KiZ-ePaper 49/2013

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Nr. 49 I 5. Dezember 2013 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 68

 Der Einkaufswagen – Symbol unserer Zeit. © waldhäusl

3 Im Gespräch. Verkehrs-Visionen für Ober­ österreich. 6 Interview. Prof. Volgger über die Liturgie-Erneuerung. 9 Pfarren. Johann Haider pilgert aus Dankbarkeit. 10 Thema. Der Papst will eine Kirche, die aufbricht. 15 Glaube. Glücklich sollen Menschen sein.

Zum Marienfest am 8. Dezember

Alles gratis Er ist das wohl meistbenutzte „Fahrzeug“ der Vorweihnachtszeit – und er ist zum Symbol des Wohlstandes gewor­­­den. Der Einkaufswagen. Jemandem eine Freude machen. Das ist es, was Menschen gerade in der Vorweihnachtszeit unruhig werden lässt. Womit soll man Freude machen, wenn die meisten Leute ohnehin schon so vieles haben? Der Marienfeiertag am 8. Dezember lässt innehalten: Was wirklich Freude macht – kann man nicht kaufen. Man bekommt es einfach so. Völlig unverbindlich und noch dazu ­gratis.

Auch bei vollem Einkaufswagen kann ein Mensch verhungern. Innerlich. Es sind nämlich nicht die Dinge, die glücklich machen. Es ist die Zuwendung, die „mitgegeben“ wird. Eigentlich ist sie sogar die Hauptsache. Diese Botschaft: Du bist mir nicht gleichgültig. Gott sagt Ja zu Maria – und sie sagt Ja zu dem, was Gott mit ihr vorhat. Das ist das Geheimnis aller Marienfeste. Die Geschäfte sind großteils zu am heurigen 8. Dezember. Das Wichtigste ist dennoch überall zu bekommen. Gratis sogar. Es besteht im Ja zueinander, in der Zustimmung zum Nächsten. Niemandem soll sie verweigert werden.

21 For You. Skispringerin Jacqueline Seifriedsberger. 28 Kultur. Erinnert euch! Erich Hackl im Interview. 22 Impressum


2 Meinung Kommentar

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Anregung zur Energieverschwendung

Wo bleiben sie, die Mutmacher?

„Wer Mut zeigt, macht Mut“, zitierte der EU-Parlamentarier Othmar Karas den Gesellenvater Kolping. Und er meinte, wir brauchen gerade in der Politik „Mutmacher“, die Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen und die soziale Balance nicht dem Spiel der Marktkräfte überlassen. „Wir müssen die Mitmenschlichkeit zum wirklichen Wettbewerbsvorteil Europas machen“, zitierte Karas den scheidenden Caritaspräsidenten Küberl. Aber wo sind sie denn, die Politiker, hierzulande und in der EU, die den Mut haben, dem Diktat des Geldes gegenzusteuern und Regeln zu beschließen, die zuerst die Menschen und nicht den Geldmarkt, zuerst die Hilfe für die Armen und nicht den Schutz der Vermögenden im Blick haben?! hans baumgartner

Die Energiereserven werden knapp – sagt man, und denkt an Erdöl, Kohle und Gas. Vieles hängt davon ab, ob es gelingt, auf erneuerbare Energie umzusteigen. Das ist nicht einfach, denn nicht einmal Sonne und Wind stehen unbegrenzt zur Verfügung. Um ihre Energie einzufangen, braucht es viel Aufwand. Doch es gibt sie – die unbegrenzte Energiequelle – und man staunt: Je mehr man sie nutzt, desto größer werden ihre Reserven. Man kann gar nicht verschwenderisch genug damit umgehen. Motoren kann man nicht damit betreiben, heizen auch nicht. Doch: Ohne Motoren und elektrischen Strom ist die Menschheit die längste Zeit ihrer Geschichte ganz gut ausgekommen. Hier geht es um die Energie, die zum Beispiel das Versöhnen braucht, und das

Schaffen von Frieden – im Haus und auf der Welt. Es ist die Energieanstrengung für das Hoffen in Zeiten widriger Umstände. Diese Energiequelle hat mit dem Glauben zu tun. Viele lassen sie brachliegen, oder wissen nicht um sie. Da versickert dann die Hoffnung und es gibt keine guten Gründe mehr, kein Wissen um das Warum. Es ist die Energie für den Mut. Der Advent ist da. Diese Energiequelle kann freigelegt werden.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: ute mayrhofer, ecpat-vorsitzende

Nichts tun geht nicht Ute Mayrhofer könnte es nur „schwer aushalten“, nichts gegen Armut und soziale Ungleichheit zu tun. In ihrem Beruf als Bildungsreferentin der Dreikönigsaktion und als Vorsitzende von ECPAT Österreich liegt ihr Fokus vor allem auf dem Schutz der Rechte von Kindern. susanne huber

Es ist ein „verdecktes und verstecktes Problem“: Kinderhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern. Daher ist es wichtig, „verstärkt Sensibilisierungsmaßnahmen zu setzen bei betroffenen Berufsgruppen wie der Polizei, dem Militär, der Jugendwohlfahrt, aber auch in der österreichischen Bevölkerung, um „Ich bin dankbar, einen sinnvollen Beruf ausüben zu können, in dem ich etwas gegen Ungleichheiten tun kann. Das ist ein Luxus.“ ute mayrhofer

Viel von Mut und Visionen, von der Bereitschaft hinzuschauen, wo der Schuh drückt, vom Vorrang des Menschen in der Wirtschaft und vom Wettbewerbsvorteil „Mitmenschlichkeit“ war vergangenes Wochenende die Rede. Die Anlässe: die offizielle „Stabübergabe“ bei der Caritas von Franz Küberl an Michael Landau und der Festakt zum 200. Geburtstag von Adolph Kolping. Kanzler Faymann würdigte das Kolpingwerk als das Gegenteil der vom Papst immer wieder kritisierten „Gleichgültigkeit“. Kolping stehe für gezieltes Hinschauen und konkretes Handeln, sagte der Kanzler. Gerade das aber fehle der Politik, die Bereitschaft zur Begegnung mit der realen Armut, sagte Caritaspräsident Michael Landau auf einem anderen Podium. Und er kritisierte den mangelnden Mut und die fehlenden Visionen, das Thema Armutsvermeidung und Armutsbekämpfung umfassend und entschlossen anzugehen.

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ute Mayrhofer

den Kinderhandel schneller zu identifizieren. Nötig ist zusätzlich eine stärkere Ausarbeitung der internationalen Zusammenarbeit und es braucht mehr spezialisierte Plätze für die Opfer des Kinderhandels. Daran arbeitet ECPAT Österreich seit zehn Jahren intensiv“, sagt Ute Mayrhofer. Sie ist seit Ende 2010 im österreichischen Team von ECPAT, einem international tätigen Netzwerk zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung. Luxusberuf. Nichts tun gegen soziale Ungleichheit, das geht bei Ute Mayrhofer gar nicht. „Wir leben hier in einer sehr heilen Welt. Das bringt eine große Verantwortung mit sich, jenen Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht“, so die gebürtige Traunkirchnerin. Dass ihr das auch beruflich möglich ist, bezeichnet sie als „Luxus“. Neben ihrer Tätigkeit als Vorsitzende von ECPAT Österreich arbeitet die studierte Theologin und Germanistin als entwicklungspolitische Bildungsreferentin der Dreikönigsaktion. Um Kinderleid zu stoppen fordert sie: „Armut reduzieren, Bildung fördern, Kinder und Jugendliche stärken, Zukunftsperspektiven entwickeln.“ In ihrer Freizeit stehen ihre eigenen drei Kinder im Mittelpunkt. „Bei uns zu Hause im zweiten Bezirk in Wien ist immer was los. Wir haben oft ein volles Haus mit viel Besuch, vor allem von Kindern. Das mag ich sehr.“ (Siehe Panoramaseite)


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Pro & Contra 3

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Straße oder Schiene? Alles spricht für die Bahn Zu begrüßen ist die Wiedereinführung des Schnellzugverkehrs Linz–Graz. Dringend notwendig ist aber für den Oberösterreich-Abschnitt dieser Relation, nämlich für die Pyhrnbahn, ein Ausbauplan für Schnellzugtauglichkeit. Da ein solcher Plan fehlt, werden derzeit in der Pyhrn-Priel-Region zwei Bahnbrücken um 18,7 Millionen Euro erneuert, ohne den entsprechenden kurvenreichen 70-km/h-Bahnabschnitt zu verflachen. Eine Fehlinvestition! Die oberösterreichische Verkehrspolitik setzt sich leider mit mehr Intensität für den Ausbau des Systems ­Straße ein. Um aber die Verkehrsprobleme wie Staus, Lärm, Schadstoffe und Klimagase in den Griff zu bekommen, ist eine andere Strategie notwendig: motorisierten Verkehr vermeiden bzw. zu Massenverkehrsmitteln verlagern – flächendeckender öffentlicher Verkehr, also auch im ländlichen Raum, zur Vermeidung von Mobilitätsarmut – regelmäßiger Stundentakt als Mindest-Fahrplandichte – Bahn als Rückgrat und Busse als Ergänzung – in dünn besiedelten Gebieten außerhalb der Hauptverkehrszeiten Anrufsysteme als Ersatz für die Zubringerbusse. Übrigens: Prosperierende ländliche Räume vermindern den Pendlerverkehr. Energieverbrauch reduzieren. Der Umstieg auf erneuerbare Energien bedeutet, dass der Energieverbrauch reduziert werden muss, denn aus erneuerbaren Energiequellen ist nur etwa die Hälfte des heutigen Energieeinsatzes aufbringbar. Außerdem wird sich der Energiemix zu Gunsten des Stroms verändern. Strom wird somit auch für den Verkehr die energetische Hauptsäule. Dies alles spricht für die Bahn: Auf den elektrifizierten Strecken Österreichs wird schon heute mit 80 % Wasserkraftstrom gefahren. Züge können den Strom wesentlich effektiver in Antriebskraft umsetzen als Kraftfahrzeuge. Außerdem ist auf Diesel-Bahnstrecken die Umstellung auf Strom schneller umsetzbar als im Straßenverkehr. Daher ist auf allen Bahnlinien deutlich mehr Attraktivität und Kapazität anzustreben, um – unterstützt durch förderliche Rahmenbedingungen – massive Verkehrsverlagerung zu ermöglichen bzw. zu stimulieren.

Kons. heinrich höbarth Konsulent für Umweltfragen und Obmann des Vereins Klimaschutz-Initiative. privat

Der öffentliche Verkehr löst nicht alles Wir fragten zwei verkehrspolitisch exponierte Persönlichkeiten: Wenn Sie an die nächsten fünf bis zehn Jahre denken, was sind die dringlichsten Aufgaben der Verkehrspolitik in Oberösterreich? Der Individualverkehr wird weiter zunehmen, sagen die einen und setzen auf den Ausbau des (Schnell-) Straßennetzes. Andere meinen: Gäbe es attraktive flächendeckende Angebote im öffentlichen Verkehr, würden viele Menschen vom Auto auf die Schiene oder den Bus umsteigen. Dadurch ließe sich die Lärm-, Klimaund Stau-Belastung durch Autos und LKWs verringern. Nicht wenige wünschen sich auch eine Regionalpolitik, die die ­Arbeitsplätze näher an die Wohnräume bringt und so das Verkehrsaufkommen durch das berufliche Pendeln verringert.

Haben wir in Oberösterreich ein Verkehrsproblem? Jein. Fakt ist, dass wir täglich zirka vier Stunden eine Verkehrsüberlastung vor allem im Großraum Linz vorfinden. Verkehrszählungen belegen, dass an Werktagen zwischen 6 und 8 bzw. 16 und 18 Uhr bis zu einem Drittel des Tagesverkehrsaufkommens stattfindet. Zu diesen Spitzenzeiten haben wir natürlich ein Problem. Mit dem Gesamtverkehrskonzept (GVK) für den Großraum Linz haben wir bewiesen, dass wir es ernst meinen. Das GVK für den Großraum Linz sieht u.a. vor, den Anteil umweltschonender Verkehrsträger von 36 % auf 40 % zu erhöhen. Dieses Ziel mutet möglicherweise etwas bescheiden an, jedoch entspricht es einer Verringerung von 60 Millionen Fahrten des motorisierten Individualverkehrs. Durch eine gebietskörperschaftsübergreifende Verkehrspolitik („Interessensgemeinschaft Mobilität Großraum Linz“) bringen wir alle relevanten Player für eine langfristige Zusammenarbeit regelmäßig an einen Tisch und diskutieren die zahlreichen Maßnahmen, die im GVK für den Großraum Linz vorgeschlagen werden. Der Mix macht es aus. Wir müssen an mehreren Stellschrauben drehen. So müssen wir den öffentlichen Verkehr ausbauen und attraktiver gestalten, denn die Menschen werden nur dann auf ihr Auto verzichten, wenn es eine vernünftige Alternative gibt. Eine große Rolle wird hier die „Mühlkreisbahn Neu“ spielen, die auf die Straßenbahnspurweite von 900 Millimeter umgespurt werden soll und Tausenden Pendler/innen eine Durchbindung bis in den Linzer Hauptbahnhof ermöglichen wird. Weites möchten wir zahlreiche kurzfristige Maßnahmen umsetzen, etwa Umstiegsmöglichkeiten für Pendler/innen schaffen, das Radwegenetze für den Alltagsradverkehr attraktivieren, Radabstellplätze errichten oder Beschleunigungsmöglichkeiten für Linienbusse ermöglichen. Es muss uns jedoch klar sein, dass wir auch in Zukunft leistungsfähige Straßenverbindungen benötigen. Stichwort Linzer Westring, Mühlviertler Schnellstraße oder Linzer Ostumfahrung. Wer glaubt, dass wir alle Verkehrsprobleme mit dem öffentlichen Verkehr lösen können, der irrt. Wie immer macht es der richtige Mix aus.

Landeshauptmann-­­­ stellvertreter Franz Hiesl ist in der OÖ. Landesregierung für Strassenbau, familie und Personal zuständig. Land OOE_Dedl


4 Oberösterreich Auf einen Blick Neue geistliche Leitung bei Caritas Bischofsvikar Prälat Mag. Maximilian Mittendorfer folgt ab 1. Jänner 2014 KonsR Ernst Bräuer als Geistlicher Rektor der Caritas nach. Zusammen mit Mittendorfer, der auch Seelsorger in Langholzfeld ist, wird Mag. Franziska Mair als Seelsorgerin in der Cari-

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Druckfrisch: Herders Neuer Bibelatlas

Landkarten führen in die Bibel Wer mit dem Finger auf der Landkarte in fremde Länder fährt, unternimmt noch keine Reise, aber die Beschäftigung mit Karten, Bildern und Informationen ist eine gute Vorbereitung. Der noch druckfrische neue Bibelatlas aus dem Verlag Herder ist ein ansprechender und anregender Begleiter hinein in die Botschaft der Bibel. Josef Wallner

Caritasrektor Maximilian Mittendorfer, Franziska Mair. KIZ

tas wirken. Mair ist Pastoralassistentin in Eferding sowie Seelsorgerin im Bezirksaltenheim und Pflegeheim Eferding. Als Bischofsvikar für den Bereich Caritas und soziale Aufgaben war Mittendorfer schon bisher eng mit der Caritas verbunden.

Petrinum-Direktor Seit 1. Dezember 2013 ist Mag. Klemens Keplinger Direktor am Bischöflichen Gymnasium Petrinum. Er folgt Mag. Franz Asanger nach, der mit 1. Dezember Leiter des Schulamtes der Diözese Linz wurde. Am 24. November erfolgte die Amtsübergabe bei einem Wortgottesdienst. Keplinger lehrte über zehn Jahre lang Deutsch und Latein am Stiftsgymnasium Kremsmünster. Er ist verheiratet und hat eine vierjährige Tochter. Das Petrinum soll – so der neue Direktor – eine Schule „für alle, die sich auf eine Lebens- und Lerngemeinschaft im christlichen Geist einlassen wollen“, sein.

Mag. Klemens Keplinger.

Prvat

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Der Leiter des Linzer Bibelwerks Dr. Franz Kogler präsentiert mit Freude Herders Neuen Bibelatlas. Das Team des Bibelwerks hat zum Entstehen wesentlich beigetragen. KIZ/jw

Als einen Nachfolger von „Herders Neuem Bibellexikon“ versteht Bibelwerksleiter Franz Kogler den neuen Bibelatlas. Das Lexikon war mit 20.000 verkauften Exemplaren ein sensationeller Erfolg. Der Bibelatlas soll wiederum helfen, dass Bibelinteressierte Wege in die Heilige Schrift finden. Auf 400 Seiten werden die Leser/innen mit Landkarten, Fotos, Plänen und Texten durch die Welt und Umwelt der Bibel geführt: beginnend von den geografischen Rahmenbedingungen des Vorderen Orients über David und Salomo bis zur Zeit Jesu und der Ausbreitung des Christentums. Die Geografie macht den Horizont der biblischen Bücher anschaulich. Der grausame Herodes? Wo immer man den Atlas aufschlägt, ist er interessant. Im Blick auf Weihnachten könnte man zum Beispiel auf König Herodes neugierig sein. Ein entsprechendes Kapitel berichtet von seinem Weg an die Macht, seiner Bautätigkeit, die bis heute in Israel/Palästina unübersehbar ist, und

fragt: War er ein Despot oder eher ein Wohltäter des Volkes? „Auch wenn man dem Kindermord von Bethlehem legendenhaften Status zuschreiben sollte, dürfte der historische Kern doch im grausamen Umgang des Herodes mit seinen Gegnern und eigenen Familienmitgliedern zu sehen sein“, heißt es im Bibelatlas. Für Bibel- und Bildungsinteressierte. „Der Atlas ist für Bibelinteressierte gedacht, die schon ein wenig Vorwissen wie den Grundkurs Bibel mitbringen, aber er wendet sich auch allgemein an Bildungsinteressierte“, so Kogler. Das Linzer Bibelwerk hat zusätzlich zur Initiative einen Großteil der Kartenhintergründe in 3D und der Pläne zum Bibelatlas beigetragen. Auch ein großer Teil der Bilder kommt von Bibelwerksmitarbeiterin Ingrid Penner. XX Alle Abonnent/innen der KirchenZeitung haben schriftlich als Dank für ihre Treue „Herders Neuen Bibelatlas“ zum Vorzugspreis angeboten bekommen. Siehe www.kirchenzeitung.at/ treueangebot oder Tel. 0732/76 10-39 69.

Es geht ums Leben, nicht ums Geld

Die Ausstellung von SEI SO FREI führt vom Erdgeschoß in den 2. Stock des Ursulinenhofes. Gezeigt wird, wovon auch LH Dr. Josef Pühringer bei der Eröffnung sprach: Entwicklungszusammenarbeit heißt, Menschen befähigen, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Land OÖ/Falkinger

Linz. SEI SO FREI, die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung, zeigt in Zusammenarbeit mit dem OÖ Kulturquartier bis 2. Februar im Ursulinenhof Linz eine Informations-Ausstellung. Themen sind Entwicklungsprojekte in Nicaragua und Guatemala sowie der faire Handel am Beispiel von Kakao sowie die Philosophie von SEI SO FREI. Deren heurige Adventsammlung steht unter dem Motto „Stern der Hoffnung für Kinder in Nicaragua“.


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Oberösterreich 5

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Dr. Johannes Fischer, Präsident des künftigen Landesverwaltungsgerichtes, über die Menschenrechts-Kultur im Land

Die Freiheit hat zwei Seiten „Da es notwendig ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen“ und aus vielen weiteren Gründen beschloss vor 65 Jahren, am 10. Dezember 1948, die UN-Generalversammlung die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

es. Wenn am 1. Jänner 2014 die Unabhängigen Verwaltungs-Senate in Landesverwaltungsgerichte umgewandelt werden, komme die Gerichtsbarkeit näher an die Bürger/innen. Fortan werden durchgängig unabhängige Gerichte die Behörden konrollieren.

ERNST GANSINGER

Keine erniedrigende Strafe. Etwa 3000 Verfahren hatte der UVS des Landes OÖ heuer zu bewältigen. Verhandelt werden etwa angezeigte Verwaltungsübertretungen und Behördenübergriffe. Da spielen die Grundrechte eine Rolle. So besagt zum Beispiel Artikel 5 der Menschenrechts-Deklaration, dass niemand gefoltert oder einer unmenschlichen, erniedrigenden Strafe unterworfen werden darf. – Eine der Aufgaben des UVS ist die Kontrolle des Polizeiapparates. „Wir können keine Schlechter-Behandlung etwa obdachloser Menschen durch die Polizei feststellen“, sagt Präsident Fischer. Einzelfälle werden, wenn sie zur Anzeige kommen, verhandelt. Das System sei nicht defizitär.

