KiZ-ePaper 45/2015

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Nr. 45 I 5. November 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Gewinn

Teilen ist ein überzeugendes Kennzeichen des christlichen Glaubens.

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Stark im Teilen

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3 Im Gespräch.

Religionen an den Schulen.

6 Reportage.

Noch nie wurden so viele Kochbücher gedruckt und verkauft wie heutzutage. Das müssen doch gute Zeiten sein, in denen man nicht schauen muss, wie man zu Essen kommt, sondern wie man es möglichst schmackhaft und abwechslungsreich zubereitet. Doch es trifft nicht auf alle zu. Wohlstand und Armut liegen dicht beieinander. Der Flüchtlingsstrom durch Europa zeigt es.

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Christen sind stark im Teilen – sollten es sein. Die markanten Heiligen der nächsten Wochen stehen dafür: Martin von Tours, Elisabeth von Thüringen, bald schon Nikolaus von Myra. Bei ihnen waren Notleidende nicht an der falschen Adresse. Und wer sagt, dass es für sie einfacher war? Lesen Sie auch Seite 15

Im Stollen Schlier.

9 Pfarren.

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Der verschenkte Kirchturm.

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Mit großem Rebus-Rätsel. Gewinnen Sie eine Pilgerreise nach Rom oder andere Preise. Seite 27

11 Thema. 60 Jahre Aktion Leben.

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G = M; 5 6

18 Beratung. „Schatz, wir müssen reden.“ 23 Impressum.


2 Meinung KOMMENTARE

5. November 2015

Vom guten Leben

Nicht nur historisch Als die Kirche jüngst das 50-Jahr-Jubiläum des Konzilsdokuments Nostra aetate feierte, mochte man geneigt sein, die klare Verurteilung des kirchlichen Antijudaismus als historisch zu bezeichnen: historisch aufgrund der Bedeutung des Ereignisses; historisch aber auch, weil es schon 50 Jahre her ist. Wie der Skandal um das Lob antisemitischer Facebook-Aussagen durch die FP-Mandatarin Susanne Winter zeigt, hat Nostra Aetate nach wie vor höchst aktuelle Bedeutung für die Kirche: Denn um dieses Schreiben mit Leben zu erfüllen, muss die Kirche nicht nur in den eigenen Reihen, sondern auch in der Gesellschaft gegen Antijudaismus und Antisemitismus ankämpfen. Im Übrigen hätte es politische Sanktionen gegen Frau Winter schon geben müssen, als sie vor Jahren wegen Herabwürdigung des Islam verurteilt wurde. HEINZ NIEDERLEITNER

Es lebt sich gut hier, wirbt der Fremdenverkehrsprospekt: die Gegend schön, das Essen wunderbar, verkehrsmäßig bestens erschlossen und trotzdem ruhig. Das ist es, was man sich unter einem guten Leben erträumt. Dem Glück steht nichts im Wege – es sei denn, man verdirbt es sich selbst. Auch Petrus wollte ein gutes Leben haben. „Hier ist gut sein, hier lasst uns drei Hütten bauen“, meinte er entzückt, als er den idealen Platz gefunden zu haben meinte. Niemand würde da oben die Ruhe stören. Aber da hat er sich gründlich getäuscht. Gut zu leben nur für sich selbst, das wäre kein gutes Leben. Auch in einer schönen Gegend, bei gutem Essen, bestens ausgebauten Straßen und herrlich ruhiger Lage wird Leben erst gut, wenn sich ein Mensch nicht abkapselt in seinem Glück – sondern sich

öffnet und teilt. Nicht, wer sein Leben genießt, wird es gewinnen, sondern, wer es gibt – sagt immerhin Jesus. Zäune also, mit denen man sich die Störenfriede des eigenen Glücks vom Leib halten will, sind nicht bibeltauglich. Und: Ob nicht innerhalb solch errichteter Zäune das Glück erst recht verloren ginge? Europa – ein Ghetto der Glücklichen? Wer möchte gut leben, wenn draußen das Elend wohnt?

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: MAG. INGRID BACHLER, OBERKIRCHENRÄTIN

An der Seite der Pfarrer/innen Wechsel in der evangelischen Kirchenleitung Österreichs: Die neue geistliche Oberkirchenrätin für den Personalbereich heißt Ingrid Bachler und kommt aus Wels.

Jeder kann handeln

HEINZ NIEDERLEITNER

Dass es gute und kompetente Menschen gibt, die bereit sind, den Beruf der Pfarrerin und des Pfarrers zu übernehmen, sieht sie als die größte Herausforderung ihres neuen Amtes. In der Pfarrseelsorge brauche es die Liebe zu Gott, zu sich selbst und zu den Menschen – „und keines ohne das andere“. Die 1962 in der Steiermark geborene Theologin weiß, wovon

EPD/USCHMANN

Manchmal ist Handeln dringend nötig. Sehr oft weiß man, was zu tun ist, wartet aber lieber ab. Das Thema Klimawandel ist so ein Bereich. Der Klimagipfel in Paris naht und wir wissen, dass es Taten braucht, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Politik und Wirtschaft sind gefordert. Sie tun sich aber mit dem Tun oft schwer. Aber auch wir selber sind oft träge und bleiben bei Gewohntem. Doch das, was wir gewöhnt sind, tut uns oft nicht gut. Was den Klimawandel betrifft, so braucht es eine Veränderung des Denkens, des Verhaltens, des Konsums. Jeder kann handeln. Lokale und nachhaltige Lebensmittel kaufen, Energie sparen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder Fahrgemeinschaften bilden. Und, und, und ... SUSANNE HUBER

KirchenZeitung Diözese Linz

„Durch die Pfarrer/ -innen will die Kirche Mut zum Leben machen, das für viele Menschen immer schwieriger wird.“ INGRID BACHLER

sie spricht: Nach dem Studium war sie Vikarin im Burgenland und in Wien und übernahm dann eine Pfarrstelle in der Bundeshauptstadt – neben einer vollen Lehrverpflichtung an Gymnasien. Dazu kamen Aufgaben am Religionspädagogischen Institut der Evangelischen Kirche. Von 1999 bis 2010 war sie Gemeindepfarrerin in Wels, bevor sie Fachinspektorin für Religionsunterricht an mittleren und höheren Schulen wurde. Als Oberkirchenrätin ist sie nun Wochenpendlerin zwischen Wien und Oberösterreich, wo sie nahe Wels mit ihrem Mann lebt. Stützen und fördern. In ihrer neuen Aufgabe trage sie dafür Sorge, die Pfarrerinnen und Pfarrer „zu schützen, stützen, fördern und fordern“, damit diese „die Botschaft Jesu und der Kirche gut in die Welt hineintragen können“. Mit ihrem Amt könne Bachler „anderen darin helfen, die Frohe Botschaft zu verkünden“, sagte auch Peter Schipka, Generalsekretär der Bischofskonferenz, als katholischer Vertreter bei der Amtseinführung. Bachler unterstrich dabei die Bedeutung der Pfarrgemeinden: Gerade in der Arbeit mit Flüchtlingen zeige sich, dass diese „eine wichtige Infrastruktur der Gesellschaft“ darstellen. Sie freut sich, dass sie in ihrer Pfarrgemeinde in Wels hin und wieder auch künftig einen Gottesdienst halten kann.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Bunte Sesselreihen als Bild für eine Gesellschaft, in der Mehrsprachigkeit nicht negativ bewertet wird. Fotolia/Siraanamwong

Zur Sache

Schöne bunte Welt

Z.I.M.T. – Zentrum für Inter­reli­ giö­ses Lernen, Migrationspäd­ agogik und Mehrsprachigkeit – wurde an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz gegründet. Das Zentrum versteht sich als Ort des Austausches und der Begegnung im Bereich der Lehrer/innenausbildung und verbindet Aus-, Fort- und Weiterbildung, Beratung und Forschung miteinander. Am 6. November wird das Zentrum nach einem zweijährigen Entwicklungsprozess mit einem Symposium in Linz eröffnet. XX Info & Angebote: www.phdl.at/institute/zimt

In Schulen und Hörsälen tummeln sich unterschiedliche Sprachen und Religionen. Das Zentrum Z.I.M.T. in Linz bereitet zukünftige Lehrerinnen und Lehrer darauf vor. Ein Gespräch mit den Leitenden Renate Hofer und Thomas Schlager-Weidinger. Das Gespräch führte Christine Grüll

ÖVP und FPÖ fordern, dass Schulkinder in Ober­ österreich in der Pause Deutsch sprechen müs­ sen. Was halten Sie davon?

Renate Hofer: Menschen, die an einer Schule zusammenarbeiten, kann man keine Vorschriften für die Kommunikationssprache – wir sprechen hier nicht von der Unterrichtssprache – machen. Wir müssen die Ressourcen sehen, die Kinder gerade jetzt mitbringen. Wäre ihre Sprache Englisch, würden wir ihre Kompetenzen anders einordnen. Wenn neue Sprachen auf Schulgängen gesprochen werden, ist das ein schöner Ausdruck der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit. Thomas Schlager-Weidinger: Für mich ist diese Forderung Ausdruck eines rückwärtsgewandten Menschen- und Weltbildes. Oberösterreich tritt als weltoffen auf und dazu gehört das Selbstverständnis, dass in der Welt mehr Sprachen gesprochen werden als eine. Mehrsprachigkeit im Bildungssystem ist einer der Schwerpunkte von Z.I.M.T.

Renate Hofer: Es geht uns darum, die lebensweltliche Mehrsprachigkeit ins Zentrum zu rücken und die Unterrichtssprache Deutsch gut auszubilden. Mehrsprachigkeit heißt auch, die Sensibilität für unsere moderne Zeit zu erhöhen. Man kommt an Schulen nicht mehr ganz aus mit Fremdsprachen wie Englisch oder Französisch, die oft weit

weg sind von den Sprachen, wie sie Menschen, die nach Österreich kommen, mitbringen. Mehrsprachigkeit ist stark verwoben mit der Thematik „Migration“: Was sind Migrations-, Minderheiten- und Nachbarschaftssprachen? Werden diese an Schulen gelehrt? Wir bieten den Schwerpunkt Mehrsprachigkeit in der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung an. Ziel ist, dass kompetente Personen Vernetzungen an den Schulen schaffen, wenn es um Fremdsprachenunter­richt, Muttersprachenunterricht oder um „Deutsch als Zweitsprache“-Unterricht geht. Dieser Unterricht soll in Schulen inklusiv angeboten werden und nicht in Sonderräumen. Religionen wirken oft abgrenzend. Wie kann in­ terreligiöses Lernen gelingen?

Thomas Schlager-Weidinger: Interreligiöses Lernen heißt, in einen offenen und durchaus kritischen Dialog mit anderen Religionen, vor allem mit Muslimen zu treten. Man muss sich anschauen, wie stark Muslime als „die anderen“ abgestempelt werden und der Islam als die Religion „der anderen“, als vermeintlich suspekte Gruppe. Dann sieht man auch, wie das politisch mißbraucht werden kann. Das Phänomen spiegelt sich zum Beispiel im FPÖ-Slogan „Daham statt Islam“. Das führt dazu, dass wir den Muslimen die vermeintlich „echte“ Kultur bzw. Religion vorschreiben wollen. Ich habe 2003, nach der Grün-

dung der „Arbeitsgemeinschaft Salam – Grüß Gott“ begonnen, meinen eigenen Glauben zu reflektieren und zu kommunizieren. Die Auseinandersetzung mit anderen Reli­gionen bringt so viel Weite, von der ich gern hätte, dass sie viele teilen können. Was kann Migrationspädagogik?

Renate Hofer: Migrationspädagogik stellt sich u.a. die Frage: Wie schaffe ich es, den vermeintlichen Migrationshintergrund eines Menschen nicht dadurch in den Vordergrund zu rücken, indem ich zum Beispiel zu einer Studentin sage: „Du sprichst aber gut Deutsch.“ Das heißt auch, nicht ausschließlich multikulturelle Feste zu feiern, und dann darf wieder alles so sein, wie es war. Wir sollten vielmehr sehr ressourcenorientiert schauen, wo wir voneinander lernen können und was wir an Bildern im Kopf verlernen müssen. XX Langversion siehe www.kirchenzeitung.at

Dr. Renate Hofer und Dr. Thomas SchlagerWeidinger. ZIMt


4 Oberösterreich

5. November 2015

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Auf dem „Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“

„Das Klima geht den Menschen nahe“ Seit drei Wochen sind Pilgerinnen und Pilger im Zeichen der Klimagerechtigkeit unterwegs. Vier Tage davon waren sie in Oberösterreich. Sie treffen auf Menschen, denen das Thema „unter den Nägeln brennt“. Am 17. Oktober brach in Wien eine Gruppe auf, um sich zu Fuß auf den Ökumenischen Pilger­ weg für Klimagerechtigkeit zu machen. Ihr Ziel ist Salzburg, das sie am 8. November erreichen möchten. Dann geht es mit dem Zug nach Pa­ ris: Beim Weltklimagipfel kommen Tausende Pilgernde aus aller Welt zusammen. Sie wer­ den dort auch Anliegen vorbringen, die in vie­ len Begegnungen entlang des Pilgerwegs an sie herangetragen wurden. Von Menschen, denen das Thema Klimagerechtigkeit nahegeht. „Wir haben keine Zeit mehr!“ „Wir be­ gegnen Menschen, die Klimagerechtigkeit für ihre Kinder, Nichten, Neffen, Enkelkinder ge­ nauso haben wollen wie für Kinder in Äthio­ pien“, sagt Anja Appel. Die Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Öster­ reich ist während der gesamten 22 Tagesetap­ pen mit dabei – gemeinsam mit Rembert J. Schleicher von PILGRIM, einem interreligiö­ sen Netzwerk, dem es um Nachhaltigkeit als

Mag. Dr. Anja Appel, Generalsekretärin der kfb Österreich (oben), ist eine der Pilger/innen auf dem Weg von Wien zum Klimagipfel nach Paris. Kaineder/Leppla, kfbö

Bildungsziel geht, sowie Ferdinand Kaineder, Sprecher der Österreichischen Ordensgemein­ schaften. „Jeder Einzelne und jede Commu­ nity wie zum Beispiel eine Kirchengemeinde kann etwas tun. Aber die Menschen warten auch darauf, dass jene, die etwas zu sagen ha­ ben, deutlich machen: Wir haben keine Zeit mehr!“, erzählt Anja Appel am Telefon, wäh­ rend sie auf dem Donau-Treppelweg Richtung Ottensheim geht. Neben Ottensheim stan­ den in Oberösterreich noch Besuche im Ars

Electronica Center in Linz, im Bildungshaus Schloss Puchberg, in der Serbisch-Orthodoxen Kirche in Lambach, in der Zentrale des katho­ lischen Hilfswerks MIVA in Stadl-Paura sowie im Offenen Kunst- und Kulturhaus Vöckla­ bruck auf dem Programm. Die vielen Gesprä­ che stärken dem Kernteam und den Mitwan­ dernden – je nach Etappe zwischen neun und 50 Personen – den Rücken. So wie die Sen­ dungsfeier für Paris am Sonntag in der Salz­ burger Pfarre Itzling. Christine Grüll

EZA-Woche des Landes OÖ mit Verkaufsständen an 52 Orten

Anstöße zum fairen Handeln und Einkaufen Der für die Entwicklungszusam­ menarbeit zuständige Landespo­ litiker – Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer – präsentierte das Anliegen der EZA-Woche des Landes. Mit am Tisch der Presse­ konferenz saßen sieben Vertre­ ter/innen von eingebundenen Organisationen (Foto: Land OÖ). Dem Land Oberösterreich ist die EZA wichtig, das wurde auf die­ se Weise eindrucksvoll bezeugt. Die Weltläden machen mit, Welt­ haus Linz ebenso, die gespag, die Ordenskrankenhäuser, Universi­ täten, Fachhochschulen, die Pä­ dagogische Hochschule der Diö­ zese und landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen sowie FAIRTRADE-Gemeinden.

Landeshauptmann Pühringer versicherte, dass das Land Ober­ österreich auch in der neuen Le­ gislaturperiode kleine Beiträ­ ge zu mehr Gerechtigkeit in der Welt leisten wird. „Es gibt keine Bewegung ohne Schritte“, sag­ te er und nannte die EZA-Woche einen „starken Anstoß zum Nachdenken“. Es wird schon viel aus dem Nachdenken her­ aus gehandelt, das belegen die Umsatzzahlen. In Österreich wurden 2014 fair gehandelte Pro­ dukte um etwa 150 Millionen Euro gekauft. Alleine in den 13 oberösterreichischen Weltläden wurden zwei Millionen Euro um­ gesetzt, österreichweit 13,5 Milli­ onen Euro.

Zahlen. Das Land OÖ gibt im Jahr 2015 etwa 2 Millionen Euro für Entwicklungszusammenarbeit aus. Mehr als 100 Projekte wer­ den unterstützt. Lebensmittel und Handwerksprodukte. Bei der EZA-Wo­ che des Landes kann man fair gehandelte Lebensmittel und Hand­ werks­produkte kaufen. Die meisten Verkaufsstände gibt es jeweils an einem Tag vom 3. bis 6. November an verschiedenen Standor­ ten. Die Fakultäten Linz und Hagenberg der Fachhochschule OÖ nehmen am 5. und 6. November an der Aktion teil. Am 6. Novem­ ber werden ab 17.30 Uhr im Campus Linz thematische Filme gezeigt. XX Termine und Orte findet man im Internet, etwa auf der Welthaus-Homepage: www.dioezese-linz.at/welthaus


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Oberösterreich 5

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Miteinander 40 Jahre. 1975 gegründet, hat der Verein jetzt etwa 300 Mitglieder und die GmbH 300 Mitarbeiter/innen. Standorte gibt es in Linz, Wels, Steyr, Ried und Gmunden. Entwicklung. 1984 wurden erste Aktivitäten des Mobilen Hifsdienstes mit Zivildienern begonnen. 1986 startete der Verein einen Freizeitclub. Seit 1996 engagiert sich Miteinander in der Frühförderung und in der Arbeitsassistenz. In weiterer Folge wurde eine Familienberatungsstelle gegründet, die Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz, Wohnprojekte sowie ein Berufsintegrations-Projekt begonnen und eine Hauskrankenpflege aufgebaut Seit 2008 gibt es Betreubares Wohnen für alte Menschen. Mobile Begleitung in der Miteinander GmbH.

Marcel Jankovic/Shutterstock.com.

Vor 40 Jahren gegründet, arbeitet der Verein Miteinander für die volle Integration in Bildung und Arbeitswelt

Am ganzen Leben teilhaben Der größte Integrations-Schritt ist, dass Menschen mit Behinderung nicht mehr von klein auf abgesondert sind. Dass sie akzeptiert sind und sich in der Öffentlichkeit ganz selbstverständlich zeigen. Aber es ist noch ein weiter Weg bis zur Inklusion. – So lautet der Befund des Geschäftsführers der Miteinander GmbH, Mag. Peter Paar. Ernst Gansinger

Vor 40 Jahren ist der Verein Miteinander, eine Elterninitiative zugunsten körperbehinderter Kinder und Jugendlicher, gegründet worden. Was klein begonnen hat, ist zu einem wichtigen Anbieter in den integrativen Bereichen Leben, Lernen und Arbeiten geworden. Arbeiten. Von Anfang an war die unbehinderte Teilhabe am Leben das Anliegen des Vereins mit Wirkungsgebiet Oberösterreich, der heute seine Leistungen als Unternehmen, als GmbH, anbietet. In Politik und Gesellschaft ist viel von Integration und Inklu­sion (die selbstverständliche Teilhabe an allen Lebensbereichen) die Rede. Wie aber steht es wirklich darum? „Von einem inklusiven Leben, Lernen und Arbeiten sind wir noch weit weg“, sagt Paar. „Standard ist, dass noch immer viele Menschen mit Beeinträchtigung in einer Einrichtung nur mit ihresgleichen wohnen und arbeiten. Die inklusive Beschäftigung steckt in den Kinderschuhen. Kaum noch können Menschen mit Behinderung

normal in einem Betrieb arbeiten.“ Nur wenige Betriebe stellen Menschen mit Behinderung ein. Und das Alltagsleben wie die Freizeit ist oft eine einsame Zeit. Viele Jugendliche etwa können ausschließlich mit ihren Eltern fortgehen, es ist sonst niemand da.

viele starben tatsächlich in jungen Jahren. Jetzt ist es normal, dass sie alt werden. Ihnen nichts zuzutrauen, sie auszugrenzen, hatte zur Folge, dass sie ihr Leben nicht entwickeln konnten. Jetzt traut man ihnen diese Teilhabe am Leben zu, und sie können sich entwickeln.

