KiZ-ePaper 48/2015

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Nr. 48 I 26. November 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Öffnen für den neuen

Bischof von Linz, Manfred Scheuer. Seite 4–5 HAIJES

Öffnen für

Menschen in Not, besonders für Flüchtlinge. Seite 7 REUTERS

Aufmachen statt zusperren. Das ist die Botschaft des Advents. Zusperren hieße, die „Geringsten unter den Brüdern“ abzuweisen.

Advent heißt öffnen Das Klopfen ist deutlich zu hören. Herbergsuche ist im heurigen Advent viel mehr als nur ein frommer Brauch. Öffnen oder schließen? Das ist zur Kernfrage der europäischen Politik geworden. Der Krieg in Syrien und die große Zahl der Flüchtlinge bedeuten eine gewaltige Herausforderung. Im Advent richtet sich die Frage nicht nur an die Politik, sondern an jeden einzelnen Menschen: Aufmachen, wenn es klopft, oder zusperren? Der eben ernannte künftige Bischof von Linz, Manfred Scheuer, betont: Asyl ist Menschenrecht, Obergrenzen einzuführen wäre ein fatales Signal. Offenheit ist in der Kirche Oberösterreichs auch in diesen Tagen zu spüren – für den gemeinsamen Weg mit dem neuen Bischof von Linz.

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3 Im Gespräch.

Zurück auf dem Boden des Evangeliums.

9 Reportage.

Advent in Ebensee.

10 Thema. Alois Glück im Interview. 18 Bewusst leben. Du bist Schuld? Advent mit Pater Anselm Grün. Die neue Reihe der KirchenZeitung. Seite 15

29 Kultur. Klassik am Dom 2016. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

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Zugunsten der Barmherzigkeit

Begegnungen und Ereignisse im Leben

Sind diese Ereignisse und Be­ gegnungen erfreulich, fällt es nicht schwer, sie a­ nzunehmen. Man ist glücklich und berührt, fühlt sich bestätigt. Sind d ­ iese Ereignisse und Begegnungen allerdings herausfordernd, mit Ärger, Angriffen oder Ä ­ ngsten verbunden, fällt es nicht mehr so leicht, sich mit der Thema­ tik auseinanderzusetzen und zu fragen, was denn hinter dem Ärger, Angriffen und Ä ­ ngsten steckt. Stellt man sich aber auch dem „Schrecklichen“, kann man über sich selbst hinauswachsen. Bei näherer Betrachtung und einem sich Einlassen und Annehmen weiß man plötzlich, welcher Sinn dahintersteckt. Es geht ein Licht auf. Man erkennt und ist um eine Erfahrung reicher. Manchmal kann es auch dau­ ern und es zeigt sich das, wo­ rum es geht, nicht gleich. Nur Geduld. Es wird sich weisen. susanne huber

Ich kann dieses Wort nicht mehr hören, sagt einer. Von „Barmherzigkeit“ ist die Rede. Was es braucht, meint er, sind gerechte Strukturen, sodass Menschen erst gar nicht auf Barmherzigkeit angewiesen sind. Der Begriff „Barmherzigkeit“ wird einem in dem mit dem ersten Adventsonntag be­ ginnenden neuen Kirchenjahr oft begegnen. Papst Franziskus hat es als Jahr der Barm­ herzigkeit ausgerufen. An den Sonntagen wird aus dem Lukas-Evangelium gelesen – dem Evangelium der Barmherzigkeit. Das ist die Versuchung: dass man sich Barm­ herzigkeit erspart, weil man besser zuerst ­Gerechtigkeit schaffen muss. So bleibt der Bettler unbeachtet. In ein gerechte­ res Wirtschaftssystem zu investieren, wäre ­effizienter. Es wäre sonst zwar einem gehol­ fen, im Grunde aber doch nichts verändert.

Helfen wird in die Zukunft verschoben. Doch die Gerechtigkeit lässt oft ziemlich lange auf sich warten. Wo sie nicht zugleich barmherzig auch für den Einzelnen ist, wird sie kalt. Niemand soll unbeachtet bleiben, heute schon, nicht erst dann, wenn es mit der gerechteren Welt soweit ist. Und: Wo Barmherzigkeit nicht Ausnahme, sondern Grundhaltung ist, ergänzt sie die Gerechtig­ keit – und nimmt ihr die Kälte.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Julia Haller, Künstlerin

Der Blick dahinter Julia Haller erhält den heurigen KardinalKönig-Kunstpreis. Erzbischof Franz Lackner wird der Künstlerin am 27. November die Auszeichnung bei einem Festakt im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg überreichen. susanne huber

Ihre Bilder „fordern zu einem neuen Sehen heraus“. Sie eröffnen sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick. Das zunächst ­Nicht-Sichtbare dahinter zeigt sich beim näheren Hin­ julia haller

In ganz bestimmten Phasen des Lebens stellt man fest, dass einem genau in diesen Z ­ eiten oft Texte, Bücher oder Aussa­ gen von Menschen „zu-fallen“, die wie der Deckel auf den Topf, wie die Faust aufs Auge passen. Man trifft dann nicht selten auch Menschen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat oder die man neu kennenlernt. Und diese Be­ gegnungen stupsen einen in ­diesen konkreten Situationen ebenfalls auf die eigene, g­ erade zu diesem Zeitpunkt w ­ ichtige Thematik im Leben hin. Da muss dann etwas ­angegangen werden; da soll man hinschau­ en; da ist Handeln angesagt. Oder die Aufgabe besteht dar­ in, abzuwarten; Geduld an den Tag zu legen; nicht voreilig zu reagieren. Je nachdem. Wie Alois Glück im Interview d ­ ieser Ausgabe sagt: „Gott spricht zu den Menschen durch die Ereignisse und Menschen, die er ihnen in den Weg schickt“.

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„Ich versuche NICHT Bilder zu produzieren, die an mich erinnern. Wenn man das so sieht, sind auch die Bilder, die keinen Ursprung im Eigenen haben, Selbste.“ Julia Haller

schauen. Es ist das Bild hinter dem Bild. Ju­ lia Haller zeichnet und malt, ritzt, fräst, gra­ viert, arbeitet mit verschiedensten Techniken und Materialien. „Sie malt, was man zu sehen vermeint; sie beschreibt, was man zu erken­ nen glaubt – es sind Zeichen einer Freiheit, ei­ ner Befindlichkeit, die sich nicht um t­ radierte Inhalte oder formale Schemata kümmert“, heißt es von Seiten der fünfköpfigen Jury des Kardinal-König-Kunstpreises, die einstimmig Julia Haller zur Preisträgerin gekürt hat. In ihren Werken will sich die Künstlerin nicht vordergründig mitteilen; sie verweigert sich und möchte dazu auffordern, „eigenständig zu entscheiden, was zu sehen ist“. Es geht da­ rum, tiefer zu blicken. „Das gemalte Bild ist nicht mehr glaubwürdig. Alles ist künstlich“, sagt Julia Haller. Ausstellungen. Geboren wurde die Künstle­ rin 1978 in Frankfurt am Main. Studiert hat sie an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg, an der Hochschule für bilden­ de Künste in Dresden und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Die österrei­ chische Bundeshauptstadt ist jener Ort, an dem Julia Haller lebt und arbeitet. Zu sehen waren ihre Werke in Einzelausstellungen u. a. in Köln, Berlin, Wien und Kopenhagen. Am 20. November eröffnete sie ihre erste institu­ tionelle Ausstellung in der Secession in Wien.


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Im Gespräch 3

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„Die Kirche fällt zurück auf die Füße des Evangeliums“ Die Kirche ist krank. Sie kämpft ums Überleben. So meinte Kardinal Franz König 1985. Der Franziskaner P. Udo Schmälzle sieht es ganz anders. Die Kirche ist mitten in einem Gesundungsprozess – weil sie die Armen als ihre erste Aufgabe wiederentdeckt. Matthäus Fellinger

Flüchtlingskind am Bahnhof Linz. Jeder Mensch ist Gottes Kind.

Vor Caritas-Leuten, Diakonen und Priestern zeigte der Theologe und Soziologe Udo Schmälzle aus Münster am 14. November im Linzer Priesterseminar Perspektiven auf, wie sich Kirche in der heutigen Welt bewähren kann. Niemand im Saal wusste, dass wenige hundert Meter weiter Bischof Ludwig Schwarz gerade sein Domkapitel vom bevorstehenden Bischofswechsel informierte – und dass „Caritas-Bischof“ Manfred Scheuer Bischof von Linz werden wird.

von Anfang an die Versuchung von Frommen und Gottesfürchtigen, sich in ihren Gemeinden zu verkriechen und im stillen Kämmerlein das Böse der Welt zu beklagen“. Für Schmälzle aber gibt es nicht das „rein geistliche Geschäft“, das nur aus Sakramentenspendung, Liturgie und Gottesdienst besteht. Statt dessen sollen die christlichen Gemeinden Anwalt der Opfer von Ungerechtigkeit und Gewalt sein – wie es die jungen Kirchengemeinden waren. Die Kirche kann sich auf diese alte Stärken besinnen:

Kirche ist Caritas. Caritas und Kirche müssen als Eines begriffen werden. Genau darum ging es an diesem Samstag im Priesterseminar. Die Pfarren sollen sich mit anderen Organisationen zusammentun, um sich so um die Lebensprobleme der Menschen zu kümmern. Sie haben die Kraft dazu, und Menschen haben in diesem Punkt hohe Erwartungen an die Kirchen. Schmälzle untermauert das: In Regionen im Osten Deutschlands bezeichnen sich 80 Prozent der Menschen als konfessionslos. Von den Kirchen erwarten sie trotzdem viel. Sozia­ les Wirken, also die Caritas, und die Seelsorge gehören für Schmälzle daher eng zusammen. „Was wir erlebt haben nach dem Konzil ist keine Krankheit, sondern ein Genesungsprozess; die Kirche stellt sich dem Evangelium neu – sie fällt zurück auf die Füße des Evangeliums“, sagt Schmälzle. „Der Weg aus der Krise geht durch die Diakonie, also über die Zuwendung der Kirche zu den Nöten der Menschen“, ist er überzeugt. Die Versuchung der Frommen. „Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe“, zitiert Schmälzle den Propheten Jeremia. Die Bibel, meint er, „kennt

Die Kirche muss sich zuerst um jene kümmern, die ohne Hilfe nicht leben können – meint Prof. Dr. Udo Schmälzle. KIZ/mf

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Jedes Kind ist Gottes Kind. Die Christen haben aufgehört mit der damaligen römischen Praxis, dass man Kinder töten durfte. Für sie galt: „Jedes Kind ist Gottes Kind.“ Der einzelne Mensch wurde zum „höchsten Rechtsgut“. Auch Frauen hatten bei den Christinnen und Christen die volle Menschenwürde – und waren nicht bloß Objekte, über die Männer beliebig verfügen konnten. Die Christengemeinden haben sich außerdem darum gekümmert, dass niemand verhungert und dass die Kranken gepflegt werden. Das hat die Kirche aus den Katakomben geholt, ist P. Schmälzle überzeugt. Option für die Armen. „Die Bereitschaft zur Begegnung mit den Armen öffnet den Weg zur Gottesbegegnung“, sagt Schmälzle. Das ist die Bekehrung der Kirche zum Evangelium. Das Konzil hat vor 50 Jahren diesen Wandel eingeleitet. Papst Franziskus bekräftigt ihn. „Er macht klar, welche Bedeutung der Arme hat.“ Jesus verpflichtet die Kirche auf jene, die ohne Hilfe durch Mitmenschen nicht leben können. Das sind Kinder. Das sind Flüchtlinge. Das sind Menschen mit Beeinträchtigungen, Arme in vielfacher Form. P. Udo Schmälzle benennt auch, was diese „Umkehr“ heute bedeutet. An Seelsorger stellt er die Fragen: Wer hat ein Recht auf deine Kraft? Wer hat ein Recht auf deine Zeit? Jene, die nicht alleine leben können, sollen die erste Adresse sein. Um Fragen der innerkirchlichen Organisation können sich auch andere kümmern. Und: Er plädiert für ein Bündnis mit den zivilen Einrichtungen, denn: „Im Netzwerk sind wir stark.“


Zwischen Abschied und Ankommen „Jetzt, da ich weiß, wer mich in diesem Amt ablösen wird, kann ich in Ruhe meinen Ruhestand antreten.“ Ein sichtlich entspannter Bischof Ludwig Schwarz begrüßte mit diesen Worten seinen Nachfolger. „Bischof Manfred wird ein guter Hirte sein“, ist er überzeugt. Am Abend seiner Ernennung kam er zum ersten Besuch in seiner künftigen Diözese. Matthäus Fellinger

D

ie abendliche Begegnung mit dem Priesterrat und den Mitgliedern des Bischöflichen Konsistoriums – das waren wohl die dichtesten Momente am Mittwoch, 18. November 2015, dem Ernennungstag von Bischof Manfred Scheuer zum 14. Bischof von Linz. Nach einem Presse-Gespräch in Innsbruck kam Scheuer um 17 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg an. Mit Applaus wurde er im Hof des Schlosses empfangen, hier gab es auch die erste Begegnung mit Bischof Ludwig Schwarz. Dann die Pressekonferenz. Beim Abendessen wurden Tiroler Knödel serviert. „In Innsbruck gab es zu Mittag Linzer Torte“, bemerkt Scheuer mit Humor. Um 21 Uhr mussten spät abends Terminfragen abgestimmt werden, in der Nacht reiste Scheuer zurück nach Innsbruck.

Applaus für Bischof Manfred Scheuer bei der Ankunft im Bildungshaus Puchberg. Haijes

„Es geht“. Es war ganz leise im Saal, als Manfred Scheuer erzählte, wie es ihm seit der Ernennung ergangen ist. Ohne zu wissen, worum es gehen würde, fuhr er mit dem Nachtzug von 4. auf 5. November nach Rom zum Gespräch mit Kardinalpräfekt Marc Quellet – und erhielt das Ernennungsdekret des Papstes überreicht. Scheuer bekam aber doch noch Bedenkzeit – und nahm sie sich auch. Er

erzählte vom Ringen, von der Trauer über den Abschied aus Tirol, und wie er innerlich dann doch zu einem Ja gekommen ist, mit der Zuversicht: Es geht. Einheit zu stiften und Brücken zu bauen, das wurde ihm als Auftrag von Rom aus mitgegeben. „Diesen Dienst der Einheit hat man mir zugetraut.“ Letztlich habe er auch im Gehorsam ja gesagt. Er könne nicht von Seelsorgern erwarten, dass sie im Alter noch neue Aufgaben übernehmen, wenn er selbst nicht zu einer solchen Veränderung bereit wäre. Der Übergang. Bis 31. Dezember will Scheuer in Tirol alle Termine wahrnehmen, dann Exerzitien machen und einige Tage der Erholung haben. Am Sonntag, 17. Jänner, 15 Uhr, wird Scheuer in das Amt des Bischofs von Linz eingeführt. Wo er wohnen wird, im Bischofshof oder anderswo, lässt er noch offen. In Tirol herrscht jetzt Betroffenheit. Generalvikar Jakob Bürgler charakterisiert seinen Chef im „Tiroler Sonntag“: „Bischof Manfred ist ein stiller, hörender Mensch. Er überlegt gut, bevor er spricht. Er leitet die Diözese Innsbruck durch sein Wort. (...) Eine oberflächliche, platte und inhaltsleere Unterhaltung ist nicht das Seine.“ „Die Zeit dazwischen brauche ich, sie ist wie ein Puffer, damit der Waggon der Vergangenheit zu hart auf den der Zukunft prallt“, meinte Scheuer der KirchenZeitung gegenüber. „Wenn ich mich nicht gut verabschiede, kann ich nicht gut neu anfangen.“ Da ist ihm gerade jetzt ein Satz in der Bibel wichtig: „Vergiss nicht das Gute, das er dir getan hat“ (Psalm 103,2). So kann er aus einer „Haltung der Dankbarkeit“ leben. Nicht allen sei er in Entscheidungen und Ermessensurteilen gerecht geworden, meint er. Zur Dankbarkeit fügt er deshalb die Bitte dazu, „dass Verwundungen heilen und dass Menschen, mit denen ich zu tun hatte, versöhnt leben mögen“. Nichts geht alleine. Wie wir uns in den Herausforderungen der Gegenwart aus dem Evangelium heraus be-


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Bischofswechsel 5

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Zum Thema Amtseinführung ist am 17. Jänner 2016 Die Amtseinführung des neuen Bischofs von Linz, Dr. Manfred Scheuer, wird am Sonntag, 17. Jänner 2016, 15 Uhr, im Linzer Mariendom stattfinden. Ein Datum, das Erinnerungen weckt: Bischof Maximilian Aichern wurde im Jahr 1982 ebenfalls am 17. Jänner zum Bischof geweiht. Der bitterkalte Wintertag damals ist vielen noch in Erinnerung.

Dankfest für Bischof Ludwig Schwarz am 31. Jänner

währen – das sieht Scheuer als eine zentrale Frage der Kir- Bischof Dr. Ludwig Schwarz che. Klar ist ihm auch, dass jede Diözese ihre eigenen begleitet seinen künftigen Traditionen hat – und es keine Rezepte gibt, die für alle Nachfolger Dr. Manfred gleich gelten. Scheuer will die Diözese Linz deshalb erst Scheuer zum Pressegespräch. kennenlernen, ehe er konkrete Antworten geben kann. Haijes Und er betont: Etwas allein vorantreiben zu wollen, das geht gar nicht. „Gott sei Dank hängt es nicht nur von mir ab – eigentlich hängt nur sehr wenig von mir ab.“ Das „Das Bischofsamt ist ein HilfswerkBischofsamt, so versteht er zeug, dass sich Menschen besser mites, ist ein Hilfswerkzeug, dass sich Menschen besser miteieinander vertragen – und dass sie nander vertragen – und dass innere Kraft und Stärkung finden.“ sie innere Kraft und Stärkung finden. Die Mitglieder des Priesterrates und aus des Konsistoriums brachten ihrem künftigen Bischof gegenüber ihre Freude zum Ausdruck. Franz Kehrer zum Beispiel, der Caritasdirektor, erzählte, wie die Nachricht von der Ernennung unter Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Freude ausgelöst hat. Die Alltagssorgen der Menschen sollten mit ihm in die Mitte der Kirche rücken. Dass Scheuer dort, wor er es für notweniig hält, klare Positionen einnimmt, zeigte sich bei der Pressekonferenz. Als er gefragt wurde, was er von Obergrenzen in der Flüchtlingsfrage hält, wurde er deutlich: „Da bin ich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel: Asyl ist ein Menschenrecht. Hier Grenzen zu setzen, halte ich für fatal.“ Und natürlich brauche es viel Vernunft – in der Organisation. Die Ursachenbekämpfung müsse deutlich ernster angegangen werden. Entschleunigung. Auch diese Botschaft des Bischofs wurde mit Freude aufgenommen: Als Bischof gilt Scheuers Sorge der Frage, „wie wir in der Kirche miteinander umgehen“. Da kann es durchaus in manchem eine Entschleunigung geben, denn auch der Gesundheitszustand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei ganz wichtig.

Am Sonntag, 31. Jänner 2016, ebenfalls 15 Uhr, wird die Bevölkerung ein zweites Mal in den Mariendom geladen – um Bischof Dr. Ludwig Schwarz Dank zu sagen für sein mehr als zehnjähriges Wirken in der Diözese Linz. Am 31. Jänner ist Don-Bosco-Tag, das Fest des Ordensgründers der Salesianer.

Außergewöhnlich Dass sowohl Bischof Schwarz als auch Bischof Scheuer bis zur Amtsübergabe in ihren jeweiligen Diözesen im Amt bleiben, ist außergewöhnlich. Normalerweise würde mit dem Tag der Ernennung bzw. der Annahme des Rücktritts ein Administrator eingesetzt. Aber: Der Papst ist in seiner Entscheidung frei, betont Kirchenrechtsexperte Generalvikar Severin Lederhilger. Die außergewöhnliche Vorgangsweise könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich Papst Franziskus persönlich in der Bischofsnachfolge für Linz engagiert hat hat.