Die Herrschaft des Rechts soll dafür sorgen, dass alle Menschen einander im Geiste der „Brüderlichkeit“ begegnen, denn sie „sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“. (Artikel 1). Näher an die Bürger/innen. Wie steht es um die Herrschaft des Rechts im Land? Der Präsident des Unabhängigen Verwaltungssenats (UVS) des Landes Oberösterreich, Dr. Johannes Fischer, sagt, dass die Verfahren grundsätzlich nach rechtsstaatlichen Regeln ablaufen und die Behörden im Einklang mit den Menschenrechten agieren. Verstöße als Einzelfälle gebe

Menschenrechte sind Säulen des Zusammenlebens, was diese Säulen der Menschenrechte in Nürnberg ausdrücken. OKAPIA/NORBERT PROBST

„Die Freiheit des einzelnen findet ihre Grenze in der Freiheit des anderen.“ Dr. Johannes Fischer, Präsident des Unabhängigen Verwaltungssenats UVS des Landes Oberösterreich LAND OÖ/LINSCHINGER

„Sachliche Gründe“. Zum Einwurf, eine lange Haftdauer oder eine Haft, deren Ende nicht fixiert ist (forensischer Maßnahmenvollzug), sei unmenschlich, weist Fischer auf Relativierendes in der Gültigkeit der Grundrechte hin: Sofern nicht sachliche Gründe eine Einschränkung rechtfertigen! So dürfen bestimmte Straftäter nicht wählen. Als gutes Beispiel für die Wirksamkeit des UVS weist Fischer auf Schubhaft-Beschwerden hin. Binnen Wochenfrist werde entschieden. Nicht alles ist regelbar. Der Schutz der Menschenrechte gegen Dritte sei eine große Herausforderung. Das beweise der NSAAbhör-Skandal, der gegen ein im Artikel 12 formuliertes Verbot verstößt: „Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben ... ausgesetzt werden.“ Grundrechte sind Freiheitsrechte. Hier gelte: „Die Freiheit des Einzelnen findet ihre Grenze in der Freiheit des anderen.“ Der Staat könne nicht alles schützen, weil dies eine – wiederum grundrechtsproblematische – umfassende Überwachung voraussetzen würde.

Solidarität vor den Vorhang! Einreichungen sind bis 15. Februar 2014 möglich.

Die KirchenZeitung lädt ein, Vorschläge zum Solidaritätspreis 2014 zu machen.

Der mit insgesamt 18.000 Euro dotierte Preis zeichnet in den drei Kategorien Einzelpersonen, Gruppen und Jugendprojekte solidarisches Engagement in den Bereichen Soziales, Umwelt, Frieden und Gerechtigkeit aus. Der Preis ist dotiert vom Sozialressort des Landes

OÖ und der Diözese Linz. Er wird am 16. Mai 2014 von Bischof Dr. Ludwig Schwarz, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landesrätin Mag. Gertraud Jahn verliehen.  Einreichungen: mit Folder (gibt es bei der KirchenZeitung) oder formlos bzw. online: www.solipreis.at; solipreis@kirchenzeitung.at KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz


„In der Liturgie findet das Leben Heimat“ Messfeier in deutscher Sprache, Neugestaltung ausnahmslos aller Kirchen – die Konstitution über die Liturgie ist das sichtbarste Ergebnis des Zweiten Vatikanischen Konzils. Vor 50 Jahren, am 4. Dezember 1963, verabschiedeten die Bischöfe dieses Dokument. Der Linzer Liturgiewissenschafter P. Ewald Volgger erklärt den Geist der erneuerten Liturgie und ihre Verbindung mit Lebensfragen der Menschen.

Von den 9000 Seiten an Vorschlägen, die aus aller Welt vor dem Konzil in Rom eingereicht wurden, betrafen fast 2500 Seiten die Liturgie. Was brannte den Bischöfen unter den Nägeln?

P. Dr. Ewald Volgger: Es war vor allem die Sprache der Liturgie. Es sollte eine Sprache sein, die die Menschen verstehen. Dann ging es um die Sichtweise des Priesters und des Volkes, das heißt, um die Frage der aktiven Teilnahme aller Gläubigen an der Liturgie. Dieser Aspekt war bereits vor dem Konzil stark in die Diskussion gekommen und hatte auch schon in Liturgie-Dokumenten von Papst Pius XII. Eingang gefunden. Die Kon-

Univ.Prof. P. Dr. Ewald Volgger OT lehrt an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz Liturgiewissenschaft. privat

Schreiben Sie der KiZ Ihre Erfahrungen Was bedeutet Ihnen die Eucharistiefeier? Was bedeuten Ihnen Wort-Gottes-Feiern oder das gemeinsame Gebet in der Kirche?

zilsväter konnten im Bereich der Liturgie auf viele Früchte zurückgreifen. Die Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ hat vielfach die liturgische Entwicklung bestätigt und nicht neu erfunden. Die Konzilsväter haben Vorgefundenem einen roten Faden gegeben?

Volgger: Das Konzilsdokument zeigt das gewachsene Liturgieverständnis auf. Davon ausgehend entwirft es Perspektiven für die Reform. Die konkreten Reformen wurden im Anschluss an das Konzil ausgearbeitet und haben im lateinischen Messbuch von 1970 beziehungsweise 1975 im deutschen Messbuch ihren Höhepunkt gefunden.

Volgger: Dieser Kritik kann ich überhaupt nichts abgewinnen. Denn jede Liturgie ist mystisch, das heißt, vom Geheimnis des Glaubens geprägt. Jede Feier ist so anzulegen, dass Menschen Antwort finden können auf die Fragen ihres Lebens und möglicherweise in eine Beziehungserfahrung mit dem Aufer-

Den Sinn der Eucharistiefeier wird mit dem Ruf „Geheimnis des Glaubens“ zusammengefasst. Worin besteht dieses Geheimnis?

Volgger: Das Konzil verwendet dafür den Begriff „Paschamysterium“ (sprich: Pas-chamysterium). Dieser meint: Gott hat sich in Jesus Christus in einer ganz intensiven Weise den Menschen zugewendet. Jesus ist ein Lebensbeispiel und er gibt sein Leben aus Liebe zu den Menschen. Er geht aber durch den Tod hindurch und Menschen können die Erfahrung machen: Der Herr, der sich ganz für sie gegeben hat, lebt. Das ist die neue Dimen­sion der Glaubenserfahrung: dass sie den Herrn als den von Gott Auferweckten erleben. Das prägt alle liturgischen Feiern, nicht nur die Eucharistie.

Welche Rolle spielt dabei die Gestaltung?

Was bedeutet das Fremdwort „Paschamysterium“ für die Mitfeiernden?

In welcher Kirche können Sie gut beten und feiern – was ist „Ihre“ Kirche?

Volgger: Sie erfahren darin ihr eigenes Lebensgeheimnis. So wie Jesus durch den Tod hindurchgegangen ist und ins Leben geht, so wird jeder, der Gottesdienst feiert und glaubt, in dieses Auferstehungsgeheimnis Jesu hineingenommen.

XX An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz oder office@kirchenzeitung.at

Die Liturgie des Konzils wird oft als zu wenig mystisch kritisiert ...

Die Kapelle im Kolpinghaus Meran hat P. Ewald Volgger mitgestaltet.

standenen hineingeführt werden – natürlich in einem gesunden Ausgleich von Beten und Singen, von Stille und Andacht, aber auch von lebendigem körperlichem Ausdruck. Sichtbarstes Zeichen erneuerter Liturgie ist der Volksaltar. Ist er die dem Konzil entsprechende Form des Altars?

Volgger: Die Bezeichnung „Volksaltar“ ist nicht richtig. Die Liturgiedokumente sprechen immer nur vom Altar. Der Altar soll die Mitte der feiernden Gemeinschaft sein. Wie sich das im Kirchenraum verhält, ist nicht genau definiert, muss also je vor Ort konkretisiert werden. In einer historischen Kirche verhält sich dies anders als in einer neuen Kirche. Dort kann deutlicher gemacht werden, dass sich die feiernde Gemeinde um den Altar und um das Wort Gottes versammelt.


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Interview 7

5. Dezember 2013

Impuls In das Geheimnis Gottes reifen Vor 50 Jahren, am 4. Dezember 1963, wurde am Zweiten Vatikanischen Konzil die Konstitution über die Liturgie verabschiedet. Ein Grund zum Feiern?

Es gibt wirklich etwas zu feiern. Die Kirche hat eine liturgische Form gefunden, die den Menschen heute entspricht. Sie ermöglicht ihnen, ihren Glauben in der Muttersprache zu feiern, das Wort Gottes zu hören und auszulegen.

Nicht der Kirchenraum ist entscheidend, sondern dass im Geist des Konzils Gottesdienst gefeiert wird. www.kathbild.at/Ruprecht

Sie bringt dabei zum Ausdruck, dass sie sich als Gemeinschaft vor Gott versteht. Daher spricht das Konzil auch von den beiden Tischen des Wortes und des Brotes. Ist es im Geist des Konzils, dass praktisch in jeder Kirche – unabhängig ob gotisch, barock oder modern – ein Altar steht, für den sich die Bezeichnung Volksaltar eingebürgert hat?

Volgger: Ja, selbstverständlich. Auch über die Zelebrationsrichtung des Priesters wurde in jüngster Zeit diskutiert, angestoßen nicht zuletzt durch Papst Benedikt XVI. Was ist die richtige Orientierung des Priesters – zum Volk hin oder mit den Rücken zum Volk?

Volgger: Für die erneuerte Liturgie gilt: Die Gemeinde versammelt sich und der Leiter dieser Gemeinde steht der Feier vor, die von einer Gemeinschaftsstruktur geprägt ist. Daher hat der Priester immer eine Funktion in und mit und für die Gemeinde. Wenn ich das ernst nehme, ergeben sich unterschiedliche Orientierungen und Blickrichtungen des Vorstehers. Die erneuerte Liturgie kennt eben nicht nur die Zelebration in eine Richtung, vielmehr gibt es innerhalb der Feier unterschiedliche Ausrichtungen: zum Beispiel das Sprechen in Richtung Gemeinde bei Begrüßung, Lesungen oder Predigt oder aber das Sprechen auf Gott hin, wenn er für und im Namen der Gemeinde betet. Es geht also nicht um die Frage, ob ich als Priester der Gemeinde den Rücken zudrehe.

Papst Benedikt hat mehrmals geäußert, dass in der Liturgie zu viel gestaltet wird. Halten Sie den Vorwurf für zutreffend?

Volgger: Ich möchte nicht in derselben Weise zustimmen. Ich sehe, dass es oft Gutgemeintes gibt. Es ist wichtig, dass Liturgie nicht einfach selbst gestrickt wird. Was in der Heiligen Schrift und der Tradition vorgegeben und im Messbuch festgeschrieben ist, muss ich nicht erfinden. Aber ich muss es lebendig umsetzen.

Dank des Konzils können sich die Gläubigen aufgrund ihrer Taufberufung aktiv in die Gestaltung des Gottesdienstes einbringen. Sie können so selbstverantwortet und – wie ich meine – besser in das Geheimnis der Gottesbeziehung hineinreifen. Die Liturgie des Zweiten Vatikanums bietet Feierformen, in denen Menschen mit ihren Sorgen und Nöten, mit ihren guten Erfahrungen und Freuden Heimat finden. Sie werden in der Feier ernst genommen als Partner, weil das im Sinne Gottes ist. Ich meine, das ist Grund zu feiern. Univ.Prof. P. Dr. Ewald Volgger

Was heißt lebendig umsetzen?

Volgger: Das Messbuch gibt viele Freiheiten und gibt auch Aufträge, die Freiheiten zu nützen. Zum Beispiel bei Kindergottesdiensten. Da sagt das Kinderdirektorium: Kinder würden Schaden nehmen, wenn ihnen in der Liturgie immer nur Unverständliches begegnen würde. Die Gestaltenden sind gefordert, die Fassungskraft der Mitfeierenden – nicht nur der Kinder – im Auge zu haben und die entsprechenden Texte zu formulieren. Wenn eine Oration im Messbuch eine für die Feiergemeinschaft zu theologische Sprache – manche sagen weltfremd – spricht, dann kann der Leitende natürlich dieses Gebet in eine verständlichere Sprache bringen. Haben Sie eine Lieblingskirche?

Volgger: Ja, die Kapelle im Kolpinghaus von Meran. Sie ist ein Neuansatz von liturgischer Raumgestaltung. Im Deutschhausturm in Bozen haben wir quasi einen Abendmahlssaal eingerichtet. Auch der beeindruckt mich eben-

so wie die romanische Krypta in Marienberg in Südtirol. Was ist noch nicht verwirklicht von der Konzilskonstitution „Sacrosanctum Concilium“?

Volgger: Vieles wartet noch auf Verwirklichung. Zum Beispiel bei der Eucharistiefeier. Es ist immer noch schwierig, dass alle Dienste zum Tragen kommen. Oft fehlen wichtige liturgische Dienste. In vielen Pfarrgemeinden fehlt der Antwortpsalm gänzlich oder die Gabenprozession hat noch keinen Platz gefunden. Aber auch in der Feier der Sakramente gäbe es viele Aspekte zu nennen, die immer noch auf Verwirklichung warten, die Krankensalbung, die Feier der Umkehr und der Versöhnung oder die Tagzeitenliturgie. das Interview führte Josef Wallner

u Mehr zum Thema lesen Sie in der Langfassung des Interviews: www.kirchenzeitung.at


8 Aus Oberösterreichs Pfarren momente St. Oswald bei Freistadt. Einen nicht alltäglichen Besuch erhält die Pfarre am 17. Dezem­ ber 2013: Zwei junge orthodoxe Ordensfrauen aus Minsk (Weiß­ russland) vom Kloster der hei­ ligen Elisabeth werden zu Gast sein. Das Kloster wurde vor 14 Jahren auf dem Grundstück ei­ ner psychiatrischen Klinik ge­ gründet. Die Schwestern ar­ beiten in der Seelsorge an den psychisch Kranken, nehmen sich um Alkoholkranke an, um Krebspatienten und um behin­ derte Kinder und Waisenkinder. Im Kloster leben 114 Nonnen,

Zwei orthodoxe Schwestern sind in St. Oswald zu Gast. Privat

an die 200 junge Frauen, die sich auf die Einkleidung vorberei­ ten, und mehr als 200 freiwillige Mitarbeiterinnen, erzählt Pfar­ rer Paul Traunwieser von St. Os­ wald. Er ist beeindruckt von der Arbeit und der Spiritualität der Frauen. Um sie zu unterstützen und ein Zeichen der Ökumene zu setzen, ermöglicht er ihnen, in der Pfarre am Dienstag 17. Dezember 2013, von 10 bis 12, von 15 bis 17 Uhr und 18 bis 21 Uhr ihre Arbeiten zu verkaufen: Ikonen, Christbaumschmuck, Weihrauch und Arbeiten aus den Werkstätten der Patient/innen. Gmunden – Ort. Der Schlös­ seradvent in Gmunden (bis 15. Dezember 2013) zählt zu den größten Adventmärkten Öster­ reichs. Pfarrer Franz Trinkfass trägt dazu bei, dass zwischen den Verkaufsständen die religiöse Di­ mension der Adventzeit nicht untergeht. „Zeit für Gott“ nennt sich ein spirituelles Programm, das ebenso wie ein Sonntagsgot­ tesdienst in der Schlosskapelle Ort stattfindet.

5. Dezember 2013

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„Passage gegen das Vergessen“: Das Erinnerungsprojekt regte zu zahlreichen Diskussionen an

„Wir wollen kein organisiertes Vergessen“ Seit vergangenem März erinnert ein Kunstprojekt in St. Georgen an der Gusen an die Todesopfer im Konzentrationslager. Ende November wurde der letzte künstlerische Schritt umgesetzt – ein verspiegelter Steg. In der Spiegelplatte des Stegs spiegeln sich die vorüberziehenden Wolken. Eingelassen in die hölzerne Terrasse vor der Pfarrkirche St. Geor­ gen weist der Steg in die Richtung, in der sich die zwei ehemaligen Konzentrationslager Gu­ sen und die Stollenanlage „Bergkristall“ be­ fanden. 40.000 Menschen wurden während des Zweiten Weltkrieges hier ermordet, dar­ unter der Priester Johann Gruber. Zum Gedenken an Johann Gruber. Das Kunstprojekt wurde vom Verein „Plattform Johann Gruber“ initiiert und unter reger Be­ teiligung der Bevölkerung seit März umge­ setzt. Die „Passage gegen das Vergessen“ von der Berliner Künstlerin Renate Herter wurde in fünf Etappen umgesetzt: Der Kirchenplatz wurde freigeräumt, die Bezeichnung Pfarr­ heim wurde auf „Johann-Gruber-Pfarrheim“ erweitert, von Juli bis Oktober wurde das Kriegerdenkmal verhüllt. Quer über den Platz ist eine weiße Textzeile zu lesen, die das Ver­ gangene benennen soll. Mit dem Steg wurde das Projekt in einer Feier am 29. November offiziell von der Künstlerin an die Bevölke­ rung übergeben. „Wir wollen das organisierte Vergessen nicht“, sagte Pfarrer Franz Wöckin­ ger, und Christoph Freudenthaler, Vorsitzen­

Die Steyrer Goldhaubengruppe unter Obfrau Christine Gabath hat mit dem Kauf der neuen Gebetsund Gesangbücher die Stadtpfarre Steyr kräftig unterstützt. Privat

Ein Spiegel, zwei Perspektiven: Die Landschaft spiegelt sich von oben und unten. C. Herzenberger

der des Vereins, schätzt jede Reak­tion aus der Bevölkerung, ob Zustimmung oder Kritik: „Wir wollten einen Prozess und nicht ein­ fach ein Denkmal hinstellen.“ Eine Materi­ alsammlung zum Thema für den Schulunter­ richt ist in Planung. C. Grüll

Goldhaubenfrauen spenden Gotteslob

Radiomesse mit neuem Gotteslob aus Linz

Steyr-Stadtpfarre. Für die Stadtpfarre Steyr hat die Steyrer Goldhaubengruppe mit ihrer Ob­ frau, Konsulentin Christine Ga­ bath, das ganze bestellte Kontin­ gent an Gotteslob-Büchern für den Gemeindegebrauch gespen­ det. Pfarrer Roland Bachleitner ist für diese Unterstützung be­ sonders dankbar, weil die Pfarre ohnedies jeden Cent für die Kir­ chenrestaurierung benötigt. Auf Grund des Stempels „Gespendet von der Steyrer Goldhaubengrup­ pe“ kann sich die Pfarre in den nächsten Jahren immer an dieses großzügige Geschenk erinnern.

Linz-Mariendom. Am 1. Ad­ ventsonntag wurde das neue Gotteslob in Österreich mit ei­ nem Festgottesdienst, der im ORF-Radio übertragen wurde, im Linzer Mariendom begrüßt. Der Linzer Domchor unter der Leitung des Domkapellmeisters Josef Habringer gestaltete den Gottesdienst. Dompfarrer Ma­ ximilian Strasser sagte in sei­ ner Predigt: „Die Einführung des Gotteslobes selber ist etwas Ad­ ventliches. Es will uns durch Be­ ten und Singen hinführen zu Christus, so wie uns der Advent zum Weihnachtsfest führt.“


KirchenZeitung Diözese Linz

5. Dezember 2013

Aus Oberösterreichs Pfarren 9

Johann Haider aus Dimbach ist seit über 20 Jahren Vorbeter der Wallfahrt nach Maria Taferlw

Stenogramm

„Mein Glaube ist nicht so leicht zu erschüttern“

LebensZeichen in Attnang und Linz

Im Glauben verankert: Karl Schwanseiler, Josef Aigner, Johann Haider und seine Frau Maria (von rechts). KIZ/PS

„Mein Opa schnitzte einen Kochlöffel, als er bereits todkrank war. Zu meiner Mutter sagte er: ,Wenn meine Enkelkinder einmal heiraten, gib ihnen diesen Kochlöffel von mir.‘ Als ich 20 Jahre später von zu Hause auszog, überreichte mir meine Mutter Opas Kochlöffel. Immer wenn ich ihn verwende, denke ich kurz an Opa – das ist oft, denn einen anderen Kochlöffel habe ich nicht gekauft.“ Diese berührende Geschichte von Maria, 29, ist einer der Beiträge zu der Ausstellung Geburt/Tod in Attnang-Puchheim. Sie ist im Maximilianhaus noch bis 8. Dezember geöffnet und stellt Menschen mit ihren existenziellen Lebensgeschichten in den Mittelpunkt.

Jahren sein Sohn mit dem Traktor im Schnee unterwegs war und die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Er wurde eingequetscht, hat den Unfall nur mit Glück überlebt. „Nur weil meine Motorsäge gestreikt hat, habe ich den Unfall rechtzeitig bemerkt. Sonst wäre es zu spät gewesen“, erinnert sich Johann Haider.

