KiZ-ePaper Nr. 45/2017

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Nr. 45 I 9. November 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

Die Freude ist der Treibstoff künftigen Lernens. Schule unter Angst funktioniert nicht.

STOCKFOTO/ZOUZOU

Aufbruch in den Schulen Wenn es jemand schafft, die Welt aus den Sackgassen, in die sie geraten ist, herauszuführen, dann werden das die Kinder und Jugendlichen sein, die heute unsere Schulen besuchen. Also wird es hochmotivierte junge Menschen brauchen, die Lust und Freude am Lernen haben und Schulen mit Motivationskraft. Die Bewegung „Schule im Aufbruch“ sucht nach Wegen neuen Lernens. Im Bildungshaus Schloss Puchberg fand dazu über das Wochenende von 3. bis 5. November der „Bildungskongress 2017“ statt. In den Aufbruch-Schulen wird den Kindern enorm viel zugetraut. Die Schule ist ein Gemeinschaftsprojekt – eine gemeinsame Sache von Kindern, Lehrenden, Eltern und Gemeinden, sagt etwa Neurobiologe Gerald Hüther. Seite 3

4 Oberösterreich. Adi Trawöger wird Bischofsvikar. 6 Reportage. Marias Herz für den Banat. 15 Glaube. Erlebnisse aus Bulgarien. 18 Bewusst leben. Wärmende Speisen für kalte Tage.

28 Film. Barbara Alberts „Licht“. 26 Impressum.


2 Meinung Kommentare Klar abgrenzen Die Wogen gehen hoch beim Thema sexuelle Belästigung. Es gibt Situationen, wo es völlig klar ist, dass vor allem Männer im Hinblick darauf Grenzen überschreiten – wenn es darum geht, dass man jemanden unter Druck setzt, Gewalt ausübt, seine Macht ausspielt, einschüchtert. Das ist gar keine Frage. Es gibt aber auch Zwischenbereiche, wo das nicht so klar ist. Dann stellt sich die Frage: Wo hört ein harmloses Flirten auf und wo beginnt sexuelle Belästigung, egal ob mit Worten oder Taten. Beispiel: Ob in einer geselligen Runde oder wo auch immer: Wenn ein Mann einer Frau an die Schulter fasst und sie das nicht will, muss sie sofort deutlich „Stopp“ sagen. Wenn dieser Mann das in Folge nicht respektiert und weitermacht, dann ist das sexuelle Belästigung. susanne huber

9. November 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Sprachspielerei „Haben, sein und werden sind die Hilfszeitwörter auf Erden.“ Mit Sprüchen wie diesen wurde einem seinerzeit Grammatik beigebracht. Hilfszeitwörter brauchen ein zweites Zeitwort, damit sie zur Geltung kommen. Dann gibt es noch Verwandte dieser Hilfsbediensteten der menschlichen Sprache: können, dürfen, mögen, wollen, sollen, müssen. „Modalwörter“ nennt man diese. Den Modus – die Art und Weise, in der etwas geschieht – bestimmen sie. Auch sie brauchen den Zusammenhang mit einem zweiten Zeitwort. Handeln. Machen. Bauen. Helfen. Schlagen. Solch starke Wörter für sich allein stehen manchmal doch recht hilflos da. Blind irgendwie. Sie brauchen ein zweites, damit sie richtig zur Geltung kommen: ein Wollen oder Dürfen nämlich, ein Können auch. Mit ihnen zusammen erst gewinnt das Tun Richtung und Sinn. Diese weichen, ein we-

nig unbestimmten Wörter entsprechen Fähigkeiten. Sie bringen das Menschliche in das Tun ein, das Persönliche. Es kann etwas geschehen – oder auch nicht. Sie bewirken, dass das Tun der Menschen nicht stur wie bei einer Maschine abläuft. Insofern machen sie der Hoffnung die Türe auf. Man achte sie nicht gering. Menschen werden stark erst in ihrem Können, Wollen und Mögen. Da ist man bei den Wurzeln des Tuns. Ohne diese wird Handeln richtungsund sinnlos, manchmal sogar gefährlich.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin

Gottes Gnade und Liebe

Image der Politik Wer dachte, mit dem Zusammenkommen des neuen Nationalrats geht endlich die unschöne Zeit des Wahlkampfs zu Ende, der wird eines Besseren belehrt: Denn die Vorwürfe gegen Peter Pilz (sexuelle Übergriffe) sind in jedem Fall schlimm: Klarerweise dann, wenn sie stimmen (für Pilz gilt die Unschuldsvermutung). Aber auch, wenn sie falsch sind: Denn dann handelt es sich wieder um Schmutzkübelpolitik. Jenseits von direkten Opfern sind auch Politiker/innen, die sich nichts zuschulden kommen ließen, Leidtragende. Denn wieder wird Politik in die Nähe des Kriminals gerückt – so oder so. Heinz Niederleitner

Wir machen Fehler. Aber ich finde es sehr befreiend zu wissen, dass wir an unserer Unvollkommenheit nicht zerbrechen müssen, weil Gott uns seine Gnade und Liebe schenkt. Er schenkt uns seine Gnade und Liebe im täglichen und fortwährenden Bemühen um das, was uns zusammenhält und trägt.

Angela Merkel hielt vergangene Woche die Festrede zur Feier der Thesenveröffentlichung Luthers vor 500 Jahren und hatte als Politikerin keine Scheu, über Gott und ihren Glauben zu sprechen. reuters


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

9. November 2017

Die Bewegung „Schule im Aufbruch“ will das Lernen für die Zukunft von der Basis her entwickeln

Schulen für die Rettung der Welt Begeisterung für die Schule. Gibt es das? Ja. Und zwar so, dass 350 Lehrerinnen und Lehrer fast ein ganzes Wochenende dafür in einem Bildungshaus verbringen, um sich Impulse für eine „Schule im Aufbruch“ zu holen. Fast 500 Schulen in Österreich gehen bereits diesen Weg. Matthäus Fellinger

Eng gestellt sind die Sessel im großen Saal des Bildungshauses Schloss Puchberg. Das lässt eher „Frontalunterricht“ nach altem Muster erwarten. Aber das Interesse war so groß, dass es anders nicht ging. Und wenn verwirklicht wird, wovon da vom 3. bis 5. November in Puchberg die Rede war, dann kommt Schule in Bewegung. „Wir träumen von Schulen, die die Begabungen unserer Kinder entdecken und zur Entfaltung bringen.“ Dieser Satz steht als Motto an die Wand gebeamt. In einer Zeit, in der sich beständig so viel verändert, braucht es ein neues Verständnis von Lernen und Bildung, sagt Margret Rasfeld. Sie ist eine der Pionierinnen von „Schule im Aufbruch“. Zusammen mit Schülerinnen und Schülern bereist sie von Berlin aus Mitteleuropa, um für solch neues Lernen zu werben. 14-, 15-Jährige sind ihre wichtigsten Botschafter/innen, die selbst die Ideen an neue Schulen und in Bezirke und Gemeinden tragen.

Wenn jemand aus den Sackgassen führen kann, in die die Welt geraten ist, dann sind es die Kinder und Jugendlichen, die heute in die Schulen gehen. WavebreakmediaMicro/#Fotolia

Professor Gerald Hüther, Neurobiologe: Die Lernfreude erhalten. Darum geht es in der Schule. KIZ/mf

Ohne Klassen, ohne Noten. „Nun sind wir selbst zu einer Schule geworden, in der Wertschätzung und Vielfältigkeit gelebt werden. Unsere Kinder praktizieren die tägliche Kinderkonferenz, die sie selbstständig leiten ... Hausaufgaben werden nicht mehr von den Lehrerinnen gegeben, sondern jedes Kind entscheidet selbstständig ...“, so die Erfahrung aus der Volksschule Enzersdorf. „Schule im Aufbruch“ versteht sich als eine Bewegung von unten. „Ermutigen“ ist ein wichtiges Stichwort. Die Kinder spüren in diesen Schulen, worum es geht – und dass sie selbst wichtig genommen werden. Es sind Schulen, meint der Neurobiologe Gerald Hüther, in denen die Kinder sagen: „Ich komme in die Schule, weil wir die Welt retten wollen.“ Und dafür lernen sie. Deshalb lernen sie auch Physik – weil sie spüren: Wir brauchen Wissen. In solchen Schulen gibt

es dann keine herkömmlichen Klassen, keine Noten. Da arbeiten Teams in Lernbüros. Und es gibt andere Fächer. „Verantwortung“ zum Beispiel. Das Potenzial, das in den Kindern steckt, gilt es zu entfalten. Dabei wird den Kindern enorm viel an Eigeninitiative zugetraut. Lernen ohne Angst. Gerald Hüther ist einer der Unterstützer solchen neuen Lernens. Lernen kann man nicht unter Angst, sagt er. Schule und das sonstige Leben sieht er eng verknüpft: Ideen, die die Kinder in der Schule entwickeln, haben Auswirkungen auf ihre Familien. Schule ist für ihn eine Gemeinschaftsleistung von Lehrerschaft, Kindern, Schulleitungen und Eltern, Behörden, den Gemeinden, auch der Wirtschaft. Dass sich auch die Kirchen mehr für die Schulen inte-

ressierten, wünscht er sich. In eine moderne Schule gehen die Kinder nicht, weil sie Geld verdienen wollen, sondern weil sie die Sache interessiert. Kinder wollen einen Beitrag leisten, damit das Leben in der Region, in der sie zu Hause sind, gelingt oder dass die Natur geschützt wird. Überhaupt: Für die Zukunft der Erde wollen sie arbeiten. Schule darf nicht als Instrument parteipolitisch missbraucht werden, betont Hüther. Den Kommunen – also Gemeinden – sollte jedoch mehr Gestaltungsspielraum in Bezug auf die Schulen gegeben werden. Insgesamt sollte den Schulen mehr Selbstverantwortung zugebilligt werden. „Sobald es eine Schule schafft, eine Gemeinschaft herzustellen zwischen Schulleitung, Elternschaft und der Wählerschaft einer Gemeinde – und alle an einem Strick ziehen –, entsteht eine Kraft, die keine Führung von oben mehr braucht.“ Auch in Oberösterreich gibt es AufbruchSchulen, so die Neue Mittelschule Altmünster und die Freie Schule Salzkammergut, ebenso am Gymnasium der Franziskanerinnen in Wels. Direktor Georg König ist Kontaktperson. An den Pädagogischen Hochschulen wird das Thema aufgegriffen.

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XX http://www.schule-im-aufbruch.at Kontakt Oberösterreich: direktion@wrgorg.at


4 Lebendige Kirche Pastoralrat und Diözesanforum tagen Kommenden Freitag, 10. No­ vember tagt zum letzten Mal in der laufenden Funktions­ periode der Pastoralrat der Di­ özese Linz. Nach intensiven Vorbereitungen sollen dabei Umweltleit­linien der Diözese Linz b ­ eschlossen werden. Die­ se sollen Anstöße zum schöp­ fungsgerechten Handeln in der Kirche geben. Auftakt zum Zukunftsweg. Am Samstag, 11. November tagt das erweiterte Diözesanfo­ rum gemeinsam mit allen Be­ ratungsgremien sowie weite­ ren Stabsstellen in der Diözese Linz. Dabei soll der Anstoß zu einem Prozess über „Zukunfts­ wege“ der katholischen Kirche in Oberösterreich gesetzt wer­ den. Insgesamt werden rund 200 Frauen und Männer an den Beratungen teilnehmen. „Wir werden erkunden und ver­ suchen besser zu verstehen, was rund um uns und mit uns vor­ geht, und Orientierung gewin­ nen“, schreibt Bischof Scheuer in der Einladung an die Dele­ gierten der Versammlung. In mehreren Arbeitsgruppen wurden seit dem Frühjahr 2017 bereits Vorüberlegungen für Schwerpunkte und Maßnahmen für eine zeitgemäße Kirche er­ arbeitet.

9. November 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Adi Trawöger folgt Franz Haidinger als Bischofsvikar nach

Auch von den Orden darf man größer denken Adi Trawöger, Rektor des Bildungshauses Schloss Puchberg, wurde von Bischof Manfred Scheuer zum neuen Bischofsvikar für Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften ernannt. Er folgt Franz Haidinger nach. Interview: Matthäus Fellinger

Vom anderen immer größer zu denken, als er nach außen hin zeigt – das haben Sie einmal als Ihre Zielvorstellung genannt. Denken Sie auch von den Ordensgemeinschaften größer, als diese heute zeigen können? KonsR Adi Trawöger: Auf jeden Fall. Sie brin­

gen eine spezielle Spiritualität in die Kirche herein und nehmen bestimmte Sichtwei­ sen des Christlichen genauer in den Blick. Das Gesamte einer Diözese kommt so in un­ terschiedlichen Färbungen zum Tragen. Für unser Christsein und für unser pastorales Handeln ist das wichtig.

Hatten Sie bisher mit Orden engere Berührungspunkte? Trawöger: Ich habe in Rom und in Inns­

bruck bei den Jesuiten studiert. Nachdem ich am 10. Oktober 1985 in Rom zum Pries­ ter geweiht wurde, habe ich meine Primiz am Tag darauf in Assisi gefeiert. Die franzis­ kanische Spiritualität ist mir immer wichtig gewesen. Fast jedes Jahr bin ich eine Woche in Assisi, auch die Weiheexerzitien mit den Diakonen halten wir dort. Warum gerade die franziskanische Spiritualität? Trawöger: An Franz von Assisi fasziniert

mich die Schlichtheit, mit der er Jesus den Menschen nahebringt, sein unbedingtes Hören auf das Evangelium und die Nöte sei­ ner Zeit mit der ganzen Kraft seines Herzens. Wie sehen Sie Ihre Rolle als Bischofsvikar? Trawöger: Ich bin der Verbindungsmann

Sie sprechen die Spiritualität der Orden an. V ­ iele Orden sind auch sozial sehr engagiert – ist das nicht ebenso wichtig? Trawöger: Spiritualität ist für mich nicht

des Bischofs mit den Ordensgemeinschaften, den Säkularinstituten und den geistlichen Gemeinschaften. Ich unterstütze Bischof Manfred Scheuer in allen Ordensangelegen­ heiten, etwa wenn Wahlen anstehen.

e­twas Abgehobenes. Das Soziale ist Aus­ druck des christlichen Lebensvollzuges. Es ist rückgebunden in die Gottesbeziehung, entscheidend ist aber, dass sich das auch nach außen hin zeigt.

Das Verhältnis von neuen geistlichen Gemeinschaften, etwa der Loretto-Bewegung, mit den diözesanen Einrichtungen scheint oft nicht recht klar zu sein. Wie sehen Sie da Ihre Aufgabe?

Mehr Seminaristen als Priester Der Autor der Sonntagskommentare in der KirchenZeitung vom Oktober, Hans Humer, besuchte während seines Heimaturlaubes auch die Redaktion – zusammen mit Fr. Patience Ntahondi aus Humers Nachbardiözese Rulenge Ngara in Tansania (Bild). Hans Humer ist Priester in der Diözese Kayanga in Tansania und dort auch für die Finantzgebarung der Diözese verantwortlich. Wie er erzählt, gibt es in der jungen Diözese zurzeit 41 Seminaristen und 33 aktive Priester. „Unsere Diözese steckt noch in den Kinder­ schuhen“, meint er. Fr. Patience Ntahondi beeindruckte in Österreich und Deutsch­ land das Zusammenwirken von Priestern und Laien in der Seel­ sorge, auch wenn ihn das hohe Durchschnittsalter des Klerus be­ sorgt. KiZ/MF


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Oberösterreich 5

9. November 2017

Zur Person

KonsR Dr. Adi Trawöger, der Rektor des Bildungshauses Schloss Puchberg, ist nun Bischofsvikar für Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften. privat Trawöger: Damit das Zusammenwirken in

der Diözese gelingen kann, braucht es eini­ ges an Gesprächen. Auch wir seitens der Diözese müssen den richtigen Umgang mit solchen Gruppen finden. Das ist ein Entwicklungsprozess. Ich glaube, dass das im Miteinander möglich ist. Wir brauchen einander, um selber als Personen zu wachsen. Das gilt auch für die Gemeinschaften. Auch sie brauchen die anderen.

EZA-Woche in Oberösterreich

Konsistorialrat Adi T ­ rawöger stammt aus Oberweis, Pfarre Laakirchen. Er maturierte an der Handelsakademie in Gmunden, trat 1979 in das Linzer Priester­ seminar ein und studierte dann in Rom. 1985 wurde er zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Gunskirchen und Bad Ischl war er Spiritual und Religionslehrer am Petrinum. Anschließend machte er in Innsbruck das Doktoratsstudium, ebenso eine Zusatzausbildung in Logotherapie. Von 1996 bis 2003 war Trawöger Spiritual im Linzer Priesterseminar und Lehrbeauftragter an der Kath. Privatuniversität, ab 2001 Seelsorger in Hofkirchen an der Trattnach. Seit 2006 ist er Rektor im Bildungshaus Puchberg. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Ausbildung der Ständigen Diakone in der Diözese Linz und die geistliche Begleitung. Amtsvorgänger Franz Haidinger war seit Mai 2012 Bischofsvikar gewesen.

Die meisten Ordensgemeinschaften haben wenig Nachwuchs. Besorgt Sie das? Trawöger: Dort, wo das Leben nicht mehr

weitergegeben wird, besteht die Gefahr des Aussterbens. Jede Gemeinschaft ist gefordert ,sich zu fragen: „Wie kann unser Charisma für Menschen heute attraktiv sein?“

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Noch bis 14. November wird in Oberösterreich die sechste Woche der Entwicklungszusammenarbeit gehalten. An 60 Standorten sind dabei FairtradeProdukte erhältlich, ebenso gibt es landesweit ein buntes Kulturprogramm. Wie Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Eröffnungs-Pressekonferenz betonte, werde das Land die bestehenden Projekte der Entwicklungszusammenarbeit weiterhin unterstützen, das Entwicklungsbudget sei keiner Kürzung unterzogen worden. Es gehe darum, durch Entwicklungshilfe die Fluchtgründe in den Ländern des Südens zu vermeiden. Die EZA-Woche wird u.a. vom Welthaus Linz– der kirchlichen Stelle für Entwicklungszusammenarbeit in Oberösterreich, mitgetragen.

