KiZ-ePaper 51/2014

Page 1

Nr. 51 I 18. Dezember 2014 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 69

Schneekanone im Einsatz.

Wikimedia Reischach

Das Hoffen auf Schnee – und die Menschlichkeit Wann kommt Schnee? Das ist die Frage, die nicht nur in den Schigebieten Menschen be­ wegt. Noch darf man hoffen, heißt es, wenn­ gleich es sich für die Weihnachtsfeiertage kaum ausgehen dürfte. Wo es wenigstens kalt genug ist, kann man Schnee machen. Das kostet Geld, aber machbar ist es. Was Schnee betrifft, kann man der Hoffnung auf die Sprünge helfen. Christinnen und Christen stehen vor dem Weihnachtsfest. Da geht es um eine Hoff­ nung, die sich nur „echt“ erfüllt. Es gibt kein

künstliches Zudecken der aperen Stellen. Man kann nicht so tun, als ob Weihnachten wäre, wenn es an Menschlichkeit fehlt. Überhaupt: Weihnachten kann man nicht „machen“. Es gibt keine „Beschneiungs­ anlage“ mit künstlicher Menschlichkeit. Sie muss schon echt sein. Weihnachten ist das Fest, an dem sich am deutlichsten zeigt, wie sehr Menschen vom großen Entgegenkommen Gottes leben. Man muss darauf warten. Machen kann man es nicht. m. F.

6 Reportage. Am

Stammtisch fürs Zusammenhalten.

10 Thema. Sternsinger für Maya Paya Kimsa. 18 Beratung. Machtkonflikte in der Beziehung. 28 Kultur. Neuer Altarraum in Wartberg. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

18. Dezember 2014

Der Wunsch und die Wünsche

Entwicklungshilfe: Keine Entwarnung

Für Österreich kann es aber keine Ausrede sein, dass die meisten Staaten das Ziel nicht schaffen. Denn wir liegen auch im EU-Vergleich nicht gut: Der gemeinsame EU-Durchschnittswert der Entwicklungshilfe liegt bei 0,41 Prozent des Brutto-Nationaleinkommens und da liegt Österreich darunter. Nun sehen wir zum Beispiel die tragischen Flüchtlings-Schicksale rund um das Mittelmeer. Und jedem ist klar, dass der Ausbau der „Festung Europa“ nur den Symptomen des Problems begegnet. Umso mehr stellt sich die Frage, warum sich Europa – und somit auch Österreich – nicht mit mehr Entwicklungshilfe dafür einsetzt, dass die Menschen dort leben können und wollen, wo sie derzeit selbst unter Inkaufnahme größter Gefahren weggehen. Mag sein, dass Europa viele eigene Probleme hat, insbesondere wirtschaftliche. Nur wird das Flüchtlingsproblem nicht kleiner, indem man seine Ursachen nur bescheiden bekämpft. Heinz Niederleitner

Schenken hat sich in Bezug auf Weihnachten einen ziemlich großen Platz erobert. Vieles dreht sich darum – auf den Straßen und in den Köpfen. Wünsche zu erzeugen ist ein Hauptfaktor des Wirtschaftslebens. Wo keine Wünsche, da kein Absatz, und wo nichts verkauft wird, da keine Arbeit. Irgendwie steckt die Welt fest im diesem WunschKarussell – ausgerechnet zu Weihnachten. Eigentlich ist es das Fest des Anfangs, an dem noch fast nichts da ist – und nicht des „Höhepunktes“. Da geht es um Aufmerksamkeit für das Kleine, das nicht leicht zu finden ist – nicht um eine Orgie der Fülle. Die Art, in der Gott dem Menschen begegnet, ist nicht laut. Wer das wahrnehmen will, müsste von den vielen Wünschen Abstand nehmen, um dem einen Wunsch hinter allen Wünschen eine Chance zu geben.

Es ist wie beim Heiraten: Das tut man auch nicht der Hochzeitsgeschenke oder bloß eines schönen Festes wegen. Da wäre es um die Liebe schlecht bestellt. Der Wunsch hinter den Wünschen: Was wäre es anderes als sich angenommen und geliebt zu wissen – und anzunehmen und zu lieben? Weihnachten – die Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen – ermutigt dazu.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: MMag. Michael Neureiter, Theologe/historiker

Mit Hingabe für „Stille Nacht“ Michael Neureiter wuchs in jenem Halleiner Haus auf, das einst der „Stille Nacht“-Komponist Franz X. Gruber bewohnte. Heute ist er Präsident der „Stille Nacht“-Gesellschaft, die sich um Erforschung und Bewahrung dieses Kulturguts kümmert, das zu Weihnachten wieder in aller Munde sein wird. „In der Zeit, als ich studiert habe, bewohnte ich sogar Grubers einstiges Schlafzimmer“, erzählt der Theologe und Historiker. Seit 2007 setzt sich der einstige Zweite Präsident des Salzburger Landtags an der Spitze der „Stille Nacht“-Gesellschaft für das weltweit bekannteste Weihnachtslied ein. Seit 2011 ist es auf der österreichischen UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes, nun

Privat

Dass Österreich das Budget für Projekte in der zwischenstaatlichen Entwicklungszusammenarbeit nicht noch weiter kürzt, ist ein Erfolg der Proteste vieler Organisationen gegen diese Pläne. Aber ohne deren Engagement diesbezüglich schmälern zu wollen: Im Ganzen betrachtet ist keine Beruhigung angesagt. Denn die gesamten staatlichen Ausgaben für Entwicklungshilfe (also inklusive der multilateralen Hilfe etc.) lagen 2013 bei 0,28 Prozent des Brutto-Nationaleinkommens (882 Millionen Euro). Die UNO hat schon vor 45 Jahren 0,7 Prozent als Ziel formuliert. Derzeit schaffen das von den OECD-Staaten laut vorläufigen Zahlen von 2013 nur Dänemark, Norwegen, Schweden, Luxemburg, und Großbritannien.

KirchenZeitung Diözese Linz

„‚Stille Nacht‘ wirkt in weltweit mehr als 300 Sprachen und Dialekten als Weltfriedenslied.“ Michael Neureiter

geht es darum, es auf die globale Liste zu bringen, berichtet der 64-jährige Neureiter. Verbreitung. Zu seinen „Standardaufgaben“ als Präsident gehört der Hinweis, dass „Stille Nacht“ nicht drei, sondern sechs Strophen hat. Sie stehen im Österreichteil des neuen Gotteslobes (Nr. 803). Im Stammteil ist nur eine Kurzfassung aus Norddeutschland von 1838 zu finden (Nr. 249). Immerhin verweist das auf die frühe Verbreitung. Neureiter ist es wichtig, dass sich schon die Entstehung des Liedes nicht an nur einen Ort knüpfen lässt: Der Priester Joseph Mohr schrieb den Text 1816 in Mariapfarr (Lungau). Erstmals gesungen wurde das Lied 1818 in Oberndorf (Flachgau). Aber zum Beispiel sind auch Hochburg/ Ach (OÖ) als Geburtsort und Hallein als späterer Wohnort von Komponist Gruber mit „Stille Nacht“ verbunden. Die „Weltkarriere“ des Liedes startete in Fügen im Zillertal. Die „Stille Nacht“-Gesellschaft bereitet sich nun mit den „Stille Nacht“-Orten auf das 200-Jahr-Jubiläum 2018 vor. „Wir werden nicht nur das Lied und die Urheber beleuchten, sondern auch das gesamte geschichtliche Umfeld“, kündigt Neureiter an. Der Konsulent des österreichischen Bibliothekswerks setzt sich übrigens nicht nur für „Stille Nacht“ ein, sondern restauriert auch Turmund Großuhrwerke. Heinz Niederleitner


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

18. Dezember 2014

Über 100 ehrenamtliche Seelsorger/innen tragen Krankenhaus- und Altenheim-Seelsorge mit

Zeit für Alte – Zeit für Kranke In den Pfarren ist es selbstverständlich geworden: Die Seelsorge wird von Frauen und Männern ehrenamtlich mitgetragen. In Krankenhäusern und Altenheimen ist es nicht anders. Elf neue Seelsorger/innen wurden am 12. Dezember für ihren Dienst beauftragt. Matthäus Fellinger

Mehr als 100 Laien-Seelsorger/innen sind in der Diözese Linz im Einsatz – ehrenamtlich. Elf weitere haben am 12. Dezember von Bischofsvikar Willi Vieböck und Pfarrer Martin Brüggenwerth in einer ökumenischen Feier in der Kapelle des Diözesanhauses die Beauftragung für ihren Dienst erhalten. Sie haben den ersten Teil ihrer Ausbildung abgeschlossen. Will etwas zurückgeben. Melanie Wiener ist 30. In ihrer Freizeit leistet die Assistentin an der Kepler-Uni in Linz Seelsorge im Krankenhaus. Dass sie für diesen Dienst nichts bekäme, will die junge Frau so nicht gelten lassen. „Ich kriege so viel zurück“, sagt sie. Und sie will selbst etwas zurückgeben. Bei einem freiwilligen Einsatz für ein Hilfswerk hat sie in Kenia erlebt, wie das Leben sein könnte, wenn man nicht auf die Sonnenseite des ­Lebens gefallen ist. Für Menschen im Krankenhaus oder im Altenheim ist die Sonne auch oft verhangen. Da drückt so viel. „Ich möchte, dass es ihnen gut geht“, sagt Melanie Wiener. Wenn jemand eine Stunde oder wenigstens ein paar Minuten im Gespräch nicht nur mit seiner Krankheit allein ist, dann ist es viel. Freilich: Wie Künstler/innen vor dem

Melanie Wiener fügt bei der ökumenischen Sendungsfeier für ehrenamtliche Krankenhaus- und Altenheimseelsorger/innen eine von elf Blumen zum Strauß. KIZ/MF

in den letzten Jahren viel mitmachen müssen. Eines der drei Kinder wachte nach einer Operation nicht mehr auf. „Das ist, als ob es dir das Innere aus dem Leib reißt“, erzählt er. „Als ich 50 wurde, musste ich mich neu entscheiden, ob ich das Leben in all den Höhenunterschieden, mit all den Höhen und Tiefen, wieder annehmen will.“ Da entschied er sich, die Ausbildung zum ehrenamtlichen ­Altenheimseelsorger zu beginnen. Im Altenheim Esternberg hat er dieses „Leben in Fülle“ schon erlebt, drückt es Johann Koller mit Worten des Johannesevangeliums aus. Um die drei „Z“ geht es da: Zeit, Zuwendung und auch Zärtlichkeit. Lustig – und tief. So ­erlebt er die Zeit im Altenheim. Er erinnert

„Freude hängt nicht von Gegenständen ab. Sie kommt von innen. Das erlebe ich im Altenheim.“

„Ich will Kranken nichts aufdrücken, sondern ihnen zeigen, wie wichtig sie uns sind.“

Johann Koller, Brunnenthal

Mag. Gabriele Petri, Schwanenstadt

Auftritt spürt Wiener auch so etwas wie Lampenfieber, wenn sie ein Zimmer betritt. Es braucht Überwindung. Mit Höhen und Tiefen. Johann Koller, Industriekaufmann in Brunnenthal, ist vor Kurzem 50 geworden. „Ich fühlte mich wie in einem Fluss“, erzählt er. Seine Familie hatte

sich an eine letzte Begegnung, die noch voll Freude war – und dann starb die Frau. Freude ist das Motiv seiner Arbeit. Im Altenheim Schärding wird er sie künftig leisten. Ausbildung gibt Sicherheit. Mag. Gabriele Petri aus Schwanenstadt ist Textilkünstlerin. Für die katholische Hl.-Geist-Kirche in

Attnang hat die evangelische Künstlerin eine Kapelle gestaltet. „Ich hätte mich sonst unsicher gefühlt“, erklärt sie den Sinn der Ausbildung. „Ich will ja nichts falsch machen.“ Wenn sie das Zimmer betritt, begegnet sie Menschen, deren Leben mit einem Mal ganz anders geworden ist. Manche haben Angst. Jemandem zum Reden zu haben, ist ein Segen. Solchen Menschen Zeit zu schenken, ist für Gabriele Petri das Wichtigste. Die Ausbildung. Ehrenamtliche Krankenhaus- und Altenheimseelsorger/innen verpflichten sich zunächst für zwei Jahre. Die älteste Seelsorgerin ist schon über 80. Ehrenamtliche sind oft in Teams von Pastoralassistent/innen, Ordensleuten, Priestern oder Diakonen eingesetzt. In Altenheimen wird Seelsorge überwiegend von Ehrenamtlichen geleistet. Anders als beim Besuchsdienst der Pfarren gehen die Seelsorger/innen eine Verpflichtung ein. Das betrifft auch die Ausbildung. Ein Teil hat einen theologischen Fernkurs absolviert, andere den speziellen Lehrgang im Bildungshaus Schloss Puchberg. Die Ausbildung geschieht ökumenisch mit der evangelischen Kirche in Oberösterreich. „Diese Zusammenarbeit ist unverzichtbar und wird auch in den Krankenhäusern sehr geschätzt“, meint Herbert Mitterlehner, der Leiter der Abteilung für spezifische Lebenssituationen im Pastoralamt. XX krankenhauspastoral@dioezese-linz.at


4 Oberösterreich

18. Dezember 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Der austro-amerikanische Benediktinerbruder David Steindl-Rast gab im Stift Kremsmünster einen Adventimpuls

Spirituell wie eine Ampel Wo immer der Benediktinerbruder David Steindl-Rast auftritt, bewegt er die Menschen. An die 450 Interessierte ließen den Theatersaal des Stiftes Kremsmünster aus allen Nähten platzen, als er über „Einfach leben“ sprach. Josef wallner

Der 88-jährige Bruder David Steindl-Rast ist ein weltweit gesuchter Lehrer der Spiritualität und Gesprächspartner für Religionsführer aus dem asiatischen Raum wie zum Beispiel den Dalai Lama. Steindl-Rasts Stärke liegt in der Klarheit seiner Botschaft und in der Fähigkeit, geistliches mit dem alltäglichen ­ Leben zu verbinden. So erläuterte er sein Vortragsthema „Einfach leben“ mit dem Slogan, mit dem amerikanische Eltern ihre Kinder lehren, eine Straße zu überqueren: „Stop – Look – Go, Stehen bleiben – Schauen – Gehen!“ Diesen Dreischritt empfiehlt Bruder David auch für das geistliche Leben: Innehalten – Innewerden – Handeln. „Wenn wir nicht innehalten, werden wir mitgerissen. Nur wenn wir stehen bleiben, können wir uns vom Geheimnis des Lebens ergreifen lassen“, so Bruder David, der 1926 in Wien geboren wurde und seit Jahrzehnten in den USA lebt. Diese vertrauensvolle Beziehung mit dem Geheimnis nennt Bruder David die Wurzel des Glaubens.

Mit offenen Augen. Nach dem Innehalten kommt als zweiter Schritt das Innewerden, unter dem der Benediktinerbruder das „Sich-Umschauen“ versteht. Kein Schicksalsschlag, keine Ungerechtigkeit und nicht das Böse, das oft übermächtig erscheint, nimmt den Menschen die Möglichkeit zu handeln: „Wenn man sich umschaut, merkt man: Probleme – und seien sie noch so groß, geben uns die Chance, zu lernen oder zu wachsen oder zu protestieren.“ Damit man trotz aller Widrigkeiten nicht resigniert, ist das Innewerden notwendig, so die Erfahrung von Bruder David. Das „Sich-Umschauen“ macht Menschen offen für Überraschungen, lässt sie neue Wege sehen. Das bezeichnet SteindlRast als Hoffung: „Sie lässt uns anerkennen, dass wir in alles eingeflochten sind, dass alles mit allem zusammenhängt.“ Verbunden mit Mensch und Welt. Aus der Hoffnung folgt die Liebe, die sich für Bruder David im Handeln zeigt. Er macht Mut, sich vom Druck der Perfektionierung zu befreien: „Wie hoch auch immer der Berg von Problemen ist, die man angehen müsste – dort, wo wir sind, sollen wir solidarisch handeln. Mich mit den Menschen um mich herum verbinden, das ist Liebe.“ Entscheidend für ein erfülltes Leben, so umschreibt Bruder David den Vortragstitel „Einfach leben“, ist für ihn das Jetzt. „Alles ist

Br. David Steindl-Rast war am 5. Dezember 2014 in Stift Kremsmünster zu Gast. P. Johannes Pausch vom Europakloster Gut Aich sprach mit ihm über „Einfach lebnen“. kiz/JW

immer jetzt“, zitiert der Benediktiner den Schriftsteller T. S. Eliot. Das Jetzt führt zu einer ­weiteren Grundüberzeugung von SteindlRast: „Der Begriff sagt, dass wir ganz in Zeit und Raum leben, er verbindet uns aber auch mit der Ewigkeit, schließlich mit Gott.“ Bruder David verweist auf den heiligen Augustinus: „Die Ewigkeit ist das Jetzt, das Bestand hat.“

Passauer Bischof feiert in Linzer Mariendom

Neuer pastoraler Knotenpunkt für Region Attnang-Puchheim

Maria und das Kommen Jesu

Bildung, Pfarre und Spiritualität der Redemptoristen

Der Linzer Mariendom begeht am 8. Dezember sein Patrozi­ nium. Zu diesem Anlass hat Diözesanbischof Ludwig Schwarz heuer zum Festgottesdienst den Nachbarbischof Stefan Oster aus Passau eingeladen. Passau ist die „Mutterdiözese“, aus der heraus die Diözese Linz 1784 gegründet wurde. In seiner Predigt sagte Oster: „Wir feiern am heutigen Tag die Mutter Gottes als neuen Anfang, den Gott bereitet hat. Maria hat ein tiefes JA zum Geschenk seines Kommens gesagt und damit den neuen Anfang bereitet.“

Dr. Stefan Oster ist seit Mai 2014 Bischof von Passau und gehört dem Orden der Salesianer Don Boscos an. Diözese linz

Ab 1. Jänner 2015 starten das Bildungszentrum Maximilianhaus, das Kloster und Exerzitien­haus der Redemptoristen und die Pfarre Maria Puchheim in eine engere Zusammenarbeit und g­ emeinsame Nutzung von Räumen (die KiZ berichtete). Bildung, ­Pastoral und Ordensspiritualität ­treten in Zukunft in Puchheim gemein­sam auf. Im Rahmen eines Pressegespräches am 12. De-

zember 2014 stellten Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, Provinzial Lorenz Voith CSsR und Pfarrer P. Josef Kampleitner CSsR die Zusammenarbeit der drei eigenständigen Organisationen vor. Erste Schritte sind die gemeinsame Programmzeitschrift von Kloster und Maximilianhaus. Ein weiterer ist die Übersiedlung der Pfarre ins Maximilianhaus. Ein dritter ist ein gemeinsamer Auftritt in der Öffentlichkeit.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

18. Dezember 2014

„Warum ich zur Weihnachtsmesse im Gefängnis gehe“

Eingesperrt. Sehnsucht und Schmerz sind zu Weihnachten ein großes Thema.