Die nächste Station der LebenZeichen-Ausstellungsreihe führt von Attnang nach Linz. Die Ausstellung gemeinsam/allein findet von 10. bis 22. Dezember im ehemaligen Linz09-Infocenter am Linzer Hauptplatz statt.

Johann Haider geht bei der Fußwallfahrt von Dimbach nach Maria Taferl seit mehr als zwei Jahrzehnten voran. Glaube und Dankbarkeit, das ist bei ihm eng verknüpft, erzählte er der KirchenZeitung. Auch Schicksalsschläge haben ihn nicht davon abgebracht. Um 6 Uhr in der Früh aufstehen und dann 30 Kilometer zu Fuß gehen. Bergauf und bergab. Die Fußwallfahrt von Dimbach nach Maria Taferl in Niederösterreich kann ganz schön anstrengend sein. Seit mehr als 20 Jahren ist Johann Haider, Landwirt, Vorbeter der Wallfahrt. Angefangen hat er, weil ihn sein Vorgänger in diesem Amt, Karl Schwanseiler, darum gebeten hat. Haiders bestimmtes Auftreten und seine starke Stimme sind ideal für einen Vorbeter. „Heuer habe ich gekämpft mit der Hüfte und dem Kreuz“, erzählt Johann Haider. Zweifel, ob die Strapazen dafürstehen, hatte er nie. Dankbarkeit ist für Johann Haider der Hauptgrund, sich überhaupt auf den Weg zu machen. Seine Gedanken gelten bei einer Wallfahrt besonders den sechs Kindern und 17 Enkerl. Haider: „Es soll ihnen gut gehen im Leben.“ Er weiß, nichts ist selbstverständlich. Schwere Arbeitsunfälle. Eingeprägt haben sich schwere Arbeitsunfälle seiner Kinder, die gerade noch gutgingen. Etwa, als vor vielen

Schicksalsschlag. Ein anderes Mal war es zu spät. Als bei Waldarbeiten ein Baum auf Johann Haiders Vater fiel, stand er direkt daneben und konnte nur hilflos mitansehen, wie sein Vater starb. 1976 war das. Ob er in diesem Jahr die Wallfahrt nach Maria Taferl ausgelassen hat? „Nein, ich habe einen starken Glauben, der nicht so leicht zu erschüttern ist.“ Geschichten von tragischen Unfällen können auch Johann Haiders Freunde Josef Aigner und Karl Schwanseiler einige erzählen. In einer landwirtschaftlich geprägten Gegend wie Dimbach sind die Gefahren des Alltags besonders präsent. Vielleicht mit ein Grund, dass Johann Haider sagen kann: „Bei uns ist man sehr mit dem Glauben verbunden.“ Paul Stütz

Wallfahrt nach Maria Taferl

Vorbeter Johann Haider (rechts im Bild) führt die Wallfahrt aus Dimbach schon seit über 20 Jahren an. leo baumberger

Die Wallfahrt von Dimbach nach Maria Taferl, einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Österreichs findet immer jeden ersten Samstag im Oktober statt. Bis zu 100 Pilger/innen nehmen alljährlich daran teil.

Ausstellung gemeinsam/allein in Linz. Diözese Linz/Wakolbinger u Öffnungszeiten der Ausstellung am Linzer Hauptplatz im ehemaligen Linz09 Infocenter: Eröffnung am Di., 10. Dezember, 19 Uhr, Mo. bis Fr.: 14 bis 20 Uhr, Sa. und So.: 15 bis 18 Uhr, Sa. zusätzlich von 10 bis 13 Uhr. u Öffnungszeiten der Ausstellung im Maximilianhaus in Attnang: Mi., Do. und Fr.: 8 bis 11.30 Uhr, Samstag, 7. Dezember 2013: 13 bis 21 Uhr, So., 8. Dezember 2013, 10 bis 18 Uhr.


10 Thema Im Wortlaut In der Wurzel ungerecht „Wie das Gebot ,du sollst nicht töten‘ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein ,Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der ungleichen Einkommensverteilung‘ sagen. Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während es Schlagzeilen macht, wenn die Kurse an der Börse um zwei Punkte fallen … Heute spielt sich alles nach den Kriterien der Konkurrenzfähigkeit und dem Gesetz des Stärkeren ab, wo der Mächtige den Schwächeren zunichte macht. In Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg. Der Mensch an sich wird wie ein Konsumgut behandelt, das man gebrauchen und dann wegwerfen kann … Es geht nicht mehr einfach um Ausbeutung, sondern um etwas Neues: Mit der Ausschließung ist die Zugehörigkeit zu der Gesellschaft, in der man lebt, an ihrer Wurzel getroffen, denn durch sie befindet man sich nicht in der Unterschicht. Die Ausgeschlossenen sind nicht ,Ausgebeutete‘, sondern Müll, Abfall.“ (EG 53)

5. Dezember 2013

Neu: Das Apostolische Schreiben „Die Freude des Evangeliums“ (Evangelii gaudium)

Der Papst will eine Kirche, die aufbricht Die einen sprechen von der „Regierungserklärung“ des neuen Papstes. Andere verweisen auf einen „typischen“ Franziskus, der nicht als „Oberlehrer“ auftritt, sondern der seine Besorgnisse und seine Visionen mit den Gläubigen teilen will. Die Vision einer Kirche, die in der „Freude des Evangeliums“ aufbricht – zu eigenen Reformen ebenso wie zu den Armen und Bedrängten. Hans Baumgartner

„Die Freude des Evangeliums.“ Mit diesen Worten beginnt das Rundschreiben des Papstes, das vergangene Woche veröffentlicht wurde. Es ist ein programmatischer Einstieg, denn ohne die Freude am Evangelium im Herzen derer, die Jesus begegnen, kann sich Franziskus keinen Glauben und keine Kirche vorstellen. Diese Freude ist die Kraft, auf die er setzt, um die Kirche und die Welt zu verwandeln. Dazu, so der Papst, seien „neue Wege“ und „kreative Methoden“ notwendig, um die „ursprüngliche Frische der Frohen Botschaft neu zu erschließen und allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen“. Einladung. Das 184 Seiten umfassende Schreiben des Papstes greift die vorjährige Bischofssynode über die „Neuevangelisierung“ auf, es geht aber in seinem sehr persönlichen Stil und dem breiten Katalog von Themen weit über bisher gewohnte „nachsynodale Schreiben“ hinaus. Der Papst wen-

„Um einen Lebensstil vertreten zu können, der die anderen ausschließt, oder um sich für dieses egoistische Ideal (vom „freien“ Markt, der am besten für Gerechtigkeit sorgt) begeistern zu können, hat sich eine Globalisierung der Gleichgültigkeit entwickelt.“ (54) Gewalt und Unruhen geschähen auch, „weil das gesellschaftliche und wirtschaftliche System an der Wurzel ungerecht ist“. (EG 59) u Das Apostol. Rundschreiben im Wortlaut: www.kirchenzeitung.at

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det sich darin an alle Gläubigen, um sie zu „einer neuen Etappe der Evangelisierung einzuladen und um Wege für den Lauf der Kirche in den kommenden Jahren aufzuzeigen“. Gleichzeitig lädt der Papst zum Dialog ein. Er macht kein Hehl daraus, dass er nicht der sei, der alles besser weiß oder auf alle Fragen eine Antwort hätte. Offene Türen. Um Jesus aus den „langweiligen Schablonen zu befreien, in die wir ihn gepackt haben“, brauche es zwei Dinge, so der Papst: eine pastorale und missionarische Neuausrichtung und eine Reform der Strukturen der Kirche. Pastoral fordert der Papst eine „Kirche der offenen Türen“, im wörtlichen Sinn ebenso wie im übertragenen. Die Kirche dürfe die Sakramente nicht als „Belohnung für Vollkommene“ hüten, sondern sie großzügig als „Heilmittel und Nahrung für die Schwachen“ teilen. Eine Kirche, die nicht hinausgeht auf die Straßen, zu den Armen, den Suchenden und Verletzten, und die eigene Sicherheit mehr liebe als das Risiko, schmutzig zu werden, sei krank, sagt der Papst. Deutlich spricht der Papst notwendige Strukturreformen an. Dabei fragt er auch, wie sein Amt dem Evangelium entsprechender ausgestaltet sein könnte. Weiters tritt er für eine Dezentralisierung der Kirchenleitung ein. Die lokalen und regionalen Bischofskonferenzen sollten mehr und klar definierte Kompetenzen haben. Der Papst kritisiert den „Klerikalismus“ in der Kirche und betont die Notwendigkeit, die Verantwortung der Laien zu stärken. Er fordert eine wirksamere Einbindung der Frauen, vor allem dort, wo die wichtigen Entscheidungen fallen. Er hält aber auch fest, dass das Frauenpriesteramt nicht zur Diskussion stehe, auch wenn das Anlass für „besondere Konflikte“ sein könne. Glaubenskern. Sehr kritisch geht der Papst mit dem herrschenden Wirtschaftssystem ins Gericht, das die Menschen nicht nur in die Armut dränge und ausschließe, sondern sie wie „Abfall auf den Müll“ werfe. Und er macht deutlich, dass das öffentliche Eintreten der Kirche für die Schwachen sowie die konkrete Nächstenliebe zum Wesenskern des Glaubens gehören (siehe Beitrag nebenan).

Papst Franziskus lässt mit seinem neuen Rundschreiben aufhorchen. Ungewohnte Töne von einem Kirchenmann. Reuters

Die Kirchen-Themen analysiert nächste Nummer ausführlich Prof. Roman Siebenrock, Innsbruck.


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Thema 11

5. Dezember 2013

Erbarmungslos: der neue Götze „Geld“

Ausbrüche von Gewalt und Aggression haben ihren Grund häufig darin, dass ein in der „Wurzel ungerechtes System“ die Menschen wie „Abfall“ behandelt, sagt Papst Franziskus. Reuters/A.

Ein wesentlicher Grund für die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schrei der Armen „liegt in unserer Beziehung zum Geld“, sagt Papst Franziskus: „Wir akzeptieren seine Vorherrschaft über uns und unsere Gesellschaften.“ Wir übersehen, „dass am Ursprung der Finanzkrise eine tiefe anthropologische Krise steht: die Leugnung des Vorrangs des Menschen! Wir haben neue Götzen geschaffen. Die Anbetung des Goldenen Kalbs hat eine neue und erbarmungslose Form gefunden im Fetischismus des Geldes, in der Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne ein wirklich menschliches Ziel.“ Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich gehe auf jene Ideologien zurück, „die die absolute Autonomie der Märkte und die Finanzspekulationen verteidigen und das Kontrollrecht der Staaten bestreiten“. (EG 55f)

Ein Prophet: erfrischend und unbequem Erstaunlich! Das ist das Wort, das mir beim Lesen von „Evangelii gaudium“ zuerst in den Sinn kam. Und auch nach einer kurzen Nachdenkpause bleibt es dabei: Erstaunlich! Wilhelm Guggenberger

Manches, was in dem Rundschreiben steht, hat man von diesem Papst schon gehört oder gelesen. Vieles aber, vor allem der Gesamtduktus, der angeschlagene Ton ist anders, als man das bislang von römischen Lehrschreiben gewohnt war; erfrischend anders. Keine Zollstation. Einen Neuaufbruch fordert Papst Franziskus; aber keineswegs einen Kreuzzug. Die dunklen Seiten, die Probleme und Gefahren unserer Zeit werden klar benannt, das Entscheidende bleibt aber doch die Freude – an der Schönheit der Liebe Gottes, an der Schönheit der Botschaft, an der Vielfalt der Menschen und ihrer Fähigkeiten, an der Welt in der wir leben dürfen. Die positive, erlöste Grundhaltung des Papstes scheint ihm eine unglaubliche Weite zu eröffnen, so dass er wiederholt sagen kann: wir müssen wagemutig sein, auch im Umgang mit unseren kirchlichen Traditionen. Es ist befreiend zu lesen: „Häufig verhalten wir uns wie Kontrolleure der Gnade und nicht wie ihre Förderer. Doch die Kirche ist keine Zoll-

Der Kämpfer. Erstaunlich und erfrischend ist dieser Text, nicht aber harmlos. Das wird dort spürbar, wo es um „die unausweichliche soziale Dimension der Verkündigung des Evangeliums“ geht. Da spürt man, es könnte durchaus unbequem werden mit diesem Papst. Ein massives Zeichen unserer Zeit ist für ihn die Spaltung zwischen Arm und Reich. Wenn es um diese ausgestoßenen Armen geht, spricht nicht mehr der liebe, sanfte Franziskus zu uns, sondern ein prophetischer Kämpfer für die Würde aller Menschen. Gerade diese Passagen des Textes beunruhigen, zumindest mich, der ich satt im warmen Zimmer das Apostolische Schreiben lese und mir die Frage gefallen lassen muss, welchen Beitrag ich zum tödlichen Bösen leiste, das in den ungerechten Gesellschaftsstrukturen kristallisiert ist (s. Zitate).

Welt verändern. Uns Christen fehlt heute vielfach die Begeisterung, meint der Papst, es fehlt uns auch der Eifer für die Umgestaltung ungerechter Strukturen, so dass wir „lieber Generäle von geschlagenen Heeren sein wollen als einfache Soldaten einer Schwadron, die weiterkämpft“. Wir müssten uns aber dessen bewusst sein, dass die Option für die Armen eine theologische Kategorie ist, das heißt: „Ein authentischer Glaube – der niemals bequem und individualistisch ist – schließt immer den tiefen Wunsch ein, die Welt zu verändern, Werte zu übermitteln, nach unserer Erdenwanderung etwas Besseres zu hinterlassen.“ Aus solchen Formulierungen spricht eindeutig das Grundanliegen einer Befreiungstheologie, die nun offenbar in Rom angekommen ist; in der Gestalt eines Papstes, der sich nicht nur der Sorge um die irrtumsfreie Lehre widmen möchte, sondern vor allem der Stärkung einer Kirche, die mit ihrer Lebenspraxis Zeugnis gibt.

Ao. Univ. Prof. Dr. Wilhelm Guggenberger lehrt christliche Gesellschaftslehre und Sozialethik an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. KIZ/A.

Nur Worte? Das alles ist in der Sache nach nicht neu. Franziskus zitiert immer wieder aus Texten seiner Vorgänger. Und doch hat man den Eindruck, dass nun tatsächlich ein Neuaufbruch gelingen könnte, wird nicht die Befürchtung des Papstes wahr, „dass auch diese Worte nur Gegenstand von Kommentaren ohne praktische Auswirkungen sein werden“.

station, sie ist das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben.“


12 Panorama stenogramm n Gegen Gewalt an Frauen. Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) hat auf das wachsende Ausmaß von Gewalt gegen Frauen auf nationaler wie globaler Ebene aufmerksam gemacht und zu verstärktem En-

Barbara Haas, kfbö-Vorsitzende, fordert mehr Engagement gegen Gewalt an Frauen. KIZ/a

gagement dagegen aufgerufen. In einer Aussendung anlässlich der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die noch bis 10. Dezember läuft, appellierte die Vorsitzende Barbara Haas an die Regierungsverhandler, Investitionen in diesem Bereich, etwa der Ausbau von Opferschutzeinrichtungen, dürften von einer Sparpolitik nicht berührt werden. Diebstähle in Kirchen. Österreichs Kirchen werden immer wieder zum Schauplatz von Einbrüchen oder Diebstählen. Laut Polizeiangaben steigt die Zahl der Fälle „leicht, jedoch ständig“. Besonders auf Opferstöcke haben es Diebe abgesehen, aber auch auf sakrale Kunst, „vor allem Statuen, Bilder und Kruzifixe“, so Herbert Kohl, Kriminalpräventions-Experte der Landespolizeidirektion Wien. Reform. Der Herzogenburger Propst Maximilian Fürnsinn fordert eine Reform der Grundversorgung von Asylwerber/innen und anderen Flüchtlingen in Not. Es brauche gemeinsame österreichweite Standards, „die eine menschenwürdige Unterbringung garantieren“. Die Einhaltung dieser Standards müsse regelmäßig kontrolliert und auf Missstände müsse reagiert werden, so Fürnsinn. Zudem fordert er einen respektvollen Umgang mit Asylwerbenden.

5. Dezember 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

ECPAT Österreich feiert 10-Jahre-Jubiläum

Kinderhandel stoppen Kinderprostitution, Kinderpornografie und Kinderhandel zu beenden – das ist das Ziel von ECPAT, einem internationalen Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen im Bereich Kinderrechte. ECPAT Österreich feiert heuer das 10-Jahre-Jubiläum. Als die sexuelle Ausbeutung von Kindern durch Touristen in asiatischen Ländern wie Thailand oder Vietnam mehr und mehr zunahm, kam es 1989/90 zur Gründung der internationalen Kinderrechtsorganisation ECPAT (End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purpose) in Südostasien. Zahlreiche Maßnahmen wurden seither gesetzt, um Kindersextourismus einzudämmen. „Ein ganz wichtiger gesetzlicher Schritt, der 1997 in Kraft trat, ist die Strafbarkeit von sexueller Aus-

Kinder sind vermehrt Opfer von sexueller Ausbeutung. Die Organisation ECPAT geht dagegen vor. reuters

beutung von Kindern, auch wenn sie im Ausland begangen wird. Das heißt, wenn man z. B. als Österreicher in Thailand Kindesmissbrauch begeht, kann man dafür in Österreich belangt werden“, so Ute Mayr­hofer, Vorsitzende von ECPAT Österreich. Weiters wurden so genannte „Inflight-Videos“ produziert, die auf Flügen nach Südostasien gezeigt worden sind, um auch andere Reisende auf die Problematik aufmerksam zu machen. Verdecktes Thema. ECPAT ist heute in mehr als 80 Ländern vertreten, u. a. auch in Österreich, wo es 2003 zur Gründung kam. „Das Themenspektrum ist im Laufe der Jahre breiter geworden. Es geht neben Kindersextourismus auch um Kinderhandel, um Internetsicherheit, um Kinderpornografie und um die Entwicklung von Kinderschutzrichtlinien“, sagt Ute Mayrhofer. Ein großer Erfolg ist der Kinderschutzkodex, der bereits von vielen Tourismusbetrieben unterzeichnet wurde, um aktiv gegen Kindersextourismus vorzugehen. Dabei wird z. B. in Hotels das Personal dahingehend geschult, Opfer von Kinderhandel besser zu erkennen und Vorfälle melden zu können. „Es handelt sich ja um ein verdecktes Thema. Deshalb ist es auch schwer, konkrete Zahlen zu nennen. Laut Schätzungen sind jährlich 1,2 Millionen Kinder von sexueller Ausbeutung betroffen“, so Mayrhofer. (Siehe Kopf der Woche) Infos unter: www.ecpat.at

Für eine Bildungsreform EU stimmt erneut über ohne Parteitaktik Abtreibung ab

Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer fordert eine Bildungsreform, die den Namen auch verdient. Die Präsidentin der Frauenorden Österreichs war viele Jahre als Lehrerin und Direktorin tätig. KIZ/a

Bei der Tagung der katholischen Schulerhalter im Rahmen der Herbsttagung der Orden hat die Präsidentin der Frauenorden, Beatrix Mayrhofer, die Bildungspolitik und Bildungsdebatte heftig kritisiert. Es mache ihr großen Kummer, dass Bildungsfragen durch parteitaktische Kompromisse gelöst werden sollen. Sie fordert dazu auf, ohne Scheuklappen und mit Mut zu überlegen, „welche Bildung wir für unsere Kinder wollen“. Erst wenn das klar ist, auch im Sinne einer gesamtmenschlichen und nicht nur funktionsorientierten Bildung, können Dienstrechte, Ausbildung und Schulformen entwickelt werden.

