KiZ-ePaper Nr. 49/2017

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Nr. 49 I 7. Dezember 2017 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,20 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 72

Maria von nebenan Fasziniert von der Wirkung des Lichts zünden Kinder Kerzen an. Aus der lauten Stadt haben sie den Weg in die Stille des Domes gefunden. Am Rande, im Dunkeln: Maria. Sie drängt sich nicht vor. Ist da, auch wenn man sie nicht bemerkt, nimmt Teil an der Freude der Kinder.

Am Freitag, 8. Dezember, 10 Uhr

Altarweihe im Mariendom

Kinder zünden vor der Madonna im Linzer Mariendom Kerzen an, während im Altarraum noch an der neuen Raumgestaltung gearbeitet wird. Dahinter: die achte Kreuzwegstation. DIÖZESE LINZ

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2 Meinung Kommentare

7. Dezember 2017

Große Worte

Kraftverlust

Die Kirchensprache ist aber auch so was von veraltet! Euch versteht keiner! Redet, wie man heute redet! Solche Ratschläge bekommen Kirchenleute oft zu hören. „... du hast bei Gott Gnade gefunden“, sagt der Engel zu Maria, als sie über seinen Gruß erschrak. Am Marienfest, 8. Dezember, wird diese Begegnung aus dem Lukas-Evangelium vorgetragen. „Gnade“, sagen manche, gehöre auch zu den gestrigen Wörtern. Kein Mensch könne es verstehen. Kein Mensch konnte es je verstehen. Es ist zu groß. Deshalb darf das Wort nicht „entsorgt“ werden, wie man sich abgetragener Schuhe entledigt. Es gibt Begriffe, die sind so kostbar, dass jeder Ersatz billig wäre. Niemand würde einen plumpen Plastikring gegen echten Schmuck tauschen wollen. „Gnade“ ist kein Wort zum Verstehen. Es benennt die Grundfeste des Lebens. Im Zu-

„Niemand interessiert sich für den kirchenpolitischen Zank.“ Was Bischof Hermann Glettler da nach seiner Weihe gesagt hat, ist richtig: Auseinandersetzungen um Personalentscheidungen, einzelne Aussagen und den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen öden mittlerweile ziemlich an. Das bedeutet nicht, dass es nicht zum Teil auch um wichtige Fragen geht. Aber die verbissene Art und Weise, wie sich manchmal verschiedene kirchliche Flügel aneinander abarbeiten, kostet viel Kraft, welche die Kirche bei ihren heilbringenden Aufgaben in der Welt bräuchte. Heinz Niederleitner

Manche haben nicht verstanden, warum Papst Franziskus bei seiner Reise in Myanmar vermieden hat, direkt auf die dramatische Lage der Rohingya, der verfolgten muslimischen Minderheit im Land, einzugehen bzw. dieses Wort auszusprechen. Doch gerade in einem Land, das jahrzehntelang unter Militärdiktatur stand und das sich langsam öffnet, braucht es Fingerspitzengefühl. Papst Franziskus hat diese Gabe und er hat Einfühlungsvermögen in einer heiklen Situation an den Tag gelegt. „Wer Türen vor der Nase zuschlägt, erreiche nichts“, meint Papst Franziskus ganz treffend. Eine weise Entscheidung von ihm. Trotzdem hat er ja auch klare Worte gewählt, wenn er sagt, es gelte, die Menschenrechte zu wahren und eine demokratische Ordnung aufzubauen „für jeden Einzelnen und jede Gruppe, niemand ausgeschlossen.“ susanne huber

stand der Gnadenlosigkeit könnte niemand leben. Menschen verdanken sich nicht ihrem eigenen Tun. Es geht um das Begreifen des Lebens als Wunder. Es schafft sich nicht selbst. „Liebe“ kommt dem Begriff nahe. Auch sie ist nicht da, um „verstanden“ zu werden. Man spürt sie – sie trägt. Gnade. Liebe. Wunder. Wie Fremdwörter unserer Zeit stehen sie da – und sind doch Hoffnungsbegriffe. Sie befreien von der Angewiesenheit auf sich selbst. Sie machen das Leben groß.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

Kopf der Woche: Tobias Flachner, friedenslichtkind 2017

Zusammenhalten und helfen Der zwölfjährige Tobias Flachner wird in Kürze nach Rom reisen. Dort übergibt er am 13. Dezember das „ORF-Friedenslicht“, das er Ende November in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündete, an Papst Franziskus.

orf

Weise Entscheidung

KirchenZeitung Diözese Linz

Für das Friedenslichtkind Tobias Flachner ist es derzeit eine aufregende Zeit. Die Reise nach Bethlehem und auch die bevorstehende Übergabe des „ORF-Friedenslichts“ an Papst Franziskus sind für den Burschen aus Hochburg-Ach im Bezirk Braunau etwas ganz Besonderes. Tobi-

„Zusammenhalten, anpacken und helfen, wo ich gebraucht werde, ist mir wichtig.“ Tobias flachner

as Flachner besucht die 2. Klasse der örtlichen Neuen Mittelschule und engagiert sich in seiner Freizeit aktiv bei der Feuerwehrjugend, wo er für seine Verlässlichkeit und Zielstrebigkeit sehr geschätzt wird. Auch am Bauernhof seiner Eltern hilft er immer wieder mit Freude mit. „Zusammenhalten, anpacken und helfen, wo ich gebraucht werde, ist mir wichtig“, sagt der Zwölfjährige, der einmal Bauer und Landmaschinenmechaniker werden möchte. Reise nach Rom. In seiner Heimatgemeinde Hochburg-Ach wurde der „Stille Nacht“Komponist Franz Xaver Gruber geboren. Ihm zu Ehren wird jedes Jahr im Advent dort ein Historienspiel veranstaltet. Tobias Flachner wirkte dabei bereits als Sänger im Kirchenchor mit. Momentan sind in Hochburg-Ach die Vorbereitungen für das 200-Jahr-Jubiläum „Stille Nacht“ 2018 schon voll angelaufen. Für das Friedenslichtkind stehen nun die Reise nach Rom und das Treffen mit dem Papst im Mittelpunkt. Das Licht als Friedenssymbol ist am 24. Dezember in Österreich in vielen Pfarrkirchen, Bahnhöfen, Rot-KreuzStationen, Bundesheer-Kasernen und den ORF-Landesstudios erhältlich. kathpress


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

7. Dezember 2017

Der Linzer EuropaParlamentarier Josef Weidenholzer (links) bei jesidischen Flüchtlingen im Nordirak. Gemeinsam mit Landesrat Rudi Anschober bemüht er sich, die österreichische Regierung von einem Sonderprogramm für Jesidinnen zu überzeugen und ihnen in Österreich Schutz zu bieten. Büro Weidenholzer

Nicht vor der Not im Nordirak wegschauen

Jesidische Frauen gingen durch die Hölle und brauchen Hilfe Das Terrorregime IS – Islamischer Staat – ist militärisch besiegt, aber das Leiden ihrer Opfer hat kein Ende. Besonders schrecklich ist die Lage der jesidischen Frauen, die jahrelang als Sklavinnen gehalten wurden oder teilweise noch immer werden. Im Sommer 2014 haben Truppen des Islamischen Staates den Norden des Irak überrannt und in der Millionenstadt Mosul sowie der angrenzenden Ninive-Ebene ein Regime des Grauens errichtet. Zehntausende Christen konnten gerade noch entkommen, von der Volksgruppe der Jesiden gelang vielen die Flucht nicht mehr. Weil die Jesiden den radikalen Muslimen als Ungläubige, sogar als Teufelsanbeter gelten, wurden sie gnadenlos verfolgt: Tausende Männer exekutiert, Frauen sowie Mädchen verschleppt und zu SexSklavinnen der IS-Kämpfer. „Was diesen Frauen widerfahren ist, ist so schrecklich – da dürfen wir nicht zuschauen“, sagt Josef Weidenholzer. Der Linzer ist Mitglied des Europaparlaments und seit Jahren für die Menschen im Nordirak engagiert. Rund 6000 Frauen und Kinder sind betroffen, mehr als die Hälfte noch immer in den Händen des IS, etwa 1600 konnten bislang zurückkehren, leben aber in Zeltlagern

ohne medizinische und psychologische Betreuung. Viele der jesidischen Frauen wurden freigekauft, oft sind sie mit Kindern zurückgekommen, deren Väter die Peiniger der Frauen sind, erzählt Weidenholzer: „Eine enorme psychische Belastung für die Mütter und in der traditionellen Gesellschaft eine zusätzliche Katastrophe.“ Für 300 Frauen. Vor Ort gibt es keine Möglichkeit, diesen Frauen nachhaltig zu helfen, sie müssen dringend nach Europa, fordert Weidenholzer. Das Bundesland Baden-Württemberg hat mittlerweile 1100 Jesidinnen

Bundesregierung muss handeln Alle Flüchtlingsreferent/innen der Bundesländer stimmten für einen Antrag von Landesrat Rudi Anschober (links, mit Lamya Taha, einer betroffenen jesidischen Frau) an die österreichische Bundesregierung, jesidische Frauen in Österreich aufzunehmen. Das Innenministerium lehnte bislang ab. Europa-Parlametarier Weidenholzer und LR Anschober fordern die Regierung neuerlich zum Handeln auf. Foto: Land OÖ

aufgenommen, deren Betreuung funktioniert sehr gut, so Weidenholzer. Er möchte, dass auch Österreich 300 Frauen und Kinder aufnimmt. Die Bundesregierung ist nun am Zug. Die Aufnahme von Jesidinnen in Österreich wertet die Hilfe vor Ort im Nordirak nicht ab, betont der Europa-Parlamentarier. Er kennt die christlichen Dörfer der NiniveEbene und spricht sich sehr für deren Wiederaufbau aus, für den sich zurzeit konkret Bischof Manfred Scheuer, die ICO – Initiative Christlicher Orient und die Katholischen Verbände einsetzen. Josef Wallner

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4 Lebendige Kirche Im gedenken

Diakonenweihe im Linzer Dom

Einsparungen bedrohen kirchliche Einrichtungen Die Caritas OÖ, das Katholische Bildungswerk und Beziehungleben.at haben über Jahre Betreuungs- und Beratungsangebote aufgebaut. Die sind nun gefährdet. Ulrike Kneidinger will die Kürzungen nicht schweigend hinnehmen. Sie leitet im Katholischen Bildungswerk das SPIEGEL-Angebot. Seit 24 Jahren bietet es Orte der Begegnung und Bildungsangebote für Familien mit kleinen Kindern. In den 203 Treffpunkten wird mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand ein Netzwerk geboten. Nun wurde die Förderung für die Regionalstellen vom Land OÖ gestrichen. Auch ein Termin bei

Netzwerke geben einer Gesellschaft Halt. Massive Einsparungengefährden es. Fotolia.com/ freshidea

XX Sa., 9. Dezember 2017, 10 Uhr.

Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer hat daran nichts geändert. „Für mich ist die SPIEGEL-Elternbildung ein Vorzeigebeispiel für Prävention gegen Gewalt- und Suchtprobleme, worauf nicht verzichtet werden darf“, sagt Ulrike Kneidinger. Josef Lugmayr, Leiter von Beziehungleben.at, hofft noch auf Nachverhandlungen. Beziehungleben.at bietet an 25 Orten kostengünstige Beratungen, die bei Krisen in Beziehung, Partnerschaft, Familie und Beruf weiterhelfen. Die Förderung von 100 Prozent durch das Land OÖ soll eingestellt werden. „Das Land ist aber gemeinsam mit Beziehungleben.at dafür verantwortlich, dass Menschen mit psychischen Belastungen auch weiterhin gut versorgt sind“, sagt Josef Lugmayr. Die Caritas OÖ mit ihrem flächendeckenden Angebot für Pflege und Betreuung, für Menschen in Not und für Menschen mit Behinderung hat noch keine eindeutigen Zahlen zu den Einsparungen. Doch eines ist sicher: Die Bereiche Fähigkeitsorientierte Aktivitäten und Berufliche Qualifizierung von Menschen mit Beeinträchtigung werden von den Kürzungen massiv betroffen sein. Christine Grüll

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XX Siehe auch www.kirchenzeitung.at/Gesellschaft/Projekt Sozialressort 2021+: Expert/innen steigen aus.

Gerade in der Vorweihnachtszeit steigt die Sehnsucht nach Harmonie

Die Telefonseelsorge hilft durch Zuhören Weltweit gibt es Probleme und Unruhen, das Missverhältnis zur ersehnten Zuversicht und Harmonie erscheint gerade im Advent besonders groß.

Linz. Am Samstag, 9. Dezem-

ber 2017, 10 Uhr, weiht Bischof Manfred Scheuer die beiden Priesteramtskandidaten Mag. Francis Abanobi und Mag. Maximus Nwolisa (beide Diözese Awka, Nigeria) zu Diakonen. Es ist die erste Weihe, die nach der Altarweihe im neu gestalteten Innenraum des Linzer Mariendomes stattfindet.

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Sparmaßnahmen im Landeshaushalt OÖ

Linnert

n Johann Silberhuber, emeritierter Pfarrer von Frauenstein, ist am 1. Dezember 2017 im 89. Lebensjahr im Altenund Pflegeheim Bad Mühllacken verstorben. Johann Silberhuber aus Pichl bei Wels wurde 1956 im Mariendom in Linz zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Linz-St. Magdalena, Leonding, Garsten und in der Stadtpfarre Wels. Ab 1963 war er 41 Jahre Pfarrer in Frauenstein, später bis 2011 noch Kurat im Dekanat Aspach, ehe er ins Alten- und Pflegeheim Bad Mühllacken ü ­ bersiedelte. Regionaldiakon Carlo Neuhuber hat den Verstorbenen sehr geschätzt, weil er sich auch im Alter noch stets theologisch am Laufenden gehalten hat: „Ich bin von ihm nie ohne ein neues Buch heimgekommen.“ Für den Verstorbenen wird am Mo., 11. Dezember 2017, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Pichl gebetet. Der Trauergottesdienst findet am Di., 12. Dezember 2017, um 14 Uhr in Pichl statt.

7. Dezember 2017

„Die meisten Menschen tun sich grundsätzlich schwer damit, über eigene Gefühle, Gedanken und Sorgen zu reden. Manche haben zum Glück dafür ein persönliches Netz, das sie auffängt. Für die anderen sind wir von der Telefonseelsorge gerne da“, sagt die Leiterin der TSS, Silvia Breitwieser. Aus ihrer Erfahrung weiß sie, dass die meisten Anrufer/in-

nen Hilfe suchen, weil sie einsam sind. Für Weihnachten erwartet Breitwieser allerdings erst in den Tagen nach dem Fest einen Anstieg der Anrufe, gerade weil dieser besondere Tag für sie vielleicht nicht so harmonisch wie erhofft verlaufen ist. Nur zuhören sei ein rares Gut geworden, beklagt Barbara Lanzersdorfer: „Wir von der Telefonseelsorge lassen die Anrufer/innen über ihre Sorgen reden, ohne gleich Ratschläge parat zu haben oder von den eigenen Erfahrungen zu berichten. Es ist egal, wie groß oder alltäglich ihre Konflik-

Hier hört ein Mensch, an allen Tagen des Jahres rund um die Uhr, vertraulich und kostenlos. diözese Linz

te oder Ängste sind. Wir helfen, indem wir sie wichtig nehmen und zuhören.“ b. h.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Politik 5

7. Dezember 2017

Welser Berufsschule traf EU-Politiker in Brüssel

Die Europäische Union als Friedensprojekt kennenlernen Um den Sinn der EU hautnah zu erleben, ermöglichte der Zukunftsfonds der Republik Österreich Lehrlingen aus Wels eine Reise nach Belgien. Gerade in Zeiten, in denen Nationalisten und Rechtspopulisten die EU mit verheerenden Folgen in Frage stellen (Stichwort Brexit), haben EU-Projekte für Jugendliche eine immense Bedeutung. 22 Schülerinnen der Berufsschule Wels 3 bekamen jetzt im Rahmen von „Europa.gemeinsam“ drei Tage anschaulichen EU-Unterricht direkt in Brüssel. Der Zukunftsfonds Österreich als ein Geldgeber der Aktion will damit etwas für Lehrlinge tun, weil diese tendenziell EU-skeptischer sind. Die angehenden pharmazeutisch-kaufmännischen A ­ ssistentinnen ließen sich die Europäische Union von den österreichischen EU-Politikern Othmar Karas (VP) und Evelyn Regner (SP) näher, bringen. Auch ExBundeskanzler Werner Faymann, der einen Job beim Zukunftsfonds hat, war bei dem Treffen mit von der Partie. Der letzte Tag der Reise sollte die Dimension des europäischen Friedensprojektes EU verdeutlichen. Im belgischen Ypern, wo im Ersten Weltkrieg mehr als eine halbe Million Soldaten ihr Leben gelassen haben, gibt es heute noch zahlreiche

In Kürze Andreas-Hofer-Park in Linz gerettet Die Initiative „Rettet den And­ reas-Hofer-Park“ in Linz kämpfte gegen die Errichtung einer Tiefgarage (siehe KiZ Nr. 31/2017). Nun war das Zusammenwirken vieler Menschen erfolgreich: Die private Garage wird an einen geeigneteren Standort verlegt. Das wurde am 2. Dezember mit einem Fest im Park gefeiert.

Regionalkonferenz für Integration

Flagge zeigen für die EU: (von links) die Schülerinnen Hannah Hinterhölzl, Barbara Steckbauer, Carina Wimmer und Carina Hemedinger. In der Mitte Birgit Langeder vom Organisationsteam des Projekts (VHS Wien). Bs 3 wels

Soldatenfriedhöfe. Im Flanders Fields Museum konnten die Schülerinnen die Ausmaße der sinnlosen Schlachten zwischen den verschiedenen europäischen Ländern erahnen, die heute in der EU vereint sind. 17 Schülerinnen gaben nach der Reise ihr direktes Feedback via Fragebogen. 16 Jugendliche würden es dabei befürworten, dass Österreich der EU beitritt, wenn heute abgestimmt würde. P. S.