Gedenken in Wels Jährlich wird in Wels an die Nacht vom 9. November 1938 erinnert, in der Nationalsozialisten brutal gegen jüdische Bürger/innen vorgingen. Am 6. November 2017 sprachen Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, und die Schauspielerin Katharina Stemberger. „1948 wurden die allgemeinen Menschenrechte auf der Asche des Konzentrationslagers Auschwitz

Wie viel Waffen braucht der Friede? Linz. Knapp 120 Interessierte kamen zur Podiumsdiskussion am 2. November 2017 in den Linzer Wissensturm, veranstaltet u.a. von der KirchenZeitung. Die Diskussion, die vom Publikum teils sehr emotional aufgegriffen wurde, umkreiste Waffenhandel und Aufrüstung. Der ehemalige UN-Soldat Dietmar Golth plädierte für eine Aufrüstung des Bundesheeres, Journalist Thomas Roithner stellte das Modell des zivilen Vermittlers als Teil der Außenpolitik vor und Friedensforscherin Paul Ettl, Friedensakademie, Journalist Thomas Roithner, Lucia Hämmerle sprach über die Notwendig- Lucia Hämmerle, Versöhnungsbund, Initiator Hans Riedler und keit einer gewaltlosen Sprache. C. G. Dietmar Golth, Austrian Peacekeepers (v. l. n. r.). KiZ/CG

Katharina Stemberger (links) und Charlotte Herman. KiZ/CG

ausgerufen“, so die Schauspielerin, „wir sollten uns an diesen Regeln orientieren.“ Charlotte Herman betonte die Bedeutung des Staates Israel: „Er ist das Rückgrat für Juden auf der ganzen Welt. Ohne ihn könnten wir nicht existieren.“


Erinnerung an eine untergegangene Welt: Hochzeitsfoto, Schleier und Kranz aus dem Banat. KiZ/CG

Marias Herz für den Banat Seit fast 40 Jahren fährt Maria Ritter mit Hilfspaketen nach Rumänien, in die ehemaligen Dörfer der Banater Donauschwaben. In einem kleinen Museum in Ried wird deren Geschichte erzählt. Jetzt steht beides vor dem Aus. Christine Grüll

Der Räumungsbefehl gilt mit Ende November. Dann muss Maria Ritter mit dem Museum Banat aus dem ehemaligen Güterbahnhof in Ried im Innkreis ausgezogen sein. Die Stadt will das Gebäude abreißen. Einen Ersatz gibt es nicht. Maria Ritter weiß nicht, wohin mit dem Museum, und nicht nur das: Sie kann ihr Lebenswerk, die Rumänienhilfe Ried, ohne Lagerräume nicht weiterführen. Schätze aus einer untergegangenen Welt. Maria Ritter steht in der kalten Halle des Güterbahnhofs und streicht über ein schwarzes Kleid. „Schau, wie weich die Seide ist“, schwärmt sie. Das alte Kleid ist eines von hunderten Objekten. Sie erzählen vom Alltag und von den Festen der Banater Donauschwaben. Kostbares Porzellan, alte Gebetbücher und Modeln, mit denen Lebkuchen für Ostern gebacken wurden, reihen sich in der Ausstellung aneinander. Maria Ritter kennt jede ihrer Geschichten. Seit fast 40 Jahren fährt sie mehrmals im

Das Museum Banat. Mitarbeiter Alexander Simmelbauer mit einer alten Feuerwehrfahne aus Klein-Betschkerek (im heutigen Rumänien). Gestickter Spruch (v. l. n. r.). KIZ/CG

Jahr in Richtung Temesvar. Mit Sattelschlepper, Lastkraftwagen und Kleinbussen bringen sie und ihre Helfer/ innen Hilfspakete in Dörfer, die die Banater Donauschwaben aufgebaut haben – aus denen sie vor 70 Jahren vertrieben wurden. Maria Ritter besucht alte Leute, die 1945 nach Russland zur Zwangsarbeit verschleppt wurden. Sie geht zu Straßenkindern und in Alten- und Kinderheime. Und sie besucht ihre Freundin Frieda, die die vielen Helfer/innen des Transports bei Bedarf in ihrem Haus übernachten lässt. Meist kehrt Maria Ritter mit Fotos und Gegenständen nach Ried zurück. Sie fühlt sich den Menschen, die sie ihr mitgegeben haben, auch ein wenig verpflichtet. Ihre Geschichte soll nicht vergessen werden. Besiedlung und Vertreibung. Vor 300 Jahren siedelte Kaiserin Maria Theresia deutsche Familien im heutigen Rumänien an. Die Pannonische Tiefebene war nach den Türkenkriegen verwüstet. Die Siedler bekamen mate­ rielle Unterstützung und Steuererleichterung. Die ­Dörfer


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

9. November 2017

25. Solidaritätspreis Maria Ritter wurde für ihre „Rumänienhilfe Ried“ 2003 mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet. Kennen auch Sie Menschen und Projekte, die sich für ein gutes Miteinander engagieren? Schicken Sie uns bis 9. Februar 2018 Ihren Vorschlag mit Angaben zur Person oder zur Gruppe sowie eine kurze Begründung per Post bzw. per E-Mail oder reichen Sie direkt über die W ­ ebsite ein (etwaige Fotos oder Dokumente nur in Kopie beilegen, sie werden nicht zurückgeschickt). Einreichungen sind in den Kategorien „Einzelpersonen“, „Gruppen“ bzw. „Jugendprojekte“ möglich XX Kontakt: KirchenZeitung – Solidaritätspreis, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: -39 39, E-Mail: solipreis@ kirchenzeitung.at; www.solipreis.at

wurden nach Plänen der Österreichischen Hofkammer angelegt. Die Siedler legten Sümpfe trocken und bestellten das gewonnene fruchtbare Land. Bis in das 20. Jahrhundert entwickelte sich ein reges Wirtschafts-, Kulturund Alltagsleben. In den 1930er Jahren wurden sogar hungernde Kinder aus Wien aufgenommen. Im Jahr 1944 endete diese Welt. 100.000 Siedler wurden vertrieben. 3000 von ihnen kamen ins Innviertel. Unter ihnen waren Maria Ritters Mann Franz und seine Eltern. Sein kleiner Bruder überlebte die Flucht nicht. Er starb in den Rieder Baracken an Masern. Franz Ritter hat sich eine neue Heimat aufgebaut. Seine alte wollte er mit dem Museum in Erinnerung behalten – für sich selbst und für die nachfolgenden Generationen. Rumänienhilfe Ried. Maria Ritter ist mit ihrer Führung am Ende der Halle angelangt. Durch Vorhänge von der Ausstellung getrennt, stehen hier Türme von Bananenschachteln. Fleißige Hände werden sie mit Reis, Öl und

Mehl und kleinen Köstlichkeiten befüllen. Das Geld dafür bringen Maria Ritter und ihre treuen Helfer/innen auch mit einem Flohmarkt auf. Er findet regelmäßig in der Rieder Messehalle statt und wird von Sammlern gestürmt. Aber auch von gebürtigen Riederinnen und Riedern. Sie decken sich hier mit günstiger Kleidung ein. Andere können sie sich nicht leisten. Maria Ritter steht nachdenklich vor den Schachteltürmen. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll“, sagt sie. Mit 78 Jahren blickt sie auf ein Lebenswerk zurück, das nun sein ungewolltes Ende finden wird. Denn der ehemalige Güterbahnhof ist nicht nur ein Museum. Er ist auch ein Lagerplatz. Von hier aus werden die Fahrzeuge des Hilfstransportes befüllt. Anfang Dezember bricht Maria Ritter mit einem Transport nach Rumänien auf, mit 2500 Nikolaussackerl im Gepäck. Es wird wohl der letzte sein. XX Wer Maria Ritter Räumlichkeiten anbieten möchte, damit sie ihr Engagement fortsetzen kann, erreicht sie unter Tel. 0664/114 27 32.

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Eine der Helferinnen, die täglich die gesammelten Kleider sortieren. Maria Ritter vor Bananenschachteln – sie werden mit Lebensmitteln und Kleidung befüllt. Karte des Banat (v. l. n. r.). KiZ/CG, www.birda.de


8 Lebendige Kirche

Dekanat will Kirchenreform

momente Mini-Wallfahrt nach Rom. Im Sommer 2018 ist es wieder so weit. Alle Ministrant/innen (ab zwölf Jahren) sind eingeladen, nach Rom zu kommen und dort eine besondere Woche zu erleben. Die Wallfahrt, deren Höhepunkt eine Papstaudienz sein wird, wird von 29. Juli bis 4. August 2018 stattfinden. Die Katholische Jungschar wird von Oberösterreich aus mit Reisebussen nach Rom aufbrechen. Anmeldungen: www.dioezese-linz. at/miniwallfahrt

Im Sommer 2018: Ministrant/in­nen pilgern nach Rom. gabmann

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Eferding. ln Anlehnung an den Thesenanschlag Martin Luthers vor 500 Jahren wurde von der Leitung des Dekanatsrates an der Stadtpfarrkirche Eferding ein Plakat angebracht (im Bild). Damit unter-

stützt sie die ­Reformvorschläge der Pfarrer­initiative und der ­Laieninitiative für die katholische Kirche. Menschenrechte vor Kirchenrecht, für verheiratete Priester und Priesterinnen, Gemeinden, die Heimat bie-

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ten, und Barmherzigkeit zu jeder Zeit sind die vier Forderungen auf dem Plakat. Zu sehen ist darauf Papst Franziskus, der seine Bischöfe aufruft, „mutige Vorschläge“ zu machen. bild: dekanat eferding

Einbruchsserie

Zwei weitere Einbrüche in Pfarrhöfen Aigen/Herzogsdorf/Mondsee. Die Einbruchsserie in Oberösterreichs Pfarrhöfen nimmt kein Ende. Bisher unbekannte Täter brachen in der Nacht zum 2. November in die ­Pfarrämter in Aigen und Herzogsdorf ein. In b ­eiden Fällen schliefen die Pfarrer im ersten Stock, während die Einbrecher ­

die Pfarrämter nach Geld durchsuchten. Einen Opferstockdieb konnte die Polizei Mondsee aufgrund gesicherter Spuren ausforschen. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 36-Jährigen, der mittels präparierter Klebestreifen das Geld aus dem Opferstock einer Kirche gefischt hatte. Die Fahndung nach dem Mann läuft nun.

Taufkapelle der Vöcklamarkter Pfarrkirche wurde eingeweiht

Gotteshaus ist fertig renoviert Vöcklamarkt. Bei der Allerheiligen-Messe hat Pfarrer Wolfgang Schnölzer die neue Taufkapelle in der Pfarrkirche Vöcklamarkt gesegnet und eröffnet. Damit wurden auch die Renovierungsarbeiten des Gotteshauses beendet. Die Vorbereitungen starteten im Jahr 2012, im Vorjahr wurde der Altarraum neu gestaltet und die ganze Kirche ausgemalt. In diesem Jahr erfolgte die Renovierung der Annakapelle, die Einrichtung der Taufkapelle und die Schaffung eines bar­ rierefreien Eingangs in die Pfarrkirche.

Die neue Taufkapelle.

pillichshammer


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Pfarren & Regionen 9

9. November 2017

Photovoltaikanlage in Wels-St. Stephan

„Bei uns kommt die Energie im doppelten Sinn von oben“ Beim Klimaschutz wollte die Pfarre Wels-St. Stephan vorbildlich sein. Der Solarstrom kommt seit Sommer von den Dächern der Pfarre und des Pfarrcaritas-Kindergartens. St. Stephan ist damit der größte kirchliche Photovoltaik-Betreiber Oberösterreichs. Schon lange wälzte die Pfarre Wels-St. Stephan Pläne für eine Photovoltaikanlage. Mit dem voestalpine-Forscher Rupert Puntigam stieß dann der richtige Experte zur Pfarre. Das steile Kirchendach war zwar aufgrund der Eternitbauweise nicht geeignet für die Photovoltaikanlage. Dafür sind aber die Voraussetzungen bei den Flachdächern der anderen Pfarrgebäude ideal. Somit konnte Wels-St. Stephan zum größten kirchlichen Photovoltaikbetreiber Oberösterreichs (mit einer Leistung von 130 kWp) werden. Beachtlich: Die beiden Anlagen, die seit Sommer in Betrieb sind, produzieren achtmal mehr Strom, als die Pfarre im Schnitt braucht. Der Überschuss fließt ins örtliche Stromnetz. Energie von oben. „Die Energie kommt jetzt in der Pfarre im doppelten Sinn von oben“, sagt Pfarrer Peter Neuhuber. Spiri­ tuell-göttlich und ganz profan durch den Solarstrom. Man wolle mit diesem Projekt als Pfarre Vorbildwirkung erzielen, so der Pfarrer. Für die Klimabündnispfarre St. Stephan waren neben dem Umweltschutz auch öko-

pfarrimpulse PGR stimmte über Wortgottesdienst ab Höhnhart. In vielen Pfarren ist die Wort-Gottes-­Feier mit Kommunionspendung der Normalfall. Inwieweit das auch theologisch korrekt ist, hat in der KirchenZeitung erst im Sommer zu einer intensiven Diskussion geführt. Auch die Pfarre Höhnhart beschäftigt sich schon seit Längerem mit dem Thema. Vor zwei Jahren kam der Pfarrgemeinderat (PGR) zu dem Schluss, dass die Wort-Gottes-Feiern ohne Kommunion stattfinden sollen. Die pfarrinterne Diskussion war damit jedoch nicht

Heide Tschom und Pfarrer Neuhuber freuen sich über die neue Photovoltaikanlage. KIZ/PS

nomische Überlegungen ausschlaggebend, auf Solarstrom zu setzen. „In sieben bis zehn Jahren sind die Anlagen abbezahlt“, sagt Heide Tschom, die vom Finanzausschuss federführend in das Projekt involviert war. Sowohl beim Strombezug als auch finanziell macht das Projekt die Pfarre unabhängiger. „Wir Pfarren müssen in Zukunft schauen, wie wir überleben können“, sagt Peter Neuhuber. Eine Stromtankstelle, die künftig den Mitarbeiter/innen der Pfarre zur Verfüung stehen soll, rundet die Sache ab. Eine V ­ ision ist außerdem, bei einem Welser E-Carsharing-Projekt als Pfarre mitzutun. P. Stütz

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privat

n Gedenken an Opfer der Todesmärsche. In Sierning wurden am Nationalfeiertag Denkmäler für Opfer von Todesmärschen enthüllt. Die Einschusslöcher auf dem Mahnmal am Sierninger Friedhof (Bild rechts) erinnern an jene zehn ungarischen Juden, die hier in unmittelbarer Nähe erschossen wurden. Außerdem wurde ein Massengrab von KZ-Häftlingen am Sierninger Friedhof neu gestaltet (Bild links). Gemeinde und Pfarre Sierning wollen damit einen Schritt in Richtung Aufarbeitung der Vergangenheit setzen und die Menschen zu Zivilcourage ermutigen, um gegen Diskriminierung und Unrecht aufzustehen.

Die Kommunion gibt es oft auch bei Wortgottesdienstfeiern. Fotolia/Gerhard Seybert

beendet. „Mich haben in der Woche mehrmals Leute angesprochen, wieso bei der Wortgottesdienstfeier keine Kommunion ausgeteilt wird“, erzählt Pfarrassistentin Christine Gruber-Reichinger im Gespräch mit der KirchenZeitung. „Ich wollte dieses Anliegen der Leute ernst nehmen, aber auch nichts im Alleingang entscheiden und ändern“, sagt die Theologin. Aus diesem Grund landete das Thema „Wortgottesdienstfeier mit oder ohne Kommunion“ wieder im Pfarrgemeinderat. Ein Stimmungsbild der einzelnen Mitglieder im PGR, ausführliche Information und Diskussion führten zur Abstimmung. Das Ergebnis ist 12 : 4 Stimmen für die ­Wortgottesdienstfeier mit Kommunion ausgefallen und wird seit 1. September umgesetzt. P. S.


10 Thema

9. November 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Risiken des Internets Neben den Chancen birgt das Internet auch hohe Risiken. Die sexuelle Gewalt und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen in den digitalen Medien steigt. Um das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen, veranstaltete die Päpstliche Universität Gregoriana kürzlich in Rom erstmals eine internationale Kinderschutztagung zum Thema „Die Würde der Minderjährigen in der digitalen Welt“. Jesuitenpater Hans Zollner, der den Kongress mitorganisierte, nimmt Stellung zum Thema.