Erste Begegnung mit Priestern und Laien am Tag der Ernennung am Rande der Priesterrats-Herbstversammlung in Puchberg. In Innsbruck hatte sich Scheuer zu Mittag im dortigen Priesterseminar, in dem auch die Linzer Seminaristen wohnen, der Presse gestellt. KIZ/mf


6 Oberösterreich

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Einfacher Lebensstil und die Treue zu seinen Freund/innen sind Markenzeichen des neuen Bischofs

„Bischof ist kein Bedürfniserfüller” Die Ernennung von Bischof Manfred Scheuer ist auf breites, positives Echo gestoßen. Die KiZ hat dazu Stimmen eingeholt.

sollte, ärgert Brandstetter: „Ein Bischof ist kein Bedürfniserfüller. Wir müssen gemeinsam Zeugnis für das Evangelium geben.“

Josef Wallner

Beziehung zu Jägerstätter. Erna Putz hat Bischof Manfred Scheuer im Zuge der Seligsprechung von Franz Jägerstätter näher kennengelernt. Scheuer war von der Diözese beauftragt, den Prozess zu begleiten. 2003 haben Putz und Scheuer gemeinsam ein Buch zum 90. Geburtstag von Franziska Jägerstätter herausgegeben. Putz schätzt an Scheuer seine theologische Kompetenz, seine tiefe Spiritualität und seinen einfachen Lebensstil: „Er hat uns etwas zu geben und zu sagen.“ Die Katholische Männerbewegung (KMB) freut sich, dass mit der Bestellung von Bischof Manfred Scheuer eine Personalentscheidung gefallen ist, die die Männer Oberösterreichs zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt. „Dankbar erinnern wir uns an die Unterstützung von Bischof Scheuer bei der ersten Jägerstätter-Sternwallfahrt der KMB 2007. Gerade das Vorbild des seligen Franz Jägerstätter ist für die Katholische Männerbewegung ein Auftrag, auch in Zeiten von Terror, Fanatismus und Gewalt ein klares Zeichen für Zivilcourage und Menschlichkeit zu setzen!“, betont Bernhard Steiner, Diözesanobmann der KMB Oberösterreich.

Große Freude herrscht in Kleinraming über die Ernennung Manfred Scheuers zum Diöze­ sanbischof von Linz. Als Aushilfspriester hat er ab 1986 oftmals mit der Pfarre das Weihnachts- und Osterfest gefeiert. Obwohl das letzte Mal nun schon mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt, ist der Kontakt nie gerissen, da Pfarrassistent Reinhard Brandstetter ein Studienkollege von Bischof Scheuer ist und beide seit Langem befreundet sind. Aus der Sicht Brandstetters zeichnet den neuen Bischof von Linz aus: „Er ist gescheit, fromm und einfach im Lebensstil. Er ist durch und durch ein Geistlicher. Darunter verstehe ich einen Seelsorger aus ganzem Herzen.“ Besonders hebt der Pfarrassistent die Treue Bischof Scheuers zu seinen Freunden hervor. Und er ergänzt: „Treu nicht nur seinen Freunden, sondern allen Menschen, die ihm anvetraut sind.“ Er hält ihn für einen Bischof, wie er in der gegenwärtigen Zeit gebraucht wird. Dass Bischof Scheuer, kaum dass er ernannt worden war, schon mit Erwartungen und Wünschen aus Linz konfrontiert wurde, die er erfüllen

Weihnachten 1996: Manfred Scheuer (links) ist zur Aushilfe in Kleinraming. Den Heiligen Abend feiert er mit Familie Brandstetter. Sohn Ulrich ist heute 22 Jahre alt und studiert Rechtswissenschaften. Er erinnert sich noch genau: „Ich war froh, dass Manfred Scheuer bei uns war. Er hat mir den Traktor zusammengebaut. In unserer Familie fehlt es nämlich ein wenig an handwerklichem Geschick.“ privat

XX Der Altar ist im AEC zu sehen: am Do., 3. Dezember, 20 Uhr (anschließend um 21.15 Uhr Meditation „Lebendige Stille“ in der Stadtpfarrkirche Urfahr) sowie So., 6. und 13. Dezember, jeweils 11 Uhr. WOlfgang Sauber

Kunst im Advent Linz. Seit einem halben Jahrtausend wird der gotische Doppelflügelaltar von St. Wolfgang bewundert. Nun wird das Meisterwerk des Künstlers Michael Pacher im Ars Electronica Center besonders gewürdigt. In der Veranstaltungsreihe „Kunst im Advent“ ist der Altar auf der 16 x 9 Meter großen Bild-

fläche im „Deep Space 8K“ in all seinen Details zu sehen. Erläuert wird er vom Theologen Dr. Michael Zugmann und dem Kunsthistoriker Dr. Lothar Schultes. „Kunst im Advent“ ist eine Kooperation von Oö. Landesmuseum, Bibelwerk und Kunstreferat der Diözese, JugendKircheLinz/Stadtpfarre Urfahr, Pop-BORG Linz und Katholische Privat-Universität Linz.

momente n „Teresa-Ausstellung“ bei den Karmeliten Linz. „Heilige Teresa von Avila: Frommes Vorbild, freie Nonne.“ – Unter diesem Motto steht eine sehr sehenswerte Wanderausstellung, die die Linzer Karmeliten zum Ende des Jubiläumsjahres der heiligen Teresa (500. Geburtstag) präsentieren. Eröffnet wird die Schau am Montag, 30. November 2015, um 19 Uhr in der Krypta der Karmelitenkirche (Landstraße 33): Einführung von Domkapitular Dr. Walter Wimmer und Provinzial P. Roberto Maria Pirastu OCD. Die Ausstellung ist bis 24. Dezember 2015 von Mo.-Sa. von 9 bis 18 Uhr geöffnet. XX Mehr unter www.linz.karmel.at


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Oberösterreich 7

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Christkönig-Sonntag in Ungenach. Begegnungscafè am Nachmittag mit vielen Einheimischen und Asylwerbenden. Rechts vorne im Rollstuhl der ehemalige Pfarrer Josef Friedl, neben ihm Pastoralassistentin Susanne Grurl (mit Kindern). Pfarre

Nicht nur Quartierplätze für Flüchtlinge werden geschaffen, es gibt noch viele andere Initiativen

„Ich habe einen Stein umarmt und nur mehr geweint“ Täglich werden in Oberösterreich Beispiele des guten Miteinanders von Flüchtlingen und der einheimischen Bevölkerung gelebt. Ernst Gansinger

Beim runden Tisch zur Zeitgeschichte, zu dem die Plattform „Wider das Vergessen“ und das Mauthausen-Komitee Ansfelden sowie der Treffpunkt mensch & arbeit in den Rathaussaal Haid eingeladen hatten, erzählten Asylwerbende erschütternde Fluchtgeschichten. So etwa ein syrischer Flüchtling: Er ist mit 64 anderen Menschen im Boot übers Meer gekommen, Todesangst begleiteten sie. Schwimmwesten gab es keine. Der Wellengang war hoch. Kaum noch glaubte er an ein Überleben. Schließlich war er doch an Land. „Dann habe ich am Strand einen Stein umarmt und geweint, lange nur geweint.“ Ungenach. Herzliche Begegnungen gibt es wöchentlich in Ungenach. Die Pfarre lädt an den Sonntag-Nachmittagen die 30 im Gemeindegebiet lebenden Asylwerbenden und die einheimische Bevölkerung zum Begegnungscafé in den Pfarrsaal ein. 30 Einheimische und bis zu 20 Asylwerbende treffen sich regelmäßig, tauschen sich aus, knüpfen Freundschaften, organisieren Hilfen. Letzten Sonntag, am Christkönig-Sonntag, wurde zudem ein Friedensgottesdienst gestaltet. Der Jugendchor

sang, drei Asylwerbende gestalteten den Gottesdienst mit. „Was jetzt in Paris geschehen ist, das geschah nicht durch Flüchtlinge. Es ist das, was in unserer Herkunftsheimat täglich geschieht, und wovor die Menschen flüchten“, sagte einer. Der Zweite dankte Österreich für die herzliche Aufnahme. Und Mahmut appellierte an die Österreicher/innen: „Werft uns Flüchtlinge nicht alle in einen Topf. Es gibt nicht ‚die Flüchtlinge‘.“ Sie sollten in ihrer Verschiedenartigkeit wahrgenommen werden. Den Esstisch erweitern. Zum Schluss des Gottesdienstes sprach der frühere Ungenacher Pfarrer und Asyl-Engagierte der ersten Stunde, Josef Friedl, berührende Worte: „Wenn ein Fremder zu dir kommt, baue keinen Zaun, sondern erweitere deinen Esstisch.“ Das kommt dem Anliegen der „Initiative Zusammen.Helfen in OÖ“ entgegen. Zu dieser haben sich auf Initiative von Landesrat Rudi Anschober viele öffentliche Einrichtungen und Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, auch Caritas und Katholische Aktion. Sie möchten Asylquartiere finden, Noch heuer braucht es 3000 zusätzliche Quartiere und dann jeden Monat weitere 2000. XX Hotline. Wer Quartiere anbieten kann, wende sich an die Hotline des Landes OÖ: Tel. 0732/77 20-152 49 (Mo. bis Do., 9 bis 15 Uhr).

kurz notiert Betriebsseelsorge Rohrbach. Der Treffpunkt mensch & arbeit Rohrbach feierte am 13. November das 40-jährige Bestehen der Betriebsseelsorge Oberes Mühlviertel. Neben den über viele Jahre aufgebauten Initiativen und Netzwerken – Arbeitsloseninitiative, Sozialplattform, Runden – wurden auch aktuelle Schwerpunkte des Treffpunkts vorgestellt. Angebote für Jugendliche im Jugendzentrum „sHaven“ in Rohrbach, Straßentheateraktionen zu Solidarität, Arbeitslosigkeit und Gesellschaftszwängen, die Publikumsmagneten „Chor-i-Feen“ und „Weltweiber“. Das Pausenbuffet bereiteten Flüchtlinge. Die Band Krenn Andi & Friends wie auch Theaterszenen hatten ebenso Anteil am aufbauenden Erlebnis dieser Veranstaltung. Notschlafstelle Vöcklabruck. Seit 25 Jahren ist die Notschlafstelle der Wohnungslosenhilfe MOSAIK in der Gmundner Straße 102 in Betrieb. Seither nutzten 1520 Personen das Angebot. Die Statistik verzeichnet mehr als 50.000 Nächtigungen, berichtet Mosaik-Leiter Stefan Hindinger, der auch auf die steigende Zahl von Klienten hinweist. Für delogierungsgefährdete Personen führt Mosaik zu dem eine Wohnbetreuung.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Für die Diözese fließt grüner Strom Neue Dechanten in der Diözese Linz Drei Neubesetzungen. In den Dekanaten Wels-Stadt, St. Johann am Wimberg und Traun wurden von den Seelsorgern neue Dechanten gewählt. Seit 1. Oktober 2015 hat das Dekanat Wels-Stadt einen ­neuen Dechant. Mag. Peter Neuhuber, Pfarrer in Wels-St. Stephan (Lichtenegg), wurde zum neuen Dechant bestellt in Nachfolge von Dr. Slawomir Dadas, der bei der letzten Dechantenkonferenz zum Generaldechant gewählt wurde. Mag. DI Johannes Wohlmacher OPraem, Pfarrprovisor von St. Johann am Wimberg, ist seit 1. November Dechant für das Dekanat St. Johann am Wimberg. Er folgt in dieser Funktion Mag. Reinhard Bell CanReg, Pfarrer in St. Martin im Mühlkreis und Expositus von Lacken, nach. Mit 1. Dezember 2015 wird Mag. Franz Asen, Pfarrer in Traun-St. Martin, neuer Dechant für das Dekanat Traun in Nachfolge von Mag. Kurt Pittertschatscher, Pfarrer in Leonding-St. Michael und Pfarrmoderator von LeondingHart-St. Johannes.

Die Diözesanfinanzkammer hat das Ergebnis ihrer Stromausschreibung für die Jahre 2016 und 2017 bekannt gegeben. Die Ausschreibung, die sich auf knapp 3000 Zählpunkte bezog und alle acht mit dem Umweltzeichen 46 ausgezeichneten

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Energieanbieter in Österreich einschloss, hat die oekostrom AG mit ihrem Produkt „oekostrom eco plus“ für sich entschieden. Etwa 600 pfarrliche und sonstige kirchliche Rechtsträger sind in den Liefervertrag einbezogen (etwa 21 GWh).

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Die Diözese setzt auch mit einem Holzbau ökologische Zeichen: In Linz-Urfahr errichtet die Diözesane Immobilienstiftung den ersten fünfgeschossigen ökologischen Holzwohnbau Oberösterreichs. Fotolia/ Manfred Steinbach

Sanierter Pfarrhof in Freistadt gesegnet

Pfarrhof offiziell eröffnet Freistadt. Mit einem Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche und der anschließenden Segnung des umgebauten und barrierefrei gestalteten Freistädter Pfarrhofs feierte die ­Pfarre Freistadt am vergangenen Wochenende die renovierten Räumlichkeiten. Zelebranten waren Stadtpfarrer Franz Mayrhofer und Bischofsvikar Wilhelm Vieböck. Mayrhofer wurde zudem anlässlich des 30-JahrJubiläums als Pfarrer in Freistadt die höchste Ehrung zuteil, welche die Stadtgemeinde vergeben kann: Er wurde zum Ehrenbürger von Freistadt ernannt. Barrierefrei. Insgesamt rund 410.000 Euro wurden in die Umbau- und Sanierungsar-

beiten investiert. Aufgebracht habe man die Summe mithilfe von Pfarre, Diözese, Stadtgemeinde, Land OÖ sowie durch Eigenleistungen und Spenden, bedankte sich Pfarrer Mayr­hofer beim Fest. Mauern wurden versetzt, Sanitär- und Lichtanlagen erneuert, ebenso der Eingangsbereich im Kindergarten. Der Veranstaltungsbereich wurde durch den Foyer umfassend aufgewertet. Der Pfarrer freut sich, besonders, dass die Räumlichkeiten nun barrierefrei zu erreichen sind. Die öffentliche Pfarrbücherei wurde vergrößert und bildet nun einen wesentlichen Anziehungspunkt im Pfarrhof. Die vielen Besucherinnen und Besucher profitieren vom zeitgemäßen Raumangebot.

Die attraktive Bibliothek ist ein Highlight des renovierten Pfarrhofes. Bischofsvikar Vieböck segnet die Räumlichkeiten, rechts neben ihm Stadtpfarrer Mayrhofer. pfarre


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

In Ebensee wird Tradition groß geschrieben: Rorate-Messen an Adventsonntagen um 7 Uhr

„Jetzt ist wirklich Advent“ Josef Wallner

Immer schon. Seit wann es diese ­Tradition in Ebensee gibt, lässt sich nicht eruieren, manche vermuten seit Mitte des 19. Jahrhun­ derts. Auf jeden Fall gesichert ist, dass die äl­ teste Ebenseer Chorsängerin keine andere Ge­ staltung als festliche Rorateämter mit Chor und Orchester kennt: Sie ist 96 Jahre alt und singt seit 1933 im Chor. Dass stets dieselbe Messe aufgeführt wird, ist ebenfalls Bestand­ teil der Ebenseer Tradition: die Landmesse von Ferdinand Schubert, dem älteren Bru­ der von Franz Schubert. Als sehr berührend wird die Musik während des Kommunion­ gangs erlebt, vermerkt Franz Kasberger 2004 über das Rorateamt im Pfarrbuch. Das gilt bis

Danke Zum 70. Geburtstag hat die Kir­ chenZeitung mit einer großange­ legten Verteilaktion auf sich auf­ merksam gemacht. Danke all jenen 179 Pfarren, die sich d ­ aran beteiligt haben. Viele ­helfende Hände waren notwendig, ­damit die Aktion möglich wurde und 38.440 Gratisexemplare ­ihren Weg zu den Kirchenbesucher/in­ nen gefunden haben. Die Kir­ chenZeitung kam so ins Gespräch.

Rorate-Messen wurden in den letzten Jahren wiederentdeckt, in Ebensee waren sie nie in Vergessenheit geraten: Dort hat sich eine besonders feierliche Form erhalten.

Die nur mit Kerzen erleuchtete Kirche, der Liedruf „Sieh der Herr kommt mit Herrlich­ keit“, oftmals auch das gemeinsame Früh­ stück im Pfarrsaal – Rorate Messen sind etwas Besonderes, in Ebensee etwas ganz Besonde­ res. Dort werden sie an Adventsonntagen ge­ feiert. Um 7 Uhr ist jeweils am ersten und am vierten Sonntag im Advent Rorateamt. Ge­ staltet vom Kirchenchor samt Orchester. Ob­ wohl schon längst kein Sonntagsgottesdienst mehr so bald in der Früh gefeiert wird, ist die Kirche jedesmal voll, erzählt Chorleiter Franz Kasberger: „‚So, jetzt beginnt wirklich der Ad­ vent‘, sagen viele unserer Leute nach dem Rorateamt.“ Sie haben diesen Gottesdienst­ besuch zu ihrem persönlichen Advent-Eröff­ nungsritual gemacht.

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Advent. Die Pfarrkirche von Ebensee.

hörmandinger

heute unverändert: „Kaum jemand, der die­ se Messe um 7 Uhr früh mitfeiert, kann sich diesem Miteinander von Musik und Liturgie, von Musik in der Liturgie entziehen. Da sind die Klänge nicht nur ‚Behübschung‘, sondern sie sind Gebet.“ Vesper am Heiligen Abend. Eine weitere liturgische Feier in Ebensee verdient Auf­ merksamkeit: Am 24. Dezember wird in der Expositur Roith – wie in den allermeisten Pfarren Österreichs – eine Kindermette ge­ feiert, in der Pfarrkirche Ebensee aber singt der Kirchenchor eine Weihnachtsvesper. Na­ türlich wieder seit nicht mehr ergründbaren Zeiten die Vesper von Joseph Ignaz Schnabel, ab 1805 Domkapellmeister in Breslau. Über­ blickt man den Liturgieplan der Pfarre Eben­ see ist der Kirchenchor vom ersten Advent­ sonntag bis 6. Jänner – rekordverdächtige – neun Mal im Einsatz.

Wenn eine Ägypterin jodelt Linz. Der Jesuit P. Werner Heb­ eisen ist weit und breit als her­ ausragender Musiker bekannt. Kürzlich besuchten ihn zwei Novizinnen der Sionsschwes­ tern, die auf dem Heimweg von ihrem Praktikum in Polen nach Jerusalem waren. Er machte Vic­ toria Nabil aus Ägypten (links) und Alejandra Vásquez aus Gua­ temala mit den Grundbegriffen der Musik und einfachen

Pfarre Leonding-St. Michael. Pfarrgemeinderätin Ingrid Koller (links) hat mitgeholfen, an zwei Sonntagen nach der 10-Uhr-Messe jeweils 300 Gratisexemplare der KiZ zu verteilen. Privat

Liedern vertraut. Um die ersten Hemmungen seiner Schülerin­ nen zu überwinden, eröffnete er den Workshop mit Jodler und „Juchuzzer“. Dann sangen sie einfache englischsprachige geist­ liche Lieder. P. Hebeisen war im Sommer bereits im Novizi­ at der Sionsschwestern in Jerusa­ lem zu Gast, um mit den jungen Schwestern Gesänge einzuüben, die sie in ihrer pastoralen Arbeit einmal einsetzen können. No­ viziatsleiterin ist Sr. Juliana Bal­ dinger aus Meggenhofen. kiz/jw


10 Thema

26. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Raum geben für angst­ freie Kommunikation Alois Glück war als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) einer der bedeutendsten Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland. Nach sechs Jahren trat er am 22. November von seinem Amt an der Spitze der Dachorganisation katholischer Laien zurück – und zieht Bilanz.

Wie geht es Ihnen derzeit nach Ihrem Rücktritt?

Alois Glück: Ich habe keine Entzugserschei­ nungen, aber es ist natürlich eine Zäsur in meinem Leben, nicht nur äußerlich im Hin­ blick auf die vielen Aktivitäten und Verpflich­ tungen; aber diese Tätigkeit war auch eine ganz große Bereicherung. Wenn Sie Bilanz ziehen und auf die Jahre zurückschauen – welche Bereicherungen, Eckpunkte, Herausforderungen waren zentral?

Alois Glück: Im Rückblick auf meine Wegstre­ cken habe ich festgestellt, dass alle wesent­ lichen Weichenstellungen, Entwicklungen, Ent­scheidungen in meinem Leben mit der Be­ gegnung mit Menschen zusammenhän­ gen. Mit der Zeit hat sich das immer bewuss­ ter verbunden mit einem Glaubensverständ­ nis, das der Religionsphilosoph Martin Buber so ausdrückt: Gott spricht zu den Menschen durch die Ereignisse und Leute, die er ihnen in den Weg schickt. So habe ich auch ­diese Aufgabe verstanden, denn ich hatte Jahre vorher zweimal die Übernahme dieses Amtes abgelehnt.