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Die Herausforderungen von Fluchtbewegungen und Integration sind ohne Zivilgesellschaft nicht zu bewältigen – und sie wachsen weiter an, so Integrations-Landesrat Rudi Anschober. 200 Engagierte nahmen auf seine Einladung hin am 2. Dezem­ ber an der ersten Regional­ kon­ferenz der Organisation „ZusammenHelfen in OÖ“ in Hagenberg teil. Die ­Organisation bietet Beratung und Information für Engagierte. Hauptthemen der Konferenz waren u.a. Wohnen von Asylberechtigten und Arbeitsmarktintegration.

25 Jahre Solidaritätspreis der KirchenZeitung 2018

„Auf Tuchfühlung mit Menschen, die bedürftig sind“ Im kommenden Jahr wird der Solidaritätspreis zum 25. Mal vergeben. Ein guter Grund, um Vertreter/innen der Diözese Linz und des Landes OÖ, die den Preis unterstützen, um ein gemeinsames Foto zu bitten. „In irgendeiner Weise sollte jeder Christ ‚Tuchfühlung‘ haben mit Menschen, die bedürftig sind“, meinte Bischof Manfred Scheuer: „Die Preisträgerinnen und Preisträger führen uns nachahmenswerte Beispiele vor Augen, wie man Anteil an der Benachteiligung von Menschen

nimmt und sich nicht gegen die Not anderer immunisiert.“ Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer würdigten die Vorbildwirkung der 218 bisher ausgezeichneten Preisträger/innen. XX Reichen Sie ein! Der Solidaritätspreis ehrt Engagement im sozialen Bereich, für Friede, Klima und Umwelt sowie Gedenkkultur. Einreichungen sind bis 9. Februar 2018 unter www.solipreis.at möglich. Info: Tel. 0732/76 10-39 44.

Bischof Dr. Manfred Scheuer, Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer und Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer mit den ehemaligen Solidaritätspreisträger/innen Katharina Zeiner, MA, youngCaritas OÖ (3. v. l.), Sr. Tarcisia Valtingoier, Vinzenzstüberl der Barmherzigen Schwestern Linz, und Johann Eidenhammer aus Burgkirchen (rechts). Diözese Linz/Maria Appenzeller


Eingeladen zum Fest im „neuen“ Dom Am 1. Mai 1862 legte Bischof Rudigier den Grundstein für den Linzer Mariä-EmpfängnisDom. Jetzt, nach 155 Jahren, ist er fertiggestellt. Am Mariä-Empfängnis-Tag, 8. Dezember, ist die ganze Bevölkerung zur Altarweihe eingeladen. Matthäus Fellinger

U

ngerührt lässt sich der heilige Paulus die Körperpflege durch eine junge Dame gefallen. Der Staub muss weg vor dem großen Fest. Am Patroziniumstag, Freitag, 8. Dezember wird er von seinem Platz im hinteren Bereich des Mariendomes aus die ganze feiernde Gemeinde vor sich haben. Eine Woche vor dem Fest sind die Baugitter weggeräumt. Nur mehr ein rot-weißes Absperrband, wie es bei Baustellen üblich ist, sagt: Bitte nicht weitergehen. Die neue Beleuchtung ist montiert, sie hat den Firmen und Verantwortlichen Nerven gekostet, weil sie anfangs nicht recht funktionieren wollte. Ob die Sitzbankheizung rechtzeitig geliefert werden kann, da fiebert Dommeister Clemens Pichler noch ein wenig. Aber es sollte sich ausgehen. Ansonsten: Es sind nur noch die vielen Kleinigkeiten, die fehlen. Ein halbes Jahr Umbau. Vor knapp einem halben Jahr, am 16. Juni 2017, hatten die Arbeiten begonnen. Freiwillige Helfer und Helferinnen der Dompfarre haben das Altarpodest abgetragen, der Dom wurde leergeräumt. Die Neugestaltung nach dem Entwurf der Berliner Architekten KUEHN MALVEZZI und des Wiener Künstlers Heimo Zobernig wurde in Angriff genommen. Die Kirche der Kreuzschwestern in der nahen Wurmstraße hat als Ausweichquartier gedient. Betritt man den Dom nun vom hinteren Hauptportal, hat man einen völlig neuen Raumeindruck. Wie leicht und luftig der Raum jetzt wirkt! Es zieht einen richtig Bild oben: „Make-up für Paulus“. Reinigungsarbeiten vor der Altarweihe. Unten: Die Chororgel wurde an ihren neuen Platz versetzt. Hier wird sie bereits eingestimmt. Volker Weihbold.(2)


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

7. Dezember 2017

nach vorne, auf dieser hohen Längsachse des Domes. Wie das letzte Stück eines Pilgerwegs, wenn man an das Ziel kommt, fühlt man sich. In der Mitte des Weges: der Altarraum. Der Ort der Gemeinschaft. Die Bankreihen sind nach hinten hin sowie nach den beiden Seiten im Querschiff angeordnet. Im vorderen Teil: das Gestühl für das Gebet des Domkapitels. Bischofssitz, Priestersitz, Ambo und Altar aus mattweißem Kalkstein sind auf einer Altarinsel etwas hervorgehoben. Besonders schön der Blick ganz nach vorne. Vieles von der ursprünglichen Substanz liegt jetzt frei. Der schöne Mosaikboden vor dem Hochaltar zum Beispiel. Der Raum. Erstmals in seiner Geschichte kommt der Dom in seiner Raumwirkung voll zur Geltung. Vinzenz Statz, der den Dom damals geplant hat, muss ihn vor seinem geistigen Auge so gesehen haben, in diesem Spiel zwischen Dunkel und Licht. Die ersten vier Jahrzehnte war ja nur der Vorderteil des Domes Kathedrale gewesen, mit einer Trennwand abgemauert gegenüber der damaligen Baustelle im hinteren Teil. Alles drängte sich in dem fertigen Vorderteil. Als dann 1924 der ganze Dom fertig war, wurde zwar die Mauer entfernt, es kamen Bänke hinzu, doch der hintere Teil blieb ansonsten eigentlich leer. Das Querschiff

nutzen manche nur als Abkürzung durch den Dom, um von der Herrenstraße in die Hafnerstraße zu kommen. Jetzt kommt der ganze Raum zum Tragen. Das schon jahrzehntelange Ringen um die endgültige Innengestaltung des Domes hat ein Ende. Es ist eine Verbindung zwischen der neugotischen Substanz des Domes und der Moderne.

Im Innenraum des Domes, mit Blick Richtung Hochaltar. In der Vierung: die Altarinsel. Diözese Linz/ Raffael Portugal

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Das Festprogramm Donnerstag, 7. Dezember 2017, 18.15 Uhr Abendliches Gotteslob zum Hochfest mit Lichtfeier, Weihe der Orgel und Benediktion des Chorgestühls. Freitag, 8. Dezember 2017, 10 Uhr Festgottesdienst mit Benediktion von Kathedra, Priestersitz und Ambo und feierlicher Altarweihe. Die Dommusik gestaltet den Weihegottesdienst mit Werken von Schubert, Bruckner und Mozart. Im Anschluss: Agape am Domplatz. Führungen. Freitag, 8. Dezember 2017, 15 Uhr Neuer Klang im neuen Raum. Festkonzert der Linzer Dommusik. Adventmarkt der Dompfarre Fr., 8. 12., 12 bis 18 Uhr, Sa., 9. 12, 10 bis 18 Uhr, So., 10. 12., 10 bis 14 Uhr.


8 Oberösterreich

7. Dezember 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren Kleinraming. Maria Neustift und Regau

KirchenZeitung an der Kirchentür

Am Christkönigssonntag fand in ganz Österreich eine Verteilaktion der KirchenZeitungen statt. Aus der Diözese Linz haben sich 72 Pfarren beteiligt und 16.000 Zeitungen an Kirchenbesucher/innen verteilt. Die Fotos, die hier abgebildet sind, kommen aus den ersten drei Pfarren, die Schnappschüsse geschickt haben: Kleinraming (von

links), Maria Neustift und Regau. Weitere Bilder finden sich unter: http://www. kirchenzeitung.at/verteilsonntag/fotos/. Redaktion und Verlag der KirchenZeitung danken allen, die mitgeholfen haben, die KirchenZeitung als wöchentlichen Begleiter zu Fragen des Glaubens und Lebens in Erinnerung zu rufen.

Heimat finden

Kerzen brennen für verstorbene Kinder

Grünbach. Die Initiative „Gemeinsam in Grünbach“ lud zu einem Abend der Begegnung mit den Asylwerbern von der Neumühle. Bewegend war die Schilderung der Eheleute Jafari, die von ihrer Flucht aus Afghanistan nach Österreich mit ihren drei Kindern, das jüngste gerade ein Jahr alt, erzählten. Ihr hervorragendes Deutsch zeigt, wie sehr sie hier eine neue Heimat finden möchten. Inzwischen haben bereits alle Erwachsenen von der Neumühle die A1Deutschprüfung bestanden, eine großartige Leistung vor allem jener Frauen, die in ihrer früheren Heimat nicht einmal eine Grundschule besuchen konnten. Zum Abschluss gab es ein afghanisches Buffet.

Buchkirchen bei Wels. Unter dem Motto „Worldwide Candle Lighting“ zünden Menschen auf der ganzen Welt am 2. Sonntag im Dezember um 19 Uhr Ortszeit Kerzen für ihre verstorbene Kinder, Geschwister und Enkelkinder an. Der Gedenktag wendet sich an alle Familien, die ein Kind verloren haben – ob während der Schwangerschaft, nach der Geburt oder später im Leben durch

Bürgermeister Stefan Weißenböck (von links) mit den Eheleuten Jafari sowie Clara Steinmaßl und Ursula Wagner. Steinmassl

Unfall, Krankheit oder Drogen. Die Pfarre Buchkirchen lädt am Sonntag, 10. Dezember 2017, von 19 bis 20 Uhr zu einer Gedenkfeier in die Pfarrkirche. Familien aller Konfessionen und alle Menschen, die sich den Verstorbenen verbunden fühlen, sind willkommen. Die Veranstalter bitten, eine Kerze und ein Bild oder einen persönlichen Gegenstand des Verstorbenen mitzubringen.

Elektrischer Aufzug für den Adventkranz

„Runterkommen“ am 8. Dezember

Gutau. Die Kirchenpfleger Gerald Mühlbachler und Gottfried Haydtner halten zu Adventbeginn eine Überraschung für die Kirchenbesucher/innen bereit: einen elektrischen Aufzug für den Adventkranz. Der Mesner kann diesen mit Fernbedienung zum Anzünden der Kerzen absenken. In einer Tiroler Kirche haben sie sich diese Idee geholt. Am 2. Dezember war die feierliche Erstbenützung der neuen Anlage.

Sarleinsbach. Wer aus der Verkaufshektik – besonders zu Maria Empfängnis – aussteigen will, den lädt der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel zu einem Alternativprogramm in die Pfarrkirche Sarleinsbach: zu Impulsen zum „Herunterkommen“ am 8. Dezember 2017 um 16.30 Uhr. Verschiedenste Gruppierungen werden Anregungen und Impulse zum Ruhigwerden und zum Auftanken geben.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

7. Dezember 2017

Momente

Pfarre Pabneukirchen erneuerte Leichenhalle am Friedhof

Aus der Leichenhalle wurde Trauerkapelle Mit der Umgestaltung der Leichenhalle hat die Pfarre einen Ort geschaffen, in dem Trauernde in Würde von ihren Verstorbenen Abschied nehmen können. „Was sollen die Menschen erfahren, wenn sie reinkommen?“ – Diese Frage hat das Projektteam um Pabneukirchens Pfarrassistent Josef Rathmaier geleitet, als es die Erneuerung der Leichenhalle geplant hat. Es soll ein heller Raum werden, der Geborgenheit ausstrahlt und wo Klage und Dank ihren Platz haben. Dass die Bezeichnung für das Gebäude am Friedhof geändert werden musste, lag auf der Hand. So wurde aus der Leichenhalle eine Trauerkapelle. „Auferste-

Früh verstorbene Kinder. Rund um den internationalen Gedenktag für verstorbene Kinder (siehe Seite 8) laden Pfarren zu Gedenkandachten für Kinder, die im Mutterleib, bei der Geburt oder als Kleinkind verstorben sind: am Sa., 9. Dezember 2017, um 16 Uhr in der Pfarrkirche Gschwandt, und am Sa., 16. Dezember 2017 feiert um 17 Uhr das Dekanat Kallham in der Ulrichskirche Oberwödling.

hungskapelle war uns zu steil – auch wenn wir an die Auferstehung glauben und das in der Gestaltung des Raumes seinen Niederschlag findet.“ Die künstlerische Gestaltung vertraute die Pfarre Alois Mosbacher an. Der renommierte Künstler, der für seine Pflanzendarstellungen bekannt ist, hat die Wände der Trauerkapelle mit Motiven aus der Natur gestaltet: mit abgebrochenen Baumstämmen, die in wachsende, verschlungene Blätter und Äste übergehen. Seine Arbeit hat er in Schwarz-weiß gehalten, denn die Farbe bringen die Kränze, die Blumen und die Menschen in den Raum, so Rath­maier, der sich über das gelungene Werk freut.

Schenkenfelden. Zum ersten Mal initiierte kürzlich der Pfarrgemeinderats-Fachausschuss „Kinder und Jugend“ eine Fackelwanderung von der Pfarrkirche in den zwei Kilometer entfernten Friedhof auf dem Kalvarienberg. In einer Feier gedachte man dort der früh Verstorbenen sowie der verstorbenen Kinder und Jugendlichen.

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josef Wallner

Ein Blick auf die Stirnwand der Trauer­ kapelle. pfarre

Pfarrinitiative renoviert Jugendraum Feldkirchen/Donau. Eine Gruppe junger Feldkirchner/innen werkte in den letzten Wochen fleißig und sehr engagiert bei der Renovierung des Jugendheimes. In Eigenregie wurden die Wände ausgebessert und neu gemalt. Die Kunststudentin Sarah Zauner gestaltete ein Wandmosaik mit Fliesenresten. Die Einrichtung wurde jugendgerechter umgestaltet

und entspricht nun mehr den Bedürfnissen der Benutzer/innen. So entstand ein Raum „zum Wohlfühlen“, der auch von den Jungscharkindern genützt wird. Die neue pfarrliche Initiative „Junges Feldkirchen“ steht hinter der Renovierung. Junge Erwachsene sollen hier durch neue Angebote andocken können. Im November gab es bereits eine Weißwurstparty für die Pfarrbevölkerung bei der es die Gelegenheit gab, die geleistete Arbeit der Jugendlichen zu bewundern.

Steyr-Münichholz. Der Original Bruckner Chor, ein Harfenduo und die Wachtberger Bläser sind am Sa., 16. Dezember 2017, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Münichholz beim Adventsingen zu hören, das die Katholische Männerbewegung der Pfarre veranstaltet. Die Einnahmen kommen der Außen­ sanierung des Pfarrzentrums und des Kirchenplatzes zugute. Kartenvorverkauf (€ 18,–) im Pfarrsekretariat: Tel. 07252/734 64.

Viele fleißige Helfer/innen richteten den Jugend­ raum in Feldkirchen neu ein. Beate Aigner


10 Thema

7. Dezember 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Der neue Streit um Ehe und Geschlecht Das „Unbehagen der Geschlechter“ hat Österreich erreicht: Derzeit prüft der Verfassungsgerichtshof, ob die Ehe nicht auch homosexuellen Paaren offen stehen muss. In einem anderen Fall müssen die Höchstrichter entscheiden, ob neben männlich und weiblich auch ein „drittes Geschlecht“ eingetragen werden kann. Die kirchliche „Hintergrundmusik“ dazu ist oft Kritik an der sogenannten Gendertheorie. Was es damit auf sich hat, erklärt der Moraltheologe Martin M. Lintner. Interview: Heinz Niederleitner

Australiens Bürger/innen haben dafür gestimmt, auch homosexuellen Paaren die Ehe zu öffnen. In Österreich muss das der Verfassungsgerichtshof klären. Die Kirche beharrt aber darauf, dass Ehe nur die Verbindung zwischen Mann und Frau sein dürfe. Ist der Gegensatz unüberbrückbar? Martin M. Lintner: Die Verbindung von

xualität. Die Frage ist dann, wie Menschen entsprechend ihrer sexuellen Orientierung und Identität die mit einer intimen Beziehung verbundenen menschlichen Sinngehalte von Liebe, Fürsorge, Lust, Verantwortung, Fruchtbarkeit usw. verwirklichen.

Mann und Frau, die miteinander ein oder mehrere Kinder zeugen und großziehen, hat weiterhin eine unersetzbare Aufgabe für die Gesellschaft. Es ist deshalb gerechtfertigt, die Ehe rechtlich anders zu behandeln als andere Partnerschaften. Umgekehrt glaube ich nicht, dass die Ehe langfristig darunter leiden wird, wenn der Staat andere Partnerschaften anerkennt und rechtlich regelt. Unabhängig von Begrifflichkeiten stellt sich die Frage: Wie müssen Partnerschaften von Menschen, die ihre Beziehung verantwortlich vor der Gesellschaft leben möchten, rechtlich geregelt und abgesichert werden, sodass es ihren moralischen und sozialen Rechten und Pflichten entspricht?