Werkstätten. In Oberösterreich tut sich zwar einiges, würdigt Paar sozialpolitische Anstrengungen. In unserem Bundesland geht es nach und nach in Richtung inklusive Beschäftigung, und diese werde im Wesentlichen durch die Landespolitik vorangetrieben. Darunter sei aber nicht die Dezentralisation zu verstehen – wenn Einrichtungen Werkstätten nicht auf einem Standort konzentrieren. – Denn solange Menschen mit Beeinträchtigung in Werkstätten beschäftigt werden, sind sie abgeschieden, nehmen nicht am Arbeitsleben teil. Allerdings gibt es auch die Scheu der Menschen mit Behinderungen, die schon länger in Werkstätten arbeiten, in Betriebe zu wechseln.

Lernen. Die Bildungs-Teilhabe ist schon entwickelter als die Arbeits-Teilhabe. Aber es wäre viel mehr möglich. Es müsste selbstverständlich sein, dass Menschen mit Beeinträchtigungen, ob körperlich (das ist mittlerweile Schulpraxis) oder geistig oder psychisch, keine Sonder-Schulen brauchen. Sie sollen Regelschulen besuchen können, in denen ausreichend auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Arbeiten, Wohnen und Lernen sind für alle Menschen wichtige Bereiche, sagt Paar. Nirgends braucht es eine Spezialbehandlung für Menschen mit Behinderungen. Es bräuchte keine Sozialpolitik, es müsste nur logisch sein, dass sich die Wohnpolitik um alle Menschen kümmert, dass sich die Beschäftigungspolitik um alle in gleicher Weise annimmt.

Etwas zutrauen. Entsprechend begleitet, können Menschen mit Beeinträchtigung am Lernen und Arbeiten integrativ, inklusiv teilhaben. Mittlerweile gibt es dafür viele Belege. Etwa, als ein Mensch mit Down-Syndrom die Matura gemacht hat. Paar weist am Beispiel von Menschen mit Down-Syndrom auf die Folgen von Ausgrenzung und die Wirkung von Inklusion hin: Noch vor 40 Jahren galt die Meinung, dass diese Menschen eine Lebenserwartung von maximal 25 Jahren haben. Und

Es braucht Hilfen. Alle Menschen mit Beeinträchtigung sollen am ganzen Leben teilhaben. Das ist ein Menschenrecht, sagt Paar. Bei Beeinträchtigung braucht es Hilfen. Wer schlecht sieht, braucht zum Beispiel eine Brille. Ohne sie ist er behindert. Das gilt für alle Formen von Beeinträchtigung, sagt Paar. Die Gesellschaft muss sich darum kümmern, dass die Hilfen zur Verfügung gestellt werden.


I

n Redl-Zipf ließen die nationalsozialistischen Machthaber fieberhaft an der von ihnen erhofften Wunderwaffe V2 arbeiten. In den Bunkern der Brauerei Zipf, die dazu beschlagnahmt wurden, mussten KZHäftlinge von Oktober 1943 bis Mai 1945 die Anlagen errichten und Einbaumaßnahmen durchführen, flüssigen Sauerstoff als Treibstoff erzeugen und Triebwerke testen. Im letzten Monat übersiedelte die NS-Fälscherwerkstatt aus Sachsenhausen in die Bunker von Zipf. Stollen und Bunker. Nur einmal im Jahr ist es derzeit möglich, die Bunkeranlagen, von Mitgliedern der ARGE Schlier geführt, zu besichtigen. Der Andrang zeitgeschichtlich Interessierter ist groß. In mehreren Gruppen gehen sie nach einer Einführung mit Film durch die Stollen und dann im freien Gelände hinauf zum einstigen Prüfstand, einem massiven Bunkerbau. In den engen und beklemmenden Gängen und Werkstatträumen sprechen die baulichen Reste von damals und die Infos von heute eine bedrückende Sprache. Die Stollen sind wie damals, außer dass sie leer sind, Halterungen sind noch zu sehen, der Lüftungsschacht, die rauen Wände, unterirdische Stätten des Grauens. Beim Prüfstand im Bunker, zu dem man etwa zehn Minuten in den Wald gehen muss, dort, wo die Triebwerke getestet wurden, erzählt DI Wilfried Ottinger von der ARGE Schlier, dass es hier am 28. August 1944 zu einer katastrophalen Explosion gekommen ist. Sie hat mindestens 28 Menschen das Leben gekostet. Unter ihnen war auch Ilse Oberth, die Tochter des Raketenforschers Hermann Oberth.

Der Bunker im Am 9. November gedenken wir der Pogrome 1938, der von den Nazis gelenkten Gewalttaten gegen Juden im „Dritten Reich“. Gewalt war NS-Ideologie. – Was wäre gewesen, die „Wunderwaffe V2“, an der die Nazis ab 1943 auch in Redl-Zipf gearbeitet haben, wäre erfolgreich zum Einsatz gekommen? Mit den Raketen wurde auf Antwerpen und London gezielt. An der Zielgenauigkeit fehlte es. Was, wenn biologische oder atomare Sprengsätze zum Einsatz gekommen wären? Wie hätte der Nazi-Wahn Europa noch mehr demolieren können! – Aufwühlende Gedanken nach dem Lokalaugenschein in Zipf. Ernst gansinger

Zwölf Stunden täglich. „Steinbruch-Verwertungs G. m. b. H., Betrieb Schlier, Attnang-Puchheim“ war der Deckname für den Rüstungsbetrieb in den Kellern der Brauerei Zipf. Selbst der Ort wurde getarnt – Attnang-Puchheim. Für die Sklavenarbeit in „Schlier“ wurden KZ-Häftlinge in das Mauthausener Nebenlager Redl-Zipf verlegt. Die Höchstzahl betrug 2000 Häftlinge, die gleichzeitig im KZ waren. Von 267 Häftlingen ist der Tod dokumentiert. Es waren viel mehr, denn kranke Häftlinge wurden nach Mauthausen zurückgebracht. Zwei Stunden etwa dauert die Führung durch Stollen und Bunker, zwei Stunden, nach denen man erleichtert ist, wieder im Freien zu sein. Für die Häftlinge damals dauerte der Tag in den Stollen und anderen Gebäuden zwölf Stunden. Nach zwölf Stunden war Schichtwechsel. Aber das Leben der abgelösten Häftlinge setzte sich nicht in Freiheit fort, sie waren der Qual im KZ ausgeliefert.


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Reportage 7

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Im Stollen des Rüstungsbetriebes Schlier. KIZ/EG

V2 „Vergeltungswaffe 2“ Eine Boden-Boden-Rakete entwickelte die Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVA) auf Usedom ab 1939 unter der Leitung von Wernher von Braun. Ab 1944 wurde sie im Krieg eingesetzt. Joseph Goebbels erklärte im Jahr 1944 das Aggregat 4 zur Vergeltungswaffe 2, kurz „V2“. Sie war als ballistische Artillerie-Rakete großer Reichweite geplant und das erste Menschenprodukt, das mehr als 100 km Höhe erreichte.

ARGE Schlier Die ARGE Schlier will die noch vorhandenen baulichen Anlagen des ehemaligen NSRüstungsbetriebes „Schlier“ in Zipf erhalten, sie dokumentieren und geordnet zugänglich machen. Eine Begehung ist zurzeit nur einmal im Jahr möglich. Anmeldungen sind dazu unbedingt notwendig. Die ARGE bittet auch Zeitzeugen und ehemalige Mitarbeiter des Rüstungswerkes Schlier, sich bei der ARGE zu melden – davon lebt die Forschung. arge@schlier.at.

Schlier Wunderwaffe. Fassungslos geht man durch die Zeugnisse der Werke des NS-Rassen- und Größenwahns. Hier, wo an der Wunderwaffe gebaut wurde, die die Machthaber Vergeltungswaffe nannten. Vergolten sollte werden, was man mit Fortdauer des Krieges an Verlusten hinnehmen musste. In Zipf wurden die Triebwerke der Waffe getestet und flüssiger Sauerstoff erzeugt. Auch dabei kam es zu einer schweren Explosion, durch die am 29. Februar 1944 14 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Begleiter der Stollenführung von der ARGE Schlier erläutern, wie im Vollbetrieb 80 Tonnen flüssiger Sauerstoff pro Tag mit einem Strombedarf wie jenem von 3000 Haushalten hergestellt wurden. 100 Liter Kühlwasser wurden pro Sekunde in den Stollen gepumpt. Zur Verflüssigung der Luft wurden täglich 200.000 Kubikmeter Luft angesaugt. In gigantischen Dimensionen wurde am Vernichtungswerk gearbeitet. – Was wäre gewesen, hätte es Erfolg gehabt?

Zeitgeschichtlich Interessierte im Bunker, von dem aus die Triebwerke getestet wurden. Wilfried Ottinger (rote Jacke) von der ARGE Schlier erläutert „Schlier“. Schlier, KIZ/EG


8 Aus Oberösterreichs Pfarren momente Michaelnbach. Die Michaeln­bacher (Bezirk Grieskirchen) Friedhofskapelle wurde 1904 errichtet und im Oktober desselben Jahres geweiht. In Zusammenarbeit mit der Pfarre wurde 2008 mit der Sanierung des Daches begonnen, 2012 folgte der Einbau von WC-Anlagen. 2014 wurde die Friedhofkapelle innen neu ausgemalt. Durch Meinrad Mayrhofer erhielt sie eine künstlerische Deckengestaltung. Nun zum 111-Jahr-Jubiläum, erhielt die Außenfassade einen neuen Anstrich.

Ein neues Erscheinungsbild ergab sich durch die Farbgestaltung des Eingangsportals der Friedhofskapelle. pfarre

Rainbach. Die ORF-Auslandskorrespondentin Dr. M ­ athilde Schwabeneder hat mit vielen Flüchtlingen gesprochen und wird am Samstag, 14. November, ab 19.30 Uhr im Gasthaus Hauzinger, Kirchenwirt in Rainbach bei Schärding, von Erlebtem berichten. Gemeinsam mit Nahostkorrespondent Karim ElGawhary hat sie ein Buch mit Reportagen von beiden Seiten des Mittelmeers verfasst. Veranstalter ist das Katholische Bildungswerk Rainbach. Offenhausen. Das Katholische Bildungswerk Offenhausen (Bezirk Wels-Land) lädt zu einem Informations- und Diskussionsabend zum Thema „Flucht und Asyl“. Dieser findet am Donnerstag, 5. November, um 20 Uhr im Pfarrsaal Offenhausen statt. Dabei wird unter anderem die Autorin Elisabeth Gessl die Geschichte von Muhammad erzählen, einem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling aus Afghanistan, dessen Patin sie geworden ist.

5. November 2015

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Interreligiöse Initiative setzt starkes Zeichen

Gebet um Menschlichkeit am Stadtplatz Schärding Vertreter der Stadt Schärding, allen voran der Bürgermeister, protestierten gegen den Zeltbau für durchreisende Flüchtlinge. Eine Initiative verschiedender Glaubensgemeinschaften hatte schon ein paar Tage zuvor andere Signale ausgesendet. Die interreligiöse Initiative hat am 26. Oktober zu einem gemeinsamen „Gebet um Menschlichkeit“ eingeladen. So setzten rund 200 Menschen am Stadtplatz Schärding ein Zeichen. Sie versammelten sich um eine offene Hand, in der die Erde ruht, als ein alle Gottesvorstellungen der Religionen übergreifendes Symbol. Gebete und Texte von verschiedenen christlichen Kirchen mischten sich mit einer Weisheit aus dem Buddhismus und Versen aus dem Koran. Sehr berührend waren die Gesangsbeiträge: Eine Asylwerberin aus Syrien sang ein Lied der Armenisch-Orthodoxen Kirche, eine junge Türkin ein Loblied auf Allah; „You’ve got a friend“ erklang aus dem Mund eines 15-jährigen FlüchtlingsMädchens aus Tadschikistan. Sehr viele sangen mit, als „Ubi caritas et amor, Deus ibi est“ angestimmt wurde. Eine Überraschung bereiteten Vertreter der muslimischen Gemeinschaft, als sie zwei weiße Tauben als Friedenssymbol in die Freiheit entließen.

Vernetzung. Seit zwei Jahren treffen sich halbjährlich Vertreter aller in Schärding ansässigen Glaubensgemeinschaften. Bei diesen Treffen werden die verschiedenen Traditionen, Bräuche, religiösen Feiern, Gebete, theologischen Aussagen usw. erklärt und mit großem Respekt angehört. Auch die Gebetsräume und Kirchen wurden gemeinsam besucht und erklärt. Die Treffen fanden bisher im katholischen Pfarrzentrum und evangelischen Pfarrhaus, im Gebetshaus der muslimischen Gemeinschaft sowie in der koptischen Kirche in Wernstein statt.

Eine offene Hand, in der die Erde ruht. Verbindendes Symbol für Gottesvorstellungen in den Religionen. privat

Segnung des neuen Kriegerdenkmals

Bischof besucht nach Fest Flüchtlingslager

Neue Feuerbestattung eröffnet

St. Agatha. Im Zuge der Kirchen-Außensanierung und der damit verbundenen Neugestaltung des Pfarrplatzes hat die Pfarre St. Agatha heuer das Kriegerdenkmal völlig neu gestaltet. Am Allerheiligentag wurde das neue Kriegerdenkmal gesegnet.

Mühlheim/Inn. Am 25. Oktober feierte die Pfarre Mühlheim am Inn die Steckung des frisch renovierten Turmkreuzes gemeinsam mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz. „Nach dem Fest erzählte ich Bischof Ludwig Schwarz vom Flüchtlingslager in Mühlheim“, berichtet Pfarrer Franz Strasser. Spontan entschloss sich Bischof Ludwig zu einem Lokalaugenschein. Es waren gerade einige Flüchtlinge aus Syrien angekommen, aus der Nähe von Damaskus. Die Begegnungen waren sehr herzlich. „Die Frauen kamen mit ihren Kindern zum Bischof, die Kinder haben ihn umarmt. Es war berührend!“, so Pfarrer Strasser.

St. Marienkirchen/Polsenz. Das erste privat betriebene Krematorium Oberösterreichs eröffnete Ende Oktober in St. Marienkirchen an der Polsenz. Die Feuerbestattung Oberösterreich arbeite besonders ökologisch, heißt es in einer Aussendung der Firma. Mit der Nutzung und Erzeugung von erneuerbarer Energie sei etwa der CO2-Ausstoß beim Stromverbrauch auf Null reduziert worden. Oberösterreich sieht das private Krematorium als Vorreiter bei alternativen Bestattungsformen. Im Westen von Oberösterreich und in den Städten Linz, Wels und Steyr würden bereits sechs von zehn Verstorbenen in Feuerbestattungen eingeäschert.

Neu: Das Kriegerdenkmal in St. Agatha. Ferihumer


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5. November 2015

Aus Oberösterreichs Pfarren & Orden 9

Münzbach feiert am 15. November 2015 um 14 Uhr Turmkreuzsteckung

Ein Kirchturm zum Verschenken „Das Turmdach war schon altersschwach, jetzt glänzt ein neues Kupferdach. Gerüstlos ging das Werk voran, bis Leopoldi war’s getan.“ So bringt Münzbach’s Altpfarrer Josef Grafeneder in Reime, was die Pfarrverantwortlichen und die ganze Bevölkerung zur Zeit in Beschlag nimmt: die rund 150.000 Euro teure Generalsanierung des Kirchturms. Zur Finanzierung des Projekts hatte das Pfarrteam zwei interessante Ideen: Aus dem alten Holz des Turmgebälks wurden Kreuze geschnitten und durch den Querbalken zwei Nägel getrieben. Die Nägel sind ebenfalls Überbleibsel von der Sanierung. Mitglieder

des Seniorenbunds zogen die handgeschmiedeten Nägel in mühevoller Kleinarbeit aus den Brettern und Balken. Der Münzbacher Schnitzer Heinrich Langeder hat 500 Kreuze aus den Materialien des Kirchturms angefertigt. Sie sind ein Dankeschön der Pfarre für alle Haushalte, die im Zuge einer Haussammlung besucht werden. Auch Teile des alten Kupferblechs, das 117 Jahre am Turm war und nun entfernt werden musste, fanden eine neue Verwendung. Aus dem grün oxidierten Blech wurden Windlichter ausgeschnitten. Diese werden bei Adventmärkten in der Region verkauft. JOSEF WALLNER

Was bei der Sanierung des Kirchturms als Abfall anfiel, wurde zu ansprechenden Geschenken mit Erinnerungswert verarbeitet: Kreuze und Windlichter. KIZ/JW

Jedes Kind ist geliebt Sr. M. Elisabeth Mayr gehört dem Orden der Borromäerinnen an und wirkt gemeinsam mit ihrer Mitschwester M. Gonzaga Oberndorfer in Grieskirchen. Was meine Woche prägt, ist rasch gesagt: Ich leite den dreigruppigen Kindergarten der Barmherzigen Schwestern des heiligen Karl Borromäus, wie meine Ordensgemeinschaft mit vollem Namen heißt. Jedes Kind ist von Gott geliebt. Diese Erfahrung möchte ich den Kindern vermitteln. Das ist mir ganz wichtig – neben all den Bildungsangeboten, die natürlich notwendig und unverzichtbar sind. In diesem Geist arbeitet das ganze Kindergartenteam, für das ich sehr dankbar bin. Kontemplation und Barmherzigkeit sind die beiden Schlüsselworte unseres Ordenscharismas. Die Anbetung nimmt bei uns im Haus einen zentralen Platz ein und ich freue mich, dass mehrmals in der

St. Martin im Mühlkreis: neuer Kirchenführer wird am 14. November 2015 präsentiert

Sr. Maria Elisabeth Mayr.

Rundgang durch die Kirche in St. Martin/Mkr.

Woche Menschen zur Anbetung kommen. Wöchentlich halten wir das „Mütterbeten“. Das ist eine sehr intensive Gruppe, bei der wir uns über das Leben austauschen und für die Kinder beten. Einmal im Monat laden wir Schüler/innen zu einer Kindergebetsgruppe ein. Dass unser Haus – ganz im Geist unseres Ordens – ein kleines Zentrum des Gebets bildet, ist sehr schön. Zum Fest des heiligen Karl Borromäus, das wir am 4. November feiern, bitten wir unseren Ordenspatron um Demut und barmherzige Liebe. Als Mitglied der Ordensleitung nehme ich zum Wochenende an der Generalratssitzung im Mutterhaus Wien teil.