Sie waren viele Jahre CSU-Politiker. Welche Arbeit war für Sie herausfordernder: Die Zeit als Politiker oder das Amt des Präsidenten des ZdK?

Alois Glück: Aufgrund meiner politischen Er­ fahrungen habe ich in der Wegstrecke der Kir­ che viele Dinge besser wahrnehmen können, gerade mit Blick auf öffentliche Kommunika­ tion etwa im Zusammenhang mit dem The­ ma sexueller Missbrauch, wo ich einen Me­ dienansturm erlebt habe wie nie zuvor in der Politik. Und zwar deswegen, weil es von Sei­ ten der Kirche kaum Ansprechpartner gab. Die gingen alle auf Tauchstationen. Ich habe in fast 40 Jahren Politik nie so viele anonyme Briefe oder Beschimpfungen bekommen wie in der kirchlichen Arbeit. Dieses Klima der In­ transparenz, dieses oft ganz schwer Fassbare was Entscheidungswege und Prozeduren im kirchlichen Raum betrifft, war für mich eine

erschreckende Erfahrung. Auf der anderen Seite bin ich aus der Politik heraus gewohnt, in Spannungsfeldern zu leben. Welche Themen waren das, für die Sie ­beschimpft wurden?

Alois Glück: Ach, wenn wir einen Beschluss gefasst haben, der einem bestimmten Spek­ trum in unserer Kirche nicht gepasst hat. Oder wenn man zu verschiedenen Fragen an­ dere Positionen bezogen hat und einem des­ wegen sofort der Glaube abgesprochen und man des Verrats am Glauben bezichtigt wur­ de – wiederverheiratete Geschiedene ist da nur ein Thema in dem Zusammenhang. Was ich auch beobachtet habe, ohne dass es mich persönlich betrifft, sind zum Teil innerkirch­ liche Diffamierungen und Intrigen als Folge intransparenter Strukturen. Das ist ein ganz bitteres Kapitel in der Kirche. Die krassesten Auswüchse erleben wir jetzt in der Kurie. Sie sprechen VatiLeaks II an: Was sagen Sie zu den Enthüllungen über Geldverschwendung und Misswirtschaft im Vatikan?

Alois Glück: Die wirksamste Antwort auf diese unglaublichen Fehlentwicklungen – ­sowohl in der Kurie als auch bei uns in Deutschland, sprich Limburg –, sind Transparenz und Kon­ trolle, wo es notwendig ist. Hier könnte die Kirche viel lernen von demokratischen Struk­ turen; es geht ja nicht um Inhalte der Lehre. Letztlich begründen diese Enthüllungen den Reformbedarf, den Papst Franziskus immer wieder benennt.

Warum das?

Alois Glück: Weil ich nach einer intensiven Phase des politischen Lebens nicht wieder eine Aufgabe übernehmen wollte, die mit Terminverpflichtungen und vielen anderen Dingen verbunden ist. Aber ich habe mich dem Amt dann doch gestellt. Das war in einer Phase, die für den Weg der Kirche in Deutsch­ land ganz wichtig geworden ist, denn ich wurde im November 2009 gewählt und im Jänner 2010 ist dann diese schreckliche Wirk­ lichkeit des sexuellen Missbrauchs in unserer Kirche offenkundig geworden. Das führte zu einer tiefen Erschütterung und zu einem Ver­ trauensverlust. Aber diese Erschütterung hat dann auch Verkrustungen in der Kirche auf­ gebrochen.

interview: susanne huber

Alois Glück war von September 2009 bis Novem­ber 2015 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in Hörzing in Ober­ bayern. Bereits mit 17 Jahren übernahm er den Hof seiner Eltern. Seine politische Laufbahn für die CSU im Bayerischen Landtag begann 1970; fünf Jahre war er dessen Präsident. zDk/gronau

Welche Reformen müssten Ihrer Meinung nach in der katholischen Kirche angegangen werden?

Alois Glück: Es geht natürlich nicht nur um eine Strukturfrage. Das Grundproblem ist, wie können wir Menschen von heute ohne religiöse Prägung die Botschaft des Evan­ geliums ver­ ständlich und zugänglich ma­


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

26. November 2015

Alois Glück, ehemaliger Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. kna

chen; wie können wir ihnen vermitteln, dass die ­Werte, die uns als Christen wichtig sind, nicht bedeutend sind um der Christen oder um der Kirche willen, sondern weil wir über­ zeugt sind, dass diese Werte für ein gelingen­ des Zusammenleben wichtig sind. Das ist das große Thema unserer Zeit. Mir geht es gar nicht so sehr um Einzelthemen – die sind in den verschiedenen Lebenswelten ganz unter­ schiedlich. Aber der Prozess der zahlenmäßig schrumpfenden Kirche wird weitergehen. Gibt es Rezepte?

Alois Glück: Da gibt es keine Rezepte. Da hilft auch keine vordergründige Moderni­ sierung. Das sind Lernprozesse, auf die muss man sich einlassen. Die große Herausforde­ rung ist, dass wir kompetent argumentieren ­müssen. Da braucht es dauerhaftes Engage­ ment, neue Wege und einen langen Atem. Grund­voraussetzung ist, dass das Kirchen­ verständnis in Richtung hörende und die­ nende K ­ irche geht und nicht in Richtung eines mehr oder minder offenen Machtan­ spruchs gegenüber Menschen oder in der ­Gesellschaft. Es geht nicht darum, die Leute zu belehren in einer weiterhin unverständ­ lichen Sprache. Papst Franziskus ist ja des­ wegen für die Menschen so faszinierend, weil er eine total verständliche Sprache hat, weil Person und Botschaft übereinstimmen. Ein interessantes Beispiel dafür ist, dass seine Enzyklika „Laudato si‘“ außerhalb der Kir­ che mehr Resonanz findet als innerhalb unserer Kirche. Das Besondere an ihm ist diese glaubwürdige Zuwendung an den Menschen.

Was sagen Sie zum Ausgang der Familiensynode? Sind Sie von den Ergebnissen enttäuscht?

Flüchtlingsstrom – werden zunehmend insta­ biler, konfliktträchtiger und die Weltbevöl­ kerung wird immer mehr eine Schicksalsge­ meinschaft. Wir, sowohl in Deutschland als auch in Österreich, die wir in dem Zusam­ menhang bislang vor allen Dingen export­ orientiert gedacht haben, unseren Nutzen daraus gezogen haben, werden immer en­ ger verflochten mit den Krisen in der Welt, die uns jetzt auch mehr betreffen. Und dar­ aus gibt es keine Flucht. Auch Abschottungs­

Alois Glück: Nein, ich bin nicht enttäuscht. Ich glaube das Wichtigste für den weiteren Weg der Kirche ist, dass mit dieser Synode erstmals in Rom die ganze Bandbreite der Le­ benswirklichkeiten in den verschiedenen Re­ gionen dieser Welt zur Sprache kam, offen geredet und ein in dieser Situation doch kon­ struktives Miteinander gefunden wurde. Mit dem Pontifikat von Papst Franziskus ist eine neue innere Leben­ digkeit verbunden „Das Kirchenverständnis soll in Richtung hörende und dienende im Vertrauen darauf, Kirche gehen und nicht in Richtung eines Machtanspruchs gegen­dass der Geist Gottes über Menschen oder in der Gesellschaft.“ der Kirche schon den Weg weisen wird. In der Vergangenheit wurde strategien würden uns davor nicht schützen. vor Bischofssynoden gesagt, worüber man Es geht jetzt darum, ob wir diesen Wandel so nicht reden darf. Nun herrscht ein Klima der engagiert und konstruktiv wie möglich ge­ Offenheit. Dieses Raumgeben für angstfreie stalten oder wollen wir nur abwehren und Kommunikation in der Debatte, auch in der Aus­ erleiden und verlieren damit auch noch alle einandersetzung, das kann ich nur bewundern. Gestaltungskraft. Fluchtursachen sind vielfäl­ Es sind Wege geöffnet worden – zum Beispiel tig, dementsprechend vielfältig müssen die beim Thema wiederverheiratete Geschiedene Ansätze sein. Natürlich brauchen wir Steue­ –, die sich wahrscheinlich erst konkretisieren, rungsinstrumente, natürlich sind schwierige wenn Papst Franziskus seine Schlussfolgerun­ und schmerzliche Entscheidungen über Priori­ gen aus den Ergebnissen der Synode zieht. täten zu fällen, wem wir hier helfen können und wem wir nicht helfen können und letzt­ lich wieder aus unserem Land verabschieden Das Thema Flüchtlinge ist in aller Munde und eine große Herausforderung. Wie kann man Ihrer müssen. Wir brauchen in einer so unübersicht­ lichen Zeit Orientierungen und wir müssen uns Meinung nach dieser Krise entgegenwirken? Alois Glück: Nach meiner Einschätzung ist fragen, was unsere Maßstäbe sind. Ich denke eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen hier ist das alles Entscheidende unser christli­ zu erkennen, dass wir in einer neuen E ­ tappe ches Menschenbild – dass jeder Mensch diesel­ der Globalisierung und der Internationali­ be Würde und Anspruch auf Respekt hat. Das sierung unseres Lebens sind. Die vielen Kri­ ist jetzt eine wichtige Bringschuld der Christen sen in der Welt – der Ausdruck dafür ist ja der und unserer Kirchen in diesen Debatten.


12 Panorama stenogramm n IS-Terror und Flüchtlinge. Vor einer kurzschlüssigen Verknüpfung der Terror-Anschläge von Paris mit der Flüchtlingskrise und einer damit einhergehenden Instrumentalisierung des Terrors hat der Theologe und Politik-Philosoph Jürgen Mane-

Der Theologe und Philosoph Jürgen Manemann warnt vor einer Verknüpfung des IS-Terrors mit der Flüchtlingskrise. bistum hildesheim

mann gewarnt. „Unsere Reaktion auf die Anschläge darf nicht in einer ‚Kriegsrhetorik‘ bestehen und darin, die Flüchtlingspolitik rigider zu gestalten“, so Manemann in einem „Kathpress“Interview – denn letztlich ­würden die IS-Jihadisten genau dies bezwecken. „Fiesta Romero“. Die ­Träger und Freunde des größten entwicklungspolitischen Preises ­Österreichs, des Romero-­Preises, feierten am 20. November in Wien mit einer „Fiesta Romero“ den 35. Jahrestag seiner Initiierung durch die damaligen Verantwortlichen der Katholischen Männerbewegung (KMB) und des Hilfswerks „Bruder in Not“ (heute „Sei so frei“).

26. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Katholische Familienverband Österreichs begrüßt Details zur Bildungsreform

Lob und Kritik zur Bildungsreform Der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) hat eine differenzierte Einschätzung der am Dienstag vergangener Woche von der Regierung vorgestellten Bildungsreform abgegeben. Lob gibt es für den „Bildungskompass“ und das sorgsame Vorgehen bei der Gesamtschule und dem zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr. Kritisch bewertet der KFÖ den Fokus der Reform, der „weniger als erwartet auf dem Kind und der Pädagogik“ liege und das Papier somit mehr zu einer „Verwaltungsreform“ statt zur echten Bildungsreform mache, so die Einschätzung der KFÖ-Vizepräsidentin Astrid Ebenberger in einer Aussendung. „Bildungskompass“. Ausdrücklich begrüßt wird vom KFÖ der „Bildungskompass“ und mit ihm die darin verankerte Erhebung des individuellen Förderbedarfs der Kinder be-

Von KFÖ-Vizepräsidentin Astrid Ebenberger kommt sowohl Lob als auch Kritik zur Bildungsreform. KFÖ

„Fakten helfen“ geht in die Verlängerung. ­Die Bürgerinitiative für die Einführung einer anonymisierten Abtreibungs­ statistik, „Fakten helfen“, geht in die Verlängerung und kann weiter unterschrieben w ­ erden, gab „Aktion Leben“ als I­ nitiato­rin bekannt. Bisher h ­ ätten über 50.000 Menschen die P ­ etition unterstützt, womit „Fakten ­helfen“ schon jetzt die „erfolgreichste parlamentarische ­Bürgerinitiative der vergangenen ­Jahre“ sei.

Helmut Krätzl, emeritierter Wiener Weihbischof, wurde mit dem Kardinal-KönigPreis ausgezeichnet.

u www.aktionleben.at

Franz Josef Rupprecht/Archiv

reits ab dem Alter von 3,5 Jahren. Auswirkungen hat der „Bildungskompass“ auch auf das verpflichtende zweite Kindergartenjahr: Bringt er keinen zusätzlichen Förderbedarf zu Tage, gibt es eine Abmeldungs-Möglichkeit. Die Wahlfreiheit bleibe somit erhalten, gleichzeitig werde sichergestellt, dass kein Kind zurückbleibt, lobt Ebenberger. Zu begrüßen ist für die Bildungsexpertin auch der „sanfte und harmonische Übergang vom Kindergarten in die Volksschule, der jetzt eine gesetzliche Basis bekommen wird“. Modell braucht Zeit. Positiv bewertet der KFÖ auch die Regelung die Gesamtschule betreffend. Das Modell einer gemeinsamen Schule brauche Zeit, sich qualitätsvoll und wissenschaftlich begleitet zu entwickeln. Die Vorgabe, nur 15 Prozent der Schüler eines Bundeslands dürften am Modell Gesamtschule teilnehmen, erhalte die vielen Menschen sehr wichtige Differenzierung und Vielfalt des Schulsystems. „Wichtig ist, dass die vorgesehene Zehnjahresfrist für die Modellregionen bis 2025 eingehalten wird und dass das jetzt präsentierte Reformpapier Verbindlichkeiten in alle Richtungen hat und behält“, so der dringende Wunsch der Bildungsexpertin. Mit Nachdruck verweist Ebenberger auch auf den Punkt „Kostenneutralität“: Es dürfe keine Umschichtungen von anderen Projekten wie etwa der Neuen Mittelschule erfolgen. Generell müssten für den Bereich Bildung zusätz­ liche Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Kardinal-König-Preis an Weihbischof Krätzl

Aufstockung der EZAMittel gefordert

Der Wiener emeritierte Weihbischof Helmut Krätzl ist am Donnerstagabend in Wien mit dem Kardinal-König-Preis ausgezeichnet worden. 50 Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) zeichne die Kardinal-König-Stiftung mit Helmut Krätzl einen „unermüdlichen Zeugen des Konzils“ aus, der ein „leidenschaft­ lichen Verfechter“ einer Kirche sei, „die sich um die konsequente Umsetzung der epochalen Weichenstellungen des Konzils in den Alltag bemüht“, wie Bischof Egon Kapellari betonte. Als Präsident der Stiftung überreichte der emeritierte Grazer Bischof die Auszeichnung an Krätzl.

Im Hinblick auf die Budgetdebatte kürzlich im Parlament mit Entscheidungen über Hilfsgelder für Krisenregionen hat die Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz (KOO) für internationale Entwicklung und Mission einen Appell an die Bundesregierung gerichtet: Mit dem angekündigten Systemwechsel, der die Ursachen der Flüchtlingskrise berücksichtigt, müsse nun endlich Ernst gemacht werden. Konkret forderte die KOO eine Aufstockung der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Kritik übt die KOO auch an den Kürzungen im Bereich langfristiger EZA-Projekte der Austrian Development Agency (ADA).


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

26. November 2015

Weltklimagipfel. Das ökumenische und interreligiöse Rahmenprogramm in Paris ist aufgrund der jüngsten Terrorakte eine Zitterpartie.

kna

Kirche will gerechtes Klima-Abkommen Ein „gerechtes und verbindliches Klima­ schutzabkommen“: Mit diesem Anliegen haben sich zahlreiche Kirchenvertreter in den vergangenen Tagen eindringlich an die Staatschefs gewandt, die von 30. November bis 11. Dezember in Paris einen neuen Ver­ trag über die Reduzierung der klimaschäd­ lichen Treibhausgase verhandeln wollen. Parallel dazu will die Kirche auch zu einem sozial- und umweltverträglichen L ­ ebensstil beitragen, wie zahlreiche Selbstverpflich­

tungen zeigen. Rückendeckung dafür gibt es von Papst Franziskus, der in seiner jüngsten Enzyklika „Laudato si‘“ das Umweltthema zur „Chefsache“ erklärt hat. Wie ernst und weltumspannend der Aufruf ist, zeigte nur Tage zuvor der historisch erste g­ emeinsame Appell der Vorsitzenden aller kontinentalen Bischofskonferenzen. Die Kardinäle spra­ chen sich darin für eine strikte Begrenzung der Erderwärmung und die Festschreibung der Umstellung auf eine CO2-neutrale Wirt­

Missbrauch: KirchenNetzwerk im Aufbau

Christentum weltweit meistverfolgte Religion

Europaweit gibt es große Unter­ schiede bei der kirchlichen Vor­beu­ gung gegen sexuellen Miss­ brauch. Das hat die erste euro­ päische Konferenz kirchlicher Präventionsbeauftragter mit Teil­ nehmern aus 14 Ländern ergeben, die vergangene Woche in Luxem­ burg und Trier stattfand. Die Konferenz „Eine Krise – verschie­ dene Antworten“ fand auf Ein­ ladung der „Luxemburg School for Religion and Society“ (LSRS) und der Diözese Trier statt. Der Luxemburger Theologe Jean Eh­ ret – er ist auch Direktor der LSRS – kündigte an, dass in den kom­ menden Monaten ein europa­ weites Netzwerk von Experten aufgebaut werden soll.

Kurienkardinal Kurt Koch sieht im Christentum die am ­stärksten verfolgte Religion weltweit. In rund 25 Ländern seien Christen an Leib und Leben bedroht. Es sei ein „seltsames Phänomen“, dass dies in den Medien so gut wie nicht vorkomme, sagte der Schweizer Kardinal beim Inter­ nationalen Ökumenischen Kon­ gress „Christenverfolgung heute“ in Schwäbisch-Gmünd (BadenWürttemberg). In keinem Jahr­ hundert habe es so viele Märtyrer gegeben wie im 20. Jahrhundert. Auch heute werde die Kirche wieder zur „Kirche der Märtyrer“. Als ein Beispiel nannte Koch die „satanische Terrororganisation ‚Islamischer Staat‘“ (IS).

schaft bis 2050 aus. Auf fossile Brennstoffe sollte künftig völlig verzichtet und „klima­ kompatible Lebensstile“ entwickelt werden, hieß es in dem vom Erzbischof von Mum­ bai, Oswald Gracias, präsentierten Doku­ ment. Auf Europa-Ebene unterstrich der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Reinhard Marx, das An­ liegen. Die Abhaltung gewisser Veranstal­ tungen in Paris ist aufgrund der jüngsten Terrorakte noch ungewiss.

weltkirche Familiensynode. Der Abschlussbericht der Weltbi­ schofssynode zu Ehe und Familie im Vatikan liegt jetzt auch in einer vollständigen deutschen Arbeitsübersetzung vor. Ab sofort kann das Dokument inklusive der Abstimmungser­ gebnisse auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz unter www.dbk.de abgerufen werden. Nach drei Wochen der Beratung hatten die 265 stimmberechtigten Synoden­ teilnehmer aus aller Welt jeden der insgesamt 94 ­Abschnitte des Textes mit einer Mehrheit von mindestens zwei Drit­ teln verabschiedet und an Papst Franziskus übergeben. n Das Bekenntnis von Papst Franziskus zu einer „Aufwertung der Frauen in der katholischen Kirche macht sich auch im Vatikan bemerkbar“, sagte die Radio-VatikanRedakteurin Gudrun Sailer kürzlich in Wien. Derzeit sind 750 Frauen im Vatikan beschäftigt. gudrun sailer


14 Zu Gast

26. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Etty, von Bettina Buchholz im Linzer Musiktheater gespielt. johannes neuhauser

In der grausamsten Realität ist Platz für schöne Träume, schreibt die verfolgte Jüdin Etty Hillesum und preist Gottes Schöpfung

„Ach lieber Gott, es gibt so vieles“ Zunehmend eng wurde der Lebensraum der Jüdin Etty Hillesum in den Jahren 1941 bis 1943. Wenn nun im Linzer Musiktheater in der Black Box ihr Tagebuch szenisch gelesen wird, ist der karge Ort der Aufführung Symbol und Widerspruch zugleich: Symbol der Lebensenge; Widerspruch wegen Hillesums Liebes-, Glaubens- und Denkweite. Ernst Gansinger

Man sitzt an Tischen, hat sich vielleicht an der Bar noch ein Bier geholt und vergisst es dann zu trinken. Bettina Buchholz, Georg Bonn und Erich Langwiesner führen die Thea­terbesucher/innen lesend in eine bewegende Denkweite, die im Tagebuch der Etty Hillesum den Bogen zwischen Himmel und Erde spannt. Als Amsterdamer Jüdin verfolgt, immer näher der eigenen Katastrophe – Ermordung im KZ – zugetrieben, schreibt sie sich im Tagebuch in eine tiefe Gottes- und Menschenliebe, in eine mitreißende spirituelle und auch erotische Leidenschaftlichkeit. Größe und Tiefe. „Ach lieber Gott, es gibt so vieles“, formuliert Etty verzweifelt im Tagebuch. Dem vielen gibt sie Raum. Der Angst, der Hoffnung, der Liebe, der Sehnsucht, der Trauer. Und immer mehr Gott. Etty Hillesum vertraut ihre tiefe Zerrissenheit dem Tagebuch an. Sie lässt teilhaben daran, wie sie diese Zer-

rissenheit immer mehr zurückdrängt. In den Eigen-Dialogen nennt sie sich gerne „Mädchen“ (1941 ist sie 27 Jahre alt), das sie immer intensiver aus der eigenen Niedergeschlagenheit in ein menschliches und göttliches Naheverhältnis bringt. – Sie erreicht eine Größe und Tiefe, die angesichts der Grausamkeiten und der Vernichtungs-Raserei der Nazis unfassbar erscheint. Es sind fast ausschließlich Worte, die auf der Bühne „aufgeführt“ werden, und doch entsteht ein Raum voll Leben, der sich über den Raum des Todes erhebt. Brunnen. Die Bühnen-Lesung greift in einer fesselnden und befreienden Dichte Passagen aus den Tagebüchern auf. „Du darfst nicht in den Dingen untergehen“, formuliert sie im Sommer 1941. Wenig später schreibt sie ins Tagebuch: „In mir gibt es einen ganz tiefen Brunnen. Und darin ist Gott. Manchmal ist er für mich erreichbar. Aber oft liegen Steine und Geröll auf dem Brunnen und dann ist Gott begraben.“ Sie gräbt ihn aus. Wer sich ihren Texten aussetzt, darf auch ein bisschen den eigenen Brunnen freilegen. In ihrer spirituellen Weite schreibt sie einmal: „Der Terror wächst mit jedem Tag. Ich ziehe das Gebet wie eine dunkle, schützende Wand um mich hoch, ziehe mich in das Gebet zurück wie in eine Klosterzelle, und trete dann wieder hinaus.“ Hinaus auch zu den Menschen, die ihre Texte an sich heranlassen.