Fotolia / Gina Sanders

In den Gefängnissen werden in diesen Tagen besondere Weihnachts-Gottesdienste gefeiert

Weihnachten gibt es dann doch eine Feier In den letzten Tagen vor Weihnachten finden traditionell in den Gefangenenhäusern Weihnachts-Gottesdienste statt. Weihnachten erleben, so berichtet die Gefangenenseelsorge, Menschen drinnen wie draußen sehr emotional. Ernst Gansinger

Im Gefangenenhaus Garsten feiert die Cur­ sillo-Runde Kremsmünster den WeihnachtsGottesdienst mit, zu dem heuer am 22. Dezember Bischofsvikar Mag. Max Mittendorfer kommt. Seit drei Jahren unterstützt auch der Sozialkreis der Pfarre Ternberg schon Tage vor dem Fest beim Vorbereiten und Füllen kleiner Kekssackerl. Diese werden am Heiligen Abend mit einem Weihnachtsgruß in j­edem Haftraum ausgeteilt. Sehnsüchte. „Niemand ist gerne alleine, und schon gar nicht zu Weihnachten. – Auch wenn es in Freiheit vielleicht niemanden mehr gibt, der wirklich auf einen wartet, ist bei den meisten eine Sehnsucht wach, die ­gerade zu Weihnachten mehr drückt als zu anderen Zeiten. Gefangene sind nicht nur Täter, sondern auch liebevolle Väter, besorg-

te Söhne, Ehemänner, Partner“, sagt Gudrun Schnaubelt vom Referat Gefangenenpastoral. Schmerz. Die Sehnsüchte sind im Gefängnis natürlich durch die Umstände verstärkt. Der Garstener Gefangenenseelsorger Mag. Georg Kamptner schildert das Besondere der Weihnachts-Gottesdienste in den Gefängnissen: Es gibt sonst keine Feiern hinter Gittern. „Und Weihnachten gibt es dann doch eine!“ Da ist die Musik ganz wichtig. „Die Insassen hören einfach sehr gerne Weihnachtslieder.“ Aber Weihnachten ist auch mit Schmerz verbunden: nicht zu Hause, nicht bei den Kindern sein zu können. Häftlinge aus anderen Ländern und Kontinenten erzählen sehr ­gerne, wie bei ihnen daheim Weihnachten gefeiert wird. Reformanliegen. Die Gefangenenseelsorge stellt sich hinter Reformanliegen, wie sie auch Justizminister Wolfgang Brandstetter zum Thema macht: Mehr Ausbildung für die Gefangenen, damit sie nach der Haft eine Chance haben, Arbeit zu bekommen. Verstärkt gute Thera­ piemöglichkeiten für psychisch beeinträchtigte Insassen. Reduzierung von Straflängen.

Um gemeinsam mit meinen Freunden unsere Zusammenkunft zu feiern. Um gemeinsam mit meinen Freunden unser Exil von unseren Familien zu betrauern. Um Erinnerungen wieder aufzurufen, die einen erfüllen. Um Erinnerungen wieder zu unterdrücken, die einen deprimieren. Um der Gefängnisband und ­ihren Liedern zu lauschen. Um unseren mageren Beitrag zu dieser musikalischen Darbietung zu belächeln. Um beim Singen von „O Tannenbaum“ aufbauende Hoffnung zu erfahren. Um beim Singen von „Stille Nacht“ schmerzvolle Sehnsucht zu spüren. Um eine Kerze für die Lebenden zu entzünden. Um eine Kerze für die Toten zu entzünden. Um meiner toten Frau begeistert von unserer Tochter zu erzählen. Um ein vorwurfsvolles Schweigen als Antwort von ihr zu erhalten. Um aus dem Gefängnisalltag auszubrechen. Um am Ende wieder einzubrechen. Um nach dem Ende der Messe die Gäste von draußen freudig zu begrüßen. Um nach der Verabschiedung mich wieder allein zu fühlen. Warum ich zur Gefängnis-Weihnachtsmesse gehe? Um mich dafür zu entscheiden, alles positiver zu sehen und das Negative hinten anzustellen. Text eines Häftlings in Garsten

Helfen. Familienangehörige und ­Freunde können durch Einzahlung von Geldbeträgen auf ein Gefangenenkonto ­einen Häftling unterstützen. Das Geld auf seinem Konto kann er beim wöchentlichen Einkauf verwenden. (Lebensmittelpäckchen zu senden ist nicht erlaubt.) XX Die Gefangenenseelsorge unterstützt Gefangene, die keine Arbeit und kein Geld von außen bekommen oder sich in finanziel­len Notlagen befinden. Spenden werden dankbar angenommen. Kontakt: Gudrun Schnaubelt, E-Mail: gudrun.schnaubelt@dioezese-linz.at


S

eit 13 Uhr steht Erwin Hehenberger in der Küche. Heute gibt es Nudelpfanne mit Schinken, dazu Salat. Und natürlich Suppe. Das Hantieren mit den schweren heißen Pfannen, das Würzen der großen Mengen – man staunt, wie leicht das dem Angestellten einer Fensterfirma von der Hand geht. Kein Wunder: Erwin ist gelernter Koch. Seinen ursprünglichen Beruf setzt er ein, um Menschen zu helfen – und er macht das mit einer Leichtigkeit und Freude, die ansteckend ist. Nach und nach kommen Helfer/innen in das Zentrum „Essen und Leben“ am Flotzingerplatz in Wels. Es ist eine Art Wirtshaus. Einen Teil des Raums nimmt die Küche ein, der übrige Bereich ist Gaststube. Die Mitarbeiter/innen – alle ehrenamtlich – sind ein eingespieltes Team. Die einen bringen in einem Kleinbus Lebensmittel, die von Unternehmen als Spende gegeben wurden, andere sortieren sie, wieder andere richten Salate an. Die lange Zeit bis zum „Monats-Ersten”. Durch die Auslagen, die noch an die einstige Verwendung des rund 230 Quadratmeter großen Raums als Geschäftslokal erinnern, sieht man gegen halb vier Uhr auf dem Gehsteig schon einige Menschen stehen. Die Schar wird immer größer, bis um Punkt 16 Uhr die Tür aufgeht. Dann strömen sie herein. Erwin Hehenberger kennt seine Gäste. Man grüßt sich, man scherzt und

Ohne Erwin wäre Über Gottvertrauen redet Erwin Hehenberger nicht, das hat er einfach und er braucht es auch. Sonst könnte er nicht Freitag für Freitag ein Menü für bis zu achtzig Gäste kochen – für Menschen, die die Finanzierung ihres täglichen Lebens vor Probleme stellt. Josef wallner

nimmt Platz. „Wir haben einen Stammtisch“, sagt Günter K. „Wir verstehen uns gut.“ Sie sitzen jeden Freitag da, eine Handvoll Leute mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten und Schicksalen. „Ich bin meistens daheim ganz allein in der Wohnung“ beginnt Günter zu erzählen. 48 Jahre ist er alt und krankheitsbedingt in Pension. Die Lebensgefährtin hat ihn vor kurzem verlassen, samt seinem Ersparten. Ein älterer Herr und eine ältere Dame sitzen am Stammtisch nebeneinander. Sie haben sich beim „Erwin“ kennengelernt und gehören nun zusammen. An den Nachbartisch wird eine Frau im Rollstuhl geschoben, wieder einen Tisch weiter lassen sich zwei Frauen mit ihren Kindern im Volksschulalter das Essen schmecken. Am Monatsanfang bereitet Erwin Hehenberger an die vierzig Menüs vor. Da haben viele noch Geld. Von der Monatsmitte an braucht er schon um die zwanzig Essen mehr, gegen Monatsende steigt das nochmals.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

18. Dezember 2014

Erwin Hehenberger (3. von rechts) nimmt zu einem keinen Plausch am Stammtisch Platz. Kiz/Jw (2)

Hilfe auf vier Beinen Neben dem Essen am Freitag Nachmittag bietet Erwin Hehenberger mit seinem Verein noch weitere Hilfen. Er hat ein beeindruckendes Gespür dafür, wo Menschen der Schuh drückt und eine bewunderswerte Energie herauszufinden, wie er den Betroffenen unter die Arme greifen könnte. Weil viele Gäste, die am Freitag zum Essen kommen, nicht nur einmal in der Woche Unterstützung brauchen, hat er die „Speisekammer de Luxe“ entwickelt. Mit einer Vakuum-Maschine packt er Gerichte, die er geschenkt bekommt, in kleinen Portionen ab. Im Lauf der Woche kann man sie zu Hause aufwärmen. Die „Welser Tafel“ bietet Lebensmittel, die Firmen abgeben, weil das Ablaufdatum naht, zu günstigsten Preisen an. Um zwei Euro können sich Bedürftige einmal wöchentlich zwei Einkaufstaschen füllen. „Die Tafel ist mir eine große Hilfe und wirklich eine Erleichterung“, sagt eine Betroffene. Und im „Help outlet“ kann man sich günstig mit Kleidern versorgen.

hier ein Loch Nicht nur Kalorien. Es geht vielen Gästen aber nicht nur um die Kalorien. „Beim Erwin“ fühlen sie sich willkommen. So freut sich der „Bahnhof Rudi“, dass nach dem Essen immer jemand aus dem Hilfsteam Zeit findet, mit ihm Mensch ärgere dich zu spielen. Andere schätzen die freundliche Atmosphäre oder nutzen die Gelegenheit, ihre Probleme zu besprechen. Der Sozialmarkt „Welser Tafel“ und das „Help outlet“ für Kleidung sind aus diesen Gesprächen entstanden. Wer zu „Essen und Leben“ kommen darf, ist klar geregelt. Hehenberger arbeitet mit dem Sozialamt der Stadt Wels zusammen, die Einkommensgrenzen sind klar definiert. Er könnte sonst nicht bestehen – und doch zeichnet ihn das Augenmaß aus, mit dem er die Situation von Menschen bewertet. Müssten sich Beamte zurecht exakt an das Gesetz halten, kann er auch sein Gefühl sprechen lassen. „Am liebsten würde ich jeden Tag aufsperren und für die Gäste kochen“, sagt er“.

Erwin Hehenberger, Gründer, Herz und Motor von „Essen und Leben“ und den dazugehörigen Hilfsangeboten in seinem „Lokal“. Er ist Solidaritätspreisträger 2014 der KirchenZeitung.

Ein gesegneter Platz. Fragt man nach der Finanzierung des Projekts, meint Hehenberger: „Wir kaufen nichts, wir leben nur von Spenden – Lebensmittel von Firmen und Geld“. Und die kamen vom ersten Tag an, immer genau das, was wir brauchten. Der erste Kontoauszug des Vereins im Jahr 2009 wies 80 Euro aus, dabei kochte er schon regelmäßig zwanzig Menüs. Heute hat der Verein monatlich 3500 Euro Fixkosten, aber Es geht den Gästen von Essen und Leben nicht nur das bereitet Hehen- um die Kalorien, sie fühlen sich dort einfach wohl. berger, einem Mitglied der Freien Christengemeinde in Wels, keine schlaflosen Nächte. „Das funktioniert mit Gottvertrauen: mit Vertrauen und Glauben“. Es wäre ein Riesenloch in Wels, wenn es „Essen und Leben“ nicht geben würde, meint Anna, eine alleinerziehende Mutter: „Der Platz hier ist wirklich gesegnet.“


8 Aus Oberösterreichs Pfarren momente

18. Dezember 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Freistadt: Pfiffige Schul-Engel

Pilgern und meditieren statt einkaufen Auf gutes Echo sind die Pilgerund Meditations-Angebote für den 8. Dezember gestoßen. Gar nicht wenige haben das Fest Maria Empfängnis nicht zum Einkauf, sondern als Tag des Aufatmens und des Glaubens genutzt. Ida Grobbauer nahm an der Pilgerwanderung durch den Hausruckwald teil, zu der Gabriele Weidinger geladen hatte. Trotz des unwirtlichen Wetters machten sich 14 Personen auf den Weg. „Es hat dem Himmel

Im Rahmen eines Fotoprojektes ließen sich Schülerinnen des Marianums Freistadt als Engel fotografieren. Eine ganze Serie von Bildern ist dabei entstanden. Die Fotos springen nicht nur ins Auge, sondern berühren auch die Gemüter vieler Betrachter – vor allem in der stilleren Zeit des Jahres. Nicht zuletzt die Mischung aus Ernst und Heiterkeit lenkt den Blick immer wieder auf diese Fotos, denn so mancher Engel lächelt eher verschmitzt als allzu fromm. Abgelichtet wurden die Schüler/innen von den beiden Marianum-Lehrern Renate Lehner und Leo Bangerl. Marianum Freistadt

„Wir können alle Boten Gottes sein“ Eiskunstwerke im Hausruckwald – von der Natur gestaltet. privat

gefallen, uns heuer dunkle Wolken zum Geleit zu schicken. Je dunkler der Wald erschien, desto größer die Stille – eine beruhigende Stille, vertieft von berührenden Gedanken unserer Pilgerbegleiterin. Weit weg vom lärmenden Wett-Ausverkauf des Christkindes Gedichte zu hören, gemeinsame Gebete zu sprechen, Frieden zu verspüren, dieser Tag war wirklich ein Geschenk“, so Grobbauer. Pinsdorf. „In diesen Tagen wünscht man sich ‚frohe Weihnachten’“. Doch jetzt vor dem frohen Fest ist manchen Menschen gar nicht froh zumute, weil sie um jemanden trauern oder jemanden vermissen.“ Mit diese Worten lädt Gerhard Pumberger, Pfarrassistent in Pinsdorf am Samstag, 20. Dezember zu der besonderen Segensfeier „Weihnachten ohne dich!“ ein. Beginn des Gottesdienstes ist um 18 Uhr in der Pfarrkirche Pinsdorf.

Ulrichsberg. Im adventlichen Familien-Gottesdienst der Pfarre Ulrichsberg (Mühlviertel) ging es um Engel – mit und ohne Flügel. Besinnliche Texte sagten aus, dass wir alle zu Boten Gottes für unsere Mitmenschen werden können. Auch die Frauen des Pfarrgemeinderats waren nicht untätig: Aus den Seiten des alten Gotteslobs haben sie viele kleine Engel gefaltet, die nach dem Gottesdienst an die Kirchen­besucher/ innen verschenkt wurden (Bild rechts).

pfarre

Lebendiger Adventkalender in Enns Enns. Die Ennser Pfarren gestalten einen lebendigen Adventkalender. An jedem Dezember-Abend vor Weihnachten um 18.30 Uhr findet das „Fensteröffnen“ statt. Die Gastgebenden laden ein zu einer kurzen Besinnung vor dem Haus mit anschließendem Verweilen bei Glühwein, Tee und Kekserln. Sie selbst gestalten die vielfältigen Feiern. Die Einladung, am lebendigen Adventkalender teilzunehmen, gilt allen Menschen. Wann und wo das „Fensteröffnen“ stattfindet, erfährt man im Vorbeigehen an den Fenster­ logos mit den Nummern oder in den Kirchen.

Gemütliches Beisammensein beim lebendigen Adventkalender in Enns. jack Haijes


KirchenZeitung Diözese Linz

Aus Oberösterreichs Pfarren 9

18. Dezember 2014

Krippen haben auch in Indien eine besondere Bedeutung. Im südindischen Goa gibt es in vielen Pfarren Wettbewerbe, wer zu Hause die schönste Krippe stehen hat. reuters/danish ishmail

Advent und Weihnachten in Nigeria und Indien

„Bei uns ist es die lauteste Nacht im Jahr“ Welche Weihnachtstraditionen werden in anderen Kulturen gepflegt? Drei Priester, aus Indien bzw. Nigeria haben erzählen, wie Advent und Heiliger Abend in ihrer Heimat gefeiert werden. Paul Stütz

Stille Nacht, Heilige Nacht. Das Weihnachtslied aus Österreich ist weltberühmt. So erklingt es auch in Nigeria in vielen Weihnachtsmessen auf Englisch. „Aber eigentlich passt es überhaupt nicht zu unserer Art, Weihnachten zu feiern“, lacht Paulinus Anaedu, der Pfarradministrator in Hartkirchen und Haibach ist. In Nigeria ist die Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die lauteste im ganzen Jahr, erzählt er. Die meisten Lieder, die in seinem Heimatland in der Mette gesungen werden, haben einen ganz anderen Charakter als „Stille Nacht“. Es ist eine schwungvolle Musik, zu der viel getanzt wird. Anders ist in Nigeria auch, dass Weihnachten vorwiegend draußen vor den Häusern gefeiert wird. In den Dorfzentren kommen die Leute zusammen. Am ähnlichsten ist für Paulinus Anaedu in Österreich der Glöcklerlauf in Gmunden, bei dem der ganze Ort auf den Beinen ist. Nur die Reichen können in Nigeria Geschenke verteilen, sagt Pfarrer Paulinus Anaedu. Einige geben den Ärmeren Geld oder Essen.

Ruhige Adventzeit, lauteres Weihnachten. Davon berichten Pater Ransom Pereira, Pfarradministrator Paulinus Anaedu und Jophy Francis (von links) aus ihrer Heimatländern Indien bzw. Nigeria. Privat (3)

Weniger hektische Adventzeit. Weit beschaulicher als in Österreich läuft in Nigeria die Vorbereitungszeit auf Weihnachten ab. Das weiß auch Pfarrer Jophy Francis aus Indien von seinem Heimatland zu berichten. Der im süd­indischen Kerala geborene Priester ist Seelsorger in St. Martin im Innkreis, Utzenaich und Andrichsfurt. „In Indien ist die Adventzeit nicht so hektisch wie in Österreich.“ Dafür mag der Seelsorger hier besonders Vanillekipferl und die bezaubernde Stimmung, wenn in Österreich am Heiligen Abend einmal Schnee liegt. „Weiße Weihnachten, das ist schon eine besondere Stimmung und Freude“, hofft er noch für das heurige Jahr. Heimatliche Atmosphäre kommt bei Jophy Francis auf, wenn er dann an den Feiertagen selbst groß indisch aufkocht.

Genauso wird es Pater Ransom Pereira tun. Er stammt aus Goa, das einst portugiesische Kolonie war. „Viel Reis, viel Gemüse, Schweinefleisch oder Fisch“, steht bei dem Kaplan von den Steyrer Pfarren Tabor, St. Michael und St. Anna am weihnachtlichen Menüplan. Die schönsten Krippen. Aus seiner Heimat Indien berichtet Pater Ransom Pereira, dass Krippen eine besondere Rolle spielen. In vielen Pfarren gibt es Wettbewerbe, welche Familie die schönsten Krippen hat. Eine Jury wählt. Die Sieger werden dann am 24. Dezember verkündet. „Am Heiligen Abend sind alle in das Pfarrheim zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Anschließend wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, es wird getanzt und gesungen.“


10 Thema

18. Dezember 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Der lange Atem der Streetworker Es ist vor allem die Gewalt in der Familie, die Kinder und Jugendliche in El Alto dazu treibt, von zu Hause auszureißen und sich auf den Straßen der bolivianischen Stadt durchzuschlagen. Streetworker von „Maya Paya Kimsa“ helfen ihnen, von der Straße wieder wegzukommen.

susanne huber

Drei Häftlinge sind aus dem Gefängnis ausgebrochen. Die Polizei ist verstärkt unterwegs. Im Chinesenviertel von El Alto, wo Gestohlenes verkauft wird, ist man deshalb vorsichtig. Ein paar Ecken weiter, im Stadtzentrum „La Ceja“, herrscht lebhaftes Treiben. Zwischen Marktständen, Straßenverkäufern und Schuhputzern bahnen sich Autos und Kleinbusse, so genannte „Micros“, ihren Weg. An bestimmten Punkten treffen sich hier die Straßenkinder der Stadt. Auch sie sind wegen des Großaufgebots an Polizei nervös. Manche von ihnen lassen sich erst wieder blicken, als sich die Hüter des Gesetzes zurückziehen.