Sie sind nicht nur Priester und Theologe, Sie sind auch Psychologe. Welche Risiken birgt das Internet für Kinder und Jugendliche? P. Hans Zollner: Die Risiken bestehen nicht

nur, aber vor allem für Kinder unter anderem im Phänomen der Kinderpornografie, das heißt der Darstellung sexueller Bilder oder Videos, die von Kindern oder Jugendlichen aufgenommen und ins Internet gestellt werden – ob sie es nun wissen oder nicht –, und dann ewig dort sind. Denn – auch wenn es möglich ist mit Hilfe technologischer Instrumente durchaus bestimmte Inhalte zu löschen – wenn Fotos oder Videos online waren und nur eine Person sie runtergeladen hat, dann kann diese Person diese Inhalte immer wieder hochladen. Der Missbrauch dieses Materi-

interview: susanne huber

als ist unbegrenzt und man hat nie die Garantie, dass die Inhalte ganz gelöscht sind. Für die Opfer dieser Art von Missbrauch ist besonders schwer auszuhalten, dass sie nicht wissen, wer das anschaut und wo es genutzt wird. Ein großes Problem ist auch der hohe, unkontrollierte Internetkonsum von Kindern ... Zollner: Genau. Alle Eltern, die ich treffe, be-

unruhigt das sehr. Sie wissen nicht, wie sie einen angemessenen Konsum des Internets für ihre Kinder steuern können – angefangen von Videospielen über Plattformen bis hin zu aggressiven oder sexuellen Inhalten. Kinder sind ja schon in sehr jungen Jahren viel schlauer als die Erwachsenen, die das auch zugeben. Auch die Filtermöglichkeiten scheinen begrenzt zu sein. Es gibt Studien, die belegen, dass 50 Prozent der Eltern, die solche Filter kaufen, diese nie einschalten. Und wenn sie eingeschaltet sind, finden Kinder relativ bald raus, wie sie um diese Filter rumkommen können. Da ist sehr viel zu tun. Man kann das sicherlich nicht steuern im Sinne von wir verbieten das jetzt. Die Kinder haben diese Instrumente und wir müssen auf eine andere Art und Weise damit umgehen. Das ist der Ansatz heute von Erziehung und Aufklärung. Welche weiteren Maßnahmen braucht es, um Kinder vor sexueller Gewalt im Internet zu schützen? Zollner: Viele – und diese Maßnahmen müs-

Der Jesuit, Theologe und Psychologe Hans Zollner lehrt am Institut für Psychologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und ist deren akademischer Vizerektor. Der gebürtige Regensburger ist außerdem Leiter des Kinderschutzzentrums „Centre for Child Protection“ (CCP) der Gregoriana, das den internationalen Kinderschutzkongress in Rom mitorganisierte. kna

sen auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Das war auch der Grund, warum wir bei diesem Kongress zum ersten Mal Leute zusammengeholt haben aus unterschiedlichen Bereichen – es kamen Vertreter von Regierungen, von großen internationalen Organisationen wie UNICEF, von der internationalen Polizeiorganisation Interpol, von den Internet- und

Social-Media-Providern selber, von Religionen und es waren Wissenschaftler dabei aus den entsprechenden Feldern, die sich sowohl mit Prävention als auch mit den Opfern und mit den Tätern und deren Profilen beschäftigen. Das Interessante und sehr Schöne für uns war, dass die Leute diskutiert und sich gegenseitig bestärkt haben und spürbar war, wir können etwas tun und Kinder besser schützen, wenn wir es wollen, aber wir können das nur, wenn wir zusammenarbeiten. Und da war sehr viel Wille da, das zu tun. Ich hatte zum ersten Mal den Eindruck, dass wir dem Internet nicht einfach wehrlos gegenüberstehen und es uns überrollt, so wie das die letzten 20, 30 Jahre passierte, weil es zu groß, zu schnell und zu komplex ist. Es besteht also keine ausweglose Situation ... Zollner: Exakt. Es waren Leute da, die in die-

sem Netzwerk, das sich gebildet hat, tatsächlich den nächsten Schritt gehen und zeigen konnten, wir hecheln dem nicht nur hinterher, was technisch möglich ist, sondern wir können tatsächlich auch etwas tun. Es wird nächstes Jahr im Herbst Nachfolgekonferenzen zu unserer in Rom geben in mindestens vier Kontinenten, und zwar jeweils auf die jeweiligen Länder fokussiert. Die verschiedenen Regierungen, die hier präsent waren, werden sicherlich weiter darauf drängen, dass auf Regierungsebene übernationale Gesetzgebungen und Regelungen geschaffen werden, die es multinationalen Unternehmen wie Google schwierig machen, Daten zu splitten, die sie über ihre Nutzer haben. Was können konket die Religionen hier tun? Zollner: Religionsgemeinschaften in vielen

Ländern dieser Welt bestimmen den Alltag


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Thema 11

9. November 2017

Die Gefahr der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Internet ist groß.

von Menschen mit; das betrifft zum einen die Religionsausübung, zum anderen auch das Bildungswesen. Religionen haben einen wichtigen Vermittlungsauftrag, nämlich Eltern, Lehrer, alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, aufzuklären über die Risiken, die das Internet bietet und darauf hinzuweisen, dass Kinder sehr leicht missbraucht werden können auf verschiedene Arten und Weisen im und durch das Internet und dass sie auch Gefahren ausgesetzt sind in ihrer eigenen Entwicklung, wenn sie das Internet ungefiltert benutzen. Wurden beim Kongress auch die Internetkonzerne aufgefordert, zu handeln? Zollner: Natürlich haben wir auch die In-

ternetprovider an ihre Verantwortung erinnert. Das hat Papst Franziskus mit sehr starken Worten in seiner Abschlussansprache beim Kongress gesagt. Die Internetkonzerne wie Facebook, Microsoft, Twitter, Snapchat, YouTube und Google müssen von den hohen Profiten, die sie machen, etwas investieren, damit Kinder und auch andere Menschen geschützt werden. Zwei Damen, eine von ­Facebook und eine von Microsoft, die beide auf Weltebene jeweils für ihre Organisationen für die Internet-Safety-Policy zuständig sind, haben beim Kongress geäußert, dass sie etwas tun. Doch es braucht die Bereitschaft, wirklich ans Eingemachte zu gehen. Wie viele Kinder sind von sexueller Gewalt im Internet betroffen? Zollner: Die Zahlen sind mit Vorsicht zu ge-

nießen, weil sie immer nur das widerspiegeln, was man weiß – und man weiß viel weniger, als tatsächlich geschieht. Im letzten Jahr wurden in Europa 57.000 Internet-

kna

Webseiten indiziert, die pädopornografisches Material in Inhalten hatten. Laut einer EU-Kampagne ist im Durchschnitt eines von fünf Kindern in Europa von sexuellem Missbrauch betroffen. Wie oft treffen Sie Papst Franziskus und wie ist die Zusammenarbeit mit ihm? Zollner: In den letzten Wochen war das et-

was häufiger, weil die Kinderschutzkommission tagte und der Kongress gegen Kindesmissbrauch im Internet stattfand. Es gibt schon auch längere Perioden, wo ich ihn nicht sehe. Aber es besteht immer die Mög-

„Es braucht die Bereitschaft, ans Eingemachte zu gehen.“ jesuitenpater Hans Zollner

lichkeit, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Wenn er Menschen mit Leid begegnet, und das ist auch bei Missbrauch so, dann geht sein Herz auf, dann ist er ganz bei den Menschen. Das merken diese Leute auch. Das habe ich selber beobachten können mit Betroffenen von Missbrauch, die er gesehen hat, wo ich dabei war, um zu übersetzen. Das ist immer eine sehr nahe, eine sehr empathische und gleichzeitig eine sehr respektvolle Begegnung. Das hat sehr viel Gutes und sehr viel Heilsames für diese Menschen bewirkt. Sie zählen zu den führenden Experten in der Prävention von Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche und Sie sind auch Mitglied der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen. Was wird da getan?

Zollner: Die Kinderschutzkommission, die

der Papst 2014 eingerichtet hat, ist ein Beratungsgremium für den Papst zu Fragen aller Art, zu Opferkontakt, zu Leitlinien der Bischofskonferenzen, zu Fortbildungsmaßnahmen für kirchliches Personal und darüber hinaus zu Präventionen in Schulen und in Familien, zu theologischen, liturgischen, spirituellen Fragen und zu Rechtsfragen in der Kirche. Wir in den Arbeitsgruppen sind jetzt am Ende unserer ersten dreijährigen Periode angekommen und der Papst wird demnächst entscheiden, wie es weitergeht, ob der Fokus so bleibt, welche Mitglieder verlängert und welche neu hinzukommen werden. Was bedeutet Kinderschutz für Sie persönlich? Zollner: Dass wir mit großer Konsequenz al-

les tun müssen, was in unserer Macht steht, um Kinder in einer sicheren Welt aufwachsen zu lassen. Das heißt, dass wir sehr achtsam sein müssen, die Augen aufmachen müssen, den Mund aufmachen müssen, wenn es notwendig ist. Es wäre eine Illusion zu glauben, dass man eine ganz sichere Welt jemals schaffen wird. Aber man kann mit allem, was uns zur Verfügung steht, dafür arbeiten, dass Kinder und Jugendliche so leben, wie es ihr Recht ist. Jesus hat uns aufgetragen, dass wir diejenigen, die Kindern etwas antun, bestrafen müssen. Und da hat er keine sanften Worte gewählt, als er sagte: „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.“ u Infos zum Kinderschutzzentrum CCP an der

«

Päpstlichen Universität Gregoriana: http://childprotection.unigre.it


12 Thema

9. November 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Theologe Martin Jäggle (linkes Bild) erklärt die Bedeutung des Dokuments „Zwischen Jerusalem und Rom“, das Rabbiner Schlomo Hofmeister, Oberrabbiner Arie Folger und Kultusgemeinde-Präsident Oskar Deutsch jüngst an Kardinal Christoph Schönborn überreichten. Rupprecht/kathbild.at (2)

Gedenken an die Pogromnacht 1938 und neues Dialogdokument

Juden und Katholiken als „Brüder“ Am 9. November jährt sich das Novemberpogrom zum 79. Mal. Gleichzeitig zeigt ein heuer erschienenes Dokument, dass sich die jüdisch-christlichen Beziehungen seit 50 Jahren positiv entwickelt haben. Rund hundert Menschen wurden am 9. und 10. November 1938 getötet, weitere in den Selbstmord getrieben und 30.000 Männer verhaftet, als im Deutschen Reich (inklusive Österreich) schwere Ausschreitungen gegen Jüdinnen und Juden ausbrachen. Unzählige jüdische Geschäfte, Einrichtungen und Wohnungen wurden zerstört. Es brannten auch 1400 Synagogen. Das wirft die Frage auf: Welchen Einfluss hatte der christliche Antijudaismus neben dem rassistischen Antisemitismus der Nazis? „Man muss hier unterscheiden zwischen den Tä-

Brennende Synagoge im November 1938

Kna

tern und dem Boden, auf dem ihr Antisemitismus gedeihen konnte“, sagt Univ.-Prof. Martin Jäggle. Der katholische Theologe ist Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Die historische Verantwortung der Kirche sieht er im judenfeindlichen Klima: „Dahinter steht die lange Geschichte judenfeindlicher Theologie und Verkündigung. Aus heutiger Sicht erschütternd ist die damalige Nicht-Reaktion der Kirche auf den 9. November.“ Sünde. Bezeichnend für die damalige Zeit ist ein Hirtenbrief des Linzer Bischofs Johannes Maria Gföllner aus dem Jahr 1933, der den rassistischen Antisemitismus der Nazis verdammt, aber harte antijudaistische Äußerungen enthält. „Heute verurteilt die Kirche jede Judenfeindschaft, ob rassistisch oder religiös, als Sünde gegen Gott und die Menschen“, zeigt Jäggle einen Wandel auf, der mit der Erklärung „Nostra aetate“ (1965) des Zweiten Vatikanischen Konzils begann. Die Bedeutung von „Nostra aetate“ liege darin, die Tür zu einem Weg aufgestoßen zu haben, sagt der Theologe. Tatsächlich ist der Erklärung eine Reihe von Dokumenten gefolgt, welche die endgültige Abkehr von der alten Judenfeindschaft untermauerten. Heuer hat das orthodoxe Judentum – in Gestalt der Europäischen Rabbinerkonferenz, des Rabbinischen Rats von Amerika und des Oberrabbinats Israels – mit dem Dokument „Zwischen Jerusalem und Rom“ geantwortet. Darin wird das Bemühen der Kirche um

Überwindung des Antijudaismus anerkannt, die Katholik/innen werden als „Partner, Verbündete und Brüder“ bezeichnet und die Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht betont. Ausgeschlossen wird aber der theologische Dialog. „Das Dokument ist historisch, weil es die erste institutionelle Antwort des orthodoxen Judentums auf ‚Nostra aetate‘ ist. Als jüngst in Wien die deutsche Übersetzung an Kardinal Schönborn überreicht wurde, war es ein Thema, dass diese Antwort 52 Jahre gebraucht hat. Aber der Wiener Erzbischof hat das mit dem Hinweis relativiert, dass die Kirche fast 2000 Jahre bis zu ‚Nostra aetate‘ gebraucht habe. Angesichts der langen Geschichte der kirchlichen Gegnerschaft waren 1965 nicht nur Vertreter des Judentums skeptisch“, erklärt Jäggle. Lernen. Das Nein zum theologischen Dialog müsse auch vor dem Hintergrund des jahrhundertelangen Drucks zur Konversion gesehen werden. Zudem gehe es, anders als in der Ökumene der christlichen Kirchen, nicht um die Wiederherstellung einer verlorenen Einheit. „Dafür sollten wir Verständnis haben, auch wenn für die Kirche ein theologischer Dialog mit dem Judentum wichtig wäre“, sagt Martin Jäggle. Im Prozess, die Beziehungen zum Judentum neu zu gestalten, seien vor allem die Päpste vorangegangen. „In der Theologie, bei der Predigt und im Unterricht müssen wir noch viel dazulernen“, ist Jäggle überzeugt. H. Niederleitner

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Panorama 13

9. November 2017

stenogramm Weltklimakonferenz. In Bonn begann am Montag das Weltklimatreffen. Rund 25.000 Diplomaten, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft aus allen Ländern der Erde werden bis zum 17. November darüber beraten, wie sich der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur begrenzen lässt. Im Fokus stehen konkrete Maßnahmen zur Anwendung des 2015 vereinbarten Pariser Klimavertrags.

Trauer herrscht in Sutherland Springs in Texas nach einem Schussattentat in einer Kirche.

reuters

Attentat auf Gläubige Die katholischen Bischöfe der USA trauern um die mindestens 26 Toten nach dem Schussattentat in einer Baptisten-Kirche in Texas und beklagen zugleich ein „fundamentales Problem“ in der US-Gesellschaft: „Eine Kultur des Lebens darf sinnlose Waffengewalt in all ihren Formen nicht tolerieren und muss diese verhindern“, schrieb der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, in einer ersten Reak-

tion. Am Sonntagmittag hatte ein bewaffneter ganz in Schwarz gekleideter Mann in dem kleinen Ort Sutherland Springs in Texas während des Gottesdiensts eine Baptisten-Kirche betreten und das Feuer auf die Gläubigen eröffnet. Nach Medienberichten hatten die Opfer in der kleinen Kirche keine Chance, dem Angreifer zu entgehen. Behörden sprechen derzeit von 26 Todesopfern und mehr als 20 Verletzten.

Erzbischof Koch kritisiert Juristinnen-Forum zu „Verrohung der Gesellschaft“ Menschenhandel Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch hat bei einer Gedenkwallfahrt für den 1943 auf dem Transport in das NS-Konzentrationslager Dachau gestorbenen Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg eine „Verrohung der Gesellschaft“ kritisiert. „Seien es DreiMinuten-Beerdigungen alleinstehender Menschen, digitale Shitstorms, tote Ratten, die auf Fußballfelder geworfen werden, oder das Designen menschlicher Embryonen“, erläuterte Koch in Berlin. „In meinen Augen zeugt das von fehlender Hochachtung vor dem Einzelnen.“ Er betonte, jeder Mensch sei einmalig und wertvoll, „in seiner Geschichte, in seinem Körper, in seinem Geist, in seinen Grenzen“.

Der Vatikan hat Juristinnen zu einem internationalen Forum über Menschenhandel und moderne Formen von Sklaverei eingeladen. Auf der ausschließlich mit Frauen besetzten Veranstaltung sollen rund 70 Richterinnen und Staatsanwältinnen das Ausmaß von Zwangsarbeit, Prostitution und Organhandel sowie ihre Erfahrungen mit Gegenstrategien erörtern. Hintergrund des Forums am 9. und 10. November am Sitz der Päpstlichen Wissenschaftsakademie ist das Entwicklungsziel der Vereinten Nationen, gegen Zwangsarbeit, moderne Sklaverei und Menschenhandel sowie die Rekrutierung von Kindersoldaten vorzugehen und Kinderarbeit bis 2025 auszurotten.

Keine Transparenz. Die „Aktion Leben“ bemängelt die fehlende Einhaltung von Gesetzen: Zu Jahresbeginn 2015 erlaubte ein umstrittenes Gesetz Eizell- und Samenspende sowie die Präimplantationsdiagnostik bei medizinisch assistierter Fortpflanzung. Daten über die Umsetzung wurden jedoch nicht veröffentlicht, obwohl das bis 30. September 2017 vorgeschrieben war. „So schnell die gesetzlichen Änderungen durchgezogen wurden, so wenig eilt jetzt die Qualitätskontrolle“, kritisiert „Aktion Leben“. Bischofskonferenz. Politische Themen in Folge der Nationalratswahl waren für die Vollversammlung der österreichischen Bischöfe diese Woche geplant. Die Bischofskonferenz traf zudem mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen zusammen. Das Staatsoberhaupt wird am 16. November Papst Franziskus besuchen. Dabei werde es um Migration, Klimaschutz sowie die Zukunft Europas gehen, heißt es.

Hermann Glettler, designierter Innsbrucker Bischof, im Gespräch mit Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen Wuthe/Kathpress


14 Zu Gast

9. November 2017

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Gottesdienst und Seminar

Fotolia.com/ goodluz

50. Todestag von Joseph Cardijn, Gründer der Christlichen Arbeiterjugend

Am Sonntag, 12. November 2017, 9.30 Uhr findet im Pfarrzentrum Marcel Callo, Schörgenhubstraße 39 in Linz ein Gedenkgottesdienst mit Bischof Scheuer und Bischof em. Aichern statt. Am Dienstag, 30 Jänner 2018 laden Katholische Jugend und Betriebsseelsorge OÖ zu einem Forschungsseminar über Jugend am Rande der Gesellschaft.

Von Cardijn können wir lernen Er begeisterte die Jugend und kämpfte für die Würde der jungen Arbeiterinnen und Arbeiter: Vor 50 Jahren starb der Priester Joseph Cardijn. Sind seine Ideen heute noch aktuell?

Helmut Gratzer ist Betriebsseelsorger und leitet das Cardijnhaus in Linz, u.a. mit dem Lehrlings- und Jugendzentrum ZOOM.

