KiZ-ePaper 47/2015

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Nr. 47 I 19. November 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Diözese Innsbruck/Aichner

Willkommen in Oberösterreich, Bischof Manfred Scheuer Manfred Scheuer wird neuer Bischof der Diözese Linz. Am Mittwoch, 18. November, wurde die Entscheidung durch den Heiligen Stuhl offiziell verlautbart. Seit 2003 war Scheuer Bischof von Innsbruck. Für den aus Haibach ob der Donau stammen­ den Dr. Manfred Scheuer bedeutet die Ernen­ nung die Rückkehr in seine Heimatdiözese. Sein Name war als möglicher Nachfolger von Bischof Dr. Ludwig Schwarz immer wieder ge­ nannt worden. Die Nachricht wurde in der Diözese mit großer Freude aufgenommen.

Auch Bischof Ludwig Schwarz zeigte sich der KirchenZeitung gegenüber erleichtert, bedeu­ tete die Amtsführung doch auch eine enor­ me Last, die nun bald von ihm abfallen wird. Bischof Schwarz wörtlich: „Ich freue mich über die Ernennung unseres Landsmannes Manfred Scheuer zum Bischof von Linz. Herz­ lich beglückwünsche ich ihn und wünsche ihm Gottes Segen für sein künftiges Wirken. Mögen ihm die Herzen der Gläubigen in der Heimatdiözese dankbar entgegenschlagen. Bereits am Tag der Ernennung stattete Scheu­ er seinen ersten Besuch dem Priesterrat der

Diözese Linz im Bildungshaus Schloss Puch­ berg ab – und gab dort auch eine Pressekonfe­ renz. (Nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Amtsübergabe im Jänner. Die Amtsein­ führung des neuen Bischofs wird in der zwei­ ten Jännerhälfte erfolgen. Bis dahin üben Bi­ schof Ludwig Schwarz und Manfred Scheuer ihre Aufgaben in ihren jetzigen Diözesen aus. Für die Diözese Innsbruck wurde noch keine Entscheidung getroffen. Seite 3: Manfred Scheuer – zur Person. Seite 4/5: Scheuer im Interview.


2 Meinung Kommentar

19. November 2015

Tage mit Fernsicht

Verstand und kühlen Kopf bewahren

Warum? Was gegen den Terror tun? Viele Fragen drängen sich auf – und bleiben doch unbeantwortet. Die Politiker haben darauf keine Antworten. Es gibt keine konkreten Pläne. Eine weitere Frage drängt sich auf: Flüchtlinge und Terror – hängt das zusammen? Viele Menschen werden das unweigerlich miteinander verknüpfen. Und auch das wollen die Dschiha­ disten. Unruhe stiften, die Menschen gegeneinander aufbringen, Angst und Hass schüren. Da ist es angebracht, den Verstand zu gebrauchen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Was ist nun angebracht? Härte? Der Aufbau von Zäunen? Doch eher Menschlichkeit, Offenheit, Toleranz und Respekt, gepaart mit vernünftigen Regeln. susanne huber

Selten schöne Tage waren das zuletzt. ­Herrlich, diese Fernsicht. Zum Greifen nahe erschien, wovon der Kopf weiß: Weit ist der Weg dorthin. Wie schön wäre es, wenn sich m ­ anchmal auch bezüglich der Zeit solch ein FernsichtFenster auftäte: Dass einem die Folgen all der Entscheidungen und Lösungen, die heute getroffen werden, ganz nahe vor Augen stünden. Besser und zukunftsorientierter könnte man dann entscheiden – und jetzt schon erleben: Was heute riskant erscheint, kann zum Guten führen. Was einem zu schaffen macht, wird sich als Segen erweisen. Aber auch die Fehler und Versäumnisse stünden in ihren Folgen vor Augen. Doch die Gegenwart bleibt undurchsichtig im Dunst der Umstände, diesem Gemisch aus vermeintlichen Rücksichtnahmen und

Angst, aus Trägheit und fehlendem Mut. So muss warten, was „eigentlich“ richtig ­erscheint. Später vielleicht. Gibt es nicht viele Anzeichen, gute wie besorgniserregende, die dennoch in die Zukunft weisen? Die beste Fernsicht nützt nichts, wenn man die Augen verschließt – zugunsten einer bequemeren Gegenwart. Die Zukunft kommt, so sicher, wie die Berge hinter Dunst und Nebel stehen.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Werner Brix, Kabarettist und Schauspieler

Einer, der etwas bewirken will Ein Superheld namens „Örthman“ steht im Zentrum der aktuellen Klimakampagne der Dreikönigsaktion. In Videoblogs will dieser im Vorfeld des Weltklimagipfels in Paris Leute dazu mobilisieren, etwas gegen den Klimawandel zu tun. In die Rolle des „Örthman“ schlüpfte der Kabarettist Werner Brix. susanne huber

Das Thema Klimawandel ist eines, das ­Werner Brix „unter den Nägeln brennt“. Und da er die Idee zur Kampagne „sehr sympathisch“ fand, war für ihn klar, mitzumachen. Der Kabarettist, Schauspieler, Regisseur und Drehbuch­ autor versucht auch als Privatperson

dka

Es gibt Ereignisse im Leben, die so traurig und dramatisch sind, dass man wie gelähmt ist. Man erstarrt. Vor Angst. Vor Schock. Vor Trauer. Man begreift nicht, was passiert ist. Es herrscht Ausnahmezustand. So wie jetzt in Paris. Die französische Hauptstadt ist erneut von einer Anschlagsserie, zu der sich der Islamische Staat bekannt hat, heimgesucht worden. Die Menschen sind nervös, ängstlich. Und doch lassen sie sich nicht davon abhalten, hinauszugehen; auch an jene Orte, wo die Anschläge passiert sind. Sie wollen nicht in S­ tarre verharren, sie wollen zusammenrücken und gemeinsam trauern, sie wollen solidarisch sein. Sie wollen sich ihre Freiheit, ihre offene Gesellschaftsstruktur, die der IS mit Gewalt bekämpfen möchte, nicht nehmen lassen. Paris, die Stadt der Liebe, die Modemetropole, die Stadt der Kunst und Kultur. Dabei ist klar, es handelt sich nicht nur um einen Anschlag auf Frankreich, es ist ein Terror­ akt gegen Europa und gegen die gesamte westliche Welt.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Diese Kampagne ist ein Baustein von vielen Aktionen rund um das Thema Klimawandel; alle in Summe bewirken, dass etwas aufgeht und ganz wird. Für ,Örthman‘ & Co. ist es jetzt Zeit.“ Werner Brix

„vernünftig zu leben“ – indem er das Autofahren auf das Notwendigste beschränkt und regionale und Fair-Trade-Produkte einkauft. „Ich glaube an die Macht des Konsumenten. Dadurch kann sich viel verändern.“ Leidenschaftlich und emotional wird Werner Brix, wenn es um Inhalte geht wie soziale Gerechtigkeit, da sein und anpacken für jene, denen es nicht so gut geht oder vorurteilsfrei an Dinge heran­ gehen, etwa im Hinblick auf Flüchtlinge. „Diese Bereiche sind mir wichtig, dafür bin ich ge­ boren“, sagt der 50-jährige Wiener. „Good News“. Derzeit plant Werner Brix gemeinsam mit seiner Frau eine Dokumentarserie fürs Fernsehen mit dem Titel „Good News“. „Positive Berichte werden oft, auch in den Medien, völlig ausgelassen und es überwiegt Negatives. Deshalb wollen wir ,Good News‘ unter die Menschen bringen – sie reichen von High-Tech-Errungenschaften bis hin zum Engagement von Organisationen.“ Für die Pilotfolge der Serie geht es zu Weihnachten nach Indien. Gedreht wird eine Geschichte über die christliche Organisation „Village Recon­ struction Organisation“, die von einem Jesuitenpater gegründet wurde und die sich dafür einsetzt, die in Indien diskriminierte Bevölkerungsgruppe der Dalits von der Straße zu holen, sie auszubilden und ihnen Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. u www.örthman.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

19. November 2015

Diözese Innsbruck/Aichner

Stationen seines Lebens

Dr. Manfred Scheuer – der künftige Bischof von Linz

Ein Bischof mit Sinn für die Nöte der Menschen Dass er die Berge liebt, ist allseits bekannt. Dass er sich Entscheidungen nicht leicht macht, auch. Der künftige Bischof von Linz wird allseits geschätzt wegen seiner Gabe, Dingen auf den Grund zu gehen – und auch Probleme offen anzusprechen. Ob nur ein kurzes Grußwort oder eine längere Ansprache. Wenn Bischof Manfred Scheuer spricht, hören die Menschen zu. Da ist nichts nur schnell hingesagt. Scheuer nimmt Begegnungen mit Menschen ernst, handelt und spricht wohlüberlegt. Eine erst vor wenigen Wochen im Verlag Tyrolia erschienene Sammlung von Vorträgen, Reden und Meditationen stellte er unter den von Papst Franziskus inspirierten Titel: „Wider den kirchlichen Narzissmus“1). Kirche kann sich nicht selbst genug sein. Sie muss sich der wirklichen Not der Menschen öffnen. Auch sein persönlich praktizierter Lebensstil ist fast „franziskanisch“. Dass er für die Bischofskonferenz die Caritas-Anliegen wahrnimmt, unterstreicht dies. Und auch die Sorge um den Frieden auf der Welt ist ihm nicht nur wegen der Zuständigkeit für „Pax Christi“ ein Anliegen. So führte ihn 2013 eine Reise zu den bedrängten Christinnen und Christen in den Irak.

Der Ökumene-Bischof. Für die Ökumene in Österreich ist Manfred Scheuer geschätzter Gesprächspartner und erste katholische Ansprechperson. So ist er regelmäßiger Gast bei der Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster gewesen. Persönliche Freundschaften bedeuten Scheuer viel. Auch wenn er sich die Zeit dafür abringen muss, er nimmt sie sich. Als Theologe ist Manfred Scheuer äußerst belesen; ein Denker, dem es auch auf den spirituellen Nährwert der Theologie ankommt. Doch nicht nur Bücher, auch die Natur, überhaupt die Schöpfung, sind der „Lesestoff“, aus dem der „Seelsorger“ Manfred Scheuer schöpft. „Manchmal nehme ich eine Blume am Wegrand wahr und staune darüber, dass es so etwas Schönes einfach gibt“, meinte Scheuer in einem Beitrag für den Pfarrbrief im Seelsorgeraum Stubai. Und er fügt hinzu: „Nicht das Vielerlei, nicht die vielen Eindrücke, nicht die vielen Reize heilen letztlich die Seele, sondern das Kosten, das Verspüren der Innenseite der Dinge, das Verweilen bei Einem.“ Matthäus fellinger

Manfred Scheuer wurde in Haibach ob der Donau als Sohn ­einer Bäcker-Familie geboren. Nach der Matura am Bischöflichen Gymnasium Petrinum studierte er in Linz und Rom Theologie. Am 10. Oktober 1980 wurde er dort zum Priester geweiht. Er war dann Seelsorger in Steyr und in St. Georgen/Gusen. Von 1985 bis 1988 arbeitete Scheuer als Assistent bei Prof. Gisbert Greshake am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland). 1988 kehrte er als Spiritual für das Linzer Priesterseminar nach Österreich zurück. Von 1997 bis 1999 war er wiederum in Freiburg im Breisgau – als Studentenpfarrer. Dort habilitierte er auch. Nach Lehrtätigkeiten in Freiburg, Salzburg und St. Pölten wurde Scheuer im Jahr 2000 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier. Am 21. ­Oktober 2003 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Innsbruck ernannt. Sein Vorgänger, Erzbischof Alois Kothgasser, weihte ihn am 14. Dezember 2003 im Innsbrucker Dom zum Bischof. In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Scheuer für die Bereiche Caritas, Erwachsenenbildung und Ökumene verantwortlich. Er ist Präsident von Pax Christi Österreich. XX Hinweis: Der Druck dieser Ausgabe der KirchenZeitung erfolgte vor der offiziellen Verlautbarung durch den Heiligen Stuhl.

1) Manfred Scheuer. Wider den kirchlichen

Narzissmus, Ein spirituell-politisches Plädoyer, 208 Seiten, Verlag Tyrolia 2015, € 19,95.

Atemholen auf der Nockspitze nahe Innsbruck. Diözese Innsbruck


„Das Bischofsamt ist nicht das Wichtigste“ Im Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner gab Bischof Manfred Scheuer den Kirchenzeitungen von Linz und Innsbruck ein gemeinsames Interview. Zunächst möchte sich Scheuer Zeit nehmen, sein Bischofsamt in Tirol gut zu vollenden. In rund zwei Monaten wird er das Bischofsamt in Linz übernehmen. Interview: Matthäus Fellinger, Gilbert Rosenkranz

Herr Bischof, mit welchen Gefühlen sehen Sie ­Ihrer künftigen Aufgabe als Bischof von Linz entgegen?

Bischof Manfred Scheuer: Meine Gefühle gehen zur Zeit hin und her. Ich habe mich noch nicht richtig mit dem Gedanken angefreundet, von hier wegzugehen. Ich werde ja noch rund zwei Monate Bischof von Innsbruck sein. Es ist schon auch eine Entwurzelung von hier. Der Gang nach Linz ist doch ein Gang in die Fremde. Immerhin bin ich 19 Jahre weg gewesen. Oberösterreich hat sich verändert, ich mich auch. Es überwiegen noch Wehmut, auch ein wenig Trauer. In den Tagen Ihrer Ernennung fanden die Anschläge von Paris statt. Wie ging es Ihnen mit der Gleichzeitigkeit dieser beiden Ereignisse?

Scheuer: Von meiner Ernennung habe ich das erste Mal am 5. November erfahren, da lag doch eine gute Woche dazwischen. Solche Nachrichten wie von Paris, aber auch die monatelangen Fluchtbewegungen, sind die bedeutsameren, Personalentscheidungen und auch Bischofsernennungen sind demgegenüber sekundär. Wichtig ist, die Proportionen zu bewahren. Vielleicht ist es gut, dass man solche Entscheidungen auch nicht zu wichtig nimmt. Es drückt etwas vom Verständnis des Bischofsamtes aus – im Sinne von Johannes dem Täufer, der auf Christus hinweist. Der Bischof ist nicht das Wichtigste. Persönlich bewegt mich der Tod von Gunther Janda sehr. Für mich war er die prägende Gestalt, mein Spiritual, Lehrer und geistlicher Begleiter. Die Gleichzeitigkeit von unterschiedlichen Vorgängen ist schon eine massive Anspannung, auch eine Herausforderung, präsent zu sein.

Wie haben Sie in den letzten Jahren die Diözese Linz wahrgenommen?

Scheuer: Vor 19 Jahren habe ich Abschied genommen auf dem Hintergrund, dass das ein beruflicher Abschied für immer ist. Es ist mir sehr schwer gefallen, auch Freundschaften zurück zu lassen. Ich habe mich immer sehr eingelassen auf die Orte, an denen ich war. Ich habe zum Beispiel hier in Innsbruck nie eine Oberösterreichische Tageszeitung abonniert gehabt. So gesehen kehre ich nicht in eine Heimat zurück. Natürlich habe ich dort Vertraute und Freunde. Ein Bischofsamt ist nicht unbedingt sehr förderlich für Freundschaften. In Oberösterreich ist schon ein Grundwasser von Glaube, Solidarität und Tradition in gutem Sinn da. Entscheidend ist ein Blick mit den Augen des Glaubens, und dass ich grundsätzlich Menschen mag.

Papst Franziskus meinte, die Kirche dürfe nicht um sich selbst kreisen. Was bedeutet das für eine Diözese?

Scheuer: Wenn Kirche so etwas wie Werkzeug für das Wirken Gottes ist, dann dürfen wir nicht um uns selbst kreisen. Es geht um den Blick für die Not, aber auch für die Schätze und Gaben, die an anderen Orten da sind. Es ist schon eine starke solidarische Kraft da in den Diözesen Innsbruck und Linz. Es geht darum, dass sich Liturgie und Caritas in gutem Sinn befruchten können und um die Frage: Woher schöpfen wir die innere Kraft. Die Kirchen werden kleiner – was die Zahl der Mitglieder betrifft. Worin besteht die Rolle einer kleiner werdenden Kirche für die Gesellschaft?

Scheuer: Von der Statistik her wird die Kirche kleiner, ärmer und auch alt. Ich möchte mich jedoch nicht von der Magie der Zahlen

Bischof Manfred Scheuer mit Papst Franziskus. Diözese Innsbruck


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 5

19. November 2015

Grußwort des Domkapitels der Diözese Linz

Willkommen, Bischof Manfred

Ab Jänner Bischof von Linz: Dr. Manfred Scheuer.

­ acken lassen. Die Logik des Evangeliums ist p eine andere. Da ist jeder beim Namen gerufen, da zählt jeder einzelne. Die Kirche soll Senfkorn, Salz und Sauerteig, sein. Die einheitliche Gesellschaft gibt es ja nicht mehr, das Miteinander von Religion, Staat und Gemeinwesen hat sich neu auszurichten. Am Beispiel der Ereignisse von Paris zeigt sich: Bisherige Rechtsordnungen haben ihre Verdienste, aber es wird in vielerlei Hinsicht darum gehen, Werte neu zu buchstabieren. Was ist uns etwas wert? Was wollen wir schützen? Als Kirche stehen wir da mitten drin. Wir haben nicht die Position, die alles überblickt, auch nicht die des ständigen Kritisierens von außen. Wir sind Beteiligte. Was halten Sie für das Zusammenwirken von Laien und Priestern für wichtig?

Scheuer: Ein Priester kann nur dann gut leiten, wenn er mit Laien auf Augenhöhe gut zusammenarbeiten kann. Ein Klerikalismus, der letztlich nur die eigene Position verteidigen will, ist passé.

Diözese Innsbruck.

Der andere Eckpfeiler ist die sakramentale Ordnung der katholischen Kirche – weil da etwas vom inneren Kern und Wesen der Kirche deutlich wird. Wichtig ist: Wie können einzelne ihre Charismen so leben, dass es zum Nutzen der Gemeinschaft ist? Das ist das Kriterium für Apostel Paulus für den Aufbau der Gemeinde. Wichtig ist auch der Blick auf die Ordensleute. Sie leben etwas vom Evangelium und übersetzen es buchstäblich ins Leben. Kirche lebt aus der Nachfolge Jesu. Bei allen Strukturfragen ist dieser Blick auf Jesus entscheidend. Sie waren Spiritual im Linzer Priesterseminar. Werden Sie Spiritual der Diözese Linz sein?

Scheuer: Ich hab im vergangenen Sommer gesagt, dass ich lieber Spiritual und Professor geblieben wäre, als Bischof zu werden. Diese Aufgaben sind mir sehr ans Herz gewachsen. Das Bischofsamt bringt eine Vielfalt von Rollen und Zumutungen mit sich, die beim Spiritual nicht da sind. Ein Bischof ist oft letzte Instanz. Er muss gegensätzliche Positionen zusammenhalten.

Das Linzer Domkapitel freut sich über die Entscheidung von Papst Franziskus, Dr. Manfred ­Scheuer, derzeit Bischof von Innsbruck, zum 14. Bischof der Diözese Linz zu ernennen. Bischof Scheuer kennt unsere Diözese, aus der er ja auch stammt. Er hat sich in vielen verschiedenen Aufgaben bewährt: in der Pfarrseelsorge, als Spiritual im Priesterseminar, als Universitätsprofessor in Trier und nunmehr als Diözesanbischof in Tirol. In der Bischofskonferenz ist er bisher zuständig für Caritas, Erwachsenenbildung, Ökumene und Pax Christi. Wir kennen ihn auch von seinem Engagement für die Seligsprechung von Franz Jägerstätter. Möge ihm die Diözese Linz wieder und auf neue Weise zur Heimat werden. Er übernimmt von Bischof Ludwig eine wohlbestellte, lebendige Diözese. Wir freuen uns auf ihn und neue Akzente mit ihm, auch im Sinn seines Wahlspruchs: „Der Geist macht lebendig.“

Trotzdem sollen sich verschiedene Gruppen nicht vernachlässigt fühlen. Ein Bischof ist oft auch Richter, auch Projektionsfläche für Frustrationen. Da hatte ich es als Spiritual leichter. Insofern ist das Bischofsamt nicht etwas, was man sich erträumt. Wenn man es sich erträumt, träumt man falsch. Das Amt ist notwendig, aber es ist nicht das Wichtigste in der Kirche. Es ist eine andere Form der Nachfolge Jesu.