Martin Berndorfer (links im Bild) und Jhimmi Angel Quispe, ein Straßenkind.

Sozialarbeiterin Ruzena Moscoso im Gespräch mit einer auf der Straße lebenden Jugendlichen.

„Maya Paya Kimsa“. Jhimmi fällt Martin um den Hals, als er ihm begegnet. Dieser herzlichen Begrüßung folgt ein kumpelhafter Stups mit leicht geballter Hand auf den Oberarm, anschließend werden die Finger ineinandergehakt. Jhimmi lebt auf der Straße. Martin ist Sozialarbeiter. Der gebürtige Oberösterreicher ging 2002 mit seiner Frau nach La Paz. Ein Jahr später gründete er die Organisation „Maya Paya Kimsa“, um auf der Straße lebenden Kindern und Jugendlichen in El Alto eine Perspektive für die Zukunft zu bieten. Seither ist das Projekt gewachsen – dank der Unterstützung von Organisationen wie der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar. Feldarbeit. Um Kontakte zu den Straßenkindern zu knüpfen, schnappte sich Martin Berndorfer vor mehr als zehn Jahren einen Fußball und ging los. „Es ist wichtig, Vertrauen zu den jungen Leuten aufzubauen. Nur so kann es gelingen, sie dabei zu unterstützen und zu begleiten, dass sie entweder zu ihren

Familien zurückkehren, dass sie in einem Heim unterkommen oder dass sie selbstständig werden. Es geht darum, eine Brücke zu schaffen von der Straße in eine bessere Lebensqualität“, erzählt der Sozialarbeiter. Beim Fußball- oder Volleyballspielen auf öffentlichen Plätzen werden die Jugendlichen motiviert, ins Tageszentrum von „Maya Paya Kimsa“ zu kommen. Dort gibt es die Möglichkeit für persönliche Gespräche und Betreuung, es kann gespielt werden, es sind Duschen, Toiletten und ein Gesundheitsraum vorhanden, in dem offene Wunden sterilisiert werden und wo jeden Mittwoch ein Arzt Ordination hält. Schlafplätze stehen nicht zur Verfügung und es wird auch kein Essen ausgegeben. El Alto. Das klassische Bild von Straßenkindern gibt es in El Alto kaum. Die Stadt mit knapp einer Million Einwohnern liegt auf einer kargen Hochebene in 4150 Metern Höhe. Die Luft ist dünn, das Atmen fällt schwer und das Übernachten im Freien ist viel zu kalt. Deshalb schlafen die meisten betroffenen Kinder in Motels, den so genannten Alojamientos. Sie achten darauf, nicht zu auffällig zu sein, auch was die Kleidung betrifft, um nicht von der Polizei aufgegriffen zu werden. Geld für Unterkünfte und Bekleidung beschaffen sie sich mit Jobs wie Schuhe putzen oder mit Überfällen. Dementsprechend hoch ist die Kriminalität. Armut. Insgesamt leben in El Alto 1300 Menschen auf der Straße, 40 Prozent davon sind Kinder und Jugendliche. In der schnell wachsenden Stadt siedeln sich vor allem Menschen aus den ländlichen Regionen an mit der Hoffnung auf Arbeit, die sich oft nicht erfüllt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

18. Dezember 2014

José Luis Salazar schlug sich vier Jahre lang auf den Straßen El Altos durch. Mit Hilfe der Organisation „Maya Paya Kimsa“ schaffte er es, von der Straße wegzukommen. Im Bild: Der Blick von El Alto hinunter in die Stadt La Paz. dka (3)

Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. 1988 ist die ehemalige Armensiedlung von La Paz zur Stadt erhoben worden. Die Straßen in das um 1000 Meter tiefer gelegene La Paz sind kurvenreich und steil, an den Hängen klebt ein Haus nach dem anderen. Je tiefer man kommt, desto milder wird das Klima und desto wohlhabender die Bevölkerung.

coso. Dass die Streetworker einen guten Draht zu den jungen Leuten auf der Straße haben, ist spürbar an den herzlichen Reaktionen, wenn sie aufeinandertreffen. Die Sozialarbeiter sind mit ihren ärmellosen blauen „Maya Paya Kimsa“-Jacken samt Ausweis gut erkennbar. Mit dabei haben sie immer einen Erste-Hilfe-Rucksack, um kleine Wunden zu versorgen und mit Salben zu „streicheln“.

Jhimmi. Es ist eine Welt für sich, in welche die Streetworker von „Maya Paya Kimsa“ regelmäßig eintauchen. Eine Welt mit traurigen Geschichten, verbunden mit Leid, Gewalt und Sucht. Der 16-jährige Jhimmi Angel Quispe zum Beispiel wurde von seinem Vater ständig geschlagen. Als er das nicht mehr ertragen konnte, ist er von zu Hause ausgerissen und ging nicht mehr zur Schule. Er landete in der sexuellen Szene, ist HIV-positiv und schnüffelt Lösungsmittel. Das Schnüffeln betäubt und lässt kurzfristig den harten Alltag auf der Straße vergessen. Um sich durchzuschlagen, stiehlt er. Jhimmi war schon einmal in einem Heim. Doch es gab zu viele Regeln und so ist er wieder abgehauen. Seit längerer Zeit hat er Kontakt zu den Streetworkern von „Maya Paya Kimsa“. Jhimmi will wieder zur Schule gehen und erneut in ein Heim ziehen.

José Luis. Armut gepaart mit Gewalt, Drogen- und Alkoholkonsum und soziale Vernachlässigung zählen zu den häufigsten Gründen, warum Kinder auf der Straße landen. So war es auch bei José Luis Salazar. Von Mutter und Stiefvater alleine gelassen, musste er sich schon als Kind selbst um sein Essen kümmern. Als er sich mit 12 Jahren den Arm gebrochen hatte, ging es für ihn nicht ins Spital – aus Geldmangel, so die Begründung seiner Mutter. Nach Gewaltattacken des Stiefvaters verbrachte José Luis mehr und mehr Zeit auf der Straße, bis er schließlich mit 13 Jahren gar nicht mehr nach Hause zurückkehrte. Zunächst arbeitete er für Minibusse und rief Ziel, Fahrtrichtung und Stationen aus. Er fand neue Freunde und rutschte mit ihnen immer tiefer in die Kriminalität ab, beging Diebstähle und fing an zu schnüffeln. Trotzdem gaben die Freunde auf der Straße mehr Halt als die eigene Mutter.

Langer Atem. Nur schwer können sich die Straßenkinder an geregelte Abläufe und Strukturen, wie sie in einem Heim üblich sind, gewöhnen. Das ist das große Problem. „Der begleitende Wechsel von der Straße in eine Einrichtung gelingt nur mit viel Einfühlungsvermögen, Vertrauen, Kontakt halten, intensiver Betreuung und einem langen Atem“, sagt die Sozialarbeiterin Ruzena Mos-

Geschafft. Als José Luis den Streetworkern von „Maya Paya Kimsa“ begegnete, kam es im seinem Leben plötzlich zu einer Kehrtwende. Der heute 17-jährige Bolivianer bat sie um Hilfe, weil sein Arm schmerzte. Die Betreuer begleiteten ihn ins Spital. Die langen Wartezeiten wurden für persönliche Gespräche ge-

nutzt und José Luis baute Vertrauen auf. Ihm wurde klar, dass er sein Leben ändern möchte. Das Team von „Maya Paya Kimsa“ stand ihm dabei zur Seite. Er machte einen Entzug, arbeitete untertags wieder als Bus-Ausrufer, ging abends in die Schule und holte seinen Abschluss nach. Derzeit ist er dabei, eine Computerausbildung zu absolvieren. Vision. Die Arbeit bei „Maya Paya Kimsa“ verlangt viel ab. Die vielen tragischen Lebensgeschichten der Straßenkinder lassen nicht kalt, machen immer wieder aufs Neue betroffen. Doch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und der Wille und die Liebe zur Arbeit helfen, zu helfen. Das Team hat eine Vision: Eines Tages soll es keine Straßenkinder mehr in El Alto geben. Mit ihrer Arbeit sind sie auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Sternsingeraktion 2015 Im Mittelpunkt der heurigen Sternsinger­aktion stehen Projekte von Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion in Bolivien. Mit den in rund 3000 Pfarren gesammelten Spenden setzen die 85.000 Sternsingerinnen und Sternsinger ein Zeichen gegen Armut und Ausbeutung. Jedes Jahr werden damit insgesamt 500 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika finanziert und über eine Million Menschen unterstützt. u www.sternsingen.at u TV-Tipp zur S ­ ternsingeraktion: „Hilfe unter gutem Stern – Gerechtigkeit und Schutz für Indiens Frauen“ am 1. Jänner 2015, 17.05 Uhr, ORF 2; am 3. Jänner 2015, 11.50 Uhr, 3sat.


12 Panorama stenogramm n Auszeichnung. Bischof Erwin Kräutler erhält den diesjährigen Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. Die Auszeichnung wird er jedoch erst Anfang Mai 2015 bei seinem nächsten Österreich-Besuch in Empfang nehmen können. Sein letztes Buch „Mein Leben für Amazonien“ erschien zu seinem 75. Geburtstag im Juli.

Bischof Erwin Kräutler wird für seinen Einsatz für die Bevölkerung des Amazonasgebietes ausgezeichnet. nie

Signal. Die Bundesregierung hat angekündigte Kürzungen bei der zwischenstaatlichen Entwicklungszusammenarbeit 2015 rückgängig gemacht: Das Budget der staatlichen Entwicklungshilfeagentur ADA bleibt bei 77 Millionen Euro. Die Regierung reagiert auf den Protest zahlreicher Entwicklungshilfe-Organisationen, da Österreich schon jetzt unterdurchschnittlich wenig Geld für Entwicklungshilfe bereitstellt. Die Aufhebung der Kürzung werteten die Caritas und die Koordinierungsstelle für internationale Entwicklung und Mission der Österreichischen Bischofskonferenz als wichtiges bzw. positives Signal. Feier. Mit einem Gottesdienst im Wiener Stephansdom feierten Mitglieder des „Neokatechumenalen Wegs“ vergangenen Freitag das 40-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft in Österreich. Betteln. Die Bettellobbys in Österreich bekamen den Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte 2014 verliehen. Die zentralen Forderungen der Bettellobbys umfassen unter anderem die Abschaffung von Bettelverboten.

18. Dezember 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Regierung beschließt trotz zahlreicher Einwände die Liberalisierung

Bischofskonferenz: Neues Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin „grenzt an Ignoranz“ Das Vorgehen beim FortpflanzungsmedizinGesetz gefährde das Vertrauen in die Demokratie, sagte Peter Schipka, Generalsekretär der Bischofskonferenz. Die Regierung hat die Vorlage trotz zahlreicher Einwände beschlossen. Katholische Institutionen fordern nun eine Rückkehr zur Diskussion. Die Regierungsvorlage grenze an Ignoranz, sagte Schipka. Sie enthalte keine substantiellen Änderungen gegenüber dem – im sehr kurzen Begutachtungszeitraum – von der Kirche stark kritisierten Text. Besonders die Erlaubnis der Eizellenspende und der Präimplantationsdiagnostik in bestimmten Fällen stehen im Zentrum der Einwände. Die Stellungnahmen von Behinderten-, Kinder- und Jugendorganisationen würden zeigen, dass die kirchlichen Bedenken eine breite Basis haben, sagte Schipka. Einmütigkeit unter den Konfessionen gibt es aber nicht: Der Oberkirchenrat der evangelischen Kirche äußerte sich „grundsätzlich positiv“ zum Entwurf.

Künstliche Befruchtung in einem Glas „in vitro“.

Reuters

Die Regierung hat es jedenfalls eilig. Im Jänner soll das Gesetz beschlossen werden, im Februar in Kraft treten. Am Dienstag traten die Präsidenten der Katholischen Aktion (KAÖ), der Aktion Leben, des Katholischen Familienverbands und der Katholischen Verbände vor die Presse: „Wir appellieren an die Parteien, das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt zu stellen und einen neuen Dialogprozess mit allen relevanten Kräften zu beginnen“, sagte Gerda Schaffelhofer (KAÖ). Die Eizellenspende zum Beispiel führe zur Ausbeutung von Frauen, die zu „Lieferantinnen“ degradiert würden. Kritik. Alfred Trendl vom Katholischen Familienverband sagte, der Gesetzesentwurf stelle die Erfüllung eines Kinderwunsches über die Interessen des Kindes. Er verwies auf die UNKinderrechtskonvention, wonach ein Kind die Möglichkeit haben muss, seine Eltern zu kennen: „Wie vermittle ich dem Kind, dass es eine zweite biologische Mutter hat?“, fragte Trendl. Gertraude Steindl von der Aktion Leben sieht einen Interessenskonflikt: „Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass der Arzt, der für seine Klientin eine fremde Eizelle benötigt, um eine Schwangerschaft herbeizuführen, die Spenderin der Eizelle beraten soll.“ Helmut Kukacka von der Arbeitsgemeinschaft Kath. Verbände, beanstandete die Eile des Verfahrens. Er appellierte an die Parlamentarier, sich die nötige Zeit für eine umfassende Diskussion des Gesetzes zu nehmen.

Neuer Fragebogen für die Synode im Herbst 2015

Nächste Familiensynode: Kein Schritt zurück! Die zweite Bischofssynode zum Thema Ehe, Familie und Sexualität im Oktober 2015 soll dort weiterarbeiten, wo die heurige Synode aufgehört hat. Es gibt kein Zurück mehr hinter den bisherigen Diskussionsstand. Das geht aus dem neuen Fragebogen hervor, den der Vatikan vergangene Woche veröffentlicht hat. Denn er setzt beim Schlussdokument der Synode 2014 an. Die Fragen, bei denen es um Einstellungen zur Familie, zu Werten und zur Rolle der Kirche geht, sind allgemein verständlicher formuliert als im Fragebogen zur Synode 2014. Außerdem gibt der Vatikan den Diözesen mehr Zeit zur Beantwortung (bis April). Laut Kardinal Christoph Schönborn

liegt der Ball wieder im Wesentlichen bei den Diözesen, die entscheiden müssen, wie sie die Antworten sammeln. Beim letzten Fragebogen nutzten rund 34.000 Menschen die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Bei den „heißen Eisen“ machen Beobachter auf zwei Dinge aufmerksam: Es ist nicht explizit von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften die Rede, sondern es geht um Familien, zu denen Menschen mit homosexuellen Neigungen gehören. Und beim Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen taucht erneut der Hinweis auf den orthodoxen Umgang auf, der studiert werden müsse („Wiederverheiratung“ mit Bußcharakter).


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

18. Dezember 2014

Weihnachten im Vatikan

Papst: „Denkt an mich“

Krippenfiguren wie das Jesuskind brachten Gläubige aus Rom mit auf den Petersplatz.

Enttäuschender Klima-Kompromiss

Erinnern an Flüchtlinge und verfolgte Christen

Das am Wochenende zustande gekommene Schlussdokument der Klimakonferenz im peruanischen Lima wurde nicht nur von Umweltorganisationen als enttäuschend eingestuft: Auch Österreichs Industriellenvereinigung verlangt Fortschritte zu einem bindenden internationalen Klimaschutz-Vertrag. Bis März sollen die Staaten nun ihre Klimaschutzprogramme nachbessern. Ein globaler Vertrag ist frühestens für Herbst 2015 zu erwarten. Papst Franziskus hatte in einer Botschaft für die Klimakonferenz gesagt, der Klimaschutz sei eine „klare, definitive und unaufschiebbare moralische Verpflichtung“.

Mit einem bewegenden ökumenischen Gebet wurde vergangene Woche in Wien der Flüchtlinge an den Außengrenzen der EU gedacht. Lothar Pöll, Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, sagte, dass man sich als Christ „nicht einfach damit abfinden darf“, dass jedes Jahr tausende Menschen an den EU-Grenzen ihr Leben lassen. Ebenfalls vergangene Woche protestierten rund 3000 Menschen bei einem Fackelzug durch die Wiener Innenstadt gegen die Christenverfolgung in vielen Ländern der Welt. Der „Fackelzug“ wurde von der Plattform „Solidarität mit verfolgten Christen“ getragen.

Reuters

Hunderte Kinder und Erwachsene hatten zum Angelusgebet vergangenen Sonntag im Vatikan kleine Krippenfiguren mitgebracht, um sie von Papst Franziskus segnen zu lassen: „Wenn ihr zu Hause vor euren Krippen betet, denkt auch an mich, so wie ich mich an euch erinnere“, sagte der Papst, der Weihnachtsgrüße auch an Gefängnisinsassen, darunter auch Mafiosi, schickte. Sie sollten den Aufenthalt im Gefängnis nicht als verlorene Zeit sehen, sondern als Gelegenheit, ihren Seelenfrieden und ihre christliche Hoffnung wiederzufinden, schrieb der Papst. Ihm stehen anstrengende Tage ins Haus: Die Christmette im Petersdom beginnt am Heiligen Abend um 21.30 Uhr. Am Christtag spendet der Papst den Segen „Urbi et Orbi“ um 12 Uhr. Am Neujahrstag feiert Franziskus eine Festmesse zu Ehren der Gottesmutter. Der Tag wird in der Kirche als Weltfriedenstag begangen: In seiner Botschaft dazu ruft der Papst zum Einsatz gegen Menschenhandel und Sklaverei auf. Dabei wendet er sich auch an Konsumenten: „Fragen wir uns, ob wir Produkte kaufen, die aus gutem Grund vermuten lassen, dass sie durch die Ausbeutung anderer Menschen hergestellt worden sind.“

Weltkirche Solidarität. Mit Kardinal Peter Turkson besucht diese Woche ein hoher Vatikanvertreter die von Ebola betroffenen Länder Sierra Leone und Liberia. Turkson will eine Botschaft der Solidarität vermitteln. Hilfe. Die USA haben den Vatikan um Hilfe bei der Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo gebeten. Der Vatikan solle sich an der Suche nach passenden humanitären Lösungen für die derzeitigen Insassen beteiligen, sagte US-Außenminister John Kerry. Mit einem Gottesdienst haben Franzosen, Briten und Deutsche im französischen Frelinghien des Weihnachtsfriedens vor 100 Jahren gedacht. Damals kam es an der Westfront an vielen Orten zu spontanen Feuerpausen (Foto nachgestellt). Alan Cleaver


14 Zu Gast

18. Dezember 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

In der gegenwärtigen Debatte um die steigenden Asylzahlen tut der Blick auf Integrations-Beispiele gut

Wenn Österreich zur Heimat wird Derzeit suchen wieder mehr Menschen aus fremden Ländern bei uns Heimat. Sie alle hoffen auf ein Bleiben-Können. Die Geschichte der bisher Gebliebenen ist oft eine Geschichte von gelungener Integration. Wie jene von Thi-Cuc Nguyen. ernst gansinger