Ein Initiativbericht des Frauenausschusses des EU-Parlaments sorgt in Brüssel für Aufregung. Unter dem verschleiernden Begriff „sexuelle und reproduktive Gesundheit“ wird darin für alle EU-Staaten ein „Grundrecht auf Abtreibung“ sowie die kostengünstige Bereitstellung entsprechender Einrichtungen gefordert. In einer turbulenten Parlamentssitzung am 22. Oktober wurde der Bericht an den Frauenausschuss zurückverwiesen. Mit Geschäftsordnungstricks wurde er für 10. Dezember ohne wesentliche Veränderung wieder auf die Tagesordnung gesetzt, obwohl für diese Materie nicht die EU, sondern die Mitgliedsstaaten zuständig sind.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

5. Dezember 2013

Am 8. Dezember vor 200 Jahren wurde Adolph Kolping (1813–1865) im deutschen Kerpen geboren.

kolpinghäuser

Vom Schusterlehrling zum Sozialreformer Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten – das war stets das Bestreben Adolph Kolpings. Darauf hat das österreichische Kolpingwerk anlässlich seiner Geburt vor 200 Jahren hingewiesen. Der Priester und Sozialreformer Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Er gilt als einer der zentralen Vorreiter christlicher Soziallehre. Mit elf Jahren begann Kolping eine Schuhmacherlehre, erst mit 24 Jahren drückte er wieder die Schulbank, studierte in München, Bonn und Köln und wurde schließlich

1845 zum Priester geweiht. Die große Idee seines Lebens war, den wandernden Handwerksgesellen, deren soziale Probleme er persönlich kennengelernt hatte, Heimat und Orientierung zu geben. Kolping bereiste Europa, um in größeren Städten „Katholische Gesellenvereine“ zu gründen. Nach und nach entstanden Gesellenhäuser – die heute nach ihm benannten Kolpinghäuser. Kolping starb am 4. Dezember 1865 in Köln. 1991 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Kolping hat sich zu einem

Konflikt verhindert Treffen Papst – Kyrill I.

Papst Franziskus empfing Frère Alois

Der ungelöste Konflikt zwischen orthodoxer und griechisch-katholischer Kirche in der Ukraine bleibt das Haupthindernis für das Zustandekommen einer Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. Laut Metropolit Hilarion von Wolokolamsk, Leiter des Departments für Außenbeziehungen im Moskauer Patriarchat, habe die Orthodoxie heute Probleme, wenn sie in der Westukraine eine Kirche bauen wolle. Gleichzeitig gehe die Mission der griechischkatholischen Kirche voran und sie expandiere „in traditionell orthodoxe Gebiete“ in der Ost- und Südukraine. Dies „beunruhigt“ die Orthodoxie, so Hilarion.

Der Prior von Taizé, Frère Alois, wurde von Papst Franziskus in einer Privataudienz empfangen – kurz bevor das Europäische Taizé-Jugendtreffen in Straßburg am 28. Dezember eröffnet wird. Das vergangene Jugendtreffen zum Jahreswechsel 2012/13 fand in Rom statt. Papst Benedikt XVI. hatte damals die mehr als 50.000 Jugendlichen persönlich empfangen. Die Ökumenische Gemeinschaft von Taizé setzt unterdessen den am 17. Oktober begonnenen „Pilgerweg des Vertrauens“ durch Asien fort. Anfang November kam Frère Alois nach Indien. Zuvor hatte er an zahlreichen Begegnungen in China, Nordkorea und Südkorea teilgenommen.

weltweiten Verband entwickelt. Heute gibt es „Kolpingfamilien“ in mehr als 60 Ländern auf allen Kontinenten, mit ca. einer halben Million Mitgliedern. In Österreich legte Kolping 1852 in Innsbruck, Salzburg, Steyr, Linz und Wien jene Grundsteine, worauf sich sein Werk in Österreich entwickeln und ausbreiten konnte. Heute gibt es 60 örtliche „Kolpingfamilien“. Ihr Hauptanliegen ist die Unterbringung und Begleitung junger Menschen in Kolpinghäusern für die Zeit ihrer beruflichen Ausbildung. www.kolping.at

weltkirche Krippe. Auf dem Petersplatz hat am Montag der Aufbau der traditionellen Weihnachtskrippe begonnen. Die Figuren sind heuer ein Geschenk der Erzdiözese Neapel. Gegen die Todesstrafe. Der weltweite Aktionstag „Cities for Life“, der am 30. 11. über die Bühne ging, fand bereits zum 11. Mal statt. Initiatorin der Aktion gegen die Todesstrafe ist die römische ökumenische Sant’EgidioGemeinschaft. 1700 Städte – darunter in Österreich Wien, Innsbruck und Krems – in 89 Ländern haben sich beteiligt. n Eine Entscheidung Roms über die Zukunft des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst wird es nicht schon im Jänner, sondern erst weit darüber hinaus geben. Das sagte der vom Vatikan eingesetzte Generalvikar für die Diözese, Wolfgang Rösch (im Bild). kna


14 Zu Gast

5. Dezember 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Wolfgang Hingerl aus Bad Hall ist Nikolaus aus Leidenschaft

Nikolaus macht Lust auf den Himmel Seit 1960 geht Wolfgang Hingerl Jahr für Jahr als Nikolaus – er gehört damit zu den längstdienenden Nikoläusen des Landes. Begeistert erzählt er von seinen Erfahrungen und seiner besonderen Nikolaus-Theologie. Josef Wallner

Nach der Matura kam der heute 74-jährige Wolfgang Hingerl nach Linz und engagierte sich in der Katholischen Arbeiterjugend der Pfarre Bindermichl. „Vermutlich weil ich so groß gewachsen war und einen stattlichen Nikolaus abgeben würde, hat mich der Kaplan angesprochen, ob ich nicht einige Familien besuchen könnte“, erzählt er. Die Pfarre hatte zur Vorbereitung des Besuchs bei den Eltern einige Fakten über die Kinder erfragt. Nicht wenige Eltern erwarteten sich vom ­Nikolaus einen erhobenen Zeigefinger, selbst bei so intimen Fragen wie Bettnässen. Aber darauf ließ sich Hingerl von Anfang an nicht ein: Das Nikolausfest sollte für alle ein angstfreies, fröhliches und hoffnungsvolles Ereignis werden. Hingerl verbindet damit aber mehr als einen netten Abend und mehr als Brauchtumspflege. Als Nikolaus zu gehen ist für ihn eine Mission: „Ich möchte etwas von der Herrlichkeit des Himmels und von der Liebe Gottes vermitteln.“ Gleich in seiner ersten Nikolaus-Saison hatte er zusätzlich zu den Familienbesuchen eine weitere Herausforderung zu bewältigen: Kap­ lan Ernst Pimingstorfer bat ihn, kurzfristig an seiner Stelle im Ledigenheim der VOEST vor zirka 50 Erwachsenen als Nikolaus aufzutreten. Die Anspannung war groß, aber schließlich hat er seine Aufgabe gut bewältigt. Sinnenfroher Nikolaus. Im folgenden Sommer hat der junge Landesbedienstete Hingerl eine Kulturwoche auf der Burg Altpernstein mitgemacht. Dort hat er den „Papst der Nikoläuse“ getroffen. Der Salesianerpater Siegfried Hornauer wurde nicht müde zu betonen, dass der Nikolaus eine Frohbotschaft für die Kinder sein muss. Dazu gehört auch, Kinder nicht zu belügen: Der Nikolaus kommt nicht vom Himmel geflogen, sondern ist der Vater, ein Freund der Familie oder ein Mann aus der Pfarre. In Vorträgen, in Rundfunk und Fern-

sehen hat er für seine damals revolutionäre Sicht geworben. Wichtig war ihm auch, dass bei den Niklolausfeiern alle Sinne angesprochen werden. P. Hornauers Nikolaus-Philosophie ist auf fruchtbaren Boden gefallen und heute eine Selbstverständlichkeit. Den Stab basteln. Jahr für Jahr wurde Wolfgang Hingerl als Nikolaus gebraucht: im Linzer Lehrlingsheim der Salesianer Don Boscos, bei den Novizen und Studenten der Salesianer, in Pfarren – bis er schließlich in seiner ­eigenen Familie den Nikolaus spielte. Er betont das Wort spielen. „Als meine älteste Tochter drei Jahre alt war, haben wir mit­ einander einen Nikolausstab gebastelt. Sie hat mir beim Umwickeln des Stabs geholfen“, erinnert er sich gerne an die Zeit mit den heute schon längst erwachsenen Kindern. Nikolausspiel. Spielen ist für Hingerl nichts Banales, sondern der Weg zu erfassen, was der Sinn des Brauchs ist: „Der heilige Nikolaus ist ein Bote des Himmels. Er will darauf hinweisen, dass der Himmel einmal das Ziel unseres Lebens ist, uns aber schon jetzt umgibt.“ Wo Menschen aufrichtig sind, einander vergeben oder teilen, bekommen sie einen kleinen Vorgeschmack auf den Himmel. Dazu möchte Hingerl durch das Nikolausspielen die Kinder anleiten. Er lädt sie ein, Schokolade, die er mitbracht hat, mit Freund/ innen zu teilen und ihnen zu sagen, warum man sie mag. Ein solches Nikolausspiel ist nicht nur für Kinder eine Freude, da machen auch die Erwachsenen gerne mit, so Hingerl. Das eigene Gewand. Selbstverständlich ist Franz Hingerl heuer wieder im Einsatz. Seine Frau Ingeborg hat die Schachtel mit den Utensilien schon vom Dachboden geholt. Sie hat ihm vor Jahren ein eigenes Bischofsgewand genäht. Die Borte am Messgewand häkelte sie sogar aus echtem Goldgarn. „Wenn schon, dann ordentlich“, meint sie lächelnd. Am 4. Dezember 2013 war Langzeit-Nikolaus Hingerl in Bad Hall unterwegs, am 5. und 6. Dezember ist er im Lungau tätig. Sein Schwiegersohn lädt ihn immer wieder in die Sonderschule ein. Dort ist er besonders gerne, weil die Buben und Mädchen ein gutes Gespür für den Himmel haben.

Konsulent Wolfgang Hingerl, pensionierter Religionsprofessor, ist mit Leib und Seele Nikolaus. kiz/jw (3)


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

5. Dezember 2013

Die Bergpredigt liegt wie ein Stein auf dem Weg des Christseins – „Stolperstein“ und Orientierung zugleich. WALDHÄUSL

Der Gott Jesu will auch heute sein Reich anbrechen lassen. Verständnishilfen zur Bergpredigt.

Glücklich sollen Menschen sein Die Bergpredigt oder „Bergrede“ Jesu im Matthäusevangelium (Mt 5,1 – 8,1) ist zweifellos einer der bekanntesten, wichtigsten, aber auch umstrittensten Texte der Bibel. Menschen aller Jahrhunderte haben sich gefragt: Kann man nach diesen Forderungen der Bergpredigt – besonders der nach Gewaltlosigkeit – leben, gar Politik betreiben? Gelten die radikalen Forderungen vielleicht nur für Ordensleute oder nur für Christen im persönlichen und nicht im öffentlichen Bereich? Oder gelten sie nur als Regeln für den Ausnahmezustand knapp vor dem Ende der Welt? Ist die Bergpredigt nur der Gesinnung nach und nicht der äußeren Tat nach zu leben? Oder sind gar ihre Forderungen deshalb so hoch, damit wir unserer Sünde und Gottlosigkeit überführt werden? Verständnishilfen. Alle diese Fragen wurden im Laufe der Zeit gestellt und positiv

MIT MATTHÄUS IM NEUEN KIRCHENJAHR Serie: Teil 2 von 5 DR. KARL BLUMAUER WAR RELIGIONSPROFESSOR AN DER PÄDA GOGISCHEN HOCHSCHULE IN LINZ

oder negativ beantwortet. Folgende Verständnishinweise können dabei hilfreich sein: Der Evangelist Matthäus stellt Jesus als jüdischen Lehrer dar, der selbstverständlich die jüdische Bibel bejaht, aber sein Verständnis dem der anderen Schriftgelehrten gegenüberstellt. Horizont der Lehre Jesu ist die Überzeugung vom angebrochenen und von Gott bald zur Vollendung geführten Himmelreich. Matthäus hält sich nicht sklavisch an den Wortlaut der Jesusüberlieferung, sondern interpretiert sie neu als Lehre und Anspruch für seine Gemeinde. Der Gott Jesu will auch heute sein Reich anbrechen lassen und Heil stiften:

Oder: Es genügt nicht, die Rache nicht zu überziehen und für einen ausgeschlagenen Zahn nur den Wert eines Zahns zu fordern. Nein! Überlege, wie du das Böse an dir auslaufen lassen kannst; vielleicht sogar, indem du die andere Wange hinhältst! Du aber (Mt 6,1–18). Spenden, beten und fasten sind Übungen, die uns bewusst machen sollen, wo unsere Mitte ist und wozu wir eigentlich leben. Aber sie sind Übungen für meinen Glauben und nicht zur Werbung oder Angeberei bestimmt. In der Mitte der ganzen Bergpredigt steht das Vaterunser.

Selig seid ihr (Mt 5,3–16). Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott auf Seite der Armen und derer steht, die nach Gerechtigkeit dürsten. Deshalb sind auch diese Menschen zu beglückwünschen. Und wir Christen („ihr“) sollen (und dürfen!) durch unser Tun Menschen den Weg zu Gott zeigen.

Loslassen und Vertrauen (Mt 6,19–7,12). Die Besitz-, Recht- und Sorg-„Losigkeiten“ mahnen uns, nicht in den Dingen dieser Welt aufzugehen, sondern eine gewisse Distanz zu ihnen aufzubringen. Nicht um maximalen Gewinn und um dauernde Selbstinszenierung sollen unsere Gedanken kreisen, sondern um „Gottes Reich und seine Gerechtigkeit“.

Zusätzlich sage ich euch (Mt 5,17–48). Gott will durch seine Gebote ein geglücktes Verhältnis zwischen den Menschen – also „Gerechtigkeit“ – herstellen und daher fordert Jesus auf: Geht kreativ mit den einzelnen Weisungen um! – Den Mitmenschen nur nicht umzubringen ist zu wenig. Du bist eigentlich schon auf dem Holzweg, wenn du ihn beschimpfst oder auf ihn böse bist.

Entscheiden und Tun (Mt 7,13–27). Auf die Entscheidung und das Tun kommt es an. Große Worte, Programme, Forderungen, schöne Wünsche gibt es immer wieder. Aber nur das rechte Tun unterscheidet wahre und falsche Propheten, wahre und falsche Jünger. Gott gebe uns die Kraft, dass wir uns auf Jesu Vision der Welt und die Gerechtigkeit Gottes einlassen – zu unserem und aller Wohl und Glück!


Sonntag 2. Adventsonntag – Lesejahr A, 8. Dezember 2013

Erfüllt von Gotteserkenntnis Kehrt um! – das heißt im Sinne Jesu: Denkt und lebt über das hinaus, was ihr früher gedacht und gelebt habt! Kehrt um! – Denkt größer von Gott, noch größer als jemals zuvor; das heißt: größer denken auch von sich selbst und vom Mitmenschen, größer denken vom Leben und vom Dasein überhaupt. Und aus diesem „größeren Denken und Sinnen“ her größer leben.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Matthäus 3,1–12

Jesaja 11,1–10

Römer 15,4–9

In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser zum Zeichen der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.

Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. Er erfüllt ihn mit dem Geist der Gottesfurcht. Er richtet nicht nach dem Augenschein, und nicht nur nach dem Hörensagen entscheidet er, sondern er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig.

Und alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung haben. Der Gott der Geduld und des Trostes schenke euch die Geduld und die Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht, damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einträchtig und mit einem Munde preist. Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes. Denn, das sage ich, Christus ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen Diener der Beschnittenen geworden, damit die Verheißungen an die Väter bestätigt werden. Die Heiden aber rühmen Gott um seines Erbarmens willen; es steht ja in der Schrift: Darum will ich dich bekennen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen.


WORT ZUM SONNTAG

Kehrt um! Denkt größer! Vom Auftreten Johannes’ des Täufers in der Wüste von Judäa erzählt uns das Evangelium. Der Täufer ist zu Israel gesandt; ganz Jerusalem, Judäa und die Jordangegend ziehen zu ihm in die Wüste. „In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe“. (Mt 3, 1–2) Seine Verkündigung von der Nähe des Himmelreiches steht – zusammen mit der Umkehrforderung – in größter Nähe zur Verkündigung Jesu. „Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe“. (Mt 4,12; 17) Jesu „Kehrt um!“ meint mehr als ein Zurückkehren, viel mehr als das, was einem beim Hören der Worte „Kehrt um!“ in den Sinn kommt. Jesus moralisiert nicht, er ruft nicht zur Rückkehr zu Früherem auf, zu dem, was bisher religiös und moralisch als gut und richtig galt. Jesus fordert eine Hinkehr zu Gott ein. Er ruft zu einer größeren, höheren Sicht von Gott auf, von Gottes Haltung den Menschen gegenüber, und damit verbunden zu einer größeren, höheren Sicht von uns selbst und voneinander. Kehrt um! – das heißt im Sinne Jesu: Denkt und lebt über das hinaus, was ihr früher gedacht und gelebt habt! Kehrt um! – das heißt: Denkt größer von Gott, noch größer als jemals zuvor; das heißt: größer denken auch von sich selbst und vom Mitmenschen, größer denken vom Leben und vom Dasein überhaupt. Und dann aus diesem „größeren Denken und Sinnen“ her größer leben. Größer denken, das ist ein Leitwort, das uns über alle Grenzen hinweg verbinden kann. Es betrifft alle Bereiche und alle Belange des Lebens und lässt uns die Stimme des Rufenden in der Wüste richtig hören: „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“

ZUM WEITERDENKEN

D

ann tragen die Berge Frieden für das Volk und die Höhen Gerechtigkeit.

Er wird Recht verschaffen den Gebeugten im Volk, Hilfe bringen den Kindern der Armen,

Alte prophetische Hoffnungsbilder geben verschütteten Sehnsüchten Raum. Welche Namen haben meine Sehnsüchte? Unter welchen unversöhnlichen Gegensätzen leide ich? Welche Hoffnungen setze ich auf Gott, der seinen Gesalbten geschickt hat, uns zu befreien?

er wird die Unterdrücker zermalmen. Die Gerechtigkeit blühe auf in seinen Tagen

SR. EMMANUELA REICHL geistliche Leitung, dipl. Beraterin

und großer Friede, bis der Mond nicht mehr da ist.

in Logotherapie nach Viktor Frankl

Glücklich preisen sollen ihn alle Völker

und Meditationsleiterin im

und in ihm sich segnen.

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18 Bewusst leben ZUR SACHE Anti-Stalkinggesetz

5. Dezember 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Professionelle Unterstützung hilft beim Lindern und Überwinden von Trennungsschmerz

Eine Welt bricht zusammen

In Österreich ist am 1. Juli 2006 das sogenannte „Anti-Stalkinggesetz“ (§ 107a Strafgesetzbuch, Tatbestand der „beharrlichen Verfolgung“) in Kraft getreten, das Opfer von Belästigungen besser schützt. Von „Stalking“ wird gesprochen, wenn zumindest eine der folgende Vorgehensweisen einer Täterin/eines Täters das Opfer unzumutbar beeinträchtigt und das Verhalten über längere Zeit hindurch fortgesetzt wird: Die Stalkerin/Der Stalker:  sucht die räumliche Nähe des Opfers;  stellt mithilfe von Telekommunikation oder durch sonstige Kommunikationsmittel oder durch Dritte den Kontakt zum Opfer her;  bestellt unter Verwendung der persönlichen Daten des Opfers Waren oder Dienstleistungen in dessen Namen;  bewegt unter Verwendung der persönlichen Daten des Opfers Dritte dazu, mit dem Opfer Kontakt aufzunehmen. Die möglichen Maßnahmen gegen Stalkerinnen/Stalker reichen von Wegweisung über Betretungsverbote bis hin zur Festnahme. „Cyber-Stalking“ ist eine Form von Stalking, bei der das Internet oder andere Kommunikationstechnologien benutzt werden.

Aus und vorbei. Eine Trennung vom Partner oder der Partnerin ist immer schwierig. Viele Emotionen wie Trauer, Schuld oder Neid müssen bewältigt werden. TATYANA GLADSKIH – FOTOLIA.COM

Walter und Beate haben sich vor zwei Jahren scheiden lassen. Er ist nach 15 Jahren Ehe wegen einer neuen Liebe ausgezogen. Beate ist über die Scheidung noch nicht hinweggekommen. „Warum hat er mich verlassen? Was hat sie, was ich nicht habe?“ Die beiden Buben – jetzt zwölf und zehn Jahre – haben lange gebraucht, bis sie wieder einen Kontakt zu ihrem Vater wollten. Beate hasst die neue Frau von Walter, mit der er Aktivitäten macht, die er ihr verweigert hat. Beate fühlt sich als Opfer. Emotionale Trennung braucht Zeit. Wenn Beziehungen brechen, überwiegt zu Beginn der Trauerprozess. Verschiedenste Gefühle wie Wut, Trauer, Kränkung und Enttäuschung brechen auf. Es dauert eine gewisse Zeit, bis eine Trennung nicht nur äußerlich (durch die Scheidung), sondern auch innerlich/emotional vollzogen werden kann. Denn die ehemaligen Ehepartner haben lange Zeit miteinander gelebt, einander einmal geliebt und Kinder erzogen. Wie zwei Pflanzen haben sie sinnbildlich ineinander Wurzeln geschlagen. Wenn sie sich trennen, erleben sie das, wie wenn sie nun langsam die Wurzeln aus dem anderen herausziehen und wieder selbst Wurzeln schlagen müssen. Das tut weh und braucht vor allem viel Zeit. Fragen stellen und beantworten. Das kann helfen, um einen guten Trennungsprozess in Richtung Lösung und Beendigung der Beziehung/Bindung zu begehen.  Was fehlt mir? Worüber trauere ich? Was habe ich verloren?  Was hat sich für mich verbessert durch die Scheidung? Welche Probleme habe ich nicht mehr?  Wodurch ist der Bruch entstanden? Wie ist unsere Liebe verloren gegangen?  Was war mein Anteil am Scheitern? Was war daran dein Anteil?  Wie können wir die Liebesbeziehung beenden und eine gute Eltern-Beziehung entwickeln?  Welche Visionen für die Zukunft habe ich?  Was brauche ich, damit ich ein eigenes gutes Leben führen kann? Ewiges Bindeglied Kinder. Ex-Partner bleiben miteinander immer verbunden durch Kinder: Hier gilt es eine gute Eltern-Ebene zu entwickeln, um den Kindern lebenslang Eltern zu sein.

