Neues.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Beim Diözesantag der KMB in Wels

Die Männerbewegung packt ihre Werkzeugkiste aus Eine Art symbolischen Werkzeugkoffer für ihre Arbeit stellte die Katholische Männerbewegung (KMB) bei ihrem Diözesantag am Samstag, 29. Oktober, im Bildungshaus Schloss Puchberg vor. Eines der Werkzeuge ist das KMB-Projekt „Perlen des Lebens“. Die KMB hat erhoben, was ihren Mitgliedern besonders wichtig ist. Mitgefühl, Kooperationsbereitschaft und Fürsorge gelten den Männern als ebenso bedeutsam wie traditionelle Zuschreibungen an das Männerleben, nämlich Stärke und Durchsetzungsvermögen, betonte KMB-Diözesanobmann Bernhard Steiner. Das Werkzeug Hoffnung. Als wichtiges Werkzeug nannte Steiner die Hoffnung. „Wir setzen es ein, wo Ängste geschürt werden, wo Menschen mit dieser Angst in die Hände von neuen starken Männern oder Frauen getrieben werden, die die Welt retten sollen, meinte Steiner – und verband dies mit einer Distanzierung vom Kongress „Verteidiger Europas“, der zur selben Stunde in Linz stattfand. Als unscheinbares Werkzeug gilt den Männern die Gelassenheit: „Wir

setzen es ein gegen die Lust an Skandalisierung und gezielte Falschinformationen“, erklärte Steiner. Schließlich gehe es um das Werkzeug Menschenwürde. „Menschenwürdiges Leben muss in Österreich für alle Menschen möglich sein.“ Besonders gelte dies für Randgruppen der Gesellschaft. Eine Deckelung der Mindestsicherung hält die KMB daher für unangebracht. Sorge um ländlichen Raum. Bischof Manfred Scheuer ermunterte die Männer, ihre Werkzeuge auch für die Entwicklung des ländlichen Raumes einzusetzen. „Die Absiedelung aus dem ländlichen Raum macht mir Sorge“, meinte er. Wo die Landwirtschaft stirbt, sterben auch die Regionen, dort stirbt auch der Tourismus, so die Erfahrung des Bischofs aus seiner Zeit in Tirol. „Abschiedlich leben“. Besonderes Augenmerk legte der Diözesantag auf den Beginn und das Ende des Lebens. Dazu gab der Autor und Lebensbegleiter August Höglinger Impulse. Männer haben in der Welt nicht nur etwas zu schaffen, sie gehen auch einen inneren Weg, meinte Höglinger. Besonders

Dankfest im Dom zum Ende des Jahres der Barmherzigkeit

Schlusspunkt mit Herzklopf´n Linz, Attnang. Mit dem Christkönigsonntag endet das vom Papst ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Bereits bei der Abendmesse am Sonntag, 13. November, wird Bischof Manfred Scheuer die Heilige Pforte im Linzer Mariendom schließen (18.15 Uhr). Am Samstag darauf, den 19. November, findet unter dem Titel „Herzklopfn“ das Dankfest mit den Poxrucker-Sisters im Dom statt (20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr – siehe Titelseite). Das Heilige Jahr endet damit auch an den anderen Orten in der Diözese Linz, in denen „Heilige Pforten“ eingerichtet wurden: in Berg bei Rohrbach, Maria Schmolln, Maria Puchheim und Adlwang.

Barmherzigkeit in der Kunst. Im Maximilianhaus neben der Wallfahrtskirche Puchheim ist noch bis 12. Dezember die Ausstellung „Barmherzig“ zu sehen. 31 Künstlerinnen und Künstler haben Werke zum Thema geschaffen: Von Skulpturen, Malereien bis hin zu Videos sind zu erleben. Am 13. Dezember um 19 Uhr, schließt diese Ausstellung mit einer spirituellen Führung.

„Angenommen sein“ nennt Margit Leeb ihr Wandbild in der Ausstellung im Maximilianhaus. Willi Seufer-Wasserthal


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Oberösterreich 5

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Auf einen Blick Für den freien Sonntag Vor 15 Jahren wurde die ­Allianz für den freien Sonntag gegründet. Das wurde am 24. Oktober 2016 mit einem Festakt in Salzburg gefeiert. Bischof Alois Schwarz erinnerte daran, dass der Sonntag nicht bloß ein „Frei von“ bedeute, sondern vor allem ein „Frei für – frei für die Menschen“. Der arbeitsfreie Sonntag wurde in den letzten Jahren regelmäßig in Frage gestellt. Aktuell hat die Welser Marketing & Touristik GmbH um eine Öffnung an fünf Sonntagen im Rahmen der „­Welser Weihnacht“ angesucht. Im letzten Jahr wurde das Ansu-

Nägel mit Köpfen. Beim Nageln zugunsten von SEI SO FREI war Treffsicherheit gefragt.

in der zweiten Lebenshälfte tritt das Sein gegenüber dem Haben in den Vordergrund. Jetzt geht es nicht mehr darum, eine Frau zu haben, sondern Mann zu sein, nicht Kinder zu haben, sondern Vater zu sein. Vielen Männern und Frauen fällt es schwer, ihre Endlichkeit anzunehmen. Sie verniedlichen und verdrängen sie. Männer täten alles, um ihren allmählichen Kräfteabbau zu

kiz/mf

kaschieren, Frauen beobachteten ihre Männer sehr genau, aus Sorge vor frühzeitiger Pflegebedürftigkeit. Es gehe darum, das Ende rechtzeitig zu bedenken – und für den Todesfall ein Testament und die letzte Wünsche aufzuschreiben und für Angehörigen leicht zugänglich zu halten. Es geht darum, so Höglinger, „abschiedlich zu leben“. Das Leben loslassen könne man auch üben.

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Die Katholische Frauenbewegung Ö (kfbö) ist neues Mitglied der Allianz: (v.l.n.r.) Gewerkschaftssprecher Franz Georg Brantner, Eva Oberhauser und Veronika Pernsteiner, kfbö, Bischof Alois Schwarz. KAroline Bloderer

chen genehmigt. „Wir sehen eine schleichende Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags“, so Christian Öhler, Sprecher der Allianz Oberösterreich. Dem Bündnis gehören über 50 Organisationen u.a. aus dem Familienbereich sowie Freiwilligenorganisationen, Kirchen und Gewerkschaften an.

Papst will Revolution für die Welt Wels-Schloss Puchberg. Diese Impulse soll­ ten viel breiter diskutiert werden. Das war die einhellige Meinung vieler, die am 27. Oktober zum Dialogabend von Bio Austria „Der Papst und die Landwirtschaft“ in das Bildungshaus Puchberg gekommen waren. Papst Franziskus fordert nicht weniger als eine „mutige kulturelle Revolution“, die nicht in ein paar kleinen Schritten getan ist, sondern eine wirkliche große Veränderung bedeutet, stellte Prof. Michael Rosenberger bei der sehr gut besuchten Begegnung dar. Diese Revolution bedeute auch eine Veränderung des Lebensstils: „Es kann nicht sein, dass Konsum alles ist, der eigentliche Wert des Lebens liegt anderswo“, so Rosenberger. Dabei plädiert der Papst für kleinbäuerli-

Alle Geschöpfe sind nach Papst Franziskus in das „ewige Leben“ einbezogen. Das ruft nach Achtung für alles, was lebt. Budimir Jevtic/Fotolia

che Strukturen auf der Welt – und für eine Veränderung der Spielregeln im Welthandel. Rosenberger hob den fast zärtlichen Ton im Papstschreiben „Laudato si’“ hervor, mit dem er für eine ökologische Umkehr zugunsten aller Geschöpfe wirbt.

Bank für Gemeinwohl in Linz Die Bank für Gemeinwohl BfG hat in Linz ein Regionalbüro eröffnet. Hier können sich potentzielle Genossenschaftsmitglieder über die Möglichkeiten zum Mitgründen informieren. XX Büro in der Friedensakademie, Raimundstraße 17, donnerstags, 17 bis 19 Uhr, www.mitgruenden.at


6 Lebendige Kirche stenogramm Flüchtlinge mit Diakonen verbunden Bildungshaus Puchberg. Die Herbsttagung der ­Diakone und ihrer Ehefrauen stand unter dem Thema „Flucht und Asyl: Integration konkret“. Daniela Burtscher, verantwortlich für das Projekt „Integrationsbegleitung“ in der Caritas OÖ, informierte über Beispiele gelungener Integrationsbegleitung. Beeindruckend ist beispielsweise, dass nicht wenige Pfarren leerstehende Wohnungen anmieten und diese dann anerkannten Flüchtlingen leistbar und mit Betreuung zur Verfügung stellen. Es gibt pfarrliche Aktivitäten speziell zur Betreuung von Familien in Kooperation mit Caritas und Diözesanfinanzkammer. Auch stehen Pfarren für Flüchtlinge als Arbeitsstelle im Rahmen ihres „freiwilligen Integrationsjahres“ zur Verfügung. „In der Begegnung und Erfahrung mit konkreten Menschen verringert sich Angst und entsteht Vertrauen“, sagte Wilfried Scheidl, Leiter der Regionalcaritas OÖ, im Blick auf die Asylwerber im Land. Diakone sind aufgrund ihres Auftrags zur dienenden Nachfolge Jesu ­Christi hingeordnet auf Flüchtlinge. Viele Diakone und ihre Frauen waren und sind auch für Asylwerber/innen bzw. Flüchtlingen engagiert. Diakonenweihen. Am 29. Ok­tober 2016 wurden Martin Kapplmüller in Schwertberg und am 30. Oktober Mag. Josef Krasser in Linz-Heiligste Dreifaltigkeit zu Ständigen Diakonen geweiht. Aufgrund des vorgezogenen Redaktionsschlusses wegen Allerheiligen berichtet die KiZ erst in Nummer 45, ebenso wie über die Diakonenweihen im Stift Schlierbach, wo P. Markus Zimmermann OCist und P. Josaphat Pham Van Duy OCist am 30. Oktober 2016 geweiht wurden.

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Essenausgabe an bedürftige Menschen im Dekanat Linz-Süd

Tischlein deck dich Um nur 1 Euro bekommen Menschen mit geringem Einkommen dank des neuen Sozialprojektes „Tischlein deck dich“ eine warme Mahlzeit. Es startet im November in der Pfarre Linz-St. Peter im Stadtteil Spallerhof. „Tischlein deck dich“ ist ein Projekt von mehreren Pfarren im Dekanat Linz-Süd. Die Pfarrgemeinden haben die Initiative ergriffen, weil es immer mehr bedürftige Menschen gibt, für die schon ein warmes Mittagessen schwer leistbar ist. Drei Mal pro Woche (Dienstag, Mittwoch und Donners-

tag) wird es im Pfarrzentrum von Linz-St. Peter am Spallerhof einen kleinen Mittagstisch für Menschen mit geringem Einkommen geben. Start des Projekts wird der 8. November sein. Lebensmittel-Spenden. Projektverantwortlicher Richard Gödl wird dafür mehrmals in der Woche Lebensmittelspenden bei Firmen einsammeln. Jeweils am nächsten Tag werden sie von einem Team von freiwilligen Helfer/innen zu warmen Mahlzeiten verkocht. Eine Mahlzeit kostet 1 Euro. „Wir sind grundsätzlich für alle Bedürftigen offen“, sagt Richard Gödl. Er sieht das Projekt auch als Plattform zum Gedankenaustausch und zu ungezwungener Begegnung. „Durch die Begegnung am Mittagstisch kann tiefer liegende Not angesprochen und gewendet werden“, sagt Gödl. Somit soll „Tischlein deck dich“ zum Treffpunkt werden, an dem es Tipps bzw. Adressen gibt, an die man sich in schweren Lebenslagen wenden kann. Paul Stütz

Eine warme Mahlzeit. Nicht alle Menschen können sich das leisten. Fotolia/highwaystarz

Zur Verstärkung des Ehrenamtlichen-Teams werden noch kochbegeisterte Menschen gesucht. Wer Interesse hat, kann sich an die Pfarre LinzSt. Peter (Wallenbergstraße 18) unter der Tel. 0732/34 14 42 wenden.

hörmandinger

n Kath. Pfarre Obertraun – Krippenstein. 50 Bergfreunde trafen sich am Nationalfeiertag bei Nebel und Nieselregen zur traditionellen Bergmesse bei der Heilbronnerkapelle am Krippenstein. Sie wurde zum Gedenken an die 13 Schüler und Lehrer aus Heilbronn errichtet, die am Karfreitag 1954 bei einem Schneesturm

ums Leben gekommen waren. Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor Obertraun musikalisch mitgestaltet. Pfarrer Johann Hammerl aus Bad Goisern wünschte in seiner Predigt den Gläubigen, dass sie hier wie für die Jünger am Berg Tabor Momente erleben, wo sich der Himmel für die Erde öffnet. Hörmandinger


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Pfarren & Regionen 7

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stenogramm Jugendhaus Schacherhof. Einen Tag lang verwandelt sich das Jugendhaus Schacherhof in Seitenstetten (Niederösterreich) in den französischen Jugendbegegnungsort Taizé. Der „Tag wie in Taizé“ findet am Samstag, den 5. November, ab 8 Uhr statt. Für alle, die nicht den ganzen Tag teilnehmen, gibt es die Möglichkeit, zum öffentlichen Taizé-Abendgebet am 5. November um 19.30 Uhr ins Jugendhaus zu kommen (dafür ist keine Anmeldung erforderlich).

Präsentieren Friedshofsführer: Johannes Eberl (links) vom Heimatverein Ischl, Autor Kurt Eckel.

Friedhof mit Promi-Faktor Der schönste Friedhof der Welt befindet sich in Bad Ischl. Das hat zumindest die Schriftstellerin Hilde Spiel (1911–1990) gemeint, die hier ihre letzte Ruhestätte fand. Ein neues Buch unterstreicht nun jedenfalls die Geschichtsträchtigkeit des Friedhofes der Kaiserstadt. Mit detaillierten Fakten erinnert es an die vielen Pro-

Dank für den Kirchenbeitrag Mühlheim am Inn. Die Pfarre Mühlheim feierte am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2016 den Abschluss der Außenrenovierung ihrer Kirche. Der Tuffstein des Turmes wurde gereinigt und saniert, der obere Teil des genau 400 Jahre alten Turms in Tuff wieder freigelegt, andere Teile neu verputzt. Auch das Langhaus und die Sakristei wurden neu verputzt. Die Kostenschätzung beträgt etwa 372.000 Euro. Die Diözese Linz beteiligte sich mit einem Viertel des Betrags. „Im Namen der ganzen Pfarre möchte ich mich bei allen Kirchenbeitragszahlerinnen und -zahlern der Diözese herzlich bedanken“, sagt Pfarrer Franz Strasser. Den Großteil der

minenten, die in Bad Ischl begraben sind. Der Verein „Zur Erinnerung“ überträgt diesen Friedhofsführer zudem in den digitalen Bereich. So ermöglichen QR-Codes an beinahe 100 Grabstätten das Auffinden der Gräber und die Informationen über darin bestattete Persönlichkeiten. Bild: Hörmandinger

verbliebenen Kosten brachte die Pfarre durch jahrelanges Sammeln auf. Darüber hinaus leisteten die Bewohner/innen an die 1000 Robotstunden. pfarre

XX Infos und Anmeldung unter ­jugendhaus@schacherhof.at, www.schacherhof.at

Traun. „Gott im Spiel – Wir am Ball?“ Unter diesem Motto lädt die Diözesansportgemeinschaft (DSG) Traun am Sonntag, 6. November, ab 11.15 Uhr zu einer Diskussion mit LASK-Präsident Siegmund Gruber ins Pfarrheim Traun (Johann-Roithner-Straße 3). Davor findet um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche Traun ein Sportlergottesdienst statt. Anlass ist der heurige Sportlerbesinnungstag der DSG in Ober­ österreich.

Termine Linz-Solar City. Am Freitag, 4. November, ab 19 Uhr steigt das Akustik-Festival im Begegnungszentrum Elia/Solar City (Pegasusweg 1–3, 4030 Linz). Trevor Sewell, ein britischer Bluesgitarrist tritt mit einem speziellen Akustik-Konzert auf. Beim Festival ebenfalls vertreten ist Seeking Raven, ein Musikprojekt des deutschen Multiinstrumentalisten János Krusenbaum. Abgerundet wird die Veranstaltung von Trikustix, einer Linzer Formation, die diesmal mit Oldies der anderen Art den Saal rocken wird! Die freiwilligen Spenden des Eintritts kommen via Sozialfonds der Pfarre Bedürftigen zugute.

Seeking Raven spielt beim Akustik-Festival in der Linzer Solar City.


8 Bewusst leben Syrien – ein Land im Krieg

3. November 2016

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Eine traditionelle syrische Spezialität

Mit Liebe gekocht Abdullah Fawal ist ein Profi. Ein Kochprofi. Und er geht mit Herz und Seele daran, wenn er köstliche Gerichte zubereitet. Momentan ist der junge Syrer dabei, sich in Salzburg eine neue Zukunft aufzubauen und seine Träume zu verwirklichen.