Kann die Kirche homosexuellen Paaren in irgendeiner Form der Anerkennung entgegenkommen? Lintner: Viele pastorale Mitarbeiter/innen

und Priester, sogar Diözesanbischöfe versuchen, homosexuellen Menschen und Paaren zu begegnen, um sie persönlich kennenzulernen. Es geht ihnen nicht um ein Urteil über deren Lebensform, sondern darum, sie als Menschen wahrzunehmen, die das Bedürfnis haben und sich bemühen, verantwortet eine Partnerschaft zu leben, ohne von der Kirche verurteilt zu werden. Das an-

Der Verfassungsgerichtshof prüft, ob es die Möglichkeit der Eintragung eines „dritten Geschlechts“ geben soll. Was halten Sie davon? Lintner: Es gibt Menschen, deren biologi-

sches Geschlecht bei der Geburt nicht eindeutig feststellbar ist. Bisher wurden sie oft als Kinder operiert oder hormonell behandelt, noch lange bevor sie dem zustimmen konnten. Später haben viele Probleme in der Entwicklung ihrer sexuellen Identität, weil man sie „in die falsche Richtung“ operiert oder behandelt hat. Hier ist es richtig, dass man die Geschlechtsbestimmung offen lässt und abwartet, in welche Richtung sich ein Mensch entwickelt und welche sexuelle Identität als die eigene entdeckt wird. Zu wählen, mit welcher Geschlechtsidentität man leben will, ist auch ein Thema in der Gendertheorie. Sie wird in Teilen der Kirche stark angefeindet. Was besagt die Theorie insgesamt und wie schätzen Sie sie ein? Lintner: Es geht nicht darum, frei zu wäh-

Die Kirche beruft sich auf das Naturrecht, wonach Regeln des Zusammenlebens aus der Natur ablesbar sind. Wenn aber Homosexualität eine natürlich gegebene Tatsache ist, muss sie die Kirche nicht anders bewerten? Lintner: Wir dürfen Natur nicht nur als biolo-

gische Vorgegebenheit verstehen. Im philosophischen Sinn ist sie eine Summe von Potentialen und Sinngehalten, die ein Mensch dank der Vernunft in der Wirklichkeit seiner Person entdeckt und entfaltet, z. B. in seiner Beziehungsfähigkeit und in seiner Se-

zuerkennen, ist ein erster wichtiger Schritt. Zudem sollten wir als Kirche die Zuständigkeiten des Staates bei der rechtlichen Regelung respektieren.

Prof. Dr. Martin M. Lintner lehrt an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Er ist Vorsitzender der Internationalen Vereinigung für Moraltheologie und Sozialethik. Hochschule

len, ob ich Mann oder Frau sein will, sondern dass ich das Recht habe, zu jener sexuellen Identität zu stehen, die ich als die meine entdecke, und sie selbstverantwortet zu leben. Übrigens ist ein Grundproblem in der Auseinandersetzung mit der Genderfrage, dass deren Gegner/innen oft gendertheoretische Positionen vollkommen überzeich-


Thema 11 Tagung Regenbogen-Kirche

Grünes Licht für die „Ehe für alle“? Ampeln, die nicht nur heterosexuelle Paare zeigen, waren vor einiger Zeit in manchen Städten ein großes Thema. Nie (3)

nen oder sich an einigen Auswüchsen, die es in der Tat gibt, abarbeiten. Sie konstruieren daraus eine angeblich einheitliche Gendertheorie und kritisieren sie als ideologisch, um das herkömmliche Bild von Mann, Frau, Sexualität usw. aufrechtzuerhalten oder umgekehrt Homo- oder Transsexualität als widernatürlich abzulehnen. Es gibt aber nicht „die“ Gendertheorie, sondern viele unterschiedliche Ansätze von Genderstudien, Gendermainstreaming, Gendertheorien.

„Die Verbindung von Mann und Frau, die miteinander ein oder mehrere Kinder zeugen und großziehen, hat weiterhin eine unersetzbare Aufgabe für die Gesellschaft.“ Manche sehen in den Gendertheorien eine große Gefahr. Sind sie wirklich so gefährlich? Lintner: Meines Erachtens nicht. Es gibt mitt-

lerweile viele katholische Theolog/innen, die sich differenziert und kritisch-konstruktiv mit diesen Autor/innen auseinandersetzen. Wir tun gut daran, die berechtigten Anliegen aufzugreifen: Viele Genderstudien gehen von der ungerechten Behandlung von Frauen in unterschiedlichen Gesellschaften aus und versuchen, diese durch die Differenzierung

von biologischer Geschlechtlichkeit und soziokulturellen Geschlechterrollen zu erklären und zu überwinden. Gendermainstreaming zielt auf Gleichberechtigung der Geschlechter auf der sozialen und politischen Ebene. Es zielt weder auf Gleichmacherei noch auf die Leugnung des Unterschieds der Geschlechter. Weitere Anliegen sind zum Beispiel die Sensibilisierung für die Komplexität der geschlechtlichen Identität eines Menschen sowie der politische Einsatz dafür, dass niemand aufgrund seiner/ihrer Geschlechts­ identität diskriminiert werden darf. Im Hintergrund stehen oft auch Familienbilder. Da geht es auch um andere Fragen: Auf der einen Seite gibt es zum Beispiel die Behauptung, dass Fremdbetreuung Kindern nützt. Auf der anderen (zum Teil kirchlichen Seite) wird eine Art „Verstaatlichung“ der Kindererziehung befürchtet. Geht diese Diskussion in die richtige Richtung? Lintner: Es wird immer eine Gratwande-

rung bleiben, das richtige Verhältnis zu finden zwischen der ureigenen Verantwortung der Eltern, ihre Kinder zu erziehen, und der Aufgabe des Staates, sie darin zu unterstützen. Spätestens dann, wenn Kinder in den Kindergarten oder in die Schule kommen, mischt die Gesellschaft bei der Erziehung und Vermittlung von Werten mit. Hier ist es wichtig, dass alle Beteiligten sich die Frage stellen, was dem Wohl des Kindes am meisten dient. Familie und Staat brauchen einander und sollen einander ergänzen, nicht jedoch auf dem Rücken der Kinder gegeneinander arbeiten.

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„Höre die gerechte Sache“ lautete der Titel der vorwöchigen Konferenz des „Globalen Netzwerks Regenbogen-Katholiken“ in Dachau bei München. Es ging um die Integration homosexueller Menschen sowie von Mitgliedern anderer sexueller Minderheiten in der Kirche. Laut dem Co-Vorsitzenden Michael Brinkschröder bemüht sich das Netzwerk um Seelsorge und um einen Dialog mit Kirchenverantwortlichen. Die Erzdiözese München-Freising hat die Tagung unter dem Stichwort „Menschenrechte“ finanziell unterstützt, erzählt Brinkschröder. Achtung. An manchen Orten der Weltkirche sieht es aber anders aus: Franz Harant, Leiter des informellen Arbeitskreises „Regenbogenpastoral Österreich“, berichtet von Tagungsteilnehmern aus Afrika und Osteuropa, die über große Ablehnung in ihrer Ortskirche erzählen. In Österreich gebe es dagegen in den Diözesen Linz, Innsbruck und Feldkirch Arbeitskreise zur Homosexuellenseelsorge. Auch Kärnten und die Steiermark seien in der „Regenbogenpastoral Österreich“ vertreten. Gesamtkirchlich steht das Thema in einem Spannungsverhältnis zwischen Ansätzen, die im Papstschreiben „Amoris laetitia“ sichtbar werden, und Beharrungskräften. „Je mehr homosexuelle Menschen in der Kirche sichtbar werden, desto hilfreicher ist es“, sagt Seelsorger Harant. „Diese Menschen wollen nicht nur geduldet, sondern auch geachtet werden.“ Heinz Niederleitner Franz Harant, Leiter der Regenbogenpastoral Österreich sowie Beziehungs-, Eheund Familienseelsorger in Linz. Archiv


12 Thema

7. Dezember 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Bischofsweihe in Innsbruck

Glettler: „Das Herz Jesu schlägt für alle“ Hermann Glettler bei seiner ersten Rede nach der Weihe.

Aus der Ansprache des neuen Bischofs • „Trotz meiner persönlichen Schwächen und Unsicherheiten, die mir deutlich vor Augen stehen, führt uns das Bischofsamt zurück in die ursprüngliche Dynamik der Jesus-Bewegung. Es ist am Fuße des Bergisel die gleiche Berufung wie damals am See von Gennesaret.“ • „Ich möchte als Bischof einer Ortskirche vorangehen, die nicht im Selbstmitleid, nicht in der Erschöpfung und nicht in der Diskussion um interne Fragen erstarrt, sondern den Willen hat, sich auf den Weg zu machen.“ • „Niemand interessiert sich für den kirchenpolitischen Zank. Wir sind uns gegenseitig geschenkt!“ • „Wir müssen uns als Kirche ‚neu wagen‘, uns aussetzen – uns nicht in eine spirituelle Sonderwelt flüchten. Wir dürfen unsere Gesellschaft in ihrer Turbulenz und Nervosität heutigen Lebens nicht allein lassen. Wir haben nur diese eine Welt mit ihrer überwältigenden Vielfalt von Leben, von Kulturen, Geschichten und Milieus – und gleichzeitig mit ihrer bedrängenden Vielfalt von Leid, Unrecht und Verworfenheit. Aber es ist diese eine Schicksalsgemeinschaft, in die wir als Kirche eingeschrieben sind.“

Viel Applaus für den neuen Innsbrucker Bischof, aber auch für Administrator Jakob Bürgler gab es bei der Bischofsweihe von Hermann Glettler vergangenen Samstag. Wer wegen des Plans, die Weihe in der Olympiahalle zu feiern, irritiert war, wurde von den Innsbruckern eines Besseren belehrt: Die Halle erlaubte eine verständliche und sichtbare Liturgie. Der Moment, als die über 7000 Menschen in Stille dem stummen Zeichen der Handauflegung folgten, ließ eine Atmosphäre von großer Dichte und Verbundenheit spüren. Gleichzeitig ermöglichte die Anordnung in der Halle, die Größe der Gottesdienstgemeinschaft wahrzunehmen. Solidarität. Verbunden waren die Gottesdienstbesucher auch durch viel Applaus, der dem neuen Bischof, nicht zuletzt aber auch Diözesanadministrator Jakob Bürgler galt, der die Diözese durch die 23 Monate lange bischofslose Zeit geführt hatte. Dass Rom die Tiroler ziemlich lange auf einen neuen Hirten warten ließ, sprach auch Amtsvorgänger Manfred Scheuer in seiner Predigt an: „Wer Bischof von Innsbruck wird, war vielen nicht egal“, benannte der jetzige Linzer Bischof das offene Geheimnis vieler Interventionen. Dabei seien auch Beschädigungen und Verletzungen zurückgeblieben und es brauche klärende Gespräche. Als besonderes Anliegen des neuen Bischofs beschrieb Scheuer die „Solidarität mit denen, die Ver-

wundungen haben, deren Leben nicht zu gelingen scheint und mit vielen Brüchen behaftet ist“, worauf symbolisch Glettlers durchlöchertes Brustkreuz deute. Die Erleichterung, in Innsbruck endlich einen Bischof präsentieren zu können, war auch dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, anzumerken. Er wünschte Glettler, dass mit ihm in der Diözese ein missionarischer Aufbruch gelinge. Besonders der Wahlspruch Glettlers, „Euntes curate et praedicate – Geht heilt und verkündet“ bewege ihn, sagte Zurbriggen. Seitens der Politik hießen Landeshauptmann Günther Platter und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer Glettler willkommen. Neugierig machte der Satz des steirischen Landeshauptmanns Hermann Schützenhöfer, wonach Gletter der Diözese Innsbruck Freude bringen, aber auch eine Herausforderung sein werde. Potential. Der neue Bischof, der am Tag seiner Weihe mit Obdachlosen gefrühstückt hatte, griff in seiner Ansprache die Herz-Jesu-Frömmigkeit in Tirol auf: „Das Herz Jesu schlägt für alle.“ Diese traditionelle Frömmigkeit habe das Potential für eine neue Vitalität. „Dazu müssen die Kruste des Kitsches und die Kruste einer übertriebenen nationalen Aufladung entfernt werden. Wenn uns das gelingt, sind wir mit dem geöffneten Herz-Jesu in einer wirksamen Schule von Gottes Barmherzigkeit.“ H. Niederleitner

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Vielfältige Feier: Tanzend brachte die afrikanische Gemeinde dem neuen Bischof Hermann Glettler Opfergaben (li.). Er war zuvor vom Salzburger Erzbischof Franz Lackner als Hauptkonsekrator geweiht worden (re.). Diözese Innsbruck (3)


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

7. Dezember 2017

stenogramm Fackelzug. Christen aller Konfessionen wie auch „Menschen guten Willens“ werden beim Fackelzug der Plattform „Solidarität mit verfolgten Christen“ am 12. Dezember in Wien erwartet, der um 17 Uhr bei der Staatsoper beginnt.

Gottesdienst mit Jugendlichen in der Kathedrale Saint Mary‘s in Rangun am 30. November 2017.

kna

Papst Franziskus besuchte Myanmar und Bangladesch

Heikle Papstreise Sagt er „Rohingya“? Besucht er ein Flüchtlingslager? Westliche Erwartungen an die Reise des Papstes nach Bangladesch und Myanmar waren hoch. Von vor Ort betrachtet lagen sie aber mitunter daneben. Roland Juchem

Immer wieder die Frage nach dem „R“-Wort. In Rom hatte Papst Franziskus vor Wochen mindestens zweimal öffentlich von „Rohingya“ gesprochen. Die muslimische Minderheit Myanmars wurde zum Teil brutal vertrieben; mehr als 600.000 sind ins benachbarte Bangladesch geflohen. Während seines Besuchs in Myanmar vermied Franziskus den höchst umstrittenen Begriff, der bis in Familien hinein polarisiert. Manche kreiden ihm das an. Strategie. Der Besuch in Myanmar war eine der diplomatisch heikelsten Reisen von Franziskus. So möchte ein Journalist wissen, ob er das Wort „Rohingya“ im Gespräch mit dem Oberbefehlshaber der Armee verwendet habe. „Ich habe die Worte verwendet, die nötig waren, meine Botschaft rüberzubringen“, antwortet Franziskus und fügt hinzu: „Die Wahrheit habe ich nicht verhandelt.“ Er versuche, „die Dinge Schritt für Schritt zu erläutern, höre auf Antworten und Reaktionen, bis ich sicher bin, dass die Botschaft angekommen ist“, erläutert der Papst seine Strategie. Wer Türen vor der Nase zuschlägt, erreiche nichts. Nach jahrzehnte-

langer Militärdiktatur und Misswirtschaft versucht Myanmar, Infrastruktur, Wirtschaft und Demokratie auf die Beine zu stellen. Als Hauptgarantin dafür gilt Aung San Suu Kyi. Die Friedensnobelpreisträgerin von 1991, die jahrelang unter Hausarrest stand, wird von der katholischen Kirche des Landes sehr unterstützt. Erschwert wird Suu Kyis Arbeit durch das nach wie vor mächtige Militär und einen buddhistischen Nationalismus. Darunter leiden viele der offiziell 135 Minderheiten im Land, am meisten die Rohingya, aber auch Christen. In dieser Situation will der Papst die noch frischen diplomatischen Beziehungen ausbauen und die christliche Minderheit stärken. Menschenrechte wahren. In seiner öffentlichen Rede in der Hauptstadt Naypyidaw vor Vertretern aus Politik und Diplomatischem Corps, die Reihen anwesender Militärs fast demonstrativ nicht beachtend, pocht der Papst auf die internationalen „Verpflichtungen des Landes“. Es gelte, die Grundprinzipien der Menschenrechte zu wahren sowie eine demokratische Ordnung aufzubauen – für jeden „Einzelnen und jede Gruppe – niemand ausgeschlossen“. Diese Äußerungen werden im Nachbarland Bangladesch, das die meisten Rohingya-Flüchtlinge aufgenommen hat und das Franziskus im Anschluss besucht, aufmerksam vernommen und von Staatspräsident Abdul Hamid, Kirchen- und Religionsvertreter sowie Medien lobend erwähnt.

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Religionsunterricht. Die beiden vermutlichen Koalitionsparteien ÖVP und FPÖ haben sich darauf geeinigt, das vor 20 Jahren gestartete Modell des Ethikunterrichts zum Regelfall zu machen: Wer keinen konfessionellen Religionsunterricht besucht, soll zum Besuch des Ethikunterrichts verpflichtet werden. Bibelauslegung. Radio Vatikan und die römische Haftanstalt Rebibbia gehen eine Kooperation ein: Die Adventzeit hindurch strahlt der Sender täglich eine kurze Bibelauslegung von Strafgefangenen aus. An dem Projekt mit dem Titel „Il Vangelo dentro“ („Das Evangelium drinnen“) beteiligen sich laut Sender elf Insassen des Gefängnisses. Projekt Europa blass. „Europamüdigkeit“ und eine „Akzeptanzschwäche für die europäische Idee“ beklagt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Zwar habe der europäische Einigungsprozess Aussöhnung, Frieden und Sicherheit gebracht, schreibt Marx. Doch blieben diese Errungenschaften „für viele Bürger blass und unnahbar“. In vielen Ländern ist laut Marx die Unterstützung für das europäische Projekt im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise gesunken.

Kardinal Reinhard Marx beklagt „Europamüdigkeit“. kna


14 Zu Gast

7. Dezember 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Filmszene beim Esstisch. Soko Donau ermittelt: „Der Abriss eines Hauses bringt einen grausigen Fund zu Tage: Vier eingemauerte Skelette – könnte das die vor 17 Jahren verschwundene Familie Schweiger sein?“, das ist die Frage, die Soko Donau klären soll – Hier mitten im privaten Esszimmer der Familie König-Ertl am Stadtrand von Wien. Ertl (4)

Die Filmcrew von „Soko Donau“ drehte im Haus einer Wiener Familie mit oberösterreichischen Wurzeln

„Soko Donau“ war hier zu Gast Ungewöhnliche Gäste konnte Johanna Ertl-König mit ihrer Familie empfangen: Die Filmcrew von „Soko Donau“ machte in ihrem Einfamilienhaus Filmaufnahmen. Der Blick hinter die Filmkulissen war spannend. Elisabeth leitner

Mit einem Brieferl fing alles an: Johanna Ertl-König fand diesen im Postkasten vor. Das Haus komme für eine Folge der Krimi-­ Reihe „Soko Donau“ in Frage, bei Interesse bitte melden, so lautete die Aufforderung. Und das tat die Oberösterreicherin, die schon seit über zehn Jahren in Wien lebt. Johanna Ertl-König ist in Kopfing geboren, in Linz hat sie Theologie studiert und dann in der Diözese Linz jahrelang als Pastoralassistentin gearbeitet. Aus privaten Gründen ist sie nach Wien gezogen. Zuerst in eine Wohnung mit ihrem Mann Rudi, dann in ein Haus am Stadtrand. Genau dort fanden im April die Filmaufnahmen statt.