Cuc kam dreijährig mit ihrer Mutter und ihren zwei Geschwistern am Ende ihrer Flucht aus Vietnam nach Österreich. Zunächst waren die vier in einem Tiroler Quartier untergebracht. Noch bevor Cuc ins Volksschulalter kam, übersiedelte die Familie nach Linz. Hier fand sie Aufnahme im Pfarrhof LinzSt. Margarethen beim Pfarrer (der nachmalige Caritas­ direktor Prälat Josef Mayr) und der Pfarrhaushälterin „Pep“ Mayerhofer. Eine Aufnahme in ein Leben mit Zukunft. Oberösterreichisches Deutsch. Von Anfang an standen für Cuc alle Weichen auf Integration. Längst spricht sie oberösterreichisches Deutsch. Vietnamesisch kann sie nicht mehr – nicht sprechen, schon gar nicht lesen. Dass sie anders aussah als die hiesigen Volksschüler/innen, war eigentlich nie ein Thema. Es gab keine Anfeindungen. – Das sind lauter Integrations-Bedingungen, wie sie sein können und sollen. Die Mutter hat bald ihre Kin-

der in die Pflege von Pfarrer Mayr gegeben. So viel Andocken an ein gutes österreichisches Daheim war natürlich ideal. Cuc und ihre Geschwister gingen zur Volksschule, besuchten die Hauptschule. Nach der Hauptschule wechselte Cuc in die Fachschule für Grafik und Design. Mit etwa 20 Jahren kam sie in den Behelfsdienst des Pastoralamtes, wo sie mit Ausnahme von Karenzzeiten beschäftigt blieb. Eine Erfolgsgeschichte. Alles ging so normal. So österreichisch. So selbstverständlich. Warum auch nicht: Menschen, die zu uns fliehen, ­ suchen Integration. Und wenn sie ermöglicht wird, ist sie allermeistens eine Erfolgsgeschichte. Das zeigt das unterschiedliche Einleben von Mutter und Tochter Nguyen. Cuc spricht Ur-Österreichisch, ihre Mutter hat zwar die ­ vietnamesische Geschichte abgeschlossen, die österreichische aber noch nicht wirklich begonnen. Integration ist natürlich eine Aufgabe für beide Seiten. Die Jungen tun sich da aber viel leichter. Bleiben dürfen. „Wenn man hört, dass Asylsuchende schon lange bei uns sind und ihr Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, das ist nicht gut. Sie integrieren sich ja und sollten dann doch wieder wegmüssen?“ – Cuc versteht den Wunsch, bleiben zu kön-

nen, und versteht nicht so manche österreichische Härte. Wer bleibt, bleiben kann, trägt gerne seinen Teil bei zum Gesamten, arbeitet hier, zahlt Steuern, schickt hier die Kinder zur Schule, ist ein Mitglied der österreichischen Gesellschaft. Heimat. „Wenn ich in ein Land komme, wo ich bleiben will, dann will ich mich da integrieren, will die Sprache lernen, will ein gutes Miteinander und will hier gut leben. Aber ich gebe meine Identität nicht auf“, sagt Cuc. Es bleibt natürlich das Interesse an der Herkunft, an dem Leben im Land der Vorfahren. Bei Cuc ist dieses Interesse jedoch nicht übermächtig ausgebildet. Gerne isst sie vietnamesisch, kocht aber nicht nach Art der Ursprungs-Heimat. Und die vietnamesische Musik ist nicht so ihre Musik. Österreich ist ihre Heimat. Vietnam ihre Herkunft. XX Quartiers-Hotline Asyl: In der aktuellen Asyl-Situation – die Zahl der bei uns Schutz Suchenden wird weiter ansteigen – hat das Land Oberösterreich eine Quartiers-Hotline Asyl eingerichtet: 0732/77 20-152 49. Dort können Bürger/innen anrufen, die ein Quartier zur Verfügung stellen oder sich erkundigen wollen, welche Voraussetzungen es braucht.

Cuc mit ihrer jungen Familie: Sarah, Lebenspartner Reinhard und Jonas. Privat


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

18. Dezember 2014

Niederleitner (2)

Advent mit Gedanken von Sepp Forcher

Die Zerbrechlichkeit der Dinge

A

ls ich Kind war, wurde bei uns Weihnachten sehr schlicht gefeiert. Mein Vater hat sich wegen der geraden Äste eine Tanne als Christbaum eingebildet, die wir aus dem Wald geholt haben. Zum Teil mussten wir lange herumsuchen, denn Tannen waren in meiner Südtiroler Heimat Sexten und später nach dem

Sepp Forcher ist der bekannte TV-Moderator von „Klingendes Österreich“. Als Sohn Südtiroler Eltern kam er 1940 ins Land Salzburg. Er war unter anderem Bergführer, Hütten- und Stadtwirt. Forcher ist heute auch erfolgreicher Buchautor. Zuletzt erschien: „Das Glück liegt so nah. Warum wir auf Österreich stolz sein können.“ (Brandstätter-Verlag)

Umzug auch im Salzburger Tennengebirge eher rar. Aber der Duft der Tanne ist schon etwas Besonderes.

D

er Christbaumschmuck war immer derselbe, meine Eltern haben ihn aus Südtirol nach Salzburg mitgenommen. Der Schmuck an sich war nichts Besonderes, dafür aber die Art, wie mein Vater damit umgegangen ist: Sonst war er eher ein harter Mensch. Aber beim Schmücken des Christbaumes hat man seinen Händen die Zerbrechlichkeit der Dinge angesehen. Er hat den Schmuck sehr zart angefasst und geachtet, dass ja nichts kaputtgeht.

A

ls Geschenk haben wir Socken oder Fäustlinge bekommen, die unsere Mutter selbst gestrickt hatte. Hie und da habe ich von Gästen – meine Eltern waren ja Hüttenwirte – ein Buch bekommen: „Robinson Crusoe“, griechische Heldensagen oder „Eskimoleben“ von Nansen. Meine Eltern haben es nicht gerne gesehen, wenn ich gelesen habe. Ich wurde trotzdem ein begeisterter Leser.

D

er Besuch der Christmette war nicht möglich, weil wir auf dem Berg gewohnt haben. Aber wir haben immer gewartet, bis wir die Glocken im Tal hörten. In unserer Zeit im Tennengebirge haben wir auch die wandernden Lichter gesehen, wenn die Bauern unten in Werfenweng mit den Laternen in die Mette gegangen sind. Diese kleinen leuchtenden Punkte sind für mich eine ganz besondere Erinnerung an Weihnachten. Aufgezeichnet von H. Niederleitner


Sonntag

4. Adventsonntag – Lesejahr B, 21. Dezember 2014

Ein Engel, Bote Gottes auch für mich Da kommt einer. Und grüßt. Grüßt ganz einfach, beruhigt den Geist und besänftigt die Seele: Gott ist mit dir. Da kommt einer, hat Zeit und hört zu, den Fragen, Zweifeln und Ängsten eines Menschen ... „Fürchte dich nicht“, Gnade hast du gefunden bei Gott. Gib Gott einen Platz in deinem Leben ... lass Gott Mensch werden durch dich.

Evangelium

1. Lesung

Lukas 1,26–38

2 Samuel 7,1–5.8b–12.14a.16

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Als nun der König in seinem Haus wohnte und der Herr ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verschafft hatte, sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Lade Gottes aber wohnt in einem Zelt. Natan antwortete dem König: Geh nur und tu alles, was du im Sinn hast; denn der Herr ist mit dir. Aber in jener Nacht erging das Wort des Herrn an Natan: Geh zu meinem Knecht David, und sag zu ihm: So spricht der Herr: Du willst mir ein Haus bauen, damit ich darin wohne? [...] Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst über mein Volk Israel wirst, und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen Augen vernichtet, und ich will dir einen großen Namen machen, der dem Namen der Großen auf der Erde gleich ist. Ich will meinem Volk Israel einen Platz zuweisen und es einpflanzen, damit es an seinem Ort (sicher) wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht mehr unterdrücken wie früher und auch von dem Tag an, an dem ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich verschaffe dir Ruhe vor allen deinen Feinden. Nun verkündet dir der Herr, dass der Herr dir ein Haus bauen wird. Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen Sohn

als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen. [...] Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein. [...] Dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand haben.

2. Lesung Römer 16,25–27 Ehre sei dem, der die Macht hat, euch Kraft zu geben – gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war, jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen. Ihm, dem einen, weisen Gott, sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen.


Wort zum Sonntag

Einlösen. Gottes Gnade. „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“ – so grüßt der Engel Gabriel Maria, als er ihr die höchste, je einem Menschen von Gott zuteil gewordene Botschaft überbringt. Ich lade Sie ein, dieses Grußwort einmal auf uns zu übertragen; so, als würde es dir und mir gelten: „Sei gegrüßt, du Begnadete/du Begnadeter, der Herr ist mit dir!“ Begnadet, bin ich das? Wann verwenden wir dieses Wort „begnadet“ in unserem Sprachgebrauch überhaupt? Da denken wir wohl in erster Linie in die Richtung von begnadeten Künstlern, Sportlern, Ärzten, Genies, vielleicht Heilige, oder wenn jemand ein ganz hohes, seltenes Alter erreicht ... also etwas von einem Durchschnittsmenschen weit Entferntes, weil Außergewöhnliches. Aber ich, eine Begnadete/ein Begnadeter?

ginger. / photocase.de

F

leisch angenommen durch den heiligen Geist, oder: kann man vom Hören Kinder kriegen

das WORT tritt durchs Ohr trifft mitten ins Herz und zeugt dort neue Wirklichkeit aus Fleisch und Blut

Eine „wohlwollende, freiwillige Zuwendung“, das ist eine Definition von Gnade, die ich gefunden habe. So gesehen bin ich überzeugt, dass wir alle begnadet sind; ich glaube an einen Gott, der sich uns aus freiem Willen und mit größtem Wohlwollen zuwendet. Wir sind schon einmal dadurch begnadet, dass wir überhaupt leben, dass wir uns als Kinder Gottes zum Allmächtigen eng zugehörig fühlen dürfen. Wir sind weiters dadurch begnadet, dass er uns durch die Menschwerdung seines Sohnes den bestmöglichen Liebeserweis sowie durch dessen Leiden, Sterben und Auferstehen Erlösung und Heil schenkt. Gott bietet also uns allen seine Gnaden an, die bei weitem mehr wiegen als jegliche besondere irdische Befähigungen oder Talente. Wir sind von Gott reichlich „Begnadete“ – es gilt unsererseits einzig und allein, diese Gnaden Gottes auch einzulösen. Wie? Indem wir Ihm unseren Glauben und unser Vertrauen schenken und so wie Maria „Ja“ zu seinen Gnaden sagen. Dann wird auch über uns der Heilige Geist kommen und uns die Kraft des Höchsten überschatten ...

Zum Weiterdenken „Wenige begreifen es, was Gott in ihren Seelen wirken würde, wenn sie sich ihm ganz übergäben und seine Gnade in sich wirken ließen.“ (Teresa von Avila)

Maria ganz Ohr und Gott ganz WORT Synergie von menschlichem und göttlichem Wort

Roman Schwarz

das WORT nahm Gesicht an

Pfarrer im Seelsorgeraum Zurndorf/

in Seinen großen Kinderaugen

dorf/Potzneusiedl und Dechant

Nickelsdorf/Dt. Jahrndorf/Gatten-

in Ihm spricht Gott sein Ja zur Welt

des Dekanates Neusiedl am See.

und hört zugleich der Schöpfung Amen Andreas knapp

u sonntag@kirchenzeitung.at

Den Autor erreichen Sie unter


18 Bewusst leben ZUR SACHE Lösungsansätze Hilfreiche Methoden zur Lösung von Machtkonflikten:  Nacheinander. Man kann grundsätzlich alles miteinander tun, nur nicht alles zum selben Zeitpunkt. Will einer am Sonntag schwimmen gehen und der andere lieber Freunde besuchen, kann folgendes vereinbart werden: Dieses Wochenende gehen wir schwimmen und nächstes Wochenende besuchen wir die Freunde.  Nachgeben lernen. Manchmal ist es wichtig, dem Partner/der Partnerin zuliebe etwas zu tun, obwohl man das selbst vielleicht gar nicht machen würde. „Ich tu’s für dich, dir zuliebe!“ Einmal gibt der eine nach, dann wieder der andere.  Machtbereiche aufteilen. Es ist gut, sich die Bereiche in der Familie aufzuteilen, sodass klar ist, wer in welchem Bereich grundsätzlich führt und wer in welchem Bereich „Hilfsdienste“ übernimmt.

18. Dezember 2014

Machtkonflikte und Grenzüberschreitungen in der Paarbeziehung

Wer hat das Sagen? Wer gibt nach? Margit und Josef leben mit ihren drei Kindern auf einem Bauernhof. Er bewirtschaftet den Hof und sie kümmert sich um Kinder, Haus und Haushalt. Die zwei „krachen“ regelrecht zusammen, weil beide impulsive Menschen sind. Josef trifft relativ schnell Entscheidungen und kann Margit nicht zuhören. Vor 50 Jahren galt in den meisten Familien noch das Prinzip des Patriarchats. Der Mann hatte das „Sagen“, traf Entscheidungen, setzte sich durch, die Frau passte sich an. Insgeheim führten Frauen auch oft ein Schattenregime, aber nach außen hin waren die Macht-Verhältnisse klar. Hingegen sind Machtkonflikte in modernen Beziehungen häufig. Wer setzt sich durch? Wer hat die Macht? Wenn sich einer auf Kosten des anderen durchsetzt, haben dann nicht beide verloren?

 Führen – geführt werden. Es ist wichtig, dass beide Partner lernen, einander zu führen und sich im Gegenzug auch von der Partnerin/vom Partner führen zu lassen. Wer führt, hat auch die Verantwortung für das Gelingen. Es macht auch Spaß, einmal die Verantwortung abzugeben.  Paar-Vereinbarungen. Jede Vereinbarung beruhigt und schafft Sicherheit. Gleichzeitig stärkt es das Wissen und die Hoffnung, dass Konflikte lösbar sind und sich keiner mehr unterdrückt fühlen muss. Empfehlenswert ist, ein Buch mit einem schönen Umschlag und leeren Seiten zu besorgen, in welches alle Paare-Vereinbarungen geschrieben werden. Da kann man dann auch wieder „schwarz auf weiß“ nachlesen, was vereinbart wurde.

KirchenZeitung Diözese Linz

Zeit für Gespräche. Dabei können Bedürfnisse formuliert und Vereinbarungen getroffen werden. Keiner will verlieren, beide sollen gewinnen. PHOTOGRAPHEE.EU – FOTOLIA.COM

Partnerschaft verlangt Kompromisse. Seit den 80er und 90er Jahren üben sich die Menschen im partnerschaftlichen Umgang. Partnerschaft bedeutet, dass jeder Partner gleich viel Wert und Würde hat und dass die Bedürfnisse und die Meinung beider Partner gleich viel zählt. Das Schwierige in der Partnerschaft ist die Frage der Führung und der Macht: Wenn nicht mehr klar ist, wer führt, muss das vom Paar ausgehandelt werden. Paare müssen also reden und aushandeln lernen.

Unterschiedliche Machtmittel. Neben Schreien, Schlagen, Vorwürfen und anderen „lauten“ Mitteln üben Menschen auch Macht durch das Abblocken von Gesprächen aus. Wenn Probleme nicht gemeinsam besprochen werden können, sodass die Meinung und die Bedürfnisse jedes Partners gesehen und gehört werden, hat der die Macht, der nicht redet. Oder aber es gibt zwei „Machthaber“, die – jeder für sich – „ein eigenes Regime führen“. Klare Vereinbarungen treffen. Josef und Margit treffen zwei erste Vereinbarungen, um ihre Konflikte zu lösen. 1. Vereinbarung: Margit macht Josef keine Vorwürfe im Nachhinein mehr, sondern sagt konkret, „was sie braucht, damit die Situation gut gelöst werden kann“. Zudem definiert sie auch ihre persönlichen Grenzen, das, was sie nicht will. Josef setzt nicht mehr einseitig Entscheidungen, sondern bespricht diese in einer ruhigen Stunde (die beide bestimmen) mit Margit. Die beiden haben den Dienstagvormittag regelmäßig zu ihrer freien Verfügung. Margit weiß jetzt, dass Josef ihr zuhören wird. Dies beruhigt sie. Sie fühlt sich gesehen und gehört. Josef weiß, dass Margit ihn nicht unter Druck anschreien und ihm Vorwürfe machen wird, weil er sich ja die Zeit zum Gespräch nimmt. 2. Vereinbarung: Beide Meinungen dürfen nebeneinander stehen bleiben. Keine ist besser oder schlechter. Margit und Josef machen sich auf die Suche nach der gemeinsamen besten Lösung. In einem Brainstorming überlegen sie, welche (auch kreativen) Lösungsmöglichkeiten ihnen einfallen. Sie wählen dann die für sie beide beste aus.

BERATUNG MAG. ANDREA HOLZER-BREID BEZIEHUNGLEBEN.AT BERATUNGSSTELLE LINZ beratung@kirchenzeitung.at

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: BEZIEHUNGLEBEN.AT, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

18. Dezember 2014

in kürze SelbA-Trainer/innenAusbildung Sternenpracht in vielen Farben. Mit dem Wissen um die beste Pflege kann man diese sensible Pflanze sogar im Folgejahr wieder zum Blühen bringen. lukasgavenda – fotolia.com

Richtig gepflegt haben Weihnachtssterne eine lange Saison

Blühende Sterne Der Weihnachtsstern gehört zur adventlichen Zimmerdekoration vieler Haushalte. Doch Achtung: Er ist giftig und zeigt sich sensibel in Sachen Standort und Wasser. Werden seine Ansprüche missachtet, steht man schnell vor einem ärmlichen Gerippe. Brigitta Hasch

Schon der Heimtransport eines wunderschön blühenden Exemplares kann der Anfang vom Ende werden. Unbedingt gut verpacken, heißt die Devise, denn was diese Pflanze gar nicht verträgt, sind niedrige Temperaturen oder gar ein kalter Luftzug. Die Pflanze verkühlt sich regelrecht, was eigentlich kaum verwunderlich ist, stammt die Euphorbia pulcherrima doch ursprünglich aus Mexiko bzw. Mittelamerika. Heller Standort, keine Staunässe. Zu Hause angekommen empfiehlt sich ein warmes Plätzchen ohne direkte Sonne und Luftzug – also nicht die Fensterbank. Beim Gießen verwendet man am besten lauwarmes Wasser in Maßen und erst dann, wenn die Erde fast trocken ist. Zu viel Wasser lässt die Wurzeln des Weihnachtssternes nämlich schnell

aufgetischt Himmlische Sternchensuppe

verfaulen. Und auch dann wirft er die Blätter einfach ab. Ist die Erde mit einem weißlich-grauen Belag überzogen, sollte man diesen entfernen. Giftiges Wolfsmilchgewächs. Für Fami­lien mit kleinen Kindern ist der Weihnachtsstern keine optimale Zimmerpflanze. Auch Besitzer von Hunden, Katzen und Vögeln sollten aufpassen, dass ihre Lieblinge nicht an den roten Blättern knabbern. Die Pflanzen können Erbrechen, Zittern, Speicheln und Muskelkrämpfe auslösen. Verfärbte Blätter. Weihnachtssterne brauchen kurze Tage, um in Blühlaune zu kommen. Die Verfärbung der Blätter entsteht durch eine längere Phase der Dunkelheit, die man künstlich erzeugen kann. Sechs bis acht Wochen lang stellt man die Pflanzen in einen dunklen Raum oder dunkelt sie mit einem Karton morgens und abends ab. Mit diesem Trick wird die Nacht länger als der Tag und die Blätter beginnen, sich zu verfärben. Was Profis so machen, sollte auch daheim funktionieren. Und bei guter Pflege leuchtet der Stern dann wieder weit über den Advent hinaus bis in den Frühling.