Seit dem Jahr 2011 herrscht in Syrien, ein Land mit 18 Millionen Einwohnern, Bürgerkrieg. Auslöser waren friedliche Demonstrationen im März gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad im Zuge des Arabischen Frühlings, welche von der Armee blutig niedergeschlagen wurden. Hunderte Menschen starben. Der Konflikt zwischen den Truppen der Regierung und Kämpfern verschiedener Oppositionsgruppen eskalierte mehr und mehr. Mit der anhaltenden Auseinandersetzung gewann auch eine wachsende Einflussnahme von Interessengruppen aus dem Ausland an Bedeutung. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen wurden seit Beginn des Krieges 400.000 Menschen getötet. Rund 11,6 Millionen Syrer sind auf der Flucht.

3 von 6 > Teil Nächste Woche: Peru

susanne huber

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ie Küche, in der gekocht wird, ist klein. Doch „das macht nichts“, sagt Abdullah Fawal. Auf die Größe der Küche komme es nicht an. Vielmehr zählt die Qualität der Produkte. Und dass man sie mit Liebe zubereitet. Das Gericht – Auberginen mit Reis und Hühnchenfleisch – ist eine traditionelle syrische Spezialität, Makluba (Eintopf) genannt. „In Syrien wird das in den Familien vor allem am Wochenende, am Freitag und Samstag, sehr gerne gegessen. Meine Mutter hat es auch oft zubereitet, als ich noch daheim war“, erzählt der junge Syrer. Das typisch Syrische daran sind die Gewürze wie Zimt, Kardamom und Muskatnuss; die Mandeln, deren leicht bitter-süßlicher Geschmack der Speise eine besondere Note verleihen; und die Art des Servierens. Aber dazu später. Profi. Abdullah ruht in sich und ist ganz bei der Sache. Jeder Handgriff sitzt. Man erkennt sofort, dass hier ein Profi am Werk ist. Den Beruf hat er in seiner syrischen Heimatstadt Lattakia in einer fünfjährigen Fachschulausbildung gelernt und seine Kenntnisse in Luxushotels und Restaurants vertieft. Beim Kochen mit dem Syrer spürt man, dass er wirklich mit Liebe darangeht, sich den einzelnen Zutaten zu widmen. Während Abdullah die Auberginen in Scheiben schneidet, verrät er, dass er diese Frucht und auch Mandeln besonders gerne mag. „Als Kind war es zu Hause immer meine Aufgabe, die Haut von den blanchierten Mandeln zu lösen.“

Familie. Während die Suppe köchelt und es herrlich nach all den Gewürzen duftet, beginnt der 24-Jährige aus seinem Leben zu erzählen. „Ich bin aus meiner Heimat weggegangen, weil ich nicht im Krieg kämpfen wollte. Es gab für mich keine andere Möglichkeit, als zu fliehen.“ Zunächst ging er 2013 nach Ägypten, gemeinsam mit seinem Bruder Khaled, der mittlerweile in Deutsch-

land lebt. Die Eltern, die fünf Schwestern und noch ein Bruder blieben in Syrien. „Sie sind sehr traurig darüber, dass wir schon so lange weg sind. Sie dachten, es würde höchstens ein paar Monate dauern. Nun sind es bereits drei Jahre. Kontakt haben wir nur per Internet und Handy“, sagt Abdullah bedrückt. Übers Meer. In Alexandria hat der 5-SterneKoch ein kleines Fast-Food-Restaurant aufgebaut. Als die Situation in Ägypten immer konfliktgeladener wurde, entschied sich Abdullah 2014 übers Meer nach Italien zu flüchten. „Es war ein kleines Boot, 24 Meter lang, mit 450 Leuten drauf. Es gab wenig Wasser, wenig Essen, es war oft gewittrig und in der Nacht sehr kalt, man konnte nicht richtig schlafen, weil kein Platz war.“ Alles, was Abdullah damals bei sich hatte, waren eine Umhängetasche mit seinen Papieren, seinem Pass, ein bisschen Geld, einer Kette und ein paar Fotos von seinen Eltern. Nach 13 Tagen gefährlicher Überfahrt landete er auf Sizilien. Von dort ging es nach Mailand und in Folge nach Österreich. Es geht voran. Ein Jahr und vier Monate hat es gedauert, bis der Syrer endlich seinen Asylbescheid bekam. Es war eine schwierige Zeit, sagt Abdullah. Doch nun geht es voran. Seit ein paar Monaten arbeitet er als Koch beim „Ludwig“, einem Burger-Restaurant in der Stadt Salzburg und gibt nebenbei Kochkurse für Schüler. Abdullah, der die deutsche Sprache schon sehr gut beherrscht, ist zielstrebig, er weiß genau, was er will. Sein Traum ist eine eigene Cateringfirma „oder ein orientalisches Restaurant. Ganz klein, mit fünf Tischen, wo ich zudem auch ein Catering machen kann.“ „Das Essen ist gleich fertig“, verkündet Abdullah lächelnd. In der kleinen Küche werden die letzten Handgriffe vor dem Servieren getätigt. Der in einem Kochtopf geschichtete Reis mit Auberginen wird fest angedrückt und gekonnt auf einen großen Teller gestürzt. Abdullah garniert mit Hühnchenfleisch und Mandeln und bittet zu Tisch.

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Auberginen mit Reis und Hühnchenfleisch Zutaten für 4 Personen: 500 g Langkornreis, 600 g Hühnerbrust oder Hühnerkeulen, 600 ml Hühnersuppe, 1 Aubergine, 1 Zwiebel, 100 g Mandeln ohne Schale, 1 Zimtstange, 5 g Salz, 5 g Pfeffer gemahlen, 5 g Kardamom gemahlen, 5 g Muskatnuss, 4 Lorbeerblätter, 75 g Sonnenblumen- oder Rapsöl, 30 g Butter. Zubereitung: Hühnerbrust in Streifen schneiden. Suppe für den Reis: Hühnerfleisch mit Lorbeerblättern, Zimtstange, Zwiebel, Pfeffer, Salz, eine Prise Kardamom und Muskat in 600 ml kochendes Wasser geben und 40 Minuten köcheln lassen. Wenn das Hühnchen gar ist, das Fleisch und die anderen Zutaten aus der Suppe nehmen, Schaum abschöpfen. Langkornreis in Wasser 20 Minuten einweichen, danach in einen Topf geben, die Suppe dazu und leicht köcheln lassen, bis sich der Reis vollgesaugt hat. Die in Scheiben geschnittenen Auberginen in einer Pfanne mit reichlich Öl frittieren und immer wieder wenden. Danach die Auberginen mit Küchenpapier abtupfen, salzen. 30 g Butter erhitzen und die Auberginen darin schwenken. 40 ml Öl erhitzen, die Mandeln darin rösten, immer wieder wenden. Reis und Auberginen Schicht für Schicht in einen Topf geben, mit Salz, Kardamom, Muskat und schwarzem Pfeffer würzen. 600 ml Suppe dazugeben und 5 Minuten bei hoher Temperatur kochen, dann 10 Minuten zugedeckt bei schwacher Hitze weiterköcheln lassen. Nicht umrühren. Zum Schluss fest andrücken und den Inhalt des Topfes auf einen großen Teller stürzen. Mit Hühnerfleisch und gerösteten Mandeln garnieren. XX Tipp: Mit knackigem Salat servieren. Abdullah Fawal beim Zubereiten einer typisch syrischen Speise.

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Wahlkampf ohne Moral Mit Spannung wird in den Vereinigten Staaten von Amerika erwartet, wer am 8. November das Rennen um das Amt des US-Präsidenten machen wird und Barack Obama nachfolgt. Das Niveau im Wahlkampf sei nicht gerade hoch und auch Religion spiele dabei keine markante Rolle, sagt der katholische Sozialethiker Kurt Remele.

interview: susanne huber

Ethik und Moral scheinen im Wahlkampf abhandengekommen zu sein. Wie sehen Sie das? Kurt Remele: Ethik und Moral haben einen

Tiefpunkt erreicht und auch Religion spielt bei diesen US-Wahlen keine besondere Rolle. Durch das Fernsehen und die neuen sozialen Medien hat sich im Laufe der Zeit der Charakter von Wahlen verändert. Um Erfolg zu haben, müssen die Kandidaten als Selbstdarsteller fungieren. Zunehmend sind die Werbebotschaften kürzer geworden. Es kommt nicht darauf an, sachlich zu debattieren, sondern seine Botschaft und auch seine Lügen in kurzen Soundbites publikumswirksam zu vermitteln. Es gibt keine differenzierte Diskussion über Themen wie Krankenversicherung, Waffenbesitz oder Einwanderungspolitik. Es ist nicht mehr möglich zu sagen, in diesem oder jenem Punkt hat der Gegenkandidat ein Stück weit Recht. Es geht darum, den anderen niederzumachen. Warum spielt Religion so eine geringe Rolle bei den Wahlen? Kurt Remele: Die USA sind zwar immer noch

Dr. Kurt Remele ist Theologe und Professor am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre der Karl-Franzens-Universität Graz. universität graz

ein religiöseres Land als alle europäischen Gesellschaften, außer vielleicht Polen, aber an sich geht der Trend weg von organisierter Religion. Bei den meisten jungen Leuten hat sie zunehmend immer weniger Stellenwert. Dreißig Prozent der unter 30-Jährigen in den USA gehören schon keiner Religionsgemeinschaft mehr an und erklären sich als Religionskomponisten, die ihre Weltanschauung aus verschiedenen Bestandteilen zusammenstellen. Auch die Zahl der Atheisten steigt in den USA.

Wie kann man sich erklären, dass Donald Trump trotz seiner frauenverachtenden Äußerungen nach wie vor Unterstützer hat? Kurt Remele: Es gibt Untersuchungen, die

zeigen, dass weiterhin für viele rechtskonservative Christen, darunter viele Evangelikale, aber auch Katholiken, die gesetzliche Freigabe der Abtreibung, die Eheschließungsmöglichkeit homosexueller Menschen und die Einschränkung des Waffenbesitzes die weitaus größten, sogar einzigen gesellschaftlichen Übel darstellen. Diese Anliegen, so meinen sie, sind bei Trump besser aufgehoben. Aber auch andere Bevölkerungsgruppen, etwa Multimillionäre, stehen hinter ihm. Dazu zählen sicher nicht die Hispanics, die Einwanderer aus Lateinamerika … Kurt Remele: Nein, sie wurden von ihm

durch seine rassistischen Äußerungen verleumdet. Deshalb haben sich viele von ihnen zusammengetan, um gegen Trump zu protestieren und ihn zu verhindern. In den Südstaaten allerdings, wo Kohleabbau betrieben wird, der durch Obama und auch Clinton wegen der Klima- und Energiepolitik gestoppt werden soll, sind die Betroffenen für Trump, der ihnen Arbeitsplätze zugesichert hat. Das sind vor allem die Modernisierungsverlierer, die durch den sozialen und ökonomischen Strukturwandel Geschwächten. Sie hoffen, dass Trump sich als Wirtschaftsgenie erweist, Mauern baut, abschottet und dadurch Arbeitsplätze sichert. Wobei das Anliegen, Arbeitsplätze zu sichern, die Wirtschaft zu stärken, sich für


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Thema 11

3. November 2016

Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump beim TV-Duell.

genügend Auskommen einzusetzen, haben beide Kandidaten im Programm, aber in unterschiedlichen Kontexten. Wie schätzen Sie die Haltung der katholischen Bischöfe im Hinblick auf den Wahlkampf ein? Kurt Remele: Die meisten der katholischen

Bischöfe in den USA sind von beiden Präsidentschaftskandidaten nicht besonders begeistert. Interessant ist, dass sich bei vergan-

„Es wäre zu begrüßen, dass das mächtigste Amt der westlichen Welt erstmals eine Frau innehat.“ Kurt remele

genen Wahlen vor allem rechtskonservative katholische Bischöfe oft sehr stark in den Wahlkampf eingemischt haben, genau geschaut haben, welche Aussagen machen die einzelnen Kandidaten zu verschiedenen Themen wie Abtreibung, Homosexuellen-Ehe und Verhütungsmittel auf Krankenschein. Das scheint jetzt nicht der Fall zu sein. Womit hängt das zusammen? Kurt Remele: Einerseits mit der Person

Trump. Diesmal wird den katholischen Bischöfen stärker bewusst, es kommt nicht nur auf die Themen an, sondern auch auf die

reuters

Persönlichkeit des Präsidenten, dem man zutraut, dass er ein Land führen kann und auch weltpolitisch kein großes Risiko darstellt. Es geht auch um eine Tugendethik. Insofern hat selbst eine beträchtliche Anzahl an konservativen Leuten und sogar Republikanern Vorbehalte gegen Trump, weil er eine unberechenbare Persönlichkeitsstruktur hat, die für einen Präsidenten nicht unproblematisch ist. Und andererseits? Kurt Remele: Es hängt auch mit einem gewis-

sen neuen Akzent zusammen, den der Papst durch seine Bischofs- und Kardinalsernennungen gesetzt hat. Heuer im Oktober entschied sich Papst Franziskus, den Erzbischöfen Blase Cupich von Chicago und Joseph Tobin aus Indianapolis die Kardinalswürde zu verleihen, dem erzreaktionären Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput, aber nicht. Er korrigiert damit die Linie seines Vorgängers. Cupich und Tobin vertreten innerkirchlich eine reformoffene Position, und wie Papst Franziskus setzen sie sich für die Rechte von Menschen auf der Flucht ein. Sie halten derzeit eine Lehrveranstaltung über die US-Präsidentschaftswahl 2016. Zu Ihren Studenten/innen zählen auch US-Amerikaner/innen. Wie ist deren Sicht auf die Wahlen? Kurt Remele: Auch bei den jungen Leuten

fehlt es an Enthusiasmus für einen Kandidaten. Das war bei der Wahl Obamas vor acht und vor vier Jahren ganz anders. Sehr viele junge Menschen hoffen, dass Trump ver-

hindert wird und sie werden Hillary Clinton wählen. Sie sagen, wir dürfen keine psychisch und politisch problematische Person zum Präsidenten wählen. Clinton garantiert doch, dass die USA auf der Bahn fortfahren, die in den letzten acht Jahren beschritten wurde, nämlich ein offenes, liberales Land zu bleiben mit einer gewissen grundsätzlichen Sozialgesetzgebung. Diese ist jedoch meiner Meinung nach immer noch sehr mangelhaft in den Vereinigten Staaten, aber durch Obama zumindest im Gesundheitsbereich etwas besser geworden. Clinton will das fortsetzen. Wer denken Sie wird gewinnen? Kurt Remele: Es schaut ganz nach Hillary

Clinton aus. Sie ist eine erfahrene Politikerin, sie kennt das Geschäft und sie ist sicher auch weltpolitisch die bessere Wahl. Und es wäre zu begrüßen, dass das mächtigste Amt der westlichen Welt erstmals eine Frau innehat. Ihre Chancen stehen gut, Präsidentin zu werden. Michelle Obama hat sich in einer Rede gegen Trumps vulgäre Aussagen und seine Frauenfeindlichkeit gestellt. Wäre sie in Zukunft eine geeignete Präsidentin? Nach einer vielleicht weißen Staatsfrau in Folge eine schwarze Präsidentin? Kurt Remele: Sie ist eine sehr kluge Frau.

Ich kann mir schon vorstellen, wenn künftig eine überzeugende Kandidatin auftritt – ob Michelle Obama oder eine andere –, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in naher Zukunft eine schwarze Präsidentin haben werden. Zumindest früher, als die Kirche eine schwarze Päpstin haben wird.

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12 Panorama stenogramm Konservieren. Von „erheblichen Fortschritten“ in den letzten Jahren bei der Inventarisierung von Messgewändern oder pfarrlichen Einrichtungen haben die österreichischen Diözesankonservatoren bei ihrem Treffen in St. Pölten berichtet. An die Pfarren richteten die Diözesankonservatoren die Bitte, bei Restaurierungsvorhaben oder Diebstählen die Diözesen rechtzeitig und rasch zu informieren.

3. November 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Nach „Amoris laetitia“

Papst-Kritik an römischem Familien-Institut Papst Franziskus hat das römische „Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie“ zu einer Neuorientierung aufgerufen. Die Einrichtung, die als Denkfabrik der traditionellen kirchlichen Morallehre gilt, müsse „die nötige Öffnung der Intelligenz des Glaubens für die seelsorgerische Aufgabe des Nachfolgers Petri unterstützen“, sagte er vergangene Woche in einer Audienz für die Angehörigen des Instituts. Es gehe darum, auf Ebene der Lehre und der Seelsorge die Wahrheit und Schönheit des Schöpfungsplans Gottes für die heutige Zeit zu lesen und zu

interpretieren, sagte der Papst in seiner Ansprache. Ablehnung. Im Umfeld der zwei Bischofssynoden über Ehe und Familie (2014/15) hatten sich Vertreter des Instituts wiederholt ablehnend über Veränderungen oder Weiterentwicklungen der kirchlichen Morallehre geäußert – insbesondere in Bezug auf den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Der Papst entschied damals, keinen Vertreter der konservativen Einrichtung zur zweiten, größeren Synode einzuladen.