Manche Ex-Partner bleiben emotional lange Zeit darüber hinaus miteinander verbunden:  Durch Schuldgefühle und schlechtes Gewissen. Etwa, wenn eine/r den anderen (wegen einem anderen Partner) verlassen hat und sich lebenslang schuldig fühlt. Oder wenn eine/r es schwer aushält, was er/sie den Kindern durch die Scheidung angetan hat. Ebenso, wenn der/die Ex-Partnerin eine psychische Krankheit hat/bekommt.  Durch ein Gefühl von Ungerechtigkeit: Weil er/sie freiwillig auf das Haus verzichtet hat und dieses nach wenigen Jahren gern wieder hätte oder weil er/sie durch die Scheidung massive finanzielle Nachteile in Kauf nehmen musste.  Durch Machtspiele: Wenn eine/r den/die andere/n klein macht und abwertet („Du kannst die Kinder nicht einmal schön anziehen“) oder erpresst („Wenn du die Kinder nicht jedes Wochenende zu mir bringst, kümmere ich mich gar nicht mehr um sie“) oder Gespräche blockiert („Mit dir rede ich nicht mehr“).  Durch die Opferrolle: Eine/r fühlt sich betrogen und glaubt, ohne den andern nie wieder glücklich zu werden. Eine/r neidet der/dem Ex-Partner/in sein/ihr positives Leben. Eine/r braucht den/die andere/n auch nach der Scheidung dauernd, weil er/sie allein das ja nicht schafft.  Stalking: Manche Menschen verfolgen regelrecht ihre/n Ex-Partner/in nach der Trennung durch ständige Anrufe, SMS und anderes. Seit 2006 gibt es in Österreich ein Gesetz gegen Stalking (siehe Kasten). Kann aus diesen oder anderen Gründen nach einer Scheidung kein innerer und äußerer Friede hergestellt werden, sollte man sich begleiten lassen. Das hilft, um nicht mehr in alte Gefühle zu fallen und einen guten versöhnten Neuanfang zu gestalten.

BERATUNG ANDREA HOLZER-BREID BEZIEHUNGLEBEN.AT BERATUNGSSTELLE LINZ beratung@kirchenzeitung.at

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

5. Dezember 2013

ADVENT MIT KINDERN

Filz-Christbaumschmuck aus der heimischen Bastelstube. MHOLKA – FOTOLIA.COM (2)

Handgefertigtes und Selbstgemachtes in der Wohnung und unterm Christbaum

Schmücken und schenken Es darf wieder geklebt, gehäkelt, gestickt und gebacken werden. Wer seiner Wohnung eine weihnachtliche Note geben möchte oder seine Lieben mit eigenen Kunstwerken überraschen will, braucht jetzt das nötige Material und etwas Zeit. Und gute Tipps, wie etwa die folgenden. BRIGITTA HASCH

Eine Schüssel oder Glasvase mit Christbaumkugeln und Engelshaar sind rasch arrangiert. Dazu gehören noch Sterne, am besten selbst gefertigt. Je nach Geschmack bieten sich Strohhalme oder Alufolie als Material an. Oder man faltet buntes Tonpapier und schneiden Ecken hinein – auseinanderfalten und fertig! Eine weitere Variante ist das Übereinanderkleben von Sternen in verschiedenen Größe und aus unterschiedlichen Materialien. Man nimmt zum Beispiel Notenpapier, Buntpapier und glitzernde Elemente. Hat man eine Klebepistole, kann man auch goldene oder silberne Pfeifenputzer – in gleich lange Stücke geschnitten – überkreuzt verkleben und eventuell mit kleineren Elementen zu richtigen Schneesternen gestalten. Der Stoff, aus dem Geschenke sind. Filz ist ein Material, das besonders gut zu verarbeiten ist. Daraus können sowohl Christbaumfiguren (siehe Bild) als auch Geschenke oder Glückwunschkarten angefertigt werden.

Kann man mit Nadel und Nähmaschine umgehen, wären ein bezogener Bilderrahmen, ein Bilderalbum mit Stoffüberzug oder eine kuschelige Patchworkdecke passende Geschenktipps. Andere wärmende Geschenke, aber aus Wolle, sind Patschen (mit rutschfesten Sohlen), Fäustlinge, Fingerlinge, Schals oder Mützen. Flaschenweiser Genuss. Wer sich selbst nicht zu den Kochprofis zählt, aber dennoch mit einem Gruß aus der Küche Freude bereiten will, kann selbst aromatisierte Öle oder Essige in eine schöne, eventuell bemalte Flasche gießen. Aus Olivenöl wird mit frischem Thymian, Salbei und Majoran ein aromatisches Kräuteröl. Gibt man in Weißweinessig einige Kräuter der Provence, entsteht ein Würzessig für besondere Salate. Aus 8 Eigelb, 500 g Staubzucker, 2 Pkg. Vanillezucker, 500 g Kondensmilch (ungezuckert), 3/4 l Weinbrand, 50 g Alkohol (aus der Apotheke) und einer Tasse Rum zaubert man im Handumdrehen einen köstlichen Eierlikör. Kunstvoll verpackt. Es gibt gute Alternativen zu teuren, glitzernden und oft schnell zerrissenen Geschenkefolien. Man nehme weißes oder braunes Packpapier und zeichne mithilfe von Schablonen und einem dicken Farbstift weihnachtliche Motive aufs Papier. Zum Geschenkband kommt ein Tannenzweigerl oder ein selbst gebackenes Keks.

www.kirchenzeitung.at/advent Jeden Tag ein Fenster – der Adventkalender der KirchenZeitung begleitet Sie durch die Vorweihnachtszeit. Bilder, Gedanken, besinnliche

Texte, Geschichten, Lieder, Rezepte und Rätsel – wir haben eine bunte und stimmungsvolle Mischung für Sie vorbereitet. Lassen Sie sich überraschen.

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Die WeihnachtsWerkstatt Die Zeit bis zum Weihnachtstag lassen sich Kinder gerne mit Basteln verkürzen. Wenn der Tisch überquillt von Buntpapier, Glitzerkleber und stärkenden Keksen, wird das Zimmer zur gemütlichen Weihnachts-Werkstatt. Kartoffeldruck. Geschenk-

papier, Geschenksackerl, Stoffdeckerl oder Weihnachtskarten lassen sich mit Kartoffeldruck schön gestalten. Die Erdäpfel halbieren und die Schnittfläche abtrocknen. Das gewünschte Motiv aufzeichnen oder mit einer Keksform ausstechen. Dann mit einem Küchenmesser zirka 1 cm tief rundherum ausschneiden. Wasser- oder Textilfarben auf den Stempel auftragen und losstempeln.

Weihnachtskarten. Billetts

aus Tonpapier ausschneiden. Aus einem Tonpapier in einer anderen Farbe ein Stück zurechtschneiden, das nur halb so groß ist wie die Karte. Die Hälfte eines Tannenbaums, eines Sterns oder eines anderen weihnachtlichen Motivs daraufzeichnen und ausschneiden. Beide Teile auf die Karte kleben. Den ausgeschnittenen Teil so dazukleben, dass das Motiv vollständig ist.

Fensterschmuck. Auf eine selbstklebende durchsichtige Folie ein Motiv zeichnen und zweimal seitenverkehrt ausschneiden. Das Schutzpapier entfernen. Glitzer, Pailletten oder Konfetti auf die klebende Seite streuen und einen Faden zum Aufhängen einlegen. Den zweiten Teil darüberkleben.  Hurra, Jesus hat Geburtstag! SPIEGEL – Kath. Bildungswerk OÖ, Linz 2010.


Da fahr ich mit Ministrantenwallfahrt nach Rom. Erlebe mit vielen anderen Ministrant/innen Gemeinschaft in der Kirche bei Gottesdiensten und Begegnungen, eine Audienz bei Papst Franziskus und eine tolle Urlaubswoche in Rom. Eine Woche mit buntem Programm – vom antiken Rom bis zur Spanischen Treppe, der Abschlusstag führt dich nach Assisi. XX Anmeldeschluss: 31. 1. 2014, Termin: 3. bis 9. August.

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 5. Dezember 2013

Schau! – Kunst in der Schule erleben Eine Laubsäge aus echtem Laub und ein Blumenstock aus Steckdosen? Gegenstände des Alltags, die vertraut wirken und dann doch ganz anders sind, zeigte Markus Hofer in der Kreuzschwestern-Galerie in Linz. Erstmalig hatten heuer Kinder von drei bis sechs Jahren sowie die Schüler/innen der Volksschule die Gelegenheit, Kunst im eigenen Haus zu erleben. Die Ausstellung „Der Moment“ von Markus Hofer lockte Scharen von Eltern und Kindern in die Kreuzschwestern-Galerie. Dinge aus dem Alltag hat der Künstler für den Moment festgehalten und dabei verfremdet. „Wie geht das eigentlich? Und warum ist das so?“, fragten die Kinder bei einer Führung mit dem Künstler immer

Die Anmeldung erfolgt für jede/n einzeln über die Pfarre. Infos: Mag. Thomas Hintersteiner, Tel. 0676/87 76 11 39, E-Mail: thomas.hintersteiner@dioezese-linz. at, www.minifundus.net

lach mit piepmatz

wieder nach. Der kleine Hund, der sich an der Wand erleichterte, faszinierte besonders. „Warum rosa: Hat der Hund etwa Erdbeeren oder rosa Eis gegessen?“ – Fragen rund um den Hund, auslaufende Boiler, die Laubsäge und andere Kunstgegenstände beschäftigten die jungen Galeriebesucher/innen. Der Künstler aus Haslach versuchte alle Fragen zu beantworten. Die ausgestellten Motive wurden auch im Unterricht besprochen. Die Student/innen der Katholisch-Theologischen Universität haben sich für die Schüler/innen im Vorfeld einiges überlegt und in einer Ausstellungstasche Materialien zur Ausstellung bereitgestellt. Dass Kunst so spannend sein kann, hat Kinder und Eltern beim Besuch der Galerie immer wieder überrascht. elle

Maier hat einen Streit mit dem Chef. Der Direktor brüllt: „Maier, sind Sie hier etwa der Chef?“ – „Nein, Herr Direktor.“ – „Na also, warum reden Sie dann so einen Unsinn?“ „Was, die Erde glüht im Inneren? Unsinn, dann hätte ich doch nicht dauernd kalte Füße!“

Der Hahn vom Huber-Bauern ist wirklich sehr faul. Wenn die anderen Hähne in der Früh lauthals krähen, nickt er nur zustimmend!

kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

Der kleine Hund beschäftigte die Kinder: Hat er etwa rosa Eis gegessen? Künstler Markus Hofer ging mit den Kindern durch seine Ausstellung, erklärte seine Arbeiten und nahm sich viel Zeit für ihre Fragen. Wurm (2), Galerie

Der Apfelnikolaus Bastel dir einen Nikolaus: Auf eine Nuss klebst du einen Bart aus Watte und malst Augen mit Filzstift. Aus Papier schneidest du die Mitra aus, zeichnest ein

balduin baum

„Kennst du den Unterschied zwischen einem Elefanten und einem Floh? – Ein Elefant kann Flöhe haben, aber ein Floh keinen Elefanten!“

Kreuz darauf und klebst sie auf die Nuss. Dann steckst du die Nuss mit einem Zahnstocher auf einen roten Apfel. Jetzt kann der echte Nikolaus kommen!


5. Dezember 2013 gepa/Goetzhaber

Jacqueline Seifriedsberger beim Training für die Olympiasaison in der Therme Bad Gleichenberg.

„Ich schaue nicht nur auf Olympia“ Jacqueline Seifriedsberger (22) aus Schildorn im Innviertel zählt zur Weltspitze im Skispringen. Ein Gespräch über ihre Vorbilder, ihre mentale Vorbereitung in der Olympiasaison und den Knopf, der ihr aufgegangen ist. Interview: Paul Stütz

Wie sind Sie zum Skispringen gekommen?

In dem Moment, als ich es gehört habe, hat es mich schon sehr geärgert. Ich glaube aber, dass wir damals noch nicht so weit waren. Es war die richtige Entscheidung des IOC. Es hat sich in den dreieinhalb Jahren viel getan. Das Niveau des Damen-Skispringens und die Teilnehmerinnenzahl haben sich gesteigert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Olympia.

Andreas Goldberger ist eines ­Ihrer Vorbilder. Gibt es ein Vorbild bei den Damen-Skispringerinnen?

Ich schaue von Wettkampf zu Wettkampf. Nervös macht mich Olympia noch nicht. Es beschäftigt mich nicht so, dass ich in der Nacht munter werde oder davon träume. Da bin ich froh darüber.

Haben Sie Schanzen, die Ihnen mehr taugen als andere?

Ja, die japanischen und norwegischen Schanzen. Natürlich auch die Heimschanze in Hinzenbach, auf der wir recht oft trainieren. Wenn man gut drauf ist, spielt das aber nicht so eine große Rolle, wo man springt. Möchten Sie Skifliegen einmal ausprobieren?

Sie sind mit Gregor S ­ chlierenzauer befreundet. Beneiden Sie ihn manchmal um die große Aufmerksamkeit?

Sie haben als Jugendliche Olympia 2010 als großes Ziel genannt. Dann hat der IOC Damen-Skispringen für 2010 nicht zugelassen und erst für Olympia 2014 ins Programm genommen. Wie sehr hat Sie das geärgert?

Es war eigentlich ganz einfach: Ich bin mit meinem älteren Bruder mitgefahren zum Training. Weil es mich immer interessiert hat, was er macht. Mit Puppen habe ich wohl deswegen nie gespielt. Einen Einfluss hatte natürlich auch Andreas Goldberger, der war ja im Nachbarort Waldzell daheim. Begonnen habe ich das Springen mit Alpinski. Am Anfang hat es mir nicht so getaugt, da habe ich Angst gehabt. Mit sechs bin ich dann zum ersten Mal auf Sprungskiern gestanden und seitdem bin ich dabei.

Ja, schon, vor allem die Daniela Iraschko, weil sie viel erreicht hat. Ich bewundere ihren großen Ehrgeiz, ich kann mich beim Trainieren mit ihr messen.

Bewerb gleich am Auftakt dran ist.

Das würde mich schon einmal reizen. Diese Saison werde ich es aber wahrscheinlich noch nicht machen.

Sie könnten die erste Olympiasiegerin überhaupt in dieser Disziplin werden. Ein Gedanke, der Sie schon heute nervös macht?

Wie gehen Sie die ganze Olympiasaison mental an?

Wir haben gesprochen mit dem Trainer, dass wir jetzt nicht nur auf Olympia schauen. Das Prob­ lem ist bei uns, dass wir beim Springen nur eine Chance haben. Man kann schon gezielt darauf hinarbeiten, aber in meinen Augen ist das eigentlich ein Fehler, weil es muss so viel passen an dem einen Tag. Das wäre schade, die ganze Saison nur an dem aufzubauen. Ich persönlich schaue,

„Ich weiß jetzt, dass ich es auch bei Großereignissen draufhabe“, sagt Jacqueline Seifriedsberger. GEPA/Goetzhaber

dass ich konstant gut springe. So kommt es eh von alleine. Am Auftaktwochenende in Lillehammer steht ein Mixed-Bewerb am Programm. Bringt das die gewünschte Aufmerksamkeit für die Ski springenden Damen?

Ich glaube, dass es funktioniert. Die Herren sind schon lange im Fernsehen und werden immer angeschaut. Für die Zuschauer wird das sehr interessant. Es ist eine gute Sache, dass der Mixed-

Nein, er hat sich das ja verdient. Er arbeitet sehr hart dafür. Ich gönne ihm den Erfolg. Natürlich wäre das super, wenn das Interesse für das Damenspringen ein bisschen mehr würde. Aber es wird eben dauern, man kann nicht ­alles auf einmal haben. Sie haben Silber und Bronze bei der WM 2013 im Val di Fiemme geholt. Hat es Sie selbst überrascht, dass gerade in der letzten Saison der große Fortschritt passiert ist?

Ja, es hat mich schon überrascht. Ich habe gewusst, dass ich gut springen kann, nur war die Nervosität mein Problem. Ich bin froh, dass mir letzte Saison der Knopf aufgegangen ist. Ich weiß jetzt, dass ich es auch bei Groß­ ereignissen draufhabe. Es sind einfach die Jahre, mit denen ich dazugelernt habe. Es war alles eine Frage der Zeit.

Damen-Skispringen Noch ist Skispringen eine Männerdomäne. Doch seit der Jahrtausendwende ist Damen-Skispringen auf dem Vormarsch. Im Jahr 2009 ließ die FIS im Rahmen der Nordischen Skiweltmeisterschaft eine erste offizielle Frauen-SkisprungWeltmeisterschaft in Liberec austragen. 2014 werden die Damen in Sotschi erstmals olympisch springen. Neben der Steirerin Daniela Irasch-

ko ist Jacqueline Seifriedsberger aus Schildorn im Innviertel erfolgreichste Athletin des ÖSV-Sprungteams. Sie wurde zu Oberösterreichs Sportlerin des Jahres 2013 gekürt. Die 22-Jährige, die ihr Debüt im Continentalcup 2004 gab, gewann bei der Skiweltmeisterschaft 2013 im Val di Fiemme die Bronzemedaille im Einzelbewerb und Silber im Mixed-Bewerb. www.jacqueline-seifriedsberger.com


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5. Dezember 2013

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at

Anzeigen: anzeigen@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg, Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Tel. 0662/88 44 52, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 45,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN

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KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

5. Dezember 2013

Jauchzet, frohlocket! Linz. Das Weihnachtsoratorium von Johann S­ ebastian Bach gehört zu den beliebtesten und am häufigsten gespielten Werken des Leipziger Kantors Bach. Vier der sechs ganz unterschiedlichen Kantaten präsentiert das französische Barockensemble Le Concert Lorrain gemeinsam mit einem Solistenquartett. Das Konzert findet am Donnerstag, 12. Dezember 2013, um 19 Uhr im Brucknerhaus statt. XX Kartenverlosung: Die KirchenZeitung verlost für dieses Konzert 3 x 2 Karten. Schreiben Sie an: KirchenZeitung, KW: Bach, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@ kirchenzeitung.at

Kupfermuckn Linz, Wels, Steyr. Wohnungslose Menschen sind im Winter besonders auf die Hilfe durch Sozialeinrichtungen angewiesen. „Der Verkauf der Straßenzeitung Kupfermuckn wird zu einem der Bertl Weißengruber mit härtesten Jobs“, meint Bertl Weidem Kupfermuckn-Kalender ßengruber, ein Kupfermuckn-Ur2014. kupfermuckn gestein (Bild). Andererseits sind die Menschen in der Vorweihnachtszeit sensibel für die Not von Mitbürger/innen. So werden im Dezember 40.000 Straßenzeitungen von über 100 Verkäufer/innen unter die Leute gebracht. (In anderen Monaten sind es 26.000.) Ein bisschen Weihnachtsgeld können sich die Obdachlosen zusätzlich mit dem Verkauf des Kupfermuckn-Kalenders dazuverdienen. Darin zeigen die Redakteure der Kupfermuckn ihre Lieblingsplätze in Linz – vom Bauernberg über den Linzer Dom, vom Südbahnhofmarkt bis zur Donaulände. Ein Kalender kostet 5 Euro, davon verbleiben 2,50 Euro den Verkäufer/innen. XX Straßenzeitung Kupfermuckn, Verein ARGE für Obdachlose, Marienstraße 11, 4020 Linz, www. arge-obdachlose.at, Tel. 0732/77 08 05-19.

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Aufstellungsarbeit für Familie, Beruf, Gesundheit nach Prof. Dr. Franz Rupert, Sa., 14. 12., 9 bis 19 Uhr, Ref.: Bettina Schmalnauer.