Zutaten: 3 Eier, 100 g Vorderschinken, 60 g Mehl, 1 Prise Salz, 1 Karotte, 1 kl. Bund Petersilie, 1 l Suppe. Zubereitung: Ein Backblech mit Backpapier auslegen, Backofen auf 180 °C vorheizen. Eier trennen, Eiweiße zu steifem Schnee schlagen. Schinken fein

würfeln, mit Eigelb, Mehl und Salz unter den Eischnee heben. Die Biskuitmasse ca. 1 cm dick aufs Blech streichen. Im Backofen etwa 15 Minuten backen. Auf ein Brett stürzen, Backpapier abziehen und erkalten lassen. Mit einer Keksform Sterne ausstechen.

Um im Alter selbstständig zu sein und zu bleiben, müssen Körper, Geist und Seele fit gehalten werden. SelbA bietet dafür ein ganzheitliches Trainingsprogramm, das von speziell ausgebildeten Trainer/innen in Gruppen angeboten wird. Voraussetzung dafür, eine SelbAGruppe zu leiten, ist eine zertifizierte Ausbildung, die aus acht Modulen besteht. Das Angebot richtet sich an Menschen, die Freude am Umgang mit älteren Personen haben, kommunikationsfähig und sozial engagiert sind. Vermittelt wird vor allem methodisches Handwerkszeug, um die eigene Handlungskompetenz und Kreativität zu fördern. Einführungsabend, Grundlehrgang und ein Praxisjahr mit 30 Gruppentreffen sind Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikates. Start der neuen Ausbildung 2015 ist am 13. Jänner, der Lehrgang dauert von 7. Februar bis 21. November 2015 und findet, meist ganztägig an Samstagen, im Priesterseminar, Harrachstraße 7, Linz, statt.

XX Di., 13. 1. 2015, 18 bis 20 Uhr, Diözesanhaus, Kapuzinerstraße 84, Großer Saal, 4. OG – Einführungsabend. XX Anmeldung und Infos: Manuela Thaller, Tel.: 0732/76 10-32 18, E-Mail: selba@dioezese-linz.at

Karotte waschen, schälen und fein raspeln. Biskuitsterne und Karottenraspeln in den Teller geben, mit heißer Suppe aufgießen und mit Petersilie garnieren. XX Einfach himmlisch, Maria Hager, Franz Haringer, Verlag Passauer Bistumsblatt.


So ein Zirkus mit den Kindern. Der Adventzirkus gastierte im Dezember im Diakonie-Zen­ trum Spattstraße. Die 46 Kinder

KK

Einzigartige WeihnachtsPost

des Bewegungskindergartens wa­ ren vom Mitmachzirkus sehr be­ geistert. Auch die Kinder mit Be­ einträchtigung fanden ihren Platz darin. Foto: SpattstraSSe

Schreibst du Weihnachtspost? Oder verteilst du kleine Kärtchen mit Weihnachtswünschen? Oma und Opa, Tanten und Onkel freuen sich sicher darüber. Besonders dann, wenn du die Karten selbst gebastelt hast. Und das geht so ...

lach mit piepmatz Sagt die Lehrerin zu Paul: „Warum schreibst du Löwe klein? Alles, was man anfassen kann, schreibt man groß!“ Sagt Paul zur Lehrerin: „Liebe Frau Lehrerin, versuchen Sie doch mal, einen Löwen anzufassen!“ „Nenne mir ein Beispiel aus der Natur, dass die Wärme die Dinge ausdehnt und die Käl­ te sie zusammenzieht“, fordert der Lehrer den kleinen Heinz auf. „Im Sommer sind die Ferien lang – im Winter kurz!“ Der kleine Peter muss zur Strafe 100-mal schreiben: „Ich darf den Lehrer nicht duzen.“ Er schreibt es 200-mal. „War­ um denn das?“, fragt der Lehrer. Peter: „Weil ich dir eine Freude machen wollte!“

Buntes Papier, Schere und Kleber sind die Grundmaterialien. Dazu kannst du Moos­ gummi, Perlen, Knöpfe, Stoff- und Wollreste, aber auch Geschenkpapier und bunte Bänder verwenden. Mit einer Zick-Zack-Schere, Kar­

Er ist der kleinste Engel von al­ len. Und er ist der einzige Bub, der im Engelchor der Schule mitsingen darf. Für ihn ist es na­ türlich besonders schwierig, ein richtiges Engelkostüm aufzu­ treiben. Gut, dass ihm da Tante Mila helfen kann. Bis er allerdings die Kirche er­ reicht und – als kleinster Engel

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

toffeldruck und Stempeln kannst du weite­ re Karten machen. Schau, welche Farben gut zusammenpassen, und überlege, welche Figu­ ren du machen möchtest. Unzählige Motive. Sterne, Engel, Christ­ bäume, Packerl oder Stiefel? Oder doch lie­ ber Kerzen und Rentiere? Egal, wofür du dich entscheidest: Mach dir ordentliche Schablo­ nen aus Karton. Im Bild oben findest du ferti­ ge Motive, die du als Vorbild oder Muster ver­ wenden kannst.

Der kleinste Engel von allen

kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 18. Dezember 2014

VRD - Fotolia.com

Das find ich toll

– ganz vorne im Chor zu singen beginnen kann, erlebt er noch einige Abenteuer. Sein weißes Engelkleid geht dabei fast ka­ putt. Und weil er so vielen Men­ schen helfen muss, kommt er beinahe zu spät. Umso mehr freut er sich, dass viele unerwar­ tete Gäste zum Konzert kommen und ihm zuhören.

XX Der kleinste Engel von allen, Hilde Kähler-Timm, Stefanie Reich; Gabriel Verlag 2014.


18. Dezember 2014

Volksdroge Cannabis. Knapp 20 Prozent der über 15-jährigen Bevölkerung haben schon einmal einen Joint probiert.

Fotolia/ ststoev

Soll Cannabis total legalisiert werden? Nachdem das Haschisch-Verbot in mehreren US-Staaten gelockert worden ist, kommt auch in Österreich neuer Schwung in die Debatte. Wie gefährlich ist Cannabis wirklich? Und soll es gänzlich legalisiert werden? Ein Gespräch mit dem Experten Christoph Lagemann. Interview: Paul Stütz

Kann man Cannabis als eine Art Volksdroge bezeichnen?

Christoph Lagemann: Ja, die Verbreitung ist schon relativ groß. Bei unseren Umfragen ist herausgekommen, dass 19,6 Prozent der über 15-Jährigen angeben, schon einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben. Die Zahl derer, die das öfter konsumieren, liegt aber unter zehn Prozent. Ist Cannabis vor allem ein Jugendthema?

Lagemann: Das kann man sagen. Die meisten Konsumenten findet man im Jugendalter. In bestimmten Kreisen ist das so etwas wie eine Freizeitdroge. Wie leicht wird man durch Cannabis-Konsum süchtig?

Lagemann: Die Zahl jener, die süchtig werden, ist eher gering. Bei intensivem Dauerkonsum kann das jedoch vorkommen. Depressive Verstimmungen, Gereiztheit und Schlaflosigkeit sind dann die Entzugserscheinungen. Was macht leichter süchtig: Alkohol, Nikotin oder Cannabis?

Lagemann: Wenn man die drei Substanzen vergleicht, ist Nikotin an erster Stelle, das erzeugt am schnellsten eine Abhängigkeit. Ähnlich schnell wie He­ roin. Bei Alkohol und Cannabis

lichst verzichten. Im Jugendalter braucht man die Kräfte für die Entwicklungsaufgaben. Es wäre sinnvoll, das Einstiegsalter auch beim Rauchen oder beim Alkoholkonsum anzuheben. Aber da gibt es mächtige Wirtschafts­ zweige, die das verhindern.

hängt das sehr davon ab, wie viel und wie lange jemand konsumiert, und ist auch von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Die schwerste Form der Abhängigkeit wird durch Alkohol hervorgerufen. Die Wege der Entkriminalisierung von Cannabis, die in den USA und manchen europäischen Staaten gegangen werden – wären diese auch für Österreich sinnvoll?

Lagemann: Die Experten wissen, dass man mit Cannabispolitik die Zahl der Konsumenten nicht wirklich beeinflussen kann. Man kann mit der Politik jedoch die Schäden minimieren. Deshalb gehen viele Länder neue Wege. Nötig wäre hierzulande eine sachliche Debatte rund um die Frage, ob die aktuelle Cannabispolitik die gesteckten Ziele – falls es die gibt – erreicht. Gänzlich legal werden soll Cannabis Ihrer Meinung nach aber auf jeden Fall nicht?

Lagemann: Also gänzlich legal in dem Sinn, dass man Cannabis jetzt im Supermarkt kaufen kann und dafür geworben wird, sicher nicht. Das möchte kein einziger Experte. Ist an dem Vorurteil, dass Haschisch dumm macht und durch den Konsum der Intelligenzquotient gerade im Jugendalter sinkt, etwas dran?

Lagemann: Die Wissenschaft ist sich hier nicht einig. Eine neuseeländische Studie hat das behauptet, eine Studie aus Norwegen hat das widerlegt. Im Jugendalter, das viele Entwicklungsaufgaben mit sich bringt, sollte jedoch weitgehend auf Drogen verzichtet werden. Auf legale wie auf illegale.

Christoph Lagemann leitet das Institut für Suchtprävention der pro mente OÖ. inst. suchtprävention Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

Lagemann: Die Einstiegsdrogentheorie, nämlich die Annahme, dass man mit Cannabis „einsteigt“ und dann etwas „Härteres“ braucht, ist seit vielen Jahren widerlegt. Andererseits kaufen die Konsumenten Cannabis dort, wo auch andere Drogen verkauft werden, und kommen so in Kontakt mit dem illegalen Markt. Eine Tatsache, die viele Länder zum Umdenken in der Cannabispolitik bewegt hat. Auch wenn Cannabis entkriminalisiert werden sollte, wird es in diesem Bereich Jugendschutz brauchen. Bis zu welchem Alter soll Cannabis auf jeden Fall verboten sein?

Lagemann: Unter 18 Jahren sollen die Menschen auf alle rausch­ erzeugenden Substanzen mög-

Wird die Drogensucht eigentlich generell mehr?

Lagemann: Nicht pauschal, es gibt gewisse Moden und Trends auch bei den Drogen. Heroin war zum Beispiel eine Droge der Siebziger-Jahre, die dann an Bedeutung verloren hat. Heute sind wir eher mit schnellen Drogen konfrontiert, wie zum Beispiel Crystal Meth. Ist Crystal Meth in Oberösterreich im Zunehmen?

Lagemann: Statistisch lässt sich das nicht belegen, aber Polizisten, Drogenberater oder Streetworker berichten schon von ­einer Zunahme in O ­ berösterreich. In welchen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen liegt das begründet?

Lagemann: Crystal Meth macht leistungsfähig, putscht auf, ist die passende Droge einer Leistungs- und Spaßgesellschaft.

20 Jahre Jugendzentrum n Wilhering. Am 7. Dezember wurde das 20-Jahr-Jubiläum des spiritu­ ellen Jugendzentrums Aufbruch im Stift Wilhering gefeiert. Der Festakt wurde feierlich durch den Chor „Linzer ArsEmble“ umrahmt. Orientierungstage und Firmlingswochenenden sowie jährlich eine spirituelle R ­ eise nach Assisi bzw. zur Insel Saint Honorat zählen zu den Hauptaufgaben. Bereits 17 Mal wurde das Jugend- und Missionsfest organisiert. www.aufbruch.at


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com VERKAUF Muttergotteskalender mit den schönsten Mariendarstellungen und Psalmen. Preis: € 15,–. Bestellung unter: 0676/466 53 24; c.schaumberger@aon.at VERSCHIEDENES Pfarre Schwanenstadt sucht Organist/in. Weitere Infos: Pfarrer Helmut Part, Tel. 07673/22 14, oder www.pfarre-schwanenstadt.at

18. Dezember 2014

IMPRESSUM

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Jutta Kram. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 46,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

„Viel Glück“ zum Rubbeln

Ein Glücksbringer der besonderen Art Silvester und der Jahreswechsel – Zeit der Feuerwerke, Zeit für gute Vorsätze, Zeit vor allem aber für Glücksbringer. Und warum sollte man nicht mit 25.000 Euro ins neue Jahr starten bzw. jemanden mit 25.000 Euro ins neue Jahr schicken? Die Österreichischen Lotterien haben auch heuer wieder ein Rubbellos mit dem Namen „Viel Glück“ aufgelegt. Es ist vor allem als Mitbringsel bzw. als Geschenk gedacht. Unter der Rubbelschicht befinden sich neun Geldbeträge. Bei drei gleichen Beträgen hat man diesen einmal gewonnen. Die „Viel Glück“-Serie besteht aus 2,4 Millionen Losen, der Lospreis beträgt 2 Euro. Der Höchstgewinn von 25.000 Euro ist dreimal enthalten. Mit etwas Glück steht also einem rauschenden Fest und einem guten Rutsch mit einem finanziellen Bonus – bis zu 25.000 Euro – nichts mehr im Wege.  ANGABEN OHNE GEWÄHR

TOTO

LOTTO

Ergebnisse Runden 50A 50 B

6 AUS 45

221 X2X X12 221 112 211 3: 2:0

Mi., 10. 12. 14: 4 5 13 32 40 41 Zz: 28 J O K E R: 9 7 0 8 8 8

211 XX1 121 XX1 21X X2X

So., 14. 12. 14: 3 13 32 35 40 44 Zz: 4 J O K E R: 2 5 6 7 6 8

1: 0:2

Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

1: 1:2

2: 0:1

2: 2:0

3: 2:1

4: 0:0

4: +:+

5: 1:+ 5: 0:0

KURZ NOTIERT

 Vor 25 Jahren fiel der „Eiserne Vorhang“. Die oö. Landesregierung und der südböhmische Kreisrat gedachten dieses Ereignisses am 11. Dezember in Wullowitz, Leopoldschlag, Bad Leonfelden und Weigetschlag in gut nachbarschaftlichem Verhältnis.

 Plattform „TTIP Stoppen“. Mit einem „Trojanischen Pferd“ zog am 15. Dezember die Plattform vom Domplatz zur Wirtschaftskammer OÖ und anschließend weiter zur Arbeiterkammer OÖ, wo es bis Anfang Jänner seinen neuen Standplatz haben wird. KAB

 Menschenrechtspreise. Das Land OÖ zeichnete am 10. Dezember BRAVEAURORA, Verein zur Unterstützung gefährdeter Kinder und zur Dorfentwicklung in Afrika (links), sowie das ALOM FrauenTrainingsZentrum vom Verein für Arbeit und Lernen Oberes Mühlviertel (rechts) mit dem Menschenrechtspreis 2014 aus. LAND OÖ/KRAML (3)


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

18. Dezember 2014

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURSE

Paolo Conte bei Klassik am Dom Linz. Paolo Conte, der wohl bekannteste Liedermacher und Jazzmusiker aus Italien, kommt mit seiner Band für eines der raren Konzerte nach Linz. Am 24. Juni 2015 entführt er das Publikum auf dem Domplatz mit Klavier und rauchiger Stimme und einer Mischung aus Chanson, Jazz, Blues und Folklore aus dem hektischen Alltag. Neben Liedern aus seinem neuen Album „Snob“ sind Hits wie „Azzurro“ und „Via con me“ zu hören – melancholisch, romantisch, ironisch. Paolo Conte.  Mittwoch, 24. Juni 2015, 20.30 Uhr. Kartenvorverkauf im Domcenter Linz, Tel: 0732/94 61 00, in den Linzer Kartenbüros und unter www.oeticket. com. Info: www.klassikamdom.at

16 Uhr bis Sa., 3. 1., 12 Uhr, Ltg.: Mag. Hans Eidenberger.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42  Gewaltfreie Kommunikation, Intensivtage, Fr., 2. 1. bis Mo., 5. 1., Ltg.: Dr. Waltraud Puchegger und Mag. Helmuth Wiesbauer-Katzlberger. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85  Schweigend in Gottes Gegenwart verweilen, Kontemplation, Fr., 2. 1., 10 Uhr bis Di., 6. 1., 9 Uhr, Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser.

DINO BUFFAGNI

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Marianistisch leben, Do., 1. 1.,

Christbaumschmuck für die Dom-Restaurierung Linz. Der Erlös dieses Christbaumschmucks kommt der Restaurierung des Mariendoms zugute: Engel in verschiedenen Größen, Kugeln und Kegel, aber auch Krippenfiguren wurden aus den Seiten des alten Gotteslob geWeihnachtsschmuck für die Erhaltung des faltet. Die filigrane Mariendoms. DOMCENTER Handwerkskunst ist erhältlich im Linzer Domcenter zum Preis von 2 Euro bis zu 16,90 Euro für den großen Engel.  DomCenter Linz, Herrenstrasse 36, 4020 Linz, Tel: 0732/94 61 00, E-Mail: domcenter@dioezese-linz.at, Web: www.mariendom.at

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  Auf dem Weg: „Wohin?“, Berufungsexerzitien, Vorgespräch erforderlich, Fr., 2. 1., 18 Uhr bis Di., 6. 1., 13 Uhr, Ltg.: Sr. Stefana Hörmanseder. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Ein Weg zu kontemplativer Gebets- und Lebensweise, Meditations- und Schweigeseminar für Anfänger/innen und Fortgeschrittene, Sa., 3. 1., 18 Uhr bis Di., 6. 1., 13 Uhr, Ltg.: Mag. Susanne Gross.

 SPES Weihnachtshotel sucht Paten. Zum fünften Mal können bedürftige Menschen im Jänner und Februar Urlaubstage im SPES Hotel Schlierbach verbringen. Dafür sucht es Unterstützer, die mit einer Patenschaft die Kosten für einen oder mehrere Tage Vollpension inkl. Freizeitprogramm übernehmen (Kind je € 30, Erwachsener je € 45).  Info: Mag. Johannes Brandl, Tel. 07582/821 23, Email: brandl@spes.co.at

 Lesungen mit Hans Dieter Mairinger. „Es weihnachtet sehr“ lautet der Titel des neuen Buches von Hans Dieter Mairinger (erschienen im Oberösterreich Verlag). In rund 60 Gedichten erfasst der Mundart-Dichter das Fest auf besinnliche, kritische und heitere Weise.  Sa., 20. 12., 19 Uhr, Pfarrheim Schönau. So., 21. 12., 18 Uhr, Tiroler Hof, Gallspach. Fr., 26. 12., 15 Uhr, Marienschwestern Bad Mühllacken. Sa., 27. 12., 19.30 Uhr, im Rahmen einer Benefizveranstaltung im Brucknerhaus Linz.

 Vortragsreihe über die Liebe. Die Volkshochschule Linz lädt zu vier Montags-Vorträgen zum Thema „Beziehungsfallen“: 19. 1. 2015: Dr. Werner Bartens, „Was Paare zusammenhält“. 26. 1.: Prof. Dr. Wilhelm Schmid, „Wie die Liebe dem Leben Sinn geben kann“. 2. 2.: Michael Cöllen/Ulla Holm, „Paradies Alltag. Paare gestalten das Glück ihrer Liebe“. 9. 2.: Berit Brockhausen, „Revierkämpfe in der Liebe“.  Jeweils 19 Uhr, Neues Rathaus Linz, je € 9, Tel. 0732/70 70-0.