Archäologische Entdeckung

Überraschender Papyrusfund in Israel Kirchliche Kunst gehört geschützt. Ein Beitrag dazu ist ein gutes Inventar. nie

Ökumene. Ein gemeinsames Zeichen gelebter Ökumene setzt die Herbstvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz in Eisenstadt: Erstmals finden aus Anlass des nächstjährigen Reformationsjubiläums ein gemeinsamer Gottesdienst und ein Studientag der Bischöfe mit Spitzen der lutherischen, reformierten und methodistischen Kirche statt. Der Gottesdienst wird am Dienstag, 8. November, um 18 Uhr in der evangelischen Kirche in Rust gefeiert. Die Gläubigen sind dazu sowie zum anschließenden Empfang im Ruster Seehof eingeladen. Erratum. In unserer letzten Ausgabe hat sich leider ein kleiner Fehler eingeschlichen: Beim Kommentar „Gott aus dem Spiel der Politik lassen“ wurde die E-Mail-Adresse des Autors irrtümlich fehlerhaft angegeben. Wir ersuchen, den Fehler zu entschuldigen. Die richtige Adresse lautet: XX heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

Einen Papyrus mit der frühesten außerbiblischen Nennung Jerusalems haben israelische Archäologen präsentiert. Er stammt aus der judäischen Wüste und ist rund 2650 Jahre alt. Der Text lautet: „Von der Magd des Königs, aus Na‘arat, Weinkrüge nach Jerusalem“. Er überrascht mit einem unüblichen Status einer Frau in der Verwaltung des Königreichs Juda. Die Archäologen ghoffen auf weitere Funde.

Heinz Hödl, KOOGeschäftsführer, fordert eine „transparente längerfristige Planung der EZA-Mittelerhöhung“ in Österreich. KOO

Der Papyrus mit dem althebräischen Text.

Reuters

EZA-Mittel für das Inland

Österreicher/innen für christliches Land

Kritik an der Tätigkeit der österreichischen Regierung in Sachen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) hat die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) geäußert. Der jüngste Positivtrend bei den öffentlichen Ausgaben für EZA gehe vor allem auf die Miteinberechnung der Flüchtlingshilfe im Inland zurück. Das sei zwar erlaubt, aber „nicht Sinn der Sache – so fördern manche EU-Länder in erster Linie sich selbst“, kritisiert KOO-Geschäftsführer Heinz Hödl.

„Österreich ist ein christliches Land und sollte es auch bleiben“: Dieser Aussage stimmen 51 Prozent der Österreicher/innen laut einer IMAS-Umfrage „sehr stark“ zu, weitere 25 Prozent „einigermaßen stark“. Drei von vier Befragten ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen christliche Werte an Schulen und Kindergärten zu vermitteln. Acht Prozent besuchten zuletzt regelmäßig den Gottesdienst, 1973 waren es noch 25 Prozent. Drei Fünftel der Bevölkerung sind dafür, den Zölibat abzuschaffen und auch Frauen die Priesterweihe zu ermöglichen.


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Panorama 13

3. November 2016

Der Reformator und der Papst. Franziskus und die auf Luther zurückgehenden Kirchen kommen einander näher.

Reuters

Wichtiger Schritt in der Ökumene Es war das erste Mal, dass Katholiken und Lutheraner auf dieser Ebene gemeinsam den Reformationstag begangen haben: Gemeinsam mit dem Präsidenten des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Younan, und dem Generalsekretär Martin Junge feierte Papst Franziskus am Montag im schwedischen Lund einen Gottes-

dienst. Danach fuhr man gemeinsam zu einer ökumenischen Großveranstaltung ins Stadion von Malmö. Das Motto lautete: „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“. Im Vorfeld hatte es Hoffnungen auf eine Annäherung der Kirchen beim Abendmahl gegeben (bezeichnenderweise heißt „Gemeinschaft“ im Englischen „communi-

Luther-Medaille für Lehmann Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Marienkirche eröffnete die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Montag, dem Reformationstag, ihre Feiern zum Reformationsjubiläum. Aus der Ökumene wirkten der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch und der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos mit. Im Anschluss daran fand im Konzerthaus am Gendarmenmarkt der staatliche Festakt mit der Rede von Bundespräsident Joachim Gauck statt. Dabei wurde dem früheren Vorsitzenden

der Deutschen Bischofskonferenz und ehemaligen Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Martin-Luther-Medaille verliehen. Damit würdigt die EKD nach eigenen Angaben Lehmanns „einzigartige Verdienste um die Ökumene in Deutschland“. Mit den Feiern startete ein bis zum 31. Oktober 2017, dem 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags des Reformators Martin Luther, dauerndes Festjahr mit ökumenischem und europaweitem Programm. XX Siehe auch www.luther2017.de

on“). Diese waren auch von Vertretern des Einheitsrates im Vatikan genährt worden. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe war die ökumenische Feier in Lund noch nicht abgeschlossen. Papst Franziskus sollte am 1. November die Allerheiligenmesse in Malmö feiern, bevor er nach Rom zurückkehrt.

Weltkirche Erdbeben. Die zwei neuen Erdbeben in Mittelitalien haben die St.-Benedikts-Stadt Nocia (Nursia) getroffen. Eine Kirche in Norcia wurde zerstört und zahlreiche Gotteshäuser in der Region zum Teil stark beschädigt. Kirchenschändung. Unbekannte sind vergangene Woche in die Verklärungsbasilika auf dem Berg Tabor (Israel) eingebrochen. Wertgegenstände wurden gestohlen, Ikonen zerstört und Hostien auf den Boden geworfen. Zuletzt mehrten sich Angriffe auf Kirchen in Israel. Ennio Morricone, Komponist vieler Filmmusiken, und andere Künstler treten am 12. November im Vatikan vor mittellosen Menschen auf. Das Konzert gehört zum Umfeld des „Jubiläums der Obdachlosen“ des Vatikan. Reuters


14 Zu Gast

3. November 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

„Wir rennen, damit wir weggehen können“, sagt Franz Hehenberger, Geschäftsführer von SEI SO FREI. Die Katholische Männerbewegung konnte in Tansania erfolgreich ein Hilfsprojekt beenden. Die Kinder aus den Projektfamilien haben einen einfacheren Start ins Leben als ihre Eltern. sei so frei

SEI SO FREI - die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung Oberösterreichs

Erfolg heißt: weggehen können SEI SO FREI konnte sein Entwicklungsprgramm VIFAFI am Viktoria-See in Tansiana beenden. Die Menschen kommen allein zurecht. Ein Grund zur Freude für die unzähligen Oberösterreicher/innen, die dafür gespendet haben. Ihr Geld ist angekommen. Josef Wallner

Ein Schuss Wehmut schwingt mit, wenn Franz Hehenberger vom Abschluss des VIFAFI-Programms erzählt. Für den Geschäftsführer von SEI SO FREI hieß es vor wenigen Monaten Abschied nehmen: von einer Reihe von Dörfern in der Mara-Region am Viktoria-See (Tansania), wo die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung Oberösterreichs 15 Jahre lang Menschen beim Aufbau einer Lebensgrundlage geholfen hat. Aber die Freude und der Stolz überwiegen bei Weitem, weil die Leute nun auf eigenen Füßen stehen. Exakt 1625 Familien haben sich in den Guppen des VIFAFI-Entwicklungsprogramms organisiert: um Gemüseanbau und Vermarktung zu lernen, um gemeinsam Zisternen zu bauen oder Wasserleitungen zu legen. Im Gesamten haben an die 100.000 Menschen profitiert. Auf jedem Spendenaufruf einer Entwicklungsorganisa-

tion steht in dicken Lettern, dass das Projekt selbstverständlich als Hilfe zur Selbsthilfe angelegt ist. Bis dieses Ziel aber wirklich erreicht ist, müssen alle Beteiligten – die Helfer und die Betroffenen – einen weiten Weg mit viel Auf und Ab gehen. Hier herrschte Hunger. Noch Anfang des neuen Jahrtausends hungerten die Leute in den späteren VIFAFI-Dörfern oft zweimal im Jahr, obwohl der Boden fruchtbar war. Die Agrarexpertin Saria A. Anderson, die das Projekt für SEI SO FREI leitet, begann mit der Zucht passender Pflanzen, experimentierte mit den Leuten auf Pilotfeldern und organisierte eine planmäßige Bewässerung. Rasch stellten sich erste Erfolge ein, die immer mehr Menschen neugierig machten und überzeugten. Ein wichtiger Schritt war auch die Aufforstung. Die Frauen mussten oft täglich fünf bis acht Kilometer zu Fuß zurücklegen, damit sie für nur einen einzigen Tag genug Brennholz zum Kochen hatten. In dem feucht-heißen Klima schießen Setzlinge innerhalb weniger Jahre so rasch in die Höhe, dass sie als Feuer­holz verwendet werden können. Warum nicht rund um das Haus Bäume pflanzen? – Hier musste Saria Anderson gegen eine tiefsitzende Überzeugung der Leute ankämpfen: In den Bäumen wohnen Geister, da wird man sich doch kei-

ne Bäume an die Häuser setzen. „Zum Glück ist im ersten Jahr, als einige Familien das versucht haben, nichts passiert, kein Kind gestorben“, sagt Hehenberger. So wurde die Hürde überwunden. Noch schwieriger war es , gegen die weibliche Genitalverstümmelung anzugehen. Obwohl in Tansania seit 1990 verboten, war sie in diesem abgelegenen Gebiet gang und gäbe. Die Tabus schienen unerschütterlich: Nur eine beschnittene Frau findet einen Mann, darf seine Kühe berühren und melken und vieles mehr. Die Unterstützung der Beschneiderinnen bei der Suche nach neuer Arbeit und Aufklärung in der Schule führten zum Durchbruch. Hehenberger: „Es dauerte nicht lange und das erste Mädchen ist vor der Beschneidung davongelaufen.“ Die Genitalverstümmelung gehört in den VIFAFI-Dörfern jetzt der Vergangenheit an. Bei den Abschlussbesprechungen waren die Bewohner der Mara-Region ehrlich: So leid ihnen die Beendigung des Programms tut, das von 2000 bis 2015 1,8 Millionen Euro in das Gebiet brachte, sind sie doch stolz, dass sie allein zurechtkommen. SEI SO FREI hat Kräfte für ein neues Programm in zwei Nachbarbezirken freibekommen. Der Erfolg von VIFAFI hatte sich längst herumgesprochen. 60 Dorfgruppen haben sich umgehend gemeldet, rund 15.000 Leute sind in eine bessere Zukunft gestartet.


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Glaube 15

3. November 2016

Auf die Frage, was nach dem Tod kommt, gibt das Christentum eine ganz andere Antwort als die Esoterik. NIE

Grundsätzliche Unterschiede

Was kommt nach dem Tod? Manche Menschen zeigen sich heute fasziniert von der Idee einer Wiedergeburt. Nebenbei geben sie aber auch vor, sich dem Christentum verbunden zu fühlen. Beeinflusst ist dieser Gedankenwirrwarr sicher durch die Esoterik und die heutige Sympathie für asiatische Religiosität. Einigen Menschen scheint es plausibel, dass man nicht nur ein Leben hat, sondern sich durch mehrere Leben zur Vollendung oder einem gänzlichen Vergehen hocharbeiten muss. Was kann in solch einer Situation die christliche Verkündigung tun? Wie kann sie die Einmaligkeit dieses einen Lebens und der Ewigkeit danach glaubhaft darlegen? Es gibt ja tatsächlich Religionen, wie den Buddhismus und den Hinduismus, welche die Wiedergeburt lehren. Dem Christentum aber, wie auch dem Judentum und dem Islam, sind solche Lehren vollkommen fremd. Falsche Vorstellungen. Aber die Wiedergeburtslehre, vor allem bei den Esoterikern, hat mit den Vorstellungen in den asiatischen Religionen wenig zu tun. Ein Hindu zum Beispiel unternimmt alles, um aus dem Kreis der Wiedergeburt herauszukommen. In den asiatischen Religionen ist Wiedergeburt eine Strafe, ein Fluch, den es zu vermeiden gilt. Aber ein Esoteriker europäischer Prägung will in den Kreislauf der Wiedergeburt hinein. Für die Esoteriker scheint es ein Trost zu sein, oft nach einem verpatzten und misslungenen Dasein, noch einmal leben zu können.

Worin liegen die wesentlichen Unterschiede einer Wiedergeburtslehre vom Glauben an die Auferstehung? Vor allem sind es drei Momente:  Der christliche Glaube geht von einer linearen Zeitvorstellung aus. Dazu gehört, dass Gott vor rund 2000 Jahren seinen Sohn in diese Welt gesandt hat. Das ist ein Vorgang, der sich nicht wiederholen wird. Die Zeit erhält hier ihren Einmaligkeitscharakter, jede Sekunde ist kostbar, sie kommt nie mehr wieder. So ist auch der Tod etwas Einmaliges. Er ist wie das Gehen durch eine Tür, die außen „keine Schnalle“ hat. Es ist nicht ein Geschehen, wo einfach nur „die Pferde gewechselt“ werden. Die Lehre von der Wiedergeburt geht aber von einem Kreismodell aus: Alles wiederhole sich, Geburt – Leben – Tod – Geburt.

 Der christliche Glaube nennt Leib und Seele eine Einheit. Sie macht die Person aus. Bei jeder Wiedergeburtslehre steht die Trennung der Seele vom Leib im Vordergrund. Die Seele sei es, die sich einen neuen „Leib“ suche. Auferstehung im christlichen Glauben meint ein Leben in Einheit, mit Seele und einem „verklärten Leib“.  Dem Glauben an die Wiedergeburt liegt die Annahme zu Grunde, dass der Mensch sich „Erlösung erarbeiten und verdienen“ müsse. Weil er das in einem einzigen Leben selten schaffe, müsse er es in meh-

reren Leben versuchen, solange bis es gelingt – Erlösung durch Selbsterlösung. Mit der Auferstehung zeigt der christliche Glaube einen seiner schönsten Inhalte. Gott schenkt dem Menschen nach dem Tode ewiges Leben. Man muss sich Auferstehung nicht verdienen. Da geht es nicht um Leistung, sondern um ein Geschenk Gottes. Aber das setzt den Glauben an Gott voraus. Zu diesem Glauben sind Christen eingeladen und aufgerufen. Bei der Auferstehung ist Gott der Handelnde. Aber was Menschen dann erwartet, wird alles Vorstellbare in den Schatten stellen. Dazu heißt es beim Apostel Paulus, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist, hat Gott denen bereitet, die ihn lieben.“

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Esoterische Versprechungen christlich hinterfragt Teil 3 von 3 PROF. DR. KARL-RICHARD ESSMANN IST THEOLOGE UND RELIGIONSPÄDAGOGE. ER LEHRTE AN DER KIRCHLICHEN PÄD. HOCHSCHULE WIEN/KREMS


Sonntag 32. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 6. November 2016

Gott ist ein Gott der Lebenden Auferstehung von den Toten. Das ist die Hoffnung, die auch Menschen des Ersten Testamentes schon bewegte. Jesus führt Moses als Zeugen an.

1. Lesung Makkabäer 7,1–2.7a.9–14

Ein andermal geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm. Der König (Antiochus) wollte sie zwingen, entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch zu essen, und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen. Einer von ihnen ergriff für die anderen das Wort und sagte: Was willst du uns fragen und von uns wissen? Eher sterben wir, als dass wir die Gesetze unserer Väter und Mütter übertreten. [...] Als der erste der Brüder (auf diese Weise) gestorben war, führten sie den zweiten zur Folterung. [...] Als er in den letzten Zügen lag, sagte er: Du Unmensch! Du nimmst uns dieses Leben; aber der König der Welt wird uns zu einem neuen, ewigen Leben auferwecken, weil wir für seine Gesetze gestorben sind. Nach ihm folterten sie den dritten. Als sie seine Zunge forderten, streckte er sie sofort heraus und hielt mutig die Hände hin. Dabei sagte er gefasst: Vom Himmel habe ich sie bekommen, und wegen seiner Gesetze achte ich nicht auf sie. Von ihm hoffe ich sie wiederzuerlangen. Sogar der König und seine Leute staunten über den Mut des jungen Mannes, dem die Schmerzen nichts bedeuteten. Als er tot war, quälten und misshandelten sie den vierten genauso. Dieser sagte, als er dem Ende nahe war: Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt.

Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben. Für dich aber gibt es keine Auferstehung zum Leben.

2. Lesung Thessalonicher 2,16 – 3,5

Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat, tröste euch und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort. [...] Im Übrigen, Brüder, betet für uns, damit das Wort des Herrn sich ausbreitet und verherrlicht wird, ebenso wie bei euch. Betet auch darum, dass wir vor den bösen und schlechten Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an. Aber der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren. Wir vertrauen im Herrn auf euch, dass ihr jetzt und auch in Zukunft tut, was wir anordnen. Der Herr richte euer Herz darauf, dass ihr Gott liebt und unbeirrt auf Christus wartet.