Etty Hillesum Etty Hillesum wurde am 15. Jänner 1914 in Middelburg, Holland, geboren. Der Vater war Schuldirektor, Bruder Mischa Pia­nist, Bruder Jaap Arzt. – Etty studierte Slawistik und Psychologie, war Lehrerin. 1941 ­lernte sie den Chiropsychologen Julius Spier kennen, er wurde ihr spiritueller Lehrer und Geliebter, über den und über das (oft trotzige) Verhältnis zu ihm sie viel im Tagebuch schreibt. Sie wurde am 30. November 1943, wie die gesamte Familie, im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. XX ETTY. Erotik, Spiritualität und intellektuelle Leidenschaft, szenische Lesung mit Bettina Buchholz, Georg Bonn und Erich Langwiesner in der Bühnenfassung und Inszenierung von Johannes Neuhauser, Musiktheater Linz, BlackBox Lounge. Fr., 4. Dezember, 20 Uhr; So., 17. Jänner 2016, 17 Uhr. Karten (€ 18,–): Tel. 0800/218 000 bzw. landestheater-linz.at XX Buch: Das denkende Herz, rororo, ISBN 978-3-499-15575-8


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

26. November 2015

Erster Adventsonntag

Was Gott durch den Adventkranz sagt I

U

n vielen Gegenden Österreichs ist es üblich, am 1. Adventsonntag den Adventkranz in den Gottesdienst mitzubringen und dort segnen zu lassen. Das ist ein schöner Brauch. Aber es ist unsere Aufgabe, so einen Brauch immer neu zu deuten. Gegenstände zu segnen hat nichts mit Magie zu tun. Der Segen hat einen zweifachen Sinn. Zum einen erinnert uns der gesegnete Adventkranz, dass Gottes Segen in der Adventzeit mit uns geht, dass Gottes Segen uns immer und überall einhüllt wie ein wärmender Mantel. Zum andern deutet der Segen die Gegenstände, die wir segnen.

nd die vier Kerzen haben ihre eigene Bedeutung. Die erste Kerze ist die Verheißung, dass wir mit uns selbst eins werden, dass wir unsere innere Zerrissenheit überwinden. Wir werden eins mit uns, indem wir das Licht Christi in unser inneres Chaos eindringen lassen. Die zweite Kerze erinnert uns daran, dass die Gegensätzlichkeit zwischen uns, zwischen Mann und Frau, zwischen Jung und Alt, durch das Licht Christi zu einem Miteinander wird. Die zwei Kerzen brennen heller als die eine allein. Wenn alles Gegensätzliche in uns und in unserer Familie vom Licht Christi erleuchtet wird, wird unser Miteinander heller und wärmer.

D

er Segen drückt aus, was Gott uns durch den Adventkranz sagen möchte. Er möchte uns sagen, dass unser Leben gelingt. Der Kranz ist ein Siegeskranz. Der Adventkranz drückt die Hoffnung aus, dass Gott alles Zerbrochene und Brüchige in uns zusammenfügt, dass er aus allem Scheitern ein neues Gelingen zu formen vermag und dass Gott die Gemeinschaft unserer Familie, die vielleicht auseinanderstrebt, wieder zusammenfügt und sie miteinander verbindet. Der Adventkranz ist wie ein Haussegen, der unser Haus mit Gottes Segen erfüllt. Er zeigt uns, dass wir in gesegneten Räumen leben, dass nicht nur unsere Konflikte dieses Haus erfüllen, sondern Gottes Segen, der all diese Konflikte zu wandeln vermag.

D

ie dritte Kerze verweist uns auf die drei Bereiche unseres Menschseins, auf unseren Leib, die Seele und den Geist. Alles will vom Licht Christi erhellt werden. Und die vierte Kerze steht für das Irdische, für das Alltägliche. Adventzeit ist die Verheißung, dass unser alltägliches Leben, unser Arbeiten und unser Miteinander, unser Essen und Trinken, unsere Sorgen und unsere Nöte, vom Licht Christi erleuchtet wird. Dann wird alles in uns neu. Dann wird das ganze Haus vom Licht Christi erfüllt. Dann wird der Segen Gottes alles in uns und in unserem Haus erfüllen und verwandeln.

ADVENT mit P. Anselm Grün

„Wenn alles Gegensätzliche in uns und in unserer Familie vom Licht Christi

P. Anselm Grün OSB ist Benediktiner

erleuchtet wird, wird unser Miteinander

im Kloster Münsterschwarzach

Teil 1 von 5

Fotolia_ Swetlana Wall

heller und wärmer.“


Sonntag 1. Adventsonntag – Lesejahr C, 29. November 2015

Wie ein „roter Faden“ Möge Gott sich durch Dein ganzes Leben ziehen, wie ein roter Faden, und möge sie einen warmen Pullover aus Deinem Lebensfaden stricken, der frierende Menschen wärmt und ihnen durch die kalten Zeiten des Lebens hilft.

Evangelium

1. Lesung

Lukas 21,25–28.34–36

Jeremia 33,14–16

Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. [...] Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn –, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden. Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Gott ist unsere Gerechtigkeit.

2. Lesung 1 Thessalonicher 3,12 – 4,2 Euch aber lasse der Herr wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben, damit euer Herz gefestigt wird und ihr ohne Tadel seid, geheiligt vor Gott, unserem Vater, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Heiligen kommt. Im Übrigen bitten und ermahnen wir euch im Namen Jesu, des Herrn: Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben müsst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so; werdet darin noch vollkommener! Ihr wisst ja, welche Ermahnungen wir euch im Auftrag Jesu, des Herrn, gegeben haben.


Wort zum Sonntag

Wir brauchen: Ein Herz, gefestigt in Gott Die Welt gerät aus den Fugen: blindwütiger ­Terror, eben erst in Paris; Kriege im Nahen Os­ ten und in Afrika, die uns jetzt direkt mit der Flüchtlingsbewegung betreffen; eine ­mögliche Klimakatastrophe – noch manches könnte ­aufgelistet werden, um unsere Zeitsituation zu beschreiben. Was viele Menschen noch mehr verunsichert, ist die Tatsache, dass niemand Rat weiß in dieser Lage. – Gesellschaft und ­Politik reagieren offenkundig orientierungslos. Zwar werden für die Gestaltung der Zukunft die „Werte“ beschworen, allen voran die „europäi­ sche Freiheit“, doch kaum jemand kann diese Werte näher beschreiben oder gar begründen. Das neue Kirchenjahr beginnt ungewohnt: Wir sind vom Evangelisten Lukas ­aufgefordert, einen Vorblick auf die Wiederkunft Christi zu machen! Damit lehrt uns das Evangelium, Weihnachten, die erste Ankunft ­Christi, und das Weltgericht, seine zweite Ankunft, inein­ anderzusehen. So kann uns dieses Evangelium eine neue, eine größere Sichtweise vermitteln. Wir sind hineingestellt in eine ­Zwischenzeit, und die Wahl des Zieles unseres Lebens ist ­wesentlich. Gerade bei meinen Schülern, jungen Menschen mit ganz unterschiedlichen Zugängen und Stufen der Gläubigkeit, kann ich immer wieder entdecken, wie wichtig für sie diese christlichen Orientierungspunkte sind: Ich bin von Gott gewollt und ganz persönlich geliebt, ich habe hier in d ­ ieser Welt einen Auf­ trag, ja eine (göttliche) ­Berufung und die Ge­ meinschaft mit dem Absoluten wird meine (ewige) Zukunft sein. Beginnen wir also dieses neue Jahr mit Klarheit über unsere Zeit, aber mehr noch mit Hoffnung auf die Präsenz Gottes, der uns sein Mit-Sein bis zum Ende der Welt zugesagt hat!

Zu dir erhebe ich meine Seele

Zum Weiterdenken

Mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich nicht scheitern,

Habe ich mich für Christus und sein Lebenspro­ gramm schon genügend entschieden? Bekenne ich mich zu Christus und verkünde ich so die frohe Botschaft Gottes für alle Menschen? Verwirkliche ich das Lebensprogramm Jesu, in­ dem ich mich konkret für Menschen engagiere?

lass meine Feinde nicht triumphieren! Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden; zuschanden wird, wer dir schnöde die Treue bricht. Zeige mir, Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade!

P. Achim Bayer

Führe mich in deiner Treue und lehre mich;

Rektor des Kalasantiner-Kollegiums

denn du bist der Gott meines Heiles.

St. Martin, Religionslehrer am

Auf dich hoffe ich allezeit.

im Team der Dompfarre Eisenstadt.

Bundesgymnasium und Pfarrvikar Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm, aus Psalm 25

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18 Bewusst leben

26. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Du warst es! Fremdbeschuldigung führt in letzter Konsequenz zu Unfreiheit, Selbstmitleid macht viele Menschen bitter. Raphael M. Bonelli erzählt in seinem Buch über Fälle aus der Praxis und gibt Tipps, wie man mit der eigenen Schuld besser umgehen lernt. fotolia.com

Warum es Menschen so schwerfällt, ihre Schuld zuzugeben

Du bist schuld! Schlechtes Wetter, kaputte Uhr, kein Netz am Handy oder der unverlässliche Nachbar. – An Gründen, warum man selber nie Schuld hat, mangelt es nicht. Neurowissenschaftler Raphael M. Bonelli weiß, warum der Mensch so häufig mit Schuldzuweisung und -verdrängung reagiert. brigitta Hasch

Warum fällt es Menschen generell so schwer zu sagen: „Ich bin schuld“ bzw. „Ich habe Schuld“?

DDr. Raphael M. Bonelli: Das Schuldgefühl ist an und für sich unangenehm. Wir hätten es lieber nicht und wollen es nach Möglichkeit wegschieben. Ähnlich wie der Schmerz hat es aber eine gute Funktion. Tut das Knie weh, lassen wir es behandeln und der Schmerz ist weg. Haben wir ein Schuldgefühl, sollten wir uns ebenso damit beschäftigen. Vielleicht gibt es einen Schaden, den man wieder gutmachen kann. Oder man bittet eine Person um Entschuldigung. Oft wäre die Sache damit erledigt und die Last wäre weg. Wenn es so einfach ist, warum zeigen wir dann so gerne mit dem Finger auf andere?

Bonelli: Das ist fast ein natürlicher Reflex. Man verdrängt es, sieht es selber bald nicht mehr und denkt, dass es auch die anderen vergessen. Nur – die Methode „Vogel Strauß“ klappt nur für einen selbst. Ich erinnere mich, als ich als junger Arzt in einem Krankenhaus zu arbeiten begann, warnten mich alle, dass eine Kollegin „lüge wie gedruckt“. ­Sie selbst war die Einzige, die von ihrem ­schlechten

Ruf nichts mitbekommen hat. Ich fand das extrem peinlich.

das Selber-Tun von Unrecht in einem ausgewogenen Verhältnis erlebt. Dann hat man kein Problem damit.

Kann man lernen, zu seiner Schuld zu stehen?

Bonelli: Natürlich. In einer gesunden Erziehung sollten Entschuldigungen sowohl der Kinder als auch der Eltern ganz normal sein. So lernen Kinder, die natürliche Tendenz des Wegschiebens zu überwinden. Es gibt auch Menschen, die gerne und bereitwillig jede Schuld auf sich nehmen. Was könnten deren Beweggründe sein?

Bonelli: Generell ist das schwer zu sagen. Aber es gibt Menschen, die jegliche Schuld immer bei sich suchen. Das kann fast pathologisch werden, also die Folge einer psychischen Erkrankung sein. In Ihrem Buch stellen Sie fest: Wenn man die Schuld von sich weist, kommt es häufig zu Fremdbeschuldigung und Selbstmitleid. Diese Gefühle führen wiederum dazu, dass man sich unfrei fühlt. Wie lautet Ihr Therapievorschlag?

Bonelli: Ich kann nur raten, die persönliche Schuld zu erkennen und selbst Verantwortung dafür zu übernehmen. Weist man die Schuld von sich, ist sie zwar von der Oberfläche verschwunden, aber sie bleibt im Unterbewusstsein. Dieses Unrechtsgefühl kann zu nagen beginnen und macht unfrei. Manchmal werden Menschen deshalb richtig aggressiv. Es kann aber auch dazu führen, sich selbst immer als Opfer der anderen zu sehen. Solche Opfergedanken können bei Menschen mit der Zeit zu Verbitterung führen. Die Normalität des menschlichen Lebens ist, dass man das Erleiden von Unrecht und

Sie behaupten auch, dass ständige Fremdbeschuldigung zu einer Beziehungsunfähigkeit führt. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass mehr Ehrlichkeit Beziehungen retten würde.

Bonelli: Aus meiner Praxis kann ich sagen, dass bei den meisten Partnerschaftskrisen der Blick darauf gerichtet ist, was der andere falsch macht. Dass man selber – zumindest teilweise – auch schuld sein könnte, wird gar nicht in Betracht gezogen. Das eigene Handeln wird nicht reflektiert. Am Ende steht oft eine Trennung. Würden die Partner ihre eigenen Fehler erkennen und zugeben, gäbe es viel weniger Scheidungen.

Univ.-Doz. DDr. Raphael M. Bonelli ist österreichischer Neurowissenschaftler an der Sigmund Freud Privat Universität Wien sowie Psychiater und systemischer Psychotherapeut in Privat eigener Praxis. Zum Thema „Schuld“ hat er ein Buch geschrieben und hält Vorträge dazu. XX Selber schuld! Ein Wegweiser aus seelischen Sackgassen, Pattloch-Verlag München, ISBN 978-3-629-13028-0, 19,99 Euro.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

26. November 2015

In vielen Kindergärten gehören verschiedene Religionen und Kulturen zum Alltag

Samiras Gott heißt Allah Die gesellschaftliche Vielfalt spiegelt sich auch in den Kindergärten wider. Für die Betreuer/innen bedeutet dies eine große Herausforderung, aber auch eine Chance. Voraussetzung dafür, dass ein Miteinander funktioniert, sind Information und Kommunikation mit den Eltern. brigitta hasch

Kinder nehmen Differenzen in der Gesell­ schaft schon sehr früh wahr. Sie sehen, wenn Feindschaft oder Ablehnung gegen klar de­ finierte Gruppen passieren, und sie über­ nehmen negative Bewertungen von den Er­ wachsenen. Zu diesen Schluss kam Helena Stockinger, Assistentin an der Katholischen Privatuniversität Linz, bei ihrer wissenschaft­ lichen Studie. Ihr Forschungsprojekt „Religiö­ se Vielfalt: Der Kindergarten als Raum der Anerkennung?“ untersuchte die Umgangs­ formen mit religiöser Vielfalt in einem Kin­ dergarten mit katholischer und einem mit islamischer Trägerschaft.*) Gemeinsam lernen. Ohne negative Vorbil­ der nehmen Kinder die Unterschiede zwar wahr, aber sie gehen gelassen damit um. Sie machen sich selbstständig Gedanken und stellen Fragen nach Kulturen, Religionen und Nationalitäten. Ganz entscheidend, so die Studienautorin, ist es, dass die Vielfalt the­ matisiert und nicht tabuisiert oder übergan­ gen wird. Geht man mit den Kindern achtsam und ohne Vorurteile an die Sache heran, entwi­ ckelt sich ein wechselseitiges Verstehen und Lernen. Voraussetzung dafür ist aber eine Vorab-Information an die Eltern. Wie ein Kin­ dergarten mit den verschiedenen Religionen und Kulturen umgeht, sollte schon beim Auf­ nahmegespräch klargestellt werden, meint auch Ulrike Stadlbauer, pädagogische Fach­ beraterin für kirchliche Kinderbetreuungs­ einrichtungen der Caritas in Oberösterreich. „Die Eltern müssen wissen, ob und wie reli­ giöse Feste gefeiert werden“, sagt sie, Trans­ parenz und Kommunikation sind ganz wich­ tig. Im besten Fall kann man Eltern bei den Vorbereitungen für ein Fest mit einbeziehen. Gemeinsame Werte. Es gibt katholische Feste, die man durchaus auf einer anderen Ebene so feiern kann, dass alle Kinder dar­ an teilhaben können, ohne dass der Sinn ver­ loren geht. Dazu müssen die Pädagog/innen aber die Biografien und Religionen ihrer Kin­ der kennen und die Eltern über den Ablauf informieren. Als gutes Beispiel nennt Stadl­

bauer das Martinsfest. Dass Martin ein katho­ lischer Heiliger ist, muss für Muslime kein Hinderungsgrund sein. Das Leben von St. Martin kann für alle vorbildlich sein, auch für Muslime, denn der Gedanke des Teilens spielt im Islam eine große Rolle. Gemeinsam feiern. Es gibt Kindergärten, in denen das Martinsfest in zwei Teilen ab­ läuft, einem gemeinsamen für alle Kinder.

Aufgetischt Zwei Suppeneinlagen, selbst zubereitet für eine heiße Rindoder Gemüsesuppe.

Lauchstrudel 30 dag Lauch und 1 große Zwiebel in feine Ringe schneiden. 1/2 Bund Petersilie fein schnei­ den. 4 dag Butter erhitzen, darin Lauch und Zwiebel hell rösten, Petersilie beigeben. Mit Salz und Pfeffer würzen, kalt stellen. Mit 1 Ei, 1 Eidotter und etwas Semmelbrösel zu einer streichfä­ higen Masse binden. Auf einen fertigen Strudelteig aufstreichen, einrollen und auf ein befettetes Backblech legen. Oberfläche mit etwas zerlassen­er Butter bestreichen und im Rohr etwa 30 Minuten backen. Portio­ nieren und in heißer Suppe ser­ vieren. XX Tipp: Optimal zum Einfrieren.

Marmorschöberl

Martinsfest des Kindergartens der Pfarre St. Franziskus in Linz. privat

Hier haben Laternen, Rollenspiele, Tanz und Lieder ihren Platz. Vorher oder nachher kann man mit den katholischen Kindern zusätz­ lich in die Kirche gehen. Für Andrea Winter und Christine Nesslböck vom Kindergarten der Pfarre Linz-St. Franziskus hat sich diese Form bewährt. „Bei uns feiern katholische, muslimische, serbisch-orthodoxe, evangeli­ sche und Kinder ohne Bekenntnis miteinan­ der. Das funktioniert aber nur, weil wir die El­ tern gut einbinden“, sagen sie. Dazu gehört, dass Einladungen zu Elternabenden oder Fes­ ten immer persönlich und mehrfach ausge­ sprochen werden. Zettel sind zu wenig. „Es gibt auch Kinder und Erwachsene, die nur zu­ hören, aber es sind die meisten dabei“, freuen sich die beiden Pädagoginnen. Auch bei Ge­ burtstagen oder anderen Festen gehen sie ak­ tiv auf die Eltern zu und besprechen alles. Aus Erfahrung wissen sie, dass sonst nur Angst und Unsicherheit entsteht. XX *) Mag. Helena Stockinger hat die Ergebnisse ihrer Studie bei einem Fachvortrag anlässlich der Interpädagogica in Linz am 13. November 2015 vorgestellt.