Nach der Außensanierung der Kirche und der Neugestaltung des Altarraums legt die Pfarre nun zum Fest ihres Patrons, des heiligen Martin, einen Kirchenführer vor. Ein historisches und spirituelles Kleinod der Kirche ist das Martinsfenster, das zwischen 1380 und 1410 entstanden ist. Es zeigt in sechs Glastafeln neben dem Kirchenpatron weitere Heilige sowie den weltlichen und geistlichen Stifter. Eindrucksvoll ist auch in der zweischiffigen gotischen Hallenkirche das Rautennetzgewölbe. Einen besonderen Akzent setzt der neue Altarraum. Er greift die Idee des Teilens

auf, indem Altar und Ambo aus einem einzigen Stein gefertigt wurden. Im Kirchenführer wird auch die Schlosskapelle Neuhaus vorgestellt. Der Raum – im Wesentlichen in seiner heutigen Gestalt – wurde 1720 als „Kapelle zum heiligen Kreuz“ geweiht. Ein Prunkstück stellt die RenaissanceKastenorgel mit bemalten Flügeltüren dar. Es sind darauf König David mit der Harfe und die heilige Cäcilia, die Patronin der Kirchenmusik, dargestellt.  Der Kirchenführer kann im Pfarramt bestellt werden: Tel. 07232/22 02.

www.borromaeerinnen.at

PRIVAT


10 Thema Wörtlich

5. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Eine neue Auswahlbibel will Jugendliche zum Bibellesen verführen

Die Bibel hat‘s schwer „Unser Religionsunterricht ist wirklich super. Dass wir manchmal auch in der Bibel lesen, muss man halt aushalten“, sagt eine 17-Jährige. Sie ist mit ihrer Meinung nicht allein. Die Bibel steht bei jungen Leuten nicht hoch im Kurs. Eine neue Jugendbibel zeigt, wie viel Spannendes und für das Leben Brauchbares in diesem alten Buch steckt.

Ein Buch wie Feuer Papst Franziskus hat ein Vorwort für die Jugendbibel geschrieben, das Lust macht, nach ihr zu greifen. Einige Auszüge aus seinen Überlegungen. „Ihr haltet also etwas Göttliches in den Händen: ein Buch wie Feuer! Ein Buch, durch das Gott spricht. Also merkt euch: Die Bibel ist nicht dazu da, um in ein Regal gestellt zu werden, sondern um sie zur Hand zu haben, um oft in ihr zu lesen, jeden Tag, sowohl allein als auch gemeinsam. Lest mit Aufmerksamkeit! Bleibt nicht an der ­Oberfläche wie bei einem Comic! Das Wort Gottes niemals bloß überfliegen! Fragt euch: Was sagt das meinem Herzen? Spricht Gott durch diese Worte zu mir? Berührt er mich in der Tiefe meiner Sehnsucht? Was muss ich tun? Nur auf diese Weise kann das Wort Gottes Kraft entfalten. Nur so kann sich unser Leben ändern, kann groß und schön werden. Ich will euch sagen, wie ich in meiner alten Bibel lese. Oft nehme ich sie her, lese ein bisschen darin, dann lege ich sie weg und lasse mich vom Herrn betrachten. (...) Ich lasse mich von ihm anblicken.“ XX Bibel. Jugendbibel der Katho­ lischen Kirche, YOUCAT Founda­ tion 2015, 429 Seiten, € 15,50. Erhältlich beim Linzer Bibelwerk (für KIZ-Leser/innen portofrei): bibelwerk@dioezese-linz.at oder Tel. 0732/7610-3231.

Josef Wallner

Es darf nicht beim Jugendkatechismus YouCat bleiben, hat der Bibelwissenschafter Thomas Söding bei der Bischofssynode für Neuevangelisierung 2012 in Rom eingemahnt. Wenn junge Menschen im Glauben wachsen sollen, müssen sie auch eine Bibel zur Hand haben. Seine Wortmeldung gab einen letzten Anstoß für das Vorhaben, das bereits in der Luft lag. Seit 24. Oktober 2015 liegt das Ergebnis vor: „Bibel. Die Jugendbibel der Katholischen Kirche“. Die Fäden des Projekts sind bei dem Ver­ leger Bernhard Meuser zusammengelaufen, der schon für die Erarbeitung des YouCat verantwortlich zeichnete und diesen zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte gemacht hat. Fast sechs Millionen Exemplare in 39 Sprachen – darunter Arabisch und Chinesisch – sind weltweit verbreitet. Daran möchte und wird die Jugendbibel anschließen, ist

Papst Franziskus ist von der neuen Jugendbibel begeistert. obs/kellecom/l‘Osservatore Romano Servizio Fo

­ euser überzeugt. Mit den beiden Jesuiten M ­Dominik Markl und Georg Fischer sowie Thomas Söding haben international bekannte Bibelwissenschafter gemeinsam mit Jugendlichen an der Auswahl der Bibeltexte gearbeitet. „Natürlich hat eine Auswahlbibel ihre Grenzen“, sagt Söding, Professor für Neues Testament in Bochum, im Gespräch mit der KIZ. Darum war es dem Exegeseteam wichtig, dass Texte aus jedem Buch der Bibel vorkommen: von Genesis bis zur Offenbarung des Johannes. „Man soll beim Lesen spüren, dass die Bibel die große Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen ist, die ganz toll angefangen hat und noch besser endet“, so Söding: „Wir haben großen Wert auf das Alte Testament gelegt, weil es dort so viel zu entdecken gibt.“ Bibel im YouCat-Prinzip. Schlägt man die Jugendbibel auf, ist man durch die Gestaltung der Seiten sofort an den YouCat erinnert. Breite Randspalten lassen Platz für Erklärungen des Bibeltextes, der in der Einheitsübersetzung wiedergegeben wird. Mit einem kleinen Dreieck sind die Erläuterungen der Fachleute gekennzeichnet: schwierige Begriffe, Sachinformationen, Hintergründe. „Wir wollen mit unseren knappen Erklärungen die Bibel für die jungen Menschen zum Sprechen bringen, nicht Fragen abhandeln, die sie gar nicht haben.“ Menschen als Bibel-Kommentar. Ein weiteres Element der Jugendbibel stellen die Aussagen berühmter Persönlichkeiten und Heiliger zu einzelnen Abschnitten der Bibel dar. Der Atheist Kurt Tucholsky kommt ebenso zu Wort wie Papst Benedikt XVI. oder Charles de Foucauld. Diese Zeugnisse – ebenfalls in den Randspalten – sollen helfen, in die Bibeltexte einzusteigen, und dazu führen, dass der Funke überspringt. In zwei Werkwochen mit den Bibelwissenschaftern haben auch Jugendliche selbst ihre eigenen Erfahrungen mit der Bibel eingebracht. Diese sind Söding besonders wertvoll. „In den Gesprächen wurde deutlich, dass die Bibel nicht bierernst ist. Das Überraschende und Witzige, auf das wir gestoßen sind, hat ebenfalls Platz gefunden.“ Die vielfältigen Zugänge machen die Jugendbibel zu einem ansprechenden Buch, das man gerne in die Hand nimmt. Jede einzelne Doppelseite hat Alexander von Lengerke mit Grafiken gestaltet, für die er seine YouCat-Männchen weiterentwickelt hat. Vielen Jugendlichen gefällt seine Handschrift.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

5. November 2015

Seit 60 Jahren leistet die Aktion Leben Österreich Beratung und Hilfe für schwangere Frauen. Jährlich werden insgesamt mehr als 6000 Beratungsgespräche durchgeführt. Einer der Gründerväter von Aktion Leben war Kardinal König. Er würdigte den Verein zum 40-Jahr-Jubiläum mit folgenden Worten: „Ich spreche der Aktion Leben meine Anerkennung aus, dass sie alle, damals wie heute, versucht haben, als eine Gemeinschaft engagierter katholischer Laien diese schwierige Aufgabe im Sinne der Kirche zu übernehmen, ohne selbst eine offizielle Organisation der katholischen Kirche dieses Landes zu sein. Ich spreche Ihnen meine Anerkennung aus, weil sie in der Spannung zweier entgegengesetzter Weltanschauungen, immer wieder bemüht waren, das Gespräch zu suchen, auf breiter Basis aufzuklären, in Notsituationen zu helfen.“ aktion leben u Spendenkonto: IBAN: AT91 3479 5000 0453 6777

60 Jahre Aktion Leben Österreich

Menschliches Leben schützen Beratung und Hilfe für schwangere Frauen, Bildungsarbeit und Sexualpädagogik, Bewusstseinsbildung durch Öffentlichkeitsarbeit und das kritische Beobachten biomedizinischer Forschung – das sind die Hauptarbeitsfelder der Aktion Leben Österreich. Der Verein feiert am 12. November sein 60-jähriges Bestehen. Generalsekretärin Martina Kron­ thaler blickt zurück und nach vorne. interview: susanne huber

In den 70er Jahren gab es heftige Auseinander­ setzungen im Hinblick auf den Schwangerschaftsabbruch, sprich die Fristenregelung. Wofür kämpft Aktion Leben heute?

Martina Kronthaler: Bekannt wurde die Aktion Leben 1975 mit dem vom Verein initiierten Volksbegehren gegen die Fristenregelung, das ja eines der erfolgreichsten zur damaligen Zeit war und dann abgelehnt wurde. Danach herrschte Erschöpfung und man hat sich wieder auf Beratung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit konzentriert – Bereiche, die schon bei der Gründung des Vereins ganz zentral waren. Diese konkrete Arbeit mit den Frauen hat auch zu der Standortbestimmung

Martina Kronthaler ist Generalsekretärin der Aktion Leben Österreich. wilke

von Aktion Leben geführt, dass wir keine Verschärfung der strafrechtlichen Bestimmungen wollen. Heute haben wir eine paradoxe Situation, weil wir uns dafür einsetzen, dass die Fristenregelung bleibt. Es gibt nämlich zurzeit massive Bestrebungen, den Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafrecht zu nehmen. Das wertet das Kind vor der Geburt ab. Im Schwangerschaftskonflikt müssen sowohl die Frau als auch das ungeborene Kind gesehen werden. Nur so kann man die Bedürfnisse beider würdigen. Wir möchten eine Änderung der Haltung der Menschen zum Leben erreichen, indem wir immer wieder die Öffentlichkeit über das ungeborene Kind informieren; gleichzeitig versuchen wir, die Empathie für schwangere Frauen zu fördern. Welchen technischen und medizinischen Mitteln steht Aktion Leben kritisch gegenüber?

Martina Kronthaler: Auf jeden Fall der Eizellspende, weil immer die Spenderin, von der die Eizelle stammt, vergessen wird. Da geht es auch um Herkunft, um Identität. In Österreich dürfen schon Frauen mit 18 Jahren spenden, die selber noch nie ein Kind hatten. Es ist ein massiver körperlicher Eingriff. Der Gynäkologe Johannes Huber sagt, die Eizellspende ist eine legale Körperverletzung durch Hormonstimulation. Was die Fortpflanzungsmedizin betrifft, so vertreten wir den Standpunkt, dass sie viel achtsamer angewendet werden müsste. Paare, die sie in Anspruch nehmen wollen, sollten wesentlich besser aufgeklärt werden. Welche Position beziehen Sie zur Leihmutterschaft?

Martina Kronthaler: Auch die Leihmutterschaft sehen wir kritisch und wir werden dafür kämpfen, dass sie verboten bleibt. Leihmutterschaft ist ein Verbrechen an Mutter und Kind. Die Leihmutter ist die Mutter. Da geht es darum, die Öffentlichkeit zu informieren, dass diese Kinder klare Informationen über ihre Herkunft brauchen. Das ist ganz wichtig für die Identitätsbildung. An unserer Wiege stand auch Kardinal König und er hat immer gesagt, die Grundfragen des Menschen sind: woher komme ich, wer bin ich, wohin gehe ich. Gibt es noch weitere Herausforderungen?

Martina Kronthaler: Unser Grundziel ist, dass Schwangerschaft und Geburt für alle Beteiligten als eine positive und freudvolle Zeit erlebt werden können. Deshalb sind wir dabei, die Schwangerenberatung immer wieder auf ein noch höheres Niveau zu stellen. Ein Modell ist z. B. die vorgeburtliche Beziehungsförderung. Das ist eine sehr emotionale Begleitung für schwangere Frauen und auch Väter, welche die Beziehung zum Kind bereits vor der Geburt festigt. Und wir sind nach wie vor dran, die Würde des ungeborenen Kindes zu stärken. Was uns im Hinblick darauf sehr geholfen hat waren die vielen wissenschaftlich belegbaren Erkenntnisse der letzten zehn Jahre u. a. in der pränatalen Psychologie, die besagen, dass ein Kind lange vor der Geburt ein fühlendes Wesen ist. Man weiß heute, wie bedeutsam Schwangerschaft und Geburt für die Gesundheit eines Menschen in jeder Hinsicht sind. Da gibt es einen schönen Spruch: die Ökologie des Mutterleibes ist die Ökologie der Welt.


12 Panorama stenogramm n Flüchtlingskoordinator. Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics wurde von der EU-Bi-­ schofskommission ComECE zum Koordinator für Flüchtlingsfragen ernannt. „Die Bischöfe sind sich der Verantwortung bewusst, die die Kirche hinsichtlich der Flüchtlingsfrage hat“, sagte Zsifkovics nach dem ComECE-Treffen in Paris. Er zeigte sich positiv überrascht von den Berichten über die kirchliche Flüchtlingshilfe in den einzelnen EU-Staaten. Es gelte, die „positiven Kräfte“ in der EU zu stärken. ­Zugleich brauche es auch vermehrte Anstrengungen von Seiten Europas, sich für ein Ende des Syrien-Kriegs einzusetzen, forderte der Bischof.

5. November 2015

Flüchtlinge an der Grenze in Spielfeld

„Zäune sind Vorspiegelung falscher Tatsachen“ Der Grenzübergang Spielfeld (Steiermark) hat Nickelsdorf als „Hotspot“ der Flüchtlingswanderung abgelöst. Über den Zaun, der dort errichtet werden soll, und die weitere Entwicklung spricht der steirische Caritas-Direktor Franz Küberl im Interview. Interview: Heinz Niederleitner

KA-Wahl. Gerda Schaffelhofer wurde erneut zur Präsidentin der Katholischen A ­ ktion Österreich (KAÖ) gewählt. Als Vizepräsident wurde Norbert Thanhoffer bestätigt, neue Vizepräsidentin ist Anna Nöst, Präsidentin des Katholischen Akademikerverbandes Österreich. Neuer Geistlicher Assistent ist der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner. Zugleich sprach sich die KAÖ gegen Zäune zur Abwehr von Flüchtlingen aus: Anstatt in Stacheldraht zu investieren müsse es oberste P ­ riorität haben, den schutzsuchenden Menschen winterfeste Quartiere bieten zu können.

Gerda Schaffelhofer bestätigt. KAÖ

Franz Küberl ist Direktor der steirischen Caritas und war bis 2013 Präsident der Caritas Österreich. Kath. Kirche Vorarlberg

Wie stellt sich für Sie die Lage in Spielfeld dar?

Küberl: Dort drängen die Flüchtlinge an die Grenze beziehungsweise werden von den slowenischen Behörden dorthin gebracht. Im Vergleich zu Nickelsdorf (Burgenland) ist es in Spielfeld enger. Es herrscht bei allen hochgradige Nervosität: bei den Flüchtlingen, die Angst haben, nicht weiterzukommen; aber auch Einsatzkräfte, Hilfsorganisationen und freiwillige Helfer sind ungeheuer angespannt. Was tun Caritas und andere Organisationen?

Bischof Zsifkovics koordiniert das Thema Flüchtlinge für Europas Bischöfe. Rupprecht/kathbild.at

KirchenZeitung Diözese Linz

Küberl: Die Caritas ist mit Dolmetschern vor Ort, die für die Weitergabe von Informationen sehr wichtig sind – von der Unterbringung der Menschen in Zelten bis zur Weiterreise mit den Bussen. Es gibt Notfallpakete mit Decken und Ähnlichem. Im Camp hat das Rote Kreuz die Einsatzleitung, die Menschen bekommen zu essen. Eine Schwierigkeit ist, dass viele nicht in die Zelte wollen, weil sie Angst haben, Busse zu versäumen. Zum großen Teil werden die Menschen dann in Transitunterkünfte vor allem in Kärnten, Salzburg und Oberösterreich gebracht. Das Innenministerium will bei Spielfeld einen Zaun errichten. Was halten Sie davon?

Küberl: Zäune sind in Wirklichkeit eine Vorspiegelung falscher Tatsachen: Sie schützen nicht in dem Ausmaß, wie sie das vorgeben. Sie sind auch keine Lösung des Problems: Ungarn hat mit dem Zaun die Flüchtlinge nur anderen zugeschoben. Das ist die Blamage der Solidarität in der EU. Jeder Zaun, der errichtet wird, fordert nur die Errichtung weiterer Zäune heraus. Der Kern einer Lösung ist, dass der Krieg in Syrien ausgetrocknet werden muss. Nun sind wieder tausende Menschen aus Aleppo und Homs geflohen, weil Russland jetzt mitschießt. Wenn Länder, die Zäune aufstellen, wenigstens gegen den Waffenhandel auftreten würden und dagegen, dass der „Islamische Staat“ Öl verkauft, dann wäre ein bisschen Wille zu erkennen. Wie geht es den Caritas-Organisationen am Westbalkan mit der Flüchtlingskrise?

Küberl: Sie sind gewaltig unter Druck, auch weil sie kleinere Organisationen sind. Wir sind mit den Kollegen in Slowenien und Kroatien und in der Diözese Szombathely (Ungarn) in Kontakt. Die Caritas Szombathely hilft, auch wenn die Flüchtlinge jetzt nicht mehr durch Ungarn reisen. Sie hat Helferkleidung und Äpfel nach Slowenien gesandt. Viele Österreicher fragen sich: Wie geht‘s weiter?

An der Staatsgrenze in Spielfeld.

Reuters

Küberl: Es gibt keine schnelle Antwort. Natürlich kann Österreich nicht alles Leid des Nahen und Mittleren Ostens schultern. Derzeit teilen wir uns die Aufgabe mit Deutschland oder Schweden. Ich hoffe, dass endlich eine Verteilung der Flüchtlinge in Europa ins Rollen kommt. Es ist auch eine Frage, ob die USA sich hier nicht engagieren müssten. Brasilien und Venezuela haben erkennen lassen, dass sie Flüchtlinge aufnehmen könnten. Mit der Türkei wird man nicht nur über Geld reden müssen, damit sie die Flüchtlinge behält, sondern darüber, wie man die Krise vernünftig bewältigt. Aber es bleibt dabei: Es braucht Frieden, damit in Syrien ein paar Millimeter Zukunft entstehen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

5. November 2015

Im „Katakombenpakt“ verpflichteten sich 40 Bischöfe zu einem bescheidenen Lebensstil und zum vorrangigen Dienst an den Armen.

reuters

Verpflichtung zum Dienst an den Armen Vor 50 Jahren unterzeichneten 40 B ­ ischöfe in Rom am Rande des Zweiten Vatikanischen Konzils ein Dokument, das als „Katakombenpakt“ in die Kirchengeschichte eingegangen ist und in dem sie sich zu einem bescheidenen Lebensstil und zum vorrangigen Dienst an den Armen verpflichteten. Mit Papst Franziskus und seiner Vision einer „armen Kirche für die Armen“ hat d ­ ieses Dokument neue Aktualität gewonnen. Eine internationale Tagung in Rom (11.–17. No-

vember), an der u. a. auch Amazonas-Bischof Erwin Kräutler teilnimmt, beschäftigt sich eingehend mit den Ereignissen von vor 50 Jahren. Die Anliegen des Paktes sollen dabei erneuert und aktualisiert werden. Am 16. November 1965, drei Wochen vor dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, trafen sich 40 Bischöfe in den Domitilla-Katakomben außerhalb Roms, um einen 13 Punkte umfassenden Pakt zu unterzeichnen. Mit diesem Pakt wollten die Unter-

Vatikan nimmt Priester und PR-Spezialistin fest

Entscheidung über Suizidbeihilfe

Der Vatikan hat einen ranghohen Geistlichen und eine Italienerin wegen Weitergabe vertraulicher Dokumente festgenommen. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, wurden die beiden am Wochenende von der vatikanischen Gendarmerie verhört und anschließend in Gewahrsam genommen. Bei den Beschuldigte handelt es sich um zwei Mitglieder der vom Papst eingesetzten und mittlerweile aufgelösten Kommission für die Neustrukturierung der wirtschaftlichen und administrativen Angelegenheiten des Vatikan: deren Sekretär, den spanischen Priester Lucio Angel Vallejao Balda, sowie die italienische PR-Spezialistin Francesca Chaouqui.