Spiele und CDs Wenn Sie schnell sind, haben Sie die Chance, noch vor Weihnachten eines der hier vorgestellten Spiele bzw. eine CD mit Weihnachtsmusik zu bekommen. Die Verlage Ravensburger und Noris Spiele haben uns Spiele zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Außerdem könen wir vier CDs ausspielen. Die Spiele (wir haben sie in Nr. 34 bzw. 43 schon vorgestellt) sind: 1 „Gruselrunde zur Geisterstunde“ (Ravensburger) und 4 „Die verrückte Vogelscheuche“ (Noris).

Die Titeln der CDs: „Stad is wordn, Weihnachten mit den St. Florianer Sängerknaben.“ „Vom Himmel hoch. Lieder der Weihnachtszeit neu gehört, NOVA MUSICA“. „Weihnachten mit der Musikschule Linz und Ferry Öllinger“. „Weihnacht kommt, ich freue mich“, Vocalensemble Contento, Weihnachtslieder von Josef Malzer. Die verrückte Vogelscheuche. Verlag Noris, Autor Klaus Zoch, für 2-4 Spieler/innen, ab 4 Jahren, Dauer: 20 Minuten, Preis: ca. € 17,–. Gruselrunde zur Geisterstunde. Ravensburger, Kai Haferkamp, 3-D-Merkspiel für 2 bis 4, ca. 25 Minuten, ca. € 30,–.

ST. FLORIANER SÄNGERKNABEN

ANGEBOT DER WOCHE

 Bewerbungen um eine CD oder ein Spiel, die bis Montag, 22. 12., 9 Uhr bei uns einlangen, können für die Verlosung berücksichtigt werden. Wir verschicken noch vor Weihnachten. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinersraße 84, 4020 Linz. E-Mail: service@kirchenzeitung.at. Fax: 0732/7610-39 39


24 Termine namenstag

Mag. Eva Voglhuber, Kunstreferat der Diözese Linz, ist für Kunstgut­ inventar und Fortbildung Kirchenpflege zuständig. Kunstreferat

Eva (24. Dezember) Die biblische Eva war die „Urfrau“. Später dann im Bildtypus der Maria Immaculata erscheint die Mutter Jesu als „neue Eva“ auf der Mondsichel, den Kopf der Schlange (des zeitlichirdischen Werdens und Vergehens) zertretend. Eva ist für den Sündenfall verantwortlich, damit hat sie einen eher negativen Ruhm erlangt. Für mich persönlich ist der Name Symbol für Aufbruch und auch Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten, die man meistern muss. In meinem Bereich, der Rettung und Bewahrung unseres Kunst- und Kulturgutes, ist es oft Unverständnis, das man mit viel Gefühl vor Ort in Interesse und Hingabe für die alten Objekte verwandeln muss. Daher ist es immer ein Aufbruch, ein Depot zu organisieren, Objekte für Ausstellungen „fit“ zu machen und Menschen dazu zu bringen, ihre Zeit für den Erhalt des Kunstgutes zur Verfügung zu stellen. Dabei ergeben sich tolle Begegnungen und bei den Mitwirkenden oft wieder eine stärkere Bindung zur Heimatkirche. Eva Voglhuber

18. Dezember 2014

freitag, 19. 12. 2014 XX Grünau. Rorate mit musikalischer Umrahmung, Pfarrkirche, 6.30 Uhr, mit der Saitenmusik und dem Frauendreigesang, anschließend Frühstück im Pfarrsaal. XX Langholzfeld. Adventlesung mit dem Kirchenchor, Kapelle, 19 Uhr, mit Lydia Neunhäuserer. XX Pinsdorf. LEISER als sonst, Konzert, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Melanie Drack, Eric Fink und Fritz Lingner, freiwillige Spenden zu Gunsten der Sanierung der Kirchen-Glasfenster. samstag, 20. 12. 2014 XX Buchkirchen. European Chrismas, Jazz-Konzert, Veranstaltungszentrum, 20 Uhr, mit dem Saxophonisten-Quartett „Saxofour“. XX Linz. Von wegen Stille Nacht, Lesung mit Live-Musik, ein Abend mit Nachdenkpotential, Tribüne Linz, ­Eisenhandstraße 43, 19.30 Uhr, ­Texte: Kurt Mitterndorfer, Gitarre: Andi Sagmeister. XX Linz, St. Peter. The M ­ agic of Christmas, Benefiz-Weihnachtskonzert, Pfarre, 10 Uhr, mit „Fisherman’s Friends“ und Stargast Manuel Ortega. XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelmusik von J. S. Bach, musikalische Meditation, 17 bis 17.30 Uhr, mit Martina Schobesberger. XX Pinsdorf. Weihnachten ohne dich!, Segensfeier, gedankliches Verbundensein mit Menschen, die fehlen, Pfarrkirche, 18 Uhr. XX Pöndorf. Laternenwanderung im Advent, Weggang bei der Kirche, 16 bis 17 Uhr, mit Alois Maier. XX St. Marien. Adventlicher Gottesdienst, Barackenkirche Nöstlbach, 17.45 Uhr, mit der Harfenistin Emma Weixelbaum. XX Schönau. Am Weg zum Liacht, vorweihnachtlicher Abend, Lesung, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Dr. Hans Dieter Mairinger. XX Thalheim b. W. Licht ins Dunkel, Friedenslicht-Marathon, Start in Kematen an der Krems, 15.45 Uhr, Andacht und Lichtübergabe im Schwesternheim Thalheim, 18.15 Uhr, Einladung zum Mitlaufen zur Friedenslicht-Statue, Treffpunkt: Parkplatz Pfarrkiche, 18.30 Uhr, Entzündung der Fackeln auf der Friedenslicht-Skulptur, 18.45 Uhr.

XX Vöcklabruck. Am größten unter ihnen ist die Liebe, 1 Kor 12, 31b – 13,13, Bibelnachmittag, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 14 Uhr, mit einem Schwestern-Team. XX Wels, Herz-Jesu. Rorate mit anschließendem Frühstück, 6 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Frühschicht, morgendliche Feier im Advent, Andachtsraum, 6 Uhr. sonntag, 21. 12. 2014 XX Ebensee. 2. Rorateamt, Pfarrkirche, 7 Uhr, anschließend Pfarrcafé des Kirchenchores. XX Enns, St. Marien. ­Meditative Abendmesse, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, musikalische Gestaltung: Eva Kaml und Hans Reichhardt am Monochord. XX Kremsmünster. Missa o quam gloriosum von T. L. de Victoria, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Stadtpfarrkirche Urfahr, 9.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Chorsätze zum Advent, 10 Uhr, mit dem Collegium Vocale und Heinrich Reknagel (Orgel), Ltg.: Josef Habringer. XX Mariazell. ­Gründungstagsfeier der Basilika, Pfarrmesse, 9.30 Uhr, Pilgermesse, 11.15 Uhr, Andacht mit eucharistischem Segen, 15 Uhr, Feier­liche Vesper, 17.30 Uhr, Festgottesdienst, 18.30 Uhr mit Abt ­Benedikt Plank und der Liedertafel ­Mariazell. XX Schärding. Wort-GottesFeier mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrheim, 10.30 Uhr. XX Schlägl. Festmesse, M ­ issa 3 ­vocum von W. Byrd, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Traun. Altarweihe, Stadtpfarrkirche, 8 Uhr, mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Ulrichsberg. Gestillt, Konzert, Pfarrzentrum, 20.15 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Wilhering. Prozessionsspiel, Stiftspark, 16.30 Uhr, mit einer Spielgruppe, Bläsern, dem Kirchenchor und Hirtenkindern. dienstag, 23. 12. 2014 XX Linz, Mariendom. Abendmedi­ tation, Krypta, 19.30 bis ca. 20.15 Uhr. XX St. Veit i. M. Christkindlschaun, Pfarrkirche, 16.30 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

mittwoch, 24. 12. 2014 XX Engelhartszell. Mitternachtsmette, Stiftskirche, 24 Uhr, mit der Liedertafel, Ltg.: Kons. Wilhelm Atteneder, Orgel: Bernhard Eppacher. XX Kremsmünster. Christmette, Stiftskirche, 24 Uhr, Pastoralmesse in A-Dur von Robert Führer. XX Lambach. Weihnachtsblasen und Singen am Pfarrfriedhof, 17 Uhr; Christmette, Stiftskirche, 22 Uhr, anschließend Turmblasen. XX Linz, Alter Dom. ­Christmette, 22 Uhr, Gestaltung: Werner Heb­ eisen und Norbert Kirchner, weihnachtliche Musik vor der Mette ab 21.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Lieder und Chorsätze zur Weihnacht, 24 Uhr, mit dem Vokalensemble der Dommusik, Heinrich Reknagel an der Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX St. Florian. Nächtliches Chorgebet, Stiftsbasilika, 22.15 Uhr; Christmette, 23 Uhr, mit dem Chor Anklang, den Bläsern des Musikvereins, dem „Florianer Jungstreicher­ ensemble“, Andreas Etlinger an der Orgel, Ltg.: Gerhard Eder. XX Schlägl. Weihnachtsmatutin im gregorianischen Choral, Stiftskirche, 17.30 Uhr; Christmette, Missa Pastorella von A. Schenk, 24 Uhr. XX Wilhering. Christmette, Pastoral­ messe in C-Dur von I. Reimann, Stiftskirche, 23 Uhr, mit Kirchenchor und Instrumentalisten der Stiftskirche.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximi­ lianhaus, Sa., 31. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Grein. Pfarrheim, Sa., 31. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Kirchdorf. Pfarrheim, Sa., 31. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Marcel-Callo, Pfarrheim, Sa., 31. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, Sa., 31. 1., 9 bis 17.30 Uhr. XX Rohrbach. Pfarrheim, Sa. 31. 1., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at.

ausstellungen XX Weihnachts- und Neujahrs­ gottesdienste auf www.kirchenzeitung/tipps

Archiv

XX Arbing. Weihnachtsausstellung mit biblischen Erzählfiguren von Martha M. Leonhartsberger, Pfarrsaal, bis Mi., 31. 12., Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertag von 10 bis 12 Uhr und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr. XX Linz. 4. Adventsonntag im Schlossmuseum, So., 21. 12., 10 bis 17 Uhr, Programm: Kurzführungen Krippen, gemeinsames Singen von Adventliedern, Verkauf von Weihnachtsgebäck u.a. XX Linz. Kunst im Advent, Präsentation des Kefermarkter Altares, Ars Electronica Center, Deep Space Center, So., 21. 12., 16 bis 17 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

18. Dezember 2014

Liturgie Lesejahr B Lesereihe I Sonntag, 21. Dezember 2014 4. Adventsonntag. L1: 2 Sam 7,1–5.8b–12.14a.16 L2: Röm 16,25–27 Ev: Lk 1,26–38 Montag, 22. Dezember 2014 L: 1 Sam 1,24–28 Ev: Lk 1,46–56 Dienstag, 23. Dezember 2014 Hl. Johannes von Krakau, Priester. L: Mal 3,1–4.23–24 Ev: Lk 1,57–66 Mittwoch, 24. Dezember 2014 Am Morgen: L: 2 Sam 7,1–5.8b–12.14a.16 Ev: Lk 1,67–79 In der Weihnachtsbäckerei: Mit Hingabe stechen die Kinder Kekserl aus. Wenn sich die Teigreste in der Küche verteilen, Zuckerstreusel und Nussbrösel aus den Kleidern rieseln – ja, dann ist Advent! Alois Huemer

donnerstag, 25. 12. 2014 XX Kremsmünster. Hochfest, Missa brevis in B-Dur von W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Lambach. Pontifikalamt, Pastoralmesse in F, Stiftskirche, 9 Uhr, mit dem Kirchenchor, DI Karl Kiniger an der Orgel, Dirigent: Dr. Herbert ­Nöbauer; Potifikalvesper, 17.30 Uhr; Abendmesse, 19 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Hochfest der Geburt des Herrn, Krönungsmesse von W. A. Mozart, 10.30 Uhr, mit Chor, Solisten und Orchester der Stadtpfarre, Ltg.: Robert Staudinger, Orgel: Bernhard Prammer. XX Linz, Stadtpfarre. WeihnachtsFestgottesdienst, 18.30 Uhr, Nicolai-Messe von J. Haydn, u. v. m., mit dem Chor der Stadtpfarre Linz. XX Linz, Mariendom. Missa Pastoralis von C. Mawby, 10 Uhr, mit dem Linzer Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Heinrich Rek­ nagel an der Orgel, Ltg.: Josef Hab­ ringer. XX St. Florian. Pontifikalamt, Missa in C von F. I. A. Tuma, Stiftsbasilika, 10 Uhr, mit dem StiftsChor, dem Altomonte-Orchester, Klaus Sonnleitner an der Orgel, Ltg.: Matthias Giesen; Choralvesper im gregorianischen Choral, 18 Uhr. XX Schlägl. Proprium „Puer ­natus“ und Ordinarium im gregorianischen Choral, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Bläsercanzonen von Melchior Franck und Valentin Haußmann; Pontifikalvesper im gregorianischen ­Choral an zwei Orgeln, 17 Uhr. XX Schlierbach. Missa brevis in BDur von W. A. Mozart, Stiftskirche,

9.30 Uhr, mit Stiftschor und Orchester, Ltg.: W. Mitterschiffthaler. XX Spital a. P. Stille-Nacht-­Messe von H. Kronsteiner, Stiftskirche, 9.30 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, ­Missa Pastoralis in D-Dur von F. X. Brixi, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche. freitag, 26. 12. 2014 XX Feldkirchen a. d. D. A Stern is erschienen, Weihnachtstexte, Kneipp-Traditionshaus Bad Mühl­ lacken, 15 Uhr. XX Kremsmünster. Festmesse, Stiftskirche, Musik für Violine und Orgel, 10.15 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Fest des hl. Stephanus, weihnachtliche Barockmusik, 10.30 Uhr, mit Daniela Höfer (Alt), Tokio Takeutchi und Martin Kalista (Violinen) sowie Berhard Prammer (Orgel). St. Florian. Dechantamt mit Orgel-

aussaattage 22. 12.: Frucht ab 1 23. 12.: Frucht 24. 12.: Frucht bis 1, von 2 bis 6 Wurzel 25. 12.: Wurzel von 7 bis 23 26. 12.: Blüte ab 0 27. 12.: Blüte bis 17, ab 18 Blatt 28. 12.: Blatt Aus: Aussaattage 2014, M. Thun.

musik, Werke von J. Brahms, D. Buxtehude und J. S. Bach, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Andreas Etlinger an der Orgel. XX Schlägl. Missa brevis in G-Dur von W. A. Mozart, Stiftskirche, 9 Uhr, mit M. Schürz, B. Wolfmayr, H. Falinger und W. Forster. samstag, 27. 12. 2014 XX Linz, St. Magdalena. Harfenmusik aus Barock und Klassik, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit den Harfenisten Martina Rifesser und Werner Karlinger. XX Wels. Hl. Messe, Patrozinium, Segnung des Johannesweines, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, anschließend Agape im Pfarrzentrum. sonntag, 28. 12. 2014 XX Bad Schallerbach. Jahresausklang mit Mozart und Sträussen, Silvestergala, Atrium Europasaal, 17 Uhr. XX Linz, Mariendom. Weihnachtliche Instrumentalmusik, 10 Uhr, mit einem Gastensemble und Heinrich Reknagel an der Orgel. XX Molln. Mollner Erinnerungen, Filmabend, Gasthaus Roidinger, 17 Uhr, mit Rudolf Buschberger, freiwillige Spenden für Sozialprojekt in Peru und „Ärzte ohne Grenzen“. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst mit Familiensegnung, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Vigilmesse am Heiligen Abend: L: Jes 62,1–5 oder Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25) Am Heiligen Abend: L1: Jes 62,1–5 L2: Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25) Donnerstag, 25. Dez. 2014 Hochfest der Geburt der Herrn. Weihnachten. In der Heiligen Nacht: L1: Jes 9,1–6 L2: Tit 2,11–14 Ev: Lk 2,1–14 Am Morgen: L1: Jes 62,11–12 L2: Tit 3,4–7 Ev: Lk 2,15–20 Am Tag: L1: Jes 52,7–10 L2: Hebr 1,1–6 Ev: Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14) Freitag, 26. Dezember 2014 Hl. Stephanus, erster Märtyrer. L: Apg 6,8–10; 7,54–60 Ev: Mt 10,17–22 Samstag, 27. Dezember 2014 Hl. Johannes, Apostel und Evangelist. L: 1 Joh 1,1–4 Ev: Joh 20,2–8 Sonntag, 28. Dezember 2014 Fest der Heiligen Familie. Sonntag in der Weihnachtsoktav. L1: Sir 3,2–6.12–14 L2: Kol 3,12–21 Ev: Lk 2,22–40 (oder 2,22.39–40)


teletipps Sonntag, 21. Dezember 12.15 Uhr: Adventssingen in Irsee (Musik) Besinnliches aus der ehemaligen Benediktinerabtei Irsee, die zu den schönsten Barockkirchen Bayerns zählt. 3sat 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Scharfe Kritik an Führung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich; „Weihnachtsinterview“ mit dem Vorarlberger Bischof Benno Elbs; Was wurde aus VotivkircheFlüchtlingen?. ORF 2 20.15 Uhr: Verblendung (Spielfilm, USA/SW/GB/D 2011) Mit Daniel Craig, Rooney Mara u.a. – Regie: David Fincher – Spannende Neuauflage der ersten Verfilmung des Kriminalromans von Stieg Larsson. ORFeins 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) ZDF Der Bergdoktor (Serie) Montag, 22. dezember 20.15 Uhr: Stille Nacht in Stalingrad (Dokumentation) Der Film zeichnet die Ereignisse rund um den 24. Dezember 1942 in Stalingrad aus verschiedenen Blickwinkeln nach. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins Ski: Slalom der Herren Madonna ZDF Bloß kein Stress (TV-Film) 21.00 Uhr: Jesus von Assisi: Franziskus und das Geheimnis der Stigmata (Dokumentation) Auf den Spuren des größten Volksheiligen der katholischen Kirche. 3sat

21. 12. bis 27. 12. 2014 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz sy-Adaption des Grimmschen Märchens vom Schneewittchen. ORFeins

dienstag, 23. dezember 19.00 Uhr: stationen.Dokumentation: Fränkische Herbergssuche – Weihnachten auf der Straße (Religion) Wie Obdachlose Weihnachten erleben und verbringen und wer ihnen zur Seite steht. BR 20.15 Uhr: Biblische Detektivgeschichten (Dokumentation) Die Entwicklung des Monotheismus als Grundlage der modernen Kultur. ORF III 20.15 Uhr: ORF 2 Universum: Roseggers Waldheimat – Ein Jahr im Zauberwald (Doku) BR Zauberhafte Weihnacht im Land der „Stillen Nacht“ (Musik) Mittwoch, 24. dezember 19.20 Uhr: Das ganze Interview – Christoph Riedl-Daser im Gespräch mit Bischof Benno Elbs (Religion). ORF III 19.50 Uhr: Feierabend: Die Herbergsucherin (Religion) Der unermüdliche Einsatz Maria Loleys für Flüchtlinge aus aller Welt. ORF 2 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Weihnacht mit Carmen Nebel (Musik) ARD Weihnachten... ohne mich, mein Schatz! (Spielfilm) 23.30 Uhr: kreuz &quer Spezial: Das Leben vergeht schnell genug (Religion) Der schwierige Übergang vom Berufsleben in die selbstbestimmte Pension. ORF 2

freitag, 26. dezember 18.00 Uhr: stationen.Dokumentation: Wasser, das göttliche Element (Religion). BR WDR/St. Evergislus Bonn