A

m 27. November wird Marianne Kollmann mit ihrer Kinder-Sing- und Spielgruppe in St. Martin wieder ein Musical aufführen. Der Erlös aus der Aufführung kommt dem Wirken von Pater Shorot Gomes in Bangladesh zugute. Pater Shorot war vor einigen Jahren in St. Martin „Sommerpfarrer“, Urlaubsvertreter. Frau Kollmann setzt mit dem Musical fort, was sie in St. Martin seit 1982 zu einer besonderen Übung ihrer Verbundenheit mit armen Menschen im Süden entwickelt hat: der Erlös aus den zwei Aufführungen pro Jahr fließt in Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. Schon vor ihrem Wirken in St. Martin hat sie Ähnliches zehn Jahre in Geinberg getan. Solidarische Eindrücke und Ausdrücke. Es ist ein eindrückliches und ein ausdrückliches Leben, das Marianne Kollmann führt. Sie sammelt seit Jahren Eindrücke der Gastfreundschaft und der Verbundenheit über Kulturgrenzen hinweg. Und sie vermittelt diese Eindrücke ausdrucksstark in Lichtbildervorträgen, Musicals, gemalten Bildern, Begleitungen von Menschen. Was war eigentlich zuerst da: die Aufgeschlossenheit nach außen, das Interesse an fremden Ländern, der Wunsch, Menschen zu begegnen, mit ihnen das Leben ein Stück zu teilen? Oder die Beherbergung von Priestern, die in St. Martin, auch um Deutsch zu lernen, im Sommer den Pfarrer vertreten haben? Das eine ist ohne das andere nicht denkbar und beides stützt sich auf Grundhaltungen von Marianne Kollmann: kirchliche Beheimatung und Freude an der Musik.

Was einem alles zu „Es ist mir einfach zugefallen, und ich habe es zu meiner Aufgabe gemacht“, sagt die Solidaritätspreisträgerin 2015 Marianne Kollmann aus St. Martin im Innkreis. Es ist ihr zugefallen, ein Mensch zu sein, der hilft. Seit mehr als vier Jahrzehnten hilft sie dort, wo sie lebt – zunächst in Geinberg, seit 1982 in St. Martin – und dort, wohin sie Brücken geschlagen hat – Indien, Guatemala, Bangladesh, Kongo, Uganda, Tanzania . Ernst gansinger

Lokal und global. So hat Marianne Kollmann schon vieles eindrücklich ausgedrückt: In der Gemeinde leitete sie etwa jahrelang einen Gesangsverein und gestaltete sämtliche Gemeindeveranstaltungen mit. Sie organisierte Kleidersammlungen für Albanien, war 30 Jahre in vielen pfarrlichen Funktionen tätig, gab unter anderem Firmunterricht, leitete jahrelang die Sternsingeraktion und besuchte Pfarrangehörige im Krankenhaus. Um ihre Unterstützung sozialer und missionarischer Arbeit im Süden dieser Welt zu finanzieren, führt sie nicht nur Musicals auf und organisiert Basare sowie Buffets, sie stellt auch ihre Reiseeindrücke in Mediashows zusammen. Mit diesen zeigt sie in Schulen und Pfarren Beispiele der Eine-Welt-Verbundenheit.


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

19. November 2015

Marianne Kollmann mit Studentinnen aus Dhaka, Bangladesh.. privat

Solidaritätspreis der KirchenZeitung Marianne Kollmann war eine von zehn Preisträger/innen des Solidaritätspreises 2015. Sie wurde für ihr Lebenswerk geehrt. Seit 1994 würdigt die KirchenZeitung nachahmenswertes solidarisches Handeln in den Bereichen Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und Soziales mit dem Solidaritätspreis. 220 Personen und Gruppen inkl. „Jugendprojekte“ wurden seither ausgezeichnet.

ufallen kann Die Heimat der Gäste. Als St. Martin/I. 2002 keinen Priester im Ort hatte, übernahmen in den Sommermonaten ausländische Priester die Aufgaben. Marianne Kollmann gab ihnen Kost und Quartier, unterrichtete sie auch in Deutsch. Aus diesen Kontakten wurden Kontakte in deren Heimatländer. Da waren es Nähmaschinen für Frauen, der Wiederaufbau von Häusern, die das Hochwasser zerstört hatte, eine Solaranlage, mehrere Trinkwasserprojekte. Dort sorgte sie dafür, dass ein Traktor mit Egge und Pflug die landwirtschaftliche Arbeit erleichterte. Zu den Projektpartnern machte sie sich selbst auf den Weg – nach Uganda, wo sie acht Wochen Mädchen unterrichtete, nach Tanzania, wo der Traktor im Einsatz ist, nach Bangladesh.

Die Einreichfrist für den Solidaritätspreis 2016 läuft bis 10. Februar 2016. Unsere Leser/innen sind herzlich eingeladen, Preiswürdige vorzuschlagen. Sie können dazu bei der KirchenZeitung das Einreichformular anfordern oder formlos einreichen (wobei Sie den Vorschlag kurz begründen müssen, und wir Sie bitten, von Ihnen wie auch von der vorgeschlagenen Person / Gruppe Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse anzugeben.) XX KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel.: 0732 7610 3944; E-Mail: solipreis@kirchenzeitung.at.

Demut vor der Schöpfung. Das alles ist ihr zugefallen, wie sie selbst meint und an einem Beispiel erklärt: nie hatte sie gedacht, dass sie je einen Gesangsverein leiten würde. Doch eines Tages bat sie der Pfarrer, die Leitung zu übernehmen, um die Verbindung zur Kirche zu bewahren. Auf den Reisen erlebt sie sich als Beschenkte: durch die Herzlichkeit und Naturverbundenheit der Menschen, denen sie begegnet. „Sie haben, was bei uns oft fehlt: die Demut vor der Schöpfung.“ Asylwerbende. Der Kreis schließt sich: Marianne Kollmann verbrückt St. Martin mit vielen Ländern und setzt sich in der Gemeinde für Flüchtlinge ein. So singt auch ein Asylwerber-Mädchen bei der Singgruppe mit.

Die Sing- und Spielgruppe führt am 27. November um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle der Neuen Mittelschule St. Martin/I. zwei Musicals auf: „Der verlorene Sohn“ und „Der Himmel sucht den Weihnachtsmann“. kollmann


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

19. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

63-jähriger Linzer geweiht:

Neuer Diakon für Linz-Christkönig Linz-Christkönig. Bischof em. Maximilian Aichern hat am Samstag, 14. November, Rudolf Ransmayr in der Pfarre Linz-Christkönig zum Diakon geweiht. Der 63-jährige ist verheiratet, hat drei Kinder und zwei Enkelkinder. Vor seiner Pensionierung war er als technischer Angestellter tätig. Das Aufgabengebiet des Diakons Rudolf Ransmayr umfasst vor allem die Leitung von Begräbnissen, Wortgottesfeiern und den Caritas-Bereich.

Alois Huemer

Gampern: Altar als Motiv für Weihnachtsmarke

Rudolf Ransmayr wurde zum Diakon geweiht. Pfarre

Den Frieden einüben

Zum Frieden gehört das Teilen: Als Abschluss des Friedensfestes haben die Schüler/innen das beim Teilen eines Kipferls praktisch eingeübt. privat

Linz. In der größten Volksschule von Linz, in der Schule der Vielfalt (VS 35, Linz Wegscheid) werden Kinder aus dreißig Nationen unterrichtet. Es gehen dort ungefähr gleich viele christliche wie muslimische Kinder zur Schule. Die Auseinandersetzung mit Themen, die die Kinder verbinden und einen, sind unverzichtbar. So feierte die Schule der Vielfalt auf Initiative der Religionslehrer Veronika Zahedi-Birner (röm.-kath.) und Othman Mohammed (islam.) ein Friedensfest. Die Kinder der 3. Klasse gestalteten ein Plakat zum Thema Frieden, das präsentiert wurde. In gemeinsam abgehaltenen Religionsstunden in den 4. Klassen wurden Fragen der Schüler/innen zu Christentum und Islam be-

Der gotische Flügelaltar von Gampern ist um 1500 entstanden und zählt zu den bedeutendsten in Oberösterreich. Nun wird ein Detail des Altars der Post als Motiv einer Weihnachtsbriefmarke dienen. Die Krönung Mariens ist auf der Sondermarke abgebildet, die im Beisein von Altbischof Maximilian Aichern (von links im Bild) und Pfarrer Reinhold Stangl präsentiert wurde.

antwortet und Unterschiede bzw. Ähnlichkeiten ausgearbeitet. Beim Fest stellten sie die Ergebnisse in Form eines Zwiegesprächs den Kindern und Lehrer/innen der gesamten Schule vor. Dabei haben die Schüler/innen begeistert gemeinsam Lieder gesungen. Das Teilen als Zeichen des Friedens wurde von jedem Schüler als Abschluss des Festes beim Teilen eines Kipferls erlebt.

Korrektur In der Ausgabe der Kirchenzeitung vom 12. November ist ein Fehler passiert. Die neue Auferstehungskapelle befindet sich in Helfenberg und nicht in Heiligenberg.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 9

19. November 2015

Heuer werden in Österreich 95.000 Asylanträge gestellt. 2014 waren es 28.000

400 obdachlose Flüchtlinge Die Zahl der Menschen, die am Bahnhof als obdachlose Asylsuchende in der CaritasDrehscheibe Hilfe suchen, steigt. Ernst Gansinger

Vergangenen Freitag haben die katholischen Journalisten zu einer Pressekonferenz eingeladen. Expertinnen und Experten informierten zur aktuellen Flüchtlingslage. Herausforderungen. Was Michaela Haunold, Einsatzleiterin der Caritas Drehscheibe am Bahnhof, würdigt, wird auch im Pressegespräch erfahrbar: Es gibt ein gutes Miteinander der Kräfte, die in der herausfordernden Situation eine amtliche oder ehrenamtliche Rolle spielen. Seit September sind mehr als 250.000 Menschen durch Oberösterreich an die bayrische Grenze reist. Der stellvertretende Landespolizeidirektor Mag. Erwin Fuchs betont die Zusammenarbeit und ergänzt: „Über die Zuständigkeitsfragen müssen wir in gewissem Grad hinauswachsen.“ Herausfordernd ist, dass Asylwerbende teilweise nicht einmal in den drei großen Zelten die Nacht verbringen können, die an der Grenze in Braunau, Schärding und Kollerschlag aufgestellt sind. Die Nacht vor der Pressekonferenz mussten 500 Menschen im Freien verbringen. Herausfordernd für die Behörden ist die starke Zunahme der Asylanträge. Pro Antrag dauert eine Registrierung bis zu fünf Stunden. Chancen. Flüchtlinge sind nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance. Das klang bei der Pressekonferenz mehrmals an. Etwa, als der für das Asylwesen zuständige Landesrat Rudi Anschober betonte, dass sofort mit der Integration begonnen werden soll, nicht erst ab positivem Asylbescheid. In-

tegrative Bildungsmaßnahmen und schnellere Anrechnungen der im Herkunftsland erworbenen Qualifikationen nützten auch Österreich. In Europa erworbene Qualifikationen bringen auch Europa Vorteile, wenn die Ausgebildeten später in ihre Heimat wieder zurückkehren (können). Ihr Know-how beflügelt den Aufbau der Gesellschaft dort. Bildung, Arbeit, Wohnung. Die Herausforderungen sind groß. Etwa die Wohnungsund Beschäftigungsfrage für Flüchtlinge nach positivem Bescheid. Es braucht ein Wohnbauprogramm, sagt der Leiter der Flüchtlingsund Migrant/innen-Betreuung der Volkshilfe OÖ, Christian Schörkhuber. Arbeitsmarktfördernde Maßnahmen würden schon erarbeitet. Bedarf ist an weiteren Quartieren. Täglich müsste durchschnittlich ein neues für 50 Menschen eröffnet werden. Schörkhuber sagte, dass etwa 400 Flüchtlinge akut von Obdachlosigkeit betroffen sind. Die geschäftsführende Vorsitzende des Pastoralrates der Diözese Linz, Mag. Edeltraud Artner-Papelitzky, berichtete von den Beratungen des Pastoralrates. Dieser betonte: „Asyl ist ein Menschenrecht.“ Asylverfahren seien viel zu lang; „Asyl auf Zeit“ erschwere die Integration und erhöhe den bürokratischen Aufwand. Für die Quartierlösung würden auch Container notwendig sein, um die aktuell fast 8500 Asylwerbenden in Oberösterreich unterzubringen. Die Ursachen der Flüchtlingskrise müssten auch gesehen werden: Waffenlieferungen und wirtschaftliche Ausbeutung durch den Westen. Die zu uns Geflohenen brauchen Bildung, Arbeitsplätze und leistbares Wohnen. „Dabei gilt es zu vermeiden, dass eine Gruppe gegen die andere ausgespielt wird. Denn auch für Inländer/innen mangelt es in Österreich an leistbarem Wohnraum.

Die Caritas und viele ehrenamtlich Mithelfende sind am Bahnhof Linz zur Drehscheibe für Flüchtlinge mit großem Unterstützungsbedarf geworden. Caritas OÖ

Momente Eberstalzell. Die öffentliche Bibliothek begeht ein Jubiläumsjahr: Sie wurde 1990 gegründet, seit 2004 ist sie im „Kühlhaus“ untergebracht, wo den Benützer/innen über 9000 Medien zur Verfügung stehen. 24 Mitarbeiter/innen sorgen dafür, dass die Bibliothek dreimal wöchentlich geöffnet werden kann. Eine Besonderheit von Eberstalzell stellt die Verbindung von Biobliothek und EZA-Markt dar, der bestens angenommen wird. Als Geschenk an die treuen Nutzer/ innen und alle, die es werden wollen, gibt es „Gratislesen“ bis Ende 2015. Buchkirchen. Seit nunmehr 15 Jahren ist die öffentliche Bücherei ein fixer Bestandteil im Gemeindeleben und wird von Jung und Alt genutzt. Jährlich werden mehr als 500 Medien neu angeschafft. Die Aktualität des Medienbestandes ist auch der Grund für die Akzeptanz durch die Bevölkerung, wie die knapp 12.000 Entlehnungen pro Jahr zeigen. Zum Jubiläumsfest war auch der ehemalige Pfarrer von Buchkirchen, Abt emeritus Christian Haidinger gekommen, der aus seinem Buch „Geh, wohin ich dich sende“ las. Johann Schachinger, der mit einem Team von Ehrenamtlichen die Bücherei zu einer Erfolgsgeschichte gemacht hat, kann auf eine beeindruckende Bilanz verweisen, auf 140.000 Entlehnungen in fünfzehn Jahren. Hagenberg. Die Bevölkerung von Hagenberg freut sich, dass sie seit zehn Jahren in ihrer Kirche eine Pfeifenorgel hat. Obwohl im Kirchenbau kein Platz für eine Orgel vorgesehen war, entschied man sich für ein hochwertiges Instrument der Firma Francesco Zanin(Italien). Es hat sich ausgezahlt: Neben der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste finden Orgelkonzerte (bisher etwa 20) statt. Inzwischen haben zwei neue Organisten ihren Dienst aufgenommen. Außerdem erteilt die Landesmusikschule Pregarten in Hagenberg Orgelunterricht.


10 Thema

19. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Hoffnung für Myanmar Nun ist es offiziell. Die erste freie Wahl nach 25 Jahren in Myanmar hat die Oppositionspartei „Nationale Liga für Demokratie“ (NLD) von Aung San Suu Kyi mit absoluter Mehrheit gewonnen. Die Friedensnobelpreisträgerin gilt als große Hoffnung auf einen Wandel in Richtung Demokratie im Land – vor allem für die ethnischen Minderheiten, in deren Regionen immer noch bewaffnete Konflikte herrschen.

susanne huber

Ethnische Minderheiten wie das Volk der Karenni im Osten Myanmars leiden nach wie vor unter bewaffneten ­Konflikten im Land. gabriele schaumberger (2)

Ja, es gibt Hoffnung. Aung San Suu Kyi hat gewonnen. Sie ist ein Lichtblick für ­ ­ viele Menschen in Myanmar. Die jahrzehnte­ lange Herrschaft des Militärs wurde 2011 zwar beendet – formal ist seither eine ­zivile Regierung unter Präsident Thein Sein an ­ der Macht. Doch die „Junta hat im Hinter­ grund nach wie vor die Zügel in der Hand“, sagt Maw Moebu. Die Burmesin ist Kranken­ schwester und Leiterin des Projektes Mobile Kliniken in Kaya State. Sie meint, „Aung San Suu Kyi könnte einen demokratischen Neu­ beginn im Land schaffen“. Kämpfe. Doch zunächst ist da erst ein­ mal die Hoffnung. Denn seit der Unabhän­ gigkeit Myanmars von Großbritannien im Jahr 1948 gibt es bewaffnete Konflikte im Land, die bis heute andauern. Rebellengrup­ pen der unterschiedlichen ethnischen Min­ derheiten kämpfen gegen die Armee der Re­ gierung für ihre Rechte auf Autonomie, die 1947 vertraglich geregelt wurden. Die Ausein­ andersetzungen finden vor allem in den Re­ gionen dieser ethnischen Minderheiten im Osten des Landes statt. Insgesamt gibt es in den sieben „ethnischen Staaten“ Myanmars 135 verschiedene Volksgruppen. Auch seit dem Reformprozess 2011 hat sich ihre Lage nicht verbessert. Primär „in den Gebieten der Shan und Kachin kommt es immer wieder zu Kämpfen, Landenteignungen, Zwangsum­ siedlungen, Vertreibungen und Ermordun­ gen“, sagt Maw Moebu. Warum? Diese Regi­ onen sind reich an begehrten Rohstoffen wie

Edelhölzer, Gold, Edelsteine und Erdgas. Dar­ auf will die burmesische Regierung nicht ver­ zichten. Flucht. Auch im Karenni State, der 1951 in Kayah-State umbenannt wurde, sind die Truppen des Militärs präsent und liefern sich mit der Rebellenorganisation „Karenni Nati­ onal Progressive Party“ nach wie vor Gefech­ te. Die Menschen, die dort leben, haben gro­ ße Angst. Und siedeln sich in immer höher gelegenen Bergregionen an, um der Militär­ junta zu entkommen. Maw Moebu ist selbst eine Karenni. Sie weiß, was es heißt, zu flie­ hen. Wie so viele andere Minderheiten hat auch sie und ihre Familie durch die Trup­ pen der Regierung ihr Zuhause verloren, sie musste ihr Heimatdorf verlassen und flüch­ tete schließlich in ein Lager nach Thailand. Erinnerungen. Vier Jahre hat die Burme­ sin in dem Flüchtlingscamp verbracht. „Dort gab es keine Schulen, keine Arbeit. Du lebst deprimiert vor dich hin. Ich war ein Teen­ ager, 15 Jahre alt, alleine, ohne Familie, da wir im Zuge der Flucht auseinandergerissen wurden. Das war hart. Hoffnungslos. Aber im Flüchtlingslager haben wir uns gegensei­ tig unterstützt und geholfen, wo es nur ging. Wir waren eine Art Familie. Jeder dort hat ein ähnliches Schicksal durchgemacht. Aber das Leben im Lager ist wie eine Art Hausarrest. Es ist nicht erlaubt zu arbeiten, es ist nicht er­ laubt das Camp ohne weiteres zu verlassen, du kannst dich nicht frei bewegen“, schil­