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Lasst uns Kerzen anzünden!, Singtag zur Weihnacht, Sa., 21. 12., 9 bis 16.30 Uhr, Ltg.: Prof. Edgar Wolf.

Michaelbeuern, Abtei  06274/81 16-30 34 XX I do it my way. Meinen Beruf finden. Meinen Glauben leben. Orientierungstage für ­junge Erwachsene, Fr., 20. 12., 17 Uhr bis So., 22. 12., 12.30 Uhr, Ltg.: Abt Mag. Johannes Perkmann OSB.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00 XX Innehalten im Wort, Sa., 14. 12., 17 bis 18.15 Uhr, mit P. Erich Drögsler SJ.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Stimmungsbilder zur Adventzeit, Vernissage und Lesung, Sa., 7. 12., 19.30 Uhr, mit dem Club für ­Poesie und schöne Künste. Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Die Kinder von Osttimor, Benefiz-Vortrag, Mi., 18. 12., 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Julia Scharinger.

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Dem Stern folgen, Weihnachten in Gemeinschaft erleben, Mo., 23. 12., 18 Uhr bis Mi., 25. 12., 13 Uhr, Begl.: Sr. Klara Diermaier, Sr. Johanna Pobitzer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX Weihnachten in Puchberg, Mo., 23. 12., 18.30 Uhr bis Do., 26. 12., 14 Uhr, mit Dr. Adi Trawöger, Mag. Christine Mader, Elisabeth Koch, Ingeborg Lang.

n Online-Exerzitien. Der Karmelitenkonvent in Wien, die Edith-Stein-Gesellschaft Österreich und die Marienschwestern vom Karmel laden zu Online-Exerzitien in der Vorbereitung auf Weihnachten ein. XX Anmeldung: www.anmeldung.karmel.at

n SozialMarie 2014. Zur „SozialMarie“ können Projekte aus Österreich, Ungarn und Tschechien bis 21. Jänner 2014 eingereicht werden. Auch Projekte aus Polen, Kroatien, Slowenien, Deutschland und aus der Slowakei sind einreichbar, sofern sie nicht mehr als 300 Kilometer von Wien entfernt sind. Näheres zum mit 42.000 Euro dotierten Preis erfahren Sie unter www.sozialmarie.org

KiZ-webClub Christkindl-Wallfahrt Innere Ruhe nach den betriebsamen Weihnachtsfeiertagen finden Pilger/innen auf der von Johanna Eisner und Engelbert Lengauer geführten Christkindl-Wallfahrt. Von der Wallfahrtskirche Christkindl aus begibt man sich auf die Spur von Ferdinand Sertl, dessen Heilung zur Gründung von Christkindl führte. Zuerst geht es zum ehemaligen Benediktinerstift Garsten, wo Klänge auf der neuen Orgel zu hören sind.

Anschließend führt die Wallfahrt nach Steyr zur Stadtpfarrkirche. Andacht mit musikalischer Untermalung der Familienmusik Häusler. Die letzte Etappe führt zurück nach Christkindl, wo Ferdinand Sertl nach geduldigem Beten von der Epilepsie geheilt wurde (Gehzeit: ca. 30 Minuten). In der Wallfahrtskirche gestalten Veronika und Andreas Kelcher ein kleines Konzert zum Abschluss. Kosten: € 9,–. Termine: 1., 4., 11., 18., 25. Jänner, 1. Februar 2014. Treffpunkt: vor der Wallfahrtskirche Christkindl, 13 Uhr.

Günter Fatka

Als KiZ-webClub-Mitglied können Sie an der Wallfahrt zum ermäßigten Preis von nur € 6,50 teilnehmen. Einfach im KiZ-webClub anmelden, Gutschein ausdrucken und beim Tourismusverband Steyr einlösen. XX www.kirchenzeitung.at/webClub


24 Termine namenstag

Marlene Mayr ist verheiratet, hat vier Kinder und leitet die Abteilung Pflegende Angehörige der Caritas in Linz. Marlene Mayr

Maria (8. Dezember) Ich wurde Maria nach meiner Großmutter mütterlicherseits getauft, meine Taufpatin hieß Helene. Genannt wurde ich von klein auf Marlene. Erst in der Pubertät habe ich die Verbindung zur Gottesmutter Maria erkannt und ich war stolz darauf, nach dieser starken, heiligen Frau benannt zu sein. Dass Frauen in der Kirche nicht wichtig sind, hat mich hingegen sehr wütend und kämpferisch gemacht. Maria hat aber mit ihrer Güte und Liebe mehr erreicht als ich mit meinem Kampf. Meine Großmutter war ebenfalls eine starke Frau, die acht Kinder aufgezogen und eines verloren hat. Ihre Kraft habe ich gerne als Vorbild für mein Leben genommen. Im Rahmen von Seminaren und Familienaufstellungen habe ich mich intensiv mit meinem Namen beschäftigt und erkannt, dass Marlene gut zu mir passt. Die volkstümliche Kurzform von Maria Magdalena hat einen anderen Charakter als Maria. Marlene ist verspielter, ausgelassener und wohl auch revolutionärer. Marlene Mayr

5. Dezember 2013

freitag, 6. 12. 2013 XX Ebensee. Gedenkfeier für verstorbene Kinder, Pfarrkirche, Sakramentskapelle, 19 Uhr. XX Freistadt. Advent – Geburt in uns, biblische Meditation, Treffpunkt: vor dem Pfarrhof, 19.15 Uhr, mit Wolfgang Gratzl. XX Geboltskirchen. Lesung mit musikalischer Umrahmung, Gasthof Mayrhuber, 20 Uhr, mit Dipl.Päd. Gertraud Felix, Chor Contento. XX Linz, Marcel Callo. 15 Jahre Kirchweihe, Gottesdienst, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Bischof em. Dr. Maximilian Aichern. XX Linz, St. Franziskus. Adventnachmittag, Pfarre, 14.30 Uhr, mit der Kuchltischmusi und dem Puchen­auer Dreigesang. XX Vöcklabruck. Kinderadvent, Malen, Basteln, Backen ..., Stadtsaal, 14 bis 18 Uhr. samstag, 7. 12. 2013 XX Bad Ischl. Volksmusik zur Adventzeit in der Bauernstube, Kongress- und TheaterHaus, 15 Uhr, mit Aberseer Musi, Wöllwurz‘nmusi, Grundlseer Geigenmusik u.a. XX Engerwitzdorf. Advent im „Schöffl“, Kulturhaus „Im Schöffl“, 18 Uhr, mit der Sängerrunde Engerwitzdorf, Weisenbläsern u.a. XX Frankenburg. Bremer Stadtmusikanten, Kindertheater, Pfarrsaal, 15 Uhr, mit der Theatergruppe Harlekin. XX Frankenburg. Adventsingen des Vereins PAPO Frankenburg-Tansania, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Musikgruppen der Pfarre. XX Inzersdorf. Adventsingen, Marienkirche, 19.30 Uhr, mit dem Jägerchor, Frauendreigesang Schiffler, Bruckner Stubnmusi u.a. XX Linz. Adventsingen, Brucknerhaus, 15 und 19.30 Uhr, mit dem Bachl-Chor. XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelstationen im Advent, Orgelmusik im Barock, 17 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX Mattighofen. Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, Stiftspfarrkirche, 20 Uhr, mit dem Salzburger Barockensemble. XX Niederneukirchen. In 80 Takten um die Welt, Herbstkonzert, Turnsaal der Neuen Mittelschule, 19.30 Uhr.

XX Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach Maria Puchheim, Gestaltung: Kongregation der Redemptoristen, Basilika, 14 Uhr, Autobus von Linz-Herz Jesu, 12.30 Uhr. XX St. Agatha. Festliche Adventmusik, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Martins-Chor Bad Goisern. XX St. Gilgen. Barockes Hirtenspiel, Mozarthaus, 14 Uhr; Weihnachten mit Nannerl, Barocke Tänze mit Mozarts Schwester, 17 Uhr, mit dem Ensemble Neoba Danse. XX St. Marien b. Neuhofen. „50 Jahre Barackenkirche“, Gottesdienst, Pfarrkirche Nöstlbach, 18 Uhr, mit Harfenistin Emma Weixelbaum. XX St. Nikola. 40 Jahre Fest des hl. Nikolaus, Vereinskonzert, Gemeindesaal, 20 Uhr, mit dem Musikverein. XX Vöcklabruck. Kinderadvent, Malen, Basteln, Backen ..., Stadtsaal, 10 bis 18 Uhr. XX Wels, Herz Jesu. Rorate, Pfarrkirche, 6 Uhr, mit Flott-z-Singers; Es-Dur-Messe von F. Schubert, Benefizkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels, St. Josef. Still, aber nicht leise, Weihnachtskonzert, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit dem Traweeg-Ensemble. XX Wilhering. Adventmusik, Stiftskirche, 16 Uhr, mit dem Kirchenchor. sonntag, 8. 12. 2013 XX Ebensee. Missa a tre voci von M. Haydn, Pfarrkirche, 9.45 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Gmunden. So schön ist Brauchtum, Buchpräsentation, Landhotel Gründberg am See, 17.30 Uhr. XX Heiligenberg. Chorwerke zum Advent von A. Hammerschmidt, A. Kircher u.a., Pfarrkirche, 8.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Kremsmünster. Missa brevis in G-Dur, KV 140, von W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Linz. Orgelsolomesse in B von A. Zimmermann, Kirche der Barmherzigen Brüder, 9.15 Uhr, mit dem Chor der Barmherzigen Brüder. XX Linz, Alter Dom. Marienmotetten von M. A. Charpentier, G. P. Cima, A. Accorimboni, 10.30 Uhr, mit Kerstin Völker, Julia Wieser u.a. XX Linz, Mariendom. Patrozi­nium des Doms, Missa in C, KV 317, von W. A. Mozart, 10 Uhr, mit dem Dom-

KirchenZeitung Diözese Linz

chor; Weihe-Erneuerung, 70 ­Jahre Weihe der Diözese Linz an das Unbefleckte Herz Mariens, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe, 14.30 Uhr, mit Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Linz, Minoritenkirche. Bereitet die Wege im Advent II, Musica-Sacra-Konzert, 17 Uhr, mit Ursula Langmayr, Christa Ratzenböck, Markus Miesenberger u.a. XX Linz, Ursulinenkirche. Marienmotetten alter Meister, 20 Uhr, mit dem Vokalensemble SoloCantus. XX Micheldorf. Adventsingen, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Jägerchor Inzersdorf, Micheldorfer Singkreis, Frauendreigesang Schiffler u.a. XX Pasching. Adventsingen, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit dem Kirchenchor, Langholzfelder Stubenmusi u.a. XX St. Florian. Pontifikalamt, Werke von A. Bruckner, O. di Lasso, A. F. Kropfreiter, Stiftsbasilika, 10 Uhr, mit dem StiftsChor. XX St. Gilgen. Weihnachten mit Nannerl, Barocke Tänze mit Mozarts Schwester, Mozarthaus, 15 Uhr, mit dem Ensemble Neoba Danse. XX St. Oswald b. F. Advent is wordn, Pfarrkirche, 16 Uhr. XX Schärding. Weihnachtsballett, Kubinsaal, 15 Uhr. XX Schlägl. Missa Rorate coeli von J. Haydn, 10 Uhr, mit M. Schürz, B. Wolfmayr u.a. XX Schlierbach. Missa Sancti Nicolai von J. Haydn, Stiftskirche, 9 Uhr. XX Schönau i. M. Heiteres und Besinnliches zum Advent, Kulturstube Prandegg, 15.30 Uhr, mit Kons. Engelbert Lasinger. XX Schörfling i. A. Adventsingen, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem ­Gallus-Chor. XX Schwanenstadt. Messe in B-Dur von F. X. Süßmayr, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, mit Chor und Orchester der Pfarre. XX Spital a. P. Missa Solemnis, KV 337, von W. A. Mozart, Stiftskirche, 9.30 Uhr, mit Chor und Orchestergemeinschaft der Pfarre. XX Steyr. Musikalische Adventmeditation, Marienkirche, 19.20 Uhr, mit Klaus Oberleitner, Günter Hagauer. XX Traun. Mach's wie Gott, werde Mensch, Adventsingen, Stadtpfarrkirche, 17 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Traunkirchen. Huhn und Paradiesvogel, Orgelwerke und Raritäten des Barock, Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Katja Bielefeld.

Advent am Dom – ausstellungen XX Freistadt. Jan Cihla – Sommermanifest, ein Schaffensüberblick, Mühlviertler Schlossmuseum, Ausstellung bis Mo., 6. 1. 2014, täglich 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. XX Linz. Advent am Dom, Domplatz, „Auszeit im Advent“: Fr., 6. 12., 11 bis 14 Uhr; Nikolaus: ab 14.30 Uhr, Nikolausfeier, 17.30 Uhr; „movie/star*: Sa., 7. 12., 14 bis 18 Uhr, mit der ­JugendKirche on tour; Festgottesdienst im Mariendom: So., 8. 12., 10 Uhr, anschließend gemütliches Beisammensein.

XX Linz. Gemeinsam/Allein, LebensZeichen-Ausstellung zum Mitmachen, ehem. Linz09-Infocenter, Hauptplatz 5–6, Ausstellung, Di., 10. 12. bis So., 22. 12., jeweils Mo. bis Fr., 14 bis 20 Uhr, Sa., 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, So., 15 bis 18 Uhr. XX Linz. Kripp'n schau'n, Krippenausstellung, Schlossmuseum, Öffnungszeiten an den Weihnachtsfeiertagen unter www.landesmuseum.at XX St. Nikola. 40 Jahre Fest des hl. Nikolaus, Fotoausstellung, Volksschule, Fr., 6. 12., 10 bis 15 Uhr, So., 8. 12., 9.30 bis 14 Uhr.

Advent am Dom täglich bis Sonntag, 8. Dezember am Linzer Domplatz. Diözese Linz


Termine 25

5. Dezember 2013

XX Ungenach. Krönungsmesse von W. A. Mozart, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Vöcklabruck. Adventwanderung des Treffpunkts mensch & arbeit, Treffpunkt: Nußdorf, Parkplatz Fa. Haberl, 14.30 Uhr. XX Vöcklamarkt. Missa brevis in B von W. A. Mozart, Pfarrkirche, 10 Uhr, mit Solisten, Chor und Orchester der Pfarre. XX Vorchdorf. Es wird scho glei dumpa, Adventwanderung, Treffpunkt: Gasthaus Alpenblick, Feldham, 16.30 Uhr. XX Waldhausen i. S. Magnificat! Als ich deine Stimme hörte ..., Werke von J. S. Bach, A. Vivaldi und Weihnachtslieder, Stiftskirche, 16 Uhr, mit Sänger/innen und Orchester der ABPU, Tänzer/innen der Anton Bruckner Privatuniversität. XX Waldneukirchen. Ave Maria, Festkonzert mit Uraufführung „Dies ist der Tag“ von D. Ömmer, Pfarrkirche, 16 Uhr und 19 Uhr, mit Kirchenchor, 3Xang einmal anders, Blechbläser-Ensemble. XX Waldzell. In die Stille gehen, Adventwanderung, Treffpunkt: Pfarrhof, 18.30 Uhr, mit MMag. Caroline Murauer. XX Wels. Ein Licht geht um die Welt, Lichterfeier für Sternenkinder, Aussegnungshalle am Stadtfriedhof, 19 Uhr, mit der Kranken­hausseelsorge Klinikum Wels-Grieskirchen, Selbsthilfegruppe Fehlgeburt & Stille Geburt. XX Wilhering. Missa Sancti ­Nicolai von J. Haydn, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Solisten, Chor und Orchester der Stiftskirche. XX Zipf. Adventkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Daniela Oberransmayr, Thomas und David Lechner. montag, 9. 12. 2013 XX Kallham. Ein Abend im Advent, Filialkirche Kimpling, 19.30 Uhr, mit der Pulverriedl-Musi. XX Linz. „Nur einer ist euer Führer ...“, Vortrag zum 75-Jahr-Gedenken an das „Rosenkranzfest“ – Jugendtreffen gegen das NS-Regime, Pädagogische Hochschule der Diözese, 16 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Maximilian Liebmann. XX Linz, St. Markus. Adventkonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Kolping-Chor, Hans Ratzesberger. dienstag, 10. 12. 2013 XX Bad Ischl. Was bewegt mich in der Liebe? Eigen- oder Selbstliebe ..., SinnQuell-Gesprächsnachmittag, Pfarrheim, 15 Uhr, Ltg.: Angelika Wiesauer. XX Freistadt. Seniorentreff, Pfarrhof, 14 Uhr. XX Linz. Ökumenisches Friedensgebet von Pax Christi, Cardijn-Haus, Kapuzinerstraße 49, 19 Uhr. XX Steyr. Europa: jenseits der losigkeitsgesellschaft, Museum Arbeitswelt, 14.30 Uhr, Ref.: Klaus Zapotocky. XX Timelkam. Adventzeit für Frauen, Treffpunkt Pfarre, 19.30 Uhr.

Liturgie Adventkonzert mit der Hirtenspielgruppe der Volksschule u.a. am Samstag, 14. Dezember, in Arnreit. Kulturausschuss Arnreit

XX Bad Ischl. Volksmusik zur Adventzeit in der Bauernstube, Kongress- und TheaterHaus, 17 Uhr, mit der Tiroler Kirchtagsmusik, Ausseer Bradlmusi, Geschwister Pilstl, Vilsleit‘nmusi u.a. XX Bad Schallerbach. A ­ dventgala, Atrium Europasaal, 19.30 Uhr, mit dem Vokalensemble LALÀ. XX Hirschbach. Krippenfiguren aus Jute, Kurs, Bauernmöbelmuseum Edlmühle, 13 Uhr. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt für junge Erwachsene, Vortrag: Mit Leib und Seele lieben, Stift, 20 Uhr, Ref.: Dr. Veronika und Dr. Fritz Pilshofer. XX Linz, St. Franziskus. Himmlische Harfenklänge, Pfarre, 19.30 Uhr, mit Jona, Harfe, Evamaria, Texte. XX Linz, Minoritenkirche. Jauchzet & frohlocket, Musica-Sacra-Konzert, weihnachtliche Stücke von Bach, Händel, Mendelssohn Bartholdy u.a., 17 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelstationen im Advent, Orgelmusik im Barock, 17 Uhr. XX Schwanenstadt. Benefiz-Adventsingen, Stadtpfarrkirche, 17 Uhr, mit dem Hausruckchor.

mittwoch, 11. 12. 2013 XX Krenglbach. Ich weiß, wo meine Spende lebt, Vortrag über Projekte von SEI SO FREI, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, Ref.: Franz Hehenberger, Lissa Powell, Pedro Rupilius. XX Steyregg. Weihnachten – das Kind rettet uns, Sinn-Gespräch, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Mag. Andreas Krenn. XX Traberg. Burnout-Prophylaxe oder. Wie kocht man einen Frosch?, Pfarrheim St. Josef, 20 Uhr, Ref.: Gisela Steinkogler. XX Traun. Weihn8skonzert, Schlosskapelle, 19 Uhr, mit Daniela Jung­ reuthmayer, Felix Obendorf, dem Verein Gli Scariolanti. donnerstag, 12. 12. 2013 XX Linz. Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, Brucknerhaus, 19 Uhr, mit Le Concert Lorrain. XX Steyregg. Hl. Messe mit Musik und Impulsen zum „Jahr des Glaubens“, Klosterkirche Pulgarn, 19 Uhr, mit Propst Johann Holzinger. XX Vöcklabruck. Frauen stärken Frauen, Treffpunkt mensch & arbeit, 20 Uhr.

sonntag, 15. 12. 2013

freitag, 13. 12. 2013

XX Bad Ischl. Barockes Hirtenspiel, Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, 15 Uhr, mit dem Ensemble Neoba Danse. XX Linz, Minoritenkirche. A Child of Our Time im Advent III, MusicaSacra-Konzert, 17 Uhr, mit Rita Weissenberger, Judith Preer, Hermann Schober. XX Linz, St. Franziskus. Benefizveranstaltung für Binaobao, Philippinen, Diavorführung, Pfarrsaal, 17 Uhr, Ref.: Walter Weber. XX Linz, Stadtpfarre Urfahr. Adventmesse, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Volksgesangsverein. XX Ottensheim. Impulse: „Ich habe genug“, Pfarre, 10.30 Uhr, Ref.: Martin Wintereder. XX Ottnang a. H. Benefiz-Adventsingen, Pfarrkirche, 17 Uhr, mit dem Hausruckchor. XX Schärding. Zillertaler Weihnacht, Stadtpfarrkirche St. Georg, 19.30 Uhr, mit den Ursprung Buam und Trio Alpin.