Christine Grüll

Treffpunkt mensch & arbeit

Hubert Gratzer war 15 und Lehrling in einem Betrieb, als er eine lebensprägende Erfahrung machte. „Ich habe erfahren, dass ich wertvoll bin und an meinem Platz einzigartig und dass ich hier das verwirklichen kann, was mir aufgetragen ist und was mir mein Glaube sagt“, erzählt Hubert Gratzer. Sein Umfeld war von den Lehren Joseph Cardijns geprägt. Der belgische Priester und spätere Kardinal hatte bereits vor dem Ersten Weltkrieg begonnen, die Anliegen junger Arbeiter/innen ernst zu nehmen und sie für den Glauben zu begeistern. Diese Begeisterung hat Hubert Gratzer Ende der 1970er Jahre gespürt – und er tut es bis heute. Zum 50. Todestag von Joseph Cardijn findet in Linz ein Gedenk- und Dankgottesdienst statt. Das nimmt Hubert Gratzer zum Anlass, Cardijns Ideen in den Blick zu nehmen. Würde und Verantwortung. „Cardijns Konzept in den 1920er Jahren lautete: Die Kirche muss mit den Arbeiterinnen und Arbeitern gehen. Das gilt heute noch: Wir müssen weit über die Grenzen hinausgehen, hinein in die Arbeitswelt.“ Der studierte Soziologe Cardijn lernte bei zahlreichen internationalen Reisen verschiedene Arbeitswelten kennen. Daraus entwickelte er sein pädagogisches Konzept, in dem jugendliche Arbeiter/innen Würde, Verantwortungs-

bewusstsein, Werte und Bildung erfahren. Sich um junge Menschen zu kümmern, ist Beziehungsarbeit und braucht einen langen Atem, sowohl für die Begleitenden als auch für die Jugendlichen. Hubert Gratzer weiß, dass das in der modernen Gesellschaft nicht einfacher geworden ist. Laienapostolat und Religionen. Jeder kann Apostel sein, mit diesem Anspruch sorgte Joseph Cardijn schon vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil für Aufregung. Bereits 1947 wurden in Österreich Schulungen zum Laienapostolat gehalten. Mit dem Konzil Anfang der 1960er Jahre, in dem ­Cardijn wesentlich mitgearbeitet hat, wurde das Laienapostolat schließlich offiziell. Es verdiene, weiterentwickelt zu werden, so Hubert

Gratzer, und stellt die Frage in den Raum: Braucht es unbedingt eine Weihe, um Moderator einer Pfarre sein zu können? Neben dem Laienapostolat steckte Cardijn viel Energie in die Ökumene und den Dialog mit anderen Religionen. Denn bei seinen über 60 Reisen innerhalb Europas und weltweit kam er mit anderen Religionen in Kontakt. Bei einer Feier in Australien waren anglikanische, presbyterianische und buddhistische Würdenträger anwesend. Ein starkes Zeichen. Vorbild. Joseph Cardijn war eine umstrittene Persönlichkeit. Seine Sorge um die Arbeiter/innen-Jugend, die bis dahin keinen Platz innerhalb der Kirche hatte, hat ihm Kritik von kirchlicher und gewerkschaftlicher Seite eingebracht – Letztere fürchtetet um die Abwanderung ihrer Klientel. Das hat ihn nicht abgeschreckt. „Von Cardijn können wir lernen, wie gesellschaftliche Verantwortung von Kirche in der Welt ausschauen kann, indem sie den Menschen hilft“, so Hubert Gratzer. Joseph Cardijn ist für ihn wegen seiner Werte und Aktionen ein Vorbild. „Ihn zu vergessen, das wäre eine Katastrophe.“

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Einsatz für die Jugend Joseph Cardijn (auf dem Foto 1954 in Mariazell), 1882 bis 1967, war ein belgischer Priester und Kardinal, der vor dem Ersten Weltkrieg die internationale Christliche Arbeiterjugend (CAJ) mit dem Leitsatz „Sehen – Urteilen – Handeln“ gründete. Bischof em. Maximilian Aichern hat während seiner Amtszeit gemeinsam mit der Katholischen Arbeit/nehmerinnen Bewegung Österreich um dessen Seligsprechung angesucht. Archiv


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Glaube 15

9. November 2017

Erlebnisse eines Jesuiten in Bulgarien

Eine biblische Welt – hautnah Vier Jahre lang hat Pater Markus Inama SJ in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ein Sozialzentrum für obdachlose Kinder und Jugendliche aufgebaut. In einem Buch und in unserer neuen Serie reflektiert er diese Zeit aus der Sicht des Glaubens: Während meiner theologischen Studentenzeit gehörten die biblischen Vorlesungen zu meinen Lieblingsfächern. Wenn ich dann in meiner Zeit im Sozialzentrum für Kinder und Jugendliche in Bulgarien mit den Kindern über biblische Geschichten sprach, versuchte ich, sie aus ihrer Perspektive zu lesen. Das war erfrischend und manchmal so unmittelbar, dass ich erschrak. Ich lernte einige Menschen kennen, die vor der Stadt leben mussten, weil sie angeblich von einem Dämon besessen waren (siehe Markus 5,1f.). Nur war bei den meisten die Ablehnung, die sie von klein auf erfahren hatten, die Ursache für ihr seltsames Verhalten. Sie konnten nicht reden oder redeten mit sich selbst. Sie schrien, wenn sie sich bedroht fühlten. Viele von ihnen waren bei uns ruhiger geworden. Ein Dach über dem Kopf, ein Bett, eine Gemeinschaft, in der sie sich angenommen fühlten, hatten gereicht, damit sie „geheilt“ wurden. Der blinde Bettler. Die Bibelstelle vom blinden Bettler (Mk 10, 46f.) war mir besonders ans Herz gewachsen. Ich verband mit dem Blinden eine konkrete Person: Ein blinder Mann saß regelmäßig bei der Bushaltestelle in der Nähe der Löwenbrücke – dort, wo der Bus Nummer 85 hielt, der direkt zu unserem Sozialzentrum fuhr. Für mich war dieser Ort wie eine Nahtstelle zwischen der Innenstadt und meinem Arbeitsplatz. Der blinde Mann bei der Haltestelle trug keine

Glaubenserfahrungen bei den Straßenkindern Teil 1 von 3 P. MARKUS INAMA SJ IST REKTOR DES JESUITENKOLLEGS IN INNSBRUCK UND VORSTANDSMITGLIED DER CONCORDIA–SOZIALPROJEKTE

Alexi in Sofia hat nicht andere Lebensträume wie Kinder bei uns – aber eine andere Realität.

Brille. Auf seinen Augen war eine Art weißer Film zu sehen. Der Blick in seinen Augen prägte sich mir ein. Ab und zu warf ich eine Münze in seinen Becher. Manchmal verband ich dies innerlich mit der Bitte, die der Blinde im Evangelium an Jesus richtet: „Hab Erbarmen mit mir!“ Im Evangelium wurde der Blinde von Jesus geheilt. Ich überlegte, wer oder was mir in den letzten Monaten und Jahren die Augen geöffnet hatte. Bei mir waren es keine punktuellen Erlebnisse, sondern eher ein Prozess, der mich Dinge sehen ließ, die ich früher nicht oder anders gesehen hatte. Während der vier Jahre in Bulgarien waren mir vor allem die Kinder ans Herz gewachsen, die in Armenvierteln aufgewachsen waren. Träume. In einem Gottesdienst fragte ich die Kinder einmal nach ihren Träumen. Im Grunde gab es keinen Unterschied zu dem, was sich Jugendliche in Mitteleuropa vom Leben erwarteten: eine große Familie, Wohlstand, Gesundheit und ein langes Leben. Die Realität der Kinder in den Elendsvierteln von Sofia war aber eine ganz andere. Ein Bekannter, der bei der Weltbank in Sofia arbeitete, erzählte mir einmal nebenbei, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen in den bulgarischen Armenvierteln 48 Jahre beträgt. Die kurze Bemerkung ging mir nahe. Ich war damals gerade 48. Wenn ich unter denselben Bedingungen hätte leben müssen wie die Kinder,

KOCINA

dann wäre mein Leben – statistisch gesehen – schon zu Ende. Der blinde Mann im Evangelium wurde geheilt und folgte Jesus auf seinem Weg. Ich stellte mir die Frage, was es für mich bedeutete, Jesus heute zu folgen. Die Jesuiten hatten in den Siebzigerjahren versucht, das Leitbild des Ordens auf die heutige Zeit abzustimmen. Dort heißt es zum Beispiel, dass „zum Dienst am Glauben der Einsatz für die Gerechtigkeit notwendig dazugehört“. Die Kinder lagen mir am Herzen. Ich hatte ihnen viel zu verdanken und ich wollte mich dafür einsetzen, dass sie eine Chance bekamen, ihre Träume zu verwirklichen.

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Pater Markus Inama SJ Der Vorarlberger trat 1987 in den Jesuitenorden ein und arbeitete zunächst in der Jugendarbeit, bevor er 2008 für vier Jahre für die Stiftung „Concordia–Sozialprojekte“ nach Bulgarien ging, um das Sozialzentrum „Sveti Konstantin“ für obdachlose Kinder und Jugendliche aufzubauen. Heute ist er Rektor des Jesuitenkollegs Innsbruck. Seine Erfahrungen in Bulgarien hat er in dem Buch gesammelt:  Inama: „Der Hoffnung ein Zuhause geben. Die vergessenen Kinder von Sofia“ (Styria)


Sonntag 32. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 12. November 2017

Für den Himmel brennen Nach Gott dürsten, nach dem Bräutigam Jesus Ausschau halten – so werden wir selber zu einer Lampe in der Nacht, wie sie die Brautjungfern erwartungsvoll in ihren Händen halten.

Evangelium Matthäus 25,1–13

2. Lesung 1 Thess 4,13–18

1. Lesung Weish 6,12–16

Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit; wer sie liebt, erblickt sie schnell, und wer sie sucht, findet sie. Denen, die nach ihr verlangen, kommt sie zuvor und gibt sich zu erkennen. Wer sie am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, er findet sie vor seiner Türe sitzen. Über sie nachzusinnen, ist vollkommene Klugheit; wer ihretwegen wacht, wird schnell von Sorge frei. Sie geht selbst umher, um die zu suchen, die ihrer würdig sind; freundlich erscheint sie ihnen auf allen Wegen und kommt ihnen entgegen bei jedem Gedanken.

Brüder und Schwestern, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen. Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch übrig sind bei der Ankunft des Herrn, werden den Entschlafenen nichts voraushaben. Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn. Dann werden wir immer beim Herrn sein. Tröstet also einander mit diesen Worten!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf: Siehe, der Bräutigam! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus! Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es nicht für uns und für euch; geht lieber zu den Händlern und kauft es euch! Während sie noch unterwegs waren, um es zu kaufen, kam der Bräutigam. Die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen und sprach: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.


Wort zum Sonntag

Arne Hückelheim / Wikimedia / GNU Free Documentation License, Version 1.2

Vorsorge für das Ewige Gastmahl

G

ott, mein Gott bist du, dich suche ich, es dürstet nach dir meine Seele.

Nach dir schmachtet mein Fleisch wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, zu sehen deine Macht und Herrlichkeit. Denn deine Huld ist besser als das Leben. Meine Lippen werden dich rühmen. So preise ich dich in meinem Leben, in deinem Namen erhebe ich meine Hände. Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele,

„Wie ist der Himmel eigentlich?“ Das haben mich einige Kinder im Schulalter gefragt. Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich keine eindeutige Antwort auf diese scheinbar simple Frage. Auch Jesus gab seinen Anhängern keine genaue Beschreibung, sondern erzählt oft in verschiedenen Gleichnissen vom Himmel. Der Heiland versucht in diesem Abschnitt aus dem Matthäusevangelium, seinen Zuhörern eine Vorstellung davon zu geben, wie jemand ins Himmelreich gelangt. Die fünf klugen Jungfrauen hatten nicht nur Öl in ihren Lampen, sondern auch eine Reserve in Krügen. Die törichten Freundinnen und Schwestern der Braut jedoch hatten kein zusätzliches Öl mit und mussten in der Nacht losgehen und welches kaufen. Aufgrund ihrer ungenauen Planung verpassten sie den Einlass in den Hochzeitssaal und durften nicht mitfeiern. Dieses Festessen ist ein Sinnbild für das ewige Hochzeitsmahl im Himmel. Aufgrund von mehreren Erzählungen aus der Bibel dürfen wir Christen auf das ewige Gastmahl nach unserem Tod hoffen. Laut diesem Gleichnis müssen wir klug bzw. gottesfürchtig leben, um so für unsere Einberufung in den Himmel vorzubauen – so wie die fünf weisen Mädchen. Das Licht der brennenden Öllampen könnte in diesem Gleichnis für den Glauben und für die guten Taten im Leben der Fünf stehen, die sie im Vorhinein angesammelt haben. Nun brauchen sie nicht im letzten Augenblick geschäftig zu sein und rasch ihre „Bilanz“ aufbessern, sondern können ruhigen Gewissens zu Tisch sitzen bzw. im übertragenen Sinne beim Hochzeitsmahl im Himmel teilnehmen.

Zum Weiterdenken Wodurch kann ich in meinem Leben vorsorgen – nicht nur finanziell, sondern vor allem mit Schätzen im Himmel? Was wäre mir heute noch wichtig zu sagen oder zu tun, falls ich morgen zum ewigen Hochzeitsmahl im Himmel eingeladen werden würde?

mein Mund lobt dich mit jubelnden Lippen. Ich gedenke deiner auf meinem Lager und sinne über dich nach, wenn ich wache.

elisabeth wertz

Ja, du wurdest meine Hilfe,

hat Religionspädagogik studiert

ich juble im Schatten deiner Flügel.

und arbeitet als Religionslehrerin und Pastoralassistentin in Pinkafeld (Südburgenland). Die Autorin erreichen Sie unter

Antwortpsalm, aus Psalm 63

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

9. November 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Nicht nur wollene Socken und dicke Fäustlinge sorgen im Winter für behagliche Wärme. Auch 4 Personen

ca. 45 Minuten

Suppen und Eintöpfe tun das Ihre: Sie beheizen

leicht

vegan, vegetarisch, glutenfrei

den Körper von innen her, kurbeln den Kreislauf

Karottencremesuppe mit Kreuzkümmel

an und stärken die Immunkräfte. brigitta hasch

zutaten

∙∙400 g Karotten ∙∙1 Knollensellerie ∙∙2 Zwiebeln ∙∙3 EL Öl ∙∙1/2 TL Kreuzkümmel ∙∙750 ml Gemüsebrühe ∙∙Salz ∙∙Pfeffer zubereitung Die Karotten und den Sellerie waschen, schälen und klein würfeln. Die Zwiebeln schälen und fein hacken. Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelstücke darin glasig dünsten. Die Karotten- und Selleriestücke und den Kreuzkümmel dazugeben und kurz mitbraten. Alles mit der Gemüsebrühe ablöschen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. Die Suppe mit einem Stabmixer pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Suppe nun in den Tellern anrichten. tipp Croûtons (nicht mehr glutenfrei) sind ein knuspriges Topping für diese Suppe. XX Spoonfood. 120 Wohlfühlsuppen und -eintöpfe für Herbst und Winter, Bianca-Rafaèla und Michael Baswald, Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2017.

Wärmende Speisen für kalte Tage Sie sind schon rein vom Gefühl her ein Herbst- und Winteressen: Sobald die Außentemperaturen sinken, steigt das Verlangen nach dampfenden Suppentöpfen und duftenden Eintopfgerichten. Altes Wissen neu aufgewärmt. Viele Gewürze und Lebensmittel wirken von sich aus thermisch auf den Körper, sie müssen dazu erst gar nicht erwärmt werden. Schon Hildegard von Bingen hat dieses Wissen genutzt, in ihren Rezepten finden sich häufig Fenchel und andere Knollengemüse sowie wärmende Kräuter, etwa Petersilie und Galgant. Die Traditionelle Europäische Medizin rät vor allem Melancholikern als Ausgleich eine wärmende Kost, zum Beispiel in Form von schonend gedünstetem Wurzelgemüse. Und natürlich kennt auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) die Wirkung von wärmenden Speisen und Gewürzen. Neue Studien belegen dieses alte Wissen über ganz besondere Nahrungsmittel, die im Winter das Immunsystem stärken und den Körper gegen Kälteeinfluss abhärten. Dabei ist es egal, ob man sie in Speisen, Tees oder im Weihnachtsgebäck zu sich nimmt.

Echte Einheizer. Welche Lebensmittel sind es nun, deren Wirkung im Winter so gut tut? Knollengemüse werden nicht umsonst auch Wintergemüse genannt. Wärmend wirken außerdem: Gewürznelken, Ingwer, Kardamon, Koriander, Kümmel, Nüsse, ­ Chili, Zimt, Anis, Fenchel, Muskat, Knoblauch, Schnittlauch und Pfeffer. Heuschnupfenaller­giker/innen sollten allerdings vorsichtig sein. Ein paar dieser Lebensmittel, etwa Zimt oder Nüsse, können eine sogenannte Kreuzreaktion auslösen. Zubereitungsart verstärkt die Wirkung. Kochen macht ein Gemüse warm. Dünsten, schmoren oder dampfgaren steigert die Wirkung noch weiter. Ebenso das Reiben oder In-Stücke-Schneiden. Die Zugabe von scharfen Gewürzen macht die Speise so richtig „hot“, selbst wenn das Ausgangsprodukt nicht zur wärmenden Kategorie gehört. So kann man etwa aus einer Tomate, die als kaltes Lebensmittel laut TCM gilt, durch kochen, passieren und würzen eine durchaus wärmende Sauce oder Suppe zubereiten. Aber auch das Trocknen von Früchten steigert ihre wärmende Wirkung.


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Im Alltag 19

9. November 2017

Pastinakencremesuppe mit Chips zutaten 700 g Pastinaken 1 Stange Lauch 2 Wacholderbeeren 4 EL Butter 1 l Gemüsebrühe ¼ l Öl zum Frittieren Salz 125 g Obers 2 TL Zitronensaft 1 Stück Kren (ca. 2 cm) 1 Kästchen Gartenkresse

∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙

Kraft und Wärme tanken mit der Pastinakencremesuppe. verlag gu

Ein-Topf-Rezepte. Es ist ein neuer, eigentlich alter Trend, um auch Kochanfänger/innen von den Rezepten zu begeistern. Sogenannte „One-Pot“-Gerichte, also Speisen, deren Zutaten allesamt in einem Topf gekocht werden, sind im Trend. Wer schon länger kocht, kennt das aber, denn nichts anderes sind die traditionellen „Eintöpfe“ wie Gulasch oder gefüllte Paprika und fast alle Suppen. Diese Speisen haben sich schon in Großmutters Küche großer Beliebtheit erfreut. Sie haben zwei enorme Vorteile: Man braucht nicht viel Geschirr und am nächsten Tag schmecken sie meist noch besser, falls etwas übrig geblieben ist. Der Eintopf der Jungen heißt Curry. Zwar muss der Basmatireis extra gekocht werden, ansonsten sind auch die beliebten CurryVariationen im Grunde genommen Eintopfgerichte. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Würze, denn die ist mit Curry, Kurkuma, Koriander oder Ingwer sowie Sojasauce und Kokosmilch deutlich asiatischer als ein heimisches Reisfleisch. Die wärmende Wirkung ist ihnen allen eigen. Die Auswahl ist also reine Geschmackssache.

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zubereitung Die Pastinaken schälen und das Wurzelende abschneiden. Ca. 100 g beiseitelegen, den Rest in Würfel schneiden. Den Lauch der Länge nach aufschneiden und gründlich waschen. Anschließend in feine Streifen schneiden. Die Wacholderbeeren fein hacken. Im Suppentopf 1 EL Butter erhitzen, die Pastinakenwürfel mit dem Lauch und dem Wacholder darin andünsten. Die Brühe dazugießen und zum Kochen bringen. Die Suppe zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 10 Min. kochen, bis das Gemüse weich ist. Inzwischen die restlichen Pastinaken auf dem Gemüsehobel der Länge nach in hauchdünne Scheiben schneiden und mit Küchenpapier gut trocken tupfen. Das Öl in einem kleinen Topf stark erhitzen. Die Pastinakenscheiben im Öl 3 bis 4 Min. schön knusprig frittieren. Mit dem Schaumlöffel herausheben und auf einer dicken Lage Küchenpapier gut entfetten. Die Pastinaken salzen. Obers steif schlagen. Die Pastinaken im Topf mit dem Pürierstab fein zerkleinern. Die übrige Butter würfeln und mit dem Schneebesen nach und nach unter die Suppe mixen. Die Suppe mit Salz und dem Zitronensaft abschmecken. Den Kren schälen und fein reiben, mit dem Obers mischen und mit dem Schneebesen unter die Suppe heben. Die Suppe auf tiefe Teller verteilen. Die Kresse abschneiden und mit den Pastinakenchips auf die Suppe streuen. Nach Belieben noch etwas Kren über die Suppe reiben. Gleich servieren. XX Herbst, Winter, Gemüse! Überraschend neue Rezepte für Kürbis, Kohl und Knolle, Gräfe und Unzer Verlag, München 2013.