Gäste des Hauses. Zwei Tage lang stellte die Familie ihr Haus der Filmcrew zur Verfügung, 50 Leute liefen ständig hin und her. Die Crew hat sie nicht als Eindringlinge, sondern als Gäste betrachtet und ein Gästebuch aufgelegt. Dieses wurde auch mit Einträgen gefüllt. Das Gefühl, Gäste im Haus zu haben, sorgte für eine angeregt-angenehme Stimmung – bei der Crew genauso wie bei ihren Kindern im Alter von acht und zehn Jahren. Jede Sekunde zählt. Beeindruckt war Johanna Ertl-König, wie minutiös alles geplant ist und wie professionell die Filmaufnahmen ablaufen. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, jede Szene wird mehrmals von jeweils unterschiedlichen Perspektiven mit der Kamera eingefangen. „Jede Sekunde zählt. Mir war das nicht bewusst, wie durchorganisiert diese Fernsehaufnahmen sind“, sagt sie. Meine Filmsuppe. Im Wohnzimmer, am Esstisch, im Garten hat sich die Filmcrew

ausbreiten dürfen. Auch einige Stunts fanden statt. Nur wenig musste für die Filmaufnahmen verändert werden: „Die selbst gemalte Ikone beim Esstisch ist zum Beispiel ein Geschenk meiner Schwiegermutter. Die hängt immer dort und blieb auch während des Drehs an der Wand“, erzählt Ertl-König. „Die Suppe, die im Film serviert wird, habe ich gemacht: eine Brokkolisuppe“, sagt sie lachend: „Und von dem Braten, der im Film angeschnitten wurde, gab es mehrere Stück.“ Aus filmtechnischen Gründen musste bei jeder Einstellung ein neues Exemplar angeschnitten werden. „Wir haben die Bratenstücke geschenkt bekommen und dann tagelang davon gegessen“, erinnert sie sich zurück. – Mit ihrem Ehemann Rudi und den beiden Schauspielern Michael Steinocher und Stefan Jürgens gab es am Ende noch ein schnelles Fotoshooting für das Familienalbum – bitte lächeln, Kamera läuft!

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XX „Familie Schweiger“, 13. Staffel, 4. Folge; Soko Donau, jeweils Di., 20.15 Uhr, ORF 1.

Links: Filmszene im Wohnzimmer. Mitte: Rudi und Johanna Ertl-König mit Michael Steinocher und Stefan Jürgens (Mi.). Rechts: Kamera läuft!


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

7. Dezember 2017

Das Licht der Kerze erinnert gerade im Dunklen daran, dass wir Menschen mit der Hoffnung leben dürfen. REGULUS56 / PHOTOCASE.DE, DIÖZESE

Adventserie

„Vergiss die Freude nicht!“

J

ugendstudien bestätigen es in regelmäßigen Abständen: die größte Angst von jungen Menschen ist es, ihr Zuhause, ihre Familie zu verlieren oder ohne Freunde zu sein. Der Verlust des festen Lebensfundaments, der tragenden Beziehungen bedrückt das Herz schwer. Wenn wir mit offenen Augen durch die Straßen unserer Städte und Dörfer gehen, begegnen wir vielerlei Nöten. Meist bleiben sie versteckt und unerkannt: Ältere Menschen, die mit wenig auskommen müssen, die, um zu sparen, die Heizung nicht einschalten. Manchmal sind es Familien mit mehreren Kindern. Wer einmal bei der Initiative „Tischlein deck dich“ mitgeholfen hat, die jede Woche bis zu 20 Tonnen Lebensmittel an bedürftige Menschen weitergibt, kann damit in Berührung kommen. Auch bettelnde „Armutsreisende“ konfrontieren uns damit. Tröstet mein Volk. Wenn man diese Menschen und ihre Lebensschicksale mit dem Herzen betrachtet und nicht in Vorurteile verfällt, dann kommen wir dem nahe, was der Prophet Jesaja im Text des zweiten Adventsonntags meint: „Tröstet, tröstet mein

Volk“, hören wir da. Einem Menschen, der aus irgendeinem Grund traurig ist, Trost spenden, ihm zuhören, seine Last teilen, seine Bürde mittragen, das ist ein kostbares Geschenk in einer bedrückenden Situation. Ursachen dafür gibt es so viele: eine Trennung, Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, Verlust des Arbeitsplatzes, eine Krankheit, eine seelische Last, Heimatlosigkeit. In einem trostvollen Bild malt der Prophet Jesaja aus, was das Kommen Gottes bewirkt: die tiefen Täler der Tränen heben sich und verletzende Kurven unserer Lebenswege werden begradigt. Boten der Freude. Sich auf Weihnachten vorzubereiten heißt deshalb, dass die Täler sich heben sollen, die Berge und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade, was hügelig ist, soll eben werden. Es geht darum, dass Wunden von Menschen geheilt und Herzen von Menschen gewärmt werden. Wenn wir versuchen, das zu verwirklichen, dann kann das entstehen, was in der Bibel mit Freude gemeint ist: „Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude!“ Und sage den Menschen: „Fürchte dich nicht!“ Den schweren, düsteren Lebensbildern ste-

Ein Licht anzünden Ein Gang durch den Advent MIT BISCHOF BENNO ELBS TEIL 2 VON 4

hen Bilder der Freude, der Erlösung, der Zuversicht gegenüber. Das ist die tiefe Botschaft von Weihnachten: In alle Situationen des Lebens leuchtet Trost, in allen Situationen des Lebens kann auch die Sonne der Freude scheinen. Das geschieht jedoch nicht einfach von selbst. Es braucht Schritte, Anstrengungen und gegenseitige Zuwendung, damit der Weg für die Freude gebahnt wird. „Trauerarbeit“ nennt das die Psychologie. Das bleibt uns als eine sichere Orientierung, um das Ziel aller Wege menschlichen Lebens nicht aus den Augen zu verlieren: Vergiss die Freude nicht!

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Sonntag

2. Adventsonntag – Lesejahr B, 10. Dezember 2017

Stimme in der Wüste

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Markus 1,1–8

Jesaja 40,1–5.9–11

2 Petrus 3,8–14

Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn. Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja – Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird. Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! – , so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ­ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie ­empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes für all ihre Sünden! Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll ­gerade werden, und was hüglig ist, werde eben. Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, alles Fleisch wird sie sehen. Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen. [...] Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb ­deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Siehe, da ist euer Gott. Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Ertrag geht vor ihm her. Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam.

Dies eine aber, Geliebte, soll euch nicht verborgen bleiben, dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind. Der Herr der Verheißung ­zögert nicht, wie einige meinen, die von Verzögerung reden, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle zur Umkehr gelangen. Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann werden die Himmel mit Geprassel vergehen, die Elemente sich in Feuer auflösen und die Erde und die Werke auf ihr wird man nicht mehr finden. Wenn sich das alles in dieser Weise auflöst: Wie heilig und fromm müsst ihr dann leben, die Ankunft des Tages Gottes erwarten und beschleunigen! An jenem Tag werden die Himmel in Flammen aufgehen und die Elemente im Feuer zerschmelzen. Wir erwarten gemäß seiner Verheißung einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Deswegen, Geliebte, die ihr dies erwartet, bemüht euch darum, von ihm ohne Makel und Fehler in Frieden angetroffen zu werden!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Wenn sich ein „Herr“ ankündigt, werden Steine aus dem Weg geräumt und der rote Teppich ausgerollt. Nicht nur der Herr und seine Begleiter sollen nicht stolpern - nein, auch diejenigen nicht, die ihm entgegengehen. Darum: „In der Wüste bahnt den Weg des Herrn!“


Wort zum Sonntag

Meine persönliche Streckenführung

Mboesch / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

I

ch will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der HERR seinem Volk und seinen Frommen,

sie sollen sich nicht zur Torheit wenden. Fürwahr, sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten, seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Friede küssen sich. Treue sprosst aus der Erde hervor; Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. Ja, der HERR gibt Gutes und unser Land gibt seinen Ertrag.

Ein vielgereister Pfarrer des vorletzten Jahrhunderts bezeichnete das Große Walsertal als eine von Schluchten durchzogene Schlucht. Recht hat er. Als man nun vor vielen Jahren daran ging, eine Straße zwischen die einzelnen Dörfer zu bauen, gab es nur eine Lösung, die schon Johannes der Täufer, der Wegbereiter des Herrn, vorschlägt: „Macht gerade die ­Straßen. Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder ­Hügel abgetragen werden“. Und so gingen die ­Straßenbauer ans Werk. Dank ihrer beschwerlichen Arbeit kann ich als nichtmotorisierter Pfarrer auf fast geraden Straßen von einer Pfarre zur anderen radeln. Wenn nun Jesus zu mir kommen will, soll er auch hier eine gut präparierte Straße vorfinden, fordert Johannes. Was heißt das nun für meine persönliche Streckenführung? Zwei einfache Fragen dazu: Was ist bei mir zu viel vorhanden und sollte abgetragen werden? Im Lukasevangelium macht Johannes einen ganz konkreten Vorschlag: „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines dem, der keines hat“. Bei uns geht es wohl kaum um zwei Gewänder, sondern um zwei Kleiderschränke voller Gewänder. Abtragen könnte da heißen: Ausräumen und jeden Neukauf gut überlegen. Und wenn halt doch mal was Neues her muss, dann den gleichen Betrag auf einen adventlichen Erlagschein setzen. Und die zweite Frage: Was ist bei mir zu wenig vorhanden und sollte ausgefüllt werden? Vielleicht mehr Zeit für die Stille, für das Gebet, für einen adventlichen Spaziergang, für einen Krankenbesuch, für ein Buch. Versuchen wir in diesen Tagen, im obigen Sinn etwas abzutragen oder etwas auszufüllen. Dann wird Jesus sicher ganz gerne sich auch in eine von Schluchten durchzogene Schlucht ­hinein wagen.

Zum Weiterdenken Ich überlege mir, wo bei mir das eine oder andere abgetragen oder aufgefüllt werden muss.

Gerechtigkeit geht vor ihm her und bahnt den Weg seiner Schritte. antwortpsalm, aus psalm 85

P. CHristoph Müller OSB Benediktiner-Mönch, ­Buchautor, Pfarrer von Blons, St. Gerold und Thüringerberg, Dekan für Walgau-Walsertal. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

freya verlag

Weihnachtsbäckerei, Teil 2: Zuckerfreie Kekse aniskekse

∙∙40 g Birkenzucker ∙∙1 Ei ∙∙50 g Buchweizenmehl ∙∙1/2 TL Pfeilwurzelmehl ∙∙Anis zum Bestreuen zubereitung Backrohr auf 170 °C vorheizen und Backblech mit Backpapier belegen. Buchweizenmehl und Pfeilwurzmehl gut vermischen. Ei mit dem Birkenzucker verrühren und das Mehlgemisch dazugeben. Den Teig mit einem kleinen Löffel in dünne Scheiben auf das Backblech streichen und mit Anis bestreuen. Die Kekse ca. 5 bis 10 Minuten backen. tipp der autorin Rührt man den Teig mit einer Gabel, so werden die Kekse glatter. Kokosbusserl

∙∙2 Eiklar ∙∙60 g Birkenzucker gemahlen ∙∙75 g Kokosraspel ∙∙geriebene Schale 1/2 Biozitrone ∙∙1 Prise Salz zubereitung Backblech mit Backpapier belegen, Rohr auf 180 °C vorheizen. Eiklar mit Salz zu steifem Schnee schlagen. Kokos und Birkenzucker vermischen, unter den Schnee heben, Zitronenschale zufügen. Mit zwei Teelöffeln Häufchen auf das Blech setzen, ca. 15 Minuten backen. warnhinweis Schon wenige Gramm Birkenzucker können für Hunde tödlich enden. XX Kekse ohne Zucker, quer durchs Jahr. Sabine Perndl. Alle Rezepte sind glutenfrei. Freya Verlag, 16,90 Euro.

7. Dezember 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

So gut riecht‘s im Advent Vanille, Orange, Zimt, der Duft von Weihnachtsbäckerei, Tannenzweigen und Kerzen bestimmt die Adventzeit. Fast unbewusst stellt sich dazu eine wohlige, weihnachtliche Stimmung ein. So wie man den Maiglöckchenduft mit dem Frühling verbindet, sind Gerüche von frischen Vanillekipferln untrennbar ein Zeichen für Weihnachten und lösen eine entsprechende Vorfreude aus.

in diesen Wochen ganz typisch gereizt. Die meisten Menschen empfinden dies als angenehm. „Es riecht so gut“, ist die Reaktion, die im Hintergrund mit einer entsprechenden Erfahrung und einem abgespeicherten Muster verknüpft ist. Die Bewertung von Gerüchen ist nämlich von persönlichen Eindrücken geprägt und unterscheidet sich auch in den verschiedenen Kulturkreisen. Man kann tatsächlich sagen, dass es unterschiedliche Geruchskulturen gibt. Sobald etwa die Riechzellen in der Nase einer Österreicherin oder eines Österreichers Zimt- oder Glühweinduft wahrnehmen, kann man annehmen, dass das Hirn eine Verknüpfung zu Weihnachten herstellt und damit eine positive Stimmung bewirkt.

Die Nase beeinflusst Stimmung und Gefühle. Nicht nur Hör-, Seh- und Geschmackssinn werden vorweihnachtlich bedacht, auch die Geruchsnerven werden

Wohlriechend und gesund. Gerade bei Gewürzen trifft man oft auf eine Kombination von angenehmem Geruch und medizinischer Wirkung. Anis etwa wird sowohl beim Keks-

Lieder, Lichter und Düfte sind ganz typisch für den Advent. Damit werden Ohren, Augen und Nase auf das Weihnachtsfest eingestimmt. brigitta hasch


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Alltag 19

7. Dezember 2017

Der Geruch von Zimt, Sternanis, Orangen, Vanille und selbst gebackenen Keksen verbreitet in der Wohnung eine adventliche Stimmung. Floydine/fotolia.com

backen als auch in Form von Tee oder Lutschpastillen bei Halsschmerzen verwendet. Oder Gewürznelken: Sie gehören nicht nur in viele Teigmischungen, sondern sollen auch Zahnschmerzen und Mundgeruch lindern. Vorsicht bei synthetischen Düften. Früher waren Düfte teuer und daher ein Zeichen von Wohlstand. Heute nimmt der Trend, alles zu beduften – ob Wohnung, Auto oder Einkaufsmeilen –, oft ein Übermaß an, dem die Nase oder gar der ganze Körper nicht mehr gewachsen ist. Kopfschmerzen, Hautausschläge und Allergien sind die Folge, vor allem dann, wenn man keine natürlichen Duftspender verwendet. Kerzen und Düfte aus der Natur. Viele Duftbringer, die man im Wohnbereich unbedenklich aufstellen kann, sind einfach selbst herzustellen. Kerzen aus 100 Pro­zent Bienenwachs zum Beispiel werden auch gerne von

Duftende Geschenkidee

Kindern geformt. Die entsprechenden Wachsplatten und Dochte besorgen, so beschneiden, dass sich die gewünschte Größe und Dicke ergibt, und dann vorsichtig einrollen. Auch Bio-Orangen mit Gewürznelken zu spicken ist eine beliebte Bastelarbeit mit dem Nachwuchs. Ob die Nelken dabei eine gerade Linie ergeben oder ihre Anordnung dem Zufallsprinzip folgt, spielt für das ­Dufterlebnis keine Rolle.

Kräutermadln für den Kleiderschrank

Zweifacher Nutzen. Zuerst als Duftbringer und dann als Allround-Gewürz eignet sich folgender Tipp: Bio-Orangen oder Bio-Zitronen mit heißem Wasser gut reinigen, schälen und die Schalen zum Trocknen auflegen. Nachdem die Schalen einige Tage für einen angenehmen Raumduft gesorgt haben, werden sie zerkleinert und dann in Gläser abgefüllt. Dieses natürliche Aroma kann besonders für Süßspeisen lange verwendet werden.

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B. H. (4)

Diese kleinen Duftpüppchen entstehen ohne Nähmaschine, etwas Übung mit Nähnadel und Heißkleber sind aber von Vorteil. Für den Körper reicht ein Stoffrest, etwa in der Größe 20 x 20 cm, der möglichst wenig oder gar nicht ausfranst. Außerdem benötigt man eine Spitzenborte (18 bis 20 cm lang), eine Holzkugel (3 cm im Durchmesser), etwas Perlgarn oder Wolle für die Haare, Kleber, Heißkleber, Zirkel und Karton. Mithilfe einer kreisrunden Schablone (Radius 10 cm) schneidet man den Körper zu. Nun führt man mit doppeltem Faden die Nadel knapp an der Kante in regelmäßigen Abständen durch den Stoff (Vorstich). Vor dem Zusammenziehen wird das kleine Säckchen mit getrocknetem Lavendel gefüllt. Auch die Spitzenborte wird mit einem Vorstich in die richtige Länge gezogen und zu einem Kreis geschlossen. Aus Stickgarn oder Wolle werden die Haare zugeschnitten und auf die Kugel geklebt. Ein kleines Dreiecktuch bildet die Kopfbedeckung. Am Schluss werden Körper, Spitzenkragen und Kopf mit Heißkleber zusammengesetzt und das Gesicht aufgemalt. b. h.