Evangelium Lukas 20,27–38

Von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, kamen einige zu Jesus und fragten

Bild rechts. Himmelsleiter nach Johannes Klimakos, Tafelbild, Sinai, 12. Jahrhundert. Wikimedia Commons

ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. Da nahm sie der zweite, danach der dritte und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. Schließlich starb auch die Frau. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Kindern Gottes geworden sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig.


KirchenZeitung Diözese Linz

10. 12. 2011

Wort zum Sonntag

Leben und Tod

H

öre, Herr, die gerechte Sache, achte auf mein Flehen, vernimm mein Gebet von Lippen ohne Falsch!

Mein Mund verging sich nicht, trotz allem, was die Menschen auch treiben; ich halte mich an das Wort deiner Lippen.

Leben und Tod sind ein Paar, das zusammengehört und doch widersprüchlich ist. Menschen geraten in die Not, über und zwischen Leben und Tod zu entscheiden: Krieg, Katastrophen, Terror. Täter und Opfer. Wissen und Möglichkeiten können Menschen in die Situation bringen, solche Entscheidungen treffen zu müssen: Ärzte und Patienten und Angehörige. Wie weit Leben erhalten? Wann sterben dürfen? Produktionsabläufe fördern oder hemmen das Leben. Gott ist hier sehr klar. Jesus nennt ihn einen Gott von Lebenden. Lebendig sein ist die Eigenschaft Gottes. Gott geht es um das Leben. Bildreich spricht der zweite Thessalonicherbrief vom Leben Gottes: Liebe und Zuwendung, Trost und Hoffnung, Kraft und Treue. Ich denke an die Menschen, die sich mir in Liebe zuwenden und zugewandt haben: Eltern, Großeltern, Geschwister, Mitbrüder, Freunde. Bei ihnen erfahre ich Liebe, Trost, Hoffnung. Die Liebe, mit der sich Gott uns zuwendet, ist mir in einem Bilde der frühen Kirche gegenwärtig. Da ist die Leiter, die der Mönch Johannes Klimakos beschreibt: Auf Erden aufgerichtet und am Himmel angelehnt, ist Jesus ist am anderen Ende der Leiter, streckt seine Hand den Menschen entgegen und reicht sie ihnen. Zuwendung fördert Leben und ist ein Ausdruck des lebendigen Gottes. Erfahrbar wird sie unter Menschen, die für das Leben Gottes Zeugnis geben. Erfahrbar ist für mich das Leben Gottes auch in Stunden, in denen Gott der Gefährte meiner Einsamkeit ist. Wenn mein Leben schwer wird durch trübe Gedanken. Da halte ich mich am Kreuz meines Rosenkranzes fest, und die Bilder, in denen sich Gott mir zuwendet, werden in mir lebendig. Und dann werde auch ich lebendig und spüre, dass Gott mich bewahrt. Er richtet mich auf.

Auf dem Weg deiner Gebote gehn meine Schritte,

Zum Weiterdenken

meine Füße wanken nicht auf deinen Pfaden.

„Geld oder Leben!“ rufen Räuber den Menschen zu. Bin ich auch ein Räuber? Betreibe ich Raubbau an meinem Leben? Gott ist kein Räuber. Er will mein Leben!

Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede! Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges,

Abt Maximilian Neulinger OSB

birg mich im Schatten deiner Flügel.

Seit 2008 Abt des Benediktinerstiftes Lambach, sowie Pfradministra-

Ich will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen,

tor in Lambach und Stadl-Paura. Den Autor erreichen Sie unter

mich satt sehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache.

Aus dem Antwortpsalm 17

u sonntag@koopredaktion.at


3. November 2016

Die Entzauberung Die Debatte um das Geburts­ haus von Adolf Hitler in Braunau scheint kein Ende zu nehmen. Enteignung, Abriss oder doch nur eine „tiefgreifende architektonische Umgestaltung“, wie es eine vom Innenminister eingesetzte Expertenkommission vorge­ schlagen hat. GastKommentar: René Laglstorfer

Der Entscheidung zur Enteignung ist ein jahrelanges Geplänkel zwischen der Eigentümerin von Hitlers Geburtshaus und dem Innenministerium vorangegangen. Spät, aber doch hat sich das offizielle Österreich zu dem drastischen Schritt durchgerungen. Die Frage, die bleibt: Was mit dem Haus tun? Der vom Innenminister befürwortete Abriss würde zwar das derzeit denkmalgeschützte Biedermeierhaus aus dem 17. Jahrhundert auslöschen, nicht aber die Symbolkraft, die dieser Ort besitzt. Steine aus dem Gebäude könnten, wie Reliquien, teuer gehandelt und der leere Platz von NS-Gesinnten missbraucht werden. Irrtum der Experten. Der von den Experten vorgeschlagene Neu- oder Umbau, bei dem das Hitlerhaus ein völlig anderes Gesicht erhält, würde das Problem auch nicht lösen. Auch bei den Nutzungsvorschlägen liegt der Expertenrat nicht richtig: Ließe sich eine Entmystifizierung des Hitlerhauses mit möglichst gewöhnlichen Mietern bewerkstelligen, dann müsste das Gebäude, das in den vergangenen 70 Jahren eine Behindertenwerkstätte, Schule, Bank und öffentliche Bibliothek war, längst seinen Mythos verloren haben. Dies ist aber offenkundig nicht der Fall. Ein öffentliches Amt im Hitlerhaus beinhaltet das Risiko, dass einschlägige Touristen dort ­beginnen, nach dem Geburtszimmer zu suchen.

Um das Ziel der Entstigmatisierung des Geburtshauses tatsächlich zu erreichen, braucht es eine aussagekräftige Umbenennung und Sinnstiftung. Ein „Haus der Verantwortung“, in dem junge Menschen aus aller Welt zusammenkommen, wie Historiker Andreas Maislinger seit 16 Jahren wirbt, ist zumindest eine Möglichkeit, einen Kontrapunkt zu Hitler zu setzen. Noch stärker könnte der neue Name inner- und außerhalb Österreichs wirken, wenn die Republik – die nach dem Krieg lange Zeit nur ihre Opfer-, nicht aber die Täterrolle von vielen Österreichern wahrhaben wollte – Verantwortung für die Opfer Hitlers auch an dessen Geburtsort übernimmt und dort ein Zeichen der Versöhnung setzt. Zu den NS-Opfergruppen, die in einem derzeit mehr als 800 Quadratmeter großen „Haus der Verantwortung“ vertreten sein könnten, zählen Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, körperlich und geistig Beeinträchtigte, Militärdienstverweigerer sowie viele weitere in der NS-Zeit verfolgte Bevölkerungsgruppen. Eine bunte Mischung an NS-Opferinitiativen könnte tatsächlich eine Entzauberung des stigmatisierten Gebäudes bedeuten, das dann in aller Welt nicht mehr verächtlich Hitlerhaus genannt werden würde, sondern stolz „Haus der Verantwortung“ – ein Haus des Lebens, des Friedens und der Versöhnung.

René Jo. Laglstorfer leistete zwölf Monate Gedenkdienst und ist freischaffender Journalist und Autor in Steyr-Dietach und Graz. Privat

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Diskussion um das Geburtshaus Adolf Hitlers zeigt: Der Umgang mit

Geschichte ist kein Indianerspiel Lasst die Vergangenheit endlich ruhen! – Mit dieser Forderung können Forscher/innen der Zeitgeschichte wenig anfangen. Warum wollen sie an schmerzliche Ereignisse erinnern? Ein Gespräch mit dem Heimatfor­ scher und Autor Gottfried Gansinger. Interview: Christine Grüll

Was treibt Sie an, sich mit der Zeit des National­ sozialismus so intensiv auseinanderzusetzen? Gottfried Gansinger: Seit meiner Kind-

heit und Jugend hat mich das Thema interessiert und elektrisiert. Mit 15 Jahren habe ich meine Erinnerungen an die beiden Bombenangriffe auf Ried 1944 und 1945 aufgeschrieben, mit 20 habe ich bei den Pfadfindern schon Vorträge über Hitler, Goebbels und Himmler gehalten. Ich wollte auch wissen, ob das stimmt, woran ich mich erinnern Der Autor Konsulent Gottfried Gansinger ist ausgebildeter Heimatforscher und u.a. Gründungsobmann der Plattform „M.u.T. – Menschlichkeit und Toleranz“. Privat

kann. Zum Beispiel, dass meine Mutter und ich dabei waren, als ein Lager der Wehrmacht geplündert wurde, nachdem die Soldaten geflüchtet waren. Seit 2002 habe ich in zahlreichen Archiven Information gesammelt. Das Buch „Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis“ (siehe Kasten) ist nun auch die inhaltliche Grundlage für den geplanten Lernund Gedenkort in Ried. Das war eine der Ideen für das Hitler-Geburtshaus. Was sagen Sie zur aktuellen Diskussion?


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Thema 19

3. November 2016

der jüngeren Vergangenheit in Österreich wirft immer wieder Fragen auf

Adolf Hitler in Ried im Innkreis: Am 12. März 1938 fuhr er von Braunau über Ried nach Linz. STADT RIED, ARCHIV

ZUR SACHE Zur Geschichte des Hitler-Geburtshauses

Gansinger: Grundsätzlich wäre es gut, einen

Lern- und Gedenkort daraus zu machen. Es geht um die Weitergabe der Geschichte an die nächste Generation. Viele Jugendliche glauben, die Geschichte ist ein Indianerspiel, fast wie in Märchen und Sagen. Sie sollen wissen, welche konkreten Auswirkungen es hat, wenn die Demokratie verliert und ein sogenannter starker Mann die Rechte mit Füßen tritt. Dafür ist es wichtig, dass sie nicht nur intellektuell, sondern vor allem emotional erreicht werden. Wie wirken Ihre Forschungsergebnisse in die heutige Zeit hinein? Gansinger: „Nur was ausgespuckt ist, ist he-

raußen“, um frei nach dem Theologen und Psychotherapeuten Albert Höfer zu sprechen. Das Verschweigen der Vergangenheit ist wie bei einer Wunde. Sie eitert und gibt keine Ruhe, bis alles aufbricht. Das zeigt sich auch in Familien, die von einer Nazi-Vergangenheit belastet sind. Das andere ist die große Dankbarkeit der Menschen, die damals viel mitgemacht haben. Es gibt ihnen ihre Würde zurück und erzeugt Empathie, wenn sie endlich sagen können, was alles geschehen ist, bis hin zum Mord. Das kann wieder auftreten, wenn auch in einem anderen Gewand. Ich habe die Hoffnung, dass mein Buch zum Mitfühlen verleitet, weil Leute zu Wort kommen, die viele gekannt haben. Leute wie du und ich.

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NS-Zeit im Bezirk Ried Es ist kein trockenes Forschungsprojekt: Gottfried Gansinger hat für sein Buch über Verfolgung in der NS-Zeit in Ried mit 200 Zeitzeug/innen gesprochen. Es sind ihre Geschichten, die, durch sorgfältige Recherche geprüft, die Vergangenheit lebendig machen. In neun Kapiteln geht der Autor u.a. auf den Terror in der Anfangsphase ein, auf das Netzwerk der Täter in Spitzenpositionen, von denen viele aus dem Bezirk Ried stammten, auf die Euthanasie an Kindern (sie machen mehr als die Hälfte der Todesfälle aus), auf antisemitische und widerständige Priester sowie auf die Verbrechen, die gleichsam in den letzten Minuten des Regimes begangen wurden. Ein umfangreiches Orts- und Namensregister macht das äußerst spannende und berührende Buch zu einer Quelle für Heimat- und Familienforscher/innen. C. G. Gottfried Gansinger, Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis. Widerstand und Verfolgung 1938–1945, Studien Verlag 2016, € 29,90.

1938 verkaufen die Großeltern der heutigen Eigentümerin Gerlinde Pommer das Haus an die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP, die es zu einem Kulturzentrum mit Volksbücherei ausbaute. 1945 öffneten es die Amerikaner als begehbares Mahnmal mit einer Ausstellung über die Grauen der Konzentrationslager. 1952 bekommen die Pommers das Haus von der Republik Österreich zurückerstattet. Bis 2011 führte es die Lebenshilfe als Tagesheimstätte. Seitdem steht das Haus bei vollen Mietkosten für die öffentliche Hand leer. Voraussichtlich Ende November/Anfang Dezember könnte der Nationalrat ein Gesetz verabschieden, das die Besitzerin enteignen und angemessen entschädigen soll. Mit einer rechtskräftigen Entscheidung vor 2019 ist dennoch nicht zu rechnen, da die Eigentümerin gegenüber einem Vertrauten angekündigt hat, durch alle Instanzen prozessieren zu wollen. Laut Experten könnte sie vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte durchaus Recht bekommen und ihr Eigentum behalten. RENÉ JO. LAGLSTORFER

„Jägerstätter-Stück“ in New York Am 1. Dezember 2016 wird Felix Mitterers „Jägerstätter“-Stück im Österreichischen Kulturforum in New York in englischer Sprache uraufgeführt. Regisseur ist der gebürtige Israeli Guy Ben-Aharon.


20 Bewusst leben

3. November 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Fehlstart für den ersten Luftreifen

kiz mit witz Der Lehrer will von Kurt wissen: „Wie nennt man ein Stück Land, das ins Wasser hineinragt?“ – „Eine Landzunge!“ – „Und wie nennt man das, wenn der See ins Land hineinragt?“ – „Eine Seezunge!“

mekcar/Fotolia.com

erst im Erfinderstadium waren, geriet Thomson samt seinen Luftreifen in Vergessenheit. Dafür war John Boyd Dunlop umso erfolgreicher, obwohl seine Erfindung eigentlich nur auf einem Zufall beruht. Er stattete das Dreirad seines Sohnes mit luftgefüllten Reifen aus, damit es der Junior leichter bewegen konnte. Zu diesem Zeitpunkt kannte

RatMal Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen den Ort, wo die Verstorbenen ruhen.

„Wer kann mir ein schönes Beispiel für Verantwortung nennen?“ – Max meldet sich: „An meiner Hose sind alle ­Knöpfe abgerissen, bis auf einen. Der trägt jetzt die ganze Verantwortung!“ Lehrerin: „Wie viel ist 5 mal 5?“ Hubert: „Ich glaube 22.“ – „Was hältst du von 25?“ – „Sind wir hier in der Schule oder auf einer Versteigerung?“ Fragt der Pfarrer: „Warum bitten wir Gott um das tägliche Brot? Wir könnten ja auch wöchentlich darum bitten. Warum bitten wir jeden Tag?“ Meldet sich die vorlaute Inge: „Weil das Brot frisch sein soll!“ Warum schwimmt der Hai im Kreis? – Er hat Nasenbluten!

1 1 8 1 4 3 6 5 4 4 7 2 3 7 5 4 1 7 6 1

Auflösung: Die gesuchte Zahl der letzten Woche lautet 1761.

man aber schon das Pedal-Fahrrad und die Deutschen Benz und Daimler erprobten ihre ersten Automobile. Auf Dunlops Erfindung wartete also ein zukunftsträchtiger Markt. Es folgten unzählige Weiterentwicklungen, zunächst wurde die Klebeverbindung zwischen Rad und Reifen durch umgebogene Felgen und dicke Wülste ersetzt und das Ventil wurde erfunden. Nun gab es Ersatzreifen, die man extra kaufen und selber montieren konnte. Zur Jahrhundertwende bekamen die bisher glatten Reifen erstmals ein Profil und erst seit 1904 sind die Reifen so schwarz wie heute: Um die Festigkeit und Lebensdauer zu steigern, wurde Ruß ein wichtiger Bestandteil der Gummimischung. Reifen sind in der Zwischenzeit zu technologischen Spitzenprodukten geworden, die­ – mit optimalem Druck und bei richtiger Lagerung – Sicherheit und Komfort bieten.

© Dir. Ernst Hausner

Jahrtausendelang wurden Wagenräder aus Holz gebaut. Auch die ersten Autopioniere hatten es Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht wesentlich komfortabler, sie holperten mit eisenbeschlagenen Holzrädern über das Kopfsteinpflaster. Wenig später wurden sie zwar durch Vollgummireifen ersetzt, das Reisen wurde dadurch aber nicht wesentlich bequemer. Wahrscheinlich hatte der Schotte Robert William Thomson seine Idee vom Luftreifen ein paar Jahre zu früh. Er band zunächst aufgeblasene Tierdärme, dann Gummischläuche um das Rad und meldete diese Erfindung 1846 als Patent an. Wie aus den Dokumenten hervorgeht, hatte er dabei drei, noch heute gültige Vorteile im Visier: niedriger Rollwiderstand, Vibrationsdämpfung und Geräuschminderung. Da aber zu dieser Zeit Fahrräder wenig verbreitet und Autos


KirchenZeitung Diözese Linz

3. November 2016

DA MACH ICH MIT  Kinderrechte sind wichtig. Einreichungen zum Oö. Kinderschutzpreis Liberto 2017 ab sofort möglich. Es gibt zwei Kategorien – „Schulen“: Kinder und Jugendliche aller Schulstufen und Schultypen können teilnehmen, „Institutionen und Einzelpersonen“: Bewerbung für öffentliche Einrichtungen, Gemeinden, Vereine, Jugendgruppen oder auch Einzelpersonen.