Suppenwürze selbst gemacht Suppengemüse und Kräuter gibt es im Herbst im Überfluss – ob aus dem eigenen Garten oder vom Bauernmarkt. Daraus lässt sich ganz einfach ein Suppenwürz-Konzentrat herstellen. Es schmeckt natürlicher als gekaufte Suppenwürfel und ist garantiert ohne Konservierungsmittel. Für 3 kg Gemüse (Pastinaken, Karotten, Lauch, Sellerie, Maggikraut und andere Kräuter), geputzt und in der Küchenmaschine zerkleinert, benötigt man 1/2 kg Salz. Das Mischverhältnis gilt auch für kleinere Mengen. Alles gut vermischen, einige Stunden stehen lassen und dann in Gläser drücken – möglichst dicht, sodass wenig Luft reinkommt. Idee und Rezept sind der GeizhalsZeitung vom Oktober 2017 entnommen.


20 Familie & Unterhaltung

9. November 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Gleiches, Ähnliches und Unterschiedliches aus 33 eingesandten Rezepten

Gansl-Variationen zu Martini Über zehn Jahre ist es her, dass unser DenkMal auf Seite 32 die Leser/innen gebeten hat, eigene Martinigans-Rezepte an die KirchenZeitung zu schicken. Dreißig Frauen und drei Herren folgten damals diesem Aufruf. Aus diesem Fundus stammen die folgenden Tipps für einen knusprigen Gänsebraten, die sich in vielerlei Hinsicht gleichen, beim genaueren Hinsehen aber doch ein paar unterschiedliche Herangehensweisen und individuelle Vorlieben zutage bringen. Dass es sich bei manchen Rezepten um wirklich alte Familientraditionen handeln muss, legt etwa die Formulierung „wohlvorbereitete Gans“ nahe. Das Würzen mit Salz und Majoran scheint ganz außer Streit zu stehen, auch gepfeffert wird das Gansl innen und außen, nachdem es zuvor ausgenommen und gründlich

kiz mit witz

Gänsebraten wird traditionell rund um das Martinsfest aufgetischt, aber auch als Festessen am Weihnachtsabend. ExQuisine/fotolia.com

gereinigt wurde. Dazu scheinen Kümmel, Wacholderbeeren und Muskat gut mit dem Fleisch der Gans zu harmonieren. Zumeist werden dann Äpfel – im Ganzen oder gewürfelt – und Semmelfülle in den Bauch des Tieres gestopft. Zugenäht oder auch nicht kommt die Gans nun ins Rohr. Ob vorge-

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Was hat vier Beine und kann fliegen? – Zwei Vögel!

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Kurt konnte es nicht fassen. Sein Nachbar hat tatsächlich um 3 Uhr Nachts bei ihm geklingelt. Kurt wäre fast die Bohrmaschine runtergefallen.

Polizist: Führerschein, bitte! Fahrer: Wie jetzt, den habe ich euch doch schon vor zwei Monaten gegeben und nie wiederbekommen. Habt ihn wohl verschlampt, was?

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RatMal

Gehen zwei Eskimos nach Hause. Fragt der eine den anderen: „Wo ist eigentlich dein Iglu?“ – Erschrickt der andere: „Oh nein, ich hab das Bügel­ eisen nicht ausgesteckt!“

Der Bewohner einer Wohnung im 1. Stock entdeckt im Blumenkasten auf seinem Balkon eine Schnecke und schmeißt sie auf die Straße. Nach zwei Jahren klingelt es an der Tür. Er macht auf, da steht die Schnecke und sagt: „Was sollte die Aktion?“

heizt oder nicht ist die erste Frage, Bauch oben oder unten die zweite, Deckel drauf oder besser nicht – es gibt für alle Varianten eine gute Begründung. Einigkeit herrscht bei der Bratdauer: etwa eine Stunde pro Kilogramm Fleisch. Und bitte zur Halbzeit wenden! Um eine knusprige Haut zu erzielen, wird durchwegs mit Salzwasser bepinselt. Auch ein Honig-Cognac-Gemisch wird empfohlen. Und siehe da: Das Martinigansl aus dem Kochbuch der Pfarrhaushälterinnen (Teil 2) bekommt seine Knusprigkeit durch Einstreichen mit Schnaps. Beliebteste Beilagen sind übrigens Kartoffel- und Semmelknödel sowie Rotkraut und Maroni. Ja, wer die Wahl hat, hat manchmal auch die Qual. Bei der Aussicht auf ein gutes Gansl – davon darf man bei diesen Rezepten ausgehen – allerdings eine unerhebliche Mühe. b. h.

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© Philipp Hübner

Lösung der Woche 44

Stern-Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jedem dick umrandeten Dreieck, in jeder waagrechten und jeder schrägen Reihe (auch über das Sechseck in der Mitte hinweg) jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt, wobei bei den kurzen Reihen am Rand jeweils das Eckfeld hinzukommt.


KirchenZeitung Diözese Linz

9. November 2017

Was weißt du über den heiligen Martin?

BILDERBUCHTIPPS  Baldo, Hermine und Ringo finden auf ihrem Weg in den Kindergarten ein paar Gegenstände, die den Weg mit viel Phantasie und Spannung zu einer wunderbaren und abenteuerlichen Reise machen. Natürlich müssen die drei den anderen Kindern genau darüber berichten – daraus wird ein großer Tag im Kindergarten

 Unsere unglaubliche Reise in den Kindergarten, Daniela Kulot, Verlag Thienemann-Esslinger, ab 4 Jahre, 32 Seiten, 12,99 Euro.

Na so was! In diesen Text haben sich statt Wörtern ein paar Zahlen hineingeschummelt. Ersetze die Zahlen durch die richtigen Wörter und fülle so das Rätsel aus. Als junger Mann diente 8 als 1 dem römischen Kaiser. Eines Tages erblickte er vor dem Stadttor von Amiens einen 4. Mit seinem 9 zerschnitt er den 2 und 13 ihn mit dem armen Mann. Der 11 nach hatte er danach einen Traum, in dem ihm Jesus erschien. Als er aus dem Schlaf erwachte, ging er zu einem Priester und ließ sich 10. Fortan lebte Martin in Frankreich, wo er sich ein

kleines Kloster baute. Er lebte bescheiden und war bei den Menschen sehr beliebt. Als sie ihn zum neuen 5 von 3 wählten, war ihm das gar nicht recht. Er versteckte sich in einem 14, doch das Geschnatter der 7 verriet ihn. Das Fest zu Ehren diese Heiligen feiern wir im 6. Beim Laternenumzug zündest du ein 12 an und singst Lieder. GITTI

 Wir alle leben unter demselben Sternenhimmel, Pflanzen, Tiere und Menschen – alle haben ihren Platz, selbst wenn sie sich nie gesehen haben. Erzählt in kindlichen Reimen, übersetzt aus dem Schwedischen von Ebi Naumann.

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 Schicke das Lösungswort an KiKi und gewinne ein Buch! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Einsendeschluss ist der 15. November.

BALDUIN BAUM

 Vom Wunder, auf der Welt zu sein, Lotta Olsson, Olof Landström, Verlag Gabriel, ab 4 Jahre, 40 Seiten, 14,99 Euro.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

12. bis 18. November 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

12. november

9.30  Evangelischer Gottesdienst zur Eröffnung der EKD-Synode, aus der Kreuzkirche in Bonn. ZDF 12.30  Orientierung (Religion). Pro Pope Francis. Bald 50.000 Unterschriften für den Papst. – Im Studiogespräch: Paul M. Zulehner, Mitbegründer der Initiative „Pro Pope Francis“. – Österreichische Bischofskonferenz tagt. – SOLWODI. Ordensfrauen zeigen Solidarität mit Frauen in Not. – Das Trauma der Kirche. Die russisch-orthodoxe Kirche in den Jahrzehnten nach der Revolution 1917. ORF 2 13.45  Bibelrätsel (Dokumentation). Begleitet von Margot Käßmann, befasst sich die filmische Recherche mit den Stationen der „Karriere“ Gottes. ZDFinfo 19.15  alpha-Lógos (Religion). Der Papst und der Krieg. ARD-alpha 23.05  Kleine Helden – Zwischen Hoffnung und Heimweh (Dokumentarfilm). Mitten in Europa, in Albanien, leben in schwer zugänglichen Gebieten und fernab von medizinischer Versorgung Familien unterhalb der Armutsgrenze. Jährlich werden mehr als 60 schwer kranke Kinder nach Österreich geflogen, um hier operiert zu werden. ORF 2 Montag

13. november

19.15  Die Namib (Dokumentarfilm). Die Wüste Namib an der afrikanischen Küste gilt als die älteste Wüste der Welt. Phoenix 20.15  Gold (Drama, D/CDN, 2003). Eine Frau aus Deutschland schließt sich im Jahr 1898 einer Gruppe von ebenfalls deutschstämmigen Siedlern an, die am Klondike River Gold suchen und eine neue Existenz gründen wollen. Thomas Arslan inszeniert das Western-Sujet auf der Basis historischer Zeugnisse. arte 21.00  Judäa (Dokumentarfilm). Die relativ kleine Wüste verfügt über eine bemerkenswerte kulturelle Geschichte. Hier entstanden Judaismus und Christentum. Phoenix 22.25  Mirr (Dokumentarfilm). Der Film porträtiert einen Vater, dessen kleines Stück Land inmitten einer Kautschukplantage im Nordosten Kambodschas liegt und der das Land an den hiesigen Großgrundbesitzer zu verlieren droht. Die Familie gehört zur ethnischen Minderheit der Bunong, und der Film stellt dar, wie mit Hilfe des Staates eine systematische Landenteignung an diesem Volk verübt wird. 3sat

Morgengedanken von Klaudia Achleitner, Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 20.15  Die Thar. Die Wüste Thar ist ein Land der Kontraste. Sand- und Steinwüste wechseln sich ab mit Dornsavannen und Grasland. Temperaturen von über 50 Grad Celsius und weniger als fünf Zentimeter Regen im Jahr haben der Tharwüste den Beinamen „Land des Todes“ eingebracht. Dennoch ist sie eine der am dichtesten besiedelten Wüsten der Foto: Phoenix Welt. Phoenix Dienstag

14. November

16.45  Schätze der Welt (Dokumentation). Welterbe Afrika – Durch die Wüste. Afrika ist ein vielseitiger, natur- und kulturreicher Kontinent. Die Dokumentation führt zu „Schätzen der Welt“ in Äthiopien, Sudan, Mali, Timbuktu und im Senegal. 3sat 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Herr Schuh und die Freiheit. Was bedeutet Freiheit? Wer oder was macht uns heute frei oder unfrei? ORF 2 23.10  kreuz und quer (Dokumentation). Meinen Hass bekommt ihr nicht. In seinem Film begibt sich der Journalist Antoine Leiris auf Spurensuche, wie Menschen nach Terrorattacken mit Trauer und Verlust umgehen und ihr Leben neu ordnen. ORF 2 Mittwoch

15. november

21.00  Die Prophezeiung der Yupik (Dokumentation). Schrumpfende Eisberge, schmelzendes Meereseis und aussterbende Tierarten – all das wirkt sich auf das Leben der Yupik, die Alaska seit Jahrhunderten besiedeln, aus. Jahrzehnte, bevor Wissenschaftler die Möglichkeit eines Klimawandels erwogen, warnten schon die erfahrenen Alten ihre Kinder. 3sat Donnerstag

16. november

17.25  Mutter Erde: Unser Klima (Dokumentation). Das Schicksal von Tuvalu, einer kleinen Koralleninselgruppe im Südpazifik, deren Tage vermutlich gezählt sind, zeigt deutlich die Gefahren der Klimaveränderung, vor denen Wissenschaftler weltweit warnen. ORF III

Mi 19.00  Stationen. Du sollst nicht lügen, oder? „Du siehst heute aber gut aus!“ – ein ernst gemeintes Kompliment oder einfach nur gelogen? Verträgt eigentlich jeder Mensch immer die Wahrheit? Kann sie nicht grausamer sein als eine kleine Notlüge? Wie geht es Menschen, die mit einer Lebenslüge leben – ob verschuldet oder nicht? BR Foto: Fotolia 22.55  konkret spezial. Der Österreichische Klimaschutzpreis wird heuer zum zehnten Mal vergeben. „konkret spezial“ berichtet von der Galaveranstaltung und portraitiert die Sieger und ihre Projekte. ORF 2 Freitag

17. november

20.15  Schwester Weiß (Drama, D, 2016). Nach einem Autounfall erwacht eine Frau ohne Gedächtnis. Ihre Schwester, eine Ordensfrau, nimmt sie bei sich im Kloster auf, doch ihre Hoffnung, dass sich die Amnesie überwinden lässt, scheint vergeblich. Darüber gerät die Nonne zunehmend in eine tiefe Glaubensund Identitätskrise. Das tragikomische Ringen der beiden ungleichen Schwestern ist mit irritierender Leichtigkeit in Szene gesetzt. arte 21.15  Verborgene Schätze (Dokumentation). Die Alpen haben tief in ihrem Innersten in Jahrmillionen einzigartige, kostbare Wunder geschaffen. ServusTV Samstag

18. november

20.15  zeit.geschichte (Dokumentation). Der Film erzählt von jenen Österreichern, die Juden sowie Zwangsarbeiter durch ihr selbstloses Tun vor der Verfolgung durch das Nazi-Regime retteten. ORF III 23.35  Wort zum Sonntag von Christian Rommert, Bochum. Das Erste Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit, von Pfarrer Marco Uschmann, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- & Glaubensweisen. Nebenan: Tunesien. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Sitzendorf an der Schmida, Niederösterreich. Musik: „Wir erheben uns im Glauben“, „Where is the love“, „Verwandle unsre Gaben“, „In your Foto: Pfarre arms“. So 10.00, Ö2. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Die Gier nach den neuen Dingen.“ Zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution. Gedanken vom stellvertretenden Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Furche“, Oliver Tanzer. Mo–Sa 6.57, Ö1. Betrifft: Geschichte. Mythos und Macht – Die Freimaurer. Zur 300-jährigen Geschichte des Geheimbundes. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Kaffee im Krieg. Ersatz für ein Symbolgetränk in mageren Zeiten. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Abenteuer –Ein paradoxes Bedürfnis. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Schmerzt der Hals, wenn man hoch singt? Über die Stimmlage Sopran. Do 16.40, Ö1. Intrada. Österreich musiziert. 25 Jahre Domkantorei St. Pölten. Fr 10.05, Ö1. Logos. Vom Wachsen und SichWandeln. „Vom Welttreffen für spirituell-initiatorische Naturarbeit.“ Im Herbst fand in Bayern ein Welttreffen statt, Logos stellt einige Richtungen daraus vor. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Menschen in der Zeit. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Institutes.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

9. November 2017

Geschlossen? Zur Zukunft der Kirchen

Bildung

Wallern. Zu einer ökumenischen ­Diskussion über die Zukunftsperspektiven der Kirchen laden das Dekanat Eferding und die evangelischen Pfarrgemeinden Wallern – Eferding-Scharten ein. Stehen nach dem Wirtshaus- und Greißlersterben auch Kirchengemeinden vor der Frage nach dem Zusperren? Am Podium: Univ.-Prof. Dr. Hildegard Wustmans, Professorin der Pastoraltheologie, KU Linz, Oberkirchenrätin a. D. Dr. Hannelore Reiner, Timelkam, Chris­ tof Bauer, Redaktionsleitung BTV Eferding, Pfarrseelsorger Mag. Thomas Mair, Alkoven, Senior Mag. Andreas Hochmeir, Wallern.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Chorliteraturabend, Do., 23. 11., 19.30 Uhr, Ref.: MMag. A ­ ndreas Peterl. XX Ent-faltungen, Vernissage, Fr., 24. 11., 19 Uhr, Ausstellungsdauer von 25. 11. bis 20. 12., Öffnungszeiten: Mo. bis Sa., 8 bis 12 Uhr und jederzeit nach Vereinbarung. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Adventkranzbinden, Mo., 27. 11., 18 bis 21 Uhr, Ltg.: Sabine Mag­ auer. XX Botschaft an den Himmel: Harze und Kräuter aus heimischen Wäldern, Weihrauch und Räucherstoffe, Do., 30. 11., 18 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Susanne Pust.

XX Freitag, 10. Nov. 2017, 19.30 Uhr, Evangelisches Gemeindezentrum, 4702 Wallern.

DAVID-Tage in Eferding Eferding. Der nach Anton Bruck-

ner wichtigste oberösterreichische Komponist, Johann Nepomuk David, verstarb heuer vor 40 Jahren in Stuttgart. Anlässlich dieses Gedenkjahres finden in Eferding, dem Geburtsort Davids, vom 17. bis 19. November 2017 die „David-Tage“ statt. Veranstaltet werden sie vom David-Chor Eferding und der internationalen Johann-Ne-

pomuk-David-Gesellschaft. Der Konzertreigen beginnt am Fr., 17. November mit einem Konzert für Chor und Orchester in der Stadtpfarrkirche um 19.30 Uhr und endet am So., 19. November, um 11 Uhr in der Landesmusikschule Eferding mit einer Kammermusik-Matineé. Ein Orchesterkonzert am Sa., 18. November, um 19.30 Uhr in der evanglischen Kirche, eine CD-

David/privat

Präsentation, eine Stadtführung und ein Empfang erwarten die Besucher/innen der Davidtage. XX http://johann-nepomuk-david.de

KiZ-Angebot Privat

Brucknerhaus-Konzerte Mozart pur: Am Vorabend von Mozarts Todestag schüttet das Merlin Ensemble Wien ein Füllhorn aus mozartscher Musik aus. Dazu wird das „Andante und Fuge“ für Klavier und Violine mit dem Pianisten Till Alexander Körber zu hören sein:

zur Adventzeit, Klänge des galanten Europa stimmen auf weihnachtliche Vorfreude ein. Es musiziert bei diesem Konzert das preisgekrönte Originalklangensemble Castor: Di., 12. Dezember

Kultur. Ihre Kombination von traditioneller südafrikanischer Musik mit Gospel und Afro-Jazz ist einzigartig: Mo., 18. Dezember

2017, 19.30 Uhr, Mittlerer Saal.

Mo., 4. Dezember 2017, 19.30 Uhr, Mittlerer Saal.