Kurz vor der Bundestagsentscheidung über eine mögliche rechtliche Regelung der Beihilfe zur Selbsttötung positionieren sich Spitzenpolitiker und Kirchenvertreter. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel treten für ein Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid ein. Der deutsche Bundestag will am Freitag darüber abstimmen. Vier Gesetzesentwürfe liegen vor. In dieser ethisch brisanten Frage ist der Fraktionszwang aufgehoben. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann forderte ebenfalls ein solches Verbot. „Man muss im Sterben helfen, aber nicht zum Tod verhelfen“, sagte er im KNA-Interview.

zeichner damals dem Wort von der „Kirche der Armen“ von Papst Johannes XXIII. Rechnung tragen. In dem Text wird u. a. ein Verzicht auf jeglichen Reichtum bekundet und das Bekenntnis abgelegt, alles Nötige für den apostolisch-pastoralen Dienst an den Armen zu leisten. Nach der Unterzeichnung waren die 40 Bischöfe mit dem Text durch die Konzilsaula gegangen und ­überzeugten 500 weitere Bischöfe davon, den Text zu unterzeichnen.

weltkirche Trauer um Erdbebenopfer. Papst Franziskus ­trauert um die Opfer des Erdbebens im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet. Er fühle sich solidarisch mit den Betroffenen und wolle für die Toten, Verletzten und Vermissten beten, heißt es in einem vom Vatikan veröffentlichten Telegramm an den Nuntius in Pakistan, Erzbischof Ghaleb Bader. Nach dem Erdbeben der Stärke 7,5 wurden nach bisherigen Berichten mehr als 270 Menschen tot geborgen, davon mehr als 220 in Pakistan. Die Zahl der Verletzten liegt in Pakistan bei 1200. n Um ein starkes Engagement für die Umwelt auch nach dem bevorstehenden Weltklimagipfel in Paris hat erneut der Münchner Kardinal Reinhard Marx in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der EU-Bischofskommission ComECE aufgerufen. kiz/kna


14 Zu Gast

5. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Juan Bayram (rechts) freut sich über den Besuch seines älteren Bruders Mohamad. Dieser lebt seit Februar nahe Villach in Kärntnen. Anders als in Oberösterreich gibt es dort keine Möglichkeit für Deutschkurse oder Freiwilligenarbeit, weswegen Juan hofft, seinen Bruder bald nach Linz holen zu können. KIZ/BH

Mit dem positiven Asylbescheid beginnt für Solidaritäts-Preisträger Juan Bayram eine neue Zeitrechnung

„Ich denke immer positiv“ Im August 2014 kam der 24-jährige Syrer nach Juan Bayram Österreich. Ende Oktober 2015 hielt er endlich den heiß ersehnten positiven Asylbescheid in Händen. Nun kann er bleiben, die gewünschte Ausbildung absolvieren und für seine Zukunft planen. Auf die Anfrage, wann er denn für ein Gespräch mit der KirchenZeitung Zeit habe, kam folgende Antwort: „Ich kann nur am Abend oder Freitag Mittag. Ich besuche jetzt das Fremdenverkehrskolleg!“ Mit viel positiver Energie und persönlichem Einsatz hat sich Juan Bayram diese Ausbildungsstelle erkämpft. Er war schon zu Hause im syischen Afren nahe Aleppo in einem Reisebüro tätig und er spricht sieben Sprachen: Arabisch, Kurdisch, Türkisch, Englisch und Deutsch, außerdem ein bisschen Französisch und Spanisch. Nun studiert er am Tourismuskolleg

Dolmetscher. Als freiwilliger Mitarbeiter beim Samariterbund übersetzt Juan Bayram Anweisungen und Informationen für die ankommenden Flüchtlinge. PRIVAT

Bad Leonfelden und möchte später in der Tourismusbranche arbeiten. Erstes Ziel: Deutsch lernen. Juan Bayram hatte Glück. Er konnte schon zwei Wochen nach seiner Ankunft mit einem Deutschkurs beginnen. Viel Unterstützung erhielt er im letzten Jahr vom Verein „SOS-Menschenrechte“. Über das Unabhängige Landesfreiwilligenzentrum, kurz ULF, und die Organisation „Amigo“ hatte er die Möglichkeit, als Freiwilliger in einem Gallneukirchner Seniorenhaus der Diakonie, beim Samariterbund und in einem Kindergarten zu helfen. Freundlich, höflich und immer mit einem Lächeln ist er da, wo man ihn braucht. Seit Kurzem bietet er selbst im kleinen Kreis Arabisch-Kurse für Flüchtlingsbetreuer an. Und auch als er für eine Tagung der Pädagogischen Hochschule in Linz um seine Mirwirkung gebeten wurde, sagte Juan Bayram zu. Vor geladenen Gästen referierte er zum Thema „Ankommen in Österreich – Bedeutung von Bildung“. Viele Pläne. Seit einem Monat lebt Juan gemeinsam mit einem Freund in einer 60 m2 großen Wohnung im Cardijnhaus in Linz. Er fühlt sich sehr wohl dort. Als anerkannter Flüchtling gilt es nun, innerhalb von vier Monaten finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Daneben möchte er natürlich sein Studium fortsetzen. Für die nächste Zeit gibt es zwei große Wünsche. Juan würde gerne seinen Bruder Mohamad aus Kärnten nach Linz holen. Und für den Sommer ist er schon auf der Suche nach ein Praktikumsplatz, den er für die Ausbildung benötigt. BRIGITTA HASCH

Solidaritätspreis der KirchenZeitung

Juan Bayram erhielt im Mai 2015 den Solidaritätspreis der KirchenZeitung Linz. KIZ/ARCHIV

Es ist so weit! Bis zum 10. Februar 2016 können Sie für den 23. Solidaritätspreis einreichen. Schlagen Sie Menschen vor, deren Handeln Sie für wertvoll und nachahmenswert halten! Nominiert werden können Personen und Gruppen.  Details zur Einreichung finden Sie auf www.solipreis.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

5. November 2015

Der hl. Martin – romantische Verklärung oder topaktuell?

Ein kühner Bischof Vielerorts wird derzeit in der Gastronomie mit knusprig gebratenen Gansln geworben. Im Burgenland hat sich das „Martiniloben“, ein Festreigen feinster kulinarischer Schmankerl, zu einem gewinnbringenden touristischen Event etabliert. Mit dem hl. Martin hat das wenig zu tun, abgesehen von der netten Anekdote vom Gänsestall. Der historische Martin war vielmehr ein hochpolitischer Mensch. BERNHARD DOBROWSKY

M

artin war alles andere als ein Gour­ met. Er beeindruckte das Volk durch sein asketisches Leben, selbst als ­Bischof wohnte er nicht in einem Palais, son­ dern lieber in den Holzhütten vor der Stadt­ mauer. Im Gottesdienst nahm er nicht Platz auf der bischöflichen Kathedra, sondern saß auf einem schlichten Holzschemel. Kein Wunder, dass manche Bischöfe bei seiner Wahl die Nase gerümpft haben, ja diese an­ gesichts seines in ihren Augen ungepflegten Äußeren sogar verhindern wollten. Seine As­ kese brachte ihm auch später immer wieder die Gegnerschaft des Klerus ein. Biografie. Um 316/17 in Savaria, dem heu­ tigen ungarischen Szombathely, als Sohn ei­ nes römischen Tribuns geboren, tritt Martin im Alter von 15 Jahren auf Wunsch des Va­ ters in den Soldatendienst in Gallien ein. 356 scheidet er – inzwischen getauft – in der Nähe von Worms vor einer Schlacht gegen die Ger­ manen aus dem Militär aus. Zuvor geschieht, was Martin der Legende nach bis heute be­ kannt macht: die Mantelteilung mit einem Bettler vor den Stadttoren von Amiens. Zu­ nächst kehrt er in seine Heimat Pannonien zurück, ehe er sich über Mailand als Einsied­ ler auf die Insel Gallinaria im Golf von Genua zurückzieht. Ab 360 lebt Martin als Einsiedler in Ligugé bei Poitiers. Hier entsteht 361 das erste Kloster Galliens. Missionsreisen führen ihn nach seiner Wahl zum Bischof bis nach Chartres, Amboise und Paris.

Der heilige Martin teilt seinen Mantel mit einem Bettler. kathbild

Auftritt in Trier. 385 eilt Martin nach Trier. Gegner des Bischofs Priscillian verlangen bei Kaiser Maximus dessen Verurteilung. Auf Be­ treiben Martins beendet Maximus den Pro­ zess. Doch kaum ist Martin aus der Stadt, wird der Prozess wieder aufgenommen und Priscil­ lian zum Tode verurteilt. Als Martin von der Hinrichtung erfährt, ist er zu Tode entsetzt. Für Martin ist es unvorstellbar, dass Christen Glaubensbrüder ermorden lassen. Er soll sich davon nicht wieder erholt haben. Kirchenhis­ toriker sehen in diesem Urteil einen Damm­ bruch, eine blutige Wendung, die es danach leicht machte, Hinrichtung über Hinrichtung zu vollführen. Auf einer Missionsreise stirbt Martin schließlich. Martins Bedeutung heute. Im Laufe der Zeit wird vieles verklärt, verharmlost, geglät­ tet, verkitscht und verniedlicht. Es bleiben

Drei Heilige Martin von Tours – Philippine ­Duchesne – Kolumban Teil 1 von 3

Brauchtum und Legende. Um Martin heute gerecht zu werden, genügt es nicht, symbo­ lisch Kipferln zu teilen und sich an Laternen­ umzügen zu delektieren. Martin ist mutig und vehement aufgetreten. Gegen Unrecht, Hass, Feindseligkeit, Aggression, Armut und Engherzigkeit. Wenn heute der französische Bischof Gaillot Antiapartheidsaktivisten im Gefängnis von Pretoria besucht, sich einsetzt für den Stopp der Atomwaffenversuche in Französisch-Po­ lynesien, für Ausländer, die keine gültigen Aufenthaltspapiere besitzen, für obdachlo­ se Familien und junge Arbeitslose arbeitet ... wenn ein Bischof Kräutler sich gegen die Umweltzerstörung engagiert oder auf das Tra­ gen der Mitra verzichtet, um seine indigenen Gläubigen nicht zu irritieren, ist das Nachfol­ ge des hl. Martin. Über Konfessionen hinweg. Martin wird nicht nur in der katholischen, sondern auch in der orthodoxen und anglikanischen, ja so­ gar in der evangelischen Kirche verehrt. S­ eine Lebensweise ist auch im Bischofsamt aske­ tisch geblieben. Er galt als gerechter und treu­ sorgender Oberhirte und wurde zum Binde­ glied zwischen Rom und dem Reich der Franken. Ein Brückenbauer auch posthum.


Sonntag

32. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 8. November 2015

Den Himmel auf Erden leben Das eigene Leben in die Hand nehmen. Und es in Gottes Hand legen. Grenzenlos vertrauen. Tun, was möglich ist, und alles „Darüber-Hinaus“ von Gott erwarten. Reich beschenkt kann so die Erde den Himmel widerspiegeln. Frohen Mutes teilen und geben, einander Nächster und Nächste sein. An Jesu Himmelreich auf Erden mitbauen.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

1 Könige 17,10–16

Hebräer 9,24–28

Markus 12,38–44

Er (Elija) machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken! Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit! Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Hand voll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben. Elija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim, und tu, was du gesagt hast. Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck, und bring es zu mir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten; denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet. Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihrem Sohn viele Tage zu essen. Der Mehltopf wurde nicht leer, und der Ölkrug versiegte nicht, wie der Herr durch Elija versprochen hatte.

Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen; auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, (denn er ist nicht) wie der Hohepriester, der jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht; sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen. Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.

Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.


Wort zum Sonntag

Einfach. Wesentlich. Betrachten wir die Witwe von Sarepta: sie sieht ihr Leben und das ihres Sohnes als bereits ab­ geschlossen. Sie hat als Witwe sicher nicht viel Geld und lebt in bescheidenen Verhältnissen. Die Hungersnot im Land zwingt sie, noch ein kleines Mahl für sich und ihren Sohn zu ­bereiten und dann zu sterben. Sicher will sie ihr Leben noch nicht beenden, aber es bleibt ihr scheinbar kein Ausweg. Doch Gott hat ­einen anderen Plan mit ihrem Leben und schickt ihr den Propheten Elija, der sie um ­einen Teil des geringen Essens bittet und ihr damit auch ein Versprechen gibt. Sie lässt sich darauf ein und kann tatsächlich die Hilfe Gottes in ihrem Leben erfahren. Darin können wir entdecken, dass Gott Men­ schen, die einfach leben und auf ihn vertrauen, auch beistehen will. Es braucht aber eine ganz große Portion Mut, um sich auf solch einen Weg einzulassen. Die Witwe, über die Jesus mit seinen Jüngern spricht, bringt den Mut auf, alles zu verschen­ ken, was ihr zum Leben noch geblieben war.

thomas martin pieruschek | photocase.com

D

er Herr hat Himmel und Erde gemacht, das Meer und alle Geschöpfe; er hält ewig die Treue.

Recht verschafft er den Unterdrückten, den Hungernden gibt er Brot;

Weshalb vermögen Menschen so etwas? Ich möchte ein kleines Beispiel aus meinem Leben erzählen. Als ich vor 15 Jahren in die Schwesterngemeinschaft eintrat, wurden wir vor dem 8. Dezember angehalten, den ­heiligen Josef zu bitten, dass er uns für die Agape das nötige Brot schickt. Das war für mich sehr selt­ sam, denn ich hatte davor voll gearbeitet und genug verdient. Die Überraschung war groß, dass wirklich einige Tage vor unserem ­Festtag die erhoffte Brotlieferung kam und wir ­genug für die Agape hatten. Wir dürfen in ­unserer ­Gemeinschaft immer wieder diese Wunder ­erleben und können mit viel Mut und Ver­ trauen weiterschenken. Jesus ermutigt uns und möchte auch, dass wir als seine Jünger großzügig sind – dann wird er uns reich beschenken. Probieren wir es einfach aus und lassen wir uns von Gott überraschen!

Zum Weiterdenken ... Haben wir in unserer Zeit und Gesellschaft die Chance, wirklich einfach zu leben? Ein einfaches und wesentliches Leben – was b ­ edeutet das für mich?

der Herr befreit die Gefangenen. Der Herr öffnet den Blinden die Augen,

Sr. Edith Sauschlager

er richtet die Gebeugten auf.

aus der Gemeinschaft der Schwes-

Der Herr beschützt die Fremden

tern der Jüngersuche, arbeitet im

und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht.

u. a. in der Kinderpastoral.

Team der Dompfarre in Eisenstadt Die Autorin erreichen Sie unter

antwortpsalm, aus Psalm 146

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

5. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

„Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ MAX FRISCH

„Die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönsten Augenblicken. Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen.“ Rainer Haak WAVEBREAKMEDIAMICRO – FOTOLIA.COM

Wenn man eine Beziehungskrise erkennt, dann gibt es auch Möglichkeiten, sie zu beenden

Schatz, wir müssen reden! Selma und Frank, beide Mitte 30, verheiratet, zwei kleine Kinder. Sie wirken ziemlich gestresst, als sie in die erste Beratungsstunde kommen. Selma musste die Kinder noch „verstellen“, Frank konnte sich kaum losreißen von der Arbeit. Es stellt sich heraus, dass sich bei den beiden eine Beziehungskrise eingeschlichen hat. Das ist tatsächlich oft ein schleichender Prozess, der zunächst nicht als Krise wahrgenommen wird. Aber es gibt deutliche Anzeichen dafür. Unterstützung und Respekt lassen nach. Selma hat Frank, der selbstständig arbeitet, immer sehr unterstützt. Inzwischen hat sie sich zurückgezogen und reagiert nur noch auf Druck. Frank vertieft sich immer mehr in die Arbeit, ist zu Hause oft erschöpft, findet aber genug Energie, um seinen Hobbys nachzugehen oder sich mit Freunden zu treffen. Vorwürfe und Kritik häufen sich. In Gegenwart anderer und im Beisein des Partners wird schlecht geredet, man macht sich lustig über sie/ihn oder seine/ihre kleinen Schwächen, es gibt weniger Rücksicht auf die Bedürfnisse. Fehlende oder negative Kommunikation. Entweder laut und beleidigend, oder aber Rückzug und Schweigen. Der Partner redet nicht mehr über seine Erlebnisse, Gedanken, Gefühle. Der Partner interessiert sich nicht mehr für das Leben und die Sorgen des anderen. Die Partner begegnen einander mürrisch, gereizt, unnahbar. Nach Streit gibt es keine Versöhnung mehr. Negative Gefühle und fehlende Achtung. Der Partner nörgelt, unangenehme Ge-

fühle überdecken die positiven Seiten des Zusammenlebens. Wir fühlen uns unzufrieden, ungeliebt, freuen uns nicht mehr auf den Partner. Jeder funktioniert so vor sich hin. Rituale und gemeinsame Aktivitäten fehlen. Selma klagt, dass ihr die gemeinsamen Essenszeiten mit Tischgebet fehlen. Frank vermisst den Guten-Morgen- und Gute-Nacht-Kuss von Selma. Gemeinsame Unternehmungen sind seltener geworden. So wie zärtliche Gesten und Worte untertags weniger werden, lässt das sexuelle Interesse am Partner nach. Zunächst wartet jeder noch auf ein einladendes Signal des anderen, aber irgendwann gehen beide auf Rückzug. Der Weg aus der Krise. Zunächst müssen beide erkennen und akzeptieren: Wir sind in eine Krise geraten. Es kann in einer solchen Situation sehr hilfreich sein, sich Unterstützung in Form einer Paarberatung zu holen. So wie Selma und Frank. Sie haben erkannt, dass ihre Liebe nicht verloren gegangen ist, sondern nur zugeschüttet vom Alltag, den Gewohnheiten und Unachtsamkeiten. Und sie wissen jetzt, wo sie ansetzen werden. Kommunikation verbessern. Eine Möglichkeit ist das Dialoggespräch als wöchentliches Ritual: Jeder hat zehn Minuten Redezeit, der andere hört nur zu. Jeder redet nur von sich, was sie/ihn momentan beschäftigt, was er/sie sich wünscht. Keine Diskussionen. Mehr Achtsamkeit und weniger Stress. Interesse am anderen zeigen. Nachfragen. Anerkennung aussprechen. Durch Worte und Gesten einander zeigen: Du bist mir wichtig!

Selma und Frank beginnen, ihren Alltag zu entschleunigen. Sie vermeiden stressmachende Situationen und bauen stressfreie Zonen ein, zum Beispiel bestimmte Zeiten, in denen Störquellen wie Handy, iPad, Computer, Radio, Fernsehen usw. ausgeschaltet bleiben. Ziele und Perspektiven. Es geht darum, sich wieder auf das Wesentliche im Leben, in der Beziehung zu besinnen, die eigenen Lebensentwürfe und wichtigen Themen abstimmen, Prioritäten setzen, Perspektiven für die nächsten Jahre besprechen. Mit einem Wort: vorwärts schauen. Dankbarkeit zeigen und Gemeinsamkeiten aufbauen. Selma und Frank reden darüber, wofür sie dankbar sind, und sie finden erstaunlich viel. Dankbar sein macht zufrieden. Wie früher machen sie einmal pro Woche einen Spieleabend, sie haben ihre Fahrräder aus der Versenkung geholt und machen regelmäßige kleine Touren. Selma und Frank haben sich außerdem ein Wellness-Wochenende gegönnt. Das gab’s nicht mehr, seit die Kinder da sind. Es hat ihnen gut getan. Sie haben wieder Mut gefasst, denn sie haben erkannt, dass sie einander doch wichtig sind.