Mullah Nasradin, sein Sohn und die andern Leute

 Alle Informationen unter: www.kinderschutzpreis-ooe.at

BALDUIN BAUM

Mullah Nasradin wohnte in einem kleinen Dorf. Er hatte nur einen Esel. Um seine Landwirtschaft zu verbessern, entschloss sich Nasradin eines Tages, mit seinem kleinen Sohn in die Stadt zu gehen und einen zweiten Esel zu kaufen. Auf dem Weg in die Stadt kamen sie durch mehrere Dörfer. Anfangs ritt der Sohn auf dem Esel. Als sie durch das erste Dorf zogen, hörten sie die Dorfbewohner sagen: „Mein Gott, der junge Bursche sitzt gemütlich auf dem Esel und der arme alte Mann muss hinterherlaufen!“ Die beiden nahmen sich das zu Herzen und der Vater sagte: „Es stimmt, ich bin müde.“ Also stieg der Junge ab, und von nun ritt der Vater auf dem Esel. Im nächsten Dorf schauten die Dorfbewohner sich das an und fragten: „Was habt ihr vor?“ „Wir sind unterwegs zur Stadt, um einen zweiten Esel zu kaufen.“ Drauf sagten die Dorfbewohner: „Was für ein Vater bist du, dass dein armer kleiner Junge hinterherlaufen muss!“ Daraufhin stieg der Junge ebenfalls auf den Esel und setzte sich vor seinen Vater. Als sie durch das dritte Dorf kamen, sagten die Leute: „Wie blöd man doch sein kann! Der

arme alte Esel muss gleich zwei Menschen tragen, und das bei dieser Hitze!“ Was sollten sie tun? Vater und Sohn schauten einander an, stiegen ab und gingen alle beide zu Fuß. So kamen sie in das letzte Dorf vor der Stadt. Und was sagten die Leute dort? „Ihr seid aber blöd! Ihr habt einen Esel und geht zu Fuß! Da kommen sie den ganzen Weg zu Fuß mit einem Esel an der Leine, um einen zweiten Esel zu kaufen!“ Als sie endlich die Stadt erreichten, sagte der Vater zu seinem Sohn: „Komm, steig auf, wir reiten heim. Wir brauchen gar keinen zweiten Esel!“ Die Geschichte zeigt: Jeder Mensch sollte, wenn es um seine eigenen Bedürfnisse geht, nur auf sich selber schauen. Denn die anderen denken anders und können nicht wissen, was für einen selber gut ist. Man sollte nicht versuchen, die Wünsche der anderen zu erfüllen, wenn es um einen selber geht.

DAS FIND ICH TOLL  Geschichtenbuch. Bei einem Linzer Begegnungsfest im Juni 2013 wurde ein „Erzählzelt“ veranstaltet, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft Geschichten aus ihren Heimatländern – auf Deutsch und in ihrer Muttersprache – erzählten: überlieferte Geschichten, Märchen und Fabeln. Der Verein Land der Menschen und die Friedensinitiative der Stadt Linz haben daraus ist ein Buch und zwei Hör-CDs mit zweisprachigen Geschichten gemacht.

MAINOOSH SORKHKAMAL ZADEH, ZEICHNUNG: PHILIPP PAMMINGER

 Aus dem Buch: Geschichten aus aller Welt, Reiner Steinweg (Hg.), siehe Buchtipp in der Randspalte.

 Geschichten aus aller Welt. Buch und CDs gibt es gratis zum Herunterladen: http://www. landdermenschen.at/index.php/ material/17-geschichtenbuch

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

6. bis 12. November 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

6. November

9.30  Evangelischer Gottesdienst zur Eröffnung der EKD-Synode: „...so wirst du leben“. Aus dem Dom St. Mauritius und Katharina in Magdeburg mit Bischöfin Ilse Junkermann und Domprediger Jens Uhle-Wettler. ZDF 12.30  Orientierung. Das „dienstälteste“ Fernsehmagazin des ORF berichtet in kurzen Beiträgen über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 13.00  Schätze der Welt – Erbe der Menschheit (Dokumentation). Die Peterskirche und die Vatikanstadt in Rom. ARD-alpha 14.00 Tele-Akademie: Dr. Christiane Kohler-Weiß. Reformationsjubiläum 2017 – Eine Herausforderung für die Ökumene? ARD-alpha Montag

7. November

11.10  Kopernikus – Rätsel der Galaxis. Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls – Das Nichts. (Dokumentarfilm) Die Vorstellung, der leere Raum sei wirklich leer, hat die Wissenschaft widerlegt: Nach den Erkenntnissen der Quantenphysik befinden sich Energien in einem ständigen Wechselspiel. ServusTV 20.50 Nestroy 2016 – Die Preisverleihung. Zum 17. Mal wird an diesem Tag der Theaterpreis „Nestroy“ vergeben, mit dem herausragende Bühnenproduktionen, Künstlerinnen und Künstler der vergangenen Saison geehrt werden. ORF III Dienstag

8. November

13.45  Frauen des Mittelalters (Dokumentation). Die Politikerin – Theophanu aus Konstantinopel. ARD-alpha 22.00 US-Wahl. Live aus Washington, D.C. ORF 2 Mittwoch

9. November

13.45  Das Kopftuch. Die Sendung gibt Einblicke in den Alltag einer islamischen Familie in Deutschland und erklärt den Ursprung und die heutige Bedeutung von kulturellen Traditionen wie z.B. dem Kopftuch der Frauen. ARD-alpha Donnerstag 10. November 9.25  Das Exil der Juden – Mythos und Geschichte (Dokumentation). Im Jahre 70 nach Christus zerstörten die Römer den Tempel in

Morgengedanken von Prof. Dr. Rotraut Perner, St. Pölten. Sa,So 6.05, Mo–Fr 5.40, Ö2. So 23.20 Mozart in Prag. Am 29. Oktober 1787 wurde in Prag ein bis dahin einmaliges Musikereignis auf die Bühne gebracht, die Premiere von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Don Giovanni”, dirigiert vom Meister persönlich. Opernstar Rolando Villazón führt an historische Schauplätze und lädt auf eine musikalische Zeitreise ins Prag des 18. Jahrhunderts ein. Foto: arte/CT arte Jerusalem und zwangen die Juden in die Fremde. Es entstand der Mythos vom jüdischen Exil. Dieser Mythos ist ein Grundstein sowohl der jüdischen als auch der christlichen Theologie und prägt auch heute die Geschichte Europas und des Nahen Ostens. arte 11.50 kreuz und quer. Wie wirklich ist die Wirklichkeit. Unsere Beobachtung verändert das, was wir sehen. In den Experimenten der Quantenphysik entsteht Realität erst durch Messung. Das Gehirn kann nicht nur die Wahrnehmung der Realität, sondern auch die Realität selbst beeinflussen. ORF 2 20.15  wissen aktuell: Essen der Zukunft (Dokumentation). Wie ernähren wir uns morgen? Wie bekommen wir in Zukunft alle satt? Helfen uns Gentechnik und neue Anbaumethoden in der Stadt aus der Krise? Der Film sucht dringend benötigte Antworten. 3sat Freitag

11. November

12.30  selbstbestimmt! Leben mit Behinderung. Das Magazin porträtiert Menschen in ihrer ganz persönlichen Lebenssituation. Zugleich will die Sendereihe das Recht auf Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung stärken. 3sat 13.45  Namenstage im November Einmal im Monat werden populäre und weniger bekannte Kalenderheilige in Biographie, Legende und Brauchtum vorgestellt. ARDalpha 16.25  Ägypten: Sehnsucht nach Unsterblichkeit (Dokumentarfilm). 3000 Jahre bestand das ägyptische Reich, regiert von „gottgleichen“ Pharaonen. Keine Zivilisation war

Do 0.30  Der Kapitalist Gottes (Dokumentation). Bei einer Verhaftung in den USA würden dem Hedgefonds–Manager Florian Homm 225 Jahre Haft drohen. Jetzt will er ein zweites Leben starten. Er hat nach eigenen Angaben dem Geld abgeschworen und möchte die Menschen zum Glauben bekehren. Was ist geschehen? 3sat Foto: wmc/Thomas Richter/CC BY-SA 3.0

langlebiger, keine in der Kunst erfinderischer, und keine erschuf so beeindruckende Bauten wie die alten Ägypter. arte 21.00  ZDF-History: Der Schatz der Tempelritter (Dokumentation). phoenix Samstag

12. November

9.00  MERYNS Sprechzimmer (Dokumentation). Wer heilt, hat Recht? – Homöopathie, eine Glaubensfrage. ORF III 15.20 Himalaya – Dem Himmel nah (Dokumentation). Das Kloster Phuktal im Himalaya wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. In dem Bau, der wie ein an den Berghang geklebtes Schwalbennest wirkt, leben etwa 70 Mönche und mit ihnen der achtjährige Kenrap, der Mönch werden will. arte 16.55  Religionen der Welt (Magazin). ORF2 20.15  Konzert der Wiener Philharmoniker in Tokyo. Unter den westlichen Orchestern besonders geschätzt, sind die Wiener Philharmoniker vor allem in Japan gern gesehene Gäste. Daher sorgt das diesjährige Tournee-Konzert der Wiener in Tokyo für ein begeistertes Publikum. Mit Zubin Mehta und Seiji Ozawa als musikalischen Leitern erlebt das Publikum zwei internationale Stardirigenten. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: wmc / Morgenbesser

Zwischenruf von Pfarrerin Sieglinde Pfänder, Oberwart (Burgenland). So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Reportagen und Berichte aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Peuerbach in Oberösterreich mit Pfarrer Hans Padinger. So 10.00, Ö2. Die Ö1 Kinder-uni. Vorbereitet für den Notfall? Von Katastrophen und Helfern. So 17.10, Ö1. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Niki Glattauer, Lehrer und Autor. „Das Gute im Sinn – ist das gut genug?“ Mo–Sa 6.57, Ö1. Konzert am Vormittag. Das Altenberg Trio spielt Werke von Ludwig van Beethoven, Frank Martin und Antonin Dvorak. Mo 10.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Tonspuren. „Wenn die Kuh am Himmel schwirrt, hat sich die Natur geirrt.“ Der Literaturpreis Ohrenschmaus für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Mo 21.00, Ö1. Hörspiel-Studio. „Die Juden“. Von Gotthold Ephraim Lessing. Di 21.00, Ö1. Ö3-US Wahlnacht. Di 22.00, Ö3. Salzburger Nachtstudio. Solidarität: Vom Kampfbegriff zum Gemeinschaftsappell. Mi 21.00, Ö1. Aus dem Konzertsaal. Staatliches Sinfonieorchester Russland, Dirigent: Vladimir Jurowski. Fr 19.30, Ö1. Apropos Musik. „Originell und original“ – Made in Georgien. Sa 15.05, Ö1. Logos. „Mit sich selbst befreundet sein“ – Impulse für eine Spiritualität der Selbstsorge. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Reden über Gott und Welt – Das Sonntagsmagazin von Radio Vatikan Dienstag: Radioakademie. Rückblick auf das Heilige Jahr der Barmherzigkeit.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

3. November 2016

Die faszinierenden Bilder der Sandmalerin Linz. Die Sandmalerei oder auch die Kunst der Sandanimation ist eine der außergewöhnlichsten Formen der Malerei. Sie macht es möglich, ästhetisch anmutende, lebendige Bilder zu (er-)schaffen. In Harmonie mit Musik tanzen die Finger der Künstlerin über eine von unten beleuchtete, mit Sand bedeckte Glasplatte. Dabei entstehen wunderbare Bildergeschichten, die von einer Kamera auf eine große Leinwand übertragen werden. Weltweit eine der besten Sandkünstlerinnen ist Irina Titova. Am 2. und 3. Dezember 2016 zeigt sie ihre Kunst im Linzer Mariendom. Unter dem Titel „Hoamatland“ stellt sie eine Reise von Wien nach Linz und weiter bis ins Salzkammergut dar.

bildung Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Metamorphische Methode, Fr., 18. 11., 18 bis 21.30 Uhr und Sa., 19. 11., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Maria Eibensteiner. XX Heimisches Räucherwerk und winterliches Räucherbrauchtum, Fr., 18. 11., 14 bis 18 Uhr, Ref.: Hermann Gabriel Kleinbauer. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Gitarren Kurs LON, für Anfänger/innen und QuereinsteigerInnen, die von vorne beginnen wollen, Fr., 18. 11., 15.30 bis 20.30 Uhr und Sa., 19. 11., 9.30 bis 16 Uhr, Ltg.: Walter Nimerfall. XX Über die Kraft der Rituale, Do., 24. 11., 14 bis 16 Uhr, Ref.: Mag. Dorothea Schwarzbauer-Haupt.

Fr., 2. und Sa., 3. Dezember 2016, Linzer Mariendom, jeweils 20 Uhr. Tickets unter: www.sandmalerei-show.at, www.oeticket.com

Alte Propheten mit aktueller Botschaft Priesterseminar Linz. Wer nach

einem biblischen Begleiter durch die Advent- und Weihnachtszeit sucht, wird bei Johannes Marböck fündig. Der Professor für Altes Testament präsentiert eine Auslegung zu den alttestamentlichen Lesungen der vier Adventsonntage und der Weihnachtszeit. Seine Texte sind als Predigten, bei Vorträgen und Besinnungsabenden entstanden

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Erst glücklich sein, dann Prob­ leme lösen, Seminar für alle, die Eigenverantwortung für ihr Leben übernehmen wollen, Sa., 19. 11., 10 bis 18 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ltg.: Angela Höfer. XX Feen und Engel filzen, Mi., 23. 11., 19 bis 22 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ltg: Roswitha Dietrich.

und erschließen spirituell anregend zum überwiegenden Teil Abschnitte aus dem Buch Jesaja. Marböcks Auslegungen sind eine geistliche Fundgrube. XX Di., 8. Nov. 2016, 19 Uhr, Buchpräsentation mit Johannes Marböck, Priesterseminar Linz (Harrachstr. 7). Das neue Buch: Johannes Marböck, Aus einer Wurzel zart, Bibelwerk Linz Tyrolia Innsbruck, 2016, 176 Seiten, € 17,95.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Auf der Suche nach einer Barmherzigkeit, die gut tut, Vortrag, Do., 17. 11., 19.30 Uhr, mit Bischofsvikar Dr. Johann Hintermaier. XX Umgang mit Demenz, H ­ ilfe und Entlastung für Angehörige, Vortrag, Di., 22. 11., 19 bis 20.30 Uhr, Anmeldung erbeten, Ltg.: ­Elfriede Stempfer.

KiZ-Angebot

Nachdem Johannes Neuhauser im Frühjahr 2016 das Tagebuch der niederländischen Jüdin Etty Hillesum (1914–1943) in einer szenischen Lesung auf die Bühne gebracht hatte, nimmt er sich nun ihrer Briefe an. Die nationalsozialistischen Besatzer engten das Leben der jüdischen Bevölkerung Hollands immer mehr ein, bis sie nach und nach in das KZ Sammellager Westerbork gebracht und von dort großteils zur Vernichtung nach

Ausschwitz deportiert wurden. Die Briefe stammen aus jener Zeit, als Etty Hillesum im Lager Westerbork für ihre Mitgefangenen arbeitete und für sie da war. Die im deutschsprachigen Raum unbekannten Briefe sind von spiritueller Dichte und sprühender Lebendigkeit. Unter dem Titel „Ettys Entscheidung“ hat Neuhauser daraus eine Bühnenfassung erarbeitet, die in Linz als deutschsprachige Uraufführung gezeigt wird.

KiZ/Archiv

Ettys Entscheidung

Schneiden Sie den Abschnitt aus und besuchen Sie um 2 Euro billiger eine der beiden Vorstellungen in der T ­ ribüne Linz: So., 13. 11., 17 Uhr, Sa., 19. 11., 19.30 Uhr

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Mit Stille und Vertrauen in den Advent, Sa., 19. 11., 9 bis 16.30 Uhr, Abmeldung bis 15. 11., mit Sr. Huberta Rohrmoser. XX Wer ist mein Nächster?, Begrenzung und Entgrenzung von Solidarität, Vortrag, Mi., 23. 11., 19.30 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Ansgar Kreutzer. Vöcklabruck, Haus St. Klara  07672/277 32-280 XX Mein Gott, ich liebe dich!, Hl. Thérèse von Lisieux, Mo., 21. 11., 18 Uhr Do., 24. 11., 13 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Beziehung vertiefen, Drei Impulse zu beglückenden Partnergesprächen, Fr., 18. 11. und Fr., 16. 12., jeweils 17 bis 22 Uhr, Ref.: Mag. Franz Harant.


24 Termine namenstag

Engelbert Fellner ist Leiter des Daringer Kunstmuseums Aspach. KiZ/A.