7 dag Butter wird flaumig abge­ trieben, dann rührt man die Dotter von 2 Eiern, Salz und nach und nach 4 Semmeln (vorher abgerindet, eingeweicht und passiert) unter. Abschließend den Schnee von 2 Eiklar unterheben. Nun wird die Masse geteilt, zu einer Hälfte kommt 3 dag geschabte Leber hinzu. Die helle und die dunkle Masse werden abwechselnd in eine be­ fettete und bemehlte Schöberl­ form gefüllt (oder man spritzt sie auf das Blech) und gebacken. Ausgekühlt in heißer Rindsuppe servieren. XX Dorfer Kochbuch, Kochbuch der Mütterrunde Dorf an der Pram. Erhältlich beim Gemeindeamt Dorf an der Pram oder bei den Mitgliedern des MütterrundeTeams. 12,50 Euro.


DA GEH ICH HIN

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 26. November 2015

BLUATSCHINK

Adventkalender selbst gemacht Am 1. Dezember darfst du schon das erste Türchen am Adventkalender öffnen. Mit Klopapierrollen kannst du dir aber ganz leicht selbst einen basteln.

 Kinderkonzert in Pabneukirchen am Mi., 2. Dezember, 15 Uhr mit dem Liedermacher Toni Knittel alias „Bluatschink“ im Pfarrzentrum.

 Ein Brillenträger kommt ins Musikgeschäft. Er sagt zur Verkäuferin: „Ich nehme die Trompete und die Ziehharmonika dort drüben.“ Sagt die Verkäuferin: „Den Feuerlöscher können Sie mitnehmen, aber die Heizung bleibt hier!“  Sagt die kleine Anna im Geschäft: „Geben Sie mir bitte ein Kilo Milch!“ „Milch wird nicht gewogen, sondern gemessen“, sagt der Verkäufer. „Gut, dann geben Sie mir bitte einen Meter Milch!“

KIKI-KONTAKT

 Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

Wie Schneewittchen ohne Zwerge Weißt du, wie es ist, jemanden zu vermissen? Einen Freund, den Papa oder die Oma? In dem Buch „Tage ohne dich“ hat Linda Wolfsgruber dieses Gefühl in Bildern dargestellt. Da gibt es das Haus ohne Schnecke und der Mond steht ohne glitzernde

BALDUIN BAUM

 Zwei Sandkörner in der Wüste. Sagt das eine zum anderen: „Du, ich glaube, wir werden verfolgt!“

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LACH MIT PIEPMATZ

Nimm 24 Klopapierrollen und beklebe die Öffnung, auf der die Zahlen zu sehen sein werden, mit Seidenpapier. Du kannst ein paar Rollen auch kürzen. Dann verzierst du die Rollen mit selbst bemaltem Papier oder mit Buntpapier. Anschließend werden die Rollen mit Klebstoff aneinandergeklebt. Die Rollen können so angeordnet werden, dass sie zum Beispiel ein Quadrat, eine Wolke oder einen Tannenbaum ergeben. Auf einem Zeichenpapier malst du nun die Zahlen 1 bis 24 auf, schneidest sie rund aus und klebst sie vorsichtig auf die mit Seidenpapier verschlossene Öffnung. Zum Abschluss kannst du um alle Rollen ein Geschenkband binden und sie an der Wand aufhängen. Rollen befüllen. Jetzt kommt der Teil, bei dem du nicht dabei sein solltest: Die Rollen können nun über die rückseitige Öffnung mit kleinen Geschenken gefüllt werden. Und ab dem 1. Dezember reißt du das Seidenpapier vorsichtig auf und lässt dich überraschen!

Sterne am Himmel. Schneewittchen sucht ihre Zwerge und ein Mädchen liegt ohne Decke in der kühlen Nacht auf dem Bett. Auf den in gedämpften Farben gehaltenen Bildern fehlt immer etwas. Doch das letzte lässt hoffen: Im orange leuchtenden Garten steht ein gedeckter Tisch mit einer großen Torte. Für ein baldiges Wiedersehen.

 Tage ohne dich, Linda Wolfsgruber, Tyrolia 2015, 12,95 Euro.


26. November 2015 fotolia stockpics

Bildung ist der Schlüssel zur Integration. Österreich verweigert aber über 15-jährigen Flüchtlingen die Schulbildung.

Schule öffnet ihre Türen und Herzen für jugendliche Flüchtlinge Das Petrinum hat sechs jugendliche Flüchtlinge in den sechsten Klassen als Gastschüler aufgenommen. Die Schule schließt gemeinsam mit weiteren katholischen Privatgymnasien eine große Lücke, die im (ober-) österreichischen Bildungssystem klafft. Paul Stütz

Ayoub hat einen Traum. Eines Tages möchte der 16-Jährige Arzt werden. Ayoub, der aus dem Iran geflohen ist und mit anderen Asylwerbern in einer JugendWG in Linz lebt, macht sich nicht unbegründet Hoffnungen. Seit Oktober darf der Teenager, dessen Lieblingsfach Mathematik ist, die Schule besuchen. Er ist einer von sechs unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die das katholische Privatgymnasium aufgenommen hat. Anfangs waren die Burschen nur einen Tag pro Woche da, doch schnell wurde klar, dass das zu wenig ist. Jetzt drücken sie von Montag bis Freitag die Schulbank. Jeweils zwei Flüchtlinge sind auf die drei sechsten Klassen aufgeteilt. Sie nehmen an den regulären Stunden teil, bekommen einen speziellen Deutsch-Förderunterricht. „Es ist toll zu sehen, wie motiviert die Burschen sind“, freut sich Beatrix Kumar, die den Flüchtlingsunterricht am Petrinum koordiniert. Keine Extra-Ressourcen. Die Integration der Flüchtlinge soll am Petrinum eine Erfolgsgeschichte werden. Dafür engagieren sich einige Lehrer/innen des

Petrinums im Prinzip ehrenamtlich. Denn zusätzliche finanzielle oder personelle Ressourcen für die Aufnahme von Flüchtlingen gibt es nicht. Kein Recht auf Schule. Das liegt im österreichischen Bildungssystem begründet: Wer in Österreich zuwandert und mit 15 Jahren noch keinen Pflichtschulabschluss in der Tasche hat, darf nicht mehr in die Schule gehen. So legt der Landesschulrat Oberösterreich auf Anfrage der KirchenZeitung die rechtliche Lage besonders streng aus: „Flüchtlinge als außerordentliche Schüler sind verboten“, betont Karl Steinparz, Pressesprecher des Landesschulrates Oberösterreich. Es sind rechtliche Hürden, von denen sich das Petrinum offenbar nicht abschrecken ließ. „Wir nennen unsere Flüchtlinge Gastschüler, damit niemand was sagen kann“, erklärt Beatrix Kumar. Das Linzer Gymnasium war die erste Schule, die Mitte Oktober sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus einer Caritas-Einrichtung in der Linzer Innenstadt aufgenommen hat. Die übrigen zwölf jungen Asylwerber fanden in der katholischen Privatschule Aloisianum und in der Kreuzschwesternschule in Linz sowie im Stifts­ gymnasium Wilhering einen Platz. Hilfe hautnah. „Wir haben am Petrinum immer wieder Solidaritätsprojekte, aber beim Thema Flüchtlinge ist das etwas ganz Hautnahes“, meint Beatrix Kumar, die Religion und Englisch unterrichtet. Naheliegend ist, dass Flucht ein Jahresschwer-

Haben Freundschaft geschlossen: Ayoub, 16 Jahre und Asylwerber aus dem Iran, und sein Banknachbar Paul (von links). KIZ/PS

punkt an dem Linzer Gymnasium ist. Kumar: „Die Schule hat nicht nur den Auftrag, Wissen zu vermitteln, sondern auch zur Herzensbildung beizutragen.“ Unter den Kolleg/innen und unter den Schüler/innen sei die Bereitschaft jedenfalls sehr groß zu helfen, erzählt sie. Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich für ihre neuen Klassenkollegen verantwortlich. Sie begleiten die jungen Flüchtlinge, wenn diese in der neuen Schule einen Klassenraum suchen. Oder sie engagieren sich bei einem gemeinsamen Ausflug in den Zoo oder ins Kino. Teilweise sind auch schon Freundschaften enstanden. Die Banknachbarn Ayoub und Paul haben sich zum Beispiel auf Anhieb gut verstanden: „Wir sind wie Brüder“, sind sich die beiden einig. Gibt es sprachliche Missverständnisse zückt Paul sein Smartphone, ruft ein DeutschFarsi-Wörterbuch auf, und schon ist das Problem gelöst. Paul ist begeistert, wie freundlich und aufgeschlossen die neuen Mitschüler sind. Und ihre Lehrererin Beatrix Kumar betont: „Wir Erwachsene können uns vom unkomplizierten Umgang der Jugendlichen untereinander einiges abschauen.“

Kommentar Verhinderte Integration Vorbildlich ist, was einige katholische Privatschulen in Oberösterreich derzeit machen. Sie nehmen Flüchtlinge auf, die über 15 Jahre alt sind, obwohl sie das eigentlich nicht müssten. Sie geben den Jugendlichen eine Chance auf Bildung, auf eine bessere Zukunft. So lobenswert dieses Engagement ist, so beschämend ist es für das öster­ reichische Bildungssystem. Es sollte normal sein, dass auch über 15-jährige Jugendliche ein Recht auf Schulbesuch haben. Nicht nur um gut Deutsch lernen zu können, sondern auch um mit gleichaltrigen Jugendlichen aus Österreich in Kontakt zu kommen. Es braucht angesicht der zahlreichen Flüchtlinge dringend Lösungen. Stattdessen gibt es nach wie vor hohe Hürden für den Schulbesuch. Die Chance auf gelungene Integration wird vielen jungen Flüchtlingen so verbaut. Paul Stütz


22 Anzeigen & Hinweise

26. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

ANLIEGEN UND HINWEISE  Niederösterreich Spielefest. Am 28. und 29. November ist die Schallaburg meine Spieleburg. Neue Spiele und Spieleklassiker können ausprobiert und an einem Domino-Parcours kann mitgebaut werden. In der Kreativ-Zone kann man Lebkuchen backen, Geschenksackerl herstellen und weihnachtliche Postkarten bemalen.  Sa., 28. und So., 29. November, 9 bis 18 Uhr, Schallaburg, nahe Melk.

 Bank für Gemeinwohl. Die erste ethische Alternativbank Österreichs, die „Bank für Gemeinwohl“, startet die Bundeslandkampagne mit einem Vortrag am 30. November in der Arbeiterkammer in Linz. Auch aus Oberösterreich sind viele namhafte Persönlichkeiten als Genossenschafter in die Bankgründung eingebunden, etwa Martin Holli-

KLEINANZEIGEN BAUERNHOF / SUCHE Familie mit 3 Kindern (alle begeisterte Jungzüchter) sucht Bauernhof auf Leibrente. Erfahrung in Milchviehhaltung und Zucht ausreichend vorhanden. Kontakt 0676/627 64 44. FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. MODE Sinnvoll Schönes schenken – entspannt einkaufen im Herzen von Linz! XILING – natürlich.mode.bewusst. Rainerstraße 15, 4020 Linz. 0732/66 56 77, www.xiling.at Öffnungszeiten: Di–Fr 10–13 und 15–18, Sa 10–13 PARTNERSCHAFT 56-jähriger Mühlviertler, NR, humorvoll, möchte ehrliche und treue Partnerin für gemeinsame Zukunft

netz, Kuno Haas, Markus Schlagnitweit und Erhard Glötzl. Auch Logistikunternehmer Max Schachinger zählt zu den Unterstützern von Beginn an.  Mo., 30. November, 19 Uhr, Arbeiterkammer Linz, Volksgartenstraße 40.

 „Umgang mit Sterben, Tod und Trauer“. Zu diesem Thema lädt die Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ (SLI) zur Peer-Gruppe für Angehörige von Kindern/Jugendlichen mit Behinderung ein.  Di., 1. Dezember, 19 Uhr, EmpowermentCenter der SLI OÖ, Bethlehemstraße 3 / Ecke Marienstraße, 2. Stock, 4020 Linz.

VERKAUF Radlader Liebherr L554, Bj. 1999, mit Schaufel, 70 % gute Reifen, sehr ordentlicher Zustand, wwerth56@ gmail.com, € 9.900,–. VERSCHIEDENES Steyr: Wir, 55 und 57 Jahre, musizieren mit Hackbrett, Akkordeon, Glockenspiel, Bassxylophon und suchen eine/n „Privatlehrer/in“ die/ der mit uns wöchentlich oder vierzehntäglich übt. Info: Sr. Marlene Zöttl, Tel. 0676/84 00 36 506. Suche Keyboard-Begleiter/in zum Freizeitmusizieren für: Klassik, Religiöses (katholisch), Klassiker; auch hin und wieder als Begleitung für einen guten Zweck (z.B. Krebshilfe); sollte von Linz-Land oder rund um Linz-Land sein. Bin weiblich, singe Solo, nehme Gesangsunterricht. Zuschriften bitte mit Foto, Tel.-Nr. an KirchenZeitung, Chiffre 27/2015, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

 Mi., 2. Dezember, 13 bis 16.30 Uhr, AK OÖ, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz.

 Kurswechsel Arbeitsmarkt. „Arbeit schaffen, Arbeit verteilen, Arbeitslosigkeit

kennenlernen. Zuschriften an KirchenZeitung, Chiffre 26/2015, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Katharina Kocheim, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

verhindern“ – mit diesen Problemstellungen befasst sich eine Tagung am 2. Dezember im Kongresssaal der Arbeiterkammer OÖ, Volksgartenstraße 40. Dazu laden die Arbeiterkammer, der ÖGB, die katholische Kirche und die Oö. Sozialplattform ein. Es referieren Dr. Helmut Mahringer vom WIFO und Dr. Markus Marterbauer von der AK Wien. Zur abschließenden Talk-Runde sind ÖGB-Landessekretär Walter Haberl, KA-Präsident Dr. Bert Brandstetter, AMS-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstofer und Dr. Erhard Pruger von der Wirtschaftskammer angesagt.

 Kalender „Der andere Advent“. Erhältlich im Behelfsdienst des Pastoralamtes, Tel. 0732/76 10-3813.

WOHNUNG IN KLOSTER / SUCHE Alleinstehende pensionierte Religionslehrerin sucht in einem Kloster eine Wohnung zu mieten (auch große Wohnung möglich). Ehrenamtliche Aushilfe in Pforte und Küche ab und zu möglich. Zuschriften an KirchenZeitung, Chiffre 25/2015, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

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„Frohe Weihnachten“ bringt 3 x 50.000 Euro Neu: die 2. Chance auf www.lotterien.at

Weihnachten steht mehr oder weniger schon vor der Tür: Somit heißt es auch beim neuen Rubbellos „Frohe Weihnachten“. Das Weihnachtsrubbellos ist in allen Annahmestellen erhältlich. Als Höchstgewinn warten 3 x 50.000 Euro. Auf dem Los befinden sich zwei Spiele, die aufgerubbelt werden. Findet man unter dem Rubbelfeld drei gleiche Geldbeträge, hat man diesem Betrag einmal gewonnen. Pro Los kann man bis zu zweimal gewinnen. Neben den 3 x 50.000 Euro gibt es bei „Frohe Weihnachten“ in dieser 1,1 Millionen Lose umfassenden Serie noch 342.110 weitere Gewinne zwischen 3 Euro und 5.000 Euro. Die Ausschüttungsquote beträgt 60 Prozent, die Chance auf einen Treffer 1 : 3,22. Der Lospreis beträgt 3 Euro. 2. Chance Zum klassischen Aufrubbeln kommt beim diesjährigen Weihnachtslos etwas komplett Neues dazu: die 2. Chance. Alle Lose, auf denen kein Gewinn aufgerubbelt wurde, können auf www.lotterien.at registriert werden und erhalten eine 2. Chance. Die Losnummer und Prüfziffer des „Frohe Weihnachten“-Rubbelloses auf www.lotterien.at registrieren, und schon ist man dabei. Von 23. November 2015 bis 11. Jänner 2016 findet jeden Montag eine Ziehung statt. Bei jeder dieser Ziehungen werden folgende Gewinne ausgespielt: 2 x 500 Euro in bar und 20 x 15 Euro Spielguthaben auf win2day. 

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211 22X 112 X11 111 12X

6 AUS 45

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1: 1:+ 2: 2:1 3: 1:0 4: 0:+ 5: 1:+

Mi., 18. 11. 15: 18 27 28 29 37 42 Zz: 30 J O K E R: 8 6 6 2 4 2

ANGABEN OHNE GEWÄHR

So., 22. 11. 15: 8 13 14 18 23 25 Zz: 36 J O K E R: 8 1 4 3 1 2


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

26. November 2015

Margot Käßmann in Vöcklabruck und Linz Zwei Mal ist die Botschafterin der Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, demnächst in Oberösterreich zu Gast. Am Samstag, 5. Dezember, 18 Uhr, spricht Margot Käßmann in der evangelischen Kirche Vöcklabruck über „Die Bedeutung der Reformation heute“. Dazu laden das evangelische Museum Rutzenmoos und die Evangelische Pfarrgemeinde Vöcklabruck sowie das Evang. Bildungswerk ein. Margot Käßmann.

Am Montag, 7. Dezember wird Margot Monika Lawrenz/ LVH Käßmann beim Ökumenischen Ausklang des Projektes „LebensZEICHEN“zu Gast sein. Um 17 Uhr findet ein ökumenisches Abendgebet im Mariendom statt. Um 19.30 Uhr hält Käßmann in der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz einen Vortrag. Thema: „Beginnt eine neue Epoche in der Kirchengeschichte?“. Anschließend Podiumsgespräch mit Margot Käßmann, Stefanie Hinterleitner, Gerhard Haderer, Pfarrer Christian Öhler.

Freizeit ohne Grenzen Wels. Zur Veranstaltung „Freizeit ohne Grenzen“ am Mittwoch, 2. Dezember in der Stadthalle, ab 16 Uhr, laden viele Organisationen gemeinsam ein – darunter die Union NO LIMITS, die Stadt Wels, assista Altenhof, der Oö. Zivilinvalidenverband, die Lebenshilfe und die Caritas. Auf Geselligkeit und Freizeit-Möglichkeiten ist das Programm zugeschnitten: An 25 Infoständen informieren Einrichtungen

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Gemeinsam still sein, Schweigen in der Begegnung, Di., 15. 12., 17.30 Uhr. XX Bibelfrühstück, Di., 15. 12., 9 bis 10.30 Uhr, Anmeldung erwünscht, Begl.: Willi Seufer-Wasserthal.

Maturasaal, Sa., 12. 12., 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Mathilde Schwabender.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Gruppe für Trauernde, Trauern – damit Trauer verwandelt werden kann. Trauer ist eine natürliche Reaktion auf Verluste. Mi., 16. 12., 16.30 bis 18 Uhr, Ref.: Herta Jobst.

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX BibelAuszeit, Immanuel – Gott mit uns, Mt 1,18-25, Do., 17. 12., 19 bis 20.30 Uhr, Anmeldung erwünscht, Begl.: Sr. Ruth Summer.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Nun singet und seid froh, Prof. Hans Samhaber und die Sing mit Gruppe, Do., 10. 12., 19.30 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ltg.: Prof. Hans Samhaber. XX Morgen-Meditation, in Ruhe und Bewegung, Fr., 18. 12., 5.55 bis 6.55 Uhr, Ltg.: Christoph Wiesner. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Adventkonzert mit Lesung,

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Meditation, Tanz und Begegnung vor Weihnachten, Sa., 12. 12., 15 bis 20 Uhr, Anmeldung bis 9. 12., Ref.: Mag. Anita Haider.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Sinn, der erfüllt werden will, WERT-voll LIEBE-voll SINN-voll leben, Was Beziehung gelingen lässt, Do., 10. 12., 18.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Elisabeth Heinisch, MA, Brigitte Neuhauser, MA. XX Beziehung vertiefen, Impulse zu beglückenden Partnergesprächen, Umgang mit Konflikten, Fr., 11. 12., 17 bis 21 Uhr, Ref.: Mag. Franz Harant XX Makro-Fotografie, Für Fortgeschrittene, Fr., 11. 12., 19.15 bis So., 13. 12., 16 Uhr, Ref.: Lukas Beck.