20 Familie & Unterhaltung

7. Dezember 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Boom des Weihnachtsbrauchtums

Bräuche um die Weihnachtszeit Mehr und mehr fragen sich Kirchenleute, wie sie mit den christlichen ­Kernbotschaften noch an Mann und Frau kommen. Zu gleicher Zeit tritt ein anderes Phänomen ­zutage: Bräuche werden wiederentdeckt, von einer Gegend in eine ganz andere „exportiert“, und viele von ihnen werden zu echten Publikumsmagneten. Was sie eigentlich sagen über ihren Ursprung und ihren heutigen Sinn, das bleibt oft außer Acht. Gundi Bittermann hat in ihrem Buch „Brauchtum in Österreich“ (Servus-Verlag) eine Bilderreise zu Brauchtumsveranstaltungen gestaltet. Das Gute: Sie belässt das Brauchtum dort, wo es seinen Ursprung hat. In Osttirol gibt es von 4. bis 6. Dezember den Klaubauf-Lauf, verwandt den KrampusBräuchen. Ein wilder Brauch, der seinen Ursprung im Motiv der „Wilden Jagd“ haben

kiz mit witz

Der Glöcklerlauf mit den kunstvollen Kappen gehört ins Salzkammergut. „Glöckler“ kommt von „klopfen“. wikimedia Commons

dürfte. Im steirischen Mitterndorf lassendie „Schabmänner“ in ihren Gewändern aus Stroh die Peitschen knallen. Sie tun das beim Nikolospiel, bei dem über 80 Figuren in ver-

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„Seit wann trägst du denn eine Brille?“ – „Seit ich eine Fliege totschlagen wollte.“ – „Hast du sie nicht getroffen?“ – „Doch, aber die Fliege war ein Nagel!“ „Mein Bruder muss wirklich krank sein“, meint Sabine, „er jammert heute über schreckliche Bauchschmerzen, obwohl gar keine Schule ist!“

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RatMal

„Ich werde Ihnen eine Kur am Meer verschreiben“, sagt der Arzt, „Sie benötigen dringend echte Seeluft!“ – „Das trifft sich gut“, antwortet der Patient, „ich bin nämlich von Beruf Matrose!“ „Sehr gut, Frau Müller, Sie sehen heute ja schon viel besser aus als bei Ihrem letzten Besuch“, freut sich der Arzt. – „Das kommt sicher davon, dass ich mich ganz genau an die Gebrauchsanweisung auf der Medizinflasche gehalten habe!“ – „Ja, was stand denn da drauf?“ – „Flasche fest verschlossen halten!“

schiedenen Rollen – vom Nachtwächter bis zum Pfarrer und Nikolo – eine Art bäuerliches Jedermann-Spiel zur Aufführung bringen. Im salzburgischen Großgmain wiederum begrüßen die Weihnachtsschützen das Christkind mit einem Salut beim – welch grausliches Wort – „Christkindlschießen“. Seit dem dem 16. Jahrhundert wird das Sternsingen in Heiligenblut am Großglockner gepflegt. Was im oberösterreichischen Salzkammergut der Glöcklerlauf ist, ist in Stuhlfelden in Salzburg der Tresterlauf. In der Raunacht auf den 6. Jänner findet er statt. Solche Bräuche mit schrägen Vögeln, grunzenden Teufeln und blökenden Schaften hatten auch Bedeutung. Etwa, das Böse zu vertreiben. Und zumindest das könnte man sich zu Herzen nehmen. m. f.

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3 © Philipp Hübner

Lösungswort der Woche 46: Adventkranz

Stern-Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jedem dick umrandeten Dreieck, in jeder waagrechten und jeder schrägen Reihe (auch über das Sechseck in der Mitte hinweg) jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt, wobei bei den kurzen Reihen am Rand jeweils das Eckfeld hinzukommt.


KirchenZeitung Diözese Linz

7. Dezember 2017

Die Geschichte des Wunschzettels

Vom Weihnachtsbrief zum Brief ans Christkind Ein Spiel, ein Buch, eine Puppe oder gar eine neues Handy? Was steht denn dieses Mal auf deinem Wunschzettel? Liebes Christkind, ich wünsche mir ... – so wird er wohl beginnen, oder? Früher gab es keine Geschenke zu Weihnachten und da durften die Kinder natürlich auch keine Liste mit Weihnachtswünschen ins Fenster legen. Als die erste Weihnachtspost geschrieben wurde, war alles nämlich noch ganz anders ...

BALDUIN BAUM

Dank an die Eltern. Wir schauen jetzt gemeinsam ein paar Jahrhunderte zurück – in die deutsche Stadt Hamburg im Jahr 1800. Dort – so sagt uns die Forschung – wurden von den Kindern in den „besseren Familien“ die ersten Weihnachtsbriefe geschrieben. In schönster Schrift und verziert mussten sie sich bei ihren Eltern bedanken und für sie um Gottes Segen bitten. Die Texte kamen eigentlich von den Lehrern und die achteten auch darauf, dass alles fein säuberlich aufs Papier kam. Einige Jahre später gab es in den Volksschulen vorgedruckte Zettel, die aber auch dazu dienten, den Eltern zu danken. Verziert waren sie mit christlichen Abbildungen, etwa der Krippe mit dem Jesuskind. Von Kinderwünschen und Geschenken war weit und breit noch keine Spur.

ILLUSTRATION: MONIKA KRAUTGARTNER

Andere Wunschzettel. Im Laufe der Zeit kamen immer neue Motive auf die vorgedruckten Weihnachtsbriefe, zu den Christbäumen gesellten sich plötzlich Spielsachen und das Christkind als Gabenbringer. Und die Kinder mussten ihre Wünsche nur noch kennzeichnen, fertig! Mit diesem Trick schaffte es der Spielzeughandel, dass fürs Weihnachtsfest Geschenke eingekauft wurden. Das ist bis heute so geblieben und solche Wunschzettel und dazu Wunschlisten im Internet gibt es immer noch. Aber jetzt einmal unter uns: Ein Brief ans Christkind ist doch ganz was anderes, oder? Es wird Zeit. Hast du schon mit dem Schreiben und Zeichnen begonnen? Ach ja, weil wir gerade noch beim Bedanken waren: Wenn es von Herzen kommt, würde sich das Christkind über dein Dankeschön sicherlich freuen. Immerhin bringt es dir ja Geschenke und viel Freude, meint DEINE KIKI

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LIEDER IM ADVENT Jetzt ist wieder die Zeit gekommen, um Adventlieder zu singen und zu spielen, zum Beispiel: „Wie sagen euch an den lieben Advent“ oder „Tauet, Himmel, den Gerechten“. Einige Lieder erzählen uns von den Engeln, wie etwa „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Dann kennst du sicher auch weihnachtliche Hirtenlieder, wie „Kommet, ihr Hirten“. Zur Geburt Christi und an der Krippe gibt es ebenso viele bekannte Lieder.  GEWINNSPIEL. Verrate mir deine liebsten Advent- und Weihnachtslieder und gewinne ein schönes Buch. Post bitte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mails an: kiki@kirchenzeitung. at. Einsendeschluss: 15. Dezember.

DA GEH ICH HIN  Die Bremer Stadtmusikanten kommen nach Steyr. Ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn sind alt und schwach und werden deshalb nicht mehr gebraucht. Als es ihnen ans Leben gehen soll, beschließen sie, sich zusammenzutun und fortzugehen. Sie machen sich auf nach Bremen, um Stadtmusikanten zu werden. Für Märchenfreunde von 4 bis 99 Jahren, mit Adelheid Derflinger (Erzählung & Spiel) und Ilse Irauschek (Musik & Klang). Die Bremer Stadtmusikanten, Freitag, 8. Dezember, 15 Uhr, Dominikanerhaus, Steyr. Regiebeitrag: 6 Euro für Kinder, 10 Euro für Erwachsene.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

10. bis 16. Dezember 2017 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

10. dezember

10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bad Birnbach, Niederbayern. BR 10.50  Zeit und Ewigkeit (Religion). Gedanken zum Advent, von Bischof Rudolf Voderholzer, Regensburg. BR 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Kirchen und Religionen, national und international. ORF 2 13.25  Cultus (Religion). 2. Advent. Was hat die Ankündigung des Herren durch Johannes den Täufer mit den Steyler Missionaren zu tun? In St. Gabriel wird dieser Feiertag besonders fröhlich und lebendig zelebriert. ORF III 16.30  Erlebnis Österreich (Magazin). Weihnacht is bald ... Gesanglich umrahmt wird die Produktion vom „8Gsong“, einem Kärntner Männerchor, der in der Stiftskirche Sankt Georgen am Längsee weihnachtliche Lieder anstimmt. Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz erzählt über die Rorate-Messen. ORF 2 17.30  „Uns hat der Krieg nicht getrennt.“ (Dokumentation). Christen, Juden und Muslime in Sarajewo. Es sind vier Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: eine Muslima, ein orthodoxer Christ, ein Katholik und ein Jude. Alle vier stammen aus Sarajewo, leben dort nicht nebeneinander, sondern wirklich miteinander. Das Erste 20.15  Everest (Drama, GB/USA 2015). Mitte der 1990er Jahre will sich eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von einem erfahrenen Bergsteiger-Team auf den höchsten Berg der Erde führen lassen. Packendes, optisch überwältigendes Berg-Drama nach wahren Begebenheiten. ORFeins Montag

11. dezember

20.15  Weihnachten bei uns dahoam (Dokumentation). Wolfgang Niedermair hat für diese Neuproduktion in mehreren österreichischen Regionen Menschen besucht und zeigt, wie sie sich auf das große Fest vorbereiten. ORF III 21.00  Das Imperium der weißen Mönche (Dokumentation). Auch Jahrhunderte nach dem Ende der Hochblüte des Zisterzienserordens sehen ihre Klosteranlagen noch aus wie damals. Phoenix

Morgengedanken von Pfarrer Hans Schrei, Graz. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 22.35  kreuz und quer. Still. Die altbekannten Weihnachtslieder haben sie entkleidet, liebevoll neu arrangiert, als Instrumentalversionen wiedergeboren und musikstilmäßig in ein neues globales Gewand gekleidet: Als „Bethlehem Allstars“ füllen Otto Lechner, Klaus Trabitsch und weitere vier österreichische Musiker Konzertsäle und Kirchen. ORF 2

Foto: ORF/WR Film/Beck

22.25  Sing your Song (Dokumentarfilm). Das bewegte Leben des Harry Belafonte. Der Film zeichnet das Leben und die außergewöhnliche Karriere des Künstlers und politischen Aktivisten nach, der sich bis heute – im März 2017 ist er 90 Jahre alt geworden – treu geblieben ist und einer der schärfsten Kritiker des Irakkriegs in den USA war. 3sat Dienstag

12. dezember

20.15  Geheimnisvolle Orte (Dokumentation). Die Sacrower Heilandskirche – Kirche im Niemandsland. RBB Mittwoch

13. dezember

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Von Sternstunden und Herzenswünschen. Ob ein Sportplatz für behinderte Kinder, Schulspeisung in Burkina Faso oder besondere Wünsche schwerkranker Kinder – viele soziale Projekte sind nur mit Unterstützung von gemeinnützigen und kirchlichen Organisationen und mit Hilfe von Spendengeldern möglich. BR 23.50  Der Geschmack von Rost und Knochen (Drama, F, 2012). Eine Wal-Trainerin findet nach einem schweren Unfall wieder Halt im Leben. ORF 2 Donnerstag 14. dezember 21.55  Im Brennpunkt (Reportage). Zuflucht für Burmas Kinder. Die österreichische Hilfsorganisation „Sonne International“ unterstützt Slumbewohner. ORF III Freitag

15. dezember

9.00  Hoagascht (Volkskultur). Beim Christkindl in Steyr. ServusTV

Do 13.15  Karpatenwinter. Kriwka ist ein abgelegenes Dorf in den ukrainischen Karpaten. Das Besondere in diesem Dorf sind seine Menschen. Wohlstand gibt es hier nicht. Und trotzdem sind alle mit ihrem Leben zufrieden. Frau Julia und ihr Mann Mikola müssen noch schwer arbeiten, obwohl sie schon im Rentenalter sind. Weihnachten feiern sie wie vor hundert Jahren. Foto: Archiv NDR 15.25  CHI RHO – Das Geheimnis (Kinder). Gerettet – Noahs Arche. Mit Hilfe eines magischen Würfels kann die 12-jährige Cora in die Vergangenheit reisen. Sie muss nur die richtige Bibelstelle aussuchen und landet in Sekundenbruchteilen im Neuen und Alten Testament. Serie für Kinder. KIKA Samstag

16. dezember

10.45  Das ewige Lied (Heimatfilm, D/A, 1997). Routiniert inszenierter Heimatfilm um die Entstehung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“. ORF 2 17.15  Die zwölf Monate (Märchenfilm). Die tschechische Verfilmung einer russischen „Cinderella“Variation wartet mit kindgerechtem Humor und kleineren magischen Effekten auf. ZDFneo 19.40  Hoagascht (Volkskultur). Die Mesnerin Marianne Resch und der Schmied Alfred Zanner aus Zederhaus im Lungau geben einen tiefen Einblick in das Weihnachtsfest – so wie sie es früher gefeiert haben. ServusTV 20.10  Schnitzeljagd – Mit Christus um die Welt (Kinder). Auf der Suche nach dem Geheimnis des Christentums. Ben folgt den Spuren Martin Luthers in Wittenberg, bevor er nach Äthiopien aufbrechen muss. Amy verschlägt es vom turbulenten Brasilien ins ruhige Kloster in Rumänien. Kinderserie. KIKA Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit, von Gisela Ebmer, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Gedanken. „Was mich interessiert, ist das Zwischenmenschliche. Wie können wir Menschen gut miteinander umgehen?“ Der Theologe und Philosoph Clemens Sedmak über die vielen Sprachen der Liebe. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Laxenburg, Niederösterreich. A. Wilson: Missa Adventus et Quadragesima; M. Vulpius: Ich bin eine Stimme eines Rufers; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Jeschko Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Advent am Jordan.“ Josef Schultes über Jordanien. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Dazwischen: Ich. Kinder- und Jugendliteratur als Spiegel der Gesellschaft. Mo–Do 9.30, Ö1. Anklang. Zur „Beförderung“ der wahren Frömmigkeit. Verordneter Buß- und Lobgesang – Das Maria Theresianische Gesangbuch. Mo 10.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Medizinische Klänge. Zum Comeback der Musiktherapie. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Schneehasen ohne Schnee. Wildtiere und der Klimawandel. Mi 19.05, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Was machen Viren in unserem Körper? Von Schnupfen, Schleim und Händewaschen. Do 16.40, Ö1. Logos. „Weil wir uns auf dieser Erde nicht ganz zu Hause fühlen.“ Das Religiöse im Werk von Heinrich Böll Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Dienstag: Radioakademie. Weihnachten mit den Päpsten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

7. Dezember 2017

Hallstatt-Altar im Deep Space Hallstatt/Linz. Hallstatt ist für die malerische Lage, den Salzberg und die archäologischen Funde bekannt – und für die Flügelaltäre der katholischen Pfarrkirche. Leonhard Astls Marienaltar (1515-1520) ist ein Doppelflügelaltar mit drei Schauseiten, die Szenen aus dem Leben Jesu und Mariens zeigen. Auch vom Hallstätter Kriminalfall rund um gestohlene Altarbilder, die erst nach über 30 Jahren wieder gefunden wurden, wird im Deep Space erzählt. Die Bilder in ungewöhnlicher Perspektiven werden kunsthistorisch und theologisch beleuchtet  Eröffnung: Do., 7. 12., 19 Uhr, Ars Electronica Center Linz, Deep Space. Führungen: So., 10. 12., So., 17. 12., jew.um 11 Uhr, mit dem Theologen Michael Zugmann und dem Kunsthistoriker Lothar Schultes.

Gut versorgt?

BILDUNG Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26

WELS, BILDUNGSHAUS PUCHBERG

 07242/475 37

 Still werden vor Weihnachten, Impulse, Entspannung und Meditation, einfache meditative Tänze, Do., 21. 12., 14 bis 16 Uhr, Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser.

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Meine Schätze des Jahres 2017, Jahresrückblick, Do., 28. 12., 14 Uhr bis Sa., 30. 12., 17 Uhr, Ltg.: Veronika Santer.

 Irish Christmas, Weihnachtsmatinee mit der Medley Folkband, Irisch-Schottische Balladen und Christmas Songs, Di., 26. 12., 10.30 Uhr, mit Georg Höfler, Robert Höfler, Martin Reising, Claudia Woldan.

Ahnenreihe Wer wir sind,

Linz. An der Katholischen Universität Linz läuft zurzeit eine

Ringvorlesungs-Reihe zu medizinisch-ethischen Themen. Sie wird zusammen mit der Johannes Kepler Universität organisiert. Am Mittwoch, 13. Dezember geht es um das Thema „Verteilungsgerechtigkeit“, also darum, nach welchen Kriterien der Einsatz von Mitteln entschieden wird. Mit Dr. Claudia Wild (Wien) und Dr. Petra Schnell-Inderst (Hall in Tirol).  Mi., 13. Dezember 2017, 18.15 bis 19.45 Uhr, Katholische Universität Linz, Bethlehemstraße 20.

Jugendmesse in Hartkirchen Hartkirchen. Am Samstag, 16. November feiert Bischof Man-

fred Scheuer mit den Jugendlichen der Region in Hartkirchen einen Jugendgottesdienst. Die Katholische Jugend des Dekanates Eferding lädt zu diesem Gottesdienst ein.