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Thema 11

19. November 2015

Große ­Wahlsiegerin Aung San Suu Kyi: Mit ihrer NLD-Partei hat die Friedens­ nobelpreisträgerin bei der Wahl am 8. November die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament in Myanmar gewonnen. reuters

dert Maw Moebu ihre Erinnerungen an d ­ iese schwierige Zeit. London. Mit 19 Jahren kam sie im Zuge eines Programms für burmesische Flüchtlinge nach Großbritannien. Die junge Frau ging zur Schule, lernte Englisch, absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester, studierte und war in verschiedenen Burma-Kampagnen aktiv. Eine lehrreiche Zeit, wie sie sagt, in der sie auch viel über die Situation und Hintergründe in ihrer Heimat und über ihr Volk erfahren hat. Einige Jahre arbeitete Maw Moebu als Krankenschwester in einem Hospital in London, jener Stadt, wo sie derzeit auch lebt. Kliniken. Seit 2014 kehrt sie regelmäßig in ihre Heimat zurück. „Ich habe meine e­ igene mobile Klinik errichtet. Damit können mein Team und ich eine Basisgesundheitsversor-

Die Burmesin Maw Moebu (links im Bild) ist Krankenschwester und leitet das Projekt Mobile Kliniken in Kayah State.

gung in entlegenen Regionen Myanmars bieten. Die meisten Dörfer, in denen die Ka­ renni, die mehrheitlich Christen sind, leben, liegen hoch oben in den Bergen und sind sehr schwer zu erreichen. Grund dafür ist, dass sie wegen der Attacken der Militärjunta, die ihre Dörfer niedergebrannt und sie vertrieben haben, in immer höhere und unwegsamere Lagen flüchten“, erzählt die Krankenschwester. Um drei Dörfer zu besuchen, brauche sie zu Fuß zwei Wochen. Neben der mobilen Klinik gibt es auch eine feste Zelt-Ambulanz. In dem Gebiet mit 256 Dörfern werden insgesamt 55.000 Menschen von einem 120-köpfigen medizinischen Personal betreut. Maw Moebus Klinik ist Teil eines großen Projekts mit mehreren mobilen Kliniken. Unterstützt wird es u. a. von der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar. Vernachlässigt. „Das Leben der Menschen in den Bergen ist schwer, sie haben keine Zukunftschancen. Es gibt keine Schulen, k­ eine Krankenhäuser, keine Straßen, keine Zeitungen, kein Radio, kein Internet. Sie werden von der Regierung vernachlässigt. Die Leute sind traurig, sie wollen einen Wandel, sie wollen Frieden, sie sehnen sich nach einer besseren Zukunft. Den dringend notwendigen Dialog auf Augenhöhe zwischen den unterschiedlichen ethnischen Bevölkerungsgruppen, der Regierung und dem Militär hat es bisher nie gegeben“, kritisiert die Burmesin. Ebenso blieben die Bemühungen um Waffenstillstand in vergangenen Zeiten stets

erfolglos und auch das im Oktober zwischen der Regierung Myanmars und acht von insgesamt 15 Milizen unterschiedlicher Minderheiten unterzeichnete Waffenstillstandsabkommen beurteilt Maw Moebu als „Show“. Eine friedliche Beilegung des Konflikts sei nur möglich, wenn alle Milizen dem Abkommen zustimmen würden, wenn die Regierung ihre Truppen endlich abziehen würde, in Folge ein nachhaltiger Dialog in Gang käme und die Verfassung überarbeitet werde. Große Erwartungen. Die Partei Aung San Suu Kyis kann nun bestimmen, wer nächster Präsident wird. Die Friedensnobelpreisträgerin darf dieses Amt allerdings nicht antreten. Laut Verfassung ist es Staatsbürgern mit ausländischen Angehörigen nicht gestattet für das Präsidentenamt zu kandidieren. Aung San Suu Kyis verstorbener Mann war Brite und auch ihre beiden Söhne haben die britische Staatsbürgerschaft. Doch sie will, laut Medienberichten, die Regierung anführen und werde sich nicht daran hindern lassen, alle Entscheidungen zu treffen. Vor 25 Jahren war ihr das nicht möglich. Bereits damals hat ihre Partei die Wahlen gewonnen; doch das Militär weigerte sich, das anzuerkennen. Es folgten viele Jahre, die sie in Hausarrest verbringen musste. Das ist Vergangenheit. Nun feiert Aung San Suu Kyi einen großen Erfolg. Ob sie den Weg zu Frieden und Demokratie ebnen kann, wird sich erst zeigen. Die Erwartungen der Menschen an sie sind hoch. u www.burmahilfe.org; www.dka.at


12 Panorama stenogramm n Helmut Schmidt gestorben. Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland haben Altkanzler Helmut Schmidt gewürdigt. Der Sozialdemokrat war am 10. November im A ­ lter von 96 Jahren in Hamburg

Der deutsche Altkanzler und Sozialdemokrat Helmut Schmidt starb am Dienstag vergangener Woche im Alter von 96 Jahren. kna

gestorben. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, n ­ annte ihn einen „Politiker mit Weitblick und Klugheit und einen überzeugten Europäer“. Schmidt habe den Kirchen stets nahe gestanden und besonders hohe Erwartungen in sie als moralische und gesellschaftliche Impuls­ geber gesetzt, so Marx. Neue Wege. Im Jubiläumsjahr ihres 800-jährigen Bestehens wollen die Dominikaner ihr Gründungscharisma hinter­fragen und aktualisieren. Im Zentrum steht dabei das Hinausgehen zu jenen, die der Kirche fernstehen. Das Ordensjubiläum wurde am Samstag weltweit eröffnet. Ehrenzeichen. Der Grazer Pfarrer Wolfgang Pucher erhält am 20. November das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Sozialminister Rudolf Hundstorfer wird nach Graz kommen, um die Auszeichnung im Rahmen eines Festaktes in der Pfarre St. Vinzenz zu überreichen. „VinziPfarrer“ Pucher, geboren am 31. März 1939 und seit 1963 Priester, widmet sein jahrzehntelanges Engagement besonders den Obdachlosen und Notleidenden. Geehrt wird er nun für die Gründung von mittlerweile 38 „VinziWerken“ – Einrichtungen, die Bedürftigen ihre Leben erleichtern.

19. November 2015

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Herbsttagung der katholischen Bischöfe in der Benediktinerabtei Michaelbeuern

„Zäune sind keine Lösung“ „Wer Österreich liebt, spaltet es nicht.“ Mit diesem Appell haben sich die österreichischen Bischöfe an die Politik und Zivilgesellschaft gewandt und gemeinsame konstruktive Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen rund um die Flüchtlinge im Land eingemahnt. Es brauche „Vernunft, Mut, Verantwortungsbewusstsein, Ehrlichkeit, Wertschätzung, Zuversicht und vor allem die Bereitschaft zum Teilen“, halten die Bischöfe in einer Erklärung zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz im Salzburger Stift Michaelbeuern fest. Am Menschenrecht auf Asyl dürfe nicht gerüttelt werden, so die Bischöfe. Sie fordern noch mehr Anstrengungen bei der Quartiersuche und sorgen sich vor allem auch um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die eines besonderen Schutzes und Begleitung bedürfen. Bei alldem warnen die Bischöfe vor einem Ausspielen von Flüchtlingen und Österreichern in Not. „Weil Flucht, Migration und Integration zu den großen Herausforderungen unserer Zeit zählen“, hat die Bischofskonferenz dafür einen neuen Aufgabenbereich festgelegt und den Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics damit beauftragt, heißt es weiter. Friedensinitiativen. Zäune sind langfristig sicher kein geeignetes Mittel, um die Flüchtlingsproblematik in den Griff zu bekommen, sagte Kardinal Schönborn, Vorsitzender der Bischofskonferenz. Zum unmittelbaren Schutz für die Flüchtlinge selbst und um Flüchtlingsströme in geordnete Bahnen zu lenken seien Zäune aber „als provisorisches Mittel zulässig“. Es brauche vor allem dringend entschiedenere Friedensinitiativen vor Ort im Nahen Osten, sagte Schönborn. Nur so könne man das Problem adäquat von seiner Wurzel her angehen. Synode. Was die vatikanische Bischofssynode über Ehe und Familie betrifft, so hat sie

Kardinal Christoph Schönborn, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz. Benediktinerabtei Michaelbeuern

Türen geöffnet, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen die Teilnahme am kirchlichen Leben besser als bisher zu ermöglichen und zu gestalten, betonte Kardinal Christoph Schönborn. Auf die Frage, warum im Abschlussdokument der Synode der Zugang zu den Sakramenten für wiederverheiratete Geschiedene nicht direkt angesprochen wird, erläuterte er, dass man damit einer einseitigen Fokussierung auf die Kommunionfrage entgehen wollte. Es könne auch eine „Falle“ sein, wenn man das Thema zu eng sieht und zugleich das Umfeld vernachlässige. Es gehe darum, „den Blick auf das Ganze zu richten“, den Kontext, in dem eine Scheidung oder auch eine Wiederverheiratung stehen. „Gott sei Dank spricht das Synodendokument auch die Situation der Kinder an“, so der Kardinal. Auch die Lage des verlassenen Ehepartners sei in den Blick zu nehmen. Das sei freilich eine große Herausforderung für die Seelsorge. Die kirchliche Diskussion darüber sei jedenfalls im Gange. Enthüllungen. Im Zuge der Pressekonferenz zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz ging Kardinal Schönborn auch auf die aktuellen Enthüllungen über die wirtschaftlichen Vorgänge im Vatikan ein. Viele waren bereits intern bekannt und sind „zum Teil schon längst aufgearbeitet“, erklärte der Kardinal. Als Mitglied der Kardinalskommission zur Beaufsichtigung der Vatikanbank (IOR) habe er von vielen Vorgängen bereits vor der Veröffentlichung des jüngsten Aufdecker-Buches von Gianluigi Nuzzi Kenntnis gehabt. Papst Franziskus wurde wegen der nötigen Reformen gewählt und er sei die Aufgabe „konsequent, direkt und entschieden“ angegangen. Franziskus werde weitermachen, zeigte sich der Wiener Erzbischof überzeugt, der auch auf Erfolge des Papstes im Kampf gegen Geldwäsche hinwies. Klimaschutz. Die österreichischen Bischöfe haben sich weiters in einer Erklärung zu verpflichtenden Umweltschutzmaßnahmen in ihren jeweiligen Diözesen bekannt. Konkret legten sie sich auf drei Projekte fest. Es geht erstens darum, „nachhaltige Leitlinien“ zu erarbeiten und zu beschließen; zweitens sollen Klimaschutz- und Energiestrategie und die dazugehörigen Umsetzungspläne entwickelt werden; und drittens sollten mit Kriterien wie regionaler Einkauf und faire Produktion Mensch und Umwelt geschont und zugleich durch einen gemeinsamen Einkauf Kosten ­reduziert werden.


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Thema 13

19. November 2015

Nicht nur in Frankreich, weltweit herrschen nach den Anschlägen in der französischen Hauptstadt Paris große Trauer und Betroffenheit. reuters

Kommentar von Pater Bernd Hagenkord zu den Terroranschlägen in Paris

Ein „dritter Weltkrieg“ Nach den Terroranschlägen in Paris in der Nacht auf Samstag mit mindestens 129 Todesopfern und rund 350 Verletzten ­befinde sich Frankreich laut Präsident François Hollande und Premierminister Manuel Valls im „Krieg“. Auch Papst Franziskus spricht im Hinblick auf diese Anschläge von Krieg, sagt Pater Bernd Hagenkord, Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan. Er hat es wieder getan. Papst Franziskus hat eine Gabe, Dinge sehr deutlich auszusprechen. Und so hat er – bei einem Telefoninterview mit einem italienischen TV-Sender – bestätigt, dass die Anschläge von Paris zu dem gehören, was er den „dritten Weltkrieg“ nennt, einen Krieg in Stücken. Das hat er nicht zum ersten Mal getan. „Es ist eine Art dritter Weltkrieg, der stückweise geführt wird, und im Bereich der globalen Kommunikation nimmt man ein Klima des Krieges wahr.“ Das sagte er bei seinem Besuch in Sarajevo im Juni dieses Jahres. Und auch bei fliegenden Pressekonferenzen nach Papstreisen ist dieses Wort schon oft gefallen. Dabei definiert der Papst das Wort „Krieg“ um. Noch zu sehr steckt in unseren kulturellen Gedächtnissen die Definition von Clausewitz*: Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Das sieht der Papst anders. Krieg ist nicht Politik, Krieg ist Zerstörung, aber Krieg ist auch Profit durch Waffenhandel, also Profit am Leiden anderer.

Die ganze Welt im Krieg. Drei Gedanken zu diesem Begriff des Papstes. Frankreichs Präsident sagt, das Land befände sich im Krieg. Papst Franziskus geht weiter, die ganze Welt sei im Krieg. Das liegt auf der Linie dessen, was der Erzbischof von Paris, Kardinal Vingt-Trois, gesagt hat: er denke an alle Opfer von Terror, die von Paris, aber auch die von Beirut, von Nigeria und so weiter. Paris ist uns nahe, weil wir Nachbarn sind und das genauso gut auch uns hätte treffen können. Aber in den von Boko-Haram geplagten Ländern oder anderswo gibt es das ebenso. Es ist also erstens ein echter „Welt“-Krieg, weil er überall stattfindet. Keine lokalen Phänomene. Mit seinem Begriff des „Weltkrieges“ sagt der Papst zweitens auch, dass das keine lokalen Phänomene sind. Das gehört zusammen und das ist nur weltweit in den Griff zu bekommen. Wie ja auch die Finanzströme, die hinter all dem Terror stecken, international sind und wie der Waffenhandel international ist. Krieg zerstört. Drittens sind wir aufgewachsen – jedenfalls meine Generation noch – mit der Möglichkeit eines Weltkrieges mit Atomwaffen. Weltkrieg hieß damals Ende der Welt. Das heißt es nun heute nicht mehr. Aber der Krieg verändert die Welt. Er macht Angst, er zerstört die Fortschritte im Zusammenleben, er zersetzt Gesellschaft, Familie, Staat.

Das geht jeden an. Wenn der Papst nun also vom „dritten Weltkrieg“ spricht, dann will er aufrütteln. Wir dürfen das nicht herunterreden, was da passiert. Wir dürfen nicht so tun, als ob wir es wegerklären könnten. Das sei „nur“ Terror, also nur verirrte und ideologisierte Einzeltaten. Und selbst wenn wir vom so genannten IS sprechen, dann verorten wir das weit weg. Das ist es aber nicht, das ist weltweit, das geht jeden an. Im Krieg gibt es keine Sieger, nur Verlierer. Auch das gilt für diesen „dritten Weltkrieg“. Aber wenn wir zulassen, dass Waffenhandel weiterhin für Nachschub sorgt, weil es ja bei uns Arbeitsplätze sichert, wenn wir weiterhin Staaten mit Samthandschuhen anfassen, die Terror fördern, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn der Krieg weitergeht und wächst. Andere Regeln. Es ist ein Krieg in Stücken. Es gibt keine Begrenzungen, keine Schlachten, keine klassischen Armeen. Das alles hat sich geändert. Es sieht nicht so aus wie ein Krieg in der Vergangenheit ausgesehen hat und er folgt auch nicht der Haager Landkriegsordnung und der Genfer Konvention, welche das Schlachten menschlicher machen wollten. Die alten Regeln gelten nicht mehr für diese Art Krieg. Clausewitz gilt nicht mehr. Wir müssen diesen Krieg neu denken, wenn wir ihn in den Griff bekommen und besiegen wollen. * Carl von Clausewitz war ein preuSSischer Generalmajor, Heeresreformer, Militärtheoretiker und -ethiker.


14 Oberösterreich MOment KirchenZeitung 2016 Für das Jahr 2016 erwarten KirchenZeitungsleser/innen attraktive Inhalte und Angebote. So wird der weltbekannte Pater Anselm Grün zum Thema „Heilsam sprechen – über die geistigen Werke der Barmherzigkeit“ durch die Fastenzeit begleiten. Ab Jänner 2016 gelten ­folgende Preise für die KirchenZeitung: Das Jahresabonnement k­ ostet € 49,20. Eine Einzelausgabe kostet € 1,15. Auch der Bezug eines Halbjahresabos zum Preis von € 29,­– ist möglich. Die KirchenZeitung wird aus den Abonnementgebühren finanziert und nur zum geringen Teil aus Inseratenerlösen. Auch da legt die KirchenZeitung Wert auf eine verantwortungsvolle Linie. Deshalb wird sie ab Jahresbeginn 2016 keine Einschaltungen der Lotto-Toto-Gesellschaft mehr bringen – und so auf Einnahmen aus der Glücksspiel-Branche verzichten.

19. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Aktion Sei So Frei baut in Guatemala Energiesparöfen

Eine gesunde Küche Einen Sprung vorwärts in der Lebensqualität bedeuten Öfen im Bergland Guatemalas. Sie ersetzen das Kochen am offenen Feuer. „Schwarze Kuchln“ sind in Österreich in Volkskunde-Museen zu bestaunen. Wie ungesund, gefährlich und energieaufwändig das Kochen am offenen Feuer ist, wird aber nur dann wirklich bewusst, wenn man solche Häuser betritt.

Christina Lindorfer (links) von der Aktion Sei So Frei mit einer glücklichen Ofen-Besitzerin. sei so Frei

In Bergdörfern Guatemalas, wo die Aktion Sei So Frei der Katholischen Männerbewegung seit Jahren Schulen errichtet, sorgt sie auch dafür, dass Häuser mit gemauerten Öfen ausgestattet werden. Das ist ein enormer Beitrag zu einem Leben in Würde. ÖkoFen, ein Unternehmen für Pelletsheizungen in Niederkappel, hat die Öfen kostenlos entwickelt. Rund 360 Euro kostet ein Herd. Sei So Frei finanziert das Material und den Maurer, die Bürgermeister sorgen für den Transport des Materials in die schwer erreichbaren Dörfer und die betroffenen Familien packen an, wo es notwendig ist. Mittlerweile konnten in dem Dorf Joyabaj schon über 100 Familien mit Holzsparöfen ausgestattet werden. „Der Rauch war furchtbar“, erzählt Encarnación Castro, „alles war verrußt und das Atmen fiel mir so schwer!“ Ein weiterer Vorteil ist der um zwei Drittel niedrigere Holzverbrauch. Obwohl die Öfen das traditionelle Kochen stark verändern, kommen sie bei den Frauen gut an. Die Vorzüge sprechen sich schnell herum, sodass kürzlich 71 Familien aus der Ortschaft Río Blanco Holzsparöfen angefragt haben.