über ihr Angebot für Menschen mit Einschränkungen. Moderne Sportgeräte sind ausgestellt, zwei neue Bücher werden vorgestellt: Para-TriathlonWeltmeister Oliver Dreier schildert seinen Werdegang an die Weltspitze im Behindertensport, Ilse Martin präsentiert ihr Buch über angeborene Gliedmaßen-Fehlbildungen. Ab 18 Uhr gibt es Livemusik und Showprogramm. Der Eintritt ist frei.

KiZ-webClub domART – das Teelicht aus echtem Domstein Für die Herstellung dieses besonderen Teelichtes wurden Teile jener Quarzsandsteinblöcke verwendet, die am Mariendom verbaut werden. Diese Blöcke wurden von der Dombauhütte Linz zur Verfügung gestellt. Der Mariendom zu Linz ist zweifellos ein ganz besonderes Bauwerk: Pfarrkirche, Bischofskir-

che, Landeskirche und ein bedeutender Zeuge der Geschichte der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich – eine wichtige Schnittstelle zwischen Kirche, Gesellschaft und Kultur. Das Geschenkset beinhaltet auch eine kleine InfoBroschüre über die Entstehungsgeschichte und Eckdaten des Linzer Mariendoms. Limitierte Auflage, Preis: € 19,90. Solange der Vorrat reicht. KiZ-webClub-Mitglieder erhalten das Teelicht 20 % ermäßigt um € 15,90.

Einfach im KiZ-webClub Gutschein ausdrucken und im DomCenter einlösen oder im DomCenter das Passwort „KiZ“ sowie die Beziehernummer bekannt geben. (Tel. DomCenter: 0732/94 61 00). XX www.kirchenzeitung.at/webClub


24 Termine namenstag

Herta Krichbaumer wohnt in Gallneukirchen. Privat

Herta (2. Dezember) Ich bin eine Herta geworden, weil mein Vater beim Durchschauen des Kalenders beim Namen Herta stehengeblieben ist. Meine Taufpatin Helene h ­ ätte Herta gerne durch Helene ergänzt. Aber mein Vater hat am Standesamt nur einen Namen angegeben. Dabei ist es geblieben. Geboren wurde ich 1948 in der Landes-Frauenklinik in Niedernhart. Dorthin wurde die ­Klinik nach dem Krieg notdürftig verlegt, weil das Gebäude in Linz wegen der Bombardierung schwer beschädigt war (während des Krieges war die Klinik in Bad Ischl). Im jugendlichen Alter hat mir Herta nicht so gut gefallen. Jetzt bin ich an den Namen gewöhnt. Meine Mutter hingegen hat zeitlebens unter ihrem Namen Leopoldine gelitten. Der Namenstag wurde mittlerweile auf den 12. April verlegt. Ganz selten findet sich Herta noch neben Bibiane am 2. Dezember im Kalender. Herta Krichbaumer

(aufgezeichnet von Christine Grüll)

26. November 2015

freitag, 27. 11. 2015 XX Eferding. Festkonzert für Johann Nepomuk David und Rudolf Jungwirth, Werke von J. S. Bach, Anton Bruckner u.a., Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Kirchberg-Thening. Frühling, Sommer, Ernst und Günther, Kabarett, Lainer & Aigner, Gemeindezentrum, 20 Uhr. XX Linz, St. Severin. Adventkonzert, Oratorio de Noël von Camille Saint Saëns, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Steyr, Christkindl. Eröffnung des Sonderpostamtes Christkindl, u.a. mit Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, 10 Uhr. XX Wels. Konzert, Duo A ­ lexander Nantschev und Daria Kovaleva, Werke von Ludwig v. Beethofen, Olivier Messiaen, César Franck, Musikschule, Herminenhof Wels, Concertino, 19.30 Uhr. samstag, 28. 11. 2015 XX Linz. Gottesdienst zu Ehren Marias von der Wunderbaren Medaille am Festtag der hl. Katharina Laboure, Schwesternkirche der Barmherzigen Schwestern, 15 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Bereitet den Weg des Herrn, Adventkonzert, Vokalensemble Voices, Kirche, 19 Uhr, Mitgestaltung der Vorabendmesse zum 1. Adventsonntag, 18 Uhr, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, St. Peter. Musikalisch-heiter-besinnlicher Adventabend, Chor Chemiepark Linz, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Concert spirituel, Segnung der Adventkränze, Musik und Literatur zum Adventbeginn, 20 Uhr. XX Steyr, Stadtpfarre. Festliche Lichtvesper zum Adventbeginn, mit dem Haidershofner Viergesang und den Ägidius-Bläsern, 17 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarre. Adventkranzweihe, mit Übersetzung in Gebärde, 18 Uhr. XX Wels, St. Stephan. Adventkonzert, Choice of Voice, Pfarrkirche, 17 Uhr. sonntag, 29. 11. 2015 XX Dorf a. d. Pram. Adventsingen des Kirchenchores, Pfarrkirche, 19 Uhr.

XX Eberstalzell. Adventhilfe für African Angel in Ghana, um eine Spende für den Brunnenbau wird gebeten, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Frauenstein. Benefizkonzert für die Missionshilfe von Pfarrer Windischhofer in Peru, Chor pro cantare, Meine Seele ist stille in Gott, Wallfahrtskirche, 16 Uhr. XX Hofkirchen a. d. Trattnach. Turmkreuzsteckung, Festzug vom Pfarrzentrum zur Pfarrkirche, 9.15 Uhr, Festgottesdienst, mit Bischof em. Dr. Maximilian Aichern OSB, 9.30 Uhr. XX Kallham. Adventkonzert, Filialkirche Kimpling, 19 Uhr. XX Kirchheim i. I. Der Weg in die Stille, Der Engel auf meinem Weg, Familien-Laternenwanderung zur Adventzeit mit Gedanken auf dem Weg, Pfarrkirche, 18.30 Uhr, mit Meditationsleiter-Ehepaar Maria und Ludwig Wenger. XX Lembach. Konzert, Georg Friedrich Händel: Messiah, Oratorium in drei Teilen für Chor, Soli und Orchester, Pfarrkirche, Einlass: 16.30 Uhr, Beginn: 17 Uhr. XX Leopoldschlag. Adventwanderung, Treffpunkt; Brunnen, Marktplatz, 19 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, Nightfever, Gebet, Gesang, Gespräch, 18.30 bis 20 Uhr. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Adventmotetten alter Meister, Vokalensemble Voices, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Minoritenkirche. Erster Advent, Nun komm, der Heiden Heiland, Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Gottfried Lehmann, Christoph Graupner, Johann Sebastian Bach, 17 Uhr, Ltg.: Wolfgang Kreuzhuber. XX Nußbach. Nußbacher Adventsingen, Kommt die stille Zeit, Pfarrkirche, 14.30 Uhr. XX Prambachkirchen. Adventkonzert, Süße Stille, sanfte Quelle, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Ried i. I.. Adventsingen mit Adventkranzweihe, mit Musik aus der Zeit des Barock, Kantate von J. S. Bach, Magnifikat von J. Sternkopf u.a., Stadtpfarrkirche, 17 Uhr, Veranstalter: Konzertverein Musica Sacra Ried. XX Schlägl. Stiftsmusik, Choralamt,

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Proprium Ad te levavi und Missa XI, Stiftskirche, 10 Uhr. XX St. Veit. Benefiz-Adventkonzert, Irish Christmas mit Medley & Kirchenchor St. Veit, der Reinerlös des Kartenverkaufs wird verdreifacht und geht an die Syrien-Flüchtlingshilfe „Überwintern im Libanon“, Pfarrkirche, 16 Uhr. XX Steyr, Stadtpfarrkirche. Segnung der renovierten Stadtpfarrkirche, Festgottesdienst mit Diöze­ sanbischof Dr. Ludwig Schwarz, 9.30 Uhr. XX Steyrling. Adventkonzert, Chorgemeinschaft Steyrling, Pfarrkirche, 18 Uhr, Ltg.: Herma Bauer. XX Ulrichsberg. Bratwurstsonntag, Pfarrzentrum, 8.30 bis 12 Uhr, Veranstalter: Pfarrcaritas-Kindergarten. XX Unterweißenbach. Gang in den Advent, stimmungsvoller Abend mit Musik, Bildern, Texten, Tee und adventlichem Gebäck, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Waizenkirchen. Es wird scho glei dumpa, Adventkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Hl. Messe, Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr. montag, 30. 11. 2015 XX Aschach. Eine adventliche Stunde für den Frieden, Pfarre Aschach und Hartkirchen beten und ­singen im Friedensgebet, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Engerwitzdorf. Christentum und Islam im Dialog - Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Kulturhaus Schöffl, 19.30 Uhr. XX Linz. Advent- und Weihnachtsbräuche in Oberösterreich, Bildungshaus St. Magdalena, 19 Uhr, um Anmeldung wird gebeten, Tel. 0732/25 30 41-210, mit Sabine Kronberger. XX Linz. Zeitlgespräch, Linz gegen Rechts. Über das Organisieren von Protestaktionen, Urbi@Orbi, 19.30 Uhr, Anmeldung bei Mag. Theresa Stampler, Tel. 0732/24 40 11-54. XX Schenkenfelden. Hl. Messe in Gebärde mit Beichte, Lebens­welt, 14 Uhr. dienstag, 1. 12. 2015 XX Linz. Adventlesung, Wann‘s Liacht vogeht, mit Mitgliedern des

ausstellungen – Flohmarkt ­– Präsentation XX Garsten. Krippenausstellung, Prälatur des ehem. Stiftes, Sa., 28. 11., So., 29. 11. und Sa., 5. 12., So., 6. 12. und Di., 8. 12., jeweils 10 bis 18 Uhr. XX Gmunden. Franz Josef Altenburg, Evelyn Gyrcizka & Druckgrafik von Attersee bis Z ­ itko, Eröffnung, Fr., 27. 11., 19 Uhr, Öffnungszeiten: Mi., Do., Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 16 Uhr, Sonn- & Feiertage geschlossen, bis 9. 1. 2016. XX Linz. Vor Ort – sinnliches Fluidum, Albert Wimmer, Ausstellung, Galerie-halle Linz, bis 29. 1. 2016, Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr

und nach telefonischer Vereinbarung. XX Linz. Kunst im Advent: Den Altar von St. Wolfgang (neu) entdecken, Ars Electronica Center Linz, Deep Space, Eröffnung, Do., 3. 12., 20 Uhr, Präsentationen: So., 6. 12. und 13. 12., jew. 11 Uhr, Begl.: Dr. Michael Zugmann, Dr. Lothar Schultes. XX Linz, Karmelitenkirche. Frommes Vorbild, freie Nonne, Sonderausstellung zum 500. Geburtstag, Eine Heilige für die Moderne: die heilige Teresa von Avila, Krypta, Mo., 30. 11. bis 24. 12., Öffnungszeiten: Mo. bis Sa., 9 bis 18 Uhr.

XX Seitenstetten. Vielfältiger Querschnitt aus dem Bereich Malerei, Grafik und Bildhauerei von P. Martin Mayrhofer, Stift Seitenstetten, bis 13. 12., 9 bis 17 Uhr. XX St. Florian. Große Krippenausstellung der Krippenbauschule mit mehr als 50 Krippen, Musiksalon, Stift St. Florian, Sa., 28. 11., So., 29. 11., jew. 9 bis 17 Uhr, www.krippenbauschule.at XX St. Georgen i. Attergau. 40. Flohmarkt mit Adventmarkt der Katholischen Frauenbewegung, Fr., 27. 11. und Sa., 28. 11., jeweils 10 bis 18 Uhr.


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Termine 25

26. November 2015

Stelzhamerbundes, Josef Kettl und Karl Pumberger-Kaspar, Gruppenraum des Volkshauses Dornach-Auhof, 19.30 Uhr. XX Steyr. Reisesüchtig, 30 Jahre Traumreisen, Multivision von Hannes Bohaumilitzky, Reithoffer-Saal, 19.30 Uhr. XX Steyregg. Auf Erlösung programmiert, die Geschichte von unserer himmlischen Abstammung. Jungfräuliche Geburt Jesu und der Abstieg in das Reich des Todes, Pfarrsaal, 19.30 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Mag. Andreas Krenn. XX Weibern. Angekommen in Oberösterreich – Flüchtlinge aus dem Nahen Osten berichten, Gasthaus Roitinger, 20 bis 22 Uhr, mit Martin Wintereder. mittwoch, 2. 12. 2015 XX Ebensee. I mag Weihnacht´n, Adventnachmittag mit Nikolausbesuch, Pfarrsaal, 14.30 Uhr, gestaltet von Regina Lahnsteiner und der Ofnbackmusi. XX Linz. Bibelgespräche, Ignatiushaus, Eingang Domgasse 3, 19 Uhr, Begl.: Reinhold Ettel SJ. XX Linz. Herbstkonzert, Linzer Konzertverein, Brucknerhaus Linz, Großer Saal, 19.30 Uhr, Dirigent: Mi­ chael Wahlmüller. XX Linz, Alter Dom. Orgelmeditationen im Advent, 18 Uhr. XX Pabneukirchen. Aus der HitBox, Bluatschink-Kinderkonzert, Pfarrzentrum, 15 Uhr. XX Ried i. I.. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 Uhr.

ten ist überall, Atrium, Europasaal, 19.30 Uhr. XX Hartkirchen. Singen mit dem Trachtenchor Hartkirchen, Altenund Pflegeheim, 15 Uhr. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Barmherzigkeit – Einstimmung auf das Heilige Jahr, Wintersaal des Stiftes, 20 Uhr, mit P. Maximilian Bergmayr OSB. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Neuhofen. Sternstunde in Bethlehem, Weihnachtsmusical von Birgit Minichmayr, Forum Neuhofen, 18 Uhr, XX Puchenau. Heiteres und Besinnliches, Pfarrzentrum, Pfarrsaal, 15 bis 16 Uhr, mit Rosalia Sighart und Ulrich Sulzner. XX Ried i. I.. Musik und Texte im Advent – „Trost“, Eberschwanger Frauendreigesang, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr. XX Vöcklabruck. Sprech-Café, Miteinander Deutsch reden und trainieren, in Kontakt kommen mit anderen Frauen, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr.

donnerstag, 3. 12. 2015 XX Bad Mühllacken. Selbsthilfe­ gruppe für Burnout-Patienten, Kneipp-Traditionshaus, 18.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Anita Mayr, Dipl. Burn-out-Prophylaxe-Trainerin. XX Bad Zell. Dieses Buch gehört meiner Mutter, Lesung mit Erich Hackl, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Linz. Wenn die Nacht keine Tür hätt, Kultur-Sozial-Stammtisch, Konzert mit dem Vokal- und Instrumentalensemble Mira, Cardijn Haus, 19 Uhr. XX Linz. Monatliche Gebetsstunde für die bedrängten Christen, Kirche der Marienschwestern, 19 Uhr. XX Linz. Adventlesung, Draussn im Stoi, Bildungshaus St. Magdalena, 19 Uhr, um Anmeldung wird gebeten, Tel. 0732/25 30 41-210, mit Monika Krautgartner. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Lebendige Stille, Kunst im Advent, 21.15 Uhr. XX Windischgarsten. Stammtisch für Pflegende Angehörige, Pyhrn Priel, Altenheim, 19 Uhr, mit Andrea Antensteiner, Pflegedienstleiterin im Bezirks-Alten und Pflegeheim.

samstag, 5. 12. 2015 XX Arbing. Adventwanderung, 17 bis 19 Uhr. XX Haslach. Sternstunde in Bethlehem, Weihnachtsmusical von Birgit Minichmayr, TUK, 14 Uhr. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt, Barmherzigkeit – Einstimmung auf das Heilige Jahr, Wintersaal des Stiftes, 17 Uhr, mit P. Maximilian Bergmayr OSB. XX Linz. Das Adventsingen, Bachl Chor, Brucknerhaus Linz, 15 und 19 Uhr. XX Linz. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim mit Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, In Freude wollen wir gemeinsam im Heiligtum Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe Gott danken, 14 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelstationen zum Advent, 17 Uhr, Peter Paul Kaspar und Martina Schobesberger, Orgel. XX Linz, St. Franziskus. Adventnachmittag, Familienmusik Bruckner, Pfarrsaal, 14 Uhr. XX Mitterkirchen. A ­ dventkonzert, Mal baumeln lassen, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Niederthalheim. Adventsingen, Kirchenchor, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Spital a. Pyhrn. Kirchenmusik, Adventgesänge, Rorate, Stiftskonzert, 6 Uhr, Ltg.: Otto Sulzer. XX Vöcklabruck. Die Bedeutung der Reformation heute, mit musikalisch Umrahmung zum Advent, Evangelische Kirche, 18 Uhr, Ref.: Prof. Dr. Dr.h.c. Margot Käßmann.

freitag, 4. 12. 2015 XX Bad Schallerbach. Wolfgang Böck & Streichquartett Sonare, Wort & Ton/Satire, Und Weihnach-

sonntag, 6. 12. 2015 XX Feldkirchen a. d. Donau. Irish Christmas, Weihnachtskonzert, Medley Folk Band, Pfarrkirche, 16 Uhr.

XX Kollerschlag. Festgottesdienst und Altarweihe, mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Linz. Dommusik, Gesänge im gregorianischen Choral, Schola Gregoriana Plagensis, 10 Uhr, Rupert Gottfried Frieberger, Leitung und Orgel. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Rorate coeli desuper, Werke von Schütz, Schein und Telemann, 10.30 Uhr, Sonja Trauner, Sopran, Martin Kalista, Barockvioline, Hansjürgen Schwarz, Orgel. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Linz, Minoritenkirche. Zweiter Advent, La Notte di Natale, Musica Sacra, Italienische Weihnachtsfreuden, Arcangelo Corelli, Antonio Vivaldi, Georg Muffat, 17 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar und Markus Schlagnitweit. XX Ried i. I.. Adventkonzert, Schwanthaler Vokalensemble, Werke von J. S. Bach, J. L. Bach, H. Purcell u.a., Kapuzinerkirche, 17 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, ­Motetten zur Adventzeit, Vocalensemble Voices, Stiftskirche, 10 Uhr, Ltg.: DKM Josef Habringer. XX Schwanenstadt. Hl. Messe, Nikolaus, Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Wels. Sternstunde in Bethlehem, Weihnachtsmusical von Birgit Minichmayr, Freie Christengemeinde, 15 Uhr. XX Wilhering. Adventmusik, Wilheringer Kirchenchor, Stiftskirche, 16 Uhr, Ltg.: Gabriele Azesberger.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Ried i. Innkreis. Bildungshaus St. Franziskus, So., 13. 12., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung erforderlich. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

aussaattage 30. 11.: Blatt 1. 12.: Blatt bis 18, ab 19 Frucht 2. 12.: Frucht 3. 12.: Frucht 4. 12.: Frucht bis 10, von 11 bis 16 Wurzel 5. 12.: Wurzel von 0 - 6, von 7 bis 19 Blüte, ab 20 Wurzel 6. 12.: Wurzel bis 2 und ab 6 Aus: Aussaattage 2015, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 29. November 2015 1. Adventsonntag. L1: Jer 33,14–16 L2: 1 Thess 3,12 – 4,2 Ev: Lk 21,25–28.34–36 Montag, 30. November 2015 Hl. Andreas, Apostel. L: Röm 10,9–18 Ev: Mt 4,18–22 Dienstag, 1. Dezember 2015 L: Jes 11,1–10 Ev: Lk 10,21–24 Mittwoch, 2. Dezember 2015 Hl. Luzius, Bischof von Chur, Märtyrer. L: Jak 1,12–18 Ev: Joh 10,11–16 L: Jes 25,6–10a Ev: Mt 15,29–37 Donnerstag, 3. Dez. 2015 Hl. Franz Xaver, Ordenspriester, Glaubensbote in Indien und Ostasien. L: Jes 26,1–6 Ev: Mt 7,21.24–27 oder L: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Mk 16,5–20 Freitag, 4. Dezember 2015 Hl. Barbara, Märtyrerin in Nikomedien. Hl. Johannes von Damaskus, Priester, Kirchenlehrer. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 10,34–39 L: 2 Tim 1,13–14; 2,1–3 Ev: Mt 25,14–30 L: Jes 29,17-24 Ev: Mt 9,27-31 Samstag, 5. Dezember 2015 Hl. Anno, Bischof von Köln, Reichskanzler. Monatlicher Gebetstag um geistliche Berufe, Priestersamstag. L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Mt 23,8–12 L: Jes 30,19–21.23–26 Ev: Mt 9,35 – 10,1.6–8 Sonntag, 6. Dezember 2015 2. Adventsonntag. L1: Bar 5,1–9 L2: Phil 1,4–6.8–11 Ev: Lk 3,1–6