BERATUNG

ALBERT A. FELDKIRCHER TRAININGS UND SEMINARE, EGG, VBG.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

5. November 2015

Alles, was rundherum passiert, ist für Kinder interessant

Kinder lernen rund um die Uhr Schon im Kindergarten entgeht ihnen fast nichts in ihrer angeborenen Neugier. Worte, Handlungen, Gerüche und Geräusche wecken den ganzen Tag lang die Aufmerksamkeit der Kinder. Und Eltern fragen sich immer wieder: „Wo haben sie das wieder aufgeschnappt?“ Sie plappern vieles nach, sie fragen, was sie nicht verstehen, und sie saugen das, was sie in der Umwelt wahrnehmen, wie ein Schwamm auf: Die Lernfähigkeit von Kindern ist enorm hoch. Kein Erwachsener könnte so viele Reize in so kurzer Zeit in soziale Kompetenz umsetzen. Dabei erfolgt ein Großteil des Lernens im Vorschulalter unbewusst, das heißt, Kinder planen nicht, etwas zu lernen. Sie tun es. Eltern lenken. Je mehr man sich der Vorbildrolle bewusst ist, desto besser kann man den Kindern jenes Wissen und jene Werte vermitteln, die einem selbst wichtig sind. Wer selbst gerne vor dem Bildschirm sitzt, darf sich nicht wundern, wenn das auch die Kinder tun. Wer hingegen in die Natur geht, mit Kindern bastelt, spielt, musiziert oder singt, wird bald kleine Nachahmer finden. Dazu muss man selbst nicht einmal geschickt oder musikalisch sein.

Es ist auch egal, wie die Ergebnisse aussehen. Es geht darum, miteinander etwas zu tun und Erfahrungen zu teilen. Kinder genießen es, wenn man sich mit ihnen und ihren Wünschen beschäftigt und sie ernst nimmt. Lieblingsbeschäftigungen. Fast jedes Kind malt gerne. Dazu eine neue Variante: Mit buntem Rasierschaum (Speisefarbe) Badewanne und Fließen bemalen. Die abschließende Dusche macht alles wieder sauber. Türme bauen und Gegenstände sortieren macht auch immer Spaß. Dazu kann man mit der Kinderschere aus einer alten Zeitschrift bestimmte Motive ausschneiden. Und für die Spielzeugautos lässt sich mit buntem Kreppband schnell ein Parcours durchs Wohnzimmer legen. brigitta hasch

Lesen mit Kindern Fragen, antworten, reden, erzählen – jede Form von Kommunikation ist für die Entwicklung der Kinder wichtig. Lange, dunkle Abende sind geradezu geschaffen fürs Lesen und Vorlesen. Dazu zwei Buchtipps: Der rote Mantel. ­Selten war die Legende vom ­heiligen Martin so aktuell wie jetzt. Eine rote Decke, die der Flüchtlingsjunge Amir von einem Unbekannten bekam, ist der Ausgangspunkt. Das Buch macht auch den Kleinsten verständlich, wie wichtig es ist, für Menschen in Not da zu sein. XX Der rote Mantel, Heinz Janisch, Birgitta Heiskel, Tyrolia Verlag 2015. Ab 4 Jahre, 14,95 Euro.

Schäfchen erzählen. Die Märchenfee erzählt Einschlafgeschichten für Jung und Alt. XX Schäfchen erzählen, Nina Stögmüller, Anton Pustet Verlag, November 2015.

Mensch ärgere dich nicht. Beim Spielen lernen Kinder sehr gut, mit Niederlagen umzugehen und sich mit anderen zu freuen. Kzenon – fotolia

Was Marco Polo, Hexen und Stoffreste gemeinsam haben Der Abend kommt früher, die Nächte werden länger – es ist Zeit für Spieleabende. Und um den Titel aufzulösen: Das Gemeinsame ist – sie geben Spielen Stoff. Ernst Gansinger

Dank der Kooperation mit Spieleverlagen können wir wieder Spiele verlosen (Seite 23). Dieses Mal sind es Spiele für die Älteren. Ein abstraktes Spiel für zwei ist darunter (Patch-

TränkeZustellung bei Broom Service. Ravensburger

work). Ein Strategiespiel mit historischer Verwobenheit will „Auf den Spuren von Marco Polo“ zum Erfolg kommen. Und ein Karten-/ Stichspiel will mit Fantasie und Hexen gespielt werden – „Broom Service“, das „Kennerspiel des Jahres“ 2015. Kartenspiel. Beim „Broom Service“ sind die Spieler Sammler, Hexen und Druiden, die sich anstrengen, möglichst gewinnträchtige Tränke zu produzieren und auszuliefern. Das Spiel kommt durch das Ausspielen von Karten in die Gänge. Jede Karte bietet eine mutige und eine feige Option. Je mutiger, desto riskanter ist man unterwegs, aber das Risiko könnte sich lohnen. Nur Mut also! Oder ist doch die Vorsicht die Mutter des Spielerfolgs? Erfülle die Aufträge. Marco Polo ist wie die Hexen und Druiden auch ein vielfacher Spieleheld. Mehreren Spielen leiht er seinen

Namen. Sogar ein Blinde-Kuh-Spiel im Wasser ist nach ihm benannt. Bei Ravensburger gab er einem Geldscheffelspiel den Namen. Und jetzt, der jüngste Marco-Polo-Spross, bei Hans im Glück erschienen, lässt die Spieler/ in­nen in Charaktere schlüpfen. Sie trachten, Routen gut auszuwählen, Aufträge zu erfüllen und lohnende Städte zu besuchen. Die Regel ist sehr komplex (sie zu lesen braucht Zeit)! Überlegt auslegen. Auf ihrem aus 9 x 9 Quadraten bestehenden Ablageplan müssen die Spieler/innen unterschiedlich geformte Stoffreste auslegen. Man spielt nicht reihum, sondern wer auf dem Spielplan weiter hinten ist, ist am Zug, so kann es auch zu wiederholtem Ziehen kommen. Ziehen, Stoffrest „kaufen“ (mit Knöpfen „zahlen“), auf dem Spielbrett einsetzen und darauf achten, möglichst viele Quadrate zu belegen. Das ist „Patchwork“. Ein Taktik-Legespiel.


Das find ich toll Vogelhäuschen. Bald kommt wieder die Zeit, in der Vögel in der Natur nicht mehr genug Futter finden. Deshalb ha­ ben Lukas und Madlen aus Göp­ ping im Innviertel ihr Vogel­ haus schon am Balkon platziert. Papa Markus hat es aus Lärchen-, Fichten- und Tannenholz gezim­ mert. Jetzt freuen sich die zwei jungen Vogelfreunde auf das täg­ liche Füttern und vor allem auf das Beobachten der Vögel an der Futterstelle. Foto: Gruber

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 5. November 2015

Jedes Blatt ist bunt und schön Schau dir einmal die vielen bunten Blätter genau an, die jetzt am Boden liegen. Manche sind klein und rund, andere größer und haben Lappen oder Spitzen. Wieder andere sehen fast aus wie ein Herz. Welche davon kannst du beim Namen nennen? Sehr bekannt sind die Kastanienblätter – klar, die liegen dort, wo du auch die Kastani­ en sammelst. Also die Blätter der Rosskastanie erkennt man an den fünf oder sieben „Fin­ gern“. Im Frühjahr hat der Kastanienbaum hellrosa Blüten, im Herbst hängen an den Äs­ ten kugelig-stachelige Früchte, in denen sich die Kastanien verstecken. Auch die Eichenblätter sind leicht zu er­ kennen: Sie sind länglich und haben runde Lappen. Dazwischen sind Einbuchtungen. Die Früchte der Eichen nennt man „Eicheln“. Für Wild- und Hausschweine sind sie Lecker­ bissen, Menschen sollten sie nicht essen.

lach mit piepmatz Fragt der kleine Paul: „Papa, was ist Wind?“ Darauf der Vater: „Das ist Luft, die es ein bisschen eiliger hat.“

Die Buchenblätter sind ziemlich un­ scheinbar, etwas wellig und an der Oberseite

glatt und glänzend. Neben den Blättern lie­ gen jetzt auch die Früchte, die Bucheckern, am Boden. Kennst du das Ahornblatt? Es hat große Lappen und am Ende der Lappen sieht man Spitzen. Vielleicht kennst du das Blatt auch von der Nationalflagge Kanadas. Die Propel­ lerfrüchte des Ahorns hast du sicher schon gesehen. Der Apfelbaum hat ziemlich kleine, run­ de Blätter, die am Rand winzige Sägezähne haben. An der Unterseite sind die Blätter be­ haart. Na, und in die saftigen Früchte des Ap­ felbaums hast du ja wohl schon oft hinein­ gebissen! XX Mach mit beim Blätterrätsel: Suche die drei gleichen Blätter auf dem Bild und schicke die richtige Lösung mit der Post an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Zu gewinnen gibt es drei Bücher. Einsendeschluss ist am 18. November.

Martin soll als ­Hausaufgabe einen Aufsatz über ein Fußball­ spiel schreiben. Er überlegt und überlegt. Ihm fällt aber nichts ein. Plötzlich kommt ihm ein zündender Gedanke und er schreibt: „Der Platz war leider nicht bespielbar.“

kiki-kontakt

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

Deike Press


5. November 2015 Hoanzl/Kevin Rieseneder

Die Poxrucker Sisters: Stefanie (27), Christina (24) und Magdalena (20).

„Wir fühlen uns nicht als Popstars“ Auf Tour mit Andreas Gabalier, Top-Platzierungen in den Charts. Die Poxrucker Sisters räumen derzeit voll ab. Ein Gespräch mit dem Dreimäderlhaus aus dem Mühlviertel über Erfolgsdruck, musikalische Vorbilder und ihr Engagement für Flüchtlinge. Ihr seid auf den ganz großen Bühnen unterwegs. Wie habt ihr das letzte Jahr erlebt?

Magdalena: Stressig, aufregend, überwältigend. Steigt die Nervosität mit der Größe des Publikums?

Magdalena: Nein sie sinkt eigent­ lich, weil die Leute nur noch kleine Punkterl sind. Bei kleinen Konzerten, wenn ich die Reakti­ onen des Publikums direkt sehe, dann macht mich das viel ner­ vöser. Ihr habt beim ersten Album auf Anhieb Erfolg gehabt. Hat euch das unter Druck gesetzt oder beflügelt?

Christina: Beides. Es war noch so ein Schwung da, ein Bestäti­ gungsgefühl, weil wir Erfolg hat­ ten. Wir haben uns aber auch ge­ fragt, ob wir das noch einmal so hinbekommen wie beim ersten Album. Stefanie: Gerade beim Song­ schreiben haben uns zuerst noch die Ideen gefehlt, aber dann ist es Schlag auf Schlag gegangen. Als wir im Studio mit unserem Produzenten an den Songs feil­ ten, haben wir gewusst, dass das passt. Das war beruhigend. Wie funktioniert das Songschreiben zu dritt?

Stefanie: Es gibt Songs, die schrei­ ben wir wirklich komplett zu dritt, aufbauend auf einer Kurz­

melodie. Ich weiß nicht, was sich die Leute denken, aber ich gehe oft auf der Straße spazieren, dann habe ich eine Idee und singe das in mein Handy hinein. Oder wir fahren ins Mühlviertel heim, verbarrikadieren uns und schreiben die Songs. Zu Hause hat es den Vorteil, dass man et­ was gekocht bekommt. Wie würdet ihr selbst das neue Album „Drah di“ charakterisieren?

Stefanie: Es ist bewegend, es heißt „Drah di“, weil wir mitrei­ ßende Lieder haben, Musik, die schwungvoll ist, zum Mitdenken anregen soll. Christina: Im Vergleich zum ers­ ten Album ist es erwachsener ge­ worden. Die Lieder verbreiten vorwiegend eine positive Stimmung.

Magdalena: Das Destruktive ist nicht so unseres. Stefanie: Ich mache gerne Musik, die glücklich macht. Die Texte sind trotzdem kritisch – das geht sich schon aus, wir singen nicht nur von Friede, Freude, Eierku­ chen. Wie sehr könnt ihr den Erfolg genießen?

Christina: Eigentlich können wir den Erfolg jetzt mehr genießen als beim ersten Album. Stefanie: Das liegt auch daran, weil wir in der Arbeit und im Stu­ dium reduziert haben. Die Dop­ pelbelastung war einfach zu viel. Dann kann man gar nichts mehr genießen. Ihr singt bei den Konzerten vor bis zu 7000 Menschen. Fühlt ihr euch eigentlich mittlerweile als richtige Popstars?

Magdalena: Ich bin gestern er­ kannt worden, obwohl ich allei­ ne und ungeschminkt war. Das war aber das erste Mal. Ich fühle mich nicht als Popstar. Ist quasi ein Popstar-Schalter zum Umlegen, wenn ihr auf die Bühne geht?

Christina: Ich weiß nicht, wir sind immer Schwestern, egal wo wir sind. Stefanie: Was uns viel hilft ist, wenn wir unsere Outfits anzie­ hen, da verwandeln wir uns ein bisschen. Magdalena: Wir sind auf der Büh­ ne trotzdem genauso, wie wir he­ runten auch sind. Christina (lacht): Nur dass wir auf der Bühne nicht zum Streiten anfangen. Stefanie: Die Leute merken, dass wir authentisch sind und nichts vorspielen, viele reden uns inte­ ressanterweise darauf an, ob wir wirklich Schwestern sind. Christina: Die Leute sind schon von anderen gewohnt, dass sie angelogen werden. Gibt es musikalische Vorbilder? Etwa Andreas Gabalier, bei dem ihr als Vorgruppe spielt?

Stefanie: Hut ab vor seiner Leis­ tung, er füllt ganze Hallen in Deutschland, das schafft sonst keiner. Wir kommen mit ihm sehr gut zusammen. Wir haben aber ganz andere Botschaften und Werte. Es sollen verschiede­ ne Meinungen Platz haben, das ist klar. Christina: Musikalisches Vorbild ist eher Hubert von Goisern. Stefanie: Und „The Corrs“ oder die „Dixie Chicks“. Bands die auch als Geschwister zusammen­ spielen, das ist naheliegend.

Eure Bekanntheit habt ihr schon für ein öffentliches Statement für die Flüchtlinge genützt. Ein besonderes Anliegen?

Magdalena: Wir sagen ja mit un­ serer Musik, dass es so schön ist, in Österreich zu leben. Gerade wenn man das weiß, muss man Mitgefühl denen gegenüber zei­ gen, die ihre Heimat verlassen mussten. Stefanie: Wir stehen mit den Dirndlkleidern für Tradition und Heimat. Christina: Und wir lassen uns si­ cher nicht unsere Tradition von irgendwelchen Rechten wegneh­ men. Man muss auch das teilen, was man hat. Wenn man Ge­ schwister hat, lernt man das. Das können wir aus eigener Erfah­ rung sagen. Interview: Paul Stütz

u Langversion der Interviews unter www.kirchenzeitung.at/jugend

Trio aus dem Mühlviertel Die Schwestern Stefanie, C ­ hristina und Magdalena Poxrucker sind aus St. Ulrich im Mühlkreis. In ihrer Musik mischen sie Volksmusik, Dialekt und Pop. Stefanie und Christina arbeiten als kirchliche Jugendleiterin in Rohrbach bzw. Linz, Magdalena studiert. 2014 erschien ihr erstes Album „Poxrucker Sisters“. Heuer folgte das zweite Album „Drah di“. Ein großer Auftritt zum Vormerken ist am Dienstag, 8. März 2016 im Linzer Brucknerhaus. www.poxruckersisters.at


22 Anzeigen Stellenausschreibung Die Dompfarre Linz sucht eine/n

MESNER/IN

37,5 Wochenstunden, Anstellungsbeginn: ab 1. 12. 2015 Aufgaben: – Vorbereiten liturgischer Feiern (Herrichten der liturgischen Geräte, Gewänder, Anzünden der Kerzen, Bedienen der Glocken usw.) – Pflege der Kelche, Kerzen, Kunstgüter usw. – Achten auf die Sauberkeit in der Kirche (in Zusammenarbeit mit den Reinigungskräften) Anforderungen/Kenntnisse: – Zuverlässigkeit und Sorgfalt, gute Umgangsformen, Organisationsvermögen und Teamfähigkeit, handwerkliches Geschick, Bereitschaft zu Sonn- und Feiertagsdiensten Die Entlohnung erfolgt nach dem Kollektivvertrag der Diözese Linz: Verwendungsgruppe G2, Mindestentgelt/Stufe 1, € 1.723,–. Höhere Stufe je nach anrechenbaren Vordienstzeiten. Schriftliche Bewerbungen bis 20. November 2015: E-Mail: dompfarre@dioezese-linz.at per Post: Dompfarre Linz, Dr. Maximilian Strasser, Herrenstraße 26, 4020 Linz.

5. November 2015

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT 48-Jähriger mit jungen Gedanken, NR, gläubig, sportlich, positive Lebenseinstellung, Interesse an Kultur, Ausstellungen, Städte-Reisen, geeignet für längere Gespräche. Vielleicht hast du ähnliche Gedanken, die dir auch gefallen und die sich in einiger Zeit zur Freundschaft/Partnerschaft entwickeln. Gerne auch mit Kind. Zuschriften an Chiffre 23/2015, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

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Ergebnisse Runden 44A 44 B

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211 211 XXX 2X1 21X X12 1: 1:2

2: 2:1

6 AUS 45

3: 1:0

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LOTTO

Mi., 28. 10. 15: 1 5 6 17 18 22 Zz: 23 J O K E R: 4 5 6 2 4 7 So., 01. 11. 15: 23 32 33 34 44 45 Zz: 4 J O K E R: 5 5 9 3 0 6

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KirchenZeitung Diözese Linz

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Superpot mit 100 Millionen Euro Am Freitag, dem 6. November wird es bei EuroMillionen besonders spannend, denn es geht um 100 Millionen Euro.

Der Traum von einem finanziell sorgenfreien Leben könnte sich mit einer ordentlichen Portion Glück in Form von „5 plus 2 Richtigen“ am Freitag, dem 6. November 2015 für den einen oder anderen Spielteilnehmer verwirklichen. EuroMillionen dotiert an diesem Tag den Europot zum Superpot auf. Und damit sind im ersten Gewinnrang 100 Millionen Euro garantiert. Den ersten Superpot 2015 holte sich ein Portugiese; der zweite wurde nicht gleich auf Anhieb geknackt, erst zwei Ziehungen später gewann ein Brite dann 129 Millionen Euro. Auch einem Österreicher ist es schon einmal gelungen, gemeinsam mit einem Franzosen einen Superpot zu knacken. Ein Steirer konnte sich dabei im Jahr 2009 über 50 Millionen Euro freuen. Sollte es bei der Ziehung am 6. November keine Quittung mit den „5 plus 2 Richtigen“ geben, bleiben die 100 Millionen im Europot, und dieser erhöht sich in der Folgerunde. EuroMillionen kann man in allen Annahmestellen der Österreichischen Lotterien und auch über die Spieleplattform win2day. at spielen. Annahmeschluss für den Superpot ist am Freitag um 18.30 Uhr.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

5. November 2015

Im Gedenken an den 9. November 1938 Vor 77 Jahren, am 9. November 1938, haben die Nationalsozialisten zahlreiche jüdische Synagogen niedergebrannt und jüdische Einrichtungen zerstört. In Erinnerung daran finden eine Reihe von Gedenkveranstaltungen statt: Wels, Do., 5. November, 19 Uhr: Die Welser Initiative gegen Faschismus lädt zur Gedenkkundgebung in den Pollheimerpark. Mit Elisabeth T. Spira und Regisseur Hermann Schmid. Steyr, Do., 5. November, 19.30 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Emilie Schindler“ im Dominikanerhaus. Vortrag von Mag. Ruth Steiner.

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  Malen im MaxHaus für Jung und Alt, Do., 19. und Do., 26. 11., Do., 3. 12., jew. 15.30 bis 17 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Manuela Ebner.  Tankstelle Malen. Freies Malen für Erwachsene, Do., 19. 11., 18.30 bis 20 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Isabella Fackler.