Stiftsbrauerei Schlägl präsentierte seinen „Doppel Bock“

An Klostermauern kann man sich anlehnen Die Stiftsbrauerei Schlägl hat Vizekanzler Reinhold Mitterlehner eingeladen, den heurigen „Doppel Bock“ anzuschlagen. Der Anstich des traditionellen, starken Biers gilt als Höhepunkt im Arbeitsjahr einer Brauerei. Im Rahmen dieses Festes, zu dem Kunden, Freunde und Partner von Kloster und Brauerei gekommen waren, dankte der Vizekanzler dem Stift für seinen wirtschaftlichen Beitrag in der Region und für sein seelsorgerliches Engagement: „Menschen suchen Orientierung. Da ist man froh, dass es Klostermauern gibt, an die man sich anlehnen kann. Das Stift ist eine Konstante in bewegten Zeiten.“ Das Anlehnen an die Stiftsmauern stellte Mitterlehner aber nicht in Zusammenhang mit dem starken „Doppel Bock“, es ging

Sie stoßen mit dem diesjährigen „Doppel Bock“ an: Betriebsleiterin Elfriede Haindl (von links), Abt Martin Felhofer, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Kämmerer Markus Rubasch und Braumeister Reinhard Bayer. stift Schlägl

ihm um den geistigen Halt, den das Kloster gibt. Er wies auch auf den Wechsel im Verständnis von Politik hin, das zur Zeit im Gange ist. Früher haben Politiker den Menschen etwas versprochen und dann versucht, es für sie umzusetzen. Diese Art von Politik ist aus der Sicht Mitterlehners am Ende. Die aktuellen Probleme sind so groß, dass sie nur von Bevölkerung und Politikern gemeinsam gelöst werden können. Der Flüchtlingsstrom macht das deutlich. „Wir stehen erst am Anfang dieser neuen Politik. Stiftskäm-

merer H. Markus Rubasch gab einen generellen Überblick über die wirtschaftliche Situation: „Die Brauerei befindet sich in einer guten Entwicklung, was Menge, Qualität und Erlöse betrifft.“ Er erwähnte aber auch die Sorge des Stiftes um Asylwerber/innen in Rohrbach und Aigen. Abt Martin Felhofer mahnte bei aller Veränderung, die die Zeiten mit sich bringen, auf die Werte nicht zu vergessen. Zu den Werten, die erhalten bleiben müssen, zählt für ihn auch das Gebet. Josef Wallner


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Glaube 15

19. November 2015

Kolumban. Er verließ die ihm vertraute Umgebung, um als Pilger und Missionar unterwegs zu sein. Veronika Fehle

Hl. Kolumban – Gedenktag am 23. November

Wandermönch am Bodensee Wer heute das Kloster Bangor in Irland besucht, findet außer einer Kirche nur wenige Hinweise auf das einst blühende Ordensleben dieser Abtei. Einer der bekanntesten Bewohner dieses Klosters war der spätere Missionar Kolumban. Als Kolumban um das Jahr 560 in das Kloster Bangor eintrat, war die aufstrebende Abtei für ihre Strenge und ihr besonders mustergültiges Leben bekannt. Er wirkte 30 Jahre lang als Lehrer in Bangor und wurde dabei stark von dem asketischen Abt Comgall beeinflusst. Hier lernte er auch Gallus kennen und brach um das Jahr 590 mit zwölf Gefährten auf, um ein Leben als Missionar in der Fremde zu führen. Dieses Verlassen der Heimat, die Peregrinatio, war eine Grundlage des damaligen iroschottischen Mönchtums. Eine Abkehr von der Welt, verbunden mit dem Aufgeben der vertrauten Umgebung, war äußeres Zeichen der Hingabe an den Auftrag Gottes. Klöster auf dem Festland. Auf ihrer Reise auf das europäische Festland bemühten sich Kolumban und seine Gefährten um die Erneuerung des Mönchtums, die er in seiner eigenen Mönchsregel auch schriftlich niederlegte. Dieser Regel folgte auch das von ihm 593 gegründete Kloster in Luxeuil. Seine moralischen Standards dürften sehr hoch gewesen sein, seine Klosterregel zeichnet sich durch außerordentliche Strenge aus, verbreitete sich aber rasch im ganzen Frankenreich. Die Ko-

lumbansregel wurde jedoch in den späteren Jahren von der deutlich milderen Benediktsregel abgelöst. Ein wesentlicher Schwerpunkt des Mönchslebens war die Bildung: Kolumban legte in seinen Schriften und seinen Klosterregeln sehr viel Wert auf handwerkliches Können, landwirtschaftliches Wissen, aber auch auf Rhetorik und Kunstsinnigkeit. Mission am Bodensee. Seine Strenge wurde Kolumban im Frankenreich schließlich zum Verhängnis: seine Kritik am Konkubinat von König Theoderich II. führte zu seiner Verbannung aus Burgund. Er brach daraufhin gemeinsam mit seinem alten Weggefährten Gallus erneut auf, missionierte am Zürichsee und kam 610 auch am Bodensee an, wo er – wie es in der Überlieferung heißt – in den Ruinen der römischen Stadt Brigantium, dem heutigen Bregenz, seine Mission begann. Er gründete ein kleines Kloster und blieb einige Jahre hier. Diese erste Christianisierung des östlichen Bodenseeufers war ein Impulsgeber für einen Aufschwung nach dem „kulturellen Vakuum“, das nach dem Abzug der

Drei Heilige Martin von Tours – Philippine Duchesne – Kolumban Teil 3 von 3

römischen Besatzungsmacht und der Völkerwanderung entstanden war. Die historische Verbindung des Vorarlberger Unterlandes um Bregenz mit dem zur gleichen Zeit entstehenden Bistum Konstanz ist nicht zuletzt der Missionstätigkeit dieser beiden iro-schottischen Missionare zu verdanken. Auch als Vorläufer des späteren Benediktinerklosters Mehrerau waren Kolumban und Gallus Wegbereiter der Christianisierung am Bodensee. Neue Wege. Der Bregenzer Mission war allerdings nur wenig Glück beschieden: Konflikte mit Einwohnern und Adel, aber auch eine Erkrankung von Gallus führten dazu, dass sich die Wege der beiden trennten. Gallus zog in die Schweiz, wo er als Einsiedler im Jahr 640 starb. Das Kloster und damit die Stadt St. Gallen erinnern bis heute an sein Wirken. Kolumban entschied sich für eine Weiterreise nach Süden. Im christlichen Königreich der Langobarden fand er einen König, der ihm Land zur Verfügung stellte. In Bobbio gründete er um 613 erneut ein Kloster, das sich rasch zu einer blühenden Abtei und einem Zentrum der Bildung entwickelte. Nur wenige Jahre nach der Gründung starb Kolumban in Bobbio, wo er auch begraben liegt. In Bregenz erinnern die in den 1960er Jahren errichtete Pfarrkirche zum heiligen Kolumban und eine Statue (s. Foto) an den Missionar am Bodensee. Seit 1996 befindet sich in der Kirche auch ein Schrein mit Reliquien des Heiligen. Michael Fliri, Diözesanarchivar in Feldkirch


Sonntag

Christkönigssonntag – Lesejahr B, 22. November 2015

Leben wie „nicht von dieser Welt“ Wenn Jesus ein König, sein Königtum aber „nicht von dieser Welt“ ist ... sollten Christinnen und Christen dann nicht ein Leben führen, das ebenfalls wie „nicht von dieser Welt“ ist? Lernen – offen und wissbegierig den Menschen und aller Welt gegenüber und suchend nach Gott und seinem/ihrem Wort. Leben – voller Vertrauen und Hoffnung in Taten umsetzen, was im Glauben als richtig erkannt wird. Und über allem – Lieben.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Johannes 18,33b–37

Daniel 7,2a.13b–14

Offenbarung 1,5b–8

[...] (Pilatus) fragte ihn: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.

Ich (Daniel) hatte während der Nacht eine Vision [...] Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.

[...] er (Jesus Christus) ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde. Er liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst durch sein Blut; er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch alle, die ihn durchbohrt haben; und alle Völker der Erde werden seinetwegen jammern und klagen. Ja, amen. Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.


Wort zum Sonntag

Mein Königreich ist nicht von dieser Welt

beate-helena | photocase.com

D

er Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.

Der Erdkreis ist fest gegründet, nie wird er wanken. Dein Thron steht fest von Anbeginn, du bist seit Ewigkeit. Fluten erheben sich, Herr, Fluten erheben ihr Brausen, Fluten erheben ihr Tosen. Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, gewaltiger als die Brandung des Meeres ist der Herr in der Höhe.

Wir feiern Christus als unseren König, dessen unvergängliches Reich nicht von dieser Welt ist, dessen Macht in der bedingungslosen Liebe, im Erbarmen und Verzeihen liegt, ja in der Hingabe seines Lebens für uns! Jesus ruft uns auf, in dieses Reich einzutreten, in dem andere Gesetze gelten als in der vergänglichen Welt. Er lädt uns ein, unter seiner Königsherrschaft zu leben, sein Wort und sein Gebot als Grundlage unseres Lebens anzuerkennen. „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ (Joh 13,34), trägt er seinen Jüngern und auch uns auf. Das ist nicht einfach, doch durch das Gebet und die persönliche Beziehung zu Jesus wird die Kraft der Liebe immer neu geschenkt, die sich in der Tat auswirken muss, sonst bliebe unser Gottesdienstfeiern am Sonntag nur äußerliche Religiosität. Unser Glaube ist nur dann echt, wenn er sich in Taten der Liebe auswirkt. „… was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? … So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat“ (Jak 2,14.17) Das Reich Gottes ist ein Reich der Liebe. Gott ist Liebe. Wenn wir uns dem Nächsten in tätiger Nächstenliebe zuwenden, dienen wir Gott. Wenn wir uns immer neu bemühen ... so leben und handeln wie Jesus, die Wahrheit in Liebe sagen und vergeben, wenn wir uns Augen der Liebe erbitten, damit wir nicht bei Vorurteilen über andere stehenbleiben, wenn wir Jesus als unseren Herrn und König anerkennen, an seinem Wort festhalten und die Frohe Botschaft in Wort und Tat verkünden ... dann wird das Gottesreich immer mehr in diese Welt kommen. Durch unser gelebtes Evangelium tragen wir bei, dass noch viele Jesus als ihren König annehmen werden, in das Reich Gottes eintreten und gerettet werden.

Zum Weiterdenken Wie wirkt sich mein Glaube im Alltag aus? Gebe ich die empfangene Liebe Christi in Wort und Tat weiter? Ist mein Herz wachsam für die leibliche und seelische Not des Nächsten? Spreche ich mit anderen über meinen Glauben?

Deine Gesetze sind fest und verlässlich; Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit für alle Zeiten. sr. traude furtner Antwortpsalm, Psalm 93

ist Schwester der Jüngersuche und arbeitet im Seelsorgeteam der Dompfarre Eisenstadt. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

19. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein gutes Familienleben braucht Zeit

Wie der Papa! Wie können Eltern Vorbilder für ihre Kinder sein? Es ist gar nicht so sehr das Verhalten der Eltern, das sich Kinder abschauen, als vielmehr die Stimmung und der Umgang der einzelnen Familienmitglieder untereinander.

Kinder werden davon geprägt, wie die Eltern miteinander umgehen. FOTOLIA.AT/VINOGRADOV_IL

BERATUNG MAG. ANDREA HOLZER-BREID BEZIEHUNGLEBEN.AT BERATUNGSSTELLE LINZ

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: BEZIEHUNGLEBEN.AT, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.

Natalie erzählt: „Wenn mein Mann Andreas am Abend nach Hause kommt, essen wir. Dann legt er sich zum Fernseher und schläft dort bald ein – und bekommt kaum etwas von den Kindern mit. Unser Sohn Matthias (8) wünscht sich oft, dass der Papa ihn ins Bett bringen soll. Doch mein Mann ist zu erschöpft. Vor kurzem sagte Matthias, dass ich Mama und Papa für ihn sei.“ Die Arbeitswelt fordert ihren Tribut: Andreas arbeitet in einer großen Bank in leitender Position. Wenn er sich nicht mit voller Kraft engagiert, kann er die an ihn gestellten Ziele und Erwartungen der Firma nicht erfüllen. Andreas erzählt: „Ich erlebe oft einen großen Druck in der Bank, den ich daheim nicht loswerden kann. Ich meckere dann an Natalie herum und schimpfe die Kinder, wenn sie nicht lauter Einser haben. Ich habe das Gefühl, ich muss ein Ventil für den Druck finden und lasse meine Anspannung an den anderen aus.“ Karl Valentin sagte einmal: „Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns eh alles nach.“ Andreas möchte ein Vorbild für seine Kinder sein. Doch der-

AUFGETISCHT Krautfleckerl Einfache Hausmannskost, wie man sie gerne hat. Besonders gut mit Braunschweiger Kraut. Zutaten (4 Portionen): 300 g Fleckerl, 500 g Weißkraut, 120 g Speck (mit kräftigem Geschmack), 1 EL Kristallzucker, 1 Zwiebel, Öl (für die Pfanne), Pfeffer, Salz, Gemüsesuppe (zum Aufgießen), Kümmel. Zubereitung: Die Zwiebel schälen und fein hacken. Äußere Blätter und Strunk vom Krautkopf entfernen, diesen in kleine Stücke schneiden. Speck in Würfel schneiden.

zeit ist er nur unglücklich und unzufrieden mit sich selbst. Für sich selbst und die Familie sorgen. Wie können Eltern Vorbilder für ihre Kinder sein? Es ist gar nicht so sehr das Verhalten der Eltern, das sich Kinder abschauen, als vielmehr die Stimmung, die Beziehung und der Umgang der einzelnen Familienmitglieder untereinander, das sie prägt. Kinder nehmen feinste Stimmungen wahr und schauen sich in ihrer Familie ab, wie man mit sich selbst und anderen Menschen umgeht. Gott sei Dank erleben Kinder auch noch andere Menschen als die eigenen Eltern. Ein Kind sucht sich in seinem Umkreis verschiedene Menschen, die es sich als Vorbild nimmt. Das kann ein Lehrer sein, die Nachbarsfamilie, Geschwister oder Gruppenleiter. Andreas möchte so nicht weitertun. Er möchte mehr für sich selbst, seine Kinder und Natalie sorgen. Er entdeckt: „Das Leben geht nicht nebenbei. Meine Familie braucht Zeit.“ Er vereinbart mit Natalie, dass er nach dem Nach-Hause-Kommen eine Stunde Ruhe für sich selbst braucht, sich niederlegt, um sich zu beruhigen. Nach der Ruhephase bringt er die Kinder zu Bett. Am Wochenende lässt er sein Handy ausgeschaltet. Und er will mit Natalie mehr reden. Er möchte eine neue Kultur des Miteinanders gemeinsam mit ihr entwickeln.

Beziehungstest Fleckerl in Salzwasser bissfest kochen und abgießen. In einer großen Pfanne wenig Öl erhitzen und den Speck darin anbraten. Die Zwiebel hinzugeben und glasig dünsten. Einen Löffel Zucker darüberstreuen und alles kurz karamellisieren lassen. Nun das Kraut hinzugeben, kurz anrösten. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Suppe hinzugeben und das Kraut ca. 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, sodass es weich ist, aber trotzdem noch ein wenig Biss hat. Vor dem Servieren Fleckerl hinzugeben, in der Pfanne nochmals kurz erhitzen.

Mit den folgenden Fragen können Sie überlegen, wie Sie Ihren Kindern ein Vorbild sind: Wie ist die Familien-Stimmung?

Angespannt – wütend – dramatisch – entspannt – friedlich Wie gehen wir Eltern miteinander um?

Respektvoll – manipulierend – anklagend – liebevoll Wie geht jede/r mit sich selbst um?

Achtsam – lässt sich alles gefallen – möchte es allen recht machen Was tun wir Eltern, wenn es uns nicht gut geht?

Alkohol trinken – die Kinder anschreien – mit Freund/in reden – Sport betreiben – Musik hören – eine Zigarette rauchen Wie gehen wir mit anderen um?

Freundlich – offen – ignorierend – anklagend Wie zeigen wir Eltern, dass wir einander lieb haben?

Wir küssen einander – Wir halten Händchen – Wir reden viel miteinander – Wir streiten viel Wie gehen wir Eltern mit Grenzen der Kinder um?

Sie werden respektiert – Es gibt sie nicht – die Kinder müssen tun, was die Eltern sagen – die Kinder sind die Chefs – Grenzen der Kinder werden immer in Frage gestellt


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

19. November 2015

Hobby Seifensieden

Lavendel sorgt für Ausgeglichenheit, entspannt und beruhigt. Außerdem kann es Verkrampfungen lösen und bei Einschlafproblemen helfen. Elena Schweitzer – fotolia

Aroma-Duftstoffe entfalten ihre Wirkung besonders intensiv im warmen Wasser

Auszeit in der Badewanne Verschiedene Düfte haben unterschiedliche Wirkungen – manche beleben, andere beruhigen oder helfen bei Erkältungen. Mit etwas Muße, ein paar Kerzen und der Lieblings-CD wird das Aromabad jedenfalls zu einem aromatischen Erlebnis. brigitta hasch

Düfte haben eine große Wirkung auf Emotionen und Gesundheit. Über die Nasenschleimhaut gelangen die Duftinformationen an das limbische System im Gehirn. Von dort aus werden das vegetative Nervensystem, die Gefühle, das Immunsystem und die Hormonproduktion beeinflusst. Dass Bäder mit bestimmten Aromen gesundheitsfördernd sind, war schon bei den alten Ägyptern, den Griechen und Römern bekannt. Und auch Pfarrer Sebastian Kneipp zeigte sich von der heilenden Wirkung ätherischer Düfte überzeugt: „Was die Kräuter in den Bädern vermögen, kann ich nur loben“, soll er gesagt haben. Himmlische Düfte. Mit den richtigen Aromastoffen kann man Körper und Geist wieder stärken. Gerade an nasskalten Herbst­ tagen tut solch eine private Wellness-Oase gut: Verspannungen im Nacken lösen sich, der Stress fällt ab, die Lebensgeister erwachen. Egal ob Schaumbad, Badesalz oder Badeöl – wichtig sind die unterschiedlichen Wirkungstoffe im Badezusatz. - Entspannend, ausgleichend und beruhigend: Kamille, Melisse, Ylang-Ylang, Lorbeer, Baldrian, Vanille, Lavendel, Sandelholz. - Belebend und muskellockernd: Ingwer, Salbei, Kampfer, Grapefruit, Rosmarin, Rose. - Erfrischend, aktivierend und regenerierend: Eukalyptus, Thymian, Fichtennadel, Pfefferminze. - Stimmungsaufhellend und anregend: Zitrone, Bergamotte, Limone, Mandarine, Jasmin, Orange, Geranie, Neroli.

Einfach wohlfühlen. Zu einem gelungenen Aromabad gehören Wärme und Ruhe. Das Wasser sorgt für Auftrieb und Leichtigkeit, die Wärme entspannt, der Blutdruck sinkt und die Nerven der Haut werden beruhigt. Unbewusst erinnert das an jene guten Erfahrungen, die man im Fruchtwasser im Mutterleib gemacht hat, so behaupten Wissenschaftler. Das sorge für ein ganz besonderes positives Gefühl. Gut vorbereitet. Um das Vollbad richtig zu genießen, legt man sich am besten alles in Griffnähe: Handtuch, Rückenbürs­ te, Schwamm, eventuell auch einen guten Durstlöscher. Vielleicht dient ein Polster oder eine Rutschmatte zu einem entspannteren Liegen in der Wanne. Der Bademantel wärmt während des Bades auf der Heizung. Und das Handy bleibt ausgeschaltet vor dem Badezimmer. Dauer und Temperatur. Die maximale Badezeit sollte ungefähr 20 Minuten betragen. Bei einem längeren Bad weicht die Haut zu sehr auf, die natürliche Schutzschicht wird angegriffen. Die optimale Wassertemperatur liegt bei 36 bis 38 Grad. Bäder ab 37 Grad aufwärts entspannen und machen schläfrig. Kurze und kühlere Bäder bis 35 Grad erfrischen und geben neue Energie. Bei erhöhtem Blutdruck, Venenleiden und Kreislaufproblemen sollte das Wasser immer etwas kühler sein, also nicht wärmer als 36 Grad baden! Wenn es einem doch schwindelig wird, gilt: Stöpsel ziehen und Wasser ablassen! Dann langsam aufrichten und festhalten, zunächst auf den Wannenrand setzen und erst aufstehen, wenn der Schwindel nachgelassen hat. Jedenfalls sollte man nach dem Bad die Haut eincremen und sich noch eine kleine Ruhepause gönnen.