Katholische Gottesdienste: Mi., 24.12., 21.25 Uhr: Christmette mit Papst Franziskus Aus dem Petersdom in Rom. BR / Live-zeitversetzt, 23.55 Uhr, ORF 2 Mi., 24.12., 23.15 Uhr: Christmette. Aus der Kirche St. Evergislus in Bonn. ARD Do., 25.12., 10.45 Uhr: Gottesdienst. Aus der Stadtpfarrkirche St. Michael in Wien. ORF 2/ZDF donnerstag, 25. dezember 12.00 Uhr: Weihnachtssegen „Urbi et Orbi“ (Religion). ORF 2/ZDF 17.30 Uhr: Alltag in der Geburtsstadt Christi (Dokumentation) Ein Streifzug durch das Bethlehem der Gegenwart. BR 19.52 Uhr: Feierabend: Die eigene Stimme (Religion) Das oberösterreichische a-capellaEnsemble LALÁ. ORF 2 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Die Helene Fischer Show (Musik) 20.15 Uhr: Snow White and the Huntsman (Spielfilm, USA 2012) Mit Kristen Stewart, Charlize Theron u.a. – Regie: Rupert Sanders – Perfekt inszenierte, wuchtig-düstere Fanta-

18.15 Uhr: Das Jesusrätsel (Dokumentation) Spannende Spurensuche nach dem historischen Jesus. ZDF 20.15 Uhr: Gosford Park (Spielfilm, USA/GB/D/ITA 2001) Mit Michael Gambon, Kristin Scott Thomas u.a. – Regie: Robert Altman – Intelligente Komödie über die Kehrseite der glänzenden Fassade der feinen Gesellschaft mit brillanten, scharfsinnigen Dialogen. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins Madagascar 3: Flucht durch Europa (Animationsfilm) ORF 2/ZDF Das Traumschiff (Reihe) samstag, 27. dezember 12.45 Uhr: Des Teufels Bibel (Dokumentation) Der Film beschäftigt sich mit den Mythen, die sich rund um den ­„Codex Gigas“ ranken. 3sat 20.15 Uhr: James Bond – Casino Royale (Spielfilm, GB/USA/CZ 2006) Mit Daniel Craig, Eva Green u.a. – Regie: Martin Campbell – Rasante, in Details durchaus raue Verfilmung des ersten James-Bond-Romans von Ian Fleming. ZDF 20.15 Uhr: ORFeins Alles Fleisch ist Gras (TV-Film) BR Wer‘s glaubt wird selig (Spielfilm)

radiophon

barbara mair

Mag. Dr. Johann Pock Professor für Pastoraltheologie in Wien

So/Do/Fr 6.04, Mo-Mi/Sa 5.40: Morgengedanken. Advent und Weihnachten sind eine Zeit der Begegnungen und Wünsche – und auch der Suche nach Sinn. Dieser Sinn hat zu Weihnachten ein Gesicht: das Jesus-Kind. ÖR

Zwischenruf ... von Bischof Michael Bünker (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. (So) U.a. Bibelkommentar von Regina Polak zu Lk 1,26-38 – (Do) U.a. Bibelkommentar von Pater Karl Schauer zu Joh 1,1-18 – (Fr) U.a. Bibelkommentar von Mirja Kutzer zu Mt 10,17-22. 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Kein Platz für Weihnachten?“ Von Michael Bünker, evangelisch-lutherischer Bischof. Mo–Mi; Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Di; Fr 18.55, Ö1 Memo – Ideen, Mythen, Feste. (Do) „Schenken – Tauschen – Spenden“ – Eine kleine Kulturgeschichte von Geben und Gaben. – (Fr) „Zeit-

zeuge aus Stein“ – Geschichten rund um den Stephansdom. 19.04, Ö1 Logos – Theologie und Leben. „Allein selig machend?“ – Wie die christlichen Kirchen sich selber sehen. Sa 19.04, Ö1 Radio Vatikan Eutelsat 1-Hotbird 13° Ost 12.034 MHz oder Intelsat Atlante 325.5° Ost – 4.097.75 MHz Täglich. 16.00 Treffpunkt Weltkirche (Satellit und Internet) 18.00 (Satellit) und 20.20 (Internet) Abendmagazin: (So) Reden über Gott und Welt – Das Sonntagsmagazin von Radio Vatikan (Di) Radioakademie: „Die Päpste und Weihnachten“

Franz M. Glaser

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarre Stinatz/Bgld. ÖR Mi 23.45 Uhr: Katholische Christmette. Aus der Dompfarre Linz (Foto). ÖR Do 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarre Aschbach/NÖ. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Personen / Orden 27

18. Dezember 2014

Wagners Foulspiel Gerhard Wagner auf der Titelseite des Buches. Edition Innsalz

nicht einverstanden ist, ist lang. Dass in Pfarren Wortgottesdienste am Sonntag ge­ feiert werden – oder dass Bußgottesdienste angeboten werden und das Beichtsakrament „abgeschafft“ würde. Besonders „kritisch“ sieht er die Diözese Linz, in der er vor fünf Jahren Weihbischof hätte werden sollen. Da spricht er von einer „Oligarchenwirtschaft, wo ein paar sich alles ausmachen“. Am 17. Juli 2014 hat Gerhard Wagner seinen 60. Geburtstag gefeiert. Mit diesem Tag, sagt er, habe er endgültig das Fußballspielen aufgehört. Nur: Wie ein Foul geht, weiß er immer noch. Schade. Es gäbe auch „gediegene“ konservative Theologie, die ohne Verletzung der Anstandsregeln auskommt. M. F.

Anlässlich des Weihnachtsfestes 2014 hat Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz an Seelsorger Auszeichnungen verliehen.

viktgemeinde St. Josef in Ried im ­Innkreis. P. Walthard Zimmer FSSP, Seelsorger in Linz.

Mit dem Titel „Geistlicher Rat“ wurden ausgezeichnet: Dr. Paulinus Anaedu, Pfarradministrator in Hartkirchen und Haibach ob der Donau. Anton Baumkirchner, Ständiger Diakon in St. Johann am Walde.

Mit dem Titel „Konsistorialrat“ wurden ausgezeichnet: Mag. Dr. Wilhelm Bangerl, Offi­ zial am Diözesangericht Linz und Pfarrprovisor in ­Tumeltsham. Mag. Rupert Granegger, Pfarrer in Linz-Marcel Callo, Pfarrmoderator von Linz-St. Franziskus. Mag. Johann Greinegger, Pfarrer in Vöcklamarkt, Pfarrprovisor in St. Georgen im Attergau und Fornach sowie Dechant des Dekanates Frankenmarkt.

nal für die Kroaten in OÖ.

Mag. Helmut Kolnberger, Ständi-

ger Diakon und Pfarrassistent in Linz-Stadtpfarre Urfahr.

P. Sylwiusz Miroslaw Kurcok OFM, Pfarradministrator in Han-

denberg, St. Georgen/Fillmannsbach und Neukirchen/Enknach. Henryk Ostrowski, Pfarradministrator in Gunskirchen. Mag. Dr. Anton Konrad Riedl, Ständiger Diakon in der Kon-

Sr. Justina Enzenhofer von den Elisabethinen näht die Schwesternkleidung und ist als Ratsschwester in der Ordensleitung tätig. Sie erzählt, was sie diese Woche beschäftigt. Bei uns in der Schwesterngemeinschaft hat der Brauch des Herbergsuchens einen hohen Stellenwert. Von den 42 Schwestern werden durch Los jährlich jene neun bestimmt, die das heilige Paar, eine Marien- und eine Josefsstatue, einen Tag lang bei sich im Zimmer aufnehmen dürfen. Seit Montag holen wir nach dem Mittagessen – da haben die

Norbert Blaichinger, Himmel oder Hölle. Sieben Tage mit Pfarrer Dr. Gerhard Wagner. Edition Innsalz, € 19,80.

Bischöfliche Auszeichnungen

OStR Mag. Heribert Bissenberger, Ständiger Diakon, Bad Ischl. P. Antun Hajmiler OFM, Missio-

Auf Herbergsuche

privat

Als Buch, das ganz sicher über die Grenzen Österreichs hinaus Beachtung finden werde, kündigte der Verlagschef der Edition Innsalz Wolfgang Maxlhofer das am 12. Dezember der Presse vorgestellte Buch „Himmel oder Hölle“ an. Dieses gibt das während sieben Tagen geführte Gespräch des ehemaligen Pressereferenten Norbert Blaichinger mit dem Pfarrer von Windischgarsten wieder. „Der Untertitel ‚Sieben Tage mit Pfarrer Dr. Gerhard Wagner’ lasse an etwas anderes denken“, meinte Maxlhofer. Klingt ziemlich vermessen, sollte er damit Gottes Schöpfungswerk gemeint haben. In einem Sieben-Tage-Frage-Antwort-Schema also gibt Wagner seine Positionen über Theologie, Kirche, Politik wieder. Vor der Presse beklagte er, „dass wir es nicht schaffen, eine gemeinsame Basis zu finden“, um dann Priestern vorzuwerfen, dass sie nicht katholisch seien und nur verkünden, „was dem Zeitgeist lieb ist“. In Bezug auf die Kirche Österreichs spricht Wagner im Buch von einem „Saustall“ – und bezeichnet damit in erster Linie Bischöfe und Priester. Er hätte sich schon zugetraut, diesen auszumisten. Im Pressegespräch legt er noch nach. „Es stinkt“, sagt er und wiederholt es mehrfach. Die Liste dessen, womit er

HR P. Mag. Wolfgang Haudum OCist, Direktor und Professor am

Stiftsgymnasium Wilhering.

Otto Jaidhauser, Ständiger Dia-

kon, Seelsorger am Landeskrankenhaus Steyr. Mag. Franz Küllinger, Ständiger Diakon und Pfarrassistent in Wartberg ob der Aist.

Sr. Justina Enzenhofer.

Mag. Franz Langeder, Ständiger

Diakon und Pastoralassistent in Grieskirchen. Karl Mayer, Ständiger Diakon in Dorf an der Pram. P. Mag. Johannes Mülleder OCist, Religionslehrer am

Stiftsgymnasium Wilhering, Kooperator in Bad Leonfelden und Prior im Stift Wilhering. P. Alois Parzmair CSsR, Pfarradministrator in Ohlsdorf. P. Mag. Wolfgang Pichler OSB, Pfarrer in Thalheim und Pfarrprovisor in Schleißheim. Mag. Kurt Pittertschatscher, Pfarrer in Leonding-St. Michael, Pfarrmoderator von LeondingHart-St. Johannes und Dechant des Dekanates Traun. Mag. Norbert Purrer, Kooperator in Grieskirchen. Mag. Franz Schlagitweit, Ständiger Diakon und Pfarrassistent in Rannariedl. Mag. Franz Schrittwieser, Ständiger Diakon, Wels-St. Franziskus.

meisten Zeit – „Maria und Josef“ vom Zimmer der einen Schwester ab und tragen sie betend und singend weiter. Heuer hatte ich zwar kein Losglück, aber das Herbergsuchen macht mir immer eine große Freude. Es erinnert mich auch an meine Kindheit. Jeweils am 15. Dezember, am ersten Tag des Herbergsuchens, füllte sich am späten Nachmittag die große Bauernstube meines Elternhauses. Besonders stolz war ich, als ich das erste Mal ­Gebete vortragen durfte. Heuer denke ich beim Herbergsuchen besonders an die vielen Flüchtlinge. Auch wenn es derzeit nicht möglich ist, Flüchtlinge bei uns im Haus aufzunehmen, möchte ich offen auf sie zugehen und ihnen da und dort meine Hilfe anbieten. Ich bin froh, dass der eine oder andere ehemalige Flüchtling bei uns im Krankenhaus einen Arbeitsplatz gefunden hat. XX Mehr über die ­Elisabethinen: www.elisabethinen.or.at


28 Kultur

18. Dezember 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

für sie gelesen

Beeindruckende künstlerische Neugestaltung der Pfarrkirche Wartberg ob der Aist

Nein zur Atomkraft

Ein Raum entfaltet sich

In Japan setzt sich die Kritik an der Atomkraft erst langsam durch, obwohl nach der Katastrophe im Atomkraftwerk von Fukushima im März 2011 Tausende Menschen ihre Heimat verloren haben. Die Journalistin Judith Brandner hat einige von ihnen besucht und zeigt in sehr persönlichen Porträts: Der Verlust der Heimat und die mit Absicht verwirrende Informationspolitik der Regierung traumatisiert Familien. Viele fühlen sich schuldig, weil sie nie etwas gegen die Atomkraft unternommen haben, und nehmen nun Der Künstler Naoto Nakagawa auf dem Cover malte 1000 Porträts u.a. in Fukushima.

Schon beim Eintreten in den Kirchenraum ist man überwältigt von der schlichten Schönheit dieses gotischen Kirchenraums. Die neue künstlerische Gestaltung durch Dorothee Golz greift die Ästhetik des Raumes auf und führt sie in Variationen an den liturgischen Orten weiter. Elisabeth Leitner

Kaum vorstellbar, dass die Pfarrkirche vor der Restaurierung einen eher düsteren Eindruck hinterließ. Heute strahlt der ganze Kirchenraum und legt beim Durchschreiten viele Kostbarkeiten frei, die vorher kaum Beachtung fanden: Das Steinrippengewölbe ist nun gut beleuchtet, die Säulen stehen frei und öffnen den Raum für die Mitte. Auf einer „Altarinsel“, die aus dem Presbyterium herauszu-

ihre Leben neu in die Hand. Ein Buch, das die Menschen in Japan ein Stück näher bringt. C. Grüll Judith Brandner, Zuhause in Fukushima, Das Leben danach, Kremayr & Scheriau, Wien 2014, € 22,–.

Nahrung für alle „Die Versorgung mit Lebensmitteln wird die Schlüsselfrage zum Überleben der Menschheit im 21. Jahrhundert sein.“ Das ist eine der zentralen Aussagen dieses Buches, in dem 18 Autor/innen aus Wirtschaft, Agrarwissenschaft, Philosophie oder Kulturanthro­ pologie die Thematik „Ernährungssicherheit in Zeiten des globalen Wandels“ aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Die Rolle der Konsum- und Wegwerfgesellschaft wird ebenso beleuchtet wie der Klimawandel, der ökologische Landbau und die Rolle der Pflanzenzüchtung, Menschenrechte und Entwicklungszusammenarbeit. Es geht um die Frage, wie die wachsende Weltbevölkerung ernährt werden kann und mit welchen Konsequenzen. Ein Buch, das zum Handeln anspornt. M. Fellinger-Hauer Grenzen des Hungers, Johannes Steiner (Hrsg.), Verlag noir, Wien 2014.

Der Volksaltar – schwebender Stahl. Wie gezeichnet wirkt der Altar aus der Entfernung. Er besteht aus Stahl mit Rostpatina, die Altarplatte ist aus Kalkstein. F. Litzlbauer (2)

fließen scheint, steht etwas aus dem Zentrum gerückt der neue Altar. Die Idee dahinter: Wenn Gott in Brot und Wein geteilt wird, soll er den Menschen nahe sein. Der Altar nimmt die Form des Netzrippengewölbes auf. Auf den ersten Blick irritierend ist der Platz für den Ambo: Er liegt auf der Mittelachse, hinter dem Volksaltar, und steht räumlich in direkter Verbindung zum Hochaltar. Dieser wird dadurch in den Kirchenraum hereingeholt und steht nicht als Relikt der Vergangenheit im Abseits. Worum es dabei geht, beschreibt Pfarrassistent Mag. Franz Küllinger so: „Der Ambo bleibt im Presbyterium. Das Wort Gottes wird von dort aus der versammelten Gemeinde zugesagt.“ Der Gott des Wortes, der auch der „ganz Andere“ sein kann, der fordernd und werbend ist, und der Gott, der im Teilen des Brotes den Menschen nahe ist, stehen in einem Spannungsfeld.

Die Künstlerin Dorothee Golz lebt und arbeitet in Wien. Sie war schon als Kind von gotischen Kirchen fasziniert. Ratzinger

Dieses wird durch den Sitz des Leiters, der seitlich steht, aufgefangen. Er knüpft das Netz der Beziehungen weiter, schafft Verbindung. – Diese Aufgabe nahm Küllinger auch in der Planungs- und Ausführungsphase der Restaurierungsarbeiten vorbildlich wahr. An etwas Besonderem arbeiten. „Ich habe das geometrische Prinzip der Auffächerung, das bei der Rippenstruktur der Kirchendecke zum Ausdruck kommt, bei allen litur­ gischen Orten angewendet, bei jedem in unterschiedlicher Weise“, erzählt die Künstlerin Dorothee Golz. Altar, Ambo, Priestersitz und Tabernakel stehen für sich und sind doch verbunden. Für Dorothee Golz, die auf Empfehlung des Kunstreferats angefragt wurde, ist dieser Auftrag etwas Besonderes: „Ich finde es toll, dass die Tradition der Kirche als Auftraggeberin für die Kunst in der Wartberger Kirche fortgeführt wird. Ich hatte immer das Gefühl, hier an etwas Besonderem zu arbeiten. Und dass man als Bildhauerin ein Objekt kreiert, das später geweiht wird, kommt nicht alle Tage vor!“ Am 14. Dezember wurde nun der Altar durch Bischof Ludwig Schwarz geweiht – ein Festtag für die ganze Pfarre.

Das Netzrippengewölbe gibt das Motiv für die Neugestaltung der Pfarrkirche Wartberg: Hier Altar und Ambo (re.).


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

18. Dezember 2014

Judith Huemer, Territory 2013/Rainer Iglar

Rosarot leuchtet der gläserne Schriftzug. „werden“ schwebt da an der D ­ ecke.

Schrift aus Glas von Judith Huemer

Werde Licht

Im Übergang von einem Raum in den nächsten, von Schwarz-Rot zu cremigem Weiß. Ein „werden“, das im Dunklen entsteht und weiterführt – ja, wohin? Nicht das Ziel ist wichtig, sondern das, was sich jetzt ereignet. Es ist ein hoffnungsvolles „werden“. In fröhlichem Rosa lädt es ein, sich zu öffnen für etwas, das kommen wird. Die Zeit vor Weihnachten ist eine Zeit des Werdens. Wer sich dem Werden jetzt öffnet, wächst einem Ereignis zu. Wenn das Werden durchlässig ist,

Christine Grüll

ohne starre Grenzen und Vorstellungen, dann hat auch in Weihnachten vieles Platz. Nur keine Enttäuschungen. Werden heißt lebendig sein, Überraschendes und Unvorhergesehenes aufzunehmen. Werden heißt, dass Leben wächst. Die in Wien lebende Künstlerin Judith Huemer hat das mundgeblasene Schriftobjekt gestaltet. Mit dem Begriff „werden“ bezieht sie sich auf den französischen Philosophen Gilles Deleuze. Sie versteht es als Motor, um sich ständig verändernd mitten im Leben zu sein, im Denken und im Tun. Judith ­Huemer gestaltete u. a. die Sterbeglocke in der Pfarrkirche Peuerbach.