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps Sonntag

29. November bis 5. Dezember 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

29. november

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Paul zu Pichling in Linz, mit Pfarrer Werner Grad, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian. ORF 2 12.30  Orientierung (Religion). Papst in Afrika – Reportage über den Besuch Papst Franziskus‘ in Kenia. – Öko-Pfarren. Steirische Pfarren kämpfen gegen den Klimawandel. –Pflegende Angehörige. Hilfe und Unterstützung für Betroffene. ORF 2 16.30  Der große Diktator (Tragikomödie, USA, 1940). Charlie Chaplins erster Dialog-Film ist ein persönliches und politisches Bekenntnis. Als Zeit- und Charakterzeugnis von bleibendem Interesse. 3sat 19.00  Unter unserem Himmel (Musik). Alpenländische Volksmusik zum Advent, aus der Klosterkirche Schäftlarn bei München. BR 21.00  Kaiser, Mörder, Heiliger (Dokumentation). Konstantin der Große. Phoenix Montag

30. november

20.15  Österreich – das gedämmte Land. (Dokumentation). Welche Probleme löst die Hausdämmung – und welche erzeugt sie? ORF III 23.45  Alle sagen: I love you (Komödie, USA, 1996). Ein verführerisch „schöner“ Film, der mit einer Fülle nostalgisch-parodistischer Zitate aus mehreren Jahrzehnten Filmgeschichte aufwartet. ORF 2 Dienstag

1. dezember

20.15  Universum (Dokumentation). 5 Grad plus – Wie das Klima unsere Welt verändert. ORF 2 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Nikolaus – Karriere eines Superheiligen. ORF 2 Mittwoch

2. dezember

19.00  Stationen (Dokumentation). Ein Haus für kleine Seelen. Kindergeburtstag in einem Hospiz. Während die einen Hannas Geburtstag feiern, trauern nebenan andere um Felix, der an diesem Tag verstorben ist. Doch dann vermischt sich alles. Und doch steht nicht das Sterben im Mittelpunkt des Films über das Kinderhospiz in Bad Grönenbach, wo Eltern und Kinder Unterstützung im schmerzlichen Prozess des Abschiednehmens finden. BR

Morgengedanken von Bischof Heinz Lederleitner, altkath. So 6.05, Mo– Sa 5.40, Ö2. So 11.05  Cultus – Der Feiertag im Kirchenjahr (Dokumentation). 1. Advent. Warum zünden wir an diesem Tag die erste Kerze am Adventkranz an? Woher kommt der Adventkranz überhaupt? Und ist die Adventzeit nicht eigentlich eine Fastenzeit? P. Bernhard Eckerstorfer führt im Stift Kremsmünster durch den ersten Tag der besinnlichsten Zeit des Jahres. Foto: Wodicka ORF III

Di 13.25  Missionar am Ende der Welt – Franz von Sabu (Dokumentation). Als der gebürtige Paldauer P. Franz Lackner vor fast 50 Jahren als Missionar auf die indonesische Insel Sabu kam, gab es weder Autos noch Schulen oder Brunnen. Aufgrund seiner Initiative wurden, finanziert von Spendern aus Österreich, viele Brunnen und eine Schule gebaut. 3sat Foto: ORF/Lamprecht

Donnerstag 3. dezember

Samstag

21.45  Töchter (Fernsehfilm, D, 2013). Eine verzweifelte Lehrerin sucht ihre ausgerissene 15-jährige Tochter. arte 21.55  Komm, süßer Tod (Spielfilm, A, 2000). Ein vom Dienst suspendierter Wiener Polizist erhofft sich von seiner Tätigkeit beim Rettungsdienst der „Kreuzretter“ vor allem, in Ruhe gelassen zu werden. Verfilmung eines österreichischen Erfolgsromans. ORFeins 22.20  Zimmer mit Aussicht (Drama, USA, 1985). Preisgekröntes Drama um Helena Bonham Carters Gefühlswelten und ihren Kampf gegen die prüden Konventionen des viktorianischen England zu Beginn des 20. Jahrhunderts. ServusTV Freitag

4. dezember

11.30  Besonders normal (Dokumentation). Das Glück beginnt im Denken, davon ist Georg Fraberger überzeugt. Der 41-Jährige wurde ohne Arme und Beine geboren und ist Psychologe an der Universitätsklinik in Wien. 3sat 20.15  Bergwelten (Magazin). Grönland – einsam, eisig, fremd. Hubert von Goisern und Alexander Huber machen sich auf den Weg durch dieses Land, zum Berg ohne Namen. ServusTV

5. dezember

14.10  Waldheimat (Serie). Keine Bilderbuch-Heimat wird hier erzählt, sondern das karge und dennoch schöne Leben der Bergbauern, geschildert vom steirischen Schriftsteller Peter Rosegger, der als „Waldbauernbub“ aufwuchs. ORF III 15.10  Klostergeheimnisse (Dokumentation). Die Benediktiner-Abtei in Metten. ServusTV 16.15  Anselm Grün auf Gedankengängen mit Michael Harles (Dokumentation). Sie widmen sich bei einem Spaziergang einer menschlichen Eigenschaft, die zu den sieben Todsünden zählt: der Gier. BR 17.05  Advent im Hoamatland (Dokumentation). Adventbrauchtum in Oberösterreich. ORF III 17.35  Kripperlroas (Dokumentation). Krippenland Oberösterreich. ORF III 18.30  Dezember in Salzburg (Dokumentation). Handwerk in der alten Stadt. ORF III 20.15  Käthe Kruse (Fernsehfilm, D/A, 2015). Fernseh-Drama um die berühmte Puppenmacherin und Selfmade-Unternehmerin (1883 bis 1968), die in einer Zeit erfolgreich war, als von „Emanzipation“ noch kaum die Rede war. BR BEZAHLTE ANZEIGE

In der Bibel. Und im Fernsehen. Großes Kino.

Die Bibel: Jakob | Spielfilm SA | 05.12. | 20:15 auf Bibel TV

Bibel TV ist Fernsehen für die ganze Familie. Rund um die Uhr über Satellit, Kabel und IPTV. Gratis Programmheft: 0049 40 / 44 50 66 50 Alle Infos: bibeltv.at

Zwischenruf von Pfarrer Michael Chalupka, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Ein Panorama mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Stammersdorf, Wien. Messe für den Männergesangverein Stammersdorf, komponiert von Prof. Günter Knotzinger; Lieder aus dem GottesFoto: Pfarre lob. So 10.00, Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Luise Müller, evangelische Theologin und emeritierte Superintendentin. „Nicht von dieser Welt.“ Engel, Christkinder und andere schräge Gestalten. Mo–Sa 6.57, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Mitten im Leben das Leben vergessen. Jüngere Menschen mit Demenz. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Verachte mir den Meister nicht! Wie das Handwerk Wissenschaft vorantreibt. Mi 21.00, Ö1. Logos – Theologie und Leben. Zweites Vatikanisches Konzil: „The next Generation.“ Aktuell wie nie oder längst ein Stück Geschichte? Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Gravissimum educationis: Erklärung über die christliche Erziehung. Zum Nachhören und zum Nachsehen: Religions­ sendungen finden Sie unter: religion.orf.at/radio/ bzw. religion.orf.at/tv/


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 27

26. November 2015

Dank n Molln. Kürzlich überbrachte die Sengsschmiedtrachtengruppe Molln der dig-Tagesheimstätte Windischgarsten eine Spende in der Höhe von Euro 500. Mit großem Interesse besichtigten die Trachtenfrauen die Werkstätten. Sie freuten sich mit den Menschen, die hier Arbeit finden, über die Qualität und die Schönheit der hergestellten Produkte. n Schlierbach. Das Seminarhotel SPES wurde mit dem Innovatio* 2015 ausgezeichnet. SPES überzeugte in der Kategorie „Energie & Nachhaltigkeit“. Das Seminarhotel verfolgt seit Jahren eine konsequent umweltschonende und nachhaltige Strategie, was zahlreiche Zertifikate bestätigen. Deshalb war die Freude in Schlierbach besonders groß, als bei der Hogast-Ballnacht in der Residenz Salzburg der Sieg verkündet wurde.

Die Frau fürs Klima

Privat

Privat

einem Teppich aufgelegt. „In unserer Kindergartenarbeit ist es uns wichtig, den Kindern erlebbar zu machen, dass wir nicht wegschauen, wenn andere unsere Hilfe brauchen. Wir alle können immer wieder die schöne Erfahrung machen: Freude bereiten macht selber froh“, sagt Kindergärtnerin Maria Neumüller.

n Weibern. Anlässlich des Martinsfestes haben die Kindergartenkinder mit Begeisterung und Unterstützung der Eltern mehr als 600 Lebkuchenherzen gebacken (im Bild mit Kindergartenleiterin Christa Obritzberger). Diese Herzen wurden nach der Martinsfeier verkauft. Der Erlös von 850 Euro wurde für die Kinderkrebshilfe gespendet.

n Enns-St. Laurenz. Mit ­einem Festgottesdienst am Allerheiligentag beging der Chor der Basilika Enns-St. Laurenz sein 30-Jahr-Jubiläum. Unter der Leitung von Dr. Harald Gründling, der den Chor gemeinsam mit n Ulrichsberg. Der Pfarrcaridem damaligen Pfarrer Dr. Ebertas-Kindergarten ist dem Aufruf hard Marckhgott gegründet hatder Caritas gefolgt und hat Mütte, wurden unter Mitwirkung eiter, Großmütter sowie Bekannte der Kindergartenkinder zum Stri- nes Streichensembles Werke der klassischen Kirchenmusik dargecken eingeladen. 1015 Fleckerl wurden im Kindergarten abgege- boten. Unter anderem erklang ben. Mit Freude haben viele Kin- die „Kleine Orgelsolomesse“ von Joseph Haydn, die vor allem den der Strickfleckerl von zu Hause Sänger/innen der ersten Stunde mitgebracht, sie zu Zehner PaAnz_KiZ_96x90_0506_2015 17:02 vertraut ist. Seite 1 ckerl gezählt und manchmal zu06.05.15 Entgeltliche Einschaltung

Gesundheit und Spiritualität in Marienkron

n Ebensee. Die ­Aktionsgruppe „Eine Welt“ – Ebensee lud im Rahmen der Hausmesse von Elektro Neuböck bereits zum neunten Mal zu einem „Fairen Mittagstisch“. Bei Chili con Repollo, Leckereien und Kaffee konnten die zahlreichen Besucher/innen in geselliger Runde Gutes tun und die Arbeit von Pfarrer Franz Windischhofer in Peru unterstützen. Ein Höhepunkt war, als sich Pfarrer Windischhofer mittels Skype an die Mittagsgäste wandte und ihnen für ihre Hilfe dankte.

profess n Vöcklabruck. Am 15. November legte Sr. M. Ida Vorel im Mutterhaus der Franziskanerinnen von Vöcklabruck ihre e­ rste zeitliche Profess ab. Sie ist gelernte Gärtnereifachfrau, künftig arbeitet sie in einer Apotheke.

Fasten unter ärztlicher Anleitung und Kneippen werden seit 1969 erfolgreich in Marienkron praktiziert. Unser erfahrenes Team bietet Ihnen ein breites Angebot an bewährten Naturheilverfahren und Therapien. Gelebte Spiritualität im Kurhaus und der Abtei unterstützt Ihren Kuraufenthalt in Marienkron. Kurhaus Marienkron – Gesunden an Leib und Seele.

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Generaloberin Sr. Angelika Garstenauer (v. l.), Sr. Ida Vorel, Ausbildungsleiterin Generalvikarin Sr. Teresa Hametner. marschall pr

Sr. Maria Antonia Pichlbauer vom Orden der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau lebt in Freistadt. Sie ist dort für die Schulen im Schulverbund SSND Österreich verantwortlich. Gegen Ende meiner Pflichtschulzeit habe ich gespürt, dass ich Schwester werden m ­ öchte. Gleichzeitig war mir klar, was das bedeutete: dass ich nie eigene Kinder haben könnte. Schließlich bin ich bei den Schulschwestern eingetreten. Ich dachte mir: Da kann ich meine Ordensberufung und die Liebe zu Kindern verbinden. Genau so ist es gekommen. Ich machte die Ausbildung zur Arbeitslehrerin, war ab 1966 im

Sr. M. Antonia Pichlbauer stammt aus St. Leonhard bei Freistadt. privat

Schuldienst, seit 1974 bis zu meiner Pensionierung in Freistadt. Mich freut, dass ich nach wie vor unter Jugendlichen sein darf. An die 440 Schüler und Schülerinnen gehen bei uns täglich ein und aus und ich bin nun – von meinem Orden beauftragt – für den Schulstandort hier in Freistadt verantwortlich: für Gebäude und Organisation. Vor allem liegt mir am Herzen, dass wir im Haus ein gutes und familiäres Klima haben. Dazu bemühe ich mich, mit dem Herrn Direktor, den Lehrerinnen und Lehrern gut Kontakt zu halten, sowie für die Jugendlichen da zu sein – im Geist unserer Gründerin Sr. M. Theresia von Jesu Gerhardinger, deren Leitmotiv lautete: „Die Einheit aller in Gott ersehnen“. Erst in der Vorwoche haben wir mit großer Freude den 30. Jahrestag ihrer Seligsprechung gefeiert.


28 Kultur

Biblische Menschen

Das Christkind im Schloss

Umfassende Bücher sind schon über die Gestalten in der Bibel geschrieben worden. Nun ist eines dazugekommen, und es erfreut durch seine schöne Sprache: Der Theologe Thomas Schlager-Weidinger hat in seinem nun dritten Band Stellen aus dem Alten und dem N ­ euen Testament in 55 Gedichten interpretiert. In fein gewählten Worten werden Adam, Ruth, Johannes oder die blutflüssige Frau zu Menschen, die sich den auch heute noch gültigen Fragen und Herausforderungen stellen müssen – so wie Noah: einer / folgt nicht / der menge einer / tritt aus / aus dem treten / und getreten werden einer / verzichtet / bemerkt / die zeichen der zeit / und handelt / gegen den untergang die anderen / lachen laut Thomas Schlager-Weidinger, Verwand(el)te Seelen, Theopoet­ ische Annäherungen an 55 biblische Gestalten, Echter Verlag, Würzburg 2015, € 15,30.

Leben für die Musik Georgina Szeless, ­Musikkritikerin und Biographin u.a. von Augustinus Franz Kropfreiter und Fridolin Dallinger, hat nun auch ihre eigene bewegte Lebensgeschichte mithilfe der Journalistin Melanie Wagenhofer niedergeschrieben. In „Teufelstrillersonate“ erzählen sie die Geschichte eines Mädchens, das auf der Flucht aus Ungarn verlorenging, sich zur Großmutter nach Linz durchschlug und sich ihrer Liebe zur Musik als Sängerin und Journalistin gewidmet hat. Mit den privaten Fotos spiegelt die Biographie auch die Linzer Musikszene der letzten Jahrzehnte wider. Teufelstrillersonate, Georgina Szeless – Vom Flüchtlingskind in ein Leben voll Musik, Melanie Wagenho­ fer, Trauner Verlag 2015, € 19,90.

KirchenZeitung Diözese Linz

Traditionelle Krippenausstellung von 28. November 2015 bis 31. Jänner 2016

Im Linzer Schlossmuseum sind Krippenbilder von Franz Reinthaler zu sehen. Ein neues Buch soll den oberösterreichischen Maler und Pfarrer bekannter machen. Die Jesukinder des Franz Reinthaler sind klein und pausbäckig. Von einem eigenen Licht umstrahlt liegen sie in der Krippe oder stehen still in nächtlicher Schneelandschaft. Die kleinen Ölbilder aus den 1930er Jahren

„Mein Onkel war ein gütiger und fortschrittlicher Mensch“, sagt Herausgeber Anton Reinthaler, der bei der Recherche zum Buch Wegbegleiter/innen kennengelernt und Ölbilder seines Onkels in privaten Häusern entdeckt hat. „Es ist mir ein Anliegen, seine Bilder bekannter zu machen.“ Der Pfarrer Franz Reinthaler ist zumindest in der österreichischen Literatur bereits eine Größe. Der Schriftsteller Josef Winkler war einer seiner Ministranten in Kärnten und hat ihn in mehreren Texten verewigt. Die durchaus problematische Beziehung beschreibt Alois Brandstetter im nun erschienenen Buch „Franz Reinthaler“. Riesige Krippenlandschaften. Die jährliche Krippenausstellung wurde letztes Jahr neu gestaltet. In das ansprechende Ambiente locken eine barocke Kirchenkrippe aus Garsten mit lebensgroßen Figuren oder riesige Landschaftskrippen und ein Begleitprogramm mit offenem Adventsingen. Und eine Atmosphäre, die vor allem durch die Mitarbeiter/innen des Museums sehr familiär ist.

Kind in der Krippe mit Ochs und Esel: Bild von Franz Reintha­ ler, 1930er Jahre, Öl auf Karton (Aus­ schnitt).

Christine Grüll

haben Franz Reinthaler bekannt gemacht – zumindest bei einem Publikum, das die Andachtsbilder und illustrierten Geschenkbücher im damaligen Ars-Sacra-Verlag kannte. Dem 1901 in Offenhausen geborenen Künstler ist nun ein Teil der jährlichen Krippenausstellung im Schlossmuseum Linz gewidmet. Rechtzeitig zur Eröffnung erscheint ein Buch, das in Leben und Werk des in München ausgebildeten Malers blicken lässt.

XX Eröffnung am Samstag, 28. November, 17 Uhr mit LH Josef Pühringer und Anton Reinthaler im Gespräch mit Kuratorin Andrea Euler. Adventprogramm: Tel. 0732/77 20-523 00, www.landesmuseum.at Franz Reinthaler, geb. 1901 in Offenhausen, war Franziskaner, dann Weltpriester und bis zu seinem Tod 1969 Pfarradminist­ rator in Kärnten. Anton Reinthaler (2)

kiz-Angebot: Karten für Weihnachtskonzert Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach zählt zu den berühmtesten geistlichen Kompositionen. Am Sonntag, 13. Dezember werden die Teile I bis IV (von insgesamt sechs) von 17 bis 21 Uhr mit einem Großaufgebot an Musizierenden im Brucknerhaus zu erleben sein: „Jauchzet – frohlocket“ mit Kammerchor und Solist/innen der Anton Bruckner Privatuni-

versität, E medio cantus, Choralvereinigung der Oö. Vokalakademie in Kooperation mit dem Oö. Landesmusikschulwerk, Ensemble Sonare Aktuell. Choreinstudierung: Christian Schmidbauer, Dirigent: Thomas Kerbl. XX Die KiZ verlost 5 x 2 Karten. Schreiben Sie bis 4. Dez. an Kirchen­ Zeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, Fax. 0732/76 10-­­39 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Reinhard Winkler

für sie gelesen

26. November 2015


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

26. November 2015

KULTURLAND  Gedenkstätte in Riedau. Zu Ehren von Pfarrer Anton Reidinger, Schöpfer des Weihnachtsliedes „Es wird scho glei dumpa“, wird am Samstag, 28. November, um 17 Uhr eine CD präsentiert und um 18 Uhr ein begehbares Kunstobjekt von Klaus Krobath vor der Pfarrkirche eröffnet. Martin Grubinger und Percussion: Seine Leidenschaft und Begeisterung ist in jedem Satz, in jedem Ton zu spüren. Für Klassik am Dom wird er mit seinem Ensemble eine musikalische Weltreise unternehmen – von Neukirchen bis Burkina Faso. BROEDE/HOFFMANN/LITZLBAUER F.