Engelbert (7. November) Engelbert war um 1200 Erzbischof von Köln. Bei einem Überfall ermordet, wurde er als Märtyrer vom Volk schon bald verehrt. Wie Mitte des 20. Jahrhunderts üblich, wurde auch ich, wie mein Vater, auf Engelbert getauft. Damals war der Name Engelbert im Innviertel noch gebräuchlich. In der nächsten Generation ist der Name fast verschwunden. Meinen Vater nannte man Engl. Ich war von Geburt an der Bert. Manchmal hat man mich auch Berti oder Bertl genannt. Mit zunehmendem Alter hat man mich immer wieder mit Engelbert angesprochen, ohne dass ich selbst darauf Einfluss genommen habe. Bei vielen menschlichen Begegnungen wurde ich sogar gerügt, warum ich den schönen Namen Engelbert nicht ganz übernehme. So bin ich in meiner angestammten sachlichen Welt der Bert geblieben. In meiner sehr viel von Gefühlen und Spiritualität bestimmten Jetztzeit nennt man mich oft Engelbert. Damit kann ich auch sehr gut leben. Engelbert Fellner

3. November 2016

freitag, 4. november XX Bad Schallerbach. Atom String Quartett, Jazz-Konzert, Atrium Europasaal, 19.30 Uhr. XX Bad Zell. Klimawandel, was geht mich das auf der Mühlviertler Alm an?, Vortragsabend, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit der österreichischen Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. XX Kremsmünster. Verzeihung des Unverzeihlichen?! Wie weit reicht die Barmherzigkeit Gottes?, Mehrwert Glaube, Wintersaal des Stiftes, 20 Uhr, mit Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, 15 Uhr, Herz-JesuMesse, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. XX St. Johann a. Wimberg. Kräuterwanderung, Pfarrheim, 14 bis 17.30 Uhr. samstag, 5. november XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Miteinander im Glauben, Den heiligen Schriften folgend und Christus zum Führer haben, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier, 16.30 Uhr, Autobus um 12.30 Uhr bei der Herz-Jesu-Kirche, Zelebrant und Predigt: Abt Mag. Martin Felhofer OPraem, mit dem Prämonstratenser-Chorherrenstift Schlägl XX Kremsmünster. Verzeihung des Unverzeihlichen?! Wie weit reicht die Barmherzigkeit Gottes?, Mehrwert Glaube, Wintersaal des Stiftes, 17 Uhr, mit Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. XX Leonding. Der Freischütz, konzertante Aufführung, Sporthalle Leonding, 19.30 Uhr, Chorgemeinschaft Leonding, Extrachor des Landestheaters Linz, Leondinger Symphonie Orchester, Dirigent: Uwe Christian Harrer. XX Linz. Pro und Contra, Zivilcourage – „nur“ eine Frage des ­Mutig-Seins?, Diskussionsvormittag für Frauen, Cardijn Haus, 9 bis 11 Uhr. XX Puchenau. Pfarrcafé, Pfarrzentrum, 14 bis 17 Uhr. XX Weibern. 20-Jahr-Feier KBW Weibern, Pfarrkirche und Pfarrheim, 19.30 bis 22 Uhr, mit KonsR MMag. Klaus Dopler.

XX Wels, Herz-Jesu-Kirche. Hohe Messe, h-Moll, J. S. Bach, 19 Uhr, Bach-Chor Wels, Bach-Chor Wien, Wiener Bachsolisten, Ltg.: Thomas Ch. Huber. XX Wels. Ingo Vogl & Die Band „Together“, Kabarett, Bildungshaus Schloss Puchberg, 20 Uhr. sonntag, 6. november XX Desselbrunn. Leonhardiritt, Abritt von der Ortschaft Bubenland – Zug zur Leonhardiwiese in Desselbrunn, 10 Uhr, Festmesse auf der Leonhardiwiese mit Pferdesegnung, 10.30 Uhr. XX Eidenberg. Leonhardiritt, Aufstellung zum Festzug auf der Eiden­ berger Straße, 9.30 Uhr, F­ eldmesse mit Pferdesegnung, 9.45 Uhr, mit Abt Dr. Reinhold Dessl. XX Geiersberg. Leonhardiritt, Treffpunkt der Pferde und Gespanne beim Schmid, 11 Uhr, anschließend Pferdesegnung, danach Festzug und Reiterspiele. XX Geiersberg. Andacht der Pfarre Hohenzell, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX Grünbach b. Freistadt. Lichterfest, Spiegel-Treffpunkt MOSAIK, 17 bis 18 Uhr, Ref.: Nicole Traxler, Andrea Zarzer, Christiane Klary, Marcela Chalupar, Silke Eder. XX Konradsheim. A-cappella-Chorkonzert Voices, geistliche und weltliche Stücke von Alter Musik bis hin zu zeitgenössischen Werken, haus. konradsheim, 19 Uhr. XX Linz, Christkönig. Tag der Gefangenen im Jahr der Barmherzigkeit, Gottesdienst, 8 Uhr, 9.30 Uhr und 19 Uhr, musikalisch und inhaltlich gestaltet von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Gefangenenseelsorge der Justizanstalt Linz. XX Linz, Mariendom. Messe in f-Moll, Joseph Gabriel Rheinberger, 10 Uhr, Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl. XX Linz, Minoritenkirche. Ode for St. Cecilia, Werke von Henry Purcell, Matthew Locke, Josep Vila i Casanas, 17 Uhr, Ltg.: Tobias Chizzali. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, anschließend Agape in der Sakristei, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Neukirchen a. d. Vöckla. Leon-

KirchenZeitung Diözese Linz

hardiritt, Aufstellung der Reiter in der Ortschaft Höllersberg und Platzkonzert der Musikkapelle im Ort, 13 Uhr, anschließend Festakt und Pferdesegnung. XX Sarleinsbach. Leonhartdiritt, bis zu 130 Pferde, Kirtag, Kasperltheater, Zauberei, ab 9.30 Uhr. XX Schlägl. Barocke Sonatensätze für Flöte und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr, Georg Kührer, Flöte. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Sierning. Chor im Fokus, Benefizkonzert für das Pfarrheim, Pfarrkirche, 18 Uhr, anschließend Imbiss der Sierninger Bäuerinnen, Kirchenchor, Chor Cantate, Gemischter Chor, Ensemble Esprit. XX Steyr. Die Situation der C ­ hristen in den arabischen Ländern, FilmVortrag, Pfarrheim der Stadtpfarre, 10.30 Uhr, Vortragender: P. Paul Mühlberger SJ. XX Timelkam. Aktionstag „Nachhaltig leben“, Treffpunkt Pfarre, 9 bis 16 Uhr. Montag, 7. November XX Braunau. Erschöpft? Verschnaufpausen im (Arbeits-)Alltag, achtteilige Workshop-Reihe, Treffpunkt mensch & arbeit, 19.30 bis 21 Uhr, Anmeldung: Tel. 07722/656 32. XX Frankenmarkt. Erdbestattung? Feuerbestattung? Urnenbestattung? Anonyme Bestattung? Baumbestattung? Was sind Ihre Erfahrungen im Umgang mit dem Tod und der Bestattung von Menschen aus dem Familien- und Bekanntenkreis?, Gespräch, Pfarrheim, 19 Uhr, mit DDr. Georg Datterl. XX Grieskirchen. Ein Mann namens Ove, Spielfilm, Bibliothek Lesefluss am Gries, 19 Uhr. XX Linz. Funkelnder Sternenstaub, Lesung aus einem Jugendbuch, Bücherei am Dom, 19 Uhr, mit Karin Waldl. XX Linz. Loretto-Gebetskreis, Krypta der Karmelitenkirche, Ablauf: Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX St. Florian b. Linz. Gesunder Monat November, Pfarrsaal, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Dozent Dr. A ­ ndreas Maieron, Dr. Markus Stöcher, Jacqueline Stolk, BSc, Bettina Presen-

Ausstellung – Flohmarkt – Theater XX Arbing. Figurentheater, Pfarrheim, So., 6. 11., 18 bis 19.15 Uhr. XX Eberstalzell. Buch- und Spieleausstellung, EZA-Markt und Pfarr-Café, Pfarrsaal, Sa., 12. 11., 14 bis 20 Uhr und So., 13. 11., 10 bis 17 Uhr. XX Frankenburg. Buchausstellung, Pfarrsaal, Sa. 5. 11., 9 bis 20.30 Uhr. XX Hartkirchen. Buchausstellung, Pfarre, Sa., 12. 11., 16 bis 19 Uhr. XX Linz. Matera, Fotoausstellung, Evangelisches Studentenheim, Di., 8. 11., 20 Uhr. XX Linz. Leopoldimarkt, Pfarre, Sa., 12. 11., 14 bis

18 Uhr, So., 13. 11., 9 bis 13 Uhr, für unsere Kinder ein Kasperltheater, Sa., 12. 11., 14.30 und 15.30 Uhr und So., 13. 11., 11 Uhr. XX Linz. Unplugged wie immer, Architekturskizzen aus fünf Jahrzehnten, Martin Kohlbauer, Galerie-halle Linz, bis 18. 11., Öffnungszeiten: Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr. XX Naarn. Anatole AK „Search“, Galerie Pehböck, bis 26. 11., geöffnet nach Vereinbarung: Tel. 0664/480 79 23. XX Natternbach. Buchausstellung, Pfarrzentrum, Sa., 5. 11., 15 bis 16 Uhr, Ansprechperson, Ernesti-

ne Dornetshuber. XX Pichl. Martinimarkt, So., 13. 11., 8.45 bis 12 Uhr. XX Puchenau. Buchausstellung, Vernissage, Pfarrzentrum, Fr., 4. 11., 19 Uhr. XX Thalheim bei Wels. Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, Sa., 5. 11., 8 bis 20 Uhr und So., 6. 11., 8 bis 13 Uhr, der Erlös kommt sozialen und kulturellen Projekten der Pfarre zugute. XX Unterweißenbach. Buchausstellung, Pfarrheim, Sa., 5. 11., 18 bis 21 Uhr und So., 6. 11., 8.15 bis 16 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

3. November 2016

huber, Dr. Maria Schmeiss. Dienstag, 8. November XX Braunau, St. Franziskus. Exerzitien im Alltag, Jünger/in Jesu werden – und bleiben, Voll Begeisterung mit Jesus mitgehen und sich seiner Leitung anvertrauen – anhand ausgewählter Texte des Lukasevangeliums, Anmeldung in der Pfarrkanzlei, Tel. 07722/873 14, E-Mail: pfarre.stfranziskus.braunau@dioezese-linz.at, Begl.: MMag. Dagmar Ruhm, P. Dr. Mag. Severin Piksa und Team. XX Laakirchen. In Würde sterben ist möglich oder: Warum Leben um jeden Preis nicht immer sinnvoll ist, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Lisa Gegenleitner. XX Linz. Z´samms´schuastad, Ein Jodelabend der besonderen Art, Abendmusik im Krankenhaus, Andachtsraum des Neuromed Campus, 18 Uhr, mit Michael Fuchs, Manfred Wimmer, Beate Freisleben, Andreas Schmiedleitner, Sonja Pirklbauer. XX Linz, St. Peter. Tischlein deck dich, neues Sozialprojekt in Linz, ein Projekt des Dekanates Linz-Süd, Pfarrzentrum, 12 Uhr. XX Reichersberg. An der Seite der Toten, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 bis 22 Uhr, mit Dr. Martin Prein. XX Schwertberg. TEM: Medizinische Zukunft braucht Wurzeln, Vortrag, Pfarrzentrum, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Dr. Martin Spinka. XX St. Florian b. Linz. Eine Frau kann sehr wohl, Vortrag, Musikzimmer Stift, 19 bis 20.30 Uhr, Ref.: Mag. Gabriele Riess, Karl Huber, Mag. Uli Prinz, Dr. Maria Schmeiss. XX St. Marienkirchen a. d. Polsenz. Martin Luther und die Reformation – Dienst im Evangelium oder Ketzerei, Vortrag, Pfarrsaal, 20 bis 22 Uhr, mit MMag. Helmut Außerwöger. XX Steyr. Tradition und Feuer, Impuls von Georg Mayr-Melnhof, LorettoGemeinschaft, hl. Messe zu Beginn, Haus Betanien, 18 Uhr. XX Wels. ... aber auch für mich selbst gut sorgen – Lichtblicke für pflegende Angehörige, Austauschund Beratungsmöglichkeit für pflegende Angehörige, Haus für Senioren Wels, 17 bis 19 Uhr, Anmeldung erbeten: Mag. Sylvia Boubenicek, Tel. 07242/461 63-20. Mittwoch, 9. November XX Ampflwang. Andalusien, Ellmau & Co, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Mag. Peter Pumberger, Inge Zweimüller. XX Bad Ischl. Was hinterlasse ich? Was ist geblieben, was wird bleiben?, SinnQuell, Pfarrheim, 2. Stock, 19 bis 21 Uhr. XX Hofkirchen a. d. Trattnach. Meditationsabend, Lebensraum Stille, Pfarrzentrum, kleiner Saal, 19.30 bis 21 Uhr, mit Waltraud Mitterlehner. XX Linz. Perlen des Lebens, monatliche Treffen der Kath. Männer­ bewegung, Diözesanhaus, 19.30 Uhr, Anmeldung im Büro: Tel. 0732/76 10-34 61. XX Scharnstein. Abend der Sehn-

sucht nach Leben, In den Stürmen des Lebens bist du bei mir!, Texte, Lieder und Gedanken zum Thema, Pfarrkirche, 19 Uhr, XX Scharten. Benefiz-Vortrag, Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen, Kirschblütenhalle, 19 Uhr, der Reinerlös kommt dem Mobilen Hospiz des Roten Kreuzes Eferding zugute. Donnerstag, 10. November XX Haag a. Hausruck. Wachsende Vermögenskluft – Wohin geht unsere Gesellschaft?, Pfarrsaal, 19.30 bis 21.15 Uhr, Ref.: Mag. Lucia Göbesberger, Johann Voraberger. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Marienkapelle, Eingang: Domgasse 3, Seiteneingang, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Nettingsdorf. Frauentreff, Gesprächsvormittag für Frauen zu einem aktuellen Thema, Treffpunkt mensch & arbeit, 9.30 bis 11 Uhr, XX Nettingsdorf. Schreibwerkstatt, Spaß am Schreiben entwickeln, das, was in uns drinsteckt, in Worten ausdrücken, gemeinsam über die entstandenen Texte staunen, sich gegenseitig inspirieren, Treffpunkt mensch & arbeit, 18 bis 20 Uhr, Anmeldung erbeten, Tel. 07229/880 15. XX Timelkam. Spiritualität bei Martin Buber, Vortrag, Gemeindesaal der evangelischen Pfarrgemeinde, 19 Uhr, mit Mag. Gerhard Ertl, MAS. XX Vöcklabruck. Rechtspopulismus kontra Demokratie, Das Spiel mit der Angst und die Macht der Sprache, Vortrag und Diskussion, AK Vöcklabruck, 19 Uhr, mit Prof. Dr. Walter Ötsch. XX Wels, St. Franziskus. Gesund durch den Winter, Fit bleiben mit einem starken Immunsystem, Pfarre, 19.30 Uhr, Ref.: Augustin Hönegger. Freitag, 11. November XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Vöcklabruck. Sprech-Cafe, miteinander Deutsch reden und in Kontakt kommen mit anderen Frauen, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. XX Waizenkirchen. Minitanzkurs mit Kreistänzen & Squaredance, Serie Demenz Teil 4, Pfarrsaal, 9.30 bis 11 Uhr. XX Wels. Abonnementkonzert, Werke von W. A. Mozart, Philipp Jarnach, Robert Schumann, Klenke Quartett, im Rahmen der Welser Abonnementkonzerte, Landesmusikschule Wels, Saal „Concerto“, Dreiklang Herminenhof, 19.30 Uhr. Samstag, 12. November XX Gampern. Orgelkonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Marcel Jurgosky. XX Linz, Karmelitenkirche. Straßen­ evangelisierung, 14 bis 16 Uhr.