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  Weihnachten in Gemeinschaft erleben, „Ein Kind ist uns geboren“, Impuls, Stille, meditative Elemente, gemeinsames Vorbereiten und Feiern des Heiligen Abends, Feier der Liturgie, gemeinsames und persönliches Gebet, Sa., 23. 12., 18 Uhr, bis Mo., 25. 12., 13 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder und Sr. Edith Amesberger, Anmeldung bis 15. 12.  Besinnlicher Jahreswechsel, Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht, So., 31. 12., 17 Uhr bis Mo., 1. 1. 2018, 13 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder und Sr. Christiane Heinz, Anmeldung bis 20. 12.

können wir uns nicht aussuchen. Unser Stammbaum ist uns vorgegeben. Wer wir sind, sind wir nicht zuletzt durch unsere Ahnen, die uns so viel in die Wiege gelegt haben. Was wir daraus machen, liegt zu guten Teilen bei uns. Und irgendwann scheinen auch wir einmal

 Sa., 16. Dezember 2017, 19 Uhr, in der Pfarrkirche Hartkirchen.

in einer Ahnenreihe auf. Was wir wiederum

KiZ-Angebot

unseren Nachfahren in die Wiege legen, BIBELWERK

Oremus Benediktinisches Jugendbrevier

nimmt uns stets in die Verantwortung. Gegenüber unseren

Ein Brevier für junge Leute – von jungen Leuten, die mit dem Benediktinerstift Kremsmünster verbunden sind. Pater Benno führt mit zahlreichen Grafiken von Lois Jesner erfrischend durch das Jugendbrevier. Vier Wochen wird für jeden Tag jugendgemäß eine Vesper und eine Laudes angeboten; ebenso eine Komplet. Der Musikteil umfasst Lieder, die für die persönliche Gebetszeit oder

in Gruppen gut zu verwenden sind. Auch die Anleitung zur „Lectio Divina“ und die Hinführung zur Beichte samt Gedanken junger Menschen zu den „Zehn Geboten“ wollen zu einem intensiveren Glauben führen. Für jede und jeden persönlich, aber auch bei Gebetstreffen, Ferienlagern und auf Pilgerfahrten gut einsetzbar. Oremus. Benediktinisches Jugendbrevier (hg. vom Stift Kremsmünster),

11 x 8 cm, Dünndruckpapier, 352 Seiten, Bibelwerk 2017, € 16,40 (ab 10 Stück € 12,30). KiZ-webClub-Aktion: Sie erhalten dieses Buch portofrei geschickt. Die KirchenZeitung verlost 5 Exemplare. Schreiben Sie bis Fr., 15. 12. (KW: „OREMUS“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Nachfolgenden, gegenüber uns selbst, gegenüber Gott. ARMIN HAIDERER

Aus dem eben vom Bibelwerk Linz herausgegebenen Buch: Ingrid Penner, Franz Kogler, Mit dir auf dem Weg. Von Gott begleitet durch das Jahr, Tyrolia Verlag 2017, 144 Seiten, 66 farbige Abbildungen, € 14,95.


24 Termine namenstag

Mag. Mirjana Wipplinger ist Pfarrverwalterin u.a. in Perg. Privat

Mirjana (8. Dezember) Ich habe lange Zeit mit meinem Namen gehadert, da er oft unrichtig bzw. abgekürzt ausgesprochen wurde und ich ihn meistens buchstabieren muss. Ich habe kroatische Wurzeln und mein Name ist slawischen Ursprungs. In ihm steckt das Wort „mir“, das soviel bedeutet wie Ruhe, Friede. Vermutet wird, dass Mirjana auf den hebräischen Namen Mirjam zurückgeht, die ältere Schwester von Moses. Im Griechischen wurde daraus Mariam, im Lateinischen Maria. Meine Oma, die Marija (mit j!) geheißen hat, erzählte, dass mein Name eine Abwandlung von ihrem Namen ist. Ich habe die ersten drei Lebensjahre bei ihr in Kroatien verbracht und hatte eine sehr innige Beziehung zu ihr. Sie hat mir auch den Glauben nähergebracht. Besonders am Herzen liegt mir der 12. 9., das Fest Mariä Namen. An diesem Tag im Jahr 1993 sind mein Mann und ich zusammengekommen. Mein Name ist mir heute sehr wichtig, da in ihm deutlich wird, woher ich komme, wer ich bin. Mirjana Wipplinger

7. Dezember 2017

Freitag, 8. Dezember XX Buchkirchen. Tiefe Stille – Weiter Raum, Pilgern von Buchkirchen nach Mistelbach, Pfarrzentrum, 13 Uhr, bei jeder Witterung, Anmeldung bis 7. 12., Tel. 0664/615 59 40. XX Bruckmühl. Festmesse zum Marienfeiertag, A. Thoma, „Bauernmesse, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ensemble des Kirchenchores, anschließend offenes Adventliedsingen, Brunosaal. XX Kremsmünster. Missa brevis in D-Dur, KV 194, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Mariendom. ­Altarweihe im Mariendom, festliche Musik zur Altarweihe, 10 Uhr, Linzer Domchor, Instrumentalisten der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. XX Nußbach. Laternenwanderung nach Wimberg, öffentliche Straße, Waldweg, Güterweg, Treffpunkt: Kirchenplatz, 16 bis 20 Uhr. XX Pasching. Adventsingen, Pfarrkirche, 18 Uhr, Chor, Familienmusik, Bläser, Texte und Bewirtung. XX Pregarten. Pregartner Advent in St. Anna, Pfarrkirche, 15 Uhr, mit Bläserquarett MVP, Chorgemeinschaft St. Anna, Männerchor, Josef Reiter, Gudrun Stöger & Co, Hortkindern u.a. XX Schwanenstadt. Orgelsolomesse, J. Haydn, Sancta Maria, Mater Dei, W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Chor und Orchester der Stadtpfarrkirche, Maria Keiblinger, Solistin, Gerhard Hofer, Orgel, Ltg.: Ernst Kronlachner. XX Seewalchen. Vorweihnachtliches Adventkonzert, Machet die Tore weit, Pfarrkirche, 18 Uhr, Aufführung des Jakobus-Gallus-Chores, Gesamtleitung: Michael Kainberger. XX St. Florian. Pontifikalamt, Motetten, Stiftsbasilika, 10 Uhr, Stifts­ Chor, Klaus Sonnleitner, Orgel, Ltg.: Manel Morales-López. XX St. Florian. Adventkonzert der St. Florianer Sängerknaben, Stiftsbasilika, 16.30 Uhr, Klaus Sonnleitner, Orgel, Ltg.: Franz Farnberger. XX St. Marien. Gottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr; gesungene Vesper, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Traun. Tauner Adventsingen,

Stadtpfarrkirche, 17 Uhr, Kirchenchor Traun, Mollner Maultrommler, Jan Matau, Orgel, Pfarrer Mag. Franz Wild, Sprecher, Ltg.: Wolfram Klebel. XX Vöcklabruck. Adventandacht, Pfarrhof, 18.15 Uhr. XX Vöcklamarkt. Missa brevis in B, KV 275, W. A. Mozart, Tota pulchra es, Maria, A. Bruckner, Pfarrkirche, 10 Uhr, Solisten, Chor und Orchester der Pfarrkirche Vöcklamarkt. XX Waldneukirchen. Kirchenkonzert, Ave Maria, feierliche Musik aus Klassik und Romantik, Pfarrkirche, 16 und 19 Uhr, Kirchenorchester und Irrsee-Bläser. XX Walding. Wo möchte ich ankommen?, Wanderung im Advent, Treffpunkt: Pfarrkirche, 9 bis 15 Uhr, mit Romana Kaiser, Dr. Elfriede Rechberger. XX Waldzell. Gang in die Stille, Adventwanderung, Treffpunkt: Pfarrheim, 18.30 bis 21 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. A ­stade Stund, Pfarrheim, Raum Sonne, 17 Uhr. XX Wien. Zwei Diakone als Diener der Jugend, Johannes Haas SDB und Peter Rinderer SDB werden zu Diakonen geweiht, Wiener DonBosco-Kirche, Hagenmüllergasse 33, 1030 Wien, 10.30 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, ­Theresienmesse, Joseph Haydn, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und ­Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering. Samstag, 9. Dezember XX Linz, Karmelzentrum. Einkehrtag, Weihnachten – ganz persönlich, 14 bis 17 Uhr, Begl.: P. Paul Weingartner. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. XX Reichraming. Weihnachtstour des LALÁ Vocalensembles, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels. Rorate, Kapelle des Altenund Pflegeheimes Bruderliebe, mit P. Leonhard von den Legionären Christi, Liveübertragung von Radio Maria, 6.30 Uhr. Sonntag, 10. Dezember XX Aichkirchen. A stade Stund, adventliche Lesungen von Elisabeth Hradil, Pfarrkirche, 17 Uhr, Karl F.

KirchenZeitung Diözese Linz

Kohlberger, Orgel, Marianne Selinger: Die heilig´ Nacht. XX Aigen-Schlägl. Motetten zur Adventzeit, Vocalensemble Voices, Stiftskirche, 10 Uhr, Ltg.: DKM Josef Habringer; adventliche Bläsermusik, Stiftshof, 17.30 Uhr. XX Buchkirchen. Weltgedenktag für alle verstorbenen Kinder, Worldwide Candle Lighting, Gedenkfeier, Pfarrkirche, 19 bis 20 Uhr. XX Freistadt. Meditativer Abendgottesdienst in freier Form und sinnenreich, Tore zum Licht, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, Taizéchor Lasberg, Musik und Gesang. XX Kremsmünster. Gunthervesper, Vesperae defunctorum, P. Gunther Kronecker, Stiftskirche, 16.30 Uhr. XX Linz. Fasching im Advent, Benefizabend, Orpheus, ab 17.30 Uhr, mit Roswitha Löfler, Werner Striek und Gerhard Strohofer, der Reinerlös kommt dem Verein ZU-FLUCHT FlüchtlingsHilfeLinz zugute. XX Linz, Mariendom. Orgelmusik zur Adventzeit, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. XX Linz, Minoritenkirche. Magnificat, Musica Sacra, Werke von Christian Flor, Johann Kuhnau, Georg Philipp Telemann, Gottfried August Homilius, 17 Uhr, Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, Heinrich Reknagel, Barockensemble Linz, Ltg.: Wolfgang Kreuzhuber. XX Neumarkt im Mkr. Gedenkfeier für verstorbene und totgeborene Kinder, nach der hl. Messe, 10.15 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz Pfarramt, wir gehen gemeinsam in Stille zur Gedenkstätte am Friedhof, um dort eine kurze Andacht zu feiern. XX St. Florian. Pontifikalamt zu Ehren der seligen Wilbirg, Musik für Trompetenensemble und Orgel, Stiftsbasilika, 10 Uhr, Trompetenquarett Kastenhuber, Klaus Sonnleitner, Orgel, Ltg.: Franz Kastenhuber. XX St. Florian. Rorateamt, Gesänge zum Advent, Marienkapelle, 19 Uhr. XX Vorchdorf. Es wird scho glei dumpa, Adventwanderung im Haidholz, 16.30 Uhr, Treffpunkt: Evangelische Kirche. XX Wels. Lichterfeier für Sternenkinder anlässlich des weltweiten Gedenktages für ­(früh)verstorbene Kinder, mit Lichterprozession, Aussegnungshalle beim Friedhof, 19 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Messe mit Kin-

Ausstellung – Bücherfundgrube – Kindertheater XX Frankenburg. Der Regenbogenfisch, Kindertheater, Pfarrsaal, Sa., 9. 12., 15 Uhr. XX Gmunden. Heinz Göbel, Maria Moser, Ausstellung, Galerie 422, bis 5. 1. 2018, Öffnungszeiten: Mi., Do. und Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 16 Uhr, und nach telefonischer Vereinbarung. XX Linz. Waldbaden, Fotoausstellung, Aufnahmen aus dem Mühlviertel und dem Dunkelsteiner Wald, mittels QR-Code können die Besucherinnen und Besucher beim Betrachten auch akustisch in die Atmosphäre der Bilder eintau-

chen, Festsaal und Galerie der Elisabethinen, bis 11. 1. 2018. XX Linz. Zamp Kelp zeigt Arbeiten aus seinem Archiv zu Haus - Rucker - CO/Post-Haus-Rucker, Galerei-halle Linz, bis 12. 1. 2018, Mi. und Do., 10 bis 18 Uhr und Fr., 10 bis 14 Uhr. XX Maria Schmolln. Kunst auf Besuch im Pflegeheim „Maria Rast“, Bilderausstellung, Sepp Mitterbauer, bis 10. 12., täglich von 10 bis 18 Uhr. XX Obernberg a. Inn. Über See, Bilder und ­Objekte von Leo Schatzl, Kunsthaus Burg

Obernberg, Eröffnung: Fr., 1. 12., 19.30 Uhr, bis 17. 12., Öffnungszeiten: Fr. bis So., 14 bis 18 Uhr. XX Schärding. Kunst- und Design-Ausstellung, gezeigt werden kleine Werke aus dem aktuellen Kunstschaffen bis hin zu Arbeiten der angewandten Kunst/Desing, Rathaussaal, Sa., 9. und So., 10. 12., Sa., 14 bis 18 Uhr und So., 10 bis 17 Uhr. XX Steyr. Bücher-Fundgrube, evangelische Pfarrkirche Steyr, Alter Gemeindesaal, So., 10. 12., 11 bis 12.30 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

7. Dezember 2017

derelementen, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Jungschargottesdienst am 2. Adventsonntag mit Nikolaus, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Wilhering. Adventmusik, Stiftskirche, 16 Uhr, Wilheringer Kirchenchor, Ltg.: Gabriele Azesberger. Montag, 11. Dezember XX Bad Mühllacken. OASE im Advent, Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht ..., mit neuen und bekannten geistlichen Liedern und Texten zur Besinnung, Kurhauskapelle, 19.30 Uhr, mit Pfarrer Rudi Wolfsberger. XX Kremsmünster. Stiftertag, Requiem in c-Moll, Michael Haydn, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, Krypta, anschließend Agape. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. Dienstag, 12. Dezember XX Linz. Wesentlich sein, Gesprächsrunde, URBI@ORBI, 18.15 bis 20.15 Uhr, Anmeldung bei: markus. puehringer@dioezese-linz.at. XX Linz. Offener Citytreff 55 +, Treffpunkt: Landeskulturzentrum Ursulinenhof, Start der Stadtführung mit Kripperlroas durch Linz, 14.30 Uhr, mit Gabriela Studener. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, mit Therese Denkmair und Rafael Hörmandner. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. Mittwoch, 13. Dezember XX Bad Ischl. Macht hoch die Tür – ein bekanntes Weihnachtslied und ..., SinnQuell-Gespräch, zuhören und austauschen im geschützten Rahmen, Pfarrheim, 2. Stock, 15 bis 17 Uhr, Ltg.: Angelika Wiesauer. XX Brünnl (CZ). Fatimafeier in Maria Trost, gestaltete eucharistische Anbetung mit Beichtgelegenheit, 13.30 Uhr, hl. Messopfer mit Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens, 14.30 Uhr, Busfahrt vom Bahnhof Pregarten, 11 Uhr, über Unterweißenbach und Liebenau, mehr Info: Rupert Binder, Tel. 0660/341 69 27 oder Tel. 07946/68 60, Busfahrt von Horn, 11 Uhr, Zusteigemöglichkeit entlang der Stecke bis Gmünd, Altweitra, mehr Info: Maria Heilig, Tel. 0664/544 20 24 oder ­Florian Hohenegger, Tel. 0664/390 97 96. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Benefizkonzert für Enampore und Sward, Jiddische, Roma, Musik aus Osteuropa und mehr, 19.30 Uhr, mit Kohelet 3. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Versöhnungsfeier im Advent, Aufrichten

– ein Ritual der Hoffnung, Pfarrkirche, 19 Uhr. Donnerstag, 14. Dezember XX Arbing. Klangschalenabend, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Doris Lettner. XX Freistadt. Licht-Feier „Herzenslicht“, eine halbe Stunde in der dunklen Kirche, Kerzenlicht – Impuls – Stille – Gehen, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Linz. Vorweihnachtsmesse, Friede und Abrüstung, Hauskapelle des Diözesanhauses Linz, 12.05 Uhr, Informationsstand, Amnesty International, AI-Gruppe 8. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Ltg.: P. Peter Gangl SJ, Eingang: Domgasse 3. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Räuchern zu heiligen Zeiten, Pfarrsaal, 18.30 bis 20 Uhr, Ref.: Mag. Hannelore Kleiß. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. XX Pregarten. Erfahren Sie Wissenswertes über die Wirksamkeit des Räucherns, Vortrag, Pfarrzentrum, 19 Uhr, Ref.: Gudrun Fürst. XX Weibern. Im Miteinander Gott suchen und auf„d“anken, Gebetszeit, KIM-Zentrum, 18 bis 19.15 Uhr. XX Wels. Es wohnt ein friedlich´ Ton in meinem Saxophon, Konzert, Minoriten, 20 Uhr, Ensemble Saxofour. Freitag, 15. Dezember XX Linz. Mach´s wie Gott – werde Mensch, Adventkonzert, Theatersaal der Jesuiten, Domgasse 3, Ensemble P4. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Linzer Kirchenroas, St. Martin bei Traun, 15 bis 16 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. XX Pregarten. Meditativer Advent­ abend, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit PAss. Mag. Julia Matzinger. XX Ried i. Innkreis. Es wohnt ein friedlich´ Ton in meinem Saxophon, Konzert, KIK, 20 Uhr, Ensemble Saxofour. XX Vöcklabruck. Adventandacht, Pfarrhof, 18.15 Uhr. Samstag, 16. Dezember XX Arnreit. Kimmt hiatz a ­stille Zeit, Adventsingen, 20 Uhr, mit dem Kirchenchor Arnreit, Arnreiter Klarinettenmusi, Arnreiter Bläserquarett und Hirtenspielgruppe. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt, im überlieferten römischen Ritus, 6.15 Uhr. XX Pinsdorf. Weihnachten ohne Dich! Aber mit viel Herz, Pfarrkirche, 18 Uhr. XX Steyr. Männer-Wochenende, Haus Betanien, 19.30 Uhr bis So., 17. 12., ca. 13 Uhr, mit P. Paulus. XX Steyr, Münichholz. 5. Adventsingen der KMB Münichholz, Benefizveranstaltung für die Außen­

sanierung des Pfarrzentrums und des Kirchenplatzes, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Traunkirchen. Adventkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, TraunKirchenChor und Familienmusik De Hoop, Gesamtleitung: Bernhard Hartlieb. Sonntag, 17. Dezember XX Aigen-Schlägl. Barocke Sonatensätze für Querflöte und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr; adventliche Bläsermusik nach der Vesper im Stiftshof, 17.30 Uhr. XX Ebensee. 2. Rorateamt, Landmesse, F. Schubert, Altes Adventlied, Rorate, W. A. Mozart, Graduale, M. Haydn, Tantum ergo, J. Zwerger, Pfarrkirche, 7 Uhr. XX Gallneukirchen. Gesungene Adventvesper mit den O-Antiphonen, Pfarrkirche, bis 23. 12., täglich um 18 Uhr. XX Inzersdorf. Weihnachtssingen, Hubertuskapelle, 19.30 Uhr. XX Linz. Vorweihnachtliche Vespern mit den O-Antiphonen, Kirche der Karmelitinnen, Langgasse, 18.15 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa sine nomine, Ludovico Grossi da Viadana, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Minoritenkirche. Adventkalender, Werke von J. S. Bach, J. Eccard, M. Praetorius, C. Bresgen, G. J. Vogler, Volksweisen, 17 Uhr, mit Singer Pur. XX Maria Schmolln. Pfarrcafé und EZA-Verkauf, Altenheim Maria Rast, 9 bis 12 Uhr. XX Neuhofen a. d. Krems. Neuhofner Herbergssuche, Punschzeit in der Kirchengasse, ab 14 Uhr; Adventliche Stimmung, Pfarrkirche, 15 bis 16 Uhr, Aufhäusler Saitenmusi, Eggstoaner Rud, Waldneukirchen, Brass & Co Neuhofen, Sprecher: Prof. Gerlad Pruckner; Herbergssuche, 17 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Heilige Messe mit Überset­zung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Schärding. Wort-Gottes-­ Feier, Pfarrheimkapelle, 10.30 Uhr, mit Gilbert Mathie. XX Wels, Hl. Familie. Heilige Messe mit Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr. XX Wels, St. Josef. Ökumenischer Gottesdienst, evangelische Kirche, 19 Uhr.