XX Altenberg b. L. Gnade, Film­ abend, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Eferding. Festkonzert im Advent für Fridolin Dallinger, Kulturzentrum Bräuhaus, 19 Uhr, mit dem Davidchor. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Vortrag: Der Liebe Christi nichts vorziehen, Stift, 20 Uhr, Ref.: P. Bernhard Eckerstorfer OSB. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Seelsorgestelle Elia, solarCity, 15 Uhr. XX Linz. Hello Light, Adventkonzert, Theatersaal der Jesuiten, Domgasse 3, 17.30 Uhr, mit P. Werner Hebeisen & friends. XX Linz, Dompfarre. Tanz als Gebet, 19.30 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Weihnachtskonzert, Werke von Corelli und Bach, 19.30 Uhr, mit den Österreichischen Symphonikern. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, Treffpunkt mensch & arbeit, 15 Uhr.

Lesejahr A Lesereihe II Sonntag, 8. Dezember 2013 Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. L1: Gen 3,9–15.20 L2: Röm 15,4–9 Ev: Lk 1,26–38 Montag, 9. Dezember 2013 Hl. Johannes Didacus Cuauhtlatoatzin, Glaubenszeuge. L: Jes 35,1–10 Ev: Lk 5,17–26 Dienstag, 10. Dezember 2013 L: Jes 40,1–11 Ev: Mt 18,12–14 Mittwoch, 11. Dezember 2013 Hl. Damasus I., Papst L: Apg 20,17–18a.28–32.36 Ev: Joh 15,9–17 L: Jes 40,25–31 Ev: Mt 11,28–30 Donnerstag, 12. Dez. 2013 Gedenktag Unserer Lieben Frau in Guadalupe. L: Jes 7,10–14; 8,10 oder Jes 7,10–14 Ev: Lk 1,39–48 oder Lk 1,39–47 L: Jes 41,13–20 Ev: Mt 11,7b.11–15 Freitag, 13. Dezember 2013 Hl. Odilia, Äbtissin, Gründerin von Odilienburg und Niedermünster im Elsass. Hl. Luzia, Jungfrau, Märtyrin in Syrakus. L: Jes 35,1–4a.5–6.10 Ev: Lk 11,33–36 L: 2 Kor 10,17 – 11,2 Ev: Mt 25,1–13 L: Jes 48,17–19 Ev: Mt 11,16–19

Hl. Luzia. Fresko von Simon von Taistenberg, Osttirol. J. Fink Samstag, 14. Dezember 2013 Hl. Johannes vom Kreuz, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: Sir 48,1–4.9–11 Ev: Mt 17,9a.10–13

samstag, 14. 12. 2013 XX Arnreit. Kimmt hiatz a stille Zeit, Konzert, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit dem Kirchenchor, Hirtenspielgruppe der Volksschule, Arnreiter Klarinettenmusi, Bläserquartett.

H. Berndorfer

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Weihnachtsmärkte und Krippenausstel­lungen: www.kirchenzeitung.at/ tipps

Sonntag, 15. Dezember 2013 3. Adventsonntag (Gaudete). L1: Jes 35,1–6a.10 L2: Jak 5,7–10 Ev: Mt 11,2–11


teletipps Sonntag, 8. dezember 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus der Klosterkirche Speinshart, mit Abt Hermann Josef Kugler. BR 19.52 Uhr: FeierAbend: Mutterseelenallein? (Religion) Ein Film zwischen Kloster- und Flüchtlingsleben, zwischen Stille und Lärm, Lachen und Bedrängnis – und der Sehnsucht nach einem Stück Heimat mitten in der Fremde. ORF 2 20.15 Uhr: Rango (Animationsfilm, USA 2011) Regie: Gore Verbinski – Oscarprämierter Animationsfilm mit irrwitzigen Figuren und verblüffend natürlichen CGI-Bildern über ein Chamäleon, das zum Helden einer Stadt wird. Pro7 20.15 Uhr: Der Tote aus Nordermoor (Spielfilm, IS 2006) Mit Ingvar E. Sigurdsson, Agustá Eva Erlendsdóttir, Björn Hlnur Haraldsson u.a. – Regie: Baltasar Kormákur – Düsterer, mit skurrilem Humor gewürzter Thriller über die dunkle Vergangenheit eines Toten. EinsFestival 20.15 Uhr: ORFeins (20.30 Uhr) Riesenslalom/Herren / oder: Kampf der Titanen (Spielfilm) ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) Montag, 9. dezember 18.20 Uhr: Äthiopien – Aufbruch ins Gelobte Land (Dokumentation) Misgano lebt als schwarzer Jude in Äthiopien. Der Film begleitet ihn und seine Familie auf ihrem lang ersehnten Weg in ein neues Leben in Israel. arte

8. 12. bis 14. 12. 2013 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

20.15 Uhr: Die Gruberin (Spielfilm, D 2013) Mit Lisa Maria Potthoff, Stephan Zinner u.a. – Regie: Thomas Kronthaler – Modernes Heimatdrama über das Leben einer verwitweten Bäuerin. ZDF 20.15 Uhr: ARD Erlebnis Erde: Pinguine hautnah (3/3; Doku) BR laVita – ... im Christbaum-Fieber (Magazin) dienstag, 10. dezember 20.15 Uhr: Das Leuchten der Sterne (Spielfilm, D 2007) Mit Michael Fitz, Corinna Beilharz u.a. – Regie: Adolf Winkelmann – Authentisches Familiendrama. BR 20.15 Uhr: ORFeins Soko Donau (Krimi­reihe) ORF 2 Universum: ­Mythos Ausseerland (Doku) 22.35 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Auroville – Auf der Suche nach einer anderen Welt“: Die Stillung spiritueller Bedürfnisse, Gebet und Arbeit stehen im Mittelpunkt des Experiments „Auroville“. // (23.20 Uhr) „Arik Brauer – Eine Jugend in Wien“: Geboren als jüdisches Kind 1929 in Ottakring überlebte er die NS-Zeit. Nach Kriegsende war er Kolumnist, Bergsteiger und Sänger. ORF 2 Mittwoch, 11. dezember 19.00 Uhr: stationen.Dokumentation: Küss mich, Frosch – Verliebt in einen Schwerbehinderten (Religion). BR 20.15 Uhr: Robin Hood (Spielfilm, USA 2010) Mit Russell Crowe, Cate Blanchett u.a. – Regie: Ridley Scott – Fiktive Vorge-

– Regie: Kirk Jones – Unterhaltsamer Film, der in eine liebevoll-exaltierte Märchenwelt entführt. VOX 20.15 Uhr: ORFeins (18.55 Uhr) FB/ UEFA-EL/FC Salzburg : Esbjerg fB / (20.55 Uhr) Dynamo Kiew : Rapid Wien ZDF Der Bergdoktor (Serie) SWR/Vered Adir

Mi., 11. Dezember, 20.15 Uhr: Das Jerusalem-Syndrom (Fernsehfilm, D 2013) Mit Leonie Benesch u.a. – Regie: Dror Zahavi – Die junge Deutsche Maria liegt in einem Krankenhaus in Jerusalem, da sie glaubt, die Jungfrau Maria zu sein und davon überzeugt ist, den Sohn Gottes zur Welt zu bringen. Als ihre Schwester Ruth davon erfährt, reist sie besorgt nach Israel, doch Maria verschwindet spurlos ... – Mystery-Krimi. ARD schichte zur eigentlichen Robin HoodLegende mit stimmigen politischem Subtext. ORFeins 20.15 Uhr: ORF 2 Mord in bester Gesellschaft (Spielfilm) ZDF (20.25 Uhr) FB/UEFA-CL/Olympique Marseille : Borussia Dortmund donnerstag, 12. dezember 20.15 Uhr: Zurück ins Leben: Wie Mediziner den Tod überlisten (Dokumentation) Der Tod als umkehrbarer Prozess. Was bedeutet das für Sterbende und Todkranke? Ab wann ist der Tod nicht mehr umkehrbar? 3sat 20.15 Uhr: Eine zauberhafte Nanny (Spielfilm, GB 2005) Mit Emma Thompson, Colin Firth u.a.

freitag, 13. dezember 20.15 Uhr: Der Staat schweigt (Spielfilm, F 2012) Mit Rachida Brakni, Thierry Neuvic u.a. – Regie: Frédéric Berthe – Fesselnder Politthriller. arte 20.15 Uhr: ORFeins Wir sind Kaiser (Talk) ARD Tür an Tür (Spielfilm) 21.00 Uhr: makro: Indonesien – Reifeprüfung für ein Riesenland (Magazin) „makro“ fragt nach der Zukunft des spektakulären Wirtschaftswunders Indonesiens. 3sat samstag, 14. dezember 20.15 Uhr: Donna Leon – Lasset die Kinder zu mir kommen (Spielfilm, D 2010) Mit Uwe Kockisch, Julia Jäger u.a. – Regie: Sigi Rothemund – Routinierter Krimi nach Donna Leon. ARD 20.15 Uhr: ORFeins/ZDF Wetten, dass ...? ORF 2 Der Clan: Die Geschichte der Familie Wagner (TV-Film) 22.20 Uhr: Black Book (Spielfilm, NL/D/BE/GB 2006) Mit Carice van Houten, Sebastian Koch u.a – Regie: Paul Verhoeven – Opulent verfilmte Lebensgeschichte, nach wahren Begebenheiten. ORF 2

radiophon

stift St. paul

Abt Heinrich Ferenczy Stift St. Paul im Lavanttal, Kärnten

So 6.04 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Auf die Annahme des Alltags soll in den „Morgengedanken“ hingewiesen werden: auch dieser kann recht bunt und bereichernd sein. Wir suchen oft viel zu sehr das Außergewöhnliche, vielleicht sogar Sensationelle. ÖR

Zwischenruf ... von Pfarrer Michael Chalupka (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. U.a. Bibelkommentar von Martin Jäggle zu „Die Verheißung der Geburt Jesu“ (Lk 1,26-38). So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Der Weg ist nicht immer das Ziel“ – Vom Ankommen. Von Christine Hubka, evangelische Pfarrerin in Rente und Gefängnisseelsorgerin. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1 Logos – Theologie und Leben. „Soulcraft“ – Eine Reportage über das Mysterium von Natur und Seele. Sa 19.04, Ö1

Radio Vatikan Täglich. 7.30 Lateinische Messe 20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: 5885, 7250, 9645 kHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche 20.20 Abendmagazin (Wiederholung am folgenden Tag 6.20): (So) Reden über Gott und Welt (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Die Radioakademie (2): Papst Paul VI.: Ein moderner Papst; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) PrismaMagazin; (Sa) Betrachtungen zum 3. Adventsonntag (Hinweis: Die deutschsprachigen Sendungen um 16.00 Uhr und 20.20 Uhr können nur über Satellit empfangen werden.)

GRAFENEGG

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Reitschule Grafenegg/NÖ. – Probst Maximilian Fürnsinn feiert im Rahmen des Grafenegger Advents die heilige Messe zu Maria Empfängnis. Der Chor singt die „Missa in honorem St. Nicolai Soli“ von Joseph Haydn und gemeinsam mit der Gemeinde Lieder aus dem „Gotteslob“. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur & Hinweise 27

5. Dezember 2013

Das neue Gotteslob ist in den Pfarren eingeführt und zeigt neben Wort- und Musikbeiträgen auch Zeichnungen einer Künstlerin

„Vielleicht öffnet diese Zeichnung etwas“ Sie ist als Künstlerin gefragt worden, ob sie das neue Gotteslob künstlerisch gestalten wolle, und sie hat sich darauf eingelassen: Monika Bartholomé. Neben Wort und Musik gibt es damit ein drittes Element im Gotteslob: Zeichnungen, die frei und assoziativ Gedankenräume eröffnen wollen. Ihre Arbeiten sollen nicht als dekoratives, illustrierendes Schmuckwerk verstanden, sondern als eigenständiges Element gesehen werden. Die besondere Situation, in der sich jemand befindet, wenn er das Gotteslob in Händen hält, war für die Künstlerin reizvoll: „Da gibt es einen Menschen in einem Gottesdienst, ­einer Taufe, Trauerfeier, einer Hochzeit, in einer für ihn besonderen Lebenssituation, der ... auf eine meiner Zeichnungen trifft. Die Vorstellung von dieser intimen Sitation zwischen dem Buch und dem, der es in Händen hält, hat mir gefallen. Vielleicht öffnet diese Zeichnung etwas in ihm, vielleicht nicht heute, aber vielleicht in zehn Jahren? Diese Gelegenheit bekommt man als Künstler nicht alle Tage“, erzählt sie in einem Gespräch mit Thomas Sternberg, dem Di-

Monika Bartholomé mit der Zeichnung, die für den Umschlag des Gotteslobs ausgewählt wurde. Das Franz-Hitze-Haus in Münster zeigte im Jahr 2013 die Ausstellung „Alles auf Papier“ mit Werken der Künstlerin. Bistum Münster

Zeichnungen als Lebensspuren. Im Stammteil des Gotteslobs befinden sich 19 Arbeiten von Monika Bartholomé. Es sind Linien, die wie hier Räume und Wege eröffnen oder ein anderes Mal ein Kreuz andeuten, die Dreifaltigkeit thematisieren – und doch nicht eindeutig erklärbar sind. Kiz/elle

rektor des Franz-Hitze-Hauses, das ihre Arbeiten kürzlich ausstellte. Aus 600 Zeichnungen ausgewählt. Als „stille Beobachterin“ hat sich Bartholomé schon in ihren früheren Arbeiten der Welt genähert. Reduktion, Konzentration auf das Wesentliche war ihr dabei wichtig. Über 600 Zeichnungen hat die 1950 geborene Künstlerin Monika Bartholomé für das Gotteslob in ihrem Atelier entworfen. Sie hat sich dafür einige Monate Zeit genommen. Aus 120 sind 19 Zeichnungen für den Hauptteil ausgewählt worden. Die in Köln lebende Künstlerin hat sich zunächst dem Prozess des Zeichnens hingegeben, sich damit beschäftigt, was eine Linie alles kann: trennen, verbinden, einen Raum eröffnen. Linien verkrümmen, verbinden, stützen sich. Aus diesen Spuren entstehen Bilder. „Wir geben diesen ‚Zeichen‘ eine Bedeutung. Das Zusammenspiel

zwischen Betrachter und Zeichen ergibt erst das Ganze.“ Dass diese Zeichnungen offen in ihrer Deutung sind, hat bereits einige Kritiker auf den Plan gerufen, die sich gegen ein „Gotteslob ohne Kreuz“ aussprachen. Doch genau diese Offenheit war von der Künstlerin beabsichtigt. Licht und Dunkelheit, das Traurige, das Komische, die Fülle des Lebens sind Inhalte, die in Bartholomés Arbeiten eingeflossen sind. Für sie ging es auch darum, „keine schon abgegriffenen gut bekannten Zeichen der Liturgie, also alte Erwartungen zu bedienen, sondern neue, offenere Zeichen zu finden, die eine gewisse Zeitlosigkeit ausstrahlen“. Ob ihr das gelungen ist, darauf ist auch die Künstlerin gespannt. Elisabeth Leitner XX Vgl. dazu den Katalog „Die Fülle des Lebens. Zeichnungen im neuen Gotteslob, Monika Bartholomé“ mit Gesprächen und Werken der Künstlerin, Verlag der Akademie Franz-Hitze-Haus.

Hinweise Lehrgang Soziale Verantwortung. Die Katholische Sozialakademie Österreichs (KSÖ) veranstaltet den berufsbegleitenden Lehrgang, der „Gestaltungskompetenz für den gesellschaftlichen Wandel“ vermittelt, von 27. Jänner 2014 bis 20. November 2015. Er beinhaltet zehn mehrtägige Module, wovon eines in Brüssel, ein weiteres in Kroa­ tien sein wird. Hauptort des Lehrgangs ist das Kardinal König Haus in Wien, das Bildungszentrum der Jesuiten und der Caritas, Kardinal-König-Platz 3, 1130 Wien. Die

Lehrgangsleitung obliegt Mag. Gabriele Lindner und Mag. Margit Appel.

Kosten von 1,6 Millionen Euro. Sie bitten um Unterstützung.

XX Infos: www.ksoe.at, Kosten: 4.800 bis 7.300 Euro (Selbsteinschätzung), Stipendien können bei diözesanen Stelen beantragt werden.

XX www.karmel-mayerling.at

Karmelitinnen Mayerling. Im Karmel Mayerling, errichtet 1889 als Antwort auf den Tod von Kronprinz Rudolph und der siebzehnjährigen Mary Vetsera, leben heute zehn Schwestern. Sie stehen vor großen Revitalisierungs-Aufgaben mit geschätzten

Franziskaner für Menschen in Not. Mit „FRANZ HILF“ unterstützen die Franziskaner Menschen am Rand der Gesellschaft. Sie helfen zum Beispiel Kindern in Lemberg in der Ukraine. Etwa der vierjährigen Ksenia und ihrem Bruder Boris, die in einer erbärmlichen Hütte hausen; ihre Eltern sind dem Alkohol verfallen: www.franzhilf.org/


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Mein herzliebes Jesulein Die Wiltener Sängerknaben haben in den Jahren 2012 und 2013 das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf CD und DVD eingespielt. Klare, helle Knabenstimmen, ein musizierfreudiges

Ensemble und zwei Solisten mit guter Stimmführung und deutlicher Artikulation erfreuen beim Hören der CD, die unter der Leitung von Johannes Stecher in der Basilika Wilten aufgenommen wurde. Das Weihnachtsoratorium verkündet die Botschaft des Weihnachtsgeheimnisses. Der Evangelist erzählt die Weihnachtsgeschichte, unterbrochen wird er von Betrachtungen durch solistische Arien und Choräle. Mit: Chor und Solisten der Wiltener Sängerknaben, Tenor: Paul Schweinester, Bassbariton: Daniel Schmutzhard. ELLE Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratorium, BWV 248, Wiltener Sängerknaben, Academia Jacobus Stainer, Johannes Stecher, Gramola.  Tipp: www.saengerknaben. com <

5. Dezember 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Schwerpunkt Literatur: Buchbesprechungen und Interview mit Autor Erich Hackl

Moralist und Teppichpracker Maria Fellinger-Hauer empfiehlt die neuen Bücher von Ilse Helbich und Erich Hackl. Das Interview mit dem Autor lesen sie auf Seite 29.

besten Sinn des Wortes, der den Verhältnissen nicht das letzte Wort erlaubt.

 Erich Hackl erzählt in diesem Buch die Geschichte der Kindheit und Jugend seiner Mutter, die er aus vielen Erzählungen und Gesprächen mit ihr erfahren hat, und setzt ihr damit einer literarisches Denkmal. Hackl schildert das ganz und gar unspektakuläre Leben eines Bauernmädchens aus einem entlegenen Dorf zwischen St. Leonhard und Weitersfelden im Unteren Mühlviertel, wie es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in dieser Gegend normal war. Ein Leben geprägt von Kargheit und Mühsal, von Tradition sowie dem Einfluss und der Macht der Kirche über so gut wie alle Lebensbereiche, von Freuden, kleinen Freiheiten, größeren Träumen und selbstverständlich von den politischen Verhältnissen. Was Hackls Buch besonders macht, ist einerseits die präzise, genaue und knappe Sprache. Der Text ist in Versform verfasst, obwohl er genau genommen Prosa ist. Kein überflüssiges Wort stört den Sprachfluss. Andererseits, dass sich der Autor an die Geschichten hält, die ihm seine Mutter erzählt hat, dass er sich aber, wie er im Nachwort selber sagt, die Freiheit nimmt, „ihr Einsichten zu gestatten, die sie nicht auszudrücken vermochte oder zu denen sie nie gelangt ist“. Erich Hackl ist eben ein Moralist im aller-

 Um denselben Zeitabschnitt, aber ein anderes Milieu als bei Erich Hackl geht es in Ilse Helbichs neuem Buch „Vineta“. Den Titel bezieht die 1923 in einem großbürgerlichen Haus in Wien geborene Ilse Helbich aus einer Sage, wo Vineta eine versunkene Stadt meint, die man an besonderen Tagen noch erkennen kann. Sie lässt die versunkene Welt ihrer Kindheit und Jugend in diesem Buch aufleben. Ilse Helbich beginnt mit der episodenhaften Beschreibung von Dingen, die zum Alltag gehörten: der Teppichpracker, die Bartbinde ihres Großvaters, der Spucknapf in allen öffentlichen Gebäuden und dergleichen. Als „das Kind“ erinnert sich die Autorin an verschwundene Berufe wie Eismann, Laternenanzünder oder Weißnäherin, aber auch an gesellschaftliche Gesetze wie die Herrschaft der Männer. Je älter das Kind wird, umso stärker nimmt es die Welt außerhalb der familiären Villa wahr und umso bedrohlicher erlebt es, was sich politisch zusammenbraut und was das für die Familie bedeutet. Im Gesamten ergeben die episodenhaften Schilderungen nicht nur ein großbürgerliches Familienbild, sondern lassen auch ein Zeitgefühl der Epoche vor dem Zweiten Weltkrieg lebendig werden.