XX Maria Schmolln. Kleidersammlung für Rumänien, Pfarrheim, 10 bis 11 Uhr. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt und anschließend Lichterprozession, 20 Uhr, nächtliche Anbetung mit eucharistischem Segen, bis 23 Uhr. XX Vorchdorf. Dekorative Papierengel selbst gestalten, Pfarrsaal, 10 bis 17 Uhr. XX Wels. Die Barmherzigkeit Gottes ist ohne Ende, Einkehrtag im Jahr der Barmherzigkeit, Altenheim Bruderliebe, 10 bis 16 Uhr, Hl. Messe, 15 Uhr. Sonntag, 13. November XX Feldkirchen a. d. Donau. Konzert, Querbeat, Pfarrsaal, 19 Uhr, der Reinerlös des Konzertes wird für die Sanierung der Pesenbachkirche gespendet, mit David Loimayr, Gitarre und Gesang, Johann Schöpl, Gesang. XX Freistadt. Manchmal muss ich mich suchen gehen, meditativer Abendgottesdienst, in freier Form und sinnreich, ohne Kommunion­ feier, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa Sub titulo Sancti Leopoldi, Michael Haydn, 10 Uhr, Frauenensemble der Vokal­ akademie, Camerata Kremsegg, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, St. Leopold. Festmesse, Misa Criolla, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Chor Con Spirito. XX Maria Schmolln. Missa pastoralis in C, von Jakub Jan Ryba, hl. Messe mit Schließung der Heiligen Pforte der Barmherzigkeit, 10.30 Uhr, Zelebrant: Bischofsvikar Dr. Johann Hintermaier. XX Pöndorf. Frühstück mit dem Pfarrgemeinderat, Pfarrheim, 9.30 bis 11.30 Uhr. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit, ab 6.30 Uhr, hl. Messe, 7 Uhr, Rosenkranzprozession mit der Gnadenstatue von der Pfarrkirche zum Fatimaheiligtum, 8.30 Uhr, Pilgermesse mit Predigt am Freialtar, 9 Uhr, Krankenmesse im Heiligtum, 10.30 Uhr, ­Marienweihe, stille Anbetung, bis 12 Uhr, Pfarrkirche, Rosenkranz, 13 Uhr, Schlussandacht mit eucharistischem Segen, 13.30 Uhr. XX Schlägl. Orgelmesse, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Christopher Zehrer. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr.

aussaattage 7. 11.: Wurzel 8. 11.: Wurzel bis 16, ab 17 Blüte 9. 11.: Blüte bis 12 und ab 21 10. 11.: Blüte bis 12, ab 13 Blatt 11. 11.: Blatt 12. 11.: Blatt 13. 11.: Blatt bis 2, von 3 bis 24 Frucht Aus: Aussaattage 2016, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II sonntag, 6. november 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Makk 7,1–2.7a.9–14 L2: 2 Thess 2,16 – 3,5 Ev: Lk 20,27–38 (oder 20,27.34–38) Montag, 7. November Hl. Willibrord, Bischof von Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen. L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mk 16,15–20 L: Tit 1,1–9 Ev: Lk 17,1–6 Dienstag, 8. November L: Tit 2,1–8.11–14 Ev: Lk 17,7–10 Mittwoch, 9. November Weihetag der Lateranbasilika. L: Ez 47,1–2.8–9.12 oder 1 Kor 3,9c–11.16–17 Ev: Joh 2,13–22 Donnerstag, 10. November Hl. Leo der Große, Papst, Kirchenlehrer. L: Phlm 7–20 Ev: Lk 17,20–25 oder L: Sir 39,6–10 Ev: Mt 16,13–19 Freitag, 11. November Hl. Martin, Bischof von Tours. L: 2 Joh 4–9 Ev: LK 17,26–37 oder L: Jes 61,1–3a oder Röm 8,26–30 Ev: Mt 25,31–40 Samstag, 12. November Hl. Josaphat, Bischof von Polozk in Weißrussland, Märtyrer. L: 3 Joh 5–8 Ev: Lk 18,1–8 oder L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Joh 17,20–26 Sonntag, 13. November 33. Sonntag im Jahreskreis. L1: Mal 3,19–20b L2: 2 Thes 3,7–12 Ev: Lk 21,5–19

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


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3. November 2016

KLEINANZEIGEN

Buben herzlich eingeladen!

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! E-Mail: info@betreuung12-24.at Tel. 0660/722 52 13. www.betreuung12-24.at

Am Donnerstag, 10. November 2016, findet österreichweit der Boy’s Day statt, um junge Männer für Erziehungs- und Pflegeberufe zu begeistern. Unter vielen sozialen Einrichtungen in Oö. lädt das Caritas-Seniorenwohnhaus in Schloss Hall in Bad Hall zu einem Schnuppertag. Dort arbeitet Christoph Iraschek (Bild) als einer der wenigen männlichen Fachsozialbetreuer in der Altenarbeit.

FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91.

 Info & Anmeldung: www.boysday.at

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Christoph Iraschek mit einer Bewohnerin von Schloss Hall.

Gründung der Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen mit Podiumsdiskussion und Musik von Kohelet 3 begangen. Das Projekt greift den Wunsch nach einem zukunftsorientierten und Nutzen stiftenden Umgang mit der belastenden Vergangenheit auf.  www.bewusstseinsregion.at, Tel. 0660/229 29 06.

Linzer Jägermayrhof eröffnet Der Jägermayrhof, das Bildungshaus der Arbeiterkammer, ist nun nach Umbau und Generalsanierung wieder für die Erwachsenen- und Betriebsräteausbildung sowie für kulturelle Veranstaltungen geöffnet.

Fatimafeier in Maria Trost

CARITAS OÖ

Demenz und der böse Wolf „Wer bist du?“ lautet der Titel des Figurentheaters rund um Demenz, Trauer und Tod für Jugendliche und Erwachsene von und mit Sabine Falk. Sie erzählt am Sonntag, 6. November, 18 Uhr im Pfarrheim Arbing von Rotkäppchen und dem dementen Wolf.

Feier der Bewusstseinsregion Am Mittwoch, 9. November, 17 Uhr wird im Aktivpark St. Georgen, Tennisweg 4, die

Anlässlich der Schließung der Hl. Pforte in Maria Trost in Brünnl lädt die Missionsgemeinschaft Familie Mariens am Sonntag, 13. November, zur Fatimafeier ab 14.30 Uhr ein. Busfahrt vom Bahnhof Pregarten über Unterweißenbach und Liebenau möglich, Information unter Tel. 0660/341 69 27.

ReVitalmarkt eröffnet In Gallneukirchen haben Rotes Kreuz und Diakoniewerk einen Sozialmarkt und einen ReVitalshop eröffnet. Im Shop werden Hausrat, Möbel, Kleidung und Spielzeug zu günstigen Preisen verkauft, dafür ist keine Berechtigungskarte nötig. Die brauchen jedoch Einkäufer/innen im Sozialmarkt für Lebensmittel und Waren zu stark vergünstigten Preisen.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

HURRA, NOVEMBER MIT DER AK-LEISTUNGSKARTE!

Kultur günstig genießen Dunkel, nass, kalt und windig? Kein Problem, denn bald ist es wieder soweit: Der AK-Kulturmonat kommt und bringt tolle Kulturveranstaltungen zu einem günstigen Preis.

A

b sofort gibt es für AK-Mitglieder mit ihrer Leistungskarte um nur zehn Euro Karten für alle November-Veranstaltungen in der AKLinz und im AK-Bildungshaus Jägermayrhof. Dazu kommen noch viele andere Veranstaltungsorte in Oberösterreich. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer: „Das Programm im AK-Kulturmonat November wird immer vielfältiger und bietet wirklich für jeden Geschmack und jede Altersgruppe etwas“.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die ermäßigten AK-Karten gibt es auch für die Spinnerei und das Schloss Traun, für die Local-Bühne Freistadt, den Linzer Posthof, das Röda Steyr und das Gugg Braunau. Für sechs Museen kostet der Eintritt im November für AK-Mitglieder nur einen Euro, Kinder gehen gratis mit. An der „Um-1-Euro-ins-Museum“Akion beteiligen sich in Linz das Ars Electronica Center (AEC), die Landesgalerie, das Nordico Stadtmuseum, das Lentos Kunstmuseum und das Schlossmuseum. In Steyr ist das Museum Arbeitswelt dabei. Es gibt wieder viele sehenswerte Ausstellungen wie zum Beispiel „Deep Space 8K“ im AEC oder „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus – Stollen der Erinnerung“ im Museum Arbeitswelt.

Tickets gibt es bei den Veranstaltern. Beim Kauf die Leistungskartennummer angeben bzw. die Karte vorweisen! Die Leistungskarte gibt es auch als kostenlose App unter mobile-pocket.com fürs Smartphone. Alle Infos zum kompletten Programm und zum Kartenverkauf finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Matthäus Fellinger (Vertretung). Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Alexandra Kaiser, Tamara Mayr, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

 Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at


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Hinweise

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Musiktipp Kings Of Leon und ihr fader Sound

Gottesdienst bei den Massai in Lenjani, Tansania.

Steiner

Bohnen, Hühner und Reis sind ihr Kirchenbeitrag Tansania. Schon von der Fer­ ne sieht man über die Steppe kleine Gruppen in den traditio­ nellen Kleidungen der Mas­ sai zur Kapelle kommen. Der Chor hat sich bereits aufgestellt. Schwungvoll und wundervoll melodisch erklingen die Lieder. Alle zwei Wochen kommt Pa­ ter Shaji SVD und feiert mit der kleinen Gemeinde Eucharistie. Bei der Gabenbereitung bringen Männer und Frauen Bohnen, le­ bendige Hühner und Reis. Es ist ihr Kirchenbeitrag. Ganz selbst­ verständlich betet der Priester für die Anliegen seiner Gemein­ de und für Frau M. aus Öster­ reich. In diesem Moment ist sie in ganz besonderer Weise Teil dieser kleinen Gemeinde. Mit­

hilfe ihres Beitrags für das MessStipendium kann der Priester ­alles bezahlen, was er für seinen Dienst bei den Massai benötigt. So wie Pater Shaji feiern vie­ le Steyler Missionare in Afri­ ka, Lateinamerika und Asien ­Eucharistie und beten für Chris­ tinnen und Christen aus Öster­ reich. Dieses Bittgebet ist ein starkes Zeugnis für die weltweite Verbundenheit aller Gläubigen. Gleichzeitig unterstützen öster­ reichische Wohltäter Menschen in den armen Ländern – mit einem Mess-Stipendium für € 9,–.

Mit ihren ersten drei Alben wurden die Kings Of Leon als die Retter des Rock gehandelt und landeten mit „Only By The Night“ schließlich nur im bom­ bastischen Mainstream, irgendwo zwischen U2 und den Killers. Das zuletzt erschienene „Mechanical Bull“ markierte schließlich die Tiefpunkt im Schaf­ fen der Kings Of Leon. Man begann die Band end­ gültig abzuschreiben. Mit „Walls“ wird ein neuer Versuch gestartet, um an die Erfolge der Nuller-Jahre anzuknüpfen. Schon der erste fette Basslauf des Openers „Waste A Moment“ macht unmissverständlich klar, dass die Band wieder beim akustischen Blockbuster gelandet ist. Ein Schwelgen in Harmonie und Ohrwürmern. Die Songs der Kings Of Leon sind schon lange abge­ schliffen und haben keine Ecken und Kanten mehr. Bis zur Mitte des Albums flirren die Gitarren, dass es eine Freude ist, die Drums geben einen druckvollen Rhythmus vor und die Bässe füllen jeden Raum aus. Aufhorchen lässt dann das langsame „Muchacho“, das als lässige Texmex-Nummer durchgeht und so­ mit aus dem Rahmen fällt. Der sanfte, finale Titel­ track des Albums bereitet im wahrsten Sinne des Wortes nochmals Herzklopfen im Breitwandformat, ehe der Vorhang fällt. „Walls“ ist großartig wie lang­ weilig. Daher können wir heute nicht genug von diesen Songs bekommen, doch morgen schon wird das Album im Regal zu verstauben beginnen. Klaus Rauscher

Bewertung: êêêêê

Kings Of Leon – Walls (erschienen bei RCA).

XX Dieser Ausgabe der KirchenZeitung liegt ein Zahlschein für Mess-Stipendien der Steyler Missionare bei.

Im gemeinsamen Gebet sind wir verbunden Entgeltliche Einschaltung

◆ mit unseren Freunden ◆ mit der Weltkirche ◆ mit unseren Verstorbenen PS: Für unsere Missionare in den armen Regionen ist ein Mess-Stipendium ein wichtiges Einkommen. Danke! Steyler PSK Konto AT19 Danke! BankIBAN: IBAN: AT656000 19680005 50001005 00029565 6732 BIC: RVSAAT2SSTB OPSKATWW . Verwendungszweck: Messen BIC: - Verwendungszweck: Messen Das Messestipendium Messstipendium beträgt Das beträgt€E9,– 9,-pro proMesse Messe

Info-Telefon: 02236/501 00 1

Missionsprokur St. Gabriel International · Gabrielerstraße 171 · 2340 Maria Enzersdorf · www.steylermission.at


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Tanz auf der Flöte

3. November 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Etty - Mit Edith Stein in Westerbork

Musik von Cesar Bresgen, Mauro Guiliani, Alfred Uhl, Jan Truhlar und Leonhard von Call hat Elisabeth Möst (Flöte) gemeinsam mit Maroje Brcic (Gitarre) eingespielt. Bekannte und unbekannte Komponisten oder jene, die in Vergessenheit geraten sind wie Alfred Uhl holt Elisabeth Möst vor den Vorhang. Bewegte, tanzende Rhythmen und Klänge, ruhig-meditative Sequenzen wechseln einander ab. Beim Zuhören macht man eine Reise von der Gegenwart bis ins 18. Jahrhundert. Möst und Brcic hören, atmen, musizieren miteinander und lassen einander Freiraum für solistische Pfade. Schön! ELLE Accento Austria, IElisabeth Möst, Flöte, Maroje Brcic, Gitarre, Gramola, 99100, € 17,90.

Nachdem Johannes Neuhauser im Frühjahr 2016 das Tagebuch der niederländischen Jüdin Etty Hillesum in einer szenischen Lesung auf die Bühne gebracht hat, nimmt er sich nun ihrer Briefe an: „Ettys Entscheidung“ ist in der Tribüne Linz zu sehen. JOSEF WALLNER

Mit 29 Jahren wurde die Jüdin Etty Hillesum (1914–1943) in Auschwitz ermordet. Die Erfahrungen, Widerfahrnisse und Begegnungen, die sie in den letzten beiden Jahren vor Zum Leben und der Spiritualität Etty Hillesums: Das suchende Herz. Der innere Weg von Etty Hillesum. Paul Lebeau, Ostfildern 2016, 335 Seiten, € 19,99.

ihrem Tod dem Tagebuch anvertraut hat, sind ein einzigartiges Zeugnis der Gottsuche. Das Tagebuch zählt mittlerweile zu den Klassikern der Spiritualität. Der Linzer Psychotherapeut und Regisseur Johannes Neuhauser hat aus den Texten des Tagebuchs eine szenische Lesung gestaltet, die in Linz mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Das Publikum war beeindruckt, ganz besonders Klaas Smelik aus Amsterdam. Seiner Familie vermachte Etty Hillesum ihr Tagebuch. Smelik übergab Neuhauser als Zeichen des Danks die Briefe Etty Hillesums. Diese sind noch nicht in Deutsch veröffentlicht. Die Briefe beschreiben, was Etty im Lager Westerbork – in ihren letzten Lebensmonaten – erlebt hat. Die deutschen Besatzer ziehen die Schlinge um die jüdische Bevölkerung der Niederlande von Monat zu Monat enger, bis schließlich die Internierung im Sammellager Westerbork folgt – die Vorbereitung zum Transport nach Auschwitz. In Amsterdam wäre für Etty schon ein Versteck

Literatur: Neuerscheinungen Suchbild mit Katze. Die Fenster, aus denen er die Welt betrachtet hat und die Katzen, die sein Leben begleitet haben, bilden den Rahmen für den neuen autobiographischen Roman von Peter Henisch. Aus gegenwärtiger Perspektive zeichnet er darin ein atmosphärisch dichtes Bild seiner Nachkriegskindheit in Wien. Die Hauptschauplätze sind die Wohnung der Eltern im dritten Bezirk und die der Großeltern in Favoriten und die Plätze, an die ihn seine Eltern häufig mitnehmen. Sprachlich präzise, höchst anschaulich und scheinbar von leichter Hand erzählt Henisch von seinem Aufwachsen in einer unkonventionellen Familie. So verbindet sich seine persönliche Kindheitsgeschich-

te mit der Zeitgeschichte und wird für die Leser zum Greifen nahe. Peter Henisch ist mit seinem, in den 70er Jahren viel diskutierten Roman „Die kleine Figur meines Vaters“ bekannt geworden. In dem 2007 erschienen Buch „Eine sehr kleine Frau“, in dem er seiner „belesenen“ Großmutter ein literarisches Denkmal setzt, erzählt er die Familiengeschichte aus einer anderen Perspektive. Inhaltlich knüpft Suchbild mit Katze an diese beiden Bücher an. Peter Henisch, Suchbild mit Katze, Wien, Deuticke 2016.