Linz, So., 8. November, 17 Uhr, Musiktheater. Szenische Lesung aus dem Tagebuch von Etty Hillesum „Erotik, Spiritualität und intellektuelle Leidenschaft“. Hillesum lebte wie Anne Frank in Amsterdam und wurde Opfer des Nationalsozialismus.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26  Von der Journalistin zur Geschäftsführung von Meinhart Kabel, Frauensalon. Was bewegt eine Romanistin und Journalistin, ins Management der Kabelbranche einzusteigen? Fr., 20. 11., 18.30 Uhr, mit Mag. Georgia Rohrhofer-Meinhart.

Wartberg ob der Aist, So., 8. November, 14 Uhr. Das Mahnmal „Mühlviertler Hasenjagd“ wird auf dem Kalvarienberg enthüllt und gesegnet. Es wurde von Prof. Herbert Friedl gestaltet. Mit Prof. Josef Weidenholzer.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42  Dem Tod entronnen: Hermann Kagerer, Katechet und Studenten-

Steyr, Mo., 9. November, 17 Uhr. Gedenkfeier am Jüdischen Friedhof in Steyr. Redner ist der Buchautor Hans Henning Scharsach. Steyr, Mo., 9. November, 19 Uhr. Präsentation des Buches „nirgendwohin – Todesmärsche durch Oberösterreich 1945“ von Ines Bernt-Koppensteiner, Waltraud Neuhauser-Pfeiffer, Erwin Dorn u.a. – im Museum Arbeitswelt. Über Opfer und über Menschen, die Zivilcourage bewiesen. Kirchdorf a. d. Krems, So., 15. November, ab 14 Uhr. In der Aula des BRG/BORG: Gedenkakt, anschließend Gang zum „DenkMal“ „Todesmärsche und Zivilcourage“. Enthüllung des Denkmals.

Seelsorger in Ried 1929 bis 1938, Do., 19. 11., 20 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Dr. Josef Kagerer.  Meditationsabend, im Schweigen Gottes Gegenwart spüren, Do., 26. 11., 19 bis 20 Uhr, mit Kathi Schusterbauer, Elisabeth Wimmer-Röck. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00  Es wird immer Nomadischer – Kohelet3, Konzert, Do., 19. 11., 19.30 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Nacht der spirituellen Lieder im Schloss Puchberg, ChantNight in der Kapelle, Do., 26. 11., 19 Uhr, Anmeldung erforderlich.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

ANGEBOT DER WOCHE

Auf zum Spiel! Wenn Wien zum Spielefest ruft – 13. bis 15. November, Austria Center – dann wird die Hochsaison des Spielens eingeläutet. Das tun wir auch und verlosen für ein privates Spielefest Spiele. Die Verlage Hans im Glück, alea (Ravensburger) und Lookout Spiele haben uns Verlosungsexemplare zur Verfügung gestellt.

Wir verlosen das Kennerspiel des Jahres „Broom Service“ sowie „Auf den Spuren von Marco Polo“ und „Patchwork“. Die Spiele sind auf Seite 19 vorgestellt.  Broom Service. Autoren: Andreas Pelikan und Alexander Pfister, Verlag: alea, für 2 bis 5 Spieler/innen ab 10 Jahren, Spieldauer: etwa 15 Minuten pro Spieler/in, Preis: etwa € 40,–.  Auf den Spuren von Marco Polo. Daniele Tascini und Simone Luciani, Hans im Glück, 2 bis 4, 20 bis 25 Minuten je Spieler/ in, ab 12, ca € 48,–.

Marco Polo ist der Titelheld eines Spiels. HANS IM GLÜCK

 Patchwork. Uwe Rosenberg, Lookout Spiele, 2, ab 8, 10 Minuten, ca. € 20,–  Schreiben Sie bis Fr. 13. November (KW: „Spiele“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung. at. Geben Sie Ihr Wunschspiel bekannt.


24 Termine namenstag

Diakon Mag. Martin Rögner, Pfarr­ assistent in Gaflenz und Pastoralassistent in Weyer, beim Martinsfest mit seinem Sohn Matthäus. Privat

Martin (11. November) Wahrscheinlich wird kaum jemandem so oft zum Namenstag gratuliert wie mir. Namenstag zu feiern ist ja leider ziemlich in Vergessenheit geraten. Ich feiere allerdings jedes Jahr nicht nur mit meiner Familie, sondern auch das Martinsfest mit dem Kindergarten. In Gaflenz darf es nicht nur so heißen, da ist es auch noch ein Fest zu Ehren des hl. Martin. Beim Laternenzug vom Kindergarten zur Kirche darf ein Kind auf einem Pony reiten. In der Kirche wird dann auch auf irgendeine Weise die Geschichte vom Heiligen verlebendigt. Am Ende segne ich die Kipferl, die ich dann an die Kinder verteilen darf. Martin ist für mich ein besonderer Heiliger, der nach 1700 Jahren noch immer ein Vorbild sein kann, nicht nur durch seine Hilfsbereitschaft und seine Liebe zum Frieden, auch seine Bescheidenheit und Nähe zu den Menschen beeindrucken mich. Er war Europäer und hatte keine Angst vor dem Fremden. Mag. Martin rögner

5. November 2015

freitag, 6. 11. 2015 XX Braunau-St. Franziskus. Benefizkonzert, zu Gunsten der Vorplatzgestaltung, Faire Mode, Modeschau, Reiner Wein, Weinverkostung, Pfarrzentrum, 19 Uhr. XX Eberschwang. Abendgebet für verstorbene, geborene und ungeborene Kinder, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Feldkirchen/Donau. 50 Jahre Bunter Abend, Mischung aus Chorliedern, Einaktern, Sketches und musikalischen Szenen, Schul- und Kulturzentrum, 19.30 Uhr, mit der Sängerrunde. XX Grünau i. Almtal. Burn-outProphylaxe, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Gisela Steinkogler. XX Linz, Marcel Callo. Linzer Kirchenroas, Pfarrkirche – Auwiesen, 15 Uhr, Schörgenhubstr. 39, Straßenbahn 1, Endstation, und Autobus 12, Haltestelle Sportanlage Auwiesen. XX Linz. Meister von heute treffen Meister von morgen, Konzert, Mozarts Klarinettenquintett in A-Dur und Josef Reinbergers „nonett“ in Es-Dur, Elisabethinen, 19.30 Uhr. XX Linz. Informationsnachmittag zum Bachelorstudium Gesundheitsund Krankenpflege, Vizentinum, Langgasse 19, 13.30 Uhr. XX Steyr. Veranstaltungsserie von ProChrist, Thema: Sinn, ReithofferSaal, 19.30 Uhr, mit Gerhard Krömer. XX Ulrichsberg. Asyl-Diskussion, Befürchtungen und Fakten, Pfarrzentrum, 20 Uhr, mit Dr. Herbert Langthaler. XX Waldhausen i. Strudengau. Jerusalem, eine allzu heilige Stadt, Religions-Krieg in Nah-Ost, Stift, 19 Uhr, mit Prof. Mag. Markus Bugnyár. samstag, 7. 11. 2015 XX Aschach. Benefizkonzert Polizeimusik OÖ, zu Gunsten der Kirchenrenovierung, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Eberschwang. Gottesdienst anders, Pfarrkiche, 19.19 Uhr. XX Kirchdorf a. Inn. Heimatabend, humorvolle Lesung mit Karl Pumberger, u.a. mit Geschichten aus dem Dorf, MZW-Halle, 20 Uhr. XX Linz. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Miteinander leben und wirken auf Gott hin, 14 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr, Gestaltung: Augustiner Chorherren Stift Reichersberg, Zele-

brant: Administrator Mag. Gerhard Eichinger CanReg. XX Linz, Friedenskirche. This is the Day, Upper Austrian Gospel Choir, 19.30 Uhr. XX Natternbach. Lachen ist ansteckend – impfen schützt, Kabalesung, Pfarrzentrum, 20.15 Uhr. XX Schlüßlberg. Konzert, 10 JahrJubiläum der Humer-Orgel, Kostbarkeiten für Orgel und Violine, Fami­ lienkirche, 19.30 Uhr. XX Steyr. Veranstaltungsserie von ProChrist, Thema: Freiheit, Reithoffer-Saal, 19.30 Uhr, mit Gerhard Krömer. XX Wels. Einkehrtag, Meine Seele preist die Größe des Herrn, Lk 1,46, Altenheim- und Pflegeheim Bruderliebe, 10 bis 15.30 Uhr, hl. Messe, 14.30 Uhr. sonntag, 8. 11. 2015 XX Arbing. Märchenstunde ..., Pfarrheim, 18 Uhr, mit Maria Dürrhammer, Zäzilia Grillenberger, Petra Hartl, Eva Kurz, Annemarie Rumerstorfer. XX Freistadt. Meditativer Abendgottesdienst, Auf der Suche nach dem Glück, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Messe in F-Dur von Johann Georg Albrechtsberger, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Death Café – Mit dem Tod bei Kaffee und Kuchen, reden über den Tod, Sterben, Verlust und alles, das damit zusammenhängt, Kepler Salon, 15 bis 17 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Sonatensätze aus Barock und Klassik, 10.30 Uhr, Bernhard Prammer, Orgel, Claudia Ortner und Angelika Gruber, Oboen. XX Linz, Alter Dom. Selig sind die Toten, Konzert, Werke von Henry Purcell, Dietrich Buxtehude, William Byrd, Heinrich Schütz, Jan D. Zelenka, 17 Uhr, Ltg.: William Mason. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Messe gibt uns Frieden, Gott, Kirchenchor Dietach, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Christine Postlbauer. XX Linz, St. Konrad. Festmesse der Jubelhochzeitspaare, KonChord, 10 Uhr, Ltg.: Robert Holzer. XX Molln. Benefizkonzert für Flüchtlinge, Lichtblicke, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Eva und Klaus Oberleitner. XX Pregarten. Harfenmusik & Geschichten, Bruckmühle Pregarten, 19.30 Uhr, Monika Stadler, Harfe,

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Ernst Hager, Geschichten. XX Riedegg. Gesungene SonntagsVesper, Schloss Riedegg, 17.30 Uhr. XX Sarleinsbach. Leonhardiritt, anschließend umfangreiches Programm, Kirtag, Kasperltheater, Zauberei, 9.30 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, barocke Sonatensätze für Blockflöten und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr, mit dem Blockflötenensemble Karin Zehrer. XX Schlüßlberg. Kirchenmusik, Kirchweihsonntag, 10-Jahres-Jubiläum der Orgel, Missa sti. Joanni de Deo, Adagio aus dem Cellokonzert in C, Joseph Haydn, Familienkirche, 10 Uhr. XX Steyr. Gottesdienst zum Abschluss der Veranstaltungsserie von ProChrist, evang. Kirche, 9.30 Uhr, mit Pfarrer Gerhard Krömer. XX Steyr, Stadtpfarre. Selbstbestimmtes Leben im Alter – was kann ich dafür tun?, Vortrag, Pfarrheim, 10.30 Uhr, mit Ursula Voglsam. XX Wartberg ob der Aist. Enthüllung des Mahnmals zur Mühlviertler Menschenjagd, VAZ, anschließend Kalvarienberg, 14 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Josef Weidenholzer, Prof. Herbert Friedl. montag, 9. 11. 2015 XX Linz. A g’miatliche Eicht, ein vergnüglich genüsslicher Abend mit humorvollen Gedichten und musikalische Umrahmung, Kolpinghaus, 19 Uhr, mit Angelika Fürthauer. XX Linz. 24/7, durchgehende Anbetung, Krypta der Karmeliten (Mo. bis Mi.) bzw. Edith-Stein-Haus (Do. bis So.), Landstraße, Mo., 9. 11., 8 Uhr bis So., 15. 11., 10 Uhr, XX St. Florian b. Linz. Gesunder Monat November, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Hannes Trinkl, Erna WachaEgger, Mag. Stefan Ofner, Dipl. ­Coach Gertrude Reitinger. XX Steyr. Nirgendwohin, Todesmärsche durch Oberösterreich 1945., Eine Spurensuche in die Zukunft, Buchpräsentation & Diskussion, DEMOS-Abendvorlesung, Ines BerntKoppensteiner, Waltraud Neuhauser-Pfeiffer, Erwin Dorn u.a., Museum Arbeitswelt, 19 Uhr. dienstag, 10. 11. 2015 XX Bad Goisern. Geschichte der Pfarre Goisern, kath. Pfarrheim, 19 bis 21 Uhr, mit Dr. Michael Kurz. XX Braunau, St. Franziskus. Glau-

ausstellungen – basar – Theater XX Altenhof. Große Buchausstellung bei assista das Dorf Altenhof, Fr., 6. 11. bis So., 8. 11., Veranstaltungssaal, Öffnungszeiten: Fr., 9 bis 15 Uhr, Sa., 10 bis 17 Uhr und So., 9 bis 15 Uhr. XX Altenhof. Erzähl&KlangTheater, Rumpelstilzchen, assista Das Dorf, So., 8. 11., 15 Uhr. XX Buchkirchen. Spielzeug-Flohmarkt, Sa., 7. 11., Pfarrzentrum, 9 bis 11 Uhr, Info: Tel. 0650/369 73 87. XX Eberstalzell. Buch- und Spieleausstellung – EZA-Markt und Pfarr-Café, Sa., 14. 11., Pfarrsaal,

14 bis 20 Uhr, So., 15. 11., 10 bis 17 Uhr. XX Eberstalzell. Buchausstellung, Sa., 7. 11., Pfarrsaal, 14 bis 20 Uhr und So., 8. 11., 10 bis 17 Uhr. XX Frankenburg. Buchausstellung, Sa., 7. 11., Pfarrsaal, 9 bis 20.30 Uhr. XX Linz. 45. Bücher-Flohmarkt von Amnesty International, Sa., 14. 11., freie Waldorfschule, 9 bis 18 Uhr, So., 15. 11., 9 bis 13 Uhr. XX Linz, St. Leopold. Leopoldimarkt, Sa., 14. 11., 14 bis 18 Uhr, So., 15. 11., 9 bis 13 Uhr, für unsere Kinder: Sa., 14. 11., 14.30 und 15.30 Uhr,

So., 15. 11., 11 Uhr, Kasperltheater. XX Linz, St. Severin. Flohmarkt und Naschmarkt, Fr., 13. 11., 14 bis 18 Uhr, Sa., 14. 11., 8 bis 14 Uhr. XX Puchenau. Buchausstellung, Eröffnung mit Lesung, Fr., 6. 11., Pfarrzentrum, 19 bis 21 Uhr. XX St. Agatha. Buchausstellung, Sa., 7. 11., Pfarrheim, 13 bis 17 Uhr, So., 8. 11., 8.30 bis 17 Uhr. XX Thalheim. 22. Flohmarkt für Bücher, Bilder, Ansichtskarten, Schallplatten, DVDs, CDs, Pfarrzentrum, Sa., 7. 11., 8 bis 20 Uhr, So., 8. 11., 8 bis 13 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

5. November 2015

bensseminar, Kann man Glauben lernen?, Anregungen aus der Kirchengeschichte, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit MMag. Dagmar Ruhm. XX Hartkirchen. Ein falscher Schritt – Hoppala, Minidramen zum Thema Sturzprävention, Seniorentheatergruppe Herbstwind, Altenheim, 15 Uhr, mit Dr. med. Berthold Kiblböck. XX Kremsmünster. Der Team der Natur – die Methoden des Räucherns, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Dipl. BW Friedrich Kaindlstorfer, MBA. XX Linz. Dies Academicus, SterbeHilfe, Über die Angst vor dem Verlust der Würde, Kath. Privat-Universität, 14 bis 21 Uhr. XX St. Georgen a. d. Gusen. Digital-Fotos, Kurzvideos über unsere Seelsorgearbeit, Pfarr-Bischofsvisitation, Projekte in Tansania, Vortrag, hl. Messe 18.30 Uhr, anschließend Vortrag, Pfarrheim. mittwoch, 11. 11. 2015 XX Bad Ischl. SinnQuell, Weißt du, wie Sterben ist?, Pfarrheim, 2. Stock, 15 bis 17 Uhr. XX Enns-St. Laurenz. Tarock-Kurs für Anfänger, Pfarrheim, 18 bis 21 Uhr, Ernst Gansinger. XX Gallneukirchen. Gibt es einen Gott? Oder haben wir ihn nur erfunden?, Themenreihe für Leben und Glaube, Gasthaus Riepl, 19.30 Uhr, mit dem evangelischen Pfarrer Dr. Klaus Eickhoff. XX Haid. Runder Tisch zur Zeitgeschichte, „Flutgeschichten“, Kleiner Rathaussaal, 19 bis 21 Uhr. XX Linz. Theologie vom Fass, Home Mission Base, Weil du wirklich was verändern kannst, Josef das Stadtbräu, 19 Uhr, mit Bernadette Lang. XX Linz. Jahr der Orden, Mit Elisabeth unterwegs im Heute, Vortrag, Konzert, 17.30 Uhr, Agape, 19.30 Uhr, Elisabethinen, Festsaal, Klosterkirche. donnerstag, 12. 11. 2015 XX Gallneukirchen. Der Stress macht uns kaputt ... Ich brauche Ruhe! Wo kann ich sie finden?, Themenreihe für Leben und Glaube, Gasthaus Riepl, 19.30 Uhr, mit dem evangelischen Pfarrer Dr. Klaus Eickhoff. XX Grieskirchen. Wie viel ist genug?, Pfarrheim, Klavierzimmer, 19.30 Uhr, mit Kons. Martin Winter­ eder. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Linz, St. Peter. Lübecker Märtyrer, Vortrag, Großer Pfarrsaal, 19 Uhr. XX Maria Neustift. Menschen auf der Flucht. Dialog für ein gutes Miteinander, Informations- und Diskussionsabend, Haus der Dorfgemeinschaft, 19 Uhr. XX Mettmach. Schalt doch mal ab!, Prävention von Mediensucht, Pfarrheim, 20 Uhr, um Anmeldung wird

gebeten bei Andrea Berghammer, Tel. 07755/200 49 oder 0676/814 28 22 71, Ref.: Mag. Andrea Schrattenecker. freitag, 13. 11. 2015 XX Bad Zell. Reisesüchtig, 30 Jahre Traumreisen, Multivision, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Hannes Bohaumilitzky. XX Gallneukirchen. Das Leben ist kein Wunschkonzert, Vom Geheimnis des Leidens, Themenreihe für Leben und Glaube, Gasthaus Riepl, 19.30 Uhr, mit dem evangelischen Pfarrer Dr. Klaus Eickhoff. XX Grieskirchen. Orgelkonzert, Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel, Heinrich Schütz, Georg Muffat, Felix Mendelssohn Bartholdy, Henry Purcell und freie Improvisationen über Themen aus dem Publikum, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Haslach. 40 Jahre Treffpunkt mensch & arbeit Rohrbach, Festakt u.a. mit Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, 18.30 Uhr, Informationen: Betriebsseelsorge, Treffpunkt mensch & arbeit Rohrbach, Tel. 07289/88 11. XX Linz, Guter Hirte. Nimmt Papst Franziskus den Reformern den Wind aus den Segeln?, Podiumsimpuls von Helmut Schüller und Peter Paul Kaspar und anschließend Diskussion, Pfarrsaal, 17 bis 19 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Zeit, aufzustehen, Jugendfestival, 15 bis 21.45 Uhr, hl. Messe mit Bischof Ludwig Schwarz, 17.30 Uhr, Informationen: www.jugendfestival.at. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Peuerbach. Fair-Trade-Modelabel gibt Erdbebenopfern in Nepal Hoffnung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Ingrid Gumpelmaier-Grandl. XX Puchenau. Lesbos im April – Erforschung der Bienen der Ägäis, Pfarrzentrum, 15 Uhr, mit Pfarrer Pater Andreas W. Ebmer. XX Ried i. Innkr. Diabetes, Informations- und Beratungsnachmittag, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, 13 bis 17 Uhr. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, miteinander Deutsch reden und trainieren, in Kontakt kommen mit Frauen anderer Kulturen, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. XX Vöcklabruck. Tag der offenen Tür der Don-Bosco-Schulen (BAKIP und HLW), 10 bis 16.30 Uhr. XX Wels. Goethe groovt, Konzert, Literatur in Liedern, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19.30 Uhr. samstag, 14. 11. 2015 XX Gallneukirchen. Angst frisst Seele auf, Geborgen in den Stürmen dieser Welt?, Themenreihe für Leben und Glaube, Gasthaus Riepl, 19.30 Uhr, mit dem evangelischen Pfarrer Dr. Klaus Eickhoff. XX Gaspoltshofen. Vorabendmesse, 19 Uhr, danach Vortrag über Di-