aussaattage 11. 12.: Wurzel 12. 12.: Wurzel 13. 12.: Wurzel 14. 12.: Wurzel bis 9, ab 10 Blüte 15. 12.: Blüte bis 21, ab 22 Blatt 16. 12.: Blatt von 1 bis 16 bes. günstig, dann Blatt 17. 12.: Blatt Aus: Aussaattage 2017, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II Sonntag, 10. Dezember 2. Adventsonntag. L1: Jes 40,1–5.9–11 L2: 2 Petr 3,8–14 Ev: Mk 1,1–8 Montag, 11. Dezember Hl. Damasus I., Papst. L: Apg 20,17–18a.28–32.36 Ev: Joh 15,9–17 L: Jes 35,1–10 Ev: Lk 5,17–26 Dienstag, 12. Dezember Gedenktag Unserer Lieben Frau in Guadalupe. L: Jes 7,10–14; 8,10 oder Jes 7,10–14 Ev: Lk 1,39–48 oder Lk 1,39–47 L: Jes 40,1–11 Ev: Mt 18,12 Mittwoch, 13. Dezember Hl. Odilia, Äbtissin, Gründerin von Odilienberg und Niedermünster im Elsass. Hl. Luzia, Jungfrau, Märtyrin in Syrakus. L: Jes 35,1–4a.5–6.10 Ev: Lk 11,33–36 L: 2 Kor 10,17– 11,2 Ev: Mt 25,1–13 L: Jes 40,25–31 Ev: Mt 11,28–30 Donnerstag, 14. Dezember Hl. Johannes vom Kreuz, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: Jes 41,13–20 Ev: Mt 11,7b.11–15 oder L: 1 Kor 2,1–10a Ev: Lk 14,25–33 Freitag, 15. Dezember L: Jes 48,17–19 Ev: Mt 11,16–19 Samstag, 16. Dezember L: Sir 48,1–4.9–11 Ev: Mt 17,9a.10–13 Sonntag, 17. Dezember 3. Adventsonntag (Gaudete). L1: Jes 61,1–2a.10–11 L2: 1 Thess 5,16–24 Ev: Joh 1,6–8.19–28

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Hinweise

7. Dezember 2017

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN GEBETSKREIS Die nächste Gebetsstunde für Sterbende, Verstorbene und arme Seelen erfolgt am 6. Dezember 2017, 15 Uhr, unter priesterlicher Führung. Weitere Informationen unter 0660/813 58 75.

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT 50-jährige Katholikin sucht männlichen Katholiken, 45 bis 58 Jahre, der treu und ehrlich ist, für ernst gemeinte Partnerschaft in christlichem Glauben. Ich tanze gerne, wandere, fahre gerne Rad, spaziere, schwimme gerne. Er soll Musik sehr mögen. Zuschriften bitte mit Foto und Telefonnummer an KirchenZeitung, Chiffre 12/2017, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676/362 51 46. VERSCHIEDENES Klavierstimmen, auch für ältere Modelle, in Linz + Umgebung, Tel. 0650/551 77 02. www.klavier-leithner.at

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

Das Dezember-Blatt des Kalenders.

KUPFERMUCKN

Rosenkranz-Basilika.

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Kupfermuckn-Kalender 2018

Lourdes mit Bischof Scheuer

Der Verein Arge Obdachlose und die 250 Verkäufer/innen der Straßenzeitung Kupfermuckn verkaufen nun auch den Kupfermuckn-Kalender 2018 um 5 Euro. Die Hälfte des Kaufpreises verbleibt als „Weihnachtsgeld“ bei den Verkäufer/innen. Der Verein unterstützt jährlich 1200 Menschen in akuter Wohnungsnot.

Das Marianische Lourdeskomitee lädt von 9. bis 14. Mai 2018 zur Flugwallfahrt für Gesunde und Kranke nach Lourdes mit Abflug in Wien und Linz. Diözesanbischof Manfred Scheuer leitet die Wallfahrt. Anmeldungen sind ab sofort möglich.  Info, Preise & Anmeldung: Tel. 01/587 52 05 bzw. www.lourdeskomitee.at

Pilgern ab Buchkirchen

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 50,40 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Das Kath. Bildungswerk lädt am Freitag, 8. Dezember bei jeder Witterung zu einer ca. 14 km langen Pilgerwanderung von Buchkirchen nach Mistelbach und zurück. Treffpunkt ist um 13 Uhr beim Pfarrzentrum Buchkirchen, die Rückkehr ist um ca. 17 Uhr. Anmeldung bis 7. Dezember.  Tel. 0664/615 59 40 bzw. birgit.tragl@gmail.com

Frauen in Führungspositionen Die Kath. Sozialakademie Österreich bietet ab 18. Jänner 2018 einen Lehrgang für Frauen in Führungsfunktionen an. Zielgruppe sind Unternehmerinnen, Leiterinnen von Nicht-Regierungs- und Non-Profit-Organisationen, Geschäftsführerinnen, Abteilungs- und Bereichsleiterinnen sowie Mitglieder von Leitungsteams. Lehrgangsort ist das Kardinal-König-Haus in Wien. Anmeldung bis 11. Dez.  Info unter Tel. 01/310 51 59 72 bzw. www.ksoe.at

Das Buch der Hoffnung Am Donnerstag, 14. Dezember, 20 Uhr liest Franz Froschauer im Maximilianhaus in Attnang-Puchheim aus dem Buch „Hoffnung“ mit Texten, die Mut machen.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Werbung 27

7. Dezember 2017

Ordensgemeinschaften: Gehen wir singend voran „Aufbruch bewegt“ lautete das Motto der Herbsttagung 2017 der Ordensgemeinschaften Österreich. Erstmals trafen sich auch an die 40 junge Ordensleute zum „Ordenstag Young“. „Wer so verrückt ist, im 21. Jahrhundert Ordensmann zu werden, der kann es auch gleich in Jerusalem tun.“ Mag sein, dass man heutzutage ein bisschen verrückt sein muss, um (s)einer Berufung zu folgen. P. Nikodemus Schnabel, Gast und Vortragender am Ordenstag 2017 der Ordensgemeinschaft Österreich, ließ sich davon jedenfalls nicht abhalten. Mit 24 Jahren trat er in die Benediktiner-Abtei Dormitio in Jerusalem ein. Sein Kloster liegt weder in Israel noch in Palästina, sondern völkerrechtlich gesehen mitten im Niemandsland. Aber gerade deshalb sind die Ordensmänner Brückenbauer zwischen den Grenzen. Dass Klöster in die Gesellschaft hineinwirken und Menschen berühren, zeigte auch das Beispiel des thüringischen Klosters Volkenroda. Ulrike Köhler von der ökumenischen evangelischen Kommunität der Jesus-Bruderschaft erzählte in ihrem Vortrag, wie sie 1978 nach Volkenroda kam. Das damals 170 Einwohner „große“ Dorf lag im Sterben, das 1153 gegründete Zisterzienserkloster war eine Ruine. Eine Lebenskrise führte Köhler in die verfallene Klosterkirche; dort hatte sie eine tiefe Gotteserfahrung. Mit ihrem Mann begann sie, den Schutt aus der Kirche zu räumen und aufzuräumen. Das Dorf erwachte nach und nach zu

Alle Fotos: Medienbüro (msc)

neuem Leben. Schritt für Schritt baute man das Kloster nach der Wende ab 1989 gemeinsam wieder auf. Heute ist es ein blühendes, geistiges Zentrum: das „Wunder von Volkenroda“.

Ordensleute wagen Aufbrüche und bewegen etwas „Aufbruch bewegt“ als Motto der Herbsttagung 2017 der Ordensgemeinschaften Österreich war ein Wegweiser. Vom 27. bis 30. November 2017 waren aus ganz Österreich insgesamt rund 1.000 Ordensoberinnen und Ordensobere, Verantwortliche der Ordensschulen, Ordensspitäler, für Kulturgüter und für Mission zusammengekommen, um gemeinsam nach vorne zu schauen. Wer etwas bewegen will, muss nicht nur Aufbrüche wagen,

sondern auch vieles aufbrechen. FrauenordenPräsidentin Sr. Beatrix Mayrhofer ermutigte die Ordensleute, sich mit Christus auf den Weg zu machen, zu jenen, „die müde geworden sind auf dem Lebensweg, zu allen, die als Vertriebene unterwegs sind entlang der Grenzzäune unserer panisch gewordenen ängstlichen Welt“. Trotz des steigenden Alters in den Gemeinschaften dürfe sich keine „dunkle Müdigkeit oder innere Lähmung“ breitmachen. Mit Papst Franziskus forderte Mayrhofer in der Predigt dazu auf: „Gehen wir singend voran!“

Junge Ordensleute netzwerken Fast 40 junge Ordensfrauen und -männer aus ganz Österreich trafen sich zum Austausch, zum Gebet und zum gemütlichen Zusammensein – kurz gesagt: erstmals zum Netzwerken beim „Ordenstag Young“. Auf Facebook haben in den letzten Wochen junge Ordensleute über die verschiedenen Themen Kurzstatements abgegeben (www.facebook.com/ ordensgemeinschaften.at ). Beim Ordenstag wurde der 10-minütige Kurzfilm „Junge Ordensleute“ gezeigt und hat langen Applaus geerntet. Alle Videos auf www.ordensgemeinschaften.at/video oder auf Youtube mit #AufbruchBewegt Entgeltliche Einschaltung


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT Eine Mogelpackung

7. Dezember 2017

Literatur: Neuerscheinungen

In Geschichte(n) eintauchen Zwei neue Werke stellt Maria FellingerHauer in dieser Ausgabe vor: Daniel Kehlmanns „Tyll“ und „Die Königin schweigt“ von Laura Freudenthaler.

Nach dem 2014er-Album „Songs Of Innocence“ ist nun endlich der längst überfällige, Nachfolger „Songs Of Experience“ (rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft – ho ho ho) da. Nicht der übliche Rockkracher, sondern die intime Ballade „Love Is All We Have Left“ überrascht und überzeugt gleich zu Beginn. „You’re The Best Thing About Me“ ist die erste Singleauskoppelung des Albums. Ein Song, der nur so ins Ohr geht und genauso schnell wieder draußen ist – eine Nummer für die Charts, aber nichts für die Ewigkeit. Wenn U2 mit „Get Out Of Your Own Way“ ihre Kathedrale bauen und zum Gottesdienst laden, kommen wahrscheinlich nur die Jungs von Coldplay und freuen sich, dass sie endlich von U2 kopiert wurden und nicht, wie bisher, immer umgekehrt. „American Soul“, als großer Rockstampfer gedacht, erinnert an die Peinlichkeit „Get On Your Boots“ und gerät zur Persiflage seiner selbst. Nach diesem Tiefpunkt folgt in Hälfte zwei Massenware von der Stange. Einzig „The Little Things That Give You Away“ lässt uns noch einmal die Feuerzeuge hochhalten und versprüht den Geist von U2 aus früheren Tagen. Die vom Christkind gewünschte Wundertüte entpuppt sich zumindest zur Hälfte als Mogelpackung. Zum Trost: Die nächsten Weihnachten mit U2 kommen bestimmt. K. RAUSCHER Bewertung: U2 – Songs Of Experience (erschienen bei Island Records).

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein zwielichtiger Held. Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648), der halb Europa entvölkert und ganze Landstriche verwüstet hat, bildet den historischen Hintergrund in Daniel Kehlmanns neuem Roman „Tyll“. Der Titelheld ist an die Gestalt des Till Eulenspiegel angelehnt. Der Autor siedelt ihn gute 200 Jahre nach der Lebenszeit des historischen Vorbilds an. Als ein zwielichtiger Held, der über die Menschen lacht, durchstreift er mit seiner Begleiterin Nele und einem Gaukler die europäischen Länder. Das Europa, in dem die Aufklärung noch nicht Fuß gefasst hat, sondern magisches Denken und Aberglaube die Köpfe der Menschen beherrschen. Sie glauben an böse Mächte, an „Die Kalte“ im Wald, der man nicht zu nahe kommen darf, an die Zauberkraft des „magischen Quadrats“ und an die Wirkung von Drachenblut. Gott, ob nun katholisch oder evangelisch gedacht, ist in der Zeit des großen Glaubenskrieges eher am Rande beteiligt. Die Inquisition ist überall. „In Christi Namen, macht auf“, bitten die zwei Wanderer, als sie an die Tür eines grüblerischen Müllers klopfen. Sie waren gekommen, weil ein Müller, der Bücher besitzt, ihren Verdacht erregt. Sie nehmen ihn mit. Am Ende steht dem armen Müller sein eigener Henker näher als sonst jemand. Der Krieg, wenn auch als Religionskrieg begonnen, wird bald zu einem allgemeinen Machtkampf. Wie grausam in diesen dunklen Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts verfolgt, gemartert und getötet wurde, beschreibt das gut 470 Seiten starke Werk

höchst eindrucksvoll. Aktuelle Anknüpfungspunkte muss der Leser/die Leserin nicht suchen, sie liegen auf der Hand. Daniel Kehlmann, Tyll, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2017, 473 S., ISBN 9783498035679.

Porträt einer Generation. Fanny, die titelgebende „Königin“ in Laura Freudenthalers Roman, ist alt und lebt allein. Der Bitte ihrer Enkelin, ihr Leben aufzuschreiben, kommt sie nicht nach. Sie will die Toten ruhen lassen, doch die Toten lassen das nicht zu. Episodenhaft tauchen die Erinnerungen auf. Fanny, in den 1930er Jahren geboren, wächst auf einem Bauernhof auf. Als einziges Mädchen darf sie eine weiterführende Schule besuchen. Sie heiratet den Lehrer, bekommt einen Sohn. Der elterliche Hof muss nach dem Tod des Vaters verkauft werden, da der Bruder im Krieg gefallen ist und der Lehrer sich nicht zum Bauern eignet. Nach dem Tod des Ehemannes zieht Fanny in die Stadt. Erst in die große, dann in eine kleine. Kurz vor ihrem Tod kehrt sie noch einmal in ihr Heimatdorf zurück. Konventionell klassisch erzählt, einfühlsam und kenntnisreich gibt die junge Salzburger Autorin Einblick in ein Frauenleben, das geradezu exemplarisch für eine ganze Frauengeneration steht. „Freudenthaler zeichnet das eindringliche Porträt einer Generation, die ein scheinbar unspektakuläres Dasein führte, in dem sich aber tatsächlich die große Geschichte verbirgt“, meint die Jury des Bremer Literaturpreises 2018, dessen Förderpreis Laura Freudenthaler für diesen Roman kürzlich zuerkannt wurde.

«

Laura Freudenthaler, Die Königin schweigt, Droschl, Graz 2017, 206 S., ISBN 9783990590010

KOMMENTAR Ein Sparstift wird zum Radiergummi Kultur kostet Geld, Unkultur noch viel mehr. – Anton Bruckner, Adalbert Stifter, Franz Welser-Möst, Valie Export, Rudolf Habringer sind Teil der Kulturlandschaft in Oberösterreich. Sie sind keine Zufallsprodukte. Wer

als Künstler/in nicht etabliert ist, hat es ohnehin schwer, von seiner oder ihrer Kunst zu leben. Das wird nun aufgrund der Sparpläne der Landesregierung zum Teil unmöglich gemacht. Die Einsparungen im Kulturbereich bedeuten Kürzungen von bis zu einem Drittel der Förderungen . Viele künstlerische Impulse wer-

den einschlafen, kreative Werkstätten zusperren. Wem nützt das? Wenn der Sparstift zum Radiergummi wird, dann zahlen den Preis dafür wir – und unsere Kinder. Was braucht es für ein gutes Leben? Unbedingt Kultur. Von Anton bis Zechyr. Ohne Minus. Alles andere kostet viel zu viel Geld. ELISABETH LEITNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

7. Dezember 2017

Kulturland n Adventkonzert in Pfarre Langholzfeld. Unter dem Motto „Immer wenn es Weihnacht wird …“ lädt der Sing- und Spielkreis Pasching am So., 17. Dezember, um 17 Uhr zu einem Adventkonzert in die Pfarrkirche Langholzfeld ein. – Eine besinnliche Stunde mit Liedern und Texten zur Weihnachtszeit gibt Gelegenheit, innezuhalten. n Neuhofner Herbergssuche. Die Neuhofner Herbergssuche findet am So., 17. Dezember statt. Beginn ist um 15 Uhr mit einer Einstimmung in der Pfarrkirche, um 17 Uhr beginnt die Herbergssuche am Marktplatz. elle fee

XX Karten und Info: www.trachtler.neuhofen.at oder kuehboeck.georg@gmail.com

Kunst kann Brücken schlagen

Vorboten des Friedens Elisabeth Leitner

Ein Flügeltier, umringt von Zeitungsausschnit-

Kunst kann gesellschaftliche Missstände

ten, Zeichnungen, Papierschnitzeln.

enthüllen – und einen Weg in eine bessere

Das bunte Leben scheint hier abgebildet.