Naturseifen sind gefragter denn je. Was liegt also näher, als sich selbst einmal eine Seife zu kochen. Prinzipiell sei es nicht so schwierig, wenn man ein paar Grundregeln beachtet, meint Buchautorin Ingeborg Josel. Sie betreibt selbst eine Seifenmanufaktur in Pettenbach im Almtal. Die Grundausstattung. Neben einem standsicheren und hitzebeständigem Kunststoffgefäß für die Lauge benötigt man einen Stabmixer, zwei Rührlöffel aus Kunststoff oder Silikon, einen Edelstahltopf, Gummihandschuhe und eine Waage. Beim Seifensieden wird es heiß und es kann spritzen. Daher sollte man auch eine Schutzbrille aufsetzen und eine Schürze umbinden. Die Formen können aus Silikon, Kunststoff oder Holz sein – Hauptsache hitzebeständig. Die Zutaten. Seife besteht aus Öl bzw. Fett und Wasser. ­Fette in fester Form müssen schonend am Herd eingeschmolzen werden (zum Beispiel Kokosfett, Palmkernöl, Bienenwachs oder Kakaobutter). Von den flüssigen Fetten eignen sich etwa Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl, aber auch Traubenkern- oder Rizinusöl. Bei der Verwendung von tierischen Fetten scheiden sich die Geister. Prinzipiell sollte gute, frische Qualität den Vorrang haben. Ob Natur oder nicht – das ist dem/der Seifensieder/in wieder selbst überlassen. Düfte und Farben. Ebenso wie bei manchen Ölen (etwa Nussölen) sollten Allergiker auch bei den Zusatzstoffen auf Unverträglichkeiten achten. Ansonsten sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. XX Seifenmanufaktur: Bücher, Geschenkideen, Zubehör und Kurse: http://seifenladen.at XX Naturseifen selbst sieden, Anleitungen, Rezepte, Tipps & Tricks. Ingeborg Josel, Leopold Stocker Verlag, 19,90 Euro.


DA GEH ICH HIN  Die traurige Mondprinzessin. Kasperltheater Schneiderlino im Medienraum Stift Lambach.  Fr., 20. 11. 2015, um 16 Uhr, Kinder: € 4,50 und

KK

Gibt es einen Schokoladenbaum? Schokolade wächst nicht auf Bäumen, oder doch? Eigentlich sind es die Kakaobohnen, die auf Bäumen wachsen. Und die wichtigsten Zutaten für Schokolade stammen von diesen Kakaobohnen. Eine süße Geschichte, nicht nur für Naschkatzen!

Erwachsene: € 2,50

LACH MIT PIEPMATZ  „Franz, was soll denn der Regenwurm hier?“ - „Wir haben draußen gespielt, und jetzt will ich ihm mein Zimmer zeigen!“

Der Kakaobaum wächst nur dort, wo es sehr warm ist, also zum Beispiel in Südamerika, Afrika und Asien. Er hat einen sehr dünnen Stamm, wird aber trotzdem ziemlich hoch. Blüten und Früchte gibt es das ganze Jahr über, also kann auch immer geerntet werden.

 Fragt die Erzieherin im Kindergarten: „Wem gehören diese blauen Handschuhe?“ Evchen meldet sich und sagt: „Sie sehen aus wie meine, sie können aber nicht meine sein, ich habe meine verloren!“

Eine sehr mühsame Arbeit. Die längliche Kakaofrucht hängt direkt am Stamm. Sie ist etwa 20 cm lang, ihre Schale ist gelb oder rot. Mit einem scharfen Messer wird die Frucht auseinandergeschnitten, damit man zu den Samen kommt. Die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Kakaoplantagen bekommen nur wenig Geld. Darum solltest du darauf achten, eine „Fair Trade“-Schokolade zu kaufen. Firmen mit dieser Auszeichnung verpflichten sich nämlich, die Menschen ausreichend für ihre Arbeit zu bezahlen.

 Ein Junge sitzt vor der Waschmaschine und starrt hinein. Kommt ein zweiter dazu: „Na, kommt schon das Länderspiel?“ – „Nein, das wird noch eine Weile dauern. Im Moment zeigen sie noch, wie die Trikots der Spieler gewaschen werden!“

DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

Gewinnspiel. „Wann werden die Kakaofrüchte geerntet?“ – Beantworte diese Frage, schicke die richtige Lösung an KiKi und gewinne eines von drei Büchern „Schätze der Erde“. Einsendeschluss: 30. November 2015.  Schätze der Erde, Susanne Riha, Eva Rudofsky. Das Buch erzählt zwanzig Geschichten, ergänzt mit vielen Bildern, Bastelanleitungen und Rezepten. Tyrolia Verlag, 19,95 Euro.

1. Vermische den Kakao mit einer Prise Chilipulver (Achtung: scharf!) und mische den Staubund den Vanillezucker. Achte darauf, dass du

KIKI-KONTAKT

Schlaukopf oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

Aus Samen werden Bohnen. Das weiße Fruchtfleisch wird mit den Samen aus der Schale gelöst und zum Trocknen aufgelegt. Nach einigen Tagen wird das Fruchtfleisch flüssig, rinnt ab und die Bohnen bleiben übrig. Jetzt werden sie weiter getrocknet, gereinigt, geröstet, geschält und gerieben. Es entsteht ein richtiger Kakaobrei. Durch Pressen entsteht die Kakaobutter, die ein ganz wichtiger Bestandteil der Schokolade ist. Der übrigbleibende sogenannte Presskuchen wird zu Kakaopulver vermahlen.

Du brauchst: 1 verschließbares Glas, Staubzucker, 1 Packung Vanillezucker, Kakaopulver, Chilipulver.

 Der Lehrer fragt: „Klaus, warum hast du gestern gefehlt?“ „Weiß ich nicht, Herr Lehrer, ich habe vergessen, die Entschuldigung zu lesen!“

 Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 19. November 2015

ungefähr gleich viel Kakao wie Zucker hast. 2. Nun fülle abwechselnd das Kakaopulver und den Zucker in gleich hohen Schichten in das Glas und verschließe es gut. 3. Schreibe das Rezept auf ein schönes Blatt Papier und hänge es an das Glas.


19. November 2015 LORETTO (2)

Junge Christ/innen in Jubellaune. Das Christkönig-Jugendfestival fand von 13. bis 15. November in Linz statt.

„Wenn du für deinen Glauben verachtet wirst, geht es dir wie Jesus“ Von 13. bis 15. November fand das von der Loretto-Gemeinschaft organisierte ChristkönigJugendfestival in der Linzer Karmelitenkirche statt. Mehrere hundert junge Katholik/innen setzten sich dabei mit ihrem Glauben auseinander. Mit rund 350 jungen Besucher/ innen sind die Bänke der Karmelitenkirche in Linz gut gefüllt. Johannes Hartl, Gründer des Gebetshauses Augsburg, referiert im Rahmen des Christkönig-Jugendfestivals über das Engagement für den Glauben. Mehrere Scheinwerfer tauchen das Gotteshaus in buntes Licht, fünf Flachbildschirme an den Seiten des Kirchenraums setzen seine Botschaften perfekt in Szene. Johannes Hartl fordert die jungen Menschen heraus, im Glauben aufzustehen und die Kirche mitzugestalten.

cd-tipp

Referierte über den Glauben: Johannes Hartl, Gründer des Gebetshauses Augsburg.

„Ich spreche zu denen, die sagen: ,Jesus ist mein Herr‘ und nicht zu denen, die sagen, ,ich glaube an vieles‘.“ Wer Jesus in alle Bereiche des Lebens reinlasse, fange an zu strahlen und die Welt werde das wahrnehmen. Der Theologe will den jungen Menschen Mut zusprechen für die Außenseiterrolle, die man

aufgeschnappt

Jugendsonntag in Oberösterreichs Pfarren Am Sonntag, 22. November, wird heuer der kirchliche Jahreskreis abgeschlossen. An diesem Datum wird der Jugendsonntag gefeiert. Jugendliche und Jugendgruppen haben in ihren Pfarren die Möglichkeit, die Messen mitzugestalten. Die Katholische Jugend Oberösterreich hat dafür ein Materialpaket herausgegeben: Heuer dreht sich alles um den Titel: „Next stop: Reich Gottes – bitte beachten Sie den Niveauunterschied!“. Die zentrale Frage in den Jugendgottesdiensten wird sein, was es bedeuten kann, dass das „Königreich Gottes nicht von dieser Welt“ ist …

als gläubiger Christ manchmal habe. „Wenn du in der Klasse für deinen Glauben verachtet wirst, dann geht es dir wie Jesus.“ Man solle sich nicht so sehr darum kümmern, was andere sagen. In deutlichen Worten unterstreicht Johannes Hartl zudem, wie wichtig die Bibel ist, um für den eigenen Glauben einzustehen: „Ein Christ ohne Bibel ist wie ein unbewaffneter Soldat.“ Zwei Bischöfe beim Festival. Der Vortrag des deutschen Theologen stand am Samstagvormittag beim Christkönig-Jugendfestival am Programm. Tags davor hatte schon der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz in seiner Eröffnungspredigt die Jugendlichen ermutigt, ihr Leben der Führung Gottes anzuvertrauen. Am Samstag Abend hielt wiederum des Passauer Bischof Ste-

szene

Renommierter Chor gastiert in Lembach

fan Oster einen Vortrag in der Kirche. Er rief die jungen Menschen dazu auf, Jesus den ersten Platz in ihrem Herzen zu geben: „Damit bekommen alle anderen Dinge automatisch auch ihren richtigen Platz und man lernt richtig zu lieben.“ Veranstalter zufrieden. Zu dem Christkönig-Jugendfestival, das auch Lichterprozession, Glaubensworkshops und Beichtgelegenheiten umfasste, kamen laut Loretto-Gemeinschaft an den drei Tagen insgesamt 700 Jugendliche. Alex Voglauer, einer der Hauptorganisatoren des Christkönig-Jugendfestivals zeigt sich damit sehr zufrieden: „Es freut mich, dass die Resonanz so überwältigend ist. So viele haben mir erzählt, wie sie hier die Liebe Gottes erfahren und Jesus kennenlernen durften.“ P. S.

xx

in Lembach ein Großaufgebot an hochkarätigen Ensembles und GeDer „Kultursprung“, ein regionales nach t m sangssolist/innen Kulturnetzwek im Mühlviertel, verm ko or Ch Der Jeunesse zusammengeanstaltet am Sonntag, 29. November Lembach. stellt: Der von 2015, um 17 Uhr in der Pfarrkirche ihm gegründete Lembach im Mühlkreis einen kulijunge Linzer Chor zählt zu narischen Ohrenschmaus der besonden führenden Chören Oberösterreichs. Georg deren Art: Messiah – G. F. Händel in englischer Friedrich Händels 1741 entstandenes OratoriOriginalsprache – performt vom mehrfach ausum „Der Messias“ mit seinem berühmten „Hallegezeichneten Jeunesse Chor unter der Leitung luja“ gehört zu den großartigsten Schöpfungen von Wolfgang Mayrhofer. Der gebürtige Lemder musikalischen Weltliteratur und zu den am bacher Musikpädagoge und Dirigent Wolfgang meisten gesungenen Vokalwerken weltweit. Mayrhofer hat für die Aufführung dieses Werks


22 Anzeigen & Hinweise

19. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE UND ANLIEGEN  Langlaufen, Schneeschuhwandern. Eva und Viktor Leutgeb organisieren die kfbLanglaufwoche im Lammertal von 10. bis 16. Jänner 2016. Anmelden bis 1. Dezember!  Anm.: info@das-waldheim.at; Tel. 06463/73 66.

 Mitsing-Gospel-Messe. Esternberg, 22. November, 9 Uhr, Pfarrkirche, gestaltet vom Kirchenchor.  Arbeit anders – Anders arbeiten. So heißt ein politisches Aufstellungsseminar von Pax Christi OÖ mit Christa Renoldner,

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com LANDWIRTSCHAFT / SUCHE Landwirt mit Familie (2 Kinder) sucht Landwirtschaft auf Leibrente im Mühlviertel. Tel. 0664/73 35 56 18. MODE Sinnvoll Schönes schenken – entspannt einkaufen im Herzen von Linz! XILING – natürlich.mode.bewusst. Rainerstraße 15, 4020 Linz. 0732/66 56 77, www.xiling.at Öffnungszeiten: Di–Fr 10–13 und 15–18, Sa 10–13 WOHNUNG / ZU VERMIETEN Linz-Domviertel, Pendler-Singlegarconniere, 20 m²/ EG, Bestzustand, nur privat, 0681/10 53 82 71.

Sabine Gruber und Markus Pühringer: 27. November (14 Uhr) bis 28. November (18 Uhr). Anmeldung unter der E-Mail-Adresse pax.christi@dioezese-linz.at.  Stricken gegen soziale Kälte. An vielen Orten nehmen Menschen an der Aktion „Stricken gegen soziale Kälte“ von Urbi@ Orbi und der Caritas Linz teil. So treffen sich zum Beispiel bis 3. Dezember, organisiert vom Steyrer Dominikanerhaus, jeden Donnerstag von 14 bis 16 Uhr im Cafe Postmann, Steyr, Stadtplatz 13, Wärme-Strickende.

Die Evangelische Stadtdiakonie führt in der Starhembergstraße 39 in Linz ein Tageszentrum für Wohnungslose, das Of(f)‘n-Stüberl. Dessen ehrenamtliche Mitarbeiter/innen wurden 2004 mit dem KirchenZeitungs-Solidaritätspreis ausgezeichnet. Seit April 2015 wurde das Stüberl renoviert und konnte im September wieder bezogen werden. Am 13. November wurde der Umbau feierlich eröffnet. Während des Umbaus hat das Stüberl im Vinzenstüberl der Barmherzigen Schwestern Unterschlupf gefunden.

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Ein Tag für mich Tagesaufenthalt in wohltuender Atmosphäre zum Durchatmen und Genießen. • Frühstücksbuffet, Mittags- und Abendmenü • 1 Teilmassage • 1 Wechsel-Knieguss € 99,-/Pers. • 1 Kräuter-Nackenauflage Kurbetriebe der Marienschwestern vom Karmel Aspach – Bad Kreuzen – Bad Mühllacken T: 05/9922 – www.tem-zentrum.at

 Freizeit ohne Grenzen. Zu diesem Thema laden Union NO LIMITS und andere Organisationen, die im Behindertenbereich engagiert sind, am 2. Dezember in die Stadthalle Wels ein. Einlass: 16 Uhr, ab 16.30 Uhr: Infostände, 18 Uhr: Musik und Showprogramm.

Das Of(f)‘n-Stüberl hat wieder off‘n

IMPRESSUM

Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

 Protestaktionen organisieren. Zum Jahresthema „Demokratie – sind wir der Staat?“ lädt das Forum St. Severin ins Urbi@ Orbi, Linz, Bethlehemstraße 1a, 30. November, um 19.30 Uhr ein. Die Referenten ssind von der Organisation „Linz gegen Rechts“.

Montag bis Freitag hat das Of(f)‘n-Stüberl vormittags geöffnet. Haupt- und Ehrenamtliche sorgen für die Betreuung von durchschnittlich 90 obdachlosen Menschen. Sie bekommen ein Frühstück, finden Ansprechpartner und sozialarbeiterische Hilfe. Nicht nur reden, auch handeln, nicht nur handelnn auch reden – das sei Jesus-Nachfolge, wie sie Superintendent Dr. Gerold Lehner als Richtschnur für das Of(f)‘n-Stüberl sieht. Politik, Kirche und Sozialbehörden haben bei der Eröffnung die gelungene Renovierung gewürdigt.  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Simultania-Kunstpreis 2015 – die Sieger stehen fest! „NaturERleben“ war das Motto des diesjährigen Simultania -Kunstpreises, an dem österreichweit junge Kreative in 30 Ateliers teilnahmen. Die mit Kunstexperten und Künstlern besetzte Jury wählte schließlich aus 142 Werken die Preisträger für den Simultania-Kunstpreis 2015. Die Preisverleihung fand am 11. November im Studio 44 des Hauptsponsors Österreichische Lotterien statt. Den ersten Platz holte Andreas Lappi vom Atelier Lebenshilfe Werkstätte Aschbach. Die elf bestgereihten Kunstwerke und das als Publikumspreis prämierte Bild von Barbara Kreuzer, Atelier Tagesstätte Simultania Liechtenstein, Hilfswerk Steiermark, werden in einem Kunstkalender zusammengefasst. Dieser kann auf www.simultania.at bestellt werden. Lotterien-Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner: „Der Simultania-Kunstpreis bietet Mensch mit Behinderung die Chance, ihr Selbstverständnis als Kunstschaffende zu entwickeln und zu stärken. Das von den Lotterien im dritten Jahr unterstützte, künstlerisch und gesellschaftlich wertvolle Projekt hilft mit, Barrieren und Berührungsängste abzubauen.“ Simultania Liechtenstein ist eine Tagesstätte, die Menschen mit Behinderung ein Wohnhaus, Lernmöglichkeiten und Therapieräume anbietet und so Inklusion und ein gleichberechtigtes Miteinander fördert. 

TOTO

Ergebnisse Runde 46A

11X 2XX 111 211 121 111

6 AUS 45

LOTTO

1: 2:1 2: 2:0 3: 1:1 4: 0:1 5: 1:1

Mi., 11. 11. 15: 19 22 24 32 33 42 Zz: 13 J O K E R: 3 1 2 2 7 7

ANGABEN OHNE GEWÄHR

So., 15. 11. 15: 4 8 11 15 35 41 Zz: 25 J O K E R: 6 3 5 1 5 1


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

19. November 2015

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Mondseer Adventakademie Mondsee. Um 16 Uhr werden am 28. November 2015 die Glocken der barocken Basilika den Advent einläuten, um 17 Uhr startet im Schloss die „Mondseer Adventakademie“ mit inspirierenden Impulsvorträgen. Diese stehen unter dem Generalthema: „Was uns Menschen trägt: Leben mit Begeisterung“. Fünf Referent/innen geben persönliches Zeugnis für ein gelingendes Leben: Abfahrtsweltmeister David Zwilling, der über seine Erfahrungen als Pilger am Jerusalemweg berichten wird. Über „Das Lachen als größten Schatz“ spricht Karola Sakotnik von den „Roten Nasen international“. Die weiteren Vortragenden sind der Psychologe und Bestsellerautor Georg Fraberger, die Mentorin Brigitte Maria Gruber und der Mondseer Pfarrer Ernst Wageneder. Obwohl veranstaltet von der Frauenfachakademie, sind auch Männer herzlich eingeladen.  Die „Mondseer Adventakademie“ am 28. November 2015, 17 bis 21 Uhr, Galerie Schloss Mondsee, Tickets unter www. frauenfachakademie.at, Eintritt: € 25,- (Abendkasse € 28,–).

Europäische Theaternacht Linz, Wels, Tragwein. Am Samstag, 21. November, haben Theaterinteressierte die Möglichkeit, ohne finanziellen Druck Theaterstücke zu genießen: Sie zahlen, was sie geben möchten. An der Europäischen Theaternacht beteiligen sich 11 Staaten und 400 Spielorte, darunter in OÖ. Schräge Vögel Linz im Theater Kuk, Theatermenschen im Linzer Kellertheater, Ursuphon im Kornspeicher Wels, Theater Vogelweide in der Pfarre Wels Hl. Familie und die Theatergruppe Tragwein im Kulturtreffbad.  www.europaeische-theaternacht.at

Kremsmünster, Subiaco  07583/52 88  Glaubensseminar: „Maria im Heilsplan Gottes“, Sa., 5. 12., 18 Uhr bis Di., 8. 12., 14 Uhr, Ltg.: P. Smiljan Kozul & Ehepaar Obereder, Detailfolder im Subiaco anfordern.