gital-Fotos, Kurzvideo über unsere Seelsorgearbeit, Pfarr-Bischofsvisitation, Projekte in Tansania, Pfarrheim, XX Linz, Karmelitenkirche. Zeit, aufzustehen, Jugendfestival, 7.30 bis 22 Uhr, hl. Messe mit P. Benno M. Skala, 10 Uhr, Informationen: www. jugendfestival.at. XX Oberwang. Meditatives Wandern, Natur, du tust mir gut, Treffpunkt: Parkplatz des Gasthauses Waldfrieden in Oberaschau, 14 Uhr, Ltg.: Kurat Mag. Thomas Lechner. XX Rainbach b. Schärding. Auf der Flucht – ein hochaktuelles und brisantes Thema, Gasthaus Hauzinger, Kirchenwirt,19.30 Uhr, mit ORF-Auslandskorrespondentin Dr. Mathilde Schwabeneder. XX Timelkam. Klangbrücke, Konzert, Lieder durch viele Kulturen, mit anschließendem Buffet sowie Untermalung mit slowakischer Roma Live Musik, Treffpunkt Pfarre, 19 Uhr. sonntag, 15. 11. 2015 XX Gallneukirchen. Über die Sehnsucht nach Freude und Spaß, Warum ist Lachen so schön?, Themenreihe für Leben und Glaube, Gasthaus Riepl, 19.30 Uhr, mit dem evangelischen Pfarrer Dr. Klaus Eickhoff. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Robert Schumann, aus den Kinderszenen, 10.30 Uhr, Sigurd Hennemann, Klavier. XX Linz, Karmelitenkirche. Zeit, aufzustehen, Jugendfestival, 7.30 bis 12 Uhr, hl. Messe mit Bischof Stefan Oster, Passau, 10 Uhr, Informationen: www.jugendfestival.at. XX Linz, Mariendom. Musik für 2 Orgeln, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Heinrich Reknagel, Orgel. XX Linz, St. Leopold. Festmesse, 9.30 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Musica Sacra, Thüringer Barockmeister, Werke von Philipp Heinrich Erlebach, Antonio Vivaldi, Johann Ernst Prinz von Sachsen-Weimar, Johann Friedrich Fasch, Georg Philipp Telemann, 17 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, Orgelmesse, Christopher Zehrer, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Schwanenstadt. Klezmer-Konzert, Kohelet3, evangelische Christuskirche, 18 Uhr.

aussaattage 9. 11.: Wurzel 10. 11.: Wurzel bis 24 11. 11.: Blüte ab 1 12. 11.: Blüte bis 11, ab 12 Blatt 13. 11.: Blatt 14. 11.: Blatt bis 3 15. 11.: ---- Frucht ab 23, Pflanzzeit Ende Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 8. November 2015 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 17,10–16 L2: Hebr 9,24–28 Ev: Mk 12,38–44 (oder 12,41–44) Montag, 9. November 2015 Weihetag der Lateranbasilika. L: Ez 47,1–2.8–9.12 oder 1 Kor 3,9c–11.16–17 Ev: Joh 2,13–22 Dienstag, 10. November 2015 Hl. Leo der Große, Papst, Kirchenlehrer. L: Weish 2,23 – 3,9 Ev: Lk 17,7–10 oder L: Sir 39,6–10 Ev: Mt 16,13–19 Mittwoch, 11. Nov. 2015 Hl. Martin, Bischof von Tours. L: Weish 6,1–11 Ev: Lk 17,11–19 oder L: Jes 61,1–3a oder Röm 8,26–30 Ev: Mt 25,31–40

Donnerstag, 12. Nov. 2015 Hl. Josaphat, Bischof von Polozk in Weißrussland, Märtyrer. L: Weish 7,22 – 8,1 Ev: Lk 17,20–25 oder L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Joh 17,20–26 Freitag, 13. November 2015 Sel. Carl Lampert, Priester, Märtyrer. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 5,1–12a L: Weish 13,1–9 Ev: Lk 17,26–37 Samstag, 14. November 2015 Marien-Samstag. L: Weish 18,14–16; 19,6–9 Ev: Lk 18,1–8 Sonntag, 15. November 2015 Hl. Leopold, Markgraf von Österreich, Landespatron von Oberösterreich. L1: Spr 3,13–20 L2: Röm 8,26-30 Ev: Lk 19,12–26


teletipps Sonntag

8. bis 14. November 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

8. November

9.30  Evangelischer Gottesdienst. Eröffnung der EKD-Synode aus der Kulturkirche St. Stephani in Bremen. ZDF 12.30  Orientierung (Religion). Kasim: Ein Flüchtling als Kulturvermittler. – Bischof Zsifkovics zum „Flüchtlingskoordinator“ der EUBischofskommission ernannt. – „Mit den Armen teilen…“ – Erinnerungen an den Heiligen Martin. – Aufklärung durch Tabubruch? Die provokanten Thesen des Islam-Kritikers Hamed Abdel-Samad. ORF 2 12.30  Die neuen Fenster der Kathedrale von Reims (Dokumentation). Ein Geschenk Deutschlands an Frankreich. arte 14.05  Auf schmalen Spuren (Dokumentation). Entdeckungsreise entlang der Waldviertler Bahn. ORF 2 17.40  Baukunst (Dokumentation). Der Kölner Dom. Anhand typischer Attribute wie Spitz- und Strebebögen erläutert der Film die Architektur des gotischen Baustils und auch den Einsatz von Metall in der jüngeren Bauzeit. arte 18.15  850 Jahre Nikolaikirche in Leipzig (Dokumentation). Phoenix 23.05  Lourdes (Drama, A/F/D, 2009). Der streng komponierte Film fängt mit distanziertem Blick das Treiben am Wallfahrtsort Lourdes und die Dynamik innerhalb der Pilgergruppe ein. ORF 2 Montag

9. November

16.35  Verschollene Filmschätze (Dokumentation). 1948. Trauer um Mahatma Gandhi. arte 20.15  Gleicher Lohn für gleiche Arbeit (Dokumentation). Frauen in der österreichischen Arbeitswelt. ORF III nimmt den jährlichen „Equal Pay Day“, an dem Männer im Schnitt das volle Jahreseinkommen von Frauen verdient haben, zum Anlass für eine Bestandsaufnahme. ORF III Dienstag

10. November

20.15  Wieviele Flüchtlinge verträgt Deutschland? (Dokumentation). Der große Ansturm und die Folgen. Die Sendung zeigt, wie tiefgreifend der Sommer der Flüchtlinge Deutschland verändert hat. Was ist zu tun, damit Versorgung und Integration von Hunderttausenden nicht nur logistisch gelingen

Morgengedanken von Pfarrer Wilfried M. Blum, Rankweil, Vorarlberg. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Fr 11.30  selbstbestimmt! (Magazin). Leben mit Behinderung. Barbara und Nadine sind Filmenthusiastinnen. Leidenschaftlich gern gehen sie ins Kino oder schauen fern. Barbara und Nadine sind blind. Barrierefrei bedeutet für sie, dass sie durch Audiodeskription begreifen, was andere sehen. Jede Szene wird ihnen in kurzen Sätzen beschrieben. 3sat

Foto: Fotolia

– sondern auch gesellschaftlich akzeptiert werden? ZDF 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Vera goes Veggie. Die Dokumentation zeigt die ethische und moralische Motivation hinter dem Verzicht auf Fleisch und andere tierische Produkte. Und sie zeigt, warum auch immer mehr junge Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten und ihren Lebensstil ändern. ORF 2 Mittwoch

11. November

19.00  Stationen. Das Magazin beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und Lebens. BR 20.15  Videospiele – Revolution einer Generation (Dokumentation). Videospiele führen in vielen Familien zu Spannungen. Manchmal sind sie die Ursache für Schulversagen. Doch die Game-Industrie birgt auch kreatives Potenzial. ZDFinfo 22.30  Menschen & Mächte (Dokumentation). Altern ohne Last. Die Dokumentation zeigt in eindrucksvollen Fallgeschichten, wie und warum in Österreich die „Last der Alten“ entsteht: der Weg in chronische Krankheit und Frühpension, der fehlende soziale Zusammenhalt, die Auslagerung der Pflege in Heime, die oft teuer und für viele Familien fast nicht leistbar sind. Ausgehend von diesen Befunden stellt sich die Frage nach Alternativen. ORF 2 Donnerstag

12. november

14.05  Arsen und Spitzenhäubchen (Krimikomödie, USA, 1941). Ein Evergreen des Schwarzen Humors. arte

Sa 20.15  Rendezvous mit Joe Black (Spielfilm, USA, 1998). In Gestalt eines attraktiven jungen Mannes verschafft sich der Tod Eingang in das Leben eines 65-jährigen Medienmoguls und seiner Familie. Das Thema verwandelt sich zu einer bedächtigen und behutsamen Meditation über das langsame Sich-Öffnen der Menschen im Angesicht des Todes. Foto: ZDF/Phillip V. Caruso ZDFneo 21.00  An der Schwelle zum Tod (Dokumentation). Diagnosen und Entscheidungen. Die Dokumentation schildert die Probleme von Betroffenen, Klinikseelsorgern, Ärzten und Hebammen in ethischen Grenzsituationen. ARD-alpha Freitag

13. november

12.15  Jesus heilt (Dokumentation). Wenn die Seele am Tropf hängt. Wenn die moderne Medizin bei schweren Krankheiten an ihre Grenzen stößt, führt das beim Patienten häufig zu Gefühlen der Ohnmacht. Beistand in dieser schweren Zeit bietet die Seelsorge. 3sat 20.15  Was tun bei Schlaganfall? (Reportage). Wenn jede Minute zählt. Die Chancen, einen Schlaganfall ohne bleibende Behinderung zu überstehen, sind heute so gut wie nie zuvor. 3sat Samstag

14. november

14.40  Fast vergessen – Handwerkliches Erbe (Dokumentation). In seiner Werkstatt in Kirchensittenbach im Nürnberger Land baut Georg Ott Spinette nach historischem Vorbild. ServusTV 17.45  Unser Österreich (Dokumentation). Monumente einer Epoche – Die Wiener Ringstraße. ORF III 23.35  Das Wort zum Sonntag spricht Pfarrer Wolfgang Beck, Hildesheim. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Martin Schenk, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Vöcklabruck. Mozart: Missa brevis in d; „Ave verum corpus“; MendelssohnBartholdy: „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Foto: cc El bes Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Eva Wallensteiner, entwicklungspolitische Projektreferentin für Indien der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. „Wenn Feuer göttliche Formen annimmt – Diwali.“ Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Das lange 19. Jahrhundert. Vergangenheit unserer Gegenwart. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Gateway India. Österreichisches Exil in Indien 1938 bis 1945. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Martins Beispiel ermutigt. Mit Generalvikar Martin Korpitsch, Eisenstadt. Mi 20.30, Radio Maria. Salzburger Nachtstudio. Wofür werden wir gesorgt haben müssen? Dystopien und ihre Alternativen. Mi 21.00, Ö1. Stimmen hören. Wagnerianer, Kirchenmusiker, Melodiker: die Spezialitäten des César Franck. Do 19.30, Ö1. Logos. „Die Hunde des Herrn.“ 800 Jahre Dominikanerorden. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Menschen in der Zeit. Thomas Gottschalk – Ikone des Fernsehens. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Dei verbum: Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung.


Gewinnen Sie eine Pilgerreise nach Rom!

U=I

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1, 2, 3

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G = M; 5 6

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3, 2, 1, 4, 5

2, 1, 3, 5, 4

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1, 2, 3, ˅, 4, 5 = A

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IDEE: Ernst Gansinger Illustration: Lois Jesner

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Geben Sie den abgebildeten Dingen den richtigen Namen (Gattungsnamen oder Eigennamen) und reihen, streichen bzw. ergänzen Sie die Buchstaben der Begriffe, wobei Sie den Anleitungen bei bzw. unter den Zeichnungen folgen. Wenn Sie im Raster unten die gefundenen Buchstaben in der Reihenfolge der gezeichneten Begriffe eintragen (1. Reihe von links nach rechts, dann 2. Reihe, ...), erhalten Sie den Lösungssatz.

Lösung:

___________ ___ ________, _________ ______________ Gewinnspiel. Lösen Sie unser Jubiläumsrätsel und schicken Sie den Lösungssatz an KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76103939, service@kirchenzeitung.at oder online unter: www.kirchenzeitung.at/jubilaeumsraetsel. Die Verlosung findet am 1. Dez. 2015 statt, die Gewinner/innen werden schriftlich verständigt. Kein Rechtsanspruch, keine Barablöse möglich.

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Unsere Preise: KiZ-Pilgerreise nach Rom für 1 Person im Wert von € 920,–, 3 Kneipp-Tage in einem Traditionshaus der Marienschwestern für 2 Personen im Wert von € 440,– sowie 20 weitere attraktive Preise. Nähere Info auf: www.kirchenzeitung.at/jubilaeumsraetsel. Vor- und Zuname: Straße, Hausnr.: PLZ, Ort: Telefon:


28 Kultur

5. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GEHÖRT

Neuerscheinungen in der Literatur-Reihe der KirchenZeitung

Volksgesangmessen im Gotteslob

Ludwig Blum glaubt nicht mehr an das Recht

Die Haydn- und die Schubertmesse haben Generationen von Gottesdienstbesuchern begleitet – und sie tun das bis heute. Was früher unter 801 und 802 lief, findet man im neuen Gotteslob unter 710 und 711. Die Original- und Gebrauchsfassungen hat nun die Chorszene Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem Blasmusikverband und dem Musikverlag Kliment als CD herausgegeben. Die Fassungen wurden von Hans-Peter Manser so bearbeitet, dass sie der Besetzung der heutigen Blasmusikkapellen entsprechen. Auch der Tonumfang für Sänger/innen wurde so gewählt, dass die Bearbeitungen im Kirchenchor gut singbar sind. Schön musiziert – mit viel Tempo, deutlichen Akzentuierungen und viel Abwechslung zwischen Solo- und Tutti-Stimmen. ELLE Volksgesangmessen im Gotteslob. Haydn 710, Schubert 711, Original- und Gebrauchsfassungen, HeiVo LC 16167.

Kantaten als religiöses Bekenntnis Dem Bedarf, die eigene Glaubenswelt durch Musik zum Ausdruck zu bringen, entsprang im 17. Jahrhundert die Komposition von Kantaten: Sie sind religiöses Bekenntnis. – Einem Bedürfnis folgt auch die Produktion der vorliegenden CD-Aufnahme: eine bestehende Lücke mit Werken deutscher Komponisten für Bassstimme und Violine solo aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu schließen. Das gelang dem Ensemble Colcanto unter der Leitung von Bernhard Prammer vorzüglich. Bei manchen Werken handelt es sich gar um Ersteinspielungen. Die Musik fließt, hetzt nicht. Sehr textdeutlich und lyrisch bringt Reinhard Mayr die Kantaten zum Klingen. Mit: Christiane Gagelmann (Barockvioline), Barbara Julia Reiter (Barockcello). ELLE Ensemble Colcanto, Barocke Kantaten und Geistliche Konzerte für Bass und Violine, Spektral LC 15543.

Traiskirchen, Asylwerbende und mittendrin der Fremdenpolizist Ludwig Blum: Maria Fellinger-Hauer empfiehlt Daniel Zipfels Roman „Eine Handvoll Rosinen“.  Daniel Zipfels Roman „Eine Handvoll Rosinen“ spielt im Winter des Jahres 2003/2004 im größten österreichischen Asylerstaufnahmelager Traiskirchen. Das Lager ist überfüllt. Es gibt obdachlose Flüchtlinge, viele ohne Aufenthaltsrecht. Wie heute sind sich die politisch Verantwortlichen nicht einig. Die Bürokratie und die Kälte machen die Situation nicht einfacher. Die Handlung des Romans konzentriert sich auf zwei Hauptpersonen. Das sind der erfahrene Fremdenpolizist Ludwig Blum, ein Mensch, der an das Recht glaubt und in seinem Umfeld richtig zu handeln bemüht ist, und der Afghane Nejat Salarzai, der nicht nur als Dolmetscher hier arbeitet und auch kein Neuling auf seinem Gebiet ist. „Früher habe ich dich beneidet, dass du bei einer Behörde bist, weil du Leuten wirklich helfen konntest. Du konntest wirklich etwas ändern, Ludwig, Verantwortung übernehmen.“ Der das sagt, ist ein ziemlich heruntergekommener Betreiber einer Notschlafstelle und mit Ludwig Blum seit Jugendtagen bekannt. Längst glaubt er selbst nicht mehr an Recht und Gerechtigkeit. Und auch die Welt des Fremdenpolizisten Blum ist gehörig ins Wanken geraten, seit er die Abschiebung eines Syrers exekutieren soll. Gibt es tatsächlich mehrere Arten von Ordnung, wie ihm Salarzai glaubhaft machen will?

Der Autor Daniel Zipfel, geboren 1983, lebt in Wien und arbeitet als Jurist im Flüchtlingsbereich. MANFRED WEIS

Der Autor konstruiert eine fiktive Handlung an einem realen Ort, den er sehr gut kennt. Als studierter Jurist ist er nicht nur Schriftsteller, sondern arbeitet seit Jahren als Asylrechtsberater bei der Caritas. Für die literarische Umsetzung dieses Themas könnte dies sogar ein Nachteil sein. Das ist es in diesem Fall nicht. Die Schilderung des Milieus ist nüchtern und wird ganz realistisch durch gelegentliche Einschübe aus der Sprache der Bürokratie und die Beschreibung von Wetter und Einrichtung. Die handelnden Personen werden differenziert und lebendig geschildert. Alle – vielleicht mit Ausnahme der Amtsleiterin, die nur politisch korrekt ist – werden als Menschen mit einem großen Spektrum an positiven wie negativen Eigenschaften gezeichnet. Schuldzuweisungen wie im richtigen Leben gibt es nicht. Dazu gelingt es dem Autor, bis zum Schluss einen Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Ein gelungener Roman zu einem Thema, an dem zurzeit niemand vorbeikommt. Daniel Zipfel, Eine Handvoll Rosinen, Kremayr & Scheriau, Wien 2015, ISBN 9783-218-00997-3, 233 Seiten, € 19,90.  Buchpräsentation & Diskussion mit Daniel Zipfel und Mathilde Schwabeneder („Auf der Flucht“, mit Karim El-Gawhary), Do., 12. November, 19 Uhr, Bibliothek Traun, Bahnhofstraße 21.

Mit der KiZ in die Ausstellung „Rabenmütter“ Die Ausstellung „Rabenmütter“ im LENTOS Kunstmuseum Linz widmet sich dem Wandel der Mütterbilder von 1900 bis heute. Am Donnerstag, 26. November, 17 Uhr wird für KiZ-Leser/ innen eine Führung mit Elisabeth Novak-Thaller angeboten. Die Kosten übernimmt das Lentos, der Eintritt ins Museum beträgt 6 Euro (ermäßigt).