Afro American Gospel feat. Nobuntu & Chanda Rule: Eine vorweihnachtliche Entdeckungsreise in die Welt der Gospels mit „Nobuntu“ aus Zimbabwe. Sie ist das Herz der Ndebele-

Die KirchenZeitung verlost für jedes Konzert 2 x 2 Karten. Schreiben Sie bis Fr., 17. 11. (KW: „Brucknerhaus“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Musik aus London: Frühklassische Musik aus London verwebt sich mit Pastoralsätzen passend

2017, 19.30 Uhr, Großer Saal.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Die Reformation in Steyr und ihre Auswirkungen, Buchvorstellung, Festsaal des Rathauses, Do., 23. 11., 19.30 Uhr. XX Ikonenmalkurs, Fr., 24. 11., 13 bis 18 Uhr, Sa., 25. 11., 10 bis 19 Uhr, So., 26. 11., 10 bis 19 Uhr, Mo., 27. 11., 13 bis 18 Uhr, mit Dimitris Pa­ paioannou, Anmeldung erforderlich. XX Fürchte dich nicht! Jes 43,1b, Sa., 25. 11., 9 bis 16.30 Uhr, mit Sr. Huberta Rohrmoser, Anmeldung erforderlich. Vöcklabruck, St. Klara  07672/277 32-280 XX Exerzitien, Alles, was atmet, lobe den Herrn!, Ps 150,6, Mo., 20. 11., 18 Uhr bis Do., 23. 11., 13 Uhr. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Nachmittag für Kinder, „Auf dem Weg zum Licht, ab 6 Jahren, Fr., 24. 11., 14.30 bis 17.30 Uhr, Anmeldung bis 21. 11., Begl.: St. Stefana Hörmanseder und Schwesternteam. XX Adventeinstimmung, Mit allen Sinnen auf Weihnachten zugehen, Fr., 1. 12., 18 Uhr bis So., 3. 12., 13 Uhr, Anmeldung bis 24. 11., Begl.: Sr. Klara Diermaier und Sr. Susanne Reisinger. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Meinen Glauben verstehen, Basiskurs Theologie, Fr., 24. 11., 17 Uhr bis Sa., 25. 11., 17 Uhr, Ref.: Dr. Wilhelm Achleitner, Dr. Adi Trawöger. XX Fenster zur Ewigkeit, Ikonenmalen für Anfänger/innen und Fortgeschrittene, Mo., 27. 11., 9 Uhr bis Fr., 1. 12., 18 Uhr, Ref.: Erika Lepka, geistliche Begleitung: Dr. Adi Trawöger.


24 Termine

9. November 2017

namenstag

Martin Loishandl leitet das Lehrlings- und Jugendzentrum ZOOM im Cardijnhaus in Linz.

Privat

Martin (11. November) Hallo, mein Name ist ­Loishandl Martin. Klingt ­komisch für mich. Normalerweise stell ich mich als „Flames“ vor. Unter diesem Namen kennen mich die Leute, er gehört zu mir und so fühle ich mich. ­Scherzweise sage ich bei meinen ­häufigen Namenserklärungen, ich wäre das erste Mobbingopfer der 1980er Jahre. Der Legende nach war ich mit acht Jahren auf ­einem Jungschar-Lager und hatte eher billige Schuhe an, auf denen „flames“ stand. Diese wurde von den anderen Kindern, eher den älteren, zu kleinen Hänseleien genutzt, die mich öfter zum Weinen brachten. Irgendwie habe ich etwas Positives daraus entwickelt. Anders sind mir 18 weitere Jungschar-Lager und „flames“ als Markenzeichen nicht zu erklären. Diese Geschichte der Namensfindung erzähle ich gerne den Jugendlichen, um ihnen zu zeigen, dass man aus jedem negativen Erlebnis auch etwas Positives entwickeln kann. Martin Loishandl

Freitag, 10. November XX Brunnenthal. Konzert, Gesangs Kapelle Hermann & Wiener blond, Veranstaltungssaal der Gemeinde, 20 Uhr. XX Ebensee. Fairer Mittagstisch, die Aktionsgruppe EINE WELT Ebensee serviert in gemütlicher Runde in den Geschäftsräumen von Elektro Neuböck, 12 bis 14 Uhr, Voranmeldung erbeten: Tel. 06133/61 61. XX Feldkirchen a. d. Donau. Depressionen im Alter, Gesundheitsvortrag, Wirt in Pesenbach, 14.30 Uhr. XX Feldkirchen a. d. Donau. Bunter Abend der Sängerrunde Feldkirchen, Schul- und Kulturzentrum, 19.30 Uhr, mit dem Salonorchester und Faltenstreich-Duo, Maria Hartl und Edith Niedermayr. XX Kremsmünster. Tag der offenen Tür, Stiftsgymnasium, 13 bis 18 Uhr. XX Mondsee. Requiem, W. A. Mozart, Litaniae Lauretanae, Basilika, 19.30 Uhr, Orchester der Stadt Vöcklabruck, Singfoniker in f, Ltg.: Karl Lohninger. XX Obergrünburg. Abend der Barmherzigkeit, Aussprache- und Beichtgelegenheit, 19 Uhr, hl. M ­ esse mit Gebet um Heilung, 19.30 Uhr, Rosenkranzgebet vor dem Gottesdienst, mit P. Mag. Aloisius Pernegger OCist und Musikteam. Samstag, 11. November XX Gallneukirchen. Jubiläumskonzert, Time to celebrate – Gospel – Soul and More, Gusenhalle, 19.30 Uhr, Old Gallus Singers. XX Kirchdorf a. Inn. Lesung quer durch ihren literarischen Krautgarten, fröhliche Schmunzelgeschichten, Pfarrhof, 20 Uhr, mit Kons. Monika Krautgartner. XX Linz. Abend der Barmherzigkeit, heilige Messe, Anbetung, musikalische Gestaltung, Einzelsegen, Krankenhauskapelle der Elisabethinen, 18.45 Uhr. XX Linz, Herz Jesu. Orgelkonzert, Werke von Johann Sebastian Bach in memoriam Professor August Humer, 10. Todestag, 20 Uhr, Ingrid Keplinger, Orgel. XX Pregarten. Yoga intensiv, Pfarrzentrum, Raum St. Anna, 9 bis 12 Uhr, mit Doris Sacher, Anmeldung unter: Tel. 0664/828 66 08, eveline. fitzinger@gmx.at.

XX Schönau. 50 Jahre Katholisches Bildungswerk Schönau, Atemlos Tag und Nacht, Kabarett, mit Dr. Karl Straßer, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Uttendorf. Ernte Tanz, Mehrzweckhalle, 20 Uhr, Auftanz durch die Landjugend Braunau, Die Partybienen & Co. XX Vöcklabruck. Ein’ feste Burg, Orgelkonzert am Martinstag, Tag der Taufe von Martin Luther, Choral und Choralbearbeitungen aus sechs Jahrhunderten, evangelische Friedenskirche, 19 Uhr, Bernd Geißelbrecht, Orgel, begleitende Worte: Hansjörg Eichmeyer. Sonntag, 12. November XX Desselbrunn. 72. Leonhardiritt, Abritt von der Ortschaft Bubenland zur Festwiese, 10 Uhr, Festmesse mit Pferdesegnung, 10.30 Uhr. XX Eidenberg. Leonhardiritt, Aufstellung zum Festzug auf der Eidenbergstraße, 9.30 Uhr, Feldmesse mit Pferdesegnung, 9.45 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Ewald Volgger. XX Freistadt. Meditativer Abendgottesdienst, freie Form und sinnen­ reich, Schatztruhe Lebendigkeit, ohne Kommunionfeier, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, Musik und Gesang: Anni Naderer. XX Kremsmünster. Missa brevis in FDur, KV 192, Kleine Credomesse, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Hl. Messe mit Orgelmusik, Kirche der Kreuzschwestern, 10 Uhr, Heinrich Reknagel, Orgel. XX Linz, Marcel Callo. Gedenk- und Dankgottesdienst zum 50. Todestag von Kardinal Joseph Cardijn, Gründer der Katholischen Arbeiter- und Arbeiterinnenjugend, Pfarrcentrum, 9.30 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. ­Musica Sacra, Lux aeterna, Werke von Thomas Tallis, William Byrd, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms, Gustav Mahler/C. Gottwald, Edvard Elgar/D. Cameron, Ola Gjeilo, Ko Matsushita, Orgelwerke von Michael Praetorius, Jan P. Sweelinck und Johannes Sebastian Bach, 17 Uhr, Linzer Jeunesse Chor, Theresa Zöpfl, Orgel, Ltg.: Wolfgang Mayrhofer. XX Mondsee. Requiem, W. A. Mozart, Litaniae Lauretanae, Basilika, 19.30 Uhr, Orchester der Stadt Vöcklabruck, Singfoniker in f, Ltg.: Karl

KirchenZeitung Diözese Linz

Lohninger. XX Schlägl. Deus, Rex noster, Maurizio Curzio, O bone Jesu, L­ udovico Viadana, Maria-Anger-Kirche, 10 Uhr, Wolfgang Forster, Bass. XX Schwanenstadt. ­Kirchenmusik, Messe in G-Dur, Psalm 23, Gott ist mein Hirt, Franz Schubert, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, Chor und Orchester der Stadtpfarrkirche, Maria Keiblinger, Ludwig Grötzl, Alfred Starl, Solisten, Gerhard Hofer, Orgel, Ltg.: Ernst Kronlachner. XX Timelkam. mira, Konzert, Kirche St. Anna, Oberthalheim, 18 bis 20 Uhr. XX Weibern. Ökumenischer Gottesdienst, 500 Jahre Reformation, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, anschließend Pfarrcafé, Pfarrheim, mit Dechant Mag. Johannes Blaschek, Pfr. Mag. ­Andreas Hochmair. Montag, 13. November XX Bad Mühllacken. Meinem Herrn, meinem Gott, ich vertrau, mit neuen und bekannten Liedern und Texten zur Besinnung, Kurhauskapelle, 19.30 Uhr, mit Pfarrer Rudi Wolfsberger. XX Brünnl (CZ). Fatimafeier in Maria Trost, gestaltete eucharistische Anbetung mit Beichtgelegenheit, 13.30 Uhr, hl. Messopfer mit Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens, 14.30 Uhr, Busfahrt vom Bahnhof Pregarten, 11 Uhr, über Unterweißenbach und Liebenau, mehr Info: Rupert Binder, Tel. 0660/341 69 27 oder Tel. 07946/68 60, Busfahrt von Horn, 11 Uhr, Zusteigemöglichkeit entlang der Stecke bis Gmünd, Altweitra, mehr Info: Maria Heilig, Tel. 0664/544 20 24 oder ­Florian Hohenegger, Tel. 0664/390 97 96. XX Linz, Guter Hirte. Demokratie ist möglich, Seminar zur politischen Bildung, Pfarrsaal, 19 bis 21.30 Uhr, weiterer Termin: Mo., 27. 11., 19 bis 21.30 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto­-­ Jugend-Gebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, Impuls: Die Explosion! Gebet & Kraft, mit Bernadette Lang, eucharistische Anbetung, anschließend Agape. XX Steyr. Was wollte Jesus wirklich, ERLÖST – wovon, von wem, wodurch?, Dialog, Marienkirche, 18.30 Uhr. XX Vöcklabruck. Kyrie eleison, ökumenisches Friedensgebet, Kapelle

Ausstellung – Markt XX Eberstalzell. Buch- und Spieleausstellung, EZA-Markt und Pfarr-Café, Pfarrsaal, Sa., 11. 11., 14 bis 20 Uhr und So., 12. 11., 10 bis 17 Uhr. XX Gaspoltshofen. Druckgrafische Positionen, Ausstellung, Galerie Scheinhaus, bis 12. 11., sonntags, 14 bis 17 Uhr. XX Linz. Winterflohmarkt am Linzer Spallerhof, Linz-St. Peter, Sa., 18. 11., 8 bis 14 Uhr. XX Linz. 49. Bücherflohmarkt zugunsten von Amnesty International, Freie Waldorfschule Linz, Baumbachstr. 11, Sa., 11. 11., 9 bis 18 Uhr und So., 12. 11., 9 bis 13 Uhr.

XX Linz, St. Leopold. Leopoldimarkt, Sa., 11. 11., 14 bis 18 Uhr, So., 12. 11., 9 bis 12 Uhr, Kasperl­ theater am Sa., 14.30 Uhr und 15.30 Uhr und So., 11 Uhr. XX Pichl b. Wels. Martinimarkt mit Flohmarkt, Pfarrhof, So., 12. 11., 8 bis 12 Uhr. XX Puchenau. Eröffnung der Buchausstellung, Pfarrzentrum, Fr., 10. 11., 19 Uhr. XX St. Agatha. Buchausstellung, Pfarrheim, Sa., 18. 11., 13 bis 17 Uhr und So., 19. 11., 8.30 bis 17 Uhr. XX Steyr. Willkommen@Hotelglobal, ein interak-

tives Abenteuer für alle Weltentdeckerinnen und Weltentdecker, Museum Arbeitswelt, bis 17. 12., Di. bis So., 9 bis 17 Uhr, Tel. 07252/773 51-0. XX Unterweißenbach. Buchausstellung, Pfarrsaal, Sa., 11. 11., 18 bis 21 Uhr, So., 12. 11., 8.15 bis 12 und 13 bis 16 Uhr. XX Vöcklabruck. Kunst im Kloster, Verkaufsausstellung zugunsten „Sprungbrett Bildung“ – einer sozialen Initiative der Franziskanerinnen, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Sa., 11. 11., 10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, So., 12. 11., 14 bis 18 Uhr, Info: Tel. 0676/888 05 71 18.


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Termine 25

9. November 2017

im Altenheim Franziskanerinnen St. Klara, 19 Uhr. Dienstag, 14. November XX Bad Ischl. Der rätselhafte Stammbaum Jesu, Pfarrheim, Kleiner Saal, 19.30 Uhr, Ref.: Wolfgang Pfarl. XX Linz. Tanzen in der Gruppe, Offener Citytreff 55+, Landeskulturzentrum Ursulinenhof, Pressezentrum, 1. Stock, 14.30 Uhr, mit Monika Decker. XX Linz. Musik im Jazzkeller, Gaudett, Katholische Hochschulgemeinde, 21 Uhr. XX Linz. Gesprächsrunde, Wesentlich sein, URBI@ORBI, 18.15 bis 20.15 Uhr, Anmeldung unter: markus.puehringer@dioezese-linz.at XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Francesco Antonio Pelizza. XX Linz, Ursulinenhof. Gott auf der Straße, Bibeltalk, Landeskulturzentrum, 19 Uhr, Begl.: Bischof Manfred Scheuer, Helmut Eder, Franz Kogler. XX Vorchdorf. Armut in Afrika – Was hat das mit meinem Kaffee zu tun?, Pfarrsaal, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Dr. Franz Hehenberger. XX Ried i. Innkreis. Diabetes, Aus Liebe zum Leben, Informationen und Vorträge, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, 16 bis 18 Uhr. XX Schwertberg. Auf den Spuren des heiligen Paulus, Pfarrzentrum, 19.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner. Mittwoch, 15. November XX Bach. Atmung, Quelle für ein gesundes Leben, Gesund Leben, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uh, mit An­dreas Hainbuchner. XX Linz. Bedeutende Künstlerinnen aus verschiedenen Jahrhunderten, Vortrag, Veranstaltungs-Seminarraum des Volkshauses DornachAuhof, 19 Uhr, mit Gabriele Langbauer. XX Puchenau. Martin Luther und die Reformation, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit MMag. Helmut Außerwöger. XX Puchenau. Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern, vom Mädchen zur Frau, vom Bursch zum Mann, Pfarrheim, 20 bis 22 Uhr, Ref.: Dipl.-Päd. Helga Sebernik. XX Steyregg. Engel zweiter Ordnung; Was wir ahnen; Die Töpfe von Brüssel; und der neue Band: Das Unergründliche und das Banale, Lesung, Musikschule, 19.30 Uhr, mit Autor Rudolf Habringer. XX Taufkirchen a. d. Pram. 500 Jahre Reformation – Martin Luthers reformatorische Erkenntnis, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Mag. Tom Stark. XX Zwettl a. d. Rodl. s’Mühlviertl, Naturjuwel zwischen Donau und Böhmerwald, Multimediaschau, Pfarrsaal, 19.30, Ref.: Mag. Rudolf Gossenreiter.