Zukunft weisen.

Will der Vogel landen oder erhebt er sich aus

In einer schnelllebigen Zeit ist es oft schwierig,

der Fülle?

den eigenen Weg zu erkennen.

Er erinnert an eine Friedenstaube, die

„Die Kunst kann helfen, wieder einen

mitten im Chaos verweilt.

klaren Weg zu sich selbst zu finden, und

Die Taube bringt Ruhe in das Bild. Mit ihrem

Brücken schlagen zwischen Dingen, die

Flügelschlag scheint sie Ängste zu vertreiben,

getrennt wurden“, ist die Erfahrung der Künst-

ihre Zartheit lässt Gewalt verstummen, ihre

lerin. Nicht Konkurrenz, Kampf und Angst­

Unschuld berührt.

mache sondern „Zuversicht, Hoffnung, Gerechtigkeit, Zusammenhalt ist die Vision für eine

Mit ihrer Kunst versucht Helena Möstl

Zukunft für uns Menschen“, ist sie überzeugt.

alias „Elle Fee“ einen Beitrag für mehr Engagement zu leisten: für Menschen, Tiere

Viel wird zu Weihnachten vom Frieden gespro-

und die Natur. Sie will sich für jene einsetzen,

chen. Die Zeit der Vorbereitung ist jetzt.

die keine Stimme haben. Kunst hat für sie nicht

Für die Vorboten des Friedens können im Alltag

nur eine ästhetische Funktion, sondern ist

schon Landeplätze vorbereitet werden.

immer auch ein Spiegel der Gesellschaft und

Damit die Botschaft des Friedens auch ankom-

ein Spiegel der Zeit, in der sie entsteht.

men und sich ausbreiten kann.

100 Schichten Die Arbeiten von Helena Christina Maria Möstl alias „Elle Fee“ sind geprägt von einer Collage individueller Schichten aus Malerei und Zeichnung. Die selbsterstellten Naturholzrahmen bilden die Basisträger der Werke und werden mit Acrylfarbe grundiert. In einem intensiven Prozess aus Malen, Zeichnen und dem Collagieren handgeschöpfter Papiere entstehen zwischen 50 und 100 Schichten bis zur Vollendung eines Bildes. Die Motive beinhalten oft Akt- und Naturstudien sowie archetypische Symbole und Schriftbilder. Die Landesgalerie OÖ hat 2012 einige Werke der Künstlerin angekauft, ihre Arbeiten sind bei Ausstellungen in ganz Österreich sowie international zu sehen, zuletzt in Venedig, Amsterdam und New York. „Elle Fee“ arbeitet in Wilhering und in Wien.


30 Personen & Dank n Ehrung. Landeshauptmann Thomas Stelzer (Mitte) zeichnete am 30. November 2017 P. Mag. Wolfgang Haudum (links) vom Stift Wilhering und Domorganist Wolfgang Kreuzhuber mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich aus. P. Wolfgang war 13 Jahre lang Direktor des Stiftsgymnasiums Wilhering und ist nun seit knapp zwei Jahren Pfarrer von Oberneukirchen sowie Pfarrprovisor von Zwettl an der Rodl, Traberg und Waxenberg. Prof. Mag. Dr. Wolfgang Kreuzhuber ist seit 35 Jahren Organist im Linzer Mariendom sowie Direktor des Konser-

7. Dezember 2017

Jubiläum

Land OÖ/liedl

vatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, das er 1992 gegründet hat. n Ein nicht alltägliches Geschenk hat die Pfarre Wilhering ihrem ­Altpfarrer und Altabt P. Gottfried Hemmelmayr zu ­seinem 80. Geburtstag gemacht: eine ­Segensurkunde von Papst Franziskus. Der Pfarrgemeinderat ließ über den „Päpstlichen Wohltätigkeitsdienst“ im Vatikan die Urkunde ausfertigen. Pfarre

Dank n Peuerbach und Dorf an der Pram. Die vom Sozialausschuss und der Katholischen Männerbewegung durchgeführte Fahrradsammlung für das B7 der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung in Linz wurde von vielen genutzt, um ihren alten „Drahtesel“ einem guten Zweck zuzuführen. Die Organisatoren können über 120 Räder dem B7 übergeben. Heuer gab es auch eine „Außenstelle“ in Dorf/Pram. Dort hat Franz Mayr in Eigeninitiative eine Sammlung organisiert. Manigattterer

KirchenZeitung Diözese Linz

n Ebensee. Die Eine-Welt-Gruppe Ebensee gratulierte ihrem Kassier Franz Stöttinger zum 80. Geburtstag. Er ist seit der Gründung der Aktionsgruppe mit dabei. Stöttinger führt das Amt des Kassiers seit 1993 gewissenhaft aus und ist stets voller Ideen für neue Initiativen. Bei der Generalversammlung wählte die Aktionsgruppe „Eine Welt – Ebensee“ einen neuen Vorstand für die nächste Funktionsperiode. Die bisherige Obfrau Erna Langer legte nach 25 Jahren ihr Amt zurück. Ihr folgt Hanna Sengschmid als Obfrau nach, als Stellvertreterin wurde Gertrude Loidl gewählt.

Im gedenken n Sr. Johannella Stegfellner vom Orden der Barmherzigen Schwestern ist kürzlich im 85. Lebensjahr verstorben. Sie stammte aus Wartberg/Aist und war über 30 Jahre auf der Röntgenstation im Spital der „Schwestern“ in Linz tätig.

Hörmandinger

geburtstag n Am 7. Dezember 2017 feiert Mag. Heinz Dieter Reutershahn, Pfarrer in Linz-Hl. Geist, seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Aulhausen (Deutschland) und war Salesianer Don Boscos, ehe er 1989 als Kooperator nach Traun kam und 1992 in die Diözese Linz inkardiniert wurde. Von 1994 bis 1999 war Reutershahn Pfarrer in Hörsching. Nach einer Sabbatzeit war er von 2001 bis 2003 Kurat in Traun und übersiedelte anschließend in die Schweiz. Ab 2009 war er Stadtpfarrer in Rattenberg in Tirol (Erzdiözese Salzburg) und ist seit 2014 Pfarrer in Linz-Hl. Geist und Pfarrmoderator von Linz-St. Magdalena. Seit September 2017 ist

Heinz Dieter Reutershahn zusätzlich Pfarrmoderator von Linz-Stadtpfarre Urfahr. n Am 8. Dezember 2017 vollendet KonsR P. Michael Gruber, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, sein 85. Lebensjahr. Er stammt aus Allhaming, legte 1954 die Ordensprofess ab und wurde 1958 in Salzburg zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Vorchdorf und Bad Hall wurde er 1968 zum Pfarrer von Sattledt bestellt. Von 1970 bis 1977 war P. Michael Pfarrer in Pettenbach und Pfarrprovisor von Magdalenaberg und anschließend bis Ende August 2017 Pfarrer in Rohr im Kremstal.

n Am 10. Dezember 2017 wird KonsR Mag. Reinhold Stangl, Pfarrer in Gampern, 65 Jahre alt. Er stammt aus Kleinreifling und wurde 1988 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Schwertberg und Gmunden kam er 1994 als Pfarradministrator in die Pfarre Gampern, wo er seit 1996 Pfarrer ist. Von 2006 bis 2007 war er außerdem Pfarrprovisor von Vöcklamarkt, anschließend bis 2008 Pfarrprovisor von Lenzing. Reinhold Stangl ist seit 2015 zusätzlich Pfarrmoderator von Seewalchen. Seit 2011 ist er auch Dechant des Dekanates Schörfling und seit 2016 darüber hinaus Regionaldechant für das Hausruckviertel.


Leser/innen am Wort 31

7. Dezember 2017

Freier Sonntag In Ihrer Ausgabe vom 16. November 2017 auf Seite 12 wird darauf hingewiesen, dass bereits 16 Prozent der Erwerbstätigen heute schon regelmäßig am Sonntag arbeiten. Auch im kirchlichen Bereich wird am Sonntag gearbeitet, und zwar das ganze Jahr! Die Mesner und Mesnerinnen müssen das ganze Jahr, jeden Sonntag, ausgenommen die fünf Sonntage der Urlaubszeit, ihren Dienst versehen. Außerdem haben sie an Feiertagen auch nicht frei, gerade solche Tage sind meist mit Mehrarbeit verbunden. Dadurch entfallen diesen Dienstnehmern bis zu 15 freie Tage im Jahr. Z.B. Weihnachten, Ostern, Fronleichnam usw. bleibt keine Zeit und Energie mehr für die Familie, deren Wertschätzung gerade im kirchlichen Bereich immer wieder erwähnt wird. Dies ist ein totaler Widerspruch! Die meisten Arbeitnehmer können sich auf das freie Wochenende, auf ein verlängertes Wochenende oder eine verkürzte Woche freuen. Bei den Mesnern und Mesnerinnen gibt es so was das ganze Jahr nicht. (...) EDELTRAUD TOSCH, NEUKIRCHEN/ENKNACH

Leidensfrust um Sozialbudget Es war die politische Riesendebatte im Herbst 2010 um das oö. Landesbudget 2011, als 16 Wohneinrichtungen mit rd. 250 Plätzen als Gebäude fertiggestellt waren, aber wegen der fehlenden Zuweisung für die Betreuungskosten nicht eröffnet wurden. Mit Medienberichten, Protesten vor dem Landhaus und erzwungenen Umschichtungs- und Nachtragsbudgets durch den Landtag wurde dann die Eröffnung doch durchgebracht. Die Dau-

erfinanzierung wurde allerdings nie auf solide Beine gestellt. (...) Die Angelegenheit hat viele Aspekte: Es gibt eine diskriminierende Zweiteilung, nämlich in Menschen, die eine Tagesstruktur und/oder einen Wohnplatz bekamen, und in Betroffene, die gar keine Leistung erhalten, so wie: Der 62-jährige behinderte Sohn wohnt bei Mama und trägt der 80-jährigen ausgebrannten Dauermutter, die keinesfalls sterben darf, die Einkaufstasche über die Stiege in den liftlosen 3. Stock hinauf. Es stellt sich auch die Frage nach dem Selbstverständnis eines Staates. Sollte er nicht für die Schwächsten als Erstes da sein? Täten sich nicht locker Finanzierungsquellen auf, wenn man die Berichte über Börsenjongleure oder über Panama Papers oder über Paradise Papers liest?

spüre, dass die Aufmerksamkeit in der Pfarre füreinander ganz wichtig ist, besonders in Tagen der Trauer. MARIA SCHAUER, ST. PETER A. WBG.

FRITZ BAUMGARTNER, ST. GEORGEN/GUSEN

Zum Denk Mal Nr. 47

Aufmerksame Pfarren In der letzten Ausgabe der KirchenZeitung (Nr. 47) habe ich auf der Titelseite einen Satz gelesen, der für meine jetzige Situation ganz treffend ist, von Paul Zulehner: Die Pfarrgemeinden dürfen nicht verloren gehen, in ihnen lebt die Aufmerksamkeit füreinander. Am 5. November ist mein Mann (84-jährig) unerwartet verstorben. Sonntag früh gingen wir wie immer in den Rosenkranz und Wortgottesdienst. Nachher redeten wir noch mit Bekannten, freuten uns auf den schönen Tag mit Sonnenschein und schönen Dingen. Am späten Nachmittag dann das Sterben. Die Anteilnahme vieler Menschen habe ich gebraucht. Viele Menschen wünschten mir Kraft, oder: Wir denken an dich und beten für dich. Und ich sag allen Danke. Ich

Offene Rede Zu KiZ Nr. 47, Seite 6/7

Jeden Bericht oder Kommentar von Prof. Zulehner in Ihrer Zeitung lese ich mit großem Interesse und Begeisterung. Er spricht ganz offen über die derzeitige Situation in unserer Kirche. Ich wünsche mir, dass unsere Bischöfe auch den Mut hätten, diese kritischen Punkte offen in Rom vorzubringen. Ich denke, dass Papst Franziskus hier schon ein offenes Ohr hat. PETER INZINGER, MARIA SCHARTEN

Applaus für Himmel und Erde Ich wünsche den Jugendlichen: Applaus für das Leben! Applaus für Himmel und Erde, für Tag und Nacht, für den Mut zum Menschsein, für Herz und Humor, für Liebe und Zärtlichkeit, für eine neue Welt. Ich wünsche den Jugendlichen, jeden Tag neu anzufangen zu wissen, dass sie leben dürfen, zu denken, heute beginnt der erste Tag vom Rest ihres Lebens, dass sie mit einem Herzen auf Menschen und Dinge schauen können, dass sie staunen können, weil jeden Morgen neu das Licht da ist, dass sie glücklich sind, weil ihre Augen sehen, ihre Hände fühlen, ihr Herz schlägt, dass sie sich freuen können über die ganz einfachen kleinen Blumen am Weg ihres Lebens! MARIA BAUMANN, STROHEIM  Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Weihnachtsgeschenk Foto: Gregor Peda, Passau Linzer Domkrippe von Sebastian Osterrieder

KirchenZeitung Diözese Linz

Einem lieben Menschen die KirchenZeitung schenken! u 0732 / 7610 - 3969 u www.kirchenzeitung.at/geschenkabo Bestellen Sie bis 17. Dezember 2017 und das Geschenk-Abonnement beginnt bereits mit der Weihnachtsausgabe. Das Abo endet nach einem Jahr.


unter uns Singen, backen und basteln

Denkmal

Hoch hinaus Es war die Erfindung des Radios, die Gebäudehöhen in die Höhe schnellen ließ. Zuvor waren es die Kirchtürme gewesen, welche die Stadtbilder beherrschten. Matthäus Fellinger

tete Donauturm in Wien. In Oberösterreich sorgen in neuerer Zeit Windräder für „Aufsehen“, was ihre Höhen betrifft. Das höchste befindet sich in Munderfing. Machen Sie mit. Welches Bauwerk ist höher: der Linzer Mariendom oder die Rotorblätter im Windpark Munderfing? Schicken Sie uns die Lösung bis 15. Dezember. Wir verlosen drei Bücher. XX KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, ­E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Beim Rätsel Nr. 47 (Jugend) haben Christine Hager aus Kuchl, Friederike Ursprunger aus Stadl-Paura und Maria Barth aus Lengau gewonnen.

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Zur Müllvermeidung könnte man ja das leidige Verhüllungsverbot bei den Geschenkpapieren einführen.

„Viele junge Menschen würden ... für ein Selfie mit Jesus Schlange stehen, wenn sie nur das Wesen des Christentums richtig begriffen.“ John Davies, anglikanischer Erzbischof von Wales, bei seiner Amtseinführung am 3. 12.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Mit seinen 272 Metern war der Hauptmast des 1952 erbauten Senders Kronsdorf zu seiner Zeit die höchste Sendeanlage Europas. Später wurde er auf den Bisamberg übersiedelt und 2010 abgetragen. Höchstes Gebäude Österreichs war jahrhundertelang der Wiener Stephansdom. Dass man im Jahr 1433 solche Bauwerke zu errichten imstande war, lässt heute noch staunen. Im Jahr 1886 wurde beim Linzer Mariä Empfängnis-Dom mit dem Turmbau begonnen. 1902 war schließlich Glockenweihe. Nur knapp niedriger als der StephansdomTurm prägt er das Bild des Linzer Stadtzentrums. Höchstes Bauwerk in Österreich ist heute mit 252 Metern der in Stahlbau errich-

Höher oder niedriger als der Mariendom zu Linz? Die Windräder bei Munderfing. Alois Litzlbauer

Eigentlich mag ich mir den Advent ohne Musik, den Duft von Vanillekipferln und e­ iner den Mal- und Bastel-Umständen entsprechenden Unordnung nicht recht vorstellen. Und doch ist all das im L ­ aufe der Zeit weniger geworden. Heuer bemerke ich besonders schmerzlich, dass der Nachwuchs erwachsen und aus dem Haus ist. Beide werden erst knapp vor Weihnachten kommen. Das heißt zwar, dass ich – erstmals seit 26 Jahren – ohne schlechtes Gewissen an allen Schokoladenikoläusen vorbeigehen konnte und auch keinen Adventkalender zu befüllen hatte. Die Keksdosen sind noch gähnend leer und die Wohnung aufgräumt. Doch nein, so ganz ohne Stimmung geht das auch wieder nicht. Zunächst wurden die Kolleginnen und Kollegen mit einem Adventkalender beglückt und ein Nikolaus zum Nachbasteln für meine jungen Leser/innen gemacht. Am letzten Wochenende verwandelte ich dann das Zimmer meiner Tochter in eine Werkstätte, gefüllt mit Stoffen, Kleber, Schere, Nähmaschine und Bügelladen. Weihnachtliche Musik dazu gibt es auch. So, das gefällt mir schon besser. Nur jetzt keine Sentimentalitäten aufkommen lassen, von wegen früher haben wir das alles gemeinsam gemacht.


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