Kulturland Festprogramm zum Ausdrucken

www.kirchenzeitung.at

letzten Mal Fotografien des Kefermarkter Altars im Format 16 x 9 Meter zu sehen. Dazu sprechen Dr. Michael Zugmann und Dr. Lothar Schultes. Zudem wird bis 23. Dezember die Performance von Sebastian Gärtner, der 19 Tage ein Wachtelei in der Hand hielt, in Fotos und Video präsentiert.

n Kunst im Advent in Linz. Am Sonntag, 21. Dezember, 16 bis 17 Uhr, sind im Ars Electronica Center zum

n Weihnachtssingen in Leonding. Am Sonntag, 21. Dezember, 17 Uhr l­aden Chorgemeinschaft Leonding, das Leon-

Ein Programm für den Hl. Abend mit Gebeten, Fürbitten, Weihnachtsevangelium und Liedernoten bietet unsere Website

dinger Symphonie-Orchester und der Chor der NMS sowie Solist/innen unter der Leitung von Uwe Christian Harrer zu einem Konzert in die Kürnberghalle. n Englische Weihnachtslieder in Linz. In der Reihe „Musica sacra“ bringt am Sonntag, 21. Dezember, um 17 Uhr das Ensemble Quadriga Consort ­in der Minoritenkirche engliche Lieder zu Gehör. XX Karten: Tel. 0800/21 80 00 (kostenfrei).


30 Dank & Ehrung Ehrung

n St. Florian. Das Österreichische Ehren­ kreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klas­ se überreichte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer (rechts) kürzlich an den Archivar, Bibliothekar und Kustos der Sammlungen des Stiftes St. Florian, den emeritierten Pro­ fessor für Kirchengeschichte DDr. Karl Reh­ berger CanReg (Mitte, links: Propst Johann Holzinger). In der Laudatio hob der Landes­ hauptmann die Kompetenz und Gründ­ lichkeit Rehbergers hervor: „Der ‚Herr‘ über rund 150.000 Bände der Stiftsbibliothek, 800 Handschriften des Archives und die rei­ che Kunstsammlung des Stiftes St. Florian ist aber auch ein sehr bescheidener und lie­ benswürdiger Mensch, den wir alle seit vie­ len Jahren schätzen.“ Bei dieser Ehrung han­ delt es sich um die höchste Auszeichnung der Republik Österreich für Persönlichkeiten, die sich durch außergewöhnliche schöpferi­ sche Leistungen auf dem Gebiet der Wissen­ schaft oder der Kunst einen hervorragenden Namen erworben haben. Weitere Träger sind unter anderem Herbert von Karajan oder Sir Karl Popper. foto: dedl/Land OÖ

n Uganda – Oberösterreich. Mit dem „Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ wurde P. Leonhard Wiedemayr, ehemaliger Mill-Hill-Missio­ nar in Uganda, von Landeshauptmann Jo­ sef Pühringer ausgezeichnet. P. Leonhard stammt aus Osttirol, seine Arbeit bei Halbno­ manden im Norden Ugandas wurde inten­ siv von Oberösterreich unterstützt: Landtags­ präsidentin a.D. Angela Orthner (von links), LH Dr. Josef Pühringer, Otto Hirsch, Pater ­Leonhard Wiedemayr, Margarete PernsteinerWindtner, Propst Johann Holzinger. kraml

18. Dezember 2014

KirchenZeitung Diözese Linz

Cystische Fibrose Hilfe OÖ Mehr als 450 begeisterte Zuhörer/innen und Zuhörer kamen zu einem Adventkonzert zu­ gunsten der Cystischen Fibrose Hilfe OÖ. Konsulent Hans Bauer aus Linz (rechts) hat ein Programm von Klassik über Pop und Gospel bis hin zu Volksweisen mit heraus­ ragenden Musikern, wie z. B. Teilnehmer von Prima la Musica oder dem Quin-Téte-á-Téte, organisiert. 5.700 Euro konnte er Anna Jodl­ bauer (links), der neuen Obfrau des Vereins Cystischen Fibrose Hilfe OÖ, übergeben. Sie hat im November die Leitung des Vereins von ihrer Mutter Elisabeth Jodlbauer-Riegler über­ Privat nommen. Nun nimmt eine selbst von dieser schweren Krankheit betroffene Patientin die Geschicke des Selbsthilfevereins in die Hand. Cys­ tische Fibrose (auch Mukoviszidose genannt) ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung, bei der zäher Schleim die Bronchien und die Ausgänge der Bauchspeicheldrüse verstopft.

n Hartkirchen. Die Pfarre dankt Evi Meißl, die acht Jahre lang das Katholische Bildungswerk (KBW) der Pfarre geleitet hat. Mit ihrem Team hat sie in diesem Zeitraum knapp 100 Veranstal­ tungen organisiert. Während ihrer Leitung erhielt das KBW vom Forum für Erwachse­ nenbildung OÖ auch das Qualitätssiegel. foto: privat

n Barmherzige Schwestern Ried. Nach einer viertägigen Prüfung stellten externe Auditoren, die das gesamte Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried im Hinblick auf Patientensicherheit und Risikomanage­ ment eingehend geprüft hatten, dem Spital ein hervorragendes Zeugnis aus und verlän­ gerten die Zertifizierung. n Traunkirchen. In Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk „Traunsee“ hat der Rotary-Club Gmunden das Waisen­ haus-Projekt der Pfarrcaritas Traunkirchen in Burma finanziell unterstützt. Dies nicht nur durch Konzertkarten, sondern auch durch den Einsatz der jungen Rotarier Inter­ akt nach dem Konzert am Punschstand, den Wolfgang Gröller samt Material kostenlos zur Verfügung stellte. n Fachschule Bergheim. Soziale Kompe­ tenz wird in der Fachschule Bergheim (Feld­ kirchen a.d.D.) im Lauf des Jahres immer wieder in die Tat umgesetzt. Beim Wochen­ markt in Feldkirchen brachte der Verkauf von Keksen, Kuchen und Kaffee einen Rein­ erlös von 1.400 Euro. Diese Summe wurde im Rahmen der Adventkranzweihe an die in Feldkirchen befindlichen Einrichtungen des

Institutes Hartheim überreicht. Da zwischen der Schule und den Einrichtungen eine Zu­ sammenarbeit im Rahmen der Praxis Be­ rufspädagogik besteht, kann der Einsatz der Spendengelder gut nachvollzogen werden. n Leonding-St. Michael. Der Fachaus­ schuss Caritas der Pfarre hat auch h ­ euer wie­ der für das Josef-Holzmann-Waisenhaus in Zythomir, Ukraine (120 km nördlich von Kiew), gesammelt. Unzählige Kartons mit Spenden aus Leonding wurden auf einen Transporter geladen. Der Dank gilt den flei­ ßigen Händen, die diese Hilfslieferung auf den Weg brachten. Foto: privat

n Dominikanerhaus Steyr. Fast zwei Mo­ nate strickten Frauen im Raum Steyr für das Projekt „Stricken gegen soziale Kälte“. Regel­ mäßig trafen sich neun Frauen im Café Post­ mann, um in einer gemütlichen Runde ge­ meinsam zu stricken. Ihre Arbeiten brachten sie ins Dominikanerhaus. Die Hauben, So­ cken, Schals und Handschuhe wurden im Ta­ geszentrum Verein Wohnen Steyr im Rahmen einer Adventfeier übergeben, die das Domini­ kanerhaus gemeinsam mit der RegionalCari­ tas organisierte. „Es ist gut, Leute für soziales Engagement zu vernetzen, und es freut mich sehr als Initiatorin in Steyr, dass sich so viele beteiligt haben“, erklärt Sabine Gamsjäger, die Leiterin des Dominikanerhauses.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

18. Dezember 2014

Wachstums-Ideologie Endlich haben alle Parteien einen gemeinsamen Nenner und eine gleichlautende Sprachregelung gefunden: Die Wirtschaft muss wachsen. Die Steuereinnahmen müssen wachsen. Wir brauchen Wachstum um jeden Preis. Auch unser Herr Bürgermeister sagt es, und der Gemeinderat hat es sogar beschlossen: Die Bevölkerung muss wachsen, denn wir brauchen höhere Zuteilungsquoten beim Finanzausgleich. Wir brauchen mehr Bau­ land. Wir müssen mehr betonieren. Wir brauchen Tiefgaragen. Wir brauchen Bauverdichtung. Wir brauchen Hochhäuser in den Dörfern. Wir brauchen höhere Hochwasserschutzbauten. Wir brauchen Betontunnels unter den Hügeln und unter der ­Donau. Wir brauchen viel mehr Straßen. Wir brauchen Umfahrungsspangen. Wir brauchen viel mehr Autos und vor allem brauchen wir saisonbedingt viel mehr Weihnachtsbeleuchtung. Auch die Universitäten verkünden es: Wir brauchen mehr Wachstum. Nur unser Apfelbaum im Garten macht nicht mit. Der ist seit 30 Jahren nicht mehr gewachsen und schenkt uns trotzdem alle Jahre seine Früchte. Fritz Baumgartner, St. Georgen/Gusen

Anregend Gut, dass es immer wieder DENK MAL-Auf­ gaben in der KirchenZeitung gibt. Sie regen den Geist an und bringen Abwechslung in den Alltag. Danke. Edith Schartmüller, Dietach

Nächtlicher Glockenschlag Zur Diskussion um den Schlag der Domglocken in Linz.

Die Nacht ist zeitlos für den, der schlafen kann, und es bedarf keines Glockenschlages. Noch weniger braucht einer, der nicht schlafen kann, den viertelstündlichen Glockenschlag. Bei Schlafstörungen erhöht der Blick auf die Uhr die Frustration und erschwert das Einschlafen. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Störungen überhaupt. Betroffen sind häufig Senioren, vor ­allem aber Menschen mit Depressionen und seelischen Konflikten und Menschen mit schweren schmerzhaften Erkrankungen, was für die nahe liegenden Krankenhäuser des Domes von Bedeutung ist. Der Lärmpegel ist bei Schlafstörungen irrelevant, denn es geht hier nicht um Gehörschäden. Mich stört z.B. schon das Ticken einer Wanduhr. So schön das Läuten der Glocken am Tage ist, so überflüssig ist der nächtliche Glockenschlag. Der lärmgeplagten Stadtbevölkerung soll man in der Zeit der Nachtruhe von 22 Uhr bis 6 Uhr früh in jeder Hinsicht entge-

genkommen. Ich hoffe auf eine einvernehmliche Lösung. Dr. Franz Derntl, Linz

Ein Danke der Jungschar Die Katholische Jungschar bemüht sich seit Jahrzehnten um eine kindgerechte Pädagogik. Kinder mit ihren Ängsten nicht wahrzunehmen ist eine grobe Missachtung der kindlichen/menschlichen Würde und kann in verschiedensten Formen auch zu Gewalt gegen Kinder führen. Es ist erschreckend, dass es in unserer Gesellschaft, wie gerade kürzlich, noch immer eine Debatte um die „g’sunde Watschn“ gibt. Kinder brauchen ­Erwachsene, die sie ernst nehmen und ihnen Sicherheit geben, soweit das in unserer Welt überhaupt möglich ist. Wie sehr das Nikolaus-Spiel völlig ohne Angstmacherei Freude machen kann, weiß ich aus meiner Kindheit vor 50 Jahren: Mein Vater verkleidete sich unter Mithilfe von uns Kindern als Nikolaus (ohne Bart) und spielte seine Rolle. Für uns Kinder war er „der Nikolaus“. Kinder können sich nämlich auf ein Spiel nur einlassen, wenn sie keine Angst haben müssen. Ich danke der Kath. Jungschar für ihre klaren Worte zum Wohl der Kinder! Ursula Steiner, Linz

Wohlstand für alle Wenn sich das private Kapitalvermögen der reichsten Österreicher (offiziell um 10 %) täglich um 3 Mio Euro vermehrt und gleichzeitig immer mehr Familien in die Armutsfalle abgleiten, muss doch an unserem System einiges faul sein. Eigentlich müsste man aufgrund dieser schon länger bekannten Entwicklung meinen, dass Politik und Wirtschaft daraus lernen und gegensteuern. Leider ist das Gegenteil der Fall: Unter dem Deckmantel eines nach dem weltweiten Finanzskandal notwendigen Sparprogramms werden Sozialleistungen und Unterstützungen für caritative und sonstige Hilfsorganisationen gekürzt, oder deren Tätigkeit wird durch bürokratische Hürden erschwert. Würde man die Steuerlast gerechter verteilen, könnte man ­ wahrscheinlich eine Kurskorrektur vornehmen und ein menschenwürdigeres Auskommen oder sogar einen bescheidenen Wohlstand für alle erreichen. Anton Bumberger, haibach/D.

Hirte gesucht Ein besonder Anlass für die Medien hat bereits vor der Rückgabe seines Amtes durch Bischof Ludwig und vor Anerkennung durch Rom begonnen. Die Gremien der Diözese Linz wollen mitbestimmen und gehört werden. (...) Wenn man zurückblickt auf den Nachfolger von Bischof Zauner, wobei der Vorschlag aus der Diözese in Rom nicht akzeptiert wurde, Rom hat uns den Benedik-

tiner vom Stift St. Lambrecht Maximilian ­Aichern als Bischof präsentiert. Heute kann man sagen, es war eine gute Entscheidung. Der Nachfolger B ­ ischof Ludwig hat mit viel Geduld die Diözese in stürmischen Zeiten (...) geführt. Für Rom wird bei der Suche nach einem Nachfolger der Priesternachwuchs das Kriterium sein, der in unserer Diözese zu wünschen übrig lässt. (...) Gerade seine Wahl aus dem letzten Winkel der Welt hat den Papst, wie er selbst sagt, überrascht. Vielleicht gibt es bei dieser Bischofs-Wahl in unserer Diözese eine Überraschung. Josef Leibetseder, Altenfelden

Meine Weihnachtsgeschichte Es gibt viele Geschichten zur Weihnachtszeit. Ich hatte damals – am 12. 12. 2000 – einen Grund, selber eine zu schreiben. Denn jedes Jahr backe ich in der Adventzeit Kletzenbrot, egal wie das Wetter ist. Doch zum

Weihnachten mit der KirchenZeitung Die nächste Ausgabe der KirchenZeitung wird als Doppelnummer unmittelbar vor Weihnachten erscheinen. Sie wird am Dienstag, 23. Dezember, spätestens Mittwoch, zugestellt werden – und enthält viel Lesestoff für die Weihnachtsfeiertage. ­ eksebacken brauche ich ein wenig Schnee, K dass ich in Stimmung komme. Da es in diesem Jahr diese vorweihnachtliche Freude noch nicht gab, dachte ich an meine MSkranke Schwester Susi. Ich packte mein Kripperl aus Olivenholz, das ich mir einmal im Hl. Land gekauft habe, und ein Weckerl Kletzenbrot von mir, und frohen Herzens habe ich mich am nächsten Tag in den Zug gesetzt und bin nach Zell am See, Schüttdorf, gefahren. Susi schaute mich mit großen ungläubigen Augen an, als ich plötzlich vor ihrem Bett stand. Sie hatte zuerst Angst, dass es ein Traum sei. Ich gab ihr kleine Stückchen vom Kletzenbrot zu essen. Als ich das Kripperl auspackte, strahlten ihre Augen und sie sagte: „Jetzt ist für mich Weihnachten.“ Ich werde diese Momente nie vergessen, wo sich ihre Schmerzen in Freude verwandelt haben. Maria Sieberer, Mattighofen

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Haltet die Uhr an! In der Vorweihnachtszeit, wenn die Hektik dem Höhepunkt zutreibt, wünschen sich viele, dass die Uhr stehen bleibe. Sie möchten, dass die Sekunden und Minuten die Zeit nicht gnadenlos weitertreiben und sich zu davonlaufenden Stunden häufeln. Haltet die Uhr an, schreien die Getriebenen in sich hinein.

Beim Denk Mal Nr. 49 (Die Türchen im Adventkalender mussten beziffert werden, wobei die richtige Lösung lautete: 8, 9, 23, 22, 21, 19; 20, 10, 1, 2, 3, 4; 16, 17, 18, 11, 7, 5 und 24, 15, 14, 13, 12, 6) haben Maria Zobl aus Naarn, Maria Reiter aus Sarleinsbach, Edith Mayer aus Gallneukirchen und Susanne Grurl aus Ungenach gewonnen.

ernst gansinger ernst.gansinger@kirchenzeitung.at

DENK mal

Begriffe sind Kleider Kleider machen Leute und Begriffe Inhalte. Begriffe sind Verpackungen, die Inhalte oft ganz anders präsentieren, so wie dies Kleider mit Menschen tun. ernst Gansinger

Das Minuswachstum ist gar kein Wachstum, sondern ein Schrumpftum. Wer von aufenthaltsbeendender Maßnahme spricht, meint Abschiebung. Wenn Unternehmen Mitarbeiter/innen freisetzen, heißt das, dass Beschäftigte gekündigt werden. Und mit kostenintensiv wird kaschiert, dass etwas teuer ist. In diese große Familie der Inhalts-Verkleidungen gehören auch die Weihnachtsmärkte. Sie holen für die Menschen Weihnachten lange vor Weihnachten ins Land. Weihnachten wird zum Monatsereignis des Konsums. Eine begriffliche Wohltat sind da Adventmärkte, die sich nicht das Weihnachtskleid umhägen.

Domspatz Es stinkt in der Kirche Österreichs, behauptete Pfarrer Wagner. Wer ist denn da bloß der Stänkerer?

Engel „singen unschuldig“ auf Advent- und Weihnachtsmärkten, sie können es nicht erwarten, die frohe Botschaft zu verkünden. Hans Hartl

Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

merk-würdig­­ „Mich stört es sehr, wenn ein Kind in der Kirche weint und es Leute gibt, die nicht gestört werden wollen und sagen, das Kind soll nach draußen.“ Papst Franziskus vor Eltern mit Kleinen Kindern in einer römischen Stadtrandpfarre.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 21. Dezember 9 Uhr weitere Beispiele von Begriffen in falschen Kleidern. Unter allen Einsender/innen verlosen wir 2 Bücher.

Und das Wunder geschieht: die Uhr bleibt stehen, zählt die Minuten nicht mehr herunter. Sie bleibt hängen, einmal bei drei Minuten, dann bei vier, ein anderes Mal bei einer Minute. – Dieses Wunder kann in StauStoßzeiten an den Haltestellen der Öffis in Linz täglich mitgefeiert werden: Auf den elektronischen Anzeigetafeln wird man darüber informiert, wie lange noch auf das Eintreffen des nächsten Busses, der nächsten Straßenbahn, zu warten ist. Im Takt zählt die Leuchtschrift herunter. Ungeduldig zappeln die Blicke zur Tafel, die Füße am Gehsteig und die Gedanken zum Zu-erledigen-Ordner des Hirns. Fährt aber dann ein Unbekannter dem Zeitrad in die Speichen, erfüllt also den Wunsch nach dem Uhr-Anhalten, kann es der zappelige Mensch nicht danken. Stillstand lässt die nun arbeitslose Unruhe der Uhr blitzschnell auf ihn überspringen. Den Wunsch, die Uhr anzuhalten, hat er nicht ernst gemeint.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.