Erich Hackl, Dieses Buch gehört meiner Mutter, Diogenes Verlag, Zürich 2013, 128 S., € 18,40.

Ilse Helbich, Vineta, Droschl Verlag, Graz 2013, 240 Seiten, € 19,–.  Alois Brandstetter: Kummer ade! Die Buchbesprechung lesen Sie auf www.kirchenzeitung.at/kultur.

KULTURLAND  Stiftskonzerte neu. Die Oö. Stiftskonzerte, die in der nächsten Saison ihr 40-Jahr-Jubiläum feiern, haben sich neu aufgestellt: Der aktuelle Vorstand präsentierte sich dieser Tage in Linz. Rico Gulda, der neue künstlerische Leiter, schätzt es sehr, dass die Stiftskonzerte das Erleben von exzellenter Musik an besonderen Orten ermöglichen. Mit im Team sind Generalsekretärin Isabel Biederleitner, Albert Wagner, Präsident der Stiftskonzerte und Direktor des Sponsors VKB so-

Der neue Vorstand (v.l.n.r.): Rico Gulda, Isabel Biederleitner, Albert Wagner und Andrea Seif. VKB

wie Obfrau Andrea Seif. Das neue Programm wird im Frühjahr 2014 vorgestellt.

 „Orgelstationen“ im Advent. Im Dezember lädt die Ursulinenkirche in Linz ein zum Innehalten. Die Orgelstationen locken jeden Samstag um 17 Uhr von der Landstraße in das Innere der Kirche: Am 7. Dezember wird Musik des Barock mit Peter Paul Kaspar erklingen, am 14. Dezember folgt mit Martina Schobesberger die Welt der Romantik, am 21. Dezember erklingt Musik von Johann Sebastian Bach. Der Eintritt zu den Orgelstationen ist frei, Dauer: 30 Minuten.

 „Hinleuchten“ im Haus der Frau in Linz. Eva Fischer, Ildiko Jell, Veronika Merl, Monika MiglFrühling, Eva Patz, Helga Schager und Heidi Scheurecker präsentieren im Haus der Frau in Linz ihre Arbeiten unter dem Titel „hinleuchten“. Im Fokus dieser Ausstellung steht der Mensch, in Beziehung gesetzt zu sich und seiner Umwelt. Die Ausstellung ist jeweils von Montag bis Freitag von 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr geöffnet. Dauer: bis 14. Februar.  Info: Tel. 0732/66 70 26.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

5. Dezember 2013

Zur Person Erich Hackl am Schreibtisch in Wien. Florian Müller

Dr. Erich Hackl ist Schriftsteller, Publizist und Übersetzer. Er lebt in Madrid und Wien. Der gebürtige Steyrer, geboren 1954, studierte Hispanistik und Germanistik. Im November erhielt er den Adalbert Stifter-Preis des Landes Oberösterreich.

Erinnert euch! Der Schriftsteller Erich Hackl holt in seinen Büchern Geschichten in die Gegenwart, die schmerzen. Abseits der Verleihung des Adalbert-Stifter-Preises sprach er über Erinnerung und das, was ihm an Oberösterreich auffällt. Das Gespräch führte Christine Grüll

Was bedeutet Ihnen Erinnerung?

Erich Hackl: Sich-Erinnern ist ein Vergegenwärtigen. Wir dürfen Erinnern nicht in die Vergangenheit abschieben, sondern müssen es in der Gegenwart belassen, wo es hingehört. Ihre Mutter macht sich im Buch Gedanken über das Verschwinden der Roma und Sinti während des Nationalsozialismus: „Unsere Schuld war, dass wir nicht fragten, wo sie geblieben waren.“ Wie kann man Menschen dazu bringen, nachzufragen?

Als Schriftsteller bin ich nicht mehr befähigt als andere Leute, das zu beantworten. Es gibt scheinbar konventionelle Menschen, die auf einmal mit Barmherzigkeit reagieren und Missstände bekämpfen. Und es gibt andere, die alle geistigen Voraussetzungen hätten, um helfen zu können, und es nicht tun. Deshalb schreibe ich über Menschen, die verfolgt werden – um erst gar nicht in die Lage zu kommen, mich entscheiden zu müssen, ob ich wegschauen oder mich engagieren soll. Die Generation, die den Zweiten Weltkrieg erlebt hat, stirbt. Kann Literatur die Geschichte anders als in Fotografien und Filmen lebendig halten?

Ich bin nicht sicher, ob eine historiografische Literatur genug ist. Es genügt nicht darzustellen, was passiert ist. Es muss etwas dazukommen. Der Tod des Roma-Mädchens Sidonie Adlersburg im Konzentrationslager (siehe

Kasten) geht über den Schmerz des Mädchens und den Schmerz ihrer Familie hinaus. Es wäre möglich gewesen, die Deportation zu verhindern. Die handelnden Amtspersonen haben aber befunden, dass es besser wäre, wenn das Mädchen wegkommt. Dieses Verhalten übersteigt die Zeit des Geschehens. Es reicht in die Gegenwart, wenn wir an das Verhalten von mit der Abschiebung von Asylanten befassten Personen heute denken. Sie leben in Wien und Madrid. Was fällt Ihnen an Oberösterreich auf?

Die Oberösterreicher erscheinen mir als eher zurückhaltend. Der Überlebende Joschi Adlersburg, Sidonies Bruder, hat gesagt, dass die Oberösterreicher verschreckt sind. Ein Mädchen in der Steiermark hatte das gleiche Schicksal wie Sidonie, doch sie hat den Holocaust überlebt. Dagegen ist Sidonie umgekommen, weil die über ihr Schicksal entscheidenden Menschen es für angemessen hielten, das Mädchen seiner leiblichen Mutter zuzuführen. Das bedeutete damals ihren Tod und ist Verdrängung aus scheinbarer Humanität. Es kann ein Zufall sein, aber es kann auch typisch oberösterreichisch sein. Positiv ist, dass die Oberösterreicher kein Problem mit ihrer eigenen Identität haben. Sie müssen sich nicht gegenüber ihren Nachbarn abgrenzen. Sie suchen den Dialog. Oberösterreich

ist ein Industrieland, aber in der Mentalität herrscht immer noch das Bäuerliche vor. Wäre Ihre Mutter mit dem Buch zufrieden?

Ich habe vor 30 Jahren begonnen, mit ihr und meinem Vater Gespräche zu führen, schon mit der Absicht, irgendwann über ihre Kindheitswelt zu schreiben. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich den Wandel ihrer Einstellung mitbekommen, die Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Verhalten und dem des Vaters. Sie ist in den Fragen, die aktuelle sind, immer radikaler geworden: in Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der Militarisierung, des Rassismus. Ich habe große Freude mit dem Buch, weil ich sicher bin, dass sie sich auch freuen würde.

Der Autor als Chronist Erich Hackls Erzählungen handeln von realen Schicksalen und wurden in 25 Sprachen übersetzt. Zwei Bücher sind Schullektüre: „Auroras Anlass“ und „Abschied von Sidonie“. Das Roma-Mädchen Sidonie Adlersburg lebte bei Pflegeeltern in Steyr, wurde deportiert und starb 1943 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. XX Zum soeben erschienenen Werk „Dieses Buch gehört meiner Mutter“ siehe Seite 28.


30 Personen & Dank

5. Dezember 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Auszeichnung & Dank

Geburtstage

n Praxisvolksschule – Linz. Bildungs-Landesrätin Doris Hummer überreichte kürzlich der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Linz das Zertifikat „OÖ Schule Innovativ“. Sie gratulierte der Adalbert Stifter Praxisvolksschule zu den „hervorragenden Leistungen im Bereich der Schulentwicklung und der Profilschärfung“.

n Am 7. Dezember 2013 vollendet Johann Niederreiter, Ständiger Diakon, das 65. Lebensjahr. Der pensionierte ­Bindermeister stammt aus St. Radegund, er wurde 1988 zum Diakon geweiht und arbeitet seither aktiv in der Pfarrseelsorge in St. Radegund und Tarsdorf mit, unter anderem als Wortgottesdienst-Leiter, bei Begräbnissen und Taufen. Niederreiter ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Pfarrgemeinderats-Obmann Thomas Hinterholzer (links) und Pfarrhaushälterin Elisabeth Bichelmaier verabschieden sich von Sr. Vera. privat

Landesrätin Doris Humer (links) und Karin Keiler, Leiterin der Praxisvolksschule. hartl

n Schwertberg. Mit einer vollen Kirche zeigten die Schwertberger/innen Sr. Vera Preurer ihre Dankbarkeit. 45 Jahre hat Sr. Vera in Schwertberg gearbeitet, zuerst als

Leiterin des Caritas-Kindergartens, dann, nach ihrer Pensionierung, als guter Geist der Pfarre. Seit 2001 übte sie auch das Mesneramt aus. Die 82-Jährige wurde von der Ordensleitung in den KreuzschwesternKonvent nach Sierning geholt. Mit dem Weggang von Sr. Vera endeten 133 Jahre des Wirkens der Kreuzschwestern in Schwertberg. Wie unermüdlich Sr. Vera in der Pfarre werkte, zeigte sich erst, als für all ihre Tätigkeiten Nachfolger/innen gesucht werden mussten. Insgesamt braucht es an die 15 Nachfolger/innen. Diese wurden bereits in den letzten Wochen für ihren Dienst eingeschult.

n Am 8. Dezember 2013 wird KonsR Josef Friedl, ­emeritierter Pfarrer, wohnhaft in U ­ ngenach, 70 Jahre alt. Er stammt aus Münz­kirchen und wurde 1968 zum Priester geweiht. Nach mehreren Seelsorgsposten kam er 1977 nach Ungenach und war von 1980 bis 2012 dort Pfarrer. Zusätzlich betreute er ab 1986 die Pfarre Zell am Pettenfirst. Friedl war auch Religionsprofessor am Oberstufen-Realgymnasium der Franziskanerinnen in Vöcklabruck. Von 2001 bis 2009 war er Dechant des Dekanates Schwanenstadt. n Am 8. Dezember 2013 feiert P. Theobald Grüner, Zisterzienser des Stiftes Wilhering, Pfarrer in Ottensheim, seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus Bad Leon­felden, feierte 1963 seine Ordensprofess und wurde 1969 zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsposten in mehreren Stiftspfarren ist er seit 1988 Pfarrer in Ottensheim.

Reischl

Verleihung der Severin- und Florian-Medaillen. Diözeanbischof

Ludwig Schwarz zeichnete am 2. Dezember 2013 verdiente Mitarbeiter/innen in Pfarren und Diözese mit den dözesanen Ehrenzeichen aus. Die Severin-Medaille für ihren ehrenamtlichen Einsatz in den Pfarren wurde verliehen an: Elisabeth Fellinger aus Pfarrkirchen im Mühlkreis, Johann Fiereder aus Gramastetten, Alois Gruber aus St. Martin im Innkreis, Leopold Harratzmüller aus St. Marien, Dr. Kurt Haslinger aus Linz-St. Konrad, Ernst Kopf aus LinzDompfarre, Konsulent Heinrich Mayrhofer aus Pierbach, Dipl.-Ing. Karl Peterstorfer aus Gmunden-Ort, Christine und Dipl.-Ing. Josef Reichweger aus Kleinraming, Johann Scheschy aus Neufelden, Anna und Franz Ruttinger aus Bad Ischl und Gertraud und Diethard Weghuber aus Molln. Mit der Florian-Medaille wurden geehrt: Dipl.-Kaufmann Dr. Friedrich Punz (Linz-Hl. Familie) war Diözesankirchenrat, stellte ab 2002 seine Kompetenz der Diözesansportgemeinschaft zur Verfügung und wurde zum Mitbegründer des neuen Vereins der Linzer Kindertageseinrichtungen. Hofrat Dr. Paulus Wall (Engerwitzdorf/Gallneukirchen) ist als Landesbediensteter für Denkmalpflege und Dorfentwicklung zuständig. Er wurde für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Baureferat der Diözese ausgezeichnet.

Weihejubiläum n Am 10. Dezember 2013 ­feiern drei Priester ihr „silbernes“ Priesterjubiläum (25 Jahre): Mag. Ireneusz Dziedzic, Pfarr­ administrator in Liebenau, St. Leon­hard bei Freistadt und Weitersfelden; Mag. Jan Jakubiak, Priester der Erzdiözese Lublin, Polen, Pfarradministrator in Wernstein, und P. Walthard Zimmer, Priesterbruderschaft St. Petrus, Seelsorger in Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

5. Dezember 2013

Geist der Neugier Bei der Frühmesse vom 14. November legte der Papst auch diesmal die biblischen Tageslesungen aus (Weish 7,22–8,1 und Lk 17,20–25). Dabei stellte er dem Geist der Weisheit den Geist der Neugier gegenüber. Zur Neugier führte er u.a. aus: Diese lasse uns sagen: „Ich kenne da einen Seher, eine Seherin, die Briefe von der Gottesmutter empfangen, Botschaften von der Gottesmutter. Aber schau doch zu, die Gottesmutter ist Mutter!“, so Franziskus: „Sie liebt uns alle. Sie ist doch keine Postamtsleiterin, um jeden Tag Botschaften zu senden.“ Der Papst meinte, diese „Neuheiten“ würden vom Evangelium, vom Heiligen Geist, vom Frieden und von der Weisheit, von der Herrlichkeit und Schönheit Gottes entfernen. Was wohl die glühenden Anhänger von Medjugorje dazu sagen mögen? DR. JOHANN HAHN, PERG

Löcherstopfen mit Familiengeldern Das war ja abzusehen: Zum Stopfen der „plötzlich aufgetretenen“ Budgetlöcher werden wieder einmal die für die Familien vorgesehenen Gelder verwendet. Im Juni hatte sich die Koalition darauf geeinigt, die Familienbeihilfe mit 2014 zu reformieren und damit zumindest teilweise eine Inflationsanpassung durchzuführen. Der Grundbetrag der Familienbeihilfe beträgt seit 13 (!) Jahren unverändert 105,40 Euro. Wäre dieser Betrag jährlich wertangepasst worden (was für Pensionen die Regel ist), müsste er heute schon bei 140,60 Euro sein. Das sind knapp 425 Euro pro Jahr und Kind, die den Familien vorenthalten werden. Am Ausbau der Betreuungseinrichtungen wird festgehalten. Schön und gut – aber warum wird schon wieder einmal die außerfamiliäre Kinderbetreuung zulasten der Betreuung in der Familie ökonomisch präferiert? Familien sind keine Bittsteller – sie sind Leistungsträger und diese für die Gesellschaft unverzichtbaren und unersetzbaren Leistungen gehören abgegolten. Dabei geht es nicht um Förderungen, sondern um die Herstellung von Ge-

rechtigkeit. Zumindest eine Anpassung an den Kaufkraftverlust wäre eine gerechte und gerechtfertigte Maßnahme, die ja im Sommer sogar schon beschlossen wurde. (...) DKFM. WERNER HÖFFINGER, LEONDING

Recht auf geistliche Güter Die geistlichen Hirten haben die Pflicht, uns mit dem Wort Gottes und den Sakramenten der Kirche zu versorgen (CIC c. 213). Ein einziger Pfarrer, dem zu seinen bisherigen drei Gemeinden noch eine vierte (!) zugelastet wird (KiZ, 7. November 2013), kann das unmöglich leisten. (...) Zur Erinnerung: Jesus hat verheiratete Männer in seine Nachfolge gerufen, den verheirateten Simon Petrus zum Fundament seiner Kirche gemacht. Die Apostel haben das Recht und die Freiheit, eine Christin als Ehefrau mitzuführen (1 Kor 9,5). Der Bischof soll ein vorbildlicher Familienvater sein (1 Tim 3,2 f.). Das II. Vaticanum lobt den hingebungsvollen Dienst der Priester im Ehestand. In der maronitisch-katholischen Kirche zeigen die zu 90 % verheirateten Weltpriester großen pastoralen Einsatz. (...)

Woche für Woche ein

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Wir können stolz sein Zu: „Erwachsenentaufen in Wolfsegg“, Nr. 48, S. 9

Wir Wolfsegger können stolz sein, dass es bei uns gelungen ist, beste Kontakte mit Asylwerbern zu haben. Leider ist das nicht überall so. Garant dafür ist, wenn sich Menschen, egal welcher Herkunft, untereinander in Augenhöhe begegnen können und Einheimische (Pfarrer mit dem gesamten Pfarrkirchenrat, die Betreuung durch die Volkshilfe und der Quartiergeber) bemüht sind, nach Möglichkeit bei der Integration mitzuhelfen.

Ja, ich bestelle ein Geschenk-Abonnement der KirchenZeitung zum Preis von € 46,20. Das Abo beginnt mit der Weihnachtsausgabe und endet automatisch nach einem Jahr. Kupon an KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz senden. Fax: 0723 / 7610 - 3939, Telefon: 0723 / 7610 - 3969, www.kirchenzeitung.at

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unter uns Ein Lob auf die katholische Kürze

DENK mal Gönnen Sie sich im Advent ein bisschen mehr Ruhe!

Kauf-Aussetzer Kaufen, kaufen, kaufen! – Zu keiner anderen Zeit wird dieses Motto so intensiv gelebt wie im Advent. Zum 8. Dezember sind die Begehrlichkeiten noch einmal gesteigert. Doch gibt es einen ganz anderen Zugang zum Feiertag, der heuer zudem auf einen Sonntag fällt.

okakpia herbert Kehrer

Ernst Gansinger

Leisten wir uns Kauf-Aussetzer, Konsum-Zurückhaltung, Tempo-Reduzierung. Weihnachten ist durch die Hauptpforte des Seins zu erreichen. Durch den Neben-Eingang des Habens drängeln genug. Man sieht nur mit dem Herzen gut, sagt der Fuchs im Buch „Der kleine Prinz“. Allzu viel verstellt diesen Herzens-Blick; im Wenigen und Knappen wird er frei für das Wesentliche.

Domspatz Nun geht es mit der Wirtschaft wieder bergauf – mit dem Ski-Lift.

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 47 haben Christiane Rückel und Alfred Schlögl gewonnen. (Unter den eingesandten Königs-„Fundsachen“ waren unter anderem: Königskobra, Königrufen im Tarock, Königsberger Klöpse.)

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Alle sagten immer: ‚Das geht nicht!‘ Dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach getan.“ Motto der Barbarafeier der VOEST-Betriebsseelsorge am 1. Dezember.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Wie man dichtend durch Knappheit zum Wesentlichen kommt, zeigt die japanische Gedichtform des Haikus: In der ersten Zeile stehen fünf Silben, in der zweiten sieben und in der dritten wieder fünf Silben. Das Haiku ist eine gute adventliche Stil-Übung, zu der die-

ses Denk-Mal einlädt. Ein Beispiel: Winkende Lichter / Das Signal nicht verstehend / Schlägt der Lärm um sich. Machen Sie mit. Schreiben Sie nach diesem Muster (5–7–5) ein Gedicht in HaikuForm oder mehrere solch knappe Gedichte und schicken Sie uns diese/s bis 13. Dezember. Wir verlosen zwei Exemplare „Der kleine Prinz“ von Saint-Exupéry.

Der „Faust“ ist Goethes berühmtestes Werk. Ein Klassiker, Weltliteratur. Nur ziemlich umfangreich – zu allem Unglück für jene, die nicht viel Zeit zum Lesen erübrigen wollen. Ein wichtiger Strang der Handlung, die Gretchentragödie, lässt sich natürlich extrem kurz fassen. Jene unglückliche Liebesgeschichte, die Goethe über hunderte Verse ausbreitet, lautet auf einen Nenner gebracht: Mutter lebt, Kind tot. Doch die Verknappung nimmt Goethes Faust alles, was seinen Reiz ausmacht. Wie anders doch in der katholischen Kirche. Beim Umgang mit langen Texten hilft uns Gott sei Dank die Tradition. Das erste, vor wenigen Tagen veröffentlichte apostolische Schreiben von Papst Franziskus ist 256 Seiten lang. Wer sich in den Text vertiefen möchte, soll nicht abgehalten werden. Die Mühe lohnt sich. Aber das Schöne an kirchlichen Dokumenten ist, dass sie seit jeher an jene denken, die knapp bei Lesezeit sind. So fassen wichtige päpstliche Verlautbarungen stets in den Anfangsworten den gesamten Text zusammen. „Evangelii Gaudium“ beginnt Papst Franziskus. Wer die „Freude des Evangeliums“ spürt, dankbar annimmt, lebt und weitergibt, hat kapiert, was der Papst auf den folgenden 255 Seiten sagen will. Ein Lob auf die katholische Kürze.


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