Das Buch vom Süden. Ein »fleißiger Taugenichts« ist der wie sein Autor in Wien geborene Julian Passauer. Im Dachgeschoss von Schloss Schönbrunn wächst der Sohn des stellvertretenden Direktors des Natur-

historischen Museums auf, umgeben von mehr oder weniger skurilen Gestalten der Wiener Gesellschaft. Seines Vaters Sehnsucht nach dem Süden setzt sich in Julian fort. Auf einer ausgedehnten Schiffsreise umrundet Julian Afrika, er beginnt ein Studium, bricht es ab und wird schließlich professioneller Pokerspieler. Erst am Gardasee scheint er zur Ruhe zu kommen und begegnet den Frauen seines Lebens. André Heller, Aktionskünstler, Liedermacher, Schauspieler und Entertainer hat kurz vor seinem 70er auch noch einen Roman geschrieben, der von der Literaturkritik kontroversiell besprochen wird. Unterhaltsam ist es allemal, Hellers Helden Julian Passauer auf seiner Lebensreise zu folgen. André Heller, Das Buch vom Süden, Wien, Zsolnay 2016. ISBN: 978-3-552-05775-3


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Kunst & Kultur 29

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Kulturland n Ausstellungen im OÖ.Kulturquartier. Anlässlich des Jubiläums 165 Jahre OÖ.Kunstverein gibt es eine Mitgliederausstellung unter dem Titel „Auf dem schönen grünen Platze ...“ zum Thema Landschaftsbild heute. Die Künstlerin Charlotte Wiesmann ist daran beteiligt, ebenso sind Arbeiten von ihr in der Ausstellung „die Kunstsammlung packt aus“ zu sehen. Sieben Jahre Kunstsammlung lädt zum Lesen und Schauen ein. Beide Ausstellungen sind im OÖ. Kulturquartier in Linz zu sehen.

Etty Hillesum (rechts; Bettina Buchholz) trifft auf Sr. Edith Stein (Katharina Wawrik): Beide Frauen zeichnet ihre kühne, Grenzen überschreitende Spiritualität aus. Neuhauser

vorbereitet gewesen, sie geht aber freiwillig in die Vorhölle Westerbork, um zu helfen. Überall wo man hinsah – Angst, Hunger, verzweifelte Mütter, schreiende Säuglinge, apathische Greise. Etty ermutigt, organisiert, tröstet. Und vertraut auf Gott: „Ich kämpfe nicht mit dir, mein Gott, mein Leben ist ein großer Dialog mit dir.“ Drei Tage lang ist auch die Karmelitin Edith Stein in Westerbork – ehe sie deportiert wird. Auch sie nimmt sich im Lager um die Verzweifelten, vor allem um die Kleinkinder an. Ob die beiden Frauen einander direkt begegnet sind, weiß man nicht. Über einen Dritten scheinen sie aber voneinander gewusst zu haben. Eine „neue“ Etty. „Ettys unbekannte und teilweise aus dem KZ Westerbork geschmuggelte Briefe sind von atemberaubender Klarheit, spiritueller Dichte und sprühender Lebendigkeit“, betont der Therapeut Johannes Neuhauser: „Es ist, als hätte Etty in ihren letzten Lebensmonaten eine Entwicklung durchgemacht, zu der Menschen normalerweise Jahrzehnte brauchen.“ Unter dem Titel „Ettys Entscheidung“ hat Neuhauser aus den Briefen eine Bühnenfassung erarbeitet, die in Linz als deutschsprachige Uraufführung gezeigt wird. „Das ist kein Aufwärmen des ersten Stücks, sondern etwas völlig Neues – weil uns in den Briefen eine neue Etty begegnet.“

XX Ettys Entscheidung mit Bettina Buchholz, Katharina Wawrik, Georg Bonn und Erich Josef Langwiesner. Musik: Günther Gessert. Bühnenfassung: Johannes Neuhauser.

Ettys Entscheidung Samstag, 12. November 2016, 19.30 Uhr (ausverkauft) Sonntag, 13. November 2016, 17 Uhr Samstag, 19. November 2016, 19.30 Uhr Sonntag, 20. November 2016, 17 Uhr (ausverkauft) Alle Aufführungen in der „Tribüne Linz“ (Eisenhandstraße 43, Linz). Karten (18,– Euro) unter www.tribünelinz.at oder Tel. 0699/113 998 44. XX Exklusiv für KiZ-Leser/innen: Mit dem Abschnitt auf KiZ-Seite 23 (bei der Kassa abzugeben) beträgt der Eintritt € 16,– (€ 2,– ermäßigt).

n Konzert mit dem Bachchor Wels. Am Sa., 5. November lädt der Bachchor Wels in die HerzJesu-Kirche zu einem besonderen Konzert ein:. Bachs Hohe Messe h-Moll wird zu hören sein, mit Solist/innenen, dem Bachchor Wels und Wien und den Wiener Bachsolisten unter der Leitung von Thomas Ch. Huber. Beginn ist um 19 Uhr. n Beethoven complete in Lambach. Der Beethoven-Zyklus nähert sich dem Ende: am 5. November findet das letzte Konzert der Reihe statt. Zu hören gibt es Beethovens 9. Symphonie mit der Klangvereinigung Wien und dem Chor E-Medio Cantus Linz, Leitung: Gerald Mair. Aufgrund der großen Nachfrage finden zwei Konzerte statt: um 15.30 Uhr und um 20 Uhr, Ort: Stiftskirche Lambach. n Voices in Konradsheim. ch. Am So., 6. November lädt das KBW-Konradsheim ins „haus.konradsheim“ ein: um 19 Uhr gibt dasVokalensemble Voices dort ein Konzert. n The Producers in Linz. Von „Bepop to Hiphop“ –so heißen die Konzerte, die die Bigband „The Producer“ in der Aula der Pädagogischen Hochschule veranstalten: am Mi., 9. und Do., 10. November um 19.30 Uhr.


30 Personen & Dank

3. November 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Der ganze Ort– Einheimische und Asylwerber/innen – haben zusammengeholfen, damit das Fest der Sinne zu einem Erfolg werden konnte.

Privat

Wippenham: Für die Pfarrkirche packen alle an

Ein kleiner Ort bewegt Großes Insgesamt 36.610 Euro erarbeiteten Wippenhamer/innen im Rahmen des „Festes der Sinne“ für die Renovierung ihrer Pfarrkirche. Beim Erntedankfest wurden die Beiträge an die Pfarre übergeben. „Mich freut es sehr, dass die Gemeinschaft in unserer Pfarre und in unserer ganzen Ge­ meinde durch das Fest der Sinne belebt und gestärkt wurde und sich so viele für unsere schöne Kirche engagiert haben.“ Mit diesen Worten bedankte sich Pfarrer P. Wolfgang Kaulfus beim Erntedankfest bei allen am Fest der Sinne Beteiligten. Am 27. und 28. August 2016 hat rund die Hälfte der Bevöl­ kerung von Wippenham – die Pfarre zählt 480 Katholik/innen – beim großen Dorffest mitgearbeitet. Im Rahmen des Erntedank­ festes übergaben Ernestine Lehrer, Roswitha Schachinger und Christian Katzlberger für das Organisationsteam einen Scheck über

27.500 Euro, der Erlös aus allen Stationen und Veranstaltungen des Festes. Einen Scheck über 6.300 Euro steuerten die Familie Penninger und die Katholische Frauenbewegung bei, die diesen Betrag durch eine Tombola aufgebracht haben. Besondere Freude löste die Spende der Asyl­ werber/innen aus, die beim ehemaligen Kir­ chenwirt untergebracht sind – sie spendeten 300 Euro, die sie im Rahmen des Festes der Sinne durch Verkauf von Essen und Geträn­ ke erarbeitet hatten. „Wenn man die 2.510 Euro des Erntefestes dazuzählt, dann haben die Veranstaltungen rund um das Fest der Sinne insgesamt 36.610 Euro und damit um 1.110 Euro mehr als beim ersten Fest der Sin­ ne erbracht“, freut sich PfarrgemeinderatsObmann Johann Reischauer, der stolz auf die intensive Zusammenarbeit der Wippen­ hamer/innen ist.

„Natürlich freuen wir uns über die Einnah­ men und können sie sehr gut für die Kir­ chenrenovierung brauchen, genauso wich­ tig ist aber der Zusammenhalt und die Gemeinschaft, die im letzten Jahr bei allen Aktivitäten entstanden ist und spürbar war“, sind sich die beiden Hauptorganisatorinnen des Festes, Ernestine Lehrer und Bürgermeis­ terin Roswitha Schachinger, einig.

Korrektur n Konservatorium für Kirchenmusik. Der Tag der offenen Tür findet nicht wie in KiZ Nr. 41 angegeben am 11. November, sondern am Mittwoch, 16. November 2016, von 14 bis 18 Uhr statt: Petrinumstraße 12, 4040 Linz, www.kons-linz.at

Der Kirchenchor Niederkappel dankt Die Pfarre Niederkappel feierte heuer ein doppeltes Erntedank­ fest. Es wurde auch der Ein­ satz der Chorsänger/innen ge­ würdigt. Chorleiterin Wilbirg Aichbauer dankte den Sänger/ in­nen für die langjährigen eh­ renamtlichen Stunden, die sie zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen geleistet haben. Die Chorleiterin und Pfarr­ administrator Dr. Felix ­Agbara verliehen die bischöflichen Wappenbriefe an Ida Aichbauer

für 48 Jahre Mitgliedschaft im Kirchenchor und an Maria Jäger für 41 Jahre im Organis­ tendienst, zu Beginn war sie als Aushilfe und Vertretung sowie als Korrepetitorin im Chor tätig und dann seit 1991 als Hauptorganistin. Max Strei­ nesberger gehört dem Chor seit 43 Jahren an, Franz Leiten­ bauer, Martina Hintringer, ­Leopoldine Pumberger und Berta Wakolbinger jeweils seit 61 Jahren. privat


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

3. November 2016

Und wer macht die Arbeit? Gäbe es in Österreich noch genug Straßenkehrer und MülIentsorger, LKW-Fahrer, Taxilenker, Marktstandler, Asphaltierer, Hilfs- und Facharbeiter am Bau, Pflege- und Reinigungspersonal, Service- und Supermarktpersonal, Fabriksarbeiter/innen, Erntearbeiter/innen, wenn wir nicht schon längst die (meist billigen) ausländischen „Gastarbeiter/innen“ hätten? Undenkbar! Ständig wird propagiert, dass nur ein abgeschlossener und möglichst höherer Bildungsweg einen qualifizierten Arbeitsplatz garantiert. Aber – wer soll, will und wird dann die Arbeit machen? Ürigens: Wer würde die vielen katholischen Pfarren betreuen, wenn wir nicht die ausIändischen Priester hätten?

zentuelle Lohnerhöhung die Einkommensunterschiede weiter vergrößert? (...) Selbst wenn man die Inflation abzieht, bekommen die, die sowieso schon besser verdienen, mehr Geld dazu als die schlechter Verdienenden. Gerecht wäre es, nach dem Inflationsabgleich jedem einen fixen, gleich hohen Geldbetrag auszuzahlen, so wäre eine Lohnerhöhung für jeden gleich. Wollen sich die Gewerkschaften sozial betätigen, dann sollen sie überhaupt auf prozentuelle Lohnerhöhungen verzichten und nur noch einen gleich hohen Geldbetrag für alle verlangen. Dank der Inflation würden sich dann die Einkommensunterschiede nach und nach verringern, langsam zwar, aber stetig. Rudolf Danninger, Gutau

ANTON BUMBERGER, HAIBACH O. D. DONAU

Bücherzelle in Gosau

Schildbürger

Zu „Unter uns“, Nr. 42, S. 32

Wenn jemand glaubt, dass es keine Schildbürger mehr gibt, irrt er gewaltig. Kaum einem Häuslbauer würde es einfallen, sein zwar reparaturbedürftiges, aber durchaus noch bewohnbares Haus abtragen zu lassen, ohne dass er eine Baugenehmigung, geschweige denn das Geld für eine Neuerrichtung hätte – und zudem auch keine Wohnung mehr hat. Beim Eisenbahnbrückenbau in Linz ist das aber der Fall. Also gibt es doch noch Schildbürger! Sepp Schick, Neukirchen a. d. V.

Gerechter Lohn Die Metaller-Gewerkschafter forderten eine Gehaltserhöhung von drei Prozent. Bedenken die Gewerkschafter nicht, dass eine pro-

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel in der KirchenZeitung verfolgt. Nun hätte ich eine Anregung, wie wir in Gosau dieses Problem gelöst haben. Da bei uns auch die Bibliothek nicht ausreichend genutzt wurde, haben wir vom Verein Gesunde Gemeinde Gosau und Frauentreff Gosau ein ehrenamtliches Projekt gestartet. Wir haben zwei ausgediente Telefonzellen adaptiert und diese stehen nun als Bücherzellen an zwei Standorten in Gosau. Sie werden regelmäßig bestückt und sind der Renner des Sommers geworden. Man kann Bücher ausleihen, hinbringen, abholen, behalten oder zurückbringen. Alles ohne Kosten, ohne fixen Termin, ohne Angabe einer Adresse oder Sonstiges. Wir haben seit vorigem Jahr über 700 Bücher „umgewälzt“ und die Bücherzellen sind dauernd in Be-

trieb. Zwei Damen kümmern sich darum, die Bücher, die hereinkommen, werden gestempelt, sortiert und in Ordnung gehalten. Am besten kommen die Kinderbücher an Auch die zahlreichen Gäste und Touristen in Gosau bringen Bücher hin und holen wieder andere ab. Eine Zelle steht ganz in der Nähe unserer evangelischen Kirche, Brigittaheim und Kindergarten. Dadurch ist den Bewohnern des Altenheims und den jungen Familien die Möglichkeit geboten, ohne lange Wege die Bücher zu nutzen. (...) Veronika Posch, Gosau

Peinlich Dass Norbert Hofer nun versucht, die Kirchgänger zu vereinnahmen, ärgert mich zutiefst. Gerade die FPÖ ist es, die zwar mit dem Christentum hausieren geht, sich selbst aber am unchristlichsten verhält. Das wichtigste Gebot (Liebe deinen Nächsten wie dich selbst) kennt die FPÖ nicht; für sie ist das Christentum nur ein bloßer Brauchtumsverein. Wenn es der Partei oder Norbert Hofer dient, kennt man keinen Genierer. Wolfgang Ortner, Wels

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; ­leserbriefe@kirchenzeitung.at

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unter uns Der gute Zaun

Denkmal

Welche Antwort gebe ich? Teilen steht bei den November-Heiligen großgeschrieben. Der hl. Martin teilt den Mantel, die hl. Elisabeth das Brot. Vielleicht bedeutet Teilen auch, ein Stück Brot nicht einfach wegzuwerfen.

Ein Vater geht mit seinem Kind spazieren. Das Kind wirft ein Stück Brot weg, weil es keinen Hunger mehr hat. Der Vater schimpft und sagt: „Das tut man nicht, es gibt so viele Kinder auf der Welt, vor allem in Afrika, die großen Hunger leiden und daran auch oft sterben.“ Da fragt das Kind den Vater: „Wenn ich das Brot

nicht wegwerfe, haben dann die Kinder in Afrika keinen Hunger mehr?“ In der Runde hat man sich Gedanken darüber gemacht, welche Antwort der Vater dem Kind geben könnte – und welche die Einzelnen selbst geben würden. Machen Sie mit. Versuchen Sie, diese Geschichte weiterzuschreiben. Ihre Antworten leiten wir an die Runde weiter. Wir verlosen ein Buch. Einsendeschluss: 11. November. Adresse: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Beim Denkmal Nr. 42 hat Maria Sieberer aus Mattighofen gewonnen.

Christine Grüll christine.gruell@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Die Grusel-Clowns brauchen keine Masken. Sie sind abscheulich genug.

„Egal wie furchterregend der Zustand der Welt gerade sein mag, ist da immer die Hoffnung, dass eine frische Idee alles wieder ins Gleichgewicht bringt.“ Kate Tempest, Musikerin aus London, in Zeit online

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Die folgende Geschichte hat uns Hans Riedler aus Linz zugesandt. In einer Runde haben sie darüber intensiv gesprochen. Die Geschichte hat die Rundenmitglieder nicht mehr losgelassen. Wir geben die Geschichte weiter – vor allem als Anregung zum Nachdenken.

Ein Stück Brot. Könnte noch jemand satt werden davon? Claus Eppele/Fotolia

Langsam beginnt der nachbarliche Winterschlaf. Doch im Sommer gehören Gespräche mit den Nachbarinnen und Nachbarn zum Gartenleben dazu. Mit einem Zaun gelingen sie am besten. Ein Zaun im Garten macht nur Sinn, wenn man ihn auch benützt. Weniger als Abgrenzung, vielmehr wird das nachbarliche Gespräch deutlich anregender, wenn ein Zaun dazwischensteht. Ob das dritte Kind zahnt, der Enkel den Führerschein macht oder die nächste Präsidentenwahl eh wieder nix wird, am Zaun lassen sich Familiäres, Politik und Wetter gut besprechen. Ganz ohne Verabredung. Angenehm unverbindlich. Wer nicht mehr reden mag, muss sich nicht groß verabschieden. „Bis später“ kann heißen, wir sehen uns morgen oder bei Schlechtwetter halt in ein paar Tagen. Wenn die Tage kürzer werden, verliert der Zaun an Bedeutung. Dann ziehen sich alle in ihren Bau zurück. Diesen Winter werde ich viel an die Nachbarin denken. Sie hat darum gebeten, dass wir den Baum in unserem Garten umschneiden. Sie hätte gerne mehr Sonne auf ihrem Rasen. Eine gute Nachbarschaft bedeutet, auch einmal einen Baum zu opfern. Hoffentlich fällt er nicht auf den Zaun!


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