Donnerstag, 16. November XX Ampflwang. Traditionelles Räuchern im Jahreskreis, Pfarrsaal, 19.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Verena-Maria Lackerauer. XX Haslach. BioFaire Jaus´n, Pfarrzentrum, 19 Uhr. XX Kirchdorf a. d. Krems. Die Ernte des Lebens, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Dr. Elfriede Hackl. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Ltg.: P. Peter Gangl SJ, Eingang: Domgasse 3. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. 30 Monate im Gelobten Land, Migranten erzählen über Ankommen und Perspektiven, Pfarrsaal, 18.30 bis 20 Uhr, Ref.: Maria Scholl. XX Linz. Nebel-Lichter, Ensemble P4 in concert, URBI@ORBI, 18 Uhr, mit Robert Staudinger, P. Werner Heb­ eisen, u.a. XX Neumarkt i. Mkr. Meine Erlebnisse in einem indischen Waisenhaus, Pfarrsaal, 19.45 Uhr, Ref.: Magdalena Malzner. XX Steyr. Die Bibel in ihrer einzigartigen Bedeutung und Verbreitung, Vortrag, Evangelisches Gemeindehaus, 19.30 Uhr, mit Dr. Jutta Henner. XX St. Johann am Walde. Räuchern inklusive Räuchervorführung, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Verena Frauscher, Helga Mühlbacher. XX St. Peter am Hart. Welthandel und Fluchtursachen, Vortrag, Pfarrzentrum, 19 Uhr, mit Dr. Boniface Mabanza. Freitag, 17. November XX Hagenberg i. Mkr. Konzert mit dem Vocalensemble Voices, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Peuerbach. Benefizkonzert zugunsten der Kirchenrenovierung, Pfarrkirche, 20 Uhr, Polizeimusik, Ltg.: Mag. Dr. Harald Haselmayr. XX Lacken. „Tomorrow“, Bildungsfilm, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Linz, Dornach. Best of Mauthausen Gospel mit Melia Mann, Gospelkonzert, Volkshaus, Großer Saal, 19 Uhr. XX Linz, Dornach. Zum Thema Straßenkinder in Bolivien, Vortrag, Volks­haus, Großer Saal, 20 Uhr, mit Walter Witzany. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Linzer Kirchenroas, Kapellen AKH und Kinderkrankenhaus, Eingang des AKH/ Med Campus III, 15 bis 16 Uhr. XX Vöcklabruck. Tag der offenen Tür, Don Bosco Schulen Vöcklabruck, 10 bis 16 Uhr. XX Wels. In the spirit of Hans Koller oder Paint me a Song and write me a Picture, Konzert, Alter Schlachthof, 20 Uhr, The Upper Austrian Jazz Orchester. XX Wels. Tag der offenen Tür am WRG und ORG der Franziskanerinnen, 12.30 bis 16.30 Uhr. Samstag, 18. November XX Linz. Tagesfahrt Dom Museum Wien und Wotrubakirche, Abfahrt

Treffpunkt: Hauptbahnhof Linz, ABC Buffet, 7.15, Abfahrt, 7.30 Uhr, Begrüßung und gemeinsamer Rundgang durch das neu eröffnete Dom Museum, „Zwischen Wort und Bild“, ab 10.45 Uhr, Weiterfahrt zur Kirche zur Hl. Dreifaltigkeit, 14.45 Uhr, Besichtigung der Wotrubakirche, 15.30 Uhr, Heimfahrt, 16.30 Uhr, Anmeldung im Sekretariat Diözesankunstverein, vormittags, Tel. 0676/87 76 45 30 oder per E-Mail: dkv@dioezese-linz.at, Anmeldung bis Mi., 15. 11., Diözesankunstverein in Kooperation mit der KirchenZeitung. XX Linz. Festkonzert anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der Marianisten, Aula der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, 19 Uhr, Wiener Vokalensemble, Chorus Lentia Nova, Ensemble Lentia Nova, musikalische Leitung: Michael Wahlmüller, Festredner: Bischof Dr. Manfred Scheuer, ehem. LH Dr. Josef Pühringer. XX St. Florian. Polizeiorchester trifft Knabenchor, Benefizkonzert, Werke von Alfred Ree, Steven Braint und Wolfgang Amadeus Mozart, Stiftsbasilika, 19.30 Uhr. XX Vöcklabruck. In the spirit of Hans Koller oder Paint me a Song and write me a Picture, Konzert, LMS, 19.30 Uhr, The Upper Austrian Jazz Orchester. Sonntag, 19. November XX Altenfelden. Benefizkonzert LALÁ, Kirche St. Sixtus, 19.30 Uhr. XX Haag a. Hausruck. In the spritit of Hans Koller oder Paint me a Song and write me a Picture, Konzert, Ghost City Salon, 18 Uhr, The Upper Austrian Jazz Orchester. XX Kremsmünster. Missa brevis in d-Moll, KV 65, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Missa salva nos, Heinrich Isaac, Kirche der Kreuzschwestern, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Schärding. Kammermusik-Matinée, Die vier Jahreszeiten, Kubinsaal, 11 Uhr. XX Schlägl. Kleine Geistliche Konzerte, Bringt her dem Herren, Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen, Heinrich Schütz, Maria-Anger-Kirche, 10 Uhr, Barbara Wolfmayr, Alt. XX Schönering. Benefizkonzert für Erdbebenopfer in Mexiko, Pfarrkirche, 17 Uhr.

aussaattage 13. 11.: Frucht bis 12, ab 13 Wurzel 14. 11.: Wurzel 15. 11.: Wurzel 16. 11.: Wurzel bis 4, ab 5 bis 20 Blüte, ab 21 Wurzel 17. 11.: Wurzel bis 3, ab 4 Blüte 18. 11.: Blüte bis 15, ab 16 Blatt 19. 11.: Blatt Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.

Liturgie Lesejahr A Lesereihe I Sonntag, 12. November 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 6,12–16 L2: 1 Thess 4,13–18 (oder 4,13–14) Ev: Mt 25,1–13 Montag, 13. November Sel. Carl Lampert, Prieste, Märtyrer. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 5,1–12a L: Weish 1,1–7 Ev: Lk 17,1–6 Dienstag, 14. November L: Weish 2,23 – 3,9 Ev: Lk 17,7–10 Mittwoch, 15. November Hl. Leopold, Markgraf von Österreich, Landespatron von Oberösterreich. L1: Spr 3,13–20 L2: Röm 8,26–30 Ev: Lk 19,12–26 Donnerstag, 16. November Hl. Albert der Große, Ordensmann, Kirchenlehrer, Bischof von Regensburg. Hl. Margareta, Königin von Schottland. L: Sir 15,1–6 Ev: Mt 13,47–52 L: Jes 58,6–11 Ev: Joh 15,9–17 L: Weish 7,22 – 8,1 Ev: Lk 17,20–25 Freitag, 17. November Hl. Gertrud von Helfta, Ordensfrau, Mystikerin. L: Eph 3,14–19 Ev: Joh 15,1–8 L: Weish 13,1–9 Ev: Lk 17,26–37 Samstag, 18. November Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom. Marien-Samstag. L: Apg 28,11–16.30–31 Ev: Mt 14,22–33 L: Weish 18,14–16; 19,6–9 Ev: Lk 18,1–8 Sonntag, 19. November 33. Sonntag im Jahreskreis L1: Spr 31,10–13.19–20.30–31 L2: 1 Thess 5,1–6 Ev: Mt 25,14–30 (oder 25,14- 15.19–21) XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN

 Gebet für Christen. im Tur Abdin – Türkei. Millionen Christen sind weltweit unterdrückt, werden verfolgt und viele sterben als Märtyrer. „Sie sind unsere Schwestern und Brüder! Ihr mutiges Bekenntnis zu Christus ist für uns eine Mahnung und Stärkung im Glauben“, betont Prof. Hans Hollerweger, der Gründer der ICO – Initiative Christlicher Orient: „Denken wir an sie und beten wir für sie.“ In der Kirche der Marienschwestern in Linz, Friedensplatz 1, wird monatlich für die verfolgten Christen gebetet, damit sie nicht vergessen sind. ICO, CSI und Pax Christi laden dazu herzlich ein. Thema am 9. November 2017 um 19 Uhr: Christen im Tur Abdin. Schritt für Schritt wird die kleine christliche Minderheit im Südosten der Türkei durch die Regierung mehr bedroht. Ein Vorausblick: Am 7. Dezember 2017 um 19 Uhr nimmt Bischof emeritus Maximilian Aichern am Gebet teil.

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660/722 52 13. www.betreuung12-24.at IMMOBILIEN Häuser, Wohnungen, Bau-, Waldund landwirtschaftliche Gründe, Gewerbeimmobilien gesucht. 0650/264 90 49. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com

 Do., 9. Nov. 2017, 19 Uhr, Kirche der Marienschwestern (Linz, Friedensplatz 1).

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 Die KirchenZeitung gratuliert. In KiZ Nummer 39 vom 28. September 2017 konnten alle Leser/innen an einem Gewinnspiel teilnehmen. Maria Hildner aus Sandl ist die glückliche Gewinnerin. Sie kann sich in einem Kurhaus der Marienschwestern (Bad Kreuzen oder Bad Mühllacken) mit einer Begleitpersonen bei einem Wellness-Wochenende entspannen.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Linz – URBI@ORBI. Kaum ein Altern trifft uns so sehr wie das unserer Eltern, Partner/innen, Geschwister und Freund/innen, erklärt die Seelsorgerin Carmen Rolle. Sie lädt Menschen ab der Lebensmitte und alle, die gerne weiter denken, zum Gespräch über das Thema „Was bleibt, wenn vieles anders wird? Wenn nahe Menschen alt werden“.  Do., 9. Nov. 2017, 9 bis 11 Uhr, URBI@ORBI (Bethlehemstraße 1a, Linz) www.urbiorbi.at

 Linz: Mehr als das Kopftuch. Viel wird über muslimische Frauen geschrieben, wenig von ihnen. Nun kommen Musliminnen aus Österreich und Deutschland in dem Buch „Mehr Kopf als Tuch“ über Themen zu Wort, die sie beschäftigen: über Heimat und Karriere, über Alltagsrassismus und Diskriminierung bis hin zu Integration. Die Sammlung von gesellschaftskritischen Analysen und persönlichen Geschichten gewährt einen Einblick in die Lebenswelten engagierter Musliminnen und gibt auch die kritischen weiblichen Töne der muslimischen Community wieder, die nicht so oft gehört werden. So macht dieses Buch die Vielfalt der muslimischen Frauen sichtbar, die wiederum ein Stück weit zur Versachlichung beitragen in einem emotionsgeladenen Diskurs um das Thema Islam. Das Buch wird von der Herausgeberin Amani Abuzahra präsentiert.  Fr., 17. Nov. 2017, 18.30 Uhr, Linz, Wissensturm (Kärtner Straße 26), 9. Stock.

ARCHIV

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

9. November 2017

 Steyregg: Lesung mit Rudolf Habringer. Habringer spielt mit seiner Prosa eine ebenso eigenwillige wie hörenswerte Melodie im Konzert der österreichischen Gegenwartsliteratur, urteilt „Die Presse“. Der Autor ist auf Einladung der Stadt- und Pfarrbücherei und des Kath. Bildungswerks in Steyregg mit der Lesung „Engel zweiter Ordnung und andere (satirische) Ungereimtheiten“ zu Gast.  Mi., 15. Nov 2017, 19.30 Uhr, Musikschule Steyregg, Eintritt: € 8,–

 Linz: Diskurscafé. „Was darf eigentlich noch gesagt werden? Plädoyers für die Meinungsfreiheit“. Das Sozialreferat der Diözese Linz in Kooperation mit dem Absolventenkreis der Katholischen Sozialakademie Österreichs und dem Oö. Presseclub laden zu einem Diskurscafé mit den Referent/innen Dominika Meindl, Thomas Rammerstorfer und Helmut Wagner. Im Gespräch wird den Fragen nachgegangen: Was sagt ein Journalist? Was darf Satire? Oder wo sind die Grenzen der Meinungsfreiheit?  Di., 21. Nov. 2017, 19 Uhr, Linz, Ursulinenhof (1. OG), Pressezentrum.


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Verschiedenes 27

9. November 2017

Das Jugendbrevier des Stiftes Kremsmünster

„Lasset uns beten“ Das Jugendbrevier „Oremus“ gibt jungen Menschen Anregungen zur Hand, wie sie beten können – eine wichtige und ansprechend gestaltete Hilfe in Zeiten, in denen Gebet selbst bei Christ/innen alles andere als selbstverständlich ist. JOSEF WALLNER

„Ich versuche es selbst täglich zu beten“, sagt Martin Brenner. Der 26-jährige Student an der TU Wien gehörte zum Redaktionsteam, das das Jugendbrevier „Oremus“ erarbeitet hat. Nach fast vier Jahren Arbeit war es für ihn und für alle anderen Mitarbeiter/ innen eine Freude und ein großes Gefühl der Erleichterung, das fertige Buch in den Händen zu halten. Brenner, der der LorettoGemeinschaft verbunden und in Thomasroith als Kirchenmusiker aktiv ist, erläutert, dass er eine wichtige Aufgabe des Redaktionsteams auch im Geben von Rückmeldungen an Abt Ambros Ebhart und P. Bernhard Eckerstorfer gesehen hat: Bei den beiden Ordensleuten lag die Leitung des Projekts, die Mitglieder des Redaktionsteams haben darauf geachtet, dass das Gebetbuch jugendgerecht bleibt. Dazu tragen auch die Illustrationen von Lois Jesner, dem Karikaturisten der KirchenZeitung, bei. Kernstück von Oremus ist ganz in benediktinischer Tradition das Stundengebet. In einem Vier-Wochen-Zyklus finden sich Laudes und Vesper mit Fürbitten, die Jugendliche selbst verfasst haben, und mit Anregungen zur persönlichen Meditation im Geist des heiligen Benedikt. Ein eigenes Kapitel ist der Komplet gewidmet. Dieses Ge-

bet soll den Tag komplett machen. Hinweise zur Beschäftigung mit der Bibel in der Form der Lectio Divina, der betrachtend-betenden Schriftlesung, Gebete aus der geistlichen Tradition der Kirche und Gebete zu ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, die Jugendliche selbst verfasst haben: von Arbeit über Mobbing bis Zuflucht. Anregungen zur Beichte schließen den Textteil von Oremus ab. Es folgen Lieder. Damit dient das Brevier auch als Liederbuch für die persönliche Gebetszeit oder für Gottesdienste. Das Lied „Höre“ wurde von einem Musikstudenten eigens für Oremus komponiert. Selbst beim Durchblättern spürt man schon die Begeisterung und das Herzblut, mit dem Oremus erarbeitet wurde, erst recht beim Beten. Dem Buch ist zu wünschen, dass es in vielen Schultaschen, auf vielen Nachtkästchen oder Gebetsecken einen festen Platz findet.

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Oremus. Benediktinisches Jugendbrevier, Stift Kremsmünster (Hg.), EOS Editions & Verlag Katholisches Bibelwerk 2017, 352 Seiten, € 15,95.

FÜR SIE GELESEN Junge Botschafter Österreichs Um die ganze Welt ist René Jo. Laglstorfer gereist, um junge Österreicherinnen und Österreicher vorzustellen, die ihren Auslandsdienst leisten. Zusammengetragen hat er Geschichten, wie von jenem Linzer, der in Indien Instrumente baut, oder dem Gedenkdiener, der in Israel Gestapo-Akten durchforstet. Die meisten der Porträtierten sind junge Männner, die ihren Auslandsdienst als dritte Option statt Bundesheer oder Zivildienst gewählt haben. Aber auch junge Gedenkdienerinnen kommen zu Wort. Sehr informativ gibt Laglstorfer die Erfahrungen der Auslandsdiener/innen wieder. Das Buch ist lebendig geschrieben und vermittelt zudem überraschende Einblicke, wo überall auf der Welt sich Österreicher/innen engagieren. P. S.

Abenteuer Auslandsdienst. Die jungen Botschafter Österreichs. Rene Laglstorfer, Salzburg 2017, 128 Seiten, € 19,95.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

AUSBILDUNG STATT AUSBEUTUNG! Straßenkinder - vor allem Mädchen - haben in Indien kaum eine Chance, der Armut zu entkommen. Die Hilfsprogramme von Jugend Eine Welt schenken jungen Menschen durch Ausbildung eine Zukunft. Bitte helfen auch Sie! www.jugendeinewelt.at | +43 1 879 07 07 - 0 | Spendenkonto AT66 3600 0000 0002 4000


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Ich versus Wir

9. November 2017

Film über eine blinde Pianinist in einem Wiener Salon des Jahres 1777

„Wer nicht sehen kann, der wird nicht gesehen“ „Licht“, Barbara Alberts erste Regiearbeit seit 2012, ist ein für das österreichische Filmschaffen ungewöhnliches Werk.

Fünf Jahre Pause und dann wollen Kettcar mit „Ich vs. Wir“ ein Statement zur Lage der (deutschen) Nation abgeben. So politisch wie bei ihrem neuen Werk war die Band nie zuvor. Und ja, vielleicht brauchen wir in einer Zeit sozialer Kälte, in der Verunsicherung und Angst aus ihren Löchern gekrochen kommen, nichts dringender als Songs, die uns aufrütteln. Doch ich will es mir nicht antun. Der „Sommer ’89“ kommt bei mir nicht an, wenn mich Marcus Wiebusch in seinem Sprechgesang an die Massenflucht aus der DDR erinnert und dabei die Brücke zum Jetzt schlägt. Genauso kann mir die „Wagenburg“ gestohlen bleiben, die thematisch absolut am Puls der Zeit ist und mich dennoch kalt lässt. Doch dann gibt es auch eine „Ankunftshalle“, in der ein Feuer der Menschlichkeit entfacht wird, das mein Herz wärmt. Ein an Bruce Springsteen erinnerndes „Benzin und Kartoffelchips“, das wahre Freundschaft und das Leben im Moment besingt. Und schließlich steig ich ein in den Bus zur „Trostbrücke Süd“, höre mit den anderen Gestalten im Bus den gleichen Song und in Verbundenheit singen wir im Chor: „Wenn du das Radio ausmachst / Wird die scheiß Musik auch nicht besser“. „Ich vs. Wir“ ist ein Album, das dort am meisten berührt, wo es mal nicht politisch ist. Vielleicht brauchen wir in einer Zeit sozialer Kälte nichts dringender als einen Song mehr über (Nächsten-) Liebe. K. RAUSCHER Bewertung:  Kettcar – Ich vs. Wir, erschienen bei Grand Hotel van Cleef.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Frontalität der ersten Einstellung in Barbara Alberts neuem Film „Licht“ auf Maria Theresia „Resi“ Paradis wirkt aus mehreren Gründen wie ein Schock, aber auch wie ein Versprechen, das – und dies sei vorweggenommen – in den folgenden 95 Minuten eingelöst wird: Da ist zuerst einmal das historische Setting. Die Kostüme, das Interieur, die Schminke, das gesamte Arrangement. Man spürt sofort, dass da ein Filmteam am Filmtipp von Werk war, das mit Akribie die AtMarkus Vorauer. mosphäre eines Wiener Salons FOTOLIA ARAHAHN aus dem Jahr 1777 zu schaffen versucht, ohne dabei aber protzig wirken zu wollen. Außer sich sein. Dann ist da diese Schauspielerin, die ihre Augen auf seltsam ekstatische Weise verdreht, was ihr Außer-sich-Sein während des Spiels auf dem Hammerflügel mit einer Deutlichkeit manifestiert, die fast schon unangenehm wirkt. Maria Dragus wird den Film in weiterer Folge mit ihrer intensiven Performance tragen.

Das Schicksal der blinden Pianistin in eindrucksvollen Bildern – mit ungewöhnlichem Licht – eingefangen. NGF/LOOKSFILM

Wie ein Zirkustier. Und dann ist noch das Licht in dieser Sequenz, ein Licht, wie man es im österreichischen Film selten sieht. Christine A. Meier, die Kamerafrau, und ihr Team bringen die vorindustriellen Lichtverhältnisse adäquat ins Bild.