ARCHIV

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26  Trauerbegleitung, Mi., 9. 12., 16.30 bis 18.45 Uhr, Ltg.: Herta Jobst.  Wäre Christus 1000 Mal zu Bethlehem geboren, doch nicht in dir, Do., 10. 12., 14 bis 16 Uhr, Ref.: Mag. Martha Leonhartsberger. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92  Adventbesinnung, Fr., 4. 12., 18 Uhr bis So., 6. 12., 16 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Claudia Hasibeder. Ried, St. Franziskus  07752/827 42  Weg der Stille – mit Lichterlabyrinth, Schritt für Schritt den Aufbruch in die Mitte wagen, Di., 8. 12., 17 Uhr, Vorplatz der Landesmusikschule, bei Schlechtwetter wird die Veranstaltung abgesagt.  Adventpredigt, Mit Drewermann das Lukas-Evangelium entdecken, Mi., 9. 12., 19 Uhr, Anmeldung erbeten, Ltg.: Mag. Josef Schwabeneder. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85  Besinnungstag für Frauen, Still werden und staunen, Sa., 5. 12., 9 bis 16.30 Uhr, Stift Seitenstetten, Maturasaal, Anmeldung erforderlich

unter Tel. 02742/324 33-73. Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00  Exsultet 2015 – Advent, Weg = Ort, Do., 3. 12., 19 Uhr, Ref.: Klara Kohle, Mag. Franz Frauenlob.  Besinnlicher Adventmarkt, Sa., 5. 12., 11 bis 18 Uhr, So., 6. 12., 11 bis 18 Uhr. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Menschen-Macht und Gottes-Nacht, Adventbesinnung, So., 6. 12., 18 Uhr bis Di., 8. 12., 12 Uhr, Ltg.: P. Mag. Hans Eidenberger SM.  Vom Vertrauen in den eigenen Lebensweg, Märchentage als Lebenshilfe, wie wir Grenzen setzen können und unser Selbst entfalten, So., 6. 12., 17 Uhr bis Di., 8. 12., 14 Uhr, Ltg.: Mag. Helga Fellinger.  Unterwegs-sein – Ankommen, Mo., 7. 12., 17 Uhr bis Di., 8. 12., 14 Uhr, Ltg.: Margit Maria Wallner, BA. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  „Ich mach mein Herz auf und horch hinein“, Genussabend für Frauen im Advent, Do., 10. 12., 19 bis 22 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Mag. Isabella Ehart.  Tröstet, tröstet mein Volk!, Tage der Stille und Besinnung: Es gibt etwas, das mich hält, Fr., 4. 12., 19.30 Uhr bis So., 6. 12., 12.30 Uhr, Ref.: Maximilian Narbeshuber.  Tage der Achtsamkeit, Neue Lebendigkeit durch Bewegung und Kontemplation, Sa., 5. 12., 15 Uhr bis Di., 8. 12., 12.30 Uhr, Ref.: Mag. Wolfgang Singer, Martha Kniewasser-Alber.

ANGEBOT DER WOCHE

Über unseren Horizont hinaus Das Buch der Ökumenischen Initiative „Über unseren Horizont hinaus“, das reich bebildert ist, berichtet in berührender Weise von Menschen aus der Pyhrn-Eisenwurzen-Region. 22 Lebensberichte, die eine große Bandbreite menschlicher Erfahrung abdecken, machen Mut und geben Hoffnung. In vielen Pfarren der Region wird dieses Buch zum „Z’samm’sitz’n“ verwendet. Sogenannte „Einlader“ sprechen Nachbarn und

Freunde an und laden sie zum Z’samm’sitz’n ein. Ausgehend vom Buch, das man vorher geschenkt bekommt, erzählt man sich gegenseitig, was einen angesprochen und berührt hat. Schnell ist man da beim eigenen Leben. Einander zuhören und wahrnehmen, was den anderen bewegt, fördert die Gemeinschaft, bringt uns einander näher, baut Zäune ab und schenkt oft Einsicht, weckt Hunger nach einem „tieferen“ Leben. Für KirchenZeitung-Clubmitglieder ist das Buch zum Sonderpreis von € 9,90 (+ Porto) erhältlich.

 Schreiben Sie bis Fr., 27. 11. (KW: „Über unseren Horizont hinaus“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Elisabeth Knapp-Leonhartsberger ist Altenheimseelsorgerin im Bezirksaltenheim Haid und Seelsorgeteammitglied in der Pfarre Berg/ Krems. KiZ/A.

Elisabeth (19. November) Der Name bedeutet die Gottgelobte, sie hat Gott geschworen. Ja, und das hat mich mein Leben lang begleitet und so sind mein Leben und ich immer noch mit Gott verbandelt. Auch meine Namenspatronin Elisabeth von Thüringen begleitet mich – ihre Liebe und Hingabe für die Armen, Kranken und Notleidenden jeder Art und ihr Glaube beeindrucken mich. Aber ihre selbstzerstörerische Opferbereitschaft und ihr allzu früher Tod bestürzen mich. Da halte ich mich lieber an die wichtigsten Gebote nach Matthäus: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Du sollst deinen Nächsten und deine Nächste lieben wie dich selbst. Dabei ist mir wichtig, gut mit meinen Kräften zu haushalten, damit ich all das lange tun kann. Ich wünsche mir ein gutes Leben für möglichst viele Menschen, am besten für alle. Dafür möchte ich mich in Gedanken, Worten und Werken einsetzen. Elisabeth Knapp-Leonhartsberger

19. November 2015

XX Enns-St. Laurenz. Dankbarkeit – die Zwillingsschwester der Freude, Veranstaltung am Mi., 18. 11., mit Sr. Huberta Rohrmoser musste leider abgesagt werden. freitag, 20. 11. 2015 XX Altenhof. Matching Ties – Irish, British & American-Celtic Folk, Wintergarten Café Hausruckwald, assista Das Dorf, 19 Uhr. XX Bad Kreuzen. Laudato Si, Vortrag, Kindergarten, 19 Uhr, Ref.: Mag. Michaela Neulinger. XX Eferding. Wir möchten Sie ein Stück Ihres Weges begleiten, Trauercafé, Rotes Kreuz Eferding, 2. Stock, Auskunft und Anmeldung: Tel. 07272/24 00-26 oder Tel. 0664/823 43 76, 14 bis 16 Uhr. XX Lambach. Kasperltheater, Schneiderlino im Medienraum, Stift Lambach, 16 Uhr. XX Linz. Konzert, Clemens Huber & Friends, CD-Präsentation, Tribüne Linz, Theater am Südbahnhofmarkt, 19.30 Uhr. XX Linz. Tag der offenen Tür, Adalbert Stifter Gymnasium, 11 bis 15.30 Uhr. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Frühling, Sommer, Ernst und Günther, Kabarett, Pfarre, 20 Uhr. XX Wallern a. d. Trattnach. Syrischer Abend, eine gebürtige Syrerin spricht über ihre Heimat vorm und im Krieg, zwei Flüchtlinge erzählen von den Gründen ihrer Flucht und dem Weg nach Österreich, 20 Uhr. XX Wels. erinnerungs – zeit, Gedenkfeier der im Klinikum Wels Verstorbenen, Kapelle Klinikum Wels, 18 Uhr. XX Wels. Tag der offenen Tür, Schule WRG/ORG der Franziskanerinnen von Wels, 12.30 bis 16.30 Uhr. XX Wels, St. Josef. Mein Vater, der Deserteur, eine Familiengeschichte, Lesung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit René Freund. samstag, 21. 11. 2015 XX Adlwang. Heilungsgottesdienst, Rosenkranz, 13.30 Uhr, Heilungsgebet, 14 Uhr, anschließend hl. Messe, Pfarrkirche. XX Grieskirchen. Das Geheimnis

des Magiers, Filmvorführung, Kinderfilm für die ganze Familie, Lesefluss am Gries in Kooperation mit EU XXL, Bibliothek, 17 Uhr. XX Hirschbach. Demenz – Wissen hilft, Vortrag, Pfarrzentrum, 14 Uhr, Ref.: Rosa Handlbauer. XX Münzbach. Jeder ist anderswo ein Fremder, Lesung, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Mag. Gabriele Riess. XX Vöcklabruck. Fest der Kulturen, Kasachische Winterreise, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 14 bis 17 Uhr. sonntag, 22. 11. 2015 XX Esternberg. Gospelmesse zum Mitsingen, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Gampern. Jugendgottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, anschließend Pfarrkaffee, 10.30 Uhr. XX Grünau i. Almtal. Kirchenkonzert, Voices, Rath-Hausmusik, Pfarrkirche, 17 Uhr. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Theresienmesse von Joseph Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Mariendom. Caecilienmesse, Linzer Domchor, Collegium Vocale Linz, Orchester und Solisten der Dommusik Linz, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Schlägl. Stiftsmusik, Orgelsolo­ messe, M. Schürz, W. Forster, Stanislaus Reideringer, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Steyr. Festgottesdienst, evangelische Kirche, 9.30 Uhr, Landeskantor Mag. M. Krampe, Orgel, Ltg.: Superintendent Dr. G. Lehner. XX Steyr. Konzert, „und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, Orgelmusik aus fünf Jahrhunderten, evangelische Kirche, 18 Uhr, Landeskantor Mag. Matthias Krampe, Orgel. XX St. Marien. Island und Spitzbergen, Hans Naderer berichtet von seiner Kreuzfahrt in den Norden, Pfarrheim, 16 Uhr. XX Spital a. Pyhrn. Kirchenmusik, Christkönig, J. Haydn, Missa brevis in G-Dur, Stiftskirche, 9 Uhr, Ltg.: Otto Sulzer, Chor und Orchestergemeinschaft Spital a. Pyhrn. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe, Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, Valentin Rathgeber, Missa Sanctorum Apostolorum C-Dur, Chor und

KirchenZeitung Diözese Linz

Instrumentalisten der Stiftskirche, Stiftskirche, 10 Uhr. montag, 23. 11. 2015 XX Lambach. Quer durch den Gemüsegarten, Gemüse-Rohverkostung, Gotischer Saal des Stiftes, 19.30 Uhr, mit Experten Mag. Manfred Schauer. XX Linz. Glaube und Wirtschaft – Controlling im Kloster, Kepler Salon, 19.30 bis 21 Uhr. XX Linz. Zukunft der Lebensqualität in Gemeinden, Kommunale Zukunftsgespräche, Schlossmuseum Südflügel, 17.30 Uhr. XX Schlüßelberg. Jahrhundertschnee oder Jahrtausendwinter, Wetterschaun mit Wetterhans Gessl beim Energiestammtisch, Gasthof Tankstelle Friedl am Schallerbacherberg, 20 Uhr. XX Wels. Der innere Ort persönlicher Souveränität, Grundlage für Kooperation in Beruf und Alltag, Vortrag, Klinikum Wels-Grieskirchen, Standort Wels, Festsaal, 19.15 Uhr. dienstag, 24. 11. 2015 XX Bad Wimsbach-Neydharting. Wüstentage inmitten von Vulkanbergen, Diavortrag von Ludwig Eitzlmayr, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Franking. Meditation mit der Bibel zum Sonntagsevangelium, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Helfenberg. SINNerfüllt Leben, Bewusstes Fühlen, Denken und Handeln nach der Logotherapie von Viktor Frankl, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Karin Grössenbrunner. XX Linz. 20 Jahre EU-Beitritt: Zwischen Wettbewerbsstandort und Sozialmodell Österreich, Podiumsdiskussion und Bücherpräsentation, Wissensturm, 18.30 Uhr, mit Univ. Prof. Dr. Susanne Pernicka, Mag. Christina Mayrhuber und Mag. Christa Schlager. XX Neumarkt/Kallham. Maria von Nazareth - die historischen Hintergründe der marianischen Dogmen, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Michael Hesemann. XX Steyr. Der Angriff auf die Freiheit des Menschen, selbst.denken –widerstand.leisten – zukunft.gestalten, DEMOS-Abendvorlesung, Museum Arbeitswelt Steyr, 19 Uhr, mit Harald Welzer.

ausstellungen – Flohmarkt XX Feldkirchen a. d. Donau. Buchausstellung & mehr, Pfarrsaal, So., 22. 11., 8 bis 17 Uhr. XX Garsten. Krippenausstellung, Prälatur des ehem. Stiftes, Sa., 28. 11., So., 29. 11. und Sa., 5. 12., So., 6. 12. und Di., 8. 12., jeweils 10 bis 18 Uhr. XX Hofkirchen a. d. Trattnach. Buchausstellung, Pfarrsaal, So., 22. 11., 9 bis 16 Uhr.t XX Linz. Vor Ort - sinnliches Fluidum, Albert Wimmer, Ausstellung, Galerie-halle Linz, bis 29. 1. 2016, Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.

XX Münzkirchen. Buchausstellung, Pfarrsaal, So., 22. 11., 8.30 bis 16 Uhr. XX Pregarten. Cash, Komödie, Comedia Club Pregarten, Bruckmühle, Fr., 20. 11., 19.30 Uhr, Sa., 21. 11., 19.30 Uhr, So., 22. 11., 17 Uhr. XX Seitenstetten. Vielfältiger Querschnitt aus dem Bereich Malerei, Grafik und Bildhauerei von P. Martin Mayrhofer, Stift Seitenstetten, bis 13. 12., 9 bis 17 Uhr. XX St. Florian. Große Krippenausstellung der Krippenbauschule mit mehr als 50 Krippen, Mu-

siksalon, Stift St. Florian, Sa., 21. 11., So., 22. 11. und Sa., 28. 11., So., 29. 11., jew. 9 bis 17 Uhr, www.krippenbauschule.a XX St. Georgen i. Attergau. 40. Flohmarkt mit Adventmarkt der Katholischen Frauenbewegung, Fr., 27. 11. und Sa., 28. 11., jeweils 10 bis 18 Uhr. XX Wels. Expedition Bibel, Entdeckungsreise mit allen Sinnen, Stadtmuseum Wels – Burg, Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 10 bis 17 Uhr, Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 16 Uhr, bis 22. 11.


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Termine 25

19. November 2015

XX Vöcklabruck. Das Christentum und die Weltreligionen, Dr. Stefan Schlager ist mit Hochachtung und Respekt im Dialog mit dem Buddhismus, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, gemeinsam mit Brigitte Bindreiter. mittwoch, 25. 11. 2015 XX Attnang. Am Lebensende daheim, Ist ein Sterben zu Hause heute noch möglich?, Bildungshaus Maximilianhaus, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Christina Grebe. XX Gampern. Bürgerplauscherl mit Ziehharmonikagruppe, Pfarrheim, 14 Uhr. XX Linz. Internationales Frauen­ café, „Mein Syrien“, Haus der Frau, 9 bis 11 Uhr, syrisches Mittag­essen, gekocht von AsylwerberInnen, 11.30 bis 13 Uhr, um Anmeldung wird gebeten, Tel. 0732/66 70 26, Ref.: Diana Gostner. XX Linz. Die Tora entrollen, Ent­ stehung, Herstellung und Eigen­ arten einer jüdischen Torarolle, Pastoralamt Linz, 19.30 Uhr, Anmeldung Bibelwerk, Tel. 0732/76 1032 34. XX Pinsdorf. Hl. Messe in Gebärde, Lebenswelt, 14 Uhr. XX Ried. Mit Freude lernen, Vortrag, Claus Dieter Kaul zeigt auf, wie ganzheitliches Lernen funktioniert, Evangelisches Pfarrzentrum, 19.30 Uhr. donnerstag, 26. 11. 2015 XX Gampern. Weiter leben, weiter gehen, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Petra Maria Burger. XX Linz. Mein eigener Gott, Religion zwischen Individualität und Gemeinschaft, Wissensturm, Veranstaltungssaal E09, 19 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Ansgar Kreutzer. XX Linz. Asyl in Österreich, Rechte und Herausforderungen, Verein Begegnung, Friedhofstr. 6, 19 bis 21 Uhr, Ref.: Dr. Herbert Langthaler. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Stille Nacht - White Christmas, Pfarrsaal, (Keller), 18.30 Uhr, mit Mag. Günther Waldhör. XX Linz, Karmelitenkirche. Effata Messe, Rosenkranz, 18.30 Uhr, Messe und anschließend Anbetung, 19 Uhr. XX Neuhofen a. d. Krems. Es wird scho glei pumpern, die etwas andere Herbergssuche, Die Vierkanter, Acapella-Show, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Rosenau/Sonntagberg. Benefizkonzert zugunsten der Renovierung der Basilika Sonntagberg, Basilika Sonntagberg, 19 Uhr, mit Monika Martin. XX Wels. Repair-Café in Wels, Treffpunkt mensch & arbeit, 18 Uhr. freitag, 27. 11. 2015 XX Altenberg. Filmabend, Lange Nacht des Films, anlässlich 55 Jahre KBW, Ernest und Celestine, Kin-

derfilm 18 Uhr, Stille Nacht, 20 Uhr, Pfarrsaal. XX Eferding. Festkonzert für Johann Nepomuk David und Rudolf Jungwirth, Werke von J. S. Bach, Anton Bruckner, u.a., Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Frankenburg. Gang in den Advent, Treffpunkt: Kirchenplatz, 18.30 Uhr. XX Linz. Fair Handeln. Exkursion zur EZA, mit Romero-Preisträgerin Janira aus Brasilien zum Herz des Fairen Handels in Österreich, 8 bis 15 Uhr, EZA Fairer Handel GmbH, Wengerstr. 5, 5203 Köstendorf, Information und Anmeldung: KMB, Tel. 0732/76 10-34 61. XX Linz. Welcome, Solidaritätsfest für Flüchtlinge in Linz und Umgebung, Central Linz, 19 Uhr. XX Linz, St. Severin. Adventkonzert, Oratorio de Noël v. Camille St. Saens, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Steyr, Christkindl. Eröffnung des Sonderpostamtes Christkindl, u.a. mit Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, 10 Uhr. samstag, 28. 11. 2015 XX Bad Schallerbach. Ein Abend mit Musik, Schutzbehauptung - ein Solo in Nöten, Wort & Ton/Satire, Hans Sigl & Freunde, Atrium, Europasaal, 19.30 Uhr. XX Feldkirchen a. d. D. 1. Feldkirchner 3Königsäktschn, Pfarrsaal, 14 Uhr, nähere Infos: http://pfarrefeldkirchen-donau.dioezese-linz.at XX Linz. Gottesdienst zu Ehren Marias von der Wunderbaren Medaille am Festtag der hl. Katharina Laboure, Schwesternkirche der Barmherzigen Schwestern, 15 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Bereitet den Weg des Herrn, Adventkonzert, Vokalensemble Voices, Kirche, 19 Uhr, Mitgestaltung der Vorabendmesse zum 1. Adventsonntag, 18 Uhr, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Ursulinenkirche. Concert spirituel, Segnung der Adventkränze, Musik und Literatur zum Adventbeginn, 20 Uhr. XX Mondsee. Mondseer Adventakademie, mit fünf inspirierenden Impulsvorträgen, Was uns Menschen trägt: Leben mit Begeisterung!, Galerie Schloss Mondsee, Tickets unter www.frauenfachakademie.at, 17 bis 21 Uhr. XX Reichersberg. Einstimmung zum Advent, Marktplatz, 17 Uhr. XX Riedau. Gedenkstätten Eröffnung und musikalische Adventfeier zu Ehren von Pfarrer Reidinger, Pfarrkirche, 17 Uhr. XX Steyr-Stadtpfarre. Festliche Lichtvesper zum Adventbeginn, mit dem Haidershofner Viergesang und den Ägidius-Bläsern, 17 Uhr. sonntag, 29. 11. 2015 XX Ebensee. 1. Rorateamt, Landmesse, Ferdinand Schubert, Altes Adventlied, Rorate, W. A. Mozart, Graduale, Michael Haydn, Tanum ergo, Pfarrkirche, 7 Uhr. XX Frauenstein. Benefizkonzert,