 Anmeldung bis 18. November erforderlich, maximal 30 Personen können teilnehmen: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-39 44, Fax-DW: 39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at „Mutter und Tochter“ von Viktor Tischler, 1920er/1930er, Privatbesitz, Linz. REINHARD HAIDER


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

5. November 2015

Kulturland n Mikis-Theodorakis-Tage in Linz. In Linz finden von 5. bis 8. November die Mikis-Theodorakis-Tage mit Lesungen, Konzerten, Vorträgen und Ausstellungen statt. In der Ursulinenkirche Linz wird am So., 8. N ­ ovember ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, Beginn ist um 11 Uhr. Im Anschluss daran gibt es ein Konzert mit Lesung, dabei kommt die Mauthausen-Kantate von Mikis Theodorakis zur Aufführung. Der Eintritt ist frei.

Und jetzt kräftig drücken, aber mit Gefühl! – Klaus Sonnleitner bedient den Blasebalg für die gotische Orgel.

Kloster Pulgarn erwacht aus dem Dornröschenschlaf

u www.theodorakis-tage-linz.at.

Eine gotische Orgel macht das Mittelalter lebendig Zu einer Zeitreise wird ein Besuch in der Klosteranlage Pulgarn bei Steyregg. Für Musik aus dem Mittelalter ist die neue Orgel bestens geeignet. Sie ist ein Nachbau einer gotischen Orgel – und hat einen Blasebalg, der händisch zu bedienen ist. Die Rekonstruktion einer spätgotischen Orgel ist einzigartig. Der Klang der neuen Orgel ist beeindruckend: Schon sieht man Kirchenbesucher/innen in historischen Kostümen hereinspazieren. Laut und kräftig, zart und leise ertönen die Orgelpfeifen. Der Herr am Blasebalg hat viel Arbeit: Er wandert von einem Hebel zum nächsten, um der Orgel Luft zuzuführen. Schön regelmäßig und mit Gefühl muss das erfolgen. Während Prof. Rupert Frieberger bei der ersten öffentlichen Präsentation an der Orgel spielt, drückt Klaus Sonnleitner vom Stift St. Florian die Hebel des Blasebalgs. Frieberger war es auch,

n Musik aus der Zeit der hl. Elisabeth. Im Jahr der Orden widmet sich die Veranstaltungsreihe „Elisabethinen – Ort der Begegnung“ der Namenspatronin in besonderer Weise: Am Mi., 11. November hält Prof. Michael Rosenberger einen Vortrag zum Thema „Mit Elisabeth im Heute unterwegs“ (17.30 Uhr). Um 18.45 Uhr wird der Blockflöten-Virtuose Michael Oman mit seinem Ensemble Musik aus dem Mittelalter, aus der Zeit der hl. Elisabeth, zum Klingen bringen. Mit Werken von Hildegard von Bingen, Francesco Landini und Improvisationen anonymer Komponisten.

Eine gestemmte Windlade aus Eiche, Bordonnen-Pfeifen, ein Regal-Register mit ExponentialSchallbechern – Prof. Frieberger erklärt die Besonderheiten dieses gotischen Orgelnachbaus. Kiz/elle (3)

der die Idee hatte, eine in den Niederlanden entwickelte Studienorgel als Nachbau nach Österreich zu bringen. Er machte sich auf die Suche nach einer Kirche – und wurde in Pulgarn fündig. Der Orgelerker in der gotischen Kirche ist aus dem Jahr 1512. Am Freitag, 30. Oktober segnete nun Kirchenrektor Propst Johann Holzinger aus St. Florian die neue Orgel im Rahmen einer Feier. Prof. Rupert Frieberger gestaltete mit der Schola Gregoriana Plagiensis den Gottesdienst. In Zukunft sollen in Pulgarn Konzerte und Seminare stattfinden, einmal monatlich wird hier Gottesdienst gefeiert. Elisabeth Leitner

u www.elisabethinen.or.at

n Theater: Sophie Scholl. Am Donnerstag, 12. November feiert das Theaterstück „Name: Sophie Scholl“ um 10 Uhr Premiere in der Tribüne Linz, dem Theater am Südbahnhofmarkt. u www.tribuene-linz.at

kiz-Angebot: Karten für Musica Sacra wieder zu erleben. Am Sonntag, 29. November besteht die nächste Gelegenheit, den Chor, das Barockensemble und die Solist/innen unter der Leitung von Wolfgang Kreuzhuber im Rahmen der Konzertreihe Musica Sacra zu hören: „Nun komm, der Heiden Heiland“ heißt das Programm für den ersten Advent, Kantaten von G. Ph. Telemann, J. G. Lehmann, Ch. Graupner und J. S. Bach werden in der Linzer Minoritenkirche erklingen. elle u Wir verlosen dazu 3 x 2 Karten, KW: Diözesankonservatorium. Adresse: siehe Seite 28, Kasten.

mesic

Der Chor des Diözesankonservatoriums Linz hat sich seit der Gründung des ­Konservatoriums für Kirchenmusik im Herbst 1992 als fixes Ensemble im Musikland OÖ etabliert. Die aktuell 52 Studierenden kommen aus allen Vierteln. Kirchenmusiker/innen sind begehrt als Chorleiter/ innen, Kantor/innen, Organist/innen und Sänger/ innen. Der Chor hat es sich zur Aufgabe gestellt, die große Vielfalt der Kirchenmusikliteratur in authentischer Weise zu erarbeiten. Bei Gottesdiensten und Konzerten sind die Musiker/innen immer


30 Personen & Dank

5. November 2015

n Kirche und Sport. Bei ­der Bundeskonferenz der österreichischen Diözesansportgemeinschaften (DSG) in Eisenstadt wurde die Führungsriege mit Präsident Pepi Frank für weitere drei Jahre bestätigt. Einer Wiederwahl stellte sich auch der Vorstand des Apostolischen Werkes „Kirche und Sport“ mit „Sportbischof“ Franz Lackner und dem geschäftsführenden Vorsitzenden Christian Zoidl, gleichzeitig auch Vorsitzender der DSG OÖ (2. v. l.; im Bild mit DSG-Obmännern aus österreichischen Diözesen und dem Referenten Prof. Paul M. Zulehner (4. v. l.). Foto: Rinnerhofer

Dank n Kirchheim im Innkreis. Ein großes Danke sagte PGR-Obfrau Maria Forstenpointner A ­ lois Bleckenwegner, der mit Helfer/innen die Anschaffung und die Montage der neue Lautsprecherund die Multi-Media-Anlage in der Kirche verantwortet hatte. Die Pfarrbevölkerung bedankte sich mit Beifall für diese Anschaffung zur Mitfeier und Gestaltung von Gottesdiensten.

n St. Ulrich. Im Rahmen eines Empfangs der Raiffeisenbank St. Ulrich überreichte Raiffeisen-Obfrau Klara Pell die aus dem Umbaubudget übriggebliebene Summe von 5.123,96 Euro der Pfarrgemeinde für die Kirchensanierung. Pfarrgemeinderats-Obfrau Doris Fanta (3. v. rechts) und Pfarrassistenten Klaus-Peter Grassegger (links) dankten für die Spende. Raiffeisenbank St. Ulrich

Im gedenken n Der Jesuit P. Dr. Hubert Dopf (rechts) ist am 26. Oktober 2015 im 95. Lebensjahr verstorben. Hubert Dopf (geb. in Stadl-Paura) war Theologe, Musikwissenschafter und Musiker. Von 1966 bis 1986 war er Professor für Gregorianik an der Musikhochschule in Wien, von 1973 bis 1995 leitete P. Dopf die Choralschola an der Hofburg­kapelle in Wien. Er war ein international anerkannter Interpret der gregorianischen Gesänge. Die letzten Jahre lebte P. Dopf als Seelsorger bei den Schwestern in Klein-Erla, 2015 übersiedelte er in das Rudigierheim in Linz. Er wurde am 3. November 2015 in der Krypta des Alten Doms in Linz beigesetzt.

KirchenZeitung Diözese Linz

geburtstage n Am 7. November 2015 feiert KonsR Alfred Höfler, Prämonstratenser des Stiftes Schlägl, seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Peilstein und trat 1970 in das Stift Schlägl ein. 1976 wurde er zum Priester geweiht und war dann Kooperator in Linz-Herz Jesu. Ab 1986 war Hr. Alfred Pfarrer in Sarleinsbach, im Jahr 2000 betreute er zusätzlich die Pfarre Kollerschlag, ab 2004 zusätzlich die Pfarre Putzleinsdorf als Pfarrprovisor. Seit September 2007 ist Höfler Stadtpfarrer in Rohrbach. Von 2004 bis 2007 war er auch Dechant des Dekanates Sarleinsbach. n Am 9. November 2015 vollendet Mag. Konrad Siebert, Pfarr­ assistent in Geinberg, das 65. Lebensjahr. Er stammt aus St. Aegyd am Neuwald (NÖ) und war nach seinem Theologiestudium in Eichstätt, Wien und Würzburg Pastoralassistent in der Erzdiözese Wien. 1987 übersiedelte er nach Geinberg und war als Pastoralassistent mit Schulunterricht tätig. Seit 1993 wirkt Siebert als Pfarrassistent in Geinberg und hat bis 2000 zusätzlich Aufgaben in der Pfarrcaritas wahrgenommen. Seit 2000 ist er neben der Pfarrseelsorge auch Dekanatsassistent im Dekanat Altheim. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

Im gedenken n Der Senior des Prämonstratenserstiftes Schlägl, KonsR H. Bruno Josef Grünberger, ist am 1. November 2015 im 87. Lebenjahr nach langer Krankheit verstorben. H. Bruno stammte aus Linz-Urfahr, trat 1948 in das Stift ein und wurde 1953 zum Priester geweiht. Von 1953 bis 1957 war er Stiftskaplan, Leiter des Stiftschores, Stiftsorganist und Zirkator, später wurde er Novizenmeister und Prior. Die Umsetzung der Liturgiereform lag ihm ebenso am Herzen wie die Seelsorge in der Region.

Abt Florian Pröll beauftragte ihn mit der Leitung des Prämonstratenserkonvents in Hamborn (Diözese Essen). 1974 musste er sich einer Gehirnoperation unterziehen. Fortan war er halbseitig gelähmt. Seine tiefe Christusbeziehung half ihm, das Kreuz seiner Krankheit zu tragen. Die Totenwache ist am Fr., 6. November 2015, um 19.30 Uhr in der Stiftskirche, das Requiem mit anschließendem Begräbnis wird am Sa., 7. November 2015, um 10 Uhr ebenfalls in der Stiftskirche gefeiert.

Maria Brandstätter, seit 1999 Pfarrhaushälterin in Zwettl an der Rodl, ist am 20. Oktober 2015 nach langer schwerer Krankheit im 72. Lebensjahr verstorben. Sie hat ihre ganze Kraft und Liebe in den Dienst der Pfarrfamilie gestellt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

5. November 2015

Banken und das Gemeinwohl Zu: „Das große Unbehagen mit dem Geld“, Nr. 43

Mit großen Schritten sind die Herolde der so­ genannten „Bank für Gemeinwohl“, die sich als „Good Bank“ andenkt, unterwegs, um 40.000 Genossenschafter zu finden, die das „Stammkapital“ von 15 Mio aufbringen sol­ len. Diese Botschaft konnte man dem Beitrag der KiZ vom 22. 10. 2015 entnehmen. Wenn die Vorständin behauptet, dass sich in den letzten 100 Jahren keine Bank auf das ur­ sprüngliche Kerngeschäft besonnen hat, muss ich ihr empfehlen, die Geschäftsberichte der meisten österreichischen Banken in diesem Zeitraum anzusehen. Sie würde sich vielleicht wundern, wie korrekt die meisten betrieben wurden. Besonders die auf Genossenschafts­ basis agierenden Banken haben solide und im besten Sinne auch vom Gründungsgedanken her ethisch korrekt gehandelt. Natürlich gab es auch Fehlentwicklungen. Diese sind aber nicht eine Frage der Institu­ tion, sondern der Menschen, die die Geschäf­ te betreiben. Meine Auffassung ist daher, dass wir keine „brave“ Bank brauchen, es gibt oh­ nedies zu viele Banken, sondern dass in be­ stehenden Instituten nach ethischen Grund­ sätzen agiert wird – das liegt aber an den handelnden Personen und an den Geschäfts­

grundlagen, die letztlich von den Genossen­ schaftern bestimmt werden. Das herablassen­ de Wohlwollen der „großen“, laut Vorständin Christine Tschütscher offensichtlich nicht als „Good-Bank“ tätigen Banken, kann man nach dem alten Grundsatz – „aquila non cap­ tat muscas (Der Adler schnappt nicht nach Fliegen)“ – als gegeben annehmen. Ich hatte das Glück, 44 Jahre in zwei GoodBank-Banken verbringen zu dürfen. Joseph Kolmhofer, hartkirchen

Die Gedenkstätten haben nicht ausgedient Alle Jahre gedenken an den Kriegerdenkmä­ lern Menschen der gefallenen und vermiss­ ten Kriegsopfer und Opfer anderer Gewaltta­ ten. Die Namen an den Denkmälern fordern uns auf, den Frieden nicht aufs Spiel zu set­ zen. Sie mahnen, Einhalt zu gebieten, wenn Politik Entscheidungsschwäche zeigt oder Scheinaussagen macht. Werden nun an den Landesgrenzen „Baumaßnahmen“, Mauern oder Zäune errichtet? Begonnen hat Österreichs Politik damit, die Maßnahmen in Ungarn schlechtzureden: „Ein Zaun, na schrecklich! – Zaun ist keine Lösung!“ Nicht lange hat es wegen fehlender, friedenerhaltender Alternativen geheißen: „Der Zaun ist ein Signal an die Schlepper.“ In

der Zwischenzeit ist der Flüchtlingsstrom un­ beherrschbar angewachsen, und nun heißt es: „Ein Zaun an der Schengen-Außengren­ ze sei zu respektieren.“ Und jetzt geht es be­ reits an Staatsgrenzen innerhalb des Schen­ gen-Raumes: „Grenzzaun ist als letztes Mittel möglich. Festung Europa!“ Ich empfehle den politisch Verantwortlichen: Lasst euch von den Kriegerdenkmälern mahnen! Karl Glaser, St. Peter am Hart

Ich freue mich auf jede KiZ Liebes Redaktionsteam! Ich habe soeben die neue Ausgabe bekommen und fange wie im­ mer auf der letzten Seite zu lesen an. Und diese Beiträge veranlassen mich, Ihnen ganz spontan für jede Zeile und jedes Bild zu dan­ ken. Wie gut tut mir dieser feine Humor, den wir angesichts der traurigen und dramati­ schen Berichte, die uns täglich treffen, so dringend brauchen. Vielen herzlichen Dank dafür! Bei der Gelegenheit weiters danke für die interessante und fundierte Berichterstat­ tung ganz allgemein. Ich freue mich auf jede neue Ausgabe. Eleonore Lux, Linz Veröffentlichungen ­bedeuten keine Zustimmung. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at Entgeltliche Einschaltung

Danke für die vielen Wünsche So viele Gratulationen zum 70-Jahr-Jubiläum der KirchenZeitung: ob auf der Diözesan-Homepage, am Telefon, auf Facebook, per E-Mail oder auch ganz per­ sönlich. Das KirchenZeitungs-Team sagt ganz herzlich Danke. In der Vergangenheit haben gute Leute den Boden gelegt. Viele Wegbegleiter/innen haben weiter­ gebaut. In der Gegenwart dürfen wir das Haus KirchenZeitung be­ nutzen und bewohnen und vie­ le Freundinnen und Freunde als Gäste bzw. Leserinnen und Leser willkommen heißen. Und ganz gewiss wird es auch in Zukunft Leute geben, die nach gelegentlichen Renovierungen das Haus in Schuss halten und für die jeweilige Zeit neu ge­ stalten. Wir haben uns über jeden Glückwunsch gefreut. Vom Konservatorium für Kirchenmusik haben wir sogar ein Ständchen vorgesungen bekommen – auf elektroni­ schem Weg über die Diözesan-Homepage – und eine Torte: leider halt auch nur in elektronischer Form. Danke auch den Pfarren, die uns unterstützen. In 175 Pfarren werden zurzeit Extra-KirchenZeitungen verteilt. Ihr Team der KirchenZeitung


unter uns Wenn die Katze am Kuchen leckt

DENK mal

Grausiges Wetter Was eine ordentliche Farbe ist, schillert sich in vielen Verbindungen durch die Sprache. Gelb zum Beispiel. Gelb winkt uns aus der Kombination „das Gelbe vom Ei“ zu und der Schiedsrichter winkt einem Fußballspieler mit der gelben Karte. Ernst Gansinger

Bunt kann er‘s auch – der Herbst.

Grün und blau werden sich Farben ärgern, die es in den Sprachbildern zu nichts oder wenig gebracht haben. Ocker zum Beispiel oder Magenta. Schwarz leuchtet dagegen sprachlich in den hellsten Tönen. Denn in der Nacht sind alle Katzen schwarz, und immer wieder wird jemandem der Schwarze Peter zugesteckt, vor allem wenn er beim Schwarzfahren erwischt wird. Also schwarz müsste man sein!

verneigt und drüber jammert, dass alles grau in grau ist. Aber grau gibt es noch in anderen Sprachbildern. Schicken Sie uns solche bis 13. November. Wir verlosen etwas Graues, nichts Krauses.

Domspatz Wie alles zusammenpasst! – Die Sommerzeit ist um und im offenen mit Winterreifen bestückten Cabrio kühlt der Fahrtwind die hitzigen Fahrgäste im kurzärmeligen Hemd.

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 43 (gefragt haben wir nach Wörtern mit einem hohen Anteil an Mitlauten bzw. nach Wörtern, die unsinnig zu sinnvollen Wörtern gesteigert werden können) hat Sabine Treflinger aus Stadl-Paura gewonnen. Zwei Beispiele ihrer längeren Wortliste: träge - Träger; schrumpfst.

Paul Stütz paul.Stuetz@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Grenzzäune lösen keine Probleme, sondern verschärfen diese.“ Die Konferenz der Katholischen Aktion Österreich kritisiert, dass es zutiefst unchristlich ist, Schutzsuchenden den Weg in eine neue Zukunft zu versperren.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Machen Sie mit. Aber auch die Farbe Grau hat es zu hohen Sprachehren gebracht. Gerade jetzt im Herbst, wenn der Nebel nicht und nicht weichen will, dann hat Grau Hochsaison. Kaum jemand, der sich nicht vor Grau

Alois Litzlbauer

Unser Kater Findus hält uns auf Trab. Er springt auf die Arbeitsplatte der Küche, steckt seinen Kopf in einem unbeobachteten Moment schnell in das Häferl, schleckt die Milchreste raus. Wir schimpfen, schuldbewusst gesenkter Blick des Katers. Er läuft zur Terrassentür, dreht eine Runde im Garten. Zwei Minuten später, klägliches Miau, bittet er um Einlass, er hat längst vergessen, glückliche Katze. Dann springt er auf den Esstisch und fetzt seine Zähne in ein Wurstsemmerl. Als Krönung leckt er noch am Kuchen, den ich gerade frisch gebacken habe. Kurz darauf sitze ich am Computer, will schnell etwas erledigen, hüpft er auf die Tastatur, Absturz. Zwei Jahre ist Findus alt und eigentlich eine erwachsene Katze. Am Anfang habe ich noch „Nein, Nein!“ geschrien, wenn er etwas angestellt hatte. Das spare ich mir mittlerweile. Es nützt ja doch nichts. Als wir im Sommerurlaub waren, hat er in guter Kooperation mit unserer zweiten Katze die Nassfutterpackungen erwischt und komplett zerbissen. Resultat: total versauter Teppich. Erinnert ein bisschen an das Verhalten von Teenagern, wenn sie sturmfreie Bude haben. Ich wollte immer Katzen, weil ich der Falsche bin, um einem Tier Kommandos zu geben. Dass meine Autorität ständig von meinem Kater infrage gestellt wird, darauf war ich aber nicht vorbereitet.


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