Die Frontalität ist Programm, denn die 17-jährige „Resi“ wird an diesem Abend von ihren Eltern der besseren Wiener Gesellschaft wie ein Zirkustier vorgeführt. Sie ist ein Ausstellungsobjekt dafür, dass man trotz Hässlichkeit Geniales hervorbringen kann. Sie ist blind, wirkt aber so, als würde sie die Musik, die sie spielt, sehen. Die Gesellschaft ekelt sich vor ihr, liebt jedoch ihr kunstvolles Musizieren. Ihr sehnlichster Wunsch ist es aber, sehen zu können: „Wer nicht sehen kann, der wird nicht gesehen. Wer nicht gesehen wird, wird auch nicht gehört. Der lebt nicht.“ Die Welt optisch erarbeiten. Nach zahlreichen medizinischen Fehlbehandlungen vertrauen die Eltern sie dem umstrittenen Arzt Franz Anton Mesmer an, der Methoden anwendet, die für diese Zeit neu waren. Im Haus von Mesmer lernt Resi eine andere Welt kennen: den geduldigen Zugang des Arztes und die Zuneigung der Kammerzofe. Mesmers Methoden erweisen sich nach und nach als erfolgreich, sie beginnt allmählich zu sehen, muss sich allerdings die Welt erst optisch „erarbeiten“. Die Sensation macht sie allerdings wieder zu einem Vorführungsobjekt, denn Mesmer will unbedingt auf akademischer Ebene die Anerkennung seiner Behandlung. Doch mit dem Wiedererlangen des Augenlichts verliert ihr Klavierspielen an Präzision. Individualität und Gleichschaltung. Drehbuchautorin Kathrin Resetarits hat Alissa Walsers Roman „Am Anfang war die Nacht Musik“ (2010) in die Richtung adaptiert, dass sie den Fokus auf das Dilemma der blinden Frau richtet, die weiß, dass sie nur als blinde Musikerin außergewöhnlich ist, gleichzeitig aber sehen will. In Walsers Roman steht eigentlich der Arzt Mesmer im Vordergrund. Barbara Albert hat aus diesem Drehbuch einen mit 4,4 Millionen Euro Gesamtbudget für österreichische Verhältnisse teuren Ausstattungsfilm gedreht, dem man, was vor allem Ausstattung und Lichtsetzung betrifft, das Produktionsetat auch – positiv – ansieht. Inhaltlich ist der Film aber ein Kammerspiel, das den Anspruch einer Frau auf Individualität in einer intriganten gleichgeschalteten Gesellschaft thematisiert. Die wunderbare Sequenz, mit der sie den Film abschließt, eröffnet dem Zuschauer großen Interpretationsspielraum.

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KirchenZeitung Diözese Linz

9. November 2017

Kunst & Kultur 29 Kulturland n Konzert in Brunnenthal. Der neu gegründete Ver­ ein „Kulturvisionen Brunn­ enthal“ präsentiert am Fr., 10. ­November ein besonderes Kon­ zert: Die „Gesangskapelle Her­ mann“ tritt gemeinsam mit dem Duo „Wiener Blond“ im Mehrzwecksaal in Brunnenthal auf, Beginn ist um 20 Uhr. Oberösterreichisches und wie­ nerisches Liedgut stehen auf dem Programm.

f. Litzlbauer

Aus der Reihe: Alltagskultur

Unbemerkt, aber nicht unvergessen Elisabeth Leitner

Ein Spaziergang durch die Herbstlandschaft. Farbtöne in Grün, Braun, Gelb, Orange prägen das Bild. Die Waldluft ist würzig. Im Gestrüpp ist ein Marterl zu sehen. Es steht am Rand eines gerade noch erkennbaren Treppelweges. Mitten im Wald. Kommt hier jemals eine Besucherin vorbei? – Die malerische Gestaltung wirkt etwas unbeholfen, vielleicht hat erst kürzlich jemand die Farben aufgefrischt? Es zeigt eine Frauenfigur mit Kind auf blauem Hintergrund – Maria mit Jesus, darunter ist ein Wald mit einigen am Boden liegenden Bäumen erkennbar. Erinnert wird an das Schicksal einer jungen Bauerstochter, die von der Frühmesse heimkommend von einem Sturm überrascht und von einem umstürzenden Baum getötet wurde. Bereits im Jahr 1930 ereignete sich das Unglück. Bis heute erinnert das Marterl an den tragischen Tod. Unbemerkt von der Öffentlichkeit, aber nicht unvergessen. – „Ein Fluss, der aus dem Werden hervorgeht, ein reißender Strom ist die Zeit. Kaum war jegliches Ding zum Vorschein gekommen, so ist es auch schon wieder weggeführt, ein anderes herbeigetragen, aber auch das wird weggeschwemmt werden“, sagte Mark Aurel, römi­ scher Kaiser und Philosoph im 2. Jahrhundert nach Christus. Bleibt keine Spur der Erinnerung? – Gedenkzeichen wie diese können Haltepunkte im Strom des Lebens sein. Innehalten, durchatmen, weitergehen. Manchmal gegen den Strom der Zeit.

n Lux aeterna in der Minoritenkirche in Linz. Die Rei­ he Musica Sacra bringt wieder Konzerte auf höchstem ­Niveau in die Linzer Kirchen. Am So., 12. November ist der Linzer ­Jeunesse Chor unter der Leitung von Wolfgang Mayrhofer mit Werken von Thomas Tallis, Fe­ lix Mendelssohn Bartholdy, Jo­ hannes Brahms, Edvard Elgar u.a. in der Linzer Minoritenkir­ che zu Gast, Beginn: 17 Uhr. An der Orgel wird Theresa Zöpfl Werke von Praetorius, Sweelinck und J. S. Bach erklingen lassen. n Festkonzert zum 200-JahrJubiläum der Marianisten. Komponist Michael Wahlmüller dirigiert am Sa., 18. November das Festkonzert der Marianis­ ten in der Privaten Pädagogi­ schen Hochschule der ­Diözese Linz, Beginn ist um 19 Uhr. Es musizieren das Wiener Vokal­en­ semble, der Chorus Lentia Nova und das Ensemble Lentia Nova. Wahlmüllers „Symphonischer Prolog Nr. 5“, eine Urauffüh­ rung, und F. J. Jungs Orato­rium „Wilhelm Josef Chaminade“ wird zur Aufführung gebracht. n Polizeimusik und St. Floria­ner Sängerknaben. Das Polizeiorchester Oberösterreich und die St. Florianer Sänger­ knaben gestalten erstmals ge­ meinsam ein Benefizkonzert zu­ gunsten der Restaurierung der Stiftsbibliothek. Musik von W. A. Mozart, Alfred Reed bis zu Filmmusik aus „Avatar“ sind zu hören. Beginn ist um 19.30 Uhr.


30 Personen & Dank

9. November 2017

Ehrung & DAnk n Julbach – Aigen. Walter Wöss (Bild unten, rechts), der Initiator des Kalvarienberges und des Perlenwegs in Julbach, freut sich, dass er Besuch aus Übersee empfangen konnte. Die gebürtige Aignerin Sabine Bitter (Mitte; mit ihrer Mutter) ist nach der Schulausbildung nach Toronto, Kanada, gegangen und hat dort ihren Mann Jeff kennengelernt. Beide wurden erfolgreiche Wissenschafter. Sie ist Professorin für Zeitgenössische bildende Kunst an der Simon Fraser University, ihr Mann lehrt Literaturwissenschaften.

Privat

n BBS Kirchdorf an der Krems. Sämtliche Schüler/innen und Lehrer/innen von HAK, HLW und FW Kirchdorf begaben sich am 25. Oktober in die Kirchdorfer Au, um dort Kilometer und vor allem Spenden für die Waisenkinder zu sammeln, die vom Go Fishnet Project in Kenia betreut werden. Insgesamt liefen die Teilneh-

KirchenZeitung Diözese Linz

Im gedenken

Haijes

mer/innen 3500 km und sammelten 5.200 Euro. Private Sponsoren sowie Firmen unterstützten die Schulgemeinschaft, sodass mit der gespendeten Summe 14 Kinder in Kenia ein ganzes Jahr lang Essen bekommen können. „Es ist schön, Leiter einer Schule zu sein, wo die Schulgemeinschaft solche sozialen Projekte immer wieder auf die Beine stellt!“, meint Direktor Wolfgang Graßecker. n HBLA St. Florian. Den Schulanfang der 4. Jahrgänge, die aus der Praxis zurückkamen, hat die Schulgemeinschaft mit einem Fest begangen. Ende Oktober feierten Schüler/innen, Eltern, Gäste und Lehrer/innen miteinander Erntedank in der Stiftsbasilika St. Florian. Musikalisch umrahmt war die Feier vom Schulorchester unter der Leitung von Maria Möslinger sowie durch Andreas Etlinger an der Brucknerorgel. Stiftspfarrer Mag. Werner Grad, dem sechs Ministranten aus dem 2. Jahrgang assistierten, zelebrierte den Gottesdienst.

stuwe

Generationen von Student/innen der Katholischen Universität Linz und Schüler/ in­nen des Jugendzentrums STUWE war er bestens bekannt, weil er durch mehr als fünf Jahrzehnte dort stets anzutreffen war: Gustav Steinsky. Am 28. Oktober 2017 ist er 81-jährig verstorben. Aufgrund seiner Frühgeburt war seine geistige und körperliche Entwicklung verzögert. Daher kam er auch zu Untersuchungen auf den Kinderpavillon des Wiener psychiatrischen Krankenhauses „Spiegelgrund“, wo er von April 1943 bis Juni 1944 blieb. Auf dieser Station wurden viele seiner Mitpatien­ ten Opfer der NS-Euthanasie. Bis 1950 verbrachte er weitere Jahre in einem Kinderheim. Aufgaben, die Steinsky übernahm, wie zum Beispiel Botendienste, führte er mit großer Gewissenhaftigkeit aus, regelmäßig war er in der Bibliothek der KU anzutreffen und im STUWE im Gespräch mit den Jugendlichen. Das Begräbnis findet am 10. November 2017 um 13 Uhr am Barbarafriedhof in Linz statt.

geburtstage n Am 9. November 2017 feiert KonsR P. Gottfried Hemmelmayr, ­Zisterzienser des Stiftes Wilhering, emeritierter Abt und Stiftspfarrer, seinen 80. Geburtstag. Er stammt aus Lichtenberg, besuchte das Stiftsgymnasium in Wilhering und trat anschließend in das Stift Wilhering ein. 1963 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Gramastetten und Vorderweißenbach. Von 1969 bis Ende August 2017 war P. Gottfried Hemmelmayr Pfarrer der Stiftspfarre Wilhering, von 1986 bis 1991 auch Dechant des

Dekanates Traun. 1991 wurde er zum Abt des Stiftes Wilhering gewählt, diese Funktion hatte er bis 2012 inne. Von 1997 bis 2003 war Hemmelmayr auch Abtpräses der Österreichischen Zisterzienserkongregation. n Am 14. November 2017 vollendet KonsR P. Albert Dückelmann, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, Pfarrprovisor in Ried im Traunkreis, sein 75. Lebensjahr. Er stammt aus Tragwein, feierte 1965 die Ordensprofess und wurde 1969 zum Priester geweiht. Anschließend war er bis 1994 Konviktspräfekt, am Stiftsgymnasium Kremsmünster unterrichtete er Chemie. Von 1993 bis 1999 war P. Albert Rektor der Oblatengemeinschaft des Stiftes und ist es wieder seit 2014. Seit 2001 ist P. Albert Pfarrprovisor in Ried.

n Am 15. November 2017 wird GR P. Konrad Großhagauer vom Orden der Mariannhiller Missionare 80 Jahre alt. Er stammt aus Ertl (NÖ, bei St. Peter in der Au), besuchte das Stiftsgymnasium Seitenstetten und begann 1956 sein Noviziat bei den Mariannhiller Missionaren im Schloss Riedegg bei Gallneukirchen. Nach dem Theologiestu­ dium in Würzburg, Bayern, wurde er 1963 in Innsbruck zum Priester geweiht. Dann war er bis 1966 Erzieher im Internat St. Berthold in Wels und half anschließend in der Hausgemeinschaft von Schloss Riedegg in der Seelsorge mit. Von 1982 bis 2009 war P. Konrad Seelsorger im Landespflegeheim Schloss Haus in Wartberg ob der Aist, wo er weiterhin wohnt, weil er selbst nun der Pflege bedarf.


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Leser/innen am Wort 31 W el ln es

KirchenZeitung Diözese Linz

9. November 2017

Glaube auf dem Friedhof

ein enZeitung h c ir K r e d onen in n Sie mit für 2 Pers ern! Gewinne e d n e n e oc h west Wellness-W us der Mariensch a h r einem Ku

Ein Gang durch verschiedene Friedhöfe zu Allerseelen machte mich nachdenklich. Viele von den Verstorbenen waren Christen und viele der Grabverantwortlichen sind Christen. Wo erlebt man aber auf den Friedhöfen den Glauben an die Auferstehung und ein größeres Leben? Kaum sieht man ein christliches Symbol oder ein Hoffnungswort aus der Bibel. Könnte man auf einem Grab etwa lesen: „Ich bin gewiss, zu schauen die Güte des Herrn im Land der Lebenden“ (Psalm 27,13), so ist das ein Glaubensbekenntnis für die anderen Friedhofsbesucher. Steht auf einem anderen Grab das Jesuswort „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25), ist es ein Zuruf an andere, sich gerade in den Abschieds-Situationen mit Christus auseinanderzusetzen. Passend wäre auch ein Satz aus dem Credo: „Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das ewige Leben“. In den Pfarrhäusern gibt es Sammlungen solcher Worte, die auf einem Grab (aber auch z.B. auf Parten) den Glauben bekennen. Das wäre gerade heute wichtig, da der Auferstehungsglaube für viele schwierig geworden ist und viel zu wenig zur Sprache kommt. Bemüht man sich, ein Grab in dieser Weise christlicher zu gestalten, und sucht man entsprechende Sätze in der Hl. Schrift – nicht erst bei einem Begräbnis –, könnte das auch in einer Familie ein wichtiges Glaubensgespräch initiieren. MAG. GILBERT SCHANDERA, PFARRER EM., KURAT, GALLNEUKIRCHEN

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Respektlos

Positive Bilanz Nach Ablauf des Reformationsjahres zog die katholische Kirchenspitze eine positive Bilanz. Der anfängliche Ärger des Vatikanischen Ökumene-Ministers, Kardinal Kurt Koch, über ein rein protestantisches, Luther und sein Tun einseitig verherrlichendes Fest wandelte sich in Freude, als die evangelische Kirche bereit war, ein mit den Katholiken gemeinsam gefeiertes Christusfest daraus zu machen. (...) Papst Franziskus sah in diesem Jahr „ein großes Geschenk“. Katholiken und Lutheraner begegneten einander als echte Brüder (Geschwister) und nicht mehr als Rivalen. Nach zu vielen Jahrhunderten der Entfremdung und des Konflikts seien Verständnis, Vertrauen und Zusammenarbeit gewachsen. Sie hätten sich nun gemeinsam auf den Weg zur Überwindung der Spaltung gemacht. Die eine Taufe mache Christen zu Brüdern. Als Antwort darauf mahnt Franziskus den ökumenischen Dialog, den gemeinsamen Dienst und das Gebet füreinander ein. PFR. HELMUT ROHNER, DORNBIRN  Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Abtrennen und einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz

Ja, ich nehme an der Verlosung des Wellness-Wochenendes teil. Ich bestelle die KirchenZeitung im JahresAbo um derzeit 50,40 Euro pro Jahr und erhalte ein Willkommensgeschenk.

Mein Jahres-Abo beginnt mit der nächstfolgenden Ausgabe, für mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist.

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Ein groß gewordenes XXXL-Möbelhaus macht Werbung mit Moses aus der Bibel. Alleine das ist eine unverfrorene Art in unserem Österreich, das sich auf Religion und Kultur beruft. Dass aber in einer Werbung Herr Wolf sich bereit erklärt, seiner „Oma“ zu sagen, sie möge sich zurückhalten, sonst komme sie „ins Heim“, das ist respektlos gegenüber älteren Leuten und auch gegenüber den Kundschaften von XXXL älteren Alters. Für mich ist dieses Möbelhaus keinesfalls mehr ein Partner! KARL GLASER, ST. PETER AM HART

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unter uns „Ich bin offline“

Denkmal

Im Laternenschatten Auch Heilige werfen Schatten. Wenn ein ganz Großer im Kalender steht, werden die Kleinen in seinem Schatten leicht übersehen. Veranus von Vence zum Beispiel muss sich den Gedenktag mit dem hl. Martin teilen. Er war der Sohn eines Bischofs.

Die Martinslaterne. Fotolia/ fotofreundin

Matthäus Fellinger

Domspatz Paradise Papers? In der Karibik ist schon so mancher baden gegangen.

Heiligenkalender teilen: Martin von Tours. Es lohnt sich, auf das Leben derer zu schauen, die im Schatten der Großen stehen, auch wenn ihre Lebensgeschichten weitgehend im Dunkeln liegen. Sie könnten zeigen, dass Kirche auch ganz anders möglich ist. Machen Sie mit. Schreiben Sie uns Ihre Meinung: Halten Sie H ­ eiligsprechungen für hilfreich? Wir veröffentlichen Meinungen auf der Leserbrief-Seite. KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, ­E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Elisabeth Leitner elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Faktum ist, dass Millionen von Menschen hungern. Trotzdem wird an den ... Börsen mit der Knappheit von Nahrungsmitteln und Saatgut spekuliert. Ist das nicht ein himmelschreiender Wahnsinn?“ Hermann Glettler, Design. Bischof von Innsbruck, im „Kurier“, 1. November 2017

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

„Am Sonntag, dem 16. November 449, entschlief in Lyon der heilige Bischof Eucherius, Saint Eucher, der aus senatorischer Familie stammte, der mit seiner Familie sich auf die ganz nahe Insel Lérins zurückgezogen hat, um ein aszetisches Leben zu führen; der dann aber zum Bischof von Lyon gewählt und geweiht wurde.“ So steht es im Martyrologium Romanum. Ein ­Familienvater also, der zum Bischof geweiht wurde. Seine beiden Söhne wurden ebenfalls Bischöfe: Salonius und Veranus. Letzterer war Bischof im französischen Vence. Den Gedenktag muss er sich mit einem der ganz Großen im­

Der Schrecken steht ihm ins Gesicht geschrieben. Da lümmelt er auf seiner Liege herum, das Tablet auf seinen angewinkelten Beinen, und jammert: „Ich bin offline. Das gibt’s net. Die haben hier kein W-Lan!“ – Ja, er ist fassunglos. Unser ... älterer Herr im Bademantel, der sich ein paar Tage Auszeit in einer Therme gönnt und jetzt nicht ins Internet kommt. Ja, was gibt es Schöneres, als im Urlaub immer am neuesten Stand der Entwicklungen zu sein? Offline zu sein, das klingt bedrohlich. Nicht nur für die Jungen. Gerne gehe ich hart ins Gericht mit ihnen, wenn sie frühmorgens, auf dem Schulweg dahinstolpernd, aufs Handy starren und ihre Spiele machen. Im Bus und in der Straßenbahn findet das seine Fortsetzung. Schrecklich! Aber, Hand aufs Herz, sind wir Älteren besser? Diejenigen, die spät, aber doch auf den Geschmack gekommen sind, surfen genauso stundenlang auf ­ihren Tablets und Smartphones herum. Dazu kommen noch stündlich die Nachrichten im Radio und Fernsehen. Die Jungen „appen“ sich durch ihre Welt, absolvieren ihre Computerspiele ... und sind mit ihren Geräten genauso verbandelt wie die ältere Generation. Oder täusche ich mich – und wir sind Kindern und Jugendlichen ein Vorbild? Echt jetzt?


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