für die Missionshilfe von Pfarrer Windischhofer in Peru, Chor pro cantare, Meine Seele ist stille in Gott, Wallfahrtskirche, 16 Uhr. XX Kallham. Adventkonzert, Filialkirche Kimpling, 19 Uhr. XX Lembach. Konzert, Georg Friedrich Händel: Messiah, Oratorium in drei Teilen für Chor, Soli und Orchester, Pfarrkiche, Einlass: 16.30 Uhr, Beginn: 17 Uhr. XX Leopoldschlag. Adventwanderung, Treffpunkt Brunnen Marktplatz, 19 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, Nightfever, Gebet, Gesang, Gespräch, 18.30 bis 20 Uhr. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Adventmotetten alter Meister, Vokalensemble Voices, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Minoritenkirche. Erster Advent, Nun komm, der Heiden Heiland, Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Gottfried Lehmann, Christoph Graupner, Johann Sebastian Bach, 17 Uhr, Ltg.: Wolfgang Kreuzhuber. XX Nußbach. Nußbacher Adventsingen, Kommt die stille Zeit, Pfarrkirche, 14.30 Uhr. XX Ried. Adventsingen mit Adventkranzweihe, mit Musik aus der Zeit des Barock, Kantate von J. S. Bach, Magnifikat von J. Sternkopf, u.a., Stadtpfarrkirche, 17 Uhr, Veranstalter: Konzertverein Musica Sacra Ried. XX Schlägl. Stiftsmusik, Choralamt. Proprium Ad te levavi, und Missa XI, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Steyr, Stadtpfarrkirche. Segnung der renovierten Stadtpfarrkirche, Festgottesdienst mit Diöze­ sanbischof Dr. Ludwig Schwarz, 9.30 Uhr. XX Steyrling. Adventkonzert, Chorgemeinschaft Steyrling, Pfarrkirche, 18 Uhr, Ltg.: Herma Bauer. XX Ulrichsberg. Bratwurstsonntag, Pfarrzentrum, 8.30 bis 12 Uhr, Veranstalter: Pfarrcaritaskindergarten. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. 1. Adventsonntag, hl. Messe Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Hl. Messe, Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 22. November 2015 Christkönigssonntag. L1: Dan 7,2a.13b–14 L2: Offb 1,5b–8 Ev: Joh 18,33b–37 Montag, 23. November 2015 Hl. Kolumban, Abt von Luceuil und von Bobbio, Glaubensbote im Frankenreich, Hl. Klemens I., Papst, Märtyrer. L: Jes 52,7–10 Ev: Lk 9,57–62 L: Dan 1,1–6,8–20 Ev: Lk 21,1–4 L: 1 Petr 5,1–4 Ev: Mt 16,13–19 Dienstag, 24. November 2015 Hl. Andreas Dung-Lac, Priester, und Gefährten, Märtyrer. L: Dan 2,31–45 Ev: Lk 21,5–11 L: Weish 3,1–9 oder 1 Kor 1,17–25 Ev: Mt 10,17–22 Mittwoch, 25. Nov. 2015 Hl. Katharina von Alexandrien, Jungfrau, Märtyrin. L: Röm 5,1–5 Ev: lk 9,23–26 L: Dan 5,1–6.13–14.16–17.23–28 Ev: Lk 21,12–19 Donnerstag, 26. Nov. 2015 Hl. Konrad und hl. Gebhard, Bischöfe von Konstanz. L: Sir 44,1–2.3b–4,.7.10.14–15 Ev: Lk 10,1–9 L: Dan 6,12–28 Ev: Lk 21,20–28 Freitag, 27. November 2015 L: Dan 7,2–14 Ev: Lk 21,29–33 Samstag, 28. November 2015 Marien-Samstag. L: Dan 7,15–27 Ev: Lk 21,34–36

aussaattage 23. 11.: Blatt bis 9 24. 11.: --- Frucht ab 9 25. 11.: Frucht bis 7, ab 8 Wurzel 26. 11.: Wurzel 27. 11.: Wurzel bis 19, ab 20 Blüte 28. 11.: Blüte 29. 11.: Blüte bis 21, ab 22 Blatt Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 29. November 2015 1. Adventsonntag L1: Jer 33,14–16 L2: 1 Thess 3,12 – 4,2 Ev: Lk 21,25–28.34–36


teletipps Sonntag

22. bis 28. November 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

22. november

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Stadtkirche Sankt Peter und Paul in Weimar, mit Superintendent Henrich Herbst. ZDF 10.45  Requiem von Franz von Suppé (Konzert). Requiem in dmoll für Soli, Chor und Orchester. 3sat 12.30  Orientierung (Religion). IS und der Koran. – Studiogespräch zu „Islam und Gewalt“. – Muslime in Österreich unter „Rechtfertigungsdruck“? – Ägidius Zsifkovics: Flüchtlingskoordinator der EuropaBischöfe. ORF 2 15.45  Das Tagebuch der Anne Frank (Dokumentation). Geschichte einer Familie. ZDFinfo 20.15  Der Smaragdwald (Abenteuerfilm, GB, 1985). Perfekt inszenierter Abenteuerfilm über den Konflikt zwischen mythischer Naturverbundenheit und abendländisch-rationaler Ausbeutermentalität. arte 23.10  Momentaufnahmen einer Flucht – Die Menschen in Al Zaatari (Dokumentarfilm). Eine neue Völkerwanderung, die unseren Lebensraum bedroht ... Das sind Szenarien, die viele von uns verunsichern. Wie können wir jenen begegnen, die in ihrer Heimat jede Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben verloren haben? ORF 2 Montag

23. november

14.15  Jerusalem – Die heilige Stadt (Dokumentation). Das Kloster St. Anna des Ordens der „Weißen Väter“ liegt im arabischen Teil der Stadt, so ist es für P. Thomas Meyer selbstverständlich, auch Arabisch sprechen zu können und seine muslimische Nachbarschaft nach Kräften zu unterstützen. ARD-alpha 20.15  Meine Tochter Anne Frank (Dokumentarfilm, D, 2014). Millionen Menschen weltweit kennen ihr Tagebuch, sie schrieb es im Versteck vor den Nazis. Mit diesem Doku-Drama liegt die erste große deutsche Verfilmung der Lebensgeschichte des Frankfurter Mädchens vor. 3sat Dienstag

24. november

20.15  Klimapolitik: Wann, wenn nicht jetzt? (Dokumentarfilm). Im Dezember dieses Jahres versammeln sich die Mitglieder der Vereinten Nationen in Paris, um bei der UNKlimakonferenz über die Zukunft der Erde zu verhandeln. arte

Morgengedanken von Dr. Angelika Pressler, Caritas Salzburg. So/Sa 6.10, Mo–Fr 5.40, Ö2. So 21.45  Nackt unter Wölfen (Drama, D/Tschechien, 2015). Die geheim gehaltene Ankunft eines dreijährigen Kindes im Konzentrationslager Buchenwald gegen Ende März 1945 stellt eine Gruppe von Häftlingen vor lebensgefährliche Entscheidungen. Vorzüglich gespielt, verzichtet das packende Gewissensdrama auf Rührseligkeiten. 3sat

Fr 20.15  Apostel und Partner (Spielfilm, D, 2014). Ein Filmprojekt, in dem Menschen mit und ohne Behinderung und/oder psychische Erkrankung mitwirken. Die Fähigkeit, mit Behinderung, schweren Krisenerfahrungen und Psychiatrie umzugehen, ist eine Kompetenz, die sich in diesem Film vielfältig ausdrückt. ARD-alpha

Foto: ZDF/MDR/UFAFiction

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Akte Klima. Die Zeitberechnungen divergieren: Während die einen meinen, es sei fünf vor zwölf, sagen andere, es habe bereits fünf nach zwölf geschlagen. Tatsache ist: Gefahr ist im Verzug – gelingt nicht bald der Turnaround, kippt der Klimawandel endgültig in die Katastrophe. Nachhaltigkeit scheint da das Gebot der Stunde zu sein. ORF 2 Mittwoch

25. november

19.00  Stationen. Das Magazin beschäftigt sich mit Fragen des Glaubens und Lebens, versucht Antworten und Orientierung zu geben und berichtet über interreligiöse und interkulturelle Entwicklungen. BR 21.45  Jozef Czapski – 1896 bis 1993 (Dokumentation). Zeitzeuge eines Jahrhunderts. Der polnische Maler und Schriftsteller durchlebte entscheidende Wendepunkte der europäischen Geschichte, erlebte die Oktoberrevolution und zwei Weltkriege und schloss sich schließlich im Paris der 20er Jahre der Intellektuellenszene an. arte Donnerstag

26. november

20.15  Länder – Menschen – Abenteuer (Reportage). Mit dem Medizinzug durch Sibirien. Einsam, kalt, unzugänglich – Sibiriens Dörfer sind abgeschieden, die medizinische Versorgung oft schlecht. Das nächste Röntgengerät ist oft mehrere hundert Kilometer entfernt. Deshalb besitzt die russische Regierung fünf Medizinzüge – rollende Krankenhäuser –, mit denen sie versucht, die medizinische Grundversorgung sicherzustellen. Ein Zug, der heilige Lukas, hat sogar einen Kirchenwaggon. NDR

Freitag

Foto: Folder

27. november

11.30  Stolperstein (Dokumentation). „Über den Berg ...“ Leben nach der Droge. 3sat 12.00  Wo sich Himmel und Erde begegnen (Dokumentation). 900 Jahre Klosterneuburg. 3sat 12.45  Zwischen Tradition und Moderne (Dokumentation). Das Zisterzienserstift Zwettl. 3sat Samstag

28. november

17.05  Weihnacht is bald ... (Dokumentation). Advent- und Weihnachtsbrauchtum steht im Mittelpunkt dieser Folge. ORF III 19.40  Hoagascht (Musik). Advent in Gmunden. Weihnachten wie früher – mit traditioneller Handwerkskunst und musikalischen Raritäten aus dem Salzkammergut. ServusTV 20.15  Der Eissturm (Drama, USA, 1997). Der plötzliche Tod eines Kindes reißt die Erwachsenen aus ihrer Lethargie. Mit Hilfe dieses Schockmoments erhält der eindrucksvoll gespielte Film philosophische und religiöse Dimensionen: Ein unschuldiges Opfer öffnet gleichsam das Tor zu Einsicht und Buße. ServusTV 23.50  Das Wort zum Sonntag spricht Pastorin Nora Steen, Lissabon. Das Erste

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Gisela Ebmer, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Ein Panorama mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus St. Ursula, Wien. J. H. Schmelzer: Missa Peregrina; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2.

Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Menschenbilder. „Unterm Apfelbaum.“ Der Schriftsteller Albert Wendt. So 14.05, Ö1. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Josef Schultes, Bibelwissenschafter. „Syrien – Wiege der Religionen.“ Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Affenliebe und Katzenjammer. Einsichten in die Mensch-Tier-Beziehung. Mo–Do 9.05, Ö1. Konzert am Vormittag. Wolfgang Amadeus Mozart: Exsultate, jubilate, Motette KV 165. Mo 10.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Wie kommt der Mensch zur Sprache? Antworten aus der Naturwissenschaft. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Intrada. Wörle/Verlè – Ein Tiroler Orgelbauer in Rom. Fr 10.05, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Die Traumforscherin Ortrud Grön. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Aktenzeichen. Albert Schweitzer – 50. Todestag. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Presbyterorum Ordinis: Dekret über Dienst und Leben der Priester.


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Oberösterreich 27

19. November 2015

Neue Geschichten von Pater Martin Bichler

Pater Martin nimmt es locker Pater Martin erzählt gerne Geschichten aus seinem bewegten Leben. So viel hat der Franziskaner schon erlebt, dass bereits ein zweites, sehr witziges Buch mit seinen Anekdoten erschienen ist. „Pater Martin 2“ ist der Titel des Buches, in dem 80 humorvolle, teilweise nachdenkliche Kurztexte versammelt sind. Bei der Buchpräsentation in der Pfarrkirche von Enns-St. Marien schafft es der Franziskaner immer wieder, dass er mit seinen Geschichten die ganze Kirche zum Lachen bringt. Das Gotteshaus ist gesteckt voll, wie an einem hohen Feiertag. Es kommt offenbar gut an, wenn sich ein Ordensmann selbst auf die Schaufel nimmt. Etwa, wenn er darüber berichtet, wie sein eigenes Handy in der Waschmaschine gelandet ist oder sein Gebetsbuch von einem Hund aufgefressen wurde. Pater Martin nimmt so was mit Humor. Warmherziger Witz. „Als Franziskaner darf man oft mehr als ein weltlicher Priester“, kann man in einer seiner Geschichten lesen. Selbstzensur ist nicht seine Sache. Der Ennser Pfarrer schildert offenherzig, wie er in der Kirche Fußball spielt, einmal einen Hund begräbt und was er von erfundenen Sünden

hält. In vielen dieser Kurzgeschichten paart sich der Witz mit einer warmherzigen, menschenfreundlichen Haltung. Pater Martins Seelsorge mag viele spektakuläre Elemente enthalten, doch die Geschichten sind viel mehr als bloße Effekthascherei. „Durch die Geschichten in dem Buch sollen die Menschen eine Freude haben“, formulierte es der Franziskanerpater bei der Buchpräsentation. Dem Autor Florian Kobler ist gegenüber dem ersten Werk jedenfalls noch einmal eine deutliche Steigerung gelungen. Sehr lebendig machen das Buch auch die sehr schönen, liebevollen Illustrationen des Comiczeichners Georg Atteneder.

Sr. Bonaventura Leonhartsberger gehört dem Konvent der Elisabethinen in Linz an. Trotz ihrer 95 Jahre arbeitet sie noch täglich in der Hautambulanz des Krankenhauses. Diese Woche steht bei uns ganz im Zeichen der heiligen Elisabeth, unserer Ordenspatronin. Ihr Festtag ist der 19. November. Wie wir unseren Ehrentag begehen, hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark geändert, aber eines ist gleich geblieben. Der 19. November gibt uns immer einen Anstoß zu verwirklichen, was die heilige Elisabeth gesagt hat: „Wir müssen die Menschen froh ma-

PAUL STÜTZ

Pater Martin 2. Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen, Florian Kobler, Freya Verlag 2015, 14,90 Euro. Sr. Bonaventura Leonhartsberger. ELISABETHINEN

Mesner halten zusammen Der Diözesan-Mesnertag am 11. November 2015 im Linzer Priesterseminar war ein Tag für Weichenstellungen. Georg Windtner, Chef der Mesner Oberösterreichs, begrüßte Josef Keplinger als neuen Geistlichen Assistenten der Mesnergemeinschaft. Keplinger ist im Liturgiereferat der Diözese tätig und Kurat in der Dompfarre. Er folgt Kanonikus Johann Schicklberger aus Gmunden nach, der das Amt fünfzig Jahre inne hatte. (Aus gesundheitlichen Gründen konnte er nicht zum Mesnertag kommen.) Ines Schaupp-Steinhäusl, in der Diözeanfinanzkammer für Mesner zuständig,

65 Jahre bei den „Lisln“

Josef Keplinger (von links), Ines Schaupp-Steinhäusl, Georg und Christine Windtner. KIZ/JW

gratulierte im Namen der 150 anwesenden Mesner/innen Georg Windtner zu fünfzig Jahren Mesnerdienst in der Stiftskirche St. Florian und dankte auch seiner Frau Christine für alle Unterstützung. „Beeindruckend, wieviel die Mesnerinnen und

Mesner in den Pfarren zusammenhalten, zumeist im Hintergrund, oft ohne, dass es bemerkt wird“, sagte Keplinger. „Es es wichtig, sie in ihrer wichtigen Aufgabe zu stärken. Dazu möchte ich als geistlicher Assistent beitragen.“ J.W.

chen.“ Das heißt für mich zum Beispiel, dass ich für Wartende in der Ambulanz einen freundlichen Gruß habe, den Menschen zuhöre oder ein kurzes Zwiegespräch mit Humor führe. Dadurch vergehen die Warteminuten schneller und es kommt eine frohe Stimmung auf. Oder manchmal kann ich beim Vorbeigehen durch eine liebevolle Auskunft und einen guten Rat ein wenig weiterhelfen. Die Menschen froh machen heißt für mich auch, dass ich gemeinsam mit meinen Mitschwestern täglich alle unsere Kranken und unsere Angestellten ins Gebet einschließe. Vor kurzem durfte ich mein 65-Jahr-Professjubiläum feiern. Ich bin froh und dankbar, dass mich Gott berufen hat und freue mich, dass ich noch helfen kann und darf, solange Gott es will.  www.elisabethinen.or.at


28 Kultur

19. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

für sie gelesen

Film „Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer: ein Meilenstein im Dokumentarfilmschaffen

Vom Sinn des Daseins

„Ich mag keine tiefgehenden Fragen“

Die abendländische Kultur ist tief verwurzelt mit der jüdischchristlichen Tradition und dem biblischen Kanon. Vielerorts scheint es, als würde diese Welt ohne viel Reflexion als alt und gestrig abgetan oder oberflächlich zur Abwehr Andersgläubiger eingesetzt. Welchen Schatz die jüdisch-christliche Glaubenswelt birgt, versucht die Psychoanalytikerin Victoria Gradl in ihrem (Lebens-)Werk „Wegbereitung. Der Spur folgen, beharrlich, bei Tag und Nacht“ aufzuzeigen. Sie geht Begriffen wie Seele, Symbol, Geist auf den Grund, beleuchtet die Geschichte der Spiritualität und der Bibel – ohne Engführung auf das Christentum. Reifen und Wachsen stellt sie als lebenslangen Prozess dar. Religion ist für sie eine Hilfe, das Menschsein zu verstehen und zu vertiefen, es lebendiger und liebevoller zu gestalten. Ein ausführliches Handbuch, das einen lebenslang begleiten kann. elle

Joshua Oppenheimer beleuchtet in „The Look of Silence“ die Situation in Indonesien: Seit den Verbrechen des Militärregimes im Jahr 1965 leben Opfer und Täter nebeneinander. Es gibt bis heute keine Verurteilungen. Die Mörder schildern ihre Grausamkeiten, die Opfer schweigen. markus vorauer

Es ist naheliegend, wenn man den neuen Film „The Look of Silence“ des in Dänemark lebenden US-amerikanischen Dokumentaristen Joshua Oppenheimer sieht, dass man sein vorhergehendes Projekt „The Act of Killing“ als Hintergrundfolie stets mitreflektiert. Seine 2012 begonnene Aufarbeitung der jüngeren Geschichte Indonesiens erfährt hier unter einem anderen Blickwinkel eine kongeniale Fortsetzung. Während er im ersten Film teil-

Veronica Gradl, Wegbereitung. Der Spur folgen, beharrlich, bei Tag und Nacht. Aufgabe, Möglichkeit und Reichtum des Menschen, Echter Verlag, 2015.

Glaube kommt vom Hören „Wir glauben zu Recht, dass unser Glaube ein Geschenk ist. Ohne Initialzündung von Gott her bewegt sich nichts.“ – Das ist einer der Gedanken, die HeinzJosef Fabry zum Römerbrief 10, 1 entfaltet hat. In seinem Buch „Glaube, der froh macht“ gibt er Kurzimpulse für Gebete und Gottesdienste. Ausgangspunkt für die Gedanken sind meist Lesungen und Evangelientexte, wie sie in der Leseordnung vorgesehen sind. Die Texte haben dialogischen Charakter und sind über einen langen Zeitraum entstanden – eine Einladung an die Leser/innen zum Nachdenken. elle Heinz-Josef Fabry, Glaube, der froh macht. Kurzimpulse für Gebet und Gottesdienst, Herder 2015.