Klassik am Dom 2016: mit den Stars Martin Grubinger und Thomas Quasthoff

Grenzgänger am Domplatz Martin Grubinger wird ein musikalisches Feuerwerk entzünden, in dem die ganze Welt Platz hat. Bassbariton Thomas Quasthoff wird – vier Jahre nach dem Ende seiner Opernkarriere – Musik von Frank Sinatra bei Klassik am Dom erklingen lassen. ELISABETH LEITNER

Martin Grubinger strahlt – und man glaubt es ihm gerne: „Dass ich hier bei Klassik am Dom spielen darf, darauf freue ich mich wahnsinnig!“ Grubinger ist – spätestens seit seinem fulminanten Zwischenspiel beim Songcontest im Mai 2015 – ein „Popstar der Klassik-Szene“. Seit Jahren treibt ihn die Leidenschaft für Percussion um die ganze Welt. Als Solist und mit seinem Percussive Planet Ensemble gibt er Konzerte rund um den Globus. Gerne zu Hause ist er in Oberösterreich: In Neukirchen an der Vöckla steht sein

neues Haus inklusive Probenraum und Instrumentenlager mit ca. 900 Exemplaren. Die ganze Vielfalt musikalischer Traditionen von Burkina Faso bis Brasilien findet in seiner Musik Eingang. Sein „Heimspiel“ – Grubinger hat in Linz zehn Jahre an der Bruckner Uni studiert und in Oberösterreich die Musikschule besucht – findet am Sa., 16. Juli in Linz am Domplatz statt. Am Abend davor wird Opernstar Thomas Quasthoff mit seinem Jazz-Konzert „Tribute to Frank Sinatra“ am Domplatz zu erleben sein: am Fr., 15. Juli, um 20.30 Uhr. – Mit „Klassik am Dom“ Weltstars nach Linz zu bringen war die Idee von Kulturmanager Simon Ertl. Mit den Kooperationspartnern U-live, Graustein-Events und KirchenZeitung wird diese Konzertreihe nun das sechste Jahr verwirklicht, 28.000 Besucher/innen nutzten bislang die Möglichkeit, Musik unter freiem Himmel am Domplatz zu genießen.

 Erich Hackl in Bad Zell. Anläßlich des 20-Jahr-Jubiläums der Bücherei liest der Autor Erich Hackl am Donnerstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr im Pfarrsaal aus „Dieses Buch gehört meiner Mutter“. Eintritt: € 10,–.  Exsultet Advent in Steyr. Im Rahmen des Kunstprojektes Exsultet im Dominikanerhaus präsentiert das Künstlerpaar Klara Kohler und Franz Frauenlob am Donnerstag, 3. Dezember, 19 Uhr ihre Installation „Weg = Ort“. Theologische Einführung: Rupert Walter Federsel. KünstlerGespräch: Christine Grüll. Das Kunstprojekt „Weg = Ort“ stellt einen Zusammenhang zwischen den Lebenswegen und dem, was Halt gibt, her. KLARA KOHLER

 Herbergssuche in Micheldorf/Inzersdorf. Das Adventsingen stellt die Menschen, die in Micheldorf Zuflucht gefunden haben, in den Mittelpunkt: Am So., 6. Dezember, 19 Uhr in der Marienkirche Inzersdorf, und Di., 8. Dezember, 19 Uhr, in der Pfarrkirche Micheldorf, u.a. mit dem Bruckner Instrumentaltrio.

Tickets & Termine  Fr., 15. Juli 2016, Thomas Quasthoff & Friends, 20.30 Uhr.  Sa., 16. Juli, Martin Grubinger & The Percussive Planet Ensemble, Heimspiel, 20.30 Uhr.  Tickets ab € 59,90/€ 49,90. Abendstimmung am Domplatz: 2016 mit Thomas Quasthoff & Friends.

 Tickets für KiZ-Abonnenten gibt es vergünstigt im Domcenter, Tel. 0732/94 61 00, Angebote für KiZ-webClub-Mitglieder unter: www.kirchenzeitung.at/webClub


30 Personen & Dank & Inserat

26. November 2015

AUSZEICHNUNG  Kirchdorf an der Krems. Mit 86 Jahren ging Sr. Basilla Sperl nun in den „Ruhestand“. 16 Jahre lang war sie als Krankenhausseelsorgerin tätig und war Tag und Nacht erreichbar. Sie gehörte einfach zum Kirchdorfer Krankenhaus dazu. Sr. Basilla Sperl war als Seelsorgerin Ansprechpartnerin für Patient/ innen genauso wie für Mitarbeiter/innen. Das wurde beim Abschiedsfest kürzlich deutlich, zu dem viele Leute kamen, um ihr Danke zu sagen. Sr. Basilla wird künftig im Mutterhaus der Marienschwestern vom Karmel in Linz leben.

Sr. Basilla Sperl mit Krankenhausseelsorgerin Sigrun Schöttl. HAIJES

GEBURTSTAGE  Attersee. Die Pfarre Attersee hat wiederum Äpfel gesammelt, die sonst am Boden verdorben wären. Diese wurden zu Apfelsaft verarbeitet. Der Erlös aus dem Verkauf wird einem Flüchtlingsprojekt zur Verfügung gestellt.  Rohrbach-Berg. Der Volksmusikabend 2015 im Pfarrzentrum Rohrbach-Berg, veranstaltet vom Kirchenchor RohrbachBerg, dem Kulturverein KIM und der Pfarre, war dem Thema „Heimat – fremde Heimat“ gewidmet. Texte und Gedanken zum Thema „Heimat“, vorgetragen von Dr. Franz Gumpenberger, und Interviews mit den Asylwerbern haben das Publikum beeindruckt. Der Kirchenchor Rohrbach-Berg und die Saitenmusi Aigen-Schlägl musizierten feine Volksmusik für den guten Zweck, für die Asylwerber in Rohrbach-Berg. Die Spendeneinnahmen werden zum Materialankauf für den Deutschunterricht verwendet, der von 25 ehrenamtlich Lehrenden angeboten wird.

 Timelkam. Der blinde Chorsänger Josef Stürzenbaum (links) feierte seinen 70. Geburtstag und auch sein – beinahe – 50-Jahr-Jubiläum als Kirchenchorsänger. 20 Jahre sang er beim Kirchenchor in Puchkirchen und seit seiner Übersiedlung war er über 29 Jahre Mitglied des Timelkamer Chores. Maria Starlinger (rechts) dankte seitens des Kirchenchores für diese langjährige aktive Chorsängerschaft, die er nun beendete. Mit seiner Bassstimme war er immer ein verlässlicher Sänger und eine Stütze des Chores. Dies war möglich, weil er die die Gabe hatte, sowohl den Text als auch die Melodie nach ein paarmal Anhören auswendig zu können. Stürzenbaum war von Geburt an blind, schon im Volksschulalter erlernte er die Blindenschrift und war Jahrzehnte Telefonist. GRÜNBACHER

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

NÜTZLICHER RATGEBER FÜR BERUFSTÄTIGE ELTERN

Kinderbetreuung von A bis Z Viele junge Eltern planen schon früh nach der Geburt ihres Kindes den Wiedereinstieg in den Beruf. Mit dem neuen Ratgeber „Kinderbetreuung von A bis Z“ hat die Arbeiterkammer Oberösterreich ein attraktives Angebot für diese Zielgruppe geschaffen.

W

eil sich viele berufstätige Eltern mit ihren Fragen rund um Krabbelstube, Kindergarten, Hort und Ganztagsschule an die Arbeiterkammer wenden, hat das AK-Frauenbüro in Zusammenarbeit mit der Abteilung Bildung die am häufigsten auftauchenden Begriffe gesammelt, erklärt und mit den passenden Informationen versehen. Das Ergebnis ist

KirchenZeitung Diözese Linz

ein kompaktes Lexikon für Mütter und Väter von Kindern bis zehn Jahre. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die beste Bildung und Förderung unserer Kinder sind der Arbeiterkammer wichtige Anliegen. Deshalb hat sie seit vielen Jahren die Kinderbetreuungssituation in Oberösterreich im Auge. Leider zeichnet der aktuelle AK-Kinderbetreuungsatlas 2015 kein sehr erfreuliches Bild der Situation in den oberösterreichischen Gemeinden. Die Zahl der Top-Gemeinden, die umfassende Betreuung mit vollzeitkompatiblen Öffnungszeiten anbieten, ist erstmals sogar zurückgegangen.

Die detaillierten Ergebnisse des Kinderbetreuungsatlas 2015, den interaktiven Kinderbetreuungsatlas 2.0 und die Broschüre „Kinderbetreuung von A bis Z“ finden Sie auf ooe.arbeiterkammer.at.

 Am 27. November 2015 wird KonsR Franz Weißenberger, wohnhaft in Steinbach an der Steyr, 85 Jahre alt. Er wurde 1930 in Wien geboren, war zuerst Krankenpfleger, maturierte dann in Lambach und empfing 1961 die Priesterweihe. Seither ist er als Seelsorger in Steinbach an der Steyr tätig; zuerst als Kaplan, dann als Pfarrprovisor, von 1964 bis 2009 war er dort Pfarrer. Seither hilft er noch als Kurat in der Pfarre mit. Von 1980 bis 2001 war Weißenberger auch Dechant des Dekanates Molln.  Am 29. November 2015 feiert Andreas Peterlechner, Ständiger Diakon in Hochburg, seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus St. Radegund, war ab 1973 Volksschullehrer und von 1979 bis 2010 Direktor der Volksschule Hochburg. 2002 wurde Peterlechner zum Ständigen Diakon geweiht und ist vor allem in der Kinderliturgie und in der Firmvorbereitung tätig, aber auch Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse gehören zu seinen Seelsorgsaufgaben. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.  Am 1. Dezember 2015 feiert Mag. Stefan Grandy, Pfarrassistent in Garsten, seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Steyr, studierte in Wien Theologie und Religionspädagogik und begann 1982 seine berufliche Tätigkeit im Jugendzentrum STUWE. Seit 1986 ist er in der Pfarre Garsten, zuerst als Pastoralassistent, seit 1998 ist er dort Pfarrassistent. Grandy ist Mitglied der Dekanatsleitung Steyr und Praxisbegleiter für Berufseinsteiger/innen in den seelsorglichen Dienst. Viele Jahre war er auch Sprecher der Berufsgemeinschaft der Pfarrassisten/innen. Für sein umfassendes Engagement und die Leitung der Generalsanierung der Stiftskirche Garsten erhielt er mehrere Landesauszeichnungen. Grandy ist verheiratet und hat vier Kinder.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

26. November 2015

Am Schauplatz Kollerschlag Zu: „Asylsuche“, Nr. 46, S. 5

Ihr Artikel „Asylsuche“, ist für uns Menschen, die wir an der Grenze am „Schauplatz“ Kollerschlag leben, nicht gerade motivierend für die vielen ehrenamtlichen Helfer aus unserer Pfarre und Gemeinde. Wenn Sie schreiben, der Staat kommt seiner Aufgabe nicht nach, dann würde ich sagen, wir alle sind der Staat, wir alle sind gefordert. Wenn die beiden Freiwilligen aus Ulrichsberg gut hingeschaut hätten, hätten sie gesehen, wie viel Gutes ehrenamtlich geleistet wird. Es darf auch einmal erwähnt werden, dass von Seiten der Pfarre jeden Tag viele Frauen und Männer ehrenamtlich am „Schauplatz“ Grenze bei der Betreuung der Flüchtenden mitarbeiten. Die Menschen, die bei uns aus dem Bus steigen, haben das Ziel ihrer großen Reise vor Augen. Sie wissen, wenn sie eine „Nummer“ an ihrem Handgelenk haben, kommen sie sicher in den nächsten Stunden über die Grenze nach Deutschland. Deshalb sind die meisten guter Stimmung, wenn auch müde. Es gibt für die Ehrenamtlichen immer wieder schöne Erlebnisse, nicht nur Bitterkeit, denn die Menschen sind dankbar, sie wissen, hier sind sie in Sicherheit. Die Sache mit der Nacht im Freien war vor drei Wochen, inzwischen hat sich die Situation gebesssert. Ihre Zeitung darf auch einmal Lob spenden für die Polizei, das Rote Kreuz und das Bundesheer, die bei uns am „Schauplatz“ Kollerschlag sehr gute Arbeit machen. Veronika Gruber, Kollerschlag

Wie krank! Weil acht geistesgestörte Mörder Abscheuliches verbrochen haben, sollen unsere Politiker sofort die Grenzen dichtmachen. Damit sollen Tausende Menschen, junge Familien, arbeitswillige und hoffnungsfrohe Menschen, die vor eben diesem Terror in ein friedliches Land wollen, an den Grenzzäunen bei demnächst winterlichen Verhältnissen ver­recken? Wie krank sind unsere Gehirne schon? Und wie unmenschlich! Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andren zu! Gottfried Ilming, Linz

Wie nahe Seit Jahren flüchten Menschen vor Gewalt, Hunger und Unterdrückung – erst jetzt, nachdem die Fluchtbewegung die österreichische Grenze erreicht hat, gibt es Aufmerksamkeit und Reaktionen. Seit Jahren sterben Menschen durch Terrorakte – erst wenn in Europa die Bomben hochgehen, setzt das Entsetzen ein. Seit Jahren führen sogenannte Freihandelsabkommen dazu, dass wirtschaftliches Pro-

Danke sagt die KirchenZeitung den 179 Pfarren, die in den letzten Wochen KirchenZeitungen verteilt haben. In Ostermiething zum Beispiel haben sich dabei auch die Ministrant/innen besonders eingesetzt (Bild). So konnten viele Menschen erstmals die KirchenZeitung kennenlernen. Auch in vielen Pfarrblättern wurde auf die KirchenZeitung aufmerksam gemacht. Vielen Dank, das hilft, eine gute Verbreitung in der Zukunft zu sichern. Maja Ströbele fitdenken über demokratische Rechte gestellt wird – erst wenn wir unsere eigenen sozialen Errungenschaften durch ein Freihandelsabkommen mit den USA bedroht sehen, fangen wir an, dieses System zu hinterfragen. Seit Jahren konzentriert sich der Reichtum dieser Welt auf immer weniger Personen zulasten der Breite der Bevölkerung und vor allem der Schwächsten – wie lange lassen wir uns von diesem System des Wirtschaftens noch ausbeuten und für dumm verkaufen? Seit Jahren leiden Menschen an zunehmenden Wetterextremen in Folge des Klimawandels – erst wenn bei uns die ersten Brunnen austrocknen, beginnen wir nach Zusammenhängen zu fragen. Seit Jahren stirbt alle fünf Sekunden ein Mensch an den Folgen von Hunger – wie weit sind wir von unseren Mitmenschen entfernt, dass uns das nicht anrührt? Wie nahe muss uns das Leid dieser Welt rücken, damit wir es wahrnehmen und reagieren? Heinz Mittermayr, Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung OÖ, Gallneukirchen

Für gewaltfreie Wege

gen in Paris und den folgenden Reaktionen aus Europa in der letzten Ausgabe der KiZ. Ich möchte weiterführend ergänzen, dass es wohl höchst an der Zeit ist, auch neue Wege aus der derzeitigen Spirale der Gewalt heraus zu suchen und zu finden! Ich fordere deshalb alle Entscheidungsträger/innen aus Gesellschaft, Politik und Kirche und alle Menschen, die nicht als erstes Bomben und Gegengewalt als Lösungsmöglichkeiten auf die Terroranschläge des IS sehen, auf, nach gewaltfreien Wegen zur Lösung dieses „dritten Weltkrieges“ (Papst Franziskus) zu suchen, Kontakt aufzunehmen auch mit den Menschen, die Terror und Angst verbreiten, und Möglichkeiten zu sondieren, wie auf unserer Welt wieder ein angstfreies Leben möglich werden kann. Denn was sonst sind auch die Bombardements der Franzosen, Russen und Amerikaner in Syrien und im Irak als Terror und Verbreitung von Angst und Schrecken unter der Zivilbevölkerung? Manfred Kastner, Tragwein

Meine Anliegen an den Papst Ich danke Gott, dass er seiner Kirche einen so einfühlsamen, gläubigen, seiner Herde nahen Papst geschenkt hat. Er geht auf Distanz, wo Macht und Geld in unserer Kirche zu große Bedeutung bekommen haben. Er legt den Finger auf die Wunden dieser Welt: wo Kriege uns entzweien und wir mit Gottes Schöpfung Raubbau betreiben. (...) Als Mitglied der Kirche Jesu Christi schmerzt es mich mehr und mehr, dass Männer und Frauen ungleich behandelt werden. Sind wir nicht alle Kinder Gottes? Ich bin sicher, dass Gott auch Frauen dazu beruft, in der römisch-katholischen Kirche als Priesterinnen zu dienen. Viele hören den Ruf nicht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Andere wenden sich von der Kirche ab, weil sie diese Ungerechtigkeit nicht ertragen. Weiters möchte ich die Not ansprechen, die Menschen erfahren, wenn sie nach einer Scheidung, in einer neuen Partnerschaft lebend, vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen sind. Welches Signal sendet die Kirche damit? Warum wird ausschließlich die Sünde des Ehebruchs mit dieser harten Strafe belegt? Leben wir nicht alle in permanenter Sünde, angesichts des Hungers in der Welt, des Leidens und Sterbens so vieler Flüchtlinge …? Die Sakramente hat Gott uns als wirksames Zeichen seiner Zuwendung gegeben und nicht als Geschenk, das Menschen anderen verweigern dürfen. Waltraud NuSSböck, Mauthausen

Zu: „Ein dritter Weltkrieg“, Nr. 47, S. 13

„Wir müssen diesen Krieg neu denken, wenn wir ihn in den Griff bekommen und besiegen wollen“, schreibt Pater Bernd Hagenkord in seinem Kommentar zu den Terroranschlä-

Veröffentlichungen ­bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Garten mit Fahne Die wehende Fahne in RotWeiß-Rot macht manche Tage zu Staatsfeiertagen. Was aber machen Fahnen, die täglich in österreichischen Gärten wehen? Ich mag es, wenn an Staatsfeiertagen hier und da die österreichische Fahne an Gebäuden hängt. Schmuck ist es auch, wenn daneben die Farben anderer Nationalitäten zu ­sehen sind. Das lässt die Welt ein Stückchen mehr zusammenrücken. Besonders sind Fahnen für mich nur, solange sie nicht so oft zu sehen sind. Es gibt aber Hausbesitzer und -besitzerinnen, die das anders sehen. Die haben dann eine haushohe Fahnenstange im Garten. An ihr weht oder hängt – je nach Wetterlage – tagein, tagaus die Nationalflagge. Manchmal mit dem Bundesadler.

DENK mal

Die Früchte des Advents Schon putzen sich die Backstuben heraus, machen sich Keksformen und Rührschüsseln bereit, scharren Knethaken und Teigkarte in den Startlöchern: Advent ist Backzeit. Und er ist fruchterregend. Kletzen sind eine adventliche Frucht.

unpict/Fotolia

ernst Gansinger

Domspatz Obergrenzen für Flüchtlinge? Mit ihren Wortmeldungen haben manche die Obergrenze des Erträglichen längst überschritten.

dörrte Birnen auch den Ausdruck „Hutzeln“, der einst Dörrzwetschken meinte. Der Name Kletzen dürfte „Gespaltenes“ bedeuten – die Birnen müssen vor dem Dörren geteilt werden. Hutzeln sind „Verschrumpelte“. Machen Sie mit. Schicken Sie uns bis 4. Dezember weitere Mundartausdrücke für Obstsorten. Wir verlosen ein Kletzenbrot. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 46 (Nächstenliebe, Gerechtigkeit bzw. Almosen in den Religionen) hat Karin Stubauer aus Laussa gewonnen.

Christine Grüll christine.gruell@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Klimaschutz erfordert eine Abkehr von heutigen Gesellschaftsidealen wie Wettbewerb, Macht, Prestige und Schönheit. Die Kirche kann alternative Werte wie Kooperation, Mitgefühl, Genügsamkeit einbringen.“ Helga Kromp-Kolb, Klimaforscherin, im Kathpress-Interview

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Übers Jahr sind gewisse Früchte bei weitem nicht so sehr in der Auslage des Geschmacks wie im Advent. Äpfel und Birnen, Orangen und Mandarinen, Erd- und Walnüsse, Zwetschken und Weintrauben – sie alle ziehen jetzt besondere Kleider an, sind dann Dörräpfel, Kletzen oder Aranzini, tauchen ein in heiße Getränke, vermengen sich mit anderen Zutaten zu köstlichen Süßspeisen. Je einer Obstsorte soll an den vier Adventsonntagen ein DenkMal gewidmet werden. Den Beginn machen die Birnen, die sich durch Dörren in Kletzen umbenennen lassen. Im süddeutschen Sprachraum gibt es für ge-

Warum wehen die Fahnen im Garten? Vielleicht sollen Gäste, die das Grundstück betreten, nicht vergessen, dass sie immer noch in Österreich sind? Vielleicht will man für ein überraschendes Länderspiel vorbereitet sein? Oder macht eine Fahne das eigene Wirken im Garten etwas staatstragender? Diese Fragen sind bitte humorvoll gemeint und nicht verspottend. Mit Fahnen, vor allem samt Bundesadler, soll man nämlich keine Späße treiben.


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