„Sehen Sie jetzt besser?“ – Adi besucht als Optiker die Mörder seines Bruders. Mit seinen Fragen verstört er die Täter, die es nicht gewohnt sind, für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden. Polyfilm

weise auf surreale Weise die Mörder, die für eines der schlimmsten Blutbäder des 20. Jahrhunderts verantwortlich waren, ihre Taten vor der Kamera nachstellen ließ, konzentriert er sich dieses Mal auf die Opfer. Grausamkeiten ohne Konsequenz. 1965 stürzte das Militär die indonesische Regierung. Präsident Sukarno musste General Sukarta weichen, der das Land von kommunistischer Infiltration befreien wollte. In einem unvergleichlichen Blutrausch ermordeten paramilitärische Gruppen in der Folge hunderttausende Kommunisten, aber auch ethnische Chinesen. Die US-Regierung begünstigte das

Massaker. Bis heute sind die Mörder in wichtigen politischen Funktionen aktiv, ohne dass sie sich jemals für ihre Taten zu verantworten hatten. Durch Oppenheimers filmische Recherche erfährt eine Familie, unter welchen Umständen ihr Sohn getötet wurde. Adi, der jüngste Bruder, beschließt, mit dem Regisseur zusammenzuarbeiten und den Mördern gegenüberzutreten. Zum Schweigen gezwungen. Wie „The Act of Killing“ hinterfragt auch dieser Film, wie man in einem Land leben kann, in dem entsetzliche Verbrechen begangen wurden und wie Opfer und Täter koexistieren können. Das schon im Titel angesprochene Schweigen ist zweifacher Natur. Auf der einen Seite die Mörder, die es bisher nicht gewohnt waren, von Opferseite mit ihren Taten konfrontiert zu werden. Exemplarisch eine Sequenz, in der einer der Mörder irgendwann die Fragen von Adi aggressiv kontert, indem er mit Nachdruck darauf hinweist, dass diese Fragen zu tief gehen würden und er nicht über Politik sprechen wolle. Andererseits ist da aber auch Adis Schweigen, das mit Fortdauer des Films immer länger wird angesichts der skrupellosen Performance der Täter, die ohne Gewissensbisse mit ihren Taten prahlen und detailliert die grausamen Morde vor der Kamera Oppenheimers schildern. Immer wieder sieht man Adi vor dem TV-Bildschirm sitzen und konsterniert die Mörder verfolgen, wie sie in slapstickartiger Pose ihre Gewaltakte nachstellen. Wie Oppenheimer in einem Interview zu diesen Szenen anmerkt, fühlte er sich angesichts des extremen Gegensatzes zwischen den Überlebenden, die zum Schweigen gezwungen wurden, und den Tätern, die euphorisch mit ihren Morden beeindrucken wollen, als wäre er 40 Jahre nach dem Holocaust in Deutschland und würde Nationalsozialisten treffen, die noch immer die Macht hätten. Sichtbar machen. Die immer wieder ins Bild gerückte Situation, wenn Adi die Mörder als Optiker besucht und mit ihnen einen Sehtest macht, wird zur zentralen Metapher des Films: „Sehen Sie jetzt besser oder schlechter?“ Das kann man auch auf diesen Film beziehen: Ein Dokumentarist sollte etwas sichtbar machen, das andere, das wir nicht sehen. Oppenheimer ist dies bestens gelungen. „The Look of Silence“ ist ein Meilenstein im Dokumentarfilmschaffen der Gegenwart.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

19. November 2015

Kulturland

Privat

Vorweihnachtliches Konzert im Mariendom am 9. Dezember

Musik, die zu Herzen geht Linz. Sie sind Zwillingsschwestern und singen für ihr Leben gern. Die beiden Sopranistinnen Elisabeth Schwarz (Volksoper Wien) und Theresa Grabner (Volkstheater Rostock) stehen seit vielen Jahren gemeinsam auf der Bühne. Neben ihren fixen Engagements sind sie auch als Solistinnen zu erleben. Theresa Grabner überzeugte bereits 2015 bei der Klassik am Dom-Gala in Linz. Beim Konzert „Voices of Christmas“ werden die eineiigen Zwillingsschwestern für berührende und festliche Augenblicke sorgen. Neben traditionellen Liedern und weihnachtlichen Volksmelodien wie „Es wird scho glei dumpa“ oder „Is scho still uman See“,

stimmen sie das Publikum mit Werken wie „Pie Jesu“ von Andrew Lloyd Webber oder „Abendsegen“ aus Hänsel und Gretel auf die Advent- und Weihnachtszeit ein. Im zweiten Teil wird das Ensemble „Lalá“ zu hören sein, das schon im vergangenen Jahr das Linzer Publikum begeisterte. Das Konzert findet am 9. Dezember statt, Beginn: 19.30 Uhr. elle XX Ermäßigte Karten: Für KiZ-Leser/innen gibt es Karten um 10 Prozent ermäßigt im Domcenter, Info: www.kirchenzeitung.at

„Café Viele Leute“ mit Galerie am Pfarrplatz

Martinskirche, Kreuzritter und Flaschenbier

Otto Mauer Preis an Catrin Bolt

Neuer Kultur-Treffpunkt. Mit der Vernissage „Menschen als Nahrung“ des Ateliers dell'Errore in Bergamo, Italien, wurde am Linzer Pfarrplatz eine neue Galerie eröffnet. Dahinter stehen die KULTURFORMEN sowie das Institut Hartheim. Mit wechselnden Werkschauen wollen die Betreiber der Galerie über das Fachpublikum hinaus kunstinteressierte Menschen ansprechen. Das angeschlossene „Café Viele Leute“ präsentiert sich als integrativer Treffpunkt, ist barrierefrei und hat von Montag bis Samstag jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

1200 Jahre Archäologie. Die Ausstellung „Martinskirche, Kreuzritter und Flaschenbier“ im Linzer Nordico widmet sich der über 1000 Jahre alten Linzer Geschichte. Spannende Fundstücke wie Waffen und Grabbeigaben aus dem 7. Jahrhundert und Haushaltswaren bis 1930 werden gezeigt. Zur Ausstellung angeboten werden Führungen: etwa in die Martinskirche und in die Stadtpfarrkirche mit Gabriele Eder-Cakl am 27. November um 15 Uhr (mit Turmbesteigung) und Rundgänge für Gehörlose (am 5. Dezember um 16 Uhr).

XX Info: Tel. 0664/81 93 558

XX Info: Tel. 0732/7070 1912

Auszeichnung. Der Otto Mauer Fonds vergibt den mit 11.000 Euro dotierten Preis heuer zum 35. Mal. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren. Diesjährige Preisträgerin ist die in Kärnten geborene, derzeit in Wien lebende und arbeitende Künstlerin Catrin Bolt. Vom 6. Dezember bis 24. Jänner 2016 präsentiert Catrin Bolt unter dem Titel „Kapital und Interessen, meine Schulden groß und klein werden einst verrechnet sein“ im Jesuiten Foyer, Bäckerstraße 18, 1010 Wien, ausgewählte Arbeiten.

n Preise und Talente aus OÖ. Die Preisträger/innen der Landeskulturpreise und Talentförderungsprämien haben alle zwei Jahre die Gelegenheit, ihre Arbeiten im Rahmen der Ausstellung „Preise und Talente“ zu präsentieren. Unter den ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstlern sind Josef Linschinger, Elisa Andessner, Gabriele Edlbauer und Gregor Holzinger. Die Ausstellung wird im OÖ. Kulturquartier gezeigt und ist bis 16. Jänner 2016 zu sehen. Eine Erweiterung findet die Ausstellung im Powertower der Energie AG. Dort sind u. a. Arbeiten von Klara Kohler, Josef Linschinger und Sam Bunn zu sehen. n Konzert und CD-Präsentation Clemens Huber. In der Tribüne Linz gibt der Gitarrist Clemens Huber am Fr., 20. November ein Konzert mit Freunden. Auch seine CD „Wiesenblumen“ wird dort vorgestellt. Beginn: 19.30 Uhr. XX Tribüne Linz, Eisenhandstraße 30.

n „Voices“ und Rath-Hausmusik in Grünau. Das Ensemble Voices mit Josef Habringer gibt gemeinsam mit der „RathHausmusik“ ein Kirchenkonzert in der Pfarre Grünau. Das Konzert findet am So., 22. November um 17 Uhr statt, der Reinerlös dient der Kirchenrenovierung. n Pontifikalamt in Wilhering mit Barock-Musik. Valentin Rathgeber (1682 –1750) war ein deutscher Benediktinermönch, Komponist, Organist und Chorleiter des Barock. Von ihm wird am So., 22. November um 10 Uhr in der Stiftskirche Wilhering die Missa Sanctorum Apostolorum in C-Dur zu hören sein. Es musizieren Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche. n Josef Fischnaller und Donauschule in Linz. Arbeiten von Künstlern, die der Donauschule rund um Josef Fischnaller zugeordnet werden, sind im Hofkabinett Linz ab Mi., 25. November zu sehen. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr.


30 Personen & Dank

19. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Jubiläum & DAnk

geburtstage

n Wels-Heilige Familie. Bereits im Oktober feierte der Chor der Pfarre das 60-jährige Bestehen mit einem Konzert unter Leitung von Christl Neudorfer. Dabei wurde auch der Chorleiterin gedankt, die am Tag des Konzerts genau 15 Jahre im Amt war. Der bekannte Schauspieler Franz Strasser (Mitte) führte am Jubiläumsabend durch das bunte Programm. Zwei Chormitglieder wurden im Rahmen des Konzerts interviewt. Beide betonten, wie wohl sie sich in dieser großen Gemeinschaft fühlen, wo nicht nur gesungen, sondern auch aufeinander geschaut und miteinander gefeiert wird. Das älteste Chormitglied, Diakon Hermann Neuhauser (rechts), ist seit 60 Jahren dabei und noch immer ein wichtiger stimmführender Tenor. Übrigens: Am Mittwoch, 18. November, um 19 Uhr gibt der Chor gemeinsam mit Musikern der Landesmusikschule Wels in der Kirche ein Konzert zu Gunsten der Flüchtlingshilfe. pfarre

n Neukirchen an der Enknach. Auf Ini­ tiative der Pfarre gaben kürzlich Mitglieder der Ortsmusikkapelle (Blechbläser- und Holzbläserensemble) und Mag. Johannes Dandler, der Betreuer beim Bau der n ­ euen NelsonOrgel in der Pfarrkirche war, ein Konzert zu Gunsten der Caritas-Flüchtlingshilfe. Franz Stangl führte durch das abwechslungsreiche Programm, das Dandler mit einem „Innviertler Landler“ an der Orgel abschloss. Der Erlös aus dem Konzert von 247 Euro und zusätzlich 700 Euro aus dem Opferstock gehen an die Caritas.

n Am 21. November 2015 vollendet Hofrat KonsR Mag. Hermann Vorhauer, Religionsfachinspektor in Ruhe, wohnhaft in Schwanenstadt, sein 75. Lebensjahr. Er stammt aus Taiskirchen und wurde 1966 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Mondsee wurde er 1973 Referent im Schulamt der Diözese Linz. Mehr als 25 Jahre war ­Vorhauer Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht im Bereich der Pflichtschulen. Neben seinen Aufgaben als Fachinspektor war er auch in den Pfarren Traun-Oedt, Pasching, Reichenau und Leonding als Kurat seelsorglich tätig.

n Frauenorden in Oberösterreich. Die Regionalkonferenz der Frauenorden und Kongregationen der Diözese Linz hat ihr bisheriges Leitungsteam wiedergewählt. Schwester Maria Michaela Pfeiffer-Vogl, die Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel, bleibt die Vorsitzende, ihr zur Seite stehen Sr. Teresa Hametner von den Franziskanerinnen von Vöcklabruck sowie Sr. Maria Justina Enzenhofer von den Elisabethinen Linz­­–Wien. In Oberösterreich gibt es derzeit 21 verschiedene Frauenorden, zudem drei Gemeinschaften mit strenger Klausur und fünf Säkularinstitute.

n Am 23. November 2015 wird KonsR Mag. Stefan Enzenhofer, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Schwanenstadt, 70 Jahre alt. Er stammt aus Vorderweißenbach und wurde 1977 zum Priester geweiht. Von 1984 bis 2009 war Enzenhofer Pfarrer und Pfarrmoderator (ab Dez. 2005) in Eberschwang. Von 1989 bis 2003 war er auch Dechant des Dekanates Ried im Innkreis. Als Kurat hilft er weiterhin im Dekanat Schwanenstadt mit.

Dank n VKB – ÖGB OÖ. Der VKBBank und „Mach Sport“ ist es zu verdanken, dass eine Flüchtlingsmannschaft am multikulturellen Fußballturnier des ÖGB OÖ in der Sporthalle Leonding teilnehmen konnte. Die Unternehmen statteten die jungen Männer (im Bild Hussein) mit Hallenschuhen aus. ÖGB/janko

privat

Im gedenken n Am 16. November 2015 ist Msgr. Prof. Gunter Janda, Priester und emeritierter Professor der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz, im 82. Lebensjahr verstorben. Er (geb. in Linz) wurde 1958 zum Priester geweiht. Er war Kooperator in Ampflwang und von 1959 bis 1972 am Kollegium Petrinum tätig. Er unterrichtete auch an der HLW in Elmberg und war Diözesanseelsorger für die Katholische Studierende Jugend. 1975 wurde er zum Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz bestellt und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung 1997. 1999 übersiedelte Msgr. Gunter

peböck-spiegel

Janda nach Gaubing ins Haus der Besinnung der Kreuzschwestern. Ein besonderes Anliegen war ihm die spirituelle Begleitung von Studierenden und Ordensleuten. In ungezählten Kursen und Bergwochen führte er Menschen zusammen und in die Weite. Eine Betstunde findet am 20. November 2015 um 19 Uhr im Mariendom Linz statt, der Begräbnisgottesdienst am 21. November 2015 um 10 Uhr ebenfalls im Mariendom.

n Am 25. November 2015 ­feiert Helmut Auinger, Ständiger Diakon in Peuerbach, seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Peuer­ bach, erlernte den Beruf des Tischlers und war bis zu seiner Pensionierung 2007 passionierter Briefträger. 2010 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht, er ist unter anderem für den Krankenhausbesuchsdienst und den Sozialausschuss in der Pfarre zuständig. Auinger ist verheiratet und hat fünf Kinder. n Am 26. November 2015 vollendet KonsR Josef Pawula, Pfarrer in Kirchberg bei Mattighofen, sein 65. Lebensjahr. Er stammt aus Wal Rudzie, Polen, und wurde 1975 zum Priester geweiht. 1992 wurde er Seelsorger in Kirchberg bei Mattighofen und Palting, seit 2002 ist er Pfarrer dieser Gemeinden. Seit 2006 ist Pawula zusätzlich Pfarradministrator von Auerbach.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

19. November 2015

Warum die Unterscheidung? Flüchtlinge, die aus Afrika oder Asien zu uns nach Europa kommen, flüchten, weil sie in ihren Herkunftsländern keine Zukunft sehen. Daher verstehe ich nicht, dass zwischen Kriegsflüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen unterschieden wird. Niemand nimmt die enormen Strapazen der Flucht freiwillig auf sich. Die Menschen suchen ein zumindest vorübergehendes Nest, in dem sie (über)leben können. Und dort werden sie als Schmarotzer beschimpft. Ist unser Boot wirklich so voll, oder wird uns das eingeredet? Dipl. Päd. Karl Glaser, St. Peter am Hart

Notgedrungen? Nach katholischer Lehre ist wiederverheirateten Geschiedenen der Zugang zur Kommunion versagt. Begründung: Sie leben dauernd im Zustand der schweren Sünde. Auf katholische Priester, die den Zölibat nicht halten, trifft das gleichermaßen zu. Von einem Kommunionverbot ist da aber keine Rede. Im Gegenteil, die Amtskirche würde schön schauen, wenn die betroffenen Priester beim Altar Wein und Brot unberührt ließen. (...) Wie soll man das unterschiedliche Verhalten der maßgeblichen Kirchenmänner nennen? Doppelbödig, scheinheilig oder (aus Priestermangel) notgedrungen.

N E L L E T S E B T Z T JE Lassen Sie sich durch den Advent begleiten: eine geistige Entdeckungsreise mit Pater Anselm Grün

Martin Weismann, Wallern/Tr.

Chaos im Vatikan Zu: „Dem Peterspfennig auf der Spur“

Es ist für mich erschreckend, was derzeit im Vatikan abläuft. Intrigen, Finanzskandale, Verschwendung, Luxus, Spendengelder usw. usw. Ich bin überzeugt, Papst Franziskus will hier aufräumen, aber anscheinend ist die Kurie zu stark, um echt durchgreifen zu können. Das schadet der Kirche bestimmt wieder sehr und sicher nicht nur bei den Kritikern sondern auch bei den Gläubigen, die ja laufend zu Spenden aufgerufen werden. Die Lebensweise des hl. Bischofs Martin wäre doch ein sehr gutes Vorbild für viele Bischöfe, Kardinäle und andere Würdenträger der Kirche. Er wohnte, wie im Bericht der dieswöchigen Kirchenzeitung angeführt, nicht in einem Palais, nahm beim Gottesdienst auf einem schlichten Holzschemel Platz und führte ein asketisches Leben.

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Peter Inzinger, Maria Scharten

Kochbuch „Rezepte aus dem Pfarrhaushalt“

Profit kontra Menschlichkeit! In der Sendung „im Zentrum“ wurden kürzlich Überlegungen angestellt, bzw. über Lösungen nachgedacht, bezüglich Krieg in Syrien und dem Flüchtlingsproblem. Die Antwort darauf war, dass es in naher Zukunft keine Lösung geben kann oder einfach kein Ausweg in Sicht ist. Es kam auch zur Sprache, dass wir gegen den Krieg nichts tun können. Da liegen alle ganz falsch, denke ich. Wenn unsere PolitikerInnen ein allgemeines Waffenembargo aussprechen würden, würde es ziemlich bald still werden. (...) Ich frage mich, wieso geht das nicht? Würde man das Geld in den Aufbau des Landes investieren, wäre viel mehr Frieden, Freiheit, Freude und Menschlichkeit unter uns, oder profitiert etwa vielleicht jemand vom Tod anderer? Reinhold Grausam, Linz Veröffentlichungen ­bedeuten keine Zustimmung. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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unter uns Moderne Albs

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DENK mal

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Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis die ersten Weltcup-Slaloms gefahren werden. Für den Buchstaben-Slalom brauchen wir aber keine weißen Pisten. Er ist immer möglich! ernst Gansinger

Domspatz Gut, dass in den Kaufhäusern schon Weihnachtslieder gespielt werden. Wir wüssten sonst nicht, dass es bald weihnachtet, das Wetter hat sich ja getarnt.

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Diagonale nach rechts unten einzutragen ist. Das F rechts am Rand fordert auf, F in dieser Zeile zu platzieren. Wir verlosen fünf bebilderte Broschüren des Bibelwerkes zum am ersten Adventsonntag beginnenden neuen Lesejahr.

C

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Beim Denk Mal Nr. 45 (wir fragten nach „grau“ in Sprachbildern bzw. Redewendungen) hat Brigitte Aufreiter aus Asten gewonnen.

ernst gansinger ernst.gansinger@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Es gibt mit den Flüchtlingen keine sicherheitsrelevanten Probleme.“ Mag. Erwin Fuchs, Oberösterreichs LandespolizeidirektorStellvertreter, lobte Bei Pressekonferenz der Katholischen Journalisten das Verhalten der Flüchtlinge

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 27. November das Losungswort – ein Name aus der Bibel. Er ist im Buchstaben-Rätsel (rechts) versteckt, wenn Sie die Buchstaben in den blauen Kästchen ordnen. Für das Eintragen der Buchstaben im Raster gilt: Die Buchstaben A bis Y bilden eine Kette in der alphabetischen Reihenfolge, so steht zum Beispiel das E zwischen D und F (waagrecht, senkrecht oder diagonal). Die Kette kann die Richtung wechseln, aber niemals über ein Feld springen. Die Buchstaben am Rand geben an, in welcher Zeile oder Spalte oder Diagonale der betreffende Buchstabe platziert ist. So bedeutet das W links oben, dass das W irgendwo in der

A

M

Albs sind Dämonen. Sie setzen sich nächtens dem Schlafenden auf die Brust und rauben ihm die Luft – ein Albtraum. – Ich träume albisch: Österreich sitzt am Stammtisch und erregt sich über die Asylwerbenden. Meine Luft wird knapp. Den Asylwerbenden zahle die Caritas Handys – was sag‘ ich: teure Smartphones, weiß einer. Viele nicken dazu luftberaubt. „Stellt euch vor, da war ein alter Mann im Spital. Als er entlassen wurde, hausten ‚Asylanten’ in seinem Haus und zogen nimmer aus“, sagt ein anderer mit niedergedrückter Brust. „Weit haben wir es gebracht“, ringt er dann nach Luft. Österreich erzählt sich in Stammtischmanier Schauermärchen. Weit haben uns die unchristlichen luftraubenden Alb-Dämonen gebracht. Weit weg davon, was christlich wäre, zur „Verteidigung des christlichen Abendlands“, um die es den Alb-Stammtischlern ja gehe. Die behaupteten Ungeheuerlichkeiten werden von Mal zu Mal gesteigert. Am Landes-Stammtisch hängen sich an den in die Luft geringelten Sprechblasen immer neue an, vereinigen sich zum GerüchteNebel, der blind macht. Sonst könnte man sehen, wie etwa Asylwerbende ehrenamtlich in der Drehscheibe der Caritas am Bahnhof als Dolmetscher für die Neuankommenden mitarbeiten. Ihr Tun könnte den Albtraum verjagen, Luft geben.


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